Menschheitsideale in der Nachfolge des Jesus von Nazareth
Der Theologe Nr. 34, aktualisiert am 18.10.2024
Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Einheit, Gerechtigkeit – diese hohen Ideale der Menschheit gehören auch zu einem Leben in der Nachfolge des Jesus von Nazareth. Wann werden sie Realität? Schon die Französische Revolution (1789) hatte die Worte "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit" auf ihre Fahnen geschrieben (und sie stehen heute auf den französischen 1- und 2-Euro-Münzen). Doch eine positive und dauerhafte Revolution ist nur dort möglich, wo diese Prinzipien nicht nur im Äußeren gefordert, sondern als innere Werte im täglichen Leben umgesetzt werden. Ein "Revolutionär" in diesem Geiste muss dabei stets auf der Hut sein. Denn ständig lauert die Gefahr, dass diese hohen Werte in den verschiedensten Lebenslagen ins Gegenteil verkehrt oder für andere Zwecke vereinnahmt werden. Deshalb lohnt es sich, einmal näher zu betrachten, was die Werte Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit bedeuten, bzw. Einheit und Gerechtigkeit, welche die anderen Werte ergänzen, und wie diese Worte oft unmerklich missbraucht werden. Nachfolgende Essays stammen aus dem Jahr 2001 und wurden 2007 zu einer eigenen Ausgabe des Theologen zusammengefasst.
Freiheit
Sich nicht verbiegen
"Wie im Himmel"
Gleichheit
Woher kommt das Oben und
Unten?
Was du heute tust, lerne ich morgen
Ein neues Gottesbild
Brüderlichkeit bzw.
Geschwisterlichkeit
Sich in die
Situation des anderen versetzen
Die Not der Kellnerin
Nicht mehr ... nicht weniger
Einheit
Kein Arm und kein Reich
Umpolung der All-Kommunikation
Es beginnt im Kopf
Gerechtigkeit
Wie verhält es sich mit der Freiheit? Ursprünglich war die Schöpfung vollkommen und Gott hat jeden von uns frei erschaffen. Es gab keine Abhängigkeiten der Geschöpfe voneinander, keine Grenzen im Bewusstsein und keine Einschränkungen der Bewegungsfreiheit. Jeder lebte in der Einheit mit
allen anderen Lebewesen und Lebensformen. Diese Freiheit wäre aber keine wirkliche Freiheit gewesen, wenn sie nicht die Möglichkeit des Missbrauchs zugelassen hätte
– was uns letztendlich unsere heutige Situation bescherte.
Wer sich nun wieder nach der ursprünglichen Freiheit sehnt, kann sein Leben mit einem Puzzle vergleichen: Stück für Stück kann ich einzelne Aspekte der Freiheit wiedererlangen, bis ich wieder der freie Sohn oder die freie Tochter Gottes bin, als der bzw. als die mich Gott
einst geschaffen hat. Und die einzelnen Schritte dorthin sind eine sehr praktische Angelegenheit:
Frei ist z. B., wer die Fehler, die ihn am anderen stören, zuerst bei sich selbst erkennt und bereinigt
– weil er keine Angst vor der Auseinandersetzung mit seinen Fehlern hat. Er fühlt sich nicht minderwertig und muss andere nicht in ein schlechtes Licht rücken, um selbst scheinbar besser dazustehen. Denn er kennt seinen inneren Wert und braucht sich nicht
zu verbiegen, um von anderen Bestätigung zu erhalten.
Wer unter "Freiheit" jedoch versteht, dass er nicht auf seinen Nächsten Rücksicht zu nehmen braucht, der ist nicht frei. Er missbraucht das Wort und kapselt sich in Wirklichkeit von anderen ab. Der wirklich Freie aber ist frei, seinen Nächsten in seiner momentanen Lebenssituation an- und aufzunehmen, weil er nicht von eigenen Problemen oder Erwartungen
an ihn umwölkt und befangen ist. Er ist offen dafür, was sein Nächster ihm mitteilen möchte und kann entsprechend darauf reagieren. Wer frei ist, spricht auch nicht gehässig über andere.
Er traut sich, mit seiner Kritik auf den Betroffenen selbst zuzugehen
anstatt aus Angst vor dessen Reaktion nur mit Dritten darüber zu sprechen.
Wer frei ist, hat nichts vor seinem Nächsten zu verbergen. Was auszusprechen ist, spricht er aus, um unklare Situationen zu klären. Das ganze Denken und Handeln des Freien ist von Klarheit geprägt.
Frei ist auch, wer seinen Nächsten zu nichts zwingt und ihn auch nicht unter Druck setzt. Warum sollte der Nächste auch unbedingt das tun, was einem selbst richtig erscheint? Sollte er nicht viel eher das tun, was ihm richtig erscheint – z. B. in einer Ehe oder Partnerschaft?
Christen beten im Vaterunser "Wie im Himmel, so auf Erden" und man könnte fragen: Gibt es wohl im Himmel so etwas wie Eifersucht oder Enttäuschung über den Partner?
Oder
gibt es dort das Verlangen, dass er mich in meinem Denken und Handeln bestätigt?
Oder dass er mir gegenüber das tut, was mir angenehm ist, damit ich dank seines
Verhaltens glücklich werde? Dann wäre dies nicht der Himmel, denn die ursprüngliche Freiheit ist unabhängig vom Verhalten des Nächsten.
Freiheit ist auch ein politischer Begriff. Er bedeutet eine größtmögliche Freiheit von Bevormundung durch eine bestimmte Gesetzgebung oder
auch die Möglichkeit, bestimmte Politiker frei wählen zu können oder auch nicht. Zur politischen Freiheit gehört die Freiheit der Berufswahl und -ausübung
und dazu die Freiheit, alles tun oder lassen zu können, was andere nicht schädigt. Auch die Freiheit, meine Fähigkeiten und Talente entwickeln zu können, gehört dazu. Wer sich z. B. gezwungen sieht, seinen Lebensunterhalt mit Tätigkeiten zu verdienen, die ihm widerstreben, kann sich nicht als
"frei" bezeichnen.
Die Grade der politischen Freiheit, die in den Gesellschaften dieser Welt möglich sind, sind dabei aber nur Spiegel der inneren Freiheit oder Unfreiheiten von Menschen, niemals die
"Freiheit" an sich. Wer sich nach mehr äußeren Freiheiten sehnt, kann also z. B. damit anfangen, die innere Freiheit zu entwickeln
– in den Aspekten, in denen er noch unfrei ist. So lehrte es Jesus, der Christus, der schon vor ca. 2000 Jahren ein Friedensreich auf dieser Erde aufbauen wollte
– mit allen, die
Ihm freiwillig die Treue halten. Und dieses Friedensreich muss zuerst im Inneren der Menschen Gestalt annehmen
(Lukas 17, 21), bevor es auch im Äußeren wächst (z. B. Matthäus 13, 31).
Christus möchte heute nichts anderes als damals. Wer lernt,
Ihm durch sein Denken, Reden und Tun zu vertrauen, wird allmählich frei – und der Druck, den sich Menschen durch ihr egoistisches Wollen
gegenseitig machen, schwindet. Das bestätigen diejenigen, die es beständig ausprobieren. Und dies führt auch zu den weiteren Prinzipien für
ein gelebtes Urchristentum, zur Gleichheit, Einheit, Brüderlichkeit und schließlich zur Gerechtigkeit.
Gott schuf alle gleich, doch der Mensch schuf Hierarchien. Keinen Menschen höher zu stellen oder zu bevorzugen ist eine Revolution.
"Gleichheit" – nur ein Ideal für Philosophen oder etwas sehr Praktisches, das uns hilft, glücklicher und zufriedener zu werden? Um die Gleichheit wurde in der Geschichte der Neuzeit immer wieder gerungen. Die Parole "Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit" steht z. B. auf allen französischen 1- und 2-Euro-Münzen. Sie stammt aus der Zeit der Französischen Revolution von 1789. In den USA wurde die Sklaverei im Namen der Gleichheit abgeschafft, und in der russischen Revolution von 1917 strebte man ein System an, das für immer mit den gesellschaftlichen Hierarchien Schluss macht. Während mittlerweile in fast allen Staatsverfassungen die "Gleichheit" als Menschenrecht niedergelegt ist, scheint es in der Praxis nicht so gut um sie zu stehen. Vor allem bei Eigentum und Verdienst ist die Ungleichheit in allen Ländern der Erde besonders groß. Während eine Arbeiterin auf einer Erdnussfarm im Senegal für weniger als das Existenzminimum hart arbeiten muss, bekommt z. B. die Frau des Ex-Tennis-Profis Boris Becker ca. 15 Millionen Euro Scheidungs-Abfindung, und viele ihrer Nachbarn in Florida/USA leben von Zinseinnahmen und Börsengeschäften, d. h. von "arbeitsfreien" Einkommen.
Woher kommt das "Oben und Unten"?
Ein Blick in
die Wirtschaftsunternehmen der Welt zeigt: Gleichheit – weit gefehlt!
Warum? Sind die Menschen vielleicht nicht "reif" für die Gleichheit? Gleichheit lässt sich nicht verordnen, und ein Blick in unsere Gefühlswelt könnte uns beantworten, wie es bei uns um die Gleichheit steht: Fühle ich mich allen anderen Menschen gegenüber
"gleich" oder gibt es da einen oder mehrere "Höhergestellte" oder "Untergebene" bzw.
"Unterlegene"? Wenn dem so ist, ist es dann ein Wunder, wenn man sich auch im Arbeitsleben oder in der Familie in einer
"höheren" oder "niedrigeren" Rolle wieder findet? Von Gott kommt dieses hierarchische Denken jedenfalls nicht, denn Er hat alle gleich geschaffen und Er hat die Vollkommenheit in
jeden von uns hinein gelegt. Wie also kam der Mensch dazu, sich über seinen Nächsten zu stellen, in den ja Gott auch die Vollkommenheit hinein gelegt hat?
Und wer bin ich noch, wenn ich mich über einen Menschen stelle, der in seinem
Inneren "vollkommen" ist?
Wer das "Gesetz von Saat und Ernte" als allgemeine Erklärung für seine Lebenssituation akzeptiert, müsste sich eingestehen:
"Ich habe dies selbst so verursacht." Vermutlich habe ich die Verhaltensmuster des
"Herrschen-Wollens" oder der Unterordnung schon aus früheren Einverleibungen mit in dieses Leben gebracht
(vgl. dazu Der Theologe Nr. 2 zum Thema "Reinkarnation").
Doch nichts muss bleiben, wie es ist. Wer kein Freund von Hierarchien ist und die Gleichheit in sich entwickeln will, kann z. B. damit beginnen, für alles, was er tut oder lässt, die volle Verantwortung zu übernehmen und diese nicht auf
andere abzuschieben. Wer seine Angst vor diesem Schritt oder seine Trägheit an der Wurzel aufarbeitet, wird nicht ewig ein Unterwürfiger bleiben. Seine inneren Schritte werden ihm dabei helfen, auch im Äußeren einen Arbeitsplatz zu finden, an dem er sein Verantwortungsbewusstsein einbringen kann. Und von der anderen Seite her gedacht: Ein Chef, der seine Angestellten dabei unterstützen würde, selbstständiger und eigenverantwortlicher zu denken, würde nicht auf Dauer von hörigen Jasagern oder eifersüchtigen Neidern umgeben bleiben.
Um früher oder später in die volle Gleichheit zu gelangen, bedarf es jedoch noch mehr. Menschen, die bereits einige Schritte in Richtung
"Gleichheit" gegangen sind, werden nicht damit zufrieden sein, dass es in der Wirtschaft überhaupt ein
"Oben" und "Unten" gibt. So
wird in einigen uns bekannten Betrieben auch die Gleichheit im Arbeitsleben
ansatzweise eingeübt in Verbindung mit der Gerechtigkeit. Praktisch heißt das zum Beispiel: Jeder bekommt den gleichen Lohn. Doch trägt er dann auch die gleiche Verantwortung
bzw. ist er bereit, allmählich in die Verantwortung, die ihm aufgrund seiner
Fähigkeiten möglich ist, hinein zu wachsen? Wenn nicht, würde auch
auf diese Weise das Prinzip der Gleichheit missbraucht, und es stellt sich
dann die Frage nach der Gerechtigkeit.
Was du heute tust, lerne ich morgen ...
Damit es nicht nur bei Worten bleibt, gibt es neben den inneren Schritten zur Gleichheit
in vielen Bereichen des Lebens auch eine äußere Hilfe, um in die Gleichheit hineinzuwachsen, nämlich die
"Rotation". Das heißt z. B.: Man bleibt nicht an seinem "Posten"
oder in seinem vertrauten Bereich kleben, sondern übernimmt eines Tages die Tätigkeit eines Anderen, wenn man seine bisherige Aufgabe verantwortungsbewusst ausgeführt und weitgehend erfüllt hat. Ist
z. B. in einem Betrieb die Motivation, dem Kunden das Beste zu geben, und das gegenseitige Wohlwollen die Grundlage, dann bringt jede Bewegung sowohl den Betrieb als auch den einzelnen Mitarbeiter nach vorne. Denn: Rotation setzt einen Kreislauf in Gang, der weitere Fähigkeiten erweckt und einen größeren Weitblick ermöglicht, der
weit über den eigenen Betrieb hinaus reicht. Das ist dann auch ein wesentlicher
Aspekt der
Bewusstseinserweiterung.
Wenn im Arbeitsleben eine Rotation derzeit Umstände halber jedoch in weiter Ferne scheint, kann man auch einmal bei kleinen Anlässen im
"Privatleben" üben: Wie wäre es mit einer Rotation beim Kochen, Spülen, Putzen, Autowaschen, usw.? Wer hier bereits im Kleinen Veränderungen einübt, kann Erstaunliches erleben. Er erfährt zum Beispiel, wie eine Tätigkeit, die er bisher wenig beachtet und geschätzt hat, ihm doch einiges an Konzentration und Können abverlangt. Oder er verspürt zuerst eine Abneigung.
Doch jetzt kommt es darauf an: Strebe ich wirklich die Gleichheit an, und komme ich
deshalb meiner Abneigung auf den Grund und arbeite an mir?
Oder entscheide ich mich für die anspruchslose "Lösung", dass alles bleibt, wie es ist?
Oft ist es eine Vision, die Menschen motiviert, sich im Inneren zu verändern und eingefahrene Bahnen zu verlassen. Zur Vision der Gleichheit gehört, dass alle Brüder und Schwestern sind. Dann kann mir das Schicksal meines Bruders
bzw. meiner Schwester nicht gleichgültig sein. Bei einer wirklichen Gleichheit ist auch jeder mit jedem verbunden. Das heißt: Ich stehe meinem Nächsten bei
– entsprechend den Fähigkeiten, die ich entwickelt habe – auch wenn es bequemer ist, wegzusehen ...
Und diese Entwicklung kennt keine Grenzen. Ich sehe dann eben nicht nur im Ehepartner,
im Geliebten
oder im eigenen Kind "einen Teil von mir", sondern ich mache mir bewusst, dass ich mit
jedem Menschen im Inneren verbunden sein sollte und kann, nicht nur mit
dem Verwandten oder einem speziell ausgewählten Mitmenschen. Und alles, was sich in mir noch dagegen sträubt, Menschen nicht mehr zu bevorzugen oder zu benachteiligen, zeigt mir die Aufgabe an, die ich in der Erdenschule noch zu bewältigen habe. Dann verändert sich die Arbeitswelt, das Privatleben und auch mein Verhältnis zu Gott.
Denn wer sich dieser Aufgabe stellt, hat einen mächtigen Helfer an seiner Seite, den Christus-Gottesgeist, der alles Leben durchatmet. Hier ist dann kein Platz mehr für den geheimnisvollen Gott der kirchlichen Tradition, der Schicksale nach seinem Gutdünken zuteilt (angeblicher
"unerforschlicher Ratschluss Gottes") und der in einer ewigen Hölle Ungleichheiten für alle Ewigkeit zementiert. Gott hilft mir stattdessen, mein
"Schicksal" zu begreifen und mein Leben in die Hand zu nehmen. Mein "Gott" hat mich dann auch nicht mehr für eine
"besondere" Berufung "auserwählt", die mir vor
anderen Menschen einen Vorzug gibt, sondern Er will, dass alle die innere Verbindung zu Ihm finden
– ohne Priester, Papst und Kirche aus Stein. Mein
"Gott" hilft mir dann auch nicht mehr dabei, über andere zu herrschen. Und Er wird
nicht mehr dafür missbraucht, mein Ego zu stärken, wenn die
anderen Menschen mich angeblich immer schlecht behandeln. Wenn ich wirklich "gleich" werden möchte, ist Gott für mich Einer, der im Nächsten genauso lebt wie in mir
– in allen gleich – und der auch im Tier, in der Pflanze, im gesamten Naturreich sichtbar zur Entfaltung kommen möchte. Vielleicht braucht es noch ein wenig mehr Einfühlungsvermögen, um sich vorstellen zu können, wie sich das Leben anfühlt, wenn alle Geschöpfe Gottes in Gleichheit miteinander leben. Die Sehnsucht nach diesem verlorenen Paradies, so heißt es oft, steckt in jedem von uns.
Teil 3: Brüderlichkeit bzw. Geschwisterlichkeit
Lernen, den anderen zu verstehen –
doch Achtung, wenn das
Unterbewusstsein rebelliert
Nicht mehr auf die Völker blicken, nicht mehr auf Rassen und Nationen – das ist ein wichtiges Etappenziel hin zu einer "neuen Erde", auf der friedfertige Menschen leben. Praktisch geschieht meist das Gegenteil. Dazu ein Beispiel aus dem aktuellen Zeitgeschehen. Der israelische Politiker Jossi Sarid wird von der Deutschen Presseagentur mit den Worten zitiert: "Wir, gepeinigt von Trauer und Zorn, werden weiter auf die Palästinenser dreinschlagen, ohne uns um deren Leiden zu scheren; und sie, gepeinigt von Trauer und Zorn, werden auf uns einschlagen, ohne sich um unsere Leiden zu scheren, bis wir alle erschöpft sind. Und dann erst werden wir völlig erschöpft an den Verhandlungstisch zurückkehren" (6.4.2001). Doch der bisherige Verlauf von Konflikten zwischen Völkern und Nationen macht nicht viel Hoffnung, dass wenigstens "Erschöpfung" zu einer wirklichen Umkehr hin zur Brüderlichkeit = Geschwisterlichkeit führt. Dazu bräuchte es eine grundsätzlich veränderte innere Einstellung.
"Was du deinem Nächsten antust, das wird auf dich zurückfallen" – so das geistige Gesetz von Ursache und Wirkung bzw. Saat und Ernte, das sogar einen überzeugten Krieger, Rachetäter oder Egoisten zum Nachdenken bringen könnte (vgl. dazu Der Theologe Nr. 2). Denn keiner dieser Täter will vermutlich das erleiden, was er anderen antut. Und wer darüber hinaus nach der Lehre des Jesus von Nazareth leben möchte, für den gilt: Bejahe in jedem Nächsten das Gute. Sei verständnisvoll und nimm deinen Bruder, deine Schwester, im Inneren an und auf. Wer lernt, sich in den anderen hineinzufühlen, der erlangt damit die Voraussetzung für eine echte Geschwisterlichkeit. Diese unterscheidet sich vom Gruppenegoismus, vom Clan-Denken und der Kumpanei dadurch, dass man nicht nur den Freunden Gutes tut, sondern auch den "Feinden". "Tue Gutes denen, die dich hassen oder dir Übles wollen", sagte Jesus von Nazareth.
So weit diese revolutionäre Botschaft. Doch wer hat damit schon Erfahrung? Viele haben sich gegenteilig programmiert und wünschen ihren "Gegnern", dass sie zu Fall kommen oder dass das Schicksal möglichst bald für Genugtuung oder Rache sorgen möge. Doch: E r ist mein Bruder. S i e ist meine Schwester. Wer die echte Brüderlichkeit bzw. Geschwisterlichkeit erlernen möchte, der übt sich darin, in jedem Menschen, der ihm begegnet, das Positive zu bejahen, auch wenn sich dieser Mensch derzeit anders verhält. Die meisten Menschen grübeln jedoch über die "Schlechtigkeit" ihres Mitmenschen nach und bestärken auf diese Weise noch das Negative in ihm anstatt sein positives inneres Wesen zu lieben und mit diesem in Einheit zu kommen. Außerdem haben sie sich daran gewöhnt, in von ihnen selbst geschaffenen Begrenzungen zu denken. Sie ordnen ihren Nächsten ein – als Angehörigen eines bestimmten Staates, einer Berufsgruppe oder einer sozialen Schicht. Und aus diesen Zuordnungen ergeben sich dann oftmals unterschiedliche Bewertungen dieser Personen und eine unterschiedliche Bereitschaft, diesen zu helfen.
Sich in die Situation des anderen versetzen
Dass Jesus diese Unterschiede nicht machte, ist weitgehend bekannt. Er lehrte ohne Ansehen der Person "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst". Doch Seine Gegenspieler, die Theologen seiner Zeit, suchten auch bei diesem Thema einen Angriffspunkt. Einer von ihnen dachte sich – wie so oft – ein Problem aus, um der einfachen und genialen Botschaft des Mannes aus Nazareth ausweichen zu können, und er fragte: "Wer ist denn mein Nächster?" Jesus antwortete, indem Er eine Geschichte von einem Mann erzählte, der nach einem Raubüberfall schwer verletzt im Straßengraben lag. Dieser Mann war jeweils der "Nächste" für alle, die ihn dort liegen sahen. Geholfen hat schließlich ein Fremder, einer aus einer anderen Volksgruppe. Doch vielleicht hätten ihm die anderen, die vorbei geeilt waren, auch geholfen, wenn sie sich nur einen Augenblick in seine Lage versetzt hätten. So wünschen wir es uns ja von unseren Mitmenschen: dass sie sich in unsere Lage versetzen und uns verstehen. Doch ist jeder von uns zuerst bereit, den anderen zu verstehen?
Situationen, die einem zeigen, wo man selbst steht, kommen oft unerwartet auf
einen zu. So zum Beispiel auf einen Gast in einem Restaurant, den der Koch um
Verständnis bat, dass er "nur für zehn Minuten" kurz außer Haus eilen müsse. Da er
dort bisher immer zügig bedient wurde, erklärt sich der Gast damit
einverstanden, heute etwas länger zu warten. Als es aber deutlich länger als
zehn Minuten dauert, wird der Gast ungeduldig und er beschließt, das Restaurant
zu verlassen. Er ist so mit seinem Anspruch auf optimalen Service und mit seiner
Zeiteinteilung beschäftigt, dass er die zunehmende Not des Bedienungspersonals
kaum wahrnimmt. Denn mittlerweile sind noch viele weitere Gäste ins Restaurant
gekommen und wollen ebenfalls bedient werden. Doch kurz bevor der Gast seinen
Entschluss in die Tat umsetzen kann, geht die Kellnerin auf ihn zu und bittet
verzweifelt um Hilfe. Ob man gemeinsam nach dem Koch suchen könne? In diesem Augenblick ändert sich seine innere Haltung. Mit
seinem PKW fahren beide los, um nachzuforschen, wo der Koch geblieben ist. Dieser kommt den beiden
bereits nach einigen hundert Metern entgegen. Er konnte wegen eines Staus
aufgrund eines Verkehrsunfalls nicht zur verabredeten Zeit zurück sein und hat sich
deshalb verspätet. Nachdem der Koch zurück ist, werden alle Gäste
unverzüglich bedient.
Das Personal bedankt sich anschließend bei dem Gast für das Verständnis und die
Hilfsbereitschaft und schenkt ihm die Mahlzeit. Fröhlich und ein wenig beschämt
fährt dieser nach Hause – denn fast wäre ja alles anders gelaufen.
Dieses Beispiel lässt ahnen, wie glücklich das eigene Leben und das Leben
anderer werden könnte, wenn man übt, sich in die Lage seines Nächsten zu
versetzen und entsprechend handelt. Auf diese Weise kann auch das Vertrauen
untereinander wachsen. Wenn Menschen geschwisterlich sind, dann kapseln sie sich
nicht ab, sind hilfsbereit und grundsätzlich allen Menschen zugetan. Das heißt aber nicht,
dass sie sich ausnützen lassen und zum Beispiel dort einspringen, wo ein anderer
nur zu bequem ist, eine Arbeit oder eine Aufgabe selbst zu tun.
Voraussetzung für eine echte Hilfestellung ist dabei auch die Ehrlichkeit. Wenn jemand zwar äußerlich "hilfsbereit" ist, gedanklich jedoch dagegen rebelliert, dann ist oft das Misslingen einer Aufgabe die Folge. Oder es kommt zu Verstimmungen oder Streit, weil der Nächste, dem scheinbar geholfen wird, merkt, dass etwas nicht stimmt. Wer geschwisterlich geworden ist, der hilft ohne Zwang und Druck. Er lernt auch, keinen Dank zu erwarten, und bildet sich auch nichts auf sein Können ein.
"Allein Gott gehört der Dank und die Ehre", so bekennen es zum Beispiel Menschen, die Jesus von Nazareth nachfolgen wollen. Deshalb kennen sie auch keinen "heiligen" Vater und keine "Heiligen", denn nur Gott allein ist für sie "heilig". Daraus folgt, dass es bei den Menschen keine Unterschiede gibt, und es gilt: Wir alle sind Geschwister unter Geschwistern, einander gleich gestellt, nicht mehr und nicht weniger. Mit ihrem Verstand stimmen hier viele zu, auch wenn sie einen anderen Glauben haben und sich nicht auf den Mann aus Nazareth berufen. Doch was liegt in unserem Unterbewusstsein? Wer wachsam ist, der merkt, wo er selbst oder sein Nächster sich noch über andere stellt oder wo er noch gehässige Gedanken hat, und was der nächste Schritt hin zu echter Geschwisterlichkeit sein könnte.
Für Menschen in
der schrittweisen Nachfolge des Jesus von Nazareth zählt dieses Tun auch zu den
Voraussetzungen, damit auf der Erde allmählich ein Friedensreich aufgebaut
werden kann, wo Menschen in Harmonie untereinander und mit der Natur leben
können.
Keine Geheimnisse pflegen, einander beistehen, Kommunikation mit Pflanzen und Tieren aufbauen und einiges mehr – Einheit lässt sich lernen.
Bei einem
Schlagerfestival kämpften viele Interpreten um die Gunst des Publikums. Einer
von ihnen singt ein Lied mit dem Titel Einer für alle, alle für einen. Der Liedtitel ist ein bekannter Leitspruch, der in manchen Gemeinschaften verwendet wird: bei der Feuerwehr etwa oder in einem Sportverein, wo jeder einmal der
"Eine" sein oder zu den "Allen" gehören kann. Anders hielt es
in diesem Beispiel allerdings der Sänger, der nur sich selbst in den Mittelpunkt stellte und behauptete:
"Der Eine bin ich". Ähnlich haben sich Diktatoren und Könige schon als die "Einen" verehren lassen, durch die Wohlstand und Glück zu
"allen" anderen kommen sollten
– eingelöst wurden solche Versprechen aber selten. Auch nicht von politischen Parteien, die sich zu
"Einheitsparteien" für "Alle" ernannt hatten und dann doch nur Interessenvertreter von wenigen waren.
Unterschwellig neigen die meisten Menschen dazu, sich in bestimmten Situationen
als die "Einen" zu fühlen – die am besten singen oder spielen, welche die besten
Liebhaber sind, am meisten verstehen, am effektivsten arbeiten, den größten
Durchblick haben und vieles mehr. Weil Jesus von Nazareth diese
Selbstaufwertungen durchschaute, hat Er Seinen Anhängern empfohlen: "Wer von
euch der Größte sein will, der sei euer aller Diener"
(Matthäus 23, 11). Ist das nun der Weg in die Einheit? Und was heißt das
praktisch?
In der ersten Urgemeinde in Jerusalem galt es zum Beispiel, einen krassen Gegensatz zwischen Reich und Arm aufzulösen, indem die damaligen Urchristen den Notleidenden unter
ihnen helfen, durch redliche Arbeit "auf eigene Füße" zu kommen. Wichtig dabei war, ehrlich miteinander zu reden. Denn Einheit bedeutet auch ein Miteinander in gegenseitiger Offenheit. Das Miteinander ergibt sich aus gemeinsamen Zielen, die man sich steckt. Und wenn Menschen mit einem gemeinsamen Ziel untereinander offen sind und keine Geheimnisse mehr pflegen, folgen wie automatisch von Innen heraus weitere Schritte: So gefällt es ihnen immer weniger, sich in kleinen Parzellen abzukapseln, was im Urchristentum dazu führt, dass man allmählich zu Großfamilien zusammenwachsen möchte. Dort beanspruchen Menschen zum Beispiel größere Werte oder Besitz nicht mehr nur für sich. Und diese Werte sollen schließlich auch gemeinsam erwirtschaftet werden
– in Betrieben, in denen man sich für das
"Gemeinwohl" bzw. das "große Ganze" einsetzt.
Hier sind dann auch die Tiere einbezogen, was für die ersten Christen, die mit Jesus von Nazareth noch direkt Kontakt hatten, selbstverständlich war: Ein Mann, der sein Kamel überfordert und gequält hatte, wurde von Jesus aufgeklärt, dass das Tier denselben Atem von Gott empfangen habe wie die Kinder des Mannes und dass es ebenso leidet wie Menschen leiden würden. Der Mann änderte
daraufhin sein Verhalten und stieß zur urchristlichen Gemeinschaft hinzu
(aus dem "apokryphen" Evangelium des vollkommenen Lebens;
siehe hier). Doch schon nach wenigen Jahren ging das Bewusstsein dafür verloren, dass Natur und Tiere zur großen Einheit aller Lebensformen hinzugehören. Der Gemeindelehrer Paulus trug entscheidend zu dieser Entwicklung bei, als er alle auf dem
"Fleischmarkt" angebotenen Tiere zum Verzehr freigab und Gottsuchern außerhalb der sich formierenden Kirche absprach, Gott in der Natur zu begegnen. Paulus schreibt
nämlich: "Der natürliche Mensch aber vernimmt nichts vom Geist Gottes"
(1. Korintherbrief 2, 14). Dabei ist der Geist Gottes natürlicherweise in meinem Nächsten und
der Gottesgeist spricht mich auch durch die Augen einer Kuh oder eines Schweins an. Er ist die Kraft in jedem Baum und Er bewegt sich in jedem Grashalm. So lehrte es bereits Jesus von Nazareth die Menschen. Auf einer antiken Papyrusrolle sind von Ihm die Worte überliefert:
"Richte den Stein auf und du wirst mich dort finden; spalte das Holz und ich bin
dort"
(Papyrus Grenfell & Hunt, Logion I, 5). Die Kirche nahm diesen Satz und ähnliche nicht in
ihre Bibel auf, doch die Wahrheit lässt sich auf Dauer nicht unterdrücken.
Umpolung der All-Kommunikation
So könnte man auch Gott als den "All-Einen" bezeichnen. Und wer nun beginnen will, erste Erfahrungen mit diesem "All-Einen" zu machen, kann sich zunächst bewusst machen: Alles Geschehen beruht auf Energie und es gibt nur zwei Möglichkeiten für mein Verhalten: Entweder ich stehe in Verbindung mit der Kraft Gottes, mit der All-Kommunikation, die alle von Gott geschaffenen Lebensformen durchströmt, ich strebe also in die große Einheit. Oder ich lebe von der umgepolten, der negativen Kraft, die überall dort wirksam ist, wo gegen Gebote Gottes verstoßen wird bzw. wo man den ursprünglichen, von Gott geschaffenen Energiekreislauf verlassen hat. So ist es, wenn ich nur mir selbst der Nächste bin und vielleicht noch die Verwandten einbeziehe, mich Freude oder Leid von anderen Menschen oder Tieren aber nicht mehr berührt.
Habe ich zum
Beispiel zu dem Vogel in meinem Garten Kommunikation, der im Frühjahr sein Nest
baut und der sich am Leben freut und Gott durch seine Lieder dankt? Wer diese
Frage ehrlicherweise mit Nein beantworten muss, dies aber ändern möchte, kann
einfach mit den Tieren im Garten beginnen. Wir Menschen fangen ja in der Regel
im "Kopf" an, etwas zu verändern. Ich könnte mir also gedanklich vornehmen,
bewusster zu leben und auf die Menschen und Tiere meiner Umgebung besser zu
achten. Dies wäre ein erster Schritt.
Ein weiterer Schritt könnte sein, ein oder
mehrmals am Tag einige Augenblicke innezuhalten und sich an das Ziel, die
Kommunikation mit dem großen All-Geist, zu erinnern. Auf diese Weise dringt die
positive Vorgabe mit der Zeit allmählich vom Kopf ins Herz bzw. in die Zellen des Körpers. Schon wenige
Schritte in diese Richtung bewirken mehr positive Energie und damit auch mehr
Zufriedenheit und größeres Glück. Dabei ist es eine Hilfe, immer wieder einmal
langsam und bewusst zu atmen. Denn in unserem Atem ist auch der Odem Gottes. Der
Odem Gott
ist
auch unser Lebens-Atem, ohne den wir nicht existieren könnten. Und es ist derselbe
Gott, der sowohl in uns atmet als auch in allen anderen Lebensformen. Deshalb
trennen wir uns auch von Gott, wenn wir die Verbindung zu nur einem Menschen
oder Wesen abschneiden und diesen bzw. dieses ablehnen.
In diesem Zusammenhang gewinnt auch das Wort
"Einer für alle und alle für Einen" eine neue Bedeutung: Wenn Christus für mich
der "Eine" ist, der für uns "alle" auf der Erde war und uns in "allen" begegnet,
dann huldige ich keinem Menschen und betrachte mich selbst nicht als den
Mittelpunkt, dem alles dienen muss. Ich lerne, für meinen Nächsten da zu sein,
und in mir wächst allmählich die Vision der großen Einheit aller Menschen und
allen Seins. In dieser Vision leben Menschen und Tiere friedfertig zusammen, und
alle Menschen verwirklichen nach ihren Möglichkeiten das Gebot "Bete und
arbeite". Dann gibt es keinen Gegensatz von Reich und Arm mehr, und Menschen können sich offen und ehrlich begegnen, weil keiner dem anderen Böses will oder Angst vor ihm haben muss.
Teil 5: Gerechtigkeit (Auszug)
Aus der Verwirklichung der Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit bzw. Geschwisterlichkeit und Einheit würde sich schließlich auch die Gerechtigkeit ergeben. Dort wo Menschen und Tiere frei sein können, wo Gleichheit herrscht statt einer Hierarchie, wo man geschwisterlich miteinander umgeht und in der großen Einheit der Schöpfung auch Natur und Tiere einbezieht, dort stellt sich in einem positiven Sinne früher oder später auch die Gerechtigkeit für alle Beteiligten ein. Wo jedoch diese Grundwerte nicht gelebt oder missbraucht werden, dort werden die Betroffenen rechtzeitig über ihr Gewissen zur Umkehr gemahnt*. Wo jedoch gegen diese Lebensprinzipien verstoßen wird, wird die Gerechtigkeit in der göttlichen Schöpfungsordnung früher oder später den Missbrauch oder die Vergehen aufdecken, und das negative Verhalten fällt auf den Verursacher zurück.
*
Was den ausbeuterischen Umgang mit der
"Mutter
Erde"
und den Mitgeschöpfen des Menschen betrifft, ist es allerdings schon zu spät, um
die entsprechenden Folgen noch abwenden zu können. Die Zeituhr tickt und lässt
sich nicht mehr stoppen. Die Erde, der beste Freund des Menschen, hat bereits
begonnen, sich zu wehren, um seine nur halbherzig umdenkenden und letztlich
unbeugsamen Zerstörer mehr und mehr abschütteln zu können und um dadurch selbst
zu überleben.
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