Josef, der Zimmermann, leiblicher Vater von Jesus

Die kirchliche Legende einer Jungfrauengeburt
von Jesus von Nazareth

Der Theologe Nr. 52, aktualisiert am 30.6.2022


Die kirchliche Lehre einer angeblichen Jungfrauengeburt von Jesus durch Seine Mutter Maria widerspricht den Naturgesetzen der göttlichen Schöpfung und ist für die meisten Menschen deshalb nur eine Legende, manche bezeichnen sie schlicht als Unsinn. Für die Kirche ist sie jedoch bitterer Ernst. Wenn ein Katholik diese Glaubensvorstellung leugnet, wird er dafür in eine angeblich ewige Hölle verflucht. Ähnlich ist es in vielen evangelischen Kirchen, z. B. streng bibelgläubigen Freikirchen. Und sowohl die katholische als auch die orthodoxen und alle evangelischen Kirchen lassen ihre Gläubigen in ihrem Glaubensbekenntnis immer wieder über Jesus von Nazareth formelhaft wiederholen: "Geboren von der Jungfrau Maria". Der Katholik muss dabei nicht nur eine Jungfrauengeburt glauben, sondern darüber hinaus sogar eine so genannte ewige "Jungfrauschaft Mariens", das heißt, dass Maria niemals mit ihrem Ehemann Josef in ihrer Ehe körperlich vereint gewesen sei, auch nach der Geburt von Jesus nicht. Wer es anders glaubt, wird von ihr ebenfalls verflucht.
Auch die evangelischen Gründergestalten Martin Luther, Huldreich Zwingli, Johannes Calvin, John Wesley (1703-1791; Gründervater der Methodisten) oder der anglikanische Erzbischof von Canterbury Thomas Cramner (1489-1556) glaubten solches. Alles das entwickelte sich aber zu einem Hohn auf Maria, der schlichten natürlichen Frau, die bescheiden war, ein stilles Wesen hatte und eine übergroße Lebensaufgabe erfüllte, aber nicht im Sinne kirchlicher Verkitschungen, was bei näherem Hinsehen einer Verspottung Marias gleich kommt.
Und um das Andenken an Maria letztlich noch weiter religiös zu belasten, wurde sie nach katholischer Lehre angeblich im Gegensatz zu allen anderen Menschen als frei von der so genannten "Erbsünde" erklärt. Das heißt, sie solle von ihrer Mutter Anna einst "unbefleckt" von dieser von Priestern erfundenen Sündenart geboren worden sein, so die im Jahr 1854 zum vatikanischen Dogma erhobenen Religionsvorstellungen von zwangszölibatär lebenden Talar-Oberen. Und auch wer an diesen Konstrukten priesterlichen Intellekts auch nur zweifelt, wird nach römisch-katholischer Lehre dafür in angeblich ewige Höllenqualen verflucht.

Doch was ist der Hintergrund einer solchen Religion? Die der vorurteilsfreie forschenden Wissenschaft und dem gesunden Menschenverstand widersprechende Kirchenlehre rückt das Geschehen um die Zeugung und Geburt von Jesus von Nazareth möglichst weit weg von den Menschen und ihren Erfahrungen. Denn die Kirche lehrt nicht den nahen Gott, sondern einen fernen Gott voller Abstrusitäten, den man den antiken Götzenkulten und ihren dunklen Mythen entlehnt hat. Dies wurde so konstruiert, um daraufhin die Religionsbehauptung gründen zu können, ihre Priester könnten jedoch eine Nähe zu diesem Gott herstellen, wobei es sich für Außenstehende aber vor allem um Darstellungsposen des priesterlichen Ego handelt.

Der Theologe Nr. 52 ist eine Zusammenstellung mehrerer Aussagen aus verschiedenen anderen Ausgaben des Theologen und einigen weiteren Gedanken zu diesem Thema. Weiteres zu Maria lesen Sie in der Ausgabe Nr. 45, Die Mutter von Jesus von Nazareth und der Marienkult um die angebliche Gottesmutter.
 


 

"Viele Juden sind umgebracht worden, weil sie nicht an die Jungfrauengeburt glauben konnten. Und ich kann das auch nicht."

(Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann am 15.4.1987 im Marienwallfahrtsort Kevelaer gegenüber dem WDR. Drei Monate später entzog ihr der Essener Bischof Franz Hengsbach daraufhin die Lehrerlaubnis für Katholische Theologie)

1)
Zur Einführung:
In einem Brief an Der Theologe heißt es:
"Ich bin entsetzt über die Aussage, welche hier öffentlich im Internet gemacht wird:
´Die Bibel enthält auch Unwahrheiten wie die Legende, dass Maria ohne das Zutun von Josef schwanger geworden sei, welche die Kirche aus antiken Götzenkulten übernommen hat` (so in der Bethlehem-Geschichte von der Geburt Jesu). Sie wissen doch als Theologe, was die Bibel zu dieser Empfängnis Jesu sagt: Mt 1, 20: ´Während er dies aber überlegte, siehe, da erschien ihm ein Engel des Herrn im Traum und sprach: Josef, Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen! Denn das in ihr Gezeugte ist von dem Heiligen Geist.` Lk 1, 35: ´Und der Engel antwortete und sprach zu ihr [Maria]: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren werden wird, Sohn Gottes genannt werden.`
Ich möchte niemals in den Schuhen dieser Männer stehen, welche die Bibel antasten, behaupten, es gäbe Widersprüche in der Bibel, oder die Bibel würde Unwahrheiten erzählen! Sie werden sich einmal im Gericht von Jesus Christus und Gott verantworten müssen für Ihre verführerischen Falschaussagen!
` So weit der Brief von B.Z. aus S.

Was die Bibel und ihre Widersprüche betrifft, lassen sich die Gegensätzlichkeiten allerdings von jedem unvoreingenommenen Leser finden. Und jeder, der dies möchte, kann sich selbst davon überzeugen, wozu auch wir einige Beispiele dargelegt haben. In unserer Antwort an den Leser über das Kirchendogma einer angeblichen Jungfrauengeburt von Maria schrieben wir sinngemäß unter anderem: "Können Sie beweisen, dass Gott bei Maria gegen Seine eigenen Naturgesetze verstoßen haben soll? Warum sollte Er das tun? Was wir beweisen können, ist, dass ´Jungfrauengeburten` in der Denkwelt vieler antiker Götzenkulte eine Rolle spielten (siehe 2). Warum hat Gott Naturgesetze ins Leben gerufen, wenn Er sie dann selbst wieder bricht? Kann man sich also auf Seine Schöpfungsordnung nicht verlassen?"

2)
"Der Gott Amun-Re kündigt der noch jungfräulichen Königsgattin den Thronerben an, wohnt ihr später in Gestalt des Pharaos bei und zeugt mit ihr dessen Sohn. Bei seiner Inthronisation erkennt er ihn im Himmel als seinen Sohn an. In Persien galt der endzeitliche Retter Saoschyant als vom Samen Zarathustras gezeugt, den eine im See badende Jungfrau aus dem Wasser empfangen habe ... Auch im antiken Griechenland galten bedeutende Männer oft als von Göttern gezeugte und darum mit besonderen Fähigkeiten ausgestattete Gottmenschen ... So sei Ariston vom sexuellen Umgang mit seiner Gattin ferngehalten worden, bis diese den von Apollon mit ihr gezeugten Platon geboren habe. Die bis dahin unberührte Danaë habe den Samen des Gottes Zeus schlafend als Goldregen empfangen und sei so mit Perseus schwanger geworden. Alexander der Große sei durch Zeus oder Amun in Gestalt einer Schlange oder eines Blitzstrahls in der Hochzeitsnacht seiner Mutter gezeugt worden" (Wikipedia, Stand: 4.1.2011) – und Ähnliches mehr, manchmal in etwas anderer Überlieferung. "Es ist zum Beispiel gut bekannt, dass im Falle Alexanders des Großen, als er den Anspruch auf göttliche Ehren erhob, seine Mutter Olympias erklärte, dass er nicht von König Philip, ihrem Mann, stammte, sondern von Jupiter in Gestalt einer Schlange." (Alexander Hislop, Von Babylon bis Rom, Eine kritische Ausgabe des Werkes, Birkenau 2011, S. 370)

Hier eine unvollständige Aufstellung angeblicher Jungfrauengeburten, mit einer Kurzfassung dessen, welche Priester-Phantasien und damit letztlich Unwahrheiten, also Lügen man diesen Menschen oder erfundenen Göttergestalten unterschob:

gautama buddha      um 600 v. Chr. von der Jungfrau Maya geboren
dionysos                     griechischer Gott, von einer Jungfrau geboren
quirinus                     Heilsbringer der frühen Römerzeit, geboren von einer Jungfrau
attis                             von der Jungfrau Nama
ca. 200 v. Chr. in Phrygien geboren
indra                           um 700 v. Chr. von einer Jungfrau in Tibet geboren
adonis                         babylonischer Gott, Sohn der Jungfrau Ishhar
krischna                     Hindu-Gottheit, ca. 1200 v. Chr. von der Jungfrau Devaki
geboren
zoroaster                  ca. 1500 -1200 v. Chr. von einer Jungfrau geboren
mithras                      von einer Jungfrau am 25. Dezember, ca. 600 v. Chr. geboren
saoschyant              von einer im See badenden Jungfrau durch Zarathustra empfangen
platon
                      vom Gott Apollon und einer Jungfrau gezeugt
perseus
                     die Jungfrau Danae habe den Samen des Zeus schlafend als Goldregen empfangen

Und viele mehr. Damit die Jesusfigur der Kirche hier "mithalten" konnte, haben kirchliche Theologen auch bei Jesus von Nazareth eine solche Geschichte erfunden, womit sie Ihn jedoch verspotten.
 

Babylonische Gottheit           Isis und Horus                  

Von links nach rechts: Babylonische göttliche Jungfrau mit Kind / Isis mit Horus in Ägypten / Jungfrau Devaki mit Kind Krishna / Tibetanische Jungfrau mit Kind Indra

3)
In der Kirche wird immer wieder von einem "Geheimnis der Jungfrau Maria" gesprochen. Doch was ist für die Kirche denn so Schlimmes daran, wenn sich Maria und Josef innig und selbstlos liebten und sich ein gemeinsames Kind wünschten?
Liebe Leser, finden Sie das schlimm, dass Jesus auf natürliche Art und Weise gezeugt wurde wie alle anderen Menschen auch? Oder finden Sie es schlimm, dass Maria spätestens dann eben keine Jungfrau mehr war? Und was ist denn so schlimm für die Kirche, wenn Jesus, der Christus, der innig mit Gott, Seinem himmlischen Vater, verbunden war, auch einen irdischen Vater hatte, der Seinen Körper gezeugt hatte?
Das "Geheimnis" der Jungfrau Maria lässt sich also lüften: "Lieben Sie Ihren Mann oder Ihre Frau von Herzen, und wenn Sie es beide möchten, dann kommen Sie zusammen, um ein Kind zu zeugen und es in ihrer gemeinsamen Liebe groß zu ziehen! Sorgen Sie zusammen für dieses Kind, und Sie erfahren dann selbst das ´Geheimnis der Jungfrau Maria.`"
Ein Priester kann dieses "Geheimnis" nicht lüften, denn ihm ist es verboten, erleben zu dürfen, wie sich Mann und Frau bemühen, in selbstloser Liebe einander zu schenken (statt aneinander ihre Begierden abzureagieren) und sich ein Kind zu wünschen. Vielleicht reagieren Priester deshalb oft so allergisch gegenüber allem, was auch im Äußeren dazu gehört oder begingen und begehen als eine Art schwerkriminelles "Ventil" Hunderttausende" Sexualverbrechen an unschuldigen Kindern.
Und wenn z. B. ein Stellvertreter eines Bischofs öffentlich predigt, die Jungfrau Maria sei die "Ursache unserer Freude" und sich kurz darauf tötet, weil Medienberichten zufolge ein ehemaliger Ministrant mit ihm "Schluss machen" wollte (vgl. hier), dann fragten sich in einer späteren Aufarbeitung der Tragödie auch immer mehr Menschen: Inwiefern kann die "Verehrung" eines konfessionell konstruierten "Geheimnisses der Jungfrau" wirklich "Ursache" einer "Freude" sein? Ist das – anders als behauptet – womöglich alles nur klerikale Maskerade und sonst nichts? Aus diesem Grund lüften wir hier das "Geheimnis" der Jungfrau Maria. Es ist gar kein Geheimnis, sondern eine Wahrheit, die sich jeder selbst erschließen kann.

4)
Der Evangelist Matthäus hatte eine bekannte Vorliebe für Wortspiele und Wortkonstruktionen, die man an einigen Stellen seines Evangeliums findet, aber nirgends sonst. Bekanntestes Beispiel ist die Erfindung der so genannten "Jungfrauengeburt" in Matthäus 1, 21-22. Maria sei deshalb Jungfrau gewesen, so Matthäus, damit sich Jesaja 7, 14 erfülle, wo von einer "schwangeren Jungfrau" die Rede sein soll. Doch hier ist dem Evangelisten ein schweres Missgeschick unterlaufen. Entweder hatten seine Hebräischkenntnisse größere Mängel, oder ihm lag eine fehlerhafte Fassung bzw. falsche Übersetzung des Jesaja-Textes vor. In Jesaja 7, 14 ist nämlich gar nicht von einer "schwangeren Jungfrau" die Rede, sondern von einer "schwangeren jungen Frau".
Beliebte Wortspiele können also auch "nach hinten" losgehen, wenn die Voraussetzungen dafür beweisbar nicht stimmen. Doch der Wahrheitsgehalt der bei Matthäus dargelegten Legende ist nicht nur zweifelhaft. Hier muss darüber hinaus von einer gezielten Fälschung durch den "Lügengriffel" (so Jeremia 8, 8) der Schriftgelehrten ausgegangen werden.

Der Sachverhalt: Bereits die frühkatholischen "Sektenbeauftragten" Irenäus (2. Jahrhundert) und Epiphanius (4. Jahrhundert) schreiben übereinstimmend, "dass die Ebionäer nur ein einziges Evangelium benutzen und dass dies ein Matthäusevangelium ist; ferner darin, dass diese Sekte [Anmerkung: schon damals war dieses Wort ein rufmörderischer kirchlicher Kampfbegriff zur Verleumdung Andersdenkender; in Wirklichkeit ging es um Urchristen] die jungfräuliche Geburt Jesu leugnet". (Wilhelm Schneemelcher, Neutestamentliche Apokryphen, Band 1: Evangelien, 6. Auflage, Tübingen 1999, S. 120)
Der historische Wert dieser Aussage besteht vor allem darin, dass hier einerseits vom Matthäusevangelium gesprochen wird und gleichzeitig aber davon, dass diejenigen, die sich darauf berufen, die Jungfrauengeburt ablehnen. Wie aber kann das sein? Denn in der heute zugänglichen Fassung dieses Evangeliums ist ausgerechnet dort die Legende von einer Jungfrauengeburt nachzulesen.
Was aber ist die wahrscheinliche Folgerung daraus? Könnte es nicht sein,
dass das Matthäusevangelium, das den Ebionäern vorlag, noch gar keine Jungfrauengeburt kannte, sondern eine natürliche Zeugung durch Josef und Maria? Erst im kirchlich verfälschten Matthäusevangelium, dessen älteste Versionen relativ jungen Datums sind und aus dem 4. Jahrhundert stammen, wäre dann die Idee einer Jungfrauengeburt aus antiken Götzenkulten übernommen worden, und Maria wurde später am Beginn des Evangeliums ein angeblich vom "Heiligen Geist" gezeugtes Kind unterschoben. Es spricht also sehr vieles für eine Fälschung.


5)
Diese Götzenlehre der angeblichen Jungfrauengeburt von Jesus durch Maria hatte die Kirche auf ihren Konzilien dann weiter ausgefeilt. Dazu drei dogmatische Lehraussagen der katholischen Kirche.

"Wer nicht mit den heiligen Vätern im eigentlichen und wahren Sinne die heilige und immer jungfräuliche und unbefleckte Maria als Gottesgebärerin bekennt, da sie eigentlich und wahrhaft das göttliche Wort selbst, das vom Vater vor aller Zeit gezeugte, in den letzten Zeiten, ohne Samen, vom Heiligen Geiste empfangen und unversehrt geboren hat, indem unverletzt blieb ihrer Jungfrauschaft auch nach der Geburt: der sei verworfen (= nach dem Tod ewig verdammt)." (
Die römische Kirchenversammlung im Lateran (Laterankonzil) unter Papst Martin I. (649) zit. nach Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche)

"In einer neuen Geburt ist er [Jesus] geboren worden, weil unberührte Jungfrauschaft, die das Beilager eines Mannes nicht kannte, ihm in ihrem durch die Überschattung des Heiligen Geistes fruchtbar gewordenen Schoß einen Leib bereitet hat. Diese Jungfrauengeburt kann mit natürlichem Verstand nicht begriffen werden und steht ohne Beispiel da. Könnte man sie natürlich begreifen, wäre sie nicht wunderbar ... Zwar hat Maria durch die Überschattung des Heiligen Geistes empfangen, doch darf man deswegen nicht glauben, dass der Heilige Geist der Vater des Sohnes sei." (Das Glaubensbekenntnis der XI. Kirchenversammlung zu Toledo (11. Konzil von Toledo) (675)), zit. nach Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche)

 Marias Ehemann Josef, der natürlich nie befragt wurde, wird von der Kirche in der Enzyklika mit dem kircheninternen Titel Quamquam pluries vom 15.8.1889 dennoch zum – so wörtlich – "Zeugen der Jungfräulichkeit" Marias instrumentalisiert. Papst Leo XIII. legt in dieser Enzyklika für die Kirche weiterhin "unfehlbar" und letztlich zum Spott der darin Erwähnten fest: "Weil aber zwischen Josef und der seligsten Jungfrau das Eheband bestand, reichte er selbst dennoch zweifellos wie sonst niemand mehr an jene vorzüglichste Würde heran, mit der die Gottesgebärerin alle geschaffenen Naturen bei weitem überragt." (zit. nach Denzinger/Hünermann, Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen, Lehrsatz Nr. 3260)

Auch die evangelisch-lutherische Kirche hat diese katholischen Lehren im Wesentlichen übernommen. In der für die Lutheraner verbindlichen Augsburger Konfession heißt es:

"Es wird gelehret, dass Gott der Sohn, sei Mensch geworden, geboren aus der reinen Jungfrau Maria ..." (CA III., zit. nach Die Bekenntnisschriften der evangelisch-lutherischen Kirche, Göttingen 1982, S. 54)
 

Kirchen-"Heiliger" Hieronymus:
"Heiliger Geist" solle angebliche Jungfräulichkeit Marias verteidigen

"Doch zuerst muss ich den Heiligen Geist anrufen, damit er die Jungfräulichkeit der seligen Maria in seinem Sinne durch meinen Mund verteidige. Unseren Herrn Jesus muss ich anrufen, damit er ihren heiligen Schoß, den er zehn Monate lang bewohnt hat, vor jedem Verdacht ehelichen Verkehres schütze. Auch Gott Vater muss ich anflehen, er möge dartun, dass die Mutter seines Sohnes Jungfrau gewesen ist nach der Geburt, wie sie auch Mutter war vor ihrer Vermählung."

(Hieronymus, Über die beständige Jungfrauschaft Mariens, Adversus Helvidius de perpetua virginitate b. Mariae, II)

6)
Maria war im Inneren mit Gott verbunden und eine stille, demütige und sehr wachsame  Frau
. Auch in äußerer Not, z. B. kurz vor der Geburt des Kindes Jesus, verlor sie nie das Vertrauen in die Führung Gottes. Und durch ihre Hingabe an Gott, den Ewigen, konnte sie Jesus, dem Sohn Gottes im Erdenkleid, eine gute Mutter sein. Denn in dem Kind, dessen irdischer Vater der Zimmermann Josef ist, konnte der Mitregent des Kosmos, wie Urchristen glauben, inkarnieren. Das kirchliche Dogma von der angeblichen Jungfrauengeburt macht demgegenüber Josef und Maria zum Gespött vieler Menschen. Dabei ist Maria Mutter geworden wie jede andere Mutter auch. Doch die Kirchen haben ihr eine Jungfrauengeburt und einiges mehr angedichtet – so wie die antiken Götzenkulte und dunklen Mythen ihren Muttergottheiten ebenfalls solche "Wunder" angedichtet haben. Und das Schlimme dabei ist auch, dass infolge dieser kirchlichen Maria-Konstruktionen auch der Zeugungsakt in diesem Milieu als etwas Ungöttliches betrachtet wird, das bei Jesus nach vatikanischer Priesterlehre eben nicht sein durfte. Das ging so weit, dass nach römisch-katholischer Lehre dem gezeugten kleinen Menschenkörper beim väterlichen Samenerguss angeblich sogar die von Priestern erfundene "Erbsünde" übertragen würde. Und diese allein solle wiederum schon ausreichen, dass jeder Mensch deswegen später angeblich das ewige "Heil" verfehle und dafür in die angeblich ewige Hölle müsse – es sei denn, er unterwerfe sich dem Dogmenkonstrukt der Kirche. Das alles ist Kirche. Mit Jesus von Nazareth hat es aber gar nichts zu tun.

Und eine wesentliche Folge der kirchlichen Lehre ist auch die Verstärkung der Schuldkomplexe bei den Menschen, und zwar bei allem, was mit dem Thema "Sexualität und Zeugung" zusammenhängt. Dies geschah für die gesamte so genannte Christenheit im Zeitraum von beinahe 2000 Jahren. Diese massive Abwertung von natürlichen Zeugungen bedingt als eine der Wurzeln letztlich auch den Absturz unzähliger Priester in pädophile Exzesse und Verbrechen, während sie gleichzeitig ihren absurden Vorstellungen einer angeblich jungfräulichen Geburt Maria anhängen oder diese zelebrieren.

Lesen Sie mehr in:

Der Theologe Nr. 45 – Die Mutter von Jesus von Nazareth und der Kult um die angebliche "Gottesmutter"

Die Bethlehem-Geschichte von der Geburt von Jesus von Nazareth – ohne Dogma und Kult

 


Der Text  kann wie folgt zitiert werden
:
Zeitschrift "Der Theologe", Hrsg. Dieter Potzel, Ausgabe Nr. 52: Die kirchliche Legende einer Jungfrauengeburt von Jesus von Nazareth, zit. nach theologe.de/keine_jungfrauengeburt.htm, Fassung vom 30.6.2022,
Copyright © und Impressum siehe hier.
 


 

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