Der Theologe Nr. 6, aktualisiert am 12.11.2022
Seit
je her versuchten die Kirchen, den Staat für die Bekämpfung Andersgläubiger
zu benutzen, um die eigene gesellschaftliche Macht zu halten und sie
auszubauen. Diesem Zweck dienten Jahrhunderte lang auch die Forderungen und
Inspirationen zu Kriegen
- im Gegensatz zu Jesus von Nazareth.
In den letzten ca. 200 Jahren ließ sich zudem Folgendes beobachten:
Vor allem wenn die Kirche - symbolisch gesprochen - am Boden lag, predigte sie den Krieg. Das Elend des Krieges trieb die Leute dann zurück in die
von den Kircheninstitutionen gebauten prunkvollen Steinhäuser, während man Andersdenkende vielfach zu Sündenböcken für das
in der Gesellschaft herrschende Leid machte.
Im Krieg wurden Menschen getötet und ganze Länder wurden zerstört. Die Macht der
Kirche jedoch blühte meist wieder auf. Das galt zum Beispiel 1813 und 1870-1871 bei den Kriegen
Deutschlands gegen Frankreich vor allem für die evangelische Kirche. So war
es auch 1914-1918 und 1939-1945 bei den beiden Weltkriegen, und immer stärker auch im Hinblick auf die
römisch-katholische Kirche. Und nach Ende des 2. Weltkriegs war es der katholische Erzbischof Kardinal
Joseph Frings aus Köln (1887-1978), der als einer der ersten die
Wiederaufrüstung Deutschlands forderte, womit auch die Basis für die
deutsche Rüstungsindustrie gelegt wurde, die heute [2022] weltweit die ca. viertgrößte der Welt ist,
seit 2022 mit massiv steigender Tendenz. Der deutsche Bundestag beschloss
2022, mit einem "Sondervermögen" von 100 Milliarden Euro massiv aufzurüsten
und dann auch jährlich mit ca. 70-80 weiteren Milliarden noch mehr, was
höhere Rüstungsausgaben bedeutet als diejenigen von Russland.
Blicken wir zurück: Was taten die Kirchenoberen 1813,
was 1870/71? Was taten sie 1914-1918 und was 1939-1945? Was waren die
Positionen und welche Stellungnahmen wurden abgegeben? Wer war und ist jeweils
der Inspirator ihrer Gedanken? Und in welches Gewand wird sich dieser Inspirator in Zukunft kleiden?
Und siehe auch im Anhang Deutschland im Krieg in
Afghanistan. Sowie die Ausgabe
Nr. 114 über die Eskalation in der Ukraine seit ca. 2008. In dieser
Ausgabe finden Sie ab der Nachricht
Interessen und die Position des Vatikan in der Ukraine auch weitere
Meldungen zu diesem aktuellen Thema seit dem Umsturz im Jahr 2014.
Und weil der Soldat nach Verwesung stinkt / Drum hinkt ein Pfaffe voran Der über ihn ein Weihrauchfaß schwingt / Dass er nicht stinken kann (Bertolt Brecht in: Lied vom toten Soldaten, 1918) |
Um einen islamischen
Einfluss auf Europa zu verhindern, predigte Martin Luther im 16.
Jahrhundert einen gnadenlosen Krieg gegen das Osmanische Reich mit seinem
Zentrum in der heutigen Türkei.
Die "Christen" sollen "mit Freuden die Faust
regen und getrost dreinschlagen, morden, rauben und Schaden tun so viel sie
immer mögen ... werden sie darüber erschlagen, wohlan ... selig und heilig
sind sie ewiglich" (Eine Heerpredigt wider den Türken, Anno 1529; Tomos
4, S. 494b-496). Martin Luther ging einst also rigoros gegen den Islam
vor. Wer im Krieg gegen den Islam ums Leben komme, wurde von Martin
Luther in seiner Predigt "selig" bzw. "heilig" gesprochen.
Auch den Soldaten, die bei den gnadenlosen Massakern an den aufständischen
Bauern ums Leben gekommen waren, hatte Martin Luther bereits das Himmelreich
versprochen. Er schrieb: "Solch wunderliche Zeiten sind jetzt,
dass ein Fürst den Himmel eher mit Blutvergießen verdienen kann denn anders
sonst mit Beten ... Steche, schlage, würge hie[r], wer da kann. Bleibst du
darüber tot, wohl dir, einen seligeren Tod kannst du nimmermehr erlangen.
Denn du stirbst im Gehorsam gegenüber dem göttlichen Wort und Befehl."
(Wider die stürmenden Bauern, 1525, Weimarer Ausgabe der Lutherschriften (=
WA) 18, S. 357-361)
Martin Luthers Nachfolger gingen in seinen Spuren. Im 30jährigen Krieg im
17. Jahrhundert massakrierten sich katholische und evangelische Heere
gegenseitig, angetrieben von den jeweiligen Päpsten, Bischöfen, Priestern
und Pfarrern, die den Soldaten wie gewohnt die ewige Seligkeit versprachen.
Gleichzeitig ließen beide Kirchen Andersdenkende mit
brutalster Gewalt verfolgen, foltern und ermorden (vgl. den Text
Die wahre Weinnacht).
Erst im Zuge der Aufklärung im 18. Jahrhundert ist die
Zeit der
"Hexenverbrennungen" allmählich zu Ende gegangen, und auch
Andersgläubige wurden nicht mehr auf Betreiben der kirchlichen Inquisition ermordet
-
für die Opfer bis heute ungesühnte Tragödien. Und für die "Hexen"- und "Ketzer"-Vernichtungen trugen und
tragen die römisch-katholische und die evangelisch-lutherische Kirche
bis heute die Hauptverantwortung. Im 19. und 20.
Jahrhundert steigerte sich das Grauen noch einmal auf etwas andere Art, zum Beispiel durch neue
Kriege in Europa. Und auch hier waren die Kirchen wieder die
treibende Kraft. Sie haben daran Zweifel? Dann
lesen Sie selbst ...
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1813 - "Es gab
keine einflussreicheren und besseren Propagandisten der nationalen Erhebung
gegen Frankreich als die Pastoren. Nicht nur die [evangelisch-] reformierten.
Auch die lutherischen Geistlichen wollten nicht mehr zurückstehen. Die
Regimenter der Freiwilligen kamen mit ihren Fahnen zur Weihe in die Kirchen,
bevor sie in Kampf und Tod zogen. Wenn die Soldaten ihren Eid leisteten,
hörten sie die anfeuernden Worte eines Geistlichen ... Pazifisten wurden
schlimme Folgen für das Jenseits angedroht ... Nicht ohne Genugtuung
stellten die Pfarrer fest, dass ihre Kirchen, die mit der Zeit leerer
geworden waren, sich wieder füllten."
(S. 417)
Die Theologen predigten den Nationalismus, z. B. der Dichter und Theologe Ernst Moritz Arndt. "Hier liegt der Ursprung für jenen fatalen Satz, dass am deutschen Wesen die Welt genesen soll." (S. 418)
16.10.1813 - Der Tag der Völkerschlacht bei Leipzig (siehe Gemälde von Wladimir Moschkow, 1815; gemeinfrei)
- Im Vorfeld der Schlacht haben die deutschen Theologen die Menschen gegen Frankreich aufgeheizt. Kaiser Friedrich Wilhelm III. war zwar dagegen ("Alle Welt weiß, dass ich den Krieg verabscheue"), konnte ihn aber nicht verhindern. 70.000 Franzosen kamen um und 50.000 der verbündeten Preußen, Österreicher und Russen. Das deutsche Heer feierte nach dem "Sieg" einen Dankgottesdienst auf einer Anhöhe mit Blick auf die Lutherstadt Wittenberg. Dabei ließen die Kirchenvertreter die Überlebenden singen "Nun danket alle Gott". (S. 419 ff.)1817 - Feier des 4. Jahrestages der gewonnenen Völkerschlacht und des 300. Jahrestages der lutherischen Reformation. Martin Luther wurde zum deutschen Nationalhelden für Protestanten und Katholiken. Auch katholische Predigten sind voll des Lobes für Luther, der [1813] "wie von selbst an die Seite Blüchers trat [General im Kampf gegen Napoleon]" (Der Kaufmann Karl August Varnhagen von Ense, zit. nach Beuys, S. 421). In vielen deutschen Städten finden ökumenische Gottesdienste statt, z. B. in Leutkirch und Bad Mergentheim. In Wittenberg wird das bekannte Lutherdenkmal errichtet.
1827 - Gründung der Evangelischen
Kirchenzeitung. "Der Einfluss der ´Evangelischen Kirchenzeitung` auf
Generationen von Pfarrern, nicht nur in Preußen, kann gar nicht überschätzt
werden." (S. 432)
"Und was da stand, war handfeste Politik: Gegen die geringsten
demokratischen Regungen, gegen eine Auflösung des Bündnisses von ´Thron und
Altar`, gegen alle, die für einen Abbau der von Gott gewollten Unterschiede
zwischen den Menschen, zwischen Herrschern und Beherrschten plädierten."
1834 - Der Landrat in
Wuppertal lässt öffentliche Auftritte und Versammlungen von Pietisten, die
sich ohne Pfarrer treffen, verbieten.
Pfarrer Schmidt aus Rödgen schrieb zuvor an den zuständigen
Superintendenten, er sei überzeugt, dass die Behörde "in unserem Land dafür
sorgen wird, dass nicht durch einzelne Finsterlinge ... das leibliche,
vorzüglich aber geistige Wohl, und wäre es auch nur eines einzelnen,
mutwillig auf eine empörende Weise gefährdet, verringert, zerstört werde."
Der Superintendent erwirkt daraufhin beim Landrat das Verbot.
1844 - Die Evangelische Kirchenzeitung macht Stimmung gegen die immer mehr verelendenden Bürger im Lande: Armut und Schmutz mache den unteren Klassen, "die Gott mit einer dicken, schwieligen Haut ausgestattet habe", gar nichts aus. Wer dies nicht glaube, sei des Teufels.
1845 - Die aufgeklärten "Protestantischen Freunde" werden in Preußen verboten.
1847 - Mindener Volksblatt: "Das Konventikelwesen [einzelne Gruppen innerhalb der Kirche] ... greift auf eine sehr beunruhigende Weise um sich ... es steht das Schlimmste zu befürchten, wenn die Regierung nicht energisch einschreitet." "Der Ruf nach der Obrigkeit war auch hier das einzige, das den traditionellen Christen einfiel." (S. 442)
30.3.1847 - Toleranzedikt in Preußen: Erstmals ist es möglich, aus der Kirche auszutreten. Doch die evangelische und die katholische Kirche erhielten weiter massive Privilegien. Daneben gab es "geduldete Religionsgemeinschaften", welche an kirchlichen Ämter festhielten. Alle anderen galten als "Privatvereine", die jederzeit wieder verboten werden konnten.
1848 -
Nationalversammlung in der Paulskirche in Frankfurt: Die Mehrheit der
Abgeordneten stimmte für den geplanten Paragraph 17: "Jede
Religionsgemeinschaft ordnet und verwaltet ihre Angelegenheit selbstständig,
bleibt aber den allgemeinen Staatsgesetzen unterworfen. Keine
Religionsgemeinschaft genießt vor anderen Vorrechte durch den Staat; es
besteht fernerhin keine Staatskirche."
Doch die Kirchen bekämpfen die
Entwicklung zur Demokratie heftig. Die ausgearbeitete Verfassung tritt
nie in Kraft, die Revolution wird zerschlagen. Hier ziehen dann wieder die
innerkirchlich angefeindeten Pietisten sowie "aufgeklärten" Pfarrer mit der
totalitären Amtskirche an einem Strang. Wörtlich schreibt Barbara Beuys: "Im
ganzen Land arbeiten derweil pietistische wie milde aufgeklärte Pfarrer mit
aller Kraft daran, diese friedliche Revolution, die nicht Umsturz bringen,
sondern den Weg zu gemäßigten bürgerlich-demokratischen Freiheiten öffnen
sollte, zu Fall zu bringen." (S.
454)
"Das Gesamtbild während der Revolution ist eindeutig: Das feste Bündnis zwischen ´Thron und Altar`, zwischen den aristokratischen Mächten und den protestantischen Kirchen, stemmte sich gegen Änderungen und Demokratie - und blieb Sieger." (S. 456)
19. Jahrhundert - Alle Schulen und Lehrpläne wurden von den Kirchen kontrolliert.
Aufkommen des Sozialismus
- Die protestantische Kirche bekämpfte ihn und stellte sich fest an die
Seite der Obrigkeit.
Auch die ersten Versuche durch
Sozialisten, eine Besserstellung der Frau zu erreichen, werden von den
Kirchen energisch bekämpft. Frauen hatten nach wie vor kein Wahlrecht und
waren rechtlich vielfach schlechter gestellt als Männer. Doch die Kirchen werden immer leerer.
Dann jedoch nahte unmerklich eine Wende zugunsten der Kirche. Diese kam
durch den Krieg Deutschlands gegen Frankreich 1870/71.
Barbara Beuys schreibt: "Dann jedoch trat etwas
ein, das dieses Problem schlagartig in den Hintergrund drängte ... und es
kam wieder die große Stunde der evangelischen Prediger ... Problemlos
knüpften die Geistlichen an die national-religiöse Begeisterung der
Befreiungskriege an und setzten - wie einst gegen Napoleon - die Sache der
Deutschen mit dem Willen Gottes gleich ... Und wieder tönte es von den
Kanzeln, dass der Tod auf dem Schlachtfeld zu Märtyrern im heiligen Krieg
macht." (S. 468 f.)
1870/1871 - "Es ist die gleiche Koalition wie 1813: Eine Theologie, die gegen den Geist der Aufklärung in ihren Reihen kämpft, macht Gott zu einem deutschen Wesen ..." (S. 470)
"Ähnlich wie in den Befreiungskriegen gegen Napoleon stellten die Pfarrer in diesem kurzen Krieg erfreut fest, ´dass ein Zustrom zur Kirche einsetze`. Und sie nutzten die Gelegenheit, die erschreckten Gewissen in ihren Dienst zu nehmen." (S. 472)
Der bekannte Theologe Friedrich von Bodelschwingh, der Gründer der diakonischen Einrichtungen in Bethel bei Bielefeld, regt den Sedanstag als nationalen Feiertag an (Gedenktag an den Sieg Deutschlands gegen das Heer Napoleons am 2.9.1870). So kommt es auch.
Nach dem erneut gewonnenen Krieg Deutschlands gegen Frankreich geht es mit den Kirchen wieder schnell bergab.
1874 - Neues Gesetz in Preußen: Es entfällt der Zwang zur Säuglingstaufe und zur kirchlichen Trauung. Bereits bis Ende des Jahres haben nach In-Kraft-Treten des Gesetzes 80 % der Paare in Berlin auf die kirchliche Trauung verzichtet und 40 % der Eltern auf die Säuglingstaufe.
Bekanntes Buch von Pastor Sixt Karl Kapff, ausgezeichnet mit dem Ritterkreuz des Ordens der württembergischen Krone, Der glückliche Fabrikarbeiter: "Es dürfen in der Fabrik nicht vielerlei Meinungen herrschen, sondern ein Wille, Plan und Gedanken, dem alle Einzelnen sich unterwerfen müssen ..." (S. 482)
1875 - Der evangelische Missionsverein
des bekannten Johann Hinrich Wichern (1808-1888, Gründer der so genannten
"Inneren Mission") nennt sich jetzt "Verein zur Bekämpfung
der Sozialdemokratie".
Zwar gibt es auch einzelne Ansätze eines kirchlichen Sozialismus zur Rettung der
Kirche. Doch die Hauptlinie ist eine andere.
1893: Erlass des
Innenministers an alle Regierungspräsidenten: Alle sechs Monate ist ein
Bericht anzufertigen, wie die Sozialdemokratie bekämpft wurde. Der gleiche
Erlass geht an den Evangelischen Oberkirchenrat in Berlin. "Er sollte
überlegen, mit welchen kirchlichen Maßnahmen man die staatlichen Stellen in
dieser Sache unterstützen könne."
(S. 491)
Der Berliner Oberkonsistorialrat Johann Friedrich Baumann schlug den Fabrikanten folgenden "christlichen Liebesdienst" vor: Es sei "allen Arbeitern die Entlassung anzudrohen, die sich gegen Taufe und kirchliche Trauung entschieden." (S. 483)
Trotzdem: Immer weniger Menschen lassen sich einschüchtern: "In Hamburg gab es noch 1899 so wenig kirchliche Beerdigungen, dass niemand eine Statistik anlegte." (S. 468)
Um die Jahrhundertwende suchte die Kirche nach weiteren Möglichkeiten, die Menschen wieder vereinnahmen zu können. Ein geeignetes Instrument sah sie in der Volksverhetzung gegen die Juden. So schürte die Kirche mehr und mehr den Antisemitismus. Über den bekannten Hofprediger Adolf Stoecker heißt es. "Den Erweckten im Siegerland gefiel diese Mischung aus Judenhass und sozialem Engagement" (S. 488). Sie wählten Stoecker in den Reichstag. Beim Kaiser fiel Stoecker wegen seines kämpferischen Antisemitismus 1890 aber in Ungnade. Doch Stoecker ließ sich vom Staatsoberhaupt nicht einschüchtern und blieb dem kämpferischen Antisemitismus treu (mehr zu Stoecker in Der Theologe Nr. 4).
Doch die Kirchenaustritte nehmen weiter zu,
allein 60.000 zwischen 1910 und 1913.
Bis 1914 wieder eine Wende zugunsten der Kirche kommt ...
"Es kam der Tag, da wurden aller
Streit, alle Differenzen, unwichtig" - der 1.8.1914.
"Wie 1813 und 1870 im Kampf
gegen Frankreich funktionierten die evangelischen Kirchen die deutsche Sache
um zu Gottes ureigenem Auftrag und erklärten, dass der Segen des
Christengottes vor allen anderen auf deutschen Waffen ruhe."
(S. 495)
Der Beginn des 1. Weltkriegs - Der Evangelische Oberkirchenrat jubelt und schreibt an alle Geistlichen und Gemeinderäte in Preußen: "Mit hoher Freude sehen alle, die unser Volk lieb haben, wie unter der Not des mit ungeheurem Frevelmut uns aufgezwungenen Krieges das religiöse Bedürfnis in unsern Gemeinden erwacht. Gotteshäuser und Gottesdienst füllen sich. Scheinbar erstorbene Glaubensfunken leuchten wieder auf ... Unser Volk findet seinen Gott wieder und spricht zu ihm als seinem Hort und seiner Zuflucht." (S. 495)
Der Krieg weitet sich aus, und die Kirchenaustritte hören auf. "Der Krieg bremste kurzfristig diese Fluchtbewegung. Die Kirche wurde wieder zum Zentrum." (S. 496)
Das Unglück der Menschen ist das Glück der Kirche (Sprichwort) |
In der Kirche wurden
parallel dazu auch die völkischen Gedanken mehr und mehr verbreitet.
Zum Beispiel durch Missionsinspektor Witte 1914: "Unsere 67 Millionen brauchen mehr
Raum als die zu eng werdende Heimat."
(S. 496 f.)
"Die allermeisten Pfarrer
hatten keine Hemmungen, ihre Theologie auch ganz praktisch in den Dienst des
Krieges zu stellen. Von den Kanzeln ermunterten sie ihre Gemeinden, ihr
sauer verdientes Geld in Kriegsanleihen anzulegen. Nicht selten lagen im
Kirchenraum die Unterlagen, mit denen man dem Wort des Pfarrers sofort Taten
folgen lassen konnte."
"Der Krieg sei vom ´heiligstem christlichem Interesse`, verkündete 1914 das
´Korrespondenzblatt` für die evangelisch-lutherischen Geistlichen in
Bayern."
Und: "Kaiser Wilhelm II ... verstand sich als ein ´Instrument`
Gottes und dessen ´auserwähltes Rüstzeug`. Zugleich war der Monarch ein
traditionsbewusster evangelischer Christ." (Sonntagsblatt, Evangelische
Wochenzeitung für Bayern Nr. 46/2008, S. 29)
Es gibt Millionen von Gefallenen, und das Leid in den Familien ist groß. Doch die Kirche spielt den Tröster. So zum Beispiel Oberhofprediger Bruno Doehring beispielhaft zu einer Witwe: "Fängst du an zu verstehen, warum wir dich glücklich preisen? Einmal, weil dein Mann zu Gott gegangen ist, und sodann, weil er auf dem schönsten aller Wege zu ihm zu gehen gewürdigt ist ... Gott und Vaterland! Sie forderten ihn von dir. Wem hättest du ihn wohl lieber gegeben?" (S. 497)
Der Frankfurter Pfarrer
Johannes Kübel, auch er beispielhaft für viele, lehrte, der Krieg sei ein
göttliches Gebot. (S. 498)
"Nicht wenige Pfarrer glaubten, mit solchem kriegerischen Eifer in den
Fußstapfen Martin Luthers zu wandeln ... Ja, er schrieb, dass in
einem solchen Fall ´Gott henkt, rädert, enthauptet, tötet und Krieg führt.`"
(S. 498; vgl.
Der Theologe Nr. 3)
Weitere Fakten dazu auch im Artikel: Evangelische Kirchen anno 1914 - tagesspiegel.de, 27.7.2014 |
1915 - Der
evangelisch-lutherische Militärpfarrer Lic. Adolf Schettler veröffentlicht
sein Buch In Gottes Namen Durch - für die deutschen Streiter in Heer und
Flotte, Karl-Siegismund-Verlag, Berlin 1915. Ein Auszug aus dem Buch
finden Sie hier.
1916 - Hirtenbrief des
bayerischen evangelischen Oberkonsistoriums. Es ist ein Appell, im Krieg
durchzuhalten.
1917 - Evangelisch-Lutherische Landeskirche in Sachsen wendet sich gegen die Kriegsmüdigkeit in der Bevölkerung: "In Luthers Sinn und Geist alle Verzagtheit zu verbannen ..." (S. 500)
1917 - Wittenberg -
Festansprache zum Reformationstag durch den bekannten Pfarrer Otto Dibelius,
nach dem 2. Weltkrieg Mitbegründer der EKD in der Bundesrepublik
Deutschland, hier noch ein junger Pfarrer:
"Mehr als 80.000 Gefangene sind eingebracht ... Ja,
das ist eine herrliche Kunde für jedes deutsche Herz."
(S. 500)
In Berlin predigt Pfarrer Paul
Conrad "zu Ehren Luthers". (S. 500)
"Um den Krieg doch noch zu gewinnen, fasst er [der Historiker Hartmut
Lehmann] die Stimmung zusammen, sollten die Deutschen sich Luther mit seinem
Gottvertrauen und mit seinem unbeugsamen Kampfeswillen zum Vorbild nehmen.
Lehmann: ´Luther avancierte zum Deutschen schlechthin` ... Während auf den
Schlachtfeldern im Westen die oft sehr jungen Soldaten mit der Parole ´Gott
mit uns` in den Tod liefen, organisierten die Pfarrer die Heimatfront."
(Sonntagsblatt, Evangelische Wochenzeitung für Bayern Nr. 46/2008, S. 29)
"Die Mehrzahl der Protestanten identifizierte sich mit einer Huldigungsadresse, die zweihundert deutsche Feldgeistliche und Theologieprofessoren 1917 von einer Kriegstagung in Brüssel an den Kaiser schickten. Darin gelobten sie, ´mit dem tapferen Westheere treulich auszuhalten bis zu einem siegreichen Ende`." (S. 501)
3.2.1918 - Der lutherische Hofprediger Bruno Döring beschimpft von der Kanzel des Berliner Doms streikende Kriegsgegner. Der Spiegel schreibt am 15.1.1968: "An jenem Februartag wurde in Doehrings Predigt die Dolchstoßlegende geboren. Man habe den Streikenden "die Mordwaffe in die Hand gedrückt und sie den Brüdern, die noch vor dem Feinde liegen, in den Rücken fallen lassen." Die Anführer des Streiks seien, so der Anführer der Lutherkirche wörtlich, "feige Kreaturen, die den Altar des Vaterlands meuchlings mit Bruderblut entweiht". "Wie Doehring predigten viele, sogar fast alle." (spiegel.de) - siehe auch Otto Dibelius
1918 - Nach dem verlorenen Krieg galt: "Uneinsichtigkeit über das Ende hinaus".
"Denen, die um ihre Toten
trauern, soll gesagt werden, dass die heiligen Opfer mitwirken zur
Auferstehung unseres Volkes." (Kirchliche Position, zit. nach Beuys, S.
502)
"Vor 90 Jahren [1918-2008] endete der 1. Weltkrieg, der in Europa
fast 20 Millionen Todesopfer forderte. Das deutsche Kaiserreich ging in
einer Revolution unter. Eine Niederlage für die protestantische
Pfarrerschaft, die zuvor die Heimatfront organisiert hatte und mit Luther
den Kampfeswillen stärken wollte." (Sonntagsblatt, Evangelische
Wochenzeitung für Bayern Nr. 46/2008, S. 29)
1919 - Kirchliches Jahrbuch: "Wo bleibt Gottes Gerechtigkeit?" Lutherische Theologen zogen Gott zur Rechenschaft, "weil dieser die Anstrengungen, die Leistungen, den Glaubenseifer seiner Getreuen nicht honoriert hatte" und Deutschland den Krieg verloren hatte. (S. 503)
Ab 1918 - Zwangsläufiges
Ende der Staatskirche; Beginn des Kirchensteuersystems, das später unter
Adolf Hitler weiter ausgebaut wird.
Die Kirchenführer jubeln
erneut:
"Nach dem ersten Schock erkannten
führende Kirchenmänner, was sie gewonnen hatten;
eine noch nie da gewesene Unabhängigkeit und zugleich - so
vollständig war die Trennung von Staat und Kirche denn doch nicht -
eine feste Einnahmequelle durch das Kirchensteuersystem."
(S.
505)
Anmerkung: Der Katholik Hitler
zahlte übrigens seinen Kirchenbeitrag stets
vollständig und pünktlich, solange er noch dazu aufgefordert wurde, während es bei anderen Steuern teilweise
erhebliche Auseinandersetzungen zwischen ihm und den Steuerbehörden gab.
Mai 1919 - In einer Predigt des bekannten Berliner Pfarrers und späteren
kirchlich hochgeehrten ersten EKD-Ratsvorsitzenden Otto Dibelius ist erneut
die bald so genannte "Dolchstoßlegende" (ab ca. 1920/21) durch die
lutherische Kirche vorformuliert, wie bereits
1918. Der Kirchenmann beklagt von der
evangelischen Kanzel die Kapitulation Deutschlands im 1. Weltkrieg und gibt
den Politikern und der Bevölkerung die Schuld, die den Krieg beenden
wollten. Er tut es mit den Worten: "Ein Volk, das seinem eigenen
Heere den Dolch in den Rücken gestoßen hat, das seine Brüder und Schwestern
preisgegeben hat, um den Feinden in leichtsinnigem Vertrauen die
Friedenshand hinzustrecken, ein Volk, das seine furchtbare Niederlage mit
Streiks und Tanzvergnügen feiert, … ein solches Volk hat ein hartes
Gericht verdient von den Händen eines gerechten Gottes." (zit. nach
der Buchbesprechung "Boris Barth, Dolchstoßlegende und politische
Desintegration, Düsseldorf 2003", zit. nach deutschlandfunk.de, 2.2.2004)
Mehr zu Otto Dibelius und
Ausschnitte aus seinen mörderischen Kriegspredigten 1914-1918 siehe unter
ossietzky.net
1926 - Otto Dibelius, jetzt
bereits zum Superintendenten der Kirchenleitung aufgestiegen, veröffentlicht im Jahr 1926 ein Buch über das 20.
Jahrhundert mit dem Titel Das Jahrhundert der Kirche: "Wir haben eine Kirche. Wir
stehen vor einer Wendung, die niemand hatte voraussehen können. Das Ziel ist
erreicht! Gott wollte eine evangelische Kirche."
(S. 505)
Gleichzeitig nimmt die
Judendiskriminierung durch die Kirche immer stärkere Ausmaße an.
21.3.1933 - Generalsuperintendent Otto Dibelius bejubelt bei der
Reichstagseröffnungsfeier in der evangelischen Nikolaikirche in Potsdam
die neuen politischen Machtverhältnisse unter Reichskanzler Adolf Hitler
- in Gegenwart von Hermann Göring und bereits ohne die drangsalierten
Abgeordneten von SPD und KPD.
Dibelius frenetisch:
"Mit
Gott zu neuer Zukunft! Ein neuer Anfang staatlicher Geschichte steht
immer irgendwie im Zeichen der Gewalt. Denn der Staat ist Macht. Neue
Entscheidungen, neue Orientierungen, Wandlungen und Umwälzungen bedeuten
immer den Sieg des einen über den anderen. Und wenn es um Leben und
Sterben der Nation geht, dann muss die staatliche Macht kraftvoll und
durchgreifend eingesetzt werden, es sei nach außen oder nach innen. Wir
haben von Dr. Martin Luther gelernt, dass die Kirche der rechtmäßigen
staatlichen Gewalt nicht in den Arm fallen darf, wenn sie tut, wozu sie
berufen ist ..."
Anmerkung: Am Tag zuvor wurde das erste KZ in Dachau eröffnet.
Drei Tage später wird durch das so genannte Ermächtigungsgesetz die
neue Diktatur fest installiert und von den evangelischen Kirchenführern
mit großem Jubel angefeuert und unterstützt. Hier
in Stichworten wesentliche Aspekte der
kirchlichen Begeisterung dieser und der nachfolgenden Tage in
chronologischer Reihenfolge.
Fortsetzung der Chronologie in den Ausgaben
Der Theologen Nr. 4 - Evangelische Kirche, Judenverfolgung,
Holocaust und Krieg - Dokumentation
Der Theologe Nr. 85 -
Die katholische Kirche und der Holocaust
Darin heißt
es:
"1914 aber wieder zieht das ganze Deutschland einmütig in einem
Kampf um Dasein, um Recht und Freiheit, und auf seinen Fahnen
steht Gott mit uns, und in allen Herzen glüht´s, und deutsche
Fäuste hämmern es wieder auf Feindesschädel: Gott mit uns.
Jesus, Gottes Sohn, in der Nacht, da er verraten war, brach das
Brot, spendete den Wein zum Zeichen, dass sein Tod ein Opfer
sei: für euch gegeben und vergossen. Wer immer sein Leben im
heiligen Kampf einsetzt, kämpft unter dem Banner Jesu, folgt
seinen Fußstapfen, und über seiner Treue schwebt die Verheißung:
Gott mit uns" (Einleitung) ... "Wer mit Gott im Bunde
ist, ist stärker als die ganze Welt." (S. 18)
Das Bajonett in die Rippen bohren sei "Gottesdienst"
"Dem
Soldaten ist das kalte Eisen in die Faust gegeben. Er soll es
führen ohne Schwächlichkeit und Weichlichkeit. Der Soldat soll
totschießen, soll dem Feind das Bajonett in die Rippen bohren,
soll die sausende Klinge auf den Gegner schmettern. Das ist
seine heilige Pflicht. Ja, das ist Gottesdienst. Denn der ihn
auf den Platz gestellt hat, dass er dem Guten und dem Rechten
zum Siege verhelfe, das ist Gott. Wer nicht schießt, wenn er
schießen sollte, ist ein Schurke ... Staat gegen Staat. Volk
gegen Volk. Wer ist stärker? Das
muss mit dem letzten Mittel, das es in der Welt gibt, mit der
Gewalt, entschieden werden." (S. 18)
"Niemals noch hat im deutschen Heere der Ruf versagt
´Freiwillige vor!` Ein ernstes Bild tritt da vor unser Auge, das
Bild des Erlösers der Welt, Jesu Christi. Uns allen ist es
vertraut, das hochheilige Antlitz des Gottessohnes, ... er ward
gehorsam bis zum Tode, ja zum Tode am Kreuz ... er verzichtete
auf sein göttliches Ich, entäußerte sich selbst und stieg in die
grauenhafte Tiefe der Vernichtung ... er vereinigte höchste
Hingabe mit höchster Freiheit, da er sprach: ´Niemand nimmt mein
Leben von mir, sondern ich lasse es von mir selber.` In den
Fußstapfen Jesu Christi wandeln wir, wenn wir gehorsam dem Rufe
der Pflicht folgen in Not und Tod. Das ist nicht nur Strammheit,
das ist Frömmigkeit, ist echtes Christentum." (S. 23)
"Gehe hin und töte, Gehe hin und lass dich töten"
"Ist´s aber eine höhere Macht, die Leben und Tod nach göttlichem
Rat austeilt, dann hat der Apostel [Paulus] recht: ´Leben wir,
so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn.
Darum wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn`. Der Soldat
stirbt für seine Pflicht. Das Gebot lautet nicht nur: ´Gehe hin
und töte`. Sondern auch: ´Gehe hin und lass dich töten` ... Wer für
seine Pflicht stirbt, stirbt im Dienste Gottes." (S. 24f.)
"Aber das Beste ist doch, dass ihr wisst, ihr sollt Gottes Gebot
erfüllen und euch in Gottes Schickung fügen. Christen müssen
sterben können, wenn Ehre und Pflicht es erfordern.
Einen Tod sind wir Gott doch schuldig, und der Tod ist nur
ein Augenblick. Der Christ stirbt nicht, nur sein Elend stirbt.
Von dem Schädelthron des Knochenmannes richtet er den brechenden
Blick auf den Thron des Lebensfürsten: ´Mache mich selig, o
Jesu.`" (S. 26)
Doch wer Jahrhunderte überschaut,
sieht über Krieg und Frieden, über Aufblühen und Verfall der
Völker göttliche Absichten walten ... Auf dem Weltenthron sitzt
nicht ein unvernünftiges Schicksal oder die blinde Naturkraft,
sondern der lebendige, allmächtige, allweise Gott. In seinem
ungeheuren Reich ist unsere Erde nur ein winziger Stern. Aber
das Große wie das Kleine, die Erschütterungen der Weltreiche
wie das Haar, das von unserem Haupte fällt, es unterliegt alles
seinem Willen. Auch dieser Krieg, mit allem, was er an Opfern
kosten wird, und mit allem, was er bringen wird an Erfolgen und
Machtverschiebungen der Staaten, wird zur Ehre Gottes und zur
Förderung seines ewigen Reiches dienen." (S. 31)
... Wir streiten nicht wider Gott, sondern mit Gott; wir wollen
seine Diener, die Herolde seines heiligen Willens und die
Vollstrecker seiner Gerichte sein." (S. 32)
"Ihr seid Werkzeug des Höchsten Gottes"
"Ihr, deutsche Kämpfer, seid jetzt das Werkzeug des Höchsten
Gottes, um Gottes Gericht über England, Frankreich und Russland
zu bringen ... Die Stunde der Vergeltung hat für diese Völker
geschlagen, und euch, euch Deutschen ist das Schwert der Rache
und des Gerichts in die Hand gelegt. Luther sagt, und Luther war
ein deutscher Mann und ein frommer Mann: ´Die Hand, die solches
Schwert führt und würgt, ist alsdann nicht mehr Menschen Hand,
sondern Gottes Hand, und nicht der Mensch, sondern Gott hängt,
rädert, enthauptet, würgt und kriegt. Das alles sind seine Werke
und Gerichte.` Herr Gott, wir danken dir, dass du uns ein
Schwert gegeben hast, ein Schwert zur Rache.
Wisst ihr noch, wie sie über uns
hergefallen sind? Unseretwegen hätte der Frieden noch hundert
Jahre dauern können. Wir haben niemandem etwas zuleide getan.
Wir wollten am liebsten gut Freund mit der ganzen Welt sein. Und
nun fließt unser deutsches Blut in Strömen ... Sie wollen uns
ausrotten, sagen sie und danach handeln sie ... Begreift wohl,
es gibt nur ein Mittel, die Übermacht der Feinde wett zu machen,
das ist die Schärfe eurer Kriegsführung. Glaubt nicht, dass wir
auch nur ein Fünkchen Erbarmen zu erwarten hätten, wenn es ihnen
gelänge, Deutschland niederzuwerfen." (S. 35 f.)
Foto:
1914 - Französische Bauern auf der
Flucht - das "Schwert zur Rache" hat auch sie
getroffen
(creativecommons.org, licenses/by-sa/3.0)
"Das
einzige, was so lange den Frieden uns erhalten hat, war unsere
starke deutsche Rüstung. Wäre sie schwächer gewesen, unsere
Gegner wären schon früher über uns hergefallen. Der Satz ´Willst
du Frieden, so bereite den Krieg, ist mitnichten widerlegt,
sondern bestätigt." (S. 38)
Für Umwandlung ihrer Gesinnung sei Menschheit "noch nicht reif"
"Wo es um Sein oder Nichtsein eins Volkes geht, da werden das entscheidende Wort immer die Kanonen zu sprechen haben. Der ewige Friede ist ein Traum, sagt Moltke, und nicht einmal ein schöner. Einen Weg nur gäbe es, einen einzigen, um einem brüderlichen Zusammenleben der Menschen näher zu kommen. Wer die natürliche Selbstsucht der Völker aufheben, wer das Menschenherz ändern könnte, das arglistige, rechthaberische, gierige, rachsüchtige Menschenherz, der möchte neue, friedlichere Formen, für das Gemeinschaftsleben der Menschen herauf führen. Das ist der Weg Jesu Christi. Die Herzen will er ändern und kann er ändern ... Für solche Umwandlung ihrer Gesinnung ist die Menschheit noch nicht reif. Was heute dem Christen möglich ist, ist nur dies, dass er in seinem Herzen den Frieden mit Gott findet. Jesus spricht: ´Den Frieden lasse ich euch. Meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt` (Joh. 14, 27). Wer seine Seele diesem Himmelsklang erschließt, der geht durch das Kampfgewühl der Erde mit getrostem Sinn. Und ihm ist es nicht nur Verheißung für fernste Zukunft, sondern seliger gegenwärtiger Besitz, das Engelwort: ´Friede auf Erden` ... Wir müssen so aus dem Kampf hervorgehen, dass auf hundert Jahre unseren Gegnern die Lust vergangen ist, mit Deutschland wieder anzubinden." (S. 40-42)
Das fürchterliche Todesgeschrei der Russen in den Maurischen Seen
"Wenn Menschenleiber zerfetzt werden
und in grausigem Tod erstarren, wenn im Gebrüll der Feldschlacht
die Hölle losgelassen zu sein scheint, wenn so viel namenloses
Leid erduldet werden muss, so viel Familienglück zerbrochen wird
- wo ist Gott? Er ist, ihr Kameraden, im ehernen Gange der
Ereignisse. Er ist nicht nur in den sanften Friedenswerken, im
Beten und Singen der Gemeinde, in den stillen Tröstungen des
Krankenzimmer ... Auch der Krieg ist ein Werkzeug unseres
Gottes ... Er gibt den Menschen, was sie verdienen.
Die Russen
sind zu Tausenden in den Maurischen Seen zugrunde gegangen,
fürchterlich war ihr Todesgeschrei. Aber nichts anderes ist
ihnen widerfahren, als was sie uns zugedacht hatten ...
Denkt
nicht zu weichlich von Gott. Stellt ihn euch nicht als
schwachen, alten Vater vor. Er kann Leib und Seele verderben in
die Hölle! Auch im Feuerschein brennender Dörfer und Städte
offenbart er seine Majestät ... Dort wo die eisernen Würfel
rollen und Zahltag der Weltgeschichte gehalten wird, da ist auch
er. Er, der allein Erhabene und Gewaltige. Aber das ist nicht
alles. Mehr noch als in den Ereignissen ist Gott in den Herzen
der Menschen, die an ihn glauben.
Die angebliche Gnade "großer Schmerzen"
Wo war Gott, als Jesus am
Kreuz hing ... Nie schien Gott einem
Menschen ferner zu sein und nie war er ihm doch näher. Gerade in
dem Leiden Christi spüren wir die Gegenwart Gottes. Es ist nicht
nur die arme Menschenkreatur, die dort am Marterpfahl
verröchelt; es ist Gott selbst, der an den Qualen der Schöpfung
teilnimmt.
So können wir auch von diesem Kriege sagen, so grässlich er ist:
noch nie haben wir Gott so fühlbar erlebt ... Es ist Gnade, wenn
Gott uns Großes erleben lässt, auch wenn es große Schmerzen
sind. Denn dann dürfen wir nahe sein der ewigen Glut, und unser
Herz wird durchleuchtet und durchzittert von dem herrlichen
ewigen Leben Gottes." (S. 44 f.)
"Macht euch keine Sorgen um eure Familien ... es ist unmöglich,
alles aufzuzählen, um euren Familien ihr Los erträglich zu
machen. Wir sind jetzt alle Soldaten und kämpfen miteinander
fürs Vaterland; ihr draußen mit der Waffe, wir [die Behörden und
Einrichtungen in den Städten und Dörfern einschließlich der
Pfarrer] mit Werken der Liebe, so gut wir es vermögen ... Gott
führe alle wieder zusammen, die treu aneinander hängen." (S.
46f.)
Zum Autor:
Der bekannte evangelische Theologe und Buchautor Pfarrer Dr.
Dr. Adolf Schettler ("Die Paulinische Formel Durch Christus",
"Die Kirche in der Schicksalsstunde der Gegenwart", "Jesus in
der modernen Kritik") war nach seiner Tätigkeit als
evangelischer Divisionspfarrer und Soldaten-"Seelsorger"
Gemeindepfarrer in Berlin-Wilmersdorf; und zwar von 1913 bis zu seinem
"verdienten" Ruhestand 1941. Am 19.3.1933 hielt er vor über 1000
Festbesuchern die Einweihungspredigt der neu gebauten
lutherischen Kirche Am Hohenzollernplatz. Dabei betonte er auch
die "trotzige lutherische Glaubenszuversicht ´Hier stehe
ich, ich kann nicht anders`" (hohenzollerngemeinde.de).
Nach seinem Umzug nach Hamburg soll Pfr. Dr. Dr. Schettler dort
bald "friedlich" verstorben sein. Doch die
Folgen seiner Reden und Bücher folgen auch ihm ins Jenseits nach
...
Die Friedenslehre von Jesus sei angeblich für den Einzelnen, die Gesellschaften seien dafür nicht "reif" Die Umpolung des Gebots "Du sollst nicht töten" in "Jetzt sei die Zeit zu töten" Angeblich sitze Gott über allem und wende alles zum rechten Zeitpunkt zum Guten Das Gerede, dass man natürlich nur den "Frieden" und die "Gewaltlosigkeit" wolle, nur leider bei diesen Gegnern eben nicht so könne, wie man wolle Die Theorie, das Hochrüstung den Frieden sichere Das Reden darüber, wo "Gott" sei und warum er das angeblich zulasse (verändert hat sich in unserer Zeit jedoch, dass man Gott das "Gericht" nur noch indirekt zuschiebt, indem man meist von seinen angeblichen "Geheimnissen" spricht) Gott selbst würde angeblich mitleiden, wenn der Mensch Kriege führt, wodurch er den Soldaten nahe sei Auch die Berufung auf Martin Luther gab es damals wie heute, nur die Auswahl der Zitate ist unterschiedlich, eben je nach aktuellem Zeitgeist. Alles das und noch vieles mehr ist gleich geblieben, nur ca. 100 Jahre später noch verbrämter und verklausulierter, um auch in unserer Zeit die Menschen täuschen zu können. Denn heute wie damals geht es um den Brudermord, und wieder kann man den Ruf hören: "Kain, wo ist dein Bruder Abel?" ![]() youtube.com
Lied an den Soldaten: "Ja, auch dich haben sie schon genauso
belogen, so wie sie es heute immer noch tun ..." |
Auf den 1. Weltkrieg folgte
der 2. Weltkrieg. Lesen Sie dazu mehr
in
|
Nach Aussagen des belgischen Spitzenpolitikers Leon Saur ist die katholische Kirche in das Völkermorden in Zentralafrika verwickelt. Die "fundamentalistische Missionsideologie" des katholischen Ordens Opus Dei zielte auf eine Unterstützung der überwiegend katholischen Hutus (bzw. Hutu) gegen die "atheistischen" Tutsis (bzw. Tutsi) ab (Publik forum). Das zu diesem Zweck indoktrinierte Tutsi-Feindbild habe 1994 eine Welle der Vertreibung und blutigen Verfolgungen ausgelöst. Der Vorstoß des belgischen Politikers, dem seitens des Opus Dei allerdings widersprochen wird, bringt weiteres Licht in das Dunkel von einem der schwärzesten Kapitels der römisch-katholischen Kirche in jüngster Vergangenheit.
Die unabhängige Menschenrechtsorganisation "African Rights" (London) legte bereits im Frühjahr 1998 Fakten über den Völkermord von 1994 vor: "Es gibt zwingende Beweise dafür, dass eine Reihe von Bischöfen, Priestern, Nonnen und Mönchen den Völkermord geduldet haben oder aktiv daran beteiligt waren." (gl, 15.5.1998)
Konkret nennt African Rights z. B. Pater Rutihunza, der ein Massaker an
behinderten Tutsi-Kindern und ihren Betreuern organisiert hat. Oder Pater Seromba, der
Soldaten dafür bezahlt hat, dass sie 2000 Tutsis mit Raupenfahrzeugen in einer
katholischen Kirche zermalmten. Der Pater, der die Tutsis zuvor in die
Todesfalle Kirche lockte,
wurde mittlerweile zum Tode verurteilt. Auch Erzbischof Ntihinuyurwa und Bischof Misago
werden in dem Bericht als Kriegsverbrecher genannt.
So soll ein im Jahr 2000 in Florenz
lebender Priester die Tutsi-Schüler seiner Schule von den Hutus getrennt und den
mörderischen Gendarmen ausgeliefert haben. Vorher habe er sie noch eingeschüchtert,
indem er ihnen die Lüge auftischte, geflüchtete Kameraden seien gefasst und ermordet
worden. Der zuständige Bischof Misago habe damals ebenfalls bekundet, er könne nichts
tun. Doch, so der Spiegel: "Wenn es 1994 eine Institution gab, die dem Morden
hätte Einhalt gebieten können, dann war es Ruandas katholische Kirche ... Priester
genossen hohes Ansehen im Volk" (Nr. 1/2000). Doch einige von ihnen ließen teilweise selbst
gezielt morden.
In einigen Kirchen waren die grausigen Überreste der Massaker noch im Jahr 2000 zu sehen
Ein "christlicher" Einfluss? Wäre wirklich ein "christlicher" Einfluss
am Werk gewesen, das Morden wäre dort nicht geschürt worden, sondern es
wäre zurückgegangen. In Ruanda handelte es sich um einen katholischen
Einfluss in der Tradition der Kreuzzüge oder der Hinrichtungen
Andersgläubiger. Solange diese Verbrechen nicht von Herzen bereut,
bereinigt und wiedergutgemacht sind, werden sie sich wiederholen - durch
Menschen, welche die Bereitschaft zu solchen Massakern in ihren Genen
tragen. Mit Christus und dem Christlichen hat das alles nichts zu tun.
Christlich wäre es, die Macht negativer Anlagen mit der Macht des
Christus-Gottes zu überwinden.
Aktualisierung [3.2.2015]: UN-Richter wirft Vatikan vor, Priester
vor Strafverfolgung zu schützen, die am Völkermord in Ruanda aktiv
beteiligt waren -
religion.orf.at
"Der Mainzer Bischof Karl Lehmann hat den Nato-Einsatz im Kosovo als
Friedensmission bezeichnet. Zwar sei jede Form der Gewaltanwendung zerstörerisch und
erzeuge meist Gegengewalt ... Dennoch gebe es offenbar Situationen, in denen die Würde
und die Rechte der Menschen mit Gegenwehr verteidigt werden müssten."
(dpa, 4.4.1999)
Und, als der Krieg bereits tobte und auch serbische Zivilisten (über
1000 Tote unter der Zivilbevölkerung) von Bomben zerfetzt wurden:
"Wir verstehen heute
auch die Soldaten als Boten des Friedens."
(Osterpredigt des Bischofs, zit. nach bistummainz.de, 4.4.1999)
Der EKD-Ratsvorsitzende, Präses Manfred Kock: "Wir rufen zu
Gott im Gebet, dass er den Weg zu einem friedlichen Ausgleich öffnet. Denn wir bleiben
der Überzeugung verpflichtet: Krieg soll nach Gottes Willen nicht sein." Nach dem
Scheitern der Friedensverhandlungen gelte aber militärische Gewalt als "einzig
wirksames, letztes Mittel". (idea-spektrum Nr. 13/1999)
"Ich fühle mich ratlos. Ich habe gutgeheißen, dass man dem [von westlichen Medien behaupteten] Völkermord [von Serben an Albanern] nach langen erfolglosen Verhandlungen mit militärischen Mitteln begegnet. Aber der Zweifel wächst, ob man in der von Hass erfüllten Situation auf diesem Weg dem Frieden näher kommt." (Hermann von Loewenich, bayerischer Landesbischof der evangelisch-lutherischen Kirche am Ostersonntag 1999; andere Medien stellten den Konflikt als Aufstand der kosovarischen Untergrundarmee UCK gegen den serbischen Staat und dessen Kampf gegen die UCK dar)
"Der Bischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg,
Eberhardt Renz, sagte gegenüber idea, der NATO-Angriff auf Jugoslawien bedeute eine
Niederlage für alle, die den Frieden wollten. Der jugoslawische Präsident Slobodan
Milosevic habe aber keine andere Möglichkeit zugelassen." (idea-spektrum
Nr. 13/1999)
"Für die
katholische Kirche ist der Krieg kein Mittel der Politik. ... Die Soldaten unserer
Bundeswehr werden durch ihre tätige Solidarität mit der Völkergemeinschaft in der
Verteidigung einer gerechten internationalen Ordnung` ... dem Auftrag des Konzils
gerecht. ... Unser besonderes Gebet gilt den Soldaten der Bundeswehr, ihren
Familienangehörigen und Militärseelsorgern." (Der katholische
Militärbischof
Johannes Dyba).
"Der Einsatz militärischer Gewalt ist auch in einer
solchen Situation nur als äußerstes Mittel zu verantworten. Aber mit
Bitterkeit und
Enttäuschung ist festzustellen: Hier waren alle anderen Möglichkeiten
ausgeschöpft." (Der evangelisch-lutherische Landesbischof von Berlin, Wolfgang Huber)
Eines der Zehn Gebote heißt "Du
sollst nicht töten" und nicht "Du
sollst nicht morden", wie es in den Kirchen
sinngemäß und teilweise auch wörtlich verfälscht wird.
Es wäre ja auch merkwürdig: Das
Lügen ist nach den Geboten nicht erlaubt, denn es heißt ja: "Du sollst nicht falsch
Zeugnis reden". Das Töten aber soll erlaubt sein, nur das Morden nicht? Wenn aber
schon das Lügen ein Verstoß gegen die Gebote ist, ist es dann nicht erst recht das
Töten?
In den letzten ca. 200 Jahren ließ
sich Folgendes beobachten: Immer wenn die evangelische Kirche in
Deutschland am Boden lag, predigte sie den Krieg – im Gegensatz
zu Jesus von Nazareth. Das Elend des Krieges trieb die Leute
zurück in die Kirche. Menschen wurden getötet, Länder wurden
zerstört und die Kirchen hatten wieder großen Zulauf. So war es
1813 und 1870/71 bei den Kriegen gegen Frankreich, so war es
1914, so war es auch 1939 (siehe oben).
Und wie ging es nach 1945 weiter? Die Kirchen trieben die
Wiederbewaffnung Deutschlands voran, befürworteten die
Atomrüstung der Westmächte und übten sich schon einmal in der
Verharmlosung apokalyptischer Schreckenszenarien. So legte der
1949 zum EKD-Ratsvorsitzenden gewählte
Landesbischof Karl Otto Dibelius im Jahr 1954 auf der 2.
Vollversammlung des Ökumenischen Rates der Kirchen in Evanston
(USA) folgendes Bekenntnis ab: "Die Anwendung einer
Wasserstoffbombe ist vom christlichen Standpunkt aus nicht
einmal eine so schreckliche Sache, da wir alle dem ewigen Leben
zustreben. Und wenn zum Beispiel eine einzelne Wasserstoffbombe
eine Million Menschen töte, so erreichen die Betroffenen um so
schneller das ewige Leben.`" (zit. nach Ossietzky,
Zweiwochenschrift für Politik / Kultur / Wirtschaft, Nr. 3/2013)
Dabei ist auch
folgendes zu bedenken: Diese ständige Kriegsbefürwortung der
Kirchenmänner und Kirchenfrauen als so genanntes "letztes Mittel"
setzt ja voraus, dass man von der militärischen Überlegenheit
des eigenen Lagers ausgeht, da man immer mitdenkt,
dass man diesen Krieg als so genanntes "letztes Mittel"
dann auch gewinnt.
Denn sonst würde eine solche Rede ja keinen Sinn machen.
Also ist die Kirche immer (!)
auch für die Aufrüstung (!)
und für die militärische Überlegenheit (!), auch
wenn sie dies mit ihren Worten sehr gerne verschleiert.
Im evangelischen
Religionsunterricht weist man in diesem Zusammenhang von Krieg
und Gewalt meistens auf den bekannten evangelischen Theologen
Dietrich Bonhoeffer hin, der seine Verwicklung in das
Attentat gegen Adolf Hitler am 20.7.1944 mit folgendem Vergleich
begründete: Wenn ein betrunkener Autofahrer die Straße entlang
fährt, wäre es nicht genug, die Fußgänger zu warnen. Man müsste
dem Fahrer auch ins Lenkrad greifen und ihn vom Steuer
wegreißen.
Das Bild klingt zunächst "vernünftig". Zunächst. Doch kann dies
auf Situationen bezogen werden, wo es um Krieg geht? Damit ließe sich nämlich jeder Krieg gegen die
jeweiligen Machthaber der anderen Seite rechtfertigen, und dies
wurde im kirchlichen Religionsunterricht auch seither versucht.
(Anmerkung: Der Verfasser von theologe.de war selbst von 1984-1992 im
Lehramt für Evangelische Religion tätig.)
Außerdem kann der
Vergleich von Dietrich Bonhoeffer schon aus dem Grund nicht auf
Kriege angewendet werden, da er die zahllosen zivilen Opfer der
angeblichen "Rettungsaktion" nicht berücksichtigt. Wenn man also
einen Betrunkenen vom Steuer eines Autos reißt, kommen keine
Tausende von Zivilisten dabei um, und es werden auch keine
Tausende von Existenzen dadurch zerstört. Das Bild von
Bonhoeffer - auf Kriege angewandt - ist also
zutiefst verlogen.
Dietrich Bonhoeffer wurde übrigens von seinen Freunden in der
englischen anglikanischen Kirche im Jahr 1939 gebeten, ein Wort
gegen die deutsche Mobilmachung und den drohenden 2. Weltkrieg zu
sprechen. Der deutsche Theologe kam dieser Bitte
allerdings nicht nach, weil er seinen "Brüdern" in der Bekennenden
Kirche, in der die Kriegsdienst- und Kriegsbegeisterung
ausgebrochen war, nicht in den Rücken fallen wollte. Hier
kann man dann auch einmal fragen: "Was treibt einen solchen
Theologen eigentlich um?"
Dietrich Bonhoeffer wörtlich: "So würde ich
meinen Brüdern einen ungeheuren Schaden zufügen, wenn ich in
diesem Punkt Widerstand leistete." (Eberhard
Bethge, Bonhoeffer, Reinbek 1976, S. 72)
Siehe auch folgende
ddp-Meldung vom 16.11.2009 unter der Überschrift
Evangelische
Kirche für Beibehaltung des Wehrdienstes:
"Die Evangelische Kirche tritt für eine Beibehaltung des
Wehrdienstes für alle ein. Ohne eine allgemeine Wehrpflicht
würde das jetzt schon starke Desinteresse junger Männer an der
Bundeswehr noch zunehmen, sagte der leitende Militärdekan für
Ostdeutschland, Helmut Jakobus, auf der Synode der evangelischen
Landeskirche Anhalt in Dessau. Auch die Evangelische Kirche sei
gefordert, den Soldaten Rückhalt für ihren Dienst zu geben".
Oder auch der Afghanistan-Krieg:
Typisch ist, wie eine kritische Äußerung der
kurzzeitigen EKD-Ratsvorsitzenden Dr. Margot Käßmann ("Nichts
ist gut in Afghanistan") politisch und kirchlich soweit zurecht
gestutzt wird, dass sie zur aktuellen politischen und
kirchlichen Mehrheitslage passt. Laut Berliner Zeitung
sei sie "schockiert", was aus ihrer Predigt gemacht worden sei.
"
Anlässlich der Militäraktion der USA gegen Osama bin Laden in Pakistan verdeutlichte die Evangelische Kirche in Deutschland wieder ihre Position zum Krieg und zu gezielten Tötungen. So erschien z. B. in der Welt am Sonntag vom 15.5.2011 ein Interview mit dem EKD-Ratsvorsitzenden, Präses Nikolaus Schneider: welt.de
Hier einige Auszüge:
- "Mit solchen Feinden kann man keinen Frieden schließen. Die
muss man eingrenzen. Da kann am Ende eine Situation
eintreten, in der man Schuld auf sich lädt und solche Feinde
tötet."
- "Da existieren zwei Ebenen. Da ist das Individuum, das
für sich entscheidet. Und da sind die Politiker, die für einen
Staat entscheiden."
- "Staatsmänner müssen militärische Gewalt einsetzen,
wenn sie mit dem Bösen in der Welt konfrontiert sind und auf
andere Weise nicht weiterkommen. Zusätzlich lassen sich noch
viele Debatten führen darüber, inwieweit wir Gewalt nicht selbst
provoziert haben, etwa durch die ungleiche Verteilung der Güter.
Diese Debatten sind nötig. Aber das alles rechtfertigt in gar
keiner Art und Weise das Böse. Gegengewalt kann geboten und
notwendig sein."
- "Den Terrorismus muss man mit dem gesamten Arsenal
bekämpfen."
- "Schuld lässt sich nicht vermeiden. Im Verständnis der
Erbsünde liegt ein Alleinstellungsmerkmal des Christentums
gegenüber dem Judentum und dem Islam. Dort besteht die
Auffassung, man könne gerecht leben. Wir sagen: Das geht nicht."
So weit also die zeitgemäße evangelische Lehre und
die protestantischen Verhaltensrichtlinien zum Krieg. Neu an der Argumentation des
evangelischen Kirchenführers ist jedoch, dass er sich dabei
zu Unrecht ausdrücklich auch auf Jesus von Nazareth beruft.
Er sagte: "Bei Jesus
selbst indes gibt es eine einzige Stelle, wo er sich positiv zur
Gewalt äußert, und zwar im Lukasevangelium, Kapitel 22, Vers 38:
Vor der Gefangennahme Jesu sagen die Jünger: Jetzt müssen wir
etwas unternehmen, und sie besorgen sich Schwerter. Jesus
entgegnet: Eins reicht."
Nach dem Denken des Kirchenführers habe sich Jesus hier also
angeblich "positiv zur Gewalt" geäußert, doch das ist nicht wahr
und ein Missbrauch von Jesus. Wörtlich sagt Jesus
demnach, als ihm "zwei" (!) Schwerter gereicht werden, "es ist
genug".
Doch was heißt das? Diese beiden Schwerter würden zwar einen
möglichen Räuber abschrecken, und das ist - falls das
Zitat überhaupt stimmt - dann auch ihr ganz praktischer
Sinn gewesen.
Für eine bewaffnete Auseinandersetzung mit einer ganzen Truppe
von Soldaten und Wachleuten sind sie aber völlig unzureichend.
Außerdem weist Jesus wenige Augenblicke später den aktiven
Einsatz der Schwerter deutlich zurück (Verse 49-51),
und er erklärt nach Matthäus 26, 52-53
unmissverständlich: "Alle, die zum Schwert greifen, werden durch
das Schwert umkommen."
Ganz in diesem
Sinne wiederholte der EKD-Ratsvorsitzende bei einem Vortrag am
10.10.2011 in Bonn seine Thesen. Idea.de beschreibt die
Position so: "Christen
sollten die Spannung zwischen einem radikalen Pazifismus und
militärischer Gewalt als letztem Mittel (ultima ratio) zum
Schutz wehrloser Menschen aushalten"
(idea.de)
Doch wann lavierte Jesus je von einem solchen Spannungs-Pol zum
nächsten? Und wann sprach Jesus jemals von einer "ultima ratio"?
Um es noch einmal zu wiederholen. Jesus lehrte: "Eure Rede sei
Ja, ja - Nein, nein. Alles andere ist von Übel."
Um die Friedens- gleich Kriegsethik der Kirche noch
anschaulicher zu machen, sagte Nikolaus Schneider wörtlich: "Der
Verzicht auf Gewalt lässt uns schuldig werden an den Opfern, und
der Gebrauch von Gewalt lässt uns schuldig werden als Täter."
Doch wozu führt diese
Hin-und-Her-Lehre
der Kirche? Natürlich wären und seien ja alle Kriege nur dazu
geführt worden, um die "Unschuldigen" zu schützen und die
"Schuldigen" auszuschalten. Und praktisch wurde und wird dann
nicht lange gefackelt.
Mit dem üblichen langatmigen Wenn und Aber
erklärt die Vatikankirche beim 2. Vatikanischen Konzil in dem
lehramtlichen Schreiben Gaudium et spes ("Freude und
Hoffnung") 1965 ihre Haltung zum Krieg und schreibt darin
unter anderem von ihrer "Verurteilung des totalen Krieges"
(Nr. 80). Das ist aber keineswegs eine Verurteilung aller
Kriege. Denn wie immer baut die Kirche in ihr Lehrwerk eine
Hintertüre ein, um letztlich doch wieder den Krieg - auch einen
"totalen Krieg" - befürworten zu können, sei es als angeblich
"letztes Mittel" oder wie hier als angebliches "Recht auf
sittlich erlaubte Verteidigung". Wörtlich heißt es in dem
Konzilsdokument:
"Wir wissen alle: Die
Gefahren, die uns drohen, sind viel größer als jemals zuvor in
unserer langen Geschichte ... Aber welche Schrecken auch immer
auf uns warten: Die Eigenschaften, die ... unsere Freiheit
gerettet haben, werden einmal mehr unsere Stärke sein ... Der
Wahnsinn des Krieges verbreitet sich erneut in der Welt, und
unser tapferes Land muss sich erneut darauf vorbereiten, trotz
aller Widrigkeiten zu überleben. Wir beten kontinuierlich für
... die Sicherheit aller Männer und Frauen, die in der Heimat
oder im Ausland im Einsatz sind."
Aus der tatsächlichen Rede
"Wir sind die Vereinigten
Staaten von Amerika. Wir sind das Land, das versucht hat, nicht
immer erfolgreich, das aber immer versucht hat, einer Anzahl
universaler Werte die Ehre zu geben, um die herum wir unser
Leben und unsere Sehnsüchte organisierten ... Wir wissen, dass
das amerikanische Volk nach einem Jahrzehnt der Konflikte
kriegsmüde ist. Glauben Sie mir, ich bin es auch. Aber Ermüdung
befreit uns nicht von unserer Verantwortung. Sich nur nach
Frieden zu sehnen, bringt ihn nicht herbei ... Wir wissen auch,
wir haben einen Präsidenten, der tut, was er sagt, dass er tun
will ... Danke."
Lesen Sie auch: Der Theologe Nr. 53
Nachfolgend lesen Sie eine Auswahl der Meldungen aus
den Jahren 2006 bis 2022, die in dieser Zeit bei theologe.de veröffentlicht wurden:
"Solange die
Gefahr von Krieg besteht und solange es noch keine zuständige
internationale Autorität gibt, die mit entsprechenden Mitteln
ausgestattet ist, kann man, wenn alle Möglichkeiten einer
friedlichen Regelung erschöpft sind, einer Regierung das Recht
auf sittlich erlaubte Verteidigung nicht absprechen ..." (Nr. 79)
Praktisch heißt das jedoch: Was als "sittlich erlaubte
Verteidigung" definiert wird, ist katholisch erlaubt. Und
schließlich kann jeder Krieg flugs als "sittlich erlaubte
Verteidigung" definiert und der Kriegsgegner als "Angreifer"
erklärt werden, mit dem man eben nicht zu einer "friedlichen
Regelung" komme; meist, weil dieser nicht tut, was man von ihm
verlangt. Und schon ist der Kriegführende mit der Kirche im
Reinen. Der Konzilstext ist letztlich nur eine Modernisierung
der Lehre vom "gerechten Krieg", der
ausgehend von den heilig gesprochenen Kirchenlehrern Augustinus
und Thomas von Aquin von der Romkirche viele Jahrhunderte lang
gelehrt und auf das Blutigste praktiziert wurde. So schrieb
Augustinus zum Beispiel: "Was,
in der Tat, ist denn überhaupt so falsch am Krieg? Dass Menschen
sterben, die ohnehin irgendwann sterben werden, damit jene, die
überleben, Frieden finden können? Ein Feigling mag darüber
jammern, aber gläubige Menschen nicht …. Niemand darf jemals die
Berechtigung eines Krieges bezweifeln, der in Gottes Namen
befohlen wird" (Contra
Faustum 22, 74 f., Übersetzung des lateinischen Originals bei J.
Migne: Sancti Aurelii Augustini, Hipponensis episcopi, opera
omnia (Patrologia Latina Band 42), also in erster
Linie von einem Papst.
Und aus dem katholischen Lehrwerk von Thomas von Aquin
werden bis heute vor allem der "causa iusta" überliefert, der
angeblich "gerechte Grund", der vor allem einen angeblich
"gerechten Krieg" legitimiere und die "recta intentio", die
angeblich rechte Absicht der Kriegführenden.
Zwar werden in unserer Zeit
weit mehr Worte über die scheinbare Ablehnung und die Kritik an
Kriegen gemacht als früher, aber was zählen fromme Worte? Bei
den Taten läuft es aufs Gleiche wie eh und je hinaus.
Und im übrigen gilt auch hier, wie
oben bei den
evangelischen Stellungnahmen: Eine kirchlich "sittlich erlaubte
Verteidigung" macht nach dieser Logik nur Sinn, wenn man diesen
"Verteidigungs"-Krieg dann auch militärisch gewinnt.(!) Und
militärisch "gewinnen" kann man nur mit deutlich größeren Waffenarsenalen,
weswegen Gaudium et spes die massive Waffenproduktion
und Hochrüstung voraus setzt, auch wenn man im
Katholischen Katechismus (1994) klagt:
"Der
Rüstungswettlauf sichert den Frieden nicht." Und:
"Somit
hält die übermäßige Rüstung die Entwicklung der Völker auf. Sie
vervielfacht die Konfliktgründe und verstärkt die Gefahr der
Ausbreitung von Kriegen."
(Nr. 2315)
Aber an der "übermäßigen" Rüstung seien natürlich
unausgesprochen nur die "übermäßigen" "Waffen" des potenziellen
Gegners schuld, weswegen die eigene Rüstung demgegenüber nicht
"übermäßig" sei. So heißt es dann auch unter der Randnummer
2316 im Katholischen Weltkatechismus lapidar:
"Waffenerzeugung
und Waffenhandel betreffen das Gemeinwohl der Nationen und der
internationalen Gemeinschaft. Deshalb hat der Staat das Recht
und die Pflicht, sie gesetzlich zu regeln."
Und während im frühen
Urchristentum Soldaten nicht als Gemeindeglieder aufgenommen
wurden, heißt es jetzt für Katholiken verbindlich in Gaudium
et spes:
"Wer als Soldat im Dienst des Vaterlandes steht,
betrachte sich als Diener der Sicherheit und Freiheit der Völker.
Indem er diese Aufgabe recht erfüllt, trägt er wahrhaft zur
Festigung des Friedens bei."
Und die römisch-katholische
Kirche lehrt dort weiter:
"Es ist also deutlich, dass wir mit all unseren Kräften jene
Zeit vorbereiten müssen, in der auf der Basis einer Übereinkunft
zwischen allen Nationen jeglicher Krieg absolut geächtet werden
kann. Das erfordert freilich, dass eine von allen anerkannte
öffentliche Weltautorität eingesetzt wird, die über wirksame
Macht verfügt, um für alle Sicherheit, Wahrung der Gerechtigkeit
und Achtung der Rechte zu gewährleisten. Bevor aber diese
wünschenswerte Autorität konstituiert werden kann, müssen die
jetzigen internationalen höchsten Gremien sich intensiv um
Mittel bemühen, die allgemeine Sicherheit besser zu
gewährleisten. Da der Friede aus dem gegenseitigen Vertrauen
der Völker erwachsen sollte, statt den Nationen durch den
Schrecken der Waffen auferlegt zu werden, sollten alle sich
bemühen, dem Wettrüsten ein Ende zu machen. Man soll wirklich
mit der Abrüstung beginnen, nicht einseitig, sondern in
vertraglich festgelegten gleichen Schritten und mit echten und
wirksamen Sicherungen." (Nr. 82)
In der einschränkenden
Formulierung "nicht einseitig" versteckt sich hier einmal mehr
der krasse Widerspruch zur Bergpredigt des Jesus von Nazareth
und seiner Goldenen Regel, die lautet "Alles, was ihr wollt,
dass euch die Leute tun, das tut ihr ihnen auch", womit auch
gemeint ist: "Das tut ihr ihnen zuerst".
Der Gegensatz dazu ist das übliche
politisch-militärisch-kirchliche Taktieren, dass ich nur dann
abrüste, wenn auch der andere abrüstet und zwar in dem Umfang,
wie ich das von ihm fordere, sonst müsse man eben
"leider" weiter aufrüsten usw. usf. ...
Noch
vor 80 Jahren sah sich die Vatikankirche nicht genötigt,
Friedensformulierungen zu erfinden,
mit denen man in unserer Zeit den Menschen Sand in die Augen zu
streuen versucht. Als am 1.9.1939 der 2. Weltkrieg begann,
trieb der römisch-katholische Militärbischof von Deutschland die
Soldaten noch mit eindeutigen markigen Worten in das Elend.
Der vom Papst ernannte römisch-katholische Militärbischof Franz Justus Rarkowski
schwörte die Soldaten unter anderem mit diesen Worten auf den Krieg ein:
"In
ernster Stunde, da unser deutsches Volk die Feuerprobe der Bewährung zu bestehen
hat und zum Kampfe um seine natürlichen und gottgewollten Lebensrechte
angetreten ist, wende ich mich als Katholischer Feldbischof der Wehrmacht an
euch Soldaten, die ihr in diesem Kampf in der vordersten Front steht und die
große und ehrenvolle Aufgabe habt, die Sicherheit und das Leben der deutschen
Nation mit dem Schwerte zu schützen und zu verteidigen
… Der tapfere Aufblick zum Allmächtigen macht euch zu Soldaten, die
unüberwindlich sind. Jeder von euch muss jetzt Kämpfer sein, nicht nur mit der
Waffe in der Hand, sondern auch mit einem starken, tapferen und gläubigen
Herzen. Wer als Soldat den Kampf für sein Vaterland jederzeit in Ehren bestehen
will, muss ein Herz besitzen, das Gott selbst gefestigt und gewappnet hat."
(Verordnungsblatt des katholischen Bischofs der Wehrmacht, 1.9.1939, zit. nach
militaerseelsorge-abschaffen.de)
Wie zu allen Zeiten - Die Kirchenführer
treiben die Soldaten in Krieg, Mord und Verderben
(Bild von Gustav Doré)
Wenn also die deutschen Soldaten, die am 1.9.1939 Polen überfallen
haben, sich aufgrund der
Verordnung ihres Bischofs ein "Herz" angeeignet haben, das
der "Gott" des Bischofs für die Tötungen und
Verwüstungen "selbst gefestigt und gewappnet hat",
dann sollte diese Institution auch eine maßgebliche Adresse für
die Reparationsforderungen der Regierung Polens sein,
welche diese nun seit 2019 neu erhebt. Und zu dieser Institution hat diese Regierung
doch bekanntlich ein ausgezeichnetes Verhältnis.
Seine Exzellenz Franz Justus Bischof Rarkowski wurde als so genannter "Apostolischer
Pronotator" am 11. August 1936 mit der Leitung der katholischen
Militärseelsorge eingesetzt - gemäß Art. 27 des 1933 abgeschlossenen und noch heute [2019]
in der Bundesrepublik gültigen Reichskonkordats Deutschlands mit dem Vatikan. Und am 7. Januar
1938 hatte ihn Papst Pius IX. auch zum Feldbischof der Wehrmacht in Deutschland
ernannt. Und für das, was er tat und für die Inhalte seiner Worte trägt auch laut
diesen Gesetzen alleine der Vatikan
die Verantwortung, in dessen Namen er ja handelte.
Und als die deutsche Wehrmacht im Morgengrauen des 22.6.1941
auch die Sowjetunion angegriffen hatte, meldete sich schon eine Woche später, am
29.6.1941, der Papst mit einer Rundfunkansprache zu Wort.
"Mitten im Dunkel des Gewitters", so der Pontifex aus
Rom, fehle es
nicht "an Lichtblicken, die das Herz zu großen, heiligen
Erwartungen erheben: Großmütige Tapferkeit zur Verteidigung der
Grundlagen der christlichen Kultur und zuversichtliche
Hoffnungen auf ihren Triumph" (Karlheinz Deschner, Die
Politik der Päpste im 20. Jahrhundert, Teil 2, S. 164).
Jeder, der das hörte, wusste damals genau, was mit diesen Metaphern gemeint
war: der Kampf gegen den Kommunismus, den der Katholik Adolf Hitler nun
erfolgreich führen sollte. Und genau dies ließ Pius XII. damals auch
z. B. dem spanischen Botschafter mitteilen: "Pius XII. habe
freundschaftliche Gefühle für das [Deutsche] Reich. Er wünsche dem Führer nichts
sehnlicher als einen Sieg über den Bolschewismus." (S. 167)
Und es war auch der im Jahr 2000 von Papst Johannes Paul
II. "selig" gesprochene Bischof und spätere
Kardinal von Galen,
der die deutschen Soldaten aufrief, "bis zum
letzten Blutstropfen" im Krieg zu morden, denn es sei ja
ihre Aufgabe, in diesem Sinne "Blutspender" zu sein.
Musterrede für den
"Dritten Weltkrieg"
vor einer apokalyptischen Vernichtung der Zivilisation
von
US-Außenminister John Kerry am 30.8.2013
am Beginn des Syrien-Krieges
(Die ganze Rede im Original
unter washingtonpost.com, 30.8.2013; mehr zum Syrien-Krieg u.a.
hier; John Kerry ist wie
US-Vizepräsident Joe Biden als überzeugter Katholik
dem Papst
unterworfen; auf den größten Brand der US-Geschichte im
Yosemite-Nationalpark in
Kalifornien, der zeitgleich wütete, ging er nicht ein)
PS:
Die führenden Industrieländer leben seit Jahrzehnten auf Kosten
der ärmeren Länder. Eine der unmittelbaren Folge: Täglich
sterben über 30.000 Menschen in den ärmeren Ländern an Hunger
und Unterernährung. Wissenschaftler haben weiterhin errechnet:
Wenn alle Länder mit der Erde so umgehen würden wie die
führenden Industrienationen, an deren Spitze sich der Westen
stellt, dann wäre der Wohnplanet Erde schon lange zerstört. Auch
zwei oder drei Erden würden nicht genügen, um das unvorstellbare
Maß der Ausbeutung, der Verschwendung und des Tötens von Tieren
in der Natur zu sättigen.
über die Auseinandersetzungen in der Kirche zur Atombewaffnung
und zur Kernenergie in:
Das Ja der
Kirche zur Atomkraft - Kernkraftwerke mit kirchlichem Segen
9) Kriege und
Kriegsgefahren
13.3. /
14.3.2006 - Jahrslosung
2006 - "Gottes" Beistand für einen Völkermörder - Kirchen entlarven sich
- "Ich lasse dich nicht fallen und verlasse
dich nicht" heißt ein angebliches Gotteswort an Josua in der Bibel (Josua
1, 5b), das die katholische und die evangelische Kirche in Deutschland
als Jahreslosung 2006 für die Gläubigen auswählten. Unmittelbar zuvor heißt
es in der Bibel: "Niemand wird dir Widerstand leisten können, solange du
lebst" (Vers 5 a). Worum geht es? Bereits einige Verse weiter bekommt
die kirchliche Andachtsstimmung die ersten Kratzer. Denn: "Jeder, der sich deinem
Befehl widersetzt und nicht allen deinen Anordnungen gehorcht, soll mit dem
Tod bestraft werden" (Vers 16). Also wird hier zunächst erklärt, wie
sich die eigene Bevölkerung verhalten muss: Befehle ausführen oder
hingerichtet werden. Den Nachbarvölkern "stockte der Atem" (5, 1),
als sie das hörten. Doch lange würden sie nicht mehr atmen können, denn bald
gerieten sie selbst in Visier. Zuerst wurden die menschlichen Bewohner und
die Tiere der heutigen Palästinenserstadt Jericho massakriert: "Mit scharfem
Schwert weihten sie [die Soldaten unter dem Befehl Josuas] alles, was in der
Stadt war, dem Untergang, Männer und Frauen, Kinder und Greise, Rinder,
Schafe und Esel" (6, 21). Nicht alle befolgten jedoch den
Ausrottungsbefehl, so dass wieder eine Phase innerer "Säuberungen" folgte:
"Bei wem man dann etwas findet, das dem Untergang geweiht ist, der soll mit
allem, was er hat, verbrannt werden ..." (7, 15.25). Dann wieder
Völkermord nach außen: "Es gab an jenem Tag insgesamt zwölftausend
Gefallene, Männer und Frauen, alle Einwohner von Ai. Josua aber ließ seine
Hand mit dem Sichelschwert nicht sinken, bis er alle Einwohner von Ai dem
Untergang geweiht hatte ... Den König von Ai aber ließ er an einem Baum
aufhängen ... (8, 25.29). Und so weiter. Alles im Auftrag des
"Gottes", der dem Feldherrn Josua die Massaker befohlen hatte und ihm für
seine Befehlstreue versprochen hatte: "Ich lasse dich nicht fallen und
verlasse dich nicht" - die Jahreslosung der Kirchen für das Jahr 2006.
Vertreter der Kirchen erklären nun als
Rechtfertigung ihrer Jahreslosung, dass es bei diesen Ereignissen in
Wirklichkeit gar nicht so gewalttätig zuging, wie dies in der Bibel
beschrieben ist. Das ist insofern bemerkenswert, da dies ein
Eingeständnis dafür ist, dass die biblischen Berichte die Wirklichkeit verfälscht
hatten. Warum werden sie dann aber als "Gottes Wort" bezeichnet? Kann eine
Fälschung gleichzeitig "Gottes Wort" sein? Vielleicht "Gottes
Fälschung"?
Abgesehen von diesem Widerspruch glaubt
man den kirchlichen Theologen aber gerne, dass das damalige Volk Israel viel
friedlicher war, und spätere Schriftgelehrte und Theologen sich die Massaker
nur besonders total und grausam ausgemalt hatten. Doch das spielt im
Zusammenhang der Jahreslosung 2006 keine Rolle. Denn in diesem Zusammenhang
zählt eben nicht das Geschehen vor über 3000 Jahren (das hoffentlich
friedlicher war), sondern das, was heute als "Gottes Wort" in der Bibel
steht. Mit anderen Worten: Was für die Kirchen als "Gottes Wort" gilt, ist
maßgeblich und nicht das, was sich vielleicht in Wirklichkeit ganz anders
zugetragen hat, aber niemand beweisen kann. Und als "Gottes Wort" gilt eben
der Völkermord nach außen und nach innen in seiner schlimmsten Form. So kann
man sich auch fragen: Mit welchem Recht erhebt man sich angesichts dieser
"heiligen Schriften" in den Kirchen heute z. B. über den Islam, dessen
Gläubige in der Geschichte mehrfach tatsächliche Opfer von kirchlichen
Völkermördern wurden?
Wer die Kirche und ihre Lehren kennt,
den überrascht die Selbstverständlichkeit dieses Horrors allerdings nicht.
Durch Sekten- und Weltanschauungsbeauftragte (die Nachfahren der früheren
Inquisitoren) werden auch heute Minderheiten auf Schärfste bekämpft, die den
Kirchen ein Dorn im Auge sind (siehe Der
Theologe Nr. 12). Und in den vergangenen ca. 1.700
Jahren verbündete man sich mit vielen Regimes, welche auf Geheiß der Kirche
Menschen hinrichten ließen, die dieser unliebsam waren. Und wörtlich heißt
es bis heute in den gültigen Lehren der Kirche: "Deshalb muss sie [die
römisch-katholische Kirche] mit peinlicher Sorgfalt alles entfernen und
ausmerzen, was gegen den Glauben ist oder dem Seelenheil irgendwie schaden
könnte." (Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, Glaubenswahrheit Nr. 382,
siehe dazu Der Theologe Nr. 18)
Sollten also eines Tages sogar wieder Menschen "ausgemerzt" werden (wenn
man sich wieder mit einem dazu passenden Regime verbündet), bräuchte sich
niemand zu wundern. Damit es aber nicht dazu kommt, wäre es notwendig, dass
alle aufrechten Demokraten und Verfechter von Glaubensfreiheit und Toleranz
die Kirchen in die Schranken des Grundgesetzes weisen (wo sich die
Bundesrepublik Deutschland zur Religionsfreiheit und zur Ablösung
kirchlicher Privilegien bekennt) anstatt sie mit Milliardensubventionen am
üppigen Leben zu erhalten und ihre Macht- und Ausrottungsphantasien
achselzuckend hinzunehmen.
Warner gibt es viele, so z. B. auch den
Göttinger Theologen Gerd Lüdemann, der zur Jahreslosung unter anderem schrieb: "Die
Texte aus dem Josuabuch schildern die totale Abschlachtung der kanaanäischen
Bevölkerung ... Der Bann hat einen erschreckend grundsätzlichen Charakter:
Gott lässt seine Exekutoren nicht fallen und verlässt sie nicht."
(Welt am Sonntag, 8.1.2006;
welt.de)
19.7. / 27.10.2006 /
23.3.2014 -
Libanon-Krieg - "Test" für
Iran-Krieg? War es ein kirchlich erlaubter angeblich gerechter Krieg? Kriegsstimmung in der evangelischen
Kirche -
"Pünktlich" drei Tage nach der
Fußball-Weltmeisterschaft in Deutschland begann am 12.7.2006 der von vielen voraus geahnte neue
Nahost-Krieg. Im Zusammenhang des Weihnachts-Urbi-et-Orbi von Benedikt XVI.
war verschiedentlich gemutmaßt worden, dass die derzeitige Regierung der USA
das Fußball-Großereignis in Deutschland noch abwartet, um dann in
irgendeiner Form gegen den Iran loszuschlagen.
Am 19.7.2006, eine Woche nach Beginn des neuen
Krieges, verbreiteten die New York Times in den USA und The
Guardian in Großbritannien die Meldung, dass Israel anscheinend in enger
Absprache mit der Regierung Bush handele. "Washington habe Israel ein
Zeitfenster von einer Woche eingeräumt, um die Infrastruktur der militanten
Hisbollah zu zerstören", die bekanntlich vom Iran unterstützt wird (Focus
online, 19.7.2006; siehe dazu auch
spiegel.de).
"Israels
Militäroffensive im Libanon sei lange geplant gewesen", glaubt auch der
israelische Historiker Tom Segev (Spiegel online, 19.7.2006).
"Israel
habe von den USA eine ´carte blanche` (= Freibrief, Blanko-Vollmacht) für
eine Ausweitung der Angriffe gegen Hisbollahziele im Libanon", sagte zudem
ein Armeesprecher Israels, der anonym bleiben möchte
(Spiegel online, 21.7.2006).
Und vielleicht hat
der gläubige protestantische US-Präsident George W. Bush (er wurde einst vom
"Evangelisten" Billy Graham für den
kirchlichen Glauben bekehrt) auf eine Art "Wunschzettel" für mögliche
Entwicklungen zurück gegriffen, als er Syrien am 19.7.2006
scharf attackierte
und in diesem Zusammenhang erklärte: "Mir kommt's so vor, als wollten die
Syrer wieder in den Libanon" (Focus online, 20.7.2006;
zum Vergleich: später im Jahr 2012 begann die Einmischung der USA in einen Aufstand
in Syrien, der sich zum Syrien-Krieg ausweitete, wo die USA die
Aufständischen mit Waffen beliefert).
Zum Zeitpunkt des etwas überraschenden Wortbeitrags des Präsidenten waren
allerdings die Israelis wieder dort eingedrungen und nicht die Syrer, die
2005 als bisherige "Schutzmacht" ihre Truppen unter dem Jubel der
libanesischen Bevölkerung zurückgezogen hatten. Mittlerweile hat der
US-amerikanische Journalist Seymour Hersh Indizien dafür zusammengetragen,
dass der Libanon-Krieg für die Bush-Regierung ein "Testlauf für einen
Iran-Krieg" gewesen sein soll, für den man Planungen durchführe (spiegel.de,
15.8.2006,
spiegel.de).
Ganz
selbstverständlich können die Kirchenchristen bei ihrer Beurteilung des
Krieges die in ihrem Glaubensbekenntnis verankerte "Lehre vom
gerechten Krieg" anwenden, der auch für die
evangelisch-lutherischen Kirchen in Deutschland bis heute verbindliche
Glaubenslehre ist.
So wird
in der Augsburger Konfession gelehrt, "dass
Christen mögen ... Übeltäter mit dem Schwert strafen, rechte Kriege führen" (CA XV),
und jeder Pfarrer wird darauf vereidigt. Am direktesten sprach bisher der
bekannte Politologe, Buchautor und häufige Referent auf Kirchentagen und in
kirchlichen Kreisen, Dr. Matthias Küntzel, von einem "gerechten Krieg"
(Spiegel online, 23.7.2006) - im Gegensatz zur
UNO, deren Vertreter in diesem Krieg "Verstöße gegen internationales
Recht" beklagten (25.7.2006). Zwar
hatten sich der Papst und der EKD-Vorsitzende Bischof Wolfgang Huber während
des Krieges der UN-Forderung nach einem sofortigen Waffenstillstand
angeschlossen, doch vor allem innerhalb der evangelischen Kirche griff
vielfach unverhohlene Kriegsstimmung um sich. So heißt es im
Leitartikel von Johannes Gerloff in dem angesehenen evangelischen
Wochenmagazin idea-spektrum (29/2006):
"´Israel muss die Hisbollah total vernichten.` Darin sind sich die
messianische Jüdin Alice aus Naharija und der arabische Christ Nabil aus
Mrar einig." Und: "Die größte Angst der Israelis kommt immer wieder zur
Sprache: dass der Druck der
Weltöffentlichkeit Israel einmal mehr zwingen könnte, eine Militäraktion
vorzeitig und unvollendet abbrechen zu müssen." Dies klingt wie eine Drohung
gegenüber europäischen Vermittlern wie Javier Solana oder der französischen
Regierung oder Joschka Fischer, die sich um einen sofortigen
Waffenstillstand bemühen, um weiteres furchtbares Leid zu verhindern. Und
dann lässt die evangelische Zeitung idea-spektrum am Ende ihres Kommentars eine vielleicht
versteckte Aufforderung zum Krieg gegen den Iran folgen: "Wer dem
mörderischen Ungetüm das Genick brechen will, muss sich nach Teheran
wenden."
PS: Auch der bekannte römisch-katholische Fernsehkorrespondent Ulrich
W. Sahm (ntv), gleichzeitig Mitarbeiter der römisch-katholischen
Nachrichtenagentur KNA, stand hinter den Angriffen der israelischen
Armee. Sein Argument: "Die Kriegserklärung ging vom Libanon aus." (idea
spektrum Nr. 31/2006)
Einmal
mehr wird der große Friedensstifter Jesus von Nazareth damit von den
Kirchenchristen auf böse Art und Weise verhöhnt.
Denn Jesus sprach niemals von totaler militärischer Vernichtung eines
Gegners oder einer Angst, einen Krieg vorzeitig abbrechen zu müssen oder
davon, einem Gegner das Genick zu brechen. Nicht einmal von einem "gerechtfertigten"
"Verteidigungskrieg". Jesus lehrte in der Bergpredigt
(Matthäusevangelium, Kapitel 5 - 7): "Liebet eure Feinde, segnet,
die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, die
euch beleidigen und verfolgen." Wem dies ethisch zu anspruchsvoll erscheint
oder aus einer Betroffenheit heraus augenblicklich unannehmbar, der sollte
sein Denken und Empfinden dann aber nicht "christlich" nennen. Und Jesus
lehrte auch ganz schlicht und für jeden sofort verständlich:
"Alles nun, was ihr wollt, dass euch die Leute tun sollen, das tut ihnen
auch!" Dies ist gleichbedeutend dem bekannten Sprichwort "Was du nicht
willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu." Oder Jesus weiter:
"Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge und nimmst nicht
wahr den Balken in deinem Auge." Oder: "Selig sind die Friedensstifter; denn
sie werden Gottes Kinder heißen." Das also ist der christliche Beitrag zum
Nahost-Krieg im Gegensatz zu vielen anti-christlichen evangelischen
Beiträgen. Auffällig ist, dass sich viele Nachfolger Martin Luthers nicht
einmal mehr die Mühe machen, Jesus zu widerlegen. Auch jammern sie gar nicht
mehr herum, dass es doch so "schwer" sei, Seine Lehre zu befolgen und man
leider "notgedrungen" das Gegenteil von dem tun müsse, was er lehrte. Jesus
von Nazareth wird immer häufiger einfach
auch vordergründig ignoriert, nachdem man den Kern Seiner Lehre sowieso
bisher nicht ernst nahm und anders handelte. Aber man wollte oft wenigstens
noch den Schein wahren, als hätte man etwas mit Ihm zu tun.
Selbst das Alte Testament, gleichermaßen die
Glaubensgrundlage des Judentums und der Kirche, wird vielfach ignoriert und
damit stellenweise praktisch für bedeutungslos erklärt.
Denn das Alte Testament lehrt: "Auge um Auge, Zahn um Zahn" (2.
Mose 21, 24). Bekanntlich hat Jesus auch diesem Satz, der einem
Geschädigten erlauben soll, Gleiches mit Gleichem zu vergelten, deutlich
widersprochen (siehe dazu Matthäus 5, 38 ff.). Doch dessen Lehre hat
man ja eh´ schon über Bord geworfen. Nun stünde aber auch im Alten Testament
geschrieben: Vergeltung mit Gleichem, nicht mit
Unverhältnismäßigem. Doch man hielt sich in diesem Krieg auch nicht an
dieses Gebot im Alten Testament. Wäre man
stattdessen nach dem alttestamentlichen Prinzip "Auge um Auge, Zahn um Zahn"
(bzw. "Auge für Auge, Zahn für Zahn") vorgegangen, so wäre also auf eine
Entführung oder einen Terror-Anschlag eine Vergeltung gleichen Ausmaßes
erfolgt.
Für die
Kirchenchristen in der US-Regierung und ihre Gesinnungsfreunde in den
deutschen Kirchen zählt es jedoch zum legitimen Recht, ein Unrecht x-fach
vergelten zu dürfen bis zur Ausrottung eines Verursachers, was auch mit der
Ausmerzung zahlloser Unbeteiligter verbunden ist.
Und im Alten Testament gibt es andere Stellen,
an denen ein solches Verhalten auch religiös gerechtfertigt wird. Zudem
glauben Millionen von Bibelanhängern, vor allem in den USA, dass ihr
evangelischer bzw. kirchlicher Gott in der so genannten "Endzeit" der Armee
Israels den militärischen Sieg schenkt und alle ihre Gegner
vernichtet, und dass sich die Israelis anschließend zum
kirchlichen Glauben bekehren. In diesem Sinne biegt man sich teilweise
gefälschte Bibelstellen aus dem Alten Testament (so z. B. in Hesekiel 38
und 39) oder der Offenbarung des Johannes (z. B. 14, 20) zurecht.
Im Gegensatz dazu ist auch die Verheißung an den Propheten Abraham im
Hinblick auf seine Nachkommen zu
bedenken, in der es heißt: "In dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter
auf Erden" (1. Mose 12, 3). Wie aber müsste eine Politik
aussehen, die zum "Segen" auch für die anderen
"Geschlechter" bzw. Völker würde? Zudem
heißt es sowohl im Alten als auch im Neuen Testament: "Was der Mensch sät,
das wird er ernten." Wenn diese geistige "Gesetzmäßigkeit" zutreffend ist,
kann sich jeder selbst ausrechnen, was bald auf diejenigen zukommt, die in
den letzten Wochen anderen großes Leid zufügten, gleich, auf welcher Seite
sie stehen. "Es wurde so viel Hass gesät", berichten Menschen vor Ort
(spiegel.de, 21.8.2006), und dies
gilt wohl für Menschen in Israel und im Libanon. "Fast
der ganze Südlibanon ist eine Ruinenlandschaft", schreibt z. B. Spiegel
online (15.8.2006),
und was werden wohl die Flüchtlinge denken, die in ihre Häuser zurückkehren
wollten und dort jetzt nur noch eine Ruine finden (siehe dazu auch
focus.msn.de). Noch wenige Stunden vor Kriegsende wurden die Angriffe mit
auch in militärischen Kreisen heftig kritisierten Streubomben intensiviert,
von denen 100.000 noch nicht explodiert seien und in der "Nachkriegszeit"
weiter täglich Menschen töten (siehe
spiegel.de).
Während des Krieges wurden zudem Phosphorbomben abgeworfen, die demnächst
als chemische Waffen geächtet werden sollen
(spiegel.de).
Und schließlich hat die israelische Armee auch die im Jahr 1997 von 152
Staaten geächteten Landminen eingesetzt
(focus.de,
28.11.2006). Und ein
Krieg zieht auch weitere Kreise: Bei einem Angriff soll z. B. auch der
Bruder eines libanesischen Studenten aus Kiel ums Leben gekommen sein. Und
dieser versuchte später wiederum, zwei Bomben in deutschen Regionalzügen zu
zünden. Nach Ansicht von Experten sind solche privaten Tragödien oft der
Auslöser dafür, dass sich jemand dem Terrorismus zuwendet. Wie also könnte
man demnach den Terrorismus wirksam bekämpfen und wie wird er angeheizt?
Anmerkung:
Im Jahr 1982 kam es im Libanon sogar zu einer massiven Kriegshandlung einer
angeblich "christlichen" Armee:
Damals verübte die so genannte Phalangisten-Armee der kirchlichen
Maroniten das Massaker in den palästinensischen Flüchtlingslagern von Sabra
und Schatila nahe Beirut. Die israelischen Besatzer hielten den Maroniten
dabei laut Geschichtsschreibung den Rücken frei. 2500 Palästinenser wurden wahllos ermordet, nachdem
zuvor der maronitische libanesischen Präsidenten Baschir Gemayel ermordet
wurde und man Palästinenser als Drahtzieher vermutete. Die Maroniten
erkennen den römisch-katholischen Papst im Rom als ihr Oberhaupt an
(Näheres dazu bei Sabra_und_Schatila)
Zum
Kriegsverlauf des Libanon-Krieges:
Während drei bekannte israelische
Schriftsteller (David Grossmann, A. B. Yehoshua, Amoz Oz) in der letzten
Kriegsphase ein sofortiges beidseitiges Ende der Angriffe forderten
(Haaretz,
6.8.2006)
und
auch Rolf Verleger vom Zentralrat der Juden in Deutschland die Fortsetzung
des Kriegs kritisierte
(siehe netzeitung.de), meldete sich zu
diesem Thema in Deutschland auch der außenpolitische Sprecher der CDU, das
Vorstandsmitglied Eckart von Klaeden,
zugleich
Mitglied im
Präsidium des
Deutschen Evangelischen Kirchentages,
zu Wort. Er warf
der Hisbollah vor, möglichst "viele Tote unter der Zivilbevölkerung beider
Seiten" herbeiführen zu wollen (Bild, 5.8.2006).
"Wir dürfen auf
diese menschenverachtende Strategie nicht hereinfallen", so der führende
evangelisch-lutherische Politiker. Was sollte das nun praktisch heißen? Es
war offenbar eine weitere Rechtfertigung dafür, dass der Krieg erst einmal
weitergehen müsse. Eine andere Rechtfertigung lautete seit dem 1.8.2006, der
Krieg sei eine notwendige "Vorbereitung für die internationale
Friedensmission" im Libanon, die seither vorbereitet wurde.
Dabei könnten folgende Entwicklungen allerdings eine Warnung sein:
Nach dem Irak-Krieg der USA wurde das Land zur Operationsbasis für
Terroristen (ca. 6500 Todesopfer seit "Kriegsende", davon ca. 40 getötete
US-Soldaten monatlich, tägliche Selbstmordattentate). Und auch seit dem
Afghanistan-Krieg der NATO verfällt dieses Land zunehmend in Terror und
Chaos und die im Krieg scheinbar besiegten Taliban kommen wieder. Im
Libanon kommen zu den Todesopfern und Verletzten momentan auch
wirtschaftliche Schäden in Höhe von ca. acht Milliarden Euro hinzu, das
Ausmaß der Ölpest noch nicht mit eingerechnet
(spiegel.de). Der Krieg hat
solche "ökologischen Schäden" verursacht, dass auch die Landwirtschaft, die
Lebensgrundlage der Bevölkerung, auf lange Sicht zerstört ist. "So hätten
etwa die israelischen Luftangriffe auf den Süden des Libanons so schwere
Umweltschäden angerichtet, dass dort die nächsten Jahre nicht mehr an
Landwirtschaft ... zu denken sei."
(dpa, 27.10.2006)
PS:
Wer soll dafür aufkommen und wie genau soll denn die "internationale
Friedensmission" die Friedens- und Versöhnungsbereitschaft der Bevölkerung
fördern?
Im
Nachbarland Syrien war in den letzten Kriegstagen "die Wut kaum noch
kontrollierbar", so der Imam Muhammad al-Habash. Spiegel online
schreibt: "´Das Volk glaubt, es habe die religiöse Pflicht, den Besatzern
Widerstand zu leisten`, sagt er und erzählt von Familien in seinem
Bekanntenkreis, deren Söhne sich in den letzten Tagen in den Dschihad
verabschiedet haben. Vermutlich in den Libanon, da Syrien der Frustration
noch kein Ventil bietet. Al-Habash ist ein Geistlicher, der für seine
Weltoffenheit und Toleranz bekannt ist. ´Aber jedes Mal, wenn die Menschen
hier Opfer von Israel werden, wird die Stimme der Gemäßigten immer leiser.
Wir verlieren an Glaubwürdigkeit`, beklagt er. ´Wenn der Krieg weiter
eskaliert, wird sich unser Volk von nichts mehr aufhalten lassen`." (10.8.2006;
PS: Seit 2012 bringen sich Syrer aufgrund massivster ausländischer
Waffenlieferungen an Aufständische gegenseitig um, bzw. ausländische
Islamisten haben die Kontrolle im Land übernommen)
Nun ist der Krieg im Libanon tatsächlich kurzzeitig eskaliert, doch mittlerweile
haben alle Seiten der UN-Resolution für eine Waffenruhe zugestimmt. Doch
werden sich nun alle Kämpfer, die gerade erst in den Dschihad gezogen
waren, der Führung der Hisbollah beugen, wenn diese die Waffen niederlegt?
Oder ist das Leid des gerade gestoppten Krieges und der akuten Kriegsfolgen
nicht schon der Keim für den nächsten Krieg? Auch die israelische Regierung
hat bereits die Fortsetzung des Krieges angekündigt, wenn die Hisbollah sich
nicht entwaffnen lässt. Währenddessen bauen jüdische Siedler im besetzten
Westjordanland weiter illegal Häuser auf Grundstücken von Palästinensern,
was von der Regierung gefördert wird
(netzeitung.de). Man hört
jedoch auch von einem jüdischen Rabbi, der palästinensischen Opfern beim
Wiederaufbau von zerstörten Häusern oder bei der Ernte hilft.
Die deutsche Regierung hat sich ebenfalls in den Konflikt hineinziehen
lassen und schickte 2500 Soldaten im Rahmen der UN in den Libanon, um
Waffenlieferungen an die Hisbollah zu unterbinden.
7.7. / 8.7.2007 -
Heinrichsfest: Katholisches
Bamberg feiert Kriegsverbrecher -
Nicht nur in Argentinien stehen derzeit Verbrechen mit kirchlicher
Beteiligung oder unter kirchlicher Anleitung im Mittelpunkt des öffentlichen
Interesses (siehe dazu die
nachfolgende Meldung). Auch in Deutschland ist dies - wenn auch weit
gehend unausgesprochen - der Fall. So feiert z. B. das Erzbistum Bamberg im
Jahr 2007 sein 1000jähriges Jubiläum. Bistumsgründer ist der König und
spätere Kaiser Heinrich II., der in unzähligen Kriegen immer wieder
unschuldiges Menschenblut vergossen hat (mehr dazu
hier). Nach ihm ist auch
das Heinrichsfest benannt, das am 7.7. und 8.7.2007 in Bamberg gefeiert
wurde. Das Bistum Bamberg wurde mit dem Ziel gegründet, Andersgläubige
wirkungsvoller vernichten zu können. Wörtlich heißt es in einem Dokument
aus dem Jahr 1146 anlässlich der Heiligsprechung Heinrichs: "... dass das
Heidentum der Slawen [die z. B. im angrenzenden Fichtelgebirge lebten]
vernichtet werde." Dies lief auf die Zwangsbekehrung bzw. Ermordung der
Menschen hinaus. Ein schlimmes Kriegsverbrechen war auch das grausame
Massaker Heinrichs an den Einwohnern der italienischen Stadt Pavia in
der Nacht vom 14. auf den 15.5.1004. Die Bevölkerung hatte zuvor die Krönung
Heinrichs zum König der Langobarden missbilligt, die seiner späteren
Kaiserkrönung im Jahr 1014 voraus ging. Die Kinder auf dem Heinrichsfest in
Bamberg ließ man deshalb Heinrichs-Kronen basteln. Mehr zum
Gründer des Bamberger Bistums und zu seiner Geschichte lesen Sie in
Der Theologe Nr. 29 - 1000 Jahre Bistum
Bamberg und St. Stephan - kein Grund zum Feiern.
Zum Vergleich:
Auch die Protestanten in Bayern feiern ihren "Kriegsherren".
Anlässlich des 50. Todestages von Landesbischof Hans Meiser hatte man das
Jahr 2006 zum "Meiserjahr" erklärt. Der Landesbischof bejubelte z. B. den
Überfall Nazi-Deutschlands auf Belgien, die Niederlande und Frankreich und
die Besetzung dieser Länder im Jahr 1940 als einen Sieg, "wie er ähnlich in
der Geschichte der Völker nicht gefunden wird". Doch bei der Ehre für
Bischof Meiser regt sich allmählich Widerstand. So geht es seit 2006 in der
öffentlichen Diskussion auch um die Umbenennung von Meiserstraßen.
Ausführlich in Der Theologe Nr. 11.
Unsere Bitte:
Die Kirchen können ihre Antisemiten, Inquisitoren, Kriegsherren und
Menschenschlächter gerne feiern oder "bedenken", wie sie wollen, solange sie
nicht gegen geltende Gesetze verstoßen (solches wird in begrenztem Umfang ja
z. B. auch bei Neonazis nicht geahndet). Und das werden die Kirchen auch im
21. Jahrhundert weiter tun, denn sie haben sich in ihrem Wesen nicht
geändert, sondern nur dem demokratischen Zeitgeist angepasst (vgl. z. B.
Der Theologe Nr. 12). Aber sie sollen dies
tun als römisch-katholische oder z. B. evangelisch-lutherische Kirche.
Mit Jesus, dem Christus, hat das alles jedoch nicht das Geringste zu
tun, denn er lehrte und verkörperte das Gegenteil von dem, was die
Kirche aufs Ganze gesehen lehrt und tut. Deshalb sollten die Kirchen endlich
so ehrlich sein und sich nicht mehr "christlich" nennen. Siehe dazu auch
Der Theologe Nr. 25.
14.8.2007 -
Das Bibel-Bekenntnis des Waffen-Lobbyisten
- Der intensiv gläubige evangelisch-lutherische Fraktionsvorsitzende der
CDU/CSU im Deutschen Bundestag, Volker Kauder, sagt: "Der ungeheuerlichste
und unglaublichste Satz im Neuen Testament ist der von Jesus: ´Niemand kommt
zum Vater denn durch mich.` Das ist der Satz, der uns von allen anderen
Religionen unterscheidet." (idea.de, 14.9.2007)
Volker Kauder "steht in der Kritik,
Waffenexporte der Firma Heckler & Koch zu unterstützen und bei der
Abwicklung von Aufträgen zu helfen. Die Wochenzeitung Die Zeit nennt
Kauder einen ´gewichtigen Fürsprecher` des in seinem Wahlkreis ansässigen
Waffenherstellers. Ein Zusammenhang zwischen hohen Spenden der Firma an die
CDU und eines Einsatzes von Kauder für Heckler & Koch wird aber seitens der
Firma verneint." (Wikipedia, Stand: 9.9.2009)
4.6.2008 -
Beispiellose Aufrüstung der
USA: 5 % der Weltbevölkerung und 68 % der Weltrüstungsausgaben / Auch andere
Länder rüsten auf -
Den überwiegend kirchenchristlichen Politikern
in den USA wird ihre beispiellose Hochrüstung früher oder später zum
Verhängnis werden. Denn was der Mensch sät, das wird er einst ernten. 68 %
der Weltrüstungsausgaben entfallen auf die USA, einschließlich der Kosten
für die Kriege im Irak und Afghanistan. Doch auch die anderen Ländern rüsten
beispiellos hoch - von 2002 bis 2006 ist weltweit eine Steigerung von 30 %
erzielt worden. Erstmals wurde die Billionen-Grenze pro Jahr überschritten.
(focus.de,
14.11.2013)
Mit 30 Milliarden Dollar könnte man das Welthungerproblem lösen. Doch die
Mächtigen dieser Welt rücken diese verhältnismäßig kleine Summe nicht
heraus. Stattdessen verwenden sie ungeniert 1.200 Milliarden = 1,2
Billionen, also das 40-fache, für immer teurere und bessere Waffen (spiegel.de). Dieser
Wahnsinn lässt sich auf Dauer nicht fortsetzen. Und wer daran beteiligt ist,
sollte sich zumindest klar von Jesus von Nazareth distanzieren. Denn Jesus
von Nazareth sagte einst z. B.: "Was ihr den Geringsten meiner Brüder und
Schwestern nicht getan habt, das habt ihr mir nicht getan." Die Zeituhr
tickt.
5.10. / 6.10.2008 -
Glaubenswahn um die
Wiederkunft von Jesus: Manche denken, deshalb ungeniert Kriege führen zu
können - Folgende Meldung könnte
manchen hellhörig machen: Die Vizepräsidenten-Kandidatin der Republikaner,
Sarah Palin, "bekräftigte ihre Einschätzung, die US-Soldaten im Irak
erfüllten eine Aufgabe Gottes" (Bild, 12.9.2008). "Ich glaube, dass es einen Plan für
diese Welt gibt und dass dieser Plan für die Welt gut ist", so die
Politikerin. Bekanntlich gehört die Kandidatin einer
bibelfundamentalistischen evangelischen Kirche an. Was die Anhänger dieses
Glaubens so gefährlich macht, wenn diese politische Verantwortung tragen:
Sie glauben, dass die Rechtgläubigen ungeniert an der Eskalation der
Apokalypse mitwirken können, wie sie in der Bibel, sowohl im Alten als
auch im Neuen Testament, prophezeit wird. Für manche derart Gläubigen
bedeutet das:
Irgendwann seien eben z. B. die Atombomben oder die B- oder C-Waffen fällig
und könnten einem angeblichen "Plan Gottes" zufolge abgeworfen werden.
Schließlich würde ja - wenn alles auf die Spitze getrieben wurde - Jesus
wiederkommen und Partei für die eigene Seite ergreifen und das ganze
Desaster dann mit einem Streich in Ordnung bringen. Was für ein Wahn!
Dieses Denken ist auf jeden Fall "gut
evangelisch" und vielleicht auch katholisch, doch niemals christlich. Und
"für alle Fälle" hat man auch noch eine Hintertüre mit eingebaut: Käme Jesus
nämlich noch nicht im Diesseits wieder, so funktioniere es mit dem
angeblichen Heil doch zumindest im Jenseits, auch wenn man die
Welt zuvor in die Luft jagt. So verkündete schon der erste Vorsitzende der
Evangelischen Kirche in Deutschland EKD, Landesbischof Otto Dibelius
(1880-1967). Selbst "die Anwendung einer Wasserstoffbombe sei vom
christlichen Standpunkt aus nicht einmal eine so schreckliche Sache, da
wir alle dem ewigen Leben zustreben." Wenn eine solche Bombe eine Million
Menschen töte, so erreichten die Betroffenen "umso schneller das ewige
Leben" (zit. nach Manfred Görtemaker, Geschichte der Bundesrepublik
Deutschland, Beck-Verlag, München 1999, S. 259). Aber so wird das nicht
funktionieren.
Anhänger der These, dass Jesus mit
einem Mal alles "neu" mache, berufen sich zwar auf die Offenbarung
des Johannes, wie sie in der Bibel der Kirchen steht und wo Christus durch Prophetenwort tatsächlich sagt: "Siehe
ich mache alles neu" (21, 5). Doch wie ist das gemeint? Es ist nicht
so gemeint, dass Christus das Gesetz von Ursache und Wirkung außer Kraft
setzen würde. Demnach ernten die Menschen, was sie zuvor an Negativem angerichtet haben,
wenn sie dieses nicht ernsthaft bereut und wieder gut gemacht haben und wenn
ihnen ihre Opfer noch nicht vergeben haben. Christus beginnt jedoch, im
Kleinen dort "alles neu" zu machen, wo man ganz praktisch tut, was er
lehrte; d. h., auch seine Friedensbotschaft konsequent befolgt, wozu auch
ein politischer Pazifismus gehört ("Liebet eure Feinde, tut Gutes denen, die
euch fluchen"; "Wer das Schwert nimmt, der wird durch das Schwert umkommen"
usw.). Wenn immer mehr Menschen diese Lehre befolgen, so Jesus, dann verhält
es sich mit dem Reich Gottes wie mit einem Senfkorn; einst nur ein
kleiner Same. Doch eines Tages nisten Vögel in den Zweigen des zum Baum
heran gewachsenen Korns. (Matthäusevangelium, Kapitel 13)
Wer hingegen glaubt, Kriege führen und
den Planeten Erde vernichten zu können und bei der "Wiederkehr von Jesus" -
wie durch einen Zauber - hauruck von den grausamen Folgen befreit zu werden,
der ist einem nach Schwefel stinkenden Zauber verfallen, und er
verhöhnt einmal mehr den größten Friedensstifter der Menschheit. Es denkt
dann ähnlich wie manche islamistische "Gotteskrieger", von denen
man offenbar einige dazu verführt
hat, zu glauben, nach einem "Märtyrertod" im Krieg im Jenseits angeblich von
"Jungfrauen" verwöhnt zu werden. Doch das Erwachen wird hier wie da anders
sein (vgl. dazu auch Der Theologe Nr. 2 über
das Gesetz von Saat und Ernte) - und besonders furchtbar für den, der in
seinem kirchlichen, islamistischen oder anderem Glaubenswahn nicht nur
einzelnen Menschen Leid zufügte, sondern Millionen ...
2.11.2008 -
Ex-Kultusminister in Spanien -
"Die Kirche sieht den Bürgerkrieg immer noch als Kreuzzug"
- Der spanische Bürgerkrieg von 1936-1939
kostete Hunderttausenden von Menschen das Leben. Dabei kam der Diktator
Franco auch dank massiver Unterstützung durch die Kirche an die Macht und
führte "gewaltsame Säuberungen" im Land durch. Erst nach seinem Tod im Jahr
1975 konnte sich Spanien mit Unterstützung von König Juan Carlos zur
Demokratie entwickeln. Doch Ex-Kultusminister Jorgé Semprun erklärt, wie die
Kirche heute weiterhin alte Seilschaften knüpft und die Gesellschaft
indoktriniert:
"Von
den Republikanern ermordete Priester werden heute selig gesprochen. Die
Erinnerung an die getöteten Republikaner hingegen darf nicht wachgerüttelt
werden",
so Semprun. Oder: "Die Kirche hat sich immer noch nicht kritisch
distanzieren können von ihren Positionen des Bürgerkriegs. Sie sieht den
Krieg immer noch als Kreuzzug."
Ein Beispiel: "Bei
den Prozessionen zur ´Semana Santa`, zur Karwoche, in Sevilla wird die
Statue der Jungfrau von Macarena durch die Straßen getragen. Niemand
erinnert daran, dass diese Statue noch heute, nach all den Jahren, bei den
Prozessionen die Schärpe von Francos General Queipo de LLano trägt. Queipo
de LLano ist der General, der Sevilla angegriffen hat, der für seine
Unterdrückung und seine faschistoiden Ansichten bekannt war".
(spiegel.de)
Der lange kalte
Atem der Kirche ist bekannt. Und der bekannte deutsche Philosoph Karl
Jaspers sagte einmal:
Nach wie vor stehe der "biblisch fundierte Ausschließlichkeitsanspruch" der
Kirche "ständig auf dem Sprung, von neuem die Scheiterhaufen für Ketzer zu
entflammen." (Der philosophische Glaube, 9. Auflage, München 1988, S. 73)
17.8.2009 -
Welthungerhilfe
mit heftiger Kritik an Bundeswehr
- "Die so genannte zivil-militärische
Zusammenarbeit der Bundeswehr sei ein Sündenfall, schreibt
Welthungerhilfe-Vorstandschef Wolfgang Jamann in einem Gastbeitrag für die
´Bild am Sonntag` und macht damit die deutsche Militärstrategie
verantwortlich für die Gefährdung von Entwicklungshelfern. Die Vermischung
von Militär und Wiederaufbau habe erheblichen Schaden angerichtet.
Oppositionelle Kämpfer griffen auch Entwicklungshelfer an, obwohl diese
politisch neutral und nur der humanitären Hilfe verpflichtet seien ... Als
Konsequenz verlangt Jamann eine strikte Trennung von Militäreinsätzen und
Entwicklungshilfe." (Netzeitung, 17.8.2009)
13.12.2009 -
Ist Krieg
notwendig? Wer sagt die Unwahrheit? Der evangelische Friedensnobelpreisträger Barack Obama
oder Jesus von Nazareth? - Der
US-Präsident Barack Obama hat anlässlich der Verleihung des so genannten
"Friedensnobelpreises" an ihn die Ausweitung des
Afghanistan-Krieges gerechtfertigt: 30.000 zusätzliche Soldaten zur
völligen Vernichtung der einheimischen islamistischen Taliban. Mit
rhetorischem Geschick (wodurch in der Geschichte der Menschheit jedoch noch
nie ein Problem gelöst wurde) hat er die Zuhörer einmal mehr geblendet,
indem er sagte "Krieg ist manchmal notwendig". Er könne sich nicht nur an
Martin Luther King oder Mahatma Gandhi orientieren, und er verwies zur
Rechtfertigung des Krieges auf das Verhalten von Nazi-Deutschland und El
Kaida.
Jesus von Nazareth sagte jedoch sinngemäß:
"Liebet eure Feinde / Tut Gutes denen, die euch hassen / Segnet, die euch
fluchen / Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen / Halte dem
Feind auch einmal die andere Backe hin / Entferne zuerst den Balken aus
deinem Auge, bevor du aufgrund des Splitters im Auge deines Nächsten einen
Krieg gegen ihn beginnst ..."
Der evangelisch-lutherische US-Präsident weiß es jedoch besser, denn die
Kirche hat die Lehre von Jesus "verbessert", wie es schon der
Großinquisitor in Dostojewskis Roman Brüder Karamasov erklärte. 60
Millionen Tote und ein Kontinent in Schutt und Asche im 2. Weltkrieg waren
und sind für Barack Obama und seine kirchlichen Glaubensbrüder im Rückblick
das "kleinere Übel". Doch hat überhaupt einmal auch nur ein Politiker
ernsthaft darüber nachgedacht, ob die Vorschläge von Jesus von Nazareth
vielleicht zu weniger Blutvergießen, zu weniger Zerstörung, zu einem
wirkungsvolleren Ende der Tyrannei und letzten Endes zu einem nachhaltigeren
Frieden geführt hätten? Damals und heute? Nein. Mahatma Gandhi war im
Hinblick auf Angriffe gegen Hitler-Deutschland offenbar äußerst skeptisch
und hat diese wohl nicht befürwortet, da er anscheinend wusste, dass Adolf Hitler und
seine Tyrannei sich im Gesetz von Saat und Ernte früher oder später selbst
zerstören und dass jede eigene Attacke auf einen selbst zurück fällt. Aber das will man heute nicht mehr hören.
Denn die Kirche hält Jesus praktisch für einen Lügner. Für einen
letztlich idealistischen Spinner (auch wenn man es offen so nicht sagt),
nach dessen Lehre man keinen Staat regieren kann und der gegenüber Adolf
Hitler und seinen Armeen mit seiner Lehre jämmerlich versagte. Genauso wie
Jesus heute gegenüber El Kaida jämmerlich versagt (Dafür habe er uns ja
durch seinen angeblichen "Sühnopfertod" erlöst). Und der auch in Zukunft
erbärmlich versagt, falls einmal ein Mann wie Adolf Hitler und seine
Verbündeten in Zukunft vielleicht sogar Atomwaffen einsetzen würden. Dann
müsse man eben mit dem Abwurf seiner eigenen Atombomben dagegen halten oder
dem "Feind" sogar mit Atombomben zuvorkommen, um die "Bösen" überall in die
Schranken zu weisen. Aber keinesfalls könne man die Bergpredigt des Jesus
von Nazareth anwenden und dem Feind gegenüber Gutes tun, vielleicht gemäß
der Goldenen Regel "Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute tun, dass tut
ihr ihnen auch". Wo käme man denn da hin, wenn das auch gegenüber den
Taliban in Afghanistan gelten würde? Am Ende kämen viele von ihnen ins
Nachdenken und würden umkehren. Und deshalb hat man Jesus auch
ermordet, und er käme nie für den "Friedensnobelpreis" in Frage. Die
Evangelisten der Bibel hätten wahrscheinlich nur vergessen, die Liste mit
den Ausnahmen in die Bibel hineinzuschreiben, gegenüber denen die Lehre von
Jesus nicht gelte, so ein bestimmtes Denken. Aber dafür hätten wir ja heute die
konfessionellen Priester und
Pfarrer.
Die Kirche ist nicht in der Lage, eine
einzige Mücke neu zu erschaffen, doch sie erlaubt den Menschen das Töten von
Menschen und Tieren ohne Ende.
Dabei leugnen die Kirche und die ihr
ergebenen Politiker auch die Reinkarnation. Denn die 60 Millionen ins
Jenseits gebombten Kriegsopfer 1939-1945 konnten wohl größtenteils wieder
reinkarnieren - darunter auch alle diejenigen, die im Krieg Täter und Opfer
zugleich waren. Und sie machen unter veränderten Zeitbedingungen mit ihrem
Charakter dort weiter, wo sie im letzten Leben aufgehört haben: Und dazu
gehört einmal mehr Krieg und Zerstörung, wenn sie wie Barack Obama glauben,
dass dies hier und da eben notwendig sei. Gestern war es Hitler, heute El
Kaida, morgen vielleicht wieder eine russische Regierung und am Ende der ganze böse gewordene Planet Erde, der
sich gegen die "friedliche" Menschheit unter Führung des Kirchenchristentums
verschworen habe. Einstweilen werden aber erst einmal weiter
"Friedensnobelpreise" verliehen, solange es solche Preise noch gibt. Für
die, welche am besten reden können?
2011
23.4. / 15.5.2011 / 19.2.2012 / 12.3.2014 -
Libyen -
Bischof für den Krieg / Die
militärische Überlegenheit wird immer mitgedacht
- Seit 2000 Jahren
verhöhnen die Kirchen und ihre Militärpfarrer die Zehn Gebote, wozu "Du
sollst nicht töten" gehört und die Bergpredigt des Jesus von Nazareth,
indem nahezu jeder Krieg von der Kirche gefordert oder gefördert und
gesegnet wurde. Die kirchlichen Gründe dafür sind jeweils dem
Zeitgeist angepasst, so dass sie dem Volk möglichst einleuchtend und
menschlich vernünftig erscheinen. Dies gilt auch für den Libyen-Krieg,
den der Westen erst nach Monaten mit der Brechstange "gewonnen" hat, obwohl
die UNO nur "erlaubt" hatte, die libysche Luftwaffe daran zu hindern,
Angriffe in Aufstands-Gebieten zu führen. Das Ergebnis war mittelfristig
[2014] ein Zusammenbruch der Infra-Struktur im Land und ein Fall in Chaos,
Anarchie und Elend, wobei verschiedene rivalisierende Milizen um die Macht
und die Herrschaft kämpfen - darunter die brutalen Islamisten der IS - und
es immer mehr Flüchtlinge gibt.
Auch hier zeigt sich
ein satanisches Prinzip: Aus einem kleinen bisschen Krieg (dem kleinen
Finger) wird schnell ein großer Krieg (die ganze Hand), und wie leicht
kann dadurch ein ganzer Weltenbrand ausgelöst werden. Bekanntlich reicht
ein kleiner Feuerfunke, um einen Strohhaufen zu entzünden, der wiederum
die Scheune in Brand setzt, was wiederum auf die angrenzenden Gebäude
übergreift usw. usw.
Jesus von Nazareth
lehrte niemals die Kriegs-Kompromisse und schon gar nicht, wie es die
Kirche tut, dass man manchmal angeblich "notgedrungen" eben sehr, sehr viel töten
müsse, um angeblich noch viel mehr Tötungen zu verhindern, wie es immer
heißt - ein nur scheinbar logisches Argument, das nie aufgeht und das ein
weiterer Verrat an Jesus, dem Christus ist, der niemals solches auch nur
dachte.
Dies wurde in diesen
dunklen Karfreitags- und Ostertagen 2011 auch wieder deutlich, als der
Münchner Kardinal Reinhard Marx die "Bundesregierung in
der Libyen-Politik zur Geschlossenheit mit den westlichen Verbündeten"
aufruft (z.B. focus.de, 23.4.2011). Denn was heißt das
genau? Während sich die deutsche Regierung mit dem zumindest minimal
besonnenen Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) bis
dahin nicht am Krieg gegen Libyen beteiligte und dafür massive Kritik der "westlichen
Verbündeten" erntete, schlug sich der Kardinal nun eindeutig auf
die Seite des Kriegslagers.
Dabei ist folgendes
zu bedenken: Diese ständige Kriegsbefürwortung der Kirchenmänner als
"letztes Mittel" setzt ja voraus, dass man immer von der
militärischen Überlegenheit des eigenen Lagers ausgeht, da man natürlich
immer mitdenkt, dass man diesen Krieg dann auch "gewinnt".
Also ist die Kirche immer auch für die Hochrüstung und die
militärische Überlegenheit, auch wenn sie dies mit ihren Worten
oftmals geschickt verschleiert oder gar hinter gegenteiligen Bekundungen
verbirgt.
PS: In Libyen
herrschte Anfang 2012, wenige Monate nach dem NATO-Krieg, das blanke Chaos. "Stammeskämpfer
rebellieren, Studenten verprügeln Politiker. Die neuen Machthaber
reagieren hilflos"
(spiegel.de, 26.1.2012), Ghadaffi-Anhänger erobern eine Stadt
zurück. 2013 wurde kurzerhand einmal der Regierungschef von
islamistischen Rebellen entführt, dann wieder frei gelassen. Und was
predigen jetzt die Kirchenführer? Und was machen die Politiker in den
NATO-Ländern jetzt?
Der Kosovo-Krieg hat keinen Frieden gebracht, der Afghanistan-Krieg
hat keinen Frieden gebracht, der Irak-Krieg hat keinen Frieden
gebracht, der Libyen-Krieg hat keinen Frieden gebracht, doch ein
Syrien-Krieg würde doch wohl den "Frieden" bringen,
wenn nur die "richtige" Seite gewinne - so
hört man bereits wieder von klerikaler Seite.
2012
21.2.2012 -
Waffenschmiede
Deutschland wird von uns Steuerzahlern subventioniert
- Von deutschem Boden sollte nie wieder ein Krieg ausgehen, so hieß es
früher, und so haben es viele Zeitgenossen noch im Sozialkunde-Unterricht in
der Schule gelernt. Aber die Waffen für die weltweiten Kriege könne
Deutschland schon liefern. So ist das Land nach den USA und Russland
drittgrößter Waffenexporteur der Welt und exportiert Waffen im Wert von 3,1
Milliarden Euro [2010]. Zum Vergleich: USA: 6,9 Milliarden, Russland 6,6
Milliarden, Frankreich 1,6 Milliarden, Großbritannien 1 Milliarde, China 880
Millionen Euro.
Wobei diese Exporte nicht so laufen, dass die Rüstungskonzerne in
Deutschland die Waffen bauen und liefern und die Empfänger in aller Welt die
Waffen bezahlen. Die Steuerzahler, das heißt wir alle, subventionieren das
Wachstum des Waffenhandels. Außerdem: Der Hauptabnehmer der deutschen
Waffen ist z. B. Griechenland, und da stellt sich die Frage, ob der
deutsche Steuerzahler nicht noch weit mehr als die Subventionen für die
Rüstungsindustrie bezahlen muss.
Auch beim Export von Jagdwaffen zur
Vernichtung von Tieren ist Deutschland sogar weltweit an zweiter Stelle
nach Italien.
In Wikipedia ist beim Artikel
"Rüstungsindustrie" zu lesen [Stand: 21.2.2012]: "In den Reihen der
Friedensbewegung, der Friedensforschung aber auch der Gewerkschaften werden
seit den 1980er Jahren Konzepte der Rüstungskonversion entwickelt, wie der
Übergang von militärischer zu ziviler Produktion gestaltet werden kann.
Diese Konzepte werden zur Zeit nicht umgesetzt, es ist eher der
gegenläufige Trend zu beobachten."
Im Grundgesetz heißt es dazu in Artikel 26 GG, Abs. 2: "Zur
Kriegführung bestimmte Waffen dürfen nur mit Genehmigung der Bundesregierung
hergestellt, befördert und in Verkehr gebracht werden." Und hier wird
natürlich kräftig genehmigt, was das Zeug hält.
So wird nun z. B. ein hochmodernes
U-Boot die Krisenregion Nahost nach Israel geliefert, wo ein Krieg gegen den
Iran droht. Es gibt furchtbare Schreckensszenarien mit Atomwaffen, wo man
nur hoffen kann, dass sie nie Wirklichkeit werden. In diesem Zusammenhang
bedeutsam: "Angeblich soll das Boot auch über die Kapazitäten verfügen,
Atomwaffen einsetzen zu können." (ntv.de, 21.2.2012)
Das U-Boot kostet 550 Millionen
Euro und die Bundesregierung gibt von den Steuereinnahmen bis zu 135
Millionen Euro an Subventionen nur für dieses eine Boot, damit der Kunde
nicht so viel dafür bezahlen muss und der Rüstungskonzern trotzdem bekommt,
was er will. Und das ist ja nicht die einzige Waffen-Subvention. Das heißt:
Wir alle, die Bürger, müssen mithelfen, dass der Waffenhandel bzw.
die Waffengeschäfte auf Touren kommen. Was werden wohl die langfristigen
Folgen sein? Denn auch auf diesem Gebiet gilt: "Was der Mensch sät, das wird
er ernten."
Von den Kirchen hört man dazu nicht viel, was auch nicht verwundert: Auch
über die Beschäftigten der Waffenindustrie, überwiegend Katholiken und
Protestanten, werden ja Millionen an Kirchensteuern abgeführt.
So wird dem lutherischen CDU-Vorsitzenden Volker
Kauder auch Lobby-Politik für den Waffenkonzern Heckler & Koch in seinem
Wahlstimmkreis vorgehalten.
28.5. / 1.6.2012 -
Generalinspekteur a. D. Wolfgang Schneiderhan wünscht weiterhin eine
Wallfahrt für Soldaten auf Staatskosten / Strafanzeige gegen Militärbischof
Overbeck wegen dessen Behauptung "Ohne Religion gibt es kein Menschsein"
-
Zur alljährlichen staatsfinanzierten Soldatenwallfahrt der Bundeswehr nach
Lourdes sagt er: "Wir haben hier in Lourdes eine gemeinsame Idee im
Glauben, im katholischen Glauben. Es wäre eine Katastrophe, wenn das dem
Rechenstift zum Opfer fiele. Hier finden die Menschen eine Orientierung -
und das ist das Entscheidende" (zit. nach
domradio.de, 23.5.2012). Mehr zur Soldatenwallfahrt nach Lourdes siehe
auch hier.
Aktualisierung [1.6.2012] - Bei der Soldatenwallfahrt
nach Lourdes im Jahr 2012 gab es einen - im wahrsten Sinne des Wortes - "Tiefschlag"
durch Militärbischof Exzellenz Dr. Franz-Josef Overbeck, der dort unter
anderem die Soldaten auf Staatskosten lehrte: "Ohne Religion gibt es
kein Menschsein". Damit spricht der katholische Bischof Menschen "ohne
Religion" praktisch das Menschsein ab. Was dabei genau im Kopf
und im Gemüt des Bischofs vorgeht, mag für manchen schleierhaft sein. Jedoch
lassen sich die Menschen von den Kirchenführern so etwas nicht mehr
gefallen. Es sind bereits drei Strafanzeigen gegen Bischof Overbeck gestellt
worden, u. a. durch Dr. Heinrich Klussmann von der Giordano-Bruno-Stiftung
in München. (gbs-muc.de)
28.9.2012 -
Militärseelsorge
in Afghanistan - "Sterben ist nicht schlimm"
- Lesen Sie
Tod-im-Krieg
Zum Vergleich:
Ein
evangelisch-lutherischer Pfarrer bildete im 2.Weltkrieg Heckenschützen aus.
Als Beispiel wird geschildert, wie ein russischer Verkehrspolizist aus der
Distanz zu Ausbildungszwecken ermordet wurde.
27.4.2013 /
31.12.2014 -
Wie bekommen die
Kirchenmänner die "richtigen" Waffen in die "richtigen" Hände?
- Tonnenweise wurden bereits
Waffen an die Aufständischen in Syrien geliefert, obwohl in deren Reihen die
Islamisten, die einen Gottesstaat Syrien anstreben, offenbar die
stärkste Gruppe sind. Auch al-Quaida ist Teil der Aufständischen, und
sie schicken westlichen Medienberichten zufolge aus vielen Ländern ihre
Leute zum Töten nach Syrien. Doch Politiker im Westen glauben anscheinend
einmal mehr, hier irgendwie die "Oberhand" behalten zu können und sorgen
sich vor allem darum, wer in diesem Krieg letztlich die Chemiewaffen in die
Hände bekommt, wenn man gegen den, der sie momentan besitzt (die derzeitige
Regierung), Krieg führt. Wer schnappt sich also das Sarin?
Da der US-amerikanische Kriegsheld John Rambo, der gemäß einem
Hollywood-Drehbuch im Alleingang die Chemiewaffen aus Syrien rausholen
könnte, eben nur eine Filmfigur ist (Rambo I, Rambo II in
Vietnam, Rambo III in Afghanistan, Rambo IV in Birma) und
nicht real, droht die Gefahr, dass al-Quadi die Waffen bekommt, so manche
Politiker, nachdem diese dank des westlichen Krieges gegen die Regierung
Assad schon die großen Ölfelder kontrollieren und damit riesige
Einnahmequellen haben.
Deshalb: "Ziel
müsse es sein, die richtigen Waffen in die richtigen Hände zu bringen", so
US-Senator Lindsey Graham (bild.de, 27.4.2013). Graham ist Mitglied
der Southern Baptist Convention, der größten evangelischen Kirche der USA
und einer der Haupt-Befürworter für Waffenlieferungen an die Aufständischen.
Und ein Pfarrer der Baptisten ist übrigens auch der ukrainische
Übergangspräsident Turtschinow, der durch den Putsch des so genannten
Maidan-Aufstandes dort an die Macht kam.
Doch wie bekommen die Kirchenmänner nur die "richtigen" Waffen in die
"richtigen" Hände? Hier gab der Erzbischof Kardinal Meisner aus Köln vom
Januar 2010 an die NATO die entsprechenden Hinweise: "Einem Gott lobenden
Soldaten könne man getrost die Waffen überlassen, denn in betenden Händen
ist die Waffe sicher" (zit. nach
hinter-den-schlagzeilen.de). Zur
Überprüfung dieser Aussage verhilft ein einfacher Blick in die Erfahrungen von 2000
Jahren Kirchengeschichte.
Wie die Kirche den Teufel mit dem
Beelzebul
|
16.6.2013 -
Krieg aufgrund von "Erbsünde"? Die Verhöhnung von Christus durch die
evangelisch-lutherische Kriegskirche
- Die Kriege rücken immer näher an Deutschland heran, und die Politiker
gehen immer lockerer damit um. Schon lange werden die modernen deutschen
Waffen Jahr für Jahr in ca. 140 Länder exportiert und von dort auch in
Kriegsgebiete. Die moralische Legitimation liefern die Großkirchen, die
katholische und die evangelische. Die katholische Kirche legt Bedingungen
für einen gerechten Krieg fest, im krassen Gegensatz zu Jesus von Nazareth,
der niemals Bedingungen für einen scheinbar "gerechten" Krieg austüftelte.
Eine Verhöhnung der besonderen Art leistet sich jedoch die
evangelisch-lutherische Kirche, denn sie verankert ihren Kriegslehren noch
etwas grundsätzlicher in ihrem Lehr- (um nicht zu sagen Lügen-) Gebäude.
Hier sei an das Interview mit dem Präses der Lutheristen, Nikolaus
Schneider, vom 15.5.2011 mit der Welt am Sonntag erinnert.
Damals ging es um den "Krieg gegen den Terror", der ja nach wie vor geführt
wird. Der protestantische Kirchenführer sagte damals:
"Mit solchen
Feinden kann man keinen Frieden schließen. Die muss man eingrenzen. Da kann
am Ende eine Situation eintreten, in der man Schuld auf sich lädt und solche
Feinde tötet … Gegengewalt kann geboten und notwendig sein … Schuld
lässt sich nicht vermeiden. Im Verständnis der Erbsünde liegt ein
Alleinstellungsmerkmal des Christentums gegenüber dem Judentum und dem Islam.
Dort besteht die Auffassung, man könne gerecht leben. Wir sagen:
Das geht nicht."
Was der Präses hier als "Alleinstellungsmerkmal" bezeichnet, ist der Kern
der Verhöhnung. Ausgerechnet Jesus, dem Christus, der wie kein anderer in
seiner Bergpredigt den Weg zu einem "gerechten Leben" aufzeigte und der
sogar lehrte "Werdet vollkommen wie Euer Vater im Himmel vollkommen ist",
wird das kirchliche Hirngespinst einer angeblichen
Erbsünde unterschoben, so
dass weder Juden noch Moslems noch Atheisten noch Andersgläubige erfassen
können, was Christus im Gegensatz zu diesem Unsinn wirklich lehrte.
So wird im Vorfeld des auch für die übrige Welt immer bedrohlicheren
Syrien-Krieges versucht, die Stimme des Jesus, des Christus, auszuschalten,
indem man antichristliche Lehren zu diesem Thema unter dem Namen
"christlich" verbreitet. Deshalb in aller Klarheit: Kirche und Christus sind
krasse Gegensätze. Oder anders gesagt: Katholisch und evangelisch einerseits
und christlich andererseits sind völlig gegensätzliche Glaubensrichtungen.
"Der Tod ist ein
Meister aus Deutschland" - Krieg gegen Syrien auch mit
deutschen Waffen |
23.9.2013 / 18.11.2015 / 26.11.2019 - "Traditionell" Giftgas aus Deutschland / Deutsche Vernichtungstechnologie im Vietnam-Krieg / "Agent Orange" - was tat oder wusste der ehemalige Bundespräsident Dr. Richard von Weizsäcker? / Querverbindungen zur evangelischen Kirche
- Offenbar war es vor allem Deutschland, dessen Industrie an Syrien in den letzten Jahren die Ausgangsstoffe für Giftgas geliefert hat. Ca. 50 deutsche Unternehmen wurden entsprechend beschuldigt. Nun hatte im Jahr 2013 die Regierung Syriens allerdings unter großem Druck vor allem der westlichen Länder erklärt, alle Giftgase zu vernichten. Dennoch drohten die USA unter Barack Obama und Hillary Clinton weiter mit einem Kriegseintritt, wenn dies nicht nach ihrem Wünschen verläuft. Und Frankreich und wohl auch die USA lieferten parallel dazu weiter Waffen an die Aufständischen in Syrien, um die Regierung, die ihre Giftgaswaffen vernichten will, zu stürzen, weil es offenbar gar nicht so sehr um das Giftgas geht, sondern um geostrategische und machtpolitische Interessen, praktisch um einen "regime change", einen Regierungswechsel gemäß der westlichen Interessen in der Region, was der US-Vier-Sterne-General Wesley Clark eindrucksvoll zugibt. Siehe youtube.com
Foto rechts:
Eine Frau aus Vietnam mit ihrem 14jährigen Sohn mit verkrüppelten
Gliedmaßen - verstümmelt durch Giftgase der US-Armee mit deutscher Hilfe;
(Wikimedia Commons Lizenz;
Two_Vietnameses_pose_in_front_of_the_billboard.jpg: Alexis Duclos;
derivative work: Pittigrilli)
Noch einmal Karlheinz Deschner über das, was mit Boehringers Hilfe
einige Jahre zuvor geschah:
"Und je mehr Boehringer-Gift auf Vietnam niederging, desto mehr stieg
Boehringer in Ingelheim auf. ´Solange der Vietnam-Krieg andauert, sind
keine Absatzschwierigkeiten zu erwarten`, beschrieb man optimistisch die
Lage in der Firma ... Der offizielle Hauptlieferant für ´Agent Orange`, Dow
Chemical in Midland/Michigan, lobte den ´großartigen Kooperationsgeist`, den
der Boehringer-Konzern zeigte ... Bei gutem Wetter und nur leichtem Wind
fliegen diese Maschinen mit Aufklärer und Begleitschutz in den schönen
Stunden vor Sonnenaufgang bis acht oder neun Uhr in etwa hundert Meter Höhe
über das Land und verteilen das Gift, den deutschen Beitrag, die Gottesgabe
aus Ingelheim am Rhein, ... weithin über Dschungel und Obstplantagen, über
Ackerland und dicht besiedelte Gebiete, über Hunderte von Dörfern, über Reis
und Mais, Zuckerrohr und Maniok, über Kartoffeln, Wassermelonen,
Bananenstauden, Pfeffersträucher. Alles wird weithin vernichtet, verheert,
die Ernten verdorren ... die Fische infiziert, die Rinder, die Schafe, das
Wild, gezählte und ungezählte Tausende von Tieren getötet. Büffel, Ochsen,
Schweine, kläglich zugrunde gerichtet. Und allein in zwei Jahren, von Mitte
1965 [als Richard von Weizsäcker bei Böhringer noch
Hauptverantwortlicher war] bis Mitte 1967 Hunderttausende von Menschen vergiftet, ihnen
Lungenödeme angehängt, Magen- und Darmerkrankungen, Fehlgeburten, hohes
Fieber, anhaltenden Durchfälle ... Zehntausende von Menschen wurden von
dieser chemischen Keule getötet.".
Auf der anderen Seite gab es bei Boehringer "ein beruhigendes Vermögen,
relativ stattlich, in dreistelliger Millionenhöhe, allein bei Bosch ein
100-Millionen-Aktienpaket, und Beteiligungen auch anderwärts". Wie jedoch
wird ein Teil des "Vermögens" verdient?
"´Das Gift wirkt über Generationen hinaus`, so eine große deutschen
Wochenzeitschrift 1989. Und noch lange wird es weiter wirken, weiter leben.
´Agent-Orange`-Folgen in vietnamesischen Glasbehältern:
´menschliche Föten mit Zyklopenaugen, ohne Arme, ohne Beine, ohne Hälse, mit
Riesenköpfen ...`"
(Karlheinz Deschner, Der Moloch, München, 2002, S. 338-340)
Kann ein Unternehmen mit diesem Erbe so einfach das nächste Kapitel
seiner Geschichte aufschlagen? Die Mitverantwortung für das Töten in Vietnam war
auch ein
Meilenstein beim Aufstieg Deutschlands zur drittgrößten bzw.
viertgrößten Waffenexportnation
der Welt. Damals hieß es: "Solange der Vietnam-Krieg andauert, sind
keine Absatzschwierigkeiten zu erwarten". Wie ist es heute in Syrien?
Solange der Syrien-Krieg dauert, werden beispielsweise islamistisch regierte
Länder die Aufständischen mit Waffen beliefern, um die Regierung, die sich
militärisch heftig wehrt und mittlerweile von Russland und dem Iran
unterstützt wird, zu stürzen. Und woher beziehen wiederum die Unterstützer-Staaten der
Aufständischen ihre Mordwaffen? Vor allem aus den USA und
aus Deutschland.
[Syrien aktuell 21.11.2019: "Deutsche Waffen gegen Kurdenmiliz im
Einsatz - Gibt die Türkei Leopard-2-Panzer an [islamistische] syrische
Rebellen weiter?" (bild.de, 21.11.2019)]
Und da in Deutschland nach der Bundestagswahl 2013 weiter gemäß der
so genannten "Merkel-Doktrin" Geschäfte gemacht wurden,
hatte sich auch diese Form des
"Aufschwungs" fortgesetzt, und so ging es auch in jüngster
Vergangenheit, 2018 und 2019, weiter. Dann aber in Zukunft bitte im Namen
der evangelischen Angela Merkel und der militaristischen katholischen
Ministerin und CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer und nicht
mehr im Namen von Christus. Deshalb: CDU und CSU, streicht das "C"!
Siehe dazu unsere entsprechende Petition:
nennt-euch-nicht-christlich
PS: Mögliche
Querverbindungen des deutschen Chemie-Konzerns zur evangelischen Kirche
zeigen sich nicht nur in der Person von Dr. Richard von Weizsäcker, sondern
auch in der Person von Prof. Dr. Andreas Barner, dem heutigen "Vorsitzenden
der Unternehmensleitung", also dem Chef: Mitglied im Präsidium des
Evangelischen Kirchentags seit 2008, Präsident von 2013-2015 (wie einst
Richard von Weizsäcker von 1977-1979), Mitglied der Leitung der
Evangelischen Kirche in Deutschland, dem so genannten Rat der EKD seit 2015.
Die alten "Seilschaften" sind also auch die "neuen".
2014
31.1. / 6.2. /
24.3.2014
-
Lutherischer Pfarrer und Bundespräsident Gauck und lutherische
"Verteidigungs"-Ministerin von der Leyen fordern mehr Einsätze der
Bundeswehr im Ausland, auch "Kampfeinsätze" / Wie immer Rückendeckung von
den lutherischen Würdenträgern
- Es waren schon immer Pfarrer gewesen, welche behaupteten, zwischen den
"Guten" und den "Bösen" unterscheiden zu können und welche die Deutschen in
die Kriege geschickt haben, denn "am kirchlichen und deutschen Wesen", so
das eigene überhebliche Unterbewusstsein, könne "die Welt genesen"
(siehe dazu die Anfänge dieses Denkens im
19. Jahrhundert). Man lese
dazu entsprechende Berichte aus dem 19. Jahrhundert und dem 1. Weltkrieg,
dann aber auch aus dem 2. Weltkrieg. Vor allem die Pfarrer sorgten dafür,
dass die Menschen Ausnahmen von dem Gebot "Du sollst nicht töten" machten,
und immer endete der offene Widerspruch der Kirche gegen die Gottesgebote im
Desaster.
Und jetzt haben wir eben Pfarrer Joachim Gauck und seine lutherische
"Adjutantin" Ursula von der Leyen, welche die Deutschen auf eine neue
weltpolitische Machtposition und neue Kriege vorbereiten, zuletzt der
Pfarrer und Bundespräsident auf der so genannten "Münchner
Sicherheitskonferenz" am 31.1.2014. Unter dem Stichwort "Internationale
Verantwortung" erklärte das deutsche Staatsoberhaupt unter anderem: "Die
Bundesrepublik muss dabei auch bereit sein, mehr zu tun
..." (spiegel.de, 31.1.2014)
Und auch Ministerin von der Leyen,
verlangte mit Nachdruck, die Bundeswehr solle sich weltweit mehr
"einmischen", was sie am Rande einer Afrika-Reise wiederholte und wobei sie
ausdrücklich auch "Kampfeinsätze" erwähnte (z. B. welt.de,
6.2.2014). Auch müsste die NATO an ihren momentan Außengrenzen mehr
aufrüsten, so ihre Strategie angesichts des Ukraine-Konflikts, obwohl die
westlichen Politiker wie Helmut Kohl und Hans-Dietrich Genscher um das Jahr
1990 Russland äußerste westliche Zurückhaltung im Osten und eine dauerhafte
Berücksichtigung der russischen Interessen an seinen Grenzen zugesichert
hatten (spiegel.de),
wovon die militaristische Lutheranerin an der Spitze des deutschen Militärs
2014 anscheinend nichts mehr wissen will.
Das Wort "einmischen" gebrauchte auch Pfarrer Gauck bei
seiner Rede in München. Das war aber nach 1945 völlig anders gedacht und
wurde in den 70er- und 80er-Jahren in den Schulen auch noch völlig anders
gelehrt.
Kribbelt es so manchen also schon wieder, denn die letzten Kriege mit
massiver deutscher Beteiligung sind ja nun doch schon eine Zeitlang
vergangen? Bereits Gaucks Vorvorgänger, der Lutherist Horst Köhler, nannte
einst auch "wirtschaftliche Gründe" für den Bundeswehreinsatz in
Afghanistan. Damals erschraken noch viele. Solche Stimmen werden nun aber zunehmend unverhohlener
und "selbstverständlicher".
"Auch wirtschaftliche Interessen sind für
Verteidigungsministerin von der Leyen gute Gründe, um die Bundeswehr auf
Mission zu schicken", schrieb ntv.de am 26.1.2014, neben den "üblich"
genannten vermeintlich "humanitären".
Rückendeckung kommt wie immer von
der lutherischen "Geistlichkeit", in diesem Fall unter anderem vom
Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Prof. Dr.
Heinrich Bedford-Strohm: "Deshalb
glaube ich nicht, dass es die richtige Position ist, Gewalt grundsätzlich
auszuschließen" (dpa, 8.2.2014). Das lange nichtchristliche
Palaver des Wenn und
Aber, das kirchliche Würdenträger um solche Worte dann im Einzelfall
immer herum legen, ist sattsam bekannt
und sinngemäß immer das Gleiche.
Ein Grund dafür ist, dass die Lutheristen glauben, nach ihren Ableben
"allein durch Glauben" die Seligkeit zu erlangen. In Wirklichkeit aber
werden sie ernten, was sie gesät haben. Und jeden Blutstropfen, den sie in
ihrem Hochmut, ihre Waffen zurecht zu führen, vergießen, den werden sie -
symbolisch gesprochen - einst trinken müssen. Dazu gehören auch namhafte
evangelische Persönlichkeiten wie der Fernsehmoderator und langjährige
EKD-"Synodale" Peter Hahne und manch anderer
mehr. Und sie ziehen unzählige Bürger mit hinein bzw. mit hinunter. Denn auch zu Beginn des
Jahres 2014 sind noch ca. 80 % der Deutschen gegen mehr Auslandseinsätze des
deutschen Militärs. So wie auch die meisten Deutschen das deutsche
Säbelrasseln gegen Russland nicht befürworten. Aber sie haben diese
Politiker gewählt.
4.2. /
19.5.2014 / 29.11.2018 / 2.1.2022 -
Führt westlicher Umsturz in der Ukraine zum Kollaps der EU? Sind es Vorboten eines
neuen Weltkriegs? Wie nahe ist die Gefahr? Ost-West-Konflikt wieder
aufgebrochen - Die
westlichen Ländern nehmen für sich selbstverständlich ein so genanntes
"Gewaltmonopol" des Staates in Anspruch, also die Legitimation, dass die
Regierenden notfalls mit staatlicher Gewalt eine gewisse Ordnung im Land
aufrecht erhalten dürfen, während andere Kräfte von Gesetzes wegen keine
Gewalt anwenden dürfen und andernfalls als "Gesetzesbrecher" gelten, die von
den Gerichten dafür zur Rechenschaft gezogen werden können. Doch obwohl auch
die Regierung der Ukraine 2010 und 2012 demokratisch gewählt worden war, hat
der Westen der ukrainischen Regierung diese Legitimation während des
Aufstands auf dem Maidan-Platz, der in den Umsturz mündete,
abgesprochen. Stattdessen hat sie der damaligen Regierung immer wieder gedroht und von
ihr verlangt, die Forderungen der Demonstranten und Aufständischen zu
erfüllen. Die EU hat dabei im Vorfeld die Eskalation gezielt vorangetrieben,
indem es dem Wunsch der damaligen Ukraine-Regierung, sinngemäß Brückenbauer
zwischen West und Ost zu sein, eine Abfuhr erteilte und
ein Entweder-Oder verlangt hatte.
Hinter
all´ dem Blutvergießen bei Aufständen und Kriegen steckt jedoch als tiefer liegende Wurzel die
Ablehnung des eindeutigen Gottesgebotes "Du sollst nicht töten" (das 5.
Gebot der Zehn Gebote) durch Menschen, die sich "Christen" nennen. Und so
war es schon immer in den letzten 2000 Jahren.
Die frühere ukrainische Regierung bis Anfang 2014 hatte angesichts der Drohungen des Westens,
allen voran aus Deutschland, eindringlich darauf hingewiesen, dass die
damalige Opposition die
Demonstranten zum bewaffneten Kampf aufgerufen habe. Daher sei sie
"vollständig verantwortlich für den beispiellosen Ausbruch von Gewalt und
Gesetzlosigkeit" (ntv.de, 19.2.2014). Die westlichen Politiker
haben allerdings gemäß ihrer Interessenlage nicht (oder kaum) die Gewalt der
Aufständischen verurteilt, die man mit dem "Volk" gleich setzte, sondern sie
haben meist nur die Gewalt der Staatsmacht verurteilt. Zweierlei Maß also. Letztlich war klar: Sie wollten die
damalige Regierung
möglichst bald beseitigt haben und durch eine Regierung oder
Übergangsregierung ersetzen, die eben ihre Interessen vertritt.
Und deren
Vertreter drehten dann nach dem Sturz der Regierung sogleich den Spieß
herum: Während alle verhafteten Aufständischen, auch solche, die
möglicherweise Polizisten getötet hatten, frei gelassen wurden, schrieb man
den Präsidenten Janukowitsch wegen "Massenmord", der auf dem Maidan-Platz durch Scharfschützen erfolgt ist,
zur Fahndung aus.
Der ehemalige Präsident konnte jedoch fliehen und erhielt in Russland Asyl.
Doch war er wirklich der Verantwortliche für das Massaker?
Bibelgläubiger evangelischer Fernsehmoderator contra Jesus
"Die
Rede von
[Pfarrer] Joachim Gauck ... gehört zu den größten, die ein
Bundespräsident je gehalten hat ... Nur wer die Bibel
missversteht, lehnt den ´Einsatz des Schwertes` (Apostel Paulus)
grundsätzlich ab. ´Mit der Bergpredigt kann man die Welt nicht
regieren`, sagte Altbundeskanzler Schmidt zu Recht." |
US-Außenminister John Kerry huldigt dem Vatikan
Auch der Vatikan hat handfeste
Machtinteressen in der Ukraine. Es geht um die Rückeroberung
bzw. Rückgewinnung der orthodoxen Kirchen für die römisch-katholische "Weltkirche"
und ihre Unterwerfung unter Rom, was verklausuliert so
formuliert wird, dass man den Völkern des Ostens das Papsttum "schenken"
möchte.
Deutsche Übersetzung: "Es
war eine Ehre für mich als den ersten [US-amerikanischen]
katholischen Außenminister innerhalb von 32 oder 33 Jahren, mit
dem neuen Kardinalstaatssekretär über die breite Palette von
Themen sprechen zu können, denen wir auf der Welt gemeinsam ins
Auge schauen. Und für mich persönlich war es eine freudige
persönliche Erregung, dies tun zu können; als ein Altarjunge
(Ministrant) als junges Kind hätte ich mir nie
vorstellen können, dass ich die Türschwelle des Vatikans
überschreiten könnte, um als Außenminister den Außenminister des Heiligen
Stuhls treffen zu können." * Was auch immer das alles für Leute sind bzw. womit und wie sie überhaupt ihren Lebensunterhalt verdienen, war laut Medienberichten nicht so klar. Offenbar waren unter den Aufständischen auch Krieger aus dem Ausland. Ein Kämpfer aus Weißrussland wurde getötet. Ein Kämpfer aus Russland behauptet: " Es sind Söldner dort aus verschiedenen Ländern, aus den USA, aus Deutschland ..." (focus.de, 4.3.2014)Auch in Syrien kämpfen ja Tausende von ausländischen Söldnern Seite an Seite mit den USA-unterstützten Aufständischen gegen die Regierung Assad. |
Und dazu passt dann auch, dass als neuer
Ministerpräsident und Regierungschef Arsenij Jazenjuk gewählt wurde, der
engste Vertraute von Julija Timoschenko. Der neue starke Mann gehört dabei
der Minderheit der Ukrainisch Griechisch-Katholischen
Kirche an (ca. 5 % der Einwohner), die treu dem Papst in Rom unterworfen
ist und die der Vatikan als Sprungbrett nützen möchte,
um auch die
orthodoxen Kirchen wieder Rom zu unterwerfen. "Na also", so dachte sich
vielleicht jetzt so mancher im Vatikan.
Dr. Vitali Klitschko stammt demgegenüber aus dem jüdischen Umfeld und gilt
dort unter anderem als "Held unserer Zeit" (bild.de, 5.2.2014;
bild.de).
Würden deren Anhänger auf die großen Gottespropheten des Judentums hören,
dann dürften sie keinen kriegerischen Kurs befürworten. Denn die
Gottespropheten wie Jesaja,
Jeremia, Daniel, Amos usw. lehrten das Gesetz
von Saat und Ernte und waren immer gegen Krieg und kriegerische
Auseinandersetzungen. Und wenn die im Judentum verehrten Gottespropheten Gegner Israels kritisierten, dann
meist parallel dazu auch
die Politiker des eigenen Volkes mit dem
gleichen Maßstab oder gar strenger.
Insgesamt fällt auf, dass anscheinend keine oder kaum Mitglieder der orthodoxen
Kirche des Moskauer Patriarchats an der Spitze der Aufstandsbewegung und
Übergangsregierung standen und stehen. Dieser Kirche gehörte jedoch der
größte Teil der Einwohner an. Daneben gibt es die "international nicht
anerkannte" orthodoxe Kirche des Kiewer Patriarchats, aus der offenbar
ebenfalls kaum Aufstands-Politiker stammen, die jedoch den Umsturz
unterstützte. Es dominieren die dem Papst unterstellten römisch-katholischen
Politiker bzw. auf deutschsprachiger Seite die Lutherischen.
Beide Großkonfessionen stürzen die Welt mehr und mehr in den Abgrund. Denn
sie verschweigen das eherne Gesetz von Senden und Empfangen bzw. von Saat und Ernte, wonach jede
Aggression wie ein Bumerang auf den Verursacher zurückfällt, wonach das, was einen
trifft, letztlich selbst verursacht ist, eventuell über mehrere
Inkarnationen, was auch die Jesus und den ersten
Urchristen bekannt war. Würden sie daran glauben, wäre
ihnen klar, dass Aufstände, Kriege und kriegerische Auseinandersetzungen die
Situation immer verschlimmern. Auch verhöhnen sie die Bergpredigt des Jesus
von Nazareth als Utopie. Darin lehrt Er die Feindesliebe und fordert bei
Erregungen über das Fehlverhalten anderer den sich Aufregenden dazu auf,
zunächst den "Balken im eigenen Auge" zu entfernen, der der tiefere Grund
dafür ist, warum der "Splitter im Auge des Nächsten" überhaupt eine solche
Erregung hervor ruft. Oder anders formuliert: Das eigene Unrecht wird auf
den Nächsten projiziert, der meist zwar auch diese Fehlhaltung hat.
Aber man ist blind für das Unrecht, das man selbst verursacht, denn der
Balken scheint im eigenen Kopf regerecht verschraubt. Deshalb sollte man
sich auch nicht christlich nennen, sondern eben nur katholisch oder
lutherisch, denn man erlaubt das Töten im Krieg und agiert vor allem nach
den Handlungsanweisungen des kriegerischen Martin Luther: "Sündige tapfer
und glaube noch tapferer" und "Der Glaube allein genügt."
"In der internationalen
Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht immer um die
Interessen von Staaten." |
US-Präsident Barack Obama wurde von Papst Jorge Bergoglio zu einer
Privataudienz empfangen, wo die beiden mächtigsten Männer "dieser
irdischen" Welt auch über ihre Interessen in der Ukraine sprachen. Außerdem wurde
bereits das nächste Treffen der beiden vereinbart, das dann 2015 in Washington
stattfand. Viele sprechen von einer
Art Achse Vatikan-Washington als
einer maßgeblichen irdischen Großmacht, welche wesentliche weltpolitische
Weichenstellungen vornimmt. Und obwohl der Papst sich nicht lautstark im
Ukraine-Konflikt zu Wort gemeldet hat, waren die Hintergrundaktivitäten
nicht zu verbergen, was auch der deutsche Militärbischof Overbeck
bestätigt, wenn er die Rolle der Katholischen Kirchen im
Ukraine-Konflikt, wie sie sich in West- und Mitteleuropa äußert, mit den Worten beschreibt:
"Schweigen heißt ja nicht, dass
wir nichts tun. Wir tun es nur nicht öffentlich." (tagesspiegel.de,
20.4.2014)
Manches dringt aber dann doch in die Öffentlichkeit.
So schreibt kathweb.at am 27.3.2014: "Das Moskauer Patriarchat hat
die griechisch-katholische (unierte) Kirche in der Ukraine wegen ihrer
´Einmischung in die Politik` in der gegenwärtigen Krise im Land scharf
kritisiert."
Neben über 60 % Konfessionslosen und Atheisten in der Ukraine gilt die Ukrainisch-Orthodoxe-Kirche
als stärkste gesellschaftlich prägende Kraft in dem
Land. Diese ist jedoch seit der Auflösung der Sowjetunion und der
Unabhängigkeit der Ukraine gespalten in nahezu zwei gleich große
verfeindete Patriarchate, dem Moskauer und dem Kiewer Patriarchat, das sich aus der bis
dahin einheitlichen orthodoxen Kirche abgespalten hat und deren Patriarch
Filaret vom Moskauer Patriarchat exkommuniziert wurde. Beide
Patriarchate streiten um die Macht und beide hatten damals einen Bevölkerungsanteil von ca. 13 %. Daneben gibt es jedoch noch
zwei weitere orthodoxe Kirchen, eine kleine autonome und eine, die
nur dem Schein nach orthodox ist, die besagte griechisch-katholische unierte
Kirche der Ukraine mit einem Bevölkerungsanteil von ca. 5 % und einem
prominenten Mitglied, dem aus dem Maidan-Aufstand hervor gegangenen
Übergangs-Regierungschef Arsenij Jazenjuk von der
Timoschenko-Vaterlandspartei. Diese Kirche praktiziert einen orthodoxen
Ritus, ist jedoch katholisch und dem Papst in Rom unterworfen.
"Wir Orthodoxe
haben die Unierten immer in einem sehr negativen Licht gesehen", so der
Metropolit der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats Hilarion Alfejew. "Sie
betreiben ein spezielles Projekt der katholischen Kirche, weil sie sich
kleiden wie Orthodoxe, orthodoxen Ritualen folgen, aber in der Tat
Katholiken sind, denen der Vatikan einen gewissen Spielraum gewährt."
(zit. nach kathweb.at, 27.3.2014)
Anfang 2014 hatte der orthodoxe Patriarch bzw. Metropolit Hilaron Alfejew in diesem Zusammenhang seine Kritik verstärkt. Die Katholiken hätten in der Ukraine einen "Kreuzzug gegen die Orthodoxie" begonnen (zit. nach domradio.de, 4.4.2014). Hilarion wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass das Oberhaupt der griechisch-katholischen Kirche, Großerzbischof Swjatoslaw Schewtschuk von Kiew, im Februar in die USA gereist sei und die US-Regierung aufgefordert hat, in der Ukraine einzugreifen und das Land "in Ordnung zu bringen". Die Kirche war also hier offenbar ein "Eintreiber" für die westliche Einmischung. Und auf vielen maßgeblichen Positionen der US-Regierung sitzen wiederum Katholiken, die sich verpflichtet haben, ihrer Kirche auch in ihrem politischen Amt zu dienen. Es war also so gesehen ein Treffen unter "Glaubensbrüdern".
Außenminister und Ex-Ministrant John Kerry ist Katholik, Vize-Präsident
Joe
Biden [der spätere Präsident] ist Katholik, CIA-Chef
John Brennan ist Katholik und Jesuiten-Schüler, UNO-Botschafterin Samantha Power ist Katholikin,
Stand 2014.
Der damalige CIA-Chef stammt gar aus einem "strengen und devoten" katholischen Elternhaus
(washingtonpost.com, 24.10.2012), genoss eine "klassische jesuitische
Erziehung" und ist Absolvent der Fordham University, der Jesuiten-Hochschule
von New York. Von daher ergibt sich eine besondere Nähe zum Jesuiten-Papst
Jorge Bergoglio.
John Brennan hatte sich vor allem mit der Lehre des katholischen "Heiligen"
Augustinus vom "gerechten Krieg"
beschäftigt und dessen Leitsätze auf die Politik der USA übertragen.
(z. B.
consortiumnews.com,
5.3.2013)
Und man findet noch viele mehr: Jen Psaki beispielsweise, Sprecherin
des USA-Außenministeriums, die nach Beweisen fahndet,
dass in der Ost-Ukraine auch russische Soldaten im Hintergrund operieren. Ihr
Bekenntnis: "I am a Catholic, I am a Democrat and I am a woman" (huffingtonpost.com,
8.2.2012). Und Verteidigungsminister Chuck Hagel soll zwar als
Katholik zu einer protestantischen Kirche übergewechselt sein
(Chuck_Hagel). Doch für die
römisch-katholische Kirche gilt auch für diesen Minister: "Einmal
katholisch, immer katholisch" (siehe
hier).
Immerhin wurde er katholisch erzogen, ging auf die katholische High-School
und schickt seine Kinder auf eine katholische Schule.
Und für alle katholischen Politiker gilt das kirchliche Lehrbuch:
Codex Iuris Canonici
Can. 212 § 1 - "Was die geistlichen
Hirten in Stellvertretung Christi als Lehrer des Glaubens erklären oder als
Leiter der Kirche bestimmen, haben die Gläubigen im
Bewusstsein ihrer eigenen Verantwortung in christlichem Gehorsam
zu befolgen." / Can. 225 § 2 - "Sie
[die "Laien", wozu auch die Politiker gehören] haben
auch die besondere Pflicht, und zwar jeder gemäß seiner eigenen Stellung,
die Ordnung der zeitlichen Dinge im Geiste des Evangeliums zu gestalten und
zur Vollendung zu bringen ..."
PS: Und wer entscheidet, wie die "Dinge im
Geiste des Evangeliums zu gestalten" sind? Nach Can. 212 § 1 einzig die
"Leiter der Kirche", denen eben auch die katholischen Politiker und Richter
als "Gläubige" gehorchen müssen. Dies
wird auch noch einmal im nachfolgenden Canon 227 bekräftigt.
Can. 227 - "Die Laien haben das Recht, dass ihnen in den Angelegenheiten des
irdischen Gemeinwesens jene Freiheit zuerkannt wird, die allen Bürgern
zukommt; beim Gebrauch dieser Freiheit haben sie jedoch dafür zu sorgen,
dass ihre Tätigkeiten vom Geist des Evangeliums erfüllt sind, und sich nach
der vom Lehramt der Kirche vorgelegten Lehre zu richten."
Weiß man um diese Zusammenhänge, könnte plötzlich so manches etwas klarer
erscheinen.
Am 7.3.2016 reiste "Seine Seligkeit" Schewtschuk dann direkt zu Papst
Franziskus nach Rom mit der Aufforderung "Handeln Sie !" (zit. nach
zenit.org, 7.3.2016)
Die Beteiligten werden wissen, was sie damit
meinen, und es gehört bekanntlich auch zum Glaubensbekenntnis
jedes Katholiken, sich dem Papst in Rom zu unterwerfen.
Als der katholische Oberhirte der
Ukraine zunächst seine Glaubensbrüder in Washington um Einmischung der USA
gebeten hatte,
regierte noch Präsident Janukowitsch, der eng mit der Regierung in Moskau
zusammen arbeitete. Mit dabei auf der
Reise in die Washingtoner Machtzentrale war auch der vom Moskauer Patriarch
exkommunizierte Patriarch Filaret des abgespaltenen Kiewer Patriarchats.
Parallel dazu haben pro-westliche Kirchenvertreter auch mehrfach über
Radio Vatikan entsprechend ihre diesbezüglichen Interessen geäußert.
Schewtschuk
war in dieser Angelegenheit auch selbst nach Rom gereist und hatte in diesem Zusammenhang auch "Papst
Franziskus getroffen".
"Durch die ´sehr klare Positionierung` von Grosserzbischof Swjatoslaw
Schewtschuk und dessen Vorgänger Lubomyr Husar habe die
griechisch-katholische Kirche den Konflikt in der Ukraine befördert, so dass
dieser sich zu einem ´bewaffneten blutigen Konflikt` auswachsen konnte", so
deshalb Hilarion gemäß der Agentur Asia News. (kipa-apic.ch, 27.3.2014)
Der Einfluss von Klerikern in Zusammenarbeit mit dem Vatikan auf den
Umsturz war also wohl viel größer als vordergründig bekannt wurde.
"Schweigen heißt ja nicht, dass wir nichts tun. Wir tun es nur nicht
öffentlich." |
Es ist längst kein Geheimnis mehr, dass der Vatikan die von der orthodoxen
Kirche geprägte slawische Welt zum Papsttum "zurückführen"
möchte.
Die orthodoxen
Kirchen wurden 1054 von Papst Leo IX. als "Quelle aller Häresien" mehr oder
weniger aus der römisch-katholischen Kirche verstoßen (der Konflikt zog sich
vom 5. bis ins 15. Jahrhundert hin). Doch der Vatikan würde sich die
orthodoxen Kirchen Osteuropas gerne wieder einverleiben.
So schreibt der
bekannte Historiker Karlheinz Deschner über Papst Benedikt XV. (1854-1922):
"So betrachtet Benedikt die [mit Rom] unierten [orthodoxen]
Gemeinschaften als Vorposten der römischen Kirche, die von Weißrussland und
der Ukraine aus vorgehen und die orthodoxe slawische Welt für das Papsttum
gewinnen sollten" (Opus Diaboli, S. 152). Und was
die Ukraine betrifft, ist eben diese griechisch-katholische unierte Kirche
gemeint. Währenddessen schielt man aber wohl auch schon nach Moskau,
was auch Hintergründe so mancher späterer Eskalation besser
verstehbar machen könnte.
Genau daran knüpfte Papst Benedikt XVI. im Jahr 2005 wieder an, indem er
gleich nach seiner Papstwahl im Jahr 2005 die "Ökumene-Bemühungen" mit den
orthodoxen Kirchen verstärkt und entsprechende Maßnahmen einleitet (PS:
Das Ziel von "Ökumene" ist für die katholische Kirche immer die
Einverleibung anderer Kirchen).
Sein "Minister" in dieser Angelegenheit, der deutsche Kardinal Walter
Kasper, erklärt dazu: "Wir wollen den orthodoxen Kirchen ja nichts
wegnehmen, sondern ihnen etwas geben: Das Petrusamt könnte auch ihnen
die universale Präsenz bringen." (Focus Nr. 33/2005)
Damit
lässt der Vatikan bereits die Katze aus dem Sack. Er will den Orthodoxen
das "Petrusamt" "schenken", was
praktisch bedeutet: Sie sollen sich wieder dem Papst in Rom
unterwerfen bzw. unterstellen. Das
sind auch die Interessen des Vatikan in der Ukraine. Jede Schwächung der orthodoxen Kirche in
Russland, in der Ukraine, in Serbien oder anderswo käme folglich diesen Interessen des Vatikan
entgegen, da die selbstbewussten orthodoxen Kirchen sich bislang keineswegs
wieder dem "Stuhl Petri" in Rom unterwerfen wollen.
Und die gespaltene orthodoxe Kirche in der Ukraine ist logischerweise
deshalb geschwächt. Hinzu
kommt: Bei über 60 %
Konfessionslosen und Atheisten sind nicht mehr so viele Menschen in den
Großkirchen geblieben. Und dann sind auch die Gegensätze im Land zwischen
West und Ost und der Konflikt, bei dem die Großmächte USA und Russland auf
den unterschiedlichen Seiten engagiert sind, eine Schwächung der Orthodoxie. Dieser Riss
in der Bevölkerung spiegelt sich auch im Konflikt der beiden orthodoxen
Patriarchate, wodurch letztlich die Katholiken massiv an Einfluss zulegen
können.
Nun geriet im Jahr 2014 die Ukraine
gar in Aufruhr. Dort gibt es zwar kaum
unmittelbar römisch-katholische Kirchenmitglieder, meist Angehörige der polnischen oder
deutschen Minderheit, ca. 1 % der Bevölkerung, aber eben die
romtreuen Griechisch-Katholischen, deren Großerzbischof auch vom Papst in
Rom eingesegnet wird. Über die Vertreter dieser Kirche handelt
dann auch der Vatikan in dem Land, neben der kleinen Minderheit der unmittelbar
Römisch-Katholischen.
Doch diese waren von Anfang an die Stützen des Maidan-Aufstands,
indem man beispielsweise seit Monaten die Gratis-Verpflegung der Aufständischen und
Demonstranten betrieb. Ohne die tägliche
Versorgung der Demonstranten, Barrikadenbauer und Gebäudebesetzer mit warmen
Mahlzeiten hätte der Widerstand gegen die demokratische gewählte Regierung
nicht in dieser Weise eskalieren können.
Und wer weiß, was alles noch geschah. Der Caritas-Chef
Andrij Waskowycz sprach sich bis zuletzt auch gegen das Vorgehen der
damaligen staatlichen Ordnungskräfte aus und warb
um Verständnis für die gewalttätigen Aufständischen. Auch die
rechtsradikale Partei "Swoboda", die mit der deutschen NPD verbündet ist,
vertritt für den Caritas-Chef "zunächst einmal die demokratischen Werte"
(ntv.de 30.1.2014). So
sagte es also der Vertreter der katholischen Hierarchie.
Solche Aussagen sind nicht
überraschend. Dass der Vatikan und die Rom-Kirche bevorzugt mit faschistischen und
rechtsradikalen Parteien sogar immer wieder Bündnisse geschlossen haben, weiß
man aus dem 20. Jahrhundert aus Italien, Spanien, Deutschland,
Kroatien, Österreich, der Slowakei, Chile, Argentinien und aus vielen, vielen
Ländern mehr
(siehe
hier). Wenn auf dem Petersplatz also vom "Frieden" gesprochen wird,
dann geht es heute wie damals um handfeste politische und klerikale
Interessen.
Ende August 2015 führte Swoboda dann auch blutige Unruhen in
Kiew an, um gegen mehr Autonomie für die Ostukraine zu protestieren. Drei
Nationalgardisten werden umgebracht. Die Frankfurter Rundschau
schreibt: "Definitiv nicht auf Frieden aus. Die ´Schläger` der Swoboda."
(2.9.2015)
Was hat der Papst nun in
der Ukraine vor, nach dem Sturz der Regierung Janukowitsch aus überwiegend
russisch-orthodoxen Ministern?
Vordergründig war es nur Folklore, als Jorge Bergoglio am 26.1.2014 vor
seinen Predigtworten zur Ukraine zwei gezüchtete weiße Tauben von seinem
Balkon auf dem Petersplatz in Rom fliegen ließ. Bezeichnenderweise wurden
sie aber sofort von einem Raben und einer Möwe attackiert - ein symbolisches Zeichen,
dass an seiner Friedensbotschaft einiges nicht stimmt. (siehe
hier)
Zu den Worten, dass die Kirche den "Kampfgeist der Soldaten" stärke, kann
man in der Zeittafel in dieser Ausgabe einmal
nachlesen, wie die Kirche im 19. und 20. Jahrhundert die Kriegsstimmung
aufheizte, die dann unter anderem 1914 in den 1. Weltkrieg mündete. Ähnlich
war es vor dem 2. Weltkrieg.
Wenn man in der Bibel danach sucht, wo Jesus den "Kampfgeist der Soldaten"
stärkte, dann findet man dazu nichts. Im Gegenteil. Dort wird berichtet,
dass Jesus, der Christus, sagte: "Stecke dein Schwert zurück in die Scheide.
Denn wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert sterben." Und:
"Segnet,
die euch fluchen. Tut Gutes denen, die euch hassen." Also kann die
katholische Kirche nie und nimmer christlich sein.
Zum Vergleich:
Als Anfang der 80er-Jahre der Kommunismus in Polen gestürzt wurde,
hatte der Vatikan daran ebenfalls entscheidenden Anteil.
Lesen Sie auch
Ukraine: Verfeindete orthodoxe Kirchen - Pro-westliche Kirche ist gegen Dialog
Es enthält einige Wiederholungen der in dieser Meldung genannten
Informationen, bringt aber auch neues.
14.5. / 1.6.2014 -
Ukraine: Verfeindete orthodoxe Kirchen - Pro-westliche Kirche ist gegen Dialog
- In der Ukraine gibt es drei relativ große Kirchen: Die
Ukrainisch-Orthodoxe Kirche des Moskauer Patriarchats befindet sich seit
Jahren im Streit mit der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche des Kiewer
Patriarchats, die sich nach der Staatsgründung von der ersteren
abgespalten hat. Daneben gibt es die Ukrainische Griechisch-Katholische
Kirche - eine katholische Kirche, welche die orthodoxen Riten
zelebriert, aber dem Papst in Rom und den römisch-katholischen Lehren
unterworfen ist.
Im gegenwärtigen Konflikt hat sich die Katholische
Kirche mit dem Kiewer Patriarchat verbunden, und sie stehen auf der
Seite der neuen Übergangsregierung, während die angestammte Kirche des Moskauer
Patriarchats vor allem in der Ostukraine Anhänger und Mitglieder hat und
in guter Nachbarschaft mit Russland lebt.
Die beiden verbündeten prowestlichen
Kirchen sind dabei jedoch nicht abwartend im Hintergrund, sondern deren
Vertreter sind eigens nach Washington geflogen und haben das Eingreifen der USA gefordert, als in der Ukraine
noch die demokratisch gewählte Regierung unter Präsident Janukowitsch die
Staatsgeschäfte führte. Die Kirche hatte die ausländische
Einmischung also gefordert.
Und auch jetzt, einige Wochen später, zeigt sich, wohin die prowestlichen
Kirchen das Land führen möchten. Einer der Kirchenführer,
Patriarch Filaret vom "Kiewer Patriachat"
(Foto links: Wikimedia Commons, GNU-Free
Documentation Licence, Håkan
Henriksson)
- das vom "Moskauer Patriarchat" exkommuniziert wurde - ist nicht nun
zusammen mit den Katholiken in die USA gereist, um das Eingreifen der
USA in die Wege zu leiten. Der Patriarch zeigte sich auch beim
Runden-Tisch-Krisengespräch im Mai in Kiew als Hardliner. Er fordert die
Übergangsregierung auf, keinen Dialog mit der Regierung
Russlands zu führen und nicht mit ihr zu verhandeln. "Seine Kirche sei
gegen einen Dialog mit dem ´Aggressor`", so der höchste Würdenträger
Kiews (focus.de, 14.5.2014). Doch wo hat Jesus gesagt "Keinen Dialog
mit dem Aggressor oder mit dem, den ihr für den Aggressor haltet"?
Solches steht Seiner Lehrer entgegen.
Es ist also auch hier wie
so oft in der Kirchengeschichte: Kirche als Gegensatz zu Christus.
Dann kommen die Waffensegnungen usw. usf. ... und irgendwann floss schon so
oft das Blut
in Strömen.
Dass dabei die katholische Kirche diejenige ist, deren Einfluss und
Bedeutung aufgrund der Feindschaft unter den orthodoxen Kirchen (des Kiewer
Patriarchats einerseits und des Moskauer Patriarchats andererseits) anwächst,
ist offensichtlich. Die Entwicklung führt zu einem Machtzuwachs der
griechisch-katholischen und römisch-katholischen Kirche, die beide dem Papst
in Rom unterstehen.
Auch Metropolit Hilarion von der Kirche des Moskauer Patriarchats, der seinen
Kontrahenten Filaret exkommuniziert hatte, hat sich zum Konflikt geäußert. Er
macht vor allem die katholische Kirche für die Ukraine-Krise verantwortlich:
"Durch die ´sehr klare Positionierung` von Grosserzbischof Swjatoslaw
Schewtschuk
(Foto rechts: GNU Free
Documentation License; User A ntv, 28.3.2011)
und dessen Vorgänger Lubomyr Husar habe die griechisch-katholische
Kirche den Konflikt in der Ukraine befördert, so dass dieser sich zu einem
´bewaffneten blutigen Konflikt` auswachsen konnte", so Hilarion gemäß der Agentur Asia
News
(kipa-apic.ch, 27.3.2014). Großerzbischof Schewtschuk
war in dieser Angelegenheit auch nach Rom gereist und hatte in diesem Zusammenhang
unter anderem "Papst
Franziskus getroffen".
Auch US-Präsident Barack Obama und der Ex-Ministrant John Kerry waren im
Vatikan und haben dort Gespräche zur Ukraine geführt. Über den genauen
Inhalt der Gespräche drang nichts nach draußen.
"Der
Moskauer Patriarch Kyrill I. warf der griechisch-katholischen [und dem Papst
in Rom unterworfenen] Kirche der Ukraine Russlandfeindlichkeit und verbale
Angriffe gegen seine Kirche vor."
"Sie verbreite
´heftige russophobe Parolen` und attackiere in Stellungnahmen die
russisch-orthodoxe Kirche. ´Mit Bedauern stellen wir fest, dass einige
nationale katholische Bischofskonferenzen, wie die deutsche, die polnische
und die amerikanische, diesen Standpunkt offen unterstützen`, so Kyrill I"
laut kathpress.co.at (29.5.2014).
Die von dem griechisch-katholischen Kirchenmitglied Jazenjuk geführte
Regierung in Kiew erließ darüber hinaus ein Einreiseverbot in die Ukraine
gegenüber Metropolit Hilarion, dem "Außenamtschef" des Moskauer
Patriarchats, obwohl er die größte Kirche des Landes betreut, aber eben
nicht im Sinne Roms und der neuen pro-westlichen Regierung der Ukraine.
Die "Koalition der Willigen", der
Blair zusammen mit George W. Bush vorstand, hatte den Irak 2003 mit Krieg
überzogen und bereitete damit auch den Boden für islamistische
Terroristen, die heute das Land überziehen.* Ähnliches geschah in Afghanistan
und Ähnliches geschieht in Syrien.
Tony Blair dachte damals, ähnlich wie der deutschen Bundespräsident Gauck
2014, manchmal müsse man eben zu den Waffen greifen.
Und so ist das eben bei diesen Göttern, seien es der katholische, der
lutherische oder der anglikanische oder auch der evangelisch-methodistische.
"Manchmal" reichen sie einem eben die Waffen. So war es auch vor dem 2.
Weltkrieg und so war es vor dem 1. Weltkrieg. Allerdings reichten die Götter schon
damals beiden
Seiten die Waffen, was die Völker eigentlich hätte stutzig machen müssen, was es mit
diesen kirchlichen Göttern auf sich hat.
In diesem Bankgebäude verschwand Tony
Blair nach seiner Zeit als Regierungschef - die Londoner Zentrale der JPMorgan-Investment-Bank
(Wikimedia-Commons Lizenz, Lord Mauleverer, 2012)
Und wie war es 2003 bei George W. Bush, dem
Kollegen von Tony Blair, den Kritiker auch den "Pudel von Bush" nannten? Auch
der evangelisch-methodistisches Präsident der USA traf die Entscheidung für den Irak-Krieg
nach einem Gebet, woraufhin er glaubte, eine Antwortstimme zu hören, die ihm
sagte:
"George, geh los und
beende die Tyrannei im Irak!" Hier hätte dann mutmaßlich der evangelisch-methodistische
Gott das Gebet beantwortet, zu dem George W. Bush betete. Da aber verschiedentlich berichtet wurde, dass
auch George W. Bush mit einem Wechsel zum Katholizismus liebäugele, kann man
fragen, ob es vielleicht auch hier der katholische Gott war, der dem Betenden
seine Meinung vermittelte, was
dieser tun solle.
Zu den Details bei George W.
Bush: Der US-Präsident George W. Bush richtet sich nach den Worten des
ehemaligen palästinensischen Außenministers Nabil Schaath nach einer Stimme aus dem Jenseits, die er "Gott"
nennt. Diese Stimme soll Bush u. a. dazu aufgefordert haben: "George, geh los
und bekämpfe diese Terroristen in Afghanistan!" Die Folge war der
Afghanistan-Krieg und der Sturz des Taliban-Regimes. Nach diesem Krieg sagte die
Stimme: "George, geh los und beende die Tyrannei im Irak!" Die Folge war der
Irak-Krieg und die Besetzung des Landes durch die USA. Der US-Präsident erklärte
demnach einer Palästinenser-Delegation im Juli 2003, wie er fühlt, wenn die
Stimme wieder kommt und wie es ihn "antreibt", die Mission dieser Stimme zu
erfüllen, auch beim Nahost-Konflikt. Dass es sich dabei wirklich um "Gott"
handelt, wie George W. Bush glaubt, kann jeder bereits von vorne herein ausschließen, der davon
ausgeht, dass ein Schöpfergott die Menschen nicht dazu aufruft, Kriege
zu führen. Möglicherweise stammen die Einsprachen von jenseitigen
erdgebundenen Seelen, welche die Menschen foppen, indem sie sich als irgendwelche Berühmtheiten oder gar
als "Gott" ausgeben. Zwar hat ein
US-Regierungssprecher mittlerweile als "absurd" zurückgewiesen, dass der
Präsident im Auftrag einer Stimme gehandelt habe. Doch der palästinensische Politiker hat
die Aussagen, die bereits 2003 in der israelischen Zeitung Haaretz zu lesen
waren, in einem BBC-Interview noch einmal als authentisch wiederholt. (focus-online,
8.10.2005 u. a.)
Der katholische Gott ist für Tony Blair auf jeden Fall zuständig seit 2007.
Und seit 2008 arbeitet Tony Blair für zwei Millionen Pfund Jahresgehalt für
die US-Investment-Bank JPMorgan Chase & Co. Das heißt: Dieser Gott lässt
sich nicht "lumpen" und er "belohnt" offenbar diejenigen, die zu ihm beten
und auf ihn hören.
Doch was ist, wenn das alles nur Leihgaben sind? Etwa Leihgaben von "negativer
Energie"? Und wenn die entsprechenden Götter dann im
Jenseits diese Energie zurückfordern, die sie ihren Gläubigen geliehen haben?
Vielleicht nach dem Motto: "George, komm her und hole dir die Rechnung
ab?" Und so kann man sich bei vielen Politikern und fragen, die das
Kriegsfeuer auf der Erde entfachen: Welche Kräfte, Stimmen und Mächte stehen
hinter ihnen? Wer gibt ihnen die Energie, damit sie zu den Großen und
Mächtigen auf dieser Erde gehören dürfen? Und wie wird es ihnen dann gehen,
wenn - spätestens im Jenseits - die Rechnung präsentiert wird?
* Dabei sind es nicht
nur Islamisten, die gegen die mit der USA kooperierende schiitischen
Regierung kämpfen. Nahost-Experte Jürgen Todenhöfer nennt neben der streng
islamistischen Isis vor allem die FNPI (Nationaler Panarabischer und
Islamischer Widerstand): "Es sind Leute, die vom US-Zivilverwalter Paul
Bremer nach dem Einmarsch frist- und hirnlos entlassen wurden. Er löste
damals die Armee und große Teile der Verwaltung einfach auf. Nicht nur
Sunniten, auch viele Schiiten, die gesamte Verwaltungs-Elite des Landes,
wurde vom Hof gejagt, wenn sie der Baath-Partei angehörten" (berliner-zeitung.de,
15.6.2014). Doch wohin hat der Krieg der USA, Großbritanniens und der
"Willigen" (wie vor allem Georgier und weitere osteuropäischer
"Verbündeter" oder des später zum Nato-Generalsekretär beförderte
dänische Regierungschef Rasmussen) geführt? Die Gegenwart zeigt es auf.
27.6.2014 -
Evangelischer
Militärpfarrer wirft Jesus indirekt vor "Selbstgerechtigkeit triefende
Hybris" vor - Nachdem der
Pastoren-Präsident Joachim Gauck und "seine" Verteidigungsministerin Ursula
von der Leyen in den letzten Wochen immer wieder auf die Kriegstrommel
schlugen (verbrämt durch Worte wie "Friedensmission" und ähnliches), springt
ihnen jetzt der evangelische Militärpfarrer Ulrich Kronenberg bei. Bei
evangelisch.de heißt es dazu: "Die Vorstellung, dass sich der Mensch der
Schlichtung gewaltsamer Konflikte durch einen unbewaffneten Pazifismus
entziehen könne, sei eine vor ´Selbstgerechtigkeit triefende Hybris`, sagte
Kronenberg dem Evangelischen Pressedienst (epd). Die menschliche Natur sei
nach biblischer Vorstellung böse und müsse nötigenfalls auch mit
Waffengewalt im Zaum gehalten werden." (22.6.2014)
Damit widerspricht der
evangelische Militärseelsorger eindeutig Jesus von Nazareth, der lehrte, das
Schwert nicht zu "ergreifen", "die andere Backe" hinzuhalten und dem
vermeintlichen "Aggressor" Gutes zu tun ("Tut Gutes denen, die euch
hassen"). Ohne Jesus direkt beim Namen zu nennen, kritisiert der
Pfarrer im Namen seiner Kirche damit auch den Pazifismus des Zimmermanns aus
Nazareth als vor
"Selbstgerechtigkeit triefende Hybris".
Das mag er, der Pastor und Theologe, ja tun, denn er hat den freien Willen (den
seine Kirche zwar
verleugnet, der für Demokraten aber zum Menschsein gehört). Aber
damit drängt der evangelische Pfarrer und Militärexperte seine Kirche
regelrecht dazu, sich endlich von Jesus, dem Christus zu distanzieren und
sich nicht mehr "christlich", sondern nur "evangelisch"
zu nennen oder "lutherisch".
Lesen Sie dazu auch,
wie vor ca. 100
Jahren anlässlich des 1. Weltkrieges die evangelischen Vorgänger von
Militärpfarrer Ulrich Kronenberg
das Kriegsbeil geschwungen haben. Die
früheren evangelischen Kriegsprediger sind damit auch faktisch zu Vorbildern
und Vorläufern für Al-Qaida, Isis und anderen Extremisten geworden, denn die
Argumentation der evangelischen Pfarrer kann sinngemäß auch auf
andere Religionen übertragen werden, wenn man den Bezug zu Jesus austauscht und
stattdessen den
jeweils dort gepredigten Religionsführer dafür einsetzt.
29.7.2014 -
Aufruf der
Freien Christen an den Papst: "Waffenhändler sollen sich nicht mehr
christlich nennen" - Lesen
Sie den
Offenen Brief - Papst Bergoglio soll insbesondere die Politiker
von CDU und CSU auffordern, den Buchstaben "C" für "Christlich" aus
ihrem Parteinamen zu streichen, wenn sich die Politiker nicht "bekehren"
und damit aufhören, die Herstellung und den Export von Waffen zu
fördern.
30.12.2014 -
Mit Spitzentechnologie effektiver töten - Angeblich "christliche" Partei fordert
Ausbau der Rüstungsindustrie in Deutschland / Afghanistan: Bundeswehr
"nominierte" Personen zum Getötet-werden / Mexiko: Demonstration vor
deutscher Botschaft wegen Waffenhandel
- Während überall gespart wird, verlangt die CSU in Deutschland, die den
Namen "Christus" in ihrem Parteinamen missbraucht, den Ausbau der
Rüstungsindustrie in Deutschland. "Wir
brauchen in Deutschland weiterhin eine global wettbewerbsfähige und bei
Spitzentechnologien führende wehrtechnische Industrie", heißt es in einer
Stellungnahme der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag (merkur-online.de,
30.12.2014). "Den europaweiten Trend zur Ausgabenkürzung müssen wir" bei
der Herstellung von Waffen "umkehren", und ausdrücklich ist auch der "Export"
der Tötungsinstrumente, der "umsichtig" geschehen solle, genannt. Was hat
das aber mit Jesus von Nazareth zu tun? Nichts. So sollte die CSU als erstes
diesen Missbrauch seines guten Namens beenden und sich endlich umbenennen,
bevor sie auf ihrer Jahrestagung 2015 im Wildbad Kreuth zusammen mit
NATO-Generalsekretär Stoltenberg weiter über den Ausbau der Rüstungsindustrie und die Waffenexporte
reden. Denn solches im Namen von "Christus" als "C"SU zu tun, ist eine böse
Verhöhnung des großen Menschheits- und Weisheitslehrers.
Unter vielen anderen Exporten sind auch
Waffenexporte nach Mexiko bekannt geworden. Der vom überzeugt
lutherischen CDU-Fraktionsvorsitzenden Volker Kauder hofierte deutsche
Rüstungskonzern Heckler & Koch gab dabei auch zu, "Waffen illegal in
Unruheprovinzen geliefert zu haben" - neben den "legalen" Geschäften. In
Mexiko selbst kam es vor Weihnachten zu Demonstrationen vor der deutschen
Botschaft in Mexiko-City. Die mit deutschen Waffen ausgerüsteten
Sicherheitskräfte beispielsweise in der Provinz Guerrero "gelten als
korrupt. Sie sollen eng mit dem organisierten Verbrechen verbandelt sein".
Erst vor kurzem wurden 43 Studenten von den Sicherheitsorganen verschleppt
und der Drogenmafia vermutlich zur Hinrichtung übergeben.
Heckler & Koch liefert die von der CSU und der CDU so geschätzte "global
wettbewerbsfähige" "Spitzentechnologie" von Tötungsinstrumenten, und dank
der Herstellung im konservativ geprägten tiefen Schwarzwald fließt durch die
Angestellten der Rüstungsindustrie auch reichlich Kirchensteuer in die
Kassen der beiden Großkirchen.
Die Bundeswehr selbst gerät auch mehr
und mehr ins Zwielicht, seitdem bekannt geworden ist, dass in Afghanistan
auch einfache Drogenhändler auf den Todeslisten der nach NATO-Ethik zu
ermordenden Personen standen, auch wenn sie gar nichts mit dem Taliban zu
tun hatten. "Nach Ansicht von amerikanischen Nato-Kommandeuren wie Bantz
John Craddock war kein Nachweis notwendig, dass Drogengelder an die Taliban
flossen, um Anbauer, Kuriere und Händler zu legitimen Zielen von
Nato-Angriffen zu erklären" (spiegel.de, 29.12.2014;
spiegel.de).
Bis zu 750 Personen seien zeitweise für die Tötung nominiert gewesen, wobei
bei den Hinrichtungen aus der Luft vieltausendfach auch noch entweder die
Falschen ermordet wurden oder neben den Todeskandidaten noch viele
Unbeteiligte. Dies geschah zum Beispiel, wenn ein Gesuchter aufgrund seines
Handys geortet wurde. Dann konnte die NATO ihn gemäß ihrer Ethik in den
nächsten 24 Stunden tot bombardieren, auch wenn sie nicht wusste, wer dann
gerade in seiner näheren Umgebung stand und auch mit tot gebombt
wurde.
Im Hinblick auf unbeabsichtigte Todesopfer noch eine Frage: Steht hier
vielleicht geistesgeschichtlich das bekannte Wort
des päpstlichen Gesandten und Anführers der Zisterzienser-Mönche, Arnold von Citeaux (auch: Arnold Amalrich
bzw. Arnold Amaury) Pate?
Papst Innozenz III. hatte befohlen, die friedfertigen urchristlichen
Katharer in Südfrankreich alle zu ermorden, weil sie keine Katholiken sein
wollten. Bevor das päpstliche Heer 1209 dann das Massaker an den
überwiegend von Katharern bewohnten Stadt Beziers durchführte, war zu
klären, wie man Katharer von Katholiken unterscheiden könne. In dieser
Situation entschied der
Papst-Legat und später zum Erzbischof beförderte Abt: "Erschlagt sie alle, Gott kennt die seinen" (zit. nach
Walter Nigg, Prophetische Denker, S. 228).
Was bedeutet also das Gebot "Du sollst nicht töten" für
diese Menschen? Nur
Schall und Rauch. Es gelten stattdessen die Ausnahmeregelungen der
Institutionen Kirche, je nachdem, welche zum Teil völlig unterschiedlichen
Gruppen gerade ins Visier der kirchlich aufgestellten bzw. inspirierten
Heere geraten sind: Früher waren es z. B. friedfertige Katharer,
wobei man die Tötung von verbündeten eigenen Leuten in Kauf nahm; heute
sind es z. B. gewalttätige Taliban, wobei man in diesem Fall Tötung von
friedfertigen bzw. unbeteiligten Moslems in Kauf nimmt; eben je nach Anwendung des kirchlichen
oder kirchlich inspirierten
Glaubens auf die jeweilige Situation.
Doch hat Jesus von Nazareth etwa Todeslisten erstellen lassen oder Männer
für Todeslisten für Kreuzigungen bei den Römern nominiert? Oder hat er etwas ganz anderes gelehrt?
Wenn er aber etwas anderes gelehrt hat, dann ist es doch heuchlerisch,
wenn Soldaten und kirchenchristliche Politiker so tun, als würden sie an ihn
glauben. Sie glauben ja gerade nicht an ihn, sonst würden sie sich
anders verhalten. Sondern sie glauben aufgrund ihres Tuns praktisch an denjenigen bzw.
an die Mächte, die das
Gegenteil von Christus in die Welt brachten.
Die kriegerische "Tradition" der Kirche - Legat Arnold kniet bei Papst Innozenz III.: "Erschlagt sie alle, Gott kennt die seinen". Rechts von beiden die katholische "heilige" Fides mit Heiligenschein
(Gemeinfrei nach Wikimedia-Commons; FA2010)
13.2. / 19.2. / 31.8.2015 -
Albaner ziehen zu Tausenden nach Deutschland: Ca. 18.000 Kosovo-Flüchtlinge
reisten in den ersten Wochen des Jahres 2015 nach Deutschland, ca. 30.000
kamen seit Dezember - Späte "Früchte" des
Kosovo-Krieges Deutschlands und der NATO?
-
Wir sind keine
Christen nach der katholischen Kirche Roms. Unser Glaube basiert
auf der Lehre des Jesus von Nazareth und nicht auf der Lehre der
römischen Kirche. |
31.8. / 17.10.2015 / 1.2.2016 -
Kriegs-Flüchtlinge aus Syrien - Wer hat den Krieg in Syrien begonnen? Wer führt dort weiter den Krieg? / Flüchtlinge aus dem Irak - Wer hatte den Irak 2003 mit Krieg überzogen? / Flüchtlinge aus Libyen - Wer hat Libyen in den Zerfall gebombt? / Von der Flucht zur Völkerwanderung / Ungarns Präsident Orban: "Es wäre vielleicht klug, nicht ständig Staaten zu zerstören"/ "Asyloptimierung": Die "reiche" und die "arme" Welt vermischen sich / Viele suchen keinen "Schutz", sondern mehr Wohlstand - Flüchtlingsströme aus vielen Ländern weiteten sich zuletzt immer mehr aus. Die größte Völkerwanderung der Geschichte hat begonnen. Neue Schübe wurden mit unübersehbaren Strömen von Menschen wurden und werden weiterhin ausgelöst ...
"Stabilisiert die Herkunftsländer! Wir
brauchen die Menschen zurück. Unser Kontinent blutet aus." |
Der 2015 verstorbene angesehene Journalist Peter Scholl-Latour schrieb dazu
einiges
in seinem letzten Buch Der Fluch der bösen Tat. Focus.de
berichtet darüber:
"Bei seiner letzten Syrienreise traf er Vertreter der Rebellenarmee. Einer
von ihnen erzählte Scholl-Latour, er sei bereits ein Jahr vor Beginn der
Proteste von jordanischen und getarnten amerikanischen Agenten kontaktiert
worden. Unter Zusicherung finanzieller Vorteile hätten diese ihn ermutigen
wollen, sich einer umstürzlerischen ´Freien Syrischen Armee` anzuschließen.
Denn Washington habe geglaubt, es müsse nur eine vom Westen unterstützte
Oppositionsarmee auftauchen, um eine Volkserhebung auszulösen, die den
Assad-Clan hinwegspülen würde" (zit. nach focus.de, 17.9.2014).
Der Aufstand, der zum Krieg wurde, begann dann 2013.
2015
tobte er weiter heftig. Dazu Peter Scholl-Latour:
"Dabei
ist es ein tragischer Witz,
dass der
Aufstand nach drei Wochen erledigt gewesen wäre, wenn nicht
Saudi-Arabien, Katar und die USA die Aufständischen
unterstützt hätten"
(focus.de, 7.9.2013). Die Politiker der USA sind
mehrheitlich Katholiken und Protestanten, in Saudi-Arabien und Katar
regieren extreme Muslime, und nach
Saudi-Arabien und Katar gingen auch in dieser Zeit deutsche
Waffen.
Und auch die deutsche Regierung unterstützt verschiedene Krieger von
Aufständischen und bewaffnet z. B. Kurden, und bildet sie an Waffen aus, die
so genannten "Peschmerga-Kämpfer", die ihrerseits des Völkermords an Arabern
in ihrer Region verantwortlich sind. Erste Vorwürfe gab es bereits im Juni
2015. Im Januar 2016 berichtete Amnesty international von neuen Massakern: "In
einem brutalen Rachefeldzug gehen Peshmerga-Kämpfer gegen die zivile
Bevölkerung vor" (kurier.at, 20.1.2016)
- wie gesagt; ihre Ausbilder sind die Deutschen, die sich missbräuchlich
"Christen" nennen.
Die meisten anderen Flüchtlinge kommen unter
anderem aus dem Irak.
Focus.de schreibt am 8.9.2015: "Die Proteste in Bagdad erreichen
eine neue Dimension. Nachdem Iraker seit Wochen für bessere
Lebenskonditionen demonstrieren, drohen sie nun sogar mit einer Ausreise
nach Deutschland." Zehntausende protestierten zuletzt in Bagdad,
zigtausende in anderen Städten. Viele halten Fotos von Angela Merkel in die
Höhe. Offenbar hatte sich in Rekordzeit im Nahen und Mittleren Osten
verbreitet, dass Deutschland die "Schleusen" geöffnet hat und bereit ist,
Hunderttausende Asylsuchende aufzunehmen und dass es dort "keine Obergrenze"
für sie gebe. Doch warum
wollen auch zigtausende Iraker aus ihrem Heimatland weg und nach Deutschland?
Ansonsten kommen die Flüchtlinge hauptsächlich aus Libyen. Dort hatte
die kirchlich befürwortete NATO 2011 die
damalige Regierung weg gebombt, als diese den Aufstand im Land
niederschlagen wollte. Der katholische Bischof
Marx forderte die Bundesregierung eigens dazu auf,
sich an dem NATO-Krieg zu beteiligen,
der die Aufständischen und die Regionen, in denen sie ihre Stützpunkte
hatten, schützen sollte. Der Krieg brachte
noch mehr Tote, Not und Elend. Die Folge: Auch dieses Land
zerfiel, die Religionsfreiheit ging verloren, Gewalt und Elend nehmen immer mehr zu.
Der ungarische Ministerpräsident Orban mahnt den Westen mittlerweile zur
Kursänderung: "Es wäre vielleicht klug, nicht ständig Staaten zu zerstören."
(welt.de, 16.9.2015)
Die von sich "christlich" nennenden
Kräften weg gebombten autoritären Herrscher (Hussein im Irak, Gadaffi in Libyen) oder
der von ihnen bekämpfte Herrscher Assad in Syrien waren bzw. sind
zwar islamisch, aber nur gemäßigt religiös. Sie erlaubten bzw. erlauben Religionsfreiheit. Viele
Aufständische aber, welche durch die Kriege und vom Westen geförderten
Umstürze zur Macht
gelangten, verbreiten Intoleranz, Grausamkeit und Tod im Namen
der Religion. So wie im Mittelalter in den päpstlich ausgerufenen
Kreuzzügen Terror, Grausamkeit und Tod im Namen der Religion die
Menschen ins Elend stürzte.
Dann kommen noch sehr viele Flüchtlinge aus Afghanistan. Dort hat der Krieg des Westens gegen den islamistischen Terror bisher Tausende von Opfern unter den Zivilisten gefordert. Im Jahr 1980 rüsteten die kirchlich dominierten Westmächte die Islamisten in Afghanistan auf, um die Russen mit Krieg aus dem Land zu treiben, welche die damalige sozialistische Regierung Afghanistans stabilisieren wollten. Und Hollywood produzierte extra den Kinofilm Rambo III, mit Sylvester Stallone in der Hauptrolle "alleine" gegen die Russen. 2001 erwog der evangelisch-methodistische Präsident George W. Bush sogar den Abwurf einer Atombombe auf Afghanistan. "Die Papiere waren" bereits "geschrieben" (focus.de, 29.8.2015). Die bisher einzigen beiden Atombomben, die im Krieg eingesetzt wurden, ließ US-Präsident Harry S. Truman abwerfen, ein evangelisch-freikirchlicher Baptist - 1945 über Hiroshima und Nagasaki in Japan. Und nun 2015, nach 14 Jahren Krieg der NATO gegen die Taliban? "Afghanen geht es noch schlechter als Syrern", schreibt ntv.de am 11.9.2015, und sie werden meist schlechter behandelt. Tausende saßen im September 2015 in Griechenland im Elend fest, doch sie wollen weiter.
Derzeit machen sich 100.000 Afghanen pro Monat in Afghanistan auf, um es irgendwie bis nach Deutschland zu schaffen. Von dort, wo die Bundeswehr über ein Jahrzehnt die "Sicherheit” Deutschlands am Hindukusch militärisch "verteidigen” wollte, was Krieg und Gewalt eskalieren ließ. Das Ergebnis zeigt sich jetzt.
Schließlich kommen noch weit mehr Flüchtlinge aus dem Kosovo. Dort
führte die von den westlichen Kirchen unterstützte NATO 1999 Krieg gegen
Jugoslawien, deren Armee mit Gewalt gegen den Aufstand der Kosovo-Albaner
vorging. Der nach
dem Krieg von den Staaten des "NATO-Christentums" und gegen den Widerstand im UN-Sicherheitsrat und damit
gegen das Völkerrecht - neu geschaffene Staat Kosovo ist mittlerweile in Clanwirtschaft, Korruption
und Chaos versunken, im Parlament werden Tränengasbomben geworfen.
Die katholische Kirche entwickelte
dabei eine Lehre vom gerechten Krieg. Und
die evangelischen Kirchen und ihre
Gewaltlehren gehen mehr oder weniger auf Martin Luther zurück. Mit seiner
Aussage "Sündige tapfer", der Glaube alleine genüge, hat Luther
viele Hemmschwellen niedergerissen.
Mit Christus hat Luther nicht das Geringste zu tun.
Martin Luther und die Lutheristen missbrauchen den guten Namen von Christus genauso wie die
Papstkirche in Rom. Denn Jesus von Nazareth lehrte eindeutig: "Stecke dein
Schwert an seinen Ort. Denn wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert
umkommen."
Ein Teil der Tragödie ist, dass die
meisten Flüchtlinge in allen den Kriegen nicht Jesus, den Christus, kennen
gelernt haben, sondern stattdessen die falschen Christusvorstellungen der
Institutionen Kirche. Sie lernten nicht Christus kennen, den der Prophet
Jesaja als den "Friedefürsten" verheißen hat, der die Feindesliebe
lehrte und dazu aufrief, dem Gegner und Feind Gutes zu tun. Sondern sie lernten einen
lutherisch-vatikanischen Kriegsgötzen kennen, in dessen Namen je nach
politischer Interessenlage Kriege geführt werden dürfen. So wie auch
islamistische Krieger und Gewalttäter sich auf ihren "Gott" berufen -
Religion also als Quelle von Gewalt und Krieg.
9.10.
/ 22.10.2016 / 25.2.2018
- Die
Bibel-Anhängerin Hillary Clinton, die Kriege in Syrien
und Libyen und ihre Auslöschungs-Drohung in Richtung Iran / Der
Nahost-Experte Peter Scholl-Latour klärt
auf, wer den Syrien-Krieg begonnen hat. Man nennt es auch "Regime-Change"-Politik.
"Regime-Change-Politik"
westlicher Regierungen
Prof.
Günter Meyer, Universität Mainz, Zentrum für Forschung zur Arabischen Welt:
|
2017
Was
geschah in Korea?
Zur Erinnerung: 1950-1953 war der Krieg um die Vorherrschaft in Korea
zwischen den USA und China, den unmittelbaren Nachbarn Koreas: "Nach Schätzungen starben im Koreakrieg mehr als vier
Millionen Zivilisten – Südkorea verlor etwa eine Million Menschen (Soldaten
und Zivilisten), Nordkorea 2,5 Millionen und China eine Million. Etwa 40.000
UN-Soldaten (davon 36.914 US-Amerikaner), 500.000 koreanische und 400.000
chinesische Soldaten (nach offiziellen chinesischen Angaben: 183.108
chinesische Soldaten und Offiziere) starben bei Kampfhandlungen. 450.000
Tonnen an Bomben wurden vor allem von der US Air Force abgeworfen, dabei
kamen 32.357 Tonnen
Napalm zum
Einsatz. Dies war zum Teil verheerender als später im Vietnamkrieg
[(1955-1975)], weil in
Nordkorea mehr Ballungszentren mit größerer Bevölkerungsdichte und mehr
Industrie existierten als in Vietnam." (Wikipedia, Stand:
2.5.2017)
Im Jahr 1951 wollte im Koreakrieg der römisch-katholische
US-amerikanische Oberbefehlshaber Douglas MacArthur 34 Atombomben auf chinesische Städte
abwerfen lassen. Und im Hinblick auf Japan ist
bekannt, dass Douglas MacArthur dazu aufrief,
katholische Missionare und Unmengen von Bibeln nach Japan zu schicken, um den Asiaten
angeblich "Jesus" zu bringen (huffingtonpost.com, 3.6.2011), also die von
der Vatikankirche gefälschten Lehren, die im Gegensatz zu
Jesus stehen. Doch der evangelisch-baptistische Präsident Harry S.
Truman, der bereits zwei Atombomben auf Japan abwerfen ließ, entschied sich
jetzt im Krieg gegen China und Nordkorea gegen die atomare Vernichtung
chinesischer Städte. Trotzdem ist Douglas MacArthur bis heute einer der "am
meisten dekorierten Soldaten". Im Jahr 1964 geleiteten ihn ca. 150.000
Menschen auf seinem Gang ins Jenseits. (u.a.
youtube.com)
Mike Pence wollte katholischer Priester werden, wurde dann aber Anwalt und Politiker und engagierte sich später bei den Evangelikalen, z. B. in der College Park Church in Indianapolis oder der Grace Evangelical Church.
1994 sagte er gegenüber der Wochenzeitung "Indianapolis Business Journal", er sei ein "wiedergeborener, evangelikaler Katholik" (zit. nach idea.de, 16.6.2016). Mike Pence hatte bereits im April 2017 die "Ära der strategischen Geduld" mit Nordkorea für "beendet" erklärt und gesagt, "alle Optionen" lägen auf dem Tisch, also auch Krieg. (zeit.de, 17.4.2017)
2018
31.5.
/ 15.6. / 28.7.2018 -
Angela Merkel rechtfertigte Vorbereitung eines völkerrechtswidrigen
Angriffskriegs mit Predigt des evangelisches Bischofs Huber, der dazu die
Bergpredigt des Jesus von Nazareth fälschte / "Kritikresistente" Angela
Merkel, ihre einseitige Berufung auf das "Völkerrecht" und ihre Heuchelei im Namen von Christus
/ Läuft es auf den "Friedensnobelpreis" zu?
-
Die politische Situation im Herbst 2002, kurz
vor dem "Krieg der Willigen" gegen den Irak, der dann am 20.3.2003 begann
und ohne UN-Mandat geführt wurde aufgrund der Geheimdienstlügen von
angeblichen Massenvernichtungswaffen des Irak (UN-Inspektoren hatten zuvor
keine solchen Waffen ausfindig machen können), kann wie folgt beschrieben
werden. .
"Der britische Premierminister Tony Blair und Colin
Powell bewogen Bush bis September 2002, zunächst neue UN-Inspektionen und
ein UN-Mandat für eine Invasion anzustreben. Im Oktober beschloss der
US-Kongress jedoch die von Bush vorgelegte Strategie für Präventivkriege
ohne UN-Mandat zum Schutz der nationalen Sicherheit und erlaubte auch die
notfalls unilaterale Irakinvasion. Gleichzeitig verstärkten die
amerikanische und britische Regierung ihre Kampagne zum irakischen
Bedrohungspotential, auch mittels gezielter Falschaussagen." (zit.
nach Wikipedia; Stand: 31.5.2018)
Foto: Creative Commons Attribution 2.0 Generic - Lizenz; Europeans People`s Party
Angela Merkel: "Selig
sind ... nicht die Friedfertigen"
Angela Merkel "stimmte in den
Kriegsgesang der US-Regierung ein"
Nachdem Bundeskanzler Gerhard Schröder die westliche Eskalation gegenüber dem Irak kritisch sah, setzte Angela Merkel im Bundestag am 13.9.2002 zu einer flammenden Gegenrede an, wobei sie sich auf die Gedenkveranstaltung im Berliner Dom zwei Tage zuvor und auf die Predigt des evangelischen Bischofs Wolfgang Huber berief (damals Landesbischof von Berlin-Brandenburg-Schlesische Oberlausitz, 2003 dann darüber hinaus zum Ratsvorsitzenden der EKD gewählt, also zum obersten Kirchenführer der Protestanten in Deutschland).
Anfang 2003 formuliert Angela Merkel als deutsche Oppositionsführerin dann in einem Artikel in der Washington-Post ca
. vier Wochen vor Kriegsbeginn eine Ergebenheitserklärung an die Regierung der USA unter George W. Bush. Lt. Spiegel "stimmte die CDU-Chefin in den Kriegsgesang der US-Regierung ein", ein "Kotau vor der US-Regierung" (spiegel.de, 20.2.2003; spiegel.de)
Die dunkle Macht Baal hilft den Soldaten auf allen Seiten
Den Brudermördern auf
allen Seiten hilft nicht Gott und auch nicht Christus, nicht Allah und nicht
Jahwe. Es hilft allen Seiten der am Krieg Beteiligten die dunkle Macht, die durch Krieg, Morde und
Tötungen immer an Kraft gewinnt, gleich wer die jeweiligen Täter sind und welche
Interessen diese verfolgen, und mögen diese noch so friedensverbrämt sein.
|
2019
2020 2021
3.1. /
26.1. / 5.3.2020 -
Töten, töten, töten, morden, morden, morden - Die Gattung Mensch und ihre
gewählten Politiker und ihre Religionen / "Weltpolitik nach dem Prinzip der
Blutrache"
- Über 1700 Jahre Verhöhnung von Jesus von Nazareth und Seiner
Friedensbotschaft durch Morde, Tötungen und Vernichtungen ohne Ende
unter bösartigstem Missbrauch Seines guten Namens - Doch diese Zeit neigt
sich zu Beginn
eines neuen Jahrzehnts allmählich dem Ende zu. Denn was der Mensch sät, das
wird er ernten, und vieles aus der Vergangenheit ist noch ungesühnt.
Einer der vielen Schauplätze von andauernden religiös
motivierten Tötungen ist der so genannte Nahe Osten. Das
Kriegsgeschrei der von Kirchenmitgliedern regierten USA gegenüber dem Iran
und seiner moslemisch-schiitischen Regierung eskalierte zu Beginn des neuen
Jahrzehnts in neuen
Tötungen - immer mit der angeblichen Rechtfertigung, die
Ermordeten hätten zuvor selbst gemordet, was stimmen mag, sofern es sich z.
B. um Soldaten handelt, doch wohin führt
es, das Töten, Töten, Töten, das Morden, Morden, Morden?
Ein Unterschied: Die Lehre Mohammeds beinhaltet im von der Religion
so definierten "äußersten" Fall den
Krieg, den Dschihad, die Lehre von Christus beinhaltet solches nicht; sie wurde und wird aber auf das
Allerschändlichste von Kirchenmitgliedern, die sich missbräuchlich
"Christen" nennen, für besonders viele Kriege und
Tötungen missbraucht - von den grausamen Kreuzzügen des Mittelalters
und den
Folterungen und
Verbrennungen von Urchristen bei lebendigem Leib auch in der
Neuzeit bis hin zu den Weltkriegen (die z. B. in Deutschland immer von
den Großkirchen angestachelt bzw. befeuert wurden; ein Beispiel
der lutherische Bischof Meiser)
und hin zu unzähligen so genannten "Stellvertreterkriegen" unserer Zeit
und einzelnen Massakern, z. B. durch so genannte "Drohneneinsätze"
hauptsächlich der USA unter deren Präsident Barack Obama (Mitglied der
evangelischen so genannten Vereinigten Kirche Christi) mit mehreren
Tausenden Toten, darunter einigen Hundert Zivilisten.
Zur weiteren Erläuterung: US-Präsident Donald Trump ist im Weißen
Haus - ähnlich wie seine Vorgänger - immer wieder umgeben von Dutzenden von Religionsführern, die um ihn
herumlaufen, während er mit geschlossenen Augen auf einem Stuhl sitzt - die meisten
von ihnen evangelischer Gewandung, die sich dort einfinden, um den
Präsidenten
zu "segnen" und die hinter, vor und über ihm "beten" und ein ganzes Sammelsurium an
Götzenorakeln auf ihn herab beschwören, damit er in deren Sinne handele. Bereits bei seiner Amtseinführung waren viele von
ihnen zugegen, ein ganzes Kirchengefolge.
Weiteres ist im Gange, denn das antichristliche Prinzip von Rache und
Vergeltung, das in seiner Eskalation dem Gegner sogar noch größeren Schaden
zufügen möchte als der Schaden, den man von diesem tatsächlich oder
vermeintlich erlitten habe, greift auf manchen Seiten immer mehr um sich (eine
Verschärfung des antichristlichen Mafiaprinzips "Auge um Auge, Zahn
um Zahn") - was in letzter Konsequenz so lange anhält, bis eines Tages alles zerstört ist, was unter diesen
Vorzeichen und mit dem "Segen" von Kirchen- und Religionsführern
bewirkt wurde.
"Weltpolitik nach dem Prinzip der Blutrache"
nennt es spiegel.de (4.1.2020). Und die Deutschen sind
mittendrin mit ihren so genannten Verbündeten und mit ihrer
Bild-Zeitung, die
aufgrund der Ermordung eines hohen iranischen Generals (PS: und neun
seiner Begleiter) durch die USA triumphierend berichtete.
In den USA selbst gibt es
jedoch auch viele warnende Stimmen: "Die
[US-]Senatorin Elizabeth Warren erklärte: ´Wir stehen auf der Schwelle zu
noch einem Krieg im Nahen Osten.` Sie warf Trump und seiner Regierung
vor, seit Jahren darauf hinzuarbeiten"
(bild.de, 4.1.2020), und der US-General Wesley Clark hatte von einem
solchen Kriegsplan ja bereits während der Präsidentschaft von George W. Bush im Jahr 2007 gesprochen -
zu hören in seiner Rede von Minute 0:00 bis ca. 5:40 Uhr bei
youtube.com
Man kann nur hoffen, und viele beten auch
dafür, dass viele von diesem zerstörerischen Weg noch umkehren und selbst versuchen, friedfertige Gedanken zu entwickeln, doch von echter
Einsicht und Reue ist unter den Mächtigen und der speziell diese
Machtzentren immer noch beherrschende Männerwelt nicht viel zu hören.
Die aus Kirchenmitgliedern
bestehende deutsche Regierung misst dabei wie üblich und im
krassen Gegensatz zu christlichen Werten mit zweierlei Maß, sinngemäß:
"Scharfe Verurteilung", wenn der politische Gegner etwas tut, auch wenn es z. B. keine
Todesopfer zur Folge hat und auf der anderen Seite "Verständnis", wenn der Verbündete
etwas tut, auch wenn es Dutzende Tote und Schwerstverletzte gibt und wenn
dazu gelogen wird, etwa wenn
der pfingstkirchliche und katholische Beinahe-Priester
und US-Vizepräsident Mike Pence (dem am 24.1.2020 eine Privataudienz =
ein Geheimtreffen mit dem Papst im Vatikan gewährt wurde) in diesem Zusammenhang den Iran auch für
den Anschlag am 11.9.2001 auf das World Trade Center mit beschuldigte,
obwohl selbst in dem offiziellen 600-seitigen Untersuchungsbericht der
US-Regierung der Iran entlastet ist.
Das Prinzip der
Blutrache basiert vor allem darauf, dass der Bluträchende darauf vertraut, dass er
militärisch stärker ist, also über stärkere bzw. mehr Mordwerkzeuge verfügt
als sein Gegner. So hat die USA-Regierung nach dem Kriegs- bzw.
Mordanschlag auf den iranischen General die Regierung Irans gleich gewarnt, sich
zu rächen, weil dann "52" weitere Angriffsziele auf Einrichtungen des
Gegners ins Visier genommen würden. Denkt man dieses Prinzip weiter, ergibt
sich: Im Falle gegenseitiger Vernichtungen glaubt einer,
mordwaffenmäßig stärker zu sein und folglich am Ende triumphierend übrig bleiben und
eine Art "Vernichtungssieg" feiern zu können, weil der andere dann völlig
zerstört am Boden liege und kein weiteres Reservoir an Mordwaffen mehr
aktivieren könne. In diesem Kontext kann man auch einmal die Pläne der römisch-katholischen CDU-Ministerin
Annegret Kramp-Karrenbauer zur massiven Aufrüstung der Bundeswehr und zur
Verdopplung der Rüstungs- und Kriegsausgaben bedenken, die man wie
selbstverständlich den
Steuereinnahmen entnehmen will, die der Bürger von seinem verdienten Geld abgeben
muss.
Das Prinzip des größeren
Mordwaffenarsenals ist auch die Grundlage der vor allem evangelischen "Friedenslehre",
welche die Lehre
vom Krieg als eventuell "kleinerem Übel" beinhaltet. Denn dieses überwiegend protestantische, aber auch
im Katholizismus verbreitete
Denken beruht ja einzig und allein darauf, dass ein solcher konfessionsgesegneter so genannter "Kleinerer-Übel-Krieg" dann
auch militärisch gewonnen würde. Von daher ist es auch kein Zufall, dass die
mit Abstand größte Militärmacht der Welt (deren Politiker sich mittlerweile
meist als Vertreter der einzigen Weltmacht fühlen) zu einem großen Teil auf den Prinzipien und der
Gewalt des Protestantismus aufgebaut wurde und bis heute hauptsächlich von
Evangelischen regiert wird - eine Religion, die im Kern ein konfessioneller Blutgötzenkult
ist, der gleich
seiner Ursprungs-Religion, dem Katholizismus, den Namen Christus nur schändlich missbraucht
-
allein schon durch die Tötungserlaubnisse, aber auch durch ein ethisches
Grundprinzip, dass "allein der Glaube" (also der lutherische
Glaube und nicht die gute Tat) für das
Seelenheil genüge und wofür Martin Luther die Worte gebrauchte:
"Sündige tapfer, aber glaube noch tapferer!"
Beide Konfessionen sind folglich Varianten des Baal-Kults, nur mit einem
scheinchristlichen Mäntelchen getarnt. Und auch die Wut in der islamischen Welt
auf die modernen "Kreuzfahrer", die heute nicht christlich sind,
so wie sie es früher auch nicht waren, und die sich durch ihre gezielten
Übertretungen der Zehn Gebote trotz ihrer Selbstbezeichnung
"christlich" in Wirklichkeit als Gegner von Christus erweisen, hat
ja auch ihre Gründe.
Deshalb ist es wichtig, herauszustellen: Die vielen Kriegsopfer der Mächte, deren
Vertreter sich missbräuchlich und irreführend auf Christus berufen, sind
in Wirklichkeit Opfer des Baal-Götzen. Sie sind Opfer dessen, der laut Jesus von Nazareth
der "Vater der Lüge" ist, ein "Mörder und Lügner von Anfang" an,
wie Jesus den Gott der damaligen Theologen und Religionsführer nannte, und wie es im Johannesevangelium der Bibeln nachzulesen ist (Kapitel 8). Es war und
ist also nicht Christus, auf dessen Betreiben seit Jahrhunderten und zuletzt
Jahrzehnten Tausende
von Menschen zerfetzt und ihre Seelen ins Jenseits gebombt wurden, sondern
dies war und ist der Wille des Widersachers von Christus, der sich auch in
den Konfessionen eingenistet und breit gemacht hat, die sich zur
Täuschung und zum Hohn auf Gott, den Ewigen, dann auch noch "christlich" nennen.
24.2. / 28.2. / 2.3. / 10.3.2022 -
Krieg Russland gegen Ukraine – CDU-Politiker rief Deutschland zu Waffenlieferungen in den Krieg – Grüne, FDP und SPD setzen es um – Ukraine-Präsident fühlt "spirituelle Unterstützung" aus dem Vatikan - Das gewaltsame Eindringen des russischen Militärs in das benachbarte Land dauert an, nachdem man sich auf keinen Kompromiss bei der europäischen "Sicherheitspolitik" einigen konnte, obwohl sich dortige Politiker "christlich" nennen, deren Handeln aber im Widerspruch zur Christus steht. Doch wie reagieren die Vertreter dieses Landes, die sich ebenfalls "christlich" nennen?Und seine Duz-"Kollegin" Annalena Baerbock, die mit ihm auf den Pressefotos coronabedingt Ellbogen an Ellbogen in die Kameras lächelte, macht keine Hehl aus ihrer einseitigen Parteinahme in diesem immer mehr eskalierenden Konflikt: "Lieber Dmytro, ihr könnt auf uns zählen" (focus.de, 7.2.2022). Und weiter: "Wir sind selbst bereit, einen hohen wirtschaftlichen Preis zu zahlen", womit letztlich der Bürger Deutschlands gemeint ist, der dann z. B. zu den momentan horrenden Preissteigerungen noch weitere Preiserhöhungen für Heizung, Strom und Benzin hinnehmen müsste, gemäß dem Wahlspruch ihrer Partei vor den letzten Bundestagswahlen: "Bereit, weil ihr es seid." So, als ob ganz Deutschland Feindseligkeiten der mit den GRÜNEN, der CDU und der FDP verbündeten Ukraine-Politiker teilen würde, die ihren Sportlern z. B. auch verboten haben, Russisch auch nur zu sprechen oder von ihnen gefordert haben, während der olympischen Winterspiele in China jeden Kontakt mit russischen Sportlern zu vermeiden.
Was dabei aber vielfach nicht beachtet wird: Zu einem Krieg oder Konflikt
gehören - ganz allgemein gesprochen - meist mindestens zwei, auch wenn die
Anteile daran unterschiedlich groß sind und jede Kriegspartei, so die
bittere Erfahrung von Jahrtausenden, sogar versucht, dem Kriegsgegner die
Alleinschuld zuzuschieben.
Deshalb der Aufruf an diese
Politiker: Stoppt alle Kriegstreiber und ihren militärischen Größen- und Sanktionswahn!
Russland wollte entmilitarisierte Zonen an seinen
Landesgrenzen und eine Neutralität der Ukraine. Darüber kann man reden. Für
die Ausweitung des eigenen Macht- und Wirtschaftssystems müssen doch nicht die Menschen und
die Völker geopfert werden!
Seid vernünftig, stoppt den Hunderte-und-Aberhunderte-Milliarden-Waffen-Wahn und verhandelt! Denkt an Eure
Völker!
Siehe auch den Anhang:
Deutschland im Krieg im Afghanistan
"
Im Vietnamkrieg haben die
Präsidenten Johnson und Nixon den Einsatz von Napalm gebilligt -
Brandbomben, die nicht zum verbotenen Giftgas zählen, aber schwerste
Verbrennungen, Verunstaltungen mit Todesfolgen verursachen. - derstandard.at/1378248421562/Giftgas-Der-Fall-Assad-und-die-Schatten-von-Vietnam
Heimlich still und leise entwickelte sich
Deutschland zur dritt- bzw. viertgrößten Waffenexportnation der Welt. Im Libyen-Krieg
(2011) kämpften beispielsweise alle Kriegsgegner mit deutschen Waffen: die
damalige Regierung Gadaffi, die Rebellen und die NATO-Truppen, die den Aufständischen zum
militärischen Sieg verhalfen. Auch im kurzen Krieg zwischen Georgien und
Russland 2008 kämpften beide Seiten mit deutschen Waffen. Und in Mexiko
schossen Polizisten mit deutschen Waffen auf Studenten. Im Jahr 2019 wird
mit deutschen Waffen im grausamen Jemen-Krieg gemordet und sind auch im
Einsatz und bei den Feldzügen der Türkei gegen syrische Kurden, die
ihrerseits teilweise von der Bundeswehr ausgebildet wurden usw. usw.
Ab dem Jahr 2013 rückte vor allem der Syrien-Krieg mehr und mehr in den Mittelpunkt
der Aufmerksamkeit. Die Regierung Assad stand schon damals kurz vor dem militärischen
Sieg gegen die Aufständischen, doch die USA, Großbritannien und Frankreich
wollten einen anderen Kriegsausgang erzwingen, um einen "regime change",
einen "Regierungswechsel" nach ihren Vorstellungen vollziehen zu können. So lieferten sie immer mehr Waffen an
unterschiedliche Gruppen von Aufständischen - für
einen völkerrechtswidrigen Umsturz im Interesse des Westens und von
Islamisten. Auch wurde immer öfter ein direkteres militärisches Eingreifen bzw. Anlässe
dafür erwogen. Die islamischen Sunniten in Saudi-Arabien und Katar lieferten
ohnehin schon lange Waffen an Regierungsgegner und wollten die überwiegend sunnitischen Rebellen
unter anderem auch
noch mit Flugabwehrraketen hochrüsten
(spiegel.de).
Saudi-Arabien und Katar wiederum erhielten ihrerseits Unmengen von Waffen (im
Wert von Milliarden Euro) aus Deutschland. Demgegenüber wird die syrische
Regierung unter Präsident Assad bekanntlich vom überwiegend schiitischen Iran und von
Russland unterstützt, das 2015 auch direkt in den Krieg eingriff. Und zur
Adventszeit 2015 zog auch Deutschland zwischenzeitlich einmal mit ca. 1200 Soldaten in diesen
Syrien-Krieg, gegen die IS-Rebellen - ohne die Zustimmung der dortigen Regierung, ohne
UN-Mandat, einfach um dabei zu sein, wenn die Bomben und Raketen aus den
Lüften abgeworfen werden und immer auch Unbeteiligte zerfetzen.
An die Vorstände der
Parteien CDU und CSU!
Werte Damen und Herren!
Auf allen
Erdteilen nehmen die Kriege und Konflikte zu. Deutschland exportiert pro
Jahr in ca. 130 Länder Waffen, und Deutschland ist mittlerweile nach den USA
und Russland der drittgrößte Waffenexporteur der Welt. Dazu gehören
schwere Waffen wie Kriegsschiffe, Panzer und Hubschrauber genauso wie so
genannte "Kleinwaffen", die als "Massenvernichtungswaffen" des 21.
Jahrhunderts (der ehemalige UNO-Generalsekretär Kofi Annan) gelten.
Gemeint sind damit z. B. Maschinen- und Sturmgewehre, Panzerfäuste und
Granatwerfer, mit denen weltweit am häufigsten getötet und gemordet wird.
"Kaum ein Konflikt weltweit, in dem deutschen Kleinwaffen nicht beteiligt
sind." (Die Zeit, 31.5.2013)
In seinem Schwarzbuch Waffenhandel schreibt der
Waffenhandels-Experte Jürgen Grässlin: "Täglich sterben schätzungsweise
durchschnittlich 112 Menschen allein durch den Einsatz von … Waffen" einer
bestimmten deutschen Waffenfabrik (S. 17).
Hinzu kommt unermessliches körperliches und seelisches Leid bei unzähligen
Menschen. Die meisten Waffen wurden dabei in der Zeit der Regierungen Kohl
und Merkel (beide CDU) exportiert.
Mit einer "christlichen" Lebenseinstellung hat das alles jedoch nichts zu
tun. Denn das Wort "christlich" bezieht sich auf Jesus von Nazareth, den
Christus. Und Er lehrt:
Steck dein
Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das
Schwert umkommen.
Willst du zum Leben eingehen,
so halte die Gebote … Du
sollst nicht töten usw.
Selig sind,
die Frieden stiften; denn sie werden Söhne Gottes genannt werden … Schließ
ohne Zögern Frieden mit deinem Gegner, solange du mit ihm noch auf dem Weg
zum Gericht bist.
Jesus lehrt nirgends,
Waffen herzustellen, anzuhäufen oder weiter zu verbreiten, sondern Er
gibt den Menschen, die Frieden stiften möchten, den weisen Rat:
Liebt
eure Feinde, betet für die, die euch verfolgen, tut Gutes denen, die euch
hassen.
Diese hohe Ethik von Jesus entspricht dem Begriff "christlich".
Was hat der von Ihren Parteien geförderte Waffenhandel also
mit "christlich" zu tun? Wie können Sie sich "christlich" nennen, wenn Sie
die Produktion und den Export von Waffen unterstützen?
Waffenhandel heißt immer Aufrüstung, und auch mit den deutschen Waffen wird
unbeschreibliches Leid und Elend verursacht. Jesus von Nazareth war aber
Pazifist, und die Produktion und der Export von Waffen hat mit Ihm und
Seinem guten Namen nichts zu tun.
Deshalb
unsere Aufforderung! Nennen Sie sich nicht mehr "christlich". Denn dies ist
ein grober Missbrauch des Namens "Christus" und auch eine Täuschung der
Wähler.
Seien Sie also ehrlich und streichen Sie den Buchstaben "C" aus Ihrem
Parteinamen, um die Menschen nicht mehr mit der Behauptung irrezuführen,
Ihre Politik wäre "christlich".
So weit zu der Unterschriftenaktion, die im Sommer 2013 startete. Sie wurde abgelöst durch die Aktion aus dem Jahr 2019: "CDU und CSU, nennt euch nicht christlich" -
nennt-euch-nicht-christlich(Der nachfolgende Text der Broschüre stammt aus dem Jahr 2013)
In seinem Gedicht Todesfuge fasst der
Dichter Paul Celan in den Jahren 1944/45 die grausamen Massentötungen vor
allem von jüdischen Bürgern in den Vernichtungslagern in Worte. Bekannt
wurde vor allem die Zeile "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland". Zu den
geschätzten sechs Millionen ermordeten Juden kamen noch je ca. drei
Millionen ermordete Polen und Russen hinzu, besonders sowjetische
Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter, und unzählige weitere mehr, z. B.
mehr
als 100.000 Behinderte sowie Tausende von Sinti und Roma, Kommunisten und
Sozialdemokraten, Homosexuelle und von den Großkirchen als "Sektenanhänger"
verdammte Zeugen Jehovas. Der von Nazi-Deutschland mit einem
Bevölkerungsanteil von 62,7 % Evangelischen und 32,5 % Katholiken (Stand:
1933) begonnene Weltkrieg
forderte zudem geschätzte 80 Millionen Todesopfer (nach Wikipedia, Stand:
17.6.2013), davon allein 20 Millionen
Menschen in Russland, die aufgrund des von Deutschland begonnenen Krieges
ums Leben kamen, teilweise elendiglich verhungerten.
Nach dem Endes des 2. Weltkriegs und der NS-Diktatur haben demokratische
Politiker deshalb gesagt: "Von deutschem Boden darf nie wieder ein Krieg
ausgehen". Und nie wieder soll es heißen: "Der Tod ist ein Meister aus
Deutschland".
Die alliierten so genannten "Siegermächte" beschlossen deshalb eine völlige
Entmilitarisierung Deutschlands, und die Vernichtungslager wurden zu Gedenk-
und Mahnstätten umgebaut. Und so lehnte der Deutsche Bundestag am 24. und
25. November 1949 zunächst auch eine "nationale Wiederbewaffnung" ab. Dies
änderte sich allerdings bald im nun entstehenden Ost-West-Konflikt.
Die Broschüre Keine Waffenexporte im Namen von Christus mit annähernd diesem Text konnte gratis angefordert werden über info@theologe.de, ist aber leider vergriffen. Weitere Gratis-Schriften siehe hier.
Im Jahr 1955 wurde dann in der
Bundesrepublik Deutschland die Bundeswehr gegründet und im gleichen Jahr
erfolgte der Beitritt zum westlichen
Militärbündnis NATO. Doch woher die
Waffen nehmen? Die ersten Waffen kamen aus den USA, mit der Verpflichtung
versehen, sie nur zur "Verteidigung" im Rahmen der NATO einzusetzen und sie
nicht an Dritte verkaufen zu dürfen oder sie an Dritte zu überlassen. Doch
der erste Damm war gebrochen, und bald wurden die Waffen zunächst auch in
Deutschland produziert und von dort dann auch exportiert. Für die deutschen
Waffenindustrie begann nun "eine neue
Blüte mit ersten Exportprodukten"
(Wikipedia),
z.
B.
nach Israel.
Foto rechts: Panzer (Topory; GNU-Lizenz für freie Dokumentation)
Am 30.12.2012 wurde eine
Meldung verbreitet, in der es hieß, Saudi-Arabien wolle der deutschen
Rüstungswirtschaft 30 hochmodern ausgerüstete ABC-Spürpanzer abkaufen,
demnächst möglicherweise sogar 100. Dies sind Panzer, die speziell auch
für den Straßenkampf gegen Zivilisten einsetzbar sind – also wenn es
gilt, Aufstände in Städten zu bekämpfen und gegen die eigene Bevölkerung
vorzugehen. Dass Saudi-Arabien, einer der autoritärsten Diktaturen der
Welt, solche Waffen kaufen will, ist nicht überraschend. Die Alarmglocken in
Deutschland läuten, weil, wie aus gut unterrichteten Kreisen verlautet, der
zuständige Bundessicherheitsrat in Berlin bereits den Weg für Verhandlungen
über den Rüstungsexport freigegeben haben soll. Damit wird indirekt
bestätigt, was Anfang Dezember 2012 bereits durchgesickert war: Dass nämlich
bezüglich der deutschen Rüstungsexporte ein erheblicher Kurswechsel
stattgefunden hat, den das Magazin Der Spiegel als "Merkel-Doktrin"
bezeichnet. Hatte man es zuvor über Jahrzehnte strikt vermieden, dass
deutsche Waffen an Länder verkauft wurden, die als Krisenherde galten oder
die Menschenrechte missachteten, so werden nun offenbar allenthalben die
Türen weit geöffnet. Auch Länder wie Ägypten, Algerien, Indonesien, Nigeria,
Angola und die Vereinigten Arabischen Emirate sind für solche Exporte im
Gespräch.
Damit sollen offenbar "zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen" werden. Zum
einen soll das Problem gelöst werden, dass die deutschen Rüstungsbetriebe
wegen einer verminderten Nachfrage von Seiten der Bundeswehr nicht
"ausgelastet" sind. Zum anderen sollen weitere unpopuläre Auslandseinsätze
der Truppe vermieden werden, indem man die Armeen anderer Staaten, so
wörtlich, dazu "ertüchtigt", in ihrer Region selbst für "Sicherheit" zu
sorgen. Auch das Königreich
Saudi-Arabien sei aus Sicht der Bundesregierung ein "Stabilitätsfaktor",
so rechtfertigte Regierungssprecher Steffen Seibert die neue Linie.
Doch was für eine "Stabilität" soll hier in dem streng islamistischen
Staat gefördert werden? Handelt es sich dabei um eine Friedhofsruhe,
garantiert durch die Ketten von Panzern und die Läufe von Maschinengewehren?
Oder ist es nur noch die berüchtigte "Ruhe vor dem Sturm", wenn man an die
vergangenen Aufstände in vielen Ländern der arabischen Welt denkt?
Saudi-Arabien wiederum liefert z.
B.
Waffen weiter an die islamistischen Aufständischen in Syrien.
Bei den Waffen, die die
deutsche Rüstungsindustrie in rund ein Dutzend Länder liefern will, geht es
nicht nur um Kampfpanzer, es geht auch um Granatwerfer, Haubitzen, Mörser,
Teile von Kampfflugzeugen, es geht um U-Boote, Patrouillenboote, Düsenjäger
und ganze Munitionsfabriken. Die Frage lautet also: Was liefert Deutschland
hier in die Welt – und was geschieht damit? Welche Wahl haben dabei die
Menschen, die von all diesen Waffen früher oder später bedroht werden?
Und wann wird der Zeitpunkt kommen, zu dem sich die Waffen womöglich gegen
diejenigen wenden, die sie geliefert haben?
In der Bibel der
Kirchen steht zu lesen: "Was der Mensch sät, das wird er ernten!"
Und jede Waffe ist aus geistiger Sicht nichts anderes als Materie gewordene
Aggression.
Ein
Leserbriefschreiber im Spiegel meinte dazu, das sei "Waffenhandel als
Staatsräson" und "Christentum à la Merkel" (Nr. 50 vom 20.12.2011) -
eine spezielle Form des so genannten Christentums also. Doch was heißt
"Christentum"? Die Produktion und Ausfuhr todbringender Waffen hat mit der
Lehre und der Ethik des Jesus, des Christus und mit dem ursprünglichen
Christentum überhaupt nichts zu tun. Dass sie zu einem großen Teil von einer
Partei betrieben und gefördert wird, die sich ausgerechnet auf den Begriff
"christlich" beruft, ist von daher eine Verunglimpfung dieses guten Namens.
Und ob das, was man als "Staatsräson" hinstellt, irgendetwas mit Räson -
also mit Einsicht, Vernunft und Verstand - zu tun hat oder ob es nicht viel
mehr ein starres Festhalten an alten todbringenden Strukturen ist,
um einen kurzfristigen Profit daraus zu erzielen, das wird die Zukunft
sicher zeigen.
Immerhin kann man schon heute feststellen: Wer diese Parteien mit dem "C" im
Namen wählt, der wählt auch zunehmende Rüstungsexporte mit all ihren
unabsehbaren Folgen.
Doch es gibt noch weitere
Fakten.
Wussten Sie
zum Beispiel schon, dass mehr als 60 Staaten der Erde Anfang Juni 2013 am
Sitz der Vereinten Nationen in New York ein globales Waffenhandelsabkommen
unterzeichnet haben? Sie verpflichten sich, Rüstungsexporte dann zu
verbieten, wenn diese zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit,
Kriegsverbrechen und Völkermord beitragen können. Deutschland beeilte sich
zu versichern, dass es den Vertrag noch vor den Wahlen im September 2013 im
Bundestag ratifizieren lassen werde.
Wenigstens eine gute Nachricht, sollte man meinen. Und in der Tat haben
Diplomaten und Menschenrechtsaktivisten viele Jahre lang um einen solchen
Vertrag gerungen. Sie hoffen, damit der fast uneingeschränkten Verbreitung
todbringender Waffen rund um den Globus zumindest einen kleinen Riegel
vorschieben zu können. Doch es gibt auch kritische Stimmen. Die
"Gesellschaft für bedrohte Völker" etwa hat der deutschen Bundesregierung
Heuchelei vorgeworfen. "Es ist scheinheilig, wenn Deutschland als
drittgrößter Waffenexporteur der Welt, der seine Kleinwaffen-Ausfuhr im Jahr
2012 verdoppelt hat, am ersten möglichen Unterzeichnungstag dem
UN-Waffenhandelsabkommen beitritt." (gfbv.de, 31.5.2013)
Löchrig wie ein Schweizer Käse sei das Abkommen, so sinngemäß der
Rüstungskritiker Jürgen Grässlin, der das Abkommen zwar begrüßt, weil es
erstmals internationale Regeln aufstellt, doch ein "Meilenstein" sei es
gewiss nicht. UN-Generalsekretär Ban Ki Mun hatte es gar einen "Sieg für die
Völker der Welt" genannt. Doch die Schlupflöcher sind gewaltig. So müssen
die Staaten, die das Abkommen ratifizieren, nicht etwa Waffenlieferungen,
die zu Verbrechen dienen, rundweg verbieten, sondern sie dürfen diese Gefahr
zuvor gegen mögliche positive Wirkungen der tödlichen Fracht "abwägen", so
sinngemäß im Artikel 7.
Abwägen
womit? Politiker reden hier gerne von "Sicherheit" und "Stabilität" in einer
Region und blenden dabei die Leichen aus, die bei der Herstellung dieser
"Stabilität" auf der Strecke bleiben. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela
Merkel etwa spricht sich dafür aus, bestimmte Regierungen in Krisengebieten
mit Waffen zu unterstützen, um sie, so wörtlich, zu "ertüchtigen", in ihrer
Region selbst für Frieden und Sicherheit zu sorgen, worauf wir im
Zusammenhang von Saudi-Arabien schon hingewiesen haben. Damit erspare sich
Deutschland, selbst dort einzugreifen. In den Medien bezeichnet man dies
auch als "Merkel-Doktrin".
Nur was für ein "Frieden" ist das? Im libyschen Bürgerkrieg 2011
schossen alle Beteiligten mit deutschen Waffen: Gaddafis Regierungstruppen,
die Rebellen und die Nato. Als im selben Jahr in Kairo friedliche
Demonstranten von gepanzerten Fahrzeugen mit hoher Geschwindigkeit überrollt
wurden, geschah dies nach Aussage von Waffenexperten mit Fahd-Panzern, die
in Ägypten aufgrund einer deutschen Lizenz gebaut werden. Im
mexikanischen Drogenkrieg tauchen ebenso deutsche Schnellfeuergewehre
auf wie im Sudan oder Somalia. Das sogenannte Sturmgewehr G36
wird seit 2008 in Saudi-Arabien nachgebaut – mit offizieller deutscher
Lizenz.
"Der
Tod ist ein Meister
aus Deutschland"
(aus dem Gedicht
"Todesfuge" von Paul Celan)
Die deutsche Bundesregierung genehmigt also nicht nur die Ausfuhr deutscher Waffen und deutscher Technologie in Länder, von denen bekannt ist, dass sie die Menschenrechte nicht einhalten. Sie tut auch nichts dagegen, dass diese Länder dann die Waffen illegalerweise in alle möglichen Krisenländer dieser Erde weiterverkaufen. Jürgen Grässlin nennt in seinem aufschlussreichen Buch Schwarzbuch Waffenhandel gerade diese Genehmigung zum Nachbau des Sturmgewehrs G36 die, so wörtlich, "folgenschwerste Fehlentscheidung dieses Jahrzehnts" (Jürgen Grässlin, Schwarzbuch Waffenhandel. Wie Deutschland am Krieg verdient, Heyne-Verlag München, 2013, S. 179). Durch solche Gewehre, verharmlosend "Kleinwaffen" genannt, sterben nach seinen Berechungen täglich im Durchschnitt 112 Menschen (S. 17), insgesamt seien es bisher bereits zwei Millionen gewesen. Er nennt sie die "Massenvernichtungswaffen der Neuzeit".
Wenn solche
Gewehre oder auch Panzer in völkerrechtswidriger Weise eingesetzt werden,
etwa bei der Niederschlagung von Demokratiebewegungen im eigenen Land, so
bezeichnet der Experte und Buchautor Grässlin den Verkauf solcher Waffen als
Beihilfe zum Mord. Gerade deutsche Regierungen, so legt er dar, haben im
Verlauf der vergangenen Jahrzehnte mehr und mehr Hemmungen fallen lassen,
was den Verkauf von Waffen ins Ausland angeht. Deutschland liefert Panzer an
Indonesien und Katar, demnächst soll, wenn es kommt wie
angekündigt, auch Saudi-Arabien auf der Lieferliste stehen.
Deutschland lieferte auch schon gleichzeitig Waffen an erklärte Gegner wie
Indien und Pakistan, Griechenland und die Türkei oder Iran
und Irak. Die Krisenstaaten der Europäischen Union wie Portugal
oder Griechenland, die offiziell gerade von deutscher Seite zum Sparen
aufgefordert werden, gehören zu den besten Kunden deutscher Waffenfirmen.
Von Algerien und Angola über Kolumbien und Libyen
bis zu Turkmenistan und Vietnam sind inzwischen fast alle
Regionen der Erde mit deutschen Waffen eingedeckt worden, mit U-Booten,
Kriegsschiffen, Panzern, Gewehren, Düsenjägern, Granatwerfern und
Munitionsfabriken.
Kein Wunder, dass Jürgen Grässlin zu dem Fazit kommt: "In keinem anderen Politikbereich klaffen humanistischer Anspruch und tödliche Wirklichkeit weiter auseinander als beim staatlich legalisierten Waffenhandel. Solange sie menschenverachtende Waffenlieferungen unterstützen, sollten die Parteien CDU/CSU und SPD Begriffe wie ´demokratisch`, ´christlich` oder ´sozial` aus ihrem Parteinamen streichen." (S. 14) Und in der Tat: Was hier geschieht, das hat mit Jesus, dem Christus, nicht das Geringste zu tun. Jesus von Nazareth lebte Frieden und Versöhnung vor und sagte: "Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen."
Dieser Satz steht in der Bibel der Kirchen, ebenso wie der Satz: "Was der Mensch sät, das wird er ernten." Was kommt dann auf Menschen zu, die Maschinengewehre, Panzer und Granatwerfer säen – und auf diejenigen, die solche Milliardengeschäfte einfädeln, die sie genehmigen und die dazu schweigen? Und das in einer Welt, in der im Jahr 2017 zuletzt 1,739 Billionen Dollar Jahr für Rüstungsgüter ausgegeben wird. Schon rund ein Siebzehntel davon, 100 Milliarden Dollar, würden genügen, um die Grundbedürfnisse der Ärmsten in der Welt zu sichern. Statt dessen führen die Menschen fortwährend Krieg gegeneinander – und auch gegen die Natur und die Tiere. Und das nicht erst seit heute. Menschen, die sich Christen nennen, waren in diesen Kriegen schon immer an der Spitze mit dabei. Dabei gab es gerade in Deutschland Mitte des 20. Jahrhunderts nach zwei verlorenen Weltkriegen viele, die inmitten eines zerstörten Landes zu dem Schluss kamen: "Von Deutschland soll nie wieder Krieg ausgehen!" Doch gilt dieser Satz nicht auch für Waffenexporte? Es gab ursprünglich noch ein strenges Kriegswaffenkontrollgesetz. Wie war es möglich, Deutschland 65 Jahre später zum drittgrößten Waffenexporteur der Welt zu machen?
Die Weichen
dazu stellte der CSU-Politiker Franz-Josef Strauß. Er sorgte dafür, dass die
Einschränkungen der Waffenproduktion durch ein freizügiges
Außenwirtschaftsgesetz wieder ausgehebelt wurden. Und so ist es bis heute.
Den eigentlichen Anstoß aber gab, wie bereits dargelegt, die Kirche. Der
Kölner Kardinal Joseph Frings war der erste, der schon ab 1948 einer
Wiederaufrüstung Deutschlands das Wort redete – und zwar, wie er selbst
versicherte, in voller Übereinstimmung mit Papst Pius XII. Auf dem
Katholikentag 1949 in Bochum sagte er wörtlich: "Der Papst lässt keinen
Zweifel darüber, dass es eine verwerfliche Sentimentalität, ein falsch
gerichteter Humanitätsdünkel wäre, wenn aus Furcht vor den Leiden des
Krieges jemand Unrecht geschehen lässt. Nach den Gedanken des Papstes ist
also eine Kriegsführung, die gegen Unrecht gerichtet ist, nicht nur ein
Recht, sondern sogar die Pflicht aller Staaten." (zit. nach Matthias
Holzbauer, Der unselige Papst, Marktheidenfeld 2012, S. 205)
Und so waren es immer die Bischöfe, welche die Soldaten segnend in den Krieg
schickten, während die Kirchenmänner keine "Furcht vor den Leiden des
Krieges hatten", da sie - vielleicht bei einem Glas Rotwein - sich ihre
Sonntagspredigten ausdenken konnten, während den "Kirchenschafen" an der
Front die Gliedmaßen abgetrennt und die Leiber zerrissen wurden. Erwähnt
seien beispielhaft auf katholischer Seite Bischöfe wie
Clemens August Kardinal von Galen aus
Münster oder auf evangelischer Seite Landesbischof Hans Meiser aus München.
Und nach
der Wiedereinführung einer Armee im Jahr 1955 forderte die wieder
erstarkende deutsche Rüstungsindustrie auch mehr und mehr
Exportmöglichkeiten, um profitabel Waffen herstellen zu können. Die
Rüstungslobby machte alle Regierungen seither mehr oder weniger zu ihren
Erfüllungsgehilfen. Sogar von milliardenschweren Fehlschlägen der
Rüstungsentwicklung - wie jüngst die Euro-Drohne oder das
Raketenabwehrsystem MEADS - profitiert letztlich die Industrie durch den
Zuwachs an technologischer Erfahrung. Die Zeche bezahlen so gut wie immer
die Steuerzahler. Und das alles unter dem Deckmantel "christlich".
Liebe Leserinnen, liebe Leser, Jesus von Nazareth, der große Liebe- und
Weisheitslehrer, lehrte die Feindesliebe und erklärte auch, wie wir mit dem
Nächsten Frieden schließen können, indem wir selbst den ersten Schritt tun.
Jesus von Nazareth war Pazifist, und Rüstung und Waffenhandel haben
mit einer "christlichen" Ethik, also mit einer Ethik, die auf Christus
zurück geht, nicht das Geringste zu tun. So sollen alle Politiker, die
Waffenproduktion, Waffenhandel und Waffenexporte befürworten, sich ab sofort
nicht mehr "christlich" nennen. Dann wäre so manches klarer.
Derweil
geht das Blendwerk noch weiter. Beispiel: Deutsche Panzer für Brasilien.
Aufgrund der geplanten Fußballweltmeisterschaft 2014 in
Brasilien wurde der katholische Weltjugendtag schon auf das
Jahr 2013 vorverlegt. Turnusgemäß hätte er erst 2014 stattfinden sollen.
Doch zwei große Suggestions-Veranstaltungen in einem Jahr unter dem Motto
"Religion und Spiele" erschienen zuviel. Und um die Fußballanhänger und
Weltjugendtags-Teilnehmer besser "schützen" zu können, bestellte Brasilien
deutsche Gepard-Panzer. "Brasilien will deutsche Panzer für Weltjugendtag
kaufen", heißt es in der Augsburger Allgemeinen vom 12.4.2013.
"Die Effektivität des Einsatzes des Gepard beruht neben der Aufklärung durch
die Radaranlagen und der guten Feuerleitanlage auf dem trainierten
Zusammenspiel zwischen Kommandant und Richtkanonier" (Wikipedia, Stand:
15.4.2013). Die sozialen Unruhen beim
Weltjugendtag in Madrid im Jahr 2011 wurden offenbar auch als eine
Warnung verstanden. Und bereits am 17.6.2013 entzündeten sich schwere
soziale Unruhen in den Städten Brasiliens, 200.000 Menschen gingen wütend
auf die Straße, fünf Wochen vor dem Papstbesuch. Auslöser für die Unruhen
war die Preiserhöhung im öffentlichen Nahverkehr, für die arme Bevölkerung
kaum mehr zu verkraften. Gleichzeitig gibt man Milliarden Euro für die
Fußball-WM aus und viele Millionen für den katholischen "Weltjugendtag" und
die "Sicherheit" des Papstes. Konkret: 300 gepanzerte Fahrzeuge, Fregatten,
Schnellboote (kath.net, 2.7.2013), 14.000 Soldaten, 10.000
Polizisten, allein sechs Militärhubschrauber nur für die Sicherheit des
Papstes (spiegel.de, 22.7.2013), usw. Welche Macht schützte also den
Papst? Die himmlische oder eine andere ...?
Foto oben:
Ein deutscher Gepard-Panzer zum Schutz der Teilnehmer des katholischen Weltjugendtags in Rio de Janeiro (Hans-Hermann Bühling, 2008, GNU Free Documentation Licence). Die Turm- und Wannengehäuse stammen übrigens von Blohm+Voss. In einer Sektion von Blohm+Voss arbeitete der zwischenzeitliche Chef der Vatikanbank, Ernst von Freyberg.
Was dann geschah, gehört zu den schwärzesten Stunden der so genannten
"Christenheit": die Eroberung Jerusalems. Aus der damaligen Sicht der europäischen
Kreuzritter war es einer der glanzvollsten Augenblicke.
Ein Massenmörder bei der Vorbereitung seiner Taten:
Der "heilige" Papst Urban
II. ruft 1095 in Clermont in Frankreich zur bewaffneten Wallfahrt auf.
Und das taten sie mit kaum geahnter Gründlichkeit.
Ein Augenzeuge und Chronist schrieb unter anderem:
"
Die Juden werden in der Synagoge hingemetzelt - "ein gerechtes Gottesurteil" nannte es ein Erzbischof. An die fünftausend Sarazenen starben in der Al-Aqsa-Moschee, wohin sie sich geflüchtet hatten. "Die Ritter Christi", schreibt ein Augenzeuge nach der Ermordung von 60.000 - 70.000 Menschen, troffen "vom Scheitel bis zur Sohle vom Blut".
Ehe der Belagerungsturm die Mauer erreichen kann, muss der Graben aufgefüllt werden.
"
Leichenhaufen wie Häuser" meldet ein Berichterstatter; andere versichern, dass noch ein halbes Jahr oder gar ein Jahr später "die Luft vom Leichengestank verpestet war". "Kein zeitgenössischer christlicher Chronist indes äußert im geringsten Gewissensbisse", so der Historiker Karlheinz Deschner. Auch nicht über die Raffgier, mit der die angeblich christlichen Krieger die gesamte Stadt aufs gründlichste plünderten und alle Gebäude in Besitz nahmen.Für nicht einmal neunzig Jahre. Am 2. Oktober 1187 kapituliert die Stadt vor den Truppen des aus Kurdistan stammenden Heerführers Saladin. Dieser nimmt allerdings keine Rache, im Gegenteil. Er erlaubt den Unterlegenen nicht nur, sich loszukaufen, sondern sichert gefangenen Familienvätern und Ehemännern auch noch sicheres Geleit zum Hafen, zwingt sogar die skrupellosen (christlichen) Schiffskapitäne, die den Besiegten ihre letzte Habe nehmen wollen, sie kostenlos mitzunehmen. Sein Bruder "kauft" viele und lässt sie frei.
Dass dennoch Ungezählte in die Sklaverei verkauft werden, liegt an dem beschämenden Egoismus der "Christen": Die Reichen unter ihnen helfen ihren armen Brüdern nicht; auch der hohe Klerus zieht mit Schätzen beladen davon, ohne seine "Schafe" vor der Sklaverei zu bewahren.
Als ob dies alles noch nicht genügt hätte, um die moralische Kluft zwischen den Muslimen - deren Fanatismus sich allerdings im Verlauf der Kreuzzüge ebenfalls steigerte - und den "Christen" aufzuzeigen: Unmittelbar nach dem Fall Jerusalems ruft Papst Gregor VIII. zu einem weiteren Kreuzzug auf - obwohl Saladin das "heilige Grab" vor Brandstiftern schützen ließ und allen unbewaffneten Christen weiterhin den Zugang zur Stadt gestattete.
Dies war übrigens auch schon vor dem ersten Kreuzzug so gewesen. Ein
einziger Kalif, der wahnsinnige Al-Tahir, hatte 1009 die Grabeskirche zerstören lassen -
doch sein Sohn baute sie wieder auf. Was Papst Urban II. am 27. November 1095 in Clermont den dort versammelten Menschenmassen von der Schändung der
"heiligen Stätten" und der Ermordung der dort
lebenden Christen erzählte, war skrupellose Propaganda.
Und an den Kreuzfahrerstraßen des Jahres 1096 ereigneten sich zuvor
nicht nur Judenpogrome. Es war zugleich der eigentliche Beginn des
europäischen Antisemitismus (Friedrich Heer). In den KZs erreichte er
seinen furchtbaren Höhepunkt. Die NSDAP-Zeitung Der Stürmer hat
sich nicht zu Unrecht auf den
Franziskaner Johannes Capistrano
berufen, der als erster die Ausrottung der Juden in Zentraleuropa
propagierte. Es scheint, dass die katholische Kreuzzugsidee die ganze
nachfolgende Weltgeschichte vergiftete.
Dieser Geist war auch in Martin Luther lebendig, als dieser 1529 in einer Predigt zum Krieg und zum Morden der türkischen Kriegsgegner aufrief: Die Soldaten sollen "mit Freuden die Faust regen und getrost dreinschlagen, morden, rauben und Schaden tun, so viel sie immer mögen ..." (zit. nach theologe3.htm)
Die eigentlichen Motive für die Kreuzzüge lagen damals jedoch vor allem in einer ideologischen Stärkung des Papsttums, das gerade im Streit mit dem deutschen Kaisertum lag und nun seine Fähigkeit zur Mobilisierung der Massen unter Beweis stellen konnte.
Zum anderen ging es um die Erschließung neuer Handelswege sowie um die Schwächung des byzantinischen Reiches, das sich kurz zuvor (1054) endgültig von der römischen Kirche losgesagt hatte. Konstantinopel wurde dann auch tatsächlich während des vierten Kreuzzugs 1204 von "lateinischen" Truppen erobert und geplündert, wovon es sich bis zur Eroberung durch die Osmanen im Jahr 1453 nicht mehr erholte.
Schließlich sollten die zahlreichen Fehden in Europa beendet und auf ein äußeres Ziel gelenkt werden. Die Kirche verdiente dabei - wie auch sonst in der Geschichte - nicht schlecht. Kreuzzugssteuern wurden erhoben, Ablassgelder entgegengenommen - wer nicht am Kreuzzug teilnehmen konnte, dem wurde gegen entsprechende Zahlung ebenfalls, wie allen Teilnehmern an der "Pilgerfahrt", die Vergebung seiner Sünden und das ewige Leben versprochen. Und die Klöster erwiesen sich als besonders geschäftstüchtig: Sie vergaben Kredite, mit denen sich die Ritter ihre Ausrüstung besorgten - und nahmen dafür deren Ländereien in Zahlung. Kam der Ritter nicht oder ohne Beute nach Hause (wofür die Wahrscheinlichkeit weit über 90 % betrug), fiel der Besitz an das Kloster.
Was blieb am Ende? Allein der
erste Kreuzzug kostete einer Million Menschen das Leben - nicht nur Sarazenen und
Christen, sondern auch Tausenden von Juden vor allem im Rheinland, die von den
Kreuzfahrern gleich zu Beginn der Wallfahrt als erste abgeschlachtet wurden.
Hans Wollschläger
(Die bewaffneten Wallfahrten nach Jerusalem) schätzt die Zahl der Toten
aller Kreuzzüge auf 22 Millionen. Doch auch wenn es weniger waren, zum
Beispiel "nur" eine Million:
Lesen Sie dazu auch
DER THEOLOGE Nr. 90 -
Warum sind die Kreuzzüge noch nicht beendet?
TV-Tipp: Die Kriegslehre Martin Luthers und die Folgen:
martin-luther_contra_christus
Gesprächsrunden in der Reihe "Die Rehabilitation des Christus Gottes":
Teuflische Kriege im Namen Gottes, Teil 2
kriege_im_namen_gottes_02
Siehe auch den Anhang: Deutschland im Krieg in Afghanistan
Georgien, Russland und Ukraine - Eskalierender West-Ost-Konflikt seit 2018
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