Der Theologe Nr. 104, aktualisiert am 12.11.2023
Teil 1: Priester-Religionen der Antike und die Übernahme des
Religionssystems durch die Vatikankirche
Einführung
Warum sind immer wieder Propheten
gekommen und was ist ihre Botschaft?
Jesus von
Nazareth wusste um die Reinkarnation und um den Weg, die Reinkarnationen zu
beenden
In Gott gibt es keine
Religionen
Priester, die
Erfinder der Religionssatzungen und ihr niederträchtiger Kampf gegen
Religionsabweichungen
Schamanen,
Medizinmänner, Totenbeschwörer
Das System Baal –
die Manifestation dämonischer Energien
Der Totenkult in
Ägypten
Hades und
Tartaros: Der Totenkult im antiken Griechenland
Die Verschärfung der griechischen und
römischen Höllenlehre durch die katholische Kirche
Das System Baal entwickelt sich weiter nach unten:
Aus Römisch-heidnisch wird Römisch-katholisch
Priester gegen den "Freien Geist":
"Das Wort muss weg"
Also sprach Zarathustra ...
Der Mithras-Kult
Jenseitsvorstellungen im Judentum
Foto: Gemälde von Michelangelo, entstanden zwischen 1536 und 1541, das zeigt, wie sich der Maler das Hineinwerfen der Verdammten in die Hölle vorstellt; gemeinfrei
Teil 2:
Die Jenseitslehren der römisch-katholischen
Religion
Wie die Priesterkaste die
christliche Botschaft vereinnahmt und damit auszulöschen versuchte: Der größte
Betrug der Menschheitsgeschichte
Der "Erlöser" wurde zum "Richter"
umfunktioniert, und die Verfluchten begann man ungeniert zu versklaven
Christus spricht durch
Prophetenmund: Ewige Verdammnis ist "Verhöhnung Gottes"
Jesus von Nazareth warnte die
Unversöhnlichen: Alles müsse bezahlt werden
Die religiöse Erfindung einer so genannten "Erbsünde"
Was soll mit
ungetauft verstorbenen Babys geschehen?
Die angebliche Vorherbestimmung der Sündenstrafen
durch den katholischen Gott
Was ist eine "Todsünde?"
Unübersehbar viele Verfluchungen von Andersgläubigen
Salonfähige Formulierungen
Der Kirchenheilige
Augustinus: "Stets brennende und nie sterbende Menschenleiber"
Papst Benedikt XVI.
droht mit ewiger Hölle
Franziskus änderte
Höllenlehren nicht
Das
Beichtsakrament schafft Abhängigkeiten
Die Lehre des
Jesus von Nazareth ist nicht die katholische Lehre
Teil 3:
Die evangelischen Kirchen, Anglikaner, Charismatiker, Orthodoxe
Die orthodoxe
Kirche
Der
Protestantismus
Evangelische Prädestinationslehre, also ihre Lehre von einer angeblichen
Vorherbestimmung durch Gott
Weitere evangelische
Kirchen, Anglikaner
Evangelische Freikirchen, Evangelikale
Zeugen Jehovas,
Adventisten
Teil 4: Hinduismus, Buddhismus, Islam und andere (folgt)
Einführung:
Die Frage nach dem, was das Sterben und der Tod für einen Menschen bedeutet,
gehört zu den wichtigen Menschheitsfragen. In den meisten Religionen
wird an ein Weiterleben nach dem Tod geglaubt. Doch sie unterscheiden und
widersprechen sich bei den Antworten auf die Frage, wie sich die Gläubigen
dieses Weiterleben vorstellen sollen. So lehren Kircheninstitutionen wie die
katholische, orthodoxe und evangelische Kirche in ihren Dogmen und
Bekenntnisschriften eine angebliche Hölle, die ewig dauern und aus der es für
die dorthin Verbannten kein Entkommen mehr geben soll. Dabei berufen sie sich
meist auf ihre Bibeln. Doch die Aussagen in diesem Buch sind
vielfach widersprüchlich und
unklar, so dass es in unserer Zeit unzählige kirchliche Konfessionen und Gruppen
gibt, von denen jede dieses Buch und seine Aussagen anders interpretiert, eben
gemäß der jeweiligen Satzungen.
Doch wie zu allen Zeiten, so sandte Gott auch in unserer Zeit einen Propheten,
um die Menschen über die Wahrheit aus dem Reich Gottes aufzuklären. Dies hatte
bereits Jesus, der Christus, der größte Prophet, angekündigt, und es ist
nachzulesen im Johannesevangelium der Bibeln, wo es heißt:
"Noch vieles
habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener
kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen."
(Johannes 16, 12 ff.)
Seit über 40 Jahren offenbart sich nun [2018] der Christus-Gottes-Geist durch Seine
Prophetin
Gabriele, und Er führt alle Menschen guten Willens in die ganze Wahrheit aus dem
Reich Gottes, und Er tut dies in einem Umfang und in einer Fülle wie noch
niemals zuvor. Zu diesen Wahrheiten gehört auch das Wissen um die Unsterblichkeit der Seele.
Nur der materielle, der von Menschen
gezeugte Körper, in den sich eine unsterbliche Seele für die Dauer eines
Menschenlebens inkarnieren kann, ist vergänglich. Er bleibt auf der Erde
zurück und wird wieder zu Erde und Asche, während die inkarnierte Seele, nachdem
sie den Körper verlassen hat, in den so genannten jenseitigen Welten weiterlebt.
Der Christus-Gottes-Geist
bringt uns auch nahe,
dass Gott nicht in Kirchen aus Stein wohnt. Sondern Er ist gegenwärtig in Seiner
ganzen Schöpfung und so auch im Ur-Grund einer jeden Seele und eines jeden
beseelten Menschen, "Gott in uns".
Und Gott kennt keine Religionen, keine Konfessionen, keine Priester, keine
Pfarrer, keine Vorbeter, keine religiösen Führergestalten. Gott ist der
Freie Geist, das Himmelsgesetz der Gottes- und Nächstenliebe.
Weil wir Menschen uns aber in unserem Verhalten, Denken und Empfinden von Gott
und dem Ur-Grund unserer Seele abgewandt haben, können wir Gott nicht mehr in
uns vernehmen. Aus diesem Grund spricht Er, der Ewige, seit Zeiten von Zeiten
immer wieder durch Prophetenmund, um Seinen Menschenkindern Orientierung über
die Bedeutung ihres Menschenlebens zu geben.
Alle
wahren Gottespropheten und -prophetinnen von Abraham bis Gabriele lehrten und
lehren uns immer die Gottes- und Nächstenliebe, und sie lebten und leben sie uns
vor.
Denn Gott ist nicht wandelbar.
Und jeder Mensch, der sein Leben in diese Richtung lenkt, entwickelt die
Freiheit von allen äußeren Religionen, um auf diesem Weg auch Gott in sich zu
erfahren.
In unserer Zeit geht der Ruf des Christus Gottes wieder unverfälscht in die Welt
hinaus durch Gabriele, Seine Prophetin und Botschafterin, und er lautet
sinngemäß: Fürchtet euch nicht! Gott ist kein strafender, kein richtender
und kein verdammender Gott, sondern
Gott ist die Liebe.
So wissen wir heute
durch diese Botschaft aus dem Reich Gottes auch: Keine
Seele ist verloren. Es gibt keine ewige Verdammnis, und Gott schickt
niemanden nach dem so genannten Tod in eine Hölle. Sondern jeder Mensch
ist letztlich sein eigener Richter im Gesetz von Saat und Ernte, was auch in den Bibeln der Kirchen nachzulesen ist, in der geschrieben
steht: "Was der Mensch sät, das wird er ernten." (z. B. Galaterbrief 6, 7)
Diese Ernte kommt auf einen Menschen entweder noch in diesem seinem irdischen
Leben zu, oder sie erfolgt für die Seele in den jenseitigen Welten. Oder die
Saat geht bei einem Menschen in einem weiteren Erdenleben auf, nachdem die
Seele durch Reinkarnation wieder in einen anderen irdischen Körper auf die Erde
zurückkehrt ist. Keine Energie geht also verloren, was
zu den eindeutigen physikalischen Grundsätzen in der Wissenschaft gehört.
Auch Jesus von Nazareth wusste um die Reinkarnation, und in den Kirchenbibeln
sind noch Spuren dieses Wissens zu finden. Immer neue Inkarnationen sind jedoch
für einen Nachfolger des
Jesus von Nazareth nicht das Ziel eines Erdenlebens. Sondern
das Ziel ist die Rückkehr in die ewige Heimat, welche eine geistige Heimat ist,
die allen Seelen und beseelten Menschen offen steht. Dorthin kehrt eine
von ihren Belastungen gereinigte Seele einst zurück, wenn sie gelernt hat,
wieder nach den Prinzipien des Reiches Gottes zu leben. Das sind
die absolute Freiheit, die Gleichheit, die Geschwisterlichkeit und die Einheit
mit allem Leben, woraus sich auch die Gerechtigkeit ergibt.
Der Weg dorthin, den uns Jesus von Nazareth nahebrachte und den das Reich Gottes durch Gabriele, die Prophetin Gottes in
unserer Zeit, in allen Facetten lehrt, ist, wie bereits erwähnt, der Weg der
Gottes- und Nächstenliebe gegenüber Menschen, Tieren und der ganzen Schöpfung
Gottes. Am Beginn dieses Weges stehen die Selbsterkenntnis, die Reue über das
eigene Fehlverhalten, die gegenseitige Vergebung der Menschen untereinander und
die Umkehr. Auf diesem Weg kann jeder willige Mensch und jede Seele das Reich
Gottes in sich wieder erschließen, wie es Jesus von Nazareth lehrte,
"Das Reich Gottes ist inwendig in euch"
(Lukasevangelium 17, 21) oder, wie es ebenfalls sinngemäß in den Bibeln
steht: "Ihr seid der Tempel des
Heiligen Geistes."
(1. Korintherbrief 3, 16; 6, 19)
Die einmaligen Offenbarungen aus dem Reich Gottes, gegeben in den letzten über
40 Jahren durch Gabriele, die Prophetin und Botschafterin Gottes, geben auch Antworten auf die vielen ungelösten Fragen in den
verschiedenen Religionen.
Jeder kann natürlich glauben, was er möchte,
und jede Religion stellt ihre eigenen Glaubenssätze und Dogmen auf, darunter ein
Glaube an angeblich ewige Höllenstrafen wie in den Kirchen.
Aber Gott lehrt es anders. In Gott, dem All-Geist, gibt es keine Religionen,
denn Er ist der Freie Geist, ohne Priester, ohne Sakramente, ohne Dogmen, ohne
Rituale und ohne Mitgliedschaften. Jenes sind Attribute der Religionen, und
jede Religion
hat
auch äußere Strukturen und meist auch
zahlende Mitglieder, so wie jeder Verein zahlende Mitglieder hat. Wer zahlt,
gehört dazu, und er bejaht die jeweilige Satzung,
in diesem Fall die jeweiligen Dogmen, Bekenntnisse und Rituale.
Doch
bei Gott, dem Ewigen, dem Vater-Mutter-Gott, und bei dem Christus Gottes gibt es
das nicht.
Welcher Gott wird dann aber gemäß der Satzung des jeweiligen Vereins
oder gemäß den jeweiligen Grundlagen und Strukturen
in den einzelnen Religionen angebetet?
Foto: Gemälde von Hieronymus Bosch, entstanden zwischen 1500-1504, das zeigt, wie sich der Maler die Auferstehung des "Gesegneten" vorstellt; gemeinfrei
Eines lässt sich dabei grundsätzlich feststellen:
Es waren und sind immer Theologen, Schriftgelehrte oder Priester, welche
diese Satzungen geschrieben haben, zusammengefasst die Priesterkaste. Von Gott,
dem Ewigen, stammt solches nicht. In Ihm hat einzig das Gesetz der
Gottes- und Nächstenliebe Bestand. Die Priesterreligionen, gleich wie sie
sich nennen, behaupten jedoch, ihre Vorschriften und Satzungen kämen ebenfalls
von Gott. Priester inszenieren sich in ihrer jeweiligen
Religionsgewandung als selbsternannte Vermittler zu Gott oder den Göttern.
Und zu allen Zeiten waren und sind es die Priester, die sich anmaßen,
Bedingungen dafür festlegen zu können, die angeblich über Wohlergehen oder
Leiden der Seele im jenseitigen Weiterleben entscheiden.
Die Priestermeinungen über das Jenseits können weder bewiesen noch widerlegt
werden.
Doch eine Religionsabweichung vom herrschenden System,
eine so genannte "Häresie" oder "Ketzerei", ein angeblicher "Irrglaube" wird
dabei in unterschiedlichen Varianten oftmals als besonders "böse" dargestellt
und meist auf niederträchtige Art und Weise bekämpft.
In den Kirchen wurde dazu auch der Rufmordbegriff "Sektierer" erfunden. Und
diesen Menschen werden Höllenstrafen angedroht und früher auch die Todesstrafe und
diese nach schrecklichen Foltern auch vollzogen. Und Drohungen wiederum führten
und führen bis heute dazu, den Gläubigen Angst zu machen und sie zur Unterordnung
bis hin zur Unterwerfung zu nötigen und sie während ihres ganzen irdischen
Lebens in Abhängigkeit vom priesterlichen Zwangskorsett zu halten.
Doch, um es noch einmal zu wiederholen: Weder Jesus, der Christus, noch einer
der Gottespropheten hat jemals Priester oder Religionsführer eingesetzt. Denn
Gott ist der Freie Geist, und bei Ihm gibt es
keine Religion und keine Kircheninstitution.
Im ersten Teil dieser Studie möchten wir uns näher damit
beschäftigen, wie man in frühen Priesterreligionen der Antike in Ägypten,
Griechenland oder bei den Römern über das Jenseits dachte und was davon in noch
heute praktizierte Religionsvorstellungen
übernommen wurde, z. B. in den Katholizismus.
Der Ursprung der vielen Religionssysteme liegt
im Bestreben von Menschen, Macht und Herrschaft über andere ausüben zu wollen.
In religiösen Hierarchien wurde immer wieder gegen die Gleichwertigkeit und
Ebenbürtigkeit aller Menschen und gegen die Einheit allen Lebens verstoßen.
Entsprechend erfand man auch personifizierte Götter und Kulte, um diese Systeme
damit zu stabilisieren.
In bestimmten Frühformen von Religionen entwickelte sich dabei ein Glaube an die
Macht so genannter Schamanen bzw. Medizinmänner oder Toten- bzw.
"Geisterbeschwörer" und an die Macht von Priestern.
Dem Schamanen oder dem "Totenbeschwörer" wurde ein direkter Kontakt zu den "Göttern"
oder zu Verstorbenen zugesprochen. Dabei ging es zum Beispiel um Anliegen der
Genesung von Krankheiten, um eine vermeintliche Zukunftsschau oder um das
Verhalten bei bestimmten Konflikten, weswegen diese Menschen aufgesucht wurden.
Durch die Gottesprophetie in unserer Zeit wissen wir von möglichen
Einspritzungen aus dem Jenseits, aus der so genannten Astralwelt, in die Gehirne
von Menschen. Und wir werden darüber aufgeklärt, dass zum Beispiel jenseitige
Seelen aus niederen Beweggründen Menschen besetzen und durch diese agieren
können, so wie es auch in den Evangelien der Bibeln berichtet und was mit dem
Begriff "Vulgärspiritismus" bezeichnet werden kann.
Solcherlei Phänomene sollen dann die Wahrheit beinhalten.
Im Laufe von Zeiten von Zeiten bildeten sich in diesen Zusammenhängen immer mehr
Kulte, Rituale, Zeremonien und so genannte Sakramente heraus, die sich
schließlich verfestigten und oft über viele Generationen von Priestern
durchgeführt und starr verwaltet wurden.
Die Priesterkaste erfand vor allem Opferhandlungen, meist Tieropfer, verbunden
mit der Behauptung, damit die Götter bzw. die jenseitigen Mächte entsprechend
günstig oder gnädig stimmen zu können. Der Systemgläubige folgt diesen
Anweisungen und bestärkt damit auch das Machtgebaren derer, die diese Kulte
beherrschen.
Die Priesterkaste entwickelte auch einprägsame Rituale und Beschwörungsformeln
in Gegenwart von Sterbenden oder anlässlich der Bestattung von Toten. Solches
kennen viele Menschen in unserer Zeit etwa in Form der katholischen Zeremonie
einer Letzten Ölung oder durch den Einsatz von Weihrauch oder so genanntem
Weihwasser. Die Elemente dieser Kulte sollen dem Sterbenden oder Verstorbenen
dann auch im Jenseits weiterhelfen, so die Versprechungen der
Religionsvertreter.
Voraussetzung für die Verbreitung solcher äußeren Formen von Religion war und
ist, dass die Menschen sich von dem Einen Gott und Seiner All-Liebe entfernt
hatten und dass sie vom Reich Gottes als ewiger Herrlichkeit und als ihrer Heimat
nichts mehr wussten, ebenso wenig wie von der Wirkungsweise des kosmischen
Gesetzes von Saat und Ernte und der Möglichkeit der Reinkarnation.
Menschliche Leiderfahrungen und diffuse Ängste vor schwerem Schicksal oder
Qualen im Jenseits konnten sich die angeblichen "Mittler" zu Gott dann zunutze
machen, indem sie ihre Praktiken als scheinbares Gegenmittel anboten und bis
heute in ihren Religionen anbieten.
Immer wieder stand die Entwicklung eines Priestertums auch in Verbindung mit
Menschenopfern oder mit Todesstrafen für Menschen, die sich dem von den
Klerikern verlangten Götterglauben nicht unterwarfen, meist mit dem Vorwand, um
auch mit diesen Grausamkeiten angeblich die Götter zu besänftigen. Dies
führt bei den Menschen zu weiteren Ängsten und zu ihrer Bereitschaft, sich der
Priesterkaste zu unterwerfen.
Eine solche angemaßte Macht über Leben und Tod im Diesseits und im Jenseits, die
sich die Priesterkaste unterschiedlicher Gewandungen immer selbst zugeschrieben
hat, findet sich auch in den Bibeln der Kirchen. Dort fordere angeblich Gott
durch Mose die Todesstrafe für Ungehorsam gegenüber einem Priester (5.
Mose 17, 12), oder er
verlange durch einen anderen Übermittler angeblich die Tötung eines ganzen
Nachbarvolkes (1. Samuel 15, 3.18). Und schließlich solle Gott einen König verworfen haben, da dieser
diese Tötungsbefehle nicht umfassend ausgeführt hatte (V. 24-28). Doch in Wirklichkeit
stammen alle diese Aufrufe von der Priesterkaste und den Schriftgelehrten. Denn
Gott ist gegen jeden Opferkult und gegen alle Gewalt und Hinrichtungen.
An solchen Grausamkeiten zeigt sich stattdessen die Wirkungsweise des
"Systems Baal", dem Gegensatz zu Gott, dem Freien Geist. Es ist das System Baal,
das im Laufe der Zeiten von Zeiten auch die Priesterkaste und ihre
Machtansprüche hervor brachte, gleich in welcher Religion und äußeren Gewandung. Es ist
die Manifestation dämonischer Energien und bedient sich für seine Machtansprüche
auch der Opferkulte bis hin zum exzessiven Hinmorden von Menschen und Tieren,
und dies bis in unsere Zeit. Zu seinen Opfern gehörten immer wieder auch die
wahren Gottespropheten, darunter die Gottesboten im Alten Bund wie
Jesaja, Amos,
Jeremia, Ezechiel, Sacharja und viele erleuchtete Männer und Frauen, die den
Menschen die Wahrheit aus dem Reich Gottes nahe brachten. Dieses System bedient
sich in unserer Zeit sehr oft anderer Etikette, zum
Beispiel der Verächtlichmachung oder dem
Rufmord
an denen, die seine Gewandungen entlarven. Es ist jedoch immer das gleiche
System, damals und heute, und es bedient sich vornehmlich der Religionen und
seiner Priester als
seinen Zugangspforten, nach dem Prinzip "Trenne,
binde und herrsche".
So standen auch hinter der Priesterkaste der Bibel wiederum die Götzen aus den Baalskulten der heidnischen Umwelt und deren Priester. Dies lässt sich gut
nachweisen, wenn man beispielsweise die in den Bibeln beschriebenen Anweisungen
zur genauen Schlachtung eines Opfertieres mit den fast gleichen Anweisungen für
ägyptische Priester in deren Religion vergleicht. Diese Schlachtbefehle wurden
dann in den Bibeln dem Gott Israels und dem großen Gottespropheten
Mose unterschoben, die
damit jedoch nicht das Geringste im Sinn hatten. Denn Gott ist gegen jeden
Opferkult, was Er auch immer wieder durch Seine Propheten den Menschen offenbart
hat.
Die Gottespropheten des Alten Testaments waren deshalb immer die Mahner gegen
die Priester. So sprach Gott, der Ewige, durch den Propheten Jesaja:
"Ich habe
keinen Gefallen am Blut der Stiere, Lämmer und Böcke … Das Räucherwerk ist Mir
ein Gräuel." (Jesaja 1, 11.13)
Bis heute Gegenstand umfangreicher geschichtlicher Untersuchungen ist auch
Totenkult in Ägypten und sein Einfluss auf andere Religionen und Kulturen. Er
ist niedergelegt in einem so genannten Totenbuch, das beschreibt, was beim
späteren – angeblich mit dem "Gott" Osiris und 42 weiteren Göttern
besetzten – Totengericht mit dem verstorbenen Menschen geschehen soll. Ist das Urteil der
Götter positiv, würden von dem Toten die Sünden "abgelöst", das heißt, er würde
rituell davon "gereinigt". Der Tote bekomme dann auch seinen Körper zurück,
werde also wieder mit seinem Leichnam vereinigt und würde in der Götterwelt
weiter existieren. Eine Mumifizierung solle den Körper vor diesem
Glaubenshintergrund vor einer Verwesung schützen. Und entscheidend solle das
Urteil der so genannten Götter sein, als deren Handlanger sich wiederum die
Priester inszenierten.
Die Lehre eines angeblich nicht verwesenden Leichnams ist später auch in die
Satzungen der Vatikankirche eingedrungen. Laut deren Dogma
"muss man … glauben",
dass Gott Maria, "die große Ehre erweisen konnte, sie vor der Verwesung im Grab
zu bewahren", zitiert aus dem bekannten
römisch-katholischen Lehrwerk Der Glaube der Kirche von Neuner und Roos,
Lehrsatz Nr. 483.
Solche Behauptungen, in diesem Fall über die Mutter von Jesus von Nazareth,
kommen also nicht von Gott, sondern wurden heidnischen Kulten entlehnt, wie
beispielsweise dem ägyptischen Totenkult.
Gemäß diesem Priester- und Totenkult muss das Grab des Verstorbenen auch gut
gepflegt werden, um sich bei diesem Tun auch immer wieder an ihn zu erinnern und
auch seine Weiterexistenz im Jenseits zu sichern. Die spätere kirchliche
Friedhofskultur hat hier offenbar ebenfalls eine ihrer Wurzeln.
Auch die angebliche Aufteilung des Jenseits in den Gegensatz von Himmel und
Hölle entlehnte die Kirche aus vorchristlichen heidnischen Kulten. Schauen wir
dazu noch einmal nach Ägypten:
Ist gemäß der Meinung der Priester das Urteil der Götter Ägyptens über einen
Verstorbenen beim Totengericht negativ, würde dieser der so genannten "Vernichtungsstätte"
übergeben. Dort mangele es an allem, zum Beispiel an Wasser, an Brot und Licht.
Dämonische Wesen sollen an diesem Ort gemäß dieser Religionsvorstellung Köpfe abschlagen,
Hälse vom Rumpf trennen, Herzen aus der Brust reißen, Blutbäder anrichten und
einiges mehr. Das Hineingeworfen-Werfen in diesen jenseitigen Ort bedeute Berichten über das antike Ägypten zufolge
allerdings nicht eine angebliche ewige Qual wie später in der Religion der
Kircheninstitutionen. Sondern Vernichtung wurde dem Wortsinn nach verstanden als
endgültiger Tod, woraufhin dieser Mensch auch aufhöre zu existieren.
So
wird in einer Überlieferung einmal beschrieben, wie die "Feinde" des Gottes Re
dieser angeblichen Vernichtungsstätte übereignet worden seien. Und Feind konnte zum Beispiel
jemand sein, der eben statt dem Gott Re den Schlangengott verehrte.
Hinter allen solchen und ähnlichen Theorien stand und steht das
"System Baal" mit seiner Priesterkaste in seinen
unterschiedlichen und miteinander konkurrierenden oder gar verfeindeten
Gewandungen, je nach Religionsausprägung.
Blicken wir weiter in das antike Griechenland:
Nach der dort verbreiteten Religionsvorstellung gelangen die Toten in den Hades, in die Unterwelt, die in
mehrere Bereiche aufgeteilt sei, je nachdem, wie die Verstorbenen auf der Erde
gelebt haben. Der "Hades" wird auch als ein "Reich der Schatten" bezeichnet, und
allen Bereichen des Hades gemeinsam sei: Keiner könne diesen Ort je verlassen.
Der tiefste und schlimmste Teil des Hades bzw. ein Bereich noch unterhalb des
Hades sei der so genannte Tartaros – ein Ort dauernder Bestrafung, der mit einer
Eisenmauer an einem brennenden Fluss von anderen Bereichen abgetrennt sei. Dies
wurde zum Vorbild für den späteren katholischen und lutherischen Kirchenglauben
einer Hölle, die angeblich ewig dauere, einer sich später entwickelnden Variante
des Systems Baal; nach der ägyptischen oder der griechischen Gewandung von nun
an in einer kirchlichen Ummantelung.
Im literarischen Werk Phaidon des griechischen Philosophen Platon ist
einmal die Rede davon, dass diejenigen Menschen für immer in den Tartaros
müssen, die "häufigen und bedeutenden Raub an den Heiligtümern
begangen oder viele ungerechte und gesetzwidrige Mordtaten vollbracht haben oder
anderes, was dem verwandt ist". (113e; zit. nach Neuer Wettstein,
Texte zum Neuen Testament aus Griechentum und Hellenismus, Band I/2, Berlin
2001, S. 672)
An diesen so genannten "Heiligtümern", dessen Beraubung die Höchststrafe
für einen Menschen nach sich ziehen solle, waren also auch in Griechenland
Priester und Priesterinnen tätig, vor allem bei
Tieropfern, die es auch dort gab, und bei der Kultverwaltung.
Ein solcher Religionsvertreter konnte wie "ein Gott
verehrt worden" sein. So steht es beim Schriftsteller Homer in seinem Werk Ilias.
Die teilweise Wahl der Priester durch die politische Gemeinde begrenzte jedoch
auch deren Machtanspruch, anders als zum Beispiel im späteren Katholizismus.
So gilt die Priesterweihe in der Vatikankirche bis heute als in seinen
Folgen immer andauerndes so genanntes Sakrament, welches dem Priester laut
katholischem Kirchenrecht sogar einen angeblichen "character indelebilis"
verleihe, auf Deutsch "unzerstörbaren Charakter". Das soll eine
unzerstörbare Art der Gottesverbindung sein, selbst wenn dieser Priester gegen
alle nur vorstellbaren
Gebote verstößt. Diese Lehre ist eine Verschärfung der
gegen Gott, den Freien Geist, gerichteten Glaubenstheorien im Vergleich zum
antiken Griechenland, wo das Priesteramt in der Regel zeitlich befristet war.
Bei den Römern, den unmittelbaren Vorläufern der bis heute weltweit verbreiteten
römisch-katholischen Priesterschaft, gab es einen ähnlichen Jenseitsglauben wie
in Griechenland.
Beiden gemeinsam, den Römern und Griechen in der Antike, ist zum Beispiel die
Vorstellung, dass der Fluss Styx das Jenseits unüberwindbar vom Diesseits
trenne. Doch gab es sowohl in der griechischen Mythologie als auch bei den
Römern wenige Ausnahmen. War ein Verstorbener bei den Römern zum Beispiel feige
ermordet worden, sollten der König und die Königin der Unterwelt ihn über den
Fluss Styx noch einmal zurück ins irdische Leben schicken können.
Wurden bei den Römern jedoch die Götter angeblich beleidigt, sei dem
Verstorbenen aber der Tartarus sicher, wie er – fast wortgleich dem
griechischen Tartaros – in Rom genannt wurde. Im Tartarus der Römer würde der
Verstorbene dann von so genannten Furien, das sind angebliche Rachegöttinnen, so
lange bestraft, bis seine Schuld beglichen sei. Die Dauer der in diesem Sinne
geglaubten Bestrafung war laut römischer Vorstellung allerdings begrenzt und
richtete sich nach der gemäß dieser Religionsvorstellung definierten Schwere der Vergehen.
Ganz anders die Verdammnislehren, nachdem die römisch-katholische Kirche in den
folgenden Jahrhunderten die heidnische
Römer-Religion verdrängt und beseitigt hatte. Allen voran ist hier der Kirchenheilige
Augustinus zu nennen mit seiner Lehre von den unter furchtbaren Schmerzen, so
wörtlich, "stets brennenden und nie sterbenden Menschenleibern" (De
Civitate Dei 21, 8). Gnadenlos und unendlich soll der kirchlich Verdammte in der ewigen Hölle
unter grausamen Qualen brennen, ohne jemals von diesen Qualen irgendwann erlöst
werden zu können oder jemals auch nur Linderung erfahren zu können.
Wer einmal nur seinen Finger für eine Sekunde in eine brennende Kerze gehalten
hat, mag vielleicht ahnen, wie sich das System Baal auf diese Weise noch weiter
nach unten entwickelt hat. Denn der Religionsglaube des Kirchenheiligen
Augustinus von den "stets brennenden und
nie sterbenden Menschenleibern" ist an vorstellbaren Grausamkeiten wohl nicht
mehr zu überbieten. Und betroffen davon sollen alle Abweichler von der katholischen Lehre sein.
An anderer Stelle hat die Romkirche die Elemente des
bis dahin praktizierten römischen Götzenkultes aber
einfach nur vereinnahmt und übernommen, wie zum Beispiel die Funktion des
Pontifex maximus, wörtlich des "größten Priesters". Der Pontifex maximus stand
an der Spitze der einstigen römischen Priesterhierarchie. Er war der oberste
Priester Roms – ein Titel, den die römisch-katholische Kirche dann seit dem 5.
Jahrhundert stattdessen für ihre Päpste reklamiert. Damit setzte sie sich faktisch
selbst als Nachfolgerin der heidnischen Götzenkulte im Römischen Reich
ein.
Es geht auch bei dieser Religionsfunktion also nicht um Nachfolge des Jesus von
Nazareth, wie irrigerweise behauptet wird. Sondern solche Übernahmen in die
kirchliche Religion wie
der Pontifex maximus machen deutlich, wie sogar direkt
an die Götter- und Priesterkulte des Imperium Romanum angeknüpft wird. Jesus,
der Christus, jedoch setzte weder Priester ein noch einen Pontifex maximus, und
Er lehrte, keinem Menschen auf Erde den Titel "Vater" zu
verleihen, geschweige denn "Heiliger Vater"
(Matthäusevangelium 23, 8). Denn Er kannte nur einen
"Heiligen Vater", den im Himmel, Gott, den All-Ewigen, was auch die Katholiken
in ihren Bibeln nachlesen können, im Johannesevangelium. (17, 11)
Aus dem römischen Priesterkult übernahm die heutige Romkirche auch die
Wesenszüge der dortigen hierarchischen Organisation – bis hin zur angemaßten
Macht über das Geschehen nach dem Tod.
Was heute zum Beispiel die katholischen Kurienkardinäle und weitere vatikanische
Funktionsträger sind, kann mit den "Pontifices" im antiken Rom verglichen
werden, deren Aufgabe laut der Internet-Seite imperium-romanum.info wie
folgt beschrieben wird: "Im Detail umfasste dies, den Senat, Beamte und
Privatleute über die Richtigkeit und Wirksamkeit kultischer Handlungen … zu
beraten … Sie besaßen das Monopol des Wissens um die Kultsprache und kultischen
Handlungen."
Sie verfügten angeblich auch über die richtige Interpretation außergewöhnlicher
Naturereignisse, und sie "beaufsichtigten alle Aspekte der Leichenversorgung".
Die katholische Nachfolge-Religion der
heidnischen Römer-Religion verlangt bis heute in ihrem Absolutheitsanspruch aber nicht nur das Monopol auf die
Richtigkeit religiöser Handlungen, sie verlangt – auch hier gleich dem
diktatorischen antiken Kaiserkult – komplette Unterwerfung. Ein Beweis dafür
lautet in den bis heute katholisch verbindlichen Dogmensammlungen wie folgt:
"Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum
Heile notwendig. Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir." (zit.
nach Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr.
430)
Und die Päpste, das ist bekannt, fordern eben wiederum den Glauben an eine ewige
Hölle. Oder der Mensch, der das System nicht vorbehaltlos bejaht, wird eben mit
dieser so geglaubten ewigen Verdammnis bedroht. In den römisch-katholischen
Dogmensammlungen steht bis heute katholisch verbindlich: "Die Strafe für die persönliche Sünde aber ist die Pein ewiger
Hölle" (zit. nach Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche,
Lehrsatz Nr. 895). Und die so genannte "Häresie", also eine abweichende
Religionsmeinung, zählt für den Vatikanglauben sogar als eine persönliche
Todsünde.
Generationen von papst- und kirchengebundenen Menschen litten und leiden bis
heute unter solchen unbarmherzigen Kirchenlehren.
Daran hat auch Papst Franziskus trotz geschickt vorgetragener wohlklingender
Reden nichts geändert.
Doch
wir wissen heute
durch die Botschaften aus dem Reich Gottes:
Es gibt keine ewige Verdammnis, und Gott schickt niemanden nach dem Tod in eine
Hölle.
Es waren und sind immer Priester und Theologen, die strafende und richtende
Götter erfunden haben und sich gleichzeitig Lehren erdachten, wie diese Mächte
angeblich zu besänftigen seien. Damit halten sie ihre Gläubigen seit
Jahrtausenden in Abhängigkeit und Unterwürfigkeit gegenüber ihrem Machtanspruch
nach dem Prinzip "Trenne, binde und herrsche".
Ihre
Lehren sind bis heute eine Kampfansage gegen Gott, den Freien Geist, und gegen
Sein ewiges Wort durch Seine wahren Propheten, die den Menschen den
unmittelbaren Weg zum Herzen Gottes lehrten und lehren: "Der Freie Geist – Gott
in uns" – ohne Priester und Religionssatzungen, ohne eine Hierarchie von Oben
und Unten, sondern nach dem göttlichen Prinzip "Verbinde und sei".
Zu allen Zeiten sandte Gott, der Ewige, der Schöpfer des ganzen Universums,
Seine Prophetinnen und Propheten, Seine Wortträger, von Abraham bis Gabriele und
bereits in den Zeiten vor Abraham. Alle Gottesboten lehrten und lehren die
Menschen den Gott der Liebe und Seine Botschaft der
Gottes- und Nächstenliebe, die auch das Tierreich und die ganze Schöpfung
einschließt.
Immer jedoch versuchte das System Baal, die Manifestation dämonischer Energien
auf dieser Erde, das befreiende Wort Gottes zu beseitigen, gemäß seinem
höllischen Motto "Das Wort muss weg". Und seine Vertreter waren
und sind zu allen Zeiten Priester und Religionsführer unterschiedlicher
Religionen, die sich als Mittelsmänner zu Gott ausgeben, obwohl Gott und der
Christus Gottes niemals solche Vermittler eingesetzt haben, weder Priester noch
Päpste.
Christus lehrte in Jesus von Nazareth und heute in unserer Zeit durch das
Prophetische Wort: "Du selbst bist der Tempel des Heiligen Geistes" und "Gott
wohnt in dir". Also: Gott in uns.
Jeder kann natürlich einer der vielen Religionen oder Konfessionen und ihren
Priestern und Theologen folgen, wenn er das möchte, denn jeder hat die Freiheit.
Bei Gott, dem Ewigen, den uns Christus lehrte, gibt es jedoch keine Religion.
Er ist der Freie Geist, gestern, heute und zu allen Zeiten.
Er stammt ursprünglich aus Persien bzw. dem Vorderen Orient. Zarathustra lebte um 600 v. Chr. Auch dort wurde ein Strafgericht gelehrt, eine Art Feuerbad. Dieses soll den Verstorbenen jedoch nicht vernichten wie in Ägypten oder ewig und pausenlos quälen wie beim Katholizismus, sondern es soll die Seele läutern, verbunden mit der Hoffnung einer Auferstehung zu den "guten" Menschen. Auch wird ein kommender Erlöser angekündigt, der die Menschen vom Bösen reinige, was als ein Hinweis auf Christus verstanden werden kann. Es komme auf die "guten Werke" des Menschen an, was eine Art religiöser Gegenpol zu den orgiastischen und blutrünstigen Mithras-Kulten war und manches vorweg nahm, was später durch Jesus von Nazareth auf die Erde kam. Diese Vorstellungen haben auch Mani und die Manichäer geprägt. Die Priesterkaste hatte sich aber auch dieses Glaubens bemächtigt und dort wie in anderen äußeren Religionen einen Kult und verschiedene Weihegrade installiert und wohl auch über "Gut" und "Böse" letztlich entschieden.
Der Mithras-Kult entwickelte sich in Anlehnung an den persischen Gott Mithras als vermeintlicher Verkörperung der Sonne. Auch dort wird die Unterscheidung zwischen den "Guten" und den "Bösen" anhand priesterlicher Dogmen und Vorschriften getroffen. In der Vorstellungswelt des Mithras-Kultes gibt es am Ende der Welt eine Schlacht zwischen den Kräften des Lichts und den Kräften der Finsternis. Für Gläubige, die sich den Dogmen der Priester des Gottes Mithras angeschlossen hatten, gebe es in diesem "Jüngsten Gericht" die Möglichkeit, sich den "Geistern des Lichts" anzuschließen und damit "gerettet" zu werden. Die Seele steige dann wieder zu den Sternen auf. Oder sie wird als Ablehnende dieser Weltsicht zusammen mit dem bösen Geist Ahriman (der auch bei Zarathustra der Gegenspieler des "Guten" ist) und den gefallenen Engeln (das seien Schutzgeister, die versagt hatten) in einem Feuerschlund in Pech und Schwefel versinken. Also ein weiterer priesterlicher Vernichtungsglaube.
Das
Judentum hat offenbar keine einheitlichen Jenseitsvorstellungen entwickelt,
wurde aber von Priestern und anderen Religionsführern beherrscht, z. B. aus der
Laienbewegung der Pharisäer, bis hin zu dem Gebot: "Und
wenn jemand vermessen handeln würde, dass er dem Priester nicht gehorcht, der
dort im Dienst des HERRN, deines Gottes, steht, oder dem Richter, der soll
sterben."
(5. Mose 17, 12)
Gläubige Juden sind stets darauf bedacht, ihre
Gebote (613 an der Zahl) zu erfüllen, um ihr Leben im Jenseits nicht in der "Scheol"
fristen zu müssen. Die "Scheol" sei das Totenreich, vergleichbar dem
griechischen Hades. Dazu steht im Lexikon zur Bibel, herausgegeben von Fritz
Rienecker, Wuppertal 1988, unter dem Stichwort "Hölle" zu lesen:
"Scheol und Hades meinen nicht den endgültigen
Strafort, sondern das Totenreich, die Unterwelt." In den Bibeln wird es
unter anderem beschrieben in 1. Samuel 2, 6 ("Der
Herr führt in die Scheol hinab und führt auch herauf"); Psalm 16, 10
("Denn du überlässt mein Leben nicht der Scheol"); 49, 16 ("Doch Gott
wird mich auslösen aus der Gewalt der Scheol").
Nach der Legende würde Abraham in
die Scheol hinabsteigen und die Seelen der Ungerechten zu sich herauf holen
dürfen, wenn sie genügend gebüßt und ihre Sünden gesühnt hätten, was in der
Erzählung vom "reichen Mann und armen Lazarus" im Neuen Testament als Glaube
zugrunde liegt und was man im frühen Christentum auch über Jesus von Nazareth
glaubte: Unmittelbar nach der Kreuzigung sei Er
"hinabgestiegen in das Reich des Todes", das wird im kirchlichen
Glaubensbekenntnis bis heute gebetet.
Was allerdings "Sünden" sind, das wird auch hier von der Priesterkaste, den
Pharisäern oder anderen intellektuellen Schulen bestimmt, und dafür wird wie in
allen Priesterkasten der Name Gottes missbraucht.
Ein anderes Wort für einen jenseitigen Ort
der Gottferne voller Schmerzen ist "Gehenna". Er ist benannt nach dem Tal
im Süden von Jerusalem, auch "Tal der Verdammten" genannt, an dem früher
Hinrichtungen und grausame Menschenopfer stattgefunden haben und wo die Erde mit
dem Blut der geopferten Menschen und Tiere "getränkt" wurde. Die Gehenna soll
aber auch die Funktion der Einsicht und "Reinigung" haben. Im jüdischen
Religionsbuch Talmud steht an einer Stelle geschrieben, dass die Seele nicht
länger als 11 Monate Qualen erdulden müsse. Nur die Seelen von extrem bösen und
schlechten Menschen sollen in einem dauerhaften Zustand der Reue, verstanden als
ein quälerischer Zustand, verbleiben.
Der jüdische Philosoph Maimonides (1135/1138-1204) erklärt gar, die Höllenlehren
seien Erfindungen aus pädagogischen Motiven, um die Menschen zur Erfüllung der
Gebote anzuhalten.
Manche Schriften oder Sprüche des
Judentums sind allerdings materialistisch orientiert oder haben eine
Scheol-Vorstellung vergleichbar dem "Reich der Schatten" im griechischen Hades;
z. B. im Bibelbuch Kohelet oder Prediger, an dem deshalb auch
manche Atheisten, Agnostiker oder Protestanten besonderen Gefallen finden. Dort
steht unter anderem zu lesen:
"Es ist alles aus
Staub geworden und wird wieder zu Staub. Wer weiß, ob der Odem der Menschen
aufwärts fahre und der Odem des Viehs hinab unter die Erde fahre." (3,
20)
"Die Lebenden wissen, dass sie sterben werden, die Toten
aber wissen nichts; sie haben auch keinen Lohn mehr; denn ihr Andenken ist
vergessen ... Genieße das Leben mit deiner Frau, die du lieb hast, solange du
das eitle Leben hast, das dir Gott unter der Sonne gegeben hat; denn das ist
dein Teil am Leben ... denn bei den Toten, zu denen du fährst, gibt es weder Tun
noch Denken weder Erkenntnis noch Weisheit."
(9, 5.9-10)
Auch die aristokratischen Sadduzäer, die zu den Gegnern von Jesus von
Nazareth gehörten, lehnten z. B. eine Auferstehung ab. Viele Juden glaubten aber
an Reinkarnation.
Kirchlicher Friedhof im 19. Jahrhundert – gemeinfrei auf der Grundlage eines Gemäldes von Caspar David Friedrich (onlinekunst.de/september/, cdf_kuegelgens_grab.JPG, gemeinfrei, commons.wikimedia.org/, w/index.php?, curid=3421774)
Einführung:
Doch die Priesterkaste, die in nahezu allen Religionen herrscht und die alle Gottespropheten verfolgen und viele von ihnen ermorden ließ, erhob ihre Hände auch gegenüber dem Christus Gottes, und sie bewirkte bei der damaligen staatlichen und religiösen Obrigkeit der Römer mit dem Pontifex Maximus an der Spitze die Hinrichtung von Jesus von Nazareth. Und bei Ihm ging das religionsübergreifend wirkende Priestersystem auch noch einen Schritt weiter und bemächtigte sich bald darauf auch Seines Namens und zog sich Sein Gewand über. Nur wenige Jahre und Jahrzehnte nach der Kreuzigung und Auferstehung vereinnahmte sie Seine Botschaft und verfälschte sie, teilweise bis zur völligen Unkenntlichkeit und zur Verdrehung ins Gegenteil. Schriftgelehrte Machtmenschen installierten dazu allmählich eine neue Gewandung der Priesterkaste im Namen von Jesus, dem Christus. Sie missbrauchten nun Ihn, den Christus Gottes, für die Gründung einer neuen Religion. Dazu nahmen sie immer wieder einzelne Elemente der Lehre von Jesus von Nazareth und fügten sie in ihre Konstruktion einer Kult-Institution ein – mit Dogmen, Zeremonien, Sakramenten und einer Ämterhierarchie. Und an ihre Spitze setzten sie nach einigen Generationen als neuen Religionsführer einen angeblich "Heiligen Vater". Damit stellten sie sich sogar völlig unverhohlen gegen Jesus von Nazareth, der uns lehrte: "Ihr sollt niemand euren Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater: der im Himmel." An Ihn, Gott, den Schöpfer des Universums, kann sich jeder Mensch schlicht und voller Vertrauen wenden, und er darf Ihn im Vaterunser-Gebet als "unseren Vater" ansprechen. Die Kirche, die den Namen von Christus für ihre Kultreligion benutzt, missbraucht damit also auch den Namen Gottes, des liebenden Vater-Mutter-Gottes, indem sie ihrem Papst sogar den Amtstitel "Heiliger Vater" verleiht, obwohl auch in den kirchlichen Bibeln zu lesen ist, dass allein Gott "heilig" ist.
Diese neue Religion nannte sich katholische Kirche und stieg im 4.
Jahrhundert sogar zur Staatskirche im Römischen Reich auf. Und sie duldete in den
kommenden Jahrhunderten keine Abweichungen von ihrem totalitären Glaubens- und
Machtsystem.
Unter der Herrschaft dieser Religion wurden unzählige Menschen von Generation zu
Generation versklavt und gefoltert, sie wurden in der Inquisition und den
Hexenverbrennungen ermordet oder bei Kreuzzügen und Eroberungskriegen, und es kam
zu vielen Gewaltakten mehr wie der Vergewaltigung von Kindern durch Priester –
und das alles im Namen des großen Friedens- und Freiheitslehrers Jesus von
Nazareth, des Christus Gottes.
Dies war und dies kann als der größte Betrug der Menschheitsgeschichte
verstanden werden, an dem bis
heute viele Menschen auch seelisch erkranken, indem sie zum Beispiel an so
genannten "ekklesiogenen Neurosen" leiden. So werden religiöse Zwangs- oder
Wahnvorstellungen oder damit verbundene Höllenängste in unserer Zeit oftmals
von Psychiatern und Medizinern bezeichnet.
Der Gottessohn, Jesus, der Christus, der Seinen
Erlöserauftrag erfüllt hatte, wurde in diesem Religions-System weiterhin zu
einem Richter verunstaltet, der am so genannten Jüngsten Tag
angeblich Vergeltung am größten Teil der Menschheit üben würde. Dazu soll er
ihnen gemäß den speziellen Maßstäben der Priesterkaste an diesem Jüngsten Tag,
also am Ende der Zeiten, angeblich ewige und damit endgültige Höllenstrafen
zuweisen. Diese Religionsvorstellung wird dann damit verbrämt, dass
gelehrt wird, die Menschen hätten diesen angeblichen Richterspruch von Jesus ja
selbst verursacht, und zwar durch ihren falschen Glauben und durch ihre
verurteilungswürdigen Taten.
Diese Glaubensvorstellung hatte auch Auswirkungen darauf, wie von Kirchenvertretern schon auf der
Erde mit ihnen umgegangen wurde. So glaubte zum Beispiel der Entdecker und
Seefahrer Christoph Kolumbus, dass
"die Versklavung von
Nichtchristen mit der Begründung gerechtfertigt sei, dass Heiden ohnehin zur
ewigen Verdammnis verurteilt seien", nachzulesen in dem Buch Litanei
des weißen Mannes von Friedhelm Othegraven. Kolumbus kidnappte aus
diesem Grund offenbar ohne große Gewissensbisse zahllose Indianer und
verschleppte sie nach Spanien, allein im Februar 1495 vier Schiffe mit je 500
Indianern im Alter von 12-35 Jahren. Einer der damaligen Auftraggeber für den
Sklavenkauf und -verkauf war der römisch-katholische Bischof Rodriguez de Fosca.
Die Priesterkaste, die in allen Religionen die Menschen durch ihre
Jenseitslehren in Abhängigkeit und Unterwürfigkeit führte, benutzte und benutzt also seit
nahezu 2000 Jahren auch den guten Namen des Jesus, des Christus, um ein System
diesseitiger und angeblich jenseitiger Grausamkeiten zu entwickeln. Und dieses
System übertraf und übertrifft an Schrecken vieles von dem in der
Religionsgeschichte bis dahin Bekannten.
Doch Gott, der Ewige, schweigt dazu nicht. So wurde das Ewige Wort Gottes zu
allen Zeiten gesprochen durch Seine Wortträger, die wahren Gottesprophetinnen
und Gottespropheten.
So wissen wir heute: Keine Seele ist verloren. Es gibt keine ewige Verdammnis,
und weder Gott, der ewige Vater, noch Christus, Sein Sohn, schicken jemanden
nach dem so genannten Tod in eine Hölle. In unserer Zeit geht nun der Ruf des
Christus Gottes unverfälscht in die Welt hinaus und Er lautet: Gott ist die Liebe. Er ist kein strafender,
kein richtender und kein verdammender Gott und
die Lehre einer ewigen Verdammnis ist eine "Verhöhnung Gottes".
Blicken wir auf den mutigen jungen Mann Jesus von Nazareth, dann zeigt sich: Er
lehrte keine Religionen, keine Satzungen, keine Mitgliedschaften, keine
Kirchensteuer, keine Dogmen, keine Rituale und keine ewige Verdammnis. Sondern
Er setzte sich immer für die Versöhnung der Menschen untereinander ein. So heißt
es in Seiner Bergpredigt, wie sie in den Bibeln nachzulesen ist:
"Vertrage dich mit deinem Gegner sogleich, solange du noch
mit ihm auf dem Weg bist, damit dich der Gegner nicht dem Richter überantworte
und der Richter dem Gerichtsdiener und du ins Gefängnis geworfen werdest.
Wahrlich, ich sage dir: Du wirst nicht von dort herauskommen, bis du auch den
letzten Pfennig bezahlt hast."
Der Richter, von dem Jesus von Nazareth spricht, ist das Gesetz von Saat und
Ernte, in dessen Geflecht viele Menschen gefangen sind wie in einem Gefängnis
durch ihr böses und sündhaftes Tun, das zwangsläufig früher oder später als
eigenes Leid auf sie zukommt, wenn es nicht rechtzeitig bereinigt ist. Doch
dieses Schicksal währt nicht ewig, so die eindeutigen Worte von Jesus von
Nazareth.
Selbst für den Fall, dass es im Erdenleben nicht zu einer Versöhnung der
Kontrahenten kommt, gilt für den einzelnen Täter: Du wirst aus diesem Ort des
Leidens herauskommen. Doch dazu musst du zuvor auch den "letzten Pfennig"
bezahlt haben, das heißt, am eigenen Leib erlitten und abgetragen haben, was du
anderen angetan hast. Und weil das unter Umständen in den jenseitigen Bereichen
sehr lange dauern kann, versöhne dich jetzt in diesem deinen Erdenleben, so die
Botschaft des Jesus von Nazareth, oder wie es in der überlieferten Bergpredigt
wörtlich heißt: "Vertrage dich mit deinem Gegner sogleich,
solange du noch mit ihm auf dem Weg bist."
Doch was haben die kirchlichen Institutionen aus der Botschaft des
mutigen jungen Mannes Jesus von Nazareth und aus Seiner Person gemacht? Einen
Richter, der bei einem so genannten Endgericht eine furchtbare Vergeltung an
allen Menschen durchführen soll, welche die kirchlichen angeblichen Bedingungen
für das Seelenheil nicht erfüllen. Deshalb muss in den Konfessionsversammlungen
am Sonntagmorgen von den Gläubigen in ihrem Glaubensbekenntnis auswendig
aufgesagt werden, dass Jesus wiederkommen werde, "zu
richten die Lebenden und die Toten".
Und wie sich deren Priester diese Richtertätigkeit dann genau vorstellen, dazu
haben bereits viele so genannte Kirchenväter des
ersten bis dritten Jahrhunderts – zum Beispiel Klemens von Rom, Ignatius, Justin
der Märtyrer, Irenäus von Lyon (130-202; bekämpfte gleichzeitig als eine Art
erster "Sektenbeauftragter" der Kirche alle "Häresien") und Tertullian
– und später
Augustinus ihre Meinungen dargelegt. In die Dogmensammlungen
der römisch-katholischen Kirche ist es dann wie folgt zusammengefasst worden:
"Diese werden alle mit dem eigenen Leib, den sie hier
tragen, auferstehen, damit die einen mit dem Teufel die ewige Strafe und die
anderen mit Christus die ewige Herrlichkeit empfangen."
Das muss man sich einmal vorstellen. Es sollen unzählige Menschenleiber früherer
Epochen von
Gott nur für den Zweck auferweckt werden, um von nun an unendliche Höllenqualen
zu erleiden, Milliarden von Menschen, die zum Beispiel bewusst nicht an die katholischen Dogmen
glaubten. Wäre im Vergleich mit dieser Religion nicht jede Form der
Gottesleugnung barmherziger, die nicht an eine Auferstehung glaubt?
Doch Jesus, der Christus, ist kein Richter und kein Vergelter, und Seine
Botschaft in der Bergpredigt an Seine Nachfolger lautet eindeutig auch:
"Richtet nicht!"
Sondern jeder Mensch wird, wie bereits erwähnt, gemäß den kosmischen
Gesetzmäßigkeiten sein eigener Richter sein. Und ein wie auch immer geartetes
leidvolles Schicksal ist von daher nur das eigene menschliche Konstrukt und
dessen Folgen. Das kann er jedoch früher oder später auflösen, im Diesseits oder
im Jenseits, indem er umkehrt und alles bereinigt, was er an Negativem
verursacht hat.
Der Missbrauch des Jesus von Nazareth als endzeitlichem Scharfrichter und
Handlanger eines angeblich strafenden Gottes zählt im Gegensatz dazu zu den
Eigenschaften der neuen Religion, die vor ca. 1900 Jahren entstand und die sich
später in der Vatikankirche konstituierte.
Bei näherer Betrachtung zeigt sich auch, wie diese Religion in den Generationen
nach dem Erdenleben des Jesus von Nazareth nicht Ihm, dem Christus Gottes
folgte, sondern stattdessen grausame Höllendrohungen, die es auch in anderen
antiken Religionen gab – zum Beispiel in Ägypten und Griechenland – in das
eigene Glaubenssystem aufnahm und noch verschärft.
So behauptet der heilig gesprochene Kirchenlehrer der Vatikankirche,
Kirchenvater Augustinus, um das Jahr 400, dass "die ganze
Masse des Menschengeschlechtes verdammt sei" und zwar durch eine
so genannte "Erbsünde", die der Kirchenheilige erfunden hat und mit der auch
bereits alle Säuglinge belastet sein sollen, die auf der Erde geboren werden.
Und auch dies sei eine Sünde, von der man nur mithilfe der Romkirche
frei werden könne.
Aus diesem Grund hat die Kirche ja auch die so genannte Nottaufe erfunden, was
bedeutet: Falls ein Kleinkind, das noch nicht vom Pfarrer durch Taufe zum
Kirchenmitglied gemacht wurde, plötzlich in Todesgefahr sei, dürfe es von jedem
Kirchenmitglied getauft werden, was entsprechend auch im Protestantismus gelehrt
wird.
Noch bis zum Jahr 2007 lehrte die Vatikankirche eindeutig, dass ungetauft
verstorbene Kinder für ewig in die Vorhölle, verstanden als mildeste Form der
Hölle, müssten – einem nebulösen und eher traurigen Ort, zwar ohne Schmerzen,
aber auch ohne Anschauung Gottes. In den Dogmensammlungen steht dazu
unmissverständlich, was die Romkirche glaubt:
"Die Strafe für die Erbsünde ist der Ausschluss von der Anschauung Gottes"
(zit. nach Neuner/Roos, Nr. 895).
Das heißt: Schon das angeblich mit dieser Sünde belastete Baby würde vom
katholischen Gott für seine Geburt auf diese Weise bestraft. Und es sei folglich eine
vermeintliche Vergebung durch die Priesterkaste allein dafür notwendig, dass man
geboren wurde.
Was soll mit ungetauft verstorbenen
Babys geschehen?
Erst in neuerer Zeit erfolgte eine Abmilderung. Im Katholischen Katechismus von 1997 heißt es dazu nun einschränkend, die Kirche könne diese Babys "nur der Barmherzigkeit Gottes anvertrauen". Dies führe dann zu der "Hoffnung, dass es für die ohne Taufe gestorbenen Kinder einen Heilsweg gibt" (Nr. 1261). Ergänzend dazu habe die "Internationale Theologische Kommission" des Vatikan offenbar nach dreijähriger Beratung im April 2007 dann beschlossen, dass die bisherige Vorstellung einer Art leidensfreien "Vorhölle" als ewiger Bestimmungsort dieser Kinder "zu streng" gewesen sei. Doch in einem Bericht der Netzeitung über die Ergebnisse der Kommissionsberatungen wird auch auf die Hintertür verwiesen, wenn es heißt: "Es gebe gute Gründe zur Hoffnung, dass auch die ungetauften Kinder errettet werden, von sicherem Wissen könne jedoch keineswegs gesprochen werden" (netzeitung.de, 23.4.2007). Beruhigend für die Eltern klingt das allerdings nicht, vor allem, da es im Katechismus weiterhin heißt: "Die Kirche und die Eltern würden dem Kind die unschätzbare Gnade vorenthalten, Kind Gottes zu werden, wenn sie ihm nicht schon bald nach der Geburt die Taufe gewähren." (Nr. 1250) …
Und Gott soll gemäß dieser Religion auch derjenige sein, der alle Strafen schon vorher
bestimmt. Also: Während die Mutter noch schwanger ist, bestimme Gott laut
römisch-katholischer Kirche bereits die späteren Strafen für das Kind im
Mutterleib voraus bis hin zu ewigen Feuerqualen. Ich zitiere als Beweis dazu aus
der bis heute verbindlichen Dogmensammlung der Vatikankirche:
"Gott ... erwählte aus ebendieser Masse des Verderbens
gemäß seinem Vorherwissen die, welche er aus Gnade zum Leben vorherbestimmte,
und bestimmte sie für das ewige Leben vorher; von den übrigen aber, die er nach
dem Ratschluss seiner Gerechtigkeit in der Masse des Verderbens zurückließ,
wusste er im Voraus, dass sie zugrunde gehen würden, aber er bestimmte nicht
vorher, dass sie zugrunde gehen sollten … er bestimmte diesen aber, weil er
gerecht ist, die ewige Strafe vorher."
(Synode von
Quiercy, Mai 853, zit. nach Denzinger-Hünermann, Nr. 621)
Demnach bestimme Gott nach katholischer Vorstellung also ewige Strafen vorher,
und er bestimme umgekehrt auch eine bestimmte Anzahl von Menschen für eine so
genannte Seligkeit vorher.
Das Urteil solle dann allerdings nach deren "Werken" erfolgen, was für den
Gläubigen die Fragen aufwirft, um welche Werke es sich hier wohl handle. Forscht
man hierzu weiter im Lehrgebäude der katholischen Religion, stößt man unter
anderem auf den Begriff der so genannten "Todsünde".
In der weichgespülten Fassung der zugrunde
liegenden Verfluchungen, im Katholischen Katechismus, heißt es unter
Nr. 1033: "In Todsünde sterben, ohne diese bereut zu
haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen, bedeutet, durch eigenen
freien Entschluss für immer von ihm getrennt zu bleiben. Diesen Zustand der
endgültigen Selbstausschließung aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen
nennt man ´Hölle`."
Beim Wort "Todsünde" denkt
man als unbedarfter Zuhörer vielleicht an Mord, Folter oder Vergewaltigung.
Fragt man aber nach, was genau die Kirchenführer und ihre Theologen damit
meinen, so bekommt man meist intellektuell verklausulierte Antworten wie z. B.
diejenige von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1984. Der heilig gesprochene Papst
schrieb:
"Mit der ganzen Tradition der Kirche nennen wir denjenigen
Akt eine Todsünde, durch den ein Mensch … es vorzieht, sich sich selbst
zuzuwenden oder irgend einer geschaffenen oder endlichen Wirklichkeit,
irgendeiner Sache, die im Widerspruch zum göttlichen Willen steht."
(Apostolisches Schreiben
Reconcilatio et Paentientia, 2.12.1984, Acta Apostolicae Sedis (AAS) 77 (1985),
S. 222)
Doch was ist wiederum darunter zu verstehen? Beschäftigt man sich näher mit
diesem Lehrschreiben des Papstes, in dem er im Namen seiner Religion eine
sogenannte Todsünde definiert, dann wird dieser von ihm so definierte Zustand
mit weiteren Religionsausdrücken umschrieben, welche lauten:
"Gottes Bund und sein Gesetz zurückweisen",
"Götzenverehrung", "Gottlosigkeit", "Abfall von Gott". Doch welcher Gott
und welches Gesetz sind damit gemeint?
Studiert man dazu weiter in
den bis heute verbindlichen Dogmensammlungen, stößt man auf unübersehbar viele
Verfluchungen gegenüber Andersgläubigen. Diese Kirchenurteile werden aber nicht
gegen Diktatoren, Kriegsherren oder Schwerverbrecher ausgesprochen, wie mancher
Gläubige vielleicht vorschnell vermuten könnte. Verflucht werden stattdessen
vielhundertfach Menschen, die einzelnen Lehrmeinungen der Vatikankirche nicht
zustimmen.
Verflucht wird, und ich zähle dazu nur einige wenige Beispiele auf:
– wer den katholischen Glauben nicht in seinem ganzen Umfang bewahrt
– wer der Astrologie Glauben schenkt
– wer über die Sakramente der Kirche anders denkt als die Kirche selbst
– wer leugnet, dass angeblich alle Schriften der Bibel von Gott eingegeben seien
– wer leugnet, dass die Jesusmutter Maria lebenslang Jungfrau war und von der
angeblichen Erbsünde befreit war, von der alle anderen Menschen befallen seien
– wer die angebliche Dreieinigkeit Gottes leugnet
– wer die angebliche Unfehlbarkeit des jeweiligen Papstes in Lehrfragen leugnet
usw. usw.
Und, wie gesagt: Es gibt viele Hundert solcher Verfluchungen Andersdenkender mit
jeweils einer anderen Facette des katholischen Lehrkonstrukts, die von dem
deswegen Verfluchten geleugnet wird.
Und ein solcher römisch-katholischer Fluch über einen Menschen bedeutet gemäß
der vatikanischen Lehre nach seinem Tod angeblich "ewige Hölle".
Dazu noch ein besonders
einprägsames Beispiel: Wer z. B. nicht an eine ewige Verdammnis glaube, gerade
der sei ebenfalls verflucht und damit laut dem Kirchendogma ewig verdammt, wenn
er in diesem seinem Glauben stirbt. Wörtlich wurde diese Lehrverkündigung auf dem
Konzil von Konstantinopel im
Jahr 553 zur verbindlichen
Glaubenslehre der Romkirche erklärt:
"Wer sagt oder daran festhält, die Strafe der Dämonen und
gottlosen Menschen sei zeitlich und sie werde nach einer bestimmten Zeit ein
Ende haben bzw. es werde eine Wiederherstellung von Dämonen oder gottlosen
Menschen geben, der sei mit dem Anathema [= Verfluchung] belegt."
(zit. nach Denzinger-Hünermann, Nr. 411;
siehe auch Neuner/Roos, Nr. 891)
Das heißt: Wer z. B. nicht an eine ewige Verdammnis glaubt, der sei verflucht
und damit nach dem Tod selbst ewig verdammt.
Weil solches jedoch Menschen
unserer Zeit, die sich nicht so leicht mit den Priestermeinungen zufrieden
stellen lassen, nicht ohne Weiteres zu vermitteln ist, wählen Päpste der
jüngeren Zeit für ihre Höllenlehren meist salonfähigere Formulierungen.
So behauptete etwa Papst Benedikt XVI., dass Jesus von Nazareth angeblich eine
ewig dauernde Hölle für alle diejenigen Menschen angekündigt habe, die
"ihre Augen vor seiner Liebe verschließen",
ohne aber konkret zu werden, woran er, der Papst, dabei denkt. Doch diese
angebliche Ankündigung von Jesus entspricht sowieso nicht den Tatsachen und
nicht einmal den kirchlichen Bibeln. Der Papst hat seine Meinung nur in manche
Bibelstellen hinein interpretiert.
Schon katholische Kirchenväter hatten die angeblich unendlichen Leiden von
bestimmten Bibelstellen abgeleitet, in denen man das griechische Wort "aionios"
= "ein Äon lang" missdeutete als angeblich "ewig" im Sinne von "unendlich". Denn
auch ein "Äon" hat einen zeitlichen Beginn und einen zeitlichen Abschluss.
So kannten weder die wahren Gottespropheten des Alten Testaments, an die Jesus
von Nazareth anknüpfte, noch das Judentum eine solche ewige Hölle. In der
jüdischen Religion gibt es einen Glauben an einen dunklen jenseitigen Ort, die so genannte "Scheol", wie sie in der
hebräischen Sprache genannt wird, in der die dort befindlichen Menschen auf die
Hilfe Gottes warten, um wieder heraus zu kommen.
Ganz anders jedoch der neben dem
mittelalterlichen Theologen Thomas von Aquin am meisten verehrte Kirchenlehrer
der Vatikankirche, der Kirchenheilige Augustinus. In seinem Buch Der
Gottesstaat proklamiert der Kirchenlehrer die
"stets brennenden und nie sterbenden Menschenleiber". Kirchenvater
Augustinus begründet dies damit, dass Gott eben in der Lage sei, vielen Dingen
wunderbare Eigenschaften zu verleihen. Dies ist kein Schreibfehler. Augustinus
spricht tatsächlich von "wunderbaren Eigenschaften".
Wörtlich schreibt der Kirchenheilige zu diesem Thema:
"Warum sollte es … unannehmbar sein, dass Feuerflammen
jenen Leibern Schmerz verursachen können, ohne ihren Tod herbeizuführen? … Eine
solche Eigenschaft wird dem Wesen des Fleisches eben mitgeteilt werden von Gott,
der den vielen Dingen, die wir mit Augen sehen, so wunderbare und
verschiedenartige Eigenschaften verliehen hat … Dass Leibeswesen auch im Feuer
zu leben vermögen, in der Glut, ohne verzehrt zu werden, in der Pein, ohne zu
sterben, habe ich … schon zur Genüge dargetan; sie vermögen es durch
Wunderwirkung ihres in jeder Hinsicht allmächtigen Schöpfers. Wer diesem die
Kraft dazu abspricht, der weiß nicht, von wem all das Wunderbare herkommt, das
er an allen Naturen anstaunt."
So weit die katholische Lehre, wie sie der Kirchenvater Augustinus in
Worte fasste.
Das muss man sich erst einmal
bewusst machen. Der katholische Kirchenheilige spricht dreimal vom Wunder des
menschlichen Körpers, den sein Gott, so wie er ihn sich vorstellt, so wunderbar
geschaffen habe, dass dieser Menschenkörper in der Lage sei, nicht nur möglichst
lange, sondern unendlich die Qualen des Verbrannt-Werdens zu erleiden, ohne dass
der davon erlösende Tod eintritt. Und dann behauptet der Kirchenmann, dass nur
derjenige Mensch das wunderbare Wirken Gottes "an allen Naturen" in seiner
ganzen herrlichen Schöpfung würdigen kann, der so denkt wie er. Der also diesem
Gott die Kraft zuspricht, solche Körper erschaffen zu haben, die unendlich
unsagbare Verbrennungs-Schmerzen aushalten müssen, ohne zerstört zu werden.
Da Jesus von Nazareth aber einen Gott der Liebe und Barmherzigkeit lehrte,
müsste man dann nicht schlussfolgern, dass es sich bei dem Gott des
Kirchenvaters Augustinus nur um den Widersacher Gottes handeln kann, um den
Götzen Baal und um sein System dämonischer Grausamkeiten?
Und dazu passt es auch, dass der heilige Augustinus einmal die Folter von
Menschen eine "Kur für die Seele" nannte.
Liebe Leserinnen, liebe Leser, haben Sie schon einmal einen Ihrer Finger in eine
brennende Kerze gehalten und nach weniger als einer Sekunde mit schmerzvollem
Gesicht wieder zurück gezogen? Wenn man sich nun "stets brennende
Menschenleiber" vorzustellen versucht, was den Abweichlern vom Katholizismus
drohen soll, merkt man, dass man das Ausmaß dieser Grauen nicht einmal annähernd
erfassen kann. Doch die Kirche ehrt den Urheber dieser Erfindungen bis heute mit
den höchsten kirchlichen Auszeichnungen, die denkbar sind und ruft ihn als
Kirchenheiligen an im Gebet.
Wäre die Kirchenlehre von ewigen Höllenstrafen richtig, dann wäre damit auch
das Satanische größer als die Liebe Gottes. Denn die dämonischen Wesen
hätten dann einen großen Bereich für immer aus der von Gott geschaffenen guten
Schöpfung herausgerissen, und der Teufel hätte damit einen klaren Sieg gegenüber
Gott errungen. Die ursprünglich gute Schöpfung Gottes wäre dadurch für
immer zweigeteilt in Himmel und Hölle. Doch genauso lehren es die Konfessionsvertreter,
und dafür missbrauchen sie auch noch Christus, den großen Menschheits- und
Weisheitslehrer.
Angesichts dieser Fakten sei auch an die Lehraussage von Papst Benedikt XVI.
erinnert, dass alle, die ihre Augen vor der Liebe Gottes verschließen, in die
ewige Hölle müssten.
Und dazu die Frage: Sind das dann nicht die Kirchenführer selbst, die ihre Augen vor Gottes Liebe verschließen und die
– wenn die
Lehraussage von Papst Benedikt richtig wäre – folglich in eine ewige Hölle
müssten? Wie gesagt: Gott hat niemals eine ewige Hölle eingerichtet. Aber Papst
Benedikt XVI. hat es doch so gelehrt, und an die Lehrverkündigungen der Päpste
müssen die Anhänger dieser Religion glauben.
Doch statt sich selbst auf den
Prüfstand zu stellen, haben die Päpste der Vatikankirche bei ihren
Höllendrohungen vor allem Kirchenaussteiger im Visier, einmal mehr auch Papst
Joseph Ratzinger bei seiner Predigt im Berliner Olympiastadion am 22.9.2011. In
Gegenwart von andächtig lauschenden Bundestagsabgeordneten, Bundesministern und
Staatssekretären verglich er die Kirchenmitglieder mit den Reben an einem
Weinstock, der ein Symbol für die katholische Kirche sei. Diese wurde zu jenem
Zeitpunkt gerade besonders durch die Aufdeckung von Zigtausenden von
Sexualverbrechen von katholischen Priestern an Kindern erschüttert. Die
Kirchenmitglieder wurden vom Papst nun ermahnt, nicht aus der Kirche
auszutreten, auch wenn sie dort noch so viel Böses vorfinden. Und der Papst
zitierte dazu – wie so oft – den eben schon mit seiner Lehre von den
"stets brennenden und nie sterbenden Menschenleibern"
vorgestellten katholischen Kirchenheiligen Augustinus. Dieser lehrte:
"Eines von beiden kommt der Rebe zu, entweder der
Weinstock oder das Feuer; wenn sie nicht im Weinstock ist, wird sie im Feuer
sein."
Dieses Zitat des Kirchenheiligen Augustinus machte sich der damalige Papst nicht
zufällig zu eigen. In seinem Buch Licht der Welt gibt er selbst zu:
"Ich bin mit Augustinus, ... mit Thomas von Aquin
befreundet. Man sagt dann auch zu solchen Heiligen: ´Helft mir!`" (S.
32)
Mit der unverhohlenen
Drohung des Augustinus, welche faktisch bedeutet "Vatikankirche oder Feuer",
bekräftigte der damalige Papst einmal mehr die kirchlich verbindliche und laut
Lehrverkündigung unumstößliche Lehre der Vatikankirche, wie sie auch in den
Dogmensammlungen nachzulesen ist und wie sie für alle Päpste, auch für Papst
Franziskus, verpflichtend war und ist. Dort fordert die katholische Religion für
alle Menschen außerhalb der Kirchenorganisation ewiges Feuer, das diese dann
zusammen mit dem Teufel erleiden sollen.
Dazu wörtlich das Dogma, das in den Lehrbüchern eigens mit dem Prädikat
"unfehlbar" hervor gehoben ist:
"[Die römische Kirche] glaubt fest, bekennt und verkündet,
dass niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude noch
Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen Lebens teilhaftig
wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln
bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der Kirche) anschließt. … ´Mag
einer noch so viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi
vergießen, so kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in
der Einheit der katholischen Kirche bleibt.`"
(zit. nach
Neuner/Roos, Nr. 381; als angeblich unfehlbar markiert)
Hierzu leistete auch der Kirchenheilige Thomas von Aquin (1225-1274), den sein
selbsternannter Freund Papst Benedikt XVI. ebenfalls um Hilfe zur Orientierung
bittet, einen wesentlichen Beitrag. Zitat:
"Damit den Heiligen die Seligkeit besser gefalle und sie
Gott noch mehr dafür danken, dürfen sie die Strafen der Gottlosen vollkommen
schauen." (zit. nach Markus Enders, Jahrbuch für Religionsphilosophie,
Band 7, Redaktion: Institut für Systematische Theologie der
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Frankfurt am Main 2008, S. 82)
Dies möchten wir gar nicht weiter kommentieren. Liebe Leserinnen, liebe
Leser, bilden Sie sich selbst ein Urteil!
Zwar ist die bis heute
katholisch verbindliche Lehre, die zusammengefasst lautet "Wenn du nicht
Mitglied der katholischen Kirche bleibst, verfällst du zusammen mit dem Teufel
der Strafe des ewigen Feuers" in unserer Zeit keine Nötigung mehr im Sinne der
Strafgesetze. Denn sie erfolgt nicht mehr, wie in früheren Jahrhunderten, in
Verbindung mit der Androhung der Folter. Unbestritten ist jedoch: Wenn ein Staat
wie Deutschland die Verbreitung solcher jedes Ausmaß an Vorstellbarkeit
sprengende Religionsdrohungen etwa durch die Finanzierung der Priesterausbildung
bezahlt, handelt er dann nicht gegen den Geist der demokratischen Verfassung und
gegen ihre Artikel? So heißt es in Artikel 1 des deutschen
Grundgesetzes: "Die Würde des Menschen ist
unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen
Gewalt."
Jeder kann sich ja selbst eine Antwort auf die Frage geben: Ist die katholische
Lehre von "stets brennenden und nie sterbenden
Menschenleibern" mit der Würde des Menschen vereinbar, wie sie im
deutschen Grundgesetz niedergelegt ist?
Auch Papst Franziskus ändert an den Höllenlehren seiner Kirche vom angeblich ewigen Feuer bisher nichts – auch wenn er sich manchmal listigerweise so ausdrückt, dass der Eindruck entsteht, heute wäre es wohl nicht mehr so wie früher. So heißt es auch weiter in den Dogmensammlungen: "Im Glauben müssen wir festhalten, dass außerhalb der apostolischen, römischen Kirche niemand gerettet werden kann; sie ist die einzige Arche des Heils und jeder, der nicht in sie eintritt, muss in der Flut untergehen. Aber ebenso müssen wir sicher daran festhalten, dass von dieser Schuld … niemand betroffen wird, der da lebt in unüberwindlicher Unkenntnis der wahren Religion" (zit. nach Neuner/Roos, Nr. 367). Sollte der Papst anderer Meinung sein, dann bräuchte er doch nur zu sagen: "Das gilt nicht mehr." Doch nichts dergleichen passiert. Bereits kurz nach seinem Amtsantritt im Jahr 2013 hatte Papst Franziskus im Hinblick auf das Glaubensbekenntnis in seiner Enzyklika Lumen fidei betont: Der katholische Glaube, so wörtlich, "muss in seiner ganzen Reinheit und Unversehrtheit bekannt werden", und es dürfe deswegen zum Beispiel kein Glaubensartikel geleugnet werden, wozu eben auch die angebliche "Auferstehung des Fleisches" gehört und der Glaube an Jesus als angeblichen endzeitlichen Richter, der für einige Menschen laut der oben zitierten katholischen Glaubenslehre zum Untergang in den Fluten führt, da sie nicht die katholische Arche betreten hätten.
Von diesem Untergang in den Fluten sind demnach nach vatikanischer Lehre auch
die Protestanten betroffen, die außerhalb der apostolischen römischen Kirche
existieren, trotz des Blendwerks Ökumene. Denn bei den Protestanten kann man ja
nun wirklich nicht von "unüberwindlicher Unkenntnis" der so genannten wahren
katholischen Religion sprechen, die angeblich vom Untergang in den Fluten
bewahre.
Und hier sind auch namhafte deutsche Politiker betroffen wie Angela
Merkel, Ursula von der Leyen, Joachim Gauck, Frank-Walter Steinmeier, Olaf
Scholz, Sigmar Gabriel, Katrin Göring-Eckardt, Bodo Ramelow, Markus Söder und
viele, viele mehr, ein großer Teil der Bundesregierung und der
Landesregierungen, dazu Politiker in den Bezirks- und Kreistagen sowie den
Stadt- und Gemeinderäten, die laut Dogma allesamt
"in der Flut untergehen"
werden, wenn sie nicht noch aus der evangelischen Kirche aus- und in die
so genannte "einzige Arche des Heils" eintreten.
Wie diese Drohungen wirken,
zeigt auch die Stellungnahme des bekannten Schauspielers, Kabarettisten und
Fernsehmoderators Harald Schmidt, der in einem Interview einmal sagte:
"Auf dem Sterbebett werden alle katholisch. Diese
Erfahrung habe ich selbst gemacht, denn ich war während des Zivildienstes in
einer Pfarrei beschäftigt. Da wurde der Pfarrer von so genannten Atheisten
schreiend ins Krankenhaus geholt, wenn der Tumor im Endstadium war."
(Interview mit der Weltwoche, zit. nach idea-spektrum Nr.
30/31/2005)
Ein solches Verhalten ist ganz im Sinne der katholischen Religion. Sie sieht
nämlich auch vor, dass eine angeblich unmittelbar bevorstehende ewige Hölle als
Vergeltung für das irdische Leben quasi noch in letzter Sekunde verhindert
werden könne, und zwar durch eine letzte so genannte Buße der bis dahin gemäß
ihren Maßstäben ewig Verfluchten mit nachfolgendem katholischen Abendmahl, der
so genannten Kommunion.
Die katholische Lehre dazu heißt wörtlich laut den Dogmensammlungen:
"Es wird also zusammen mit der letzten Buße die Kommunion
gewährt, damit solche Menschen noch an ihrem letzten Ende … vom immerwährenden
Untergang befreit werden." (Papst Innozenz I., Brief Consulenti
tibi vom 20.2.405, zit. nach Denzinger-Hünermann, Nr. 212)
Das Kirchensakrament der Buße bzw. Beichte dient in dieser Religion das ganze
irdische Leben über auch als Instrument, um den Gläubigen in seelischer
Abhängigkeit von der Priestergilde zu halten, eben bis zum Totenbett. Der Grund
dafür ist die Behauptung, dass die katholische wie übrigens auch die
evangelische Religion lehrt, nur ihre Pfarrer könnten den Kirchenmitgliedern im
Namen Gottes Sünden vergeben. In Wirklichkeit lehrte Christus jedoch die
gegenseitige Vergebung der Menschen untereinander, ohne Priester und Pfarrer,
und Er lehrte keinen "immerwährenden Untergang" wie die Priesterkaste behauptet.
Christus zeigt den Weg zurück in die ewige Heimat auf, wo schließlich alles Leid
überwunden sein wird, und dieser Weg endet nicht mit dem irdischen Tod, sondern
die unsterbliche Seele kann diesen Weg auch im Jenseits in den Seelenreichen
weitergehen.
Die Priesterkaste hat also den "immerwährenden Untergang" nur erfunden, und
daneben eben auch einen "Himmel" für diejenigen, die glauben, was ihnen die
Kirche vorschreibt, und als dritten Bestimmungsort ein angebliches Fegefeuer.
Das soll eine leidvolle Vorstufe für diejenigen Gläubigen sein, welche die
kirchlichen Bedingungen für den Himmelseintritt zwar erfüllen, die aber noch
so genannte "Sündenstrafen" von angeblich schon vergebenen Sünden abbüßen müssen –
und alles zugeteilt nach genau ausgeklügelten Vorstellungen der Priester und
Theologen und nach deren Regie.
Als angebliches Gegenmittel stellen die Päpste, Bischöfe und Priester deshalb
so genannte "Ablässe" aus, welche die Gläubigen dann vom Erleiden von
Sündenstrafen im Fegefeuer befreien sollen, und sie haben sich auch noch dazu
ausgedacht, über welchen Zeitraum sich diese Kirchenablässe jeweils erstrecken
sollen.
Dazu steht in den Kirchengesetzen, im Gesetzbuch Codex Iuris Canonici, Canon
992, eine üble Christusverhöhnung: "Ablass ist der
Nachlass zeitlicher Strafe vor Gott für Sünden, deren Schuld schon getilgt ist;
ihn erlangt der entsprechend disponierte Gläubige unter bestimmten festgelegten
Voraussetzungen durch die Hilfe der Kirche, die im Dienst an der Erlösung den
Schatz der Sühneleistungen Christi und der Heiligen autoritativ verwaltet und
zuwendet."
Also selbst in die
Geschehnisse im Jenseits eingreifen zu können, das behauptet diese Gewandung der
Priesterkaste, als ob sie selbst die Götter wären. Priester
anderer Religionsvorstellungen getrauten sich meist nicht, solche Ansprüche zu
erheben und sich damit faktisch über die kosmischen Gesetze des Alls und über
den Schöpfergott zu stellen.
Seit Jahrhunderten versuchen
Menschen nun schon auf allen Erdteilen, die ihnen indoktrinierten
Höllenschrecken auf die eine oder andere Weise zu verarbeiten, zum Beispiel auch
in der Bildenden Kunst oder der Literatur. Aber bis in die Neuzeit hinein waren
sie immer auch durch die von der Inquisition verhängten Todesstrafen bedroht.
Erst in jüngerer Zeit verlieren immer mehr Menschen die Angst und kehren auch
dieser Religion und ihren Angeboten den Rücken zu.
Dieses Religionssystem, dessen Ansprüche also bis ins Jenseits hinein reichen,
ist deshalb nun im Fallen.
Die Lehre, mit der Jesus von
Nazareth zur Nachfolge aufruft, ist Seine Bergpredigt mit der Goldenen Regel,
welche lautet "Alles, was ihr wollt, dass euch die Leute
tun, das tut ihr ihnen zuerst." Darin ist das Gesetz Gottes enthalten,
darunter die Zehn Gebote, die durch den Gottespropheten Mose gegeben wurden. Wer
auf diesem Weg sich selbst und sein noch vorhandenes Ego erkennt, und wer lernt,
die Hindernisse auf dem Weg der Gottes- und Nächstenliebe, man könnte sagen, das
Sündhafte, zu bereinigen, der entwickelt auch Schritt für Schritt das Innere
Leben, von dem Christus spricht. Er kommt dann auch der Einheit allen Lebens
täglich näher, welche besagt: Gott in uns, in jedem Menschen, in jedem Tier, in
jeder Pflanze, in allen Mineralien und Lebensformen. Der Weg der Bergpredigt
schließt also die ganze Schöpfung Gottes ein, und sein Ziel ist auch in den
Bibeln an vielen Stellen voraus gesagt.
So wird zum Beispiel in der Apostelgeschichte entgegen der Kirchenlehre
die Rückführung aller gefallenen Seelen und beseelten Menschen in die ewige
Heimat angekündigt. Wörtlich heißt es: "Ihn
[Christus] muss der Himmel aufnehmen bis zu der Zeit, in
der alles wiedergebracht wird, wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner
heiligen Propheten von Anbeginn."
Alles wird also wiedergebracht, so dass es einst wieder heißt, wie am Beginn der
Schöpfung Gottes. "Und siehe, es war sehr gut."
In unserer Zeit geht nun der Ruf aus dem
Reich Gottes durch Prophetenmund in alle Welt hinaus, welcher sinngemäß lautet:
"Brüder und Schwestern fürchtet euch nicht – der Geist unseres himmlischen
Vaters ist mit uns. Brüder und Schwestern fürchtet euch nicht – der Christus
Gottes ist mit uns." Und von der Wiederherstellung der guten Schöpfung sind
selbst die Theologen und Schriftgelehrten, die Gegenspieler von Jesus von
Nazareth, nicht ausgenommen. Jesus, der Christus Gottes, hielt ihnen allerdings
vor, dass Seine Botschaft zuvor jedoch von anderen angenommen und verwirklicht
wird: "Wahrlich, ich sage euch: Die Zöllner
und Prostituierten kommen eher ins Reich Gottes als ihr."
Das bedeutet: Die von der damaligen Priesterkaste mit am meisten verachteten
Mitmenschen, die Zöllner und Prostituierten, gehen den Priestern und
Religionsführern also in das Reich Gottes voraus. Doch irgendwann, wenn die
Priester unter den beseelten Menschen von ihrem hohen Ross herab gestiegen oder
herab gefallen und umgekehrt sind, würden auch sie – wenn auch sehr spät – den
Weg zurück zu Gott finden. In diesem Sinne ist die prophetische Botschaft von
der Rückkehr aller gefallenen Seelen und Wesen auch für die Priesterkaste, also
für die Gegner aller wahren Gottespropheten, eine frohe Botschaft.
Die orthodoxen Kirchen haben sich seit dem so genannten "Schisma" des Jahres
1054 heraus gebildet, nachdem sich Papst Leo IX. und Patriarch Michael I. von
Konstantinopel gegenseitig exkommuniziert hatten. Bis dahin lehren sie identisch
wie der Katholizismus. Lehramtlich offiziell zementiert wurde die Trennung
jedoch erst 1729, als die Romkirche die "Sakramentsgemeinschaft" mit den
Orthodoxen unter der Regentschaft von Benedikt XIII. verbot, und als 1755 die
drei einflussreichsten orthodoxen Patriarchen den römisch-katholischen Glauben
samt Papstkirche (damals unter Benedikt XIV.) zu einer "Irrlehre" erklärten.
1965 wurden dann zwar die gegenseitigen Bannflüche aus dem Jahr 1054 "aus der
Mitte der Kirche getilgt" und feierlich erklärt, dass sie "dem Vergessen anheim
fallen", doch nur sehr wenige orthodoxe Kirchen haben sich seither dem Papst
unterworfen.
Nachfolgend ein Auszug aus einer Rede zum Totenkult der orthodoxen Kirche,
gehalten vom Metropoliten der Rumänisch-Orthodoxen Kirche, Körperschaft des
Öffentlichen Rechts, genannt Serafim von Deutschland (geb. 1948, Träger der
bayerischen Verfassungsmedaille in Silber, des Bayerischen Verdienstordens und
der lutherischen Wilhelm-Löhe-Medaille), am 13.7.2012 im katholischen
Benediktiner-Stift Kremsmünster in Österreich.
Darin bekräftigt der Kirchenführer die grausame Lehre der ewigen Verdammnis auch
für die Orthodoxie. Vor allem, wer nicht gläubig im Sinne der orthodoxen Kirche
sei, wird einem angeblich ´geistlichen Tod` zugerechnet, der nach dem irdischen
Tod zum ´ewigen Tod` werden könne. Die Bemerkung jedoch, dass man für die
"Erlösung" vom "ewigen Tod" bete, enthält die Vorstellung, dass sich die
Priesterkaste der Orthodoxie bei diesem Thema – anders als im Katholizismus –
anscheinend nicht endgültig festlegen will. Wörtlich:
"Doch es gibt nicht nur einen ewigen Himmel, sondern auch
eine ewige Hölle für die, die ungläubig oder mit von Hass und fehlender Reue
verhärtetem Herzen sterben. Denn aufgrund der dem Menschen von Gott geschenkten
Freiheit kann sich der Mensch auf ewig gegen Gott entscheiden. Aus Sicht der
christlichen Lehre lebt der Mensch auf Erden im Zustand eines ´geistlichen
Todes`, solange er durch Unglauben von Gott getrennt ist. Wenn dieser geistliche
Tod freilich bis zum Ende des irdischen Lebens andauert, dann kann dieser Tod
zum ewigen Tod werden, also zur endgültigen Trennung von Gott. Die Kirche betet
unablässig in jeder eucharistischen Liturgie für die Erlösung aller sowohl vom
geistlichen Tod, als auch vom ewigen Tod."
Für ihre Gläubigen haben die Priester der orthodoxen Kirche einen ausgefeilten
durchstrukturierten Totenkult entwickelt. Der Metropolit wörtlich:
"Der Totenkult beginnt mit dem Heimgang des Gläubigen zum
Herrn, wenn der Leib gewaschen wird, in ein festliches Kleid gekleidet und in
den Sarg gelegt wird, alles in der Atmosphäre des Gebets. Drei Tage lang wird
der Heimgegangene zu Hause aufbewahrt, damit Verwandte und Bekannte diesen ein
letztes Mal besuchen und für länger Abschied nehmen können. Während dieser Zeit
der Totenwache werden Psalmen und andere Texte aus der Heiligen Schrift gelesen.
Der Priester ist im Hause des Verstorbenen schon zur Einsargung anwesend. Am
dritten Tag wird der Sarg in einer Prozession zur Kirche gebracht, wo der
Gottesdienst zur Trauerfeier stattfindet. Anschließend wird er zum Grab
gebracht. Neun Tage und vierzig Tage nach der Beerdigung werden spezielle Gebete
zum Gedächtnis des Verstorbenen verrichtet."
Die orthodoxen Kirchen lehnen sowohl Feuerbestattung als auch Fegefeuer ab und
behaupten wie die Protestanten nur den Gegensatz von entweder Himmel oder Hölle.
Den Reliquien-Totenkult baute man noch aus und der Kirchenführer behauptet, in
einer Reliquie würde der Heilige Geist enthalten bleiben.
"Denn was sind die heiligen Reliquien anderes als Leiber
oder Teile eines Leibes, in denen der wirkende Heilige Geist gegenwärtig bleibt.
Sie sind ein unbestreitbarer Beweis für die Fortdauer des Lebens nach der
Trennung der Seele vom Leib, die im Falle der Heiligen Reliquien keine totale
Trennung darstellt. So können wir aus Respekt vor dem Geheimnis des menschlichen
Leibes, der nicht nur eine reine Materie ist, sondern eine vom Heiligen Geist
geprägte Materie, den Leib nach dem Tod auch nicht verbrennen."
Auch die so genannten Reformatoren haben die katholische Lehre von einer ewigen
Hölle beibehalten. Ihre Kirchenführer, Theologen und Pfarrer definieren
allerdings den Kreis der angeblich ewig Verdammten anders als die Papstkirche in
Rom. Viele aus katholischer Sicht ewig Verfluchte seien demnach durch die
Gesamtkonstruktion des evangelischen Glaubenssystems gerettet, der ihnen nach
dem Hören der evangelischen Predigt und dem Empfang der evangelischen Sakramente
von Gott "geschenkt" würde – allerdings nur, falls Gott das so wolle, so das
verbindliche Bekenntnis der Augsburger Konfession, CA V – hier in diesem
Bekenntnissatz "Falls Gott das so will" ist also auch ein Hinweis auf ihre
Prädestinationslehren enthalten.
Wörtlich heißt es in diesem für die evangelisch-lutherische Kirche entscheidende
Lehrsatz:
"Solchen Glauben zu erlangen, hat Gott das Predigtamt
eingesetzt, Evangelium und Sakrament geben, dadurch er als durch Mittel den
heiligen Geist gibt, welcher den Glauben wo und wenn er will in denen, so das
Evangelium hören, wirket, welches lehret, dass wir durch Christus Verdienst,
nicht durch unser Verdienst, ein gnädigen Gott haben, so wir solches glauben.
Und werden verdammt die Wiedertaufer und andere, so lehren, dass wir ohn das
leiblich Wort des Evangelii den heiligen Geist durch eigene Bereitung, Gedanken
und Werk erlangen."
In anderen Artikeln werden noch weitere Verdammungen ausgesprochen, was nach dem
Tod dann ewige Hölle bedeuten soll.
Denn
wörtlich heißt es im Artikel 17, also CA XVII:
"Auch wird gelehret, dass unser Herr Jesus Christus
am Jüngsten Tag kommen wird, zu richten, und alle Toten auferwecken, den
Gläubigen und Auserwählten ewigs Leben und ewige Freude geben, die gottlosen
Menschen aber und die Teufel in die Hölle und ewige Strafe verdammen."
Und Martin Luther hatte es
in seinem Kleinen Katechismus in seiner Auslegung für die lutherischen
Kirchen verbindlich so formuliert, was Generationen von evangelischen
Konfirmanden auch auswendig lernen mussten: "Ich
glaube, dass Jesus Christus … sei mein HERR, der mich verlorenen und verdammten
Menschen erlöset hat, erworben, gewonnen und von allen Sünden, vom Tode und von
der Gewalt des Teufels nicht mit Gold oder Silber, sondern mit seinem heiligen,
teuren Blut und mit seinem unschuldigen Leiden und Sterben, auf dass ich sein
eigen sei und in seinem Reich unter ihm lebe und ihm diene in ewiger
Gerechtigkeit, Unschuld und Seligkeit, gleichwie er ist auferstanden vom Tode,
lebet und regierte in Ewigkeit. Das ist gewisslich war."
Und über die, die hier als
von den Lutheranern Verdammte nicht dazu gehören, heißt es in der Augsburger
Konfession weiter:
"Derhalben werden verworfen alle Ketzereien, so diesem
Artikel [über die angebliche Dreieinigkeit Gottes] zuwider seind."
[ausdrücklich genannt werden die Manichäer, Valentianer,
Arianer, Eunomianer, Mahometisten, Samostaner] (CA I)
"Hieneben werden verworfen die Pelagianer und andere, so
die Erbsund nicht fur Sund halten." (CA II)
"So sind die Sakrament gleichwohl kräftig, obschon die
Priester, dadurch sie gereicht werden, nicht fromm sind ... Derhalben werden die
Donatisten und alle anderen verdammt, so anderst halten." (CA VIII)
"Derhalben werden die Wiedertaufer verworfen, welche
lehren, dass die Kindertauf nicht recht sei." (CA IX)
"Hie werden verworfen die, so lehren, dass diejenigen, die
einst seind fromm worden, nicht wieder fallen mugen. Dagegen auch werden
verdammt die Novatiani, welche die Absolution denen, so nach der Tauf gesündigt
hatten, weigerten. Auch werden die verworfen, so nicht lehren, dass man durch
Glauben Vergebung der Sünde erlange, sondern durch unser Genugtun."
(CA XII)
"Hie werden verdammt die Wiedertaufer, so lehren, dass der
obangezeigten [Polizei, Regierung, Fürsten, Richter, Todesstrafe, gerechte
Kriege, Streit, Kauf und Verkauf, Eide, Eigentum, Ehe] keines christlich sei.
Auch werden diejenigen verdammt, so lehren, dass christliche Vollkommenheit sei,
Haus und Hof, Weib und Kind leiblich verlassen." (CA XVI)
"Derhalben werden die Wiedertaufer verworfen, so lehren,
dass die Teufel und verdammte Menschen nicht ewige Pein und Qual haben werden.
Item, werden hie verworfen auch etlich judisch Lehren, die sich auch itzund
eräugen, dass vor der Auferstehung der Toten eitel Heilige, Fromme ein weltlich
Reich haben und alle Gottlosen vertilgen werden." (CA XVII)
Die durch ihre Pfarrer, den Inhabern ihres "Predigtamtes" vollzogenen
Wassertaufen seien nach CA IX nicht nur "recht", sondern heilsnotwendig und ein
Zeichen für die vermeintliche Vorherbestimmung des Getauften zum ewigen Heil. So
lehrt Martin Luther bis heute kirchlich verbindlich:
"So kann ich auch rühmen, dass die Taufe kein Menschenwerk sei, sondern von Gott
selbst eingesetzt, dazu ernstlich und streng geboten, dass wir uns müssen taufen
lassen oder sollen nicht selig werden." (Großer Katechismus, zit. nach Die
Bekenntnisschriften, S. 692)
Die aus evangelischer Sicht angeblich ewig Verfluchten treffe es insofern
besonders hart, da der evangelische Baals-Gott ihr grässliches Schicksal vorher
bestimmt bzw. vorher gesehen habe und da sie während ihres ganzen Erdenlebens
aus freiem Willen ihr Schicksal angeblich nicht wenden können. Bei diesem Thema
ist die Lehre also an Grausamkeit nicht zu überbieten, und auch die
protestantische Inquisition, Hexenverfolgung und Kriegstreiberei wütete und
wütet ja entsprechend. Die Menschen würden vom Teufel selbst in die ewige Hölle
hinein geritten, ohne dass sie das verhindern könnten.
Sowohl Martin Luther als auch Johannes Calvin lehren die Vorherbestimmung der
angeblich ewig Verdammten durch ihren Baal-Gott.
Die späteren
evangelisch-lutherischen Bekenntnisschriften versuchen die Lehre Luthers über
eine Vorherbestimmung auch der Verdammten unter Berufung auf Kirchenvater
Augustinus jedoch abzumildern: Die Menschen hätten demnach lediglich keinen
freien Willen, sich für den rechten Glauben zu entscheiden, der ihnen nämlich
von ihrem Gott geschenkt würde, und der sie auch dafür auserwählt habe.
Umgekehrt: Die falsche Entscheidung der anderen Menschengruppe werde aber von
diesem "Gott" laut den Lutheranern (wie auch den Katholiken) nur vorher gesehen,
nicht vorher bestimmt, was aber faktisch auf das gleiche Grauen hinaus läuft.
Von daher ist das alles Haarspalterei der verkopften Theologen. Denn die
vermeintliche Abmilderung dieser Lehre bedeutet: Wen dieser "Gott" nicht
angeblich zum "Heil" vorherbestimme, der ist damit ja automatisch auf der
Unheils-Seite, denn für alle Geretteten soll gelten, dass diese nun mal für
dieses "Heil" vorherbestimmt seien. Doch das kommt bei den Verdammten letztlich
ebenfalls einer Vorherbestimmung für dieses kirchlich erfundene grauenhafte
Schicksal gleich, auch wenn es in bei den Lutheranern nicht so gesagt wird …
Einige Quellen dazu:
Martin Luther: "Das ist der höchste Grad des Glaubens, zu
glauben, jener [Gott] sei gütig, der so wenige rettet und so viele verdammt, zu
glauben, dass er gerecht ist, der uns durch seinen Willen unabänderlich
verdammenswert macht, so dass er, Erasmus [von Rotterdam] zufolge, an den Qualen
der Unglücklichen Gefallen zu haben und eher hassens- als liebenswert zu sein
scheint. Wenn ich also auf irgendeine Weise begreifen könnte, wie denn dieser
Gott barmherzig und gerecht ist, der solchen Zorn und solche Ungerechtigkeit
zeigt, wäre der Glaube nicht nötig. Da es nun nicht begriffen werden kann, wird
Raum gegeben zur Einübung des Glaubens, indem Derartiges gepredigt und
öffentlich verbreitet wird; und zwar nur so, dass, indem Gott tötet, der Glaube
an das Leben im Tod eingeübt wird." (Martin Luther, Vom geknechteten
Willen, Weimarer Ausgabe Nr. 18, S. 633)
"Auf diese Weise ist der menschliche Wille mitten zwischen
beide gestellt, ganz wie ein Reittier, wenn Gott darauf sitzt, will er und geht,
wohin Gott will … Wenn der Satan darauf sitzt, will er und geht, wohin der Satan
will. Und er hat nicht die Entscheidungsfreiheit, zu einem der Reiter zu laufen
oder ihn zu suchen, sondern die Reiter selbst streiten darum, ihn festzuhalten
und zu besitzen." (S. 634 f.)
Der Schweizerische evangelische Reformator Johannes Calvin (1509-1564) lehrt,
Prädestination sei "die ewige Anordnung Gottes, derzufolge
er bei sich beschloss, was aus jedem Menschen werden sollte nach seinem Willen.
Denn sie werden nicht alle mit der gleichen Bestimmung geschaffen, sondern den
einen wird das ewige Leben, den anderen die ewige Verdammnis im Voraus
verordnet". (Johannes Calvin, Institutio Christianae religionis III,
XXI, 5)
Die für die evangelisch-reformierten Kirchen – mit Mitgliedern vor allem in der
Schweiz, den Niederlanden und der USA – verbindlichen gotteslästerlichen
Lehrregeln von Dordrecht (1618/1619) legen fest: "Dass
aber zur Zeit einige mit dem Glauben beschenkt werden, andere nicht, das geht
aus Gottes ewigem Ratschluss hervor, denn alle seine Werke weiß Gott von
Ewigkeit. Nach diesem Ratschluss erweicht er die Herzen der Auserwählten
gnädiglich, mögen sie noch so hart sein, und führt sie zum Glauben, die
Nichtauserwählten aber überlässt er nach gerechtem Urteil ihrer Bosheit und
Verhärtung." (Artikel 6)
"Und wie Gott selbst am weisesten ist, unveränderlich,
allwissend und allmächtig, so kann die von ihm geschehene Erwählung weder
unterbrochen, noch verändert, noch widerrufen oder abgebrochen werden, noch
können die Erwählten verworfen, noch kann ihre Zahl vermindert werden."
(Artikel 11)
Außerdem haben die evangelischen Kirchen die Lehre vom "Fegefeuer" als Vorstufe
der Gläubigen vor deren Himmelseintritt gestrichen, so dass es aus evangelischer
Sicht nach dem Tod angeblich sofort heißen soll: "Himmel" oder "Hölle".
Manche Katholiken möchten gerne so tun, als ob die Protestanten eben auf andere
Weise als die Katholiken der "katholischen Einheit des Gottesvolkes", wie
vatican.va es scheinheilig formuliert bzw. "ihr
zugeordnet" seien. Sie würden sie gerne betrachten als diejenigen, die
gelten als "die Getauften, die diese katholische Einheit
nicht voll verwirklichen" (vatican.va) und nicht als diejenigen,
welche in die Vatikankirche "nicht eintreten wollen"
(Neuner/Roos, Nr. 373) und deshalb nicht gerettet würden.
Die Konfessions-Priester und -Pfarrer sind in unserer Zeit zwar Experten im
Verwischen von Klarheiten und im akrobatischen Verbiegen ihrer eigenen
Lehrgrundlagen, aber selbst bei der von ihnen gemeinsam konstruierten
Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre aus dem Jahr 1999 heißt es im
voran gestellten Absatz 1 ohne Wenn und Aber: "Es
kam in den lutherischen Bekenntnisschriften und auf dem Trienter Konzil der
römisch-katholischen Kirche zu Lehrverurteilungen, die bis heute gültig [!] sind
und kirchentrennende Wirkung haben."
Innerhalb des Protestantismus gibt es viele weitere so genannte evangelische "Denominationen"
= Unterkonfessionen, vor allem in den USA, die – dem Zeitgeist entsprechend –
ähnlich wie die Lutheraner nicht mehr so gerne über die "Hölle" sprechen ohne
jedoch ihre Lehren einer angeblichen ewigen Hölle zu ändern.
In den 90er-Jahren umschrieb die Doktrin-Kommission der Anglikanischen Kirche
die Hölle jedoch moderner mit "endgültige und
unwiderrufliche Erwählung dessen, was Gott entgegengesetzt ist" (zit.
nach USA today, 21.2.2000). Solche Wortkosmetik lässt sich im Gewirr der
vielen protestantischen Theologien leichter verbreiten wie im Katholizismus, wo
alles auf den Papst und die Dogmen konzentriert ist.
Doch kam es am 11.1.1996 auch zu einer wesentlichen inhaltlichen Änderung. Die
Generalsynode der Anglikaner hat beschlossen, an die Stelle einer qualvollen
ewigen Hölle in Zukunft vom "Nicht-Sein" zu sprechen und "Verdammnis" als
"Auslöschung" zu verstehen (Die Welt, 19.6.1996), wie es auch die
Adventisten und Zeugen Jehovas glauben (siehe unten) und was in Richtung
östlicher Lehren von der Auflösung aller Formen geht.
In der Zeit wird eine längere Passage zitiert und es heißt dazu am
8.3.1996: "´Das jüngste Gericht`, steht auf Seite 199
des umsichtig geschmiedeten Dokuments, ´bleibt eine Realität. Moralische und
spirituelle Entscheidungen sind endgültige und ernsthafte Entscheidungen. In der
Vergangenheit diente die Bildhaftigkeit des Höllenfeuers und der ewigen Folter –
oft in sadistischen Ausmalungen – dazu, Männer und Frauen in den Glauben zu
ängstigen. Christen bekannten sich zu entsetzlichen Lehren, die aus Gott ein
sadistisches Monster machten und vielen Menschen tiefe psychische Wunden
zufügten. Wir sind dennoch davon überzeugt, dass eine reale Hölle – und, in der
Tat, ein realer Himmel – die endgültige Bestätigung der menschlichen
Willensfreiheit ist. Die Hölle ist nicht die ewige Qual, sondern die Konsequenz
einer letzten und unwiderruflichen Entscheidung für den völligen und absoluten
Gegensatz zu Gott, dessen einziges Ende das Nichtsein ist.`"
Wie in allen protestantischen Kirchen muss auch hier die jeweilige
protestantische Glaubensausformung geglaubt werden, damit "Gott" den Menschen
rette. Und auch bei den Anglikanern heißt es in diesem Zusammenhang – mehr oder
weniger gleich wie bei den Katholiken und Lutheranern –, die angebliche
"Erbsünde" "verdient" "auch in jedem Neugeborenen den Zorn
Gottes und die Verdammnis". (Bekenntnis der Anglikanischen Kirche,
Artikel Nr. 9)
Unzählige so genannte "Freikirchen" oder evangelische Kirchenmitglieder, die
manchmal als "evangelikal" bezeichnet werden und welche die Bibel besonders
ernst zu nehmen vorgeben, lehren allesamt den Glauben an eine ewige Hölle. Dies
gilt auch für die meisten so genannten Pfingstkirchen, die überwiegend dem
Protestantismus entstammen. Sie alle lehren eine angeblich ewige Hölle.
Sie unterscheiden sich im Wesentlichen nicht von den offiziellen Lehren des
Katholizismus und der evangelischen Amtskirchen, betonen aber diesen Aspekt
besonders, während in den evangelischen Amtskirchen Abweichungen davon auch
unter Amtsträgern meist geduldet werden:
Gott selbst in Jesus von Nazareth habe demnach durch sein angebliches Sühnopfer
am Kreuz von Golgatha den angeblichen Zorn Gottes gesühnt, indem er alle Sünden
der Menschen auf sich genommen habe, woraufhin diesen vergeben werden könne. Wer
dieses "Geschenk" im "Glauben" annehme, komme in den Himmel, wer nicht, komme in
eine ewige Hölle bzw. bleibe in der Hölle, in die hinein er seit seiner
Menschwerdung per angeblicher Erbsünde ohnehin schon verdammt sei, worauf hin
dann die weiteren Sünden und deren Wirkungen folgten.
Diese Variante des Baal-Kults ist eine böse Verfälschung der wahren Opfertat von
Christus. Sie besagt also, dass eine Person der geglaubten so genannten
göttlichen "Dreieinigkeit" gegenüber einer anderen Person dieser vermeintlichen
Dreieinigkeit durch grausames Hingerichtet-Werden als "Opferlamm" endgültig
sühne – was im Gesamtverständnis dann irrig als "Liebe" gedeutet wird. Damit hat
man den Tieropferkult der jüdischen Priesterkaste durch eine angeblich von Gott
so gewollte einmalige letzte Opferung eines Menschen ersetzt, der gleichzeitig
"wahrer" Gott gewesen sei, während die Übertragung des
Erlöserfunkens in alle Seelen und beseelten Menschen, die tatsächlich
stattgefunden hat, entweder unbekannt ist oder abgelehnt wird. Im Katholizismus
wiederholt der Priester dieses so gedeutete angebliche "Sühnopfer" täglich im so
genannten Messopfer, während dieses so definierte "Opfer" in den vielen
evangelischen Freikirchen geglaubt werden müsse ohne begleitenden Priesterkult,
allerdings auch zelebriert von je nach freikirchlicher Gewandung installierten
Pastoren.
Die Zeugen Jehovas wollen ganz exakt nach der Bibel leben und interpretieren
diese – anders wie die Evangelikalen, die ebenfalls exakt nach der Bibel leben
wollen – wie folgt:
"Wer stirbt, hört auf zu existieren (Psalm 146:4; Prediger
9:5, 10). Keiner wird in einer Hölle gequält. Gott wird aber Milliarden Menschen
wieder auferwecken (Apostelgeschichte 24:15). Doch wer dann nicht auf Gott hören
will, wird für immer vernichtet — ohne Hoffnung, jemals wieder zu leben
(Offenbarung 20:14, 15)." (zit. nach ihrer offiziellen Internet-Seite
jw.org)
Ähnlich lehren die so genannten Adventisten weder Fegefeuer noch ewige Hölle,
sondern entweder Reich Gottes oder endgültige Vernichtung.
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