Der Theologe Nr. 24a, aktualisiert am 19.11.2024
Was wäre aus
Kirchenkreisen wohl für ein
Aufschrei gekommen, wenn auch nur ein einziger der hier nachfolgend dokumentierten Sachverhalte
(Inhaltsverzeichnis siehe hier) nicht – wie geschehen
– innerhalb der Kirche, sondern
innerhalb von Gemeinschaften außerhalb
der Kirche vorgefallen wäre? Dabei sind dies nur vereinzelte
Berichte aus einer unübersehbaren Menge. Allein in den USA waren es
im Jahr 2004 bereits 4392 katholische Priester,
die Kinder nachweislich sexuell missbraucht hatten, so die Seite app.bishop-accountability.org.
"Inzwischen sind es also 7000, rund sechs Prozent aller US-Priester",
schreibt Walter V. Robinson von der Arizona State University im Jahr 2019, der als ehemaliger
Redakteur der Zeitung Boston Globe den Beginn der Entlarvung 2002 mit ins Rollen gebracht
hat. "Bei einer vollständigen Aufarbeitung dürfte die Zahl wohl die 11.000
übersteigen", so Robertson weiter (Die Zeit, 21.2.2019), 11.666 wären
10 % aller Priester, eine Anzahl, die man wohl auch auf andere
Industrieländer hochrechnen kann. Und dies, obwohl alle Beteiligten vom Kirchenrecht her der
Geheimhaltungspflicht
unterstanden. Der vertuschende kirchliche Umgang mit Verbrechen und Vergehen in
den eigenen Reihen ist dabei die eine Seite. Die andere Seite ist die
kirchliche Agitation bei oft nur vermeintlichen Missständen in Gemeinschaften, die von der
Kirche kritisiert werden. Dabei bewahrheitet sich das Jesus-Wort über die
Theologen: "Weh
Euch, Ihr Schriftgelehrten! Die Mücken siebt ihr aus, die Kamele jedoch
verschluckt ihr!" (Matthäusevangelium 23, 24) Aufgrund der Fülle des Materials kann
hier nur auf einen kleinen Ausschnitt der
Verbrechen, Skandale und Tragödien in den Großkirchen hingewiesen werden.
Jesus von Nazareth selbst sprach von den
"Früchten", an
denen man einen guten oder schlechten Baum erkennen könne. Und
im Hinblick auf die Kirche erklärte der Historiker Karlheinz Deschner einmal:
"Nach
intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in
Antike, Mittelalter und Neuzeit, einschließlich und besonders des 20.
Jahrhunderts, keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so
fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die
christliche Kirche [PS: das Wort "christlich" ist ein
Etikettenschwindel bzw. Betrug], ganz besonders die römisch-katholische
Kirche."
(in: Die beleidigte Kirche, Freiburg 1986, S. 42 f.)
Die Anzahl und die vielfache erhebliche Schwere dieser Verbrechen werfen dabei die Frage
auf: Handelt es sich hier wirklich "nur" um Verirrungen von einer
vielleicht "guten Idee"? Oder zeigt hier eine Institution und
ein dazu gehöriger Glaube seinen sonst meist versteckten Teil seines tatsächlichen Gesichtes?
In dieser Zusammenstellung wird den Kirchen einmal
der Spiegel vorgehalten,
verbunden mit dem Hinweis: "Nicht die anderen sind es,
Ihr selbst seid es, vor denen Ihr warnen solltet! In Euren Reihen
geschahen und geschehen diese Dinge."
Dabei ist zu berücksichtigen:
Keiner von uns ist vollkommen, und jeder von uns macht Fehler, manchmal auch schwere.
Und wir sind nicht die Richter über diese Verfehlungen und über betroffene
Personen, denn jeder wird eines Tages sein eigener Richter sein durch das
Gesetz von Saat und Ernte (vgl.
Der Theologe
Nr. 2). Doch wir zeigen Zusammenhänge auf und weisen auf ein System
hin, bei dem die hier dargelegten Verbrechen offenbar zu diesem System und zu
dessen Milieu gehören.
So sind die "Söhne und Töchter der Kirche" einerseits zwar
auch "nur"
fehlerhafte Menschen wie die anderen auch. Doch sie repräsentieren auch eine
Institution, durch die bis heute unermesslich viel Unrecht und
unbeschreibliche Grässlichkeiten (Kriege, Folter, Morde
usw.) in diese Welt gekommen ist und die schon von ihrer Basis her ein
Betrug ist, indem sie vorgibt, von Jesus, dem Christus, eingesetzt worden zu
sein. Doch der mutige junge Mann aus Nazareth hat weder Priester eingesetzt
noch eine Kirche gegründet. Und weder über diese massive Irreführung noch über die
verbrecherischen "Früchte" kann man "großzügig" hinwegsehen,
weil dies unter anderem einer Missachtung der Opfer gleichkäme.
Während man in der Gegenwart vielfach von
Seelenmord an Kindern spricht, waren es Jahrhunderte lang auch leibliche
Morde und Hinrichtungen, oft nach vorausgehender Folter, derer sich dieses
System bediente. Würden sich die Meinungsführer der Kirche
und ihre "Sekten- und Weltanschauungsbeauftragten" mehr mit dem
eigenen verbrecherischen Sumpf und seinen Ursachen beschäftigen anstatt mit dem Finger auf andere zu zeigen,
von denen sich viele keiner Gesetzesübertretungen schuldig gemacht haben, könnte viel Rufmord verhindert werden. Und der Nährboden, wo aus Rufmord
eines Tages wieder Schlimmeres herauswachsen kann, würde allmählich ausgetrocknet.
Deshalb wird von uns nicht mehr hingenommen, wenn die Kirchen Stimmung gegen
Andersgläubige machen, während man schlimmstes Verhalten in den eigenen
Reihen deckt oder mit an Dreistigkeit nicht zu überbietender
Scheinheiligkeit und Heuchelei verharmlost. Und es wird nicht mehr
hingenommen, wenn man
bei Vergehen in den eigenen Reihen beschwichtigend sagt "Wir sind
eben alle Sünder", während man kleinere Fehler oder falsche
Anschuldigungen gegenüber anderen dafür instrumentalisiert, vor
Andersdenkenden bzw. der "gefährlichen Sekte" zu "warnen"
und auf diese Weise z.
B.
sogar
versucht, deren gesellschaftliche Existenz zu vernichten.
Zudem sollten des Weiteren in Deutschland wenigstens
die beispiellosen staatlichen Privilegien
für die Kirche und die staatliche Bezahlung für weit über Tausend kirchliche
Amtsträger gestoppt werden. Auf diese Weise würden dann auch die Kirchen endlich mit anderen
Gemeinschaften gleich gestellt, wie es das Grundgesetz der Bundesrepublik
Deutschlands schon seit 1949 und die Weimarer Reichsverfassung schon seit
1919 fordert bzw. gefordert hatte. Doch den regierenden Politiker war das Grundgesetz
diesbezüglich egal, oder sie stimmten ein in unverschämte Forderungen von
Kirchenvertretern nach neuen Milliarden als Ersatz dafür, falls die anderen
Zahlungen beendet würden.
Die Politiker sind meist gleichzeitig Kirchenlobbyisten, das ist ihre Priorität, nicht das
Verfassungsgebot. Doch auch das wird nicht mehr hingenommen.
Diese Dokumentation von Schandtaten kirchlicher
Verbrecher und talartragender krimineller Sittenstrolche ist
ein kleiner Teil der bis Anfang 2010 erfassten Fakten. Damit war die
Kapazität dieser Studie vom Umfang her bereits erschöpft. Doch die Fakten sind beispielhaft
auch für das, was in anderen Jahren geschah. Weiteres wurde dann in den
Untersuchungen
Schwarzbuch Katholische Kirche
und Schwarzbuch Evangelische
Kirche erfasst, und ein großer Teil vor allem der jüngeren Entlarvungen
(z. B. seit 2017) wird von uns gar nicht mehr im Detail aufgeführt. Es ist
mittlerweile allgemein bekannt und auch, dass die Kirchen, wie ein bekannter
Jurist und Kriminologe hochrechnete, "Hotspots" der sexuellen Kriminalität
an Kindern sind (Dieter Rösner in
Abschottung oder Aufbruch, ZDF 2019). Das Prinzip ist
dabei immer das gleiche und
wird umfassend dargelegt in der Studie
Der Theologe Nr. 105
–
Gewaltopfer der Priester und das Übel der
Vertuschung und Verjährung.
1995 bis 2002 – (Mehr als) sieben Jahre lang krähte der Hahn – Verschweigen – Vertuschen – Verleugnen – Verschleppen des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche. Siehe dazu die Dokumentation der "KirchenVolksBewegung" "Wir sind Kirche" zum Umgang mit sexuellem Missbrauch. Die Untätigkeit der Kirchenhierarchie angesichts dieses Missbrauchs-Skandals waren einer der Auslöser für das "KirchenVolksBegehren" 1995 in Österreich, aus der die Bewegung "Wir sind Kirche" hervor gegangen ist.
1997/2008 – Der deutsche katholische
Priester Volker S. hat in Österreich einen Strichjungen vergewaltigt und
niedergestochen. Wegen versuchten Mordes
wird er zu 12 Jahren Haft verurteilt. Nach seiner vorzeitigen Haftentlassung
hat er im Jahr 2008 im Hof der katholischen Peterskirche in Frankfurt einem anderen Strichjungen
massiv in den Penis gebissen.
Das Opfer berichtet: "Das ist der Kerl, seinen Blick vergesse ich nie mehr! Er
gab mir 20 Euro, wollte französisch, Analverkehr. Auf einmal biss er mir in mein
Ding, ließ nicht mehr los. Ich bekam einen Schock fürs Leben und habe ihm einen
Stein auf den Kopf gehauen. Aber dieser kranke Mensch lachte nur dreckig. Ich
dachte, mein S.... ist ab!" (Bild, 19.9.2008). Der Priester rechtfertigt
sich, dass er angeblich zum "Blasen" gezwungen wurde und im "Brechreiz"
versehentlich zugebissen habe.
Nach römisch-katholischer Lehre hatte Volker S. bei seiner Priesterweihe den "character
indelebilis" erhalten. Das heißt, er ist "unauslöschlich" und für immer
Priester, auch wenn er seine Amtsaufgaben seit 1997 nicht mehr ausüben darf.
Unter gewissen Umständen, z. B. in Todesgefahr, könnte auch er jedoch "gültig und
erlaubt" die Eucharistie oder die "letzte Ölung" spenden.
Für den Strichjungen ist der Schmerz dabei der gleiche – ob der Täter einen von
der Papstkirche verliehenen "character
indelebilis" hat oder nicht.
Ende der 90er Jahre – Rainer Sch., der evangelisch-lutherische
Gemeindepfarrer
von Lichtenberg/Oberfranken und später von Dorfen/Bayern wurde wegen
zahlreicher Fälle sexuellen Missbrauchs
von ihm anvertrauten Kindern verurteilt.
22.3.2000 – "Sexueller Missbrauch von Frauen durch Pastoren und Seelsorger?
Kommt nicht vor? Die Frauen seien selber schuld? Ich habe mit zu vielen
Frauen geweint, die meinten, endlich ihre Not bei einem Pastor loswerden zu
können und dann erst recht in die Bredouille kamen …" (Leserbrief in
idea-spektrum)
27.10.2000 – Ein evangelischer belgischer Pfarrer muss für 30 Jahre ins
Gefängnis, weil er mindestens 26 minderjährige Jungen und Mädchen sexuell
missbraucht hat. (Main-Post)
13.1.2002 – "Sexuellen Missbrauch von sich und ihrer Schwester wirft eine
mittlerweile erwachsene Frau ihrem Vater, einem evangelischen Pfarrer aus dem
Raum Augsburg, vor." (Evangelisches Sonntagsblatt)
14.7.2002 – Pfarrer rät in Seelsorgegespräch Jugendlicher zu Sex mit ihm
– ein
evangelischer Pfarrer aus Norddeutschland überredet eine 16-Jährige Ratsuchende
zu Sex. Das Mädchen litt an der Trennung ihrer Eltern und der Pfarrer erklärte
ihr, dass Sex mit ihm ihr gut tue. (Stuttgarter Zeitung)
22.8.2002 – "Kindesmissbrauch schockt Kirche
– Bremer Polizei verhaftet Erzieher
eines evangelischen Kindergartens – Bisher fünf Fälle … Die Polizei schließt
weitere Taten nicht aus" (Nordwest-Zeitung). Über einen längeren Zeitraum hinweg
wurden Jungen im Alter zwischen sieben und zwölf Jahren sexuell missbraucht. Der
Erzieher ist seit 19 Jahren in dem kirchlichen Kindergarten tätig. "Mit
Bestürzung hat auch Bremens Sozialsenatorin Röpke auf den Fall reagiert."
29.11.2002 – "Diakon muss wegen Missbrauchs mehrere Jahre ins Gefängnis"
(Main-Echo) – Der evangelische Diakon wurde zu drei Jahren und elf Monaten
verurteilt. Der verantwortliche Jugendleiter der evangelischen Kirche
missbrauchte auf Festen und Konfirmandenausflügen Jungen, "darunter den Sohn
eines befreundeten Pfarrers am Konfirmationstag" (idea-spektrum). Es kam zu
Oral- und Analverkehr. Auch wurde umfangreiches pornografisches Material
sichergestellt.
3.3.2003 – "Kirchenleitung nach sexuellem Missbrauch in Erklärungsnot
– Bei der
Debatte in der Potsdamer Erlöserkirche bedauern die Pfarrer ihr Schweigen"
(Tagesspiegel). "Brisanz erhält der Fall durch die Aussagen mehrerer Mütter, das
der Kirchen-Angestellte auch in den vergangenen Jahren mehrere Kinder des
Kindergartens sexuell belästigt haben soll. ´Er wurde immer wieder verteidigt
und in Schutz genommen, der einzelne Vorfall bagatellisiert`, sagte Grit Proppe
aus Potsdam." Obwohl der Mann in der DDR bereits wegen sexuellen Missbrauchs von
Kindern vorbestraft war, hat die Kirchenleitung ihm die Leitung des
Kindergartens anvertraut … "Wir haben nur die guten Seiten gesehen", sagte
Pfarrer Kwaschik. Heute sehe man das anders. Ein heute 30-Jähriger hatte
ausgepackt, wie er als Kind von dem Kirchenmann immer wieder sexuell missbraucht
und geschlagen wurde. Damit kam der Stein ins Rollen.
12.3.2003 – Oberbergischer Kreis: Pfarrer wird sexuellen Missbrauchs verdächtigt
(idea-spektrum). Seine Stieftochter erstattete nach langem Schweigen Anzeige.
Der Pfarrer hat sie im pfarrerlichen Ehebett zwischen deren 10. und 17.
Lebensjahr offenbar immer wieder vergewaltigt.
9.10.2003 (Stern Nr. 42/2003)
– Überschrift: "Er
drehte Sex-Videos, verführte junge Mädchen und wurde wegen sexuellen
Missbrauchs verurteilt. Seitdem versteht der Seelsorger Harry Riemer die Welt nicht
mehr – und fragt immer noch: Was ist schon dabei?"
Die Monogamie sei "auch nur so ein moralischer Unsinn, den die Bibel an keiner
Stelle verlangt". (S. 82)
"Bei seiner vorletzten Stelle im Gelsenkirchener Stadtteil Schalke bringt er den
Gemeindekindern das Kaninchenschlachten bei. Sie sollen lernen, dass Fleisch
nicht aus der Tiefkühltruhe kommt. Als er einen todkranken Hund eigenhändig
erlösen will, sitzt leider der Betäubungsschlag nicht richtig. Dummerweise
verfehlt Riemer dann auch noch die Halsschlagader, und das Tier rennt blutend
und jaulend durch die halbe Stadt, er mit dem Messer hinterher. ´Pfarrer
schlachtete Hund` steht am nächsten Tag in der Zeitung, aber wie immer ist auch
das nur die halbe Wahrheit. So war es zum Beispiel kein Rottweiler, wie
berichtet, sondern ein Dobermann, wie Riemer berichtigt." (S. 84)
"Heute winden sich seine Vorgesetzten schlimmer als die in solchen Fällen
beinahe routinierten Katholiken. Ein internes Disziplinarverfahren steht noch
an. Bis zum Frühjahr 2001, als der Staatsanwalt kam, hat natürlich keiner was
geahnt."
"Doreen schämt sich, wie sich ein Mädchen mit 15 oder 16 Jahren eben schämt,
wenn es noch völlig unerfahren ist und ihm der dreimal ältere Pfarrer plötzlich
an die Wäsche will. Anfangs fühlt sie sich überrumpelt, dann sagt sie immer
öfter nein. Er bettelt und fleht immer weiter: Wenigstens einmal Anfassen im
Monat – dann könne er sich auch wieder mehr um Doreens kranke Mutter kümmern,
die krank ist und von ihm betreut wird. Ohne den sexuellen Aspekt, sagt er – und
findet nichts anstößig an diesem Handel –, hätte er in der Seelsorge nie so viel
leisten können." (S. 86)
"Erfahrungstheologie nennt er seine Experimente mit Fäkalien und Tieren.
Gemeinsam wollten sie erfahren, warum Menschen dabei nicht nur Ekel empfinden …
Nur Doreen besteht die Prüfungen nicht … Sie habe sogar nein gesagt, wenn sie
nur mal mit nacktem Oberkörper vor seiner Kamera seilspringen sollte."
"Die Kirche zahlt sein Wartestandsgehalt vorerst weiter." (S. 86)
Pfarrer Reimer hat auch Haschisch an Jugendliche weitergegeben. (news,
8.11.2002)
Der Hund diente vorher als Partner beim Oralverkehr. (Spiegel, 12.8.2002)
Auch Pferde, Esel, Kühe und Hühner wurden vom Pfarrer in die pornografischen
"Sodomie"-Handlungen mit den Jugendlichen einbezogen.
Bis 2002 – Bei den Sexualverbrechen von
römisch-katholischen Pfarrern an Kindern, sowohl Jungen als
auch Mädchen, wurden in den USA bis zum Jahr 2002 schon über 1000
Verfahren gegenüber 1600 römisch-katholischen Priestern durchgeführt, und die römisch-katholische Kirche hat dort schon über eine Milliarde
Dollar an Schmerzens- und Schweigegeldern gezahlt.
Untersuchungen, inwieweit es sich dabei um “berufsbedingte” Verbrechen
handelt, dauern noch an.
Genauere Zahlen sind noch erschreckender. Einer Information des
italienischen Informationsdienstes axteismo.press2@yahoo.it vom 19.4.2007 waren von 1950-2002
4392 Priester in den USA angeklagt, sich an Kindern sexuell vergangen zu haben,
wobei die Zahl der tatsächlichen Täter deutlich höher angenommen wird. Die Zahl
stammt nämlich aus dem von den Bischöfen selbst in Auftrag gegebenen
John-Jay-Report
und wird von Opfer-Vertretern als weit untertrieben
betrachtet (siehe z. B.
app.bishop-accountability.org).
Und in Irland haben in den 50er-Jahren kirchliche Amtsträger Kinder in römisch-katholischen Heimen
nicht nur sexuell missbraucht, sondern es kam hinterher auch zu
mindestens einem
Mord.
24.10.2005 –
Priester nötigte
Pferd zum Analverkehr. Dabei riss sein Dickdarm und er starb
– Der Würdenträger Gerald Pointer (48) "ließ sich in einem Stall bei
Seattle (USA) von einem Hengst besteigen" (Bild, 24.10.2005).
Dabei drang das Pferd offenbar zu tief ein, und der Dickdarm des
katholischen Priesters riss, woran er starb. Die Tragödie wurde von
einem Freund des Priesters gefilmt. Geschlechtsverkehr mit Tieren ist im
US-Bundesstaat Washington zwar nicht verboten, es kommt jedoch in den
meisten Fällen einer Vergewaltigung des Tieres gleich, da das
Mitgeschöpf des Menschen nicht von sich aus in dieser Richtung tätig
wird (vgl. oben: Oralverkehr
eines evangelischen Pfarrers mit seinem Hund).
2006
22.2.2006 –
Bundesrepublik Deutschland – Der Missbrauch von
Kindern und Jugendlichen in den kirchlichen Heimen
PS: In vergleichbaren römisch-katholischen
Kinderheimen in Irland
wurden unzählige Kinder zudem von Priestern sexuell missbraucht und in einem
Fall sogar anschließend getötet.
11.5.2006 / 8.7.2018 –
Katholischer Priester soll Nonne
ausgezogen und in Form eines umgedrehten Kreuzes auf sie eingestochen haben
–
Ein 68-jähriger römisch-katholischer Priester wird in Toledo/Ohio/USA zu 15
Jahren Haft verurteilt. Bereits im Jahr 1980 habe er dem Urteil der Jury zufolge
als 42-Jähriger am Ostersamstag seine enge Mitarbeiterin in
der Krankenhauskapelle erstochen. Der körperlich überlegene Pfarrer soll den
entsprechenden Medienberichten zufolge der Nonne in der Sakristei die
Unterwäsche ausgezogen haben, sie in die Altardecke der Kirche eingewickelt
haben, worauf hin er mit seinem Brieföffner 31 Mal zugestochen habe. Dabei ergab sich auf der Decke die Form eines auf
den Kopf gestellten Kreuzes.
Zwischen dem Priester und der Nonne gab es zuvor eine Auseinandersetzung über
die Karfreitags-Messe vom Vortag, die ein anderer Priester zelebriert
hatte und welche von der Nonne kritisiert worden war, so entsprechende
Medienberichte.
Das auf dem Kopf stehende
Kreuz gilt als ein Symbol für den "Teufel" und in der
Horror-Literatur muss man auf diese Weise die "Boten des Teufels" töten (Toledo Blade,
7.2.2006; Bild, 11.5.2006; dpa, 12.5.2006).
Der bekannte Kirchenlehrer Tertullian (um 200) bezeichnete die
Frau einst als "Einfallspforte des Teufels". Und bereits
in früheren Jahrhunderten wurden Zehntausende von Frauen auf den Scheiterhaufen
hingerichtet, weil die Kirche ihnen vorwarf, mit dem Teufel im Bunde zu sein.
Oft ging den Ermordungen ein "gescheiterter"
Exorzismus an den Frauen voraus.
Die Polizei wurde 2003 erneut auf den Würdenträger aufmerksam, der die
ganze Zeit über als Hauptverdächtiger galt. Eine Frau klagte ihn und Mitarbeiter
seines Seelsorge-Teams nun an, sie als Kind sexuell missbraucht zu haben. In
diesem Zusammenhang wurden auch die Ermittlungen zum Mord an der Nonne wieder aufgenommen,
die mit einer Verurteilung des Priesters endeten, der im Prozess im
Priestergewand erschien.
Sein Verteidiger hatte Freispruch aufgrund nicht ausreichender Beweise
gefordert (kreuz.net, 12.5.2006),
und in einer Leserzuschrift an theologe.de vom 18.6.2018 wurden
weitere Stichpunkte zu dessen Verteidigung genannt, allerdings ohne Quellenangabe und
ohne dass wir dies nachprüfen können. Laut den Presseberichten wurde aufgrund genauerer Ermittlungsmethoden
zum Beispiel der Brieföffner des "Hochwürden" dem Urteil zufolge eindeutig als Mordwaffe identifiziert.
6.8.2006 –
Er lockte mit Süßigkeiten: Katholischer
Priester missbrauchte 47 Mädchen – Ein römisch-katholischer
Priester hat zugegeben, während seiner Dienstzeit 47 Mädchen sexuell
missbraucht zu haben. Der heute 84-jährige Charles Sylvestre gestand vor
Gericht in Ottawa/Kanada die Taten zwischen 1954 und 1985. Er lockte
die Kinder mit Süßigkeiten auf seinen Schoß, streichelte dann ihre
Brüste und Genitalien. Erst 2004 hatte das erste Opfer den Mut gefunden, Sylvestre zu beschuldigen. (Bild am Sonntag, 6.8.2006)
19.10.2006 –
Pädophiler
Priester brachte US-Abgeordneten Mark Foley als Kind auf die falsche Bahn
–
Der republikanische Spitzenpolitiker Mark Foley, der minderjährige
Kongressgehilfen mit E-Mails sexuell belästigt hatte, ringt um Verständnis. Er
selbst "sei in seiner Jugend von einem katholischen Priester missbraucht worden"
(Spiegel online, 19.10.2006), so seine Beichte.
Auch der Priester trat mittlerweile die Flucht nach vorne an. Anthony Mercieca
(72) gibt zu, er habe "dem minderjährigen Mark Foley ´einige falsche Dinge` in
Bezug auf Sexualität beigebracht". Mark Foley war Ministrant und gelangte so in
das Umfeld des pädophilen Priesters. Obwohl Priester mittlerweile zu den
Hauptrisikogruppen für solche Verfehlungen oder Verbrechen gehören, gibt es noch
immer Eltern, die ihre Kinder dazu erziehen, Ministranten zu werden. Damit
setzen sie die Kinder bewusst einem verhältnismäßig hohen Risiko aus,
missbraucht zu werden. 4-6 % der Priester seien pädophil veranlagt, und manche
Insider schätzen den Anteil sogar zwischen 20 % und 25 %. Die Dunkelziffer ist
wohl erheblich. Doch viele zunächst harmlos scheinende Priester entpuppten sich
bereits als sexuell unkalkulierbare Zeitbomben. Eine katholische Mutter fasste
ihre Erleichterung über die einigermaßen gelungene Sozialisation ihres Kindes in
die Worte: "Ich bin froh, dass mein Sohn nie Ministrant war."
(Tagesspiegel, 25.2.2002)
13.11.2006 / 18.8.2007 / 24.1.2018 /
23.10.2021 –
Vom katholischen Dekan "immer wieder zum Oralverkehr gezwungen", Bischof riet
Jungen zum Schweigen. Dann wird der Täter von einem Güterzug überrollt – den
Gläubigen gilt er als "Lichtgestalt"
– In der Nacht um 3 Uhr werden nach katholischem Volksglauben die "bösen Geister"
losgelassen. Am 11. November 2006 war es 3.19 Uhr, als der katholische Präses
und Dekan des unterfränkischen Dekanats Lohr und Pfarrer von Lohr-St.Michael, Dr.
Klaus-Peter K., kurz hinter dem Bahnhof Lohr in Richtung Aschaffenburg vor
einen Güterzug überrollt wird. "Das Bischöfliche Ordinariat geht davon aus, dass der
55-Jährige freiwillig aus dem Leben geschieden ist", schreibt die Lokalpresse
(Main-Post, 13.11.2006). "Geht davon aus", heißt es also in der Zeitung. Von
eventuellen Nachprüfungen durch Ermittlungsbehören wird nichts berichtet. Fakt
ist allerdings: Sein Tod "erspart" der Kirche die Aufdeckung eines weiteren Skandals. Gegen den Vorgesetzten der Priester
im Dekanat Lohr lief nämlich ein Ermittlungsverfahren "wegen Nötigung in
einem besonders schweren Fall". Von einem "jungen Mann", "der in enger Verbindung mit dem
Geistlichen gestanden haben soll", ist öffentlich die Rede. (Main-Post)
Kurze Zeit später erfahren die Zeitungsleser ein wenig mehr. Demnach pflegte der Würdenträger, der Bischof
Friedhelm Hofmann bei der Leitung des Bistums Würzburg unterstützte, offenbar
seit einigen Jahren ein "sexuelles Verhältnis" mit einem
ehemaligen Ministranten, das allerdings erst begonnen haben soll, als der
Jugendliche bereits "das 16. Lebensjahr vollendet hatte". (Main-Echo, 14.11.2006)
Dabei stellte sich für Unbeteiligte schon damals auch die Frage: Wer
steht jetzt selbstlos und ohne eigene Interessen dem ehemaligen Ministranten zur
Seite, der sich womöglich auch mit Selbstmord-Drohungen des Dekans nicht erpressen ließ?
In der Bevölkerung kursierten sogar Fragen, ob er sich kurze Zeit später nahezu
an der gleichen Stelle auf ähnliche Weise umgebracht habe. Doch es handelte sich
dabei Berichten aus der Bevölkerung zufolge um einen anderen jungen Mann. Die
Medien schwiegen. Und es dauert 15 weitere Jahre, bis das Opfer Matthias Heppel
sein Schweigen bricht, siehe dazu der Artikel in mainpost.de?
Zurück zu den Ereignissen im Jahr 2006: Erst ca. eine Woche vor den tragischen Ereignissen beklagte der
Pfarrgemeinderat von Lohr-St. Michael unter Vorsitz von Dr. K., dass es
immer schwieriger sei, vor allem bei Beerdigungen "Ministranten aufzutreiben"
(Main-Post, 3.11.2006). Man kritisierte dabei die Einstellung mancher
Eltern, obwohl mittlerweile allgemein bekannt ist, dass katholische Eltern sich
aufgrund von Sexualverbrechen oder körperlichen Annäherungswünschen von kirchlichen Amtsträgern scheuen, ihren
Kindern den Ministrantendienst zu erlauben. Die Einstellung "Ich bin froh, dass
mein Sohn nie Ministrant war" (Tagesspiegel, 25.2.2002) ist inzwischen
weit verbreitet.
Und der in diesem Fall ins Licht von Ermittlungen gerückte Dekan ist kein kleiner
"katholischer Fisch". Präses
Dr. K.
war in leitender Funktion (neben Weihbischof Helmut Bauer, Domvikar
Paul Weismantel und drei weiteren Personen) auch Mitglied im
Geschäftsführenden Ausschuss des Priesterrats der Diözese Würzburg. Und dieser hat wiederum
die Aufgabe, "den Bischof in der Leitung der Diözese zu unterstützen" (POW
(= Pressedienst des Ordinariats Würzburg),
4.5.2005). Klaus-Peter K. war zudem der "Verantwortliche
für Priesterausbildung" (Main-Post, 20.11.2006). Die Vorwürfe treffen die römisch-katholische Kirche also einmal
mehr ins Mark. Doch nun erklärt der Oberstaatsanwalt
plötzlich: "Mit dem Tod des 55-Jährigen sei das Ermittlungsverfahren beendet ...
Damit ist klar, dass die Vorwürfe nicht aufgeklärt werden und für den Priester
die Unschuldsvermutung gilt." Unschuldsvermutung also. Es wäre allerdings weltweit nahezu
einmalig, dass sich ein zu Unrecht Verdächtigter seiner Verteidigung bzw.
der Aufklärung des Sachverhalts zu seinen Gunsten durch Selbstmord entziehen
würde.
Offensichtlich besteht
jedoch ein starkes Interesse
"Dritter", dass
dieser Sachverhalt unter dem Teppich gekehrt bleibt, was durch den
Tod des Beschuldigten ermöglicht wird, nicht jedoch bei einem
Strafverfahren wegen schwerer Nötigung, das eingeleitet worden wäre, wenn der
Dekan am Leben geblieben wäre. Aus diesem Grund
bleiben auch offene Fragen nach dem Grad der Freiwilligkeit des Selbstmords,
wenn es denn ein Selbstmord gewesen sei.
Immerhin hatte Dekan Dr. K. erst vor wenigen Wochen öffentlich
gepredigt: "Hoffnungslosigkeit, Verbitterung und Verzweiflung sind mit dem
christlichen Glauben nicht vereinbar" (Main-Post, 26.9.2006). Und
weiter: Die
Jungfrau Maria sei die "Ursache unserer Freude" und "die echte Freude fängt da
an, wo der Spaß aufhört". Sollte es sich bei dieser Predigt nur um oberflächliches
Wortgeflimmer handeln? Dr. K. "galt als blitzgescheiter Theologe, der tiefschürfende
Auslegungen geben konnte" (Main-Echo, 13.11.2006).
Im Zusammenhang des Ermittlungsverfahrens ließ die Kirche zudem ein
psychiatrisches Gutachten über ihren Dekan anfertigen. Laut Bistumssprecher Bernhard Schweßinger habe dies
– wie auch die Predigt K.s – "keine Hinweise auf einen geplanten Suizid
gegeben" (Main-Post, 13.11.2006).
Und noch einen Tag (!) vor seinem Tod habe Dr. K.
vor Schülern von seiner bevorstehenden Romreise geschwärmt. Wie ist dann
aber erklärbar, dass er sich nach Darstellung des Bistums wenige Stunden später
freiwillig von einem Zug überrollen lässt? Was mag zwischenzeitlich geschehen
sein.
Für den Sonntag, den 12.11.2006, war dann ursprünglich geplant, die
zwischenzeitliche Versetzung von Dekan Dr. K. "in den einstweiligen
Ruhestand" öffentlich zu machen, um die der Würdenträger zuvor "gebeten" hatte.
Nun kam es anders, und es predigte in Lohr der Würzburger Domkapitular Dr. Heinz Geist anlässlich des
Todes des Dekans. Der Domkapitular wählte dabei die für kirchliche "Informationspolitik"
unverwechselbaren und typischen Worte: "Gott scheint uns ohne
Antwort zu lassen" (Main-Post, 13.11.2006). Und: Das
Geschehene werde "wohl für immer unbegreiflich bleiben" (Main-Echo, 13.11.2006).
Und einige Tage später in Lohr: "Der Tod von Klaus-Peter bleibt ein Geheimnis"
(Main-Post, 20.11.2006). Damit fasst der
Domkapitular allerdings weniger den Sachverhalt, sondern mehr den Wunsch seiner
Kirche in Worte. Denn wenn es nach "Gott" und der Öffentlichkeit ginge, ließen
sich die "Geheimnisse" sehr wohl lüften, und das Geschehen könnte
durchaus "begreiflich"
gemacht und aufgearbeitet werden.
Dass die tragischen Vorgänge wahrheitsgemäß aufgeklärt werden,
erschien damals in der Tat unwahrscheinlich. Zum einen ließ Bistumssprecher Bernhard Schweßinger bereits
verlauten, das Geschehen werde "wohl für immer
(Hervorhebung durch die Redaktion) unbegreiflich bleiben"
(siehe oben). Zum anderen
gibt es mittlerweile eine unübersehbare Fülle von
Berichten über
Schweigegelder bzw.
Entschädigungszahlungen der Kirche. Allein in den
USA geht man von ca. einer Milliarde Dollar Entschädigungszahlungen
(focus.de)
und 399 Millionen Dollar an Schweigegeldern aus
(ntv,
31.3.2006). Und zum
Dritten hat sich die
lokale
Main-Post bereits auf die Richtlinien des
Deutschen Presserats berufen, bei der "Schilderung näherer
Begleitumstände" bei Selbsttötungen "größtmögliche Zurückhaltung" zu üben.
(15.11.2006)
Trotz der höchsten innerkirchlichen Geheimhaltungsstufe sind jedoch auch in Deutschland viele Schweigegeldzahlungen
bekannt geworden (zeit.de),
und auch in Australien, England, der Schweiz usw. und wohl in nahezu allen Ländern
der Erde (vgl. z. B. gottes-suche.de). Die
Kirchen lassen sich v. a. in Deutschland wiederum vom Staat, d. h. von den
Steuerzahlern subventionieren.
Zudem untersagte die römisch-katholische Kirche Kirchenangehörigen und
dem Opfer eines Sexualverbrechens bei Strafe der Exkommunikation, bei
kirchlichen Verfahren über die Taten öffentlich zu sprechen.
Dies wurde 1962 unter Papst Johannes XXIII. angeordnet und im Jahr 2001
von Papst Johannes Paul II. und Joseph Kardinal Ratzinger bestätigt und
galt in dieser Schärfe bis 2019, wo es dann nur noch durch "Vertraulichkeit"
ersetzt wurde.
Und es bedeutete praktisch die angebliche ewige Hölle für das
Opfer, wenn es anderweitig auspackt.
So kann man davon
ausgehen, dass die vielen dennoch aufgedeckten Fälle nur die Spitze des Eisbergs
sind und die Gefahren für Kinder und Jugendliche noch weit größer sind als
bisher angenommen. In diesem Fall packte das Opfer dann doch aus. Er sei in die
USA gezogen und habe sich dort zum Priester der so genannten "Traditionalisten"
weihen lassen und macht sein Schicksal jetzt auch in Deutschland öffentlich.
Die Mainpost schreibt:
"Heppel ... fordert eine öffentliche
Rehabilitierung. Denn immer noch würden ihn Menschen als den Schuldigen ansehen,
der einen Priester zum Suizid getrieben hat. Er und seine Begleiter fordern
zudem eine materielle Leistung, die ihm ein Leben ermöglicht, das nicht am Rande
des Existenzminimums liegt. Heppel könne aufgrund seiner psychischen Probleme
nur wenige Stunden in der Woche arbeiten. Immer wieder verdunkelten die
erlittenen Erfahrungen seine Tage und Nächte." (23.10.2021)
PS: Bereits neun Tage nach dem Tod von Dekan Kestler wurde der nächste unterfränkische Priester von einem Zug überrollt und getötet. Bei Pfarrer i. R. Günther Schwarzkopf aus Alzenau soll es jedoch kein Selbstmord gewesen sein, sondern ein Unfall. Der Würdenträger soll in der Nacht vom 20.11.2006 am Münchner Hauptbahnhof im Alkohol-Rausch auf die Gleise gefallen sein, wo er dann von einer S-Bahn überfahren wurde. Der Geistliche wirkte von 1984 bis 1994 in einem Ortsteil von Klingenberg am Main, wo im Jahr 1974 die katholische Studentin Anneliese Michel nach einem kirchlich angeordneten Exorzismus an Auszehrung starb (siehe Der Theologe Nr. 9 – Todesfalle Kirche: Warum musste Anneliese Michel sterben?).
1.12.2006 –
Pädophile
Priester – Sexualverbrechen "wie am Fließband" an Kindern – In den USA
spricht schon lange niemand mehr von einer Fülle von Einzelfällen. Die Vorgänge
erinnern mehr an eine Seuche, die massenhaft an allen Ecken und Enden der Kirche
ausbricht, und bei der die römisch-katholischen Priester die ihnen
anvertrauten Kinder vergewaltigen oder diese verführen: Allein in
der Diözese Los Angeles waren zuletzt 560 Verfahren anhängig. Jetzt zahlt die
Kirche den Opfern aus 45 Verfahren außergerichtlich 60 Millionen Dollar
Entschädigung (Bild, 1.12.2006) und reduziert damit die Prozesse auf 518.
Vermutlich sind aber weder in den USA noch in Deutschland, Österreich, der
Schweiz oder sonst wo bereits alle Steine ins Rollen gekommen. Eltern, die unter
diesen Umständen ihren Kinder noch das Ministrieren erlauben, handeln zumindest
grob fahrlässig. Experten warnen schon lange vor Amtsträgern, welche von der
kirchlichen Sexualmoral "verkorkst" wurden.
In Deutschland erregte zuletzt der
spektakuläre mutmaßliche Selbstmord des Dekans von Lohr/Spessart Aufsehen, der
offenbar eine Sexualpartnerschaft mit einem ehemaligen Ministranten seit dessen
16. Lebensjahr pflegte. Strafrechtlich
relevant wurde diese allerdings erst, als der ehemals Schutzbefohlene dem
Würdenträger, der Bischof Friedhelm Hofmann "in der Leitung der Diözese
unterstützte", Nötigung "in einem besonders schweren Fall" vorwarf
und die Staatsanwaltschaft mit den Ermittlungen begann. Lesen Sie
dazu auch: Pädophiler Priester brachte
US-Abgeordneten Marc Foley als Kind auf die schiefe Bahn.
2007
5.1.2007 –
"Perverser
Pfarrer belästigte Kinder",
schreibt Focus online (5.1.2007).
Dies ist allerdings kein Einzelfall, es kommen immer
mehr Sexualdelikte von Priestern ans Tageslicht. Eltern, die unter diesen Umständen ihren Kinder noch das
Ministrieren erlauben, handeln zumindest grob fahrlässig. Experten warnen
schon lange vor Amtsträgern, welche von der doppelbödigen Sexualmoral der
Kirche ´verkorkst` wurden. Jetzt gestand erneut ein Pfarrer aus
Nordrhein-Westfalen sexuelle "Grenzüberschreitungen" an Kindern, u. a. im Messdienerlager
(z. B. taz.de). Viele Priester leiden
an der alltäglichen Trostlosigkeit zwischen dem Messe-Lesen am Altar und dem
einsamen Pfarrhaus und wünschen sich z. B. die seelische und körperliche Zuwendung
lebensfroher Kinder, also – anders ausgedrückt – deren Energie.
11.1. / 5.9.2007 –
1010
Kinderporno-Bilder und zwei Videos bei hohem katholischen Kirchenjuristen gefunden
/ Pädophilie in der Kirche weit verbreitet
– Auf einer ihrer Internetseiten wirbt ein deutsches Bistum für das
Elisabethjahr 2007 (vgl. dazu
Der Theologe Nr. 30), und gleich daneben wird
u. a. der
Vorsitzende Richter des Kirchlichen Arbeitsgerichts vorgestellt (Anmerkung:
Der Link auf die Seite des Bistums, wo der Richter mit vollem
Namen genannt wird, wurde von uns entfernt, nachdem dessen Anwalt uns am
4.9.2007 mit Hinweis auf das "allgemeine Persönlichkeitsrecht"
erklärte, dass eine
"identifizierende Berichterstattung" in diesem Fall nach Ablauf
einer bestimmten Frist nicht mehr
zulässig sei).
Auf dessen Computer wurden Ende vergangenen Jahres 1010 kinderpornografische Fotos und zwei Videos gefunden. Der
oberste Jurist des kirchlichen Gerichts war z. B. auch bei Arbeitsgerichtsprozessen pädophiler Priester
zuständig. Im Hauptberuf ist er der
Präsident eines hohen Gerichts in einem deutschen Bundesland, und zuvor war er u. a.
Richter an einem Gerichtshof dieses Landes und Jurist im
Justizministerium. Die katholische Sexualmoral hat
allerdings nicht nur bei ihm eine zweite geheime Seite. Bei ihm wurde
sie nur entdeckt.
Mehr dazu stand z. B. in der Hessisch-Niedersächsischen
Allgemeinen
unter hna.de/kasselstart/ und wurde mittlerweile
dort entfernt.
Am 10.1.2007 wurde der Gerichtspräsident nun zu neun Monaten Haft auf
Bewährung und 4800 Euro Geldstrafe verurteilt.
Die Pädophilie ist in der Kirche offenbar noch viel weiter verbreitet als
bekannt. So ist das
renommierte Priesterseminar in St. Pölten z. B. so mit Pädophilie und
anderen sexuellen Praktiken hinter der Maske des Zölibats durchsetzt, dass
es im Jahr 2004 vorübergehend geschlossen wird. Und erst im November 2006
warf sich in Bayern ein hoher Amtsträger und Mitglied der
Bistumsleitung offenbar aus Liebeskummer vor einen Zug, weil ein ehemaliger
Ministrant mit ihm Schluss machen wollte. Und vor wenigen Tagen
erst gestand wieder ein Priester sexuelle "Grenzüberschreitungen" an Kindern
(Meldung vom 5.1.2007).
Und: Einer Information des italienischen Informationsdienstes
axteismo.press (nochiesa.blogspot.com/) vom 19.4.2007 zufolge waren von 1950-2002
4392 Priester in den USA angeklagt, sich an Kindern sexuell vergangen zu haben,
wobei die Zahl der tatsächlichen Täter deutlich höher angenommen wird. Die Zahl
stammt nämlich aus dem von den Bischöfen selbst in Auftrag gegebenen
John-Jay-Report
und wird von Opfer-Vertretern als weit untertrieben
betrachtet.
Anmerkung:
Hier wird nicht über die sexuellen Verbrechen und Praktiken innerhalb
der Kirche gerichtet.
Doch die Kirche
sollte nicht mehr behaupten, ihr Kult und das Treiben ihrer angeblichen
"Mittler" zu Gott hätten etwas mit Christus zu tun.
Außerdem sollte sie damit aufhören, vor anderen unbescholtenen
Gemeinschaften zu warnen. Stattdessen könnte sie ihre aufgrund der massiven
staatlichen Kirchenfinanzierung gut bezahlten "Beauftragten" dafür
einsetzen, die Täter in den eigenen Reihen zu finden und so die
schlimmsten Auswüchse und seelischen Schäden zumindest einzudämmen.
12.4.2007 –
Streit
um Streicheln? – Strichjunge ersticht Priester–Ausbilder – Als
der 18jährige Strichjunge aus dem Norden Brasiliens die Berührung des
Priesters abgewiesen haben soll, sei es zum Streit und zur Messerstecherei
zwischen den Männern gekommen. So die Erklärung des jungen Mannes. Der Priester starb, der Strichjunge trug
tiefe Schnittwunden an Hand und Arm davon. Er beteuerte, er habe in Notwehr
gehandelt. Er hätte den Amtsträger in einem Einkaufszentrum getroffen und
"sei mit ihm nach Hause gegangen, um im Internet zu surfen". Der Geistliche,
Hochwürden Wolfgang H., stammt aus dem Bistum Trier in Deutschland und war
in Brasilien in der Ausbildung des Priesternachwuchses tätig. Die Angaben
des jungen Mannes werden noch auf Glaubwürdigkeit überprüft. (Spiegel
online, 12.4.2007)
18.5.2007 –
Im Vorfeld des Papstbesuchs in
Österreich: Bischofsvikar und Stellvertreter des Kardinals nimmt sexuelle
Übergriffe an Frater vor. Diesen wirft es aus der Bahn – Am 14.9.2005 sangen der
Bischofsvikar und der Frater von Kloster Heiligenkreuz noch gemeinsam ein
scheinheiliges Lied zum Fest der "Kreuzerhöhung":
"Schuld findet Liebe, Wunden
heilen Wunden. Bleib unsre Kraft, Geheimnis
ohnegleichen, Zeichen der Zeichen!"
(Aus: Gotteslob, Nr. 634) Dann ging es gemeinsam in die Sauna und
anschließend ins Pfarrhaus nach Alland. Dort leerten die Würdenträger eine
Flasche Whisky, und anschließend begann der Bischofsvikar, der regional auch
als Stellvertreter von Christoph Kardinal Schönborn aus Wien amtiert, mit
sexuellen Übergriffen, die den Frater nach dessen Worten nahezu lähmten.
Auch sei es nicht der erste Übergriff gewesen. Der Frater kam in der
Folgezeit damit nicht mehr klar und wurde deshalb in dir Psychiatrie in Wien
stationär aufgenommen. Der beschuldigte hohe Amtsträger will nicht
ausschließen, "dass da etwas war", könne sich aber nicht mehr erinnern,
schließlich "waren wir beide ja besoffen" (Profil Nr. 20/2007).
Kardinal Schönborn steht zu seinem Bischofsvikar. Am 9.9.2007 war Papst Benedikt XVI.
im Kloster Heiligenkreuz in Österreich. Möglicherweise musste die
Tagesordnung zuvor um einen Punkt erweitert werden.
Im Jahr 2003 wurde in Österreich das ganze Priesterseminar in St. Pölten
geschlossen, nachdem homosexuelle Praktiken von dort an die Öffentlichkeit
gelangten und umfangreiches kinderpornografisches Material sichergestellt wurde.
Und auch die sexuellen Übergriffe des einstigen Kardinals Groer sind vielen noch
in Erinnerung.
In Österreich wird die römisch–katholische Kirche ebenfalls durch umfangreiche staatliche
Subventionen finanziert, wodurch den Amtsträgern vielfach ein üppiges Leben
ermöglicht wird. Mehr
zu den bekannt gewordenen Vorfällen stand damals bei
networld.at/profil.
15.7. / 24.8.2007 –
Sexualverbrechen von Priestern in der Diözese Los Angeles: 660 Millionen
Dollar Entschädigung für 500 Opfer / Haftpflichtversicherungen müssen 227
Millionen zahlen – die Spitze eines Eisbergs.
Bereits 10.000 Kirchen–Opfer haben in den USA geklagt. Der jetzige Vergleich
mit den 500 Opfern erspart der römisch-katholischen Kirche zunächst weitere
Prozesse. Trotz der finanziellen Entschädigung bleiben oft tiefe Wunden. Ein
Mann, der den Tränen nahe ist, erklärt im Fernsehen: Die Summe könne ihm
seine Kindheit "nicht zurück geben" (ZDF, Heute, 16.7.2007).
Und das Opfer Mary Ferell erklärt: "Das Geld zeigt nur die ungeheuerliche
Schuld. Ich würde es zurückgeben, könnte ich dafür meine Kindheit wiederhaben"
(Süddeutsche Zeitung, 16.7.2007). Der Religionswissenschaftler
Prof. Dr. Hubertus Mynarek rät in diesem Zusammenhang deshalb: "Kinder
sollten am besten gar keinen Kontakt zu Priestern haben" (Das Weisse
Pferd Nr. 6/2002). Denn das Risiko ist überdurchschnittlich groß, und
Eltern handeln mittlerweile verantwortungslos, wenn sie ihren Kindern noch
gestatten, sich im Umfeld eines Priesters zu bewegen bzw. wenn sie sie ohne
Begleitung eines Erziehungsberechtigten in die katholische Kirchengemeinde gehen
lassen. In der Diözese Los Angeles kam man z. B. in 75 % aller
katholischen Kirchengemeinden Sexualverbrechen an Kindern auf die Spur. Die Süddeutsche Zeitung
schreibt: "Es stellte sich heraus, dass in drei Vierteln der 288 Pfarreien der
Diözese im Laufe der Jahre mindestens einer der 221 Priester, Mönche oder
Laienlehrer Dienst getan hatte, denen Kindsmissbrauch vorgeworfen wurde. Und es
stellte sich ebenso heraus, dass die Kirche in vielen Fällen Bescheid wusste
und, wenn überhaupt – nur Täter versetzte – und sie einfach weitergewähren ließ"
(16.7.2007). Dabei wurde einer der Priester
vom zuständigen Kardinal Mahoney immer wieder in eine andere Kirchengemeinde
versetzt, nachdem er in der jeweils vorherigen Gemeinde Kinder missbraucht
hatte. Auf
diese Weise brachte er es auf 17 Pfarrstellen. (El pais, 16.7.2007)
Wer jedoch glaubt, die Kirche würde jetzt reinen Tisch machen, der irrt. "Die
Erzdiözese veröffentlichte mehrere Schuldbekenntnisse, gab zu, die Täter und
nicht die Opfer geschützt zu haben, und weigerte sich dennoch, Unterlagen heraus
zu geben, in denen Missbrauchsfälle dokumentiert waren – und die Fehlreaktion
der Kirchenhierarchie. Am Ende kommt die Einigung die Kirche in Los Angeles
vielleicht tatsächlich noch vergleichsweise billig." (Süddeutsche Zeitung,
16.7.2007)
Zudem lässt sich die Kirche einen großen Teilbetrag von ihren
Haftpflicht-Versicherungen rückerstatten. Hierbei geht es um 227 Millionen
Dollar. Von den Zahlungen an die Kirche sind auch zwei deutsche Gesellschaften
betroffen. Während die Allianz-Versicherung den Schaden durch die klerikalen
Sex-Verbrechen noch nicht bezifferte, geht die Münchner Rück von "mehr als
10 Millionen Euro" aus (Financial Times Deutschland, 17.7.2007).
Lesen Sie zur gerichtlichen Einigung in den USA auch
spiegel.de
vom 15.7.2007.
31.8. / 7.9.2007 / 30.10.2012 –
Wegen Ministrantenmissbrauchs vorbestrafter Priester von
Kirche wieder in Gemeinde eingesetzt / "Grausames Experiment mit der Seele
unserer Kinder" / Priester nach erneutem Sexualverbrechen
verhaftet / Vertuschungspolitik der Kirche von Staatsanwaltschaft gedeckt? /
"Der Bischof muss hart bestraft werden" / Ministranten sollten mindestens 18 Jahre alt sein
– Die erste Agenturmeldung zum Thema lautete wie folgt: "Ein
wegen Kindesmissbrauchs vorbestrafter katholischer Pfarrer aus dem Landkreis
Regensburg soll sich erneut an einem Kind vergangen haben. Gegen
den 39-Jährigen sei wegen Fluchtgefahr ein Haftbefehl erlassen worden,
teilte die Nürnberger Justizpressestelle mit. Die Staatsanwaltschaft wirft
dem Mann vor, sich mehrere Jahre lang an einem Ministranten vergangen
zu haben. Erst im Juli war bekannt geworden, dass das Bistum Regensburg den
Mann trotz seiner einschlägigen Vorstrafe wieder in der Gemeindeseelsorge
einsetzt hat. Bereits vor acht Jahren hatte er sich als Kaplan im
niederbayerischen Viechtach an mindestens einem Jungen vergangen." (Bild
online, 31.8.2007; Aktualisierung am 1.9.2007)
Nach kurzer Zeit stellte sich dann heraus, dass der im Jahr 2000 verurteilte
Priester sich seither "mehrere Jahre" erneut an einem Ministranten
an seinem neuen Dienstort vergangen habe. In einer dpa-Meldung
heißt es dazu: "Der Bürgermeister von Riekofen, Armin Gerl, warf der
Kirchenleitung Versagen vor. Sie hätte die Gläubigen schon vor
Jahren über die kriminelle Vergangenheit des Priesters aufklären müssen ... Der
Rathauschef kritisierte weiter, das Bistum hätte dem vorbestraften
Geistlichen ´auf die Finger schauen` müssen. ´Die Schuld muss man dem
Ordinariat geben`", das sich seinerseits damit verteidigte, der Priester sei
"laut einem Gutachten geheilt" gewesen (3.9.2007). Dem
widerspricht der Leiter der "Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch
an Kindern", der Sozialpädagoge Johannes Heibel: "Unter Fachleuten ist es
unumstritten, dass Pädophilie eine Neigung ist, die sich nicht therapieren
lässt" (Süddeutsche Zeitung, 4.9.2007). Doch noch vor fünf Wochen,
als die Passauer Neue Presse erstmals von den neuen Vorwürfen gegen
Pfarrer Peter K. berichtete (Quelle siehe auch
gegensexuellegewalt.at, Nr. 07/2007), wiegelte der Generalvikar des Bistums
Regensburg, Michael Fuchs, ab. "Von dem Pfarrer gehe keine Gefahr für Kinder
mehr aus, hieß es." (PNP, 3.9.2007)
"Ich
bin froh, dass mein Sohn nie Ministrant war."
|
Deutliche Kritik übt Johannes Heibel sowohl an der Kirchenleitung als auch
an der Staatsanwaltschaft: "Der Priester kam im Jahr 2000 mit einem
Strafbefehl ohne öffentliche Verhandlung davon. Für mich sieht
das so aus, dass die Vertuschungspolitik der Kirche von der
Staatsanwaltschaft gedeckt wurde. Wäre der Täter zum Beispiel ein einfacher
Arbeiter gewesen und kein Pfarrer, dann wäre die Justiz sicher anders
vorgegangen." Und: "Die Macht der Kirche in Bezug auf unser
Rechtssystem ist nicht von der Hand zu weisen. Dafür gibt es auch
Beispiele aus anderen Bundesländern. Aber so ein Fall ist doch kein
Kavaliersdelikt, den man unter der Hand regeln kann" (Süddeutsche Zeitung, 4.9.2007). Und
weiter: "Sexueller Missbrauch, begangen von einem Pfarrer, richtet oft noch
einen größeren seelischen Schaden an als sexuelle Gewalt vom eigenen Vater."
Aktualisierungen am 6.9. und 7.9.2007: Nach Recherchen des Magazins quer
(Bayerischer Rundfunk, 6.9.2007) gingen die Verbrechen des Pfarrers
in Riekofen über seinen einstigen Missbrauch in Viechtach hinaus. Und Opfer
seien diesmal nicht nur ein Ministrant, sondern mehrere, denen der
Amtsträger in Einzelgesprächen offenbar zunächst aus einem sexuellen
Aufklärungsbuch vorlas, bevor er zum Praktischen überging bzw. übergehen
wollte. In einer Erklärung des Pfarrgemeinderats Riekofen vom 6.9.2007
heißt es, es hätten zudem "zahlreiche versuchte sexuelle Übergriffe
stattgefunden" (z. B. Main-Post, 7.9.2007). Und mittlerweile
ist auch bekannt, dass der Regensburger Bischof Ludwig Müller bei der
Verleihung der Pfarrstelle an den pädophilen Priester gegen einen
Beschluss der deutschen Bischöfe verstieß, verurteilte Sexualtäter nicht
mehr im Gemeindedienst einzusetzen. Aus diesem Grund ist es auch
verständlich, wenn Johannes Heibel von der "Initiative gegen Gewalt und
sexuellen Missbrauch an Kindern" fordert: "Der Bischof muss hart bestraft
werden" (Süddeutsche Zeitung, 4.9.2007).
Dabei waren die Anschuldigungen gegen ihn noch gravierender: Der Pfarrgemeinderat Riekofen beklagt, dass der Priester während seiner
juristischen Bewährungszeit vom Bistum keineswegs nur im "Altenheim" eingesetzt wurde,
sondern bereits im Gemeindedienst.
Das Bistum habe sich auf ein "grausames Experiment mit den Seelen
unserer Kinder" eingelassen (z. B. Main-Post, 7.9.2007).
Dafür sollte der Bischof zumindest zurück treten. Was allerdings – nicht
ganz überraschend – nicht geschah, im Gegenteil. Der Bischof wurde 2012 von
Papst Joseph Ratzinger zum Kardinal ernannt und in den Vatikan zum Leiter
der Glaubenskongregation befördert.
Bischof Müller hatte sich noch 2007 damit gebrüstet, dass er für sein
Verhalten von Papst Joseph Ratzinger nicht
kritisiert wurde.
Doch leider ist es immer dasselbe, hundertfach, tausend- und
zehntausendfach, Ausnahmen nicht bekannt: Die Kirche fordert von ihren Priestern sexuelle
Enthaltsamkeit. Und während diese vordergründig immer wieder mit Worten wohlgeformte
und hohle Predigten
halten, werden hinter den Kulissen sexuelle Ausschreitungen und Verbrechen in
unübersehbarem Ausmaß praktiziert. Dabei verstecken sich die kirchlichen Würdenträger
in der Öffentlichkeit hinter ihren Religionstalaren. Doch was wird
darunter und dahinter nicht alles verborgen? Und hierzu schweigt die Kirche, vertuscht
und spielt herunter, so weit das irgendwie möglich ist.
"Die Kirche arbeitet mit allen Tricks", so der Leiter der Initiative
gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch, Johannes Heibel
(Süddeutsche Zeitung, 4.9.2007).
Deshalb kann sich der Bürger nur noch selbst helfen, was z. B. auch
bedeutet: Die Kinder schützen und nicht mehr in die Kirche schicken und
auf jeden Fall von Priestern fernhalten. In der Diözese Los Angeles
waren die Kinder z. B. in 75 % aller Pfarreien in mittelbarem oder
unmittelbarem Kontakt mit Sexualverbrechern, meist den Priestern selbst.
In Deutschland gibt es noch keine so detaillierten Zahlen.
Doch auch hier müsste einiges geschehen, z. B. ein Handeln des
Gesetzgebers. So könnte z. B. das Jugendschutzgesetz dahin
gehend erweitert werden, dass der römisch-katholischen Kirche
grundsätzlich untersagt wird, Ministranten unter 18 Jahren zu beschäftigen, weil die Gefahr für die Jugendlichen und
Kinder, sexuell missbraucht zu werden, einfach zu groß ist.
Doch auch wenn von einer bestimmten Anzahl von Priestern keine sexuelle
Bedrohung für Kinder ausgeht, so droht ihnen durch den Priester
auf jeden Fall eine Gottesvergiftung durch die kirchlichen Lehren (siehe
dazu auch Der Theologe Nr. 18).
17.9. / 18.9.2007 –
"Schweigegelder" der Kirche, um pädophilen Priester zu schützen. Dieser nutzt
die Deckung für neue Verbrechen
– Die Sexualverbrechen an Kindern in Riekofen in Bayern hätten leicht verhindert werden können. Doch das Bistum
Regensburg startete stattdessen ein "grausames Experiment mit den Seelen von
Kindern" (Pfarrgemeinderat Riekofen) und drehte seither an der
Wahrheit, dass sich die Balken biegen.
Die Fakten:
Mittlerweile scheint klar, dass der Priester die Ministranten "einzeln
eingeladen und aus einem Sexualkundebuch vorgelesen" habe (Der Spiegel
Nr. 38/2007). "Dann habe der Priester die Jungs oft gefragt, ob sie
schon einmal Sex hatten. Anschließend soll er zudringlich geworden sein.
´Die Übergriffe`, mutmaßt der Vater [eines Jungen], ´waren wohl wesentlicher
schlimmer als das Geschehen in Viechtach [wo der Priester einem Neunjährigen
an das Geschlechtsteil fasste und einen Zwölfjährigen dazu brachte, sich vor
ihm nackt auszuziehen]. 100 Kinder sind jetzt Zeugen und sollen die
"Übergriffe" in Riekofen bzw. mögliche Versuche dazu jetzt genauer
schildern.
Es ist genug. "Es könnte einer der schlimmsten Sex-Skandale in der deutschen Katholischen Kirche werden." (Spiegel online, 17.9.2007) |
Vertuschungen, Schweigegelder, Verdrehungen der Wahrheit (=
Lügen) der Kirchenoberen:
Die Opfer des
Priesters in Viechtach [dem vorausgehenden Dienstort des Priesters] bekamen
insgesamt 6500 DM Schweigegeld vom Bistum.
Dafür gehen die Eltern
nicht zur Polizei, sondern lassen das Bistum die Vergehen "intern regeln".
Eine schriftliche
Zusicherung, dass der Priester nicht wieder mit Jugendlichen arbeiten wird,
bekamen die Eltern der Opfer ausdrücklich nicht: Eine solche Zusicherung könne "nicht
gutgeheißen werden", doch der künftige Einsatz werde "erst aufgrund einer
sorgfältigen Entscheidung erfolgen," so die Erklärung des Bistums an die
Eltern. (Der
Spiegel Nr. 38/2007)
Auch einen Vorbehalt
einer evtl. späteren Anzeige wies das Bistum zurück: "Da der künftige
seelsorgerliche Einsatz von Herrn K. allein im Kompetenzbereich des
Bischöflichen Ordinariats verbleiben soll, wobei bei Art und Zeitpunkt des
Einsatzes die Vorfälle berücksichtigt werden, können wir es nicht
akzeptieren, dass ... eine Anzeige vorbehalten bleibt." Das heißt: Die 6500
DM gab es nur nach Unterschrift der Eltern unter diese Bedingung.
Da der Priester dann aber von einem Mitwisser angezeigt wurde, kam es zu
einer Bewährungsstrafe,
welche die Kirche im Lebenslauf des Würdenträgers dann allerdings vertuschte,
indem man einfach den Dienstort, an dem es passierte, aus dem Lebenslauf
strich.
"Die Kirche habe erst
eine vierjährige Therapie abgewartet, bevor K. wieder in die Nähe von
Kindern eingesetzt wurde, sagte Bistumssprecher Jakob Schötz noch vergangene
Woche" (Der Spiegel Nr. 38/2007). Doch Tatsache ist: Zwar setzte man
ihn sogleich schwerpunktmäßig im Altenheim ein, doch nur wenige Monate (!) nach
Beginn der dreijährigen "Bewährungszeit" firmte der Priester im Frühjahr
2001 bereits aushilfsweise die Kinder in Riekofen und segnete "dabei mindestens einen
Jungen, der laut Zeugenaussagen zu seinen späteren Opfern zählen sollte".
Und bereits von hier an, also ab 2001, hatte der pädophile Priester in Riekofen wieder die Kinder im Visier und begann mit der
"Ministrantenarbeit". Schließlich wurde der Priester von Bischof Gerhard
Ludwig Müller nach der "Bewährungszeit" als
ordentlicher Priester von Riekofen eingesetzt, obwohl die Deutsche
Bischofskonferenz den Gläubigen und der Gesellschaft versprochen hatte,
verurteilte Sexualstraftäter nicht mehr als Seelsorger für Kinder
einzusetzen. Der Bischof von Regensburg hielt sich jedoch nicht daran.
Und so wurde es dem pädophilen Priester leicht gemacht, wieder seinen
sexuellen Vorlieben nachzugehen: "Überhaupt bemühte sich der junge Kirchenmann rührend um die
Jugend ... schaffte es, rund 100 Schüler aus der Gemeinde als Ministranten
zu werben" (Der Spiegel Nr. 38/2007). Und auch bei dem Gutachten, das nach kirchlicher Rechtfertigung angeblich die "Heilung"
des Priesters behauptete, handelte es sich nur um eine Stellungnahme des
persönlichen Therapeuten des Priesters.
Die Mutter der in
Viechtach missbrauchten Jungen hat "die Kirche in Regensburg" "mehrfach"
"vor so etwas gewarnt", nachdem sie die Schweigevereinbarung unterzeichnet
hatte. Doch die Kirche vertuschte und verharmloste, was das Zeug hielt und
setzte sich nach Zahlung der 6500 DM selbstherrlich über alle Warnungen
hinweg.
Man wird sehen, wie sich der Bischof und seine Leute diesmal
wieder aus der Situation herauszuwinden versuchen. Zu bedenken ist hierbei
auch, dass die Kirchenmitglieder ja Kirchensteuer zahlen und
obendrein Spenden an die Kirche geben. "Für wo am Nötigsten"
heißt es oft bei der Zweckbestimmung von Spenden an die Kirche. Damit
hätte man wohl im Ernstfall genügend Spielraum für weitere Schweigegelder
oder Schmerzensgelder.
PS: Erst im Sommer 2004 wurde bekannt, "dass ein Pfarrer in
Falkenberg [im Bistum Regensburg] über einen Jungen hergefallen war. Die
Eltern des Opfers wandten sich an das Bistum, wurden aber nach eigenen
Aussagen hingehalten. Erst als sie dann doch zur Polizei gingen, wurde der
Priester aus dem Verkehr gezogen". (Der Spiegel Nr. 38/2007)
Deshalb der Aufruf: Sofort zur Polizei gehen und sich nicht
mitschuldig an den Vertuschungspraktiken der Kirche machen (auch
nicht gegen Schweigegeld). In der Diözese Los Angeles/USA waren zuletzt
in 75 % aller Kirchengemeinden Sexualstraftäter tätig, meist die Priester
selbst.
Deshalb die weiteren Aufrufe: Ministrieren soll vom Gesetzgeber im
Jugendschutzgesetz erst ab 18 Jahren erlaubt werden. Und: Kinder
sollten gar keinen unmittelbaren Kontakt zu Priestern haben oder nur in
Begleitung Erwachsener.
|
21.9.2007 –
Verhöhnung: Bischof Gerhard Ludwig
Müller vergleicht verfehlte Personalpolitik mit Jesus von Nazareth
– Bischof Gerhard Ludwig Müller, der gegen
die "Leitlinie" der Deutschen Bischofskonferenz verstoßen hatte und entgegen
dieser "Linie" einen verurteilten Sexualstraftäter an Kindern wieder im
Gemeindedienst mit Kindern eingesetzt hatte, wäscht seine Hände in Unschuld.
Mehr noch: Er vergleicht sich mit Jesus von Nazareth. Der Bischof wörtlich:
"Wenn Jesus auch den schlimmsten Sündern verziehen hat, wie konnte man
dem Pfarrer da eine zweite Chance versagen?" (Spiegel online, 21.9.2007)
Hier wird Jesus, der Christus, einmal mehr verhöhnt. Denn:
Die Jünger und Nachfolger von Jesus waren keine praktizierenden Pädophilen –
im Unterschied zu Tausenden von katholischen Priestern.
Jesus von Nazareth hat keine Verbrechen vertuscht wie die römisch-katholische
Kirche, sondern er hat die Menschen zur aufrichtigen Reue geführt, im
Einzelfall auch öffentlich. Und wer ehrlich bereute und die Geschädigten um
Vergebung gebeten hatte, dem sagte Er: "Gehe hin und sündige hinfort nicht
mehr". Nach echter Reue und ehrlicher Vergebungsbitte muss man jedoch im
katholischen Pädophilen-Sumpf lange suchen. Meist ging es darum, die Vergehen
mit Biegen und Brechen zu verharmlosen bzw. durch Schweigen auszusitzen, evtl.
mit der Hilfe von Schmerzens-, bzw. Schweigegeld. Zudem wurden die Opfer immer
wieder eingeschüchtert.
Eine "zweite Chance" hätte aus katholischer Sicht sein können, den
vorbestraften Priester nicht mehr im Gemeindedienst einzusetzen, sondern
anderweitig. Doch der Bischof setzte den Straftäter ausgerechnet in dem
Bereich wieder ein, in dem er straffällig geworden ist, und er ließ es zu, dass
der Priester dort sogar seinen Tätigkeitsschwerpunkt setzte. Und bei alledem
stellte der Bischof ihm weder eine in das Vergehen eingeweihte Aufsichtsperson
zur Seite, noch schaute man dem Täter selbst hin und wieder auf die Finger, was
wenigstens ein Minimum an Vorsichtsmaßnahmen gewesen wäre. Für dieses grob
fahrlässige eigene Fehlverhalten Jesus von Nazareth zu missbrauchen, ist
schäbig. Ob es bereits als kriminell gelten könnte,
müssten die weltlichen Richter entscheiden, doch die Staatsanwaltschaften lassen
es meist laufen und greifen nicht in die möglicherweise kriminellen
Praktiken der Kirche ein.
Bischof Müller wähnt sich in dieser Personalsache im Bund mit Jesus. Doch der
Mann aus Nazareth hätte niemals einen vorbestraften Sexualtäter mit pädophiler
Neigung (über deren "Heilungs"-Chance auch Psychologen sehr skeptisch urteilen)
in seinem Namen unbeaufsichtigt auf Kinder losgelassen. Sondern Jesus war hier
sehr drastisch: "Und wer einen dieser Kleinen, die an mich glauben, zum
Abfall verführt, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein an den Hals
gehängt und er ins Meer geworfen würde." (Markus 9, 38)
PS: Aus sehr vielen Prozessen gegenüber pädophilen Sexualverbrechern im
Priestergewand ist bekannt, dass die Opfer durch die Taten auch ihren Glauben an
Gott verloren hatten.
Mehr zu den Vorgängen in Riekofen siehe hier.
Grundsätzlich: Die Kirche kann sich gerne römisch-katholisch nennen. Doch
sie sollte bei all´ ihrem Treiben und Tun wenigstens Jesus von Nazareth "aus dem
Spiel lassen". Denn nicht nur das Fehlverhalten ihrer Würdenträger widerspricht
Jesus, dem Christus. Auch die offizielle römisch-katholische Lehre (siehe z.
B. Der Theologe Nr. 18) hat nichts mit Jesus zu
tun. Außerdem hatte Jesus niemals Priester gewollt, die sich mit speziellen
Gewändern vom Volk abheben möchten, auf Kanzeln stehen oder auf einem äußeren
Altar Zeremonien praktizieren. Jesus war ein Mann des Volkes, nicht der Kirche.
Das kirchliche Brimborium und Schaugepränge
stammt demgegenüber aus den antiken
Götzenkulten.
17.6. / 28.10.2007 / 21.6. / 17.9.2008 –
Vergewaltigungen von Kindern und mafiaähnliche Vorfälle in "evangelischem" Dorf
/ Bedenkliche Rolle der Kirche
– Im "evangelischen" unterfränkischen Dorf Eschenau
hat es über 30 Jahre gedauert, bis lange verschwiegene Vergewaltigungen von
Kindern und jugendlichen Mädchen
ans Licht der Öffentlichkeit gerieten. "Mädchen ab sechs Jahren sollen keine Jungfrauen mehr sein"
(Magazin Neun 7), und es gebe "Täter und Mittäter". Eines der bisher bekannten
acht Opfer
des Kindsmissbrauchs erklärte: "Anfang der 70er Jahre sei sie [als
Mädchen]
bei einem Sommerfest der evangelischen Pfarrjugend auf brutalste Art
vergewaltigt worden"
(PS: Eine andere Vergewaltigung soll sogar im evangelischen Pfarrhaus stattgefunden haben). Und: "Wenn ich jetzt sehe,
wie uns Dorfbewohner als Nestbeschmutzer beschimpfen und am liebsten fortjagen
wollten, dann weiß ich, wie es uns vor 30 Jahren ergangen wäre
(Main Post, 15.6.2007; ZDF/Mona Lisa, 17.6.2007). Ein anderes Opfer – sie wurde zwischen ihrem 4. und 14. Lebensjahr immer wieder
vergewaltigt – klagt, "ihre Mutter sei auf der Straße wegen ihrer
´Huren-Tochter` angefeindet worden, ihr Vater beim Zeitungsaustragen von einem
Hof gejagt worden". Und: "Die Reaktionen sind genau so,
wie ich sie vor 30 Jahren befürchtet habe. Auch deshalb habe ich geschwiegen"
27.10.2007 –
Kindsmissbrauch:
Bischof Müller lehnt Entschuldigung weiter ab und beruft sich auf den Papst
– Obwohl er einen wegen Kindsmissbrauchs vorbestraften Priester wieder im
Gemeindedienst einsetzte, wo dieser erneut Kinder missbrauchte, lehnt
Bischof Gerhard Ludwig Müller aus Regensburg weiter eine Entschuldigung
kategorisch ab und weist alle Kritik von sich. Der Bischof wörtlich:
Der einzige Vorgesetzte eines Bischofs sei der Papst, "und von
dieser Seite habe ich noch keine Kritik gehört". (Süddeutsche Zeitung,
27.10.2007)
Bischof Müller hat in der Tat Recht. Was in der Kirche zählt, ist, was
der Papst sagt, und ansonsten, was der Bischof sagt. Die Kirchenschafe
müssen den Kirchenherrschern in Regensburg, Rom und anderswo nur ihr üppiges
Leben aus Predigen, Repräsentieren und Anderen–sagen-wo-es-lang-geht bezahlen,
und sie haben ansonsten im Konfliktfall zu gehorchen. Und solange sie weiter
gehorchen und zahlen, werden sie von ihren Oberhirten auch weiter so
gedemütigt. Sie haben es vermutlich nicht anders verdient.
Lesen Sie dazu auch die Informationsschrift der Freien Christen Nr. 1:
Gott wohnt nicht in Kirchen aus Stein –
Darum treten Sie aus, Sie sind nicht allein.
29.10.2007 –
Katholik als "einer der kaltblütigsten Täter
der deutschen Justizgeschichte" – Ronny Rieken brachte in
den 90er–Jahren zwei Mädchen um, vergewaltigte mindestens 14 weitere. Er war
Mitglied der römisch-katholischen Kirche. Die ARD
bringt um 21 Uhr eine Dokumentation. Welche Bedeutung hat die
Konfessionszugehörigkeit? Um die konfessionellen Weltanschauungsbeauftragten
zu fragen: Wie hätten sie reagiert,
wenn Rieken keiner der "Söhne und Töchter der Kirche" gewesen wäre, sondern einer
anderen Religion?
Siehe
spiegel.de
vom 26.10.2007.
18.12.2007 / 4.11. / 9.12.2009 –
Ratsvorsitzender des Diakonischen Werkes
verurteilt – Der Pfarrer soll sich bei "Psycho-Experimenten" an Diakonen und Diakonie-Schülern vergangen
haben – Das Diakonische Werk der Evangelisch-Lutherische Kirche
in Bayern kommt nicht zur Ruhe. Erst im Oktober wurde ein ranghoher Pfarrer
vom Dienst suspendiert, da er Spendengelder veruntreut hat (siehe
hier). Es wird vermutet, dass diese in
tschechischen Casinos verspielt wurden. Nun ist einer der Obersten, der
Ratsvorsitzende des Diakonischen Werkes in Bayern, Pfarrer Karl Heinz Bierlein von
allen Ämtern zurückgetreten. Ihm werden sexuelle "Grenzüberschreitungen" an
Untergebenen zur Last gelegt. Die Betroffenen werden psychologisch betreut.
Die Süddeutsche Zeitung schreibt am 15.12.2007: "Bierlein
gehört zu den wichtigsten Sozialmanagern in Bayern, ist Träger des
Bundesverdienstkreuzes. Die Rummelsberger Anstalten der Diakonie
beschäftigen 6100 Mitarbeiter in 170 Sozialeinrichtungen – darunter
Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime sowie Behinderteneinrichtungen. Auch
ein geschlossenes Heim für verhaltensauffällige Jugendliche gehört dazu. Für
2006 meldete das Unternehmen eine Bilanzsumme von 522 Millionen Euro. Bierlein stand seit 1997 an der Spitze der Rummelsberger Anstalten."
Unser Vorschlag: Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern ändert
ab sofort das Tätigkeitsfeld ihres bisherigen "Sektenbeauftragten". Anstatt
Lügen, Verleumdungen und haarsträubende Spekulationen über Andersgläubige zu
verbreiten, soll sich der Beauftragte in Zukunft um die Verbesserung von
Ethik und Moral und um die Verhinderung von Verbrechen in der eigenen Kirche
kümmern.
Die weitere Entwicklung: Psycho-Experimente: Der Pfarrer und Diakonie-Chef soll
Studenten auch mit Metallklammern an den Brustwarzen und Stocks- und Gürtelschlägen traktiert haben, so die
weiteren Untersuchungen.
Nach Verhängung einer Haftstrafe von 11 Monaten mit Bewährung im Juni 2008 hat Pfarrer Karl Heinz Bierlein die
Entlassung aus dem Dienst der Evangelisch-Lutherischen Kirche zum 31.12.2009
beantragt. Dem Antrag wurde entsprochen. Ein Leser der Online-Ausgabe des Münchner Merkur
schreibt dazu im Hinblick auf anderweitige legale Gewalt-Praktiken in der
Kirche: "Alternativ [für den Pfarrer] käme das Opus Dei in Frage. Mit
Bußgürtel und fünfschwänziger Peitsche zur Selbstgeißelung kann er bis zum
Grabe seine Schmerzgrenzen austesten."
(4.11.2009)
Aktualisierung: Mittlerweile ist der Ex-Diakonie-Chef bei einem
anderen Diakonischen Werk in Bonn wieder in führender Stellung tätig.
Heftige Kritik wird in der Zwischenzeit an Landesbischof Johannes Friedrich
geübt. Er hat sich mit Direktor Karl Heinz Bierlein getroffen, jedoch nicht
den Kontakt zu seinen Opfern gesucht, den missbrauchten Jung-Diakonen.
(Süddeutsche Zeitung, 12.12.2009)
Siehe auch:
Diakonie Rummelsberg:
Bonuszahlungen und hohe Abfindungen für Manager sowie eigene
Zeitarbeitsfirma, um Lohnkosten für Angestellte und Arbeiter nach unten
drücken zu können.
17.4.2008 – Der Schmutz hinter den festlichen Gewändern – Papst "schämt sich" für ca. 5.000 pädophile Verbrecher im Priestertalar in den USA. Doch keine Vergebungsbitte – Es ist wie immer. 13.000 Kinder wurden in den USA Opfer von ca. 5000 römisch–katholischen Priestern, und der Papst empfinde darüber "tiefe Scham" und kündigt Entlassungen von pädophilen "Hochwürden" und Hilfe für die Opfer an. Doch den Satz "wir bitten alle Opfer um Vergebung" hat er einmal mehr nicht gesagt. Zudem weist auch der Opfer-Verband Snap (Suvivors Network of those Abused by Priests = "Überlebenden-Netzwerk von denen, die von Priestern missbraucht wurden") darauf hin, dass z. B. noch immer "hunderte Bischöfe willentlich und wiederholt" Gemeindemitglieder hintergingen, gegenüber der Polizei schwiegen und Kinder weiter Risiken aussetzten. (Spiegel online, 17.4.2008)
24.4.2008 –
Priester küsste Ministranten
und fasste ihm dabei zwischen die Beine – Mitglied des Pastoralrats "in
großer Sorge um die Messdiener" – Was der Würdenträger des Erzbistums
Hamburg hinter verschlossenen Türen mit Ministranten tat, sei erst einmal
dahin gestellt. Ein Mitglied des Pastoralrats des Bistums, Krzysztof Stobinski, hat jetzt zunächst Strafanzeige gegen den "keinesfalls
unbekannten und unbedeutenden" Priester (rp-online, 24.4.2008)
gestellt – und zwar aufgrund von Beobachtungen mehrerer Zeugen. Die Vorwürfe
"richteten sich im Kern nicht gegen die angeblich aktiv ausgelebte
Homosexualität des Pfarrers, sondern gegen den Missbrauch von Kindern und
Jugendlichen". "In einem Brief an die Kirchenleitung sollen die
Unterzeichner davon berichten, sie hätten einen Vikar gesehen, wie er einen
Jungen geküsst und ihm dabei zwischen die Beine gefasst habe." "Ich kann es
persönlich nicht verantworten, dass weiterhin Kinder missbraucht werden",
sagte jetzt Stobinski. Und in einem anderen Schreiben heißt es, "dass man in
großer Sorge um die Messdiener sei". Der Priester wurde daraufhin vom
Erzbischof Werner Thissen bis zur Klärung aller Vorwürfe vom Dienst
beurlaubt. Die Vorwürfe reichen bereits in die Jahre 1999 und 2000 zurück
und wurden erst jetzt öffentlich, als man entsprechende Brief-Unterlagen
eines "schwer erkrankten" anderen Pfarrers gefunden hatte.
Der Sorge um die Messdiener schließen wir uns an. Bereits im Jahr 2002
sprach eine engagierte Katholikin öffentlich aus, was mittlerweile viele
Eltern denken. "Ich bin froh, dass mein Sohn nie Messdiener war"
(Tagesspiegel, 25.2.2002). Andere Eltern, die ihren Kindern den
Ministrantendienst erlauben, müssen sich hingegen fragen lassen, ob sie
nicht Russisch Roulette mit der seelischen Gesundheit ihrer Jungen und
Mädchen spielen. Lesen Sie dazu auch unsere Forderung:
Messdiener sollten mindestens 18 Jahre alt
sein.
28.4. / 5.5.2008 / 10.9.2021 –
"Inzest–Drama" in katholischer Familie in Österreich – Verhinderte kirchliche "Anti-Sekten-Stimmung"
frühere Aufklärung?
–
Der Elektro-Ingenieur Josef Fritzl aus
Amstetten in Niederösterreich (73), der seine Tochter 24 Jahre lang in einem
Kellerverlies ohne Sonnenlicht gefangen hielt und mit ihr sieben Kinder
zeugte, ist nach Angaben der Berliner Morgenpost Mitglied der römisch-katholischen Kirchengemeinde Amstetten-St.-Stephan und zahlt seinen Kirchenbeitrag an die
römisch-katholische
Kirche in Österreich. "Wir haben hier eine funktionierende Gemeinde", sagt
Diakon Engelbert Lagler betroffen (Berliner Morgenpost, 29.4.2008).
Die Fritzl-Kinder wurden lt. Bild in der benachbarten katholischen
Kirchengemeinde Amstetten-St.-Marien in das kirchliche Leben eingeführt.
"Die
drei Kinder, die die Familie adoptiert hat, wurden bei uns getauft und
bekamen in unserer Kirche die Erste Heilige Kommunion", so Pfarrer Franz
Halbartschlager. (Bild, 5.5.2008)
Josef Fritzl hatte seine Tochter Elisabeth nach deren Aussagen mit 11 Jahren das erste
Mal sexuell missbraucht, was dieser jedoch bestreitet. Seit ihrem 18. Lebensjahr sperrte er sie dann
auf jeden Fall 24
Jahre lang in sein dunkles Kellerverlies ein und missbrauchte sie dort
ständig – vor den Augen der Kinder.
Drei davon (19, 18 und 5 Jahre) sahen niemals Sonnenlicht. Eines starb. Und
über die drei anderen log er: Elisabeth habe sich mit 18 Jahren einer
"Sekte" angeschlossen, habe die drei Babys jeweils nachts vor
seine Türe
gelegt und sei ohne weitere Kontaktaufnahme wieder in der "Sekte"
abgetaucht. Josef und seine Frau Rosemarie Fritzl haben diese drei Kinder
dann adoptiert. Fritzl hatte seine Tochter einst gezwungen, einen Brief zu
schreiben, in dem die damals 18-Jährige gebeten haben soll,
"nicht nach ihr zu suchen", so ein Pressebericht (http://diepresse.com).
Und: "Mit dieser Darstellung soll er auch die Behörde getäuscht haben, die
ihm die [drei] Kinder anvertrauten. Der Verdächtige soll die Tochter [zudem]
gezwungen haben, [weitere] handschriftliche Briefe zu verfassen, um seine Behauptungen
zu untermauern." (Main-Post, 30.4.2008)
In der von Kirchenvertretern über Jahrzehnte geschürten Anti-Sekten-Stimmung
wird diese erfundene Geschichte von den Behördenvertretern, in der
Kirchengemeinde und bei den Nachbarn bereitwillig geglaubt, denn sie passt
genau in das von der modernen "Inquisition" der Kirche gezeichnete
aggressive und verlogene "Sektenschema".
So fragte niemand nach. Fritzl
"habe diese Geschichte mit einer
derartigen Sicherheit erzählt, dass niemand Verdacht geschöpft habe. ´Er war
so überzeugend, wie er gelitten hat und wie seine Familie [deswegen]
gelitten hat`", so der Bekannte Anton G. (Focus online, 3.5.2008).
Doch der Horror
passierte eben einmal mehr nicht bei einer von den Kirchen als "Sekte"
verteufelten und in diesem Fall von einem Katholiken erfundenen kleinen Glaubensgemeinschaft, sondern wieder
einmal in den eigenen Reihen.
Jetzt flog alles auf, nachdem
Josef Fritzl
seine – mit seiner mittlerweile 42-jährigen Tochter Elisabeth gezeugte
– 19jährige Tochter Kerstin ins Spital ließ, nachdem diese todkrank wurde.
Zunächst versuchte der Katholik Fritzl die alte Masche: Seine Tochter
Elisabeth habe
ihre bei der "Sekte" todkrank gewordene erwachsene Tochter vor der Tür abgelegt,
damit Fritzl ihr helfe. Der katholische Pfarrer gab ihr bereits die "letzte
Ölung" (Bild, 5.5.2008), doch mittlerweile
gehe es ihr besser. Als zur Ermittlung des Krankheitsverlaufs
polizeilich nach der Mutter gesucht wurde und diese nach Fritzls Plan dafür kurzzeitig die
"Sekte" verlassen soll, fliegt alles auf. Denn Elisabeth Fritzl packt aus, als man ihr
versichert hat, niemals mehr Kontakt zu ihrem Vater haben zu müssen.
Warum spielt es eine Rolle, dass Josef Fritzl römisch-katholisch ist?
Der Grund ist einfach: Welche Pogrom-Stimmung würden nämlich die kirchlichen
"Sektenbeauftragten" jetzt in den
Massenmedien anstimmen, wenn die Lügengeschichte von Josef Fritzl nicht
aufgeflogen wäre und die von ihm erfundene "Sekte" für alles verantwortlich
gemacht worden wäre? Oder wenn nur ein Bruchteil dessen, was von einem ihrer
Vertreter Grausames angerichtet wurde, bei einem Mitglied oder
Sympathisanten einer kleineren Gemeinschaft geschehen
wäre? Ganz Europa wäre gegen diese "Sekte" und alle anderen kleinen
Gemeinschaften aufgehetzt worden. Denn die Journalisten hätten die
Kirchenvertreter vermutlich auch gefragt, ob so etwas auch bei anderen kleinen
Gemeinschaften möglich sei, und die modernen Inquisitoren hätten wohl wieder
gesagt "Ja", so wie sie schon früher solche Anlässe geschickt genutzt
hatten, um alle ihnen missliebigen Andersgläubige über einen Kamm zu scheren und
niederzumachen. Doch einmal mehr ist der Täter römisch-katholisch. Aus
diesem Grund verschweigen die meisten Berichte das Glaubensbekenntnis
von Josef Fritzl. Würde er einer religiösen Minderheit angehören, wäre dies
völlig anders.
5.8. / 12.8.2008 –
Erzbistum Bamberg:
"Doktorspiele mit dem Trend zum Unterleib" – Domkapitular zurückgetreten
/ Zwei spätere Selbstmorde wg. Missbrauchs? / Weiterer Angestellter wegen sexueller Vergehen entlassen
/ Kirche sollte Verjährungsfristen nicht in Anspruch nehmen
– Ein Jahr nach seiner 1000-Jahr-Feier (siehe dazu Der Theologe Nr.
29 – 1000 Jahre Erzbistum
Bamberg: Kein Grund zum Feiern) wird das Bistum Bamberg erneut
erschüttert. (Zu Verbrechen, Gräueln und Vergehen in diesem Bistum in der Vergangenheit siehe
hier). Der bekannte
Personalchef des Erzbistums, Domkapitular Otto Münkemer (Besoldungsgruppe A
16), wird dabei beschuldigt,
in seiner Zeit als Direktor des erzbischöflichen Knabenseminars Ottonianum
von 1976–1991 "Schutzbefohlene" sexuell missbraucht zu haben. Er trat
nach Bekanntwerden der Anschuldigungen zurück. Münkemer "gehörte zum engsten
Beraterkreis des Erzbischofs und genoss bis zum Herbst letzten Jahres dessen
uneingeschränktes Vertrauen" (Abendzeitung Nürnberg, 31.7.2008).
Innerhalb der Kirche sind die Vorwürfe "bereits seit mehr als einem
halben Jahr bekannt, wurden jedoch diskret unter dem Tisch gehalten".
Der römisch-katholische Domkapitular wird vom Staat bezahlt.*
Dies ist jedoch derzeit nicht der einzige Skandal im Erzbistum: Ein
Angestellter hatte sich zuletzt an mehreren Frauen sexuell vergangen. Die
Staatsanwaltschaft ermittelt noch, der Angestellte hat einen
Auflösungsvertrag erhalten. (Nürnberger Nachrichten, 7.8.2008)
Aktualisierung – 12.8.2008: Hierzu schreiben die Nürnberger
Nachrichten am 12.8.2008: "Angeblich soll ein ehemaliger Schüler
des Knabengymnasiums 1990 und damit vier Jahre nach seinem Abitur am
Ottonianum Suizid begangen haben, weil er in seiner Schulzeit von dem
Geistlichen missbraucht wurde. ´Natürlich prüfen wir das nach`, so
[Oberstaatsanwalt] Düsel. In den Akten habe sich aber kein Hinweis auf einen
Zusammenhang zwischen dem Internatsbesuch und dem Selbstmord finden lassen.
Ebenso schwierig dürften sich die Ermittlungen im zweiten Fall gestalten.
Nach Informationen der Redaktion hat sich 1991 ein ehemaliger Schüler des
Bamberger Franz-Ludwig-Gymnasiums das Leben genommen, an dem Münkemer
Religionsunterricht gehalten haben soll. Laut einer ehemaligen
Grundschullehrerin des Schülers, die auch während dessen Gymnasialzeit
Kontakt zu ihm und seiner Familie gehabt haben will, habe sich der
Betroffene ab einem gewissen Zeitpunkt ´von einem Tag auf den anderen`
abgeschottet und schließlich nach mehreren fehlgeschlagenen Versuchen
tatsächlich umgebracht. Für die ehemalige Lehrerin besteht ein
eindeutiger Zusammenhang zwischen dem Freitod und dem Kontakt des Schülers
mit dem Geistlichen. Nach eigenen Angaben wurde sie in dieser Sache auch
bereits von Ermittlungsbeamten vernommen." Weiterhin wird derzeit geprüft,
ob der Domkapitular aus Kirchengeldern 10.000 Euro an die Eltern eines
weiteres Missbrauchsopfers gezahlt habe.
Aktualisierung – 20.1.2009: Die Staatsanwaltschaft Bamberg
stellte das Ermittlungsverfahren gegen den Domkapitular am 19.1.2009 wegen
"Verjährung" der Taten ein. Wie immer, muss man leider sagen. Doch
ist ein solcher Umgang mit den Taten vertretbar?
Im Zusammenhang eines anderen Verfahrens forderte ein deutscher Anwalt in
einem Brief an Papst Benedikt XVI., die Verjährungsfristen nicht in Anspruch
zu nehmen (http://hpd.de/node/4658),
damit Vorgänge vorbehaltlos aufgeklärt werden können. Dies sollte auch hier
geschehen, gerade weil die Opfer sich oft erst nach vielen Jahren oder gar
Jahrzehnten an die Öffentlichkeit trauen.
31.8.2008 / 17.3.2010 –
Priester missbraucht 47 Mädchen
– "In Kanada bekannte sich Priester Charles Sylvestre im August 2008
schuldig, zwischen 1954 und 1984 insgesamt 47 Mädchen sexuell missbraucht zu
haben." (bild.de, 17.3.2010)
17.9.2008 –
Einbrecher fand im Schlafzimmer des katholischen Priesters
kinderpornografische Fotos –
Erpressung
misslungen –
Auf ungewöhnliche Weise wurde ein katholischer Priester in
Hamm/Nordrhein-Westfalen "enttarnt". Ein Einbrecher fand
kinderpornografische Foto in seinem Schlafzimmer. Nach einer gescheiterten
Erpressung ist der Einbrecher jetzt zu fünf Jahren und neun Monaten Haft
verurteilt worden. Mehr dazu:
spiegel.de
vom 16.9.2008
Der Priester ist nur einer in einer langen Reihe. Zuletzt wurde lt.
main-rheiner.de auch gegen
einen Priester aus Völklingen wegen des Besitzes kinderpornografischer
Dateien ermittelt
und gegen einen Priester aus Bielefeld (http://www.localxxl.com)
(siehe dazu auch unsere Meldung vom
3.6.2008).
6.10.2008 –
Mehrfache Vergewaltigung eines 12-Jährigen
–
Katholischer Priester und Ex-Jugendpfarrer zu drei Jahren und neun Monaten
Haft verurteilt – Opfer brach 14 Jahre später zusammen – In
der schier unendlichen Liste von Sexualverbrechen von Pfarrern an Kindern
wird jetzt wieder einmal eine Tat strafrechtlich gesühnt, nachdem die
Talarträger sonst meist aufgrund der juristischen straffrei ausgingen. Der heute 67-jährige
Horst G., ehemaliger langjähriger Priester von St. Franziskus in Bottrop-Welheim, darf seinen nächsten runden Geburtstag vermutlich hinter
Gittern feiern. Er hatte in den 90er-Jahren als Priester einen damals
12-jährigen Jungen mindestens zehnmal sexuell missbraucht. Angeklagt waren
15 Fälle. Tatort war jeweils das Schlafzimmer des Pfarrers im Pfarrhaus. Der
Verurteilte arbeitete zeitweise auch als Stadtjugendseelsorger in
Gelsenkirchen.
"Das Opfer des Pfarrers erinnert sich, dass seine schulischen Leistungen
abfielen. Er sei auch aufsässig geworden, sagt der [heute] 26-Jährige. Als
er sich jetzt bei der Polizei offenbarte, brach er zusammen, musste in die
Klinik" (Westdeutsche Allgemeine Zeitung, 22.9.2008). Auch an einigen seiner
Geschwister soll sich der Priester vergangen haben.
9.10. / 4.11.2008 –
Nachts, wenn der Priester seine "Lieblinge"
sucht: Internatsschüler in ihrem Bett missbraucht – Wahrscheinlich über 100
Opfer. Zwölf Opfer
meldeten sich bisher – Ein ehemaliger
Internatsschüler eines römisch-katholischen Internats in Bad Neustadt/Bayern
packt aus. In dem Internat, das von dem Orden der "Missionare der Heiligen
Familie" (MSF) betrieben wurde, kam der Priester "über Jahre" abends und
nachts in den Schlafsaal der eingeschüchterten Jungen und nahm an ihnen
sexuelle Handlungen vor. "Die Folgen für die Opfer sind gravierend", so das
Opfer, der heute selbst Theologe ist. Pater Michael Baumbach von der Leitung
des Ordens erklärte, die Taten wären in den 70er-Jahren geschehen und seien
"eindeutig verjährt". Fast wie immer also. Anders dieses Mal
zunächst jedoch die Sichtweise der Ermittlungsbehörden: "Nach Auskunft des
Schweinfurter Leitenden Oberstaatsanwalts Rainer Vogt hängt die Frage der
Verjährung davon ab, wie schwer die Taten wiegen. Er könne nicht von
vornherein sagen, das sei verjährt, so Vogt." (Main-Post, 9.10.2008)
Der Beschuldigte hat bereits gestanden und wurde in ein Kloster
versetzt.
Mittlerweile weitet sich das Ausmaß der Verbrechen immer weiter aus:
Der Theologe, der den Stein ins Rollen brachte, berichtet: "Es gebe drei
Gruppen von Betroffenen: ´Die, die missbraucht wurden, die, bei denen es
versucht wurde und die, die den Missbrauch mitbekommen haben.` So
gesehen liege die Zahl der Betroffenen, die damals etwa zehn Jahre alt
waren, ´wahrscheinlich nicht unter 100`. Es habe zum Teil Angst
geherrscht, wenn der Pater abends oder nachts am Bett vorbeiging. Keiner
habe ´der Liebling von Pater X` sein wollen. ´Liebling des Paters` sei
unter den Schülern ein feststehender Begriff gewesen, so der 50-Jährige
... Bei der Redaktion dieser Zeitung meldete sich auch ein früherer
Mitarbeiter einer Veitshöchheimer Firma, der 1977 beruflich in dem
Kloster zu tun hatte. Damals habe sich ihm ein etwa neunjähriger Junge
anvertraut. ´Das Kind war fix und fertig`, berichtet der Mann. Auch
einem anderem Buben sei es so ergangen. Er habe seinerzeit die
Internatsleitung informiert und dies außerdem auf dem Rathaus in Bad
Neustadt gemeldet." Der beschuldigte Priester wurde 1978 spontan
versetzt und kam wieder mit "Verjährung" davon. "Der Fall bleibt für den
beschuldigten Priester ohne strafrechtliche Folgen. ´Anlass zur Aufnahme von
Ermittlungen besteht nicht, weil die Vorwürfe in jedem Fall und eindeutig
verjährt sind`, sagte der Leitende Oberstaatsanwalt der mit dem Fall
betrauten Staatsanwaltschaft Koblenz, Horst Hund, am Mittwoch der Deutschen
Presse-Agentur dpa."
(mainpost.de
vom 21.10.2008)
In der Zwischenzeit haben sich bereits zwölf Opfer des Priester
gemeldet, die einst seine "Lieblinge" sein durften. (Süddeutsche Zeitung,
4.11.2008)
4.11.2008 / 14.8.2009 –
Besitz von Kinderpornografie – Katholischer Priester verurteilt
–
Bei einem 37-jährigen Priester des
Bistums Trier ermittelte die Staatsanwaltschaft Saarbrücken. Der Priester
wurde beschuldigt, Kinderporno auf seinen Computer herunter geladen zu haben
(Bild, 4.11.2008). Das Amtsgericht Völklingen verurteilte den
Priester Anfang Juni zu einer Geldstrafe. Und die Kirche versetzte ihn
von Völklingen in die Eifel
–
archiv.rhein-zeitung.de
Allgemein gesprochen: Wenn jemand als Pädophiler tätig wird, dann
hatte er sich in der Regel zunächst gedanklich intensiv mit Kinderporno
beschäftigt oder sich entsprechende Bilder immer wieder genussvoll
angeschaut. Und so könnte durch einen rechtzeitigen Stopp hier und da vielleicht
noch Schlimmeres
verhütet werden.
2009
7.1.2009 –
HIV-positiver römisch-katholischer Jugendpfarrer
missbraucht 15-Jährigen / Priester vergewaltigte auch Tiere –
Ein
weiterer schwerer Skandal erschüttert die römisch-katholische Kirche in den USA. Der
Jugendpfarrer von Shelbyville in Kentucky (47) missbrauchte regelmäßig einen
15-jährigen Jugendlichen, der ihm anvertraut war. Der Priester ist zudem
HIV-positiv und verschwieg offenbar seinem Sex-Opfer die Infizierung. In diesem
Zusammenhang kam auch heraus. Der
Würdenträger vergewaltigte auch Tiere und wird jetzt auch wegen "Sodomie"
angeklagt (Bild, 7.1.2009). Vgl. dazu:
Oralverkehr mit Hund in der evangelischen Jugendarbeit
14.1.2009 –
Pfadfinderarbeit: Evangelisch-lutherischer Diakon verging sich an Kindern
– Nach Bekanntwerden wurde der lutherische Diakon der Kirchengemeinde
Apensen bei Stade vom evangelisch–lutherischen Kirchenkreis
Buxtehude entlassen (Bild, 14.1.2009, idea, 16.1.2009). Dem Diakon waren
80 Kinder anvertraut. "In Apensen galt der 40-Jährige vielen als unauffällig
und liebenswürdig. Als ein gläubiger Mann, der nicht trinkt, fleißig und
tiefgläubig ist" (Hamburger Abendblatt, 15.1.2008). Die Eltern der
Kinder wurden zu einem Elternabend eingeladen.
16.1. / 26.3.2009 –
Evangelischer Pastor verurteilt: Sexuelle Nötigung einer Jugendlichen
–
Idea schreibt: "Wegen des Verdachts der sexuellen Nötigung einer
Minderjährigen ermittelt die Staatsanwaltschaft Aurich (Ostfriesland) seit
Mitte Dezember gegen einen evangelisch-lutherischen Pfarrer aus Gnarrenburg
bei Rotenburg (Wümme)" (16.1.2009). Der 52-jährige Geistliche
ist verheiratet, sechsfacher Familienvater (kkbz.de) und wurde nach
Bekanntwerden des Verbrechens – zumindest kurzzeitig – suspendiert. Im März 2009 wurde er dann zu 14 Monaten
Haft auf Bewährung und zu einer Geldstrafe von 2000 Euro verurteilt. "Der
theologisch konservative Pastor war im Herbst 2008 von Uplengen-Ockenhausen"
– wo es zur Straftat kam – "nach Gnarrenburg (Kirchenkreis Bremervörde-Zeven) (idea, 25.3.3009)
18.8.2009 –
Pädophiler katholischer Pfarrer wollte 13-jähriges Mädchen zum Onanieren
verführen: beim eigenen Onanieren im Web-Cam gefilmt und von Polizei
festgenommen – Kirche bietet 25.000 Dollar für Freilassung
–
"Vater Robert Fuller" (54) aus Sydney ging der Polizei in die Falle. In
einem Chatroom nahm der römisch-katholische Priester Kontakt mit einem
vermeintlich 13-jährigen Mädchen auf, doch am anderen Ende saßen die
Beamten des "Sex Crime
Squad's Child Exploitation Internet Unit", die Sexualverbrechen an
Kindern aufklären und vorbeugen helfen. Sie filmten, wie der Pfarrer
durch eigenes Onanieren das "Mädchen" animierte, es ihm gleich zu tun.
Der Film dient als Beweismittel. Als der geistliche Vater der Kirche
sich schließlich mit dem Mädchen treffen wollte, nahm ihn die Polizei
fest und zog damit einen kirchlichen Sex-Verbrecher vor der geplanten
Tat "aus dem Verkehr". Laut dem Sydney Morning Herald
(17.8.2009) soll seitens der Kirche angeboten worden sein,
27.8. / 28.8.2009 –
"Mehr als
Abenteuer?" Bei Kindern und Jugendlichen beliebter Pfarrer war auch in
Kinderporno-Tauschring tätig –
Der Schmutz hinter den klerikalen
Gewändern wird allmählich sprichwörtlich. Das Erzbistum Paderborn ist
jetzt in kurzer Zeit zum dritten Mal betroffen. Nachdem erst vor einigen
Monaten ein Priester in Hamm und ein weiterer in Bielefeld wegen
Verbreitung von Kinderpornografie ihre Strafe erhielten, wurde nun ein
Priester aus Brilon im Sauerland bei der "Beschaffung und Verbreitung
kinderpornografischer Schriften" enttarnt (Netzeitung, 27.8.2009).
Es geht um mehr als 100 Fälle. Die beiden anderen Priester wurden
mittlerweile zur Militärseelsorge bzw. in ein Kloster versetzt. (nw-news.de,
28.8.2009)
Der Priester ist bzw. war vor allem
in der Kinder- und Jugendarbeit engagiert. Bei der Schulung von 11- und
12-jährigen "Firmlingen" verantwortete er vor einigen Monaten unter der Überschrift
Gegenpol zur Beliebigkeit auch einen Workshop zum Thema "Sexualmoral" (Sauerlandkurier, 11.3.2009). Und
anlässlich der Verabschiedung eines kirchlichen Mitarbeiters zog er am
29.4.2009 umsäumt von 50 Ministrantinnen und Ministranten in die
Propstpfarrei ein, wie die Ministranten selbst auf ihrer Homepage am
2.5.2009 schrieben – ein eindrückliches Bild: ein Mann im kirchlichen
Festgewand, umgeben von einer großen Schar von Kindern und
Jugendlichen.
Auch bei der römisch-katholischen
Pfadfinderschaft Sankt Georg
ist bzw. war der jetzt ins
Visier der Strafverfolgung geratene Amtsträger als "Kurator" in
leitender Funktion tätig." Wir bieten mehr als Abenteuer" heißt es in
einem von ihm unterzeichneten Werbeschreiben zur Gewinnung neuer
Gruppenleiter, u. a. für die "Wölflingsstufe (7-10 Jahre)".
Nach Hinweisen aus Süddeutschland
griff die Staatsanwaltschaft nun zu: "Bei Durchsuchungen in der Wohnung und im Pfarrbüro wurden zwei private
Computer mit Beweismaterial sichergestellt." Und: "Der Geistliche sei
Mitglied eines Kinderporno-Tauschringes gewesen. Zudem habe der 31-
Jährige zumindest mit einem anderen Mann auf anderem Wege seine Bilder
getauscht" (Netzeitung, 27.8.2009). Der Priester wurde
gerade an die Pfarrstelle St. Marien nach Korbach versetzt worden, hatte
die Stelle dort jedoch nicht angetreten.
"Ende Juni war der beliebte
Seelsorger in einem festlichen Hochamt unter Beteiligung der ganzen
Gemeinde einschließlich der Fahnenabordnungen örtlicher Vereine
verabschiedet worden. Bei den Ermittlungen gegen einen süddeutschen
Kinderporno-Ring im Frühjahr hatte es entsprechende Internetspuren ins
Sauerland gegeben. Sie führten direkt auf den PC im Pfarramt." (nw-news.de,
28.8.2009)
Der Würdenträger ist seit 2005, als
er im "Hohen Dom" in Paderborn von Erzbischof Exzellenz Hans-Jürgen
Becker die Priesterweihe empfing, im Besitz des katholischen "character
indelebilis"
(= unzerstörbarer
Charakter). Das bedeutet: Wenn ein Priester Kinder tauft, sie firmt
oder ihnen die Erstkommunion gibt, so ist dies kirchenrechtlich auf
jeden Fall voll gültig – auch wenn der Priester wenige Augenblicke zuvor
z. B. noch seinem strafbaren Hobby nachgegangen sein sollte. Die
Gläubigen brauchen sich diesbezüglich also keine Sorgen zu machen. "Das
war ein beliebter Vikar", so Ägidius Engel Sprecher des Erzbistums
Paderborn (welt.de, 27.8.2009).
"Wie fast immer", kann man als
Außenstehender hinzu fügen.
Das Erzbistum Paderborn hat den
Priester vorläufig vom Dienst suspendiert und wartet im Hinblick auf
eine Weiterbeschäftigung zunächst den
Fortgang des Verfahrens bei der weltlichen Gerichtsbarkeit ab.
12.11.2009
–
Kinder nach
harmlosen Beichten von Pfarrern vergewaltigt
14.11.2009 –
Erneut ein
Pfarrer wegen Besitz und Verbreitung von Kinderpornografie verurteilt
–
U. a. heißt es in dem Artikel, der unter der.westen.de
veröffentlicht wurde: Unter den fraglichen Dateien hatte sich
auch ein besonders brutales Video befunden, auf dem ein gefesselter
Junge von zwei Erwachsenen vergewaltigt wurde. Dieses Mal ist es ein
evangelischer Pfarrer aus Duisburg.
25.11.2009 – Massenhafte Vergewaltigungen und sexuelle Missbräuche von Kindern durch
katholische Priester weltweit – Eine weitere Spitze des Eisbergs:
Diözese
Fairbanks/USA zahlt jetzt 10 Millionen Dollar Entschädigung an ca. 300
Opfer.
(focus.de, 15.11.2013)
Die eher niedrige Summe steht damit in Verbindung, dass die Diözese
sich als "insolvent" betrachtet. Der römisch-katholische Orden
Christian
Brothers aus Irland hat jetzt 161 Millionen Euro für Opfer von jahrzehntelange
Kinderschänder-Verbrechen angeboten,
die heute noch leben. Mittlerweile ist ein neuer Report in Vorbereitung.
Dieses Mal geht es um die Kinderschänder-Verbrechen von Priestern der
Erzdiözese Dublin, der größten des Landes. (de.news.yahoo.com)
27.11.2009 –
Vertuschung:
Der Herr (Kirche) ist nicht besser als sein Knecht (Politiker)
– In Irland wurde ein
neuer Untersuchungsbericht nur für die Diözese Dublin veröffentlicht:
Der Nordbayerische Kurier schreibt am 27.11.2009: "Katholische
Kirche vertuschte Missbrauch – Staat schaute weg".
Leider wie nahezu immer also.
Im Artikel heißt es: "Die erschreckenden Vorgänge wurden demnach
vertuscht, weil den Oberen der Ruf der Kirche wichtiger war als das Wohl
der Kinder, die eigentlich im Namen Jesu unter ihrem Dach erzogen und
betreut werden sollten. Statt die Polizei bei Missbrauchsvorwürfen gegen
Priester einzuschalten, versetzte die Kirchenleitung die kriminellen
Geistlichen in andere Gemeinden. Vier Erzbischöfe gaben dem Bericht
zufolge ihre erschreckenden Informationen nicht weiter." Und daran
scheint sich bis heute nichts geändert zu haben. Der Bericht
dokumentiert, wie die pädophilen Priester Hunderte von Übergriffe auf
"wehrlose Kinder" durchführten. "Der Chef der irischen Polizei, Fachtna
Murphy, entschuldigte sich für das damalige Versagen der Ermittler."
28.11.2009 –
Es ist mehr als
genug: Pädophile Priester vor Strafe geschützt und stattdessen innerkirchlich
befördert
– Untersuchungsbericht des Justizministeriums in Irland. Die
Neue Zürcher Zeitung schreibt:
12.12.2009 –
Tausende von
Kinderschänder-Verbrechen durch Priester in Irland: Sängerin Sinead
O´Connor fordert Rücktritt von Papst Benedikt XVI.
– domradio.de schreibt u. a.: "´Verachtenswertes Schweigen` hat
unterdessen die irische Sängerin Sinead O'Connor Papst Benedikt XVI.
vorgeworfen und ihn zum Rücktritt aufgefordert. Die Päpste hätten ´kein
Problem damit, ihre Meinung zu Verhütung oder Scheidung zu äußern`,
blieben aber stumm, wenn es um ´Pädophile in Priesterverkleidung` gehe,
heißt es in einem Brief der Musikerin, den die britische Tageszeitung
The Independent am Freitag abdruckte. Zudem rät O'Connor, die als
Kind selbst von ihrer Mutter missbraucht wurde, der irischen Regierung,
aus Protest gegen das Verhalten des Vatikans den Apostolischen Nuntius
des Landes zu verweisen und den Botschafter Irlands beim Heiligen Stuhl
zurückzurufen." Wie zahllosen anderen Menschen ging Sinead O´Connor das
"Bedauern" des Papstes nicht weit genug.
Bereits am 3.10.1992 zerriss sie im US-Fernsehen ein Foto von Papst
Johannes Paul II. wegen der vatikanischen Vertuschungs- und
Verharmlosungspolitik gegenüber den Sex-Verbrechen von Priestern und deren Weiterbeschäftigung in der Kirche. Das war vor über 17 Jahren.
Doch was hatte sich seither geändert? Der Vatikan hatte das deutliche
Zeichen der bekannten Irin damals ausgesessen.
17.12.2009 –
Sexuelle Belästigung bei Konfirmandenfreizeit und Kirchturmbegehung
– Während die
Ermittlungen gegen den evangelischen Pfarrer aus Hamburg noch
laufen, der dem Bundeskriminalamt bei der Aushebung eines
Kinderpornorings ins Netz ging, wurde jetzt auch Strafanzeige gegen den
Leiter eines Konfirmandenunterrichts in Mülheim an der Ruhr erstattet.
Er habe bei der Konfirmandenfreizeit einem Jungen "abends im Bett an die
Genitalien gegriffen" und gegenüber den Kindern mithilfe einer Banane
"eindeutige Anspielungen" gemacht. Auch die Mutter eines weiteren Jungen
erhob Vorwürfe. Ihr Kind wurde bei der Kirchturmbegehung "mehrmals
unsittlich angefasst". (idea-spektrum Nr. 51/2009, 16.12.2009)
28.12.2009 – Irland:
Vergewaltigung von Kindern durch Priester "an der Tagesordnung" – "Tausende"
Kinder als Opfer / Vier Bischöfe zum Rücktritt gezwungen / Auch
Rücktrittsforderungen gegen den Papst
– Es sind keine "bedauerlichen
Einzelfälle" von "Söhnen und Töchtern der Kirche", welche der Sünde noch nicht
vollständig entsagt haben, wie es in kirchlichen Erklärungen manchmal sinngemäß
heißt. Sondern: In der Erzdiözese Dublin in Irland waren die Vergewaltigungen
von Kindern "an der Tagesordnung", also vielfach das Übliche. "Über hundert"
pädophile Priester begingen im seelsorgerlichen Dienst von 1975-2004 allein in
dieser einen Diözese aktenkundig ungestraft ihre Kinderschänder-Verbrechen. Bei
Entdeckung erfolgte Versetzung, ohne dass im neuen Seelsorgebezirk des
Verbrechers die "Kinder beschützt wurden". Die staatlichen Behörden wurden
entweder nicht verständigt oder, wo sie verständigt wurden, schwiegen auch sie
"autoritätsgläubig" im Angesicht der Macht der Kirche (Der Tagesspiegel,
28.12.2009), so dass immer mehr Seelen von Kindern "zerstört" werden
konnten.
Und wegen dieser gezielten Vertuschungs-Politik von Kirche und Staat kann auch
davon ausgegangen werden, dass längst noch nicht alle Verbrechen ans Tageslicht
gekommen sind. Der Papst feilt derweil an ausgeklügelten Worten zu den
Verbrechen, was natürlich einige Zeit in Anspruch nimmt. Ein geplanter
"Hirtenbrief" ist deshalb noch nicht erschienen. Missbrauchsopfer haben für
diesen "langen Atem" des Vatikan wenig Verständnis und werfen dem Papst vor, er
betrachte die Aufdeckung "teilnahmslos". Vier von fünf Bischöfen mussten bereits
zurück treten. Der Sprecher des Vatikans Federico Lombardi versucht derweil, die
Verbrechen anderweitig herunter zu spielen. Es sei "das besondere Problem eines
einzelnen Landes". Doch was ist dann mit den
USA? Was mit den anderen Ländern, in denen derzeit ein Verbrechen nach dem
anderen aufgedeckt wird? Oder mit den 23 Ländern, in denen z. B. systematische
Vergewaltigungen von Nonnen durch Priester und Bischöfe schon aktenkundig
sind? Usw. usf. Wieso soll ein Priester, dem weltweit eine Eheschließung
verboten wird, eher ein Sexualstraftäter sein, wenn er Ire ist? Das ist doch
kein Problem des Landes Irland, wie der Vatikan zu beschwichtigen versucht,
sondern ein Problem der römisch-katholischen Kirche weltweit. Irische Medien
wehren sich deshalb auch gegen diese kirchliche Taktik und berichten z. B. auch
über zahllose Sex-Verbrechen von Priestern in anderen Ländern. Und populäre
Zeitgenossen wie die Sängerin Sinead O´Connor fordern auch den
Rücktritt des Papstes.
Januar 2010
2.1. / 8.5.2010 – Zweierlei Maß bei Priestern und Laien – Katholik tauschten auf der Kirchenempore heimlich Zärtlichkeiten aus und überhörten dabei offenbar beginnendes Rosenkranz-Gebet – Priester verurteilte Tat in der Predigt und ging zur Polizei / "Täter" ist Polizist und wurde deshalb vom Dienst suspendiert / Pfarrer hatte am Altar "nichts mitbekommen" / Das "Geheimnis der Jungfrau" Maria lässt sich lüften / Kriminalpolizei ermittelte / Scharia-ähnliche Vorgänge im Bistum von Bischof Walter Mixa / Erste Kirchenaustritte – Während die Kirche bei Priestern, die Kinder vergewaltigten, alle Beteiligten gemäß eines Gesetzes von Papst Johannes XXIII. zur "päpstlichen Geheimhaltung" verpflichtet (der Vatikan beauftragt einen anderen Priester, der gegebenenfalls in Kontakt mit der Staatsanwaltschaft tritt, falls dies irgendwann unvermeidlich sein sollte), ist es bei einfachen Gläubigen genau umgekehrt.
Da reichte es jetzt, dass jemand zur unpassenden Zeit am unpassenden Ort eventuell Sex mit seiner Gefährtin hatte oder auch nur Zärtlichkeiten ausgetauscht hat und der Priester zur Polizei geht, damit es ihn um ein x-faches härter trifft. In diesem Fall ermittelte die Kriminalpolizei auf Hochtouren und vernahm viele Zeugen.
Tatzeit war der Silvestermorgen in der barocken katholischen Kirche St. Johannes Baptist von
Rennertshofen im Kreis Neuburg-Schrobenhausen in der Diözese Augsburg,
die unter Leitung von Bischof Walter Mixa steht. Bereits vor
der Frühmesse rief Pfarrer Nikolaus Maier um 8:30 Uhr zum Rosenkranz-Gebet. Deutlich zuvor hatte jedoch bereits
ein angetrunkenes junges Paar die offene und gut beheizte Kirche entdeckt und zog sich dort
vor der Eiseskälte draußen in eine
abgelegene Ecke auf die zweite Empore zurück (Nürnberger Nachrichten,
6.1.2010). Offenbar merkten sie nicht, dass
sich zwei Stockwerke tiefer mit der Zeit allmählich 25 gebetsbereite
Katholiken mit ihren
Rosenkränzen (= einer Schnur mit mehreren Perlen; während der
Gläubige an der Perle dreht, sagt er einen bestimmten Gebetsteil auf) versammelten. Beim Rosenkranz werden z. B. Sätze gebetet wie "Wir verehren diese
Geheimnisse im heiligen Rosenkranz der seligen Jungfrau Maria. Lass uns
nachahmen, was sie enthalten, und erlangen, was sie verheißen".
Doch während die
Gläubigen dieses bekannte Kettengebet aufzusagen begannen, hörte die
Frau des Mesners in der Sakristei von der Empore her
eine Art
lustvolles Kichern (kreuz.net.de, 2.1.2010), worauf diese
zunächst ihren Mann, den Mesner verständigte. "Am Altar habe ich davon nichts mitbekommen",
so Pfarrer Nikolaus Maier (Spiegel online, 4.1.2010). Und was
einer oder mehrere der Betenden im Kirchenschiff tatsächlich gehört haben (vielleicht
mancher auch erst im Nachhinein), darüber gibt es keine einheitlichen
Angaben. Doch etwas abseits davon interessierten sich die beiden
Beklagten in
diesem Augenblick wohl wirklich weniger für die "Geheimnisse der Jungfrau"
und deren "Nachahmung", sondern waren mit sich selbst
beschäftigt.
Doch vielleicht könnte der Fehltritt von zwei Angetrunkenen auf der
Empore manchen Gläubigen
einmal ins Nachdenken über dieses "Geheimnis" bringen.
Denn einig sind sich wohl alle, dass die Liebe zwischen Mann und Frau
an einem geschützten Ort stattfinden sollte, bei klarem Kopf, und vom
gegenseitigen Geben bestimmt sein und nicht von einem zügellosen Begehren. Und könnte das
nicht auch ein Teil des angeblichen "Geheimnisses" der Jungfrau Maria
sein?
In Wirklichkeit war nämlich die Geburt von Jesus nämlich
gar keine "Jungfrauengeburt", sondern der Knabe Jesus war das Wunsch-Kind von Maria
und Josef, und sein Körper wurde auf natürliche Weise gezeugt (siehe
Kasten).
Das "Geheimnis der Jungfrau
Maria" ist gelüftet:
|
Wie ging es in Rennertshofen weiter? Aufgrund der Geräusche, welche die Frau des Mesners in der Sakristei hörte, bestieg eine der gläubigen Frauen die Empore und sah die beiden anscheinend nicht vollständig bekleideten "Kirchenbesucher". Sie ist damit die "Hauptzeugin" für die Kriminalpolizei Ingolstadt. Wie weit das junge Paar genau ging, war dann Gegenstand der Ermittlungen. Der Polizist sagt nicht aus. Doch die Mutter des "Täters" erklärt, die beiden hätten nur "ein wenig poussiert", und sie riet ihrem Sohn, sich dafür bei "unserem Pfarrer" zu entschuldigen. Ihr Sohn habe vielleicht nur "Trost" gesucht, nachdem eine Beziehung vor zwei Wochen auseinander gegangen sei (Augsburger Allgemeine, 6.1.2010). Die beiden jungen Erwachsenen waren jedenfalls geschockt, als sie von der Hauptbelastungszeugin entdeckt wurden, und sie verließen sofort fluchtartig das Kirchengebäude. Offenbar hatten sie aufgrund des Alkoholgenusses gar nicht gemerkt, was sich im Untergeschoss der Kirche anbahnte, und sie hatten die Murmelgeräusche der Gläubigen vielleicht wegen des monotonen Sprechflusses gar nicht vernommen oder zumindest nicht als bedrohlich für sie verspürt. Auch kann man doch in der Kirche den beiden Menschen doch wenigstens im Nachhinein ein bis zwei Gläser über den Durst und das daraus resultierende Verhalten nicht übel nehmen, wenn man es mit dem vergleicht, was der eigene Bischof so alles schon getan hat (siehe hier).
Doch nachdem eine Angestellte des Pfarrbüros
den jungen Mann bei seiner Flucht aus St. Johannes Baptist aber erkannt hatte, hat der Priester sofort
die Polizei angerufen. Anschließend ging er mit seiner Haushälterin
umgehend für weitere Vernehmungen zur Polizeistation in Neuburg. Der
"Täter" war ein junger
Polizist, der zur Tatzeit nicht im Dienst war, sondern frei hatte.
Der Priester legte auch selbst noch einmal kräftig nach und machte die
Tat damit zum offiziellen und öffentlichen Politikum in der bayerischen
Gemeinde. Er beklagte sich in seiner Silvesterpredigt heftig über
den Sünder aus den Nachbarschaft und sein "schamloses Ausleben von
Trieben". Es sei bedauerlich, "dass jemand so jeden Haltes beraubt
ist", so der Würdenträger. In der
Kirchengemeinde hätten die sexuellen Spielereien der beiden
angetrunkenen jungen
Erwachsenen auf der Empore nach der Predigt des Pfarrers dann zu "Erschrockenheit und Bestürzung" geführt
(Donaukurier, 5.1.2010). Doch wie wird von den Priestermännern
dann im Vergleich dazu beurteilt, dass unzählige von ihresgleichen ihren
"Halt" an den intimen Gliedmaßen von Kindern zu finden versuchten?
Und so
regte sich in Rennertshofen auch vermehrt Widerstand gegen die
Vorgehensweise von Kirche und Polizei, während andere diesen lokalen "Kreuzzug" der
Kirche gegen das "schamlose Triebleben" unterstützen, bei dem die
massenhaften Trieb-Verbrechen der eigenen Priester ausgeklammert werden.
"Durch Rennertshofen geht ein Riss" (tz, 6.1.2010).
Auch von ersten Kirchenaustritten deswegen ist zu hören (Donaukurier,
5.1.2010). So
könnte dem Polizisten und seiner Freundin letztlich die
mittlerweile weltweite öffentliche Meinung und Anteilnahme zu Hilfe kommen,
während sich allerdings ebenso "weltweit" (tz, 6.1.2010) die
traditionell katholische Fraktion über das junge Paar "empört".
Und Hilfe werden beide brauchen. Denn die Einschaltung der Polizei durch den Priestermann hat für
den jungen Polizisten bis jetzt brutale Folgen.
Wie die Kriminalpolizei Ingolstadt mitteilte, wurde er
sofort von seinem Arbeitgeber suspendiert. Und die Kripo Ingolstadt hat auch ein Verfahren wegen "Störung
der Religionsausübung"
nach § 167 Strafgesetzbuch gegen ihn eingeleitet. Auch die
Frau wurde inzwischen von den Fahndern der Polizei offenbar "aufgespürt"
(Bild, 5.1.2010) und in die Klage einbezogen,
was manchen Zeitgenossen fast an Berichte aus Gegenden erinnert, wo die
islamische Scharia gilt. Doch die dringend Tatverdächtige streitet alles
ab. Die Gläubigen haben sie auch nicht genau erkannt, da sie sich bei ihrer
Flucht aus der Kirche eine Mütze vor´s Gesicht gezogen hatte. Beiden "Tätern" drohen
bis zu drei Jahren Haft. Denn in Absatz 2 des Strafgesetz-Paragraphen heißt es: "Wer an einem Ort,
der dem Gottesdienst einer solchen Religionsgesellschaft gewidmet ist,
beschimpfenden Unfug verübt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren
oder mit Geldstrafe bestraft."
Ein einfacher alkoholisierter Katholik, der seine
Frau oder Freundin unter
diesen Umständen einvernehmlich berührt hat und ohne dass jemand dabei zu Schaden kam,
wird also vor das weltliche Gericht gestellt. Und ihm droht aufgrund des
Verhaltens des Priesters, der am Altar noch nicht einmal etwas gehört hatte, eine Haft- oder Geldstrafe und die Vernichtung seiner
beruflichen Existenz. Bei Kinderschänder-Verbrechern
im Talar versucht die Kirche jedoch, ganz andere Taten mit
unvergleichlich bösem Ausmaß intern zu
regeln. Während also die Kirche alles dafür tut, um den guten "Ruf"
von Verbrechern unter ihren Würdenträgern zu erhalten, besteht hier
durch die Allianz von Kirche und Polizei die Gefahr, dass der Ruf von
zwei einfachen Gläubigen (die beide auch in dem Ort Rennertshofen
wohnen)
wegen einer vergleichsweise harmlosen Angelegenheit zeitlebens ruiniert
wird.
Das Kirchengesetz untersagt dabei
Kirchenangehörigen und sogar den Opfern von Sexualverbrechen, über die
Verbrechen von Priestern öffentlich bzw. gegenüber Dritten zu sprechen
– bei Strafe der Exkommunikation (welche die ewige Hölle nach sich
ziehen soll) (siehe dazu
hier). Anders bei den beiden einfachen Katholiken. So bewahrheitet sich einmal mehr das Jesuswort: "Weh
Euch Schriftgelehrte, ihr Heuchler. Ihr verblendeten Führer, die
ihr Mücken aussiebt, aber Kamele verschluckt." (Matthäus 23, 23.24)
Das Geheimhaltungs-Gesetz bei Kinderschänder-Verbrechen wurde
bereits 1962 unter dem "seligen" Papst Johannes XXIII. erlassen und im
Jahr 2001 von Papst Johannes Paul II. und Joseph Kardinal Ratzinger
ausdrücklich bestätigt.
Die Karriere des Polizisten versucht die Kirche also wegen dessen sexuellem
Übermut an Silvester durch die Einschaltung der Polizei zu gefährden. Bei einem
Schwerverbrecher im Talar soll jedoch nur ein innerkirchliches Verfahren eingeleitet
werden (siehe
nachfolgender Kasten). Auch deshalb kann davon ausgegangen werden,
dass hinsichtlich dieser Verbrechen, die vielfach einer Art "Seelenmord"
gleichkommen, erst die Spitze des Eisbergs öffentlich bekannt ist.
Lesen Sie dazu auch die Broschüre Das Priesterjahr – gratis
erhältlich über die Redaktion "Der
Theologe".
|
Mehr zu den Vorgängen an Silvester in
Rennertshofen: focus.de, 15.11.2013
PS: Nach dem Ermittlungsstand wird in dem hier geschilderten Fall Zärtlichkeit oder Sex in einem kirchlichen Gebäude in versehentlicher Hörweite der Sakristei oder vielleicht von einigen Rosenkranz-Betern als "Störung der Religionsausübung" betrachtet, auch wenn es nicht absichtlich geschah. Doch was ist eigentlich genau "Störung der Religionsausübung"? Wie ist es dann z. B., wenn ein Priester einem Kind die Hostie gibt und sich dabei in Gedanken ausmalt, das Kind sexuell zu missbrauchen? Ist das auch "Störung der Religionsausübung", z. B. durch die begehrlichen Blicke? Oder wäre es erst dann "Störung", wenn diese mit einem Seufzen verbunden wären? Oder wie ist das? Verliert eine Hostie z. B. ihre religiöse Kraft, wenn der Priester oder Bischof beim Überreichen an ein Kind mit seinen Gedanken und Empfindungen sexuelles Begehren in die äußere Handlung hinein legt? Sagen Sie nicht, diese Gedanken sind pietätlos. Wie baut sich ein solches Verbrechen an Kindern denn allmählich auf? Oder glauben Sie nicht, dass pädophile Priester durch entsprechenden Augenkontakt oder durch Handberührung bei der Eucharistie ihr späteres verbrecherisches Tun haben vorbereiten können? Sollten die Beter in einer Kirche also grundsätzlich nicht nur auf mögliche Störungen
von außen achten, sondern auch einmal genau nach vorne schauen? Nach kirchlicher Lehre besitzt der Priester den "character indelebilis", den "unzerstörbaren Charakter". Das heißt: Alle seine Amtshandlungen sind kirchlich voll gültig, auch wenn er in "Todsünde" lebt oder eine solche unmittelbar zuvor begangen hat oder unmittelbar danach begeht, z. B. ein Kinderschänder-Verbrechen. Und Gedanken spielen nach katholischem Recht überhaupt keine Rolle, obwohl Gedanken starke Kräfte sind, und jedes Tun ja seine Vorgeschichte in den Gedanken hat. Der Katholizismus ist also eine veräußerlichte Religion, wo es vor allem auf den korrekten Vollzug von Äußerlichkeiten ankommt und weniger oder nicht auf den inneren Charakter bzw. die innere Einstellung, was z. B. für Jesus von Nazareth entscheidend war.
Februar 2010
8.1.2010 -
Sexueller
Missbrauch – Priester in Chile festgenommen – Jugendliche Opfer im
Bistumsbus abgeholt
– Die Brigade gegen sexuelle Delikte an Minderjährigen der
Kriminalpolizei nahm in Melipilla den Priester Ricardo Alberto Muñoz
Quintero (54) fest. Dabei wurde auch eine mutmaßliche Partnerin des
Geistlichen festgenommen, welche der Beihilfe zur Prostitution von
Minderjährigen angeklagt ist, da sie mit den mutmaßlichen Opfern des
Priesters den Kontakt hergestellt hätte. Gemäß der Berichterstattung im
Fernsehen benutzte der Geistliche den Bistumswagen, um die missbrauchten
Minderjährigen abzuholen. Ermittlungsquellen berichteten, dass auch ein
Computer des Pfarrers beschlagnahmt wurde, wo Sex-Fotos von mindestens
zwei missbrauchten Jungen gespeichert hatte (Bericht unseres
Mitarbeiters aus Chile; Quelle u.a.:
lanacion.cl, 6.1.2010).
28.1. / 3.2.2010 –
Katholische Eliteschulen als "Hort des sexuellen Missbrauchs" /
"Wer schulisch weiterkommen wollte, musste vor den
Augen des Priesters masturbieren" / Verbrechen schon 1981 teilweise
bekannt und tot geschwiegen. Und es ging weiter /
Ein weiterer ranghoher Priester geständig
– Jesuiten: "Wir exkommunizieren ihn nicht" /
Noch ca. 700 unentdeckte
Priester-Verbrecher in Deutschland? / Katholische Lehre: Beichtende
Täter kommen in den Himmel, von der Kirche abgefallene Opfer in die
Hölle
–
Als "Hort des sexuellen Missbrauchs" beschreibt stern.de am 28.1.2010
die katholische Elite-Schule Canisius-Kolleg in Berlin. Wörtlich heißt es weiter: "Ein
neuer Missbrauchsskandal erschüttert die katholische Kirche. An dem von
Jesuiten betriebenen Canisius-Kolleg in Berlin haben sich zwei Priester
offenbar über Jahrzehnte hinweg an Schülern vergangen. Der Rektor zeigte
sich von der ´Wucht
der Vorfälle
erschlagen`." Hierbei kam es zu "systematischen und jahrelangen"
Verbrechen in den 70er- und 80er-Jahren. Dabei hätte es zudem ein "Wegschauen"
gegeben. Unbeachtet der
Drohungen aus Rom appellierte der Rektor an die Opfer, zu reden.
Laut eines der beiden Täter, der an drei römisch-katholischen
Eliteschulen unterrichtet hatte, war der Vatikan "über die Verfehlungen
im Bilde". Auch hatte der Orden 1991 Kenntnis von den "Straftaten".
Vermutlich wurden die beiden Täter darauf hin gedrängt, den Orden zu
verlassen.
Es haben sich mittlerweile viele Opfer gemeldet.
Und der Rektor sieht die "Gefahr neuer Übergriffe". "Deshalb müsse man jetzt
an den katholischen Privatschulen vorbehaltlos prüfen, welche
Unzulänglichkeiten Übergriffe begünstigen könnten. Dazu gehörten
Mängel
der kirchlichen Sexualpädagogik, unzureichende Beschwerdemöglichkeiten
für die Schüler oder ein ´zu autoritäres Verhältnis zwischen Lehrern und
Schülern.`" (stern.de,
30.12010)
Viele Absolventen des renommierten Kollegs sind heute "in führenden
Positionen in Wirtschaft und Politik tätig" (Berliner Morgenpost,
28.1.2010) und scheuen sich eventuell auch deshalb davor, zu reden.
Denn sie wollen ja andere Arten von Schlagzeilen machen. Der Kirche kann
es recht sein.
Doch einige packen jetzt erstmals oder erneut aus.
Wie acht Schüler bereits 1981.
Doch damals wurden die Berichte innerkirchlich geheim gehalten, und die
Täter konnten weiter machen:
"Die "Berliner Zeitung (Samstag) zitierte einen Hartmut Walter (Name
geändert), der zwischen 1975 und 1979 zusammen mit einem der beiden
beschuldigten Patres
mehrfach in den Keller der Schule gehen musste und dort misshandelt
wurde.
1981 hätten er und sieben ehemalige Mitschüler einen Brief an ihre
Schule und das bischöfliche Ordinariat geschrieben, in dem sie von dem
Pater und seinen Taten erzählten.
´Es kam nie eine Reaktion`, sagte Walter der Zeitung.
In der ´Berliner Morgenpost` (Samstag) sagte ein Opfer, dass es bis
heute unter den Vorgängen in der Elite-Schule leide. Der 47-Jährige habe
Drogenprobleme, auch sei seine Sexualität seitdem gestört. ´Die Methoden
der beiden Lehrer waren perfide und immer die gleichen`" (stern.de,
30.1.2010). "Wiederholt habe der Geistliche den Schüler
seinerzeit aufgefordert, vor seinen Augen zu masturbieren. ´Wer
schulisch weiterkommen wollte`, so der Zeuge, habe solche Erniedrigungen
über sich ergehen lassen müssen." (spiegel online, 1.2.2010)
Nun meldeten sich auch die ersten Missbrauchsopfer der katholischen
Eliteschule St. Ansgar in Hamburg (bild.de, 1.2.2010). Und aus St. Blasien im Schwarzwald
meldeten sich jetzt Opfer, sowie aus Göttingen, Hildesheim, Spanien und
Chile (welt.de, 1.2.2010).
Und immer noch ist es erst die Spitze des Eisbergs.
"Jahr
für Jahr werden aus Pfarreien, Seminaren und Schulen ähnliche
Vorkommnisse gemeldet" (welt.de,
1.2.2010). Doch auch in Berlin sind wahrscheinlich noch nicht alle
Kinderschänder enttarnt worden. Die "Schlichterin" "sagt, dass frühere Schüler noch
weitere Namen als diese beiden Patres genannt hätten" (welt.de,
1.2.2010). Was würde sich wohl für ein Gesamtbild ergeben, wenn man
alle Verbrechen wüsste?
Der Essener Weihbischof Franz Grave schätzte im Jahr 2005, von den
18.000 katholischen Priestern in Deutschland "hätten
zwei Prozent pädophile Neigungen" (welt.de, 1.2.2010). Das wären
360 Priester.
Da ja hier ein Weihbischof schätzte, liegt die tatsächliche Zahl
vermutlich weit und eventuell ein Mehrfaches darüber, und es wurden auch
schon sehr viel höhere Zahlen genannt. Auch von anderen katholischen
Verantwortlichen: "Der
Psychologe Wunibald Müller, der das Recollectio-Haus Münsterschwarzach
leitet und sich seit Jahren mit dem Thema befasst, geht davon aus, dass
sich die Situation in Deutschland nicht wesentlich von der in anderen
Ländern unterscheidet. Er schätzt den Anteil der katholischen Priester
in Deutschland, die Kinder oder Jugendliche sexuell missbrauchen, auf
etwa zwei bis vier Prozent aller Kleriker – also auf 350 bis 700".
(Tagesspiegel, 31.1.2010)
Inzwischen wurden weitere
Priester beschuldigt. Ein ranghoher Würdenträger ist mittlerweile
geständig. Es ist ein weltweit bekannter Repräsentant des
Jesuiten-Ordens. Sein "Superior" (= Vorgesetzter) erklärt: "Er
müsse auch weiter dem Orden angehören dürfen: ´Er ist einer von uns –
wir stehen zu ihm!` E. darf ab sofort keine Gottesdienste mehr
zelebrieren, ´das trifft ihn tief`". Das klingt rührend, aber wie wäre
es mit einer für "Seelenmord" angemessen Haftstrafe? Der Orden erklärt
jedenfalls: "Wir exkommunizieren ihn nicht" (Frankfurter Rundschau,
3.2.2010). Fällt jedoch eines der Opfer aufgrund der Verbrechen vom
katholischen Glauben ab, wird es sehr wohl exkommuniziert und muss
deswegen nach kirchlicher Lehrer später in die ewige Hölle. Also:
2 x Hölle für die Opfer, auf Erden und im Jenseits und 2 x Himmel für
den Täter:
auf Erden der Lustgewinn und im
Jenseits nach kirchlicher
Beichte und Absolution das Paradies.
Aktualisierung [1.2.2010]:
Kirchliches
Elite-Gymnasium: Mordanschlag auf Verbrecher-Priester 1986 gescheitert.
Missbrauchsopfer nahm sich später das Leben
–
Lesen Sie dazu
hier
Der als Kind missbrauchte Mann warf sich vor einen Zug.
PS: Auch uns ist von zwei Selbstmorden in einem
vergleichbaren kirchlichen Umfeld bekannt, wobei in einem Fall
ausschließlich einzelne Bürger darüber sprechen. In den Zeitungen stand
nie etwas, und für den sehr ranghohen römisch-katholischen Würdenträger,
der mittlerweile verstorben ist, gilt deshalb die "Unschuldsvermutung".
1.2.2010 –
"Einsamkeit im Zwangszölibat"
–
Römisch-katholischer Priester
in Berlin: Sexueller Missbrauch eines Minderjährigen – Es
ist kaum mehr möglich, alle Kinderschänder-Verbrechen von Priestern auch
nur kurz zu erwähnen. In einem der nächsten Falle tagt bereits seit
einigen Jahren eine "interne"
Kommission der Kirche. Es handelt sich um den
langjährigen "guten Seelsorger" der römisch-katholischen Kirchengemeinde
Heilig Kreuz in Berlin-Hohenschönhausen. Hier läuft seit langem
das
geheime interne Verfahren, währenddessen der Priester sein anfängliches
Geständnis widerrufen habe, weil er dort vielleicht wieder "Oberwasser"
bekam. "Das Problem der katholischen Kirche ist die
Einsamkeit von zölibatär lebenden Männern", sagten mehrere Mitglieder
gemäß der Berliner Zeitung vom 1.2.2010.
31.1.2010 –
Domkapitular in Essen bezahlt minderjährigen moslemischen Strichjungen
für Sex – Eltern zeigen den hohen Würdenträger an
– Der hohe Würdenträger aus dem Ruhrgebiet, ein Domkapitular, machte die
Rechnung ohne die Eltern des Strichjungens. Als dessen Sex-Lohn in
seiner muslimischen Familie entdeckt wurde, zeigte ein Angehöriger den
Domkapitular an. Der kurdische Strichjunge ist 16 Jahre alt. (Bericht
in derwesten.de)
1.2.2010 –
Katholische
Priester in Deutschland: 50 % heimlich sexuell aktiv, 33 % heimlich
Väter? Priesterkinder mit Entwicklungsstörungen und Depressionen
–
Vordergründig schwärmen sie von der "Jungfrau Maria". Doch
"Opferverbände schätzen, dass etwa die Hälfte der katholischen Priester
Deutschlands sexuelle Beziehungen haben und dass ein Drittel Kinder
gezeugt hat. Mehr als die Frauen, die ihre Liebe zu Geistlichen vor
Freunden und Verwandten verstecken müssen und ein Doppelleben führen,
sind die Kinder Opfer
solcher Bigotterie.
Oft haben sie Entwicklungsstörungen oder werden depressiv.
All dies ist sattsam bekannt, auch dem deutschen Papst, der mental in
einer vormodernen Welt befangen ist und eine 200 Seiten dicke Expertise
über Präservative erstellen ließ, um danach – mehr als fahrlässig – zu
verkünden, Kondome verschlimmerten das Aids-Problem. Er hält am Zölibat
und am Verbot der Homosexualität fest. Die verkrümmten Seelen von
Priestern und die Traumata missbrauchter Jugendlicher sind da ein
nachrangiges Problem." (Berliner Zeitung, 30.1.2010)
3.2.2010 –
Missbrauchs-Hölle Kirche
– Vom Priester missbrauchtes Kind:
Papst wollte mir Schuldgefühle einreden"
– Hier das in jeder Hinsicht
lesenswerte
Interview.
Unter anderem
erklärt darin ein ehemaliges Missbrauchs-Opfer: "Der Papst
redete mir weitere Schuldgefühle ein. Das zieht bei Katholiken ja
normalerweise immer. Hätte es auch bei mir bis zum Schluss perfekt
funktioniert, würden wir heute nicht mehr reden. Dann hätte ich mich
umgebracht."
(stern.de, 3.2.2010)
Und hier die
Homepage des Mannes mit erschütternden Dokumenten, z. B. von Eltern,
deren Sohn sich nach sexuellem Missbrauch durch Priester das Leben
genommen hat: http://norbert.denef.com/
4.2. / 5.2.2010 –
Unzählige Seelenmorde
– Zigtausende von Sex-Verbrechen von
Priestern an Kindern
–
Stern.de erinnert am 4.2.2010 anlässlich der
Kinderschänder-Verbrechen im Canisius-Kolleg in Berlin nur an einige wenige der schlimmen
Fälle. Und es werden immer mehr.
Doch die Kirche sitzt immer noch auf dem hohen
Ross und auf ihren Geldsäcken voll staatlicher Milliarden-Subventionen, spricht zehntausendfach von
"bedauerlichen Einzelfällen" ... Hier die Zusammenstellung von
stern.de, die nur einen kleinen Bruchteil der tatsächlichen
Verbrechen der Priester erfasst.
– Tausende von Kindern in Irland in der Obhut der Kirche als
Opfer sexueller Gewalt im 20. Jahrhundert. 300 neue Opfer zwischen 1975
und 2004. Der Staat hilft der Kirche und ihren verbrecherischen
Priestern und zahlt die 1,3 Milliarden Euro Entschädigung für die Opfer
überwiegend aus der Staatskasse.
– Italien: "67 ehemalige Absolventen einer katholischen
Taubstummen-Schule in Verona
werfen ihren ehemaligen Betreuern sexuellen Missbrauch vor. Unter Eid
nennen einige der Opfer die Namen von 24 Geistlichen und
Kirchenmitarbeitern."
– Kanada: Der römisch-katholische Priester Charles Sylvestre "hatte sich
schuldig bekannt, zwischen 1954 und 1985 insgesamt 47 Mädchen
sexuell missbraucht zu haben"
– "Ein Domkapitular in Bamberg soll sich zwischen 1978 und 1984 an
acht Schülern vergangen haben". Die Staatsanwaltschaft
nimmt keine Ermittlungen auf. Die Taten seien "verjährt" (PS:
Eines der Opfer brachte sich später um. Eine Verbindung zu dem
Verbrechen wurde wegen der Einstellung der Ermittlungen nichts
zweifelsfrei nachgewiesen). Siehe auch oben.
– Schweiz, Juli 2008: "In dem Bistum Lausanne, Genf und Freiburg soll es
28 Fälle von sexuellem Missbrauch durch mehrere
Priester gegeben haben". Die Taten sind fast alle "verjährt".
– Australien: Tausende von Kindern als Sex-Opfer der Priester.
Bereits über 100 Priester und Verantwortliche der katholischen Kirche
rechtskräftig verurteilt.
– Kroatien: Jungen und Mädchen in einem Waisenhaus der Caritas in
Brezovica wurden Opfer von Sex-Verbrechen.
– Österreich, September 2004: "In der Diözese Feldkirch in Vorarlberg
wird zwei Kaplänen vorgeworfen, sich an mindestens zehn Jugendlichen
vergangen zu haben." Einer der Täter ist ein bekannter Fernsehpfarrer.
Die Taten sind verjährt, Ermittlungen wurden eingestellt.
– USA: Über Jahrzehnte haben Priester Tausende von Kindern sexuell
missbraucht. Erzbischof Bernard Law aus Boston tritt wegen
Vertuschung zurück. (Dabei hat er sich vermutlich nur an das
Geheimhaltungsgesetz des Vatikan gehalten.)
– Österreich 1995: Kardinal Hans Hermann Groer, Vorsitzender der
österreichischen Bischofskonferenz muss zurücktreten "wegen des Vorwurfs
sexuellen Missbrauchs an Jugendlichen". Er bittet um Vergebung, "wenn"
er dabei Schuld auf sich geladen habe.
Deshalb auch noch einmal an dieser Stelle. Die Päpste haben die
Geheimhaltungsgesetze für Kinderschänder-Verbrechen von Priestern
beschlossen und tragen auf diese Weise eine entscheidende Verantwortung
dafür, dass sich die Verbrechen im Geheimen immer mehr ausweiten
konnten. Deshalb: Papst Benedikt XVI., treten Sie zurück.
6.2.2010 –
Deutschland: "Tausende
von Kinder in der Obhut von Geistlichen vergewaltigt" / Priesteramt
mit Zölibat locken "verstärkt Männer mit krankhaften Neigungen an"
– "Experten gehen von einer enorm hohen Dunkelziffer aus, auch in
Deutschland dürften schon tausende Kinder in der Obhut von Geistlichen
vergewaltigt worden sein. Wunibald Müller, katholischer Theologe und
Psychotherapeut, schätzt, dass hierzulande zwei bis vier Prozent der
Priester sexuelle Übergriffe auf Kinder begehen; das wären bis zu 700
Täter in den katholischen Reihen. Bei diesen Zahlen kann man nicht
mehr von einzelnen schwarzen Schafen sprechen. Der Mediziner Klaus
Beier, der an der Berliner Charité Pädophile betreut, sagte im
"Tagesspiegel", man müsse davon ausgehen, "dass Pädophilie unter
Geistlichen eher häufiger ist als in anderen Berufsgruppen ...
Annegret Laakmann von ´Wir sind Kirche` ... sagt, einige der jungen
Männer, die Priester werden wollen, hätten von Anfang an ein
problematisches Verhältnis zu ihrer eigenen Sexualität. ´Sie sind in der
Pubertät stecken geblieben und können sich keine Beziehung zu
gleichaltrigen Erwachsen vorstellen.` Der Zölibat sei nicht der
Grund für Missbrauch, aber er locke eben verstärkt Männer mit
krankhaften Neigungen an." (stern.de, 5.2.2010)
18.2.2010 –
Wir
kapitulieren bei der Berichterstattung: Nahezu tägliche neue
Sex-Verbrechen katholischer Priester enthüllt / Und: "Der gleiche
Prozentsatz an sexuellem Missbrauch" bei Seelsorgern der evangelischen
Kirche?
– Da mittlerweile täglich neue Sex-Verbrechen von
katholischen Priestern ans Licht der Öffentlichkeit kommen, kapitulieren
wir mit unserer Berichterstattung vor der Fülle der Verbrechensberichte.
Bemerkenswert ist aber eine Stellungnahme der Diplom-Pädagogin Marianne Kawohl in ihrem Leserbrief an die evangelische Zeitschrift
idea-spektrum, der in der Ausgabe Nr. 7/2010 vom 17.2.2010
veröffentlicht würde. Die Pädagogin behauptet, in etwa den gleichen
"Prozentsatz an sexuellem Missbrauch" u. a. bei "Seelsorgern aus evangelischen
Frei- und Landeskirchen" nachweisen zu können, darunter vielfach
Pfarrer, die ihre Töchter zu sexuellen Handlungen nötigten bzw.
vergewaltigten.
Möglicherweise ist die Praxis der Geheimhaltung in der evangelischen
Kirche noch funktionsfähiger. Doch möglicherweise sprengen auch die
zuletzt aufgedeckten weiteren Verbrechen von Priestern schon dieses
vermeintliche statistische "ökumenische" "Verbrechensgleichgewicht".
Die Anzahl der Männer mit "pädophilen Neigungen" ist "anhand erster
empirischer Untersuchungen" (Frankfurter Rundschau, 20.2.2010)
unter katholischen Priestern mindestens doppelt so hoch wie bei den
übrigen Männern in der Gesellschaft, wobei nur die
Anzahl pädophiler Priester
zugrunde gelegt wird, die von der
Kirchenhierarchie bereits zugegeben werden. Es handelt sich schon
demnach offenbar um die Hauptrisikogruppe. Und möglicherweise liegen
auch die evangelischen Pfarrer deutlich über dem Durchschnitt.
Zuletzt wurde in der evangelischen Kirche der sexuelle Missbrauch von
zwei Mädchen durch den Kantor der evangelisch-lutherischen
Kirchengemeinde Geesthacht aufgedeckt. Erst im Mai 2008 hatte einer der
bekanntesten evangelischen Kantoren, ein Kirchenmusikdirektor,
seine Frau mit
dem Küchenmesser erstochen.
18.2.2010 –
Mindestens 12
Kinderschänder-Verbrecher bei deutschen Jesuiten, unzählige in Irland – Schuld der
Bischöfe und des Papstes: Papst und Bischöfe müssen wegen Jahrzehnte
langer Geheimhaltung und Deckung der Täter zurück treten / Ministrant
wechselte zwischen Bett des Priesters und Altar
– "Das hat eine Dimension angenommen, die bisher nicht zu ahnen war",
erklärte die Anwältin des Jesuitenordens Ursula Raue (focus online,
18.2.2010). Auch melden sich immer mehr Opfer aus anderen
katholischen "Elite-Schulen". Die meisten Opfer werden sich jedoch aus
Scham wahrscheinlich noch gar nicht gemeldet haben, so dass die
Dunkelziffer wohl noch weit höher ist. Und das Ausmaß der Verbrechen
erreicht durch die innerkirchliche Geheimhaltung noch einmal weitere
ungeahnte Dimensionen. Und der Rechtsanwältin liegen nun auch Berichte
über ungesühnte Taten an ehemaligen Opfern
vor, die sich darauf hin das
Leben genommen hätten
(bild.de, 18.2.2010). Die Theologin Uta-Ranke-Heinemann über die
Verbrecher: "Über
Jahrzehnte lang werden sie von ihrem Bischof hin- und herdelegiert und
können ihr Unwesen weitertreiben. Und genau diese [päpstlichen]
Geheimschreiben hatten die irischen Bischöfe ja auch befolgt"
(focus online, 18.2.2010; zur Erinnerung: Der
Ryan-Report:
35.000
in der Kirche geschändete
Kinder von
1914-2000; Der Murphy-Report:
300 weitere geschändete
Kinder durch Priester
allein in der Erzdiözese Dublin seit 1980*). Der Papst weine in Wirklichkeit
"Krokodilstränen". Der Kirchenrechtler Tom Doyle OP wurde im Jahr 2003
vom Vatikan aller seiner Ämter enthoben, nachdem er
die päpstlichen
Geheimdokumente zur Geheimhaltung der Verbrechen an die
Öffentlichkeit brachte. Nun ist die Zeit gekommen:
Der Papst und die
verantwortlichen Bischöfe müssen von ihren Ämtern zurücktreten.
In jedem anderen Verein müssen die Verantwortlichen wegen weit
geringerer Delikte zurück treten und dort behauptet niemand,
"Stellvertreter Gottes" oder "Stellvertreter Christi" zu sein. Der
Anspruch ist dort also weit geringer. Und dennoch können sich
Verantwortliche mit einer vergleichbaren Schuld wie der Papst und die
Bischöfe nicht in ihren Ämtern halten. Umso mehr müssen die Eminenzen
und der Papst jetzt zurück treten. Auch müssen die Gerichte der
katholischen Kirche untersagen, sich in Zukunft "christlich" nennen zu
dürfen. Denn ab einer bestimmten Anzahl von Verbrechen sollte mit diesem
Ehrenwort keine Irreführung mehr getrieben werden können.
*
20.2.2010 –
Kinderschänder-Verbrechen auch bei Franziskanern,
Franziskaner-Minoriten, Salesianern, Maristen, Vinzentinerinnen sowie im
St. Ludwigs-Kolleg und im Franz-Sales-Haus / Bereits über 120 Opfer
meldeten sich – Mehr z.B. unter
focus.de
vom 15.11.2013
Wie lange kann sich der
Papst, der die
Geheimhaltungen bei Strafe der Exkommunikation (und damit auch der
nachfolgenden "ewigen Hölle") anordnete,
noch halten?
23.2. / 26.2.2010 –
Neuer "Missbrauchsskandal im Elite-Internat
von Kloster Ettal löst deutschlandweit Empörung aus"
23.2.2010 –
Bischof Zollitsch wegen
Vertuschung und Strafvereitelung angeklagt
–
Strafanzeige wurde nun gegen die Bischöfe Robert Zollitsch und Karl Lehmann
gestellt: "Im Streit um die Missbrauchsfälle in katholischen Einrichtungen hat der Anwalt
eines Opfers Strafanzeige gegen Erzbischof Robert Zollitsch und seinen Vorgänger
im Amt des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Karl Lehmann,
gestellt. Die Staatsanwaltschaft
solle ein Ermittlungsverfahren wegen Strafvereitelung einleiten." (bild.de,
24.2.2010)
Die Offenbarung des Johannes in der Bibel rät dazu: "Tretet aus von ihr,
mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden und nichts empfanget
von ihren Plagen." (18, 4)
24.2.2010 –
Nirgends in der Kirche sind die Kinder
sicher vor kriminellen Priestern:
Sexueller
Missbrauch im römisch-katholischen Internat der Maristen in Mindelheim
–
tz-online.de
vom 24.2.2010
und:
Sex-Spiele
eines Priesters mit
Schülern bei den Benediktinern in Sankt Ottilien
lt. abendzeitung.de
und:
Skandal bei Salesianern in Berlin: Wegen körperlicher Misshandlung von
Kindern verurteilter Priester später zum Direktor des katholischen Kinderheimes
ernannt
(Bild, 25.2.2010)
24.2.2010 –
Nach Käßmann-Rücktritt: Druck auf Papst wächst
– Die Salzburger Nachrichten schreiben: "Der deutsche Theologe Hermann Häring hat Papst Benedikt XVI. indessen
aufgefordert, die Opfer von sexuellem Missbrauch in der Kirche um Entschuldigung
zu bitten. Er müsse erklären, dass ein von ihm als Kardinal Joseph Ratzinger
versandter Brief aus dem Jahr 2001 ein falscher Schritt gewesen sei, sagte
Häring laut einem Bericht der ´Nürnberger Zeitung`. Darin habe der
damalige Präfekt der römischen Glaubenskongregation alle Bischöfe der Welt zur
absoluten Geheimhaltung in Sachen Pädophilie verpflichtet" (24.2.2010). Doch noch wird der Papst von den Politikern und
Medien gedeckt, so dass er noch keinen Fehler zuzugeben braucht und die
Deckung von Verbrechen – mit Androhung der ewigen Hölle bei Zuwiderhandlung –
auf dem Stuhl Petri aussitzen kann.
24.2.2010 –
Wozu
braucht ein Priester Körperkontakt mit Minderjährigen? – Nach Angaben des
Trierer Bischofs Stefan Ackermann "drohe ein Klima des totalen Verdachts, in dem
jeder Körperkontakt ... von Minderjährigen durch Priester mit Argwohn gesehen
werde" (kath.net, 24.2.2010). Doch wozu braucht ein Priester
eigentlich Körperkontakt mit Minderjährigen?
25.2.2010 –
Priester
sammelt Geld für Haiti und veruntreut es für den Aufbau eines Porno-Dienstes im
Internet – Lesen Sie auf
Spanisch vom 24.10.2010
26.2.2010 –
Katholischer Würdenträger drohte Kinder-Opfern mit ewiger Hölle, wenn sie ihn
verraten. Mindestens 11 Kinder von Priester in der Steiermark
missbraucht / Wenn sie ihn nicht richtig erregten, schlug der Pfarrer
auf die Buben ein
/ Kirchenleitung versuchte, es totzuschweigen und pensionierte den Täter
–
Eine neue Dimension der Serienverbrechen in der katholischen Kirche tut
sich in der Steiermark auf: "Darüber zu sprechen sei eine Todsünde, habe
der Pfarrer gesagt"
(lt. kleinezeitung.at).
Damit setzte der Täter auf seine Weise die Anordnung der
Glaubenskongregation unter dem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger um,
der bei Androhung der Exkommunikation den Beteiligten untersagte,
öffentlich über die Verbrechen zu reden.
"´Der Pfarrer hat die Buben, zehn- bis 14-jährige Hauptschüler, gerne
auf eine von ihm gepachtete Almhütte zum Jungscharlager eingeladen`,
erzählt der Zeuge. Dort sei es zu den sexuellen Übergriffen und Schlägen
gekommen. F. sagt rückblickend: ´Wenn ich ihn nicht richtig streichelte,
schlug er mich.` Im Beichtstuhl habe der Pater ihn sogar aufgefordert,
zu erzählen, wie er onaniere ... Der Pfarrer sei eine angesehene Person
im Ort gewesen ... In dem Brief schilderte F. detailreich seine
Geschichte und forderte eine Stellungnahme der Kirche. ´Ich habe nie
eine Reaktion bekommen`, sagt er. Laut Diözese wurde der Pater nach
Bekanntwerden der Geschichte Ende 2007 pensioniert."
26.2.2010 –
"Arroganz der
Macht": Kirche beansprucht eigene interne Justiz in Deutschland /
Bischof hält Gesetz der Bundesrepublik für "lächerlich"
– Nachfolgend ein Auszug aus dem
Artikel
Hier endet der
demokratische Sektor
aus der Frankfurter Rundschau (25.2.2010). Der Kirche wird
darin vorgeworfen, eine
Parallelgesellschaft in der Gesellschaft
aufgebaut zu haben und dem Hamburger Weihbischof Hans-Joachim Jäschke
wurde zudem ein Verstoß gegen das 8. Gebot vorgeworfen. Seine Lüge wurde
in der Sendung entlarvt, worauf hin Bischof Jäschke nur lächelte.
Weiterhin heißt es in der Frankfurter Rundschau:
"Der Bischof geht nicht auf das Opfer zu, stellt sich auf seine Seite,
sondern er schlägt noch einmal auf den Mann ein. Schlimmer als Jaschke
hätte kein Gegner die katholische Kirche darstellen können. Aber es gab
noch etwas. Als Bischof Jaschke darauf angesprochen wurde, dass die
katholische Kirche sich weigere, die Staatsanwaltschaft zu informieren,
leugnete er das heftigst, nur um zwei Sätze später zu sagen, dass es
´keinen Automatismus` gebe, der von einem Verdacht auf sexuellen
Missbrauch zu einer Meldung bei der Staatsanwaltschaft führe. Die Kirche
behält sich das Recht vor, selbst zu entscheiden, ob ein Verdacht
bestätigt oder widerlegt wird. Erst wenn er von den entsprechenden
Gremien als bestätigt betrachtet wird, wird die Staatsanwaltschaft
informiert. Jaschke sagte das im Brustton der Überzeugung. Er verstand
noch nicht einmal, was für ein Affront in diesen Sätzen steckt.
Die Kirche hält es für selbstverständlich, dass sie über einen eigenen
Rechtsraum verfügt.
Herr Jaschke sah darin kein Problem, sondern hielt die Vorstellung
–
die doch Gesetz der Bundesrepublik ist
–, dass Kindesmissbrauch immer der
Staatsanwaltschaft gemeldet werden muss, für lächerlich
... Angesprochen auf das Gesetz, wedelte der Bischof – wieder lächelnd –
mit einem Memorandum der Bischöfe aus dem Jahr 2002. Eine
Demonstration der Arroganz der Macht war das."
26.2.2010 –
Von dem einen
Priester gezeugt, von anderen Priestern missbraucht – Einer von
unzähligen "Seelenmorden" – "Ein Junge sitzt
auf den Knien eines Mannes, sie spielen, wirken vertraut. ´Hoppe hoppe
Reiter, wenn er fällt dann schreit er`, der Mann wippt mit den Knien,
auf und ab, immer wieder. Es ist sein Lieblingsspiel, gerne fordert er
die Jungs dazu auf ... Jahrelang wird er
[der Junge] meinen, es sei normal, dass katholische Priester
versuchen, einen Zwölfjährigen auf der Krankenstation zu befriedigen,
ihm in den Schritt fassen, darauf bestehen, selbst ein Zäpfchen zu
verabreichen, obwohl es eine Krankenschwester gibt. Er erlebt in dieser
Zeit, dass Betreuer bei kirchlichen Freizeiten die pubertierenden Jungen
in der Dusche waschen und massieren, ihre eigene Erregung zur Schau
stellen
26.2.2010
–
Bischof Robert Zollitsch verstößt gegen päpstliche Anordnung: Wird er
exkommuniziert oder tritt stattdessen der Papst zurück? Oder verkauft
man einmal mehr die Bevölkerung für dumm?
–
März 2010
Martyrium bei den Domspatzen
"Wer sich beim Prügeln mit dem Rohrstock nackt ausgezogen hat, habe
einen Bonus bekommen: weniger Schläge. ´Es gab einen regelrechten
Ablass`, erzählt der Mann der dpa über das übliche ´Nackt-Prügeln`.
Blutunterlaufene Striemen blieben stets auf dem Gesäß zurück. Eine
Klassenkamerad habe wegen der Misshandlungen sogar eine Operation am
Kiefer benötigt. Auch von schlimmsten seelischen Qualen berichtet der
Mann. Er habe sich immer vor Blutwurst geekelt. Bei den Domspatzen sei
er von einer Ordensschwester aber gezwungen worden, diese Wurst zu
essen: ´Mir wurde so übel, ich habe das erbrochen. Ich musste dann das
Erbrochene wieder essen`" (Fränkischer Tag, 6.3.2010).
|
Zum Eldorado für Sittlichkeitsverbrecher scheint sich dabei die
römisch-katholische Eliteschule mit Internat im Kloster Ettal bei
Oberammergau entwickelt zu haben. Derzeit sind
10 Sex-Verbrecher in Kutte und Talar allein in Ettal angeklagt,
bereits über 100 Opfer aus Ettal haben sich gemeldet (tz, 5.3.2010).
Auch von
Kinderpornografie ist die Rede (bild.de, 4.3.2010). Und auch ein Pater, der dort von Glaubensbrüdern vergewaltigt wurde,
zählt sich zu den Opfern (tz). Der
kircheninterne Sonderermittler Thomas Pfister gab nun bekannt,
"dass Kinder und Jugendliche durch zahlreiche Mönche des Klosters ´über
Jahrzehnte hinweg massiv misshandelt worden sind, und zwar in sexueller,
physischer und psychischer Art und Weise. Es gibt eine "lange
Liste voller Grausamkeiten"
(Spiegel online, 5.3.2010), die zu langjährigen Haftstrafen der
Täter führen würde. Durch die Berufung auf "Verjährung" passiert ihnen
aber gar nichts.
Denn durch den päpstlichen
Zwang zur Geheimhaltung der Verbrechen bei Androhung ewiger Hölle
hielt die Mauer des Schweigens über Jahre und Jahrzehnte. Wobei es noch zu den eher harmlosen Delikten gehörte, dass ein Pater
halbnackte Fotos von Ettal-Schülern auf Homosexuellen-Seiten im Internet
publiziert hat (5.3.2010), damit sich auch andere an den
kindlichen Körpern aufreizen können. Ein Opfer, das von einem Priester
so lange geschlagen wurde, bis es auf die kircheneigene Krankenstation
kam, macht Ettal dafür verantwortlich, dass er Alkoholiker wurde (vgl.:
Der von einem Priester missbrauchte Jürgen
Bartsch verging sich später selbst an Kindern und brachte sie um).
Die lange Liste sadistischer und sexueller Grausamkeiten durch Priester
erinnern teilweise an Folterungen von früheren Opfern der Inquisition.
Derweil verkriecht sich der deutsche Papst in den vatikanischen
Gemächern und vermeidet jede konkrete Stellungnahme zu der ersten
öffentlich bekannt gewordenen Verbrechenswelle in Deutschland, welche
seinen Rücktritt beschleunigen könnte. Möglicherweise rüstet er sich
aber bereits für die weiteren Wellen.
Anmerkungen:
Wegen der unübersehbaren Fülle der Sex-Verbrechen und -Vergehen in der
Kirche wird die Ausgabe Der Theologe Nr. 24a an dieser Stelle
abgeschlossen. Die Fortsetzung lesen Sie
in
Der Theologe Nr. 43
(Schwarzbuch "Katholische Kirche") und
Der Theologe Nr. 44
(Schwarzbuch "Evangelische Kirche"). |
Im Internet
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Das Priesterjahr
–
Lasset die Kinder zu mir kommen, denn sie sind ohne Arg
Und: |
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