Die Westerweiterung des Ostens?

Eine Spiegelübung zur Selbsterkenntnis und das Ringen darum, einen weltweiten Atomkrieg zu verhindern

Der Theologe Nr. 118, aktualisiert am 24.9.2025


Eine Spiegelübung zur Selbsterkenntnis: Das ist zum Beispiel die Überlegung, was denn gewesen wäre, wenn es in den letzten Jahrzehnten statt zu einer NATO-Osterweiterung umgekehrt zu einer Westerweiterung des Ostens gekommen wäre.
Bevor wir diese Übung einmal anhand einiger Beispiele darlegen, einige grundsätzliche Worte vorab: In Seiner Bergpredigt sprach Jesus von Nazareth, dass es für einen Menschen in seinem Erdenleben vor allem darauf ankommt, die Gottes- und Nächstenliebe zu erlernen. Diese beiden Gebote, die Gebote der Gottes- und der Nächstenliebe, sind die wichtigsten, und sie werden von Jesus, dem Christus, zusammengefasst in der so genannten "Goldenen Regel", welche lautet: "Alles, was ihr wollt, dass euch die Menschen
tun, das tut ihr ihnen zuerst." Und in einem Sprichwort heißt es dem gleichen Sinn nach: "Was du nicht willst, dass man dir tu, das füg auch keinem andern zu."

Und jetzt ahnt man vielleicht schon, was in diesem Zusammenhang der Blick in den Spiegel beinhalten kann. Habe ich mich dem Nächsten gegenüber, auch wenn er mir nicht wohlgesinnt ist, so verhalten, wie ich von ihm behandelt werden möchte? Oder, von der anderen Seite betrachtet: Was wäre geschehen, wenn der Nächste, den ich womöglich als Feind oder Gegner betrachte, sich mir gegenüber so verhalten hätte, wie ich mich ihm gegenüber?

Und was zeigt sich, wenn dieser Maßstab auch einmal bei Staatsbevollmächtigten und den sie vielfach antreibenden Medienvertretern in einzelnen Ländern angelegt wird? Und wie wäre es weiter, nach diesen Kriterien vor allem einmal die Politik jener Regierungen zu hinterfragen, die sich seit Jahrzehnten stolz mit ihren angeblich "christlichen" Werten hervortun? Denn echte christliche Werte sind die Lehren der Gottes- und Nächstenliebe mit der Goldenen Regel, wie sie uns Christus gelehrt hat, der Sohn Gottes im Erdenkleid, nach dem diese Werte auch benannt sind. Diese Botschaft schließt einen Krieg und dessen Vorbereitung aus, denn nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung wird dann geschehen, was Jesus von Nazareth in den Worten ankündigte: "Wer zum Schwert greift, der wird durch das Schwert umkommen."
Und 2000 Jahre nach dessen Erdenleben gibt es noch viel brutalere Mordwaffen als Schwerter. Spätestens seit den Atombombenabwürfen der USA auf die wehrlosen japanischen Städte Hiroshima und Nagasaki im August 1945 ist bekannt: Ein Krieg mit vielen solcher Atomwaffen kann in der Kürze der Zeit zu einem atomaren Untergang der bekannten Zivilisationen führen und menschliches Leben auf diesem Planeten sogar ganz vernichten.

Foto: Vase mit Spiegel – GNU Free Documentation License, Transferred from de.wikipedia to Commons by Emes, Cgn aufgehellt geschärft durch Elya at de.wikipedia
 



1Das gebrochene Versprechen der Westens
 

2 Die Kuba-Krise 1962 – Die Welt am Abgrund zu einem Atomkrieg
 

3Hoffnung auf Entspannung nach der Niederlage der USA in Vietnam
 

4Die NATO-Osterweiterung und der Angriffskrieg auf Jugoslawien
 

5Die jahrelange Meinungspropaganda gegen Russland und die Eskalation nach dem westlichen Putsch in der Ukraine
 

6Der Bürgerkrieg in Griechenland und die Zurückhaltung der Sowjetunion
 

7Die Zurückhaltung der Sowjetunion in Österreich
 

8Der Westen drängt auf NATO-Aufnahme der Ukraine, damals noch gegen massiven Widerstand der dortigen Bevölkerung
 

9Deutschlands frühere Kriege gegen Russland, die Kriegsausweitung 2022 und die US-Geopolitik
 

10Zukunfts- und Friedenshoffnung unter der Regierung Schröder
 

11Der grausame Irak-Krieg der "Willigen" mit Uranmunition
 

12Präsident George W. Bush macht sich über seine Kriegslüge lustig
 

13Der Krieg Georgiens in Süd-Ossetien mit Unterstützung der USA als Auftakt zur heutigen Eskalation

Georgien, damals "in den Händen der US-Regierung"?
 

14Eurasien – "Schachbrett um die globale Vorherrschaft"
 

15Neue Hochrüstung gegen Russland
 

16Klare Worte aus dem Westen 2008: "Wir haben den Rubikon überschritten" – Das könnte heißen: Der große Krieg beginnt
 

17Jetzt gerät die Ukraine ins Visier eines immer kriegerischen Westens
 

18Die Putschlegenden von Kiew – Wer erschoss die Demonstranten?
 

19Die Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele von Sotschi im Jahr 2014
 

20Antwort des Westens: Sofortige Anerkennung der nationalen und faschistischen Putsch-Regierung der Ukraine
 

212014: "US-Kongress erklärt Russland den Krieg"
 

22Was wäre, wenn sich Russland nur annähernd so verhalten hätte wie die USA?
 

23Die westliche Geringschätzung des Völkerrechts
 

24Die endzeitliche Völkerschlacht von "Armageddon" – Die "Teufel" versammeln die Staatenlenker zum Krieg
 

25Beuge die Knie, Amerika!
 

26Teuflische "neue Weltordnung" oder Umkehr zur Lehre von Jesus, dem Christus

 


Kapitel 1
Das gebrochene Versprechen der Westens

Vor ca. 40 Jahren sah vieles in der Weltpolitik noch ganz anders aus als heute [2025]. Niemand dachte an einen drohenden Atomkrieg. Anlässlich der deutschen Wiedervereinigung hatten die NATO-Politiker, darunter deren Generalsekretär Manfred Wörner und der US-amerikanische Außenminister James Baker in der Regierung von George Bush, der russischen Regierung das Versprechen gegeben, die NATO nicht in Richtung Russland auszudehnen, mit Ausnahme der Integration Ostdeutschlands. Auf der anderen Seite zog sich die Armee der Sowjetunion aus Ostdeutschland und den östlichen Nachbarstaaten freiwillig zurück, das östliche Militärbündnis Warschauer Pakt löste sich auf, und die Regierungen Russlands reichten dem Westen seither immer wieder die Hand für eine gemeinsame Planung von Frieden und Sicherheit in Europa.
Doch in erster Linie die folgenden Regierungen der USA schmiedeten bald ganz andere Pläne. Sie umwarben nun diejenigen Länder, aus denen sich Russland zurückgezogen hatte und unterstützten und finanzierten dort vehement diejenigen Kräfte, welche nun stattdessen der EU und der NATO beitreten wollten. 1997 erfolgten dann aus Brüssel die Angebote der NATO an Polen, Tschechien und Ungarn, NATO-Mitglieder zu werden, was zur Folge haben könnte, auch NATO-Atomraketen immer näher an der Grenze zu Russland stationieren und im Kriegsfall auch immer näher vor Moskau abschießen zu können. Maßgeblich für die beginnende Nato-Osterweiterung war vor allem die US-Regierung unter Bill Clinton mit seiner Außenministerin Madeleine Albright. Das Versprechen der westlichen Politiker anlässlich der deutschen Wiedervereinigung, die NATO nicht nach Osten hin zu erweitern, wurde erstmals gebrochen und seither immer wieder und mit der juristisch versierten Begründung versehen, es wäre ja nichts schriftlich fixiert worden. Doch zählt das damals gegebene Wort und der damalige beidseitige gute Willen, aufeinander zu zugehen, nicht? 1999 wurden Polen, Tschechien und Ungarn als erste trotz Warnungen Russlands an den Westen, dies nicht zu tun, in die NATO aufgenommen.

Und schon das ist ein erstes Beispiel für etwas, was man im Spiegel der Selbsterkenntnis sehen kann:
Russland könne ja nicht von uns verlangen, dass wir die Versprechen der damaligen westlichen Staatsbevollmächtigten einhalten, so rechtfertigen sich deren heutige Nachfolger. Denn das sei ja, wie gesagt, damals gar nicht vertraglich festgelegt worden. Aber es wurde von allen damaligen Entscheidungsträgern, darunter, wie gesagt, NATO-Generalsekretär Manfred Wörner und US-Außenminister James Baker und aus Deutschland auch Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher, ausdrücklich versprochen. Das ist beweisbar, und es wurde auch vielfach in den Medien dokumentiert. Und wie würde man nun in westlichen Ländern reagieren, wenn man seinerseits auf das Versprechen seines Verhandlungspartners vertrauen würde und dann später dessen gravierenden Wortbruch erleben müsste? Und wenn man dann auch noch sinngemäß zu hören bekäme: "Was interessieren uns unsere Versprechen von gestern? Solange nichts Schriftliches vorliegt, zählt das nicht." Oder noch raffinierter: "So wäre das doch damals gar nicht gemeint gewesen." Und wie hätten wohl umgekehrt die USA und ihre Verbündeten auf eine wie auch immer geartete Westerweiterung des Ostens reagiert? Und wie haben sie schon einmal reagiert, als solches im Ansatz tatsächlich vorbereitet wurde?

Kapitel 2
Die Kuba-Krise 1962 – Die Welt am Abgrund zu einem Atomkrieg

Dazu ein Blick zurück in das Jahr 1962: Die Sowjetunion hatte geplant, in Kuba, ca. 250 km Meeres-Entfernung vor dem US-Bundesstaat Florida, sowjetische Mittelstreckenraketen aufzustellen. Und so, wie der Westen heute kompromisslos ein so genanntes uneingeschränktes Selbstbestimmungsrecht z. B. der nationalistischen und größtenteils russlandfeindlichen Ukraine-Regierung fordert, so wäre solches damals eben ein "Selbstbestimmungsrecht" der kommunistischen Regierung Kubas gewesen.
Doch die USA waren nicht bereit, sowjetische Raketen in Kuba in Reichweite ihres Landes zu tolerieren.
Von anderen hatte man eine solche Toleranz jedoch gefordert, wie ein weiterer Blick in den Spiegel zur Selbsterkenntnis zeigt. Selbst hatte man nämlich kurz zuvor US-Atomraketen immer näher in Richtung Russland aufstellen lassen, z. B. in der Türkei und in Italien, und auch die Bestückung US-amerikanischer U-Boote mit Atomraketen, die weltweit in den Meeren operieren, wurde forciert. Auch hatten die USA bis dahin die politische Opposition in Kuba massiv unterstützt, die unter anderem Terroranschläge im Land durchführte. Doch man stelle sich vor: Wenn Russland umgekehrt Ähnliches in mit den USA verbündeten Ländern getan hätte, was wäre dann wohl geschehen? 

Ein gewaltsamer Regierungswechsel ist den USA in Kuba jedoch nicht gelungen, doch ein solcher hatte gedroht. So reagierte nun die UdSSR mit der nachvollziehbaren Begründung, eine Stationierung russischer Raketen diene der möglichen Verteidigung Kubas gegen einen drohenden Angriff der USA. Und das war alles andere als aus der Luft gegriffen. Im US-Militär wurde nämlich auf eine unmittelbare Invasion in Kuba gedrängt. Air-Force-General Curtis E. Le May damals wörtlich: "Der rote Hund gräbt im Hinterhof der USA und muss dafür bestraft werden." (zit. nach kurier.at, 14.10.2022)
Hinterhof der USA? Solches wird im Westen wie selbstverständlich akzeptiert. Doch wird ein solcher "Hof" oder zumindest eine Art "Terrasse" auch Russland zugestanden? Die Spiegelübung zeigt nicht nur hier: Im Westen wird meist mit zweierlei Maß gemessen.
Und wie ging es damals in Kuba weiter? 200 Kriegsschiffe der USA fuhren nun vor Kuba auf, um die russischen Schiffe mit einer Seeblockade zu stoppen, und Deutschland sicherte den USA damals volle Unterstützung zu. Dann zündeten die USA der Reihe nach 40 Atombomben (!), vor allem im nördlichen Pazifik, um deren mörderische Wirkung in zahlreichen Versuchsanordnungen zu testen. Und in Großbritannien stand bereits ein Flugzeug-Bomber samt Besatzung und abwurfbereiten Atombomben in unmittelbarer Bereitschaft, um sofort auf einen entsprechenden Befehl Richtung Moskau starten zu können, nicht testweise wohlgemerkt. Und auch sowjetische U-Boote vor Kuba hätten Atombomben zünden können. Die Welt stand also schon einmal kurz vor einer möglichen atomaren Vernichtung, wie dies jetzt um das Jahr 2025 wieder droht.

Derweil verhandelten die Präsidenten Chruschtschow und Kennedy jedoch im Hintergrund und einigten sich. Die USA verlangen keine Kapitulation der UdSSR, sondern erklärten sich ihrerseits bereit, Kuba nicht anzugreifen und ihre Russland bedrohenden Atomwaffen aus der Türkei abzuziehen. Und die Sowjetunion verzichtete dafür auf die Stationierung atomar bestückbarer Mittelstreckenraketen in Kuba und ließ alles wieder abbauen, was bis dahin zu diesem Zweck schon errichtet war. Frieden war das allerdings noch nicht, aber immerhin, so würde man heute sagen, ein vorerst rettender "Deal". Die USA verstärkten zwar weiterhin in feindlicher Absicht die Wirtschaftssanktionen gegen Kuba, und der amerikanische Geheimdienst CIA ließ in Kuba weiterhin Sabotageakte durchführen. Aber es war durch die Vereinbarung der beiden Präsidenten immerhin ein Zeitfenster gewonnen, um furchtbarste Grauen für die Menschheit erst einmal auf Abstand zu halten. Ein Abstand, den es unter dem US-Präsidenten Joe Biden zuletzt leider nicht mehr gab, der jedoch zwischen den Präsidenten Donald Trump und Wladimir Putin im August 2025 zwischenzeitlich wieder ein kleines Stück weit geschaffen worden war, allerdings auch nicht dauerhaft, so dass die Welt erneut am Abgrund zu einem vernichtenden Atomkrieg steht.

Kapitel 3
Hoffnung auf Entspannung nach der Niederlage der USA in Vietnam

Und wie ging es damals nach der so genannten Kuba-Krise weiter? Es dauerte nicht lange, da begann Kennedys Nachfolger, Präsident Lyndon B. Johnson, den furchtbaren Vietnam-Krieg der USA, dem ca. eine halbe Million bis zu drei Millionen vietnamesischer Zivilisten zum Opfer fielen. Dazu kamen Tausende Opfer der von den USA eingesetzten hochgiftigen Dioxin-Verbindung Agent Orange, die nach Angaben des Roten Kreuzes nach dem Krieg bei einer weiteren Million Vietnamesen teils schwerste lebenslange Behinderungen und Verkrüppelungen verursachte. Der Krieg war von den USA, wie so viele andere, mit einer bösen Lüge gerechtfertigt worden – in diesem Fall, dass im nordvietnamesischen Golf von Tonkin 1964 angeblich ein Angriff auf zwei amerikanische Kriegsschiffe erfolgt sei, was aber überhaupt nicht stimmte.
Alles das schon vergessen im Westen?
Doch nach der Niederlage der USA in diesem Krieg gab es einige Indizien der Hoffnung, und es zeichneten sich im West-Ost-Konflikt einige Jahre größerer Entspannung ab. Russland rief derweil die friedliche Koexistenz beider Systeme in West und Ost aus, und auch im Westen dachten mehrere der damaligen Staatsbevollmächtigten in diesem Sinne um. Doch was droht der Welt jetzt in den 20er Jahren des 21. Jahrhunderts?

Kapitel 4
Die NATO-Osterweiterung und der Angriffskrieg auf Jugoslawien

Seit der deutschen Wiedervereinigung im Jahr 1990 drang der Westen immer massiver militärisch in Richtung Osten vor, und die NATO wurde um ein Land nach dem anderen erweitert, obwohl der russische Präsident Putin immer wieder davor gewarnt hatte und den Westen wiederholt (!) aufrief, die Sicherheitsinteressen Russlands nicht zu ignorieren, und obwohl er in diesem Sinne mehrfach Angebote für Frieden und Zusammenarbeit machte, die jedoch alle ignoriert oder ausgeschlagen wurden.
Und gleich wenige Tage nach der Aufnahme von Polen, Tschechien und Ungarn in die NATO, am 12. März 1999, hatte sich das Verteidigungsbündnis der NATO hier als Angriffsbündnis präsentiert. Denn nur 12 Tage später (!), am 24. März 1999, hatte die NATO mit der Bombardierung Serbiens und seiner Hauptstadt Belgrad begonnen. Voraus gingen Kämpfe zwischen der albanischen Untergrundarmee UCK und den jugoslawischen Streitkräften, und die Bombardierung durch die NATO wurde unter anderem begründet mit dem Vorwand, dass die in Jugoslawien regierenden Serben im Kosovo angeblich Konzentrationslager für Albaner betreiben – was aber nur eine weitere von den mehreren Kriegsunwahrheiten war, mit denen die USA und ihre Vasallen in den letzten Jahrzehnten jeweils in ihre Kriege zogen. Die Region Kosovo wurde den Serben schließlich von der angreifenden westlichen NATO-Allianz durch militärische Gewalt weggenommen, und es entstand dort stattdessen der bis dahin größte NATO-Militärstützpunkt im Osten und bald auf Betreiben des Westens, vornehmlich der USA, ein zweiter albanischer Staat in Europa.

Auch bedingt dadurch, dass Russland trotz Protesten nicht zugunsten Serbiens militärisch eingriff, wurden in den USA Pläne geschmiedet, weitere Kriege ins Auge zu fassen, die dann auch ganz oder teilweise geführt wurden (gegen Afghanistan, Irak, Libanon, Syrien, Libyen, Somalia, Iran). Der Oberbefehlshaber der NATO im Jugoslawien-Krieg, General Wesley Clark, berichtete ganz offen darüber in seinem Vortrag am 3.10.2007, siehe
youtube.com.

Man stelle sich nun aber einmal vor, Russland oder zuvor die Sowjetunion hätten auch nur ansatzweise Ähnliches gewagt.
Bereits beim vorausgehenden Kosovo-Krieg der NATO, der in Deutschland hauptsächlich vom Grünen-Außenminister Joschka Fischer orchestriert wurde, kann ein Blick in den Spiegel erhellend werden für die Aufdeckung westlicher Doppelmoral und Heuchelei. Eine so genannte "territoriale Integrität" Serbiens einschließlich der Provinz Kosovo wurde nämlich von den NATO-Staaten abgelehnt. In der Ukraine jedoch wird später das beliebte westliche Schlagwort "territoriale Integrität" zum Anlass genommen, um deren nationalistische und immer diktatorischere Regierung permanent mit Waffen zu beliefern.

Kapitel 5
Die jahrelange Meinungspropaganda gegen Russland und die Eskalation durch den westlichen Putsch in der Ukraine

Zur Erinnerung: In den Jahren 2013 und 2014 ließen die USA Tausende von Kilometer vom eigenen Land entfernt in der ehemaligen Sowjetrepublik Ukraine gewaltsam eine antirussische Regierung an die Macht putschen, um die Ukraine in der Folgezeit zu einem westlichen Bollwerk unmittelbar an der Grenze gegen Russland aufzurüsten. Vor allem US-amerikanische Konzerne waren dort schon tätig und standen für noch mehr Macht und Einfluss bereit. Doch die überwiegend von Russen bewohnte Halbinsel Krim (ca. 60 %) und die überwiegend von Russen bzw. Russisch sprechenden Menschen bewohnten ostukrainischen Regionen wollten unter der neuen auch noch verfassungswidrig zustande gekommenen antirussischen Herrschaft nicht länger ein Teil der Ukraine sein bzw. wollten eine gewisse Autonomie innerhalb des ukrainischen Staates. Vorbild hätte hier zum Beispiel der Föderalismus in Deutschland sein können, der Bundesländern eine gewisse Autonomie gegenüber der zentralen Bundesregierung ermöglicht. Doch die neuen russlandfeindlichen Machthaber lehnten kategorisch ab. Während im Osten daraufhin ein Bürgerkrieg ausbrach, schloss sich die Halbinsel Krim nach einer Volksabstimmung wieder Russland an – dem Land, zu dem sie in der jüngeren Geschichte die längste Zeit, nämlich ca. 270 Jahre, ohnehin schon gehört hatte.
Das rief wiederum den Westen auf dem Plan unter der Forderung nach "territorialer Integrität", die man z. B. Serbien verweigert, und die westlichen Waffenlieferungen nahmen zu: Diese wurden dann auch dafür eingesetzt, im
ukrainischen Bürgerkrieg eine Teil-Autonomie der ostukrainischen russischsprachigen Provinzen zu verhindern, bei dem bereits bis Anfang 2022 ca. 14.000 Menschen getötet wurden. Und dann sollte diese so genannte "Integrität" auch durch die kompromisslose Forderung an Russland nach erneuter Übereignung der Halbinsel Krim an die Ukraine, nach der Übereignung 1954 durch Präsident Chruschtschow, wiederhergestellt werden. Und immer mehr Waffen wurden vom Westen an die Regierung in Kiew geliefert. Die Kriegsfolgen: Hunderttausende getöteter Soldaten und auch Zivilisten auf beiden Seiten und Zerstörungen über Zerstörungen. Zumutbar für diejenigen, die hier auf diese Variation von "Integrität" pochen. Ein "Deal"? Nein, Russland müsse kapitulieren und sich den westeuropäischen Staatsbevollmächtigten beugen, so bekommen es die Bürger in den westlichen Leitmedien seit Jahren täglich zu hören.

Seit dem Beginn der NATO-Osterweiterung ist es also umgekehrt wie 1962, als Russland sich kurzzeitig Richtung USA in Bewegung gesetzt hatte. Die USA drangen nun Richtung Russland vor, und bekanntlich nicht nur in der Ukraine. Auch Georgien und Moldau sind schon lange auf dem Schirm der westlichen Geo-Strategen. Und Russland wehrt sich in allen den Jahren bis heute, dass die NATO immer näher auf Moskau vorrückt, so wie sich 1962 die USA unter Präsident Kennedy gewehrt hatten, dass die Sowjetunion in die Nähe der US-amerikanischen Grenze vorrückte. Das ist Fakt, und da gibt es nichts dran zu rütteln. Der damalige sowjetische Staatschef Chruschtschow, ein Ukrainer, der "in Wodka-Laune" (Peter Scholl-Latour) 1954 Russland die Krim weggenommen und der Ukraine geschenkt hatte, gab jedoch letztlich nach, und die Sowjetunion zog sich damals wieder zurück.
Doch der heute von europäischen NATO-Hardlinern beherrschte Westen gibt bisher nicht nach, und westliche Medien schütten seit Jahren vornehmlich Spott, Häme und Meinungspropaganda gegenüber Russland aus. In der schweizerischen Weltwoche war dazu am 2.11.2022 zu lesen: "Über Russland gibt es seit nunmehr rund 15 Jahren praktisch keine positiven Nachrichten mehr in der deutschen Presse."
Die erneute West-Ost-Eskalation hat sich also Zug um Zug aufgebaut, vor allem durch den vom Westen forcierten, mitfinanzierten und maßgeblich mitinszenierten Regierungsumsturz in der Ukraine im Jahr 2014. So ist die Menschheit jetzt ganz offensichtlich noch ein großes Stück näher dran an einem drohenden atomaren Vernichtungskrieg als 1962, denn heute scheinen in Westeuropa weitaus weniger intelligente Machthaber zu residieren, als es vor 60 Jahren war, und wer sich in den USA auf Dauer durchsetzt, ist noch nicht abzusehen.

Kapitel 6
Der Bürgerkrieg in Griechenland und die Zurückhaltung der Sowjetunion: Keine Westerweiterung des Ostens

Blicken wir an dieser Stelle etwas weiter zurück in die Zeit am Ende des Zweiten Weltkriegs und kurz danach: Vieles wird heute in den westlichen Ländern nicht mehr erwähnt, wäre aber damals im Bereich des Möglichen gelegen: Nehmen wir dazu einmal an, dass der Osten zum Beispiel Regierungsumstürze in Österreich oder in Griechenland angestrebt hätte. Wie hätten die USA samt NATO wohl reagiert auf eine solche Westerweiterung des Ostens?
In Griechenland tobte nach dem 2. Weltkrieg von 1946 bis 1949 ein heftiger Bürgerkrieg  zwischen sozialistischen und pro-westlichen und vor allem von Großbritannien ausgerüsteten Kräften, die sogar von den USA gelieferte Napalm-Bomben auf die Menschen in jenen griechischen Regionen abwarfen, in denen die Bevölkerung sich überwiegend zum östlichen Lager zählte.
Und das westliche Lager hat den Krieg schließlich gewonnen, wie es heißt. Jugoslawien unter Präsident Tito und die stalinistische Sowjetunion hätten dem Krieg aber eine ganz andere Wendung geben können. Doch sie gaben auch hier nach, was von den griechischen Kommunisten sogar als "Verrat" bezeichnet wurde. Doch ausgerechnet der im Westen vielgehasste sowjetische Diktator Stalin respektierte den Anspruch des Westens, dass Griechenland vor allem westliche Einflusssphäre sei. Eine mögliche Westerweiterung des Ostens blieb also aus. Doch es hätte, wie gesagt, ganz anders kommen können. Und das könnten sie auch sehen, wenn die westlichen Staatsbevollmächtigten in ihrem Kriegsbestreben einmal in den Spiegel schauen würden.

Kapitel 7
Die Zurückhaltung der Sowjetunion in Österreich: Keine Westerweiterung des Ostens

Und Österreich? Es war, auch schon weitgehend vergessen, die Sowjetunion, welche 1945 die Schlacht um Wien gewonnen hatte, nicht etwa die USA oder Großbritannien. 18.000 russische Soldaten wurden dabei getötet. Doch die Rote Armee setzte sich nicht in Wien fest, um dort zu bleiben. Der Osten ließ Österreich 1955 frei in die Neutralität, die dann aber mehr und mehr aufgeweicht wurde und 1995 sogar in den EU-Beitritt des Landes mündete. Was hätten aber wohl westliche Propagandisten der NATO-Osterweiterung gesagt, wenn die Sowjetunion Österreich damals besetzt, entsprechenden Einfluss auf die Regierung genommen und später dem 1955 gegründeten Warschauer Pakt einverleibt hätte – also eine Westerweiterung des Ostens?

Kapitel 8
Der Westen drängt auf NATO-Aufnahme der Ukraine, damals noch gegen massiven Widerstand der dortigen Bevölkerung

Ganz anders der Westen bei seinem Vormarsch mittlerweile auch innerhalb der ehemaligen Sowjetunion und dem Bestreben der Staaten Westeuropas und vor allem der US-Regierungen Clinton, Obama und Biden, die ehemalige Sowjetrepublik Ukraine ebenfalls früher oder später zu einem NATO-Mitglied zu machen. Deutschland, Frankreich und Spanien hatten es sich dann 2008 doch erst einmal anders überlegt. Und auch "der massive Widerstand der Bevölkerung" in der Ukraine, was einen möglichen NATO-Beitritt betrifft, so die Zeitung Die Welt, "spreche gegen die Aufnahme" (1.12.2008). Schon alles vergessen im Westen? Denn die ukrainische Bevölkerung tendierte mehr Richtung Russland (!), weshalb der mit Russland und dem Westen kooperierende Präsident Janukowitsch 2010 auch die demokratischen Wahlen in der Ukraine, wenn auch knapp, gewann. Doch wehe, jemand äußerst sich in der Ukraine heute so, wie es im Jahr 2008 noch offenbar die Mehrheit der Bürger tat!
Doch was sagen westliche Kriegstrommler heute? Dazu der CDU-Außenpolitik-Experte Roderich Kiesewetter im Jahr 2022 über den Krieg, im Einvernehmen mit der damaligen US-Regierung: "Russland muss sich zurückziehen, muss verlieren lernen wie Deutschland 1945." (ntv.de, 24.11.2022)
Werte Leser! Darum geht es ihnen also. Und solches sagt heute ein deutscher Spitzenpolitiker, nachdem Deutschland von 1942 bis 1945 im 2. Weltkrieg Millionen Russen im Krieg ermorden ließ! Ca. 25 Millionen Sowjetbürger, überwiegend Russen, kamen ums Leben, Soldaten und Zivilisten.
Wie wäre es denn alternativ mit einem Rückzug der USA aus Osteuropa, Tausende Kilometer von Washington entfernt? Wie wäre es mit einem Stopp des NATO-Vormarsches in Richtung Russland, und wie wäre es mit einem fairen Interessenausgleich zwischen den beiden ehemaligen Sowjetrepubliken Russland und der Ukraine? Damit würde Russland wenigstens ein kleiner Teil der ihm anlässlich der deutschen Wiedervereinigung versprochenen Sicherheitsgarantien gegeben, nachdem der Westen bisher einen Wortbruch an den anderen gereiht hatte, wie gesagt: Kein Schriftbruch, aber Wortbruch. Und umgekehrt könnte auch die Ukraine damit vereinbarte Sicherheitsgarantieren bekommen.

Kapitel 9
Deutschlands frühere Kriege gegen Russland, die Kriegsausweitung 2022 und die US-Geopolitik

Wie war es in der Vergangenheit? Kein Deutscher denke an einen Kompromiss gegen die terroristische Militärmacht in Russland, und der Krieg, "kann und darf nur mit dem Sieg enden", so die Worte des damaligen deutschen Propaganda-Ministers Josef Goebbels bei seiner bekannten "Sportpalastrede" am 18.2.1943 anlässlich des Krieges von Deutschland gegen Russland bzw. gegen die damaligen Sowjetunion. (zit. nach https://theologen.files.wordpress.com)
Bereits im 1. Weltkrieg hatte der deutsche Militärpfarrer Schettler verkündet, unser "Gott" gebe den Menschen, was sie verdienen, und er habe das Gericht über Russland in die Hände Deutschlands gelegt. Und der einflussreiche Kirchenmann nannte dafür auch gleich ein Beispiel: "Die Russen sind zu Tausenden in den Masurischen Seen zugrunde gegangen, fürchterlich war ihr Todesgeschrei."
(In Gottes Namen Durch – für die deutschen Streiter in Heer und Flotte, Berlin 1915, S. 40 ff.)
Deutschland hatte aber weder das zaristische Russland besiegt, nachdem es bereits diesem 1914 den Krieg erklärt hatte, noch das stalinistische Russland, demgegenüber Deutschland Russland 1941 zum zweiten Mal den Krieg erklärt hatte. Und jetzt heißt es aus der Perspektive deutscher Machtpolitiker im dritten großen Konflikt vielfach wieder, Russland dürfe nicht siegen. Deshalb Waffen, Waffen, immer mehr Waffen aus dem Westen und vor allem auch aus Deutschland. Milliarden über Milliarden für unaufhörliche tägliche Kriegsmorde, für gegenseitige Zerstörung – und das alles mit der täglich wachsenden Gefahr eines atomaren Weltuntergangs. Denn, so beispielhaft der damalige FDP-Chef und damalige deutsche Finanzminister und Geldverwalter Christian Lindner schon am 2. Mai 2022: "Die Ukraine muss siegen, und sie wird gewinnen"
(https://twitter.com/c_lindner), und Ähnliches hörte man aus den Reihen von CDU und SPD, bzw. den Grünen (Minister Robert Habeck rief am 14.10.2022 sogar unter dem Applaus des Grünen-Parteitags dazu auf, gewisse Not und Leid im eigenen Land zu erdulden mit der Begründung: "Putin darf nicht gewinnen").
Dazu die Frage: Soll mit solchen und ähnlich denkenden und sich äußernden Politikern in Deutschland nicht vor allem eine Expansions-Politik verschiedener USA-Politiker zum Ausbau ihrer Herrschaftspläne fortgesetzt werden? So zeigte sich zuletzt unter der Regierung von Präsident Joe Biden ein wesentliches Kriegsziel der damaligen USA, wie es der US-Geopolitiker George Friedman im Jahr 2015 formuliert hatte: Nämlich, dass sich Deutschland und Russland niemals verbünden dürfen. Wörtlich: "
Das Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts, im 1. und im 2. Weltkrieg und im Kalten Krieg, waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland. Vereint sind sie die einzige Macht, die uns bedrohen kann. Unser Hauptinteresse war, sicherzustellen, dass dieser Fall nicht eintritt." (zit. nach freie-christen.com)

Kapitel 10
Zukunfts- und Friedenshoffnung unter der Regierung Schröder

Eine Zeitlang sah es allerdings ganz anders aus, nämlich unter dem deutschen Bundeskanzler Schröder, der bis zum Jahr 2005 regiert hatte. Und was wäre gewesen, wenn Russland und Deutschland damals ein grenzenloses Wirtschaftsabkommen zustande gebracht hätten, Deutschland und Russland und noch weitere Staaten eine einzige Freihandelszone?
Wäre es um diese Welt heute nicht um einiges besser bestellt? Auf jeden Fall hätten Europa als Ganzes und Deutschland im Besonderen sehr große Vorteile als Industriestandort in dem Haifischbecken der Weltwirtschaft. Niemand müsste frieren oder um seine Existenz fürchten wegen politischer skrupelloser Fehlentscheidungen, oder um bestimmten Machthabern, symbolisch gesprochen, die Füße zu küssen und Steuergelder zuhauf zu verschwenden, zu Gunsten zum Beispiel von US-amerikanischen Energieriesen und Rüstungsindustrien. 

Die Bundesregierung unter Gerhard Schröder konnte im Jahr 2003 Deutschland auch noch aus dem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg der meisten NATO-Staaten gegen den Irak unter der Führung der USA unter George W. Bush heraushalten. Dieser wurde mit der Lüge begründet (also mit einer Kriegslüge mehr), der Irak besäße Massenvernichtungswaffen. Und der Angriffskrieg und seine Folgen kosteten bis zum Ende der US-Besatzung einer halben Million Zivilisten das Leben, dazu unzählige Verwundete und bis heute Elend und Chaos. Andere Schätzungen liegen sogar noch deutlich höher. Den Untersuchungen zufolge können die meisten Opfer auf direkte Gewalteinwirkung wie Schüsse und Bombenangriffe zurückgeführt werden. Viele Opfer verstarben aber auch an indirekten Folgen wie dem Zusammenbruch der Infrastruktur für Trinkwasser, Ernährung, Verkehr und Gesundheit – Einzelschicksale meist unschuldiger Menschen, von denen man heute kaum mehr etwas hört. Und nach Ende des Krieges kam es in dem zerstörten Land bekanntlich zu bürgerkriegsähnlichen Zuständen, Tausenden von Terroranschlägen, weiteren Kriegshandlungen und unübersehbarer Gewaltkriminalität, bis heute. Alles schon vergessen Westen? Und auch das Nachfolgende, schon vergessen?

Kapitel 11
Der grausame Irak-Krieg der "Willigen" mit Uranmunition

Besonders entsetzlich ist, dass die westliche "Koalition der Willigen" im Irak neben besonders grausamen Napalm-Bomben wie einst in Vietnam offensichtlich auch 1000 bis 2000 Tonnen panzerbrechende Uranmunition verwendet hatte, die Großbritannien im Jahr 2023 auch in die Ukraine lieferte und die ukrainischen Soldaten für deren Einsatz ausbildet. Die Folgen des Einsatzes der Uran-Munition im Irak sind noch heute grausam. Der ARD-Weltspiegel berichtete dazu am 3.2.2013:
"Zehn Jahre nach dem Irakkrieg werden immer mehr missgebildete Kinder beerdigt. Das macht selbst Totengräber sprachlos: ‚Manchmal beerdigen wir Kinder mit vier Händen oder mit dreien. Manchmal haben die Körper zwei Köpfe. Es gibt jede Art von Missbildung, die man sich vorstellen kann. Manchmal ist der Kopf völlig deformiert, und die Augen liegen nicht vorn, sondern oben.`"
Der Neurochirurg Mahmood Swady erklärt in der Weltspiegel-Sendung: "Solche Kinder zu sehen, das ist … eigentlich unbeschreiblich." Und er ist sich sicher: "Die Krankheiten dieser Kinder sind eine Folge der Kriege im Irak." Bei den Kindern im irakischen Basra, wo besonders viel Uranmunition abgeschossen wurde, stiegen die Leukämiefälle nach beiden Irak-Kriegen um das bis zu 13-fache an.
Hinzu kommt: Einfache Schrotthändler versuchen seit Jahren, das Metall der zerstörten Panzer irgendwie noch zu verwerten. Schrotthändler wissen aber oft nichts von Uran und seinen Wirkungen. Ein renommierter Strahlenexperte hatte die radioaktive Belastung auf einem der zerstörten Panzer einmal gemessen: "Das ist ein Wert, der 180 Mal höher liegt als die natürliche Belastung."

Kapitel 12
Präsident George W. Bush macht sich über seine Kriegslüge lustig

Die der völkerrechtswidrigen und mit einer infamen Lüge begründeten Invasion des "willigen" Westens im Irak vorausgehenden Wirtschaftsanktionen der USA hatten bereits im Vorfeld grauenhafte Folgen: ca. eine halbe Million getötete Kinder als Opfer von Krankheit und Unterernährung. Das sei den Preis wert gewesen, so später zwischenzeitlich in einem Interview die damalige US-Außenministerin Albright.
Doch wer fragte damals, und wer fragt heute nach den Tätern, damals vor allem unter Befehlsgewalt von US-Präsident George W. Bush und dem britischen Premierminister Tony Blair? Für sie alle gilt die Gesetzmäßigkeit: Ihre Werke folgen ihnen nach. Auch wenn sie heute noch spotten und höhnen oder sich ihrer Verantwortung schlicht entziehen. 
So heißt es im Magazin Spiegel.online über George W. Bush während einer Veranstaltung im Weißen Haus im Jahr 2004: "Am 23. März 2004 trug George W. Bush einen Smoking mit Fliege und war bester Laune. Er hatte ein paar lustige Bilder mitgebracht und ein paar Witze. Und die Journalisten, die zu der feinen Veranstaltung in Washington gekommen waren, lachten mit. ´Diese Massenvernichtungswaffen müssen doch irgendwo sein`, sagte Bush mit diesem verrückten Grinsen, das er so gut beherrscht. Auf dem Bild, das Bush zeigte, war zu sehen, wie er unter seinen Möbeln im Oval Office mutmaßlich nach irakischem Giftgas sucht. ´… hier sind keine Massenvernichtungswaffen`, sagte Bush vor den anderen Fliegenträgern und kicherte in sich hinein und zeigte ein weiteres lustiges Bild und noch eins – zu dem Zeitpunkt waren schon weit mehr als 10.000 Iraker getötet worden, Zivilisten, Soldaten – irakische, amerikanische, britische – in einem Krieg, den es nicht hätte geben dürfen." (10.7.2016)

Und weiter heißt es bei spiegel.de: "Und Tony Blair? Was macht man mit einem Mann, der sagt, die Welt sei besser durch den Irakkrieg, mindestens 150.000 Tote später, während in Bagdad gerade mehr als 250 Menschen bei einem einzigen Anschlag ums Leben gekommen sind, verübt durch eine Terrorgruppe, die erst entstand in den Ruinen eines Irak … Der verbrecherische Krieg gegen den Irak, den Bush und Blair 2003 gewollt und bekommen haben, hat die Welt verändert wie wohl kein anderer Krieg seit 1945 – er zeigt das westliche Bündnis als Schurkenmacht. Bush, Blair und die anderen müssen vor den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, sie stehen nicht über dem Gesetz."

Was bekanntlich nie geschah. Die USA erkennen den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag nicht an, wenn es um US-Bürger geht, und die Briten führten lieber eigene Untersuchungen durch, von denen man bald aber nichts mehr hörte.
Doch gegen den russischen Präsident Putin stellte der Chefankläger dieses Strafgerichtshofs, der bezeichnenderweise aus Großbritannien stammt, 2023 sehr wohl einen Haftbefehl aus wegen Evakuierungen von Kindern und Jugendlichen aus Kriegsgebieten in Regionen Russlands außerhalb der Kampfgebiete, vielfach von Kriegswaisen. Deren mögliche Rückkehr zu Verwandten auf der westlich kontrollierte Seite inmitten der unübersichtlichen grausamen Kriegswirren und gegenseitigen Eroberungen und Rückeroberungen scheiterte oft an mangelnder Kooperation, ist gegebenenfalls jedoch nicht ausgeschlossen. Dadurch entstandene persönliche Dramen sind jedoch anders gelagert als Verbrechen an Hunderttausenden getöteter Kinder im Irak unter der Befehlsgewalt des US-amerikanischen und britischen Staatschefs.
Dazu die Frage und ein erneuter Blick in den Spiegel zur Selbsterkenntnis: Wie hätte der Westen mit seinen Massenmedien wohl die Weltöffentlichkeit aufgewiegelt und wie hätte man reagiert, wenn Russland solches getan hätte wie die USA und ihre Verbündeten damals im Irak?

Kapitel 13
Der Krieg Georgiens in Süd-Ossetien mit Unterstützung der USA als Auftakt zur heutigen Eskalation

Doch weshalb ging und geht die Weltöffentlichkeit über die US-Aggressionen der vergangenen Jahrzehnte meist einfach hinweg, während Russland fast immer nur die Rolle des bösen Sündenbocks zugesprochen wird?
Hiroshima, Vietnam, Irak – später auch noch Serbien, Libyen, Afghanistan, Syrien … vieles, sehr vieles wurde von den jeweiligen Regierungen der USA als Aggressor mithilfe von propagandistischen Unwahrheiten begonnen und entsprechend durchgezogen. Auch die östliche Seite hat natürlich ihre Gewaltgeschichte. Doch woher kommt dieses bizarre Ungleichgewicht, was die Bewertung und die historische Erinnerung angeht?

Ein drastisches Beispiel für dieses Ungleichgewicht, bis hin zur Lügenhaftigkeit, ist der kurze Krieg zwischen Russland und Georgien im Jahr 2008.
Am 7. August 2008 griff das Militär Georgiens über Nacht die autonome Republik Südossetien an, die von Georgien als Teil seines Staatsgebietes beansprucht wird, obwohl die große Mehrheit der Osseten das nicht will. Südossetien war, gleich dem benachbarten Abchasien, niemals Georgien beigetreten und hatte sich im Verlauf der jüngeren Geschichte schon mehrfach zu einem unabhängigen Staat erklärt, zu UdSSR-Zeiten bereits zu einer unabhängigen Sowjetrepublik. Doch auf Anordnung des georgischen Diktators Stalin mussten sich die Süd-Osseten beugen, als autonomes Gebiet innerhalb der Sowjetunion von der Sowjetrepublik Georgien zumindest mit verwaltet zu werden. Doch gleich nach der Auflösung der UdSSR an Weihnachten 1991 entschieden im Jahr 1992 auf demokratische Weise erneut 90 % der Süd-Osseten, dass sie sich in Zukunft Russland anschließen möchten, so wie bereits Nordossetien ebenfalls ein Teil Russlands ist. Es geht also auch um eine Wiedervereinigung eines Landes und deren Familien. Und im Jahr 2006 haben die Süd-Osseten in einer erneuten Volksabstimmung diesen Willen noch einmal bekräftigt. Doch was das Volk demokratisch wollte, wurde vom damals pro-westlichen NATO-Aufnahme-Kandidat Georgien von Anfang an ignoriert, und es kam in der Folge immer wieder zu bewaffneten Auseinandersetzungen. Doch wo blieb der Aufschrei derer, die im Westen im so lautstark von "Demokratie" sprechen? Eine Waffenruhe wurde von der Russischen Föderation und Georgien schließlich jahrelang gemeinsam überwacht – bis Georgien an eben diesem Augusttag im Jahr 2008 erneut einen offenen Krieg gegen Ossetien begann, der allerdings "ungerechtfertigt" war, so im Jahr darauf sogar eine Untersuchung im Auftrag der Europäischen Union unter Beteiligung von 30 westeuropäischen Militär-, Gesetzes-, und Geschichtsexperten.

Was dabei von erheblicher Bedeutung ist: Längere Zeit vor dem Krieg hatten sich die USA bereits in Georgien festgesetzt. Und für diesen Krieg wurden georgische Soldaten, die im Irak im Auftrag der westlichen Kriegsmacht Teile des Irak kontrolliert hatten, eigens nach Georgien für die Invasion in Süd-Ossetien zurück geflogen; und zwar unter der 2004 neu eingeführten Flagge Georgiens aus den fünf roten Georgskreuzen auf weißem Untergrund – bis heute die gleiche Flagge, mit der auch die mörderischen Kreuzfahrer der katholischen Kirche im 11. Jahrhundert Jerusalem erobert hatten und dort eines der grausamsten Blutbäder der Geschichte angerichtet hatten.
Über den Hunderte von Toten fordernden Überfall Georgiens auf die Hauptstadt Süd-Ossetiens im August 2008 schrieb spiegel.de: "Die Invasoren, die am frühen Morgen des 8. August auf US-Jeeps ins zerbombte Zchinwali hineinfahren, tragen Uniformen und Stahlhelme ´made in USA`. Viele von ihnen sind von US-Offizieren ausgebildet worden oder haben im Irak als Waffenbrüder der Amerikaner gedient." (26.8.2008)

Die unter anderem mit deutschen Sturmgewehren ausgerüsteten Invasoren hatten einmal mehr versucht, die südossetische Bevölkerung, deren eindeutige demokratische Volksabstimmungen der Westen (wo, wie gesagt, immer betörend von "Demokratie" gesprochen wird) immer ignorierte, zu unterwerfen: Häuser wurden in der Nacht zerbombt, "Frauen und Kinder ermordet, Kirchen voller Flüchtlingen angezündet und ganze Dörfer niedergewalzt", so der russische Botschafter lt. spiegel.de (15.8.2008), und Zehntausende Osseten sind nach Russland geflohen. Und ein georgischer Minister brüstete sich Medienberichten zufolge sogar, dass die Georgier eine ganze russische Division der Friedenstruppen "ausgelöscht" hatten. Doch Russland, das den Osseten zu Hilfe geeilt war, stoppte nach fünf Tagen durch sein militärisches Gegengewicht den Krieg Georgiens.

Georgien damals "in den Händen der US-Regierung"?

Dies führte jedoch zu heftigsten Anschuldigungen gegenüber Russland durch die USA und den Westen, die hier keinerlei russische Einmischung mehr in ihre Machtinteressen dulden wollten, und sie es auf dem Boden der früheren Sowjetunion. Dabei beschuldigte der spätere offizielle Kriegsbericht der OSZE, also der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa, vor allem den Angreifer Georgien massiv, zum Beispiel Zivilisten im Schlaf überfallen und ermordet zu haben, und er sprach von möglichen georgischen Kriegsverbrechen, bevor Russland die Invasion schließlich militärisch stoppte. Der vom Westen beherrschte Europarat in Straßburg forderte trotzdem in umgekehrter Richtung eine Bestrafung von Russland. Und die US-Außenministerin Condoleeza Rice ließ damals in der für westliche Politiker leider vielfach typischen selbstherrlichen Manier verlauten: "Die Russen fangen an zu verstehen, dass sie für diese Art von Verhalten bezahlen müssen." (focus.de, 5.9.2008)

Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte bereits zuvor die zugrunde liegende heuchlerische aggressive Arroganz mit den Worten beschrieben: "Die Nato behandle Russland wie ein Kind, das diszipliniert werden müsse" (spiegel.de, 19.8.2008). Und daran hat sich bis heute [2025] grundsätzlich nicht viel geändert. Außer dass man behauptet, dass sich das einst angeblich undisziplinierte Kind nun zum "terroristischen" Feind und Kriegsverbrecher entwickelt habe, der wirtschaftlich ruiniert und militärisch besiegt gehöre. Und außer
im umgekehrten Sinne auch durch die neue Regierung der USA [seit 2025], die auch einmal bereit ist, mit Russland auf Augenhöhe zu sprechen.

Doch wie hätten die USA-Regierungen wohl reagiert, wenn in einer vergleichbaren Situation wie in Georgien umgekehrt nicht nur der Bevölkerungswille ihrer Verbündeten niedergebombt worden wäre, mit Hunderten von toten Frauen, Kindern und Männern, sondern wenn darüber hinaus die Soldaten einer US-amerikanischen Schutz- und Friedenstruppe von einer mit Russland verbündeten Armee liquidiert worden wären?
Die für die Tötung der russischen Soldaten verantwortliche kriegerische pro-westliche Regierung in Georgien hatte jedoch vom Westen nichts zu befürchten, im Gegenteil: Der georgische Oppositionspolitiker Chatschiswili klagte: "Unser Land, unsere Hauptstadt Tiflis befinden sich faktisch in den Händen der US-Regierung." (spiegel.de, 15.9.2008)


Doch es ging den USA offenbar damals nicht um das Wohl von Georgien oder Ossetien, sondern um knallharte Geopolitik, praktisch um die nächste Stufe einer NATO-Osterweiterung. Und es ging den USA damit um ein neues Kettenglied eines von der NATO beherrschten Gürtels von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer, das viele westliche Vordenker wie z. B. der US-Geostratege George Friedman zum Ziel erklärten – also um ein Bollwerk, um von dort dann eventuell weitere Eskalationsschritte im Sinne des "freien" Westens vollziehen zu können. Der georgische Präsident Saakaschwili höhnte in einer, so
spiegel.online, "demagogisch nationalistischen" Rede, Georgien sei Vorposten im "Kampf gegen Russland". (12.8.2008)
Der georgische Präsident hatte zuvor mit einem Stipendium in der US-Hauptstadt Washington studiert und dort seinen juristischen Doktorhut erworben, und er wurde für sein pro-westliches Engagement in seinem Präsidentenamt 2005 von Hillary Clinton sogar für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
"Heute stehen wir an vorderster Front zwischen Europa und Russland", so der georgische Kandidat für eine westliche "Friedenskarriere" drei Jahre später, Georgien sei, so Saakaschwili, die "Grenze zwischen Gut und Böse", und "wir werden siegen" (spiegel.de, 13.8.2008). Einige Jahre später wurde der Präsident wegen Amtsmissbrauch dann allerdings von der Nachfolgeregierung verhaftet, ließ sich dann aber in die Ukraine einbürgern, um von dort seine Kriegsbesessenheit gegen Russland fortsetzen zu können. Präsident Selenskyj bot ihm 2020 sogar das Amt des stellvertretenden Premierministers der Ukraine an, doch bei einem Besuch in Georgien wurde er 2021 erst einmal wieder verhaftet.

Kapitel 14
Eurasien – "Schachbrett um die globale Vorherrschaft"

Im Jahr 2008 war Saakaschwili der ideale Vasall der USA gewesen und deren Strategie der Vorherrschaft, so wie es im Untertitel des Buches des langzeitigen US-Chef-Strategen Zbigniew Brzezinski heißt: Die einzige Weltmacht – Amerikas Strategie der Vorherrschaft. Darin wird Russland unter anderem als ein "überflüssiges Land" bezeichnet. Für die "einzige Supermacht" USA sei die Region, in der Europa auf Asien stößt, das "Schachbrett, auf dem sich auch in Zukunft der Kampf um die globale Vorherrschaft abspielen wird", so der US-Stratege wörtlich (Berlin 1997, S. 74 f.). Und nach Georgien hatten die USA dann in diesem Sinne schon die Ukraine als nächstes Ziel für die globale Vorherrschaft auf dem Schirm.

Was solche Geopolitik unmittelbar an der Grenze zu Russland heute aktuell beinhaltet, beschreibt z. B. ein Artikel in der New York Times vom 15.11.2022: "
Die Ukraine ist zu einem Testgelände für hochmoderne Waffen und Informationssysteme sowie für neue Wege bei ihrer Verwendung geworden, von denen westliche Politiker und Militärkommandanten vorhersagen, dass sie die Kriegsführung für kommende Generationen prägen könnten."
Zum Vergleich: Die NATO gab schon 2023 ca. 18 mal so viel für Waffen und Rüstung aus als Russland, während man gleichzeitig wegen fehlender finanzieller Mittel schamlos täglich Zehntausende Menschen an Hunger und den Folgen von Unterernährung sterben lässt. Allein die USA haben ein Netz von ca. 1000 Militärstützpunkten weltweit aufgebaut, Russland demgegenüber nur ca. 20. Und die USA sind weiterhin die treibende Kraft für ein beispielloses in die Billionen gehendes Wettrüsten, das Anfang 2025 in den westlichen Ländern in bisher noch ungeahnte Dimensionen weiter eskaliert. Deutschland will jetzt unter der neuen CDU/CSU/SPD-Regierung unter grundsätzlichem Beifall der GRÜNEN 5% seines Bruttoinlandsproduktes für Aufrüstung verwenden, was bedeuten würde: Ca. die Hälfte der Ausgaben des deutschen Staates wären für Aufrüstung, für Waffen, für Kriege usw.

Kapitel 15
Neue Hochrüstung gegen Russland

Nahezu zeitgleich mit dem Angriff des NATO-Beitrittskandidaten Georgien in Ossetien im Kaukasus hatte die USA auch ein neues Kapitel des atomaren Wettrüstens begonnen. Am 14. August 2008 wurden in Warschau von US-Außenministerin Condoleeza Rice die Raketen-Verträge zwischen Polen und den USA über das Patriot-Raketenabwehrsystem feierlich unterzeichnet.
Der frühere georgische Präsident Schewardnadse warnte deshalb eindringlich vor einem neuen nun von den USA begonnenen "Kalten Krieg". Dieser drohe aber nicht wegen der Ereignisse im Kaukasus, sondern, so Schewardnadse wörtlich, er "ist doch schon längst von den USA angezettelt (worden) durch den so genannten Raketenabwehrschirm der Amerikaner in Tschechien und Polen" (sueddeutsche.de, 17.10.2010) – was laut Militärexperten zum Beispiel den Sinn haben soll, einen großen Krieg konventionell gewinnen zu können, da man mit diesem Abwehrschirm gegnerische Atombomben ausschalten könne. Jetzt gebe es eine "neue Runde des atomaren Wettrüstens durch die USA", so Eduard Schewardnadse weiter. Und diese sei "gegen Russland" gerichtet, so die einhellige Sichtweise im Osten. Alle Versuche des russischen Präsidenten Wladimir Putin, im Vorfeld durch Alternativvorschläge zu einem Einvernehmen mit der NATO zu kommen, ließen die USA und ihre Verbündeten in den Wind schlagen und den Russen zynisch ausrichten, die neue Hochrüstung in Richtung Osten sei doch angeblich nur für die Abwehr von "Schurkenstaaten" wie dem Iran gedacht.

Auch neutrale Militärexperten sehen das jedoch völlig anders. Hans-Joachim Schmidt von der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung stellte Ende des Jahres 2008 fest, dass das Interesse der US-Regierung an einer Rüstungskontrolle auch vor der Georgien-Krise schon gering gewesen war. Wörtlich: "Washington setzt auf seine globale militärische Stärke und ist zu gleichberechtigten Rüstungskontrollabkommen nicht bereit." (zit. nach dw.com, 9.10.2008)
Deshalb wiederum die Frage an die Vertreter einer vom Westen so heuchlerisch beschworenen "wertebasierten Weltgemeinschaft": Was wäre, wenn sich Russland genauso verhalten würde?

Kapitel 16
Klare Worte aus dem Westen 2008: "Wir haben den Rubikon überschritten" – Das könnte heißen: Der große Krieg beginnt

Der polnische Präsident Donald Tusk war immerhin ehrlich genug, um im Zusammenhang mit dem neuen US-Raketenabwehrschirm in Polen und Tschechien 2008 zuzugeben: "Wir haben den Rubikon überschritten" (welt.de/politik/arti2329334, 15.8.2008). Diese Aussage ist in hohem Maße bedeutsam. Denn "Wir haben den Rubikon überschritten" – dieser Satz wurde durch den römischen Feldherrn Gaius Julius Cäsar zu einem historischen Wort. Er bedeutete damals Krieg. Cäsars Truppen überschritten den Fluss Rubikon, vernichteten daraufhin die Republik in Rom und eroberten anschließend ganz Italien und Spanien. Der Rubikon markierte also eine rote Linie. Wenn diese Linie bei einem Vormarsch oder einer Erweiterung des militärisch kontrollierten Gebietes überschritten werde, dann wird keine Verständigung mehr angestrebt, sondern Eroberung. "Wir haben den Rubikon überschritten" würde im historischen Kontext übersetzt also bedeuten: Der Krieg beginnt. Das war, wie gesagt, 2008.
Fragen wir uns an dieser Stelle erneut ernsthaft und stellen uns einmal vor: Was wäre, wenn der Osten seine militärischen und wirtschaftlichen Ambitionen immer weiter nach Westen hätte ausdehnen können? Also eine permanente Westerweiterung des Ostens. Hätten die USA und NATO stillgehalten und nur gewarnt, wie Wladimir Putin es wegen der Osterweiterung der NATO immer wieder, 20 Jahre lang, getan hat?
Oder hätten aggressive Kreise der USA und Westeuropas schon frühzeitig einen sich zum Atomkrieg ausweitenden großen Krieg provoziert, um ihre entsprechenden kriegerischen und antidiplomatischen Persönlichkeiten zu präsentieren, wie die jüngere Kriegsgeschichte vor allem der USA vielfach beweist? Und denen das Leben von Mensch, Natur und Tieren womöglich nur im allerengsten Umfeld von Bedeutung ist. Erbärmlich ist das menschliche Ego, je erbärmlicher, je mehr es sich aufplustert und faktisch mit einem atomaren Weltuntergang kokettiert.

Kapitel 17
Jetzt gerät die Ukraine ins Visier eines immer kriegerischen Westens

Russische Experten sagten schon damals, im August 2008, voraus, und, Zitat der Nachrichtenagentur Ria Novosti, dass "die USA als nächstes in der Ukraine versuchen, eine bewaffnete Konfrontation mit Russland zu provozieren" (14.8.2008). Und genauso kam es. Zbigniew Brzezinski hatte in seinem Buch Amerika – die einzige Weltmacht auch eine weitere Stufe dieser Kriegs- und Schlachtpläne angekündigt, die so genannte "Umwandlung Russlands". Wörtlich schrieb er schon im Jahr 1997: "Die Ukraine … ist ein geopolitischer Dreh- und Angelpunkt, weil ihre bloße Existenz als unabhängiger Staat zur Umwandlung Russlands beiträgt." (Berlin 1997, S. 74 f.)
Zur Umwandlung wohin?
Zu einem weiteren US-amerikanischen Vasallen, auf dessen Bodenschätze und Reichtümer man dann auch Zugriff hätte? Könnte man sagen, die Macht des Westens will womöglich nichts anderes, als sich die Macht des Ostens einzuverleiben?
Und ganz im Sinne dieser Militärdoktrin pumpte die USA 2013 zunächst fünf Milliarden Dollar in den gewaltsamen Maidan-Aufstand in Kiew mit dem Ziel des Regierungsumsturzes. Der
ehemalige US-Außenminister Henry Kissinger betrachtete den von den USA nachweislich mitbetriebenen "Regime Change" in Kiew dabei als "Generalprobe" für das, "was wir in Moskau tun möchten", so in einem CNN-Interview ca. drei Wochen vor dem Putsch (CNN, 2.2.2014, zit. nach pressenza.com). Doch, so der ehemalige SPD-Kanzlerkandidat Oskar Lafontaine in einem Interview ca. acht Jahre später, am 27.11.2022: Bisher sei es ihnen – den Amerikanern – noch nicht gelungen, "besser an die russischen Rohstoffe heranzukommen". (zit. nach deutsche-wirtschaftsnachrichten.de)

Kapitel 18
Die Putschlegenden vom Kiew – Wer erschoss die Demonstranten?

Die nationalistische und maßgeblich noch von extrem rechtsradikalen Kräften befeuerte Erhebung in Kiew gegen die dortige demokratisch gewählte Regierung war also im Interesse der USA und der EU gegen die langjährigen gutnachbarlichen Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine gerichtet, auf deren Beseitigung man abzielte. Als sich aber Mitte des Monats Februar 2014 unter Vermittlung von Russland, Deutschland und Frankreich eine Regierung der nationalen Einheit gebildet hatte aus Vertretern der Aufständischen und der bisherigen Regierung, waren die westlichen Putschpläne plötzlich gefährdet.
Dann geschah Folgendes: Scharfschützen aus von Aufständischen kontrollierten Gebäuden erschossen nicht nur ukrainische Polizisten und Ordnungskräfte, sondern auch viele Demonstranten. Dies wurde von den pro-westlichen Agitatoren dann aber sofort der bisherigen Regierung in die Schuhe geschoben – aufgrund der äußeren Umstände offensichtlich eine der unzähligen Kriegsunwahrheiten, was aber wiederum zur Folge hatte: Grölende Aufständische auf dem Maidan-Platz schrieen die diplomatische Lösung nieder, Regierungsgebäude wurden gestürmt, die bisherigen Regierungsvertreter mussten fliehen, und die vereinbarte Regierung der nationalen Einheit war folglich nach wenigen Stunden gescheitert. Oder anders formuliert: Gewaltsamer undemokratischer Umsturz und "Regime Change" waren entsprechend den damaligen Plänen vor allem aus den Kreisen der Weltmacht USA "erfolgreich". Und die USA hatten auch bereits die zukünftigen maßgeblichen Vertreter der Übergangsregierung ausgesucht. Doch warum die USA, 8000 km entfernt? Wer strebt hier also nach Vorherrschaft auch in dieser Region und unmittelbar an der Schwelle zu Russland? Und wer ist es, der ca. 1000 Militärstützpunkte weltweit hat gegenüber ca. 10 von Russland?

Kapitel 19
Die Abschlussfeier der Olympischen Winterspiele von Sotschi im Jahr 2014

Blicken wir nur wenige Kilometer weiter: Nur einen Tag später (!), am Abend des 23. Februar 2014, hatte Russland in Sotschi am Schwarzen Meer eine emotionale Abschiedsfeier der zu Ende gehenden Olympischen Winterspiele 2014 organisiert. Russland verabschiedete in einer weltweiten TV-Übertragung die Völker und Länder der Erde, deren Flaggen im Olympiastadion von Sotschi feierlich aufgereiht waren. Ein freundlicher überlebensgroßer russische Bär auf Schlittschuhen und mit einer Träne in den Augen löschte das Olympische Feuer, und auf das Eis strömende Kinder hielten dafür ihre brennenden Kerzen hoch wie zum Zeichen eines weiterhin brennenden Lichts des Friedens und der weltweiten Verbundenheit. Dazu erklang feierliche Musik des russischen Komponisten Tschaikowski. Präsident Putin war ebenfalls im Stadion, und seine Anspannung vor dem Kommenden schien man ihm trotz der rührenden Inszenierung für die Menschen in aller Welt anzumerken.
In der Antike galt die Vereinbarung, dass während der Olympischen Spiele alle Kriegshandlungen eingestellt werden. Und heute? Die Spiele wurden in Russland monumental und feierlich beendet. Doch was würde nun der kommende Tag bringen?

Kapitel 20
Antwort des Westens: Sofortige Anerkennung der nationalen und faschistischen Putsch-Regierung der Ukraine

Schon wenige Stunden später kam die Antwort des Westens: Am Morgen des 24. Februar 2014 wurde die unter maßgeblicher Regie der USA von den Aufständischen aus Nationalisten und Faschisten zusammengestellte neue Regierung in Kiew von den USA und von den Ländern der Europäischen Union sogleich als rechtmäßig anerkannt. Viele Aufständische hatten im Vorfeld schon vom Krieg gegen Russland gegrölt, und der vier Jahre zuvor demokratisch gewählte und auf Vermittlung zwischen Ost und West bemühte Präsident Janukowitsch war bereits auf der Flucht Richtung Russland. Und auch die russischsprachige Minderheit in der Ukraine war sogleich nach dem pro-westlichen Putsch heftigen Schikanen, Diskriminierungen und nun drohenden Gesetzesänderungen zu ihren Ungunsten ausgesetzt.

Doch Russland ergab sich nicht wehrlos in diesen auch gemäß den Gesetzen der Ukraine verfassungswidrigen Sturz des gewählten Präsidenten und holte sich – bezeichnenderweise auf unblutige Weise – nach wenigen Tagen die überwiegend von Russen bewohnte Halbinsel Krim zurück, die 1954 vom ukrainisch-sowjetischen Diktator Chruschtschow auch nach damaligen Maßstäben irregulär aus Russland herausgelöst und der damaligen Sowjetrepublik Ukraine übereignet worden war. Doch ein zumindest teilweises Verständnis für die Reaktion Russlands war im Westen leider einmal mehr gleich Null. Stattdessen eskalierte man die Konfrontation mit neuen Russland-Sanktionen. Der katholische damalige US-Außenminister der Obama-Regierung John Kerry kommentierte die Ereignisse jetzt entlarvend mit den Worten, die Zeit für einen Kurswechsel Russlands laufe nun ab. Russlands Zeit läuft ab – so dementsprechend die Schlagzeile in einer deutschen Zeitung vom 25. April jenes Jahres 2014.

PS: Informationen zum Konflikt um die Halbinsel Krim lesen Sie auch hier 

 Kapitel 21
2014: "US-Kongress erklärt Russland den Krieg"

Eine noch heftigere Kriegserklärung der USA an Russland folgte dann Ende des Jahres 2014. Der US-Kongress forderte bei nur zehn Gegenstimmen weitere Eskalationen in der Ukraine, nun auch gegen die mit Russland verbündeten ostukrainischen Republiken, die sich den russlandfeindlichen Nationalisten in Kiew ebenfalls nicht unterwerfen wollten. Es ging vor allem um massive Waffenlieferungen an die nationalistische Regierung für den Bürgerkrieg, der bald weit über 10.000 Ostukrainern das Leben kosten sollte. Bei focus.de ist am 9.12.2014 über die Kongressabgeordneten der USA zu lesen: "Allen voran rufen sie den US-Präsidenten auf, die Ukraine mit tödlichen und nicht-tödlichen Waffen zu versorgen, Militärtrainings zu ermöglichen und die Sanktionen zu verschärfen."
Und so geschah es. Nach Analyse des republikanischen Ex-Präsidentschaftskandidaten Ron Paul bedeutete diese Entscheidung der Abgeordneten unmissverständlich: "US-Kongress erklärt Russland den Krieg."

Eine neue Phase des US-Weltherrschaftswahns mit bislang bereits Hunderttausenden, ja Millionen von Todesopfern, darunter unzähligen Zivilisten, hatte nun unter Präsident Barack Obama begonnen. Und Wladimir Putin kam im Vergleich zu den aggressiven US-Präsidenten und ihrem Gefolge, das auch noch behauptet, "christlich" zu sein, doch etwas anders daher.

Zu den Kriegstrommlern auf Seiten der US-Vasallen gehörte und gehört auch der katholische polnische Friedensnobelpreisträger und ehemalige Regierungschef Lech Walesa. Er forderte nun massive weitere Aufrüstung des Westens mit noch mehr Atomwaffen. Lech Walesa wörtlich gegenüber der italienischen Zeitung La Stampa: "Wenn Putin uns mit Worten wie 'Vorsicht, ich habe Atomwaffen' bedroht, dann muss die Nato bereit sein zu antworten: ´Wir haben doppelt so viele.`"
(zit. nach bild.de, 6.10.2014)

Kapitel 22
Was wäre, wenn sich Russland nur annähernd so verhalten hätte wie die USA?

Auch hier würde eine Spiegelübung zur Selbsterkenntnis helfen für Staatsbevollmächtigte und Kriegstreiber – und für alle, die durch ihre permanente Eskalation die Welt immer weiter in Richtung eines atomaren Untergangs treiben. Und die Übung beinhaltet die Frage: Was wäre wohl geschehen, wenn Russland nach seinem Rückzug 1962 wieder zurück nach Kuba gekommen wäre, um dort dann doch noch militärische Stützpunkte aufzubauen?
Was wäre, wenn Russland darüber hinaus verschiedene Länder Süd- und Mittelamerikas militärisch aufgerüstet hätte, zum Beispiel Venezuela oder Bolivien?
Und was wäre geschehen, wenn Russland die Grenzländer der USA, also Kanada und Mexiko, als militärische Verbündete gewonnen hätte?
Also eine Westerweiterung des Ostens bis an die Grenzen der USA, unmittelbar an die Städte Washington oder New York heran.
Fragen über Fragen. Was ist daran spiegelbildlich anders, als die Osterweiterung der NATO, wenn es um Russlands Interessen bezüglich seiner Sicherheit und bezüglich des Krieges in der Ukraine geht?
Hätten die USA auch so lange stillgehalten wie Wladimir Putin, der immer wieder still hielt trotz des wiederholten und systematischen Wortbruchs von NATO-Politikern in Sachen Osterweiterung, meist garniert mit der Ausrede, es wäre ja im Detail damals nicht vertraglich unterzeichnet worden? Das nicht, aber auf Ehrenwort von vielen versichert.
Wladimir Putin fasste die Ziele des Westens am 20. September 2022 in einer Rede an die Nation aus Sicher der Reigerung Russlands mit folgenden Worte zusammen: "Das Ziel des Westens ist es, unser Land zu schwächen, zu spalten und schließlich zu zerstören. Sie sagen bereits, dass sie 1991 in der Lage waren, die Sowjetunion aufzulösen, und dass nun die Zeit für Russland selbst gekommen ist, dass es sich auflösen soll. Und das planen sie schon seit langem." (zit. nach diepresse.com, Wien, 21.9.2022)

In der Zwischenzeit eskalierte der Krieg in der Ukraine weiter. Und hier könnten auch die dem Westen angehörenden UNO-Botschafter einmal in den Spiegel schauen. Denn in den Spiegel schauen, das würde helfen. Auf ihren mehrheitlich gefassten Beschluss am 14.11.2022, eine Resolution anzunehmen, wonach Russland zur Wiedergutmachung für die Kriegsschäden in der Ukraine entsprechende Reparationszahlungen leisten müsse, antwortete der ehemalige russische Präsident und zu dem Zeitpunkt stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrats Medwedew auf seinem Telegram-Kanal am 14.11.2022 den Botschaftern: "Sie sollten die gleiche Empfehlung zur vollständigen Wiedergutmachung der Schäden annehmen, die die Vereinigten Staaten Korea, Vietnam, Irak, Jugoslawien und vielen anderen Ländern zufügten, die unter den Amerikanern und der NATO litten."

Kapitel 23
Die westliche Geringschätzung des Völkerrechts

Doch wie immer reagierten die westlichen Staatsbevollmächtigten Tag für Tag nur mit weiteren wüsten Beschimpfungen Russlands, mit Verhöhnungen, vielfach Kriegsunwahrheiten bzw. einseitigen Darstellungen, und, indem man weiterhin die eigenen Ursachen bzw. Schuldanteile für den Krieg ausblendet bzw. totschweigt. Gottlose Allianzen von Staat, Kirche und Medien drehen sich dazu Argumente, wie sie ihnen passen, auch gegen das von ihnen so gern in den Mund genommene "Völkerrecht". So, wie zum Beispiel 2013 im Angriffskrieg gegen Syrien auch erwogen wurde, – weil man im Irak oder in Afghanistan scheinbar schon vorteilhafte Erfahrungen damit gemacht hätte – dass sich, Zitat, "um das Völkerrecht wieder zu umgehen, auch eine Koalition der Willigen oder die NATO selbst mandatieren könnte" – so der damalige außenpolitische Sprecher der CDU Philipp Mißfelder. (zit. nach bild.de, 27.8.2013)
So ähnlich eben wie bereits 2003 im Irakkrieg – ein Verhalten, das die willigen westlichen Kriegs-Koalitionäre Russland natürlich von vorneherein verbieten – unter Androhung schlimmster Folgen wie massiven Sanktionen. Nur sie selbst nehmen sich, wie diese und andere Beispiele zeigen, gegebenenfalls heraus, dreist und scheinheilig auch gegen das Völkerrecht zu agieren, wenn sie das eben so wollen, denn ihre eigenen Interessen sind letztlich für sie der maßgeblich und entscheidende höchste Wert, der Rest wird meist entsprechend angepasst. Dabei geht es immer auch ums Beute machen, damals auch um syrische Ölfelder, die bis heute unter Kontrolle der USA stehen und von diesen ausgebeutet werden. Es geht also um die Ausweitung der eigenen Herrschaft und damit auch Wirtschaftskraft. Und alles Negative, was man selbst praktiziert, wird bevorzugt auf den Gegner projiziert, in unserer Zeit vornehmlich Russland, auch wenn dieser selbstverständlich auch die entsprechenden Angriffsflächen dafür bietet. Doch welcher der Kriegsherren ist bei genauerem und nicht nur vordergründigem Hinsehen letztlich vor allem der Angreifer, und wer ist derjenige, der sich vor allem wehrt?

Kapitel 24
Die endzeitliche Völkerschlacht von "Armageddon" – Die "Teufel" versammeln die Staatenlenker zum Krieg

Und das alles zählt auch zu den Hintergründen westlicher Kriegsführung in der Ukraine. Die Täter nennen sich meist auch noch "christlich". Doch was sind sie wirklich?
Amerika und seine Mitstreiter – ihre Doppelbödigkeit, Verschlagenheit und kaum zu verdeckende Kriegslüsternheit, wie sie sich bisher in der jüngeren Geschichte immer wieder zeigten, sind Gott, dem Ewigen, ein Gräuel, wenn man den Maßstab der Gottesbotschaften anlegt, wie er zum Beispiel durch die Propheten des Alten Bundes und durch Jesus von Nazareth den Menschen übermittelt wurde.
In ihren eigenen Bibeln steht, wohin diese Kriegskoketterie früher oder später führt, und zwar in der Apokalypse des Gottespropheten Johannes. Dort ist zu lesen: "Es sind Geister von Teufeln, die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen der ganzen Welt, sie zu versammeln zum Kampf." (Offenbarung 16, 14)
Und sie versammeln sich "an einem Ort, der heißt auf Hebräisch Armageddon" (V. 16). Und nach Ankündigung der Völkerschlacht sieht Johannes weiter voraus: "Und es geschah ein großes Erdbeben, wie es noch nicht gewesen ist, seit Menschen auf Erden sind – ein solches Erdbeben, so groß. Und aus der großen Stadt wurden drei Teile, und die Städte der Heiden stürzten ein … Und alle Inseln verschwanden und die Berge wurden nicht mehr gefunden." (V.18.20)
Die Zeichen der Zeit zeigen es auf: Amerika, Amerika und seine Mitstreiter zündelten seit Jahren am atomaren Armageddon. Und Gier nach Rohstoffen, Bodenschätzen, Herrschaftssphären und Hybris schreien von unten weiter zum Himmel, wie sich vielfach aufzeigen lässt. Und könnte man es nicht so sehen? Schlägt hier womöglich jemand wie ein Ertrinkender um sich, weil er in Wirklichkeit am Ende ist? 

Kapitel 25
"Beuge die Knie, Amerika!"

Die vom Seher und Propheten Johannes so vorhergesehene Entfesselung der Teufelsgeister lässt auch die Überlegung hochkommen: Wo die religiösen "Teufel" in dieser Welt seinen Sitz haben mögen, ist für viele lokalisierbar, doch wo haben offenbar die politischen und der wirtschaftlichen "Teufel" ihren Hauptsitz? Die Auflösung dieses Rätsels findet im eigenen Gehirn statt. Bewusstsein ist gefragt: Bewusstsein achtet das Leben in allen Lebensformen.

Offensichtlich ist: Die Geschichte vieler Länder war vielfach geprägt von Menschen mit unterweltlichem Ego-Intellekt, aber kaum mit Bewusstsein. Das Bewusstsein hat nichts mit Intellekt zu tun und mit egobezogener gegen den Nächsten gerichteten Intelligenz schon gar nicht, denn die ist ohnehin "des Teufels", wie man sprichwörtlich sagen könnte. Deshalb könnten sich Christen in aller Welt auch einmal zusammentun und im Hinblick auf die Kriegs- und Machtpolitik der letzten Jahrzehnte einen Aufruf verfassen, der sinngemäß beinhalten könnte: "Beuge die Knie, Amerika, dass du Erbarmen findest vor Gott, dem Ewigen, denn du hast dein Konto völlig überzogen. Amerika, nutze deine letzte Chance zur Umkehr, und lenke ein in den Frieden, du wirst keine weitere Chance mehr bekommen. Denn der Vorhang fällt und zeigt auf, wer die Ursachen setzte und die Wirkungen erleidet."

Im Jahr 2024 wurde in diesem Land bekanntlich eine neue Regierung gewählt, die in ihrer Außenpolitik zwischenzeitlich anders als die meisten ihrer Vorgänger-Regierungen zu handeln schien, dann aber doch wieder ähnlich wie die Vorgänger und womöglich nach einem Plan, der dort nach dem Jahr 2001 aufgestellt wurde. Der Aufruf an Amerika gilt auch den Politikern Westeuropas und allen anderen, die mit ideologischer Kompromisslosigkeit mehr und mehr Verhandlungen und das Streben nach einem Interessenausgleich ablehnen und stattdessen, indem sie sich selbst moralisch überhöhen, eine Ausweitung der Kriege vorbereiten.

Doch das Gesetz von Saat und Ernte, das ebenfalls in allen Bibeln nachlesbar ist, "Was der Mensch sät, das wird er ernten", wird über die Phalanx der Gewalt das bringen, was diese zuvor anderen angetan hat, einschließlich dem Grauen an der Mutter Erde mit ihren Tieren, Pflanzen, Mineralien und allen Lebensformen. Diese Phalanx der Gewalt, gleich in welchen Ländern die Drahtzieher saßen und heute sitzen, hat sich schon jetzt milliardenfache Schuld aufgeladen, und von System zu System im Laufe der Zeiten wurden sie brutaler. Jetzt fährt der Zug der Phalanx immer mehr in Richtung atomarem Weltuntergang. Doch kann ihn noch irgendwer, eventuell aus den eigenen Reihen, oder irgendetwas stoppen? Offene und auf Interessenausgleich abzielende Friedensgespräche werden von wenigen Ausnahmen abgesehen von den meisten führenden Politikern des Westens kategorisch abgelehnt. Viele und vor allem europäische Politiker sind bereit für immer bedrohlichere Eskalationen, und sie fordern, dass als Vorbedingung einer eventuellen Friedfertigkeit erst der so genannte Feind kapitulieren müsse. Und wenn nicht, gibt es dann womöglich sogar schon Gedankenkonstrukte für einen Einsatz von Atombomben – abgesegnet auch von der Theologie, denn, so lehrten es namhafte Theologen aus der westlichen Gewalt-Phalanx: Der "Schrecken eines Atomkriegs" gehe ja im Gegensatz zur dogmatisch festgeschriebenen angeblichen ewigen Verdammnis aller Ungläubigen vorüber, sei also gar nicht so schrecklich, so der langjährige US-amerikanische Präsidentenberater und evangelische Missionsprediger Billy Graham (vgl. hier).

Die Teufel in der Religion und die Teufel in der Politik – sie arbeiten Hand in Hand, folgen sie doch beide in ihren Kriegseskalationen dem, den Jesus von Nazareth auch als den Gott der Religionsführer Seiner Zeit entlarvt hatte mit den Worten: "Ihr habt den Teufel zum Vater und ihr wollt das tun, wonach es euren Vater verlangt. Er war ein Mörder von Anfang an. Und er steht nicht in der Wahrheit; denn es ist keine Wahrheit in ihm. Wenn er lügt, sagt er das, was aus ihm selbst kommt; denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge. Mir aber glaubt ihr nicht, weil ich die Wahrheit sage." (Johannes 8, 44)
Und unter der Inspiration des Vaters der Lüge, der "ein Mörder war von Anfang an", steigt die Wahrscheinlichkeit eines weltweiten Atomkriegs und eines atomaren Weltuntergangs derzeit von Tag zu Tag, und schon 2025 wurden Atomanlagen im Iran trotz der radioaktiven Vernichtungsgefahr für ganze Regionen von den Armeen Israels und der USA bombardiert, so, als ob die dafür Verantwortlichen das alles im Griff hätten.
Doch welche Möglichkeiten haben Bürger eines Landes wie Deutschland überhaupt, sich gegen die atomare Weltunterganspolitik einer Regierung zu artikulieren, um, wenn möglich, einen weltweiten atomaren Schlagabtausch zu verhindern, wenn sich ganze Bundeskabinette in einer Blase einer maßgeblich mit von der früheren US-Regierung ausgelösten Kriegsstimmung befindet und wenn sie sich fast wie eine Clique von Kriegsbefürwortern ohne ausreichenden Verstand präsentiert?

Kapitel 26
Teuflische "neue Weltordnung" oder Umkehr zur Lehre von Jesus, dem Christus

Während Jesus von Nazareth in Seiner Bergpredigt den Weg des Friedens aufzeigte, indem erst der Balken im eigenen Auge erkannt und entfernt werden müsse, bevor man den Splitter im Auge des Nächsten entfernen will, halten es Politiker unzähliger Länder von Anfang an gegenteilig und noch viel schlimmer, obwohl sich die meisten von ihnen "christlich" nennen, womit sie einmal mehr auch Christus verhöhnen. Der russische Präsident sei der Böse, man selbst und seinesgleichen seien die Guten, so die schon seit vielen Jahren fast täglich wiederholte Propaganda, der alle Tagesereignisse untergeordnet werden bzw. die meist verschwiegen werden, wenn sie sich nicht diesem so genannten "Narrativ" unterordnen lassen. Doch der Blick in den Spiegel zeigt, welche teuflische Grauen man selbst auf dem Gewissen hat, während der angeblich Böse Vergleichbares im Lauf seiner Geschichte auch ein um das andere Mal nicht getan hat. Von wem ging also jeweils das Übel aus? Und was wäre eine ehrliche Bilanz, wenn man einmal abwägen würde statt den Gegner pausenlos und ohne Sinn und Verstand und ohne Rücksicht auf das, was der eigenen Bevölkerung droht, nieder zu machen.

Zumindest einmal vorsichtig in den Spiegel zu schauen und vielleicht ansatzweise den eigenen Bösartigkeiten, Heucheleien und Lügen auf die Spur zu kommen, kommt für sehr, sehr viele offenbar von vorne herein nicht in Frage. Voller Rechthaberei und Selbstgerechtigkeit treiben diese Politiker und Medienmächtigen die Heuchelei auch durch eine Doppelmoral auf die Spitze: Wenn der Gegner etwas tut, was einem nicht gefällt, sei es immer böse. Tut man es aber selbst und würde man es dabei um ein Vielfaches schlimmer treiben, sei es angeblich doch nur, um das Böse zu bekämpfen.

Deutschland liefere solange Waffen, Waffen und noch mal Waffen im Wert von Milliarden an die Ukraine, wie diese von den dortigen Nationalisten angefordert werden, die sich wegen des Krieges bis auf Weiteres auch keinen demokratischen Wahlen mehr stellen. Und diese Lieferungen seien ja angeblich sinnvoll, weil dadurch angeblich Leben gerettet würden, so die scheinbare Logik der vormaligen deutschen Außenministerin Annalena Baerbock von der Partei Die Grünen, deren faktischer Inhalt sich an jedem Tag mehr erwies und erweist: Der Krieg eskalierte mit immer neuen Opfern auf beiden Seiten. Und über allem stand viele Jahre lang die Unterordnung bis hin zur Unterwerfung unter die weltweite Kriegs- und Vorherrschaftspolitik der USA im Rahmen der von diesen zuletzt wieder propagierten "neuen Weltordnung", deren Führerschaft der US-Präsident Joe Biden im März 2022 trotz fortschreitender demenzartiger Zustände einmal mehr für sein Land und sich selbst erhob (z. B. t-online.de, 27.3.2022) und was auch ab 2025 mit etwas anderen Akzenten teilweise weiter betrieben wird, vor allem im Hinblick auf Bodenschätze bzw. Rohstoffe und den Zugang dazu. Und devote Assistenten Europas
kommen vor allem als Garanten für Waffenlieferungen daher, zu Füßen derer, welcher die "neue Weltordnung" einer angeblichen politischen Zeitenwende anführen wollen, was jedoch, wenn sie mit ihrer rechthaberischen Kriegspolitik so weitermachen, den eigenen Niedergang umso schneller herbeiführt.

Doch der Vorhang fällt und bringt alles an den Tag – und das schon in Bälde. Diese beschworene neue Weltordnung entlarvt sich eben auch als ein Regelwerk – ungeschönt gesprochen – voller Kriegsmorden, doch der Ruf des Christus Gottes bricht sich ebenfalls weltweit Seine Bahn, sinngemäß gesprochen mit der Einladung: Folget Mir nach und nicht den Kriegsenthusiasten! Folget dem, der der Sieger ist und der bereits seit Hunderten von Jahren durch alle wahren Gottesprophetinnen und -propheten dazu aufruft: Liebe Gott in allem Leben und deinen Nächsten wie dich selbst. Liebet eure Feinde und tut Gutes auch denen, die euch hassen. Und kehrt um, tut Buße, bereut, bittet um Vergebung, vergebt und macht vieles wieder gut, denn, so die göttliche Verheißung, das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen.
 

Der Text  kann wie folgt zitiert werden:
Zeitschrift "Der Theologe", Hrsg. Dieter Potzel, Ausgabe Nr. 118 – Die Westerweiterung des Ostens? – Eine Spiegelübung zur Selbsterkenntnis und das Ringen darum, einen weltweiten Atomkrieg zu verhindern, Wertheim 2023, zit. nach
theologe.de/westerweiterung-des-ostens-eine-spiegeluebung.de, Fassung vom 12.10.2025; Copyright © und Impressum siehe hier.


Link zum politischen Tagesgeschehen: Kommentar von Hellmuth Hoffmann zur Ukraine-Politik der Bundesregierung 2025
(berliner-zeitung.de, 20.7.2025)
Der angesehene Diplomat der Bundesrepublik Deutschland war von 2009 bis 2013 Ständiger Vertreter Deutschlands bei der Abrüstungskonferenz in Genf und von 2013 bis 2016 Botschafter Deutschlands in Albanien.

 


 

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