Der Theologe Nr. 8, aktualisiert am 17.5.2023
Glaubt man der Bibel, dann hätte Gott zur
Zeit des Mose Völkermorde und Tieropfer befohlen. Jesus von Nazareth lehrt
jedoch: "Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen" (Lukas 6,
27). Das Opfern von Tieren lehrt er nicht. Stattdessen treibt er die Tierhändler
aus dem Tempel hinaus. Gleiches lehrten bereits die Gottespropheten
des Alten Testaments. Bei Jeremia ist z. B. das Gotteswort zu lesen: "Denn ich
habe euren Vätern, als ich sie aus Ägypten herausführte, nichts befohlen, was
Brandopfer und Schlachtopfer betrifft." (Jeremia 7, 22)
Hat sich Gott also geändert? Oder stehen hinter dem Gott der Bibel zwei Götter?
Oder mehrere? Warum gibt es so viele Widersprüche in der Bibel? Und woran kann
man sich halten?
Hinweis:
Aus gegebenem Anlass distanzieren wir uns von einem Film, der ausschließlich
Inhalte aus DER THEOLOGE Nr. 8 ohne unser Einverständnis für eine
islamische Zielsetzung in Szene setzt.
Siehe dazu auch die allgemeinen
Hinweise zum Copyright @
In eigener Sache:
Hinweise für Zitate und Links |
Die ursprüngliche Botschaft |
Wie der Teufel in der Bibel hauste |
1)
(a) Gottes
sehr gute Schöpfung: Mensch und Tier ernähren sich von Pflanzen und Früchten Gott spricht zu den
Menschen: (1. Mose 1, 29-31) (c) Die Verschonung: Wenigstens einige Tiere sind jetzt vor dem Schlächter geschützt Nach einiger Zeit soll Gott den Menschen
"Reinheitsgebote" gegeben und ihnen geboten haben, welche Tiere sie ab jetzt essen dürfen und welche
wegen deren angeblicher "Unreinheit" nicht. Doch genau dieser kultische "Makel"
schützte sie. (Aufzählung nach 3. Mose 11, 1-30; Übersetzung der Namen nach Martin Luther) |
(b) Die Änderung:
Nach der Sintflut
soll Gott zu den Menschen anders gesprochen haben: (1. Mose 9, 2-4)
(d) Unbegrenztes Schlachten? Im Neuen Testament
erfolgt die dritte Änderung. Paulus erklärt dort: (1. Korinther 10, 25-26)
Paulus oder einer
seiner Schüler lehrt auch, nicht auf bestimmte Speisen zu
verzichten: (1. Timotheus 4, 4-5) * Wer weiß, ob nicht jemand eines Tages auf die Idee kommt, auch den Verzehr von Menschenfleisch auf diese Weise rechtfertigen zu wollen? |
2)
Gott: Ich habe keine Opfer geboten. Sie sind
Mir ein Gräuel
Gott spricht durch den Propheten
Hosea: (Hosea 6, 6) Durch den Propheten Jesaja spricht Gott: (Jesaja 1, 11.13) Und durch den Propheten
Jeremia redet Gott: (Jeremia 7, 21-23) Auch durch den Propheten
Amos spricht Gott: (Amos 5, 21-23)
|
Gott habe angeblich gesagt: Bringt mir Opfer dar Von Gott sollen aber auch die Anweisungen kommen, dass bei allen Festen Tiere ermordet und verbrannt werden müssen "zum lieblichen Duft für den HERRN", z. B. am Neujahrstag, am Versöhnungstag, zum Passahfest, Wochenfest, Laubhüttenfest oder zum Fest der Erstlingsgabe. (z. B. 4. Mose 28 und 29) Bereits beim Auszug aus der ägyptischen Gefangenschaft habe Gott angeblich geboten, "je ein Lamm für ein Haus" zu schlachten, was jährlich wiederholt werden musste. (2. Mose 12, 3-6.25 f.)
Doch auch im Alltag wolle jener Gott auf diese Weise täglich "beruhigt" werden*, z. B., indem man ihm "das Fett, das die Eingeweide bedeckt", darbringen muss, "das gesamte Fett an den Eingeweiden, die beiden Nieren, das Fett über ihnen und das an den Lenden sowie die Fettmasse, die er von der Leber und den Nieren loslöst ... Es ist ein Feueropfer zum lieblichen Duft für den Herrn." (3. Mose 3, 1-17)
* Täglich wurden
laut Bibel mindestens zwei
Lämmer getötet (4. Mose 28, 3-4) Vor dem
Tempeleingang steigt vom Altar der Rauch brennender Kadaver
empor und die Gemeinde singt dazu "Halleluja" (z. B. Psalm 135, 1-3).
(Psalm 132, 14) |
3) Mensch und Tier sollen in Frieden miteinander leben Durch den Propheten Jesaja
wird Gottes Vision für das kommende Friedensreich enthüllt:
(Jesaja 11, 6-9) (Johannes 10, 11) Und Jesus Jesus knüpft an den Propheten Sacharja an, für den ebenfalls klar war, dass die Schafe nicht geschlachtet werden sollen. Der Hirte hütet die Tiere. Der Prophet Sacharja spricht: "So spricht der Herr, mein Gott: ´Hüte die Schafe, die geschlachtet werden sollen. Ihre Käufer töten sie, ohne es zu büßen. Ihre Verkäufer sagen: ´Gepriesen sei der Herr; denn ich bin reich geworden.` Ihre Hirten haben kein Mitleid mit ihnen. Wahrhaftig, Ich habe kein Mitleid mehr mit den Bewohnern des Landes." ** "Der Herr sagte zu mir: ... Ich lasse einen Hirten auftreten. Um das Vermisste kümmert er sich nicht, das Verlorene sucht er nicht, das Gebrochene heilt er nicht, das Gesunde versorgt er nicht. Stattdessen isst er das Fleisch der gemästeten Schafe und reißt ihnen die Klauen ab. Weh Meinem nichtsnutzigen Hirten, der die Herde im Stich lässt. Das Schwert über seinem Arm und über sein rechtes Auge! Sein Arm soll völlig verdorren, sein rechtes Auge soll gänzlich erblinden." ** (Sacharja 11, 4-6.15-17) ** Hier ist in beiden Fällen das Gesetz von Saat und Ernte angesprochen. Dem Menschen, der kein Mitleid mit den Schafen hat, wird es genauso ergehen wie den Tieren, die er schlachtet, und er werde ebenfalls getötet. Und so wie der Mensch Tiere verstümmelt, so wird es ihm ebenfalls bald selbst ergehen. |
Der Mensch soll das Tier nach genauen Anweisungen umbringen Gottes Wort laut dem 3. Mosebuch: (3. Mose 3, 8-9) Den Stier soll der Priester "abhäuten und ihn in Stücke zerlegen". Sein Fell und seinen Mageninhalt soll er "aus dem Lager hinaus an den Abfallplatz schaffen". (3. Mose 1, 6; 4, 11-12) Von der Ziege soll er "den Kopf auf das Holz über dem Altarfeuer legen". (3. Mose 1, 11-12) Der Taube soll er "ihren Kopf abtrennen", "ihren Kropf mit den Federn entfernen" und ihr die "Flügel einreißen, ohne sie dabei zu teilen ... Ihr Blut soll gegen die Altarwand ausgepresst werden". (3. Mose 1, 15-17) |
4) Das Töten eines Tieres ist wie das Töten eines Menschen In den Sprüchen des Alten Testaments heißt es:
(Sprüche 12, 10) Und Gott spricht durch den Propheten Jesaja:
(Jesaja 66, 3*; korrekte Übersetzung von Martin Luther) |
Der Zweck der Tiere sei ihre Schlachtung Im Neuen Testament vergleicht angeblich Petrus* Irrlehrer mit "unvernünftigen Tiere(n), die von Natur dazu geboren sind, dass sie gefangen und geschlachtet werden ... An ihnen erweist sich die Wahrheit des Sprichworts: ´Der Hund frisst wieder, was er gespieen hat; und: Die Sau wälzt sich nach der Schwemme wieder im Dreck.`" (2. Petrus 2, 12.22) * Die wissenschaftliche Theologie geht in der Regel davon aus, dass der 2. Petrusbrief nicht von Petrus stammt. Der Verfasser habe nur als "Petrus" geschrieben, damit der Brief größeres Gewicht bekommt. Dies sicherte ihm später auch seine Aufnahme in die Bibel. Anstelle von einer "Fälschung" spricht man in der Theologie aber verharmlosend von einer "Pseudepigraphie".
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5) wird gegebenenfalls mit weiterem Beispiel gefüllt |
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6) Die Schöpfung Gottes seufzt und ängstigt sich Im Römerbrief von Paulus heißt es: (Römer 8, 22) Und von König Salomo wird berichtet:
(1. Könige 5, 13) |
Massenmord an Tieren im Namen Gottes Zur Einweihung des Tempels bringt die "Gemeinde Israel" so viele der geängstigten Kreaturen um, "dass man sie nicht zählen oder berechnen konnte". Allein König Salomo soll "22.000 Rinder und 120.000 Schafe" getötet haben. (1. Könige 8, 5.63) (Psalm 26, 8) |
Gott beauftragt Noah, Tiere mit auf die Arche zu nehmen, "dass sie leben bleiben", wenn die große Sintflut kommt. (1. Mose 6, 20) |
Bringt gerettete Tiere um! Unmittelbar nach der Sintflut soll Noah angeblich viele der geretteten Tiere verbrannt haben. "Und der HERR roch den lieblichen Geruch" der brennenden Kadaver und soll Noah gesegnet haben.
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8) wird gegebenenfalls mit weiterem Beispiel gefüllt |
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9) Der Geist der Wahrheit wird in Zukunft kommen und die Menschen in alle Wahrheit leiten Jesus: (Johannes 16, 12-13) (2. Korinther 3, 6) |
Die "heilige Schrift" sei von Gott eingegeben. Wenn jemand mehr sagt als in diesem Buch steht, werde er Plagen erleiden Angeblich der Seher Johannes: (Offenbarung 22, 18) * Das Buch, von dem
der Seher hier spricht, ist die
"Offenbarung des Johannes". Von Bibelgläubigen wird der
Satz aber fälschlicherweise meist auf die ganze Bibel bezogen.
Paulus oder ein Schüler: (2. Timotheus 3, 15-16) * Diese Stelle wird fälschlicherweise immer wieder auf die Bibel bezogen. Doch das ist eine Manipulation, denn das Neue Testament gab es ja noch gar nicht. Es kann also höchstens das Alte Testament damit gemeint sein. Und um diese Manipulation noch zu verstärken, wird der Text im Deutschen falsch übersetzt bzw. falsch interpretierend wieder gegeben. So heißt es meist: "... alle Schrift ist von Gott eingegeben". Treffender kann man jedoch wie oben übersetzen ("alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nütze ..."). Dies bedeutet dann schlicht, dass alle von Gott eingegebenen Schriften entsprechend nützlich seien. Um welche Schriften es sich dabei handelt, wird jedoch nicht mitgeteilt. |
10) Die weltlichen Obrigkeiten halten die Völker nieder. Das Reich Gottes hat damit nichts zu tun. Es ist "nicht von dieser Welt" Jesus: (Markus 12, 17) Jesus: (Matthäus 20, 25-26) Petrus und andere Apostel: (Apostelgeschichte 5, 29)
Jesus: (Johannes 18, 36) |
Weltliche Machtausübung, auch in totalitären Staaten, wird mit "Gott" gerechtfertigt. Gott regiere im Zorn die Völker Paulus oder einer seiner Schüler:
(Römer 13, 1.4) Angeblich der Seher Johannes:
(Offenbarung 19, 15-16) * Die Lehre von einem zuschlagenden "Zorn Gottes" ist eine Fälschung, die man Johannes unterschob. Die geschilderten Ereignisse sind in Wirklichkeit negative Wirkungen im Gesetz von Saat und Ernte, das ansonsten in der Bibel (Altes Testament, Jesus, Paulus) auch gelehrt wird. |
11) Liebt Eure Feinde, tut wohl denen, die euch hassen Gott spricht durch den Propheten
Hesekiel: (Hesekiel 18, 23) Die Jünger Jakobus und Johannes sprechen: (Lukas 9, 54-56) Jesus von Nazareth:
(Matthäus 5, 43-44) |
Alle Feinde sollen umgebracht werden. Nur Jungfrauen sollen manchmal für die Soldaten am Leben gelassen werden Ein Gebet: (Psalm 139, 19.22) Mose soll gesagt haben: (5. Mose 20, 2-4.13-14.16) Oder: (4. Mose 31, 17-18) * Ein Gottesprophet befiehlt solches nicht. Die Tötungsbefehle und Vorschriften für den Kult wurden Mose angedichtet (siehe hier) – so wie man an anderen Stellen auch Worte des Schöpfergottes verändert hat. |
12) Halte auch die andere Wange hin* Jesus von Nazareth:
(Matthäus 5, 38-39) |
"Auge um Auge, Zahn um Zahn"* Gott laut dem 2. Mosebuch:
(2. Mose 21, 24) * Diese Bibelstelle wird meist im Sinne von "Gleiches mit Gleichem vergelten" ausgelegt und von Gläubigen auch so praktiziert. Auch wenn eine Art Wiedergutmachung damit gemeint sei (vgl. Martin Buber "Augersatz für Auge ...") lehrt Jesus mit seinem "Ich aber sage euch" etwas anderes. Hat sich also Gott geändert? Oder lehrt Jesus einen anderen Gott? |
13) Keine Gewalt anwenden, versöhnen und vergeben "Da fragten ihn [Johannes, den Täufer] auch alle Soldaten und sprachen: Was sollen denn wir tun? Und er sprach zu ihnen: Tut niemandem Gewalt oder Unrecht und lasst euch genügen an eurem Sold." (Lukas 3, 14) "Da sprach Jesus zu ihm: ´Stecke dein Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der wird durchs Schwert umkommen. Oder meinst du, ich könnte meinen Vater nicht bitten, dass er mir sogleich mehr als zwölf Legionen Engel schickte?`" (Matthäus 26, 52-53) "Jesus sprach: ´Vater, vergib´ ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun.`" (Lukas 23, 34) |
Die Soldaten sollen mit Gottes Hilfe töten. Der Gegner wird in Stücke gehauen "Und Josua sprach zu Ihnen [zum Volk]: Fürchtet euch nicht und erschreckt nicht, seid getrost und unverzagt; denn ebenso wird der HERR allen euren Feinden tun, gegen die ihr kämpft. Und Josua schlug sie danach tot und hängte sie an fünf Bäume." (Josua 10, 25-26) "Samuel aber sprach: ´Wie dein Schwert Frauen ihrer Kinder beraubt hat, so soll auch deine Mutter der Kinder beraubt sein unter den Frauen.` Und Samuel hieb den Agag in Stücke vor dem HERRN in Gilgal."
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14) Vergebt einander, so vergibt euch Gott! Jesus: (Matthäus 6, 14-15)
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Vergebung solle nur möglich sein, weil das Blut von Jesus geflossen ist Paulus: (Römer 5, 9)
* Vgl. Römer 1, 18, wo Paulus vom "Zorn Gottes" spricht.
Jesus lehrt im Unterschied dazu keinen "Zorn Gottes". "Das Blut Jesu ... macht uns rein von aller Sünde." (1. Johannes 1, 7) |
15) Blutvergießen ist gegen Gottes Willen und fällt auf den Täter zurück Gottes Wort durch den Propheten Hesekiel:
(Micha 3, 10.12)
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Blutvergießen sei angeblich Gottes Wille Auch das Lied des Mose
komplett gilt als Gottes Wort. Dort wird gesungen: (5. Mose 32, 3.42) Angebliches Gotteswort durch den Propheten Bileam:
(4. Mose 24, 8)
(Hebräer 9, 22) |
Jesus: (Markus 10, 14) |
Kinder der Feinde sollen am Felsen zerschmettert werden "Wohl dem, der deine jungen Kinder nimmt und sie am Felsen zerschmettert." (Psalm 137, 9) |
Viele Völker kommen in das Friedensreich und machen ihre
Schwerter zu Pflugscharen Gottes Wort durch die Propheten Jesaja und Micha: "Die Völker werden herzulaufen ... und sagen: ´Kommt, lasst uns auf den Berg des HERRN gehen` ... Er wird unter großen Völkern richten und viele Heiden zurechtweisen in fernen Landen. Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen." (Jesaja 2, 2-4 und Micha 4, 1-3) |
Das Friedensreich soll angeblich mit Schwertern gegen andere Völker erkämpft werden. Kein Fremder werde dann mehr dort sein Im Buch des Propheten Joel hat man die ursprüngliche Prophezeiung in ihr Gegenteil umgeschrieben: "Bereitet euch zum heiligen Krieg! ... Macht aus euren Pflugscharen Schwertern und aus euren Sicheln Spieße ... Die Heiden sollen sich aufmachen und heraufkommen ... denn dort will ich sitzen und richten alle Heiden ringsum. Greift zur Sichel, denn die Ernte ist reif! ... Dann wird Jerusalem heilig sein, und kein Fremder wird mehr hindurch ziehen." (Joel 4, 9-10.12-13.17) |
18) Andere Kulte und Gemeinschaften meiden, aber nicht bekämpfen
Paulus: (1. Korinther 10, 14) Der Rat des Pharisäers Gamaliel zum Umgang mit den ersten Christen: (Apostelgeschichte 5, 38-39)
"Er [Jesus] legte ihnen ein anderes Gleichnis vor und sprach: Das Himmelreich gleicht einem Menschen, der guten Samen auf seinen Acker säte. Als aber die Leute schliefen, kam sein Feind und säte Unkraut zwischen den Weizen und ging davon ... Da sprachen die Knechte: Willst du denn, dass wir hingehen und es ausjäten? Er sprach: Nein! Damit ihr nicht zugleich den Weizen mit ausrauft, wenn ihr das Unkraut ausjätet. Lasst beides miteinander wachsen bis zur Ernte*; und um die Erntezeit will ich zu den Schnittern sagen: Sammelt zuerst das Unkraut und bindet es in Bündel, damit man es verbrenne; aber den Weizen sammelt mir in meine Scheune." (Matthäus 13, 24-30) * These: Jesus ermahnt seine Jünger, zu warten, bis das Gesetz von Saat und Ernte, das auch im Alten Testament gelehrt wird, wirksam wird. Die "Schnitter" symbolisieren den Zeitpunkt, an dem die Wirkungen eintreten: Auf die positive Saat folgt die positive Ernte, auf die negative Saat die negative (vgl. Der Theologe Nr. 2). |
Andere Kulte und Gemeinschaften verfluchen und ihre Einrichtungen zerstören Gottes Wort nach dem 2. Mosebuch: (2. Mose 34, 12-13) Paulus: (Galater 1, 8)
** Die Kirche ließ Jahrhunderte lang die
"Verfluchten"
auch hinrichten. Paulus: (1. Korinther 5, 4-5)
*** Diese Bibelstelle diente als Rechtfertigung für Hinrichtungen
auf Betreiben der kirchlichen Inquisition. Gottes Wort laut dem 5. Mosebuch: (5. Mose 17, 7) |
19) Der Mensch wird nicht durch Glauben "gerecht". Es kommt auf das rechte Tun an Jakobus: (Jakobus 2, 14.24) Jesus: (Matthäus 7, 24) Jesus: (Matthäus 7, 12) "Ein Schriftgelehrter fragt Jesus, was er tun muss, um das ewige Leben zu erben. Der Mann zitiert das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe, und Jesus sagt zu ihm: ´Tu das, so wirst du leben`." (Lukas 10, 25-27) "Der die Herzen prüft, ... vergilt dem Menschen nach seinem Tun." (Sprüche 24, 12) Gottes Wort durch den Propheten Jeremia: (Jeremia 17, 10) Paulus: (Galater 6, 7.9***) |
Es kommt angeblich nicht auf Werke an, sondern nur auf den Glauben allein. Gott würde erwählen und verwerfen, wen er will Paulus:
(Römer 3, 23-28***) "So liegt es nun nicht an jemandes Wollen oder Laufen, sondern an Gottes Erbarmen ... So erbarmt er sich nun, wessen er will, und verstockt, wen er will. Nun sagst du zu mir: Warum beschuldigt er uns dann noch? Wer kann seinem Willen widerstehen? Ja, lieber Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Spricht auch ein Werk zu seinem Meister: Warum machst du mich so? Hat nicht ein Töpfer Macht über den Ton, aus demselben Klumpen ein Gefäß zu ehrenvollem und ein anderes zu unehrenvollem Gebrauch zu machen?" (Römer 9, 16.18-21) * Dass sich niemand auf Grund seiner Taten rühmen soll, ist kein Unterschied zu den anderen Bibelstellen. Dies lehren auch das Alte Testament, Jesus und die Propheten. Für diese ist jedoch im Unterschied zu Römer 3, 23 ff. das rechte Tun entscheidend für das "Heil".
** Paulus hält das
"Gesetz" (womit er die fünf Mosebücher des Alten Testaments
meint) im Gegensatz zu Jesus für Gottes Wort (z. B. Römer 7, 12). Er glaubt allerdings, deren Anforderungen seien unerfüllbar.
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20) Die Auferstehung ist schon jetzt möglich Jesus: (Johannes 5, 24-25) Jesus: (Johannes 11, 26)
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Die Lehre von der "Auferstehung hier und jetzt" sei ein Krebsgeschwür Paulus oder ein Schüler über Andersdenkende in der Gemeinde: (2. Timotheus 2, 17) |
21) Gott wohnt nicht im Tempel aus Stein
Laut Apostelgeschichte spricht der Jesusnachfolger Stephanus unmittelbar
vor seiner Hinrichtung durch die Vertreter der damaligen Priesterkaste: (Apostelgeschichte 7, 48-50) |
Gott soll im Tempel aus Stein wohnen König Salomo sagt hingegen: (1. Könige 5, 19)
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22) Kein Nachfolger von Jesus soll über dem anderen stehen Jesus: (Matthäus 23, 8-11) |
Bischöfe und Lehrer werden immer mehr hervorgehoben Paulus oder ein Schüler:"Das ist gewisslich wahr: wenn jemand ein Bischofsamt* begehrt, der begehrt eine hohe Aufgabe." (1. Timotheus 3, 1) Ein unbekannter Schreiber: (Brief an die Hebräer 13, 17) |
23) Theologen machen aus Menschen "Kinder der Hölle" und verschließen das Himmelreich Jesus klagt: (Matthäus 23, 13) Jesus klagt: (Matthäus 23, 15) |
Wer dem Priester nicht gehorcht, muss sterben Nach dem
5. Mosebuch hätte Gott aber gesagt:
(5. Mose 17, 12)
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Gottes Wort durch den Propheten
Amos: (Amos 9, 7)
* Gott hat demnach also auch andere Völker geführt. Paulus: (Römer 2, 11) Jesus: (Matthäus 7, 21) Jesus: (Matthäus 5, 46-47) |
Gott liebe angeblich nur Auserwählte und hasst andere Mose soll gesagt haben: (5. Mose 10, 14-15) Paulus:
(Römer 9, 11-13)
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25) Kein Unterschied zwischen Mann und Frau, Sklave und Freiem, Menschen unterschiedlicher Herkunft Paulus:
(Galater 3, 28) |
Der Mann sei das Haupt der Frau und die Frau sei dem Mann untertan Paulus oder einer seiner Schüler
schreibt jedoch auch:
(Epheser 5, 23-24) Die Kreter werden als Lügner verleumdet Titus:
(Titus 1, 12-13) Körperverletzung mit Todesfolge am eigenen Sklaven ist straffrei, denn es sei das "eigene Geld" Laut dem 2. Mosebuch soll Gott angeordnet haben:
(2. Mose 21, 20-21) |
26) Frauen in der aktiven Nachfolge "Und es begab sich danach, dass er [Jesus] durch die Städte und Dörfer zog und predigte und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes; und die Zwölf waren mit ihm, dazu einige Frauen, die er gesund gemacht hatte ... " (Lukas 8, 1-2) "Als aber Jesus auferstanden war früh am ersten Tag der Woche, erschien er zuerst Maria aus Magdala ... Und sie ging hin und verkündete es denen, die mit ihm gewesen waren ..." (Markus 16, 9-10)
(Römer 16, 7) |
Frauen sollen schweigen und still sein Paulus**: (1. Timotheus 2, 12-15)
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27) Die Kinder sollen nicht für die Verbrechen der Eltern und Vorfahren büßen Gott spricht durch den Propheten Hesekiel:
(Hesekiel 18, 20) |
Die Verbrechen werden an den Nachkommen der Täter bis in die vierte Generation bestraft Doch auch dieses Wort soll von Gott stammen: (2. Mose 20, 5) |
28) Eltern und Kinder sollen sich versöhnen Gottes Wort durch den Propheten Maleachi:
(Maleachi 3, 23-24) |
Eltern sollen ungehorsame Kinder töten Wort "Gottes" nach dem 5. Mosebuch: (5. Mose 21, 18.21) |
29) Prophezeiung zukünftiger Leiden: Selbst Verwandte werden einander töten lassen Jesus über den Anfang der Wehezeit: (Markus 13, 12-13) |
Angeblich ruft Gott dazu auf, Freunde und Verwandte zu töten Nach der Anbetung des goldenen Stierbildes soll
"der HERR, der Gott Israels" gesprochen haben: (2. Mose 32, 27) |
30) Gott führt nicht in Versuchung "Niemand sage, wenn er versucht wird, dass er von Gott versucht werde ... Sondern ein jeder, der versucht wird, wird von seinen eigenen Begierden gereizt und gelockt." (Jakobus 1, 13-14) |
Gott soll nicht in Versuchung führen "Vater unser im Himmel ... Und führe uns nicht in Versuchung*, sondern erlöse uns von dem Bösen." (Matthäus 6, 9.13) * Hier liegt eine Verfälschung des ursprünglichen Vaterunser-Gebets vor, das sehr wahrscheinlich lautet: "Du führst uns in der Versuchung und erlöst uns von dem Bösen". Nur so stimmt es mit den anderen Aussagen von Jesus über Gott überein. Zudem kann man davon ausgehen, dass Jakobus (siehe links) nichts anderes lehrte als das, was er zuvor selbst von Jesus gelernt hatte. |
Die Menschen werden von der finsteren Macht verführt und gereizt,
falsche Entscheidungen zu treffen "Und der Satan stellte sich gegen Israel und reizte David, dass er Israel zählen ließe." (1. Chronik 21, 1) |
Es sei Gott, der den Menschen reizte und verführte und später dafür auch noch strafte "Und der Zorn des HERRN entbrannte abermals gegen Israel, und er reizte David gegen das Volk und sprach: "Geh hin, zähle Israel und Juda!" (2. Samuel 24, 1) |
32)
Die Zehn Gebote nach 2. Mose 20 und 5. Mose 5*
Und der HERR sprach ... : Dies sind die Worte, die du den Israeliten sagen sollst ... 1. Ich bin der HERR, dein Gott ... Du sollst keine anderen Götter haben neben mir 2. Du sollst dir kein Bildnis ... machen ... 3. Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht missbrauchen 4. Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligst 5. Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren 6. Du sollst nicht töten 7. Du sollst nicht ehebrechen 8. Du sollst nicht stehlen 9. Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten 10. Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus ... Frau, Knecht, Magd, Rind, Esel noch alles, was sein ist (2. Mose 20, 1-17; 5. Mose 5, 1-22)
* Zwei Fassungen, in denen erklärt wird, dies seien die
Zehn Gebote, die Gott Mose beim Bundesschluss gegeben habe. |
Die Zehn Gebote nach 2. Mose 34* 1. Du sollst keinen anderen Gott anbeten. Denn der HERR ist ein Eiferer ... 2. Du sollst dir keine gegossenen Götterbilder machen 3. Das Fest der Ungesäuerten Brote sollst du halten 4. Alle Erstgeburt ist mein ... Wenn du ihn [die Erstgeburt des Esels] aber nicht auslöst, so brich ihm das Genick ... 5. Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebten Tage sollst du ruhen 6. Das Wochenfest sollst du halten 7. Dreimal im Jahr soll alles, was männlich ist, erscheinen vor dem Herrscher, dem HERRN, dem Gott Israels. Denn ich werde die Heiden vor dir ausstoßen 8. Du sollst das Blut meines Opfers nicht darbringen zugleich mit dem Sauerteig 9. Das Beste von den ersten Früchten deines Ackers sollst du in das Haus des HERRN, deines Gottes bringen 10. Du sollst das Böcklein nicht kochen in seiner Mutter Milch Und der HERR sprach zu Mose: Schreib dir diese Worte auf; denn aufgrund dieser [!] Worte habe ich mit dir und mit Israel einen Bund geschlossen ... Und er schrieb auf die Tafeln die Worte des Bundes, die Zehn Worte. (2. Mose 34, 8-28) |
Sprecht klar und deutlich und die Wahrheit Jesus sprach: "Eure Rede aber sei ´Ja, ja; nein; nein. Was darüber ist, das ist vom Übel." (Matthäus 5, 37) "Du sollst nicht falsch
Zeugnis reden wider deinen Nächsten." |
Die Wahrheit Gottes werde durch menschliche Lüge "herrlicher" Paulus schreibt: "Gott ist wahrhaftig und alle Menschen sind Lügner, wie geschrieben steht: ´Damit du Recht behältst in deinen Worten und siegst, wenn man mit dir rechtet` (Psalm 51, 6). Ist´s aber so, dass unsre Ungerechtigkeit Gottes Gerechtigkeit ins Licht stellt, was sollen wir sagen? Ist Gott dann nicht ungerecht, wenn er zürnt? Ich rede nach Menschenweise. Das sei ferne. 'Wie könnte Gott sonst die Welt richten? Wenn aber die Wahrheit Gottes durch meine Lüge herrlicher wird zu seiner Ehre, warum sollte ich dann noch als ein Sünder gerichtet werden? Ist es etwa so, wie wir verlästert werden und einige behaupten, dass wir sagen ´Lasst uns Böses tun, damit Gutes daraus komme?` Deren Verdammnis ist gerecht."* (Römer 3, 4-8)
*
Was Paulus mit diesen
intellektuellen Spitzfindigkeiten genau meint, bleibt auch nach mehrmaligem Lesen schwer
verständlich. Vermutlich erklärt sich Paulus zunächst deshalb zum
"Lügner", weil er ein Psalmwort aus dem Alten Testament so
interpretiert, dass angeblich alle Menschen "Lügner" seien.
Dann kokettiert er mit seiner Bibelinterpretation, indem er vorgibt, seine Art der
"Lüge" würde angeblich Gott zur Ehre gereichen. Darauf hin behauptet
Paulus, wenn er nun in diesem Sinne lüge, sei das aber nichts "Böses",
wie es ihm "einige" Menschen vorhalten. Und schließlich
urteilt er, das Missverständnis dieser Leute bedeute deren "Verdammnis". |
Kennen Sie weitere
Bibelstellen, die nicht übereinstimmen? Oder haben Sie Ideen, wie man die
Gegenüberstellung noch weiter verbessern kann? Für gute Vorschläge bedanken wir
uns.
Anhang Nr. 1: Auszüge aus
"Der Theologe Nr. 1" – Martin Luther und die Bibel
(a) Martin Luther sagt zwar, entscheidend sei, was Christus treibet. Wenn man aber nachfragt, bezieht er sich gar nicht auf Christus, sondern auf Paulus, der eben anders als Christus lehrt, durch den Glauben werde der Mensch "gerecht" (Brief an die Römer 3, 28) ... Und um seine eigene Lehre zu bekräftigen, verändert Luther sogar den oben genannten biblischen Paulustext und fügt das Wort allein hinzu. So heißt es in Luthers Übersetzung allein durch den Glauben werde der Mensch gerecht. Im Original-Paulustext steht nur: Durch den Glauben.
(b) Wenn Luther dann die Bibel auslegt, stellt er sich als Anwalt der
Sache Gottes dar. Doch seine Interpretationen sind manchmal eigenwillig bzw. verdrehen den ursprünglichen Sinn. Und selbst vor schwerwiegenden Fälschungen schreckt Luther nicht zurück. So bezieht er sich zum Beispiel auf das
Urteil Christi über die Juden, dass sie giftige, bittere, rachgierige, hämische Schlangen, Meuchelmörder und Teufelskinder sind, die heimlich stechen und Schaden tun, weil sie es öffentlich nicht vermögen. (aus: Von den Juden und ihren Lügen, Jenaer Ausgabe, Tomos 8, 1558)
Luther hat ein Wort aus der Bibel aus dem Zusammenhang gerissen, in seine eigenen rufmörderischen Worte hinein montiert und diese Konstruktion seinen Lesern dann als
Urteil Christi gelehrt. Doch Christus hat niemals so etwas gesagt.
(c) Luther
sieht sich als Werkzeug Gottes und er entnimmt sein Gottesbild der Bibel – in
diesem Zusammenhang vor allem den Tötungsforderungen ... im so genannten "Alten"
Testament ... So fordert Luther unter Berufung auf die Bibel vom Staat
Hinrichtungen ...
Anhang Nr. 2: Auszüge aus
"Der Theologe Nr. 2" – Die Bibel und das Gesetz von Saat und Ernte
(a) In ihrer heutigen Form entstand die Bibel erst im späten 4. Jahrhundert. Hieronymus erhielt vom damaligen Papst den Auftrag, aus verschiedenen Bibelversionen einen einheitlichen lateinischen Text herzustellen (siehe Der Theologe Nr. 14). Dieser Text, die so genannte Vulgata, ist von der katholischen Kirche auf dem Konzil von Trient (1545-1563) – also viel später – als "fehlerlos" erklärt worden. Der Auftrag gebende Papst Damasus I. hatte in den Jahren 366 und 367 nach blutigen Kämpfen zwischen seinen Anhängern und seinen Gegnern den Papstthron erobert. An einem Tag hat man in einer Kirche 137 Tote gefunden, die dort erschlagen wurden. Das ist in diesem Zusammenhang von Bedeutung, weil viele Menschen glauben, die Bibel sei vom "Geist Gottes" eingegeben, ohne zu wissen, welche "Geister" bei ihrer Entstehung auch beteiligt waren.
Als Papst war Damasus I. bekannt für seine Prunksucht und
"Schmäuse", dass seine Tafel selbst ein Königsmahl in den Schatten stellt
(Ammianus Marcellinus, Römische Geschichte 27,3,14, zitiert nach Adolf Martin Ritter, Kirchen- und Theologiegeschichte in Quellen, Band 1, S. 173). An diesen Papst schreibt Hieronymus folgenden Brief:
"Wird sich auch nur einer finden, sei er gelehrt oder ungelehrt, der mich nicht lauthals einen Fälscher oder Religionsfrevler schilt, weil ich die Kühnheit besaß, einiges in den alten Büchern zuzufügen, abzuändern oder zu verbessern? Zwei Überlegungen sind es indes, die mich trösten und dieses Odium auf mich nehmen lassen: zum einen, dass du, der an Rang allen anderen überlegene Bischof, mich dies zu tun heißest; zum anderen, dass, wie auch meine Verleumder bestätigen müssen, in differierenden Lesarten schwerlich die Wahrheit anzutreffen ist."
(Evangelienrevision, Vorrede, MPG
29, Sp. 525 ff., zitiert nach Adolf Martin Ritter, Kirchen- und
Theologiegeschichte in Quellen, Band 1, S. 181)
(b) Manche lesen aus einer bestimmten Bibelstelle das Gegenteil von dem heraus, was ein anderer darin findet. Oft genügt genaues Lesen, um der ursprünglichen Bedeutung auf die Spur zu kommen. Als Beispiel ein Zitat von Jesus von Nazareth. Als Petrus bei der Gefangennahme von Jesus mit dem Schwert einen Mann aus der Anhängerschaft der Hohenpriester schwer verletzt hat, heilt Jesus die Verletzung und ermahnt Petrus: "Steck dein Schwert in die Scheide; denn alle, die zum Schwert greifen, werden durch das Schwert umkommen" (Matthäus 26, 52). So ist die Stelle in der evangelisch-katholischen Einheitsübersetzung richtig wiedergegeben. Damit erinnert Jesus den Petrus an das Gesetz von Saat und Ernte. Wer einen anderen tötet, der wird einst nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung – in diesem oder einem weiteren Leben – [vgl. dazu Reinkarnation im Urchristentum] mit dem Schwert getötet werden. Es sei denn, die Tat und ihre Wirkungen wurde zuvor bereinigt und dem Täter wurde vom Opfer vergeben.
Der Theologe Martin Luther dreht den Sinn nun ins Gegenteil und macht daraus ein "Gesetz des Schwertes", eine angebliche Aufforderung von Jesus an den Staat zur Todesstrafe. Das Wort von Jesus sei "zu verstehen wie 1. Mose 9, 6: ´Wer Menschenblut vergießt` usw. [dessen Blut soll wieder durch Menschen vergossen werden] Ohne Zweifel verweist Christus mit diesem Wort auf jene Stelle und will damit jenen Spruch [neu] einführen und bestätigen." (Die weltliche Obrigkeit und die Grenzen des Gehorsams, in: Luther Taschenausgabe, Band 5, Berlin 1982, S. 112)
Zur Begründung seiner Lehre gibt Luther die Stelle im Matthäusevangelium in anderer Übersetzung wieder. Bei ihm heißt es nämlich: "Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen." Im griechischen Urtext steht allerdings Futur, was man in der Regel mit "wird umkommen" bzw. "werden umkommen" übersetzt, wie im Deutschen auch. Wäre "soll" das richtige Wort, könnte man dies im Griechischen durch einen Imperativ besser und unmissverständlich ausdrücken. Doch der steht nicht da.
Auch bei der hebräischen Zeitform in 1. Mose 9, 6 gibt es grundsätzlich zwei Übersetzungsmöglichkeiten. Die seltenere Möglichkeit lautet zunächst: Das Blut des Mörders oder Totschlägers "möge ... vergossen werden" (Hebräisches "Jussiv" als Ausdruck eines Wunsches). Die zweite und nahe liegende Möglichkeit heißt auch hier: Das Blut des Mörders oder Totschlägers "wird vergossen werden" (Hebräisches "Imperfekt"), was wiederum das Gesetz von Saat und Ernte bzw. Ursache und Wirkung zum Ausdruck bringt. Diese Übersetzung wird auch im wissenschaftlichen Standardwerk für Übersetzungen, dem hebräischen und aramäischen Handwörterbuch von W. Gesenius (Berlin / Göttingen / Heidelberg 1962) angegeben. Das hebräische "Imperfekt" bringt dabei den Aspekt des Unvollendeten, Dauernden, Werdenden zum Ausdruck. Das heißt hier: Im Augenblick des Mordes beginnt für den Mörder die Zeit nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung zu laufen. Noch ist die Wirkung "nicht vollendet", doch die Ursache "dauert" an, wenn sie nicht bereinigt ist, und sie "wird" früher oder später die Wirkung bringen. In dem noch "unvollendeten" Gesetz von Saat und Ernte liegt die Chance der Reue, der Bitte um Vergebung und der Wiedergutmachung, so dass die Wirkung nicht eintreten muss. Voraussetzung hierfür ist, dass die Seele des Ermordeten, die im Jenseits weiterlebt, ihrem Mörder verzeiht. Und auch die Angehörigen bzw. Freunde des Ermordeten.
Während die Feinheiten der hebräischen Sprache bei
der Übersetzung "wird" mit erfasst werden, entscheidet sich Luther für die
seltenere Übersetzungsmöglichkeit und verstärkt diese noch. Aus "möge vergossen werden" wird bei ihm
"soll vergossen werden". Und das ist – auch sprachlich gesehen
– eine Fälschung.
(c) ... die evangelisch-katholische Einheitsübersetzung verdreht dafür eine andere Stelle entscheidend, die bei Luther zutreffend wiedergegeben ist. Es geht um das 5. Gebot
"Du sollst nicht töten"
(2. Mose 20, 13). In der Einheitsübersetzung wurde es verändert in
Du sollst nicht morden – offenbar, um doch ein Schlupfloch zu lassen für
eine kirchliche Tötungserlaubnis, z. B. im Krieg. Das stärkere Wort "morden" für
"töten" könnte in der hebräischen Sprache aber ebenfalls zum Ausdruck gebracht
werden. Von dieser Möglichkeit, der Verdopplung des mittleren von drei
Buchstaben (Hebräische "Piel"-Form), macht aber der in dem wissenschaftlichen
Standardwerk Biblia Hebraica Stuttgartensia wiedergegebene Urtext gerade keinen Gebrauch, so dass die Übersetzung
"Du sollst nicht töten" zutreffend ist. Das bedeutet: Nicht töten, ohne
Ausnahme.
(d) Auch dieser Satz (2. Mose 21, 24) [Auge um Auge, Zahn um Zahn] ist ein Beleg für das Gesetz von Ursache und Wirkung, doch er wurde in eine Erlaubnis zur Vergeltung uminterpretiert und der Inhalt damit ebenfalls verfälscht. Diese Vergeltungstheorie weisen auch jüdische Wissenschaftler zurück und deuten die Stelle im Sinne von Entschädigung und Wiedergutmachung bei Körperverletzung. Der bekannte jüdische Philosoph Martin Buber übersetzt in diesem Sinne "Augersatz für Auge; Zahnersatz für Zahn". (zitiert nach Lapide, Ist die Bibel richtig übersetzt?, Gütersloh 1986, S. 68)
Luther verwendet auch hier eigenwillig "soll" statt "wird": "Schaden um Schaden, Auge um Auge, Zahn um Zahn; wie er einem Menschen verletzt hat, so soll man ihm auch tun ... wer aber einen Menschen erschlägt, der soll sterben." (3. Mose 24, 19.20, Lutherübersetzung; vgl. auch 2. Mose 21, 12 ff.)
Bei korrekter
Übersetzung der Auge-um-Auge-Zahn-um-Zahn-Stelle erkennt man die ursprüngliche
Bedeutung: Keine Aufforderung an einen Staat zum Töten, sondern auch hier das
Gesetz von Saat und Ernte: Wie er einen Schaden zugefügt hat, so wird ihm zugefügt werden ... wer einen Menschen erschlägt, der wird getötet werden.
Ohne rechtzeitige Bereinigung "wird" er getötet werden – und zwar
durch das Gesetz von Saat und Ernte
Anhang Nr. 3: Jahreslosung 2006: "Gottes"
Beistand für einen Völkermörder
13.3. / 14.3.2006 –
Jahrslosung 2006 – "Gottes" Beistand für einen
Völkermörder – Kirchen entlarven sich –
"Ich lasse dich
nicht fallen und verlasse dich nicht" heißt ein angebliches Wort des "Herrn" an Josua
in der Bibel (Josua 1, 5 b), das die katholische und die evangelische Kirche in
Deutschland als Jahreslosung 2006 für die Gläubigen auswählten.
Das Wort "HERR" ist im so genannten
Alten Testament der Bibel eine Umschreibung des Gottesnamens, der
aus vier Konsonanten besteht: JHWH. Dies würde normalerweise "Jahwe"
gelesen. Doch da im Judentum der Gottesname nicht ausgesprochen werden soll,
spricht man stattdessen "Adonai", was eben "Herr" bedeutet. Und so steht
das Wort "Herr"
deshalb in den deutschen Übersetzungen an der Stelle des Gottesnamens. |
Unmittelbar
zuvor heißt es in der Bibel: "Niemand wird dir Widerstand leisten können, solange
du lebst" (Vers 5 a). Worum geht es? Bereits einige Verse weiter bekommt die
kirchliche Andachtsstimmung die ersten Kratzer. "Jeder, der sich deinem
Befehl widersetzt und nicht allen deinen Anordnungen gehorcht, soll mit dem Tod
bestraft werden" (Vers 16). Also wird hier zunächst erklärt, wie
sich die eigene Bevölkerung verhalten muss: Befehle ausführen oder hingerichtet
werden. Den Nachbarvölkern "stockte der Atem" (5, 1), als sie
das hörten. Doch lange würden sie nicht mehr atmen können, denn bald gerieten
sie selbst in Visier. Zuerst wären diesen Aussagen zufolge die menschlichen Bewohner und die Tiere der
heutigen Palästinenserstadt Jericho massakriert worden: "Mit scharfem Schwert weihten sie [die
Soldaten unter dem Befehl Josuas] alles, was in der Stadt war, dem Untergang,
Männer und Frauen, Kinder und Greise, Rinder, Schafe und Esel (6, 21). Nicht alle befolgten jedoch den Ausrottungsbefehl, so dass wieder eine Phase
innerer "Säuberungen" folgte: Bei wem man dann etwas findet, "das
dem Untergang geweiht ist, der soll mit allem, was er hat, verbrannt werden
..." (7, 15.25). Dann wieder Völkermord nach außen: "Es gab an
jenem Tag insgesamt zwölftausend Gefallene, Männer und Frauen, alle Einwohner
von Ai. Josua aber ließ seine Hand mit dem Sichelschwert nicht sinken, bis er
alle Einwohner von Ai dem Untergang geweiht hatte ... Den König von Ai aber ließ
er an einem Baum aufhängen ..." (8, 25.29). Und so weiter. Alles im
Auftrag des "Gottes", des "Herrn", der dem Feldherrn Josua die Massaker befohlen hatte und
ihm für seine Befehlstreue versprochen hatte: "Ich lasse dich nicht fallen und
verlasse dich nicht" – die Jahreslosung der Kirchen für das Jahr 2006.
Vertreter der Kirchen erklären nun als Rechtfertigung ihrer Jahreslosung, dass es
bei diesen Ereignissen in Wirklichkeit gar nicht so gewalttätig zuging, wie dies
in der Bibel beschrieben ist. Das ist
insofern bemerkenswert, da dies ja auch ein Eingeständnis ist, dass die
biblischen Berichte die Wirklichkeit verfälscht haben. Warum werden sie dann
aber als "Gottes Wort" bezeichnet? Kann eine gravierende Fälschung gleichzeitig
"Gottes Wort" sein?
Abgesehen von diesem Widerspruch glaubt man den kirchlichen Theologen aber
gerne, dass das damalige Volk Israel viel friedlicher war,
und spätere Schriftgelehrte und Theologen sich die Massaker nur besonders total und grausam
ausgemalt hatten. Doch das spielt im Zusammenhang der Jahreslosung 2006 keine
Rolle. Denn in diesem Zusammenhang zählt eben nicht die Historie vor über 3000 Jahren (die hoffentlich
friedlicher war), sondern das, was heute als "Gottes Wort" in der Bibel steht.
Mit anderen Worten: Was für die Kirchen als "Gottes Wort" gilt, ist
heute maßgeblich und nicht das, was
sich vielleicht in Wirklichkeit ganz anders zugetragen hat, aber niemand
beweisen kann. Und als "Gottes Wort" gilt eben der Völkermord – nach außen und
nach innen – in seiner schlimmsten Form. So kann
man sich auch fragen: Mit welchem Recht erhebt man sich angesichts dieser
"heiligen Schriften" in den
Kirchen heute z. B. über den Islam, dessen Gläubige in der Geschichte mehrfach
tatsächliche Opfer von kirchlichen Völkermördern wurden?
Wer die Kirche und ihre Lehren kennt, den überrascht die Selbstverständlichkeit
dieses Horrors allerdings nicht. Durch Sekten- und Weltanschauungsbeauftragte
(die Nachfahren der früheren Inquisitoren) werden auch heute Minderheiten auf Schärfste bekämpft,
die den Kirchen ein Dorn im Auge sind (siehe Der Theologe Nr. 12). Und in den vergangenen
ca. 1700 Jahren verbündete man sich mit vielen Regimes, welche auf Geheiß der
Kirche Menschen hinrichten ließen, die dieser unliebsam waren. Und wörtlich
heißt es bis heute in den gültigen Lehren der Kirche: "Deshalb muss sie [die römisch-katholische
Kirche] mit peinlicher Sorgfalt alles entfernen und ausmerzen, was gegen den
Glauben ist oder dem Seelenheil irgendwie schaden könnte." (Neuner-Roos, Der
Glaube der Kirche, Glaubenswahrheit Nr. 382, siehe dazu
Der Theologe Nr. 18)
Sollten also eines Tages sogar wieder Menschen "ausgemerzt" werden, (wenn man sich
wieder mit einem dazu passenden Regime verbündet), bräuchte sich niemand zu
wundern. Damit es aber nicht dazu kommt, wäre es notwendig, dass alle aufrechten
Demokraten und Verfechter von Glaubensfreiheit und Toleranz die Kirchen in die
Schranken des Grundgesetzes weisen (wo sich die Bundesrepublik Deutschland zur
Religionsfreiheit und zur Ablösung kirchlicher Privilegien bekennt) anstatt sie mit Milliardensubventionen am
üppigen Leben zu erhalten und ihre Macht- und Ausrottungsphantasien achselzuckend
hinzunehmen.
Warner gibt es viele, so z. B. auch den Göttinger Theologen Gerd Lüdemann, der
zur Jahreslosung u. a. schrieb: "Die Texte aus dem Josuabuch
schildern die totale Abschlachtung der kanaanäischen Bevölkerung ... Der Bann
hat einen erschreckend grundsätzlichen Charakter: Gott lässt seine Exekutoren
nicht fallen und verlässt sie nicht." (Welt am Sonntag, 8.1.2006)
Anhang Nr. 4: Antijüdische Stellen im Neuen
Testament; jetzt hier in: Der
Theologe Nr. 4
Lesen Sie auch
"Der Theologe Nr. 26", eine Zusammenstellung von
Bibelworten über den Völkermord.
Anhang Nr. 5:
Durch
Amos, Micha, Jeremia und alle wahren Gottespropheten spricht Gott, der Ewige
... und auch nicht die Verbiegungen in den Abgründen der Theologie
Auch Mose wird rehabilitiert
Die Priester fälschten die Bibel
auch dadurch, dass sie
dem Gottespropheten Mose unterstellten, dass Gott durch ihn grausame Tieropfer eingesetzt habe,
welche die Israeliten sich in Wirklichkeit
in Ägypten abgeschaut hatten bzw.
beim Baalskult und anderen Götzenkulten. Ein Nachweis dafür ist die gesamte Studie
Der Theologe Nr. 37. An dieser Stelle
nur drei Beispiele für Gottesworte durch Prophetenmund:
"Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen
nicht riechen. Und wenn ihr Mir auch Brandopfer und Speisopfer opfert, so
habe Ich kein Gefallen daran und mag auch eure fetten Dankopfer nicht
ansehen. Tu weg von Mir das Geplärr deiner Lieder; denn Ich mag dein
Harfenspiel nicht hören. Es ströme aber das Recht wie Wasser und die
Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach. Habt ihr vom Haus Israel Mir in der Wüste die vierzig Jahre lang Schlachtopfer
und Brandopfer geopfert?"
(Amos 5, 21-25)
"Womit soll ich vor
den Herrn treten, mich beugen vor dem Gott der Höhe? Soll ich mit
Brandopfern vor Ihn treten, mit einjährigen Kälbern? Hat der Herr Gefallen
an Tausenden von Widdern, an zehntausenden Bächen von Öl ... Es ist dir
gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir erwartet: nichts
anderes (!) als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig
sein vor deinem Gott." (Micha 6, 6-8)
"Ich
aber habe euren Vätern an dem Tage, als Ich sie aus Ägyptenland führte,
nichts gesagt noch geboten von Brandopfern und Schlachtopfern, sondern dies
habe Ich ihnen geboten: Gehorcht Meinem Wort, so will Ich euer Gott
sein und ihr sollt Mein Volk sein."
(Jeremia 7, 21-23) Mehr dazu in dieser
Zusammenstellung.
Was nun am Beispiel der Worte in
Amos 5, 25
folgt, ist ein spezielleres Beispiel dafür, "wie der Teufel in
der Bibel hauste" und wie die Theologen und Bibellehrer auch im
Detail damit
jonglieren und relativieren.
PS: Nachfolgende Zeilen eignen sich zum Lesen nur für jemanden, der
an der Aufdeckung dieser Unklarheiten und unterschiedlichen Meinungen in der Bibel interessiert ist und mehr
darüber
erfahren möchte. Wer sich diese "Theologie" nicht antun will, dem
empfehlen wir lieber unsere kleine Studie zum Propheten Amos in
Der Theologe Nr. 20.
Gott, der Ewige, durch den Propheten Amos"Ich bin euren Feiertagen gram und verachte sie und mag eure Versammlungen nicht riechen. Und wenn ihr Mir auch Brandopfer und Speisopfer opfert, so habe Ich kein Gefallen daran und mag auch eure fetten Dankopfer nicht ansehen. Tu weg von Mir das Geplärr deiner Lieder; denn Ich mag dein Harfenspiel nicht hören. Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach. Habt ihr vom Haus Israel Mir in der Wüste die vierzig Jahre lang Schlachtopfer und Brandopfer geopfert?" (5, 21-25) |
Konfessionelle Theologen drehen den Sachverhalte oft
so hin, als wären Gott die Opfer nur deshalb ein Gräuel, weil die Israeliten
ethisch versagten. Hätten sie die Gebote gehalten, wären auch die Tieropfer
angeblich im Sinne Gottes gewesen, so deren Theorie, obwohl das Tieropfer
von vorne herein gegen das Gebot "Du sollst nicht töten" verstößt, was
auch gegenüber Tieren gilt. Meist laufen die kirchlichen
Verwässerungen darauf hinaus: Opfer und Ethik zusammen seien gut, Ethik sei aber
wichtiger, dafür Opfer etwas reduzieren. Doch in Wirklichkeit sind auch Opfer-Massaker
in geringerem Umfang Gott ein Gräuel. Er hat nie Opfer gewollt.
Das Problem des richtigen
Verständnisses taucht leider schon in der Bibelfassung des Amos-Textes
selbst auf, da die Verse 21-25 eine Einheit sind, deutlich, wahr und
authentisch, Gerechtigkeit anstatt Opfer, denn diese sind klar gegen Gott.
Dann aber – wie ein Querschläger,
der den Zusammenhang zerreißt – in Vers 26 plötzlich die
Erwähnung der assyrisch-babylonischen Götzen Sakkut und Kewan. Hier wird
also unvermittelt ein zweites neues Thema angesprochen, die so genannten
"fremden Götter", denen ebenso geopfert wurde, wie es die
Israeliten ihrem Gott Jahwe gegenüber taten, der jedoch durch Prophetenmund
heftig dagegen spricht. Da die Bibel der Kirchen aber beides beinhaltet,
Opfer-Einsetzung und Protest gegen Opfer, läuft ein Harmonisierungsversuch von
Bibelgläubigen darauf hinaus, dass es bei der Anklage gegenüber dem Opferkult hauptsächlich
um
Opfer an "fremde Götter" geht? Das wäre auch die Sichtweise der
damaligen Priesterschaft.
Die Übersetzer bestimmen zunächst maßgeblich den Inhalt
der Worte durch Amos, mit dem sich der Leser hier auseinandersetzen kann, da vieles
in der hebräischen Sprache umstritten formuliert ist.
In der Lutherübersetzung von 2016 heißt es in Vers 26: "Ihr trugt den Sakkut und
Kewan", Vergangenheit.
Hier müsste dann also die jüngere Vergangenheit gemeint sein, denn es folgt
gleich darauf in Vers 27 die Wirkung dieses Kultes, die Wegführung des
Volkes nach Assyrien zur Zeit des Amos.
Die Situation stellt sich jedoch anders dar, wenn man die Einheitsübersetzung von 2016 liest:
"Ihr werdet den Sakkut und Kewan vor euch
hertragen müssen", Zukunft, nämlich dann, wenn die
Assyrer das Land erobert haben und das Volk nach Assyrien verschleppt haben.
Der inhaltliche Unterschied zwischen Lutherübersetzung und Einheitsübersetzung ist an dieser Stelle jedoch nicht so gravierend, da der Gott
Israels durch die Propheten immer gegen die Tieropfer sprach, gleich welchem
"Gott" man sie brachte. Außerdem ist bekannt, dass das Volk sowohl dem
"offiziell" eigenen Gott geopfert hatte, obwohl Er das nie angeordnet hatte
und es Ihm immer ein "Gräuel" war, und
dass sie daneben auch noch ein paar andere Götzen verehrten, denen sie auch
geopfert hatten.
Doch ausgerechnet der Verfasser der
Apostelgeschichte
im Neuen Testament, der Paulusschüler Lukas, reißt in seiner Komposition der
Stephanus-Rede (7, 42-43) die Amos-Worte aus dem Zusammenhang und tut
so, als ginge es hier nur um die zweite Opfer-Art, die Tierschlachtungen für die fremden Götter. Dabei blendet er das
grundsätzliche Nein Gottes zum Opfer bei Amos 5, 21-25 (siehe oben)
völlig aus.
Deshalb haben die Theologen damit einen Anknüpfungspunkt, das grundsätzliche
Nein Gottes und der geistigen Welt zum Tieropfer, das bei den wahren Gottespropheten klar
zum Ausdruck kommt, in Frage zu stellen und so zu tun, als hätte der Rauch
der Tierkadaver nur zum "richtigen" Gott hinziehen müssen.
Das Hickhack wird auch dadurch noch
unübersichtlicher, da es auch völlig gegensätzliche Übersetzungen gibt. Dazu
ein paar Beispiele:
Amos, Vers 22, Einheitsübersetzung:
"Wenn ihr mir Brandopfer
darbringt, ich habe keine Gefallen an euren Gaben." Allein
dieser Satz ist schon ein Beweis dafür, dass es um Opfer an Jahwe, den "eigenen"
Gott geht.
Ähnlich Amos, Vers 22, Septuaginta, griechischer Urtext des Alten
Testaments, auf Deutsch übersetzt: "Selbst wenn ihr mir Ganzbrandopfer und
eure Opfer darbringt, werde ich sie nicht annehmen."
Amos, Vers 21-22, Luther, ähnlich wie die anderen, seit
der neuen Version der "Lutherübersetzung"2016 (!)
aber plötzlich mit der Formulierung "rechte Brandopfer":
("Ich ... mag eure
Versammlungen nicht riechen) – es sei denn, ihr bringt mir rechte Brandopfer
dar – und an euren Speiseopfern habe ich keinen Gefallen."
Plötzlich gibt es
laut diesem Text "rechte Brandopfer", was den Sinn völlig
pervertiert, denn kein Brandopfer ist "recht".
Und dann die Fortsetzung des Bibelchaos
durch die ebenfalls gegensätzlichen Übersetzungen von Apostelgeschichte 7, 43,
wo Amos zitiert wird:
Die Luther- und die Einheitsübersetzung bringen den gleichen Sinn
zum Ausdruck, wörtlich Einheitsübersetzung: "Habt ihr mir etwa Schlachttiere
und Opfer dargebracht während der vierzig Jahre in der Wüste?"
Also damals nicht. Hier ist es noch klar und die logische Fortsetzung
lautet: Warum praktiziert ihr dann aber heute so einen grausamen
Kult?
Bei den Zeugen Jehovas, der Neue-Welt-Übersetzung, heißt das aber:
"Ihr habt doch nicht etwa mir vierzig Jahre lang in der Wildnis Opfertiere
und Schlachtopfer dargebracht, Haus Israel. Sondern das Zelt des Moloch und
den Stern des Gottes Rephan habt ihr aufgenommen ..." (die Götzennamen haben
sich hier auch gleich mit verändert).
Die Tiermassaker seien laut den Zeugen Jehovas also wohl gut gewesen, nur der adressierte "Gott"
sei der Falsche gewesen.
Ähnlich die Zürcher Übersetzung, die den Sinn – wie bei den Zeugen
Jehovas – ebenfalls ins Gegenteil verkehrt: Zunächst ok. wie die anderen:
"Habt ihr mir etwa …?" Dann aber:
"Nein, das Zelt des Moloch habt ihr mit
euch geführt …"
Es wird also theatralisch so getan, als hätte das Volk schon damals in der
Wüste Opfer für Gott bringen
sollen, nur eben dem "richtigen". Damit werden die ernsten Worte
des Amos, der eindeutig und
grundsätzlich gegen alle Opfer gesprochen hatte, in ihr Gegenteil verkehrt.
Es gibt in diesen Kreisen allerdings auch Stimmen,
die in die andere Richtung gehen. So steht z. B. in dem Buch des renommierten schweizerischen
"Alttestamentlers", Prof. Dr. Walther Zimmerli, Grundriss der
alttestamentlichen Theologie, S. 164: "So wird etwa in der Polemik gegen
den reichen Opferkult der Tage des Amos ausdrücklich mit der alten Ordnung
des durch die Wüste wandernden Volkes argumentiert." (5, 25)
Der reformierte Theologe führt zwar nicht
weiter aus, was genau er mit "alter Ordnung" meint. Tieropfer waren jedoch massive Verfehlungen und grausame böse Handlungen an sehr
schmerzempfindlichen sensiblen Tieren, ob man nun dem "Goldenen Kalb"
opferte oder behauptete, angeblich dem unsichtbaren Gott zu opfern, der auch der "Gott in uns" ist, der in
allen Lebensformen gegenwärtig ist, der das Volk aus Ägypten geführt hatte und welcher
niemals Opfer angeordnet oder gewollt hat. Und das steht wörtlich und
eindeutig auch in Jeremia 7, 22: "Ich aber habe euren Vätern
an dem Tage, als ich sie aus Ägyptenland führte, nichts gesagt noch geboten von
Brandopfern und Schlachtopfern, sondern dies habe Ich ihnen geboten:
Gehorcht meinem Wort, so will Ich euer Gott sein und ihr sollt Mein Volk sein."
(7, 21-23)
Hin und wieder beschweren sich Mitglieder der Kirchen oder Bibelanhänger aus
freikirchlichen, so genannten "evangelikalen" (= besonders bibelgläubigen
evangelischen) oder anderen sich auf die Bibel berufenden Gemeinschaften über diese Ausgabe des
Theologen, weil wir uns angeblich über die Bibel stellen.
So schreibt z. B. ein Leser: "Der Sinn der Bibel ergibt sich nicht
darin, dass man Absätze zusammenhanglos zitiert und meint, neue Wahrheiten zu
finden."
Wobei wirkliche "Wahrheiten" ja nur gelebte
Wahrheiten sind und keine bloße Debattenbeiträge, was oft vergessen wird.
Die Kritiker
bekunden dann ihrerseits, dass sie daran glauben, dass die ganze Bibel "Gottes Wort"
sei. Einem Leser, der diese Meinung vertreten hat und uns heftig kritisiert hat, haben wir deshalb einmal
sinngemäß geantwortet: "Wenn
Sie das so glauben, dann ist für Sie ja auch die Bergpredigt von Jesus von
Nazareth, wie
sie im Matthäusevangelium der Bibel überliefert ist, ´unfehlbares
Gotteswort`. Wäre dann nicht die Folge davon, sich darum zu bemühen, diese Lehre, die ja
Teil der Bibel ist, auch in die Tat umzusetzen?"
Nur leider führten solche
wohlwollenden Antworten in der Vergangenheit selten dazu, dass Kritiker
einmal zu Selbstkritikern wurden. Schließlich
stehe, so ein beliebter intellektueller Einwand, in den Bibeln ja noch einiges mehr. Und wer würde
ausgerechnet uns das
"Recht" geben, uns angeblich nur jene Teile heraus zu suchen und in die Tat
umzusetzen, die uns zusagen?
Doch was bedeutet eine solche Einstellung? An welchen Gott wird hier geglaubt? Ist das
nicht ein Zeichen dafür, dass eben nicht nur das Gute, sondern auch Böses, das in der
Bibel gefordert wird – wie zum Beispiel Völkermord oder die Ermordung von
unschuldigen Tieren
als angebliche Sühneopfer für menschliche Schuld – Gott, den Ewigen, als angeblichen
Autor haben soll?
Anstatt sich also daran zu erfreuen, wenn Gutes, das man
in den vielen Bibelübersetzungen nachlesen kann, auch in die Tat umgesetzt wird, wird versucht,
vor allem eine Religion gleich einer Ideologie zu verteidigen, die sich auf ihre
"ganze
Bibel" als ihre Grundlage beruft. Und
diese Religion hat noch nie in ihrer
Geschichte Andersdenkende und Andersgläubige in Frieden gelassen, sondern sie
bedroht sie bis heute, indem sie z. B. deren
gesellschaftliche
Existenz und Religionsfreiheit
angreift oder ihnen eben angeblich jenseitiges Unheil
androht.
Dabei ist der Vorwurf, "Ketzer" bzw. "Häretiker" zu sein, also aus
kirchlicher Sicht angeblich
"falscher Lehrer", den die Kirche seit ihrer Entstehung
gegenüber Nachfolgern des Jesus von Nazareth erhebt, nicht harmlos. Während
dies früher ein Todesurteil war, wird ein so genannter "Ketzer" oder
angeblicher "Sektierer"
heute immer noch gesellschaftlich an den Pranger gestellt. Und zwar dann, wenn dieser
"Ketzer" oder angebliche "Sektierer" die Kirche oder die
betreffende Bibelgruppierung nicht in ihrer Rolle bestätigt oder hofiert, die sie sich selbst und
anderen vorspielt; nämlich angeblich die Vertreterin der Lehre von Jesus von
Nazareth in
unserer Zeit zu sein. Und
richtig schlimm soll es für einen solchen Zeitgenossen dann im Jenseits kommen.
Dort solle er in die angeblich ewige Hölle kommen, mit der er
angeblich jetzt schon
im Bunde stehe, weswegen man auch andere vor ihm warnen müsse, oder er solle
nach seinem Tod ein
für allemal vernichtet werden – je nach individueller Bibel-Interpretation, die
allerdings immer mit Willkür verbunden ist und bei
näherem Hinsehen oft gar nicht mit den vermeintlichen Bibel-Inhalten
übereinstimmt. Aus diesem Grund ist der
Konflikt mit dem "Bibel-Fundamentalismus" innerhalb und außerhalb der Großkirchen unvermeidlich, und wir möchten dazu wie folgt
einmal ausführlicher Stellung nehmen:
Seit 1700 Jahren wird die Bibel von den Kirchen und Bibelanhängern nach deren
Gutdünken interpretiert. Widersprüche werden dabei
heruntergespielt, harmonisiert oder mit vielen Drehungen und Winkelzügen umgedeutet.
Dabei gibt es innerhalb der Kirchen und Gruppen, die sich auf die Bibel berufen,
mindestens so viele Meinungen über die Bibel und ihre Auslegung wie es Gemeinschaften gibt. Eine
neue Meinung bedeutete in der Vergangenheit meist eine neue Kirche oder Gruppe.
Das so genannte Christentum ist dabei aufs
Ganze gesehen eine Ansammlung von zahllosen Interpretations-Gemeinschaften
(einer katholischen und Hunderten von protestantischen und ein paar anderen
mehr wie z. B. die Zeugen Jehovas), die sich allesamt auf ihre Bibel berufen. Doch jeder interpretiert diese
nach seinem eigenen allzumenschlichen Bewusstsein, letztlich nach seinem ego-verhafteten Belieben, wie die Geschichte des Christentums immer wieder
aufzeigt.
Bewiesen ist also:
Die Bibel hat unzählige Interpreten in ihrem Gefolge hervor gebracht, so
dass man sagen könnte: "So viele Leser, so viele Interpreten." Nun
könnte man hier grundsätzlich einwenden: Was könne denn "Gott" dafür, wenn
Er denn der Autor der ganzen Bibel wäre, dass jeder dieses Wort anders versteht?
Diese Frage ist zunächst berechtigt. Denn auch ein Wort des Jesus von Nazareth,
selbst wenn es aus höchstem Bewusstsein gesprochen und zweifelsfrei richtig
aufnotiert worden wäre, ist nicht vor Miss-Interpretationen geschützt. Doch was
die Bibel betrifft, gibt es ein zusätzliches erhebliches Autoren-Problem. Denn
es waren die Theologen der Institution Kirche, ausschließlich intellektuell
versierte Männer, die im 3. und 4. Jahrhundert entschieden haben,
welche Schriften nach ihrer Meinung angeblich "Gott" zum Autor haben sollen und welche nicht (näheres dazu in
Der Theologe Nr. 14).
Und wenn
für alle Schriften der Bibel, welche ja die damaligen Kirchenvertreter
ausgewählt haben, "Gott" als Autor bzw. irrtumsfreier Inspirator behauptet wird,
dann würde für diesen Autor "Gott" Folgendes gelten:
– Er widerspricht sich, teilweise sogar massiv
– Er ändert sein Wesen
– Er verstößt gegen seine eigenen Gebote
– Er verstößt teilweise gegen seine Naturgesetze
– Er glaubt teilweise an ein widerlegtes Weltbild
– Er gibt Sachverhalte manchmal fehlerhaft oder ungenau wieder
– Er spricht oftmals unklar und vieldeutig
– Er ließ Tausende von Übersetzungsfehlern zu
– Er hat die Texte mehrfach verändert und überarbeitet
– Er hat manchmal falsch abgeschrieben oder bestimmte eigene Worte später
falsch verstanden bzw. anders, als er sie ursprünglich meinte
– Er hat Schriften geschrieben, die nur von bestimmten Konfessionen und Kirchen als sein
Wort anerkannt werden, von anderen nicht.
– ... und so manches mehr
Wer hier nun nach Beispielen sucht, der lese noch einmal in Ruhe obige
Gegenüberstellungen, die beispielhaft schon auf 33
aussagekräftige Vergleiche angewachsen ist.
Würden wir auch kleinere Widersprüche innerhalb der Bibel berücksichtigen und
die Frage stellen, was nun womöglich wahr sei und was dann folglich nicht wahr sein
kann, könnte man diese Gegenüberstellung gleich um mehrere Dutzend Beispiele erweitern.
Doch auf die Darlegung bzw. Diskussion von vielen
kleineren Detailfehlern
in den Bibeln haben wir bewusst verzichtet. Manche davon sind anderweitig
dargelegt, z. B. bei bibelzitate.de,
anti-religion.net
oder in vielen Forenbeiträgen, wo Leser geschrieben haben, welche einzelne Ungereimtheiten in den Bibeln
sie dort selbst gefunden haben.
Uns
geht es vor allem um den Geist der Bibel bzw. um die verschiedenen "Geister", die
an ihrer Entstehung beteiligt waren, und auch hier verweisen wir noch einmal auf die
Ausgabe Nr. 14, wo auch dargestellt wird, dass der Papst, der damals
den Auftrag für die Endfassung der Bibel gab, Papst Damasus I., kurz zuvor in einer
Kirche über 100 Anhänger seines innerkirchlichen Gegners Ursinus ermorden ließ.
Und da muss man zum Verständnis ganz klar die Frage stellen: Was waren das überhaupt für
Leute, die damals darüber entschieden haben, welche Schrift angeblich von "Gott"
inspiriert sei und welche nicht? Von wem waren und sind also diese Männer inspiriert
gewesen? Von
Gott? Kann also ein Mann, der seinem Nächsten den Hals umdrehen ließ, weil er an
dessen Stelle eine Machtposition einnehmen wollte, von Gott, dem All-Einen,
inspiriert gewesen sein? Diese Frage mag sich jeder selbst beantworten.
Es ist aber auf jeden Fall in hohem Maßen gemeingefährlich, wenn ein Kirchenmann, der seinem
Gegner ein Messer ins Herz rammen oder den Kopf abschlagen ließ, mit Genugtuung in
seiner Bibel liest, dass "Gott"
gemäß bestimmter Schriften ähnliche Ermordungen dort angeblich sogar gefordert habe. Und
es ist logisch nachvollziehbar, dass ein solcher Gewalttäter dann auch ohne Mühe glaubt, diese Schrift sei von
"Gott"
inspiriert, denn dort erlaube "Gott" doch genau dieses blutige Grauen, was man selbst
an seinen Feinden vollzogen hat.
Wir nehmen es aber "um Gottes Willen" nicht
mehr unwidersprochen hin, dass die heutigen Bibelgläubigen ihrem konfessionellen Glauben und ihrem Gottesbild
unhinterfragt und oftmals dreist die "Wahrheit"
zusprechen und anderen Menschen die "Wahrheit" ebenso unhinterfragt und dreist absprechen.
Dies
geschieht dabei oft mit einem geistigen Hochmut und einer zur Schau gestellten Selbstsicherheit,
die für jeden Menschen mit noch einigermaßen gesundem Menschenverstand
abschreckend ist, was aber in Wirklichkeit auch ein Zeichen für sehr große uneingestandene
Unsicherheiten ist. Und das Ergebnis kommt letztlich einer Verhöhnung des Schöpfergottes
gleich, denn Gott, der Freie Geist, soll auf diese Weise in das Gefängnis eines fehlerhaften Buches hinein gezwängt
werden. Dieses Buch, die Bibel, ist für einen gläubigen Protestanten auf
diese Weise gleich einem "Papst
aus Papier", während für einen Katholiken nur das
Lehramt des leibhaftigen
Papstes, dessen Stuhl auf den Gebeinen seiner Opfer aufgestellt wurde, dieses Buch
angeblich fehlerfrei auslegen könne.
"Gott" wird dabei in beiden Fällen letztlich zum Büttel der
Bibelgläubigen degradiert, der für jeden Fehler und für jeden Widerspruch oder
für jedes angebliche "Geheimnis" in der Bibel den Kopf hinhalten
und die Verantwortung tragen müsse. Oder anders gesagt: Die Bibelgläubigen
bürden
Gott alle Verbrechen, Kriege, Morde und dergleichen auf, von denen die Bibel
zustimmend berichtet und in deren Fortsetzung sie sich oft selbst und ihre
Vorgänger aufs Grausamste hervor taten, was die großen Kirchen betrifft.
Man braucht nur einmal einige Zitate auswählen, z. B. aus
Der Theologe Nr. 26 – Die
Aufforderung zum Völkermord in der Bibel, und einem Verfechter eines
solchen Glaubens vorhalten. Nach dessen Glauben habe Gott tatsächlich diese
Völkermorde befohlen. Als Außenstehender mag man es kaum fassen. Aber die
Antworten sind abenteuerlich und laufen immer etwa auf folgenden Rechtfertigungsversuch hinaus: "Ja. Das habe Gott
damals so gewollt. Denn so stehe es ja in der Bibel."
Und dann wird mit viel
Wenn und Aber darum herum gedeutet, bis dahin, dass er es heute ja nicht mehr so
tue, aber dennoch einen Krieg gegen Syrien segnen würde – auch, weil dessen Präsident
angeblich oder anscheinend Giftgas eingesetzt habe (je nach politischer
Gläubigkeit), um einmal ein politisches Beispiel der jüngeren Vergangenheit zu
nennen. Giftgas hat übrigens nachgewiesenermaßen der katholisch selig gesprochene österreichische
Kaiser Karl I. – deshalb manchmal auch Giftgas-Karl genannt
–, im 1. Weltkrieg eingesetzt, während der syrische Präsident dies bestreitet. Und
unverrückbar hält man sinngemäß daran fest: "Ja. Der damalige ´Gott`, der
damals zum Beispiel Kriegsbefehle gegeben hat,
sei heute derjenige,
an den ich heute glaube, aber doch in ganz anderen Umständen. Und ich
sei
doch nur ein Mensch, und es stehe mir deshalb nicht zu, ihn, den ´allmächtigen Gott`,
der früher angeblich auf diese Weise tätig geworden sei, zu
kritisieren." Dafür wird umso mehr der Pazifist kritisiert, der sich angeblich
über "Gott" stelle und der eben ein "Ketzer" sei, ein Sektierer, weil
der "Gott" der Bibel eben im Gegensatz zum Pazifismus hin und wieder einmal verkünden lässt: "Bringt die Leute im Krieg um!"
Auf solche und vergleichbare Art wird beim
Bibel-Fundamentalismus in vielen Variationen vordergründig sogar höchste
vermeintliche "Demut" vorgegeben, weil man
sich ja dem "Gott der Bibel" angeblich völlig unterordne. Doch im Umgang mit
anderen, die man auf einem angeblich teuflischen Irrweg und später in einer angeblich ewigen Hölle wähnt, entpuppt sich diese
vermeintliche "Demut" meist nur als eine weitere
erschreckende Variante gefühlsarmer Selbstgerechtigkeit. Für Andersdenkende wird dann "gebetet", oder man
wähnt, sie müssten persönliche Probleme haben. Und wenn diese nicht
bestätigen, dass sie "Probleme haben" oder sie sich sogar gegen
Gebete für ihr Seelenheil verwahren und diese ablehnen, dann schlägt die vordergründige "Demut" oft in Aggression um. Nur sich selbst und das eigene
Glaubensgebäude hinterfragt man selten. Tut man es doch, dann kann so manchem
nach und nach bewusst werden, dass die Aggression unangebracht war und dass der Bibelkritiker nur den
Finger in eine Wunde gelegt hat, die nicht weg diskutiert werden kann. Doch spät und oft zu spät
merkt dann auch so mancher, dass das auf der Bibel gründende Glaubensgebäude, auf dem man bisher
sein eigenes Gedankengebäude
aufgebaut hatte, nur auf Sand gebaut war.
In den Bibeln selbst heißt es dazu: Wer die
Rede von Jesus "hört und tut (!) sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein
Haus auf Fels baute" (Bergpredigt, Matthäus 7, 24). Wer aber, wie alle
Bibelfundamentalisten, sagt, der Glaube genüge oder Jesus habe einem angeblich am
Kreuz auf Golgatha alle Sünden hinweg genommen, weswegen man für sein Heil
nichts zu tun brauche, für den gilt das Jesuswort: "Wer aber diese Meine Rede hört
und tut sie nicht [weil ja der Glaube genügen solle], der gleicht einem törichten Mann, der sein Haus auf Sand
baute. Als nun ein Platzregen fiel und die Wasser kamen und die Winde wehten und
stießen an das Haus, da fiel es ein und sein Fall war groß."
Sicher
werden diese Zeilen nicht jedermanns Zustimmung finden, so dass man hier dann
einfach schlicht antworten könnte: "Dann warten wir ab, was geschieht und
wie sich alles entwickelt."
Sicher ist jedoch:
Seit ca.
1700 Jahren haben Zehntausende von Theologen und Bibelschülern die Bibel "studiert", und
sie haben
zusammen viele Milliarden von Seiten darüber geschrieben, um die Bibel richtig zu interpretieren.
Und der
Streit um das richtige Verständnis füllte wieder neue Millionen von Seiten und
brachte und bringt immer neue "Heerscharen" von neuen Theologen und Bibelschülern
und so genannten Bibelexperten hervor.
Wir behaupten nun nicht, schlauer zu sein als alle diese vielen Theologen
und Bibelschüler, die oft mit viel Detailwissen brillieren, hinter dem manchmal
vor allem
fleißiges Lesen steckt. Wir
behaupten aber, dass der menschliche Intellekt – und dieser beherrscht nun
einmal die
Theologie und auch das Bibel-Expertentum – Gott und Sein Wort überhaupt nicht erfassen kann. Wir sprechen
deshalb das Herz und den gesunden Menschenverstand an, denn auch Letzterer
stammt von Gott und muss nicht ausgeschaltet werden, auch wenn er laut Papst
Franziskus eine Versuchung
sein soll. Und
wir nehmen es nicht hin, dass man angeblich seitenlange theologische
oder bibelkundliche Ausführungen von intellektuell geprägten Männern lesen muss, um eine
vermeintliche Wahrheit richtig zu verstehen.
Schon Jesus von Nazareth hat einmal zu Seinen Jüngern (und erst recht zu den
verkopften Intellektuellen Seiner Zeit) gesagt: "Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die
Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen"
(Matthäus 18, 3). Im
Zusammenhang der Bibel kann dies bedeuten: "Hört selbst in die Worte hinein, und
ihr merkt, was der Autor damals in seine Worte hinein gelegt hat. Spürt hinein in die
Worte, und ihr merkt, welcher Geist dahinter steckt und ob es gut ist, diese Worte
zu befolgen oder nicht." Dies gilt dann, wenn das eigene Gewissen noch
einigermaßen intakt ist und noch nicht abgestumpft oder bereits geistig tot.
Die Autoren dieser Überlegungen waren selbst viele Jahre lang kirchliche Theologen, und sie kennen die
"Spielregeln", welche die Kirchen und vor allem evangelische
und so genannte evangelikale Bibelgemeinschaften den Lesern der Bibel aufnötigen wollen, damit die
kirchliche oder freikirchliche Sicht der Dinge nicht in Frage gestellt wird. Und sie kennen auch
die
Inhalte der kirchlichen oder freikirchlichen Ausführungen zur Bibel bis in
Einzelheiten hinein, und sie könnten – wenn sie das wollten – sich auch auf
diese Ebene begeben und darüber Kapitel für Kapitel diskutieren.
Doch was bringen die vielen
endlosen Diskussionen über die Bibel, die nun seit nahezu 1700 Jahren anhalten? Wenn es z. B. in der Bibel heißt "Bringt den und den um!",
dann brauchen wir keinen Professor oder Bibel-Experten zu fragen, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass
hier der "Teufel in der Bibel hauste". Oder wenn ein
Völkermord an den Nachbarn angeblich von "Gott" befohlen
wird, dann brauchen wir nicht lange zu rätseln, was für ein Gottesbild wohl hinter
einem solchen Befehl steckt. Sicher ist es nicht der Schöpfergott und
nicht der
Gott, den uns Jesus von Nazareth lehrte, auch wenn man noch so viele
scheinbare "Begründungen" heran zieht, die diesen
Befehl als angeblich "göttlich" verständlich machen sollen.
Und wir
brauchen auch keinen Rechtfertigungsversuch dafür zu konstruieren, warum Noah,
der vor Zeiten von Zeiten viele Tiere in seiner Arche gerettet hat, nach
der Rettung gleich wieder die ersten geretteten Tiere als angebliche "Opfer" für
"Gott" verbrannt haben soll. Letzteres hat ihm die Priesterkaste nur
unterstellt, um ihre eigenen blutigen Tieropfer unter Berufung auf ihn zu legitimieren.
So wie sie geschickt einfach den Ackerbauern Abel und den Schaf-Töter Kain
ausgetauscht hat. Gott habe das Opfer Abels gnädig angeschaut und das Opfer
Kains nicht, so die Überlieferung, und was für eine hinterrücks
dämonisch-geniale Priesteridee, angesichts dieser Überlieferung im Nachhinein
kurzerhand Kain zum Ackerbauern und Abel zum Schlächter umzufunktionieren. Damit
hat man quasi per Handstreich unter Berufung auf den gefälschten Abel die
unzähligen nachfolgenden blutigen Tieropfer der Priesterkaste der nächsten
Jahrtausende legitimiert.
Doch der Schöpfergott lässt sich
eben nicht durch Theologie und Bibellesen studieren, sondern Er ist
allgegenwärtig in der ganzen Schöpfung und in allen Tieren und Lebensformen und damit auch
in jedem Menschen, wie es auch beim Evangelisten Lukas heißt:
"Das Reich
Gottes ist inwendig in euch".
Besonders verheerende Folgen kann der kirchliche
Glaube an die angeblich Wahrheit der Bibel haben, wenn diese gar nachdrücklich
als "unfehlbar" oder "irrtumsfrei" bezeichnet wird. "Unfehlbar"
sind für die
katholische Kirche dabei – wie gesagt – das päpstliche Lehramt und gegebenenfalls
dessen Bibel-Deutungen; und für die evangelischen Kirchen jeweils die
Bibelinterpretation der jeweiligen Unterkirche; wobei in "liberaleren" Kirchen
oft dermaßen an dieser Glaubensgrundlage herum diskutiert wird, dass der
gläubige Protestant dort gar nicht mehr weiß, was er am Ende glauben soll. Bei
"konservativeren" Gruppen behauptet man jedoch meist, auch die richtige Interpretation
ganz genau zu kennen.
Dabei ist der Bibelglaube vor allem in diesen
evangelikalen, "biblizistischen" (wie oft auch gesagt wird), charismatischen oder pietistischen (um nur
einige Schattierungen = Schatten zu nennen) Gruppen höchst gefährlich, weil der Gläubige
dort sein Gewissen
dem Buchstaben der
Bibel unterordnet bzw. unterordnen muss, so dass auch den Gegnern der Bibelgläubigen reale Gefahr droht, wenn es etwa in der
Bibel heißt, Homosexuelle oder "Irrlehrer" sollen gesteinigt werden,
um einmal ein Beispiel zu nennen.
So beging
z. B. einem Zeitungsbericht zufolge ein 14-jähriger Jugendlicher in den USA mit homosexuellen Neigungen Selbstmord, weil
er deswegen aus diesem Milieu heraus gemobbt wurde. Und auch weitere Selbstmorde homosexueller
Jugendlicher in den USA sollen auf die "Jagd gegen Schwule" und
systematisches Mobbing durch Bibelgläubige
zurück gehen (krone.at,
7.2.2012),
wobei mittlerweile die Gegenbewegung, in der diese sexuelle Orientierung
entgegen dem göttlichen Schöpfungsprinzip der Polarität
gefördert und massivst ausgelebt wird, mindestens genauso verbreitet ist, und
hier ist vor allem die evangelische Kirche mit entsprechenden gegenläufigen
Bibelinterpretationen mit im Boot.
Oder ein weiteres Beispiel: Ärzte
wurden im
Zusammenhang mit Abtreibungskonflikten
auch bereits von Bibelfundamentalisten erschossen – auch wenn Abtreibung
tatsächlich einem Mord gleichkommt, also Mord ist, da eine Seele, die sich bei dieser Frau und genau unter diesen Umständen
inkarnieren wollte, gewaltsam daran gehindert wurde. Das gibt einem
Bibelfundamentalisten aber noch lange nicht das Recht, unter Berufung auf seine
Religion den Arzt anschließend zu ermorden oder für ihn die Todesstrafe zu
verlangen, auch wenn jener aus dieser
geistigen Sicht zuvor selbst Abtreibungs-Morde begangen hat. Denn das Gebot, das
auch in den Bibeln steht, lautet "Du sollst nicht töten"
und "Wer von euch ohne Sünde ist, der werfe den
ersten Stein." Doch ausgerechnet hier
sind Bibelfundamentalisten erfinderisch in der Konstruktion von unzähligen
Ausnahmen.
Man könnte noch einiges Weitere anführen:
In Deutschland hatte ein Bibelfundamentalist, dem das Sorgerecht für seine
vier Kinder entzogen wurde, diese in den Sudan und nach Ägypten entführt, um sie
deren sorgeberechtigten "unzüchtigen" Mutter zu entziehen. Die Mutter hielt
zuvor seine Bibel-Tyrannei nicht mehr aus und hatte einen neuen Partner gefunden, was
der Bibelgläubige gemäß seines Glaubens als "Unzucht" verurteilte. Der
Entführer war sich folglich keiner Schuld bewusst, erkannte auch den Sorgerechtsentzug nicht an
und berief sich dafür eben einzig auf die Bibel. Seine Ex-Frau aber lebte weiter
in Angst vor ihm, auch wenn er erst einmal für 18 Monate in Haft genommen worden
war.
Schließlich ist der Bibelglaube auch maßgeblich dafür verantwortlich, dass das
unsägliche Leid der Tiere nicht vermindert wird. Denn Tiere können genauso
Schmerzen empfinden wie Menschen, und das Gebot "Du sollst nicht töten" gilt
selbstverständlich auch
gegenüber ihnen. Die Aufforderungen in der Bibel, Tiere zu töten, sind das Haupthindernis für einen notwendigen
Ernährungswandel in unserer Gesellschaft hin zur vegetarischen Ernährung
(vgl. auch hier).
Dabei hat für viele ehemalige Bibelgläubige
durch diesen ihren ehemaligen blutgetränkten Glauben auch eine "Gottesvergiftung" stattgefunden, der sie sich
erst später bewusst wurden.
Doch würden Bibel-Fanatiker und Bibelgläubige aller Schattierungen ihre Bibel nicht nur mit
dem gnadenlosen und dem Kirchendogma unterwürfigen Intellekt lesen, dann wüssten sie auch, was
ihr eigenes
Bibelwort für sie bedeuten könnte, welches lautet: "Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig."
Und man könnte auch einmal fragen: Was haben 1700
Jahre Bibel denn gebracht? Wurde die Welt dadurch zum Positiven verändert, oder war
dieses Buch nicht im Gegenteil immer wieder Anlass für Folter, Hinrichtungen,
Kriege und dergleichen? Die Geschichte gibt Antworten. Und dazu
gehört die Schlussfolgerung: Kein Buch
ist mehr mit Blut, vielfach mit dem Blut Unschuldiger, besudelt als die Bibel.
Denn im Namen der Bibel wurden Kreuzzüge geführt, so genannte "Hexen" und
"Ketzer" verbrannt, und im Namen der Bibel wurden auch Hunderttausende von
unschuldigen Tieren für einen Gott furchtbar geschächtet und verbrannt, weil
dieser von Priestern erfundene Bibel-Götze diese Opfer angeblich zu seiner "Beruhigung" brauchte, und
zwar zu Tausenden, wie es in der
Bibel selbst heißt. Dass in derselben Bibel durch die großen israelitischen Gottespropheten,
die den "Lügengriffel" der Theologen entlarven (z. B. Jeremia 8, 8),
auch das Gegenteil gelehrt wird, wird dann von Bibelgläubigen wieder so uminterpretiert, dass der Bibel-"Gott" die Schlachtungen eben nur manchmal so gewollt habe, manchmal eben
nicht – auch dies ein Beispiel dafür, wie versucht wird, Gott, den Freien Geist,
in die Bibel hinein zu zwängen. Doch das ist Missbrauch, das ist Verhöhnung
Gottes.
Und wie ist es heute? Wirft man einen Blick auf die so genannten "christlichen"
Nationen und auf ihre Führer, die sich unverdrossen auf ihre jeweiligen Bibeln berufen und
die im
Namen dieser Bibelübersetzungen auch in den letzten Jahren Kriege geführt haben
und bis heute führen und die sich weiterhin exzessiv durch Waffenproduktion und Waffenexporte
in Kriegsgebiete wie der Ukraine hervortun und sich auch an anderen Orten bereits
für neue Kriegs-Szenarien rüsten, dann lässt das erahnen, dass die
Bibel-Tragödien offenbar noch immer noch nicht an ihrem Schlusspunkt angekommen sind,
der dann aber auch der Kipppunkt sein wird.
So hat beispielsweise die USA angeblich mit der Hilfe von "Jesus" neue Super-Bomben entwickelt,
mit deren Hilfe die vielfach durchwegs bibelgläubigen Politiker glauben, einen
Krieg nach dem anderen gewinnen zu können, z. B. in Ernstfall gegen die islamische
Republik Iran, wenn diese sich nicht den eigenen Vorstellungen beugt oder eben keine
Einigung möglich ist; oder, indem man diese Bomben einem Staat in Irans
Nachbarschaft schenkt,
falls dieser den Krieg führen oder Kriegshandlungen dort durchführen möchte und
wie man es massiv vor allem gegenüber der nationalistischen Regierung der
Ukraine tut. Jesus
von Nazareth lehrte aber: "Alles, was ihr wollt,
dass euch die Leute tun, das tut ihr ihnen zuerst."
Das heißt, an diesem Beispiel dargelegt: Wenn die
Regierung der USA
möchte, dass die Regierung des Iran ihr Atom-Programm stoppt, dann müsste sie zunächst ihr
eigenes Atom-Programm stoppen. Das wäre christlich im Sinne der Goldenen
Regel der Bergpredigt, falls jemand hier beginnen würde, sich
auch nur ansatzweise christlich verhalten zu wollen. Anderes mag begründet
werden, wie es will, es ist von vorne
herein gegen Christus und auch gegen die auch in den Bibeln noch enthaltenen
Wahrheiten, auch wenn sich die führenden Politiker z. B. in den USA noch so sehr
rühmen, besonders bibelgläubig zu sein. Doch auch hier zeigt sich, dass jeder
mit der Bibel bis heute nach seinem Gutdünken macht, was er will. Denn Kriege
einkalkulierende Politiker berufen sich einfach auf ihnen genehme Bibelstellen und
deuten diese nach ihrer Willkür und haben dazu immer die entsprechenden gleichgesinnten Theologen "mit im Gepäck", so dass, gerade auch auf die Gegenwart bezogen,
gilt: Was bringt denn die Bibel? Frieden? Mit Sicherheit nicht. Obwohl die
Friedenslehre von Jesus von Nazareth, wie sie in den Evangelien der Bibeln zu
finden ist, eindeutig ist und jede Form von Krieg ausschließt. Aber schon bei
Paulus wird dies wieder relativiert am Beginn des Römerbriefes im 13. Kapitel,
und Pauluswort ist eben für die Bibelgläubigen immer identisch mit Gottes Wort,
demzufolge in Wirklichkeit Paulus faktisch als ihr "Gott" bzw. als ihr Götze betrachtet werden kann,
während man der biblischen Friedenslehre von Jesus dreist widerspricht.
Der Ausgang aus dem Labyrinth der "Wiedergeborenen"
Es benötige eben den "Heiligen Geist", so die
Antwort in den Großkirchen, um die Bibel richtig zu verstehen. Doch wo ist dieser
beim Bibel-Verstehen am Wirken, so könnte man weiter fragen?
Wer kann einem
darüber verlässliche Auskunft geben? Vielleicht der Papst? Wurde
vielleicht deshalb ein Theologieprofessor im Jahr 2005 zum Papst gewählt? Doch Jesus, der
Christus, sprach weder von einem Papst noch von einem Theologiestudium und schon
gar nicht von einem studierten Professor als Seinem angeblichen Stellvertreter.
Fragt man die Protestanten, wie der Mensch diesen "Heiligen Geist" übertragen
bekomme, so erhält man die offizielle Antwort:
Er werde laut den evangelischen
Bekenntnisschriften dort übertragen, wo das "Wort" durch den Pfarrer gemäß der
evangelischen Lehre korrekt gepredigt werde und die evangelischen
Kirchen-Sakramente korrekt verwaltet würden. Man müsste folglich also den evangelischen
Kirchenbesucher nach dem Sonntagsgottesdienst nach dem momentanen Wirken des
"Heiligen Geistes" befragen oder am besten
gleich den Pfarrer selbst. Doch da sagt einem jeder Pfarrer etwas anderes, je
nachdem, welche "korrekte" Form der Wortverkündigung und Sakramentsverwaltung
der Kirchenbesucher gerade zufällig ausgewählt hat oder welcher Theologe
zufällig gerade im Einzugsbereich seines Wohnortes die Pfarrstelle innehat.
Es müsse eben ein im "Heiligen Geist" "wiedergeborener" Pfarrer oder Kirchenchrist
sein, so eine oft gehörte Ausflucht. Und so wird der Suchende damit in das Labyrinth der
"Wiedergeborenen" geschickt. Doch auch dort bekommt er an jeder Ecke und in jedem Winkel
eine andere Variante dieses "Geistes" angeboten oder sogleich übertragen, so
dass mancher froh ist, nach langem Umherirren schließlich wieder den Ausgang aus
diesem Labyrinth gefunden zu haben.
Und welchen Sinn macht es angesichts dieses Sachverhalts überhaupt, zu sagen,
die Bibel sei "Gottes
Wort"? Was ist dann für den Einzelnen "Gottes Wort"?
Doch nur wieder seine eigene Interpretation oder diejenige seiner Gemeinschaft
oder Gruppierung oder seines Konglomerats, dem er
sich angeschlossen hat. Also das, was dort aus der Bibel heraus gelesen
wird. Macht er sich damit
aber nicht gar selbst zu seinem eigenen Götzen bzw. zu seinem eigenen Gott, so wie es der
Philosoph Ludwig Feuerbach sagte: "Der Mensch schuf sich Gott nach seinem
Bilde"? Denn ob solches, was vermeintlich aus diesem Buch heraus
destilliert wird, einst vom Verfasser wirklich
hinein gelegt wurde, ist eben eine weitere offene Frage.
Selten vielleicht.
Der ursprüngliche Glaube an den Einen Gott, der Himmel und Erde
geschaffen hat, bleibt dabei aber auf der Strecke, bzw. dieser "Gott" bleibt weiter
eingeschlossen im eigenen eingekapselten Bewusstsein. Im Wesensgrund der eigenen Seele
wartet Er zwar auf Seine Erweckung, auf Seine Auferstehung. Und daran dachte auch Jesus von Nazareth,
als Er den Menschen riet, zum Gebet ein "stilles Kämmerlein" aufzusuchen und als
Er in Seiner Bergpredigt lehrte: "Suchet, und ihr werdet finden. Klopfet an, und
es wird euch aufgetan", gemeint ist die eigene Herzenstür. Doch wird Gott hinter
dieser Türe vom Bibelgläubigen gar nicht
gesucht. Der lebendige Gott, den uns Jesus von Nazareth lehrt, ist aber nicht der Gott, der sich in Dogmen, Religionen und
freikirchlichen Bekenntnisschriften finden lässt, sondern der freie, der selbstlose
All-Geist, der mit Religionen, Dogmen,
Riten und Bibelwissenschaft nichts zu tun hat. Dieser Gott ist in uns auch der Odem
in unserem Atem. Er ist in uns und auch in allen Tieren, in der ganzen Natur.
Die gesamte Schöpfung Gottes wird von diesem selbstlos liebenden und unermüdlich
tätigen Gottesgeist, der Quelle
aller Kraft und allen Seins, erhalten und beatmet, und die Schöpfung könnte ohne Gott,
den Freien Geist, gar nicht existieren. Dieser Gott ist aber nicht der Gott der
Widersprüche und der Gott der Bevorzugung bestimmter Religionen und Glaubensvorstellungen, sondern
Er ist gleichermaßen in allen Menschen und Lebensformen
vertreten, ohne Ansehen der Person und ohne Ansehung einer Religion oder eines
Bekenntnisses.
So mancher Bibelanhänger tritt hier einmal mehr auf die Bremse, um eine
mögliche echte Gottesahnung zu verhindern,
und er versucht, seine bisherige Bibelvorstellung mit der Bibel selbst zu begründen. So wird
oft argumentiert, "alle Schrift"
sei "von Gott eingegeben",
so würde es in den Bibeln ja selbst stehen, im 2. Timotheusbrief. Hier müsste man
aber zunächst zurückfragen: Welche
"Schrift" ist in diesem Timotheusbrief überhaupt gemeint?
Die Bibel selbst kann ja gar nicht gemeint gewesen sein, wenn im 2. Timotheusbrief (3, 16)
von einer "Schrift" die Rede ist. Denn die Bibel gab es damals noch
gar nicht. Welche Schrift ist aber dann
gemeint? Vielleicht das Alte Testament?
So ist es also ohne jedes Fundament, wenn Bibelanhänger behaupten, dass die Bibel
das Buch sein, in dem Gott Sein Wort richtig bewahrt habe. Schließlich sei Er ja
allmächtig und habe angeblich eben diese Methode gewählt. Doch das widersprüchliche Chaos
innerhalb der Bibel, das oben in den Gegenüberstellungen beispielhaft dargelegt wurde, beweist stattdessen, was
hier tatsächlich "bewahrt" wurde. Das alles kann und darf man nicht dem Schöpfergott und Seiner Allmacht
anlasten, wenn man an einen all-weisen Gott glaubt, der es gut mit Seinen
Kindern meint. Und dieser Gott greift bekanntlich auch dann nicht in den freien Willen
der Menschen ein, wenn diese Menschen Böses oder Unrechtes tun, denn Er hat
ihnen ja den freien Willen geschenkt und sie nicht zur Marionetten einer
Hierarchie erschaffen. Das heißt: Jeder
Mensch muss selbst sein Fehlverhalten einsehen, um es nicht zu
wiederholen; unter Umständen, indem er erst selbst erleiden muss, was er anderen
angetan hat, wenn er nicht vorher umkehrt. Und so hat Gott, der Ewige, folglich auch nicht
in die Verfälschungsprozesse der kirchlichen Autoritäten und ihrer Priester eingegriffen,
denn es war deren freier Wille und vielfach klare Absicht, mit ihrer Religion
Gott und Christus zu vereinnahmen und zu verhöhnen.
Das ist deren Schuld, die sie früher oder später wiedergutmachen müssen.
Was aber hat Er, Gott, der Ewige, getan?
Mehr zur Bibel lesen Sie hier:
Hier ist es nun immerhin ein kleiner Vorteil, wenn man die altgriechische
Sprache versteht. Denn es heißt dort nicht "alle Schrift ist von Gott
eingegeben", sondern "alle Schrift, die von Gott eingegeben ist, ist nützlich
..." Wörtlich lautet die Übersetzung sogar:
"Alle Schrift, von Gott eingegeben, ist nützlich ..." Deshalb noch
einmal die Frage: Was hat der Autor
wohl damit gemeint? Was hat der Schreiber also mit diesen Worten zum Ausdruck bringen wollen?
Als nahe liegende, ja sich sogar aufdrängende Antwort unter Einbeziehung des von Gott geschenkten gesunden
Menschenverstandes bietet sich in diesem Fall klar an: Der Satz "Alle Schrift, die von Gott
eingegeben ist, ist nützlich" bedeutet sinngemäß: "Wenn es Gott ist, der einen Menschen inspiriert, etwas
Bestimmtes zu schreiben, dann ist
dies
also nichts Belangloses, sondern es ist immer auch praktisch sehr nützlich."
So weit, so gut.
Nun kommen aber die kirchlichen und
bibelgläubigen Interpretations-Gesellen und deuten und
manipulieren so lange an dieser Passage im 2. Timotheusbrief herum, bis am Ende scheinbar
etwas
heraus kommt, was man dort aber nur hinein projiziert hat, nämlich: "Die ganze Bibel
(!) sei von
Gott eingegeben". Doch davon kann bei dieser Bibelstelle aus einer Zeit, in
der es die Bibel noch gar nicht gab, von vorne herein überhaupt keine Rede
sein. Und es steht auch gar nicht da. Und es trotzdem so zu interpretieren, widerspricht
jeder natürlichen Logik und Vernunft. Hier muss also auch einmal Paulus bzw. der Paulusschüler, der
dies geschrieben hat, rehabilitiert werden, der eben hier gar nicht von der
Bibel gesprochen hat und den man für solches auch nicht als scheinbaren
Kronzeugen missbrauchen darf (siehe auch Gegenüberstellung).
Genauso wenig haben die Jesus-Worte gemäß Markus 13, 32 etwas
mit der Bibel zu tun, welche lauten: "Himmel und Erde werden vergehen, Meine Worte
aber werden nicht vergehen". Auch diese Worte werden von Bibelgläubigen manchmal zur
Verteidigung ihrer "ganzen Bibel" ins Feld geführt. Doch erstens hat Jesus
von Nazareth mehrfach
dem von Priestern gefälschten Alten Testament mit den Worten
"Ich aber sage euch" widersprochen. Und
zweitens sprach Jesus nie davon, dass alle Seine Worte nur in solchen Schriften richtig
bewahrt würden, die viele Generationen
später niedergeschrieben würden und von den späteren Kirchenführern nach deren
Zensur ein entsprechendes
klerikales "Güte"-Siegel bekommen würden. Wenn Jesus also von Seinen
Worten spricht, dann sind dies nicht die Inhalte der Bibeln, sondern es hat nur
insofern mit den Bibeln zu tun, wenn Seine Worte dort richtig wiedergegeben sind,
wobei es – zur Erinnerung – gemäß Seiner Lehre darauf ankommt, diese dann auch
praktisch zu tun. Hätten also all´ die vielen Bibelgläubigen Seine Bergpredigt
erfüllt, dann sähe es auf der Welt heute völlig anders aus.
Und wenn Seine Worte Ewigkeitswert haben,
wie Jesus von Nazareth hier auch aus unserer Sicht zurecht sagt, dann heißt das aber nie und nimmer, dass ein bestimmtes
und viel später unter
vielen dunklen
Umständen entstandenes Bibel-Werk diese Botschaften einst
richtig und unmissverständlich überliefern wird. Geschweige denn, dass Paulus und die Paulusschüler, die
einen großen Teil des Neuen Testaments geschrieben haben, später
genau das vertreten, wofür Er als Jesus von Nazareth einst eingestanden ist. Der Satz "Himmel
und Erde werden vergehen, Meine Worte aber werden nicht vergehen" sagt also
überhaupt nichts über die Bibel aus, mit Ausnahme, dass einige davon, die auch
tiefe Wahrheiten enthalten, in diesem Buch
überliefert sind, wobei bekanntlich immer der Sinn entscheidend ist, nie die
Wortlaute, was übrigens auch in den Bibeln selbst steht:
"Der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig" (2. Korinther 3,
6). Und wenn man die Jesus-Worte richtig versteht, dann stimmen sie ja
auch. Dem Sinn nach bedeuten sie also: Seine Worte,
aus dem Gottesgeist gesprochen, sind weder verloren noch vergangen, sondern sie
sind in der Atmosphäre der Erde gespeichert und werden von dort zu gegebener
Zeit wieder ins Bewusstsein gerufen und aktualisiert, wenn zum Beispiel erneut ein
Gottesprophet unter den Menschen lehrt, was Jesus von Nazareth und alle wahren
Gottespropheten vor und nach Ihm immer gelehrt haben: die Gottes- und
Nächstenliebe. Genauso wurde es bereits durch den Gottespropheten Jesaja
überliefert: "Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht dorthin
zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und Sprossen zu
bringen, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es
kehrt nicht leer zu mir zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu
erreichen, wozu ich es ausgesandt habe." (55, 10-11)
Klarheit
ist möglich – denn es gibt auch wahre Gottespropheten
Er schickte auch nach Jesus von Nazareth immer wieder wahre Gottes-Prophetinnen und
-propheten, durch die Er sprechen konnte wie einst durch
die wahren
Gottespropheten des Alten Testaments. Und wer sich dessen bewusst ist, der muss
folglich an kein
Durcheinander glauben. Sowohl unmittelbar nach der Erdenzeit von
Jesus von Nazareth, worüber auch die Bibel selbst mehrfach berichtet, als auch
in späteren Jahrhunderten,
z. B. im Mittelalter, wo diese Menschen mit ihrem irdischen Leben nicht selten auf den Scheiterhaufen
der Kirche endeten, ist von wahren Gottespropheten die Rede. Und so gibt es auch in unserer Zeit eine Prophetie, wonach
Christus selbst durch Prophetenmund über alles Wesentliche aufklärt, was Er
damals als Jesus von Nazareth erlebte und lehrte, und was Er heute zu sagen hat.
Wer die Bibel einmal mit dieser
"Offenbarung" aus heutiger Zeit vergleichen möchte, die nach ihrem
Selbstaussage von Christus selbst durch einen Gottespropheten unserer Zeit gegeben wurde,
um das Durcheinander zu beenden, der ist gerne eingeladen, dies zu tun, und er kann sich auf diese Weise
ein eigenes
Urteil bilden. Und wer danach zu dem Ergebnis kommt, dass Christus hier
tatsächlich wieder gesprochen hat, für den ist das Bibel-Chaos damit nach ca.
1700 Jahren auch beendet, weil nun alles wieder klargestellt ist und
Weiteres ohne Widersprüche dargelegt ist.
Der Bibelfundamentalismus leugnet jedoch die Gottes- und Christusprophetie nach Jesus von Nazareth,
die nicht mit seinem Bibelglauben übereinstimmt,
obwohl in der Bibel selbst immer wieder von dieser Prophetie eindeutig die Rede ist (z. B. Matthäus 23, 34; Johannes 16, 12-13; Apostelgeschichte 13, 1;
Apostelgeschichte 21, 10-11; 1. Korinther 12, 27-28; 2. Petrus 1, 19;
Offenbarung 1, 1 und manches mehr). Dabei ist die These des Bibelgläubigen, dass ausgerechnet
dieses Buch komplett von Gott inspiriert sei und die Gottespropheten, die nicht
in dieses Schema passen, seither
irrten,
selbst ohne jedes Fundament, wie oben bereits dargelegt. Es ist also eine reine Behauptung, die von den widersprüchlichen Fakten
letztlich selbst ad absurdum
geführt wird. Dem Menschen ist jedoch von Gott auch ein gesunder
Menschenverstand und ein Gewissen geschenkt, die ihm ebenfalls helfen, dies zu
erkennen, solange er sich noch nicht selbst massiv korrumpiert hat.
Wer trotz des Durcheinanders um die Bibel
und der darin auch enthaltenen Grausamkeiten Jesus, dem Christus, nachfolgen möchte,
der könnte sich also – und das ist nahe liegend – an diese aktuelle Christus-Offenbarung halten, die in sich
völlig stimmig ist und in welcher derselbe Geist atmet wie in dem Mann, der
einst über die staubigen Straßen Palästinas zog. Wer jedoch nicht von der Bibel
lassen möchte, der könnte auch dort zum Kern der Botschaft von Jesus von
Nazareth vordringen, der Bergpredigt mit der Goldenen Regel ("Alles, was ihr
wollt, dass euch die Leute tun, das tut ihr ihnen auch", was darüber
hinaus bedeutet "das tut ihr ihnen zuerst"), und er könnte in
diesem Geist auch alle weiteren bekannten Evangelien und anderen Schriften in seiner Bibel
auf den inneren Prüfstand und auf die Gefühlswaage legen.
Wenn jemand also das, was von
Jesus von Nazareth aus der Bibel bekannt ist, z. B. die gelebte Nächstenliebe
der Bergpredigt, wirklich ehrlich in die Tat umsetzen möchte, dann ist dies ein
Schritt, der sicher weitere positive Schritte nach sich ziehen würde, z. B. in
der Selbsterkenntnis, warum dies noch nicht möglich ist und wo die Gründe dafür
liegen.
Irgendwann wird man dann auch mehr sehen und auch mehr begreifen und mehr in
diesem Sinne tun können. Denn die Wahrheit
erschließt sich jedem, der sie wirklich finden möchte, als eine gelebte Wahrheit,
was wiederum in den Bibeln selbst zu lesen ist, nicht als ein intellektuelles
Für-Wahr-Halten teilweiser abstruser Dogmen und allzumenschlicher
Glaubenskonstruktionen. Wer sie jedoch nicht
finden will und stattdessen an einem blinden Buchstabenglauben haften bleiben will, dem bleibt sie auch verborgen.
Schlimmer noch. Er würde unter die negativen Wirkungen fallen, die in den Bibeln
ja selbst
angekündigt werden: "Der Buchstabe tötet."
Was ist Wahrheit, was ist Fälschung?
Hieronymus und die Entstehung der Bibel
Was hat die Bibel gebracht?
Schlagt die Bibel zu, legt die Bibel weg
Der Text ist
auch als Druckschrift erschienen und kann wie folgt zitiert werden:
Zeitschrift "Der Theologe", Hrsg. Dieter Potzel, Ausgabe Nr. 8:
Fälschungen und Widersprüche: Wie der Teufel in der Bibel hauste: Fälschungen und Widersprüche, Wertheim 2001, zit. nach
theologe.de/theologe8.htm,
Fassung vom 17.5.2023;
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und mehr zum Autor dieser Studie siehe
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