Der Theologe Nr. 103, aktualisiert am 15.7.2022
Was wäre im Abendland geschehen, wenn Kaiser
Justinian (482-565) nicht der katholischen Machtkirche erlegen wäre, die den
Weisheitslehrer Origenes verfluchen ließ? Origenes wusste noch um die
Möglichkeit der Reinkarnation
der menschlichen Seele und um das Gesetz von Saat und Ernte, doch unter
Kaiser Justinian ließ die Romkirche ihn und die von ihm vertretene urchristliche
Lehre von der "Präexistenz der Seele" (also der Existenz der Seele in den
jenseitigen Welten, die dann bei der Geburt eines Menschen in diesen
Körper inkarnieren kann) verfluchen; ebenfalls das Wissen darum, dass einst alle
Seelen und beseelten Menschen – wenn auch unter Umständen erst nach Äonen – wieder in die ewige
Heimat, die einst reine und gute Schöpfung Gottes, zurück kehren können. Wer
das kosmische Gesetz von Saat und Ernte kennt, weiß, dass jede negative Handlung
(= Saat) eine entsprechende negative Folge haben wird, wenn auch nicht sofort,
aber dafür präzise. Und er weiß, dass jedes Geschehnis auf entsprechende
Ursachen zurück geht, die in diesem Leben oder in
früheren Inkarnationen gesetzt worden sind. Wie viele Kriege wären
nicht geführt worden? Wie viele Morde und Selbstmorde unterblieben? Wie viele
Rachehandlungen und Bösartigkeiten rechtzeitig erkannt und bereinigt?
Eine Folge der fortgesetzten Pervertierung christlicher Lehren unter den Kaisern
Konstantin und Justinian ist auch die Entstehung des
Islam, worauf hier jedoch nicht näher eingegangen wird. Die nachfolgende
Studie setzt fort, was wir in der Ausgabe Nr. 66 darlegten:
Kaiser Konstantin, Steigbügelhalter der
Machtkirche und Bekämpfer der Urchristen.
Kaiser Justinian (vor
547; Mosaik in der Kirche San Vitale in Ravenna;
GNU Free Documentation License)
Kaiser
Konstantin und die Vergiftung des Arius
Der
katholische Glaubenskrieg gegen Origenes
Verfälschungsgeschichten: Die Methoden des Hieronymus und des Rufinus
Die Diener des
Baal schlagen zu
Der Krieg
des Katholizismus gegen die Germanenvölker der Vandalen und Goten
Der
Bannfluch gegen Origenes
Benedikt XVI. und
die sich widersprechenden Päpste – Taktik, die ausgesessen werden soll
Die entlarvende
angebliche "Sehnsucht nach dem Martyrium"
Wie das System Baal
den Gottespropheten seinen Duktus überstülpt
Machtpolitik für den
Katholizismus: Kaiser Justinian
Kriege,
kirchliche Prunkbauten, Ausbeutung des Volkes und ein Massaker
Der bis heute
ungesühnte Völkermord an Goten und Vandalen
Die verpassten
Chancen, um für das Reich Gottes wirken zu können
Glaubensauseinandersetzungen als
Instrument kaiserlicher Machtpolitik
Das System Baal nur scheinbar am Ziel
Äußere Religion oder
Freier Geist
Bei der wahren christlichen Lehre gibt es keine Priester
Blenden wir am Anfang dieser Studie zunächst
zurück zu einem Mann namens
Arius (260-336) – wenige Jahre nach Origenes Tod (254) geboren, wurde Arius in
Alexandria als Presbyter, als Ältester, geweiht, und er vertrat einige der
Lehren des Origenes
(siehe auch weiter unten) so überzeugend, dass es zwischen ihm und dem damaligen
Bischof von Alexandria, Alexander, Anfang des 4. Jahrhunderts zum erbitterten
Streit kam.
In der Zwischenzeit wurde unter Kaiser Konstantin im Jahr 313 ein Toleranzedikt
erlassen, was kurzzeitig allen Religionen und Gemeinschaften zugute kam.
Konstantin war aber auch schon dabei, die katholische Religion in Rom in
Richtung Staatsreligion zu befördern. Denn er wollte in seinem Reich ein
einheitliches Christentum und keine Glaubensauseinandersetzungen zwischen
rivalisierenden Gemeinschaften. Nun bestand zu diesem Zeitpunkt aber noch keine
gleichgeschaltete zentral gesteuerte katholische Kirche, wie wir sie heute
kennen. Besonders im oströmischen Reich hatten Arius und auch Origenes viele
Anhänger. Was die Lehrgrundlagen betraf, glaubten sie unter anderem, dass Gott,
der Vater, größer ist als der Sohn. Auch glaubten sie, dass der Sohn, Christus,
ebenfalls Kind des Vater-Mutter-Gottes ist und nicht eine von drei Personen
einer einzigen angeblich dreieinigen Gottheit, wie dies von Kaiser Konstantin in Anlehnung
an ähnliche Lehren in den heidnischen Baalskulten favorisiert wurde. Doch
welchen Männern folgte der Kaiser in der Lehre und im praktischen Leben?
Zu Konstantins Inspiratoren zählte der Origenes-Gegner Alexander von
Alexandria (+ 328), ein erbitterter Gegner auch des Arius. Er wurde zum Konzil
von Nizäa im Jahr 325 von einem jungen Mann namens Athanasius begleitet, der ihm später als
Bischof und Patriarch nachfolgen sollte. Beide wurden später zu
"Kirchenheiligen" erklärt, und Athanasius wurde schon zu seinen Lebzeiten "Säule
der katholischen Kirche" und "Vater der Orthodoxie" genannt, von seinen
Kritikern jedoch als machtbesessen und skrupellos beschrieben.
Die Liste der beim Konzil von Nizäa anwesenden Bischöfe wurde vom Kaiser im
Vorhinein so festgelegt, dass die Mehrheitsverhältnisse und das
Abstimmungsergebnis nach Wunsch zustande kamen. Es ging Konstantin dabei nicht
um Wahrheit. Heute würde man sagen, es ging um "political correctness", damit
Ruhe im Reich herrschte. Arius wurde als häretisch verurteilt und verbannt, und
die Dreieinigkeitslehre erhob man zum katholischen Kirchendogma, was bis heute
Gültigkeit hat, auch für die spätere evangelische Abspaltung von diesem Glauben.
Doch bereits drei Jahre nach diesem Konzil hob ein Bischof die Verbannung von
Arius wieder auf, die so genannten Arianer gewannen im Osten wieder die Oberhand,
und Kaiser Konstantin ließ den um Einigung auch in gemeinsamen Formulierungen
bemühten Arius deshalb wieder rehabilitieren. Doch dann starb Arius überraschend
und sehr plötzlich, und einige Quellen gehen davon aus, dass er von
seinen Feinden vergiftet wurde.
Athanasius (um 300-373) war in der Zwischenzeit zum Bischof und Patriarchen
gewählt worden, trotz Anschuldigungen, er tyrannisiere seine Kirche. Athanasius
scheute sich nicht, Passagen aus den Werken von Origenes für seine eigenen
Zwecke zu verbiegen und zu missbrauchen. Um die wahre Lehre des Christus Gottes
ging es ihm nicht. So wurde die Kirche unter dem Einfluss dieses Kirchenheiligen
immer mehr katholisch. Athanasius verfasste auch das Werk Leben des Antonius
über den angeblichen Wüstenheiligen Antonius, das "aber eher als ein
Abenteuerroman bezeichnet werden muss" (Sträuli, Origenes – Der Diamantene, S.
285) und weniger als eine realistische Lebensbeschreibung. Dennoch legten sich Generationen
von Mönchen und Nonnen die Martern und Selbstverstümmelungen, die Athanasius
demzufolge dem Antonius unterschoben hatte, selbst auf, weil sie glaubten, in
diesem Buch wäre die Wahrheit beschrieben worden.
So gab es Männer, die sich wohl Christen nannten, die aber nicht christlich
leben wollten und die in ihrem Tun auch die urchristliche Lehre des Origenes weiterhin bekämpften.
Es waren Männer, die noch heute in der Vatikankirche hoch angesehen sind und
verehrt werden.
Zu ihnen gehört Bischof
Epiphanios (315-403), den man mit moderneren kirchlichen Wortschöpfungen auch
als "Sektenbeauftragten" bezeichnen könnte. Er betrachtete Origenes als Urheber
aller "Häresie" und ging erbittert gegen ihn vor.
Seine Motive für seine Feindschaft gegen Origenes dürften seinen Kritikern
zufolge in einer Schmach aus der Jugend zu finden sein, da er als junger Mann
von einem Schüler des Origenes, der später Bischof wurde, nicht in die
christliche Gemeinschaft aufgenommen worden war, weil es ihm an den Grundkenntnissen
des Evangeliums mangelte und weil sein Lebenswandel den ethischen Anforderungen nicht
entsprach. Später stieg Epiphanios in Zypern dann doch bis ins Bischofsamt auf und
konnte dort entsprechend schalten und walten.
Der Spanier Priscillian, der
sich an Origenes orientierte, eine vegetarische Ernährung empfahl und das
Prophetische Wort schätzte, wurde 385 in Trier enthauptet – der erste
bekannte von der Rom-Kirche ermordete "Ketzer". Von nun an war klar, womit jeder kluge
Analytiker und aufrichtige Gottsucher rechnen musste, der nicht den
römisch-katholischen Glauben annehmen oder an ihm festhalten wollte.
Auch der "heilige" katholische
Kirchenvater Ambrosius (339-397) begnügte sich nicht mit einer
Glaubensauseinandersetzung, sondern wollte seine Meinungen mit Gewalt
durchsetzen. Er sorgte für die gnadenlose Verfolgung der sich auch auf Origenes
berufenden so genannten "Arianer" und für die
Anwendung römischer Strafgesetze auch gegen sie: Beschlagnahmung von Gebäuden
und Vermögen, Aberkennung bürgerlicher Rechte, Verbannung, Todesstrafe.
Zwei weitere Namen in der Reihe der
katholischen Wahrheitsverderber dieser Zeit lauten Rufinus und Hieronymus. Beide
waren zunächst begeistert von der Lehre des Origenes. Der Mönch Rufinus
(345-411/412) begann, die griechischen Texte des Origenes ins Lateinische zu
übersetzen, wobei ihm jedoch entging, dass er zuvor von Athanasius geänderte
Abschriften des Origenes als Vorlage nutzte. Der Origenes-Experte Robert Sträuli
schreibt von einer regelrechten "Zensur des Athanasius" in den
Origenes-Schriften (Origenes – der Diamantene, S. 291). Anschließend fälschte
Rufinus die Schriften jedoch noch weiter, um nicht mit dem herrschenden
Zeitgeist in Konflikt zu geraten und stattdessen Origenes im Sinne des neuen Staatskatholizismus
als "rechtgläubig" erscheinen zu lassen.
Als man im 20. Jahrhundert einige
Papyrusblätter einer griechischen Originalschrift von Origenes fand, ergab ein
Vergleich dieses Fundes mit der von Rufinus überlieferten Fassung folgendes
Ergebnis: "Ein persönlicher, tief greifender und vielfältiger Eingriff in den
Text." (Jean Scherer, Le Commentaire d´Origène sur Rom. III.5-V.7, Institut
Francais d´ Archéologie, Kairo 1952)
Und Hieronymus (347-420), der als katholischer Kirchenvater, Kirchenheiliger und
Verfasser der lateinischen Bibel verehrt wird, erfuhr zu seinen Lebzeiten den
Aufstieg der katholischen Fraktion in Rom zur Staatsreligion, und er wechselte,
einem Chamäleon gleich, seine Standpunkte, insbesondere auch in Bezug auf
Origenes. Aus seiner ursprünglichen Begeisterung für Origenes wurde offene
Ablehnung, weil es für ihn opportun erschien. Er lieferte daraufhin vieles von
dem Stoff, mit dem die Anhänger des Arius und des Origenes verleumdet und
verfolgt werden konnten. Damit entfachte er zum Teil bürgerkriegsähnliche
Aufstände gegen so genannte Arianer, was ihn selbst in Gefahr brachte, durch den
Kaiser verbannt zu werden. Doch er wollte Karriere machen und hat es auf Kosten
der Wahrheit zumindest ein Stück weit geschafft.
Denn das System Baal, die widergöttliche Macht, lässt sich nicht "lumpen", so könnte man es mit einfachsten Worten
ausdrücken. Es verteilt Titel und Ehrennamen nach Begehren, seien es die
Beinamen Kirchenvater, Heiliger, Papst, Exzellenz, Bischof, Eminenz, "Säule der
Kirche" und so weiter, und die meisten dieser Titel überdauerten bisher
Jahrhunderte. Der bewusste oder unbewusste Diener erhält vom "Obergötzen" Baal, was er
begehrt – jedenfalls, solange er ihm von Nutzen ist. Baal ist zwar, wenn man ihn
als Person betrachtet, nur ein "virtueller" Gott, aber als Energiefeld grausam
real.
Rücksichtsloses Machtstreben,
Herrschsucht, Selbstdarstellung, Applaussucht, Skrupellosigkeit – das ist das
Holz, aus dem dann die Diener des Baal auf Erden geschnitzt sind. Und davon gab es zu
allen Zeiten mehr als genug, ganz besonders in den Reihen seiner Priester, ganz
gleich, in welcher Religion sie sich zeigten.
Der Theologe Prof. Walter Nigg schrieb dazu:
"Der
machtsüchtige Priester ist keineswegs ein Ausnahmefall, und je höher man an der
hierarchischen Leiter emporschaut, umso mehr erblickt man ihn." (Prophetische
Denker, S. 128)
Auf der anderen Seite bemühten
und bemühen sich viele Menschen ehrlich um die Verwirklichung der urchristlichen
Lehre. Als Grundlage dienten ihnen in der damaligen Zeit oft die noch
vorhandenen Schriften des Origenes, in denen er die einstige tatsächliche Lehre der Apostel
Jesu überliefern wollte, und viele Gottsucher erkannten die darin enthaltene
ewige Wahrheit. Und einige von ihnen wurden auch zu angesehenen Leitern von
Gemeinschaften, die nicht auf die Linie Roms mit dessen verfälschter Version der
Lehre Jesu einschwenkten.
Vor diesem Hintergrund setzte Ende des 4. Jahrhunderts, fast 150 Jahre nach
Origenes Tod, eine erneute Verfolgung all derer ein, die der von Origenes
dargelegten Gesamtschau einer christlichen Lehre folgten, dieses Mal mit dem Ziel,
sie endgültig auszumerzen.
Ab dem Jahr 399 hatte Bischof und Patriarch Theophilus von Alexandria (+ 412)
damit begonnen, die Vernichtung der ca. 2000 noch bekannten Schriften des
Origenes zu organisieren. Kirchenvater Hieronymus schildert zum Beispiel, wie
die militärischen Truppen des katholischen Patriarchen urchristliche
Gemeinschaften überall in Palästina überfallen und die dort befindlichen
Origenes-Schriften sofort verbrennen. Es waren buchstäblich kirchliche
Rollkommandos von Schlägern in allen Regionen des Ostens unterwegs, die in allen
bekannten Bibliotheken die Schriften des Origenes aufspürten und an Ort und
Stelle verbrannten.
So sollte nach der Folter und dem leiblichen Tod des Origenes und nach der
teilweisen Verketzerung seiner Botschaft auch noch sein komplettes geistiges
Erbe vernichtet werden. Bald waren praktisch keine Schriften des Origenes mehr
im Umlauf. Man kann sagen: Baal hatte erneut zugeschlagen, um die Wahrheit über
die Lehre des Christus Gottes auszumerzen.
Aber selbst das schien ihm noch
nicht zu genügen, denn im 6. Jahrhundert wurde das inquisitorische Feuer noch
einmal von neuem grell entfacht. Denn die Lehre des Arius – und vieles davon geht
auf Origenes zurück – hatte in germanischen Völkern wie den Vandalen und den
Goten ebenfalls Fuß gefasst, auch wenn diese Völker die Gewaltlosigkeit des
Jesus von Nazareth nicht praktizierten. Diese Völker wanderten in das
zerfallende römische Westreich ein und siedelten in Nordafrika, Norditalien und
auf dem Balkan. Sie akzeptierten den oströmischen Kaiser zwar nominell, aber de
facto machten sie in ihren Ländern, was sie selbst für richtig hielten.
Sie galten also als Christen so genannter arianischer oder origenistischer
Ausprägung, was für die katholische Kirche Irrlehre, also Häresie bedeutete. Das
Papsttum in Rom, als Nachfolger der weströmischen Kaiser, war von der äußeren
Macht her noch zu schwach, um das Prinzip des Ausmerzens bereits hier anwenden
zu können.
In dieser Situation im 6. Jahrhundert kam Kaiser Justinian in Ostrom auf
den Kaiserthron. Er war bürgerlicher Herkunft, jedoch hoch gebildet,
hatte sich zuvor als Feldherr einen Namen gemacht und wurde nun zum
Steigbügelhalter der totalitären katholischen Machtansprüche.
Im Jahr 543 ließ Kaiser
Justinian einzig aus machtpolitischen Gründen den urchristlichen Weisheitslehrer
Origenes katholisch verbindlich mit dem Bannfluch belegen und
auch wesentliche Aspekte der bis dahin noch geduldeten urchristlichen
Lehrüberlieferung von nun an für das ganze römische Reich verfluchen und
verdammen, was beides bis heute in der römisch-katholischen Kirche Gültigkeit
hat.
So wurden die urchristlichen
Lehren von der "Präexistenz der Seele" vor der Geburt eines Menschen und von der
einstigen Rückkehr aller Fallwesen in die ewige Heimat verflucht, nicht zuletzt,
um die Religion von Justinians Kriegsgegner, den Ostgoten und Vandalen, in Verruf
zu bringen. Dies war eine verhängnisvolle Entscheidung im Hinblick auf die
kommenden Jahrhunderte, da damit gleichzeitig auch die urchristliche Lehre der
Reinkarnation, die zum Urwissen der Menschheit zählt, verboten wurde. Von da an
wurden die Menschen von der Priesterkaste immer mehr mit angeblichen
"Geheimnissen" Gottes abgespeist und noch abgrundtiefer in die Irre geführt, bis
in die heutige Zeit.
An die Stelle der
Reinkarnation, die zum Urwissen der Menschheit gehört, setzen die baalistischen
Dogmenerfinder insbesondere die katholischen Lehren einer
Erbsünde und einer
"ewigen Verdammnis", die ein angeblich strafender Gott verhänge.
Damit wäre die Geschichte der
Auseinandersetzung um die Lehre des Origenes mit ihrem fatalen Folgen weitgehend
erzählt, wenn es nicht in unserer Zeit eine bemerkenswerte Fortsetzung dazu
geben würde.
Im Jahr 2007 hatte Papst Benedikt XVI. während einer Generalaudienz im Vatikan
ebenfalls über den katholisch verfluchten Origenes gesprochen.
Und der damalige Papst, der Pontifex maximus und damit der Nachfolger der
heidnischen Oberpriester Roms, führte im Jahr 2007 aus:
"In unseren Betrachtungen über die bedeutenden Persönlichkeiten der jungen
Kirche wollen wir uns heute einer der herausragendsten unter ihnen zuwenden.
Origenes von Alexandrien ist wirklich eine der entscheidenden Gestalten für die
gesamte Entwicklung des christlichen Denkens … Er war ein wirklicher
´Lehrmeister` … ein vorbildlicher Zeuge der Lehre, die er vermittelte ... Ich
lade Euch dazu ein, … die Lehre dieses großen Glaubenslehrers in Euren Herzen
aufzunehmen." (25.4.2007, zit. nach w2vatican.va)
Vergleichen wir die päpstliche
Einladung an dieser Stelle nun direkt mit der angeblich unfehlbaren
Lehrentscheidung der römisch-katholischen Kirche über Origenes beim 2. Konzil
von Konstantinopel im Jahr 553 unter Kaiser Justinian! Sie lautet:
"Wer Arius, Eunomius, Macedonius, Apollinaris, Nestorius, Eutyches und Origenes
mitsamt ihren gottlosen Schriften nicht mit dem Anathema belegt – also mit der
Verfluchung – und ebenso alle anderen Häretiker, die von der heiligen
katholischen und apostolischen Kirche und den vorher genannten vier heiligen
Konzilien verurteilt worden sind, sowie die, welche die gleiche Gesinnung wie
die vorher genannten Häretiker hatten oder haben und bis zum Tod in ihrer
Gesinnung verharrten, der sei mit dem Anathema [= dem Bannfluch] belegt." (Denzinger/Hünermann,
Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen, Nr. 433)
Das heißt: Wer nicht den Bannfluch gegenüber Origenes und denen, die gleicher
Gesinnung sind wie er, ausspricht, der wird von der Vatikankirche ebenfalls ewig
verflucht, was nach dem Tod ewige Hölle bedeuten soll.
Aber wie verhält es sich nun
mit Papst Joseph Ratzinger, der seine Glaubensbrüder stattdessen bittet, die
Lehre dieses verfluchten Glaubenslehrers im "Herzen" aufzunehmen?
Wem sollen die Katholiken nun glauben? Dem einen Papst, der seinerzeit das Dogma
über die Verfluchung des Origenes mit unterzeichnet hat? Oder dem anderen Papst,
der in unserer Zeit gegen dieses Dogma spricht?
Bekanntlich fällt laut den
vatikanischen Dogmen bereits derjenige selbst der Verfluchung anheim, der auch
nur einem Dogma bzw. einer Lehrentscheidung der Vatikankirche widerspricht
(siehe Neuner/Roos, Der Glaube der Kirche, Nr. 85 und Nr. 915).
Wie der Papst des weiteren über
Origenes denkt, vermittelt ein anderer Satz aus dieser Generalaudienz im Jahr
2007: "Origenes ganzes Leben war von einer unablässigen Sehnsucht
nach dem Martyrium durchdrungen. … Schließlich wurde seine unwiderstehliche
Sehnsucht wenigstens teilweise erfüllt. Im Jahr 250, während der Verfolgung
durch Decius, wurde Origenes verhaftet und grausam gefoltert."
Doch solche Worte gehören zu den Weihungen des Systems Baal. Welcher
Mensch sehnt sich sein ganzes Leben "unablässig" und "unwiderstehlich" danach, durch
grausame Folter ermordet zu werden? Entlarvt sich nicht auch in solchen Worten
ein Denken, das dem Einfluss von grausamer Gewalt erlegen ist? Und zeigt sich
nicht hier ungeschminkt und unmaskiert, wer und was hinter dem System Baal wirklich
steckt?
Und ein solches Denken muss zum
Beispiel jeder Steuer zahlende Bürger in Deutschland unabhängig von seiner
Religionszugehörigkeit mitfinanzieren. Denn der Staat subventioniert die
Großkirchen jedes Jahr mit Milliarden an Euro, und dazu gehört auch die
theologische Priesterausbildung an staatlichen Universitäten, in der junge
Männer in diesem klerikalen Geist und dessen Vorstellungswelt geschult werden. Dies
ist so, weil die vom Volk gewählten Politiker es so wollen. Und damit wird auch
ein Milieu staatsfinanziert, das wie kein anderes in diesem Umfang pädophile
Sexualverbrecher hervor gebracht hat.
Und wenn heute einige Kirchen in diesen ihren Lehren auch versuchen, den
Weisheitslehrer Origenes für ihre Institution zu vereinnahmen, dann geschieht
das meist so betrügerisch, wie es gegenüber vielen wahren
Gottespropheten zuvor auch schon geschah: Zuerst wurden sie wegen ihrer Treue zu
Gott abgelehnt, verfolgt, und viele wurden getötet. Anschließend wurden Teile
ihrer Lehre scheinheilig übernommen, zum Teil verfälscht und dann zum Beispiel
für katholisch erklärt, wie dies bis heute auch mit den Gottespropheten des
Alten Testaments geschieht. Das ist die Handschrift des Systems Baal, das seinen
Duktus den Propheten überstülpt, wie wir es seit Tausenden von Jahren kennen.
Doch konnte damit nicht
verhindert werden, dass sich die Wahrheit in unserer Zeit in einer Fülle Bahn
bricht, wie es schon Jesus von Nazareth angekündigt hatte, als Er über das
zukünftige Wirken des Christus-Gottes-Geistes sprach:
"Ich habe euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht ertragen. Wenn
aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit
leiten." (Johannes 16, 12-13)
Durch die Gottesprophetie in unserer Zeit wissen wir auch, dass Origenes
damals die Wahrheit
verkündete, als er lehrte: Es gibt keine ewige Verdammnis, und die Seelen der
Menschen haben die Chance, durch Reinkarnation in neuen Erdenkörpern ihre
Seelenbelastungen aus früheren Leben zu bereinigen und ihre Verfehlungen wieder
gut zu machen.
Und schließlich wird sich auch bewahrheiten, was Origenes der kirchlichen Bibel
entnahm, dass nämlich die Zeiten kommen werden, "in denen alles wiederhergestellt wird,
wovon Gott geredet hat durch den Mund seiner Propheten von Anbeginn". (Apostelgeschichte 3,
21)
Bereits Kaiser Justinian (482-565) hätte
zwei Jahrhunderte nach Konstantin noch manche Verfälschung der christlichen
Lehre korrigieren oder zumindest die Macht der Romkirche einschränken können. Er
hatte als Kaiser an der Schwelle zum Mittelalter vieles in der Hand. Doch mit
seiner Verfluchung des Origenes auf Veranlassung der katholischen Kirchenväter
und der Verdammung mehrerer der von Origenes vertretenen urchristlichen Lehren
im 6. Jahrhundert hat Kaiser Justinian die ideologischen Grundlagen der
römischen Machtkirche zementiert. So versuchte er, alle Bewohner des damaligen
römischen Reiches auf die Dogmenspeisen aus den Niederungen des Baalkults
einzuschwören. Und er tat dies auch, indem er Andersdenkende grausam verfolgen
und ermorden ließ. Damit wurde Justinian ein weiterer kaiserlicher
Steigbügelhalter für die politisch aufstrebenden Talarträger, die bald von Rom
aus einen ganzen Kontinent mit Folter und Mord knechteten und alle Regungen des
Freien Geistes, den urchristlichen Strom in der Geschichte, über Jahrhunderte
lang gewaltsam erstickten.
Justinian fühlte sich bei seinem Denken und Tun wie kaum ein anderer späterer
Kaiser wieder ganz und gar als Kaiser angeblich von Gottes Gnaden, und sein Kaiserreich
erstreckte sich vom Persischen Golf bis nach Spanien. Und es stellt sich bei ihm
die gleiche Frage wie bei Kaiser Konstantin: Wenn er sich als Kaiser von Gottes
Gnaden versteht, hätte er dann nicht nach dem Willen und Gesetz Gottes fragen
und forschen müssen, um diesem in seiner Regierung gerecht zu werden? Hätte er
nicht die Zehn Gebote Gottes und die Lehren des Jesus von Nazareth beachten
müssen, die ihm auch damals schon in den Überlieferungen der Bibel zugänglich
waren? Wohl mühte er sich in langen, nächtlichen Gesprächen mit alten Männern
der Kirche, die Wahrheit zu ergründen – doch mit welchem Ergebnis?
Drei Viertel der langen
Regierungszeit Justinians waren Kriegsjahre. Seine Amtsführung war
gekennzeichnet vom Bau eines sakralen Gebäudes nach dem anderen, was selbst die
umfangreichen Bautätigkeiten Kaiser Konstantins in den Schatten stellte. Krieg
und Prunkbauten, das kostete viel Geld; Geld, das er aus seinem Volk
herauspresste, sodass es unter den Abgaben und Steuerlasten kaum noch atmen
konnte. Der Zorn darüber im Volk verschaffte sich Luft in einem Aufstand, der
von Justinian mit äußerster Brutalität niedergeschlagen wurde. 30.000 Menschen
sollen bei einem Massaker in Byzanz innerhalb weniger Tage systematisch
umgebracht worden sein.
Justinian soll seine Gegner
oder ihm missliebige Zeitgenossen insbesondere dann gnadenlos verfolgt und
vernichtet haben, wenn sie reich waren und er sich ihr Vermögen wegen seiner
notorischen Geldnot einzuverleiben wusste.
Auch Justinians Kriege in
Italien und Libyen wurden mit großer Brutalität geführt. Es ging dem Kaiser
dabei um die Vernichtung der dortigen Germanenreiche der Ostgoten und der
Vandalen, die als arianische Christen in Justinians Augen Häretiker und damit
Feinde der katholischen Kirche und seines Reiches waren.
Justinian schrieb dazu selbst:
"Immer war es unser eifrigstes Bestreben, und ist es heute noch, den rechten,
unbefleckten Glauben und den sicheren Bestand der heiligen katholischen und
apostolischen Kirche Gottes unversehrt zu bewahren. Das haben wir stets als die
vordringlichste unserer Regierungsaufgaben betrachtet. Und wegen dieses Wunsches
haben wir gegen Libyen und den Westen so große Kriege unternommen für den
rechten Glauben an Gott und für die Freiheit der Untertanen." (zit. nach
Karlheinz Deschner, Kriminalgeschichte des Christentums, Band 2, S. 394 ff.)
Zunächst hatte Justinian im Jahr 531 ob der fraglichen Erfolgsaussichten in
diesen Kriegen noch gezaudert. Doch dann "legte sich der katholische Klerus ins
Zeug, ... hetzten die Priester weithin von den Kanzeln und verbreiteten beredt
die wirklichen oder angeblichen Gräuel der ´Ketzer`". (ebenda, S. 416)
Justinian gab also dem Drängen
der katholischen Priesterkaste uneingeschränkt nach. Und so wie Justinian im
Westen in seinem Wirken für die katholische Kirche die Arianer mit furchtbarem
Krieg überzog, so tat er es auch im Osten mit den Persern.
Was hätte der rechte Glaube an
Gott aber geboten? Heißt es nicht bei Jesus von Nazareth "Liebet eure Feinde!"
Und bei Moses: "Du sollst nicht töten"? Wie konnten dem Kaiser diese
unmissverständlichen Gebote Gottes aus den Augen geraten sein? Wie konnte er sie
so elementar übergehen? Die Völker der Vandalen und der Goten, die Justinian bei
diesen Kriegen angriff, wurden nahezu ausgerottet. Heute würde man in diesem
Zusammenhang von Völkermord sprechen.
Und dabei sollten wir immer vor
Augen haben: Alles, was an Verbrechen und Grausamkeiten aus der Vergangenheit
nicht gesühnt ist, ist bis zum heutigen Tag noch gegenwärtig und wirksam. Zeit
heilt keine Wunden und die Gerechtigkeit Gottes wägt und misst genau.
Kaiser Konstantin hatte noch
allein über das ganze römische Imperium geherrscht, Justinian hatte zumindest
noch große Teile davon unter seiner Kontrolle. Was wäre geschehen, wenn der eine
wie der andere nach der Lehre des Christus Gottes gefragt hätte und sie auch nur
annähernd im römischen Reich zur Entfaltung gebracht hätte? Beide hätten, so es ihr
Anliegen gewesen wäre, wissen können, worum es dem Reich Gottes immer ging, denn die Lehre
Seiner wahren Propheten war trotz vieler Verfälschungen noch soweit richtig
überliefert, dass man die Grundzüge nach wie vor erkennen konnte. Durch Mose
sind die Zehn Gebote überliefert, wozu gehört: "Du sollst nicht töten, Du sollst
nicht stehlen, Du sollst nicht begehren deines Nächsten Hab und Gut." Durch den
Gottespropheten Jesaja mahnte Gott, der Ewige: Kümmert euch um die Witwen und
Waisen. Und Jesus, der Christus, mahnte die Menschen: "Was du dem Geringsten der
Meinen getan hast, das hast du mir getan."
Diese einfachen Regeln, die der
Gottes- und Nächstenliebe entsprechen, waren bekannt und greifbar. Beide Kaiser,
die vorgaben, Gott dienen zu wollen, verpassten im 4. und im 6. Jahrhundert die
Möglichkeit, dem Reich Gottes auf Erden mit den Boden zu bereiten. Es waren
große Chancen und Möglichkeiten und womöglich auch ihr geistiger Auftrag. Stattdessen
dienten sie umgekehrt – bewusst oder unbewusst – dem System Baal mit seinen
Repräsentanten auf Erden, der Priestergilde.
Auch Justinian wurde also zum Erfüllungsgehilfen der Priesterkaste, die noch
immer die Ausmerzung der Lehre des Origenes – und damit der Lehre des
Urchristentums – im Sinn hatte. Dennoch gab es im 5. und 6. Jahrhundert
weiterhin Bischöfe, die diesen Lehren anhingen und auch Mönche, die zum Beispiel
das Urwissen der Reinkarnation lehrten.
Nicht aus Gründen des Glaubens oder in Sorge um die wahre Lehre des Christus
Gottes, sondern allein aus machtpolitischen Gründen und aus innenpolitischem
Kalkül griff Justinian schließlich, wie bereits erwähnt, auch in diese Glaubensauseinandersetzungen
ein und entschied sie per kaiserlichem Dekret. Er verfluchte im Jahr 543
Origenes und alle Menschen gleicher Gesinnung sowie ausgewählte Lehrsätze des
Origenes wie die Lehre der Präexistenz der Seele vor der Geburt des Menschen und
die Lehre von der einstigen Rückführung aller gefallenen Wesen zurück in die
Einheit mit Gott. Das Konzil von Konstantinopel bestätigte im Jahr 553 dann, wie
bereits dargelegt, diese von Kaiser Justinian vorgegebenen Bannflüche und
besiegelte damit das zukünftige Schicksal des Werkes von Origenes.
Stattdessen setzten sich die
katholischen Talarträger durch mit ihrem Glauben an eine angeblich ewige
Verdammnis und der Behauptung, dass jeder Mensch bzw. die Seele im Menschen nur
einmal auf Erden leben könne. Damit verneinten sie die Möglichkeit der
Reinkarnation, die zur urchristlichen Lehre dazu gehörte, wie vor allem aus
Schriften außerhalb der Kirchenbibeln hervorgeht; eine Lehre, die auch Origenes
noch an mehreren Stellen beschrieben und selbst vertreten hatte.
Dieses kaiserliche Edikt mit seinen Verfluchungen war auch direkt gegen die
arianischen Ostgoten gerichtet, die Justinian daraufhin noch mörderischer
bekriegen konnte.
Das System Baal schien damit an dieser
Stelle sein Ziel weitgehend erreicht zu haben:
Im 3. Jahrhundert hatten unter
Kaiser Decius seine Instrumente auf Erden, die Oberpriester des
römischen Mithraskultes, Origenes gefoltert und damit seinen baldigen Tod
verursacht.
Im 4. Jahrhundert hatten katholische Priester und ihre Schergen seine Schriften
vernichtet oder verfälscht.
Und im 6. Jahrhundert legte der katholische Klerus mit Unterstützung von Kaiser
Justinian den Bannfluch über Origenes, über seine Lehren und über seine
Anhänger. Dies galt auch für die germanischen Arianer, die für ihre Toleranz
bekannt waren. Die Vernichtungskriege Kaiser Justinians im 6. Jahrhundert
gegen Vandalen und Ostgoten sowie die Unterwerfungs-Feldzüge der katholischen
Franken gegen ihre germanischen Nachbarstämme im 7. und im 8. Jahrhundert
sorgten für den gewaltsamen "Sieg" der römischen Kirche auch über diese für sie
verhasste "Häresie".
Die Vertreter des Systems Baal und ihre Gefolgsleute erreichten mit ihrem Ausrottungsprinzip nur vordergründig und kurzfristig ihre machtpolitischen Ziele. Am Ende steht ihr eigener Niedergang – Grafik von Gustave Doré (1832-1883)
Doch die Lehren des Origenes, die unter den Germanen in etwas abgewandelter Form über viele Jahrhunderte Bestand hatten, wichen nur vorübergehend der kirchlichen Gewalt. Es ist sicher kein Zufall, dass ehemals von arianischen Germanen, den Goten, besiedelte Gebiete, nämlich Oberitalien, Südfrankreich, Bulgarien und Bosnien, in späterer Zeit zum Nährboden für die paulikianischen, bogumilischen und katharischen Bewegungen wurden, die dann ebenfalls von der Kirche verfolgt und ausgerottet wurden.
Diese Konflikte zeigen auch den
Grundunterschied auf zwischen einer äußeren Religion und dem Wirken des Freien
Geistes. Unter den äußeren Religionen haben sich die verschiedenen Talar-Kulte
des Götzen Baal herausgebildet – immer mit dem Zweck, einen Riegel zwischen Gott
und die Menschen zu schieben. Als Treueschwur zu Baal kann die
Kindstaufe verstanden werden. Und die
Dogmen mit ihren Verfluchungen und
Verdammnisdrohungen sind die damit verbundenen höllischen Brandzeichen.
Auf diese Weise sollen Ängste geschürt werden, und die Priesterkaste züchtet so
regelrecht ihre Anhänger und Abhängigen. Und dafür wird auch noch der Name des
ewigen Gottes der Liebe und Seines Sohnes Christus schändlich missbraucht.
Die Priesterkaste der äußeren
Religionen spiegelt den Menschen vor, sie könnten Gott näherkommen, wenn sie an
bestimmte Dogmen glauben und bestimmte Rituale befolgen – für deren Durchführung
sich die Priester dann bezahlen lassen. Aus den Tier- und Menschenopfern des
Baals-Kults haben z. B. die katholischen Talarträger ein "Messopfer" mit einer
äußeren "Wandlungs"- Zeremonie gemacht, die angeblich Jesus von Nazareth, der
Christus Gottes, eingesetzt haben soll – wovon aber keine Rede sein kann. Wie
sich der Mensch außerhalb dieser Zeremonialgeheimnisse verhält, ist für die
Priesterkaste letztlich nicht entscheidend, dafür bietet sie dem Gläubigen ja
immer wieder eine von ihr erfundene angebliche Lossprechung von allen seinen
Sünden an. Zur Hauptsache wird die Kirchenmitgliedschaft gemacht und damit in
Deutschland zum Beispiel auch
die regelmäßige Bezahlung der Kirchensteuer.
Bei der wahren christlichen Lehre geht es im Gegensatz dazu um die innere
Wandlung des Menschen durch Einsicht, Reue, Umkehr und Änderung des Verhaltens,
und es gibt keine Priester. Menschen wenden sich Gott in Ihrem Inneren zu, wie
Jesus, der Christus, und Seine Nachfolger lehrten: "Das Reich Gottes ist inwendig in euch" und "Ihr
selbst seid der Tempel des Heiligen Geistes". Es ist der Freie Geist, der Gott
der Gottes- und Nächstenliebe.
Die Romkirche zerschlug im
Laufe der Spätantike immer wieder jede Strömung, die Anschluss an das frühe
Christentum suchte. Menschen, die ihre Dogmen nicht befürworteten, wurden
geächtet, enterbt, ausgestoßen, von Land zu Land gehetzt, ermordet.
Das Leid unzähliger unschuldiger Menschen kann mit ein paar wenigen Worten
nicht annähernd zum Ausdruck gebracht werden. Sie zeigen aber den
Inquisitionswahn des Systems Baal gegenüber allen auf, die im Kontor der
schwarzen Eminenzen nicht mitspielen, sei es, weil sie als Christen leben oder
sich einfach dem herrschenden Religionssystem nicht unterwerfen wollten und
wollen.
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