Die Nachfolger des Jesus von Nazareth

Wie die Verfolgung begann

Der Theologe Nr. 120, aktualisiert am 2.10.2023
 


Einleitung

Jesus, der Zimmermann aus Nazareth, lehrte und lebte die schlichte Botschaft der Gottes- und Nächstenliebe. In Seiner Bergpredigt begeisterte Er viele Menschen, die entschlossen waren, ihr Leben in diesem Sinne grundlegend zu ändern. Das rief und ruft bis heute den Widerstand der Priesterkaste aller Religionen hervor, denn Jesus, der Christus, lehrte weder Priester noch eine Religion und deren Kulte und auch kein religiös fundiertes Herrschaftssystem, sondern Gott, den Freien Geist, in allem Leben – ohne Priester, ohne religionsgesalbte Staatenlenker, ohne Dogmen, ohne Sakramente und Rituale.

Gemälde: Justizmord an dem Jesusnachfolger Stephanus durch Steinigung, Adam Elsheimer, 1603, National Gallery of Scotland

Zunächst hatten sich die Vertreter der Priesterreligion in jüdischer Gewandung zu Feinden des Juden Jesus von Nazareth erklärt und Seine Hinrichtung bei den Römern durchgesetzt. Nachdem sie nach der Zerstörung ihres Tempels durch die Römer im Jahr 70 ihre Macht verloren hatten, waren es in der Folgezeit die imperialen Götzenkulte der herrschenden Römer mit ihren Staatenlenkern, denen die Nachfolger des Jesus von Nazareth ein Dorn im Auge waren, obwohl Jesus, der Christus, keine konkurrierende politische Bewegung gründete, sondern die einzelnen Menschen zur Umkehr und zu entsprechenden Gemeinschaften aufrief und lehrte: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt", es ist "inwendig in Euch".

Parallel zu dieser äußeren Bedrohung für Seine Nachfolger durch die Priester und Religions- und Staatsoberen erfolgte schon im 1. Jahrhundert die Unterwanderung urchristlicher Gemeinden durch machtorientierte Intellektuelle und Priestergeprägte bzw. vom Charakter her Priesterhörige, die äußerlich zwar vorgaben, Jesus von Nazareth ebenfalls folgen zu wollen. Doch aus deren Einfluss ging schon bald eine neue Kaste von Talarträgern hervor, die sich noch im ersten und dann vor allem in den nachfolgenden Jahrhunderten zum massiven Gegensatz zu Jesus von Nazareth und Seiner Botschaft vom kommenden Friedensreich entwickelte – also neue Priester, dieses Mal im katholischen Gewand. Diese Religion ist – wie ihre Vorläufer bei der Verfolgung der Nachfolger Jesu – letztlich eine Variante des Götzensystems Baal. Wie sie in der Spätantike und im frühen Mittelalter mit eskalierender Grausamkeit an die Verfolgung der Urchristen in deren Anfangszeit anknüpfte, lesen Sie in Der Theologe Nr. 92 Urchristentum im Freien Geist – von der Kirche verfolgt.

Hier, in der Ausgabe Der Theologe Nr. 120, lesen Sie, wie es dazu kam. Wie begann also die Verfolgung der Nachfolger des Jesus von Nazareth, und wie entwickelte es sich – an einigen Beispielen und mit zusammenfassenden Überlegungen dargestellt – bis zum Vorabend des Machtwechsels unter den Kaisern Konstantin und Theodosius im 4. Jahrhundert, bei denen der Priesterkult des Katholizismus über seine massive Privilegierung zur einzigen Staatsreligion des Imperiums aufstieg, was bis ins 21. Jahrhundert hineinreicht, doch jetzt immer schneller im Sinken ist.
 



 

Stephanus: "Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt?"

Die Verfolgung der ersten Christen

Johannes von Patmos: "Ziehet aus von ihr, Mein Volk!"

Perpetua – in der Arena ermordet

Verfolgung, Folter und Hinrichtung bis um das Jahr 300

Das System Baal unterwandert die urchristlichen Gemeinden

 



Das frühe Christentum in der ersten Zeit nach der Kreuzigung und Auferstehung von Jesus, dem Christus, war eine dynamische, geisterfüllte Bewegung. Der Theologe Walter Nigg schreibt in seinem Buch Prophetische Denker über das Urchristentum: "Eine alle Widerstände durchbrechende … Begeisterung hatte ihre Anhänger erfasst. … Eine dynamische Kraft erfüllt die Menschen, riss sie zu überaus kühnen Taten hin und ließ sie den revolutionären Grundsatz proklamieren, man müsse Gott mehr gehorchen als den Menschen. In diesem Enthusiasmus war das Lebendige enthalten, das alle Trägheit des Herzens und allen Geist der Schwere überwand." (S. 29 f.)

Und in dem Buch Die Rehabilitation des Christus Gottes lesen wir:
"Die ersten Christen lebten so, wie Jesus von Nazareth es gelehrt hat: Sie lebten in Gemeinschaften und teilten alles miteinander. Jeder arbeitete mit, wie es seinen Fähigkeiten entsprach. Ein jeder war dem anderen gleichgestellt; es gab keine Höhergestellten. Frauen und Männer waren gleichgestellt und hatten beide verantwortliche Aufgaben in den Gemeinden, zum Beispiel als Wortträgerinnen und Wortträger Gottes. Es gab weder Priester noch Bischöfe noch sonstige Mittler. Die ersten Christen bemühten sich, die Lehren des Jesus von Nazareth in ihrem Leben Schritt für Schritt in die Tat umzusetzen." (S. 422)

Nach kurzer Zeit jedoch schlich sich durch entsprechend geprägte Menschen das alte Kult-Priestertum des Götzen Baal in die urchristlichen Gemeinschaften ein und gewann mehr und mehr an Macht. Doch auch von außen bekämpften Priester und Priesterhörige unterschiedlicher Gewandung die Nachfolger des Jesus von Nazareth mit allen ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln. Denn was Gott, der Freie Geist, lehrt – "Gott in uns!" –, das macht jede Priesterkaste und deren erlogene Ansprüche, Mittlerfunktionen zu göttlichen Welt herstellen zu können, überflüssig. 
 

Stephanus: "Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt?"


Stephanus, ein angesehener Armenpfleger, bekam mit als erster die grenzenlose Wut der im Kern baalistischen Priestergilde im damaligen Jerusalem zu spüren. Sie beschuldigten ihn, gegen den Tempel und gegen das Religionsgesetz gelästert zu haben. (Apostelgeschichte 6, 11 ff.)
Sein wahres "Vergehen" bestand darin, sich nach dem Tod von Jesus zu Ihm, dem Christus, dem Sohn des lebendigen Gottes, zu bekennen. Man sagte von ihm, er sei mit Geist und Weisheit erfüllt gewesen, ein Mann mit einem beachtlichen Maß an Verständnis und Erfahrung, was seine überlieferte Verteidigungsrede vor dem Hohen Rat auch deutlich erkennen lässt. Stephanus blieb mutig und standhaft, trat für den Freien Geist ein und hielt seinen Anklägern entgegen:
"Doch der Höchste wohnt nicht in einem Bau, der von Menschenhand hergestellt ist, wie der Prophet sagt: ´Der Himmel ist mein Thron und die Erde der Schemel meiner Füße. Was für ein Haus wäre es, das ihr mir bauen könntet?` – sagt der Herr –‚ oder welches wäre die Stätte der Ruhe für mich? Hat nicht meine Hand dies ganze Weltall geschaffen?’" (7, 48 ff.)

So hatte Gott, der Ewige, bereits durch den Gottespropheten Jesaja gesprochen, auf den Stephanus sich hier beruft und der wie alle wahren Gottespropheten dem "Strom von oben" entstammt, aus dem göttlichen Reich, um den Menschen auf der Erde Orientierung und Hilfen über Hilfen für deren Lebensbemeisterung zu geben. In diesem "Strom" wirkte auch Stephanus, und er legte freimütig und mit klaren Worten dar, wie die Priesterkaste zu allen Zeiten die wahren Gottesboten immer verfolgen und töten ließ:
"Ihr Halsstarrigen, ihr, die ihr euch mit Herz und Ohr immerzu dem Heiligen Geist widersetzt, eure Väter schon und nun auch ihr. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt? Sie haben die getötet, die die Ankunft des Gerechten geweissagt haben, dessen Verräter und Mörder ihr jetzt geworden seid, ihr, die ihr durch die Anordnung von Engeln das Gesetz empfangen, es aber nicht gehalten habt." (7, 51 f.)

Als seine Ankläger das hörten, waren sie aufs Äußerste über ihn empört und "knirschten mit den Zähnen", wie es in den Bibeln überliefert ist. Stephanus jedoch legte Zeugnis davon ab, was er in diesem Moment vor seinem geistigen Auge sah: Jesus, den Christus, nach Seiner Rückkehr in den Himmel: "Ich sehe die Himmel aufgetan und den Menschensohn zur Rechten Gottes stehen!" (7, 56)

Daraufhin erhoben die Priester "ein lautes Geschrei, hielten sich die Ohren zu, stürmten gemeinsam auf ihn los und trieben ihn zur Stadt hinaus", und sie steinigten den Stephanus. Bei dem Mord an Stephanus war ein Mann namens Saulus gegenwärtig, der daran seinen Gefallen hatte. Stephanus reihte sich damit ein in das "Kettenopfer"* aufrechter Männer und Frauen, die für die Friedenslehre des Reiches Gottes eintraten. Was mit ihm geschah, war nach diesem Bericht ein kaltblütiger, brutaler Lynchmord – denn dem so genannten Hohen Rat war es nicht erlaubt, irgendjemanden zum Tode zu verurteilen und hinzurichten; das hätten allein die römische Besatzungsmacht und die von ihr beauftragten Schergen gedurft.

Wir wissen nicht, wie viele Gottesboten und gerechte Männer und Frauen dieses grausame Schicksal der Steinigung noch erlitten. Überliefert ist es von Jeremia und dem Jesusbruder Jakobus, bei vielen sind nicht einmal die Namen bekannt. Eine aufgestachelte Menschenmenge bewirft dabei die wehrlosen Opfer, die man teilweise in die Erde eingegraben hat, immer wieder mit Steinen. Jeder Stein verursacht neue Verletzungen und heftigste Schmerzen, bis der Körper so weit zerstört ist, dass der Mensch schließlich qualvoll stirbt.

Mit an Scheinheiligkeit nur schwer zu überbietender Heuchelei werden Stephanus und viele seiner geistigen Geschwister, auf die ein ähnliches Schicksal zukam, heute von den Machtkirchen vereinnahmt, obwohl auch ihnen zum Beispiel die Worte gelten "Der Höchste wohnt nicht in einem Bau, der von Menschenhand hergestellt ist", also auch nicht in deren Domen, Kathedralen und klerikalen Prachtbauten und dort eingeschlossen in ihren Tabernakeln und Gruft-Nischen. Grob sinnentstellend und folgenschwer erweisen sich dazu kirchliche Interpretationen, wonach Stephanus den jüdischen Tempel gemeint hatte, aber gewiss nicht die späteren katholischen und evangelischen Bauten, um deren absoluten Machtanspruch zu demonstrieren. Sie mündeten in Jahrhunderte lange beispiellose Judenverfolgungen bis hin zum Holocaust des 20. Jahrhunderts.
 

Die Verfolgung der ersten Christen


Unmittelbar nach der Ermordung von Stephanus berichtet die Apostelgeschichte der Bibeln: "Es erhob sich aber an diesem Tage eine große Verfolgung über die Gemeinde in Jerusalem" (8, 1) – der Beginn einer grausamen Verfolgungszeit für die Nachfolger von Jesus von Nazareth auf Betreiben der jeweiligen Priesterkaste über viele Jahrhunderte hinweg. Und in der Zeit des frühen Urchristentums wurden sie dabei gleichzeitig von Menschen unterwandert, welche ebenfalls die bereits Jahrhunderte alten Vorstellungen des Systems Baal noch in sich trugen – so manches davon auch erklärbar durch das Urwissen der Reinkarnation.

Diese Unterwanderung führte im Laufe der ersten Jahrhunderte auch zur allmählichen Entwicklung einer starren Kircheninstitution und im 4. Jahrhundert zur Etablierung einer römisch–katholischen Staatskirche, welche die dunklen Weihungen früherer Priesterkulte und deren Herrschaftsgebaren fortsetzte und die grausam gegen alle Abweichungen von ihren Religionszwängen vorging.
Mehr dazu lesen Sie in dem Artikel Bischof statt Christus – Die Anfänge der katholischen Kirche.

Ab dem Ende des 2. Jahrhunderts konnte man wahre und aufrichtige Christen deshalb immer häufiger außerhalb der sich allmählich herausbildenden katholischen Kirche finden in von dieser verteufelten "Ketzer"- und "Häretiker"-Bewegungen. Und bis zum Beginn des 4. Jahrhunderts ist in den überlieferten Berichten oft schwer zu unterscheiden, wer von den sich "Christen" nennenden Menschen dem sich allmählich etablierenden neuen Priester-System "katholisch" anhing, das immer mehr den Gegensatz zu Christus repräsentierte, und wer wirklich als Nachfolger in den Spuren von Jesus von Nazareth ging und deshalb verfolgt, gequält und ermordet wurde.
Die Einen wandelten sich nach Erhebung des Katholizismus zur Staatsreligion im 4
. Jahrhundert von teilweise Verfolgten zu Verfolgern, und sie wurden vollends zu Abhängigen und Hörigen des Systems Baal. Die Anderen blieben Verfolgte. Sie gerieten aus den höllischen Arenen des antiken Rom in die Höllen des kirchlichen Mittelalters, wo in den kommenden Jahrhunderten das bis dahin bekannte Ausmaß an Grausamkeiten gegen Andersdenkende noch vielfach übertroffen wurde.

Bereits Jesus von Nazareth hatte gegenüber Seinen damaligen Gegnern, den damaligen Theologen und Schriftgelehrten, die Verfolgung Seiner Nachfolger vorhergesagt: "Deshalb hat auch die Weisheit Gottes gesagt: Ich werde Propheten und Apostel zu ihnen senden und sie werden einige von ihnen töten und andere verfolgen." (Lukas 11, 49)
Die Weisheit Gottes hatte also Propheten angekündigt, und es waren in der Tat die Propheten, die mit den Aposteln zunächst die geistige Führung in den frühen urchristlichen Gemeinden innehatten. "Gotteslästerung" lautete immer wieder die Anklage gegen die Nachfolger des Jesus von Nazareth, und die Steinigung, wie bei Stephanus, war oft die Folge.

Flavius Josephus, ein jüdisch-römischer Historiker, schrieb Ende des 1. Jahrhunderts den nachfolgenden Bericht über die wahrscheinlich im Jahr 62 erfolgte
Hinrichtung von Jakobus, des leiblichen Bruders von Jesus von Nazareth und Leiters der Jerusalemer Urgemeinde.
"Ananus jedoch, dessen Ernennung zum Hohepriester ich soeben erwähnt habe, war von heftiger und verwegener Gemütsart und gehörte zur Sekte der Sadduzäer. … Er versammelte daher den hohen Rat zum Gericht und stellte vor dasselbe den Bruder des Jesus, der Christus genannt wird, mit Namen Jakobus, sowie noch einige andere, die er der Gesetzesübertretung anklagte und zur Steinigung führen ließ. Das aber erbitterte auch die eifrigsten Beobachter des Gesetzes, und sie schickten deshalb insgeheim Abgeordnete an den König mit der Bitte, den Ananus schriftlich aufzufordern, dass er für die Folge sich ein ähnliches Unterfangen nicht mehr beifallen lasse, wie er auch jetzt durchaus im Unrecht gewesen sei." (Flavius Josephus, Jüdische Altertümer XX, 9, 1)

Hinter diesen nüchtern klingenden Worten "die er zur Steinigung führen ließ" verbirgt sich unsägliches Leid, wie es auch Stephanus bereits erdulden musste. Die dem Hohenpriester hörigen Menschen bewarfen Jakobus, den leiblichen Bruder des Jesus von Nazareth, und einige weitere Nachfolger Jesu immer wieder mit Steinen. Die Hände der Opfer sind festgebunden, so dass sie nicht zum Schutz vor das Gesicht gehalten werden können. Ein Stein nach dem anderen fliegt gegen ihre Augen, auf ihre Nasen, gegen ihre Zähne, die Ohren, die Stirn oder den Oberkörper. Nach einer unendlich lang anmutenden Marterprozedur tritt dann irgendwann der Tod ein.

Nur wenige Jahre später, im Jahr 66, kommt es in Judäa zum gewaltsamen Aufstand gegen die römische Besatzungsmacht, in dessen Verlauf Jerusalem und der monumentale Tempel des Herodes im Jahr 70 von den Römern zerstört wurden und die jüdischen Priester ihre Wirkungsstätte und Machtbasis verloren.

Die heidnisch-römische Priesterkaste mitsamt ihrem Kaiserkult war nun obenauf und blieb in der Folgezeit auch die Verfolgerin der Nachfolger Jesu, die Gott nicht in äußeren Tempeln anbeteten, sondern in ihrem inneren Tempel – Gott in uns. Das Baal-System römischer Gewandung ließ die Christen ebenfalls aus religiösen Gründen und zum Zweck ihres Machterhalts foltern und töten.

Vergegenwärtigen wir uns hierzu einen
Bericht des römischen Historikers und Senators Tacitus über die Christenverfolgung durch Kaiser Nero nach dem Brand Roms im Jahr 60 nach Christus. Kaiser Nero war als Pontifex Maximus gleichzeitig oberster Priester Roms. Tacitus schrieb:
"Keine Betätigung der Menschenliebe, keine fürstlichen Schenkungen, keine Veranstaltungen, die Götter gut zu stimmen, schafften den schmählichen Verdacht aus der Welt, der Brand der Stadt sei [von Nero] befohlen worden. Um dieses Gerücht zum Schweigen zu bringen, schob Nero als Schuldige vor und belegte mit den ausgesuchtesten Strafen die Christen, die um ihrer Schandtaten willen allgemein verhasst waren. Der Urheber dieses Namens, Christus, war unter der Regierung des Tiberius durch den Statthalter Pontius Pilatus hingerichtet worden. Für den Augenblick war dieser Unheil stiftende Aberglaube unterdrückt worden; aber er brach sich wieder Bahn, zunächst in Judäa, der Heimat des Übels, aber auch in der Hauptstadt, wo alles Scheußliche und Schandbare von überall her zusammenströmt und Anhang gewinnt. Zuerst wurden die verhaftet, die sich offen bekannten, sodann auf ihre Anzeige hin eine gewaltige Menge. Man konnte sie nicht der Brandstiftung überführen, wohl aber ihres Hasses gegen das Menschengeschlecht. Bei der Todesstrafe trieb man sein Spiel mit ihnen; man nähte sie in Tierhäute ein und ließ sie von Hunden zerfleischen. Man hing sie ans Kreuz. Man verbrannte sie, in leicht brennbare Stoffe verpackt, und ließ sie bei einbrechender Dunkelheit als Nachtfackeln brennen. Nero gab seine Gärten für diese Schaustellung her und veranstaltete ein Zirkusspiel. Er mischte sich in Wagenlenkertracht unter das Volk oder stand so auf einem Wagen. Obgleich es sich um Schuldige handelte, um solche, die härteste Strafen verdienten, wachte auf dies alles hin das Mitleid auf. Denn man sagte sich: nicht dem öffentlichen Wohl, sondern der Grausamkeit eines einzigen Menschen würden sie geopfert." (Annales 15, 44; zit. nach Eberhard Arnold, Am Anfang war die Liebe, S. 60 f.)

Mit der "Grausamkeit eines einzigen Menschen" ist hier Nero gemeint, Pontifex Maximus und oberster Stellvertreter des Baalsystems im römischen Gewand.
Der römische Schriftsteller Tacitus übernahm in seinem Bericht die bösen Verleumdungen gegen die Urchristen, wenn er schreibt, "alles Scheußliche und Schandbare" sowie "Hass gegen das Menschengeschlecht" wäre ihnen zu eigen, weswegen sie angeblich "härteste Strafen verdienten". Und doch regte sich zumindest ansatzweise sein Gewissen, wie aus seinem Bericht hervorgeht.


Als ein geradezu unmenschliches "drittes Geschlecht" wurden die ersten Christen auch des unerträglichen Atheismus beschuldigt. Sie wurden als "Frevler", als "verzweifelte und verlorene Menschen", als "Gesetzlose", als "Feinde der öffentlichen Ordnung", als "unmenschliche Erscheinung" bekämpft, alles erlogen. (zit. nach Arnold, Am Anfang war die Liebe, S. 30)
 

Johannes von Patmos: "Ziehet aus von ihr, Mein Volk!


Der bekannteste Prophet dieser Zeit war Johannes von Patmos. Jesus von Nazareth sprach von Seinem Jünger Johannes und dessen Bruder Jakobus als den "Donnersöhnen", und Er sagte ihnen die kommenden Angriffe mit den Worten voraus: "Den Becher, den ich trinke, sollt ihr trinken".
Johannes blieb treu bei Jesus, dem Christus, als dieser gekreuzigt wurde. Er sorgte nach dessen Erdenleben auch für Seine Mutter Maria, und war einer der Säulen der Urgemeinde in Jerusalem. Gemeinsam mit Petrus brachte Johannes die Botschaft des Jesus von Nazareth nach Kleinasien, der heutigen Türkei, und nach Rom, wo er das Wüten des "Vaters von unten" zu spüren bekam, dem die Priesterkaste dient und der ein "Mörder und Lügner" war "von Anfang an" – so wie es Jesus von Nazareth lehrte und es Johannes in seinem Evangelium selbst niederschrieb. Unter Kaiser Nero wurde Johannes während der grausamen Christenverfolgung aufs Grausamste gefoltert und auf die Insel Patmos zur Zwangsarbeit in einem Bergwerk verbannt.

Dort wurde ihm von Christus in einer mächtigen Schau die Apokalypse über die Endzeit der materiellen Welt und der Aufbau des Neuen Jerusalem offenbart: "Siehe, das Zelt Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen; und sie werden sein Volk sein, und Gott selbst wird bei ihnen sein, ihr Gott. Und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, weder Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen." (21, 3-4)

Inständig mahnte Christus durch Johannes, der Ihm nun als Prophet diente, der "Hure Babylon" den Rücken zu kehren und aus dem Kult-System der Priester und Priesterhörigen zu fliehen, solange es auf der Erde noch möglich ist: "Ziehet aus von ihr, Mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden und nichts empfanget von ihren Plagen" (18, 4). Möglich ist auch die Übersetzung: "Tretet aus von ihr, Mein Volk!"

Nach der Verbannungszeit auf Patmos kehrte Johannes zurück zu den anderen Nachfolgern Jesu und lebte nach dem Gebot der Gottes- und Nächstenliebe: "Weil es das Gebot des Herrn ist, und wer dieses hält, tut genug."
Nichts sonst ist nötig, so seine Botschaft, wodurch er den Hass der Priesterkaste mit ihrem Lügengebäude auf sich zog.

In späterer Zeit versuchte das Priestertum, welches das frühe Urchristentum unterwandert hatte, den Propheten Johannes zu vereinnahmen, und man dichtete ihm ein mirakulöses Sterben im hohen Alter an.

Anderen Überlieferungen zufolge wurde Johannes jedoch durch die Handlanger des Religionsmolochs ermordet. Die Folterungen und Verfolgungen trieben in dieser Zeit immer neuen grausamen Höhepunkten zu. Bis zum Beginn des 4. Jahrhunderts wurden viele wahre Christusnachfolger in Christenverfolgungen gemartert und mussten ihr Leben lassen, auch wenn ihre Namen nicht ausdrücklich genannt wurden und übermittelt sind.

 

Die verfolgten Christen waren sich bewusst, dass sie Teil eines gewaltigen geistigen Kampfes waren. Sie wussten um die Existenz dunkler geistiger Wesen, der Dämonen, um deren Wirken auf der Erde, das im feindlichen Gegensatz zum Schöpfergott und zu Seinem Gesetz der Gottes- und Nächstenliebe stand und, wenn man es bis in unsere Zeit hinein betrachtet, immer noch steht.
So war es das Bestreben der Nachfolger des Jesus von Nazareth, für Christus und Seine Lehre der Gottes- und Nächstenliebe einzutreten und dem Rufmord, der Niedertracht und weiteren teuflischen Einflüssen zu widerstehen.

Ein philosophischer Kritiker der Christen, der Philosoph Celsus, mit dem sich vor allem der urchristliche Lehrer Origenes, auseinandersetzte, berichtete um das Jahr 150, dass es bei den Christen auch zu seiner Zeit noch Propheten gab, die, in Städten und Straßen umherziehend, auf Wanderschaft waren. Durch sie sprachen, wie Celsus es beschrieb, Gott und Christus zu den Menschen. Für die ersten urchristlichen Gemeinden war der Prophetische Geist also immer wieder eine reale Erfahrung, ein Tröster in Anfechtung und Leid.


Beispielhaft für viele andere Nachfolger des Jesus von Nazareth ist Perpetua, die um Jahr 200 in Karthago in Nordafrika lebte und im Kerker selbst Aufzeichnungen über ihr Schicksal verfasst hatte.
 
 

Perpetua – in der Arena ermordet


Als junge Frau eines römischen Bürgers steht Perpetua in Karthago Zeit ihres Lebens unter Vormundschaft eines Mannes, ob Ehemann oder Vater. Doch anstelle der Staatsreligion entscheidet sie sich selbstbestimmt für die Nachfolge Jesu. Sie nimmt Taufunterricht bei Christen, unter denen Weisheits-Lehrerinnen und Prophetinnen wirken, und die das Gebot befolgen "Erst lehrt, dann tauft."

Nachdem sie zusammen mit anderen Christen deshalb verhaftet wird, bittet sie Gott im Gebet um Klarheit, ob sie wieder in Freiheit kommen oder ermordet werden. In einer Innenschau sieht sie daraufhin eine Leiter, die Stufe für Stufe in das Reich Gottes führt, an deren Seiten jedoch Waffen und Mordwerkzeuge den Aufsteigenden bedrohen. Und am Fuße der Leiter macht sich ein Drache breit und sucht zu verhindern, dass jemand die Leiter betritt.
Da tritt Perpetua in ihrer Vision auf den Kopf des Drachens gleich einer ersten Stufe, und sie steigt von da bis ganz nach oben. Dort wird sie von einem guten Hirten und anderen Geistwesen voll Freude als Kind Gottes willkommen geheißen. Perpetua versteht nun, dass sie von dieser Welt nichts mehr erwarten könne.

Das ruft den Versucher auf den Plan, den Widersacher, der es auch darauf anlegt, schwankende Menschen für seine Zwecke zu benützen. Unter innerem Schmerz muss sie mit ansehen, wie ihr Vater, der sie anfleht, sich wieder den Religionsobrigkeiten des Imperiums zu unterwerfen, von der Schergen der Obrigkeit schwer geschlagen wird. Perpetua spricht ihm gut zu, unterwirft sich jedoch nicht mehr dem grausamen Götzenkult der Männer Roms.

Zusammen mit anderen Urchristen wird sie nun zum Tod durch Tierkampf in der Arena verurteilt, und Perpetua erkennt in einer weiteren Innenschau, dass sie nicht mit Tieren kämpfen werden, sondern mit dem Teufel, doch dass mit Christus der Sieg errungen wird.
Erhobenen Hauptes tritt sie am 7.3.203 in die Arena. Dort wird sie von einem von Menschen abgerichteten "Kampfrind" angegriffen und schwer verletzt. Da sie überlebt, wird einem jungen Gladiator befohlen, sie mit dem Schwert zu töten. Sie schreit auf, als sie erst an den Rippen getroffen wird. Dann sticht ihr der Befehlsempfänger in den Hals zur Ergötzung der Religionsführer und Arena-Besucher am Geburtstag des Kaisers, und der Gladiator tötet auf diese grausame Art die mutige und charakterstarke junge Frau.

Die spätere Papstreligion, die es schließlich schlimmer trieb als die römische Kaiserreligion, versuchte Perpetua und ihre Glaubensgeschwister, die mit ihr ermordet wurden, im Nachhinein für ihre Zwecke zu vereinnahmen.
Aufgrund des einstigen "Kampfrindes" in der Arena von Karthago wird sie bis heute verhöhnt, indem man sie den klerikal hörigen Metzgern und Fleischern als angebliche "Schutzheilige" der Papstreligion präsentiert, obwohl die verfolgten Urchristen überhaupt keine Tiere zum Fleischverzehr getötet hatten, sondern das Gebot "Du sollst nicht töten" auch den Tieren gegenüber erfüllten.

 

Verfolgung, Folter und Hinrichtung bis um das Jahr 300


In dem sich vom Urchristentum etwa ab Mitte des 2. Jahrhunderts allmählich abspaltenden Katholizismus gab es in diesen Zeiten auch Menschen mit religiösem Eifer, die ins Martyrium gedrängt haben sollen, weil sie glaubten, dass sie danach direkt den Himmel betreten könnten.

Doch wer kann heute noch die jeweilige Motivation prüfen und wozu? Waren sie doch alle, wenn auch mit unterschiedlichem Hintergrund, Söhne und Töchter Gottes. Und alle wurden sie Opfer des mörderischen Systems Baal, gleich in welcher Gewandung es sich zeigte – der heidnisch-römischen, der späteren römisch-katholischen oder einer anderen.
Eines ist dabei gewiss: Die Seele eines gefolterten und getöteten Menschen stirbt nicht. Sie lebt nach dem Hinscheiden des Körpers in den jenseitigen Welten weiter. Und Schmerzen, Angst und höllische Qualen müssen erst einmal von Mensch und Seele ertragen sein und von der Seele auch im Jenseits verarbeitet werden, gleich welche Ursachen bei Tätern und Opfern zugrunde liegen.

Richten wir an dieser Stelle wieder den Blick auf die, um die es in erster Linie geht, auf die vielfach nicht mehr dem Namen nach bekannten Propheten Gottes:
Sie befanden sich – erkannt oder unerkannt – unter den bei den Verfolgungen der jeweils herrschenden Priesterkaste Gefolterten und Getöteten.
Warum wurden sie getötet? Weil sie das Wort Gottes verkündeten, das Seine Widersacher zum Schweigen bringen wollten. Sie gingen ihrem Schicksal sehenden Auges entgegen, denn jeder musste jederzeit mit Denunziation, Verhaftung, Folter und Tod rechnen. Sie taten es, weil sie einen Auftrag mit auf die Erde gebracht hatten. Ihre Liebe zu Gott und Christus war so groß, dass sie die Kraft aufbrachten, die schlimmsten Qualen und Martern auf sich zu nehmen, die ein Mensch sich vorstellen kann.
Von einigen dieser Menschen wissen wir, dass sie mehrmals einen Auftrag Gottes im Erdenkörper annahmen und das, was hier nun ansatzweise beschrieben wird, mehrmals erdulden mussten.
Der Finsterling, die dunkle Macht im System Baal, sieht jeweils, welches Geistwesen in einem Menschen inkarniert ist. Er weiß auch um den Auftrag aus Gott Bescheid, den dieses Wesen ins Erdenkleid mitbringt. Deshalb kann man annehmen, dass ein Diener Gottes im Erdenkleid jedes Mal seelischen und körperlichen Qualen vielerlei Art ausgesetzt war.

Um das Jahr 300 berichtete ein Gemeindeleiter namens Phileas, wie Christen in Alexandria unter der beginnenden Verfolgung von Kaiser Diokletian gefoltert und ermordet wurden.
Der Kaiser verlangte zur Stabilisierung seiner von ihm als "göttlich" behaupteten Herrschaft eine einheitliche Religion, und er ließ deshalb katholisch Geprägte wie urchristliche "Manichäer" und so genannte "Montanisten", bei denen das prophetische Wort des Urchristentums noch lebendig war, gleichermaßen verfolgen, wenn sie sich nicht dem Staatskult unterwarfen.
Was Opfer damals in Alexandria erleiden mussten, beschreibt Phileas unter anderem mit den Worten:
"Denn einigen wurden zuerst die Hände auf dem Rücken zusammengebunden, an einen Geißelstoß aufgehängt und alle ihre Glieder durch des Scharfrichters Werkzeuge auseinander gespannt; hernach wurden sie von den Scharfrichtern auf obrigkeitlichen Befehl über ihren ganzen Leib, nicht allein an ihren Seiten, wie man den Mördern zu tun pflegte, sondern auch über ihren Bauch, Schienbeine, Hintern, etliche an allen empfindlichen Gliedern ihres Leibens mit eisernen Ruten gegeißelt. Andere wurden mit der einen Hand an das Gewölbe einer Galerie aufgehängt und ihnen alle Glieder ausgespannt, welches jede andere Pein weit übersteigt. Andere band man Rücken gegen Rücken zusammen und machte sie an Säulen fest, doch so, dass sie mit ihren Füßen den Boden nicht berühren konnten … Und diese grausame Peinigung dauerte nicht allein so lange, als der Blutrichter sie verhörte, sondern er ließ sie auch zu Zeiten ganze Tage lang in solcher Marter hängen." (zit. nach Eusebius, Kirchengeschichte, 8. Buch, Kapitel 10)

Die Abkömmlinge der römischen Blutrichter sind die kirchlichen Inquisitoren aller folgenden Jahrhunderte bis auf den heutigen Tag. Bezeichnenderweise übernahm der Katholizismus nach seiner baldigen Privilegierung und Entwicklung zur Staatsreligion nur wenige Jahre später sogar das Verfolgungsgesetz Diokletians in seine eigene mörderische Gesetzgebung gegen die urchristlichen "Häretiker" und setzte damit die grausame Verfolgung fort. Die Priesterkaste hatte also nur ihr Gewand gewechselt, und Männer im katholischen Gewand sorgten von nun an Hunderte von Jahre lang für grausamste Schrecken gegenüber den Nachfolgern Jesu.
 

Das System Baal unterwandert die urchristlichen Gemeinden


Der Kampf des Widersachers Gottes und seine Schliche gegen die ersten Christen beinhalteten neben der Anwendung brutalster Gewalt auch die Unterwanderung ihrer Gemeinschaften, auf die wir an dieser Stelle noch einmal näher eingehen möchten.

Bereits in den von Paulus gegründeten Gemeinden setzte eine Entwicklung ein, die den Freien Geist des Christus Gottes und das Prophetische Wort immer mehr zum Schweigen brachte und durch starre äußere Normen ersetzte. Da immer mehr Menschen sich zum Christentum bekannten, hatte man es in den Gemeinden bald mit größeren Menschenmengen zu tun, unter denen die hohen Lebensanforderungen, die noch an die ersten Urchristen gestellt worden waren, nicht mehr umgesetzt wurden.

Das Gütesiegel der Urchristen war ursprünglich die Gleichheit von Brüdern und Schwestern untereinander gewesen, die alle bereit waren, Verantwortung zu übernehmen. Dazu gehörte die gegenseitige Hilfe und der Verzicht auf persönlichen Besitz, die tätige, aktive Nächstenliebe, die Gewaltfreiheit – die sich zum Beispiel darin zeigte, dass Soldaten, Jäger und solche, die zu ihrem Lebensunterhalt Tiere töteten, nicht in die Gemeinschaften aufgenommen wurden. Doch dieses Gütesiegel trat mehr und mehr in den Hintergrund und wurde schließlich verwässert. War es im Anfang des Christentums nicht möglich, dass ein Soldat aufgenommen werden konnte, so war es in der später entstandenen Institution Kirche umgekehrt: Ein fahnenflüchtiger Soldat, der nicht mehr töten wollte, wurde aus ihr ausgeschlossen.

Schon die zweite Generation nach den Aposteln hatte nicht mehr die Kraft wie die erste. An die Stelle der Apostel, Propheten und geistigen Lehrer und ihrer inneren Autorität traten mit der Zeit zunehmend intellektuell versierte und wohlhabende Persönlichkeiten. Sie begannen, anstelle des lebendigen, redenden Gottesgeistes selbst schriftliche Abhandlungen über die Lehre der Christen zu verfassen. So mangelte es aus mancherlei Gründen an der ursprünglichen Verwirklichungsenergie, die im Anfang zu einer so raschen Ausbreitung des christlichen Glaubens geführt hatte. Die Konsequenz daraus war, dass auch das lebendige Prophetische Wort mehr und mehr zurückging. Es entstand im Gegensatz zur Lehre des Christus Gottes ein so genanntes Bischofsamt, und aus den ursprünglichen Gemeindeältesten entwickelte sich eine neue Klerikerkaste. Diese Entwicklung griff immer weiter um sich, so dass zunächst unmerklich, aber bald unverhohlen wieder eine neue Gewandung des Baalsystems entstand, dieses Mal mit katholischer Titulierung.

Jesus von Nazareth hatte zu Seinen Jüngern gesagt: "Ihr seid alle Brüder und Schwestern." Niemals hat Er Priester oder Bischöfe eingesetzt. Diese Funktionen gehören dem System Baal an mit seinem hierarchischen Machtstreben.
Vergleichen wir dazu die Entwicklung im institutionellen Judentum: Dort hatten mit der Zerstörung Jerusalems und des Tempels im Jahr 70 nach Christus durch die Römer die Handlungen der Priester geendet. Für den Tempel, das Zentrum ihrer Religion, hatten die Priester, die daran gewöhnt waren, das religiöse Leben zu bestimmen, keinen Ersatz.
Doch das Bischofsamt im beginnenden und das lebendige Urchristentum erstickenden Katholizismus ähnelte immer mehr dem mit der Zerstörung des Tempels zu Ende gegangenen Priesteramt im Judentum, das seinerseits Vorläufer im Baalskult der Kanaaniter und im Pharaonenkult der Ägypter hatte. Die Priesterkaste hatte auf diese Weise unmerklich wieder die Macht übernommen. Und sie missbrauchte dazu bis heute auch noch den guten Namen des Christus, des größten Propheten aller Zeiten und Erlösers aller Seelen und beseelten Menschen.
In der Ausgabe Nr. 92 wird näher beleuchtet, wie es einzelnen Frauen und Männern oder Gemeinschaften von Menschen erging, die sich nach dem kommenden Reich Gottes sehnten, das Jesus von Nazareth Seinen Nachfolgern angekündigt hatte und die mit den sich allmählich anbahnenden katholischen Strukturen und Denkweisen in Konflikt gerieten, dem so genannten "Frühkatholizismus" ab dem Beginn des 2. Jahrhunderts.

 

 

* Gottergebene Menschen. die im Auftrag Gottes, des Ewigen, in Demut, Bescheidenheit und geistiger Vollmacht ihren Brüdern und Schwestern auf der Erde das Ewige Wort aus dem Reich Gottes brachten und die den Weg zur Rückkehr in die ewige Heimat lehrten, haben immer wieder große Opfer gebracht. Auch hier ist am Beispiel von Stephanus von "Kettenopfern" die Rede, da sich ein Verfolgungsopfer nach dem anderen, gleich den Gliedern einer Kette, in das Verfolgungsschicksal einreiht, das ihm von der Priesterkaste aufgezwungen wurde. Sie alle brachten Opfer um Opfer für Gott, für Seine Lehre der Gottes- und Nächstenliebe und für die Rückführung aller Seiner Kinder in das ewige Vaterhaus. So war es bei den großen Gottespropheten des Volkes Israel, so war es bei Jesus, dem Christus, dessen irdisches Leben und "Kreuzopfer" ein einziger Opfergang war und so war und ist es auch in den Jahrhunderten nach Jesus von Nazareth, in denen Gottesboten, von denen oft nicht einmal die Namen bekannt sind, in den Folterkellern der kirchlichen Inquisition und auf deren Scheiterhaufen ihr Leben ließen oder mit Rufmord niedergemacht wurden bis hin zur Existenzzerstörung. Was die Gegenwart betrifft, siehe zum Beispiel unten der Link zu dem Buch über die Verfolgung der Prophetin Gottes und der Nachfolger des Jesus von Nazareth bis in unserer Zeit hinein.

 



Links:

Gedenkstätte für alle wahren Gottespropheten und Gottesprophetinnen
und alle gerechten Männer und Frauen in der Nachfolge des Jesus, des Christus

Die Verfolgung der Prophetin Gottes und der Nachfolger des Jesus von Nazareth
Die Geschichte der Grausamkeit von Kirche und Staat

 

Der Text  kann wie folgt zitiert werden:
"Der Theologe", Herausgeber Dieter Potzel, Ausgabe Nr. 120, Wertheim 2015, zit. nach
theologe.de/nachfolger-von-jesus-wie-die-verfolgung-begann.htm, Fassung vom 2.10.2023, Copyright © und Impressum siehe hier.

 

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