Der Theologe Nr. 95, aktualisiert am 1.7.2022
Die Tiefenpsychologie – erläutert am Modell der Psychoanalyse – verstand Sigmund Freud, der als Begründer der Tiefenpsychologie gilt, immer als Naturwissenschaft, wie die Medizin, die er als Arzt kannte. Sigmund Freud entwickelte seine Theorie über das Unterbewusstsein aus der ärztlichen Arbeit mit Patienten, die an Krankheitsbildern litten, zu deren Erklärung er das Vorhandensein von unbewussten Konflikten, so genannte Neurosen, postulierte. Aus der jahrelangen Arbeit mit seinen an Neurosen erkrankten Patienten entwickelte er eine empirisch nachvollziehbare Theorie über das Unterbewusstsein und seine Funktionen, die Psychoanalyse, auf deren Grundlage seither vielen Menschen mit Krankheitsbildern, die eine psychische Grundlage haben, geholfen werden konnte und kann. Man kann die Psychoanalyse sehen als eine Lehre über das Funktionieren des menschlichen ‚Ichs’ im Umgang mit dem Über-Ich als moralischer Instanz und dem Unterbewusstsein mit den dahin verdrängten Konflikten und Komplexen in der jeweiligen psychosozialen Situation. Die Psychoanalyse als Lehre über das Unterbewusstsein hat auch heute noch einen hohen Stellenwert in Diagnostik und Therapie vieler psychischer Störungen. Bedenklich wird es, wenn eine Lehre über das Unterbewusstsein ausgeweitet wird zu einer Philosophie, um mit deren Hilfe das Menschsein überhaupt und seine Beziehung zur Transzendenz verstehen zu wollen. Die Gefahr deutet sich an im Begriff ´Tiefenpsychologie`, der ´Tiefe` suggeriert, obwohl es sich doch ‚nur’ um eine Lehre über das Unterbewusstsein handelt. In dieser Grenzüberschreitung ist sie auch ein "Feind des Propheten", durch den Gott und die geistige Welt sich seit Jahrhunderten den Menschen offenbaren können, wie erst erstmals der Schweizer Prof. Dr. Walter Nigg in seinem Buch Prophetische Denker getan hat. Lesen Sie mehr dazu in dieser Ausgabe Nr. 95 von Der Theologe.
Das Bewusstsein wird als Produkt von Stoffwechselvorgängen vermutet
Sigmund
Freud (1856-1939; Foto links aus dem Jahr 1905; gemeinfrei) selbst ist dieser Versuchung
der Grenzüberschreitung erlegen. Sie führte ihn zu Aussagen,
die darauf hinauslaufen, die Suche des Menschen nach Gott
bedauernswerter Weise erklären zu müssen als Ausdruck einer letztlich
gestört verlaufenen intrapsychischen Entwicklung einzelner Menschen und
ganzer Kollektive. Doch davon später mehr.
Einer der Kernsätze der Psychoanalyse lautet: Wo "Es" war (das
Unbewusste), soll "Ich" werden, das Oberbewusstsein.
Das Oberbewusstsein ist nach Ansicht Freuds das Bewusstsein, das sich
auf die dreidimensionale materielle Welt ausrichtet und diese als die
Realität schlechthin betrachtet. Ein erfolgreich analysierter Mensch
unterliegt nicht mehr einer konflikthaften und illusionären Verzerrung
seiner Wahrnehmung durch das Unterbewusstsein, er ist klar und
illusionslos auf die materielle Realität bezogen.
Sigmund Freud verstand die Psychoanalyse immer als Naturwissenschaft.
Zur Erläuterung sei gesagt, dass die Naturwissenschaft, eine sogenannt
"exakte Wissenschaft", sich mit dem Wiegbaren, Messbaren und
Wiederholbaren beschäftigt. Dies ist in der naturwissenschaftlichen
Betrachtungsweise die Basis, um zu "sicheren", "realen", "bewiesenen",
"evidenten", "wertfreien" Ergebnissen zu gelangen.
Sigmund
Freud stammt aus dem Judentum, er glaubte an ein einziges Leben, an die
Macht der Gene und an den Einfluss psychosozialer Faktoren, unter deren
Einwirken sich die Persönlichkeit, das Fühlen, Denken und Handeln des
Menschen entwickeln. ´Unter` dem Unterbewusstsein gibt es für Freud nur
den materiellen Körper mit seinem Lebens- und Todestrieb.
Das Bewusstsein des Menschen ist in naturwissenschaftlicher
Betrachtungsweise ein Produkt von Stoffwechselvorgängen in den Zellen
und Organen des materiellen Körpers.
Ist das Unterbewusstsein und die in ihm eingelagerten, verdrängten
Konflikte weitgehend analysiert und damit dem Oberbewusstsein, dem "Ich"
verständlich gemacht, hat eine persönliche Psychoanalyse Wesentliches
erreicht. Das Unterbewusstsein ist von verdrängten Konflikten befreit.
Als Resultat davon sei der Mensch in seiner Welt leistungs- und
genussfähig, auch im Bereich der Sexualität.
Das Göttliche soll eine Projektion frühkindlicher Geborgenheitswünsche sein
Im Laufe einer Psychoanalyse tauchen jedoch auch Äußerungen der Seele,
des inneren Wesens des Menschen, auf, die nicht konflikthaft sind. Sie
drücken zum Beispiel eine Sehnsucht nach etwas Höherem aus, nach dem
Göttlichen. Als Antwort auf Regungen solcher Art, für die es im
naturwissenschaftliche Denkschema keine Erklärung gibt, postulierte
Freud, es handle sich dabei um eine Projektion frühkindlicher
Geborgenheitswünsche auf eine phantasierte Übervaterfigur. Der Mensch,
der solches in sich trägt, sollte eine Desillusionierung durchlaufen,
damit er sich realitätsangepasst zu verhalten lernt. Wie er sich eine
solche frühkindliche Störung als Ursache einer Suche des Menschen nach
Gott vorstellte, erläutert er an der Gestalt des Moses, wie sie in den
Bibeln überliefert ist.
Menschen, die bezüglich ihrer Suche nicht "analysierbar" sind, leiden
nach Freud unter einer frühkindlichen, kaum therapierbaren Störung ihrer
Persönlichkeitsentwicklung.
Aus meiner eigenen Erfahrung während meiner Lehranalyse als angehender
Psychoanalytiker erinnere ich mich gut an den Moment, an dem ich über
einen Traum sprach, in dessen Verlauf mir ein junger Mann mit gebräunter
Haut gegenübertrat und mich mit dem Friedensgruß begrüßte. Das Gefühl
des Friedens und des Trostes, welches hierbei von diesem Mann im Traum
ausging, hinterließ bis heute einen bleibenden Eindruck in mir.
Die Auseinandersetzung mit diesem Traum nahm damals einige Stunden auf
der Couch in Anspruch. Als die Analytikerin schließlich sagte‚ "Könnte
es sein, dass Sie nach Gott suchen?", stimmte ich sofort zu. Doch
alsbald überkam mich ein gewisses Entsetzen, wusste ich doch aus der
Lektüre vieler Abhandlungen zu Fragen der Psychoanalyse, was dies
bezüglich meiner Persönlichkeit bedeuten konnte.
Wenige Wochen später lernte ich scheinbar zufällig die urchristliche
Meditation kennen, die in mir die gleiche intensive Reaktion auslöste
wie zuvor der Traum von dem Mann mit dem Friedensgruß.
Psychoanalytiker wird aufgefordert, sich von Gottesprophetie zu distanzieren
Als ich unbefangen meinen Freunden und Kollegen berichtete, dass es eine
urchristliche Meditation gebe und dass der Christus-Gottes-Geist sich in
unserer Zeit durch das Prophetische Wort einer Prophetin offenbare,
stieß ich zu meiner Überraschung auf unverblümte Skepsis, Ablehnung und
schließlich auf Ausgrenzung, die darin gipfelte, dass die Ärzteschaft
mir einen Kollegen in die Praxis schickte mit der Botschaft, dass ich
von der Beschäftigung mit der Gottesprophetie absehen und mich
öffentlich von ihr distanzieren solle, andernfalls ich mit einem
beruflichen Boykott der Kollegen zu rechnen hätte.
Was war geschehen? Die sich durch die Naturwissenschaft "aufgeklärt"
fühlenden Menschen waren vom Thema Gottesprophetie offensichtlich nicht
nur peinlich berührt, die Reaktion war viel heftiger; sie standen mir
plötzlich feindlich gegenüber. Als Arzt und Tiefenpsychologe konnte man
wohl sonntags in die Kirche gehen, dabei dachte sich niemand etwas (was
aber fast niemand tat). Aber das Wort des lebendigen Gottes in unserer
aufgeklärten Zeit: nein, das war zuviel. Einige äußerten, ich sei wohl
verrückt geworden und streuten ihre Meinung ungeniert in der ganzen
Klinik und in den Seminaren.
Erst im Laufe der Zeit verstand ich, dass es sich bei diesen für mich
damals überraschenden Reaktionen um eine grundsätzliche
Auseinandersetzung handelt, wie Professor Walter Nigg, evangelischer
Theoeloge, sie in seinem Buch Prophetische Denker – löscht den Geist
nicht aus beschreibt.
Tiefenpsychologie unterhöhlt prophetisches Anliegen
"Die
Tiefenpsychologie ist wahrscheinlich der an schwersten zu erkennende Feind
des Propheten. Sie geht nicht frontal gegen den Seher vor und greift auch
nicht wie die Masse zu massiven Steinen, um sie nach dem Seher zu
schleudern. Ihre Gegnerschaft ist viel subtiler und darum auch viel
hinterhältiger ... Begegnet nun der Tiefenpsychologe einer prophetischen
Gestalt, so ist es für ihn ohne weiteres gegeben, dass er es hier mit einer
anormalen Erscheinung zu tun hat ... Nicht ein
göttliches Phänomen tritt ihm
bei den Propheten entgegen, sondern eine pathologische Anlage, die zu keinem
guten Ende führen kann, und nur eine Therapie könnte, dieser Ansicht gemäß,
den Propheten zu einem braven Normalbürger in gesicherter Lebensstellung
umwandeln. Bei dieser Einstellung wird jedoch der prophetische Anspruch gar
nicht mehr ernst genommen; die tiefenpsychologische Auffassung hat zum
Voraus eine gewissenhafte Prüfung zerstört ... Ihre Denkweise erscheint das
Göttliche nicht mehr als ein objektives Sein, sondern es bedeutet lediglich
noch einen innerseelischen Vorgang ... Die Tiefenpsychologie hat jenes
Element in sich, dass das prophetische Anliegen von innen unterhöhlt und
unwirksam macht, ... denn sie wertet das Prophetische mit einem ganz fremden
Maßstab. Man darf die Kategorien der Tiefenpsychologie nicht mit der
Wahrheit identifizieren ... |
Warum steht der "normale" Arzt und Psychoanalytiker dem Göttlichen im
Menschen zumindest ratlos, wenn nicht sogar feindlich gegenüber? Anfangs
dachte ich, dass dies möglicherweise damit zu tun hat, dass Gott im
Denken eines naturwissenschaftlich gebildeten Menschen einfach keinen
Platz habe. Für den naturwissenschaftlich denkenden Tiefenpsychologen
Sigmund Freud ist Gott nichts anderes als die Vorstellung aus einer Projektion
unbewusster, unreifer Wünsche nach einer beschützenden Allvaterfigur.
Freud schrieb, er bedauere fast, dass er den Menschen die Illusion,
Moses sei ein Prophet Gottes gewesen habe nehmen müssen. In Wirklichkeit
handle es sich bei Moses um einen ägyptischen Prinzen, der vielen als
Projektionsfigur diene. Sinngemäß gelte das Gleiche für Jesus von
Nazareth.
Doch warum waren die Reaktionen einiger meiner damaligen Freunde und
Kollegen so heftig bis hin zu einer mittelalterlich anmutenden
Ausgrenzung und Boykottdrohung?
Das Ego des Menschen will einen aktiven, lebendigen, redenden Gott nicht
akzeptieren. Als Begriff, als Name, als Kindlein in der Krippe oder als
toter Mann am Kreuz vielleicht schon, aber nicht als aktives, lebendiges
Wesen, als das kosmische Bewusstsein und die Intelligenz schlechthin.
Ein damaliger Arzt-Kollege formulierte es so: "Ist es nicht eine
arrogante Anmaßung, wenn Jesus von Nazareth sagt, es komme keiner zum
Vater denn durch Ihn?"
Die Frage drängt sich auf: Bei wem liegt die arrogante Anmaßung? Bei
Jesus von Nazareth oder im Ego des Menschen?
Auf das diesseitige materielle Leben beschränkt
Naturwissenschaft und Tiefenpsychologie
können einen Menschen heutzutage meinen lassen, ohne Gott auskommen zu
können. Die Tiefenpsychologie erweitert die Welt des Oberbewusstseins,
dessen was dem menschlichen "Ich"-Bewusstsein
zugänglich ist, um eine Lehre über das Unterbewusstsein. In der
Vorstellungswelt der Tiefenpsychologie sind die Vorgänge des
Bewusstseins, ob bewusst oder unbewusst, Ausdruck von funktionierender
materieller Zell- und Organsubstanz des physischen Körpers, der
seinerseits das hoch entwickelte Resultat einer Millionen Jahre langen,
zufälligen Selektion sein soll. Mit der Tiefenpsychologie wurde der
Erkenntnishorizont des Menschen zwar um ein Stückchen erweitert, aber
gleichzeitig noch strikter begrenzt auf das diesseitige, materielle
Leben. Der Freie Universale Geist, Gott, hat darin keinen Platz. Wenn
ein Mensch etwas von sich gibt, das weder aus seinem Oberbewusstsein
noch aus seinem Unterbewusstsein kommt oder kommen kann, dann muss dies
gemäß dieser Logik als krankhaft bezeichnet werden. Innerhalb der Naturwissenschaft und der
Tiefenpsychologie, hier am Beispiel der Psychoanalyse, gibt es keine
andere mögliche Erklärung.
Und wenn ein naturwissenschaftlich gebildeter Mensch das nicht erkennen
kann oder will, dann müsse bei ihm etwas Gravierendes nicht stimmen.
Wie wir daraus erkennen, trat im Denken der Menschheit seit dem
Mittelalter ein gewisser Wandel ein. Gott wird nicht mehr durch
mittelalterliche Dogmen und Drohungen aus dem Leben der Menschen
ausgeschlossen. Der Mensch muss sich nicht mehr vor einem durch die
Priesterschaft schon immer verzerrt dargestellten Gott fürchten, er kann
sich nun seines naturwissenschaftlichen Verstandes bedienen, um den von
der Priesterschaft als bedrohlich dargestellten Gott von sich fern zu
halten. Heutzutage erfolgt der Ausschluss auf subtilere Art mittels
eines Vorstellungsgebildes, das auftritt im Gewande moderner, kritischer
Wissenschaft. Die Suche nach Gott ist jetzt einfach ´krankhaft`. So
versperrt der scheinbare Fortschritt durch die Aufklärung den Zugang zum
realen Gott im Inneren jedes Menschen erneut. Die Tiefenpsychologie als
Feind der Gottesprophetie, wie Walter Nigg es formulierte. (siehe
oben)
Gott in uns
Auch manche psychoanalysierte Menschen kommen mit der Nüchternheit und
Kälte einer Welt, in der es Gott gar nicht mehr geben soll, auf die
Länge nicht zurecht. Der verstorbene Psychoanalytiker Paul Parin, der
mir eine zeitlang als ´Pate` in meiner damaligen Ausbildung zur Seite
stand, schrieb von sich selbst in seiner ehrlichen und freimütigen Art,
er benötige in seinen älteren Tagen täglich ein erhebliches und teures
Sortiment an Psychopharmaka, um mit seinen stark wechselnden
Gemütszuständen überhaupt noch zurecht zu kommen.
Andere begeben sich auf eine nicht endende Suche im Bereich der
Esoterik, durchwandern ´neuere` Tiefenpsychologien und rennen Gurus,
Meistern und Startherapeuten nach, in der vergeblichen und nur kurz
währenden Hoffnung, dort ihr Glück zu finden. Und das alles letztlich
nur, weil sie nicht wissen oder wahrhaben wollen, dass Gott, der Freie
Geist IN jedem Menschen wohnt und unermüdlich, aber frei lassend, Seine
Hilfe und Führung anbietet, um den Weg zu finden zu einem Leben, das die
Einheit der Schöpfung und das Wesen des Christus Gottes als Sohn Gottes
und Erlöser aller Menschen und Seelen anerkennt und schrittweise
verwirklicht.
An die Stelle der Knechtung durch Priester trat die Selbstüberschätzung
Was steht dazwischen?
Die göttliche Botschaft der Erlösung und Befreiung scheint für Menschen
eine Bedrohung zu sein, die sich selbst für groß und wichtig halten.
Eine solche Selbstwahrnehmung ist vielleicht nicht selten unter Ärzten
und Psychotherapeuten. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man aus
einem verzerrten Selbstbild herausfinden muss, um Gott näher kommen zu
können. ER ist die wirkliche Realität, der Weg, die Wahrheit und das
Leben.
Die Suche der Aufklärung nach wertfreier, verlässlicher,
nachvollziehbarer Erkenntnis, die gegen den Widerstand der Kirchen
erkämpft wurde meint, im Positivismus, der philosophischen Grundlage
der heutigen Naturwissenschaften, einen verlässlichen Angelpunkt gefunden
zu haben. Dies kann man verstehen als Versuch einer Befreiung des Denkens
aus dem mittelalterlichen kirchlichen Dogmatismus und Aberglauben.
Urheber dieser Knechtung des freien Denkens ist zweifellos die
Priesterschaft, die schon immer darauf aus war und heute noch ist, das
Denken der Menschen zu gängeln, um sie von sich abhängig zu machen.
Viele Menschen suchen nach Gott, haben aber aus der Erfahrung der
dogmatischen Gängelung heraus eine geradezu panische Angst davor, wieder
in eine Abhängigkeit hineingelotst zu werden. Mir ging es damals nicht
anders. Die Naturwissenschaften brachten Erkenntnisse, die keinem
religiösem Dogmatismus unterworfen waren und ihm auch nicht unterworfen
werden konnten. Gott erschien mir damals vorwiegend in der Verzerrung
des Gottesbildes, das die Kirchen vermittelten. Vor einem solchen
willkürlich und strafend dargestellten Gott konnte man sich nur in eine
auf das Diesseits ausgerichtete Vernunft retten. Die Befunde und
Erkenntnisse der Psychoanalyse ließen einem frei von solchen Ängsten.
Eine neue Freiheit schien sich aufzutun. Doch die Erkenntnis folgte: Mit
der Befreiung aus dem kirchlich-dogmatischen Aberglauben verleugnet die
Psychoanalyse gleichzeitig auch die Existenz Gottes, des Freien Geistes
überhaupt und viel mehr noch Seine Gegenwart IN jedem Menschen und jeder
Seele, ja auch in allen Tieren, Pflanzen, in allen Lebensformen, auch in
den Mineralien und Elementen der Erde. Das Gebet und die Kommunikation
mit Ihm im Inneren werden blockiert dadurch, dass sie umgedeutet werden
als Ausdruck eines frühkindlichen Sehnens nach einer Allmachtsfigur,
einer Illusion also, von der man sich als moderner,
naturwissenschaftlich denkender und an die äußere Realität angepasster
Mensch tunlichst verabschieden sollte. Im Laufe der Jahre entstand eine
ausgefeilte, an Universitäten und in Seminaren gelehrte Theorie der
Persönlichkeitsentwicklung, die Narzissmustheorie, die diese Sichtweise
mit einer sich wissenschaftlich gebenden Argumentation noch verfestigt
und sogar plausibel erscheinen lässt.
Die Emotionen sind mittelalterlich geblieben
Sehr erstaunlich ist, dass auch gebildete Menschen die Tatsache "Gott
spricht in der heutigen Zeit wieder durch das Prophetische Wort zu uns
Menschen" sofort als krankhafte Störung klassifizieren, ohne auch nur
ein einziges Wort des Prophetischen Geistes überhaupt gehört oder
gelesen zu haben. Wenn etwas als ´Wahnsinn` deklariert wird, ist es
anscheinend nicht mehr als nötig, auf den Inhalt einzugehen.
Noch erstaunlicher ist, dass auch moderne, gebildete Menschen beim
Erwähnen eines lebendigen, redenden Gottes so massiv reagieren, und sich
zu Ausgrenzung und Boykottdrohungen hinreißen lassen. Das intellektuelle
Denken ist vielleicht moderner geworden, die emotionalen Reaktionen sind
mittelalterlich geblieben.
Walter Nigg bezeichnet in seinem Buch Prophetische Denker – Löschet den
Geist nicht aus die Tiefenpsychologie als Feind des Propheten
(siehe oben), allerdings ohne dies ausführlich zu erläutern. Geht man etwas näher auf die
Tiefenpsychologie ein, erkennt man zumindest einige der Mechanismen, mit
denen die Tiefenpsychologie ihre Feindschaft zum Propheten ausübt. Wie
die Priesterschaft versucht auch sie auf ihre Weise, den Menschen von
der Suche nach Gott in seinem eigenen Inneren abzuhalten. Damit dient
sie trotz ihres modernen, naturwissenschaftlich und ´wertfrei` sich
darstellenden Gewandes letztlich den gleichen Kräften wie die
Priesterschaft.
Botschaft der Gottesprophetie: Jede Lebensform wird von Gott beatmet
Die Botschaft der heutigen Gottesprophetie ist eine ganz Andere: Gott in
Christus ist der Schöpfer des ganzen Seins, das Leben selbst. Er ist der
Freie Geist, der alle Menschen und Seelen, alle Tieren, Pflanzen,
Mineralien und Elemente der Erde, ja den ganzen Kosmos beatmet.
Er ist die selbstlose, unendliche Liebe. Jeder Mensch ist im Innersten
Sein Kind und wird von Ihm belebt und beatmet. Er hat von Gott den
freien Willen bekommen. Das Erlöserlicht des Christus
ist in jedem
Menschen, Er ist der Weg, die Wahrheit und das Leben und Er führt jeden
willigen Menschen auf seinem Weg zurück zur Einheit mit Gott, Der im
Wesenskern der Seele gegenwärtig ist.
Und das tue ich auch. Ich hoffe, zu dem Thema einige Bausteine zu einem
besseren Verständnis beigetragen zu haben, es ist und bleibt jedem
einzelnen Menschen überlassen, selbst nachzudenken und zu entscheiden,
was er damit für sich selbst tut.
So wie der Universale Freie Geist sich in der heutigen Zeit durch das
Prophetische Wort von Gabriele in allen Einzelheiten offenbart, kann
sich jeder Mensch unvoreingenommen, mit wachem Verstand und Vernunft auf
Ihn einlassen, nachdenken, prüfen, Fragen stellen, Seine Lehre
ausprobieren, eigene Erfahrungen sammeln, um Schritt für Schritt zu
einer immer tieferen Erkenntnis Seines Wesens und Seiner Gegenwart,
Liebe und Güte zu finden. Es liegt darin keine Gefahr verborgen, keine
Drohung, kein Zwang der Zugehörigkeit zu einer menschlichen
Organisation, keine Abhängigkeit. Gott hat uns Menschen den freien
Willen gegeben, verbunden mit der Eigenverantwortung und dem Prinzip
Senden und Empfangen. Die Seele des Menschen kommt nicht als
unbeschriebenes Blatt auf die Welt, sondern nützt gemäß ihrem freien
Willen die Möglichkeit zur Reinkarnation, um weiter zu lernen auf ihrem
Weg zur Vollkommenheit. Die erlösende, begleitende, Hoffnung gebende und
leitende Erlöserkraft des Christus Gottes ist inwendig in jedem
Menschen. In seinem Offenbarungswerk
Das ist Mein Wort
– Alpha und Omega hat Christus Sein Wirken ausführlich dargelegt
Eine Orientierung darüber, welche Lebensweise für Seele und Mensch
zuträglich ist, ist uns auch gegeben: es sind die Zehn Gebote und die
Bergpredigt, zusammengefasst in den einfachen Sätzen, deren Sinn auch
Natur und Tiere mit einschließt: Was du nicht willst, dass man dir tu’,
das füg’ auch keinem anderen zu und: Was du willst, dass Andere dir tun
sollen, das tue du ihnen zuerst.
Dieser Erkenntnisweg führt nicht zu ekstatischen, kurzlebigen
Erlebnissen. Er führt zu einer schrittweisen Selbsterkenntnis und zur
Aktivierung der positiven Kräfte in Seele und Mensch. Es entsteht daraus
ganz allmählich eine eigene Erfahrung über die Liebe und Weisheit, mit
der Gott in Christus Seine Kinder, uns, führt – wenn wir es wollen.
(Dr. med. Peter Thurneysen, Psychiater)
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