Der Theologe Nr. 16, aktualisiert am 25.9.2023
Jesus von Nazareth betete einst zum "Heiligen
Vater" (Johannesevangelium, 17, 11).
Doch Er betete dabei zu keinem Menschen, sondern
zu Gott, dem Ewigen. Für Jesus, den Christus, war also der All-Eine, der Schöpfergott der
"Heilige
Vater".
Die römisch-katholische Kirche übertrug jedoch diesen
Gottesnamen, wie er in ihren eigenen Bibeln überliefert ist, auf ihren Papst.
Und so geschah es durch den ehemaligen Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano
im Jahr 2010 auch mit dem Namen Christus, als er den Würdenträger Joseph
Ratzinger mit den Worten huldigte: "Frohe Ostern, Heiliger Vater,
frohe Ostern, sanftmütiger Christus auf Erden, die Kirche ist mit dir!"
(zit. nach Tagesspiegel,
6.4.2010)
Der Großinquisitor spricht zu Christus:
"Wir haben deine Tat verbessert, und sie auf das Wunder, auf das Geheimnis und auf
die Autorität gegründet. Und die Menschen freuten sich, dass sie wieder
wie eine Herde geleitet wurden ... Warum bist du denn jetzt gekommen,
uns zu stören? ... Wir sind schon seit langer Zeit nicht mehr mit dir im
Bunde, sondern mit
ihm,
... [da]
wir von
ihm das
annahmen, was du unwillig zurückwiesest, jene letzte Gabe, die er dir
anbot, indem er dir alle Reiche der Erde zeigte: Wir haben von
ihm Rom
empfangen und das Schwert des Kaisers und haben uns selbst als die
Herren der Erde, als ihre einzigen Herren erklärt."
(Aus: Fjodor M. Dostojewski (1821-1881), Der Großinquisitor
in: Brüder Karamasov) |
Der Theologe Nr. 16
ist im ersten Teil eine Zusammenstellung
von
Meldungen zum Thema "Papst und Vatikan" seit dem Jahr 2005 bis in
die Gegenwart. Z. B. "Wie führte Benedikt XVI.
das Werk Benedikts XV. fort?"
oder "Mit welchen
Mitteln die Vatikanbank und die Banco Ambrosiano den Umsturz in
Polen ermöglichten?" "Die Revolte im Vatikan
[2012] unter dem Stichwort ´Vatileaks`". Oder über Schwerpunkte des
"Pontifikats" von Franziskus.
Und vieles mehr.
Im Anhang findet sich noch Informationsblöcke zum
Thema, z. B. über die Position der Papstkirche zur weltlichen Gewalt oder was
Martin Luther über den Papst schrieb.
"Noch nie in der Kirchengeschichte hat Rom so
viel Macht und Einfluss wahrgenommen wie heute, und noch nie war die
römisch-katholische Kirche so sehr ´Papstkirche` wie in den letzten
Jahrzehnten."
(Evangelischer Landesbischof Friedrich Weber,
Braunschweig, zit. nach idea-spektrum Nr. 10 vom 7.3.2012)
2005
27.3.2005 –
Osterfeiern: Katholisches Schauspiel mit todkrankem Papst
/ Gegensatz zwischen Papst und Jesus
–
Schon im Vollbesitz seiner körperlichen Kräfte galt Johannes Paul II. als
einer der "Großen" unter den Päpsten. Und sein weltweit in den Medien
sichtbares
Leiden treibt sein Ansehen in noch größere Höhen. Vielen scheint Mitleid mit
dem Mann das Gebot der Stunde. Andere entlarven gerade jetzt das Schauspiel
der katholischen Kirche als eine Verhöhnung von Christus. So
erklärt der Religionswissenschaftler Prof. Dr. Hubertus Mynarek im
Rahmen einer Veranstaltung in Ingolstadt am 21.2.2005: "Der Papst will ja nicht
abtreten. Schauen Sie, er ist so krank, er wirkt manchmal nur noch wie eine
Mumie, mit Spritzen aufrechterhalten. Aber die Macht will er nicht abgeben,
und deswegen sagt er die wirklich gotteslästerlichen Worte: ´Jesus ist auch
nicht vom Kreuz gestiegen`. Nun, Jesus konnte nicht. Er war angenagelt.
E r aber, der Papst, kann. Er will aber nicht. Das ist der große
Unterschied."
Mit anderen Worten: Jesus war nicht schwerkrank wie
der Papst heute. Jesus litt, weil er von den Menschen gequält wurde, und
sein Leiden wurde ihm von den damaligen Priestern und religiösen
Obrigkeiten und der römischen Besatzungsmacht zugefügt. Johannes
Paul II. jedoch wird heute weltweit verehrt und fast vergöttert, und
alle Priester liegen ihm zu Füßen. Doch auch vieles andere, was beide
Personen charakterisiert, lässt sich nicht vergleichen. Jesus wollte keine Kirchen aus Stein, und
Er lehrte die Gottes- und Nächstenliebe
und keine Heilsnotwendigkeit von Sakramenten. Auch befürwortete er
niemals Krieg und Gewalt, auch nicht als "letzte Mittel", wie es die
Kirche tut und auch Johannes Paul II. beim Irak-Krieg und im Balkan befürwortete
als er z.B. sagte "Wir sind keine Pazifisten" (zit. nach
Abendzeitung, 18.2.1991) und vieles mehr.
Zudem: Auch wenn es durchaus in der Macht von Jesus gelegen
hätte, seine Kreuzigung zu verhindern, woran viele Christen glauben: Das
Friedensreich von Christus ist nicht von dieser Welt, und weltliche
Macht und Herrschaft wies der Mann aus Nazareth stets zurück. Die Kirche
jedoch schuf ein weltliches Reich, das mit allen Mächtigen und Reichen
dieser Erde verbündet ist.
Und weiter: Jesus hat auch nie einen Stellvertreter ernannt,
der spezielle Kleider, Hüte, Stäbe, Kreuze und Schals trägt und sich von Menschen verehren
lassen soll. Er lehrte, wie es auch im Lied des Propheten Mose heißt, dass alleine Gott "heilig" sei
(Offenbarung 15, 4), und er mahnte die
Menschen, sie sollen auf Erden keinen ihrer Lehrer "Vater" (Matthäus 23, 9)
nennen. Wenn Jesus vom "Heiligen Vater" sprach, dann meinte er
damit seinen
"Vater im Himmel" (Johannes 17, 11). Die Kirche aber nennt ihr
menschliches Oberhaupt "Heiliger Vater".
1.4. / 3.4.2005 –
Nachruf: Sterbender Papst
– Irreführung bis zum
letzten Atemzug
– Wenn das Sterben beginnt, sieht der Mensch oft
seinen Lebensfilm ablaufen mit all´ dem
Für und Wider des zu Ende gehenden irdischen Lebens. So bezeugen es viele Erfahrungsberichte.
Ehemals Sterbende berichten auch, dass vor ihnen verstorbene Personen im
Jenseits auf sie warteten, um sie abzuholen. Wer würde demnach die Seele des Papstes abholen? Der Kardinalvikar von Rom
mit (dem symbolisch interessanten) Namen Ruini behauptete am Abend des 1.4.2005, in diesen Stunden des Leidens "sehe und
berühre" der Heilige Vater bereits Christus (bild.de, 1.4.2005).
Wirklich? Denn
Christus wollte, dass alle Menschen, einschließlich Karol Wojtyla, Brüder
und Schwestern unter Geschwistern werden; dass sie in ihrem Leben allen
Dünkel, allen Habitus, allen personenbezogenen Popanz und alles kirchliche
Schaugepränge ablegen und schlicht das Gebot "Bete und arbeite" erfüllen.
Christus, so der christliche Glaube, will allen Menschen im Leben und im
Sterben nahe sein und einen speziellen
"Stellvertreter" wollte er nie. Denn er lehrte auch die
Gleichheit aller Menschen. Wenn der Mann, der für sich und sein Amt aber
in Anspruch nahm, dieser
"Stellvertreter" gewesen zu sein, aber in wesentlichen Dingen
nicht tat, was Christus wollte
– wessen Willen erfüllte er dann? Und wen
"sieht und berührt" er dann in seinen letzten
"Stunden des Leidens" auf der Erde?
2.4. / 5.4.2005 –
Gebete für den Papst oder Anbetung des Papstes?
– Während das öffentlich gemachte Sterben von Johannes Paul II. andauert,
nimmt seine Verehrung und der damit verbundene Papstkult zunehmend
apokalyptische Züge an. Hat sich ein Reporter des Bayerischen Rundfunks am
Morgen des 2.4.2005 versprochen, als er erklärte, die Menschen hätten sich
versammelt, um den Papst anzubeten? Doch unterschwellig hat er womöglich ins
Schwarze getroffen. So ist zwar vordergründig Christus genannt, wenn es auch
im Motto des katholischen Weltjugendtreffens im August in Köln
heißt: "Wir sind gekommen, um ihn anzubeten." Doch von ihren Gefühlen liegt
vielen Jugendlichen der Papst näher, und zwischen einer in der
katholischen Kirche praktizierten sogenannten Anrufung eines "Heiligen" und einer
Anbetung sind die Übergänge fließend (auch wenn beides formal unterschieden
wird). Und Außenstehende bekamen zuletzt
den Eindruck, dass es auch bei diesem geplanten
Großereignis Weltjugendtag vor allem um
die Huldigung des Papstes geht. Weiterhin stehen in Köln die "sterblichen
Überreste" der Sterndeuter aus dem "Morgenland" im
Mittelpunkt, die den neu geborenen Jesus in Bethlehem besucht hatten und
deren Knochen angeblich in dem goldenen Schrein im Kölner Dom als
"Reliquien" aufbewahrt werden. Und wie es den Anschein hat, könnte
die Mumie bzw. das Skelett oder einzelne Körperteile des derzeit sterbenden Papstes nach der
offiziellen "Totenruhe" ebenfalls bald bedeutsame Reliquien werden.
Ergänzung der Meldung: Es
verging kein halber Tag nach dem Tod Karol Wojtylas, da wurde bekannt, dass evtl.
sein Herz separat vom übrigen Körper in Polen bestattet werden soll. "Sein zentrales
Lebensorgan könnte, verehrt wie eine Reliquie Jesu, zu einem neuen Zentrum des
Glaubens der Polen werden", heißt es bei
Spiegel online (3.4.2005).
Der
Papstkult würde auf diese Weise noch makabrer. Da es aber keine entsprechende
Verfügung des verstorbenen Papstes darüber gibt, bleibt der Leichnam vermutlich als eine
Art "Ganzkörper-Reliquie" in Rom erhalten.
2.4.2005 –
Was der Papst nicht sehen durfte – Erinnerungen an
das Kirchenoberhaupt in Mainz im Jahr 1980; von Dieter Potzel, Theologe
– "Mit einigen
Dutzend Passanten stand ich 1980 am Straßenrand in Mainz neben
dem Studentenwohnheim, in dem ich damals wohnte. Wir warteten auf den
Papst, der hier auf der vierspurigen Schnellstraße mit seinem ´Papamobil` vorbeifahren sollte. Alle waren neugierig und
friedlich, auch eine Gruppe engagierter Katholiken, die zwei Transparente mit sich
führten, auf denen zu lesen war ´Geschieden – ausgeschieden?` und ´Ökumene
–
nur ein leeres Wort?` Als sich uns zunächst ein gepanzerter Mannschaftswagen
der Polizei langsam näherte, dachte ich noch an nichts Schlimmes.
Wahrscheinlich eine normale Sicherheitsvorkehrung! Was dann aber folgte, hatte
ich in dieser Schnelligkeit so ähnlich nur noch einmal erlebt – bei einem Einsatz der gefürchteten
rumänischen "Securitate" unter Regierungschef Ceausescu. Dabei wurde eine Passantin aus einem
belebten Kaufhaus heraus in einer Geschwindigkeit gekidnappt, dass es einem
als zufällig daneben stehenden Unbeteiligten schier den Atem verschlug.
Das Panzerfahrzeug in Mainz
stoppte damals direkt vor den Transparenten. Plötzlich wurden die Türen
von innen aufgestoßen, und mit Knüppeln bewaffnete und mit Helmen geschützte Polizisten
in Kampfanzügen stürzten sich ohne Vorwarnung auf die entsetzt
schreienden Katholiken. Das Spezialkommando riss die Transparente an
sich, und die Staatsmacht war so schnell wieder verschwunden, wie sie
gekommen war. Erst jetzt war der ´Frieden` eingekehrt, so wie er für
den Papstbesuch erwünscht war. Wenig später fuhr Papst Johannes Paul II. mit
dumpfem Gesichtsausdruck grüßend vorbei. Der Empfang in Mainz sei herzlich für das
Kirchenoberhaupt gewesen, hieß es dann so oder so ähnlich später in den
Nachrichten."
2.4.2005 –
Jenseits: Papst unter
Seinegleichen. Er muss sich umstellen
–
Es könnte schwierig werden für Johannes Paul II. nach seinem Tod. Anstelle
von einer Million Jugendlicher, die beim Weltjugendtag in Köln im August an seinen Lippen
gehangen wären und von einer Milliarde Anhänger weltweit, die sich ihm
kirchlich unterordnen, erwarten ihn jetzt dort womöglich die nach
kirchlicher Lehre "verwandelten" Leiber von 263 anderen Päpsten.
Sie alle waren gewohnt, den Kurs der Kirche zu bestimmen, und 23 von ihnen
ließen in ihrem Erdenleben sogar ihren Vorgänger umbringen, um selbst an die
Macht zu kommen (PS: Literatur zum Thema:
Strafsache Vatikan – Jesus klagt an).
3.4.2005 –
Von Präsident George W. Bush bis Islamischer Dschihad
–
alle huldigen dem Papst – Das erinnert in diesen Tagen viele
Christen an die Versuchung von Jesus, wo der Versucher im
Blick auf "alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht" spricht: "Das alles
will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und mich anbetest"
(Matthäusevangelium 5, 9).
4.4. / 30.4.2005 –
Rückblick auf sein Leben
– Hatte Papst
Johannes Paul II. als
Bischof eine Geliebte?
– Ist der Bericht der polnischen Zeitung
Fakty i Mity Nr. 37 vom 19.9.2002 glaubwürdig? Demnach wurde Karol
Wojtyla als Weihbischof von Krakau vom damaligen polnischen Geheimdienst
überwacht, was die Agenten auch auf die Treffen mit seiner Vertrauten und Geliebten Irena
K. brachte. Ihr Sohn Adam, dessen Vater allem Anschein nach ihr Mann war, von dem sie
getrennt lebte, sagte zum späteren Papst "Onkel". Das ist insofern
auffällig, da viele Kinder von Priestern und Bischöfen ihre leiblichen Väter
"Onkel" nennen, was aber nicht heißen soll, dass Adam
der Sohn des späteren Papstes ist. Doch unabhängig davon, ob Johannes Paul
II. als Weihbischof tatsächlich eine Geliebte hatte oder nicht: Bei
vielen Päpsten vor Johannes Paul II. ist dies nachweislich zutreffend,
wobei einer sogar ein sexuelles Verhältnis mit seiner Tochter hatte (nachzulesen
z.B. in den Kriminalgeschichten des Christentums von Karlheinz
Deschner, Rowohlt-Verlag), während man offiziell Enthaltsamkeit und den Zölibat
predigt. Und auch andere hohe Würdenträger führen ein sexuelles
Doppelleben (vgl. das Buch von Prof. Hubertus Mynarek, Casanovas in
Schwarz) und pflegen heimliche homo- oder heterosexuelle
Beziehungen. Die heutige Situation ist zudem geprägt von dem Thema "Priesterkinder" und den
Sexualverbrechen an Kindern und Jugendlichen durch Kleriker. Das alles passt nicht zu dem moralischen Bild, das die Kirche von sich
selbst bzw. den oberen Vertretern in der Hierarchie zeichnet.
Wenn nun der
verstorbene Papst – wie andere Amtsträger auch – eine Zeitlang seine Heimlichkeiten
pflegte, wäre das zumindest für viele Polen ernüchternd, die Karol
Wojtyla im Sinne der katholischen Morallehre idealisieren und ihm gerade in diesen Tagen nahe sein möchten, als wäre er ihr Vater oder
innigster Verwandter. Sie müssten sich
dann vielleicht eingestehen, dass sie im Grunde genommen ihre ungestillten Sehnsüchte
nach Nähe und Geborgenheit auf den ehemaligen Bischof von Krakau
projizieren.
Nachforschungen in dieser Sache werden jedenfalls zunehmend schwieriger.
Irena K. soll zur Trinkerin geworden sein, nachdem Weihbischof
Wojtyla befördert worden war, schließlich sogar zum Kardinal ernannt
wurde und ihre Treffen mit ihm immer seltener wurden. Nach seiner Papstwahl sei sie in tiefe Depressionen
gefallen und kurze Zeit später gestorben. Der für die Aufzeichnungen zuständige
Geheimdienstgeneral habe Mitte der 80er-Jahre ein Giftattentat nur knapp
überlebt (und ist womöglich mittlerweile verstorben), sein Nachfolger sei
kurz nach seinem Amtsantritt plötzlich an Herzversagen gestorben. Bleibt
der damalige Agent "M.", der Weihbischof Wojtyla beschattete und die
Informationen über den späteren Papst an Fakty i Mity weitergab.
4.4.2005 / 4.3.2009
/ 7.10.2010 / 13.10.2013 –
Ermordung des Bankiers Roberto Calvi:
Welche Schuld hat der Papst? Mit
welchen Mitteln der Vatikanbank wurde der gesellschaftliche Umsturz in Polen
ermöglicht? – Der Versuch im
Vatikan, andere Banken um ca. eine Milliarde Dollar zu betrügen, lag
erst wenige Jahre zurück, in den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Der
damalige Chef-Unterhändler Leopold Ledl berichtet darüber (siehe
hier). Anfang der
80er-Jahre ging es wieder um mehr als eine Milliarde Dollar. Und der Coup
scheint "gelungen". Auch wenn – wie üblich – nie alles
restlos aufgeklärt werden konnte. Dieses Mal kamen auch einige Menschen
ums Leben, z. B. der "Bankier Gottes" Roberto Calvi, seit vielen Jahren
im Dienste des Vatikans, und am gleichen Tag seine Sekretärin. Seinen letzten Hilferuf richtete
Roberto Calvi, Finanzberater
des Vatikan und Bankier der renommierten Mailänder Banco Ambrosiano,
1982 an Papst Johannes Paul II. Er wurde nicht
erhört. Die Einzelheiten lesen Sie in den folgenden Abschnitten.
Wie die
Vatikanbank die Banco Ambrosiano in den Betrugs-Bankrott trieb
Lange Haftstrafen für die Täter, nur nicht
für den Haupttäter, den Erzbischof
Eines von Calvis letzten Worten: "Wenn ich auspacke, werden die Priester
den Petersdom verkaufen müssen"
Statt Schweigegeld-Empfang ermordet
–
"Es waren mit Sicherheit die Priester des Vatikans"
Wie das den Vatikan
belastende Material verschwunden ist
Schädel eingeschlagen bzw. von
Autobombe zerfetzt – Warum mussten Calvis vermeintliche Mörder sterben?
Finanzmakler der Kirche: Zyankali im
Espresso
Falkland-Krieg: "Der Vatikan hat praktisch alles in
der Hand"
Die Kirche müsste Roberto Calvi fast
selig sprechen
Was steckte überhaupt hinter der straff
katholischen Banco Ambrosiano? Bis wenige Jahre vor der Zusammenbruch
"mussten Aktionäre der Bank noch einen katholischen Taufschein und eine
Bestätigung über gute Führung von ihrem Pfarrer vorlegen." Großaktionäre
sind z. B. das Pontifikal-Institut für äußere Mission, das
Erzbischöfliche Seminar in Mailand oder das Institut der Töchter vom
heiligen Herzen Jesu. Bankdirektor Roberto Calvi verschaffte mit der
Banco Ambrosiano damals Firmen, die
der Vatikanbank IOR ("Institut für religiöse Werke") gehörten
bzw. von ihr nach eigenen Angaben "kontrolliert" wurden, einen
Kredit von ca. 1,3 Milliarden Dollar. "Etwa 250 internationale
Bankhäuser, darunter 18 deutsche Institute mit über 250 Millionen Mark,
hatten Calvi die von der Papst-Bank abgesegneten Kredite gewährt"
(Der Spiegel, 9.8.1982). Roberto Calvi versicherte lt. Der
Spiegel: "Es ist doch nicht für mich, sondern es geht über die
Schwelle des Heiligen Stuhls."
Die Banco Ambrosiano verlieh also Institutionen unter der Kontrolle
der Vatikanbank ca. 1,3 Milliarden Dollar. Die Vatikanbank
ihrerseits ließ einen Betrag in dieser Größenordnung wiederum der
polnischen Gewerkschaft Solidarnosc und antikommunistischen Gruppen
zugute kommen, die damals in
Opposition zur polnischen Regierung standen. Gleichzeitig stellte die
Vatikanbank ihrem Gläubiger, also Roberto Calvi bzw. der Banco Ambrosiano, so
genannte "Patronagebriefe" aus, in denen bezeugt wurde, dass der Vatikan
für die Kredit- und Glaubwürdigkeit dieser Bank gerade stehe. Am Ende
ging die Banco Ambrosiano jedoch trotz der vatikanischen Patronagebriefe
Bankrott. Ihr fehlten zuletzt 1,3 Milliarden Dollar –
genau die Summe, welche ihr wiederum die der Vatikanbank gehörenden
Firmen schuldeten, wie die
ARD-Dokumentation "Im Namen des Papstes", ausgestrahlt am 8.12.1991,
aufzeigte. Doch diese wollten oder konnten die Schulden nicht zurückzahlen.
Zum Vergleich: Eine Summe dieser Größenordnung floss zuvor aus dem
Vatikan zur Finanzierung des Umsturzes nach Polen.
Der Hilferuf Roberto Calvis an den Papst Johannes Paul II., doch bitte die Kredite zurück zu
zahlen und die Banco Ambrosiano, die für den Vatikan arbeitete, zu retten, blieb unerhört.
Die Bank ging in Insolvenz. Und eine Rechtsverbindlichkeit ihrer Patronagebriefe lehnte die Kirche
bzw. die Vatikanbank ab.
"Nun sehen sich die Geld-Manager [die im Vertrauen auf die
Patronagebriefe die Kredite gewährten] in ihrem Gottvertrauen schwer
getäuscht ... Der
Erzbischof der Vatikanbank täuschte die
internationale Hochfinanz mit Kredit-Garantien, für die er im Ernstfall
nicht einzustehen gedenkt" (Der Spiegel, 9.8.1982). Das Geld war
weg. Wohin wurde es verschoben? Ja, wohin?
Nach einem gerichtlichen Vergleich aus dem Jahr 1984 musste die Vatikanbank die geprellten Gläubiger der Banco Ambrosiano dennoch mit 250.000 Dollar entschädigen. Über eine Milliarde Dollar wurden dem Vatikan auf diese Weise also summa summarum "geschenkt", und es ist ja bekannt, in welcher Größenordnung dieser zuvor in die polnische Politik investiert hatte. Wörtlich schreibt Der Spiegel: "Die wiederholten, hohen Zuwendungen an die polnische Solidarnosc-Bewegung für ihren Kampf gegen den Kommunismus etwa kamen nach Aussage von Calvis ehemaligem Referenten Francesco Pazienza direkt aus dem Vatikan, von Marcinkus [Anmerkung: dem Direktor der Vatikanbank IOR]. Im Kirchenstaat regierte bekanntlich inzwischen ein Pole: Karol Wojtyla alias Johannes Paul II" (Spiegel special Nr. 3/2005). Und auf den Vatikan hat die italienische Justiz keinen Zugriff. So wurden im Zusammenhang des Ambrosiano-Bankrotts zwar 33 an Transaktionen beteiligte Personen schuldig gesprochen und teilweise zu langen Haftstrafen verurteilt. Einer der Hauptangeklagten war jedoch auch Erzbischof Paul Marcinkus, der Leiter der Vatikanbank IOR, und er wurde auch mit Haftbefehl gesucht. Doch der US-amerikanische Würdenträger stand im Vatikan unter dem Schutz von Papst Johannes Paul II., und er wurde trotz des Haftbefehls nie an die italienischen Behörden ausgeliefert, und auch die USA, wohin er später wieder übersiedelte, lieferten ihn nicht aus.
Zu diesem Zeitpunkt war Roberto Calvi, der Geschäftspartner des Erzbischofs, längst tot. Und "zufällig" am gleichen Tag seines Todes, dem 18.6.1982, starb auch seine Sekretärin Teresa Graziella Corrocher. Sie stürzte aus einem Fenster der Bank in Mailand angeblich ohne Fremdeinwirkung in die Tiefe. Calvis Hilferuf wurde also anders "erhört" als er es sich das vorstellte. Es kam unmittelbar zuvor noch zu einem letzten Geschäft, dessen genaue Abwicklung bis heute im Dunkeln liegt, aber sich mittlerweile mit hoher Wahrscheinlichkeit rekonstruieren lässt. Der slowakische Bischof Pavel Hnilica aus der damaligen Tschechoslowakei kaufte über einen Mittelsmann von Roberto Calvi für ca. 10 Millionen Dollar (andere Quellen sprechen "nur" von 1,7 bzw. von 1,2 Millionen DM) Material, das den Vatikan schwer belastet hätte und mit dem der Mailänder Bankier die Vatikanbank und die Kurie zuvor unter Druck gesetzt hatte. Wie gefährlich das Wissen Roberto Calvis für den Stuhl Petri war, lassen dessen Worte an seine Tochter Anna erahnen: "Wenn ich auspacke, dann werden die Priester den Petersdom verkaufen müssen." Kein Stein werde dann mehr auf dem anderen bleiben. (Spiegel special Nr. 3/2005)
Ein Geldbote
der Mafia sagte später vor Gericht aus, er habe 1982 zwei Geldkoffer mit
10 Milliarden Lire (ca. 10 Millionen Dollar) von
der Mafia an Erzbischof Marcinkus (!) und an einen Notar
übergeben (Spiegel special Nr. 3/2005). War
es das Schweigegeld, das man angeblich Roberto Calvi zukommen lassen wollte?
Und hat es sich letztlich der Erzbischof genommen, nachdem Roberto
Calvi es nie erhalten hatte? Denn Roberto Calvi hat nur einen – wie sich
später herausstellte – ungedeckten Scheck der Vatikanbank bekommen.
Doch bevor er es merken konnte, war er schon tot. Wenige Stunden nach dem entscheidenden Treffen am 18.6.1982
wurde er unter der Brücke der
Schwarzen Brüder (Blackfriar´s Bridge) in London erhängt
aufgefunden.
Seine nicht wasserdichte Armbanduhr hing im Wasser und blieb um 1:52 Uhr
stehen: Angeblich Selbstmord,
seit 2002 laut italienischer Gerichtsakten mit 160.000 Seiten Beweismitteln
aber
eindeutig Mord (Spiegel special
Nr. 3/2005). Laut
Anklageschrift von Staatsanwalt Tescaroli wurde Roberto Calvi ermordet wegen Veruntreuung von
Mafia-Geldern und "um zu verhindern, dass Roberto Calvi seine Drohung wahr
machte, führende Politiker und hohe Vatikan-Würdenträger zu erpressen".
(Spiegel special Nr. 3/2005)
"Wenn mir etwas zustößt, muss
der Papst zurücktreten", sagte Calvi zuvor seiner Frau Clara Canetti
(Die Zeit Nr. 45/2001, zeus.zeit.de/text/archiv/2001/45).
Roberto Calvis
Körper
hing, aufgehängt an einem Baugerüst, in die Themse, die Taschen seines Anzugs waren voll schwerer Steine
–
im symbolischen Sinne Steine des Petersdoms? Dass Calvi auch der
Freimaurer-Loge P 2 angehörte, entlastet die Kirche dabei nicht. "Es
waren mit Sicherheit die Priester des Vatikans", beteuert seine Witwe später
(ARD-Dokumentation "Im Namen des Papstes", 8.12.1991). "Das hatte uns Roberto schon vorher gesagt."
Doch der Papst blieb im Amt und galt weiterhin sogar als
"Märtyrer", da er das bis heute mysteriöse Attentat vom 13. Mai 1981
durch Mehmet Ali Agca überlebt hatte.
Im März 1993 werden stattdessen Bischof Pavel Maria (Paul Maria) Hnilica und ein Mittelsmann, der Bauunternehmer Flavio Carboni, wegen Unterschlagung der Aktentasche Calvis vor einem italienischen Gericht zu Haftstrafen verurteilt. Die Tasche bzw. deren Inhalt geben sie trotzdem nicht heraus, und das für den Vatikan brisante Material ist deshalb bis heute unbekannt, und der Mord an Calvi bleibt offiziell unaufgeklärt. Zudem sei der Scheck des Bischofs für Calvi (nach Angaben von Informanten zunächst zwei Blankoschecks der Vatikanbank, in denen Flavio Carboni dann den mit Calvi ausgehandelten Betrag eingesetzt hätte) nicht gedeckt gewesen, obwohl Erzbischof Paul Marcinkus zumindest einen großen Teil der dort ausgewiesenen Summe über Mittelsmänner von der Mafia erhalten habe; so zumindest deren Informant, der vor Gericht entsprechend aussagte (siehe oben). Ob der ungedeckte Scheck ein Indiz dafür ist, dass auch Bischof Pavel Hnilica gewusst habe, dass Calvi den Scheck ohnehin nicht mehr würde zur Bank bringen können, sei dahingestellt. Bischof Hnilica wurde von Kardinal Agostino Casaroli schließlich zur der Aussage aufgefordert, im "Alleingang" gehandelt zu haben, was er auch tat. Über den Grad der Freiwilligkeit und den Grad der Wahrheit oder Lüge seiner Darstellung kann nur spekuliert werden. Im Jahr 2006 ist Bischof Hnilica in Rom verstorben.
Offen bleibt die Frage, wer in diesem Fall noch zu den Mitwissern gehört. Einer davon war vermutlich Sergio Vaccari, der offenbar im Auftrag der Mafia stand und auch als unmittelbar tatverdächtig für den Mord an Calvi galt. Man fand ihn im September 1982 mit erschlagenem Schädel und zerstochenem Körper in seiner Wohnung in London, nur drei Monate nach Calvis Tod. Und der zweite unmittelbar Tatverdächtige, Vincenzo Casillo, wurde kurz nach dem Mord an Vaccari in Rom von einer Autobombe zerfetzt. Beide wären jedoch nur die Ausführenden gewesen, die ihren Killer-Auftrag von höherer Stelle erhalten hatten. Und von wem? Dieses hochbrisante Wissen um den Auftraggeber bzw. die Ahnung vom Auftraggeber des Auftraggebers war letztlich ihr Todesurteil, und auch sie nehmen es mit ins Grab bzw. ins Jenseits.
An dieser Stelle ein kurzer
Rückblick über bekannt gewordene andere Finanzgeschäfte des Vatikan,
die auch die hier geschilderten Ereignisse verständlicher werden lassen:
Zu seinen Lebzeiten wurde Roberto Calvi wegen seiner Geschäfte zum Wohle des Vatikan auch
"Bankier Gottes" genannt.
Als Calvis Vorgänger für heikle Finanzgeschäfte
zugunsten der römischen Kurie galt in den 70er-Jahren der Bankier Michele Sindona.
Seine Aufgabe bestand u. a. darin, den Wunsch von Papst Paul VI. zu
erfüllen, Einnahmen des Vatikan ins Ausland zu schaffen, was "gegen das
italienische Devisenrecht verstieß". Auf diese Weise wollte der Vatikan
aber
die italienische Steuergesetzgebung umgehen und sich illegal bereichern (Spiegel special Nr. 3/2005).
Michele Sindona, der Finanzmakler der Kirche für solche
Angelegenheiten, kam bereits unmittelbar vor dem Bankrott der Banco Ambrosiano ums Leben. Am
21.3.1982 trinkt er im Gefängnis unwissend einen mit Zyankali vergifteten Espresso,
nachdem er
zuvor damit gedroht hatte,
alles auszusagen, was er über verschiedene Geschäfte, in die er
verwickelt ist, weiß. Auch für ihn ist sein Wissen um entsprechende
Geschäfte mit vatikanischer Beteiligung ganz offenbar sein Todesurteil.
Eines dieser Geschäfte deutet jedoch Roberto Rosone, Roberto Calvis Stellvertreter, im August 2002 vor Gericht an. Man sei "an einem Maxi-Kredit für die argentinischen Militärs zur Vorbereitung des Falkland-Krieges beteiligt gewesen. Ob auch diese Geldspritze für die Latino-Diktatoren aus dem Kirchenreich kam, wusste der Zeuge nicht zu sagen, nur ganz generell behauptete er: ´Der Vatikan hat praktisch alles in der Hand`" (Spiegel special Nr. 3/2005; mehr dazu siehe nächste Meldung). Mehr sagte er nicht, nachdem er einige Jahre zuvor ein Schusswaffenattentat nur knapp überlebt hatte. Roberto Rosone hatte die Botschaft des Attentats verstanden und hat danach nichts mehr aufgedeckt. Er stirbt am 11.3.2010 in einem Hospital, ohne je ganz ausgepackt zu haben..
Im Vatikan setzt Johannes Paul II. derweil eine eigene
vatikanische "Untersuchungskommission" zu den Ereignissen um die bankrotte Banco
Ambrosiano ein. Sie kommt erwartungsgemäß zu dem Ergebnis, dass Roberto
Calvi der "Schuldige" war und der Vatikan, die Vatikanbank IOR und deren
Leiter, Erzbischof Paul Marcinkus, als Calvis Opfer anzusehen seien.
Roberto Calvi hat das allerdings völlig anders gesehen, doch er konnte
ja nicht mehr aussagen. Außerdem wurde ja er umgebracht und
nicht einer der vielen vom Vatikan frei Gesprochenen. Eines ist
Roberto Calvi auf jeden Fall anzulasten. Was für einen Dienst an
der Wahrheit hätte er leisten können, wenn er einfach ausgepackt und
sein Wissen nicht für eine Erpressung der Kirche missbraucht hätte! Kein
Stein wäre dann beim Petersdom auf dem anderen geblieben, so seine
Ankündigung.
Das alles ist der katholischen Kirche erst einmal erspart geblieben, und
Roberto Calvi hat obendrein keinen Cent mehr bekommen. Die katholische Kirche müsste
ihn fast selig dafür sprechen, dass er bis zu seiner Ermordung den Mund hielt.
Fortsetzung:
Was hat
die Entführung der 15jährigen Emanuela Orlandi 1983 aus dem Vatikan mit
dem Betrugsbankrott der Banco Ambrosiano zu tun? Eine Zeugin erklärt: Mit
der Entführung sollte Erzbischof Marcinkus unter Druck gesetzt werden –
es ging wohl um finanzielle Verpflichtungen des Vatikan gegenüber der
Mafia. Emanuela Orlandi sei schließlich ermordet worden.
Weitere Verbrechen: Lesen Sie,
wie nach glaubwürdigen Zeugenaussagen der Vatikan gefälschte Aktien in Höhe von 950
Millionen Dollar anfertigen ließ, um mit diesem Betrug seine Finanzen aufzubessern.
4.4.2005 / 7.7.2007 / 6.7.2012 / 10.7.2013 –
Unterstützung des Vatikan für die
Militärjunta in Argentinien: "Die katholische Kirche hat zum
Militärputsch angestachelt"
– Nach dem Tod von Johannes Paul
II. kamen im Rückblick die Verwicklungen der Vatikanbank in den
gesellschaftlichen Umsturz in Polen wieder zur Sprache. Ein
Zeuge (siehe oben vorige Meldung; Roberto Rosone) sagte in diesem Zusammenhang auch zu
Hintergründen des Falkland-Krieges bzw. zu vatikanischen Verbindungen zum argentinischen Militär (1976-1983) aus.
Diese Allianz ist mittlerweile mehrfach dokumentiert: Die Zeitung Die Woche
berichtete bereits am 5.5.1995, dass die argentinische Militärjunta
Regimekritiker und Menschenrechtler betäubte und aus dem Flugzeug ins
offene Meer kippte. Den Segen dazu gab die römisch-katholische
Kirche
z.B. durch ihren Militärkaplan. Er tröstete nach dem Flug die ausführenden
Soldaten mit den Worten, "es sei ein christlicher Tod, weil sie nicht
leiden". Und er versuchte ihr Gewissen auch damit zu beruhigen, indem er
sagte, "dass Krieg Krieg sei und auch die Bibel sage, dass die Spreu vom
Weizen getrennt werden muss".
Und die Empfehlungen für diese Hinrichtungen
kamen sogar von weit höherer römisch-katholischer Stelle. Der Menschenrechtler Esteban Cuya erklärt: "Die Militärs haben die Leute von der Kirche gefragt, ob
sie Gegner ermorden können. Bischöfe haben gesagt: Die Ermordung in
einem Militärgefecht ist nicht christlich. Besser machen Sie das so:
Geben Sie eine Spritze mit Drogen den Gefangenen und dann fliegen Sie
sie übers Meer – Todesflug" (Glaubensfragen, SWR 2, 14.6.2001).
Und der römisch-katholische Militärbischof Victorio Bonamin gab den
Mördern sozusagen die
Generalabsolution, indem er sagte: "Das Militär ist gereinigt im Jordan
voll Blut, um sich an die Spitze des ganzen Landes zu stellen" (SWR
2). Unter den Opfern, die bei lebendigem Leib zur "Entsorgung" ins
Meer geworfen wurde, waren auch Mütter, die kurz zuvor ein Baby zur Welt
gebracht hatten (spiegel.de, 6.7.2012). Die Babys wurden zuvor
an Anhänger der Diktatur, vermutlich ausschließlich fromme Katholiken,
zur "richtigen" Erziehung übergeben.
Der Student Alcides Chiesa, damals irrtümlich verfolgt,
ist davon überzeugt: "Hätte die Kirche eine andere Haltung zur Militärdiktatur
gehabt, wäre es nicht zur Militärdiktatur gekommen". Und Stefan Herbst, der Argentinien-Experte der Bonner
Missionszentrale der Franziskaner, der diese Zeit intensiv untersuchte, ergänzt sogar: "Die katholische Kirche hat
zum Militärputsch angestachelt. Man muss sagen: Die katholische Kirche
als Institution, weil der damalige Präsident der Bischofskonferenz das
so erklärte." (SWR 2)
Die katholische Kirche betrachtete
dabei – wie übrigens sonst v. a. Martin Luther – Andersgläubige als
"Unruhestifter". Der Argentinien-Experte Herbst: "Die Rede ist von der
Reinigung der argentinischen Gesellschaft, von den Unruhestiftern im Land,
Menschen, die man nicht mehr als katholisch, sondern als Häretiker ansah.
Leute, die das neokoloniale Modell des christlichen Abendlandes
verlassen hatten."
Aufgrund dieser Fakten und Überzeugungen wäre es
nicht verwunderlich, wenn der Vatikan der argentinischen Militärjunta
Geld für die Vorbereitung des Falkland-Krieg zukommen lassen wollte oder
dies faktisch getan hat,
wie ein Zeuge im Umfeld des Mordes an Bankier Robert
Calvi aussagte.
Vor diesem Hintergrund ist es auch von höchstem Interesse, dass im März
2013
Kardinal Jorge Mario Bergoglio neuer Papst wurde, ein
Argentinier, der in dieser Zeit als Jesuitenführer (1973-1979) einer der
ranghöchsten katholischen Würdenträger im Land war und danach Leiter der
größten theologischen Fakultät des Landes in Buenos Aires (ab 1980). Was
er wusste und wofür er letztlich verantwortlich war, gilt als weitgehend
ungeklärt bzw. wird aus heutiger Sicht [2013] beschönigt.
Aktualisierung: Ab dem 5.7.2007 stand der
römisch-katholische Priester Christian von Wernich (69) in La Plata
wegen der Beteiligung an sieben Morden, 31 Folterungen und 42
Entführungen vor Gericht. Er wurde verurteilt. Mehr dazu
hier.
5.4. / 6.4.2005 –
Ehrentitel für den Papst
– "666-Prophezeiung in
der Bibel"
– Der Gegensatz zwischen Christus und
Papst bzw. zwischen Christus und der Kirche ist vielfältig. Darüber hinaus gibt es
Spekulationen, dass dieser Gegensatz schon in der Offenbarung des Propheten
Johannes in der Bibel vorher gesagt ist.
Der Hintergrund: In der offiziellen römisch-lateinischen
Schreibweise werden die Zahlen mithilfe von Buchstaben dargestellt, von
denen einige gleichzeitig einen Zahlenwert besitzen ( I = 1, V bzw. U =
5, X = 10, L = 50, C = 100, D = 500, M = 1000). Das ist allgemein
bekannt. Weniger bekannt sind die Titel, die der Papst trägt. Einer
davon ist "Vicarius
Filii Dei" ("Stellvertreter des Sohnes Gottes"). Addiert man bei diesem Titel die Zahlenwerte
der Buchstaben, die einen
Zahlenwert besitzen, ergibt sich
ausgerechnet die Zahl "666".
Zu dieser Zahl heißt es in der Bibel:
"Wer Verstand hat, berechne den Zahlenwert des Tieres.
Denn es ist die Zahl eines Menschennamens; seine Zahl ist 666" (Offenbarung 13, 18). Zwar
weist die katholische Kirche darauf hin, dass der offizielle Papsttitel
"Vicarius Christi" ("Stellvertreter Christi") ist
und nicht "Vicarius Filii
Dei". Doch dieser ist immerhin ein Synonym zum offiziellen Titel.
Und Versuche, auch aus anderen "Menschennamen" (z. B. Nero, Hitler, Bill Gates) diesen Zahlenwert zu
"berechnen",
sind weniger treffend und wirken weit hergeholt.
Stattdessen wird im Vatikan manches getan, um die Spekulation eher zu
bekräftigen. "Das Totenhemd hat keine Taschen", heißt es im Volksmund. Doch im
Gegensatz dazu wurde Papst Johannes Paul II. ein Beutel mit Geld
aus vielen Nationen mit ins Grab gegeben, vergleichbar den Grabbeigaben
bei ägyptischen Pharaonen –
allesamt Münzen, die während seines Pontifikats
geprägt wurden. Und dieses Symbol kann nun wiederum mit der voraus gehenden Prophezeiung in Offenbarung 13, 16
in Verbindung gebracht werden, in der es heißt: "Kaufen oder
verkaufen konnte nur, wer das Kennzeichen trug: den Namen des
Tieres oder die Zahl seines Namens,"
eben die 666. Und das Symbol der verschiedenen Münzen im Grab besagt auch:
Der Papst hat für alle Länder die richtige "Währung" in der Tasche.
Diese Deutung muss keine exklusive sein, sondern kann auch als Teil
eines Mosaiks verstanden werden. So heißt es auch, die Zahl 666 sei verschlüsselt im Strichcode auf
gängigen Warenverpackungen enthalten, was aber nur
eine kühne Interpretation ist; ebenso wie die Deutung von "666" als "www"
gemäß dem hebräischen Zahlenwert des Buchstabens W.
Doch unabhängig von diesen
– wie gesagt – spekulativen Gedanken: Ein Sack mit Geld im Papstgrab
– ein deutlicheres Zeichen der Verbindung zwischen dem Papsttum
einerseits und der Macht zu kaufen oder zu verkaufen andererseits ist
eigentlich kaum vorstellbar. Die Verbindung ist auch insofern real, da Kirche und
Vatikan ja einerseits auf die Finanzierung durch Staaten, Wirtschaft und
zahlungskräftige Gläubige
angewiesen sind, andererseits bereits selbst
eine der größten Finanzmächte der
Welt geworden ist. Und mit Jesus, der von seiner Arbeit als Zimmermann lebte
und der lehrte "Ihr könnt nicht Gott dienen und
dem Mammon", hat diese Grab-Beigabe sowieso nichts zu tun.
Manche Bibelleser überlegen darüber hinaus, ob auch noch andere Verse der
biblischen Prophezeiung mit den gegenwärtigen Ereignissen in Zusammenhang
stehen könnten. So wird in der Offenbarung die "Anbetung" des "Standbildes"
vorhergesagt, und es gibt
derzeit wohl keinen anderen Menschen auf der Erde, bei dem die Grenze
zwischen Verehrung und anbetungsähnlichem Verhalten so fließend ist wie beim
Papst, auch wenn intellektuell versierte bekennende Katholiken
auf Nachfrage natürlich bestreiten, dass diese Verehrung in Richtung
"Anbetung" gehe. Doch eine "Anrufung" des Papstes (eine
Vorstufe einer Anbetung) vor einem "Wunder" (z.B. einer Heilung) ist
sogar
nötig für eine spätere Selig- bzw. Heiligsprechung, weswegen dem toten Papst
auch bald zwei
Wunder zugeschrieben wurden. Und für
einen Außenstehenden ist der Unterschied zwischen "Anrufung" und
"Anbetung" sowieso nicht so groß wie dies Katholiken darstellen.
Und
wenn in der Bibel im Zusammenhang der Endzeit zudem von der "Macht" geschrieben
steht, "dem Standbild des
Tieres Lebensgeist zu verleihen, so dass es auch sprechen konnte", dann
stellt sich die Frage: Hatte der Prophet Johannes im 2. Jahrhundert in
seiner Zukunftsvision vielleicht Fernsehbilder gesehen? Für ihn hätte es
sich dann so dargestellt, dass in diesen Bildern sogar "tödliche Wunden"
wieder "heil" werden konnten.
(Offenbarung 13, 14-15)
Bemerkenswert in
diesen Tagen ist vor allem der Aufwand insgesamt, der in Rom und weltweit bedingt durch den Tod
dieses einen Menschen betrieben wird. Mit Recht kann man sagen:
Noch nie in der Geschichte der Menschheit und der Erde war er größer.
Und wohl noch nie waren so viele Große und Mächtige dieser Welt und so
viele Scharfschützen und Luftabwehrraketen bei einer Feier vereinigt wie
dies bei der Bestattung des Papstes am 9. April 2005 der Fall
sein wird. Somit kann man wohl von einem zweifelhaften Höhepunkt
der menschlichen Zivilisation und ihrer Kultur sprechen.
Die Macht des Papstes wird auch durch die Tiara, die Papstkrone, zum
Ausdruck gebracht, welche den Haupt-Titel des Papstes symbolisiert:
"Vater der Fürsten und der Könige, Rektor der Welt und
Stellvertreter Christi auf Erden" (Quelle: Deutsche
Bischofskonferenz auf dbk.de/vatican/in_vatican_17.html). Vielleicht kann man
diesen Titel etwas straffen bzw. zusammenziehen zu dem Hoheitstitel "Fürst dieser Welt",
der ja auch in der Bibel bezeugt ist (Johannes 12, 31; 14, 30; 16, 11).
PS: Der erste Papst, der
nicht gekrönt wurde, war Johannes Paul I. Einige Tage später war er
tot. Sein
Nachfolger Johannes Paul II. konnte die Krönung nun schwerlich wieder
einführen. Die frühere "Papstkrone", die Tiara, hatte Paul VI. 1964 zudem schon medienwirksam zugunsten
der "Armen der Welt" "verkauft". Sie wird seither in der Kathedrale von
Washington in den USA in der Nähe des Weißen Hauses präsentiert. Gemessen am
Reichtum des Vatikan und der Kirche, welcher den "Armen der Welt"
vorenthalten wird, ist diese Geste von 1964 allerdings nicht einmal ein
Brosamen. Eine Verbindung zwischen dem Vatikan und der USA, die seither
durch den Aufbewahrungsort der Tiara in Washington symbolisiert wird, ist
jedoch sehr aussagekräftig
(vgl. dazu auch "Der Theologe Nr. 22" über die
Verbindung zwischen Papst Johannes Paul II. und dem US-Präsidentenberater
Billy Graham).
6.4.2005 –
Konservierung des "Fleisches" für die
geglaubte "Auferstehung"?
– Aus Anlass des Todes von Johannes Paul II.
beschäftigen sich viele Menschen mit der kirchlichen Lehre vom Tod. Siehe
dazu auch Freie
Christen Nr. 6 – Es gibt keinen Tod – das
Weitleben der Seele im Jenseits und
Der Theologe Nr. 2 – Reinkarnation – Urwissen
der Menschheit und urchristlicher Glaube. Da die Kirche im Gegensatz zu
Christus großen Wert auf das "Fleisch" bzw. die Materie legt (vgl. z. B.
den Reliquienkult)*, stellt sich auch die Frage der Konservierung
der Körper der Päpste und ihrer Erhaltung zum Zwecke der Ehrung; bzw. für
die von der Kirche gelehrte Wiedervereinigung von "Fleisch" und "Seele" am
"Jüngsten Tag", weswegen die katholische Kirche z.B. große Vorbehalte gegenüber
einer Feuerbestattung hat und Päpste, Kardinäle und Bischöfe meist auch
keine Organspender sind.
So wurden
die letzten drei verstorbenen Päpste z.B. mit einer 15 %-igen Formalinlösung
anstelle des Blutes konserviert. "Johannes XXIII. war nach 37
Jahren noch erhalten wie am ersten Tag", freute sich der Präparator Massimo Signoracci
(spiegel.de, 5.4.2005). Viele Gläubige erklärten dies als "Wunder".
Für den
Bestatter war allerdings klar, dass er einfach nur sehr gut gearbeitet
hatte.
Bei Paul VI. sei jedoch das Formalin nicht
genügend in einen Beinbereich vorgedrungen. "Ein Bein begann, sich zu
zersetzen", was jedoch nicht Schuld des Bestatters war. Was wird die Kirche
letztlich mit dem Körper von Karol Wojtyla tun? Wie wäre es, wenn man
wie bei den anderen Menschen einfach nach dem Wort "Erde zu
Erde, Asche zu Asche, Staub zum Staube" handelt? Auch wenn dadurch Reliquien
"verloren" gehen – die Seele würde ja
auch nach offizieller katholischer Lehre weiterleben. Oder hat man intern
Zweifel und hält sich deswegen so an den materiellen Überresten fest?
Inzwischen ist auch die Präparatorenfamilie Signoracci nicht mehr einhellig
von der Einbalsamierung überzeugt, die oft in Verbindung mit einer
vorherigen "Ausstopfung" vorgenommen wird. Eine Ehefrau ist nämlich den Zeugen
Jehovas beigetreten und der Papst sei ihr egal. Am Telefon sagte sie: "Das
Ende ist nah." (spiegel.de)
*
Kritiker wie der ehemalige katholische
Theologieprofessor und Dekan der römisch-katholischen Fakultät der
Universität von Wien, Hubertus Mynarek, halten die katholische Lehre im Kern
für materialistisch: "Den Glauben an die
Unsterblichkeit der Seele hat sie [die Kirche] z. B. im
frühen Mittelalter von den Griechen übernommen",
schreibt Mynarek in der Broschüre
Voodo auf Katholisch. "Doch sie vertraut nicht wirklich auf
die Unsterblichkeit der Seele, wenn sie lehrt, dass am Jüngsten Tag die
Leiber der Verstorbenen wieder auferweckt werden" und, wie es im
katholischen Glaubensbekenntnis heißt, "wieder mit unserer Seelen vereint"
werden (Katholischer Katechismus Nr. 1016). Denn wozu braucht
eine unsterbliche Seele wieder eine Vereinigung mit ihrem Leib, der doch
mittlerweile nachweisbar verwest ist oder eingeäschert wurde? Dieser Leib
würde zuvor "verwandelt", so versucht die Kirche zu erklären
(Nr. 1016). Professor Mynarek wies nun mehrfach darauf hin, dass manche hohe kirchliche
Amtsträger daran in Wirklichkeit gar nicht glauben und stattdessen große
Angst vor dem Tod
und einer drohenden Auflösung ihres "Ich"
haben.
10.4. / 12.6.2005
/ 8.9.2011 –
Beerdigung des Papstes: Die Vertreter der
Demokratien lagen einträchtig zu Füßen der Diktatur des Heiligen Stuhls /
Das Sklavenmal der Säuglingstaufe
–
Wem das Wort "Diktatur" in diesem
Zusammenhang zu hart erscheinen mag oder wer es nicht glauben
will, der lese das offizielle Lehrbuch der römisch-katholischen Kirche von
Josef Neuner und Heinrich Roos, Der Glaube der Kirche in den Urkunden
der Lehrverkündigung, neu bearbeitet von Karl Rahner und Karl-Heinz Weger, 13. Auflage, Regensburg 1991. Darin lässt das
kirchliche Lehramt u. a. wörtlich verlauten [Hervorhebungen von Der Theologe]:
Glaubenswahrheit Nr. 367: "Im Glauben müssen wir festhalten, dass
außerhalb der apostolischen, römischen Kirche niemand gerettet werden kann;
sie ist die einzige Arche des Heils und jeder, der nicht in sie eintritt,
muss in der Flut untergehen. Aber ebenso müssen wir sicher daran
festhalten, dass von dieser Schuld vor den Augen des Herrn niemand betroffen
wird, der da lebt in unüberwindlicher Unkenntnis der wahren Religion."*
(S. 234)
* Mit dem zweiten Satz wird
anscheinend eine kleine Hintertüre aus der Hölle offen gelassen. Allerdings ist
dieser Lehrsatz – wie auch eventuelle Abmilderungen zugunsten
Andersgläubiger an anderen Stellen – vom Herausgeber "nur" als wahr, jedoch nicht als "unfehlbar"
gekennzeichnet. Unfehlbar seien dafür die nachfolgenden ähnlichen "Wahrheiten" Nr.
381, Nr.
430 und Nr.
434, die von der Kirche nicht nur als wahr erklärt
wurden, sondern denen sie zudem das Gewicht absoluter Irrtumslosigkeit in
Zeit und Ewigkeit verliehen hat.
Glaubenswahrheit Nr. 381 (= unfehlbar): "[Die heilige römische Kirche, durch das
Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und
verkündet, dass ´niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide`
noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter
– des ewigen
Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel
und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der
Kirche) anschließt.* So viel bedeutet die Einheit des Leibes der Kirche,
dass die kirchlichen Sakramente nur denen zum Heil gereichen, die in ihr
bleiben, und dass nur ihnen Fasten, Almosen, andere fromme Werke und der
Kriegsdienst des Christenlebens den ewigen Lohn erwirbt. ´Mag einer noch so
viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen, so
kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der
Einheit der katholischen Kirche bleibt.` (Fulgentius)"
(S. 256)
* Mit anderen Worten heißt das z.B.: Juden kommen nach unfehlbarer
römisch-katholischer Lehre in das "ewige Feuer"; zumindest die europäischen
Juden, welche die römisch-katholische Religion kennen lernen konnten und
sich nicht auf die mildernden Umständen der "unüberwindlichen Unkenntnis"
lt. Nr. 367
(siehe oben) berufen können.
Hier kann man auch einmal vergleichen: Was würde es jeweils für die
Opfer bedeuten? Zum einen die Verbrennungsöfen von Auschwitz, in denen
Menschen jüdischen Glaubens verbrannten, die kurz zuvor mit Gas ermordet
worden waren? Und zum anderen der Verbrennungsofen für die nach
kirchlicher Lehre vom Heil Ausgeschlossenen (Juden und andere
Nichtkatholiken), in dem diese Menschen angeblich ewig ohne
Aussicht auf eine Ende unter grausamen Qualen lebendig brennen müssen?
Und wer hat sich das eine ausgedacht? Und wer das andere?
Glaubenswahrheit Nr. 430 (= unfehlbar): "Dem römischen Papst
sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig.
Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir." (S. 290)
Glaubenswahrheit Nr. 434 (= unfehlbar): "Wir bestimmen,
dass der Heilige Apostolische Stuhl und der römische Bischof den Vorrang
über den ganzen Erdkreis innehat." (S. 292)
Nachfolgend weitere heute gültige Lehr- und Glaubenssätze der
römisch-katholischen Kirche, denen bisher nicht durch "höherwertige"
Lehrsätze widersprochen wurde:
Glaubenswahrheit Nr. 369: "So verwerfen und verabscheuen Wir die
gottlose Lehre von der Gleichwertigkeit aller Religionen, die auch der
menschlichen Vernunft widerstreitet."
Glaubenswahrheit Nr. 370: "Darum kann nicht das Heil erlangen, der
trotz seines Wissens, dass die Kirche von Christus in göttlicher Weise
gestiftet wurde, sich weigert, sich der Kirche zu unterwerfen, oder
dem römischen Papst, dem Stellvertreter Christi auf Erden, den
Gehorsam verweigert. Doch gab der Erlöser nicht nur das Gebot, dass
alle Völker in die Kirche eintreten sollen*, sondern er bestimmte auch,
dass die Kirche ein Heilsmittel sei, ohne dass niemand in das Reich der
himmlischen Glorie eintreten kann."
(S. 237)
* In Glaubenswahrheit
Nr. 368 heißt es sogar,
der Erlöser habe "allen Völkern
den Eintritt in seine Kirche vorgeschrieben".
Glaubenswahrheit Nr. 382: "Die Kirche hat kraft ihrer göttlichen
Einsetzung die Pflicht, auf das gewissenhafteste das Gut des göttlichen
Glaubens unversehrt und vollkommen zu bewahren und beständig mit größtem
Eifer über das Heil der Seelen zu wachen. Deshalb muss sie mit peinlicher
Sorgfalt alles entfernen und ausmerzen, was gegen den Glauben ist oder
dem Seelenheil irgendwie schaden könnte. Somit kommt der Kirche aus der ihr
vom göttlichen Urheber übertragenen Machtvollkommenheit nicht nur das
Recht zu, sondern sogar die Pflicht, gleich welche Irrlehren nicht
nur nicht zu dulden, sondern vielmehr zu verbieten und zu
verurteilen, wenn das die Unversehrtheit des Glaubens und das Heil der
Seelen fordern." (S. 256)
"Einheit des Leibes" und "Leibeigenschaft":
Diese
und viele andere römisch-katholische Glaubenswahrheiten lassen ahnen, was
wieder auf uns zukommt, wenn es dem "Heiligen Stuhl" gelingen
würde, die
europäischen Demokratien weiter auszuhöhlen und allmählich in seinem Sinn
umzugestalten. Zwar gibt es auch wenige Lehrsätze, die versöhnlicher
gegenüber Andersdenkenden klingen. Doch darin zeigt sich ja gerade die Kunst
der Kirche: Um möglichst viele Menschen einzuverleiben, passt sie sich
vielen Zeitgeistern an, lehrt hier und da sogar Widersprüchliches, um dann
je nach Situation das gerade Passende für den eigenen Machterhalt in den
Vordergrund zu stellen.
Und um leicht an immer neuen Nachwuchs zu kommen, ist die Säuglingstaufe
das zentrale Instrument der Kirche. Vordergründig
benützt man so genannte "liberale" menschenfreundliche Priester, welche den
Gläubigen vorgaukeln, hier ginge es um Schutz und Segen für das Kind. In
Wirklichkeit werden in erster Linie Mitglieder rekrutiert und dafür in
Deutschland vom Staat Jahr für Jahr ein sogenanntes "Kopfgeld" kassiert. Schon der
Säugling wird dabei ungefragt der "Einheit des Leibes" der Kirche
unterstellt, wie es oben unter Nr. 381 heißt, und zwar, indem ihm
angeblich ein "unauslöschliches Merkmal" eingeprägt wird (z. B. Nr. 504, 514, 526,
542, 709, 722, 932), das man auch durch den späteren Kirchenaustritt
nicht ablegen könne.
So kann man fragen: Erinnert diese "Einheit des
Leibes" nicht an die "Leibeigenschaft"? Auch den
Sklaven wurde vielfach ein Sklavenmal in die Haut gebrannt, das sich nicht
mehr entfernen ließ. Und so wie der Leibeigene
und seine Kinder früher zeitlebens Sklaven ihrer Herren waren, es sei denn,
sie wurden von diesen frei gelassen, so beansprucht die Kirche auch heute
zeitlebens den Anspruch auf diesen Menschen. Nur – die Kirche lässt nie
jemanden frei (weswegen Eltern nur gewarnt werden können, ihr Kind taufen zu
lassen und damit dem
"Leib" der Kirche "eigen" zu machen; siehe dazu das
nachfolgende Beispiel über eine Kinderentführung durch den Vatikan).
Der grausame Kinderraub
|
Die Kirche will zudem, "dass alle Völker in die Kirche eintreten"
(Nr. 370). Was
könnte das bedeuten? Z. B. für Europa, das nach dem Willen der Kirche
römisch-katholisch werden soll? Der
bekannte deutsche Philosoph Karl Jaspers warnte eindringlich, der "biblisch
fundierte Absolutheitsanspruch" der Kirchen stehe "ständig auf
dem Sprung, die Scheiterhaufen für Ketzer zu entflammen" (Der
philosophische Glaube, 9. Auflage, 1988, S. 73). Doch die Staatsmänner
dieser Erde, welche eigentlich die Werte der gegen die Kirche erkämpften
Demokratie verteidigen sollen, werfen sich der Diktatur des Heiligen Stuhls
an den Hals. Hier stellt sich gerade in diesen Tagen die Frage: Wo sind noch
wahrhafte Demokraten, welche noch für die Ideen von Freiheit,
Menschenrechten und Toleranz einstehen? Und gibt es wenigstens einen
Politiker in Europa, der nicht vor der Kirche auf die Knie fällt?
18.4. / 19.4.2005 –
Die "ruhmvoll
hervorragenden unsterblichen"
Päpste
– "Mögest du viele Jahre des
irdischen Lebens lang ruhmvoll hervorragen", so der offizielle
Zuspruch bei der Amtseinführung eines neuen Papstes, auf den sich gerade die
Kardinäle zu einigen versuchen. Und was soll nach diesen vielen Jahren
kommen? "... bis du, von deinem Herrn gerufen, beim Eintritt ins
Himmlische Reich mit der Unsterblichkeit bekleidet wirst," so der Zuspruch
weiter
(dbk.de/vatican/in_vatican_17.html).
Das klingt fast so, als sei die Unsterblichkeit nach katholischer Lehre ein
Vorzug der Päpste. Vielleicht kommt es bei diesem Zuspruch aber auch mehr
auf den ersten Teil an, auf das "ruhmvolle Hervorragen" in den Jahren zuvor,
das – wie so vieles andere auch – im Widerspruch zu Jesus steht, der die
Demut lehrte und die Gleichheit aller Menschen.
19.4. / 5.7.2005 –
Wie führt Benedikt XVI. das Werk Benedikts XV.
fort? – Benedikt XV. starb 1922, Benedikt XVI. wurde 1927 geboren.
Der XV. wurde im Jahr 1914 Papst, am Beginn des 1. Weltkrieges – nicht gerade ein
gutes Omen im Hinblick auf den Beginn der Amtszeit des XVI.
Anhänger feierten den XV. als Friedenspapst, Kritiker sahen in ihm einen
gewieften Diplomaten bzw. Schaukelpolitiker, der vielfach als "Sieger" aus dem Krieg hervorging
– siehe
dazu das Kapitel Der Vatikan als Kriegsgewinnler in dem
Geschichtsbuch von Karlheinz Deschner, Die Politik der Päpste im
20. Jahrhundert, Rowohlt Verlag 1991. So rief er z. B. in den
Anfangsjahren des Krieges einmal zum Frieden auf, als Deutschland und die
Achsenmächte noch im militärischen Vorteil waren. Als sich das Blatt
wendete, tat er es nicht mehr. Der Papst fand sich rechtzeitig im Lager der
Sieger, nachdem er sich zu Kriegsbeginn noch nicht öffentlich auf eine
Partei fest gelegt hatte. "Kardinal Gasquet bekannte
auf dem Katholikenkongress in Liverpool geradezu: ´Man ist zu der Überzeugung
gekommen, dass der am besten aus dem Krieg herausgekommene Mann der Papst
war!`" (zit. nach Deschner, Opus Diaboli, 1988, S. 151 f.)
Der Historiker Karlheinz Deschner prangert vor allem an, dass der XV.
Benedikt den Nationen "seine schönen biblischen Sprüche zurief",
während "er selber für eine Militärseelsorge verantwortlich"
war, "die den
katholischen Soldaten das gegenseitige Abmurksen als höchstes
Pflichterfüllung befahl – die mörderischste Heuchelei der Weltgeschichte."*
Diese deftigen Worte sind verständlich. Denn warum rief Benedikt XV. nicht
die Katholiken beider Seiten auf, die Waffen niederzulegen, wenn es ihm
wirklich um den Frieden gegangen wäre? Die ihm unterstehende
Militärseelsorge auf allen Seiten tat genau das Gegenteil.
Bekannt wurde später Benedikts vielsagender Spruch
im Hinblick auf die Niederlage Deutschlands: "Diesen Krieg hat Luther
verloren!" (zit. nach Deschner, Opus Diaboli, S. 151)
Protestanten, nehmt euch also vor den Benedikts in Acht!
Erst im Jahr 2000
betonte auch Benedikt XVI. in seinem Buch Dominus Iesus noch einmal
den Vorrang der römisch-katholischen Kirche vor allen anderen Kirchen
und nannte die evangelischen Kirchen "defizitär". Gefahr auch für die
Ostkirche! Wenn der XVI. Benedikt dort weitermacht, wo der XV. und auch
Johannes Paul II. aufgehört haben, dann steht womöglich die geplante Katholisierung der
orthodoxen slawischen Welt auf dem Plan Roms.
Karlheinz Deschner schreibt
wörtlich: "So betrachtet Benedikt [XV.] die [mit Rom] unierten [orthodoxen]
Gemeinschaften als Vorposten der römischen Kirche, die von Weißrussland und
der Ukraine aus vorgehen und die orthodoxe slawische Welt für das Papsttum
gewinnen sollten" (Opus Diaboli, S. 152). Der
Sturz des Kommunismus wäre Stufe 1 gewesen (siehe dazu die
Informationen über die Finanzierung
antikommunistischer Gruppen durch den
Vatikan). Nun käme Stufe 2. Parallel dazu hat es der XVI. Benedikt
womöglich auch
auf einen Sieg gegenüber dem Protestantismus abgesehen, wie viele
Kenner der Vatikanpolitik mutmaßen. Denn ein Papst-Boom, der auch nur
annähernd das Ausmaß des Kultes um Johannes Paul II. erreichte, würde die
religiöse Stimmung in Deutschland, dem "Stammland der Reformation",
entscheidend verändern. Die augenfälligen Versuche evangelischer
Kirchenführer, von der katholischen Hierarchie eingeladen bzw. hofiert zu
werden, sind ein Indiz dafür, dass diese sich wieder verstärkt an
den Katholizismus anhängen möchten, um so ebenfalls von den
Popularitätsschüben des Papstes zu profitieren. Oder man möchte zumindest bei den für
die staatlichen Subventionen verantwortlichen Politikern auf Augenhöhe mit der
Rom-Kirche zu bleiben.
Mit dem Ziel, "die orthodoxe slawische Welt für das Papsttum" zu gewinnen,
wie der Historiker Deschner ein Ziel Benedikts XV. formulierte, hat auch
Benedikt XVI. seine Amtszeit eingeleitet, indem er sogleich die "Ökumene"-Bemühungen
im Hinblick auf die Orthodoxen verstärkte. Der Vatikanische "Ökumene-Minister",
der deutsche Kardinal Walter Kasper, erklärte dazu dem Focus in einem
Interview, dass das "allgemeine Interesse Russlands an Europa" dafür eine
günstige Rahmenbedingung ist. Und weiter: "Ich habe eine neue Offenheit
[Benedikts XVI.] entdeckt, in erster Linie gegenüber den orthodoxen Kirchen
... Wir wollen den orthodoxen Kirchen ja nichts wegnehmen, sondern ihnen
etwas geben: Das Petrusamt könnte auch ihnen die universale Präsenz
bringen." (Nr. 33/2005)
Noch scheinheiliger kann man den eigenen
Herrschaftsanspruch wohl gar nicht in Worte fassen. Dahinter steckt letztlich die Idee eines geeinten römisch-katholischen
Europa unter der Oberhoheit des Papstes in Rom und wohl darüber hinaus die
alten Weltherrschaftspläne der Kurie in Rom, zu denen man sich z. B.
im Mittelalter auch unverhohlen bekannte.
Zurück zu den Benedikts: Eine
Gemeinsamkeit zwischen dem XV. und dem XVI. ist weiterhin der Versuch, das
Leben der Menschen bis in Einzelheiten zu regeln und mit entsprechenden
Maßnahmen auch auf Verstöße reagieren zu können. Der XV. setzte im Jahr 1917 den
Codex Iuris Canonici, kurz CIC, in Kraft (sein Vorgänger
Pius X. hatte bereits den Auftrag dazu gegeben), das kirchliche
Gesetzeswerk, das bis 1983 unverändert gültig blieb. Bis 1917 galt zuvor der so
genannte Corpus Iuris Canonici. Und im Jahr 1983 erschien dann der
seit 1917 gültige Codex
Iuris Canonici in
überarbeiteter Form. Der XVI. gilt auch als
Schreiber bzw. Endkorrektor des römisch-katholischen Weltkatechismus, und er war
jahrelang als Vorsitzender der "Glaubenskongregation" der oberste
"Inquisitor" der Kirche und zuständig für die innerkirchliche Anwendung des CIC. Das
"sanfte" Strafrecht des CIC ist nach Uli Weyland, Autor von
Strafsache Vatikan,
ein listiger "Vorbehalt, eventuell auf mittelalterliche Bestrafungsformen
zurückkehren zu können, wenn sich die Zeitläufe im Sinne Roms wieder
´günstiger` verändern sollten."
(S. 426 f.)
* Der Historiker E. Winter bringt Benedikt XV. in seinem Buch
Russland
und das Papsttum, Teil 2 (II), Von der Aufklärung bis zur großen
sozialistischen Oktoberrevolution, Berlin 1961
sogar mit dem mutmaßlichen
Mord an Nuntius Tarnassi
im Jahr 1901 in Verbindung und beruft sich dabei
auf den internen vatikanischen "Klatsch", wo der spätere Papst als
Täter genannt wurde, "denn Tarnassi starb zu sehr erwünscht, als dass es
dabei mit rechten Dingen zugegangen sein konnte"
(S. 487). Benedikt XV.
soll hier nicht beschuldigt werden und es gilt – wie am Anfang
von Ermittlungen – die Unschuldsvermutung. Es ist jedoch auch von
einem Dementi nichts bekannt. Tatsache ist jedoch, dass zahllose Päpste
Mörder waren (nachzulesen in den Bänden der
Kriminalgeschichte des
Christentums von Karlheinz Deschner) und alleine
23 Päpste
nachgewiesenermaßen oder vermutlich auf Veranlassung ihrer Nachfolger
umgebracht wurden.
23.4. / 7.5.2005 – Vordergründige Diskussionen um
den Flakhelfer und Soldaten Ratzinger – Hintergründige Gemeinsamkeiten zwischen
Katholizismus und Nationalsozialismus
– Die britische Presse
äußert derzeit "tiefe Bedenken", was die Haltung des jugendlichen Joseph
Ratzinger (1927 geboren) gegenüber den Nationalsozialisten betrifft (z. B.
seine demzufolge nur "bizarr
technische Begründung" für dessen Ablehnung; The Independent, 22.4.2005).
Das ist jedoch weit weniger bedeutsam als die Frage, wo sich die Anliegen
von Katholizismus und Nationalsozialismus grundsätzlich vereinten.
So lehrt die Kirche bis heute, sie müsse "mit
peinlicher Sorgfalt alles entfernen und ausmerzen, was gegen den Glauben ist"
(Neuner/Roos, Der Glaube der Kirche, siehe oben, Nr. 382). Dieser Lehrsatz der römisch-katholischen Kirche richtete sich im 20. Jahrhundert
vor allem
1.) gegen die Kommunisten
2.) gegen die Juden
3.) gegen religiöse Minderheiten, so genannte "Sekten"
Gegen diese drei Geistesrichtungen, deren Ausmerzung die katholische Kirche
forderte, richtete sich nicht zufällig auch der Vernichtungswille der Nationalsozialisten.
Deren Anführer Adolf Hitler hielt bis ans Lebensende der
römisch-katholischen Kirche die Treue und zählt damit zu den "Söhnen und
Töchtern der Kirche", für deren Tun im Laufe der Jahrhundert sich der Papst
im Jahr 2002 halbherzig zu entschuldigen versuchte. Man könnte diese "Söhne" (denn
fast immer
waren es Männer) auch als "Männer fürs Grobe" bezeichnen, die mit Wissen,
Billigung oder gar im Auftrag der Kirche etwas tun, womit die Kirche aus
diplomatischen Gründen nicht direkt in Verbindung gebracht werden möchte.
Zu Adolf Hitler noch zwei Details am Rande: Während er
immer wieder Steuern hinterzog und bis zum Jahr 1933 eine nicht bezahlte
Steuerschuld von 400.000 Reichsmark anhäufte, zahlte er seinen Kirchenbeitrag,
solange er dazu verpflichtet war, stets
korrekt und pünktlich, wie ein umfassender Untersuchungsbericht über Hitlers
Steuerakte feststellte (so die Historikerin Anna Maria Sigmund und der
Notar Klaus-Dieter Dubon bei Prüfung von Hitlers Steuerakte Nr. 13/2548 beim
Finanzamt München III; Spiegel online, 16.12.2004; Bild, 17.12.2004).
Und während Papst Pius XII. im Jahr 1945 alle Italiener, die Mitglied
der Kommunistischen Partei waren, exkommunizierte, wurde Adolf Hitler nie
exkommuniziert.
Zum "Ausmerzen" der Kommunisten, Juden und "Sekten" im Einzelnen:
1.) Kommunisten: Hitler und die Nationalsozialisten wurden von der
Kirche vor allem wegen ihres Feldzugs gegen den "Bolschewismus" in Russland
gepriesen. Bis 1945 reichen die Huldigungen der Kirchenführer für diesen
"gottgesegneten" Krieg gegen den Kommunismus. Die Fortsetzung dieses Kampfes
führte und führt die Kirche dann nach 1945 in Allianz mit den Westmächten durch (siehe auch
oben, 4.4.2005).
2.) Juden: Was die Juden betrifft, rechtfertigte Adolf Hitler in
einem Gespräch mit katholischen Würdenträgern deren Verfolgung damit, "dass
er gegen die Juden nichts anderes tue als das, was die Kirchen in 1500
Jahren gegen sie getan habe" (Friedrich Heer, Gottes erste Liebe, Berlin
1981, S. 406). Eine Fülle von Fakten dazu auch in dem Buch von Daniel
Goldhagen, "Die katholische Kirche und der Holocaust", bzw. in der
Ausgabe Der Theologe Nr. 85 – Die
katholische Kirche und der Holocaust. Nachdem das europäische Judentum als
einflussreiche gesellschaftliche Größe weitgehend vernichtet war und der
Zeitgeist sich nach 1945 entscheidend wandelte, hat auch die Kirche
in der Folgezeit ihre Position geändert.
3.) Andere religiöse Gemeinschaften: Hier richtete sich die
Ausmerzungs-Allianz von katholischer und evangelischer Kirche und Nazis zunächst
gegen die Zeugen Jehovas als damals
bedeutsamste Minderheit. Gemeinsam beschloss man deren Verbot. Eine typische
Stimme war damals der Kommentar in Das Evangelische Deutschland vom
10.9.1933: "Die Kirche wird dankbar anerkennen, dass durch dieses Verbot
eine Entartungserscheinung des Glaubens beseitigt worden ist ... Damit ist
jedoch noch keine vollständige Bereinigung der Sekten erreicht. Erwähnt
seien nur die Neuapostolischen."
Die Kirche gibt dem Staat also den Takt vor. Und
die Vertreter von Kirche und Staat arbeiten vielfach bei den Verhaftungen
Hand in Hand. So kommen in den KZs 1200 Zeugen
Jehovas ums Leben, weitere 250 werden anderweitig "erhängt, erschossen oder
geköpft". (Frankenpost, 15.1.1999)
1945
wechselten die weltlichen Herrscher. Die geistlichen aber blieben.
Und mit ihnen ihre Ziele.
Vor allem seit den 70er-Jahren des 20. Jahrhunderts entstanden erneut viele religiöse Bewegungen, die nicht ins katholische bzw.
evangelische Welt- und Menschenbild passen. Deshalb ist auch das "Wüten
der Kirche" neu entbrannt, wie z. B. Prof. Dr. Hubertus Mynarek
in seinem Buch Die neue Inquisition
bzw. Prof. Erwin K. Scheuch und Prof. Gerhard Besiér in ihrem
Buch Die neuen Inquisitoren
nachweisen. Zwar bieten die gegen die Kirche erkämpften
Rechtsgrundlagen der freiheitlichen Demokratie diesen Minderheiten noch
einen gewissen Schutz. Doch ist es ein Zufall, dass gerade in unserer Zeit
wieder vermehrt der Ruf von Politikern erklingt, die katholische Kirche und
ihr Menschenbild sei allen anderen Religionen "überlegen" (wie z.
B. zuletzt von CDU-Spitzenpolitiker Jürgen Rüttgers, Spiegel online, 22.4.2005)?
Und der neue Papst Benedikt XVI. erinnerte erst jüngst in einem Interview
daran, die Inquisition sei ja ein "Fortschritt" gewesen, da man die Menschen
vor ihrer Hinrichtung im Unterschied zu früher noch "anhörte" (wobei viele
allerdings schon bei den "Anhörungen" ums Leben kamen). Wer
Ohren hat zu hören, der hört den langen eiskalten Atem der Kirche und fühlt
ihn vielleicht schon wieder in seinem Nacken ...
25.4. / 7.5.2005 –
Frühere Benedikte
– Joseph Ratzinger
stellt sich als Benedikt XVI. bewusst in die Reihe der anderen Benedikts,
die wie er diesen Namen trugen bzw. wählten. Mögliche
Verbindungen zu Benedikt XV. sind oben bereits genannt.
Hier einige Informationen zu Benedikt III., VI., VIII., IX., XII., XIII. und XIV.:
Benedikt XIV. (1740-1758) war ein ausgesprochener "Hüter der
Glaubenswahrheiten" = Inquisitor. Im Jahr 1744 bestätigte er mit der Bulle
"Ab Augustissimo" die Verordnungen seiner Vorgänger, worin die Todesstrafe
für Hostienmissbrauch zu magischen Zwecken schon bei einem Erst-Täter
vorgeschrieben wurde. Nicht im Mittelalter, wohlgemerkt, sondern Mitte des
18. Jahrhunderts! Die Möglichkeit des todgeweihten Angeklagten, sich zu verteidigen,
wurden eingeschränkt.
Benedikt XIII. (1724-1730) war weniger ein Inquisitor. Dafür waren seine
engsten Mitarbeiter vielfach korrupt. So setzte der Papst
z. B. seinen Vertrauten Niccolo Coscia als Kardinal und Papst-Koadjutor ein.
Damit war dieser als Stellvertreter des "Stellvertreters Christi" wohl der
heimliche Herrscher der Kirche. Während Benedikt XIII. im Verhältnis eher
bescheiden gelebt haben soll, regierte sein Koadjutor den Vatikan mit Bestechungen,
Ämterhandel, Korruption bzw. Umleitung von kirchlichen Einnahmen in die eigene Tasche. Der Bevölkerung wurde auf diese Weise deutlicher als sonst
vor Augen geführt, wie sich Kirchenfürsten auf Kosten
des Volkes einem Luxusleben hingeben. Erst nach dem Tod Benedikts XIII., der
das verbrecherische Treiben seines Günstlings und von den Günstlingen seines
Günstlings schützte und verteidigte,
konnte der Papst-Koadjutor verhaftet werden.
Benedikt XII. (1334-1342) war wiederum ein brutaler Inquisitor. Vor
seiner Wahl zum Papst war sein Hauptanliegen als Bischof Jacques Fournier von Parmiers/Südfrankreich die
Verfolgung und Ausrottung der letzten noch nicht
hingerichteten urchristlichen
Katharer. Er führte selbst die Verhöre (nach
Benedikt XVI. waren diese "Untersuchungen" ein Fortschritt gegenüber dem
sofortigen Ermorden; siehe hier) und
er ließ die Scheiterhaufen anzünden.
Benedikt Caetani nannte sich als Papst Bonifatius VIII.
(1294-1303) und verfasste die bedeutendste Lehramtsschrift der
römisch-katholischen Kirche im Mittelalter, die Bulle Unam Sanctam (1302).
Darin heißt es: "Wer immer sich also dieser von Gott so angeordneten Gewalt
[der Kirche] widersetzt, widersetzt sich der Anordnung Gottes". Und: "Dem
römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum
Heile notwendig: Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir"
(zit. nach Neuner/Roos, a. a. O.,
siehe oben, Nr. 430).
Dieser Lehrsatz ist seit 1870 eine nach katholischem Glauben unfehlbare Lehrentscheidung von
Benedikt Caetani, der sich als Papst Bonifatius VIII.
nannte.
In der Wikipedia-Biografie
heißt es über ihn: "Doch war der stattliche, etwas schwergewichtige, aber
wohlgestaltete Papst mit den sonderbar sensiblen Händen bei all seinen
unangenehmen, oft scharf verletzenden Eigenheiten, seinem pathologischen
Ehrgeiz, überzogenen Stolz, seiner unersättlichen Habgier, Fressgier (er
konnte seinen Oberkoch gewaltig abkanzeln, weil er ihm an einem Fasttag nur
sechs Fleischgerichte vorsetzen ließ), von seinen Bluttaten, seiner
Grausamkeit zu schweigen, auch mutig, gebildet, ein versierter
Jurist."
In
manchen seiner inoffiziellen Aussagen lässt Bonifatius VIII. nämlich
durchblicken, dass er an vieles selbst nicht glaubt, was die
römisch-katholische Kirche lehrt, z. B. die Jungfrauengeburt.
Der Benedikt, der sich Bonifatius nannte, rief auch das Jahr 1300 zum ersten
Heiligen Jahr aus, um durch das Geld der Pilger die Kreuzzüge zu
finanzieren. Das
Vermögen vieler Andersgläubiger ließ er sowieso konfiszieren. (de.wikipedia.org/wiki/Bonifatius_VIII.; Stand: 25.4.2005)
Benedikt IX. (1032-1048), Theophylakt Graf von Tusculum, hat nach dem
Historiker Ferdinand Gregorovius zusammen mit seiner Familie "in Rom gemordet und geplündert" (zit. nach
Uli Weyland,
Strafsache Vatikan, S. 95). Einer nicht exakt zuzuordnenden Quelle zufolge
sollen Benedikt IX. und seine Anhänger z. B. "Pilger auf dem Weg nach Rom
ausgeraubt haben und das Geld, das diese für den Ablass von Sünden mit sich
führten, auf solche Weise schon vorher in den eigenen Beutel haben fließen
lassen." (S. 95) Ein weiteres Verbrechen des Papstes war eine Vergewaltigung. Benedikt
IX. wurde übrigens schon mit 11, 14 oder 18 Jahren als "Seine Heiligkeit" gekrönt und
er verkaufte im Jahr 1045 schließlich sein Papstamt an Gregor VI., weil er
seine Cousine heiraten wollte. Nachdem ihn jedoch seine Cousine ihrerseits nicht mehr
heiraten wollte, entschied er sich, zum zweiten Mal Papst zu werden, und er blieb als Papst Benedikt IX. bis 1048 parallel zu
Papst Gregor
VI. im Amt.
Benedikt VIII. (1012-1020) weihte 1020 in Bamberg die Kirche St. Stephan,
als er sich in der Stadt mit dem Kaiser traf. Die zwischenzeitlich zerstörte und neu
aufgebaute Kirche ist heute die
evangelische Hauptkirche der Stadt, die im Volksmund als "fränkisches Rom"
gilt. St. Stephan in Bamberg ist in Deutschland bis heute die
einzige von einem Papst eingeweihte Kirche. Auf der Synode von
Pavia im Jahr 1020 führt Benedikt VIII. den Zölibat bzw.
Zwangszölibat für Priester ein, die von nun an nicht mehr heiraten
durften (im Jahr 1139 auf dem 2. Laterankonzil als "unabdingbare
Zugangsvoraussetzung" für den Priesterberuf bestätigt). Das war die
nachhaltigste und bis heute gültige Entscheidung von Benedikt VIII. Dadurch sollte das
Vermögen der Kirchenmänner nicht mehr an ihre Kinder vererbt werden, sondern
der Institution Kirche zufallen. Offizieller formaler Grund für den Zölibat war allerdings die
geforderte sexuelle "Reinheit" der Priester. Dafür durften
stattdessen Mengen
an Blut an ihren Händen kleben, auch wenn die kirchlichen Amtsträger das
Blut von unliebsamen Zeitgenossen durch andere vergießen lassen sollten. So
ließ Benedikt VIII. im Jahr 1017
in Rom viele Juden bei einem Pogrom köpfen. Und im Jahr 1020 (dem Jahr der
Synode von Pavia und der Kirchenweihe in Bamberg) inszeniert der Papst erneut ein Pogrom in
Rom und lässt die jüdischen Mitbürger dieses Mal verbrennen. Der
Grund: Ihr falscher Glaube sei der Grund für einen Orkan bzw. ein
Erdbeben gewesen.
Benedikt VI. (973-974) gehört zu den vielen Päpsten, die auf
Betreiben ihrer Nachfolger ermordet wurden. Sein Nachfolger Bonifatius VII.
regierte 974 erst als "Gegenpapst", von 984-985 dann als anerkannter Papst.
Wort "Benedictus" wurde seit Jesus nur noch für Gott oder Christus verwendet. Doch wer wird damit im Katholizismus verehrt?
Das lateinische Wort "benedictus", von dem Joseph
Ratzinger seinen neuen
Namen ableitet, wird in der Bibel seit der Geburt von Jesus von Nazareth
nur für Christus oder Gott-Vater verwendet. Es bedeutet
"gepriesen, gesegnet, gelobt". |
Das also sind
die Benedikts. Über
die anderen ist meist nur wenig bekannt. Die Existenz von Benedikt III.
(855-858) ist sogar umstritten. Er gilt manchen als Erfindung der Kirche, um
die Amtszeit der als Mann "Johannes" verkleideten Päpstin Johanna (ab
853 oder 855) zu ersetzen. Andere bestreiten demgegenüber wiederum die Existenz Johannas.
Eventuell folgte Benedikt III. auf Johanna alias Papst "Johannes Anglicus
I." Diese soll bei einer Prozession
ein Kind als Totgeburt zur Welt gebracht haben und darauf hin von den
"entsetzten" Katholiken (weil "er" eine Frau war) am Straßenrand gesteinigt
worden sein, bzw. "er" starb einer anderen Überlieferung zufolge an den Geburtskomplikationen.
Bleibt noch der Ordensgründer Benedikt von Nursia (um 480-547), auf
den sich Joseph Ratzinger bzw. Benedikt XVI. besonders beruft. Benedikt von
Nursia lehrte u. a. das Motto "Bete und arbeite" – ein Widerspruch zu den
Priestern und Amtsträgern der Kirche, die sich auch für das Beten bezahlen
und vom Staat subventionieren lassen und nicht auf diese Weise arbeiten, wie
Benedikt von Nursia sich das gedacht hatte. Die Gründung des
Benediktiner-Ordens auf dem Monte Cassino bei Neapel im Jahr 529 gilt als
geistesgeschichtlicher Beginn des Mittelalters. Gleichzeitig gilt
Benedikt von Nursia der römisch-katholischen Kirche als "Patron
Europas". Vielleicht hat
Joseph Kardinal Ratzinger bei seinem Amtsantritt auch deshalb
Benedikt von Nursia so hervorgehoben. Und vielleicht verbinden
spätere Geschichtsschreibern einmal das Jahr 2005 mit dem Beginn einer
Epoche in Europa, in welcher die Neuzeit beendet und das Mittelalter wieder
auferstehen sollte.
Mai 2005 – Anmerkung zur
Achse Washington –
Vatikan – Seit den 60er Jahren ist Billy Graham Berater und
Beichtvater aller US-Präsidenten und damit neben dem Papst wohl der
einflussreichste Kirchenmann der Welt. Während es über die "geistige
Achse" Washington-Vatikan manche Spekulationen gibt, enthüllt die
US-amerikanische Zeitschrift Christianity Today in ihrer Ausgabe
Nr. 5/2005 bemerkenswerte Fakten. Demnach sperrt sich die
römisch-katholische Kirche in Polen im Jahr 1977 gegen einen geplanten "Kreuzzug"
von Billy Graham im Land. Ein Kardinal jedoch bewertet die Lage
grundsätzlich anders und erteilt dem evangelischen US-Prediger die
notwendige offizielle Einladung für seine "Großevangelisation":
Karol Wojtyla aus Krakau. Ein Jahr später überschlagen sich die Ereignisse.
Und wer darin mehr als den "Zufall" am Werk sehen möchte, kann manches
bedenken.
Während der Vorbereitungen zu Grahams Polen-Kreuzzug wird Papst Johannes
Paul I. tot in seinem Bett gefunden, evtl. vergiftet durch eine Überdosis
des Herzmittels Digitalis (z. B. Stern, 4.5.2005). Der Vatikan
verweigert eine Obduktion und die Leiche des Papstes wird schnell zur "Reliquie".
Sein Nachfolger im Rom als neuer "Lenker des Erdkreises" wird
Karol Wojtyla, der sich eigentlich in diesem Zeitraum mit Billy Graham in
Polen treffen will. Doch die beiden nun mächtigsten Kirchenführer der Welt
arrangieren es jetzt anders: Während sich Johannes Paul II. am 16.10.1978 in
Rom zum ersten Mal der jubelnden Menge präsentiert, steht auf seiner
Heimatkanzel in der Bischofskirche von Krakau zeitgleich Billy Graham ...
(vgl. dazu Der Theologe Nr. 22)
Mehr zur Verbindung des Vatikan mit der
Regierung der USA lesen Sie hier.
Bemerkenswert ist auch der hohe Anteil von
papsttreuen US-Spitzenpolitikern
in der US-Regierung unter Barack Obama.
10.5. / 30.10.2005 –
Papst-Golf und Papst-Ford –
Entgleitet der katholischen
Kirche der Handel mit modernen Reliquien? –
Bekanntlich wurde der
ehemalige VW-Golf von Benedikt XVI. von dem kanadischen
Internet-Unternehmen GoldenPalace.com für fast 190.000 € ersteigert. Der
ehemalige Ford Escort GL, Baujahr 1975, von Johannes Paul II. brachte bei
einer Auktion im Oktober in Las Vegas sogar 680.000 Dollar ein. Ein Anwalt
aus Texas stellt den PKW jetzt in seinem privaten Automuseum aus. Ob der im Escort
befindliche Rosenkranz mit versteigert wurde, ist nicht bekannt. Die neuen
Eigentümer des ehemaligen Benedikt-Golfs ließen durch ihren Pressesprecher
mittlerweile erklären: "Wir wollen ... Menschen, die in dem Auto
sitzen oder damit eine Runde drehen wollen, die Möglichkeit einer
spirituellen Erfahrung bieten" (Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung,
8.5.2005). Das Unternehmen könne jedoch nicht garantieren, dass die Fahrt im
Golf "zu einem geistlich erhebenden Erlebnis" wird.
Benedikt XVI. solle "verstimmt" auf den Wirbel um seinen
ehemaligen VW-Golf reagiert haben. Das ist verständlich, denn der PKW ist –
wenn man so will – die erste öffentlich bedeutsame Reliquie,
welche in Verbindung mit seiner Person steht. Und deren Vermarktung
hatte in der Vergangenheit immer die Kirche selbst in der Hand, während sie
an dem Golf und dem Escort keine Rechte mehr hat. Kirchliche Kritik an GoldenPalace.com
wäre auch völlig unangebracht, denn das kanadische Unternehmen hat nur von
dem Vorbild der Kirche gelernt.
So lockte der Vatikan z. B. um die
Jahrtausendwende 1999/2000 Hunderttausende von Pilgern nach Rom, um sie dort
durch die "Heilige Pforte" zu schleusen. Und beim Weltjugendtag
bzw. Weltjugendtreffen in Köln
gingen wiederum Hunderttausende an den vermeintlichen Leichen-Resten der "Heiligen
Drei Könige" vorbei, und an manchen Wallfahrtsorten werden
Gegenstände ehemaliger hoher Amtsträger angeboten, die man sogar kurz berühren
darf. Diese Handlungen haben nach kirchlicher Lehre eine positive Wirkung
auf das eigene Seelenheil.
So hieß es 1999, nachdem der Papst ein bestimmtes
Tor in den Vatikanmauern geöffnet hatte, wer durch dieses Tor ginge, der
würde einen Ablass seiner Sündenstrafen erhalten (das heißt, das im
Jenseits noch zu erwartende Leid für noch nicht vollkommene Katholiken würde
dadurch angeblich getilgt). Kritische Rückfragen (z.B. "Ist man nach dem Gang durch die Pforte ein anderer Mensch?") blieben wie
immer unbeantwortet. Manche Pilger berichteten immerhin von einer
"spirituellen Erfahrung".
Und so könnte man fragen: Warum sollte derjenige,
der mit dem ehemaligen VW-Golf von Benedikt XVI. eine Runde dreht (oder auf
dem Beifahrersitz Platz nimmt, auf dem Kardinal Ratzinger immer gesessen war),
nicht dieselbe oder eine ähnliche "spirituelle Erfahrung" machen
(oder nicht machen) können wie
derjenige, der in Rom durch eine bestimmte Türe geht?
16.6. / 17.7.2005 / 11.3.2008 / 10.7.2013
–
Katholische Kirche bietet vermehrt
Exorzismus-Kurse an – Unter der Überschrift "Benedikts neuer
Kurs" weist Focus online (1.7.2005) darauf hin, dass zwei italienische
Bischöfe und ein Dominikaner-Priester in Rom einen neuen Exorzismus-Kurs
anbieten. Der Kurs findet im Oktober 2005 am Priesterseminar Regina Apostolorum
statt, wie die vom Vatikan anerkannte Hochschule des Ordens "Legionäre
Christi" bekannt gab.
PS: Deren Gründer, der 2008 verstorbene
Marcial Maciel, wurde kurze
Zeit später als einer der schlimmsten Kinderschänder enttarnt, der auch
weitere Verbrechen begangen hat und für viele Skandale verantwortlich ist.
Angebliche Teufelsaustreibungen gibt es in vielen Kirchen weltweit und vor allem im
Voodoo-Kult. Was ist der Hintergrund der Ausweitung dieser Praktiken in der
Kirche? Da nach katholischer Lehre auch Kirchenaussteiger und Kritiker aus den
eigenen Reihen, welche nicht die ganze römisch-katholische Lehre
akzeptieren, das Heil verloren hätten und auf der Seite des Teufels stünden, stellt sich die Frage, ob
der Exorzismus demnächst auch wieder auf diese Bereiche ausgedehnt werden soll.
Im Mittelalter und in der Neuzeit (16.-18. Jahrhundert) wurde der
Exorzismus gezielt auch gegen Andersgläubige eingesetzt.
Anstatt sich mit deren Glauben auseinanderzusetzen, hieß es einfach, sie
seien mit dem "Bösen" im Bunde und damit ein Fall für den Exorzisten.
Und da Papst Benedikt XVI. spiritueller und juristischer
Nachfolger der früheren Großinquisitoren ist, wäre es kein Wunder, wenn der
Exorzismus demnächst auch wieder verstärkt in den Dienst der Inquisition gestellt
würde.
Manche Exorzismen enden tödlich, so auch der letzte von einem Bischof genehmigte Exorzismus der
römisch-katholischen Kirche in Deutschland. Lesen Sie dazu
Der
Theologe Nr. 9 – Todesfalle Kirche: Warum musste Anneliese Michel sterben?
Trotz der Todesfälle im Zusammenhang mit den kirchlich so genannten Teufelsaustreibungen wird
noch in keiner staatlichen "Sektenbroschüre" in Deutschland vor dem
Exorzismus-Ritual der Kirche gewarnt, während man viele kleinere
Gemeinschaften dort aus Prinzip mit maßloser und vielfach ungerechtfertigter
Kritik überzieht. Wenn der Staat schon glaubt, er müsse die Bürger über
Religionen informieren, dann sollte er zumindest zum katholischen Exorzismus
nicht schweigen! (siehe dazu auch hier).
Aktualisierung: Der Vatikan plant, 3000 neue Exorzisten
einzusetzen (Bild, 10.3.2008 u. a.). So soll in Zukunft in jeder
römisch-katholischen Diözese ein eigener Exorzist tätig sein.
29.7.2005 / 28.12.2011
–
Wann unterwerfen sich die evangelischen Bischöfe dem Papst?
– Der evangelische Theologieprofessor Klaus Berger
aus Heidelberg* (siehe auch
Der Theologe Nr. 83) hatte
in der
FAZ vom
13.7.2005 das entscheidende Wort zum gegenwärtigen Stand der
Ökumene genannt:
Unterwerfung.
Wörtlich schrieb der Theologe: "Die nichtkatholischen Bischöfe
unterwerfen sich dem Papst – und der Papst unterwirft sich ihnen."
Verschiedene
Zeitungen haben das Wort von der "Unterwerfungsökumene" geprägt
(z. B.
idea-spektrum Nr. 29/2005). Was den Anschein haben könnte, als ginge es hier um
ein gegenseitiges Sich-Unterwerfen, ist jedoch Augenwischerei. Tatsächlich geht
es um die Unterwerfung aller Konfessionen unter den Papst und die
römisch-katholische Kirche, so wie es nach "unfehlbarem" katholischen Glauben
auch für alle Menschen heilsnotwendig sein soll (siehe
Neuner-Roos, Der Glaube der
Kirche, Lehrsatz Nr. 430). Die Unterwerfung des Papstes im Gegenzug dazu ist rhetorische Kosmetik
und kirchenamtlich bzw. juristisch belanglos. Sie bezieht sich gemäß Professor Klaus Berger darauf,
den Inhaber des "Stuhles Petri" theologisch auch als "Sklaven der Sklaven
Gottes" betrachten zu können. Man könnte dazu sagen: Nun, dann eben
"theologisch", aber nicht real. Praktisch läuft es auf das Gegenteil hinaus, wie
die Geschichte der Kirche beweist.
Die Idee der Unterwerfung der Protestanten ist nicht neu. Mit
deren Gründergestalt
Martin Luther hat
sie jedoch nichts zu tun. Für Luther war noch klar, dass der Stuhl Petri nichts
mit Christus zu tun hat, und er lehrte deshalb: "Das Papsttum ...
besteht aus Lügen. Darum muss es allein mit dem Wort der Wahrheit
vernichtet werden ...
Gottes Wort muss dem Papste Abbruch tun, sonst tut´s ihm keine Waffe; denn er
ist der Teufel" (Luther Deutsch.
Die Werke Martin Luthers in neuer Auswahl für die Gegenwart. Band 9: Tischreden,
3. Auflage, Stuttgart 1960, Nr. 296 und Nr. 297; mehr dazu siehe
hier).
Viele Nachfolger Luthers möchten von diesen
klaren Beurteilungen jedoch nichts mehr wissen. So
wünschten sich z. B. im Jahr 1998 evangelische Kommunitäten (darunter die Jesusbruderschaft in Gnadenthal, die
Christusbruderschaft Selbitz und die Evangelische Michaelsbruderschaft) den Papst als Sprecher aller Christen
(idea-spektrum Nr. 11/1998).
Und im Jahr 2000 erklärte der evangelisch-lutherische Landesbischof Johannes Friedrich aus München,
das Papsttum sei für Lutheraner denkbar
(Evangelisches Sonntagsblatt Bayern, 17.12.2000), allerdings eingebunden in
"Kollegialität" und weitere evangelische Abmilderungsversuche.
Die Anbiederung ging in der Folge so weit, dass im Jahr
2001 die Schlagzeile zu lesen war: "Folgen die Protestanten bald dem Papst?"
(Bild, 9.3.2001)
Doch in der Vergangenheit sah man z. B. im römisch-katholischen Dogma der
Unfehlbarkeit des Papstes von vorne herein ein unüberwindliches Hindernis. Davon ist in neueren
Stellungnahmen nun aber kaum mehr die Rede. Der Theologieprofessor Klaus Berger will immerhin noch die
Ordination der Frauen zu Pfarrerinnen retten, indem er z. B.
ein lutherisches
Patriarchat innerhalb der katholischen Kirche einrichten möchte,
in dem
Frauen weiter geweiht werden dürfen.
Währenddessen verkommen die evangelischen Kirchen ohnehin mehr und mehr zum "Anhängsel"
der katholischen. Nachdem die evangelischen Bischöfe in Deutschland zunächst beklagten, nicht
zum katholischen Weltjugendtag 2005 in Köln eingeladen worden zu sein, hat der
Vatikan jetzt am Rande ein Gespräch mit Benedikt XVI. arrangiert. Daran nehmen
jedoch auch die Vertreter der in Deutschland zahlenmäßig unbedeutenden orthodoxen
Kirchen teil – also keine besondere Beachtung der evangelischen Vertreter und
keine entsprechende Berücksichtigung des Sachverhalts, dass es in Deutschland etwa
gleich so viele Protestanten wie Katholiken gibt.
Doch die evangelischen Kirchenvertreter freuen sich offenbar schon wie die Kinder,
wenn sie dem Papst wenigstens die Hand geben dürfen.
Und was ist aus dem evangelischen
Selbstbewusstsein geworden? Noch vor weniger als 100 Jahren haben selbst "große"
Katholiken wie Adolf Hitler (der, solange er dazu aufgefordert wurde, immer pünktlich
Kirchensteuer bezahlte) die evangelische Kirche noch mit ganz anderen Augen
betrachtet. So heißt es bei Brigitte Hamann in ihrer Biografie Hitlers Wien
(1996) über den späteren Diktator im Jahr 1912:
"Laut Hanisch meinte
H. [Hitler] im Männerheim, die wahre deutsche Religion sei der Protestantismus."
(S. 358)
*
Der evangelische Theologieprofessor Klaus Berger hat sich im Oktober 2005 als
Katholik enttarnt, der nie aus der römisch-katholischen Kirche ausgetreten war.
Den evangelischen Lehrstuhl bekam er, weil die evangelische Fakultät der
Universität Heidelberg aufgrund seiner Qualifikationen in "Evangelischer
Theologie" fälschlicherweise davon ausging, er sei evangelisch. Tatsächlich
legte er auch ein Kircheneintrittsdokument in die evangelische Kirche vor, bei
dessen Ausstellung die evangelische Behörde jedoch Bergers Austritt aus der
katholischen Kirche nach Treu und Glauben voraussetzte, was dieser aber nie getan
hatte. Eine mögliche
Doppelmitgliedschaft in beiden Amtskirchen lehnen beiden Großkirchen ab, so dass
Berger faktisch gleichzeitig als Katholik und Evangelischer Theologieprofessor
wirkte.
PS: Auffällig ist
auch der ausdrückliche Verweis von Professor Klaus Berger auf das Beispiel der
ökumenischen bzw. evangelischen
Bruderschaft von Taizé und ihren Gründer
Roger Schutz
(siehe nächste Meldung).
29.7.2005 / 30.12.2012 –
Führt
die Kommunität von Taizé die evangelischen Jugendlichen dem Papst zu? /
Taizé-Jugendtreffen im Jahr 2012 findet in Rom statt. Joseph Ratzinger steht
bereit
–
Im Jahr 2011/2012 fand das alljährliche Jugendtreffen der Bruderschaft von Taizé, wo die Spiritualität von Taizé gepflegt wurde,
in Berlin statt. Papst Joseph
Ratzinger schickte Grußworte nach Berlin und wartete 2012 im Vatikan auf die
Jugendlichen. Denn zum nächsten Jugendtreffen 2012/2013 reisten die Jugendlichen
dann
nach Rom und in den Vatikan.
Dieser Ort und dieser Zeitpunkt sind dabei nicht nur vordergründig zu betrachten.
Taizé steht seit Jahrzehnten für eine auf Weichheit und Unmerklichkeit
angelegte allmähliche Vereinnahmung bzw. Verschlingung durch den
"Drachen" Vatikan,
der seinen Schlund zumindest ganz weit offen hat. Und dass die Bruderschaft von
Taizé ein Kreuz als Emblem wählte, das dem Kreuzfahrer-Kreuz nachempfunden
wurde, unter dem im Mittelalter die Welt mit Blut und Tränen überzogen wurde
(siehe unten), ist mit Sicherheit kein Zufall, sondern ganz bewusst gewählt.
Die Bruderschaft von Taizé in Südfrankreich wurde seit 1949 viele Jahrzehnte
lang durch Prior und Bruder Roger Schutz, "Frère Roger" genannt, geführt. Am 16.8.2005
fiel Roger dann einem Messer-Attentat einer
Anhängerin zum Opfer fiel, die sich offenbar mehr persönliche Zuwendung von ihm erzwingen wollte
und ihn ermordete, weil sie diese nicht bekam.
Schütz gehörte eigentlich der evangelisch-reformierten Konfession
an, praktizierte aber in Taizé die
Einheit mit der katholischen Kirche so, "dass gerade auch Päpste dem
freudig zustimmen" (FAZ, 13.7.2005;
Anmerkung: z. B. mit getrenntem
Abendmahl innerhalb einer gemeinsamen Veranstaltung bzw. in einem gemeinsamen Raum).
Foto rechts: Leviathan; Urheber: Castrocane, 2008; GNU-Lizenz für freie Dokumentation
Und es war wohl auch kein Zufall, dass ausgerechnet der
spätere Papst Benedikt XVI.
Roger Schutz bei den Beerdigungsfeierlichkeiten zum Tod von Johannes Paul II.
im Jahr 2005 die katholische Hostie überreichte, obwohl die römisch-katholische
Kirche dies für Evangelische eindeutig ablehnt. Vatikan-Sprecher
Joaquin Navarro-Valls teilte dazu später mit, dass Schutz gerade in einer
Gruppe von katholischen Amtsträgern stand, welche die Hostie erhielten und ließ
verlauten: "In dieser Situation erschien es unmöglich, ihm das Allerheiligste
Sakrament zu verweigern, zumal sein katholischer
(Anmerkung der Redaktion: "!")
Glaube wohl bekannt ist." Und als ob ihm ein entlarvender Versprecher
passiert sei, fügte Joaquin Navarro-Valls dann "präzisierend" hinzu,
Schutz bejahe "voll den Glauben der katholischen Kirche an die Eucharistie".
(Evangelisches
Sonntagsblatt Bayern, 17.7.2005)
Bereits in der Ausgabe Nr. 12 der
Zeitschrift Zeugendienst und Bibelaktion vom Dezember 1964, die vom
Zürcher Verlag "Haus der Bibel" (welcher der Genfer Bibelgesellschaft
angeschlossen ist) herausgegeben wurde, stand einiges zu diesem Thema zu lesen,
was am 26.1.1994 in einem Leserbrief in idea-spektrum von Thomas
Mayer, M.A., aus Nürnberg, aufgegriffen wurde.
Darin heißt es: "Weiß man nicht, oder hat man
vergessen,
1) dass der Gründer und Leiter von Taizé, Frère Roger, dem
afrikanischen Bischof Dupont von Bobo Doulasso einmal wissen ließ, dass er jetzt
noch nicht in den Schoß der römisch-katholischen Kirche zurückkehre, weil er
sonst allein käme; wenn er aber warte, bis er seinen Auftrag ausgeführt
habe, mit einem Teil der Protestanten Frankreichs kommen könne?
2) dass Frère
Roger Beobachter des II. Vaticanums gewesen ist?
3) dass die Taizé-Bewegung
folglich eine Zurück-nach-Rom-Bewegung ist? ..."
Dass sich diese Entwicklung fortsetzt, erklärte auch Papst Benedikt XVI. bei
einer Generalaudienz in Castelgandolfo am 17.8.2005, einen Tag nach Frère Rogers
Tod. Joseph Ratzinger teilte mit, dass Roger ihm schrieb, "dass
er sich danach sehnt, möglichst bald nach Rom zu kommen, um mich zu treffen und
mir zu sagen, dass ´unsere Gemeinschaft von Taizé ihren Weg in Gemeinschaft mit
dem Heiligen Vater gehen möchte`" (taize.fr/de_article2652.html).
Dies sind schlau formulierte Worte, die trotz ihrer Dehnbarkeit belegen, dass die Gemeinschaft von Taizé die
Jugendlichen zurück in den Bauch des Vatikan führt.
Taizé-Kreuz
(links) und Templer-Kreuz der kriegerischen mittelalterlichen
Kreuzfahrer
(rechts). Sicher ist die Ähnlichkeit kein Zufall.
Und vielleicht war der Prior von Taizé, Frère Roger
Schutz, in Rom längst als Beauftragter des Vatikan in besonderer Mission bekannt. Immerhin
"wurde auch vermutet, Schutz sei formell zur katholischen Kirche
konvertiert"
(Evangelisches Sonntagsblatt
in Bayern, 17.7.2005).
So bestätigte nach dem Mord an Roger Schutz auch der Leiter des
Kommissariats der deutschen Bischöfe, Prälat Karl Jüsten, gegenüber dem
ZDF
Morgenmagazin (17.8.2005), Schutz soll "mit dem Gedanken gespielt haben,
katholisch zu werden".
Anderen Verlautbarungen zufolge blieb er aber – zumindest offiziell – evangelisch. Doch der bereits von Roger Schutz zu seinem
Nachfolger als Prior vorab bestimmte Leiter der Kommunität, der deutsche "Bruder" Frère Alois Löser, ist ein
römisch-katholischer Mönch und damit fest in die römisch-katholische
Gehorsamshierarchie eingebunden. Er reiste sofort nach der Mordnachricht vom Weltjugendtag
in Köln zurück nach Frankreich. Beim Weltjugendtag 2005 in Köln stellte die
römisch-katholische Kirche der Taizé-Gemeinschaft zwei als offizielle
"Geistliche Zentren" bestimmte katholische Kirchen zur Verfügung, damit die
Kommunität dort mit den Pilgern Andachten feiert. Auch dies deutliche
Indizien, wohin von Taizé aus die Reise führt
...
Siehe dazu auch unsere Meldung:
Wann unterwerfen sich die evangelischen
Bischöfe dem Papst?
Und:
Der Theologe Nr. 56 –
Katholische Weltjugendtage – Religiöse Drogenabhängigkeit für die Endzeit
1.8.2005 –
Erzbischof Ludwig Schick aus
Bamberg: Ökumene soll aus Protestanten Katholiken machen
– In der Sendung 100 Tage Papst Benedikt XVI. (ZDF, 31.7.2005) sagte
Erzbischof Ludwig Schick aus Bamberg sinngemäß: "Wir sind derzeit eine Milliarde Katholiken. Wenn die
Ökumene vorankommt, was ich sehr wünsche, werden es bald zwei Milliarden
sein."
Wie hat er das gemeint? Tatsache ist: Es gibt derzeit noch
ca. eine Milliarde Protestanten.
Hierzu ein Rat an die Noch-Protestanten: Machen Sie den
Glaubenstest! Damit Sie schon einmal
wissen, was im
Bauch der vermeintlich "großen Mutter" auf Sie zukommt ...
12.8 / 20.8.2005 –
"Sparen Sie sich die Kirche"
– Kirchenkritische Veranstaltung zum Weltjugendtag in Köln
–
Am Donnerstag, den 18. August 2005 fand parallel zum
Papstbesuch in Köln im Theaterhaus ein Podiumsgespräch zu diesem
Ereignis mit Professor Dr.
Hubertus Mynarek statt, zu dem ca. 150 Besucher kamen, obwohl die Presse keine
Veranstaltungshinweise veröffentlichte. Der bekannte Kirchenkritiker und Buchautor war früher
Professor für Katholische Theologie und Dekan an der Universität Wien. Unter
der Überschrift Angriff auf Kirche, Papst und Kardinal berichtete
der Kölner Stadtanzeiger über den Abend (20.8.2005), der von der
Initiative "Ein Mahnmal für die Millionen Opfer der Kirche" veranstaltet
wurde.
"´Ist die
halbe Welt verrückt geworden`, fragte der Religionswissenschaftler zu
Beginn seiner Ausführungen. ´Da kommt der Großinquisitor nach Köln, und die
Politiker liegen auf dem Bauch.`" Hubertus Mynarek berichtete u.
a. über seine Begegnungen und Erfahrungen mit Joseph Ratzinger.
Z. B. hatte dieser als
Theologieprofessor bei einem Vortrag in Bamberg einst eingeräumt, dass Jesus
keine Priester eingesetzt habe, womit er zumindest einen Widerspruch zwischen
Jesus und Kirche zugegeben hatte.
Zum Ereignis "Weltjugendtag" sagte Mynarek wörtlich: "Warum kommen so viele
Jugendliche zum Weltjugendtag? Sie haben Defizite an Aufklärung und viele
Ehen sind kaputt. Viele haben Sehnsucht nach dem Vater. Da kommt nun einer
und nennt sich Stellvertreter Gottes. Die Leute glauben einfach, sie
brauchen keine Beweise mehr. Obwohl der Ratzinger-Papst 140 Theologen
suspendiert hat und seine Organisation Millionen Morde auf dem Gewissen hat.
Die Leute glauben an einen gütigen Papst. Doch die Begeisterung hat keine
Basis."
Mit auf dem Podium war auch der ehemalige evangelische Pfarrer Dieter
Potzel, der u. a. erklärte: "Den Jugendlichen in Köln wird die Wahrheit über
die römisch-katholische Lehre verschwiegen." Und die Versöhnungsgeste des
Papstes gegenüber den Juden sei scheinheilig, denn sie gelten nach
römisch-katholischer Lehre als ewig verdammt, wenn sie nicht vor ihrem Tod
katholisch würden. Und die evangelische Kirche habe sowohl Christus als auch
ihren Gründervater Luther
verraten, der im Gegensatz zu seinen Nachfolgern noch heftige Kritik an der
katholischen Kirche übte.
Sein Beitrag ist hier
stichpunktartig einsehbar. Die Initiative Mahnmal fordert ein Mahnmal für die Millionen
Opfer der Kirche gerade in Köln, der reichsten Diözese der Welt mit einer
der blutigsten Vergangenheiten.
25.8.2005 –
Kanzlerkandidatin Angela Merkel (CDU): Papst sei für
viele die
Erfüllung religiöser Sehnsucht – Obwohl die römisch-katholische
Kirche die evangelische Pfarrerstochter Angela Merkel offiziell ewig verdammt
(siehe dazu Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche,
Lehrsatz Nr. 381), lobt diese den von der Kirche so genannten "Vater der Fürsten
und der Könige, Rektor der Welt und Stellvertreter Christi auf Erden" (zit.
nach "Päpstliche Insignien" auf der Web-Seite der Deutschen Bischofskonferenz
http://www.dbk.de/vatican/in_vatican_17.html
*)
mit monumentalen und kritiklosen Worten: "Ich bin nach diesem Treffen
mehr denn je überzeugt: Papst Benedikt XVI. ist genau die Persönlichkeit,
um die wachsende Sehnsucht vieler Menschen nach einem religiösen Bekenntnis und
einem festen Wertefundament zu erfüllen."
(idea-spektrum Nr. 35/2005)
Während Frau Merkel sich freute, dass sie
Joseph Ratzinger in Köln die Hand schütteln durfte, wurden die amtierenden evangelischen
Bischöfinnen Margot Käßmann, Maria Jepsen und Bärbel Wartenberg-Potter von der katholischen Kirche zum
Treffen mit dem Papst nicht eingeladen, obwohl die Evangelische Kirche in
Deutschland (EKD) gerne wenigstens eine der Bischöfinnen dem Papst vorgestellt hätte. Doch
die römisch-katholische Kirche hat der EKD vorgeschrieben, wie die evangelische
Delegation zusammengesetzt werden müsse und nur namentliche Einladungen verschickt. Auch
darin zeigt sich, was Experten schon lange beobachten: Die evangelische Kirche
scheint nur noch ein Anhängsel der katholischen zu sein.
Vgl. die Beurteilung der
Frau durch "große" Katholiken.
* Diese Ehrentitel für den Inhaber des Stuhles Petri
standen jeweils im Zentrum der Papstkrönung, bis Johannes Paul I. im Jahr 1978
die Krönung abschaffte (eine seiner wenigen Entscheidungen vor seinem
plötzlichen und nicht für alle überraschenden Tod). Dennoch gilt der Inhalt der
Huldigung natürlich für die nachfolgenden Päpste weiter.
21.8. / 17.9.2005 –
Papst im Sinkflug über den Alpen –
Nach dem Segen kam die Flut – Am Donnerstag, den 18.8.2005 setzte der
Papst in Köln mit einem Boot über den Rhein, um daran zu erinnern, wie Jesus aus
einem Boot heraus den Elementen der Erde gebot und einen Sturm lenkte. Drei Tage
später, am Sonntagabend, den 21.8.2005, setzte das Flugzeug mit Benedikt XVI. vor
der Alpenüberquerung zum Sinkflug an. Der Papst, der nach römisch-katholischem
Glauben gemäß dem Liber Ponitficalis zur Papstkrönung von 1596 als "Rektor der Welt"
bzw. "Lenker des Erdkreises" gilt, segnete aus dem
Flugzeug heraus die zahlreichen Menschen, die sich vor seinem Geburtshaus in Marktl am Inn versammelt hatten.
Und gläubige Katholiken waren an diesem Abend
überzeugt, dass der Segen der ganzen Region zugute kommt.
Wenige Stunden später begannen in Marktl am Inn und andernorts in der Alpen- und
Voralpenregion jedoch die heftigen Regenfälle, die sich im Laufe des Montag zu einem
verheerenden Unwetter ausweiteten, das wiederum die Hochwasserfluten an Loisach,
Inn, Isar und Donau auslöste. Der Papst betete nun trockenen Fußes aus
Rom für die Opfer. Daraus ergibt sich jedoch auch die Frage: Hat am Ende der Segen des
"Rektors der Welt" den Regen ausgelöst? Oder sind die Segnungen und Gebete des
Papstes zumindest ganz oder weitgehend nutz- und wirkungslos? Bzw. haben sie weder in den
Alpen noch in New Orleans etwas genützt? Doch wozu braucht man sie dann noch und
vieles dergleichen und zahlt Kirchensteuern, um die katholischen Zeremonien zu
finanzieren?
Alle Jahre wieder zum Beispiel zweimal das
Urbi et Orbi, "der Stadt und dem
Weltkreis". Doch keinem Land geht es wirklich gut, und es geht den Ländern und
dem "Erdkreis" immer schlechter. Was bringt also auch hier der päpstliche Segen?
9.10.2005 –
Clemens August Kardinal von Galen – Seligsprechung eines Kriegstreibers
– Das unter Johannes Paul II. eingeleitete Seligsprechungsverfahren wurde unter
Benedikt XVI. beendet. Mit Kardinal von Galen wird einer der eindringlichsten
Kriegstreiber des 2. Weltkriegs selig gesprochen. Für den Würdenträger war der
Krieg ein neuer Kreuzzug und die gefallenen deutschen Soldaten würden im
Jenseits in die "ewige Herrlichkeit" einziehen.
Ausführlich siehe dazu
kardinal_von_galen.htm
30.10.2005
/ 16.9.2011 –
Römisch-katholischer Professor erklärt: "Die Verheißungen durch den
damaligen Papst gleichen den Aufrufen Osama bin Ladens"
– "Bin Laden in der Tradition von Papst Urban II."
lautete die Überschrift in zahlreichen Tageszeitungen
(z. B. Main-Echo
29./30.10.2005), welche eine Meldung der
Katholischen Nachrichtenagentur KNA
verbreiteten. Darin heißt es wörtlich: "Nach Meinung des katholischen Augsburger
Theologen Klaus Kienzler ´wurzelt die fundamentalistisch-islamische
Dschihad-Idee in den christlichen Kreuzzügen`. Die arabischen Kriegsherren
hätten zur Zeit Saladins (1138 bis 1193) den ´heiligen Krieg` der römischen
Westkirche übernommen, um muslimische Kämpfer für die Rückeroberung Jerusalems
zu motivieren, sagt Kienzler bei einem Vortrag in der Münchner
Ludwig-Maximilians-Universität. Der Hass zwischen Christen, Juden und Muslimen
sei erst durch die Kreuzzüge entstanden. Der Fundamentaltheologe zitierte einen
Kreuzzugsaufruf Papst Urbans II. (1088 bis 1099) und erklärte dazu: ´Die
Verheißungen des Paradieses für die christlichen Märtyrer durch den damaligen
Papst gleichen den Aufrufen Osama bin Ladens.`"
Dies wiegt umso schwerer, da sich die römisch-katholische Kirche bis heute nicht
von ihrem "Heiligen Vater" Urban II. distanziert hat, obwohl zeitgleich
zu Urban II. mit
Clemens III. ein zweiter Papst regierte (1080-1100), den z. B. die damalige
deutsche Bischofskonferenz als den rechtmäßigen betrachtete und dessen
"moralische Integrität" auch von seinen Gegnern "anerkannt" wurde
(Wikipedia-Internet-Enzyklopädie zu Clemens III.). Doch der Vatikan
entschied sich für den Mordbrenner Urban II., der die Kreuzzüge ins Leben rief,
als rechtmäßigen "Heiligen Vater".
Ca. fünfeinhalb Jahre später würde sich der
norwegische Attentäter Anders Breivig auf sein Vorbild Urban II. berufen und
über siebzig jugendliche Sozialdemokragen kaltblütig ermorden.
2006
7.4. / 20.4.2006 –
Trotz
Urbi et Orbi – das
Sündenfass quillt über
– Jahrelang hangelten sich die gläubigen
Katholiken vom Weihnachts- zum Oster-Urbi-et-Orbi und wieder zum
Weihnachts-Urbi-et-Orbi usw. Mit diesem Segen wird nach katholischer Lehre
allen, die ihn hören oder sehen und die guten Willens sind, ein vollkommener
Ablass ihrer Sünden gewährt. Seit 1967 soll das auch über Radio oder Fernsehen
möglich sein und
Gläubige müssen nicht mehr persönlich nach Rom pilgern.
Mit dieser Lehre
wird den Menschen die Aufklärung über das Gesetz von Saat und Ernte
vorenthalten, das in vielen Religionen bekannt ist und wonach jeder früher oder
später erntet, was er gesät hat – es sei denn, es wurde rechtzeitig bereut,
bereinigt und wieder gut gemacht; vgl. dazu
Der Theologe Nr. 2. Bereits unter Johannes Paul
II. konnte man zuletzt den Eindruck gewinnen, der Segen wirke eher wie ein
Fluch, da sich in unmittelbarer zeitlicher Nähe mehrfach schwere Katastrophen
ereigneten. Siehe dazu unsere Meldung zum
Urbi et Orbi vom
25.12.2005. Beim Segen durch Papst Benedikt XVI. spielte sowohl zu
Weihnachten 2005 als auch jetzt zu Ostern 2006 der Konflikt Iran – USA eine
Rolle. Hier kann man auch einmal zwischen den Zeilen hören und lesen: Wenn der
Papst auf eine "für alle ehrenvolle Schlichtung" ohne konkrete
Hinweise plädiert, dann läuft das vermutlich auf
eine Durchsetzung des Willens der USA hinaus, die mit einigen offiziellen
Zugeständnissen dem Iran gegenüber verbunden sein würden
(siehe auch die
Überlegungen des Papstes zum "Aufbau einer neuen
Weltordnung" im Zusammenhang des letzten Urbi et Orbi an Weihnachten 2005.
Christlich wäre die Anwendung der Goldenen Regel des Jesus von Nazareth,
die lautet: "Alles, was ihr also von anderen erwartet, das tut auch ihnen!"
(Matthäus 7, 12) Oder sinngemäß und als Sprichwort formuliert: "Was du nicht
willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu."
Lehrt der Papst
etwas anderes, dann sollte er sich nicht "christlich" nennen. Die
mit dem Vatikan verbündeten Politiker in den USA und anderswo handeln zumindest
nach einer ganz anderen Regel. Ihr Verhalten könnte man z. B.
unter dem Motto zusammenfassen: "Alles, was ihr von anderen
erwartet, das braucht ihr selbst nicht zu tun." Oder: "Was
du nicht willst, das man dir tu, das füg zuvor dem andern zu." Die
Folgen dieser Ethik, die in vielen Staaten praktiziert wird, sind weltweit
spürbar. Die politischen Ordnungen geraten aus den Fugen. Das "Sündenfass" quillt über, da man als Täter offenbar immer schneller und
immer spürbarer erntet, was man gesät hat. Dies gilt auch für viele Einzelne
in ihrem persönlichen Leben. Wenn das Maß voll ist, dann läuft es über, und der
Mensch erntet dadurch viel schneller als sonst, was er selbst gesät hat.
Einmal mehr hat der Papst zu Ostern 2006
dann diese
Gesetzmäßigkeit geleugnet und so getan, als hätten die Katholiken durch seinen
Segen alles Negative tilgen können, was sie bis dahin gesät haben, so dass man
offenbar wieder fortfahren könne, "tapfer zu sündigen" (wie es Martin Luther
einmal sagte), ohne schwerwiegende negative Konsequenzen befürchten zu müssen –
bis zum nächsten Urbi et Orbi ... Ein besonders schlimmes Beispiel: Der
römisch-katholische Priester aus Mexiko, der seine schwangere Geliebte nach der
Ostermesse erwürgte und in Stücke schnitt
(netzeitung.de). Die
ermordete Frau schloss
bereits als Kind die Bekanntschaft mit dem Amtsträger, der nach
römisch-katholischer Lehre trotz des Verbrechens weiter anderen Menschen die
Sünden vergeben könne.
11.5.2006 –
"Schlimmste Steuererhöhung aller Zeiten" für die
Bürger – nur Milliardengeschenke an die Kirchen bleiben / Papstbesuch
verschlingt weitere Millionen
–
...
"Mit etwas Sparwillen besteht für eine Erhöhung [der Mehrwertsteuer] überhaupt
kein Grund", erklärt Holger Menzel vom Einzelhandelsverband HDE (Bild, 11.5.2006).
Doch von reduzierten Zahlungen an die Großkirchen wollen die Politiker nichts
wissen. Im Gegenteil. Allein
die Sicherheitsmaßnahmen für den bevorstehenden Papstbesuch im September
sollen den Bürger weitere ca. 50 Millionen Euro kosten. Und die Einbußen
für die Unternehmen (z. B. wegen Sperrung der Autobahn für die Papstmesse in
Regensburg oder wegen Absperrungen der Innenstadt in München zur
Hauptgeschäftszeit am letzten Samstag der Ferien) sollen von diesen einfach hingenommen werden. Es käme
demgegenüber günstiger, wenn der deutsche Staat jedem katholischen
Pilger eine Rückfahrkarte nach Rom schenken würde, damit er Joseph Ratzinger
dort bejubeln
kann (so z. B. der Vorsitzende der bayerischen Polizeigewerkschaft in der
Mittelbayerischen Zeitung, 1.2.2006) ...
Die komplette Meldung lesen Sie hier.
21.5.2006 –
Papst ruft wieder andere zum
Kampf gegen den Hunger auf. Vom eigenen Milliardenvermögen wird aber kein Cent
heraus gerückt – Der Papst ist der prominenteste
Trittbrettfahrer bei den weltweiten Märschen gegen den Hunger. Und der
dreisteste. Denn man tastet die eigenen Schätze nie an. So wurde z. B. vor über
50 Jahren der Goldschatz des Vatikan als der zweitgrößte der Welt (nach dem der
USA) bezeichnet (z. B. in der Zeitschrift Oggi, Nr. 42/1952). Seither hat
man von dem Gold viele weitere
Firmen bzw. Firmenbeteiligungen erworben. Auch die
Beteiligungen des Vatikan an weltweiten Konzernen sind bekannt. Im Vatikan
wird ein Finanzimperium verwaltet.
Lesen Sie dazu auch die Broschüre der
Freien
Christen, Ausgabe Nr. 3 – Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld.
28.8. / 14.9.2006 –
Fünf Katholikinnen wollten
während Papstmesse auf dem Islinger Feld gebären – Personen-Kult um den Mann
auf dem "Stuhl Petri" in vielen Varianten
– Am 9.9.2006 wurde Benedikt XVI. in
München "mit militärischen Ehren" empfangen (Jesus lehrte, "Wer das
Schwert nimmt, wird durchs Schwert sterben"): "... Abordnungen
des Heeres, der Marine und der Luftwaffe. Im Gleichschritt geht es übers
Rollfeld, "Links um", die Stiefel knallen auf den
Sekundenbruchteil genau. "Gewehr ab" – die Kolben der
Karabiner klacken genauso präzise auf den Asphalt ..." (Main-Post,
11.9.2006)
Von einigen Hunderttausend
Gläubigen lässt er sich seither in München, Altötting, Marktl
bei Braunau am Inn,
Regensburg und Freising als "Heiliger Vater" huldigen
(Jesus lehrte Seinen Nachfolgern, sie sollten niemanden auf der Erde als
"Vater" ehren, sondern sich einzig zu dem "Vater im Himmel" bekennen).
Fragen von Journalisten beantwortete Joseph Ratzinger vor einigen Tagen auf
einem thronartig erhöhten goldenen Sessel (Jesus saß mit Seinen Jüngern
ganz normal am Tisch). Und seine körperliche Erscheinung ist eingepackt
in Kultgewänder und Mützen, welche die Kirche aus antiken Götzenkulten
übernommen hat (Jesus war gekleidet wie das Volk).
Anhänger von
Benedikt XVI. wenden ein, der Papst wäre in Wirklichkeit "bescheiden". Doch
dann würde er sich diesem Kult nicht fügen und das ganze Brimborium mitsamt
der angeblichen Unfehlbarkeit beenden. Die Kosten für die "Papst-Show"
belaufen sich allein für den Staat auf vermutlich mehrere Hundert Millionen Euro, und der
Aufwand (siehe unten) ist gegenüber
der Fußball-Weltmeisterschaft deutlich höher. Da sich während der
Papstmessen auch das medizinische Angebot auf ein Höchstmaß auf die
Veranstaltungen konzentriert, ist nicht auszuschließen, dass andernorts die
medizinische Versorgung der Bevölkerung beeinträchtigt ist, Bürger evtl.
nicht bis zu den Krankenhäusern durchkommen.
Ein "Höhepunkt" hätte
fast eine Art
inoffizielle Weihe von neugeborenen Säuglingen an den Gott der Kirche werden
können, was
so ähnlich auch aus antiken Götzenkulten bekannt ist. Fünf hochschwangere
Frauen sollen sich auf dem Islinger Feld bei Regensburg bereit halten. Es
kann sogar vermutet werden, dass der Zeugungstermin von den Gläubigen
bewusst so gelegt wurde, dass eine Geburt während der Papstmesse möglich
sei. Wegen der Totalversorgung der Gläubigen gibt auch Peter Kittel von der
Koordinationsstelle für die Papst-Show zu: "Da ist jede Hausgeburt
gefährlicher."
Die Kirche selbst nährt zahlreiche abstruse
Vorstellungen ihrer Gläubigen, indem sie z. B. lehrt,
dass ein ungetauft verstorbener Säugling
nicht den Himmel betreten kann. So braucht sich niemand zu wundern, wenn
Eltern es umgekehrt als eine besondere Gnade erachten, wenn ihr Neugeborenes
dem Papst fast auf den Schoß fallen kann. Doch die neuen Säuglinge legten
dann ihren Ankunftstermin offenbar doch anders. Dafür versuchte ein junger
Mann, auf dem Islinger Feld ganz in die Nähe seines "Heiligen Vaters" zu
kommen. 15 Meter vor dem Altar wurde er von Polizei und Sicherheitskräften
überwältigt und soll nun wegen "Hausfriedensbruchs" angeklagt werden (merkur-online.de).
Mehr Glück hatte ein junger Vater, der seinen Säugling mit Namen Antonia
einem Bodyguard überreichte, der ihn wiederum durch die geöffnete
Seitenscheibe des Papamobils kurz an Joseph Ratzinger weiterreichte.
Eventuell entsteht aus dieser Begegnung ein neuer Gegenstand der Verehrung,
denn der Vater sagte danach, er wolle jetzt "die Windel aufbewahren, die
seine Antonia trug" (Main-Post, 14.9.2006). Im Unterschied zu zahllosen
anderen gefälschten Reliquien wäre die "Windel der Antonia"
wenigstens nicht gefälscht.
Zähneknirschend registriert derweil die evangelische Kirche,
dass ihnen die katholische Kirche einmal mehr die öffentliche Show stiehlt
und sich die Politiker vor dem Papst tiefer verbeugen als vor den
evangelischen Amtsträgern. Landesbischof Johannes Friedrich durfte immerhin am 12.9.2006 im
Regensburger Dom ein paar lyrische Worte sagen ("Wer glaubt, ist nie allein,
wer liebt, ist nie allein. Wer hofft, ist nie allein ..."). Mit Joseph
Ratzinger persönlich
sprechen ließ man ihn aber nicht, obwohl man ihm 3-4 Minuten zugesichert hatte. Er gehört zu jenen Amtsträgern, die im
Gegensatz zu Martin Luther verkündeten, ein "kollegiales" Papsttum sei auch für Lutheraner
denkbar (mehr zum Thema Ökumene).
Lesen Sie dazu auch
Der Theologe Nr. 25 – Die Kirche ein
totalitärer heidnischer Götzenkult
Der Papst und sein Vorläufer, der babylonische Fischgott Dagon. Vom antiken Mysterienkult um Dagon hat die römisch-katholische Kirche die Mitra übernommen. In Regensburg sollten dem Papst sogar während der Messe geborene Säuglinge geweiht werden, doch die Babys wollten nicht während der Messe aus dem Mutterleib kommen.
Der Papst wird auf seiner Sänfte getragen (hier Paul VI.) wie sein Vorbild, der ägyptische Pharao. Beide bezeichnen sich als "Stellvertreter Gottes" und lassen sich entsprechend huldigen. Aus praktischen Gründen wurde die Sänfte seit Johannes Paul II. motorisiert. In München und Regensburg ersetzt das "Papamobil" die früheren Träger.
4.9. / 14.9.2006 /
16.9.2011 –
Sicherheitsalarm für Benedikt XVI.
– Aufwand
einzigartig, Kosten astronomisch – Polizei konfiszierte alle Fahrräder in der
Münchner Innenstadt – Auf den Dächer der Städte waren Scharfschützen
postiert. Der gesperrte Luftraum wurde von AWACS-Aufklärungsflugzeugen der
Bundeswehr überwacht, Luftabwehrraketen sind in Stellung gebracht. Der "Fürst
dieser Welt" und die Seinen wurden von den Machthabern "dieser Welt" und den
Objekten ihrer Stärke empfangen: mit militärischen Mitteln. Jeweils 5000
Polizisten waren in München und Regensburg für die persönliche "Sicherheit" von
Joseph Ratzinger im Einsatz und spezielle Bodyguards des Landeskriminalamtes
Bayern. Allein in München kam es zu einer Viertelmillion Überstunden für die
Polizei, die aus der Staatskasse beglichen werden müssen. Hinzu kamen 7.000 Feuerwehrleute, Bahn-Bedienstete und Mitarbeiter von
verschiedenen Hilfsorganisationen. In Regensburg wurden z. B. alle Fernzüge, die
normalerweise die Stadt passieren müssten (Güter- und Personenverkehr), für einen Tag angehalten.
Der Nahverkehr fand sowieso nicht statt. Auch sperrte man die Autobahn A 3
komplett, und es wurde eine eigene Autobahn-Abfahrt für Joseph Ratzinger gebaut.
Der Freistaat Bayern hatte allerschärfste
Sicherheitsvorkehrungen nicht nur in der Luft, sondern auch am Boden angeordnet.
Jeder einzelne Meter der Fahrt- und Flugrouten mit Hubschraubern und Autokonvois
stand unter besonderer Überwachung.
Entlang der Routen waren alle Gullies versiegelt, Pflanzentröge, Mülleimer und
Vitrinen abmontiert. Polizei mit Hundestaffeln durchkämmten einzelne Häuser.
Jedes Fahrrad stellte in München in der Stadtmitte ein Sicherheitsrisiko dar und
musste für den Schutz von Joseph Ratzinger von den Haltern entfernt werden, auch
Kinderfahrräder. Oder die Polizei griff bereits durch und entfernte jedes Rad. Während
der Papst am Marienplatz sein Gebet ablas, wurde jedes einzelne Fenster der
umliegenden Häuser von bewaffneten Sicherheitskräften bewacht, Hotel- und
Pensionsgäste werden in ihren Zimmern von der Polizei beobachtet. Der
Einzelhandel vor Ort brach zusammen, die Schulen waren geschlossen, und fast alle
Betriebe mussten dicht machen.
In Regensburg wurden im Umfeld des Islinger
Feldes sogar die Hochspannungsmasten abgebaut und die Starkstromleitungen
unterirdisch verlegt, ein gigantisches Unterfangen - doch die gute Sicht der
Katholiken auf ihren Altar war dem Staat dies wert. Allein der Rückbau des Islinger
Feldes in den vorherigen Zustand wird mehrere Jahre dauern. Die
"Papst-Show" kostet den Staat und somit die Steuerzahler über 100 Millionen Euro,
wenn nicht sogar mehrere Hunderte Millionen (siehe z. B. Main-Post, 8.9.2006).
Darüber spricht die Kirche aber nicht gern, und der Generalvikar des Bistums
Regensburg, Michael Fuchs, sagt über die Kosten: "Eigentlich kostet der
Papstbesuch nichts. Denn der Heilige Vater verlangt nichts. Er gibt uns sehr
viel. Er wird uns sehr reich beschenken mit dem, was er sagt. Auch einfach
mit seiner Präsenz." (Hessischer Rundfunk, 13.9.2006)
Dabei kamen weit
weniger Pilger als erwartet. Riesige Parkplätze z. B. in Regensburg blieben
gähnend leer und in viele mit hohem Aufwand hergerichtete große Quartiere kam
kein einziger Gast. Und in Altötting sagte ein Rundfunk-Journalist: "Ich glaube,
es sind fast mehr Polizisten als Pilger, etwas überspitzt gesagt."
Die Kirche erwartet dabei
auch von den Atheisten, Protestanten, Muslimen und Agnostikern, dass sie
mitbezahlen, obwohl diese nach katholischer Lehre später überwiegend in
die "ewige Hölle" müssen (siehe
Der Theologe Nr. 18 – Der
Glaube der Kirche) – trotz ihres finanziellen Anteils, den sie für
den Papstbesuch leisten. "Wenn ich einen Gast empfange, interessiert mich nicht, was das
kostet. Das sind doch die primitiven Regeln von Gastfreundschaft", so Prälat
Heinrich Wachter, der den Papst-Auftritt in Regensburg koordiniert
(Wochenblatt, 30.8.2006). Es braucht die Kirche auch nicht zu interessieren,
solange sie als Gastgeber es nicht zahlen muss, sondern die Bürger dazu
gezwungen werden.
Die Kosten gehen ins Astronomische, und diejenigen, die "Opfer" bringen müssen,
wurden vorher nicht gefragt. Ihre Zustimmung wird erwartet.
So ist z. B. auch
dem Regensburger Oberbürgermeister Hans Schaidinger (SPD) bewusst, was dieser
Gast und seine Freude über seinen Glauben den Leuten alles abverlangt. So schreibt er: "Gemeinsam
schaffen wir alles ... Dazu gehört auch die Bereitschaft, das eine oder andere
persönliche Opfer zu bringen." (www.regensburg.de)
In München verdarb Benedikt XVI. den Einzelhändlern in der Innenstadt z. B. die
normalerweise sehr guten Einnahmen zum Ferienschluss-Wochenende. Der Verzehr der Pilger wog dies nicht
annähernd auf. Lediglich einzelne profitieren: Wie eine Schneiderei außerhalb
Münchens, die für 100 Priester spezielle Gewänder nur für die Messen mit dem
Papst nähte (PS: Jesus und seinen Jüngern wäre alleine schon dieser Pomp zuwider
gewesen. Sie waren einfach gekleidet wie das Volk).
Niemand hat dabei etwas dagegen, wenn ein 79-jähriger Mann
im "Winter seines Lebens" noch einmal seine
frühere Heimat sehen will. Es sei ihm von Herzen gegönnt. Bei einem älteren
Menschen läuft hierbei der Lebensfilm zurück: Die Erfolge aber auch die Fehler
der Vergangenheit kommen verstärkt ins Bewusstsein, damit noch so manches wieder
gut gemacht werden kann, bevor der Mensch ins Jenseits hinüber geht und dort
erntet, was er gesät hat. Doch es ist nicht einzusehen, dass wir alle die Millionenkosten
für diesen Besuch aufbringen müssen, die anderweitig schmerzhaft gekürzt werden, so dass man zugespitzt
formulieren könnte: Wer für den Papst-Besuch Geld ausgibt, bestiehlt den
Mittelstand und die Geringverdienenden! Und: Wollen Sie, dass Ihr hart
verdientes Geld für den Chef eines Milliarden-Imperiums (allein in
Deutschland ca. 250 Milliarden Euro Vermögen)
ausgegeben wird? Es wäre für den Vatikan ein
leichtes, ein kleines Stück seines Milliarden-Vermögens dafür zu verwenden, dass
Josef Ratzinger München, Regensburg und die anderen Orte besuchen konnte, und der Bundesrepublik
Deutschland die astronomischen Kosten zu ersetzen. Doch daran wird offenbar gar
nicht einmal gedacht.
Ein schwacher Trost für die Deutschen: Auch die zahllosen
Papstbesuche von Johannes Paul II. weltweit mussten jeweils von den Menschen vor
Ort bezahlt werden. Und in Tansania und anderen ärmeren Ländern mussten die
Menschen noch weit höhere Opfer bringen als jetzt in Deutschland, in Tansania z.
B. beim Papstbesuch im Jahr 1990 einen ganzen
Monatslohn für die "Sicherheit" des Papstes abgeben. Ganze Familien haben sich
dort wegen des Papstes verschulden müssen (siehe z. B. Bild, 4.2.2000). So
berichtete die ehemalige Nonne Maria Lauda.
Um ihr Gesicht nicht zu verlieren, sind die meisten armen Familien dieser
Aufforderung auch nachgekommen.
PS: Die Papstbesuche in München hatten sich zuletzt gehäuft. Als Johannes Paul
II. 1980 kam, war es der erste Besuch eines Papstes nach 198 Jahren. Nach sieben
Jahren (1987) kam er bereits wieder und jetzt nach 19 Jahren Benedikt XVI., der
früher Erzbischof von München und Freising war. Und auch er hat schon gesagt,
dass er bald wieder kommen möchte, weil er Berlin und andere Städte noch
besuchen möchte. Dies soll dann 2011 so weit sein, also bereits fünf Jahre
später. Die Finanzminister dürfen also weiter überlegen, wo sie
dann die Kosten beim Bürger wieder einsparen. Der Papst ist "eine Person, die
Kraft ihres Amtes immer in Gefahr ist", sagt Michael Ziegler, Sprecher des
bayerischen Innenministeriums (Welt am Sonntag, 3.9.2006).
Dies ergibt sich auch aus der Geschichte, da der
Papst eine Institution verkörpert, die wie keine andere "zugleich so lange, so
fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist".
(Der Historiker Karlheinz Deschner, in:
Die beleidigte Kirche, S. 42 f.)
6.9.2006 –
Studentin stirbt nach Exorzismus, und ihr Bischof lügt. Was wusste
Erzbischof Joseph Ratzinger?
– Die Main-Post in Würzburg enthüllt am 6.9.2006 die "tiefe Beziehung" von
Joseph Ratzinger zur Diözese Würzburg und ihrem Bischof Josef Stangl. Stangl
hatte Ratzinger 1977 zum Erzbischof geweiht, und Ratzinger würdigte Stangl nach
seinem Tod 1979 "als großen Seelsorger, der sein Bistum durch das Beispiel
seines Glaubens und seine überzeugende Güte gelenkt hatte" (6.9.2006). Der
spätere Papst hielt im Würzburger Dom das Requiem für seinen Weggefährten. Joseph Stangl
hatte 1975 den Großen Exorzismus an der Studentin
Anneliese Michel genehmigt, in dessen Zusammenhang sie auf nur noch 31 kg abmagerte und
1976 starb. Der Bischof bestritt darauf hin seine Genehmigung, wurde jedoch später der Lüge
überführt. Die "tiefe Beziehung" von Joseph Ratzinger zu Bischof Stangl und zur
Diözese Würzburg wirft dabei die Frage auf, ob auch Joseph Ratzinger in die
Tragödie der gläubigen Studentin und in das Verhalten der Kirche zumindest
eingeweiht war. Lesen Sie eine ausführlichere Darlegung des Sachverhalts in
Der Theologe Nr. 9 – Todesfalle Kirche: Warum
musste Anneliese Michel sterben? Dies ist auch insofern bedeutsam, als
Benedikt XVI. seit seinem Amtsantritt im Jahr 2005 den Exorzismus wieder intensiviert und neue
Exorzismus-Kurse für Priester in Rom eingerichtet wurden (siehe dazu unsere
Meldung oben).
8.9. / 14.9.2006 –
Keine öffentliche
Meinungsfreiheit in Gegenwart des Papstes – Erleben wir einen
Vorgeschmack auf einen Polizeistaat? – "Die Münchner Polizei will beim
Besuch von Papst Benedikt XVI. ... energisch gegen papstkritische Demonstranten
vorgehen", so Polizeipräsident Schmidbauer (Süddeutsche Zeitung, zit. nach
Würzburger katholisches Sonntagsblatt Nr. 37/2006). Die mit der Kirche
verfilzte Staatsmacht (Ministerpräsident Edmund Stoiber spricht von einer
"Symbiose"; Hessischer Rundfunk, 13.9.2006) hatte schon 1980 brutal zuschlagen lassen, als sich
behutsame und vorsichtige Kritik in der Öffentlichkeit zeigte.
Der Verfasser des "Theologen" war damals
zufällig Augenzeuge des Geschehens in Mainz. In der Presse wurde damals kaum
etwas Kritisches berichtet. Und heute auch nicht.
Zudem: Freies Geleit vom
deutschen Staat gab es für einen Großspender an die römisch-katholische
Kirche aus Liechtenstein, gegen den die Staatsanwaltschaft wegen Beihilfe zur
Steuerhinterziehung in dreistelliger Millionenhöhe ermittelt. Die
Staatsmacht sicherte ihm zu, ihn nicht zu verhaften, damit er Benedikt XVI.
in Regensburg persönlich treffen und wieder unbehelligt nach Liechtenstein
flüchten kann. Vielleicht denken sich die Kirchenmitglieder in der deutschen Justiz: Den
Staat und seine Bürger zu bestehlen und das Geld der Kirche zu geben – das kann
doch nicht wirklich ein Verbrechen sein. Der Staat kann doch hinterher wieder
die Steuern erhöhen ...
11.9. / 6.10.2006 –
Papstbesuch – Test für
Gleichschaltung von Medien? Pakt der Kirche mit den Journalisten
– Die Medien in Deutschland, die von den
Kirchen noch weitgehend dominiert sind, probierten den neuen einstimmigen Gesang.
Anstatt umfassend über das zu berichten, was wirklich passierte, wurde fast
ausschließlich geschrieben
und im Fernsehen gezeigt, was die katholische Kirche sich wünschte.
So wurde z.
B. in Regensburg die Veranstaltung Wohin geht die Reise der Kirche?
am 4.9.2006 mit dem ehemaligen katholischen Theologieprofessor Hubertus Mynarek
totgeschwiegen. Als ehemaliger Weggefährte von Joseph Ratzinger berichtete
Mynarek in einem fast bis auf den letzten Platz gefüllten Saal, wie der
jetzige Papst es als Professor z. B. nirgends lange aushielt und sich mit Kollegen
überwarf. Auch die umfangreichen Veranstaltungen des Komitees Heidenspaß
statt Höllenqual in München und Regensburg mit namhaften Referenten
blieb weitgehend unbeachtet – ein Skandal. Und während der Handzettel
Was kostet Sie der
Papst? den Freien Christen in München und Regensburg von
zustimmenden Passanten fast aus den Händen gerissen wurde, gab es allenfalls im
weiteren Vorfeld des Papstbesuchs einige Medien, welche diese Fakten zur
Kenntnis nahmen.
Doch je näher der Papst rückte, je kindlicher wurden die
Gesichtszüge von Journalisten und je mehr gingen sie
in die Knie. Offenbar sollten sich die Ereignisse von Köln, wo im Umfeld des
Weltjugendtages 2005 auch über das alternative Programm berichtet wurde, in
Bayern nicht wiederholen. So hat die römisch-katholische Kirche dieses Mal
das internationale Pressezentrum in München und alle Journalisten in deren
Anwesenheit "gesegnet". Zudem hat Erzbischof Kardinal Wetter während der
Pressekonferenz mit den Medienvertretern gebetet und ihnen ihren Auftrag erklärt:
"Die Menschen sollen durch ihre Vermittlung weltweit erfahren: ´Wer glaubt, ist
nicht allein`." Zur Bekräftigung bedankte sich der Kardinal auch gleich bei der
Presse "für Ihre Bereitschaft, hier Ihren Dienst auszuüben und mitzuhelfen, die
Botschaft des Heiligen Vaters zur Wirkung zu bringen". Kein Journalist hat
widersprochen, und entsprechend war später die Berichterstattung (Benedikt
Backstage, Hessischer Rundfunk, 13.9.2006). Und so mancher Schreiber hätte wohl
noch einiges mehr dafür gegeben, wenn er sich beim Empfang neben Josef Ratzinger und Angela Merkel den
Kalbs-Tafelspitz-Braten und den Fisch aus dem Chiemsee hätte munden lassen
können, der am 10.9.2006 in München serviert wurde.*
Von einem gewissen Höhepunkt der journalistischen Unterwürfigkeit berichtet der evangelisch-lutherische Pfarrer Bernd Töpfer, der
in einer "überregionalen" "Tageszeitung" folgenden Kommentar einer "Redakteurin"
las: "Mein größter Wunsch wäre, dem Heiligen Vater einmal die Hand zu schütteln,
aber das ist utopisch. Inzwischen würde es mir schon reichen, den Saum seines
Gewandes zu berühren, wie die Frau in der Bibel" (zit. nach Bröstler
Anzeigenblatt, 16.9.2006). Kuriosum am Rande: Der evangelische Amtsträger wollte
auf Rückfrage seine genaue Quelle nicht nennen, weil er die Berichterstattung
des Fragenden über die katholische Kirche nicht unterstützen wolle.
So konnten die zum Papstbesuch versammelten Medien noch nicht einmal über
evangelische Kritik berichten, weil es sie so gut wie nicht gab. Und auch der
evangelische Pfarrer Bernd Töpfer schrieb – sich fast für seine "Entdeckung"
entschuldigend – weiter: "Ich frage mich, ob Benedikt XVI. überhaupt als
´Heiliger Vater` angesprochen werden will?"
Noch weiter in seinem ökumenischen "Verbundenheit" ging ein einsamer evangelischer
Pfarrer aus dem Landkreis Magdeburg, der nach Altötting gepilgert ist, um
dort "vielleicht den wahren Glauben zu erleben", wie Focus online
am 11.9.2006
berichtete. Er passte ins Bild des Jubel-Berichterstattung, während ein kritischer Leserbeitrag des Verfassers des "Theologen"
folgerichtig ignoriert wurde. Focus online schreibt sogar einen eigenen
Artikel über die Bemühungen des evangelischen Pfarrers aus Ostdeutschland. Auch
er wolle Benedikt ganz nahe sein, doch man lässt ihn nicht
hinter die Absperrung, wo die einzeln registrierten Katholiken applaudieren dürfen.
Und deshalb versucht er, über die katholische Männerkongregation von Altötting noch einen
Platz zu bekommen, von wo aus er wenigstens die große Leinwand sehen dürfe. Am
12.9.2006 wollte dann auch der evangelische Landesbischof Johannes Friedrich
den Papst demütig bitten, die
katholische Hostie auch Evangelischen zu geben, die mit Katholiken verheiratet
sind. 3-4 Minuten hatte man ihm Redezeit zugesichert. Und als Einstimmung auf das Vortragen seiner Bitte hat Johannes Friedrich
schon einmal die Maria-Predigt des Papstes in Altötting gelobt. Doch die
zugesicherten
Minuten wurden Friedrich nicht gewährt, so dass er dem Papst jetzt schreiben
wolle (ARD-Tagesthemen, 12.9.2006).
Am schlimmsten erging es jedoch den fünf
eingeladenen evangelischen Freikirchen. Sie wurden sogar bei der Begrüßung
ausgelassen (idea-spektrum Nr. 38/2006). Während Martin Luther noch
über den "Antichristen" auf dem Stuhl
Petri und die antichristlichen katholischen Kulte (Wallfahrten, Reliquien,
Ablass usw.) Klartext sprach, sind seine Nachfolger heute zum Anhängsel der Katholiken
verkommen. Sie biedern sich immer wieder an und betteln letztlich um die Liebe ihrer römisch-katholischen Mutterkirche. Doch
mit Hoffnung. So sagte kürzlich der Bamberger Erzbischof Ludwig Schick: "Wir
sind derzeit eine Milliarde Katholiken. Wenn die Ökumene vorankommt, was
ich sehr wünsche, werden es bald zwei Milliarden sein." (100 Tage Papst
Benedikt XVI., ZDF, 31.7.2005)
Lesen Sie dazu auch:
Der wiederkommende
Christus – der größte Feind der Kirche?
in
Der Theologe Nr. 25
*
PS:
Erste vorsichtige
Papstkritik –
Im Laufe des 3. Besuchstages wagte tatsächlich eine Politikerin eine Kritik am Papst
und traf gleich den Nagel auf den Kopf. Hinter den süßen und
verklausulierten Wortes Benedikts in München steckte nämlich eine Kampfansage an
Andersgläubige. Es sei nun nicht akzeptabel, so Claudia Roths Reaktion, wenn "Benedikt die
Kritik an Religion aus der Meinungsfreiheit herausnehmen will",
so ihre Kritik. Doch es wurde nicht vertieft. Für uns jedoch ein Anlass, um
zu erinnern: Jahrhunderte lang ließ Benedikts Kirche Andersdenkende diskriminieren,
verfolgen, foltern und hinrichten. Da diese Verbrechen bisher weder bereut und
gesühnt noch wieder gut gemacht wurden, heißt es wohl für die Kirche auf lange Sicht: "Was der
Mensch sät, das wird er ernten." Jetzt zeigen sich nun erste Anzeichen der Ernte
dieser schlimmen Saat, und der Täter sieht sich in unserer Gesellschaft vermehrt
der Kritik und der Aufklärung ausgesetzt.
Und das ist Benedikt und seiner Kirche natürlich ein Dorn im Auge.
(siehe spiegel.de, 11.9.2006,
spiegel.de)
12.9. / 14.9.2006 –
Monologe eines
professoralen Seniors ... und viele werden verschaukelt
– Die Regensburger
Mittelbayerische Zeitung schrieb am 12.9.2006, dass die Universität Regensburg lieber einen Dialog des Papstes
mit anderen Theologen gewollt hätte als einen Monolog von Benedikt. (mittelbayerische.de)
Die Kirche wollte jedoch nur einen
Monolog. Darin äußerte sich der Papst negativ über den Islam und bezog mit einem
liebenswerten Lächeln dabei seine angestammte Position im "Kampf der Kulturen".
Siehe dazu spiegel.de, 14.9.2006,
spiegel.de.
Und auch dem evangelischen Landesbischof Johannes Friedrich wurden
seine drei Minuten gestrichen, in denen er Joseph Ratzinger im Umfeld der Begegnung in
Regensburg eine Bitte vortragen wollte. Doch der Papst "strahlt so viel Liebe
aus", so eine Bewunderin, was braucht es da Gespräche oder unbequeme Rückfragen?
Auch der Glaube sei "kein Druck mehr", nur noch ein "Angebot", so der
begeisterte Kommentar der ARD-Tagesthemen (12.9.2006). Dass ein
freundliches "Nein, danke" zu diesem Angebot nach römisch-katholischer Lehre für
den Betroffenen ewige Höllenqualen bedeutet, wird verschwiegen.
Lesen Sie dazu
Der Theologe Nr. 18 – Der Glaube der Kirche.
Dort ist die reine römisch-katholische Lehre nachzulesen. Möchte die Kirche
einzelne dieser dort aufgeführten teils unfehlbaren Glaubenssätze ändern, dann
braucht Benedikt XVI. nur kraft seines Amtes öffentlich zu sagen, was davon
nicht mehr gelten soll. Doch er sagt solches nicht, und er wird dies auch in Zukunft
nicht tun. Und deshalb gilt alles weiter, und es soll auch so sein. Und kaum
ein Katholik besteht deshalb den Glaubenstest für
das spätere "Heil".
Von den Hunderttausenden, die dem Papst jetzt in
Bayern zujubelten, müssten aus diesem Grund die meisten nach ihrem Tod in die
ewige Verdammnis, wenn der römisch-katholische Glaube stimmen würde. Nicht nur
die Moslems hätten also einen Grund zur Klage. Doch wenn der
Papst mit seinem Auto an den vielen Menschen vorbeifährt, dann könnte man
deren Haltung mit den Worten umschreiben: "Willkommen Benedikt XVI.
Die ewig Verdammten grüßen dich." Nur: Man sagt ihnen nicht, was sie angeblich im
Jenseits erwartet. Es ist eben auch eine Show, ein "Event". Und eine Show
braucht gute Stimmung. Doch werden die Zuschauer und Statisten dabei
verschaukelt. Es ist eben auch eine Irreführung.
13.9.2006 –
Benedikt in Bayern: "Größtes deutsches Ereignis der Fernsehgeschichte" und
zeitgleich: ARD will Gebühren erhöhen – Während vor allem der
Bayerische Rundfunk weiter in dem "größten" und vermutlich teuersten
"Ereignis in der deutschen Fernsehgeschichte" schwelgt, verkünden die
Intendanten der ARD heute zeitgleich neue Gebühren. Spiegel online
schreibt: "Die klammen öffentlich-rechtlichen Sender wollen jetzt Internet-User
abkassieren. Besitzer von webfähigen Computern oder UMTS-Handies sollen ab Januar
2007 GEZ-Gebühren bezahlen. Das sieht ein Beschluss von ARD-Intendanten vor"
(13.9.2006). Die Sender haben also nicht genügend Geld. Doch für die katholische
Kirche "zaubert" man es herbei. Bzw.: Man will es sich anschießend
wieder einmal beim
Bürger holen, der in Zukunft auch für Handys und PCs bezahlen soll.
Ausgegeben werden
die Einnahmen beim Bayerischen Rundfunk unter anderem wie folgt:
Allein "das Produktionshandbuch zum Papst in Bayern hat mit 442 Seiten
Telefonbuchformat" (Mittelbayerische Zeitung, 13.9.2006). Derzeit sind "weit
über 300 Kameras im Einsatz. Allein zwischen der Galgenbergbrücke und dem
Priesterseminar waren gestern Abend, als Benedikt XVI. in Regensburg empfangen
wurde, 28 Kameras aufgestellt." "Wir sind zwei Wochen lang durch die Altstadt
gegangen und haben bei den Regensburger Hausbesitzern angefragt, ob wir bei
ihnen die Kabel legen dürfen", so Roland Weese, Produktionsleiter beim
BR.
"Was für eine Wahnsinnsarbeit das alles war, lässt sich nur erahnen", schreibt
die Regensburger Lokalpresse. "Seit 5. September ist Roland Weese hier in
Regensburg pausenlos im Einsatz. Mit einem Acht-Stunden-Tag kommen weder er noch
seine rund 1000 Mitarbeiter über die Runden. Allein um die verschiedenen
Kamerapositionen – auch die ursprünglich geplanten – zu überprüfen, ist Weese
dem Weg von der Innenstadt bis zum Islinger Feld vier Mal zu Fuß abgegangen."
"Und schließlich stehen noch überall vor den einzelnen Kameras und dem
technischen Gerät des BR dunkel gekleidete (und zumeist recht muskulöse) Männer
von einem angemieteten Sicherheitsdienst herum, die das ganze Equipment
bewachen." Die Kosten für diesen "Wahnsinn" laufen völlig aus dem Ruder. Und in
München, Altötting, Marktl und Freising ist es genauso. Doch es gibt ja den
deutschen Bürger, so denken sich die papsthörigen Politiker. Er freut sich und darf mehrfach dafür bezahlen. Mehrere
Hunderte Millionen an Steuern und jetzt auch noch eine Planung für die Erhöhung der Fernsehgebühren.
Trotzdem nützt es den meisten später nichts, und sie würden nach
römisch-katholische Lehre nach ihrem Tod ewig verdammt (siehe
Der Theologe Nr. 18).
Eine weitere Meldung zu den Kosten des
Papstbesuches lesen Sie hier.
15.9. / 27.9.2006 –
Papst beleidigt Islam – Sturm der Entrüstung in der
islamischen Welt über Papst Benedikt XVI.
– Es ist kaum
vorstellbar, dass Joseph Ratzinger, der seine Reden Wochen im Voraus penibel
plant, nicht wusste, was er tat. Seine Rede in der Universität Regensburg war
dann eine hintergründige Kampfansage an den Islam, nachdem er am 10.9.2006 in
München ebenso hintergründig die Toleranz gegenüber Kritikern ablehnte, welche
die Lehre des Katholizismus aufdecken (Wörtlich warf er ihnen "Zynismus" vor,
"der die Verspottung des Heiligen als Freiheitsrecht ansieht" und er ergänzte,
dies sei nicht
"die Art von
Toleranz und von kultureller Offenheit, auf die die Völker warten und die wir
alle wünschen"). Im nächsten Absatz lesen Sie zunächst, was der
Papst am 12.9.2006 in Regensburg wörtlich sagte (zit. nach der Mittelbayerischen
Zeitung Regensburg, mittelbayerische.de). Die fett markierten Stelle sind
dabei der Anlass für die Entrüstung, wobei sich der Papst das Zitat von Kaiser
Manuel II. durch die Art und Weise der Darlegung unmissverständlich zu eigen
machte:
"Eminenzen, Magnifizenzen, Exzellenzen,
verehrte Damen und Herren! Es ist für mich ein bewegender Augenblick, noch
einmal in der Universität zu sein und noch einmal eine Vorlesung halten zu
dürfen ...
Dass es auch solch radikaler Skepsis gegenüber notwendig und vernünftig bleibt,
mit der Vernunft nach Gott zu fragen und es im Zusammenhang der Überlieferung
des christlichen Glaubens zu tun, war im Ganzen der Universität unbestritten.
All dies ist mir wieder in den Sinn gekommen, als ich kürzlich den von Professor
Theodore Khoury (Münster) herausgegebenen Teil des Dialogs las, den der
gelehrte byzantinische Kaiser Manuel II. Palaeologos wohl 1391 im
Winterlager zu Ankara mit einem gebildeten Perser über Christentum und Islam und
beider Wahrheit führte. Der Kaiser hat wohl während der Belagerung von
Konstantinopel zwischen 1394 und 1402 den Dialog aufgezeichnet; so versteht man
auch, dass seine eigenen Ausführungen sehr viel ausführlicher wiedergegeben sind
als die Antworten des persischen Gelehrten. Der Dialog erstreckt sich über den
ganzen Bereich des von Bibel und Koran umschriebenen Glaubensgefüges und kreist
besonders um das Gottes- und das Menschenbild, aber auch immer wieder
notwendigerweise um das Verhältnis der ´drei Gesetze`: Altes Testament – Neues
Testament – Koran. In dieser Vorlesung möchte ich nur einen – im Aufbau des
Dialogs eher marginalen – Punkt behandeln, der mich im Zusammenhang des Themas
Glaube und Vernunft fasziniert hat und der mir als Ausgangspunkt für meine
Überlegungen zu diesem Thema dient.
"Ich halte die Regensburger Rede, so wie sie gehalten
wurde, für prophetisch." |
In der von Professor Khoury herausgegebenen siebten Gesprächsrunde (Dialexis-Kontroverse)
kommt der Kaiser auf das Thema des Djihad (heiliger Krieg) zu sprechen. Der
Kaiser wusste sicher, dass in Sure 2, 256 steht: Kein Zwang in Glaubenssachen –
es ist eine der frühen Suren aus der Zeit, in der Mohammed selbst noch machtlos
und bedroht war. Aber der Kaiser kannte natürlich auch die im Koran
niedergelegten – später entstandenen – Bestimmungen über den heiligen Krieg.
Ohne sich auf Einzelheiten wie die unterschiedliche Behandlung von
´Schriftbesitzern` und ´Ungläubigen` einzulassen, wendet er sich in erstaunlich
schroffer Form ganz einfach mit der zentralen Frage nach dem Verhältnis von
Religion und Gewalt überhaupt an seinen Gesprächspartner.
Er sagt:
´Zeig mir doch, was Mohammed Neues gebracht hat und da wirst du nur Schlechtes
und Inhumanes finden wie dies, dass er vorgeschrieben hat, den Glauben, den er
predigte, durch das Schwert zu verbreiten`. Der Kaiser
begründet dann eingehend, warum Glaubensverbreitung durch Gewalt widersinnig
ist. Sie steht im Widerspruch zum Wesen Gottes und zum Wesen der Seele. ´Gott
hat kein Gefallen am Blut, und nicht vernunftgemäß (´syn logo`) zu handeln, ist
dem Wesen Gottes zuwider. Der Glaube ist Frucht der Seele, nicht des Körpers.
Wer also jemanden zum Glauben führen will, braucht die Fähigkeit zur guten Rede
und ein rechtes Denken, nicht aber Gewalt und Drohung … Um eine vernünftige Seele
zu überzeugen, braucht man nicht seinen Arm, nicht Schlagwerkzeuge noch sonst
eines der Mittel, durch die man jemanden mit dem Tod bedrohen kann …`.
Der entscheidende Satz in dieser Argumentation gegen Bekehrung durch Gewalt
lautet: Nicht vernunftgemäß handeln, ist dem Wesen Gottes zuwider. Der
Herausgeber, Theodore Khoury, kommentiert dazu: Für den Kaiser als einen
in griechischer Philosophie aufgewachsenen Byzantiner ist dieser Satz evident. Für
die moslemische Lehre hingegen ist Gott absolut transzendent. Sein Wille ist an
keine unserer Kategorien gebunden und sei es die der Vernünftigkeit. Khoury
zitiert dazu eine Arbeit des bekannten französischen Islamologen R. Arnaldez,
der darauf hinweist, dass Ibn Hazn so weit gehe zu erklären, dass Gott auch
nicht durch sein eigenes Wort gehalten sei und dass nichts ihn dazu verpflichte,
uns die Wahrheit zu offenbaren. Wenn er es wollte, müsse der Mensch auch Idolatrie [= Götzendienst] treiben."
Da alles ist für den einfachen Bürger nicht so
leicht zu verstehen, so dass es Sinn macht, manches noch einmal zu erklären. Auf diese Weise konstruierte
Benedikt XVI. nämlich auch eine an Geschichtsfälschung grenzende Verbindung von
"Vernunft" und Katholizismus und rückte den Islam in Richtung "Idolatrie" ( =
Götzendienst).
Joseph Ratzinger ist wie kein anderer die Verkörperung des
Katholizismus, und er kennt natürlich auch den "unfehlbaren"
römisch-katholischen Lehrsatz: "[Die heilige römische Kirche, durch
das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und
verkündet, dass ´niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide`
noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen
Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel
und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der
Kirche) anschließt." (zit. nach Josef Neuner, Heinrich Roos, Der
Glaube der Kirche, Regensburg 1971, Nr. 381; siehe dazu
Der Theologe Nr. 18)
Moslems müssen also nach römisch-katholischer
Lehre nach ihrem Tod in die Hölle, wenn sie nicht rechtzeitig katholisch werden.
Demgegenüber ist es noch maßvoll, was Benedikt XVI. in Regensburg tatsächlich
sagte. Doch in jeder Zeile ist die unter gezielt bescheidenem Auftreten verborgene
Überheblichkeit des "Lenkers des Erdkreises" (Liber Pontificalis,
1596) spürbar, der nicht die geringsten
Zweifel daran hat, auf welcher Seite angeblich das "Heil" zu finden
sei und auf
welcher das "Unheil". Natürlich ist es positiv, wenn er darauf
hinweist, dass eine Religion nicht mit Gewalt verbreitet werden darf. Doch hätte
er es vor allem im Hinblick auf seine eigene Kirche sagen können. So erklärt
die römisch-katholische Kirche z. B. die Bibel als "wahres Wort Gottes"
und legitimiert damit auch die biblische Aufforderung zu Krieg und Völkermord als "wahres
Wort Gottes".
Siehe dazu einen Auszug aus der kirchlichen Bibel in
Der Theologe Nr. 26. Zudem sind kirchliche Drohungen mit der Hölle, z. B. Kindern gegenüber, auch eine Form der
"Gewalt" sind, nämlich psychischer Gewalt, die auch heute noch
angewandt wird.
Nach den weltweiten Unruhen aufgrund Benedikts Regensburger Rede rudert der
Papst nun aber auch etappenweise zurück.
Das Zitat von Kaiser Manuel II. drücke "in keiner Weise" seine "persönliche Haltung dem Islam
gegenüber" aus (Spiegel online, 17.9.2006), so der Papst fünf Tage
später. Doch Benedikt bleibt wortkarg,
vermeidet jetzt bewusst Näheres über seine "Haltung dem Islam gegenüber".
Und er schweigt auch über offizielle römisch-katholische Lehrsätze wie "So
verwerfen und verabscheuen Wir die gottlose Lehre von der Gleichwertigkeit aller
Religionen." (Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, 13. Auflage, Regensburg
1992, Lehrsatz Nr. 369, vgl. Der Theologe Nr. 18)
Währenddessen gießt das evangelische Wochenmagazin idea-spektrum
weiter Öl ins Feuer und fragt in seinem Leitartikel Warum der Rückzug des
Papstes? – Der Leitartikel beginnt mit den Worten: "Als einziges
deutsches Blatt brachte es die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) auf den
Punkt: ´Bestimmte Dingen darf man nicht sagen, weil sie wahr sind. Diese
Erfahrung macht ... der Papst.` Und später: "Wie aber können Christen und
Moslems an einen Gott glauben, wenn alles, was Christen auszeichnet (Kreuzigung,
Auferstehung), von Moslems geleugnet wird?" (Nr. 39/2006)
Der
Religionswissenschaftler Hubertus Mynarek hat einmal sinngemäß erklärt, dass in
den Protestanten ein tief sitzender Minderwertigkeitskomplex gegenüber der
katholischen Kirche steckt, den sie mit noch schärferer Bekämpfung
Andersgläubiger und religiöser Minderheiten zu kompensieren sucht als dies bei
Katholiken üblich ist. Und deshalb und wegen vieler anderer Gründe mehr
bezeichnen sich auch die Protestanten zu Unrecht als
"Christen" (siehe dazu den Widerspruch zu Jesus von Nazareth in
Der Theologe Nr. 1).
Was der Papst in seiner Rede dem Islam vorhielt, erscheint dabei vor allem als
eine Projektion von Verbrechen und Glaubensgrundlagen der eigenen Kirche auf
Andersgläubige (der Katholizismus wurde Jahrhunderte lang mit dem Schwert
verbreitet), wobei offenbar nicht oder nur kaum zwischen Islam und gewalttätigem
islamischen Fundamentalismus unterschieden wird. So erwähnt Benedikt z. B.
nicht, dass der
Islam in der Geschichte vielfach toleranter, friedfertiger und gerechter war als
das kirchliche Christentum. Vor allem der protestantische Gründervater Martin
Luther rief zu regelrechten Gewaltexzessen auf
(siehe Der
Theologe Nr. 3), so dass die Verleumdung und Kritisierung Mohammeds
durch die Evangelischen, die Martin Luther bis heute ehren, ebenfalls eine Projektion der eigenen Vergehen auf
Andersgläubige ist.
PS: Unter zahllosen Beispielen aus dem Verhältnis
von kirchlichem Christentum und Islam hier nur zwei Hinweise: Besonders grausam war die
Eroberung von Jerusalem
durch die römisch-katholischen Kreuzfahrer im Jahr 1099 und die
Massaker an den
moslemischen Einwohnern;
Oder die
Verfolgung der Moslems in Spanien. So schreibt
Spiegel online (16.9.2006):
Heuchlerisch ist zudem die Konstruktion einer Verbindung
zwischen Katholizismus und Vernunft, da die römisch-katholischen Dogmen in der
Regel im
Widerspruch zur Vernunft stehen (z. B. Jungfrauengeburt,
Unfehlbarkeit des päpstlichen Lehramtes, "unbefleckte Empfängnis" von Maria
durch ihre Mutter Anna, Verwandlung einer Oblate in den Körper von Jesus usw.).
Die von Vernunft geprägte griechische und römische Philosophie wurde dagegen von
der Kirche massiv bekämpft, und viele ihrer Vertreter ließ man umbringen. Zudem wehrt sich die
römisch-katholische Kirche mit dem als "unfehlbar" geltenden Lehrsatz Nr. 57 aus
dem Buch Der Glaube der Kirche von
Neuner/Roos gegen eine Anpassung ihres Glaubens an den Fortschritt der
Wissenschaft, und sie droht den auf diese Weise Glaubenden die ewige Hölle
an.
Wörtlich heißt der Lehrsatz: "Wer sagt, es sei möglich, dass man den von
der Kirche vorgelegten Glaubenssätzen entsprechend dem Fortschritt der
Wissenschaft gelegentlich einen anderen Sinn beilegen müsse als den, den die
Kirche verstanden hat und versteht, der sei ausgeschlossen." "Ausgeschlossen" bedeutet hier "ewig verdammt".
Das islamische Gottesbild
demgegenüber diesem katholischen Gottesbild als "unvernünftig" darzustellen, ist
zumindest unredlich vom Papst. Und eine Kampfansage ist zudem die
unwidersprochene Charakterisierung der islamischen Gottesvorstellung mit den
Worten: "Wenn er [Gott] es wollte, müsse der Mensch auch Idolatrie
[= Götzendienst] treiben." Hier sollte Benedikt XVI. lieber vor der
eigenen Türe kehren (siehe dazu
Der
Theologe Nr. 25 – Die Kirche – ein totalitärer Götzenkult). Und anstatt
den Islam zu Unrecht als weniger vernünftig als die Kirche abzuwerten und seine
Anhänger belehren zu wollen, sollte er lieber um Reue bitten für das, was seine
Kirche den Moslems angetan hat.
PS:
Auch die Moslems in Deutschland mussten den
Papstbesuch mitbezahlen. Geht man von Kosten für den Staat in Höhe von ca.
250 Millionen Euro aus und von ca. 3,5 % Moslems in Deutschland, dann entfällt
auf diese Bevölkerungsgruppe ein Anteil von 8,75 Millionen Euro, die sie für
Benedikts Besuch aufbringen mussten.
Mystik für Gottsucher:
|
20.9.2006 –
Papst verweigert den
Evangelischen die Bezeichnung "Kirche"
–
Dass die
katholische und die evangelischen Kirchen nicht "christlich" sind, wurde
vielfach nachgewiesen (z. B. auch in
Der Theologe Nr. 25).
Dass die Katholiken ihrerseits den Protestanten aber sogar die Bezeichnung
"Kirche" absprechen, wird von diesen meist verdrängt. Jetzt hat der
Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und
Nassau, Dr.
Peter Steinacker, anlässlich des Papstbesuches in Bayern wieder einmal daran
erinnert. Steinacker wörtlich: "Seine [Benedikts]
Formulierung ´unsere Freunde aus den verschiedenen Traditionen der Reformation`
scheint freundlich zu klingen, ist in Wahrheit aber die diplomatische Vermeidung
des Begriffs Kirche. Diesen Status billigt der
Papst den Kirchen der Reformation nicht zu"
(idea-spektrum Nr. 38/2006). Zwar wurde in der "Gemeinsamen Erklärung" beider
Großkirchen zur "Rechtfertigungslehre" aus dem Jahr 1999 kryptisch formuliert,
die Evangelischen seien bei den katholischen Verurteilungen aus dem 16.
Jahrhundert nicht mehr gemeint, obwohl sie damals gemeint waren. Doch es blieben
genügend andere Verurteilungen,
so dass nach aktueller römisch-katholischer
Lehre die Protestanten nach ihrem Tod in die ewige Hölle müssen, auch wenn
der evangelisch-lutherische Innenminister Bayerns, Günther Beckstein, eigens für
den Papst die Autobahn bei Regensburg sperren ließ. Es nützt ihm nichts. Zwei
maßgebliche Lehrsätze, die dieses belegen, finden sich z. B. in dem
römisch-katholischen Standard-Lehrwerk Der Glaube der Kirche:
Lehrsatz Nr. 381 und
Lehrsatz Nr.
369.
23.9.2006 –
Katholische Kirche verlangt Unterwerfung aller Menschen unter den Papst für die
Erlangung des Heils – Im Zuge der Beschwichtigung von Moslems übte
sich der Vatikan und katholische Würdenträger zuletzt gelegentlich in
Kuschel-Pädagogik. Doch es ist fraglich, ob das Fass, das Benedikt XVI. in der
Regensburger Universität aufgemacht hat, wieder so leicht zu schließen ist. In
diesem Zusammenhang ist auch der Hinweis auf den nach römisch-katholischer Lehre
unfehlbaren Lehrsatz wesentlich, der lautet: "Dem römischen Papst sich zu
unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig." So z. B.
der Lehrsatz Nr. 430 aus dem Standardwerk von
Neuner/Roos, Der Glaube der Kirche. Also müssen
sich auch alle Moslems dem Papst unterwerfen, wenn sie das Heil erlangen
möchten.
Immerhin hätte Benedikt XVI. die historische Chance, mit dem Un- und
Wahnsinn seiner Kirche aus vielen Jahrhunderten endlich aufzuräumen und schlicht
zu verkünden: "Ich erkläre diesen Lehrsatz für ungültig" ( ... und gleich ein
paar Dutzend weitere auch). Man muss aber kein Prophet sein, um zu prophezeien,
dass er nicht das Geringste von dem widerrufen wird, was die Kirche bis heute
lehrt. Doch dann sollte man sich auch keine Illusionen machen über den Stuhl
Petri und seine Funktion im Weltgeschehen.
Doch das Problem ließe sich auch von
einer anderen Seite her lösen, nämlich durch massive Kirchenaustritte. Wenn z.
B. alle Katholiken austreten, die nach der Lehre ihrer Kirche nach ihrem
Tod ohnehin ewig verdammt seien (siehe
glaubenstest.htm; in Deutschland wären das mehrere
Millionen), dann könnte der Papst nicht mehr für sich in Anspruch nehmen, für
das kirchliche Abendland zu sprechen. Er wäre dann nur noch eine Art
"Sektensprecher" für eine römisch-katholische Minderheit, und die moslemische
Welt bräuchte seinen Aussagen nicht mehr so viel Bedeutung beizumessen.
30.12.2006 –
George W. Bush und
Papst Benedikt XVI.: Ökumenische politische Doppelstrategie?
– Nach der Hinrichtung Saddam Husseins lobte der protestantische US-Präsident
George W. Bush die Tat als "wesentlichen Meilenstein" auf dem Weg zu einer
Demokratie im Irak. Der Vatikan missbilligte jedoch die Hinrichtung. Was an
diesem und vielen weiteren Beispielen auf den ersten Blick aussieht wie zwei
unterschiedliche Positionen, könnte auch eine abgestimmte Doppelstrategie sein,
mit der die beiden mächtigsten Führer des kirchlichen Abendlandes gemeinsame
Politik machen. Denn der US-Präsident und der Papst sind intensiver miteinander
verbunden als allgemein bekannt. Dazu einige Hinweise:
Ohne Kardinal Ratzingers Hilfe wäre George W. Bush wahrscheinlich gar nicht Präsident der Vereinigten Staaten geworden. Mitten im Wahlkampf 2004 schrieb Kardinal Ratzinger im Namen des Vatikan einen Brief an die amerikanischen Bischöfe, in dem er ihnen nahe legte, Politikern, die sich nicht klar gegen die Abtreibung aussprächen, die Kommunion zu verweigern. Doch ging es dabei wirklich nur um den wichtigen Schutz für ungeborene Kinder? Oder war diese drakonische Anordnung nicht vor allem gegen den demokratischen Präsidentschafts-Kandidaten und Katholiken John Kerry gerichtet, der – im Gegensatz zum Protestanten Bush – eine liberalere Gesetzgebung beim Thema Abtreibung wollte?
Im Zusammenhang der Regensburger Rede von Benedikt XVI. (siehe dazu unsere Meldungen hier) schreibt Sybille Hamann für die Presse in Wien (20.9.2006) von einer möglichen "geopolitischen Neuorientierung" des Papstes: "Und zwar eine Annäherung an die evangelikalen Christen und an die USA." Man müsse auch Päpste "ganz nüchtern ... als Realpolitiker interpretieren", die ab und zu "neue Duftmarken" setzen. Laut Hamann ist die katholische Kirche "weltweit in der Defensive und von Skandalen gebeutelt. Die Evangelikalen jagen ihr in rasantem Tempo Territorien ab, missionieren mit großem Erfolg in Lateinamerika, in Afrika, in Ostasien und Osteuropa. In den USA sind sie, in Gestalt von George W. Bush, de facto an der Macht".
Und der Nahost-Experte Professor Mohssen Massarrat aus Osnabrück meint in einem Interview mit der Wochenzeitung Freitag (22.9.2006), dass der Papst mit seiner Rede in Regensburg im Grunde die Intellektuellen in aller Welt beleidige, indem er glaube, diese würden nicht merken, dass seine Aussagen über die angebliche Friedfertigkeit seiner Religion eine "Lüge" seien. Man müsse daran erinnern, "dass alle Gewaltorgien des 20. Jahrhunderts – nicht zuletzt die beiden Weltkriege – von [angeblich] christlichen Ländern ausgingen". [vgl. dazu Der Theologe Nr. 27 über den von Benedikt XVI. "selig" gesprochenen modernen Kreuzzugsprediger Kardinal von Galen] "Nach meinem Eindruck brauchen die westlichen Demokratien so etwas wie eine zweite Aufklärung in Sachen Frieden." Ratzinger habe "den Alleinvertretungsanspruch des Katholizismus für das Gute und Vernünftige herausstellen" wollen, sollte jedoch "aufpassen, nicht als ein Papst, der Kriege schürt, in die Geschichte einzugehen".
Deutlich wird auch der
israelische Friedensaktivist Uri Avnery, der, ebenfalls in
Freitag (6.10.2006) zu den Papstäußerungen Stellung nimmt. Er
stellt zunächst in Anspielung auf die mittelalterlichen Auseinandersetzungen
zwischen Kaisern und Päpsten eine "wunderbare Harmonie" zwischen "dem
gegenwärtigen Papst Benedikt XVI. und dem gegenwärtigen Kaiser George Bush
II." fest. Avnery legt dann Wert auf die Feststellung, dass der Islam in der
Geschichte viel toleranter war als die so genannten Christen. Die aus
Spanien vertriebenen Juden etwa wurden 50 Generationen lang im damaligen
osmanischen Reich geschützt, ehe sie im Völkermord der Nazis untergingen.
Schließlich bringt der israelische Journalist die Papstrede in Zusammenhang
mit dem Versuch Bushs, "die Herrschaft über die Öl-Ressourcen der Welt zu
rechtfertigen. Es wäre nicht das erste Mal im Laufe der Geschichte, dass ein
religiöses Mäntelchen über nackte wirtschaftliche Interessen gebreitet wird
... Die Rede des Papstes passt zu diesen Bemühungen. Wer kann uns die
möglichen unheilvollen Folgen voraussagen?"
2007
10.4.2007 –
Opus Dei –
einflussreicher Motor in der
katholischen Kirche – Tugend durch Abtötung?
– Alles, was die
kirchlichen "Sektenbeauftragten" neuen religiösen Bewegungen – meist zu Unrecht
– vorwerfen, praktizieren sie in Wirklichkeit selbst. Beispiel Opus Dei: Dort
wird die "Abtötung" von Begierden und Sinnesreizen gelehrt und praktiziert, was
jedoch nur zu zeitweiligen Verdrängungen führt. Opus-Dei-Gründer Josemaría Escrivá de Balaguer (1902-1975) wurde am 6.10.2002 von Papst
Johannes Paul II. heilig gesprochen. Es handelt sich also nicht um eine
römisch-katholische Randerscheinung, sondern um eine Bewegung aus dem Zentrum.
Viele halten den einflussreichen Orden sogar für den eigentlichen Motor der
römisch-katholischen Kirche. Worum es dabei unter anderem geht, darüber
berichtete das ZDF in Frontal 21 am 10.4.2002.
(zdf.de)
7.5. / 16.5.2007 –
Brasilien: Lutherischer
Beauftragter Wolfgang Behnk hilft dem Papst / Einstiger Völkermord mit
Zwangsbekehrung in Lateinamerika als "glückliche Schuld" verklärt / "Papierkugel-Priester"
Frei Galvao wird
heilig gesprochen – Die lutherischen
Kirchen verkommen nicht nur in Deutschland zunehmend zum Anhängsel der
römisch-katholischen Kirche. In Brasilien wurden die Lutheraner sogar schon
von evangelischen Frei- und so genannten "Pfingstkirchen" (ca. 35.000
Kirchen) überholt bzw. von konservativen evangelischen Gruppen, die man auch
"Evangelikale" nennt. Neben ca. 74 % Katholiken unter den 186 Millionen
Einwohnern (Tendenz massiv rückläufig) gibt es dort mittlerweile 15 %
Anhänger der Evangelikalen und Pfingstkirchen. Die
Anzahl der Evangelisch-Lutherischen liegt offenbar weit darunter und wird in
den meisten Statistiken deshalb gar nicht erwähnt.
Wie verhält sich in
dieser Situation die Luther-Kirche? Sie springt dem deutschen Papst Benedikt
XVI. bei, der am 9.5.2007 nach Brasilien reist, um die Katholiken
dort im katholischen Pferch zu halten. So verurteilt der evangelisch-lutherische
Weltanschauungsbeauftragte und Kirchenrat Dr. Wolfgang Behnk aus München die
Pfingstkirchen mit den Worten: "Sie vereinnahmen den Menschen für ein
totalitäres System mit christlichem Anstrich" (Fränkische Nachrichten,
7.5.2007) – eigentlich eine treffende Beschreibung für die
römisch-katholische Kirche und ihre Bischöfe und Priester (vgl. dazu Der
Theologe Nr. 25 – Die Kirche
– ein
totalitärer Götzenkult). Doch Dr. Behnk wendet bei dieser Beurteilung
die Methode der "Projektion" (= der meistens
fälschlichen Übertragung) von kirchlichen Zuständen und Missständen auf
Andersgläubige und kleinere
Gemeinschaften an. Denn auch das evangelisch-lutherische Glaubenssystem und
seine Staatslehre, dem er selbst anhängt, ließen sich treffend als
"totalitäres System mit christlichem Anstrich" beschreiben. Dies ist alles
ausführlich dargelegt in Der Theologe Nr. 1 –
Martin Luther und sein Gott der Unterwelt Und als solche
Systeme haben sich die römisch-katholische und die evangelisch-lutherische
Kirche in der Geschichte auch immer wieder präsentiert, wenn ihnen von der
Politik freier Lauf gelassen wurde.
So kann man auch fragen: Wir wurden
denn die Brasilianer und andere Südamerikaner einst römisch-katholisch?
Sie wurden im 15. Jahrhundert durch Eroberungskriege im Auftrag der Kirche
in Spanien und Portugal dazu gezwungen, und Millionen (!) von Menschen, die
sich nicht bekehren ließen, wurden gefoltert und umgebracht. Man spricht
manchmal vom "größten Völkermord aller Zeiten" (zit. nach Publik-Forum, 31.5.1991):
Bis Mitte des 17. Jahrhunderts wurden 100 Millionen indianische Ureinwohner
von den Katholiken ermordet, durch Zwangsarbeit zu Tode geschunden, oder
sie starben an Infektionen als Folge der Verfolgungen. (z. B. Südwest-Presse,
2.5.1992)
Der Vorgänger
von Papst Benedikt XVI., Papst Johannes Paul II., hat dazu bei der
Fünfhundertjahrfeier der Evangelisierung Lateinamerikas (1492-1992) im
Jahr 1991 in Santo Domingo in der Dominikanischen Republik gesagt: Zwar
seien die gewaltsamen Züge dieser Evangelisierung zu verurteilen.
Gleichzeitig habe sie aber zu einer "Ausweitung der Heilsgeschichte" (d. h.
der
Zwangskatholisierung der Bevölkerung) beigetragen, weswegen man im Hinblick
auf die Eroberer von einer "glücklichen Schuld" sprechen könne
(Spiegel special Nr. 3/2005, S. 91). In eine ähnliche Richtung
äußerte sich jetzt Papst Benedikt XVI., der sagte, "Christus"
sei der
"Retter" der Indianer gewesen, "den sich die
Indianer im Stillen herbeigewünscht hätten" (AP, 15.5.2007). Diese Äußerung "empört die
Indianer" (Hamburger Abendblatt, 16.5.2007). "Nach
Angaben des katholischen Indianermissionsrats in Brasilia wurden allein in
Brasilien zwischen 1500 und 2001 unter kirchlicher Oberhoheit etwa 1470
indianische Volksgruppen ausgerottet."
Die Rede von der "glücklichen Schuld" ist dann katholisch und mag
auch von den Lutherischen so betrachtet werden. Aber mit Christus hat es nichts zu tun.
Es ist antichristlich. Das spüren auch immer
mehr Brasilianer, die sich derzeit zu Millionen aufmachen, um Gott und Christus
anderswo zu suchen. Und auch wenn sie dann in den Pfingstkirchen genauso
wenig fündig werden, so wissen unzählige Menschen zumindest schon einmal,
wohin sie auf keinen Fall mehr zurück wollen.
Für die verbleibenden Katholiken zur Stärkung setzt der intellektuelle Scharlatan
aus Rom am 11.5.2007 einen neuen "Heiligen" ein.
Der Priester Frei Galvao (1739-1822) schrieb einst einige
Gebetsworte an Maria auf einen Zettel und knüllte diesen dann zu einer
Papierkugel zusammen. Der Gläubige sollte dann
beten und mehrere Papierkugeln (die so genannten "Pílulas") schlucken. Dieser Zauber
(dessen Erfolg wie bei jedem Zauber von der Stärke der Suggestion bzw. des
Placebo-Effekts abhängt) soll vielen geholfen
haben (ausführlicher unter caiman.de/05_07/).
Für die
Heiligsprechung durch Benedikt XVI. entscheidend: Zwei Frauen bekamen
keine Kinder. Dann schluckten sie die Papierkugeln (praktisch als eine Art
katholische "Baby-Pille" im Gegensatz zur "Anti-Baby-Pille")
und wurden bald schwanger – von der römisch-katholischen Kirche
wurden diese Schwangerschaften als Wunder von Frei Galvao anerkannt. Jede kleinere
Gemeinschaft würde für solche Praktiken jedoch lächerlich
gemacht
und attackiert, vor allem von Fernsehanstalten wie dem Bayerischen
Rundfunk. Im Hinblick auf die katholische Kirche pflegt man
aber auch bei diesem Thema
die übliche "Hofberichterstattung" (Stationen, 9.5.2007).
So zeigte man im Film z. B. kritiklos, wie die Gläubigen einen Geldschein auf eine
Drehscheibe legen. Die katholische Nonne legt auf der gegenüberliegenden
Seite die Frei-Galvao-Papierkugeln darauf und dreht dann die Scheibe. Dann
nimmt sie das Geld, und der Gläubige bekommt die
zusammengerollten Papierstreifen. "Auch knapp 200 Jahre nach
Galvaos Tod zieht es nahezu täglich tausende Menschen in ein Kloster
außerhalb Sao Paulos, um dort seine dünnen, papierenen ´Pillen`
zu kaufen", berichten Brasilien-Korrespondenten
(Netzeitung, 12.5.2007). Dabei sind es meist arme Menschen, die sich das
Geld für die Kügelchen regelrecht vom Mund absparen, und man kann davon
ausgehen, dass sich der Ansturm auf diesen Kult nach der Heiligsprechung
Frei Galvaos noch einmal vervielfacht.
Bei den
Katholiken Europas kennt man übrigens vergleichbare Kulte; z. B. die Schluckbildchen,
woraus sich auch die im Volksmund so genannten "Fresszettel" entwickelt haben (Dr.
Edmund Müller, Mittel zum Heil, Ausstellungskatalog, Beromünster 2005).
Mit Jesus von
Nazareth haben diese voodoo-ähnlichen katholischen Kulte allerdings nichts
zu tun, und nachweislich nehmen die Gläubigen dabei Papier
und eine bestimmte Dosierung Druckerschwärze zu sich, was beides aus
medizinischer Sicht nicht gegessen werden sollte. Und bald werden auch in Brasilien wieder Hunderttausende, denen der
neue "Heilige" Frei Galvao und seine
Papierkugeln nicht helfen, die Kirche verlassen, um Gott
außerhalb der kirchlichen Institution zu
suchen.
10.6.2007 –
Kardinal Lehmann sollte
in Riad/Saudi-Arabien eine katholische Messe lesen dürfen – Was müsste er
selbst dafür tun? – Kardinal Karl Lehmann möchte "in
Saudi-Arabien Gottesdienst halten dürfen, ohne verhaftet zu werden"
(Spiegel online, 9.6.2007). Dieser Wunsch ist begrüßenswert, genauso wie
die allgemeine Forderung nach Religionsfreiheit in islamischen Ländern. Der
Wunsch des Kardinals bedürfte aber sicher auch einiger Vorleistungen seitens
der römisch-katholischen Kirche, um eine politische Chance zu haben. Diese
könnten sein:
1.) Die römisch-katholische Kirche bereut das Leid, das sie durch
die Kreuzzüge in den arabischen Ländern angerichtet hat und bittet um
Vergebung. Die Vergebungsbitte darf nicht unverbindlich an die Adresse
von "Jesus Christus" gerichtet werden wie frühere "Vergebungsbitten",
sondern an die Seelen und Menschen, denen das Leid tatsächlich zugefügt
wurde, also z. B. an die zahllosen Ermordeten bzw. deren Nachkommen. Die
islamischen Religionsführer beraten die Kirche dabei, welche genaue Form von
den Moslems auch als echte Vergebungsbitte (und nicht nur als taktisches
Manöver) empfunden würde und die Kirche kommt diesen Wünschen entgegen. Beide
Seiten treten auch in Gespräche über eine mögliche historische
Wiedergutmachung ein.
2.) Die römisch-katholische Kirche
erklärt, dass niemals mehr katholische Soldaten arabische oder andere
islamisch geprägte Länder überfallen werden. Und wenn sie es doch
tun, dann würden diese auf der Stelle exkommuniziert.
3.) Die römisch-katholische Kirche erklärt ihren bisher als "unfehlbar"
geltenden Lehrsatz für ungültig, der lautet:
"Dem römischen Papst
sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig.
Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir." (zit. nach
Neuner/Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr. 430; siehe dazu
Der Theologe Nr. 18)
Auf diese Weise nimmt
die Kirche den Moslems die Angst, sie müssten sich entweder früher oder
später alle der
Kirche unterwerfen oder mit der dauernden Einschüchterung leben, später in der Hölle
ewig grausame Qualen zu erleiden. Und sie
nimmt den islamischen Regierungen die Angst, die Kirche möchte die
muslimische
Bevölkerung in diesem Sinne bewusst indoktrinieren bzw. einzelne gezielt aus
ihrer bisherigen Religion und aus ihrem Familienverbund heraus lösen.
Dazu wird kirchlicherseits auch der
ebenfalls als bisher "unfehlbar" geltende Lehrsatz für ungültig erklärt, der
lautet: "[Die heilige römische Kirche, durch das
Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und
verkündet, dass ´niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide`
noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen
Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel
und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der
Kirche) anschließt." (zit. nach Neuner/Roos, Der Glaube der Kirche,
Lehrsatz Nr. 381; siehe dazu Der Theologe Nr. 18)
4.) Die römisch-katholische Kirche erklärt, dass sie nicht im
Namen des Jesus von Nazareth spricht, der von allen Moslems als einer der
größten Propheten verehrt wird. Sie macht dazu den Menschen in den
arabischen Ländern klar, dass die Kirche die Person des Jesus in einen "dreieinigen" Gott
mit eingearbeitet hat, in dessen Namen sie spricht und der unter
Kaiser Konstantin im Jahr 325 zum verbindlichen "Gott der Kirche" erklärt
wurde. Wenn die Kirche also in ihren geplanten Messen in Saudi-Arabien von "Jesus" oder von
"Christus" spricht, dann sei nicht der Mensch Jesus gemeint, der
einst über die
staubigen Straßen Palästinas ging, der von einer "Dreieinigkeit" nichts
wusste (vgl. hier) und der von vielen Moslems geschätzt wird. Sondern es sei der
"Gott"
gemeint, dessen Konturen erst im 4. Jahrhundert verbindlich festgelegt
wurden und in den man einige Elemente der Botschaft von Jesus mit
aufgenommen hat. Diese Elemente könnten dann auch zu einer positiven
Verbindung zwischen Katholiken und Moslems beitragen.
Wenn Kardinal Karl Lehmann König Abdullah bin Abd al-Aziz diese
Vorschläge unterbreitet, dürften wesentliche Voraussetzungen dafür
geschaffen sein, dass eines Tages katholische Amtsträger in Riad und auch in
der übrigen islamischen Welt ohne Druck und Zwang ihren Glauben praktizieren
und Messen lesen dürfen. Dann sind auch wichtige Voraussetzungen dafür
geschaffen, die es den islamischen Ländern erleichtern würden, die
Religionsfreiheit einzuführen und einen Religionswechsel von Bürgern zu
tolerieren (mehr zum Thema Kirche und Islam siehe oben)
11.6. / 23.7.2007 –
US-Präsident Bush: Vom
Vatikan nach Albanien – im Dienst der katholischen Interessen auf dem
Balkan? – Einen Tag nach seiner Audienz bei Papst Benedikt XVI.
am 9.6.2007 fuhr US-Präsident George W. Bush in die albanische Hauptstadt Tirana und
sorgte dort am 10.6.2007 für einen Paukenschlag im Hinblick auf die zu Serbien
gehörige Provinz Kosovo, in der zu 88 % Albaner wohnen, zu 7 % Serben
und zu 5 % andere Volksgruppen. "Der
Uno-Sicherheitsrat müsse die Entscheidung für eine Unabhängigkeit des
Gebiets zügig treffen" so Bush (Spiegel online, 10.6.2007). Und: "Sollte
Russland einen Beschluss weiter blockieren, werde der Westen handeln",
was immer das heißen soll. Mit anderen Worten: Wie im Jahr 1999
soll mit Serbien offenbar nur wenig verhandelt werden oder gar nicht
mehr. Sondern die
serbische Regierung soll letztlich in die Knie gezwungen werden. Die USA
möchten das Kosovo acht Jahre nach dem NATO-Angriff auf Jugoslawien zu einem
zweiten albanischen Staat in Europa umwandeln, nachdem es bis jetzt
völkerrechtlich zu Serbien gehört. Zwar ist eine Lösung notwendig, die sich
daran orientiert, dass die Mehrheit der Bevölkerung Albaner sind*, doch die hier angedrohte
Vorgehensweise schafft nur neuen Unfrieden und Hass. Sie hat auch nichts mit
Jesus von Nazareth zu tun, der lehrte, andere so zu behandeln, wie man
selbst behandelt werden möchte (Matthäus 7, 12). So ließ die Ankündigung
des evangelischen Präsidenten Bush wie aus dem Nichts
plötzlich die Kriegswolken wieder aufziehen, denn weder Serbien noch
Russland stimmen seinen Plänen zu.
Zum ganzen Komplex sind zwei Hintergründe von Bedeutung:
1.) Serbien ist stark von der serbisch-orthodoxen Kirche geprägt.
Die orthodoxen Kirchen wurden 1054 von Papst Leo IX. als "Quelle aller
Häresien" mehr oder weniger aus der römisch-katholischen Kirche verstoßen
(der Konflikt zog sich vom 5. bis ins 15. Jahrhundert hin). Doch der Vatikan
würde sich die orthodoxen Kirchen Osteuropas gerne wieder
einverleiben. So schreibt der bekannte Historiker Karlheinz Deschner über
Papst Benedikt XV. (1854-1922): "So betrachtet Benedikt die [mit
Rom] unierten [orthodoxen] Gemeinschaften als
Vorposten der römischen Kirche, die von Weißrussland und der Ukraine aus
vorgehen und die orthodoxe slawische Welt für das Papsttum gewinnen sollten. (Opus Diaboli, S. 152)
Genau daran knüpft Papst Benedikt XVI. im Jahr 2005 wieder an, indem er
gleich nach seiner Papstwahl im Jahr 2005 die "Ökumene-Bemühungen" mit den
orthodoxen Kirchen verstärkt und entsprechende Maßnahmen einleitet (PS:
Das Ziel von "Ökumene" ist für die katholische Kirche immer die
Einverleibung anderer Kirchen). Sein "Minister" in dieser Angelegenheit, der
deutsche Kardinal Walter Kasper, erklärt dazu: "Wir wollen den
orthodoxen Kirchen ja nichts wegnehmen, sondern ihnen etwas geben:
Das Petrusamt könnte auch ihnen die universale Präsenz bringen" (Focus Nr. 33/2005).
Damit lässt der Vatikan bereits die Katze aus dem Sack. Er will den Orthodoxen das
"Petrusamt" "schenken", was praktisch
bedeutet: Sie sollen sich wieder dem Papst in Rom unterwerfen bzw. unterstellen. Das sind die Interessen des
Vatikan. Jede Schwächung der orthodoxen Kirche in Russland, in Serbien oder
anderswo käme dabei diesen Interessen des Vatikan
entgegen, da die selbstbewussten orthodoxen Kirchen sich bislang keineswegs
wieder dem "Stuhl Petri" in Rom unterwerfen wollen.
2.) Wie steht die serbisch-orthodoxe Kirche zum Kosovo? Dazu
hat die Bischofskonferenz der serbisch-orthodoxen-Kirche am 7.2.1999
eine Erklärung abgegeben, in der es heißt: "Kosovo und Metohija sind das Zentrum des serbischen Staates und der
Kirche ... Was Jerusalem den Juden bedeutet, London den Engländern,
Notre-Dame den Franzosen und Moskau dem russischen Volk, das bedeuten Pec
und Prizren [zwei Städte aus dem Kosovo] dem serbischen Volk" (zit.
nach Heinz Ohme, Das Kosovo und die Serbisch-Orthodoxe Kirche, Öffentlicher
Vortrag in der Humboldt-Universität zu Berlin vom 14.6.1999). Die
orthodoxe Kirche fordert weiterhin gleiche Rechte für alle Albaner im Kosovo,
lehnt aber – wie nahezu alle Serben – ab, dass der Kosovo ein unabhängiger
zweiter albanischer Staat mit serbischer Minderheit wird.
Vor diesem Hintergrund ist der
Auftritt von George W. Bush in Tirana/Albanien eine deutliche
Attacke gegen Serbien und seinen Bundesgenossen Russland. Dass sich der
US-Präsident zuvor mit
Papst Benedikt XVI. auch über seine Kosovo-Politik verständigt bzw. geeinigt
hat, bzw. vom Papst Hinweise erhalten hat, könnte man vermuten. Zugeben würde dies im Vatikan wahrscheinlich
niemand. Es ist nun die Frage, wie man in Serbien und Russland darauf
reagiert. Den vatikanischen Interessen könnte es jedenfalls sehr entgegen
kommen, wenn die orthodoxen Kirchen so geschwächt werden, dass man der
Bevölkerung auf dem Balkan und in Russland eines Tages das "Petrusamt"
wieder leichter "schenken" kann.
Ein ungutes Omen: Die
Ausgangslage vor dem 1. Weltkrieg
war im Jahr 1914 in mancher Hinsicht ähnlich: Serbische Attentäter ermordeten
damals den
katholischen österreichisch-ungarischen Thronfolger bei einer Fahrt durch Sarajevo in
Bosnien. Dies wurde von Österreich als ein Anschlag auf das katholische KuK-Imperium auf dem Balkan
gewertet.
Und darauf hin erklärte das katholische Österreich-Ungarn dem orthodoxen Serbien den Krieg. Russland
unterstützte sogleich Serbien, und Deutschland trat auf Seiten Österreich-Ungarns
in den Krieg ein. Manchem erschien es so, als ob die Deutschen dabei auch
den Wunsch von Papst Leo XIII. aus dem Jahr 1888 im Ohr hatten und auf diese
Situation bezogen, der lautete: "Deutschland muss einmal das Schwert der
katholischen Kirche werden" (zit.
nach Walter
Löhde, "Das päpstliche Rom und das deutsche Reich"). Das
große Morden des 1. Weltkriegs begann, abgesegnet von den Militärpfarrern
auf allen Seiten. Und am Ende des Krieges, so das Urteil von Historikern, hatte vor allem der Vatikan
"gewonnen", der seine Position im Laufe des Kriegs dann so
variierte, dass er rechtzeitig auf der Seite der späteren Sieger stand (siehe dazu
hier).
* So
könnten z. B. die Landesteile, in denen viele Serben wohnen, wie bisher bei
Serbien verbleiben. Und für die Angliederung der anderen Landesteile an
Albanien könnten dem serbischen Staat und seiner Bevölkerung großzügige Entschädigungen angeboten werden.
Bzw.
es müssten im Einzelfall Kompromisse ausgehandelt werden, die immer die
Gleichberechtigung und den Schutz der jeweiligen Minderheit beinhalten
würden.
22.7.2007 –
Exorzisten der römisch-katholische Kirche:
Harry Potter-Bücher und -Filme seien "Machwerk des Teufels". Sie
würden "dem
Teufel einen Weg" öffnen / Heutiger Papst im Jahr 2003: Sie "zersetzen"
"Christentum in der Seele" der Kinder
– Während der
katholische "Sektenbeauftragte" des Bistums Essen, Gary Albrecht,
lobend auf Parallelen zwischen Harry Potter und dem Christentum hinweist
(z. B. Basler Zeitung, 20.7.2007), sehen das der Papst und die
Exorzismus-Verantwortlichen seiner Kirche
anders. Erst vor kurzem bezeichnete Papst Benedikt XVI. die
Harry-Potter-Bücher als "antichristlich" (Spiegel online, 21.7.2007).
Wörtlich schrieb er z. B. als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation (früher
"Großinquisitor" genannt) in einem Brief vom 7.3.2003: "Dies sind
subtile Verführungen, die unmerklich und gerade dadurch tief wirken und das
Christentum in der Seele zersetzen, ehe es überhaupt recht wachsen konnte"
(zum Konflikt um dieses Thema siehe
kath.net/detail.php?id=11066).
Und jetzt legte der Exorzismus-Experte Padre Pedro Mendoza nach. Zum Abschluss einer
katholischen Exorzismus-Konferenz bezeichnete der mexikanische Haupt-Teufelsaustreiber
die Harry-Potter-Bücher als "schädlich für Kinder" (AP, 21.7.2007).
"Die Buchserie interessiere die Kirche nicht". Doch "die Geschichten von
Zauberei könnten dem Teufel den Weg in die Seelen junger Menschen öffnen".
Pedro Mendoza ist
"Exorzismus-Koordinator" in der Erzdiözese Mexiko-Stadt, wo die
römisch-katholische Kirche den Exorzismus – wie auch sonst überall auf der
Welt – erheblich forciert und ausgeweitet hat (siehe auch
hier). Wörtlich sagte der Exorzismus-Koordinator: "Wenn man alle diese Ideen in den
Kopf von Kindern steckt, dass man ein Zauberer werden kann, das Kind glaubt
das und das öffnet dem Teufel einen Weg, über den er eintreten kann."
Bereits im Jahr 2006 hat sich der Haupt-Exorzist der römisch-katholischen
Kirche in Europa, Pater Gabriele Amorth, gemäß eines Berichts des
australischen Daily Telegraph vom 28.2.2006 ähnlich geäußert: Die Sache ende demnach beim Teufel. Der Mann des Vatikan, der bereits mehrere
Tausende Exorzismen vollzogen hat, wörtlich: "Es gibt keinen Zweifel,
dass in den Harry Potter Büchern die Unterschrift des Fürsten der Finsternis
klar enthalten ist." Damit wiederholte der Exorzist seine Warnung aus dem
Jahr 2001, dass die Harry-Potter-Bücher und -Filme "Machwerke des Teufels"
seien. Eine der Begründungen des kirchlichen "Teufels"-Experten: "Harry
Potter lügt in dem Roman mehrfach, was aber nicht bestraft wird. So werden
die Kinder der Welt zur Sünde der Lüge verführt."
(zit. nachkreuz.net/article.2798.html)
Doch
die frühere Stellungnahme des heutigen Papstes und die Warnungen der profilierten katholischen
Haupt-Exorzisten
sind vor
allem ein Ablenkungsmanöver, um die Hintergründe und Abgründe der
eigenen Kirche verborgen zu halten. Wie "dem Teufel" der Weg "in die Seelen
junger Menschen" z. B. tatsächlich geöffnet wurde, lesen Sie hier:
Der Theologe Nr. 9 – Todesfalle Kirche – Warum
musste Anneliese Michel sterben?
Und siehe dazu aktuell für das Jahr 2011 unten: Fürchtet der
Papst Parallelen zwischen ihm und dem dunklen Lord Voldemort aus der
Harry-Potter-Saga?
8.9. / 9.9.2007 –
Benedikt XVI. in
Österreich: Der symbolische und der reale Niedergang des Papsttums
–
Während im Jahr 2005 verheerende Überflutungen in den Alpen erst begannen,
nachdem der Papst – im Flugzeug vom Weltjugendtag aus Köln kommend – im
Sinkflug seinen Geburtsort Marktl und die Region gesegnet hatte (siehe
hier), sind die Überschwemmungen
dieses Mal schon vorher eingetreten. Zwei vorbereitete Pilgerwege
nach Mariazell wurden zum Papstbesuch überflutet und der eigens für den
Papst umgebaute Hubschrauber konnte wegen des Wetters nicht starten. Auf dem
dritten vorbereiteten Pilgerweg starben zudem zwei ältere Pilger an
Kreislaufversagen. Der Papst flüchtete sich angesichts dieser tragischen
Ereignisse in Spekulationen über das
Jenseits und
behauptete, die "Muttergottes" habe die Pilger "direkt zum Herrn hingeführt".
(Spiegel online, 8.9.2007)
Zum Glück für das Kirchenoberhaupt kann dies niemand nachprüfen. Doch
im Diesseits hat jedenfalls nachweisbar die Klimakatastrophe nun auch den Papst
unmittelbar erreicht. Das ist insofern von Bedeutung, da das Oberhaupt der
Kirche sich in den letzten Jahrhunderten auch als "Lenker des Erdkreises"
bzw. "Rektor der Welt" (Liber Pontificalis, 1596) krönen ließ
– offensichtlich nur eine "leere Worthülse", denn der Papst ist den Naturgewalten des Erdkreises genauso hilflos ausgeliefert wie
die meisten anderen Menschen auch. Hinzu kommt die kirchliche Verantwortung
für den verheerenden Klimawandel (vgl. hier).
In Wien konnte Benedikt XVI. dann auch seine Rede über die Bedeutung
"Marias" für Österreich nicht beenden (Netzeitung 7.9.2007). Im Dauerregen
setzte er mehrfach an: "Schon vor der Erschaffung der Welt ..."
Stromausfall. Auch auf der Großleinwand wurde alles schwarz. Benedikt
trat schließlich stumm segnend ab (Spiegel
online, 7.9.2007) – ein starkes Symbol dafür, dass der Papst besser
schweigen sollte als weiterhin Unwahrheiten über die Mutter von Jesus zu verbreiten.
Von den erwarteten 30.000 Besuchern kamen zudem nur ca. 7000,
die Hälfte davon Schüler, die vor die Wahl gestellt wurden: Entweder
zum Schulunterricht oder zum Papst! Die meisten blieben in der Schule.
Und von denen, die zum Papst gingen, erregten viele den Unwillen der wenigen Gläubigen: "Die rauchen,
trinken Bier, keiner hört zu und die Lieder singen sie auch nicht mit."
(Die Gläubige Ingrid Wallner, Main-Post, 8.9.2007)
Wer zu einem Menschen "Heiliger Vater" sagt, verhöhnt damit den "Heiligen Vater" "im Himmel", zu dem Jesus betete (Johannes 17, 11), der "allein heilig" ist (Offenbarung 14, 4) und der auch in unseren Herzen wohnen möchte. Jesus hatte die Menschen sogar ausdrücklich gelehrt: "Ihr sollt niemanden auf Erden ´Vater` nennen, denn einer ist Euer Vater, der im Himmel" (Matthäus 23, 9). Die Kirche jedoch nennt ihren Führer sowohl "heilig" (obwohl nur Gott "heilig" ist) als auch "Vater" (obwohl Jesus ausdrücklich lehrte, keinem Menschen diesen Titel zu verleihen). |
Kritiker deuten die Überflutungen während des Papstbesuchs in
Österreich auch als mögliche symbolische Vorboten neuer Überflutungen mit
Skandalen. Und ausgerechnet zum Auftakt des katholischen Pilgerzugs nach Mariazell
verbreiten die Nachrichtenagenturen weltweit, dass die Diözese San Diego
in den USA
akzeptiert hat, 200 Millionen Dollar an Entschädigung für insgesamt 144
Opfer von Sexualverbrechen von römisch-katholischen Priestern zu zahlen.
Damit erhöhen sich die Entschädigungssummen alleine in den USA auf drei
Milliarden Dollar, wohinter sich unermessliches Leid verbirgt. Fünf Diözesen gingen in den USA
auf diese Weise bereits an den eigenen Sünden bankrott, und
zahlreiche Priester sind in Haft bzw. vorbestraft (z. B. Bild.T-Online,
Newsticker, 8.9.2007). Und nachdem die österreichische Kirche bereits
in den 90-er Jahren von Sexualverbrechens-Skandalen geschüttelt wurde, fürchten viele
demnächst auch dort eine neue Aufklärungswelle.
Erst im Mai 2007 wurde enthüllt, dass der Bischofsvikar von Kloster
Heiligenkreuz und Stellvertreter von Christoph Kardinal Schönborn sich an
einem Frater sexuell vergangen hatte, den es daraufhin aus der Bahn warf
(siehe unsere Meldung hier).
Jetzt kam
Benedikt XVI. nach Heiligenkreuz, und wer weiß, was alles hinter den
Kulissen lief.
Und nicht nur in Österreich steht dem Papst das Wasser bis zum Hals. Vgl.
zuletzt den Bericht über die Papstreise
nach Brasilien. Derweil versucht er zwar, die
bestimmende Rolle des Vatikan wenigstens auf die Entwicklung Europas zu
halten – einen Kontinent, den die Kirche seit Jahrhunderten faktisch
beherrscht wie ein Reiter, der das Ross (= den Staat und die Staaten) lenkt
(vgl. dazu Der Theologe Nr. 23) und
der es wie in früheren Jahrhunderten letztlich Richtung Abgrund lenkt. Doch
seinen Niedergang kann das Papsttum damit nicht aufhalten, und es ist die
Entscheidung der Politiker, entweder einem blinden "Lenker" zu folgen oder echte demokratische Werte
zu fördern, die auch den Prinzipien des großen Menschheitslehrers Jesus von
Nazareth entsprechen (vgl. dazu
Der
Theologe Nr. 34).
Siehe dazu auch u. a. unsere Meldungen:
Die Vertreter der Demokratien lagen einträchtig zu Füßen
der Diktatur des Heiligen Stuhls
Wie führt Benedikt XVI. das Werk Benedikts XV. fort?
Soll das vereinigte Europa katholisch werden?
PS: Die Hauptaussage des Papstbesuchs
in Österreich soll nach
ersten Resümees von Journalisten gewesen sein,
den Sonntag mehr zu heiligen.
Durch Kirchgang ist dies jedoch nicht möglich. Siehe dazu unseren Artikel zum 3. Gebot:
Sich besinnen
auf die große Einheit
und zu den "Kirchen
aus Stein".
2008
21.3.2008 –
Karfreitag: Kirche lässt indirekt beten, dass Juden Katholiken werden
– Offiziell wird in der katholischen Kirche für die Juden gebetet, "damit
sie Jesus Christus erkennen, den Heiland aller Menschen". Was legen
Papst Benedikt XVI. und der Vatikan nun in diese Worte hinein? Aus ihrer
Sicht würde das praktisch heißen, dass Juden Katholiken werden.
Und das heißt im Klartext, dass das jüdische Volk Jesus, den Christus, so falsch verstehen
und seine Botschaft ins Gegenteil verkehren soll, wie dies die
römisch-katholische Kirche tut.
Denn Kirche einerseits und Jesus Christus andererseits hat nicht viel
miteinander zu tun (siehe z. B.
Der Theologe Nr. 25). Der Zentralrat der Juden in Deutschland wirft dem Papst in diesem
Zusammenhang Respektlosigkeit vor (siehe z. B.
focus.de, 13.11.2013).
Der Hintergrund ist u. a. das römisch-katholische Dogma. Für die Kirche
zählt nämlich zu den "unfehlbaren" Lehrsätzen auch folgender:
"[Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und
Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und verkündet, dass
niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude noch
Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen
Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem
Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod
ihr (der
Kirche) anschließt. So viel bedeutet die Einheit des Leibes der Kirche,
dass die kirchlichen Sakramente nur denen zum Heil gereichen, die in ihr
bleiben, und dass nur ihnen Fasten, Almosen, andere fromme Werke und der
Kriegsdienst des Christenlebens den ewigen Lohn erwirbt. ´Mag einer noch so
viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen, so
kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der
Einheit der katholischen Kirche bleibt` (Fulgentius)."
(Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr. 381 –
ein grausamer Unsinn; näheres dazu in
Der Theologe Nr. 18 und in
Der Theologe Nr. 19)
PS: Während der NS-Zeit hat es den
Juden in Deutschland übrigens nichts genützt, wenn sie sich zur katholischen oder
evangelischen Kirche bekehrt hatten. Sie wurden von ihrer Kirche überwiegend fallen
gelassen bzw. ausgeschlossen und von den Machthabern, die mit der Kirche kooperierten, vergast.
Besonders niederträchtig war es dabei, wenn die Kirche die von ihr
missionierten Juden sogar an die Nazis (die übrigens ebenfalls überwiegend
katholische oder protestantische Kirchenmitglieder waren) verraten hatte
(mehr dazu in
Der Theologe Nr. 4 und in Der Theologe Nr. 85, z. B.
hier).
23.3. / 24.3.2008 –
"Magdi Allam" heißt jetzt "Christian" – Provozierende Medien-Inszenierung in der
Osternacht: Papst macht prominenten Muslim durch Taufe zum Kirchenmitglied
– Ausgerechnet in der
weltweit am Fernsehen übertragenen Osternacht aus dem Petersdom im Vatikan
vollzieht der Papst die katholische Taufe an einem der prominentesten
Muslime Italiens, dem Journalisten Magdi Allam von der Zeitung Corriere
della Sera. Damit wird der Ägypter auch Mitglied der
römisch-katholischen Kirche. Er wählte eigens einen Taufnamen, nämlich
"Christian", und "bezeichnet den Islam als eine Religion, die
von Hass und Intoleranz charakterisiert sei. Er sei von einer Ideologie
befreit worden, die Lüge und Gewalt legitimiere, Mord und Selbstmord
hervorrufe sowie für blinde Unterwerfung unter eine Tyrannei stehe"
(idea, 24.3.2008).
Mit seiner Hinwendung zur Kirche habe er angeblich die
"authentische Religion der Wahrheit, des Lebens und der Freiheit" gefunden.
(zit. nach idea, 24.3.2008)
Möglicherweise wurde er aber über seinen
neuen Glauben nur unzureichend informiert (mehr dazu siehe z. B. in
Der Theologe Nr. 18 oder in
Der Theologe Nr. 25)
bzw. über dessen Geschichte (vgl. z. B. Informationen zur Inquisition
einst und jetzt).
Der Termin der Taufe und die vom Vatikan hergestellte weltweite Öffentlichkeit
sind natürlich gezielt so gewählt, denn Papst Benedikt XVI. zieht seinen Kurs
gegenüber Andersgläubigen freundlich, aber knallhart, provozierend und
öffentlichkeitswirksam durch. Dahinter steckt der nach römisch-katholischer
Lehre "unfehlbare" Lehrsatz: "Dem römischen Papst
sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig.
Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir"
(Neuner-Roos,
Der Glaube der Kirche, Nr. 430, siehe dazu Der
Theologe Nr. 18). Sowie, dass
Andersgläubige, welche die Kirche kennen, sich aber ihr nicht anschließen,
angeblich später dem "ewigen Feuer" "verfallen" (siehe Lehrsatz Nr. 381
oben). Lesen Sie mehr
– zu Papst und Islam
– zu Papst und Judentum
– zu Papst und Protestanten
9.4.2008 –
Vatikanischer Totenkult – Leiche von Johannes Paul II. soll mit Wachsmaske
in Glassarg – Die im krassen Gegensatz zum urchristlichen
Auferstehungsglauben stehende römisch-katholische Reliquien- und
Leichenverehrung führt dazu, dass sich täglich 15.000-20.000 Menschen
durch die Nische in den Vatikanischen Grotten unter dem Petersdom drängen,
um am Grab von Papst Johannes Paul II. vorbei zu pilgern. Um den Totenkult
zu erleichtern, soll die Leiche des ehemaligen Papstes
deshalb jetzt verlegt und in einen Glassarg umgebettet werden. Sein Gesicht soll dabei
von einer Wachsmaske, die seine Gesichtszüge trägt, geschützt werden
(Focus online, 9.4.2008;
focus.de).
Während für Christen beim Tod die unsterbliche Seele den sterblichen
Naturkörper verlässt, der darauf hin wieder der Natur, der Erde oder dem
Feuer, übergeben wird, versucht die Kirche, die Körper ihrer ehemaligen
Anführer zu "konservieren". Hierzu hatte ein Kind einmal beim Tod von
Johannes Paul II. die Frage gestellt: "Wird der Papst jetzt ausgestopft?"
Über die genauen Techniken der Konservierung bzw. Einbalsamierung bei
Päpsten weiß der römische Präparator Massimo Signoracci Bescheid.
Zu Hintergründen dieser Praktiken siehe unsere Meldung: Konservierung
für die Auferstehung? sowie die Informationsschrift
Freie Christen Nr. 6 über Kirche und
Tod.
Anmerkung: Obwohl die Kirche
vordergründig lehrt, dass Jesus auferstanden sei, zeigt sie an ihren
Kruzifixen weiterhin seinen furchtbar geschundenen Leib am Kreuz. Dies ist
letztlich ein Todessymbol, während ein Kreuz ohne Corpus demgegenüber als
ein Lebenssymbol angesehen werden kann, da es die Auferstehung
veranschaulicht. Zum Kruzifix als Todessymbol mehr in
Freie Christen Nr.
6
und in Der Theologe Nr. 2.
15.4. / 20.4.2008 / 16.9.2011 –
Papstbesuch in USA: Drohte Präsident George W. Bush Iran
mit Krieg? – Und
bekommt er dafür im Hinterzimmer den päpstlichen Segen? Bush sieht in
den Augen des Papstes "Gott". Hört er ihn auch aus dessen Mund?
– Kurz vor dem
Papstbesuch im Weißen Haus in den USA drohte George W. Bush dem Iran vermutlich noch einmal den Krieg
an, wenn dieser sich "falsch" entscheide. Oder wie soll man verstehen, wenn
Bush für diesen Fall sagt "America will act" (= "Amerika wird handeln")? In
der Vergangenheit ließen sich die US-Präsidenten ihre Kriege vor allem von
dem protestantischen Prediger Billy Graham "absegnen" (siehe dazu
Der Theologe Nr. 22). Vielleicht hat
George W. Bush vor dem Iran mehr Angst als vor bisherigen Kriegsgegnern, und
er möchte für diese Pläne deshalb zusätzlich den Segen des Papstes.
Offiziell sagte dieser, er zähle auf die Unterstützung der USA "für die
geduldigen Bemühungen der internationalen Diplomatie, Konflikte zu lösen"
(Bild, 16.4.2008). Den Irak-Krieg verschwieg er. Das heißt auch: Keine
öffentliche Kritik an der Politik der US-Regierung. Der Verrat an Jesus, dem Christus, besteht
dabei schon darin, dass auch der Vatikan "für den Notfall" bzw. hinter den
Kulissen einen Krieg befürworte, wenn dieser "gerecht" sei (Die Lehre von
einem möglicherweise "gerechten Krieg" ist bis heute römisch-katholisches
Glaubensgut. Mit Jesus hat sie nichts zu tun).
Der Vorwurf an den Iran lautet unter
anderem, er würde
militante schiitische Gruppen im Irak unterstützen, was die "Bevölkerung" im Irak,
also einen Teil der Mehrheit der Sunniten, gegen Iran aufbringe.
Interessant ist in diesem Zusammenhang ein Satz von George W. Bush an die
einst in Afghanistan regierenden Taliban: "Die Taliban müssen handeln, und
sie müssen sofort handeln. Sie werden die Terroristen ausliefern, oder sie
werden deren Schicksal teilen" (zit. nach Süddeutsche Zeitung, 21.9.2001).
Da die Taliban sich nicht in diesem Sinne "richtig" entschieden hatten,
folgte der seither andauernde Krieg, genannt "Enduring Freedom". Bei
seinem Gedenken auf Ground Zero am 20.4.2008 bedachte der Papst aber
offenbar nur die unmittelbaren Opfer des bis heute nicht genau geklärten
Anschlags. Die unzähligen unschuldigen Opfer der durch die Ereignisse des
11.9.2001 ausgelösten Angriffe der USA blieben anscheinend unerwähnt.
Immerhin sagte er an die Adresse Gottes, dieser möge den Frieden in die "Welt" und in die "Herzen"
bringen. Das würde aber bedeuten, dass derjenige, der sich "Christ" nennt,
wozu auch sein Gesprächspartner George W. Bush gehört, damit anfängt, indem er z.
B. die "Goldene Regel" der Bergpredigt anwendet, die lautet: "Alles, was ihr
wollt, das euch die Leute tun, das tut ihr ihnen auch" (Matthäus, 7, 12).
Bush handelte jedoch immer wieder nach dem Leitsatz: "Wenn die Leute uns nicht das tun,
was wir von ihnen wollen, dann werden wir mit Waffengewalt versuchen,
sie dazu zu zwingen."
Interessant in diesem Zusammenhang ist auch die religiöse Dimension des Afghanistan-
und Irak-Krieges für den Präsidenten der USA.
George W. Bush richtet sich nach den Worten des ehemaligen
palästinensischen Außenministers Nabil Schaath nach einer Stimme aus dem
Jenseits, die er "Gott" nennt. Diese Stimme soll Bush u. a. dazu aufgefordert haben: "George, geh los
und bekämpfe diese Terroristen in Afghanistan!" Und zwei Jahre später sagte ihm
diese Stimme: "George, geh los und beende die Tyrannei im Irak!" (Focus
online, 8.10.2005) Nun antwortete George W. Bush auf die Frage
"Was sehen Sie, wenn Sie in die Augen des Papstes blicken?"
Dort sehe er "Gott"
(kath.net/detail.php?id=19566).
Also: Er sieht in Joseph Ratzinger das Wesen, das ihn laut dem palästinensischen Außenminister aufgefordert
habe, die beiden letzten Kriege zu beginnen. Deshalb die weitere Frage: "Wenn
Präsident Bush ´Gott` in den Augen des Papstes sehe, spricht er für ihn dann
auch aus dessen Mund?" Und was sagt dieser, wenn keine Kameras mit dabei sind?
Dass der Vatikan nicht wirklich gegen den Krieg ist, machte auch der
US-amerikanische Militär-Erzbischof Edwin F. O´Brien deutlich, der am Beginn
des Irak-Kriegs davon sprach, dass es völlig angemessen sei,
"dass die
Mitglieder unseres Militärs ... ihre militärischen Pflichten guten Gewissens
ausführen (KNA, 26.3.2003). Und weder hatte damals Papst Johannes
Paul II. widersprochen noch heute Papst Benedikt XVI.
Zum Treffen Ratzinger-Bush: Benedikt XVI. war der erste und
einzige Gast, den George W. Bush gleich persönlich am Flughafen empfing.
Schon vor der Leiche von Benedikts Vorgänger ist der US-Präsident im April 2005 in
die Knie gegangen. Siehe dazu unsere Meldungen vom
3.4.2005 und
10.4.2005. Der Präsident
erweist also dem Vorgesetzten einer Organisation, die wie keine andere in
Verbrechen und Skandale verwickelt war und ist, diese besondere Ehre. (PS:
Bis jetzt wurden z. B. schon
ca. 5000 Priester der römisch-katholischen Kirche in den USA pädophiler
Verbrechen angeklagt.
Doch die Dunkelziffer der Täter ist wahrscheinlich weit höher.)
Auch der Generalsekretär der Vereinten Nationen (UN), Ban Ki Moon,
erwartete von Joseph Ratzinger "spirituelle Unterstützung". Immer mehr Menschen erkennen jedoch,
was sich hinter den glanzvollen frommen Masken der Kirchenführer und ihren volltönenden,
aber hohlen Worten
wirklich verbirgt. Sehr wenig und manchmal das Gegenteil von dem, was
die Worte suggerieren.
Jüngstes Beispiel für die Hohlheit: Die komplizierten und allgemeinen
Theorien, die der Papst am 18.4.2008 vor der UNO vorlas. Während das
Weltenschiff auf dramatische Weise sinkt, verlor sich der "blinde
Blindenführer" im Papst-Talar in selbstverliebten und für den normalen Bürger
meist unverständlichen
Wortkonstruktionen ohne konkrete Lösungsvorschläge, die erst ihm wohl
gesonnene Journalisten verständlich aufbereiteten (siehe dazu
Der Theologe Nr. 54 – Joseph Ratzinger – Der
Papst des Untergangs). Wenn man dann noch
bedenkt, was der ganze weit gehend ergebnislose Aufwand kostete (mehrere
Millionen Euro)! Kein Wunder, dass der Zustand der Welt bei solchen
"spirituellen Führern" so ist, wie er ist ...
Zu Verbindungen zwischen der US-Regierung und dem Vatikan
siehe auch:
Achse Washington – Vatikan
Der Papst und die "Neue Weltordnung"
Ökumenische politische
Doppel-Strategie
Balkan-Politik
17.4. / 20.4.2008 / 17.9.2011 –
Der Schmutz hinter den festlichen Gewändern
– Papst "schämt
sich" für ca. 5000 pädophile Verbrecher im Priester-Talar in den USA. Aber
keine Vergebungsbitte – Strafanzeige
gegen Papst Joseph Ratzinger beim Internationalen Strafgerichtshof für
Menschenrechte in Den Haag
– 13.000 Kinder wurden
in den USA in den letzten Jahren und bzw. Jahrzehnten Opfer von ca. 5000 römisch-katholischen Priester
und die Dunkelziffer ist damit noch lange nicht erfasst (siehe hier). Der Papst
empfinde darüber nun "tiefe Scham" und kündigt Entlassungen von pädophilen
Würdenträgern und Hilfe für die Opfer an. Doch den Satz "Wir bitten alle
Opfer um Vergebung" hat er einmal mehr nicht gesagt.
Zudem weist auch der
katholische Opfer-Verband Snap (Survivors Network of those Abused by Priests
=
"Überlebenden-Netzwerk von denen, die von Priestern missbraucht wurden")
darauf hin, dass z. B. noch immer "hunderte Bischöfe willentlich und
wiederholt" Gemeindemitglieder hintergingen, gegenüber der Polizei schwiegen
und Kinder weiter Risiken aussetzten (spiegel.de, 17.4.2008). Im
September 2011 hat SNAP nun Strafanzeige gegen Papst Joseph Ratzinger vor
dem Internationalen Strafgerichtshof für Menschenrechte in Den Haag gestellt
wegen Verbrechensvertuschung und -förderung, wie schon zuvor zwei
Rechtsanwälte aus Deutschland.
Hier sind jedoch auch die Eltern mit schuld, wenn sie ihr Kind weiter der
Kirche anvertrauen. Denn in dieser Größenordnung sind die bis jetzt
aufgedeckten Sexualverbrechen
an Kindern durch Priester keine Einzelfälle mehr, sondern es gehört
zum "System" der Kirche (PS: Es gibt in den USA derzeit ca. 42.000 katholische
Priester). Eltern, die ihre Kinder unter diesen Umständen in die "Pädophilen-Hochburg"
Kirche und in die Nähe von Priestern lassen, spielen deshalb Russisches Roulette mit
der Seele ihrer Kinder.
Im Baseball-Stadion in Washington prangerte
Benedikt XVI., eskortiert von 14 Kardinälen, 250 Bischöfen und 1300
Priestern, am 17.4.2008 derweil insgesamt den "Werteverfall" in der Gesellschaft
an.
Pornografie und Gewalt seien heute in vielen Haushalten durch die Medien
zugänglich. Damit lenkt er leider von dem Sachverhalt ab, dass z. B. sexuelle
Ausschreitungen an Kindern in seiner eigenen Kirche überdurchschnittlich häufig
passieren. So wirkte es sehr zwiespältig, als Papst Benedikt bei seiner
Abschlussmesse im Yankee-Stadion in New York die Katholiken aufrief, ihre
"moralischen Überzeugungen" "in die Gesellschaft hineinzutragen".
(ARD-Tagesschau, 20.4.2008)
Betty Ianny, heute 50 Jahre alt und früher eines der Missbrauchsopfer,
kritisiert in diesem Zusammenhang den Papst: "Er spricht davon, Scham zu empfinden,
doch das ist himmelschreiend weit entfernt von der Scham, mit der Opfer ihr
ganzes Leben leben müssen." (spiegel.de, 17.4.2008)
Die Kirche hatte zwischen 1980-2002 ca. eine Milliarde Dollar an sexuell
missbrauchte Kinder und Jugendliche und ihre Angehörige bezahlt, wenn diese
schweigen. Und seit dem Jahr 2002 folgten immerhin weitere zwei Milliarden Dollar an
Entschädigungszahlungen. Doch für viele Opfer kommen diese Gelder zu
spät, wie folgendes Ereignis zeigt:
Eine kleine Gruppe von Demonstranten hielt in Washington ein Plakat mit Fotos von 60
Kindern aus ihrer Umgebung hoch. Ca. ein Viertel der Fotos hatten einen
schwarzen Rand. Die jungen Menschen hatten Selbstmord begangen. Ihnen
droht nach römisch-katholischer Lehre zudem angeblich eine "ewige Hölle"
(siehe Der Theologe Nr. 18). Die pädophilen
Priester kämen später jedoch in den Himmel, wenn sie korrekt
römisch-katholisch glauben. In der Kirche werden die Menschen also nicht nur
körperlich, sondern auf diese Weise auch seelisch auf das Schändlichste
traktiert (siehe dazu auch Der Theologe Nr.
19 – Es gibt keine ewige Verdammnis).
Und zu den Verbrechen in der
Kirche siehe auch Der Theologe Nr. 24
– Die
Kirche und die Hölle auf Erden.
14.6.2008 –
Wird US-Präsident George W. Bush
römisch-katholisch? – Es wäre in gewisser Weise folgerichtig.
Nach dem Übertritt des Irak-Kriegsherren und ehemaligen britischen
Premierministers Tony Blair von der Anglikanischen in die
Römisch-Katholische Kirche könnte in absehbarer Zeit auch der Übertritt von
George W. Bush von den evangelischen Methodisten zur katholischen Kirche erfolgen. Das zumindest erwägt der evangelische
Nachrichtendienst idea. Siehe dazu
idea.de.
Siehe dazu auch unsere Meldung über den
Papstbesuch in den USA im Mai 2008 und über weitere Hintergründe zu den
Beziehungen Vatikan-USA.
8.12.2008 –
Die Angst
geht um im Vatikan – Verstärkte Bewaffnung
– "Seit Monaten mehr
sich die Drohungen gegen den Vatikan", so Bild am 6.12.2008.
"Der Papst musste handeln. Die Gendarmerie erhielt eine moderne, neue Uniform
und dazu Waffen. Jetzt müssen die Gendarmen des Papstes wieder
Schießtraining absolvieren." Und der Journalist, der im Vatikan akkreditiert
ist, schreibt: "Keiner spricht gern darüber, aber nach dem Bombenanschlag in
Bombay ist es noch deutlicher zu spüren: Die Angst geht um im Vatikan."
Zum Hintergrund: Neben den Gendarmen gibt es im Vatikan die bekannte
Schweizergarde. Und über sie heißt es in dem Artikel wörtlich: "Die
Schweizergardisten trainieren regelmäßig mit der Schweizer Armee und sind
mit Pistolen vom Schweizer Hersteller SIG Sauer und mit Sturmgewehren
ausgerüstet."
Was ist ein Sturmgewehr? "Nach taktischen Gesichtspunkten ist das
´Sturmgewehr` eine Handfeuerwaffe, welche die Einsatzbereiche des Gewehrs,
gegebenenfalls sogar eines Scharfschützengewehrs, und einer Maschinenpistole
gleichermaßen abdecken soll," so das Internet-Lexikon Wikipedia
(Stand: 8.12.2008). Die Eigenschaften: "Zielgenaues,
durchschlagskräftiges Einzelfeuer im Fernkampf" und "Hohe Feuerdichte im
Nahkampf".
Doch was im Vatikan üblich ist und jetzt ausgerechnet in der so
genannten "friedlichen" Vorweihnachtszeit noch einmal verschärft wird, ist
bei den Reichen dieser Welt das "Normale": Leibwächter, Scharfschützen,
strengste Sicherheitsmaßnahmen. Doch der Vatikan nennt sich "christlich",
und so müsste er sich schon die Frage gefallen lassen: Würde Jesus, der
Christus, der den Kreuzweg gegangen ist, seine Jünger mit Sturmgewehren
trainieren lassen? Oder Scharfschützen in Position bringen lassen? Oder hat Jesus
der Christus, einst die Schwerter oder Speere der Soldaten gesegnet?
Und: Woher kommt die Angst im Vatikan? Könnte es nicht sein,
dass man Angst hat, dass einen das eigene unbereinigte Schicksal einholt?
Jahrhunderte lang hat man Kriege geführt oder zu Kriegen aufgerufen und die Waffen gesegnet, und
die Täter von einst gelten heute oft als Heilige oder Selige. Das ist der
Gegensatz zu dem Mann aus Nazareth, der lehrte: "Wer das Schwert nimmt,
der wird durch das Schwert umkommen."
Der Historiker Karlheinz Deschner sagte dazu in einem Interview:
"Nein, Kriege, Kriege in eigener Regie, führt
der Papst inzwischen keine mehr, nicht mehr gegen Heiden und nicht mehr
gegen Christen, weil man ihm alles, womit er Jahrhunderte lang Kriege
geführt, weggenommen hat – Truppen, Generäle, Schlachtschiffe, Kanonen,
Festungen, Waffenfabriken. Doch gibt es Möglichkeiten, die Menschen auf
andere Weise, gleichsam friedlicher zu bekämpfen. Ideologisch, durch
dogmatischen Wahnsinn, der sich ja nie mit dem bloßen Glauben begnügt, der
"missionieren", ausgreifen will; durch Unterstützung einer desaströsen
Gesellschaftsmoral, die die Armen zugunsten der Reichen betrügt; durch eine
desaströse Sexualmoral, die im Mutterschoß schützt, was sie preisgibt im
Krieg ... Im Übrigen ist das Papsttum, seine ganze Geschichte beweist es,
intolerant durch und durch, ist tolerant nur, wenn es die Opportunität
erheischt, wenn es zweckdienlich ist, wenn es einfach nicht mehr anders
geht, aber nur dann!" (Main-Post, 1.10.2008)
So nützt es auch nichts, wenn man
heute zur angeblich besseren Sicherheit das Schwert oder die Lanze durch
Pistolen und Sturmgewehre ersetzt. Die Angst wird bleiben, solange man z.
B. weltweit so genannte Militärseelsorge betreibt, um die Soldaten in
ihren Kriegen zu stärken. Irgendwann schlägt der Kriegsgegner zurück
und trifft dann vielleicht auch diejenigen, die bis heute den Soldaten mit
ihren Segnungen immer wieder ein gutes Gewissen verschaffen.
Lesen Sie dazu auch Der
Theologe Nr. 39 – Die Angst geht um im Vatikan – Bewaffnete Einheiten
schützen den Papst
23.12.2007 / 10.12.2008 /
15.12.2021 –
Die
etwas andere Meldung zum kirchlichen "Weihnachtsfest" – 10.000 hungernde Kinder pochen jeden Tag an die schweren Tore des
Vatikan
–
Maria und Josef (der leibliche Vater von Jesus
von Nazareth) reisten
einst unter schwierigsten Umständen nach Bethlehem zur staatlich angeordneten
Eintragung in die Steuerlisten. So wird es überliefert. Maria war in großer Sorge um ihr Kind, denn
sie stand kurz vor der Entbindung. Schließlich in Bethlehem angekommen, fand die Familie keine Unterkunft, wo Maria
ihr Kind hätte zur Welt bringen können. Auch hatten sie kaum etwas zu essen.
Liebe Mütter, die Sie das jetzt lesen: Erinnern Sie sich, als Sie
ihr erstes Kind zur Welt brachten, um vielleicht zu ahnen, wie es wohl Maria
in dieser großen Notlage ergangen ist!
Doch
eine Frau aus Bethlehem erbarmte sich und gab der Familie wenigstens ein Dach über den Kopf, den
bekannt gewordenen Stall, wo die Körperwärme der Tiere den Menschen
wenigstens ein klein wenig Wärme in der großen Kälte spendeten und wo das Kind Jesus geboren wurde.
Die Kirche hat aus diesem dramatischen Ereignis
jedoch ein
Götzen-Kitsch-Fest gemacht: mit Wachsfigürlein in der Krippe (anstatt auf
den erwachsenen Jesus zu hören, den größten Propheten aller Zeiten), mit heidnischen Kulten (z. B.
abgeschlagenen Bäumen) und mit Abermillionen brutal hingemetzelter Tiere für
den Gaumenschmaus, obwohl die Mägen der meisten Gläubigen durch das
überfettete Advents-Essen schon vorbelastet sind. Es ist das alljährliche Massaker an "Ochs und Eselein" zum
Genuss für die
menschlichen Leiber.
Auch in unserer Zeit sind Tausende hungernde und frierende
Menschen wieder auf Herbergssuche. Und so pochen
jeden Tag auch 10.000 hungernde Kinder an die
schweren Tore des Vatikan. Doch die Goldschätze,
Konzernbeteiligungen und das
unermessliche Immobilienvermögen der Priester kommen ihnen nicht zugute. Die
Päpste, Bischöfe und Priester rufen fast immer nur ihre Gläubigen zum Spenden auf,
oder sie predigen politische Meinungen, welche die Ursachen des Leides nicht
beheben, wenn sie zum Beispiel darüber nachsinnen, ob zum Beispiel Millionen von Menschen vielleicht in westliche Länder umsiedeln
könnten.
Sie selbst tasten das milliardenschwere Vermögen ihrer Institution samt
unzähligen
goldverbrämten so genannten Kirchenschätzen aber nicht an. Sie schwenken ihr Weihrauchfass
über ihren kulinarischen Festen und verkünden dabei haarsträubende
absurde Dogmen und
Lehren, die sie aus antiken Götzenkulten übernommen haben
– wie z. B. eine angebliche Jungfrauengeburt Marias.
Was soll denn so
schlimm daran gewesen sein, wenn sich Maria und Josef ein Kind wünschten und
dies in gegenseitiger Zuneigung und Liebe zeugten? Schlimm ist das nur für die
Geheimniskrämer im Vatikan, die den natürlichen Zeugungsakt verteufeln (er
soll angeblich eine Erbsünde übertragen, die dann ohne kirchliche "Vergebung"
in
eine angeblich ewige Verdammnis nach dem Tod dieses Menschen führen soll),
während Tausende von Pädophilen in ihren Reihen sich im Geheimen an Kindern
sexuell vergehen anstatt Verantwortung für Kinder als Familienväter zu
übernehmen – wie einst Josef dies tat, der leibliche Vater von Jesus
von Nazareth.
Vielleicht könnte man zum Thema "Liebe" noch sagen: Gott liebt natürlich
auch die Priester, aber eben nicht als Priester. Er hat nie Priester
gewollt und ihre Kulte, Zeremonien und Sakramente sind Ihm ein Gräuel. Auch werden die selbsternannten
Hochwürden spätestens im Jenseits Rechenschaft dafür ablegen müssen, wie sie
Menschen in die Irre führten oder wie sie sich der unterlassenen Hilfeleistung
zum Vorteil des milliardenschweren Kirchenapparates schuldig gemacht haben (vgl. dazu die
Erzählung
Die Tür des Glaubens). Oder dafür, dass sie behaupteten, angeblich
Sünden vergeben können – eine Anmaßung, die sie sich wiederum vor allem aus
Priesterkulten anderer Götzen-Religionen abgeschaut haben. Kein
Pfarrer kann so etwas. Weder ein römisch-katholischer noch ein anderer. Die Menschen können sich immer nur gegenseitig
vergeben, und überall, wo dies geschieht, kommt ein
Segen über die Menschen, z. B. bei einem Familientreffen an Weihnachten. Da
diese Nacht durch die Aggressionen gegen Tiere und Menschen zu einer
entweihten Nacht geworden ist, sprechen wir lieber von
Sonnenwende, die sich ebenfalls in dieser Zeit ereignet – auch als Symbol für
die Hinwendung des Menschen zum inneren Licht, zur inneren Sonne – Christus,
Gott in uns.
Dazu
und zu einer gegenseitigen Vergebung braucht es jedoch keine Priester und Pfarrer, und diese haben damit auch gar
nichts zu tun. Nur mit ihren eigenen Sünden und dem, was umgekehrt ihnen
angetan wurde, haben sie zu tun. Und Pfarrer können als
Pfarrer selbstverständlich auch nicht segnen. Sie geben mit dem "Segen"
immer nur ihre eigenen Gedanken und Empfindungen weiter, die vielfach schmutzig sind, wie vor
allem in den Jahren seit 2002, dann seit 2010 und jetzt noch einmal
verstärkt seit 2018 mehr und mehr aufgedeckt worden ist, den
unzähligen sexuellen Schwerverbrechen von zigtausenden von kriminellen Priestern an Kindern.
Hier eine kleine Geschichte für ein Weihnachtsfest ohne Kirche:
weihnachtsgeschichte.htm
Und hier eine Erzählung über die Geburt von Jesus ohne die kirchlichen
Verfälschungen:
jesus_geburt.htm
2009
2.2.2009 –
Bischofseinsetzung:
Vatikan ignoriert einmal mehr alle Vorschläge der Betroffenen –
Im
Jahr 1953 schrieb der Dichter Bertolt Brecht nach dem gescheiterten
Aufstand in der DDR am 17. Juni: "Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung
löste das Volk auf und wählte ein anderes?" (Gedicht: Die Lösung)
Diesen Rat könnte sich vielleicht bald auch einmal der Vatikan zu Herzen nehmen.
Denn die Katholiken wünschen sich meist andere "Hirten" als die, welche man
ihnen schließlich vorsetzt, so dass man mehr und mehr den Eindruck gewinnt: Das
Kirchenvolk passt schon lange nicht mehr zu den Vorstellungen der oberen
Hierarchie. Und so zeigte sich jetzt in Österreich einmal mehr, wie das letzte
"totalitäre" System Europas mit seinen Gläubigen umgeht: Kein Vorschlag aus den
Reihen der Diözese Linz in Österreich für die Besetzung des Amtes
des Weihbischofs war dem Papst gut genug, und er setzte von oben ohne jede
Rücksprache einfach einen ganz anderen ein: Gerhard Maria Wagner gilt als
erzkonservativ und als harter Kritiker der Harry-Potter-Bücher und -Filme
(siehe dazu unsere Meldung hier).
Doch die Katholiken sind selbst schuld an ihrer
Entmündigung. Solange sie sich von unchristlichen Verdammnisdrohungen einschüchtern lassen,
ihren Führern absolutistische Macht zugestehen, und sie in einem fast beispiellosen Personenkult
auch noch huldigen, kriegen sie die Leute vorgesetzt, die sie noch mehr
einschüchtern.
Dieses Mal zog sich allerdings zwei Wochen nach seiner
Ernennung der "Günstling" des Papstes wieder zurück und verzichtete auf sein Amt.
Nach dem häufig auf "sehr unbarmherzige und lieblose Weise" erfolgten
Widerstand, so der vom Papst gewollte Gerhard Wagner (orf, 15.2.2009),
habe er den Auftrag an den Papst "zurück gegeben". Wären die Untergebenen
folglich barmherziger und liebevoller gewesen, hätten sie einmal mehr wieder
nichts bewirkt. Nun darf der Papst erneut alleine entscheiden und sich einen
anderen suchen.
Mit Jesus von Nazareth hat das alles sowieso nichts zu tun. Er setzte
weder Priester noch Bischöfe ein noch wollte er, dass Anführer im Glauben andere
bevormunden. Auch kostümierte er seine Jünger nicht mit
Kleidern, die wie Frauenkleider aussehen und auch nicht mit speziellen Mützen,
Hüten, Stäben, Schals, Ketten, Wappen und mit weiterem Brimborium und Klunker. Jesus war ein
Mann des Volkes, nicht der Kirche, und er lehrte die Menschen, dass sie zu Gott
einfach "Vater" sagen können. Die katholischen
Obrigkeiten jedoch werden mit
"Exzellenzen",
"Eminenzen" oder gar "Heiliger Vater"
tituliert und als angebliche Mittler zu Gott hingestellt. Doch zu dem Gott,
den uns Jesus lehrte, kann man
schlicht und einfach "Vater" sagen – nicht etwa "Heiliger Vater",
obwohl der Schöpfergott der einzige wirkliche heilige Vater wäre. So wie es u.
a. in der Offenbarung des Johannes heißt: "Denn du allein bist heilig" (15,
4). Und um Ihm näher zu kommen, braucht man ein ehrlich suchendes Herz, aber
keinen mit Titeln und Kritteln behangenen Mittler. Deshalb auch die Frage: Stellen sich die katholischen Würdenträger mit ihren Titeln nicht
über Gott? Und: Wenn ich zum Schöpfergott "Vater" sagen kann, wozu brauche ich
dann noch eine Eminenz? Oder einen Weihbischof? Oder einen Papst?
Siehe auch unsere Seite:
vatikan_papst_internet_youtube.htm
3.2.2009 –
Antisemitismus-Diskussion in der Kirche: Deutscher Distriktoberer der
katholischen Piusbruderschaft fordert Juden auf, sich römisch-katholisch
taufen zu lassen, um sich von der "Schuld ihrer Vorväter" zu distanzieren
/ Lehnen Piusbruder-Bischöfe auch Religionsfreiheit ab?
– Die von Papst Benedikt XVI. ohne Widerruf wieder in den Schoß der
Kirche integrierte ultrakonservative Piusbruderschaft widerspricht dem Vorwurf,
sie sei antisemitisch und verweist z. B. auf Papstäußerungen, wonach Christen
und Juden "Brüder" seien. Allerdings ist es erst einige Wochen her,
dass der
deutsche Distriktobere der Piusbruderschaft, Franz Schmidberger, in seinem
unwidersprochen gebliebenen Rundbrief an alle 27 Pius-Bischöfe vor Weihnachten 2008 schrieb: "Die
Juden unserer Tage […] sind des Gottesmordes mitschuldig, solange sie sich nicht
durch das Bekenntnis der Gottheit Christi und die Taufe von der Schuld ihrer
Vorväter distanzieren."
(spiegel.de, 19.1.2009)
Wenn man sich in diesem Zusammenhang jedoch einmal bewusst macht, welche
unermessliche und überwiegend noch ungesühnte Schuld sich die
römisch-katholische Kirche in ihrer Geschichte auflud durch Kreuzzüge,
Inquisition, Hexenverbrennungen, Judenverfolgungen, Aufstachelung zu Kriegen
usw. (vgl. www.kirchenopfer.de),
ist es ein Hohn, dass ausgerechnet die katholische Taufe Andersgläubige
angeblich von
einer Schuld befreien soll, die sie noch nicht einmal selbst begangen haben. Und wer
eine "Gottheit Christi" oder was auch immer bekennt, jedoch nicht tut, was
dieser als Mensch lehrte, der verhöhnt Jesus, den Christus.
Zudem zeigen die Erfahrungen aus dem Dritten Reich, dass es den Juden damals wenig half, sich in Deutschland evangelisch oder katholisch taufen zu
lassen. Sie wurden trotzdem – auch in ihren neuen Kirchen – ausgegrenzt, und am
Ende stand für die meisten die "Vergasung". Vgl. dazu Martin Luther: "Wenn
ich einen Juden taufe, will ich ihn an die Elbbrücke führen, einen Stein an
den Hals hängen und ihn hinab stoßen und sagen: Ich taufe dich im Namen
Abrahams."
(Tischreden, Nr. 1795)
Mehr dazu in:
Der Theologe Nr. 4 – Die
evangelische Kirche und der Holocaust
daraus der Auszug, die katholische Kirche betreffen:
Die katholische Kirche und der
Holocaust
Zum Schicksal evangelisch getaufter Juden im Dritten Reich siehe z. B.
vier Absätze aus Der Theologe Nr. 4:
1934
Büro Grüber
1939
1941
Vergleichbare Dokumente aus der römisch-katholischen Kirche liegen uns derzeit
noch nicht vor. Es dürfte dort jedoch nicht grundsätzlich anders gewesen sein. Für Hinweise sind wir dankbar.
PS:
Die katholische Piusbruderschaft in Deutschland macht auch Stimmung gegen die
Türken in Deutschland. "Die Türken,
so Schmidbergers Schreiben, würden
Deutschland mehr und mehr als Kolonie betrachten. ´Erster Punkt: Eroberung von
ganzen Stadtvierteln! Zweiter Punkt: Eindringen in die Stadtverwaltungen!
Dritter Punkt: Kinder! Einer von den Moslems sagte: Wir werden die Deutschen im
Wochenbett überwinden!` Schmidberger stachelt zum Handeln an: ´Ja, sollen wir da
weiter die Hände in den Schoß legen, oder sollen wir reagieren? Oder was sollen
wir tun?`" (spiegel.de, 3.2.2009)
Und weiter:
Über die von
Benedikt XVI. wieder in die volle Kirchengemeinschaft aufgenommenen vier Piusbruder-Bischöfe schreibt Gernot Facius,
katholischer Journalist bei der Zeitung Die Welt: "Alle vier
Traditionalistenbischöfe sperren sich, wie ihr Vorbild Marcel Lefebvre, gegen
die volle Anerkennung des Zweiten Vatikanischen Konzils – manche ihrer
Äußerungen lassen den Schluss zu, sie lehnen es zur Gänze ab. Das betrifft die
Beschlüsse über die Religionsfreiheit, über das neue Verhältnis zu den
Juden und die positiven Aussagen zur Ökumene" (idea-spektrum Nr. 6/2009).
Doch auch nach offizieller römisch-katholischer Lehre müssen
Andersgläubige, welche die katholische Kirche kennen, aber nicht in sie
eintreten oder in ihr ausharren, später in eine ewige Hölle (siehe z.
B.
hier). Da sind die Piusbrüder ehrlicher,
welche diesen für alle Zeiten als "verbindlich" erklärten römisch-katholischen
Glauben den Evangelischen nicht verschweigen, sondern ihnen gegenüber Klartext reden, was
"römisch-katholisch" wirklich bedeutet.
6.2.
/ 26.2. / 3.3.2009 –
Kardinal verteidigt die Wiederaufnahme von Bischof Richard
Williamson / Williamson kritisiert auch Menschenrechte / "Entschuldigung" von
Richard Williamson reicht dem Vatikan nicht. Dabei "entschuldigt" sich der
Papst nicht besser / Beschönigungen und Umdeutungen der Verbrechen der
Kirche durch die Päpste – Der Vatikan geht in die Gegenoffensive.
Kardinal Javier Lozano Barragán erklärt:
"Williamson habe zwar eine ´Dummheit` begangen, dafür müsse aber
niemand exkommuniziert werden, so der 76-jährige Mexikaner. Außerdem werde
niemand wegen einer Sünde aus der katholischen Kirche ausgeschlossen, sondern
wegen schwerer Verstöße gegen deren Lehren" (spiegel.de, 6.2.2009,
spiegel.de).
Und die Leugnung des Holocaust ist folglich kein schwerer Verstoß gegen die katholischen
Lehren, auch wenn diese zunächst von Bischof Richard Williamson vorgetragene
Position z. B. von den
argentinischen Bischöfen "energisch abgelehnt" werde (Bild, 6.2.2009). Kritisch steht der Bischof auch zu den universellen
Menschenrechten: ´Wo die Menschenrechte als eine objektive Ordnung verstanden
werden, die der Staat durchsetzen soll, da kommt es immer zu einer
antichristlichen Politik`" (Spiegel online, 7.2.2009). Doch auch die
"Menschenrechte" gehören nicht zum römisch-katholischen Glaubensbekenntnis. Schwere Verstöße gegen katholische Lehren, welche die Exkommunikation
nach sich ziehen lesen Sie in Der Theologe Nr. 18 – Der Glaube der Kirche. Das Fluchwort "Der sei ausgeschlossen" bedeutet
nach römisch-katholischer Lehre die Exkommunikation und im Jenseits später die
Verdammnis.
Außerdem ist für die katholische Kirche nicht maßgeblich, was die argentinischen
Bischöfe sagen (Williamson leitet in Argentinien in Priesterseminar der
Piusbruderschaft), sondern, was in den Dogmen steht, und was der Papst
entscheidet.
Und dieser hat die Exkommunikation von Richard Williamson aufgehoben, ihn jedoch
unabhängig davon aufgefordert, den Holocaust nicht mehr zu leugnen.
"Richard Williamson sagt dem SPIEGEL, er wolle zunächst
die historischen Beweise prüfen – ´das wird Zeit brauchen`". Am 26.2.2008
erklärte er schließlich, seine diesbezüglichen Äußerungen gäben die Meinung
eines "Nicht-Historikers" wieder, die sich auf "Erkenntnisse von vor 20 Jahren"
gestützt hätten (Focus online, 26.2.2009)
und die seither "selten in der Öffentlichkeit geäußert worden
ist". (Spiegel online, 26.2.2009)
Wörtlich schrieb
Richard Williamson an
den Vatikan: "Der Heilige Vater
und mein Oberer, Bischof Bernard Fellay, haben mich ersucht, die
Bemerkungen, die ich vor vier Monaten gegenüber dem schwedischen Fernsehen
gemacht habe, neu zu überdenken, da deren Folgen sehr schwerwiegend gewesen
sind. In Anbetracht dieser Folgen [der Leugnung des Holocaust] kann ich
wahrheitsgemäß sagen, dass es mir leid tut, diese Bemerkungen gemacht zu
haben, und dass ich sie nicht gemacht hätte, wenn ich im Vorhinein um den
ganzen Schaden und den Schmerz gewusst hätte, die diese verursachen würden,
besonders der Kirche, aber ebenso den Überlebenden und den Verwandten der
Opfer der Ungerechtigkeit unter dem Dritten Reich" (Spiegel online, 26.2.2009).
Dies Erklärung sei nach für den Vatikan jedoch "vage" und "unzureichend". (Spiegel online, 27.2.2009)
Dazu kann man sagen: Natürlich sind Bischof Williamsons Worte "vage" und "unzureichend".
Doch sollte sich der Vatikan hier vor allem an die eigene Nase fassen.
Denn verglichen mit den bisherigen Entschuldigungen der Päpste Johannes Paul II.
und Benedikt XVI.
sind die Worte eher weitgehend. So hat sich Papst Johannes Paul II. im Jahr 2000 in einem vom
damaligen Kardinal Joseph Ratzinger maßgeblich verfassten Bekenntnis "Mea
Culpa" für die Verbrechen der Kirche so "vage" "entschuldigt", dass man gar
nicht mehr von einer Entschuldigung sprechen kann.
Und als der Präsident Venezuelas Hugo Chavez im Jahr 2007 eine
Entschuldigung des Papstes für dessen Umdeutung des Völkermordes an den
Indianern forderte, hat Benedikt XVI. noch nicht einmal mehr öffentlich
reagiert. Papst Joseph Ratzinger hatte in Brasilien tatsächlich behauptet,
die Indianer, die zu Hunderttausenden von den katholischen Eroberern
massakriert wurden, hätten ihre Katholisierung "still herbei gesehnt"
(siehe z. B. netzeitung.de). Kann
Benedikt XVI. angesichts dieses Tuns der Päpste im Ernst erwarten, dass sich
der Pius-Bruder-Bischof deutlicher von seiner Leugnung des Holocaust
distanziert? Oder hat Williamson nur von den Päpsten gelernt, wie man
geschickt formuliert, was man aber am liebsten gar nicht sagen möchte?
24.2. / 25.2.2009 –
Anzahl der "Seligen" und "Heiligen" bereits
über 7.000 – Jetzt
zehn neue "Heilige" / Die Mitverantwortung der Kirche für den Holocaust
–
Zu den "Heiligsprechungen" siehe dazu unsere Hintergrundinformationen und
aktuelle Kommentierung auf
vatikan_papst_internet_youtube.
Zur Mitverantwortung der Kirche für den Holocaust, der in Kirche und
Gesellschaft zuletzt immer wieder thematisiert wurde,
siehe
vatikan_papst_internet_youtube.htm
Siehe dazu auch:
Die "heilig" und "selig"
gesprochenen Päpste
6.3.2009 –
Pius-Bruderschaft wirft deutschen
Bischöfen "unterschwellige Ablehnung der päpstlichen Autorität" vor
–
Die Pius-Brüder stärken den Papst und werfen den deutschen Bischöfen
"unterschwellige Ablehnung der päpstlichen Autorität" und sogar "Lügen" vor.
Mehr dazu siehe
spiegel.de
18.3.2009 –
Papst in Afrika:
Benutzung von Kondomen "verschlimmert" AIDS-Problem / Nonne, die Kondome
verteilte, wurde in den 90er-Jahren entlassen /
Stern: "Kirche braucht
eine Armee des Glaubens, die ohne Wenn und Aber zu den Dogmen steht" /
Finanzierung des Besuches unklar
–
Während man in Deutschland noch um
die Dramatik des Amoklaufes von Winnenden sprach, hat der Papst in Afrika eine
andere Problematik: "Man kann das Aids-Problem nicht durch die Verteilung
von Kondomen regeln. Ihre Benutzung verschlimmert vielmehr das Problem",
so Papst Benedikt XVI. (tagesschau.de, 17.3.2009). "Vielmehr sei eine
spirituelle und menschliche Erneuerung der einzige Weg aus der auf dem Schwarzen
Kontinent grassierenden Seuche" (stern.de, 17.3.2009).
Der Papst besucht Kamerun und Angola.
Über die Finanzierung des Besuches ist wenig bekannt. Als Papst Johannes Paul II.
im Jahr 1990 Tansania besuchte, haben sich viele arme Familien verschuldet –
in eine Dorf brachten die Bewohner z. B. einen ganzen Monatslohn für die polizeilichen
Sicherheitsvorkehrungen für den Papst auf (Bild, 4.2.2000). Und um ihr Gesicht
nicht zu verlieren, sind die meisten armen Familien dieser Aufforderung auch
nachgekommen. So berichtete die Nonne Maria Lauda. Als in den 90er-Jahren
bekannt wurde, dass die Nonne Kondome gegen die AIDS-Seuche verteilt hatte, sei sie
von ihrem Orden entlassen worden.
Über die Politik des Papstes in Afrika schreibt stern.de: "Angesichts
des weltweit schwindenden Einflusses der katholischen Kirche, die sich immer
weniger auf die Glaubensfestigkeit ihrer mitteleuropäischen Schäfchen verlassen
kann, ist der Papst geradezu gezwungen, schnellstmöglich starke Allianzen zu
schmieden. II. Vatikanisches Konzil hin oder her. Nur so kann er verhindern,
dass die jahrhundertlange Macht und der finanzielle und politische Einfluss des
Vatikans in der Gesellschaft irgendwann verschwinden. Die Kirche braucht ihre
ultrakonservativen Anhänger. Eine Armee des Glaubens, die ohne Wenn und Aber zu
den Dogmen der Mutter Kirche und gegen die Säkularisierung der westlichen Welt
steht [zum Glauben der römisch-katholischen Kirche siehe
Der Theologe Nr. 18]. Benedikt XVI will in die
Kirchengeschichte als ein Papst eingehen, der als Heerführer des christlichen
Abendlandes den Kampf konsequent geführt hat." (18.3.2009)
11.6.
/ 27.6.2009 –
Kommen die
Scheiterhaufen wieder? Vatikanische Aussagen zur Religionsfreiheit haben nicht
"höchsten lehramtlichen Stellenwert" / Setzen sich Gegner der
Religionsfreiheit in der katholischen Kirche durch? / Vor 1200 Anhängern drei
neue Pius-Priester in Zaitzkofen geweiht / Priester als Gegenspieler des Jesus
von Nazareth –
Die
Piusbrüder entlarven die römisch-katholische Mutterkirche. Anlässlich neuer
Priesterweihen der Bruderschaft, die von Papst Benedikt XVI. teilweise
rehabilitiert wurde, erneuerte die katholische Gruppierung ihre
Positionen. Hierüber schreibt das Main-Echo: "Die Piusbruderschaft hält
unterdessen an ihrer Grundsatzkritik an den Lehraussagen des Zweiten
Vatikanischen Konzils fest. Texte wie jene zur Religionsfreiheit besäßen nicht
höchsten lehramtlichen Stellenwert und dürften daher kritisch in Frage gestellt
werden, sagte der Dialogbeauftragte des deutschen Distrikts der Bruderschaft,
Pater Matthias Gaudron, in Freiburg." (11.6.2009)
Deutlicher
formuliert es der bekannte deutsche Philosoph Karl Jaspers, der schreibt: Der "biblisch fundierte
Ausschließlichkeitsanspruch" der Kirchen stehe "ständig auf dem Sprung, von
neuem die Scheiterhaufen für Ketzer zu entflammen" (Der philosophische
Glaube, 9. Auflage, München 1988, S. 73). Und so könnte man fragen:
Rüsten sich Kräfte in der Kirche schon für eine neue Führungsrolle in der Zeit
nach einem möglichen Ende des Mittelstands?
Derweil scheint der Vatikan den Vormarsch der totalitären Bruderschaft, die
z. B. die katholischen Lehraussagen über "Religionsfreiheit" ablehnt, still bewusst zu dulden.
Und vielleicht ist es sogar im Sinne des Vatikan, wenn man für die
Bevölkerung "unangenehme" Aussagen nicht selber formulieren muss,
sondern eine Bruderschaft vorschieben kann – da kann man dann auch mal schnell wieder etwas abrücken, wenn
der Protest aus dem Volk zu laut würde. Die Pius-Bruderschaft hat
die Wegweiser für die römisch-katholische Kirche zumindest bereits zurück ins
Mittelalter gestellt.
Am
27.6.2009 fand nun eine Open-Air-Priesterweihe von drei neuen Priestern der
Bruderschaft St. Pius X. in Zaitzkofen bei Regensburg statt. Der oberste Chef der
Bruderschaft, Bernard Fellay, erklärte dazu: Wir weihen die Priester "für die
katholische Kirche." (abendzeitung.de, 27.6.2009)
Bei seinem Besuch im Vatikan [am 5.6.2009] hätte er
"keinerlei Signale bekommen, dass die Weihen gegen Kirchenrecht verstoßen
würden" (Der Spiegel, zit. nach Münchner Merkur, 15.6.2009).
Zwar verlautete aus dem Vatikan müde, die Weihe sei "nicht zulässig". Doch "Benedikt XVI. habe in Gesprächen mit ihnen Verständnis für sie ausgedrückt",
so Pius-Chef Bernard Fellay. (abendzeitung.de, 27.6.2009)
So wächst die extremistische Unter- bzw.
Parallelorganisation der Rom-Kirche ständig weiter. Am
20.6.2009 wurden in Winona/Minnesota bereits 13 weitere Männer zu
römisch-katholischen Priestern im Sinne der Bruderschaft St.Pius X. geweiht
(Spiegel online, 23.6.2009) und bereits am 28.6. in Econe in der
Schweiz vor über 2.500 fanatisch Gläubigen erneut acht Priester. Focus online
schreibt dazu:
Vatikan machtlos
(focus.de). "Die Kirche blutet aus", so die Warnung der
Ultrakonservativen an Rom (abendzeitung.de, 27.6.2009). Und tatsächlich gibt es immer weniger Priester,
und unter den immer weniger werdenden "geweihten" Männern haben sich schon
Tausende pädophiler Verbrechen schuldig gemacht.
PS: Jesus von Nazareth weihte keine Priester, und er hatte auch
keine Mesner und Messdiener an seiner Seite. Und er hat keinem seiner Nachfolger gesagt, dass er
Priester werden soll oder Priester weihen soll. Somit haben Priesterweihen
nichts mit Jesus, dem Christus, zu tun, egal von wem und mit welchen Motiven sie vollzogen werden.
Die
Priester seiner Zeit waren viel mehr die erbittertsten Gegner des Jesus von
Nazareth. Sie vollziehen Kulte und Rituale und projizieren ihr eigenes
geheimniskrämerisches Leben auf Gott, dem sie angebliche "Geheimnisse"
unterstellen.
Im wissenschaftlichen Lehrbuch Kompendium der Kirchengeschichte
des bekannten Kirchenhistorikers Karl Heussi heißt es dazu: Ab dem Jahr 200
"bildet sich die unüberbrückbare Kluft zwischen Klerus und Laien und der
hierarchische Zug des neuen christlichen Priesterstandes" (Karl Heussi,
Kompendium der Kirchengeschichte, Tübingen 1991, S. 58). "Grundlegend war
die Ausgestaltung des bischöflichen Amtes. Sie stand im engsten Zusammenhang mit
der Entwicklung des Dogmas, der Kirchenzucht und des Kultus; besonders das
Aufkommen des Opferbegriffs, der den Priesterbegriff nach sich zog, wandelte die
Stellung des Bischofs ... Aus dem Dienst derer ´die sich solche Mühe geben, euch
im Namen des Herrn zu leiten` wurde die volle, uneingeschränkte Herrschaft über
die Gläubigen." (S. 79)
Das alles ist römisch-katholisch. Doch mit Jesus von Nazareth hat es nichts zu
tun.
Vgl. dazu auch
Der Theologe Nr. 13 – Wer Mose wirklich war und wie die Priester die Herrschaft
über das Volk erlangten
9.10.2009 –
La Santa
Alianza – "Der Geheimdienst des Papstes"
– Das in Italien erschienene Buch La Santa Alianza von Eric Frattini
sorgt schon vor der deutschen Übersetzung auch in Deutschland, für
Gesprächsstoff. Da die katholische Kirche in Deutschland mit weltweit
einmaligen astronomischen Milliardensubventionen vom deutschen Staat jährlich finanziert
wird (stop-kirchensubventionen.de),
haben die deutsche katholische Kirche und die Katholiken ihrerseits viele Mittel übrig, die wiederum
zu einem erheblichen Teil in den Vatikan fließen.
In Deutschland berichtete etwa Bild und Funk in Nr. 38 vom
19.9.2009.
Die Kernthesen von Eric Frattini:
1) Der Vatikan betreibt das
beste Spionagenetzwerk der Welt – neben der "heiligen Allianz", "la Santa Alianza", soll es auch eine eigene Spionageabwehr geben, die "Sodalitium Pianum".
2) Die Agenten des Papstes waren im Zweiten Weltkrieg aktiv. So folgten etwa
katholische Agenten der deutschen Wehrmacht nach Russland, um dort den
katholischen Glauben zu fördern.
3) Die Agenten des Papstes brachten den
Ostblock zu Fall (vgl. dazu hier und
Der Theologe Nr. 22).
4) Ein
Machtkampf der Dienste gipfelte in dreifachem Mord (siehe dazu
).
Die
These: "Mussten etwa drei Menschen sterben, weil [der Chef der
Schweizergarde, Alois] Estermann zu viel über die Operationen der heiligen
Allianz wusste?" bewaffnung_vatikan_papst.htm#Leichen
5) Geheimsache Geld:
Der Vatikan machte mit der Mafia gemeinsame Sache
17.11.2009 –
"Die dunklen Geheimnisse des Vatikans"
– Die Fernsehzeitschrift TV Hören und Sehen veröffentlicht in ihrer
Ausgabe Nr. 47 vom 21.-27.11.2009 die Dokumentation Tatort
Vatikan – Die dunklen Geheimnisse des Vatikan. Darin geht es u. a. um die
Völkermorde bei der Eroberung Südamerikas, die Judenverfolgungen, die Kreuzzüge,
die "Heiligkeit" der Päpste, die Geschichtsfälschungen im Namen der Kirche oder
die Erfindung des Zölibat.
In dem Artikel heißt es u. a.: "Der Palast des
Vatikans hat 12.523 Fenster. Dennoch ist das, was in dem Palast vorgeht, so
undurchsichtig, als seien die Fenster aus Beton."
21.11. /
26.11.2009 –
Korruption, Mafia, Steuerhinterziehung,
Geldwäsche, Opus Dei, Schmuggel in die
Schweiz, Leichen – Vatikan außer Rand
und Band. 2009 einsehbar bei
format.at/articles.
So geht es z. B. um geheime Konten der Mafia bei
der Vatikanbank und vieles mehr. Es sind in einem Nachlass (des Vatikan-Bankers
Renato Dardozzi) Beweise und Dokumente aufgetaucht, "die an Brisanz jeden
verschwörungstheoretischen Roman schlagen". Mafia-Gelder wurden z. B. als
"wohltätig" getarnt und im Vatikan "weiß gewaschen". Die Geschichte Italiens
wäre anders verlaufen, wären diese Verbrechen vorher bekannt geworden, so
Ex-Staatsanwalt Antionio Di Pietro. Neue Enthüllungen auch zum "plötzlichen" Tod
von Johannes Paul I. und zur Rolle von Johannes Paul II., der die Verbrecher
"schützte".
Siehe dazu auch: Der Bankrott der
Banco Ambrosiano und die Morde an Roberto Calvi und Michele Sindona
Aktualisierung: Ganz allmählich dringen einzelne Nachrichten
durch. So heißt es am 26.11.2009 bei bild.de:
"Die Justizbehörden ermitteln wegen Verdachts auf Geldwäsche, berichtet
die italienische Tageszeitung ´Il Giornale`. Insgesamt gehe es um 180 Millionen
Euro, die über eine Unicredit-Filiale beim Vatikan in den vergangenen drei
Jahren auf nicht transparente Weise umgebucht worden sein solle."
Lesen Sie dazu auch:
Über wie viel Tonnen Gold
verfügt der Vatikan?
30.11.2009
–
Die Geschäftemacher des Vatikan von Mario Guarino (Il Mercanti
del Vaticano) – Buchbesprechung – Der Papst, die Mafia und 19 unerklärte
Todesfälle
– Anlässlich andauernder
Vatikan-Skandale sei auch an das Buch von Mario Guarino erinnert, zu
deutsch Die Geschäftemacher des Vatikan: Da staunten die italienischen
Zeitungsleser nicht schlecht, als sie am 10. Juli 1997 erfuhren: In der Krypta der Kirche
zum Heiligen Appollinaris an der Piazza Navona liegen nicht nur Päpste und Kardinäle
begraben, denen solche Ruhestätten eigentlich vorbehalten sind, sondern auch ein
leibhaftiger Mafioso. "Enrico de Pedis" war auf einer Grabplatte zu lesen, die
bis dahin offenbar niemandem aufgefallen war. Mario Guarino, schreibt hierzu der in seinem Buch I Mercanti del
Vaticano (Die Geschäftemacher des Vatikan): De Pedis war ein Mafiaboss aus der
berüchtigten Maglianabande, der wegen Drogenhandels, Raubüberfällen und Mord ab 1983
einige Jahre im Gefängnis verbrachte, dann aus unerfindlichen Gründen vorzeitig frei
kam, seine alte Tätigkeit wieder aufnahm und 1990 von einer rivalisierenden Bande
erschossen wurde. Er verdankte die spätere Überführung seiner sterblichen Überreste
von einem römischen Friedhof in die "ehrwürdige" Basilika nach Vermutungen der
Zeitung L’ unitá seinen guten Beziehungen zur mafioso-politischen Zentralfigur
jener Tage, dem Christdemokraten Giulio Andreotti, der wiederum beste Beziehungen zum
(inzwischen verstorbenen) Kurienkardinal Ugo Poletti hatte. Andreotti wollte sich
möglicherweise erkenntlich zeigen für einen Mord, der 1979 von Maglianaleuten am
Journalisten Mino Pecorelli verübt wurde, nachdem dieser eine Skandalstory über
Andreotti angekündigt hatte ... Eine kuriose Anekdote? Ein Einzelfall, über den man zur Tagesordnung
übergehen kann? Oder ein Schlaglicht auf einen Sumpf, der bis heute nicht trockengelegt
wurde?
Guarino nennt als Beginn der Verflechtung zwischen Mafia und dem
Vatikan die frühen 60er Jahre. Damals brachte der neu gewählte Papst Paul VI. aus seiner
Bischofsstadt Mailand einen Stab von Finanzberatern mit, der in römischen Kurienkreisen
bald den Spitznamen "mafia milanese" (Mailänder Mafia) erhielt. Einer dieser
Berater war der aus Sizilien stammende Spekulant und Finanzkünstler Michele Sindona.
Dieser hatte für den damaligen Erzbischof Montini schon Mitte der 50er Jahre Grundstück
und Kapital für ein Altenheim "aus dem Ärmel gezaubert", was Montini offenbar
sehr beeindruckt hatte. Doch das Geld stammte zum großen Teil von der Mafia.
Der Papst braucht gute Finanzberater. Es droht nämlich Unbill vom
italienischen Staat. Dieser bereitet eine Steuergesetzgebung vor, wonach Gewinne aus
Aktien und Wertpapieranlagen generell besteuert werden sollen – auch die des Vatikans. Die
immensen Gewinne des "Heiligen Stuhls" aus dem von Mussolini 1929 erhaltenen
Vermögen hätten sich
dadurch erheblich reduziert.
Sindona hatte eine Idee: Man müsste die Vatikangelder ins Ausland
schaffen. Die "Pflege" von Geldern in Steuerparadiesen war seine Spezialität.
Allerdings gab es damals noch keinen freien Devisenverkehr. Man musste also illegal
handeln.
Dass Sindona gleichzeitig rege Kontakte zur amerikanischen und
italienischen Mafia unterhielt, konnte für die geplanten Aktivitäten nur von Vorteil
sein. Auch dass die amerikanische Polizei ihn sehr bald der Beteiligung am Drogenhandel
verdächtigte und dies der römischen Kriminalpolizei mitteilte, behinderte seine
Mitarbeit im Vatikan nicht.
Doch er brauchte fähige Partner. Paul VI. ernennt 1968 seinen
Reisemarschall und Prälaten Paul Marcinkus zum Erzbischof und Direktor der Vatikanbank
IOR. Der aus Chicago stammende Marcinkus hatte kurz zuvor noch einen Schnellkurs bei
einigen amerikanischen Banken durchlaufen. Als 1975 der Mailänder Bankier Roberto Calvi
zum Direktor der Mailänder Banco Ambrosiano ernannt wird, ist das magische Dreieck
perfekt, die "Drei für ein Ave Maria", wie Guarino sich ausdrückt.
Gemeinsam schafft das Trio Sindona-Marcinkus-Calvi Riesenbeträge aus den
Kassen und Beteiligungen des Vatikans an der Steuer vorbei ins Ausland, von wo sie über
ein Netz kleiner lateinamerikanischer oder karibischer Banken gewinnbringend angelegt
werden.
Natürlich lassen sich über dieses Netz auch Gelder anderer "Kunden" am
Fiskus vorbeischmuggeln, woran man ebenfalls verdienen kann. Der gute
Name der Vatikanbank und der "Priesterbank" Ambrosiano lassen keinen
Verdacht aufkommen. Oder man kann gefälschte Wertpapiere in Umlauf
setzen und zu Geld machen. Oder man kann schmutziges Geld waschen. Zum
Beispiel aus dem kolumbianischen Drogenhandel. Nicht umsonst ließ der
Ex-Präsident von Panama, Noriega, der in den USA wegen seiner
Verwicklung in die kolumbianische Drogenmafia angeklagt war, 1989
verbreiten, der Vatikan könne ihm ja Asyl gewähren.
All diese kriminellen Machenschaften sind in Büchern und Presseberichten
vielfach analysiert worden. Gewissensbisse hatte offenbar keiner der drei Herren. Man war
schließlich überzeugt, die gute Sache der römischen Kirche zu fördern – und überdies
den Kommunismus zu bekämpfen. Dieses Ziel verfolgte auch die Loge P2, deren (in diesen
Tagen verhafteter) Koordinator Licio Gelli bei der Ernennung (und später möglicherweise
auch bei der Ermordung) Calvis seine Hand im Spiel hatte. Sindona unterstützte mit seinen
Mafiageldern unter anderem die Democrazia Cristiana, die ihm dafür politische
Rückendeckung gewährte.
Ab den Jahren 1973 und 1974 kommt das Trio (Calvi
allerdings erst ab 1975 auch als Direktor der Banco Ambrosiano) in erhebliche
Schwierigkeiten. Die Ölkrise lähmt die Geschäfte und lässt das Bankenimperium Sindonas
zusammenbrechen – und nach der Watergate-Affäre, die seinen Freund Richard Nixon zu Fall
bringt, kommt auch Sindona in die Schusslinie der Behörden. Er wird eingesperrt und es
droht ihm die Auslieferung nach Italien.
In den nun entstehenden Turbulenzen lässt der Vatikan sowohl
Michele Sindona als
auch Roberto Calvi fallen. Calvi versucht verzweifelt, den Bankrott seiner Bank abzuwenden. Die
Vatikanbank streitet jegliche Verantwortung für entstandene Lücken ab, obwohl sie von
Calvis Geschäften immer profitiert hatte. Als Calvi nach neuen Partnern sucht, wird er
von der Mafia, deren Gelder mit auf dem Spiel stehen, gewarnt: Einer seiner Mitarbeiter
wird angeschossen. Calvi wird schließlich 1982 in London unter der "Brücke der
Barmherzigen Brüder" erhängt aufgefunden – mit allen Anzeichen eines Fememordes der
Mafia. "Steine in den Taschen eines Toten sind eine Warnung an andere,
dass
gestohlenes Geld den Tod bringt", erklärt Robert Hutchison in seinem Buch Die
heilige Mafia des Papstes – womit er das Opus Dei meint, von dem gleich noch die Rede
sein wird (PS: Siehe den
Sachverhalt um den Tod Calvis und den Bankrott der Banco Ambrosiano).
Sindona wird nach Italien ausgeliefert und dort im Gefängnis mit einem
vergifteten Espresso ermordet.
Und Paul Marcinkus? Er kann seinen Posten zunächst noch behalten. Der
33-Tage-Papst Johannes Paul I. hätte ihn allerdings 1978 um ein Haar entlassen,
möglicherweise auch den Skandal um die Vatikanbank viel früher aufgedeckt. Doch in der
Nacht vor der geplanten Umbesetzung wichtiger Vatikangremien starb er eines unerwarteten
Todes. Angeblich war er krank. Doch der brasilianische Kardinal Lorscheider, der am
Konklave im August 1978 teilnahm, bestritt dies in einem Interview. Der Tod von Calvi und der Bankrott seiner Ambrosiano-Bank geht dennoch
nicht spurlos am Vatikan vorüber, dessen Verwicklung in die Affäre so augenfällig ist,
dass die Vatikanbank 1984 eine "freiwillige" Entschädigung von 250 Millionen
Dollar an die betrogenen Gläubiger auszahlte. Kardinal Paul Marcinkus, der vor einem
italienischen Haftbefehl hinter die Mauern des Vatikans flüchtete, wurde 1989 aus dem
Verkehr gezogen und in die USA zurückgeschickt.
Diese Abberufung steht nach Hutchison wohl in Zusammenhang mit einem
Kurswechsel im Vatikan: Mit Papst Wojtyla übernahm ein Parteigänger des Opus Dei die
Macht im Vatikan. Das Opus Dei, 1929 von dem spanischen Priester Escrivá gegründet, ist
eine katholische Geheimorganisation, die im Verlauf der 80er Jahre die vatikanischen
Finanzen unter ihre Kontrolle brachte. Im Gegenzug verlieh Wojtyla dem Opus den Status
einer "Personalprälatur". Das bedeutet, dass die Organisation nur noch dem
Papst unterstellt ist, also keiner Diözese und keinem Bischof mehr. Außerdem
beschleunigte der Papst die Seligsprechung des 1975 verstorbenen Gründers Escrivá, der
sich 1968 den spanischen Adelstitel "de Balaguer" hatte verleihen lassen
und sich seither Escrivá de Balaguer nannte. Die
Seligsprechung wurde tatsächlich in Rekordzeit vorangetrieben und im Jahre 1992
durchgeführt.
Der Weg des Opus Dei zur Macht führt an einer ganzen Reihe mysteriöser
Todesfälle vorbei, die Hutchison in seinem
Buch auflistet. Auch in die Calvi-Affäre und in die Machenschaften der P2-Loge waren nach
Hutchison von Anfang an dem Opus Dei nahe stehende Akteure verwickelt.
Dass die Verflechtungen des Vatikans
mit der Mafia auch heute noch keineswegs der Vergangenheit angehören, zeigt nicht nur die
1992 aufgedeckte Verwicklung des Erzbischofs von Monreale (Sizilien), Cassisa, in einen
Subventionsbetrug gegen die Europäische Gemeinschaft und weitere Mafiageschäfte. Seit
einigen Wochen wird auch gegen den Kardinal von Neapel, Michele Giordano, ermittelt. Sein
Bruder betreibt laut Presseberichten das traditionelle Mafiageschäft der Zinswucherei,
wobei er nicht nur den Namen und Titel seines Bruders als verkaufsförderndes Argument
einsetzte, sondern auch große Geldbeträge von diesem erhielt. Der Kardinal hatte
natürlich keine Probleme, größere Kredite der Vatikanbank zu erhalten. Als der Leiter
der neapolitanischen Filiale der Vatikanbank vor kurzem nach Rom reiste, starb er
unerwarteterweise an einem Herzinfarkt und kann leider von der Staatsanwaltschaft nicht
mehr vernommen werden ...
19.12.2009 –
Vatikan schützt den Namen "Papst" und "päpstlich", Freie Christen den
Namen "Christus" und "christlich"
– Vielleicht kommt es ja doch noch zu einer Einigung zwischen der
römisch-katholischen Kirche und den "Freien Christen für den Christus der
Bergpredigt aller Kulturen weltweit".
Die Freien
Christen haben die römisch-katholische Kirche verklagt, sich wegen der
unzähligen Gegensätze zu Christus in Zukunft nicht mehr "christlich"
nennen zu dürfen, sondern stattdessen "katholisch" oder
"römisch-katholisch". Auch die Bezeichnung "päpstlich" wird der
Vatikankirche nicht streitig gemacht, im Gegenteil. Gerne dürfe sie sich
nach Überzeugung der Freien Christen auch "päpstlich" nennen.
Den Schutz des Namens "Papst" und der Bezeichnung "päpstlich" hat nun
auch eine Meldung des Presseamtes des "Heiligen Stuhls" zum
Inhalt.
Kathnews.de schreibt:
"Das Presseamt des Heiligen Stuhls hat am
heutigen 19. Dezember 2009 eine ´Erklärung zum Schutz der Gestalt des
Papstes` veröffentlicht, wonach beispielsweise die Verwendung des
päpstlichen Wappens auf Internetseiten durch den Heiligen Stuhl
autorisiert werden muss. Wörtlich heißt es: ´Daher muss die Verwendung
all dessen, was sich direkt auf die Person und das Amt des Papstes
(Name, Bild, Wappen) bezieht, wie auch der Bezeichnung ´päpstlich`
ausdrücklich und im Voraus vom Heiligen Stuhl autorisiert werden.`
Diese Erklärung aus Rom
hätte eine Grundlage für die Einigung zwischen
Freien Christen und Katholischer Kirche sein, als es im Februar in
Freiburg 2010 in Deutschland zum Prozess kam. Die Richter,
wahrscheinlich selbst katholisch oder evangelisch, gaben der Kirche
recht, so wie sie auch laut Kirchenlehre verpflichtet sind.
2010
1.2. / 3.2.2010 –
Papst Johannes
Paul II. peitschte sich mit seinem Hosengürtel
– Es gibt ein neues Buch über Papst Johannes Paul II., geschrieben vom Haupt-Postulator seiner "Seligsprechung", dem polnischen
Hochwürden Slawomir Oder. Der Titel:
Perché è santo. Il vero Giovanni Paolo II raccontato dal postulatore
della causa di beatificazione (= Warum er heilig ist: der wahre Johannes
Paul II., dargestellt vom Postulator des Seligsprechungsverfahrens).
Kath.net schreibt unter anderem: "Johannes Paul II. verbrachte
die Nacht immer wieder auf dem nackten Boden. Ab und zu geißelte sich
der Papst, wie auch seine Mitarbeiter berichteten. ´In seinem Schrank
hing ein Hosengürtel, den der Papst als Peitsche verwendete`, berichtete
Oder." (27.1.2010)
Im Gegensatz dazu peitschte sich Jesus von Nazareth niemals selbst.
Sondern er peitschte die Opfertier-Händler aus dem Tempel hinaus, und er wurde
kurze Zeit später von den Römern – auf Verlangen der damaligen
Priestermänner und Theologen – ausgepeitscht.
Und vielleicht wären in der römisch-katholischen Kirche weniger
Kinderschänder-Verbrechen geschehen, wenn der Papst, statt mit dem
Hosengürtel auf sich selbst einzuschlagen, die im Vatikan bekannten
pädophilen Priester damit verdroschen hätte. Es hätte womöglich einen
heilsamen Abschreckungseffekt für die unzähligen Wiederholungstäter im
Talar gehabt, wenn der Papst richtig mit der Gürtel-Schnalle getroffen
hätte.
Die Frage bleibt natürlich: Warum musste sich der Papst überhaupt
peitschen oder warum hat er es getan? Um sich selbst im Zaum zu halten?
Auf jeden Fall: Hätte sich ein Leiter einer religiösen Minderheit mit seinem
Hosengürtel gepeitscht, wäre ihm der Hohn und der Spott der
kirchlichen Sektenbeauftragten sicher gewesen. Man hätte ihn entweder
für verrückt erklärt oder seinen geistigen Gesundheitszustand öffentlich
zumindest angezweifelt. Und die Bevölkerung hätte man z. B. vor dieser "Sekte mit extrem
masochistischen Zügen" gewarnt.
Handelt es sich aber um einen Papst,
dient derselbe Sachverhalt der "Seligsprechung",
und der deutsche Staat zahlt Jahr für Jahr Milliarden-Subventionen für
diesen Kult.
4.2.2010 –
Ausrottung der
Katharer durch die Kirche – Unerträgliche Heuchelei von Benedikt XVI.:
Er sprach von der "Liebe" ihrer Mörder
– Der reißende Wolf knüpft immer häufiger seinen Schafspelz nicht
richtig zu, so dass man sieht, was dahinter steckt. In einem 20-jährigen
Krieg rotteten die katholischen Heere in Südfrankreich auf Befehl von
Papst Innozenz III. die urchristlichen Katharer vollständig aus. Alle
wurden der Reihe nach aus Glaubensgründen ermordet, einschließlich
Frauen und Kinder. Der "Albigenserkreuzzug" (1209-1220) forderte
unzählige Opfer. Parallel dazu installierte die Kirche 1210 den
Franziskaner- und 1215 den
Dominikaner-Orden, welche die Nächstenliebe der Katharer imitieren und
die Menschen, die sich zu Zehntausenden den Katharern anschlossen, für
die römisch-katholische Kirche zurückgewinnen sollten. Das Ziel des
Ordens: "Die katholische Lehre zu verbreiten und die Ketzerei zu
bekämpfen" (Wikipedia, Stand: 4.2.2010; vgl. dazu
hier)
In einer Rede von Papst Benedikt XVI. am 2.2.2010 klingt das jetzt so:
"Dominikus setzte dieser Irrlehre [der Katharer] die Wahrheit des
Evangeliums entgegen, die in der Liebe zu den Mitmenschen konkreten
Ausdruck findet. Auf diese Weise haben die geistigen Söhne und Töchter
des heiligen Dominikus den Glauben in Europa erneuert und ihn als
Missionare in die fernsten Länder der Erde gebracht"
(katholisch.at).
10.4.2010
/ 7.1.2013 –
Die
Vergöttlichung von Joseph Ratzinger als neuer Christus. Oberster
Kardinal im Vatikan bezeichnet den Papst als "Christus". Papst sei "makellos".
Heißt das, dass er bald auch von der "Erbsünde" freigesprochen wird – wie angeblich Maria?
– Bei den Osterfeierlichkeiten im Vatikan wies der ranghöchste Kardinal
und mögliche nächste Papst, Kardinal Angelo Sodano, den
römisch-katholischen Gläubigen den Weg, auf dem sich die katholische
Lehre weiterentwickelt. Der ehemalige Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano huldigte
Joseph Ratzinger dabei mit den Worten: "Frohe Ostern, Heiliger Vater,
frohe Ostern, sanftmütiger Christus auf Erden, die Kirche ist mit dir!"
(zit. nach Der Tagesspiegel, 6.4.2010)
Papst Ratzinger wird hier
eindeutig als "Christus" bezeichnet. Das ist kein Versprecher gewesen
und auch kein Osterwunsch an zwei Personen, nämlich an den Papst und an
Christus. Nein, es ist eindeutig der Osterwunsch nur an eine Person,
nämlich an den Papst, und so heißt es ja auch "die Kirche ist mit dir"
und nicht etwa "mit euch".
Und eindeutig heißt es "Christus auf
Erden". Jesus, der Christus sei ja nach römisch-katholischer Lehre im
Himmel, und auf Erden sei nun der Papst sein angeblicher Stellvertreter bzw.,
wie hier beschworen, der Christus
selbst. Und damit kein Zweifel
daran aufkomme, was die Kirche meint, betonte Kardinal Angelo Sodano an
einer anderen Stelle seiner
Huldigung auch unmissverständlich, Benedikt XVI. sei "der makellose Fels
der heiligen Kirche Christi". "Makellos", das heißt normalerweise
"sündlos", rein, ohne jeglichen Fehl und Tadel. Doch kann man
so etwas über einen normalen Menschen sagen? Sicher nicht.
Darum wird der Papst für die Gläubigen hier auch als ein neuer "Christus"
vorgestellt, und als "Christus" muss er für die Kirche ja auch
"makellos" sein, was im kirchlichen Kontext aber – konsequent zu Ende
gedacht – auch bedeutet, nicht mit dem
"Makel" der Erbsünde "befleckt" zu sein. Nach dem Dogma von 1854 trifft
dies angeblich auf den Menschen Maria bereits zu. Doch vermutlich trauen sich die Herren der
Kirche diesen weiteren denkbaren Schritt noch nicht, eine Befreiung von
einer angeblichen "Erbsünde" auch für den Pontifex maximus, dem früheren
Oberpriester Roms, heute dem Papst. Den Papst als "Christus" zu
verehren reicht ja schon als fette Kröte, welche die Gläubigen zunächst
einmal schlucken und verdauen müssen.
Dabei entlarvt der Vatikan mehr und mehr seinen krassen Gegensatz zu
Jesus, dem Christus und zu seiner eigenen Bibel. Zunächst hat Jesus
niemals eine Papst eingesetzt, sondern er lehrte: "Einer ist euer
Meister, ihr aber seid alle Brüder!" (Matthäus 23, 8) Einen
späteren Papst hat er davon nicht ausgenommen. Dann lehrte er:
"Ihr sollt niemanden unter euch Vater nennen auf Erden; denn einer ist
euer Vater, der im Himmel ist (Vers 9). Die Kirche tut hier aber bewusst
und völlig offensichtlich das
krasse Gegenteil von dem, was Jesus lehrte. Und jetzt noch einmal eine
weitere Steigerung
an Ostern 2010 in Rom: "Benedikt XVI, du ´sanftmütiger Christus`!" Der
nächste krasse Gegensatz zu Jesus, der auch lehrte: "Wenn dann jemand zu
Euch sagen wird: ´Siehe, hier ist der Christus!, oder: Da!, so sollt
ihrs nicht glauben." (24, 23)
Und jetzt
tritt also Kardinalstaatssekretär Sodano auf, und huldigt: Hier ist Benedikt, der "sanftmütige Christus".
Diese Selbstbeweihräucherung hat
natürlich auch ablenkende Funktion. Denn unabhängig davon wird die Verstrickung von Joseph Ratzinger in die Pädophilenverbrechen seiner Kirche immer
deutlicher, und die Vorwürfe
reichen von Strafvereitelung bis hin zum erneuten Einsatz von
Kinderschänder-Verbrechern in der Jugendarbeit und gar der Weigerung,
einen solchen Straftäter, also einen Verbrecher, des Amtes zu entheben.
Dem versucht die Kirche eine zunehmende angebliche Vergöttlichung des Papstes
entgegen zu setzen. Diese Entwicklung konnte man jedoch schon zu Zeiten
von Papst Johannes Paul II. beobachten. So berichtet der Buchautor Dave Hunt von einem
Ereignis beim Weltjugendtag 1993 in Denver/USA und schreibt: "Gibt der Papst sich
einschmeichelnd als Christus auf seinem Thron und die Jugendlichen zu seinen
Füßen als seine Schafe aus ...?"
Wer Ohren hat zu hören, der höre! Wer einen Verstand hat, der gebrauche
ihn.
16.9.2010 –
Papstbesuch in
Großbritannien kostet ca. 24 Millionen Euro – Steuerzahler müssen 12-14
Millionen davon aufbringen
– Obwohl es in Großbritannien
nur 10 % Katholiken gibt, muss der Staat und damit alle englischen
Steuerzahler für den Besuch von Papst Joseph Ratzinger 12-14 Millionen
Euro von den insgesamt veranschlagten 24 Millionen Euro aufbringen
(dnews.de/nachrichten/)
– obwohl dieser Besuch nicht im Interesse der britischen Bürger ist und
die meisten Briten klar dagegen sind, dafür Geld auszugeben. Wie viel
Not könnte gelindert werden, wenn der Papst den Briten einfach alles
Gute wünschen würde und man einen großen Teil der dann eingesparten
Summe zur Linderung von Not und Elend verwenden würde. Dann hätte
wenigstens auch einmal der Papst etwas Praktisches getan (indem er
einfach mal dort bleibt, wo er ist) statt nur
hohle Segensworte zu verteilen.
Jesus kam auf einem Esel zu Menschen, sein selbsternannter "Nachfolger"
lässt sich als Ehrengast eines Staatsbesuchs hofieren. Jesus hat den
Menschen etwas gegeben, der Papst nimmt ihnen einen großen Teil ihrer
Steuereinnahmen.
4./5.12.2010 / 12.2.2011 –
Kinderschänderverbrechen: Aktenvernichtung im Erzbistum München-Freising / Akten
aus der Amtszeit von Papst Ratzinger verschwunden / Deutsche Politiker warten
auf "Anweisungen" des Papstes im Bundestag / In Tansania
mussten sich arme Menschen für den Papstbesuch verschulden / Die Kosten der
Papstbesuche / Papst hat sich selbst in Bundestag eingeladen
– "Immer wieder"
"umfangreiche Aktenvernichtungsaktionen" im Erzbistum München-Freising im
Hinblick auf die Sex-Verbrechen von Priestern an Kindern, so ein Gutachten. "Zum
Teil seien Akten in Privatwohnungen weggebracht worden, zum Teil seien sie im
Ordinariat für Unbefugte zugänglich gewesen"
(spiegel.de). Aus
der Amtszeit des heutigen Papstes fehlen die Akten völlig, was im
Gutachten beschönigend als "katastrophale Aktenpflege" bezeichnet wird.
Denn die Frage stellt sich: Wurden hier mögliche Beweismittel zur
Verbrechensaufklärung vernichtet, aus denen eine ganz andere Rolle des heutigen
Papstes bei den Verbrechen hervor gehen könnte als dies zugegeben wird? Oder
ganz natürlich gefragt: Warum sind die Akten wohl verschwunden? Eine Antwort
kann sich jeder selbst geben.
Ungeachtet dessen soll Papst Ratzinger am 22. September 2011 vor dem
Deutschen Bundestag zu den Politikern sprechen (vgl.
Keine-Papstrede-im-Bundestag)
das Oberhaupt des letzten absolutistischen totalitären Staates in Europa. Da wäre es natürlich für den Redner nicht vorteilhaft, wenn da plötzlich
die Akten auftauchen würden.
Grundsätzlich: Zur
katholischen Lehre über die Politiker und ihrer von der Kirche geforderten Unterwerfung unter den Papst
siehe hier.
"Verstimmungen"
soll es zwischenzeitlich gegeben haben, weil der Papst zwar die
"Einladung" von
Bundespräsident Christian Wulff (CDU) angenommen hatte, zum
Staatsbesuch nach Deutschland zu kommen, nicht aber die Einladung von
Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) aus dem Jahr 2006. Nun hat sich aber heraus
gestellt, dass der Papst bzw. der Vatikan selbst sich in den Bundestag
eingeladen haben. Dazu erklärte der Parlamentarische Geschäftsführer der
CSU-Landesgruppe im Bundestag, Stefan Müller, in einem Interview am
3.2.2011 mit dem
Deutschlandfunk:
"Der
Bundestagspräsident hat im Ältestenrat erklärt, dass der Wunsch des
Papstes an ihn herangetragen worden ist. Also, es war der Wunsch
des Vatikan, dass der Papst im Bundestag reden kann. Dieser
Wunsch sei über den Vorsitzenden der Bischofskonferenz an den
Bundespräsidenten weitergegeben worden" (3.2.2011;
dradio.de)
Zu den Kosten früherer Papstbesuche in
Deutschland:
1980: Papst Johannes Paul II., sieben Städte, geschätzte Kosten: ?
1987: Papst Johannes Paul II., fünf Tage lang, geschätzte Kosten: ?
1996: Papst Johannes Paul II, geschätzte Kosten: ?
2005: 122 Millionen Euro (Quelle: Katholische Nachrichtenagentur),
darunter jedoch auch die "Aufwendungen für die Pilger"
Hier einige Einzelposten 2005:
Herrichtung des Marienfeldes: 24,4 Millionen Euro
Aufwendungen für die Pilger: 42,7 Millionen Euro
Fremdpersonal: 12,2 Millionen Euro
Aufbau der Infra-Struktur: 18,3 Millionen Euro
2006: Gesamtkosten verschwiegen; Besuch dauerte doppelt so lange wie 2005 und
umfasste drei Städten statt eine wie 2005
Einige Einzelposten 2006:
Kosten für die äußere "Sicherheit" des Papstes, z. B.
Installierung von Flugabwehrraketen: 50 Millionen Euro
Bauten, Versorgung, Beschallung allein in München: 6 Millionen Euro
Geschätzte Gesamtkosten 2006: weit über Hundert Millionen Euro
Vieles konnte und kann jedoch überhaupt nicht beziffert werden: Das Anhalten der
Güterzüge für einen Tag in Bayern 2006, die Sperrung der Autobahn, der Bau einer
eigenen Autobahn-Ausfahrt an der A 3 nur für den Papstbesuch, die Schließung des
BMW-Werkes
während des Papstbesuchs, der Verdienstausfall der Geschäftsleute wegen der
Komplettabsperrungen. Und weiter: Die unterirdische Verlegung der Hochspannungsleitungen
auf dem Islinger Feld in Regensburg, um den Gläubigen einen besseren
Panorama-Blick auf den Papst zu ermöglichen und der "mehrere Jahre"
dauernde Rückbau in den ursprünglichen Zustand usw. usf.
Oder der unermessliche Aufwand der Medien.
Allein in Regensburg war nur der Bayerische Rundfunk mit 1000
Mitarbeitern ca. zwei Wochen lang im Einsatz.
2011: Dieses Mal vier Orte, extrem erhöhte Kosten, da bei
diesem Staatsbesuch unter anderem geplant ist: Rede im Bundestag in
Berlin, Messe im Freien in Berlin, Messe vor dem Domplatz in Erfurt,
Messe im Freien im Eichsfeld, Jugendfestival in Freiburg, Messe im
Freien in Freiburg (2006 waren es nur zwei Messen im Freien): Schätzung: weit über
100 Millionen Euro, eventuell sogar ein Mehrfaches.
In Thüringen hatte der
Staat z. B. schon unter Hochdruck den Papstbesuch auf Burg
Scharfenstein vorbereitet (Renovierung, Umbau, Straßen-Neubau).
Jetzt stellt sich heraus: Der Papst kommt lieber nach Etzelsbach.
Jetzt geht die Bauerei dort los.
Und da es ja diesmal ein "Staatsbesuch" ist, wird der
Bundespräsident oder dessen Vertreter womöglich bei den ganzen Messen
und vermeintlichen Hostienumwandlungen nebenher "dackeln".
Rechnet man bei allen diesen Aufstellungen die vielen Kosten mit ein, die sich unmittelbar aus den
Papstbesuchen ergaben und ergeben, liegt man mit Sicherheit bei den Kosten
noch deutlich höher im
Milliardenbereich als hier schon angegeben.
Denn den Afrikanern erging es schon weit schlimmer. In Tansania, wohin der
Papst im Jahr 1990 reiste, mussten die Dorfbewohner einer Region, die vom
Papst besucht wurde, natürlich auch die Sicherheitsvorkehrungen für den Papst
bezahlen. Die ehemalige Nonne Maria Lauda berichtete, dass die dortigen
Familien sich, um das zu ermöglichen, in der Höhe eines Monatslohnes
verschulden mussten (Bild, 4.2.2000).
Und wofür? Für katholische Segensworte, deren Nutzen umstritten sind.
Und vielen fragen sich auch, ob es nicht eine mögliche
Häufung von Katastrophen nach
manchen Urbi-et-Orbi-Worten gibt.
2011
14.1. / 1.5. /
8.5.2011 –
Seit dem 1. Mai
2011 gilt Papst Johannes Paul II. den Katholiken als "selig"
– Obwohl er selbst an der Parkinson-Krankheit litt und trotz Millionen
von Gebeten davon nicht geheilt wurde, habe Papst Johannes Paul II.
angeblich die französische Nonne Marie Simon-Pierre davon
"geheilt" und damit aus dem Jenseits ein angebliches Wunder vollbracht.
Die Nonne soll "plötzlich von der Parkinson-Krankheit befreit gewesen
sein, nachdem Johannes Paul in den Monaten nach seinem Tod in Gebeten um
Hilfe angefleht worden war". (dpa, 14.1.2011)
In Wirklichkeit ist
eine "Seligsprechung" vor allem ein einträgliches finanzielles
Geschäft für den Vatikan (eine Heiligsprechung kostet den
Antragstellern durchschnittlich 250 Millionen Euro, eine Seligsprechung
ist etwas günstiger) und ein Ablenkungsmanöver der Menschen von den
wirklichen Problemen.
Und auch darin entlarvt sich der Katholizismus als der
Baalskult der
Gegenwart. Während echte Christen unmittelbar zu Gott und Christus beten, rufen die
Katholiken vielfach ihre Päpste, "Seligen" und "Heiligen"
um Hilfe bzw. als so genannte "Fürbitter" an – wie
einst die Baals-Gläubigen ihre Baale, weswegen man den neuen
"Seligen" auch als "Johannes Baal II." bezeichnen
könnte. Der Katholizismus hat gleich antiken Götzenkulten ein System
angeblicher "Mittler" zu Gott installiert, obwohl Gott doch in jedem von
uns lebt und es keinen Mittler braucht, wenn das Kind zu seinem
Schöpfer, dem Vater-Mutter-Gott, spricht.
Der zentrale Augenblick der Zeremonie am 1.5.2011 war,
als Papst Joseph Ratzinger die Skulptur mit dem Reagenzglas küsste, das
Blut von Papst Wojtyla enthielt. Danach murmelte er die Formel, die aus dem Menschen
Wojtyla für viel Geld den "Seligen" Wojtyla machte
– zum Hohn von Jesus,
dem Christus und von allen Gottespropheten, für die dies alles ein
Gräuel ist. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
und ihr Adlatus, der Moslem-Kritiker und Bundesinnenminister Hans-Peter
Friedrich (CSU), schauten dabei jedoch gebannt zu, frei nach dem Motto:
"Ach, könnten wir doch auch in Politik bloß so zaubern!" Und nur ein paar Meter neben ihnen
stand ebenso ehrfürchtig der
katholische Diktator von Zimbabwe
Robert Mugabe,
der den Papst sehr verehrt.
Der neue "Selige" hatte im Jahr 2000 seinen Vorgänger Pius IX. "selig"
gesprochen, der unzweifelhaft verkündete,
dass Frau Merkel und Herr Friedrich später in die ewige Hölle müssen, wenn sie
trotz ihrer Papst-Huldigungen evangelisch
bleiben. Und Papst Pius IX. wiederum sprach den blutrünstigen
Menschenschlächter Petrus Arbues sogar
"heilig". Und
so spricht einer den anderen "selig" oder
"heilig", so dass man von
Abkömmlingen von Abkömmlingen von Abkömmlingen von Abkömmlingen sprechen
kann. Und das dumme Volk und seine politischen Führer huldigen der
Scharlatanerie des modernen Baalskults. Eine ausführliche Studie dazu lesen Sie
hier.
Auch das Datum der "Seligsprechung" hat es in sich. Der 1. Mai ist
der Tag der weltweiten Arbeiterbewegung, auch und gerade in Polen.
Doch die Arbeiter haben in Zukunft immer weniger zu lachen. Schon heute
bekommt ein Vorsitzender eines Bank-Konzerns etwa das 400-fache Gehalt
eines normalen Angestellten (vor einigen Jahren war es noch ca. das
30-fache), doch die Schere geht immer noch weiter auf, und die Arbeiter
fallen weltweit mehr und mehr nach unten. Und ob die Kirche die
Arbeiter auf Dauer ruhig stellen kann, die mehr und mehr aus dem
Mittelstand zurück in eine neue Unterschicht fallen?
So ist es doch kein Zufall, dass die römisch-katholische Kirche
ausgerechnet diesen Tag für die "Seligsprechung" ihres populären
Halbgottes ausgewählt hat. Wenn die neue Armut immer mehr um sich greift,
könnten sich doch alle Jahre wieder am 1. Mai die Arbeiter auf Johannes
Baal II. konzentrieren und ihn eventuell um Hilfe bitten, womit sie
abgelenkt sind von den Orten, an denen die Probleme tatsächlich gelöst
werden könnten.
Die Leiche des Papstes bekommt jetzt auch einen noch zentraleren
Verehrungsplatz. Aus den tiefer gelegenen Grotten des Vatikans
heraus mitten in das Kirchenschiff hinein – so ähnlich wie bei den
Totenkulten der früheren Baale.
Lesen Sie dazu auch die Meldungen über die
Konservierung der Leiche des modernen Baal
und über die
Wachsmaske, mit der man die Leiche überzogen hatte.
Vieles mehr erfahren Sie auch in dem spannenden Buch
Der polnische Papst
des Kirchenkritikers Hubertus Mynarek,
sowie in
Der Theologe Nr. 76 –
Der unheilige Papst Johannes Paul II.
18.2. / 14.7.2011 –
Plakate zum
Papstbesuch in Deutschland –
In Deutschland wagte bisher keine Plakatfirma, sie aufzuhängen. Es
werden nur Jubel-Plakate aufgehängt. Auch so kann man die Demokratie
unterwandern.
22.5.2011 –
Eine ganz
schlechte Idee der Lufthansa: Flugzeug nach Geburtsort des Papstes
benannt / Was löst der Segen des Papstes aus? / Sorge wegen des
Papstsegens im Herbst – Die
Lufthansa nannte ein neues Flugzeug des Typs Embraer 195 "Marktl",
benannt nach dem Geburtsort von Papst Joseph Ratzinger. Statt Sekt wurde
bei der Namenstaufe Weihwasser aus dem Weihwasserbecken von Sankt Oswald
in Marktl verwendet
(sueddeutsche.de).
Die Ehrerbietung für den Papst soll daran erinnern, dass Joseph
Ratzinger am 21.8.2005 mit einer Lufthansa-Maschine
segnend über Marktl und die Alpen geflogen ist. Unten, vor seinem
Geburtshaus, standen damals die Gläubigen mit brennenden Kerzen, um
unter dem Dröhnen der Flugzeugmotoren den Segen des "Pontifex maximus"
zu erspüren. Was die Lufthansa jedoch nicht bedacht hat, war,
dass unmittelbar nach diesem Segen damals die Flut kam.
Denn was geschah im August 2005 wirklich?
Am Donnerstag, den 18.8.2005 setzte der
Papst in Köln zunächst mit einem Boot über den Rhein, um daran zu erinnern, wie Jesus aus
einem Boot heraus den Elementen der Erde gebot und einen Sturm lenkte. Drei Tage
später, am Sonntagabend, den 21.8.2005, setzte das Flugzeug mit Benedikt XVI. vor
der Alpenüberquerung zum Sinkflug an, der die jetzige Namensgebung des Embraer-195-Flugzeugs begründete. Der Papst, der nach römisch-katholischem
Glauben gemäß dem Liber Ponitficalis zur Papstkrönung von 1596 [einem
Buch] als "Rektor der Welt"
bzw. "Lenker des Erdkreises" gilt, segnete aus dem
Flugzeug heraus die zahlreichen Menschen, die sich vor seinem Geburtshaus in Marktl am Inn versammelt hatten. Und gläubige Katholiken waren an diesem Abend
überzeugt, dass der Segen der ganzen Region zugute kommt.
Wenige Stunden später begannen in Marktl am Inn und andernorts in der
Alpen- und Voralpenregion jedoch die heftigen Regenfälle, die sich im
Laufe des Montag zu einem verheerenden Unwetter ausweiteten, das
wiederum die Hochwasserfluten an Loisach, Inn, Isar und Donau auslöste.
Der Papst betete nun trockenen Fußes aus Rom für die Opfer. Daraus ergibt sich jedoch auch die Frage: Hat am Ende der Segen des
"Rektors der Welt" den Regen ausgelöst? Zumindest hat der Segen die
Flut eindeutig beweisbar nicht verhindert.
Wenn Flugreisende jetzt das Flugzeug mit dem Namen
"Marktl" betreten, dann sollten sie sich lieber im
eigenen Gebet Gott anvertrauen statt dem Segen des Papstes zu vertrauen
und zu glauben, die Taufe des Flugzeugs mit Weihwasser hätte auch nur
den allergeringsten Schutzeffekt.
Vor diesem Hintergrund
ist es auch Besorgnis erregend, wenn Bischof Robert Zollitsch jetzt
anlässlich des Papstbesuches im Herbst in Deutschland davon spricht,
dass dieser Besuch zu einem Segen "für unser ganzes Volk" werde. Bischof
Zollitsch wörtlich: "Wir brauchen diesen Segen auf dem Weg in die
Zukunft?"
(domradio.de/news).
Kündigt Bischof Zollitsch damit indirekt den Beginn neuer
apokalyptischer Katastrophen an, die nach dem Papstsegen folgen?
Wir fordern: Keine Papstrede im Bundestag – damit
wenigstens dieser Ort, an dem so viele für das ganze Volk wichtige
Entscheidungen getroffen werden, verschont bleibt. Denn was mag ein
Segen eines Kinderschänder-Schutzherrn bewirken? Gutes sicher nicht.
30.5. / 1.8. /
26.11.2011 –
Letzte Folge der
Potter-Saga im Kino: "Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil
2" – Papst warnt vor Harry Potter. Fürchtet er die Parallelen zwischen
ihm und Lord Voldemort?
– Ab
dem 13. Juli
2011 war es so weit: In den deutschen Kinos war der letzte Teil der Harry-Potter-Reihe, Harry Potter
und die Heiligtümer des Todes, Teil 2 zu sehen. Einige Wochen später kam
der Papst nach Deutschland. Doch Harry Potter und der Papst sind keine
Freunde.
Im Jahr 2007
bezeichnete Papst Benedikt XVI. die
Harry-Potter-Bücher und -Filme und ihre Anliegen als "antichristlich" (Spiegel online, 21.7.2007).
Und wörtlich schrieb Joseph Ratzinger bereits als Präfekt der vatikanischen Glaubenskongregation (früher
"Großinquisitor" genannt) in einem Brief vom 7.3.2003: "Dies sind
subtile Verführungen, die unmerklich und gerade dadurch tief wirken und das
Christentum in der Seele zersetzen, ehe es überhaupt recht wachsen konnte"
(zum Konflikt um dieses Thema siehe kath.net/detail.php?id=11066).
Doch das katholische Christentum ist gar nicht wirklich christlich, sondern
ist
ein
Variante des "Baals"-Kultes, dem ein christliches Mäntelchen
umgehängt wurde, man könnte sagen, eine Weiterentwicklung des antiken
Baalskults für das westliche Abendland.
Im Herbst 2011 bekräftigte dann der Chef-Exorzist der Diözese Rom, Pater
Gabriele Amorth, die Verteufelung Potters: "Man denkt, Harry
Potter sei ein harmloses Kinderbuch, doch es führt zur Magie und daher
zum Bösen. Auch in Harry Potter hat der Teufel auf heimtückische und
schlaue Weise gehandelt, in Form von Magie"
(Kurier, 26.11.2011). Die Verteufelung Potters durch die Kirche
ist verständlich, wenn man die Parallelen zwischen Kirche und Papst
und dem dunklen Gegenspieler von Harry Potter, Lord
Voldemort, bedenkt. Denn Lord Voldemort praktiziert in der Potter-Sage einiges, was auch denen,
die den Papst und den Katholizismus kennen, bekannt vorkommt.
Lord Voldemort wollte z. B. alle Menschen ausmerzen,
die nicht so beschaffen sind wie er und Seinesgleichen, in der Potter-Saga die "Muggels"
(Nichtzauberer) und
"Schlammblüter", das sind von Muggels abstammende
Zauberer. Dies ist vergleichbar dem römisch-katholischen
Lehrsatz: "Deshalb muss sie [die Kirche] mit peinlicher
Sorgfalt alles entfernen und ausmerzen, was gegen den Glauben ist"
(Lehrsatz Nr. 382
in der katholischen Glaubenslehre). Und über viele hundert Jahre hatte
die Kirche auch tatsächlich die Macht, alle Menschen töten zu lassen oder zu
bekriegen, die ihren Glauben nicht teilten. Und grausame Täter gelten bis
heute als "heilig" oder "selig". Und die
Parallele geht sogar so weit, dass die Kirche über die Jahrhunderte z.
B. selbst diejenigen Juden vernichten ließ, die sich zum katholischen
Glauben bekehrt hatten; in der spanischen Inquisition nannte man sie
"Conversos".
"Schlammblüter" und "Conversos" gehören zwar
zur jeweiligen Gemeinschaft (der Zauberer bzw. der Kirche) dazu, haben aber eine andere rassische
Abstammung. Deshalb wurden sie von der Kirche umgebracht und waren auch
Zielscheibe des Rassismus von Lord Voldemort.
Der bekannte Kirchenhistoriker
Karlheinz Deschner schreibt:
"Nach
intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich
in Antike, Mittelalter und Neuzeit ... keine Organisation der Welt, die
zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen
belastet ist wie die christliche Kirche, ganz besonders die
römisch-katholische Kirche." (in:
Die beleidigte Kirche, Freiburg 1986, S. 42 f.)
Im Harry-Potter-Film bedient sich Lord Voldemort für sein Tun der so
genannten "Todesser" oder "Totesser". Das
erinnert unter anderem an die Eucharistie: Laut
römisch-katholischer Lehre essen die Gläubigen bei der Eucharistie real
(!) und ausdrücklich nicht symbolisch den Leib ihres Gottes. Zugespitzt
müsste man deshalb formulieren: Die Hostie kann als ein Leichenteil verstanden
werden. Der Eucharistie-Kult ist zudem ein furchtbarer Blutkult, da die
Gläubigen bzw. der Priester auch das Blut des getöteten Jesus
angeblich real (!) trinken, was von deren Gott zur Sühne
angeblich sogar
eingefordert worden sein soll. Es wird also nach kirchlicher Lehre real ein Stück "Leib"
gegessen und "Blut" getrunken, weswegen die Kirche ihre
Gläubigen damit faktisch zu
"Todessern" oder "Todtrinkern" macht (mehr dazu
hier).
Vergleicht man zudem die katholische Ernährungslehre (Der Mensch dürfe
alle Tiere
unbeschränkt zur Ernährung töten) mit dem
Vegetarismus im Urchristentum, so gilt auch im Hinblick auf den
massenhaften Fleischkonsum im kirchlichen Abendland (wofür in der
qualvollen Massentierhaltung Millionen von Tiere am Fließband geschlachtet werden):
Die Gläubigen sind "Todesser" von unzähligen Tieren aller Art.
Oder anders
formuliert: Durch ihre Essgewohnheiten verursachen sie den Tod von
unzähligen Tieren und auch von unzähligen Menschen. Denn mittlerweile
ist nachgewiesen: Der Fleischkonsum der Reichen mit seinem gigantischen
Futter- und Wasserverbrauch ist auch eine Hauptursache für die weltweiten
Hungersnöte. Die für den Fleischgenuss gemästeten Tiere der Reichen
fressen das Korn der Armen. Der Katholizismus ist also im wahrsten
Sinne des Worte eine
Todesser-Religion.
Im Harry-Potter-Film versucht Lord Voldemort, mithilfe so genannter Horkruxe
die Unsterblichkeit zu erlangen. Ein Horkrux (im Original "Horcrux") ist dort ein Teil der
Seele, der außerhalb des Körpers an verschiedenen magischen Orten aufbewahrt wird. Interessant ist
ein Vergleich mit der katholischen Reliquienlehre. Beides ist nämlich nahezu
identisch. Die
Körperteile "Heiliger" oder "Seliger" und auch von Päpsten werden später
auch an verschiedenen katholisch bedeutsamen Stellen in der Welt aufbewahrt,
z. B. in
Altäre eingearbeitet. Der Horkrux (Horcrux) bzw. die Reliquie sind also
nicht so ohne weiteres zu finden. Dabei legt die Kirche Wert darauf, dass die
Reliquien nicht einfach Leichenteile sind, sondern dass sie
eine seelische Ausstrahlung haben und mit der Seele des Verstorbenen, zu
dessen Körper sie gehören, in
Verbindung stehen. Genau wie bei den Horkruxen (Horcruxen) in der Potter-Saga. Es ist also in beiden Fällen eine Art magischer Unsterblichkeits-
bzw. Totenkult, auch wenn
sich die Details beim dunklen Lord Voldemort und dem Papst hier und da unterscheiden.
Und so wie Lord Voldemort in Panik geriet, als Harry Potter und seine
Freunde die
Horkruxe zerstörten, so würden der Papst und Seinesgleichen in innere
Aufruhr geraten,
wenn jemand Hand an die Reliquien legen und diese zerstören würde. Es
würde die Kirche ins Mark, ja im Kern ihrer Seele treffen, wenn sich
"Ungläubige" z. B. an verehrten Knochen vergreifen – wie an
den Horkruxen
von Voldemort. Tausende Menschen wurden deshalb ja auch schon in der
Vergangenheit von der Kirche gefoltert und hingerichtet.
Die Reliquien sind also die katholischen "Horkruxe".
Wären sie nicht mehr da, wäre der Spuk vorbei und dieser Totenkult hätte
eine Ende.
Ein Vergleich zwischen kirchlichen Kultgegenständen und Reliquien
einerseits und den Horkruxen andererseits ist also treffend.
Kultgegenstände und Reliquien sind zwar letztlich nur leere Hülsen, sind
aber auch mit der Macht gefüllt, die ihnen gläubige Menschen z. B. durch ihre
Gedanken- und Seelenenergien verleihen.
Und in dem Wort "Horkrux" steckt vielleicht auch nicht
zufällig das Wort "crux" = Kreuz. Und in der Bibel gibt es sogar den
Berg "Hor", an dessen Fuß der Oberpriester Aaron, der Vorläufer des
katholischen Kultpriestertums, begraben sein soll. Und das alles auch noch
nahe der Felsenstadt "Petra", was manchen an die
katholische Lehre vom angeblichen "Felsen" (= petra) erinnert, der Petrus
sein soll und was seither auf alle Päpste übertragen worden sein soll.
Zwar behauptet die Kirche, ihre Reliquien und Kultgegenstände wären
mehr als "Horkruxe", nämlich eine Art "Heiligtümer", vergleichbar den drei
"Heiligtümern des Todes" in der Potter-Saga, die noch eine weit größere Macht
haben als die Horkruxe, und die dem siebten Band der Harry-Potter-Erzählung
ihren Namen gegeben haben. Es sind dies der Elderstab, der im Duell
unbesiegbar macht, der Stein der Auferstehung und der Tarnumhang.
Doch die katholischen Kultgegenstände und Reliquien mit den "Heiligtümern
des Todes" in der Sage zu vergleichen, ist unangemessen, da
der katholische Kult nur eine Nachahmung bzw. Nachäffung dieser
esoterischen Archetypen (= "Muster") ist, die für manchen im
positiven Sinne Symbole für die
göttliche Welt sein könnten.
Lord Voldemort hieß mit bürgerlichem Namen Tom Riddle (= "Rätsel"). Das
ist ein ähnliches Wort wie das Wort "Geheimnis", das in der Bibel für
die "Hure Babylon" steht. Und wer steckt hinter diesem Wort
"Geheimnis"? Das "Geheimnis" bzw. "Rätsel" (= riddle) ist
die Kirche selbst, die sich vordergründig in den letzten Zeiten der
materialistischen Zivilisation anders gibt als sie im Wesen ist, um noch
viele Menschen in die Irre zu führen.
Lord Voldemort verwendete mehrfach den so genannten Avada-Kedavra-Fluch,
der Lebewesen auf der Stelle tötet. Das Wort "avad" stammt aus dem
Hebräischen und bedeutet "verloren gehen". Und dies
erinnert viele Menschen an das katholische "anathema sit", das
die ganze römisch-katholische Dogmatik durchzieht. Das Fluchwort
"anathema sit" = "der sei verdammt" = "ewig verdammt" bedeute
angeblich die niemals
endende Hölle für den davon Betroffenen, und es wird heute verharmlosend
meist mit
"der sei ausgeschlossen" oder "der sei mit dem Anathema
belegt" übersetzt. Doch in Wirklichkeit ist
es eine unendliche Steigerung
im Vergleich zu dem
Fluch Voldemorts.
Es gibt jedoch auch einen Unterschied: Der Avada-Kedavra-Fluch ist in
Askaban, einem Ort der Harry-Potter-Saga, verboten. In den katholischen
Dogmensammlungen wird das "Anathema-sit" aber ständig ausgesprochen.
Und der Garant dieses weit schlimmeren "Anathema-sit-Fluches",
Dr. Joseph Ratzinger,
durfte am 22.9.2011 sogar im Deutschen Bundestag sprechen, bekräftigte
am gleichen Tag im Olympiastadion in Berlin seine furchtbaren
Verdammnislehren und ließ die
deutschen Verfassungsrichter am 25.9.2011 zu sich ins Freiburger Priesterseminar
kommen. Aus diesem Grund haben viele Demokraten Angst um unsere gute
Demokratie und fürchten eine Unterwanderung durch die katholische
Dämonkratie. Vielleicht hatte der Papst in seinem Gefolge sogar
einen Exorzisten mit in den Reichstag genommen. Denn wer weiß, ob dort nicht ein Abgeordneter
sitzen könnte, der sich daran beteiligen würde, der Schlange den Kopf
abzuschlagen wie Neville Longbottom in der Harry-Potter-Erzählung. Oder
der Exorzist musste gar magisch gegen Harry-Potter-Anhänger im Bundestag
anbeten, die laut Papst "zersetzend" auf das kirchliche Christentum
einwirken.
Lord Voldemort ist im Film derjenige, der befiehlt, und andere müssen
ihm gehorchen. Wie in der katholischen Hierarchie, wo alles Wesentliche
ausschließlich ganz oben entschieden
wird. Der Papst
befiehlt und ordnet an. Und die Gläubigen müssen ihm gehorchen oder sie
sollen andernfalls in eine ewige Hölle. So steht
es eindeutig im Dogma. Und während Lord Voldemort über die Welt herrschen
wollte, so will dies die Kirche mit dem Papst an der Spitze auch. Und
nicht nur über diese Welt, sondern auch über die jenseitige. Und so wie in der letzten Folge
Harry Potter und die Heiligtümer des Todes, Teil 2 die
Zauberschule Hogwarts mit Feuerwerfern beschossen wurde, so ließ die Kirche alle
Zauberschulen von der Antike bis in die Neuzeit hinein in Flammen
aufgehen, und sie ließ nur ihren eigenen Zauber gelten, der letztlich ein
fauler Zauber ist und der sich nur aufgrund der Milliarden-Subventionierung durch die Staatsmacht
auf diese Weise halten kann.
Jeder, der sich nach kirchlicher
Lehre nicht dem Papst und der Kirche unterwirft, müsse also ewig in der Hölle
enden. So lauten
eindeutig die katholischen Dogmen. Das hätte Lord Voldemort für sich
und Seinesgleichen nicht drastischer formulieren können, was er
allerdings nicht getan hat. Hier also wieder ein Unterschied. Der Papst
und seine Religion übertreffen folglich den "dunklen Lord" bei weitem.
Alles in allem ist es sehr
verständlich, wenn Papst Benedikt XVI. und seine Exorzisten Harry Potter als "antichristlich"
verteufeln und dagegen protestieren.
Die Parallelen zwischen Lord Voldemort und den
vatikanischen Macht- und Absolutheitsansprüchen und dem damit
verbundenen Verdammnis-Zauber sind einfach zu schwerwiegend. In der Saga
ist der große Kampf weitgehend beendet. In der realen Welt züngeln
jedoch noch viele unerkannte Schlangen und sind noch viele Horkruxe
versteckt (vgl. unsere
Meldung vom 22.2.2007).
30.6.2011 –
Papst verleiht
41 neuen Erzbischöfen den "Blut-Schal"
– Der Katholizismus ist eine blutige Religion voller grausamer Bräuche.
Dies wurde auch jetzt wieder anlässlich der Verleihung des so
genannten Palliums an 41 ausschließlich von ihm ernannte neue
Erzbischöfe im Petersdom in Rom am 29.6.2011 deutlich. Das Pallium ist
ein Schal, in welche die flaumige Wolle aus dem Haarkleid von zwei ganz
jungen Lämmchen eingewebt wird, die dann einige Wochen nach der Schur
erschlagen werden müssen. So die Vorschrift der Kirche (siehe
vatikan_papst_internet_youtube.htm).
Das Pallium gilt als Zeichen der "Einheit" der Erzbischöfe mit dem
Papst. Doch im katholischen Sprachgebrauch bedeutet "Einheit" in
Wirklichkeit "Unterwerfung" (siehe
theologe18.htm#430).
Um diesen unzweifelhaften Sachverhalt jedoch zu beschönigen,
predigte der Papst bei diesem Anlass über das Jesuswort "Nicht mehr
Knechte nenne ich euch, sondern Freunde"
(vatican.va/homilies/2011).
Joseph Ratzinger erinnerte daran, dass ihm selbst mit diesem
Wort vor genau 60 Jahren bei seiner
Priesterweihe durch den berüchtigten Kardinal Michael Faulhaber
(einer "Stütze Hitlers") angeblich die "Vollmacht der Sündenvergebung"
zugesprochen wurde. Dies ist zwar eine unsinnige Anmaßung. Doch
psychologisch betrachtet ist eine angebliche "Vollmacht" ein
Gegengewicht zu einer "Unterwerfung", und der Papst hat diesen Spruch
sicher nicht ohne Grund gewählt.
Das mitgelieferte "Vollmachts"- bzw. Unterwerfungssymbol "Pallium" ist
dabei jedoch nur vordergründig
weiß. Denn das Blut der Lämmer wird symbolisch in die Schals mit
hinein gewebt. Für diese spezielle Gepflogenheit der Päpste und Erzbischöfe
müssen in jedem Jahr neu zwei unbedarfte und
hilfsbedürftige Tierkinder auf grausame Art ihr Leben lassen, und das sind bei weitem
nicht die einzigen Opfer dieser Art. Siehe dazu auch unsere Meldung
hier.
Doch diese beispielhafte
Grausamkeit ist ein Symbol für die Kirche, die in Wirklichkeit den
Blutopfer-Kult des
Baal praktiziert und nichts mit dem Menschen- und Tierfreund Jesus
von Nazareth zu tun hat, dessen guter Namen für das ganze
priesterliche Schaugepränge und Brimborium nur missbraucht wird. Keiner
der Jünger Jesu und keiner seiner Nachfolger trug jemals ein Pallium.
Wer sich jedoch mit dem Pallium schmückt, der wird früher oder später zum
Angeklagten, auf den eines Tages zurück fällt, was auch er seinen wehrlosen
Mitgeschöpfen antun ließ.
13.8.2011 –
Nach Irland
und Polen: Auch Kroatien widersetzt sich dreister vatikanischer
Machtpolitik. Nur Deutschland bückt sich
– Nach Irlands Premier Kenny ("Das
Irland des 21. Jahrhunderts wird sich nicht länger katholischer
Macht fügen") und Polens Premier Tusk ("Die Regierung kniet nicht vor dem
Klerus nieder, sondern nur vor Gott!") bietet nunmehr auch die
kroatische Regierungschefin Jadranka Kosor offen dem Vatikan die Stirn.
Über die Köpfe der kroatischen Justiz hinweg (die den Fall bereits
entschieden hatte) verfügte nämlich Papst Joseph Ratzinger, dass
Ländereien des Bistums Poreč (Istrien) den italienischen Benediktinern
zurückgegeben werden sollten, obwohl diese bereits 1975 dafür mit 1,7
Milliarden Lire entschädigt worden waren.
Um diese dreiste Macht- und
Geldpolitik der italienischen Ordenslobby um Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone durchzusetzen, ließ Benedikt XVI. den amtierenden
Ortsbischof Ivan Milovan kurzerhand für einen Tag suspendieren, damit
ein kommissarischer Bischof den Deal absegnen konnte. Mit diesem
Schachzug brachte Joseph Ratzinger aber nicht nur den kroatischen Klerus
gegen sich auf, sondern auch die kroatische Regierung und die
Öffentlichkeit, die die Einmischung in ihre Landesangelegenheiten
empörend findet.
Der Hintergrund ist auch hier viel Geld. Das Bistum
Poreč hat nämlich einen Teil der betreffenden Ländereien bereits
verkauft und müsste nun als Gegenwert weitere 30 Millionen Euro nach
Italien überweisen.
(europeonline-magazine.eu)
Nur in Deutschland huldigen die Politiker den Papst in einem selten
erlebten Ausmaß.
August / September 2011 –
Der Papst
war wieder in Deutschland
– Meldungen zum Papstbesuch und
zur Papstrede im deutschen Bundestag finden Sie auf nachfolgender Seite,
ungefähr beginnend bei
https://www.theologe.de/2011#Papst_im_Bundestag.htm,
und von dort an nach oben scrollen. Es wechseln sich Nachrichten zum
bevorstehenden und dann tatsächlichen Papstbesuch ab mit Meldungen zum
übrigen Zeitgeschehen. Weitere Nachrichten
zum Thema fanden und finden sich weiterhin auch auf
der Facebook-Seite der Freien Bürger für demokratische Werte:
Keine-Papstrede-im-Bundestag
11.10.2011 / 19.8.2018 –
Der "Lenker des Erdkreises" – Die nahende "Seligsprechung" von Papst Eugenio Pacelli (Pius XII.) durch Papst
Joseph Ratzinger (Benedikt XVI.)
– Pius XII. hat vor allem die faschistischen Diktaturen Europas
(in Spanien, Italien, Kroatien und Deutschland) gefördert oder gar
maßgeblich
mit herbei geführt und zum Holocaust geschwiegen (vgl. dazu das bekannte
Drama Der Stellvertreter von Rolf Hochhuth). Bei seiner Krönung am 12.3.1939 strömten die
Katholiken des faschistischen Italien frenetisch herbei. Pacelli wurde
im Stuhl mit Fischkopfmütze umher getragen. Dann wurde die
Fischkopfmütze, die vom babylonischen Gott Dagon
stammt, abgenommen, ihm dafür die Papstkrone (die "Tiara") aufgesetzt, und Eugenio Pacelli wurde mit folgenden Worten
faktisch zum
obersten Baalspriester des Kosmos gekrönt: "Empfange die mit einer
dreifachen Krone geschmückte Tiara und wisse, dass du der Vater der
Fürsten und Könige bist, der Lenker des Erdkreises!"
Papst Gregor IX. (1167-1241), der vor allem die Ermordung
Andersgläubiger voran trieb, nannte sich sogar "Herr und Meister über
das Universum, sowohl Dinge als auch Menschen" (zit. nach Peter
de Rosa, Gottes erste Diener), was allerdings nicht in das Ritual
späterer Papst-Krönungen aufgenommen wurde.
Der Titel "Lenker des Erdkreises" stammt aus dem offiziellen
katholischen Amtsbuch Liber Pontificalis von 1596. Nach dem 2. Weltkrieg hat es der Vatikan jedoch nicht mehr gewagt,
bei der Krönung eines neuen Papstes diese Macht-Formel vom
"Lenker des Erdkreises" zu verwenden (und seit Johannes Paul
I. wird auch die Tiara nicht mehr aufgesetzt).
Denn wäre der Papst wirklich der "Lenker
des Erdkreises" – weshalb konnte oder wollte er dann die große
Menschheitskatastrophe des 2. Weltkriegs mit 60 Millionen Toten nicht
verhindern? Indem er z. B. den Katholiken auf allen Seiten, die sich ja
gegenseitig massakrierten, die Exkommunikation androhte? Weshalb konnte
oder wollte er nichts gegen die vielen Kriege und Naturkatastrophen
danach tun? Und was bewirkt dann bis heute der Segen
"Urbi et orbi", der
Stadt und dem Erdkreis, den der jeweils amtierende Papst zweimal im Jahr
spendet? Und in der Welt sieht es immer schlimmer aus! Da kann doch
etwas nicht stimmen!
Aber vielleicht will ja Papst
Joseph Ratzinger gerade deshalb seinen Vorgänger Pius XII. unbedingt
selig und später auch heilig sprechen, weil er ganz bewusst an diesen
Anspruch "Lenker des Erdkreises", "Richter aller Richter" wieder
anknüpfen will? Nicht umsonst wird Pius XII., Eugenio Pacelli, in dem
Buch Die Politik der Päpste im 20. Jahrhundert von Karlheinz
Deschner so beschrieben: "Der Pacellipapst, verliebt in Macht und Herrlichkeit, ein
bühnenreifer Aristokrat, der dem Persönlichkeitskult schwirrende Flügel
verlieh, der die Wirkung seiner Auftritte berechnete, ´wie eine
Primadonna`, der sich in Menschenansammlungen badete, obwohl er sie
gefürchtet hat, der dabei vor Erregung zu vibrieren, zu zittern begann,
der sich, wie keiner seiner Vorgänger, ´lebendiger Petrus` nennen ließ,
... dieser Papst gerierte sich derart pharaonisch-hieratisch, dass es
selbst den vieles verkraftenden Monsignori missfiel: ´bis in die letzte
Faser seines Herzens ein Alleinherrscher`, der keine Mitarbeiter wollte,
sondern bloß Ausführende, Befehlsempfänger."
Insofern
könnte dieser Papst tatsächlich einem katholischen Idealbild
entsprechen.
Mehr Details zu Pius XII. z. B. bei
heise.de/tp/artikel/33/33999/1.html
Dass dabei
die Biographie des Papstes zeitgemäß umgeschrieben und vieles Schwarze
mit den üblichen Methoden (Weglassungen, Falschdarstellungen, falsche
Interpretationen, gezieltes Erzeugen von Missverständnissen,
Konstruktion neuer Zusammenhänge) weiß gewaschen wird, ist naheliegend.
Keine Organisation der Welt ist so gut im Fälschen von Geschichte
(bestes Beispiel: die angebliche "Konstantinische
Schenkung", die den Kirchenstaat begründet) oder im Erfinden von
"Wundern" und Legenden als die römisch-katholische Kirche.
[Die wichtigsten Fakten dazu
hinsichtlich Pius XII. demnächst hier auf dieser Seite]
Dass die Päpste bei alldem auch noch den Namen "Christus" in den Mund nahmen
und nehmen,
ist eine böser Missbrauch, denn mit Jesus, dem Christus, hat das alles
nicht das Geringste zu tun.
Siehe dazu auch neu:
Papst
Pius XII – der unselige Papst; auch als
Buch für 13,50 €
16.10. / 17.10.2011 –
Das Blendwerk des kirchlichen
Götzenkultes für die Menschen: Einige Tropfen Blut von Papst Karol Wojtyla
werden neben dem angeblichen Leib von Jesus verehrt –
"Spürbarmachung einer Person" – Gläubige beim Anblick der Blutstropfen
"überwältigt" – Staat soll Bevorzugung und Finanzierung des katholischen Kults endlich beenden
–
Am Sonntag, den 16.10.2011 war es so weit. Die Gläubigen durften in der
Sandkirche in Aschaffenburg ein Röhrchen mit einigen Blutstropfen von Papst
Johannes Paul II. auf dem Altar
der Kirche "sehen" und "verehren", so die katholischen Nachrichtenagentur
KNA.
(14.10.2011)
"Das Blut der Papstreliquie stammt von einer Blutprobe, die
dem schwerkranken Johannes Paul II. wenige Tage vor seinem Tod für eine mögliche
Bluttransfusion entnommen worden war." Doch dann ist der polnische Kirchenführer
doch im Alter von 84 Jahren verstorben, bevor es eine Möglichkeit für die
Transfusion gegeben habe. Dadurch blieb die Ampulle mit seinem Blut als
"Reliquie" erhalten
und wird jetzt auf mehrere Röhrchen verteilt weltweit verehrt. Z. B. wurde ein
Röhrchen durch Mexiko geschickt, um dort die Verbrechensbekämpfung zu
unterstützen. Doch so bekämpft man keine Verbrechen. Und gleich nach
Ankunft des Röhrchens hatten die Verbrechen auch sogleich zugenommen.
Wer sich von einigen Tropfen Papstblut von Karol Wojtyla
aber zumindest persönlich mehr Gottnähe erhofft,
der darf das ja im Rahmen der Religionsfreiheit
glauben. Und im Rahmen der Glaubensfreiheit darf sich ein Gläubiger auch mehr
Aktualität wünschen und zum Beispiel sagen: "Wenn schon Blut, dann frisches Ratzinger-Blut!" Denn Joseph Ratzinger
= Papst Benedikt XVI. gilt dem Kardinalstaatssekretär Angelo Sodano
bereits als lebender
"sanftmütiger Christus auf Erden" (Tagesspiegel, 6.4.2010), was
eine Ampulle mit seinem Blut sicher ebenfalls zu einem begehrenswerten Objekt
machen würde.
Bedeutsam an den Blutstropfen von Johannes Paul
II. ist weiter, dass diese auf dem "Ehrenplatz" einer
goldenen Monstranz den Gläubigen zur Verehrung dargeboten werden, auf
der normalerweise nur der angebliche reale Leib von Jesus in Form von
Backoblaten dargeboten wird. Und das heißt: Wenn in einer goldenen Monstranz nach katholischem Glauben sonst nur
angeblich echte Stücke des Leibes von Christus liegen, und
jetzt kommt noch Original-Blut des letzten Papstes hinzu, dann kann dies
als eine Art Vergöttlichung auch dieses Papstes verstanden werden: Der
angebliche Leib von Jesus und das Blut des "seligen" Karol Wojtyla sind
in dann nämlich der Verehrung vereint.
Auch aus diesem Grund sind einige Gläubige extra nach Aschaffenburg
gefahren, um das Röhrchen mit der dunkelroten Flüssigkeit aus der Nähe zu sehen. Die Kirche war
schließlich übervoll und 450 Gläubige waren beim Anblick der Blutstropfen
"überwältigt" (Main-Echo, 17.10.2011). Die Federführung bei diesem
Blutkult-Spektakel hatte die polnisch-katholische Mission vom Untermain. Prälat
Stanislaw Budyn predigte, das Blut diene der "Spürbarmachung einer Person".
Und bereits am 22.10.2011 wird die Blutreliquie den Gläubigen der benachbarten
Stiftskirche zur Verehrung angeboten und mit neuen Pilgerscharen ist zu rechnen.
Während nun katholische so genannte "Sekten- und Weltanschauungsbeauftragte"
vor kleineren Gemeinschaften warnen und viele davon für verrückt erklären, wird
dieser Kult von ihnen aber als "real" bezeichnet. Hier muss deshalb
der Staat endlich handeln und sich aus dem Religionswahn ab sofort heraus halten.
Das heißt: Der moderne katholische
Baals-Kult sollte endlich nicht mehr privilegiert, bevorzugt und mit Milliarden
staatlich subventioniert werden. Wem der Anblick des Röhrchens und dergleichen
etwas wert ist und wer dabei die Nähe von K. Wojtyla spürt, der kann ja spenden. Aber die Steuergelder werden für anders
dringendst gebraucht.
10.2.
/ 17.2.2012 –
Vatikan-Dokument verkündet Tod von Benedikt XVI. bis November 2012 und
Kardinal Scola aus Mailand als möglichen nächsten Papst – "Lodernder Machtkampf"
–
Paukenschlag aus dem Vatikan: Kurienkardinal Castrillón Hoyos
schreibt: "Kardinal
Romeo verkündete selbstsicher, so als wenn er dies genau wisse, dass der Heilige
Vater nur noch 12 Monate leben werde. Er prophezeite bei seinen Gesprächen in
China [im November 2011] den Tod von Benedikt XVI. innerhalb der nächsten 12
Monaten" (10.2.2012, zit. nach
abendzeitung-muenchen.de).
Joseph Ratzinger habe auch bereits Kardinal Angelo Scola aus Mailand zu seinem
Nachfolger bestimmt.
Und ebenfalls fast zeitgleich mit diesen beiden Paukenschlägen – hinsichtlich des Schicksals der 1983 im Vatikan entführten Emanuela Orlandi und den verratenen Vatikan-Geheimnissen der Gegenwart
– wurde der Chef der renommierten Vatikan-Bank IOR, Ettore Gotti
Tedeschi entlassen.
Ettore Gotti Tedeschi ist ein Nachfolger des legendären IOR-Chefs Paul Marcinkus
(1971-1989). Er soll versucht haben, "die
undurchsichtige Organisation" IOR an "internationale Standards" heranzuführen
(focus.de, 30.5.2012).
So habe es z. B. viele Konten gegeben,
die offiziell als Konten von Priestern und Nonnen geführt wurden, um die
kriminelle Geldwäsche damit zu tarnen
(corriere.it/cronache/12_giugno_01/).
"Priester
eröffneten Konten und gaben die Geheimzahlen an die Mafia weiter. Die konnte
Gelder im Vatikan parken, deren Herkunft so verschleiern und sie per Homebanking
weiterleiten."
(Stern, 6.6.2012)
Im Jahr 2012 wurde nun der "Camerlengo", der Kammerdiener von Papst
Benedikt XVI., Paolo Gabriele, verhaftet – das bisher einschneidendste Ereignis im
Zusammenhang verschiedener Enthüllungen unter dem Stichwort "Vatileaks". Oder
hängen die verschiedenen Kriminalereignisse weit mehr zusammen als man vielleicht denkt. Der
Kammerdiener "hat dem
Papst das Essen gebracht, er hat ihm das Bett gemacht und beim Ankleiden
geholfen. Näher als der Kammerdiener Paolo Gabriele konnte Benedikt XVI. kaum
jemand kommen" (bild.de,
29.5.2012). Möglicherweise ging ihm dabei aber auch auf, dass das
Vatikan-Brimborium nur Schall und Rauch ist. Immerhin hatte er auch schon Papst
Johannes Paul II. gedient und dabei entsprechende Erfahrungen gesammelt. Jetzt
wurde er durch Sandro Mariotti ersetzt, über dessen bisherige Biografie bis
jetzt nichts bekannt wurde. Paolo Gabriele wird die Weitergabe vertraulicher
Vatikan- und Papst-Dokumente vorgeworfen, und dem dreifachen Familienvater drohen nun nach römisch-katholischem bzw.
Vatikan-Recht 30 Jahre Haft im Vatikan-Gefängnis wegen "Verletzung des
Postgeheimnisses",
realistisch seien
"bis zu acht Jahre".
Doch der Papst selbst kann den ehemaligen Kammerdiener nach "Artikel
III, Absatz 2"
des Kirchenrechts auch wegen "Verletzung
des päpstlichen Geheimnisses"
exkommunizieren, was einer späteren "ewigen Hölle" gleich kommt
(bild.de, 17.6.2012) – die grausamste aller menschlich überhaupt denkbaren
Strafen, wenn der Papst darüber tatsächlich verfügen könnte. Nun könnten
natürlich die deutschen Politiker einwenden, das ist alles Unsinn, da glauben
wir nicht dran, und sie pilgern wie bisher in den Vatikan, um sich mit
Joseph Ratzinger fotografieren zu lassen. Doch wenn das nach ihrer Meinung "Unsinn"
sein soll, dann müssten auch sie selbst für diese Meinung in die ewige Hölle.
Und dann stellt sich auch die Frage: Warum wird dieses Religions-Imperium dann
mit Milliarden an Euro staatlich subventioniert? Für den Familienvater Gabriele
ist es jedenfalls kein "Unsinn",
wenn er so gläubig ist, wie er dargestellt wurde. Er glaubt dann an diese mögliche Strafe,
die schlimmer ist als alle Todesstrafen zusammen, und er zittert vor ihr.
"Alle Beschäftigten im Vatikanstaat haben eine
Schweigepflicht. Wer für die Kurie arbeiten will, muss in Latein auf die
Bibel schwören, ewig zu schweigen."
(focus.de, 7.6.2012)
Der devot auftretende Paolo Gabriele wurde wegen seiner höchsten Vertrauenswürdigkeit bisher immer
liebevoll "Paoletto" genannt (welt.de, 2.5.2012), um seine Zugehörigkeit
zur "Familie" zu betonen. Doch in der
Wohnung von Paolo Gabriele in der Via di Porta Angelica fand man nun auch noch nicht versandte Briefe an den Autor
Gianluigi Nuzzi, der eben erst sein Buch Sua Sanità ("Seine
Heiligkeit") mit bisher unbekannten Fakten über den Papst und sein Leben
veröffentlicht hat. Nuzzi "pries ... seine
Veröffentlichung ... als aufklärerischen Akt, auf den die
Informationsgesellschaft ein quasi heiliges Recht habe. Seine Gewährsleute seien
gute Überzeugungstäter, denen es um das Wohl der Kirche und Italiens gehe. Geld
sei natürlich nicht an sie geflossen" (welt.de, 29.5.2012). Seine Informantin nennt Gianluigi Nuzzi "Maria". Und der
Vatikan hat nun seine ersten "Kanonen" gegen Nuzzi abgefeuert. Eben
weil seine
Enthüllungen wahr sind, klagt der Vatikan nun gegen Autor und Verleger wegen
"Diebstahls" dieser Wahrheiten. Paolo Gabriele ließ zudem vier
Schubladen voller Belastungsmaterial offen in seiner Wohnung zurück, als die
Gendamerie ihm schon auf den Versen war. "Hatte
er vergeblich einem Schutz vertraut, der in seinen Augen verlässlicher und
stärker war als die Befugnisse Georg Gänsweins?",
schreibt welt.de (4.6.2012). Oder war am Ende gar gewollt, dass Gänswein
die Akten finden sollte? Und warum?
Georg Gänswein selbst gilt als verschwiegen und
damit als sehr "geeignete"
Besetzung an
der Seite von Joseph Ratzinger. Von ihm wird berichtet, er habe einst sogar
dem "Schweigeorden" der Kartäuser beitreten wollen.
Nun versucht man im Vatikan, weitere
Aufdeckungen einzudämmen.
Dafür sprechen aktuelle Pressemeldungen um das Pfingstfest herum, z. B. "Vatikan
sucht weitere Verräter" (bild.de, 27.5.2012). Wobei ein "Verräter"
oder
einer, der "Hochverrat" begeht, ja
auch derjenige sein kann, der endlich eine lange als "dunkles Geheimnis"
gehütete Wahrheit ans Licht bringt.
Sicher ist mittlerweile, dass Paolo Gabriele kein Einzeltäter ist. Es ist sogar
von einem bloßen "nützlichen Sündenbock" bzw. einem "unbedeutenden Mittelsmann"
die Rede (ntv.de, 30.5.2012), von einem "Bauernopfer", wie italienische
Medien schreiben. Pater Eberhard von Gemmingen, langjähriger Chef der der
deutschsprachigen Redaktion von Radio Vatikan, glaubt, dass Gabriele "unter
Druck gesetzt oder erpresst worden ist" (focus.de, 2.6.2011). Doch von
wem, warum und womit? Paolo Gabriele hatte auf jeden Fall – anders als
Tausende von zölibatären Würdenträgern – ein sehr sensibles privates Umfeld, das
unbedingten Schutzes bedarf. Er ist Familienvater und hat drei
Kinder, die ja ebenfalls im Vatikan leben, und Gabriele gilt als treusorgender
guter Familienvater. Doch spätestens seit der
Entführung der
jugendlichen Vatikanbürgerin Emanuela Orlandi 1983 im Umfeld des
Machtkampfes zwischen Mafia und Vatikanbank gilt der Vatikan als kein
sicherer Ort für Kinder; ganz unabhängig davon, dass dort auch unzählige Akten
über Kinderschänder-Verbrechen von straflos davon gekommenen Priestern unter
"päpstlicher Geheimhaltung" unter Verschluss gehalten werden.
Eine weitere These ist, "dass
Paolo Gabriele dem Papst helfen wollte, [Kardinalstaatssekretär Tarcisio] Bertone
loszuwerden, weil er dem Papst nicht gut tue" (focus.de, 30.5.2012).
Dabei sei ein "geräuschloser Austausch"
angedacht. Ein Freund Paolo Gabrieles äußerte
gegenüber der papstfreundlichen Turiner Zeitung La Stampa, "dass
Gabriele von ´jemand Wichtigem` dazu gebracht worden sein, die Dokumente
aufzubewahren". Dann sei er
"entweder plötzlich verrückt geworden, oder
er ist in eine Falle geraten", indem er
"Geheimnisse" der Kirche an Dritte weiter gab.
Die renommierte Zeitung Il Giornale
legte Papst Benedikt XVI. zuletzt den Rücktritt nahe
(focus.de, 28.5.2012), angeblich als "Schock-Signal", in Wirklichkeit
wohl aus anderen Gründen. Immer mehr wird nämlich deutlich, dass im Vatikan offenbar
eine Art "Bandenkrieg" tobt, wie mittlerweile mehrere italienische Zeitungen
schreiben.
Doch man kann davon ausgehen, dass
überwiegend Tatsachen enthüllt werden. Am 3.6.2012 wurden auch bereits die nächsten Dokumente an die
italienische Zeitung La Repubblica gesandt. Obwohl Paolo Gabriele 30 Jahre Haft
drohen, hat offenbar ein anderer seine Aufgabe übernommen. Wie nahe die
Aufklärer dabei dem Hochsicherheitstrakt vatikanischer Geheimnisse kommen,
bleibt abzuwarten. Dazu gehören u.a.:
Die Dokumente im Besitz der La
Repubblica haben es aber offenbar auch so in sich. Denn ihnen liegt
ein Schreiben bei, "in dem die Entfernung
des Kardinalstaatssekretärs Tarcisio Bertone sowie des Privatsekretärs des
Papstes, Georg Gänswein, bekannt als der ´schönste Priester Roms`, gefordert
wird" (krone.at, 4.6.2012), möglicherweise eine Anspielung auf einen
weiteren Bereich, in dem es "Geheimnisse" geben könnte. Und wer Gänswein
und Bertone tritt,
trifft auch Ratzinger, denn vor allem Gänswein und Ratzinger treten meist gemeinsam auf: "Wie sie im
Flugzeug beieinander sitzen, die roten Teppiche gemeinsam abschreiten, im
´Papamobil` durch die Straßen fahren. Hinzu kommt, dass die beiden täglich
zusammen spazieren gehen, um den Rosenkranz zu beten ..." (bild.de, 6.6.2012)
Allerdings macht der Anschein
folgenden Sinn: "Der oder die Dokumentenenthüller haben offensichtlich Bertone und Gänswein in
Verdacht, hinter der Williamson-´Begnadigung`
zu stehen", der Wiederaufnahme des abtrünnigen rechtsradikalen Bischofs in die
römisch-katholische Kirche. Angeblich habe man Benedikt XVI. verschwiegen, dass
Bischof Richard Williamson auch den Holocaust leugne. Doch selbst wenn das
stimmen würde: Im Vatikan gewinnt die
erzrückständige Bruderschaft St.-Pius-X. unter Papst Ratzinger zunehmend an
Einfluss. Bei einem Treffen ihrer Priester hat sich z. B. einer ihrer Priester
mit Tonsur-Frisur – einer Glatze mit Haarring – und mittelalterlichem Gewand
gezeigt wie die früheren Folterknechte und Inquisitoren.
Schon im Juli 2012 sollen die
Pius-Bruderschaft Personalprälatur der römisch-katholischen Kirche sein und
damit offiziell nur Joseph Ratzinger unterstellt. Hier einige
Positionen der neuen Großmacht in Rom, deren immer größerem Einfluss sich
der Kammerdiener Paolo Gabriele und einige andere offenbar entgegenstellen
wollten.
"Fast
kein Mädchen sollte zu irgendeiner Universität gehen … Man braucht keine
Universität, um das meiste von dem zu lernen, was Mädchen unterrichtet zu
werden brauchen, zum Beispiel Hauswirtschaft, Einrichtung und Unterhalt
eines Heims, Pflege und Erziehung der Kinder, die geistige und soziale
Vorbereitung auf die Ehe." (Bischöflicher Hirtenbrief von Bischof
Richard Williamson vom 1.9.2001, zit. nach williamsonletters.blogspot.de/2009/02)
"Wir ändern unsere Positionen nicht, aber wir haben die Intention, Rom
zu bekehren, das heißt, Rom zu unseren Positionen zu führen."
(Bischof Bernard Tissier am 1.2.2009, zit. nach
cfnews.org/Tissier-090201.htm)
Und einer der neuen Machthaber unterhalb des alleinigen Kirchenführers Joseph
Ratzinger ist Kardinal Raymond Leo Burke aus den USA, den Ratzinger 2008 "an die
Spitze der ´Apostolischen Signatur` berufen" hat, "dem höchsten Gericht des
Vatikan, das zugleich eine Art Verfassungsgerichtshof ist" (Der Standard,
11.6.2012). Zwar ist der Papst selbst die so genannten "Judikative" im
Vatikan, das heißt oberster Richter. Aber wenn er gerade mal selbst nicht
entscheidet, weil ihm z. B. anderes wichtiger ist, dann gibt es eben diesen
Verfassungsgerichtshof, der, wie in jeder anderen Diktatur auch, dem obersten
Führer, in diesem Fall dem Papst, Urteile zur Vollstreckung oder Verabschiedung
vorschlagen darf.
Vatikan-Sprecher Federico Lombardi versucht derweil, die Gemüter der Gläubigen
dennoch zu beruhigen und ließ verlauten: "Der Papst ist der Fels, auf den wir uns
alle stützen." Nach christlicher Lehre ist jedoch Christus der "Fels",
der Anker im eigenen Herzen, doch die Kirche hat Christus faktisch durch den
Papst ersetzt, sei es Borgia oder Ratzinger (mehr dazu
hier).
20.10. / 9.11.2011 / 30.4.2013 –
Borgia und das Wesen
des Papsttums – Parallel zur
Enthüllung von Vatikan-Skandalen (oft unter dem Stichwort "Vatileaks")
zusammengefasst, gaben TV-Filme Einblicke in den Vatikan um das Jahr 1500. Die ZDF-Sendereihe
Borgia über Papst Alexander VI. (Foto rechts) und seine Familie fand großes Interesse
und gab manche Einblicke in das Wesen des Papsttums. Auch die
US-Fassung über den berühmten "Stellvertreter Gottes", Papst Alexander VI.,
wurde im
Fernsehen ausgestrahlt, bei Pro7. Sie trägt im Original den Titel The
Borgias, auf Deutsch Borgias. Sex, Macht, Mord, Amen.
Der berühmte Papst Alexander VI., der Spanier bzw. Katalane
Rodrigo de Borgia (Borja), wurde am 11. August 1492 zum "Nachfolger Petri" gewählt.
Wer in Kürze nachlesen möchte, welche Bestechungsmittel er dabei anwandte, siehe
hier.
Zwei Monate später (am 12.10.1492) landete Christoph Kolumbus in Amerika und der
größte Völkermord aller Zeiten an den Indianern begann (über 80.000 Tote). Mit dem ersten Gold aus
der Süd-Amerika-Beute von den ermordeten Indianern ließ Papst Alexander VI. dann
die Decke von Santa Maria Maggiore in Rom verzieren und mit dem Symbol seiner
Familie versehen (Friedhelm von Othegraven, Litanei des Weißen Mannes,
Struckum 1986, S. 115).
Im Jahr 1495 erließ Papst Alexander VI. dann z. B. die Bulle Intercaetra,
in der es heißt, "dass man barbarische Völker unterwirft und dem echten Glauben
zuführt" (S. 120) – ein Programm zur Evangelisierung der Welt. (PS:
Am 11.10.2012, einen Tag vor dem 520. Jahrestag der Landung von Kolumbus in Amerika, ließ Papst Benedikt XVI. dann
ein Glaubensjahr zur "Neuevangelisierung" der Welt ausrufen.
Ursprünglich hieß es sogar am 12.10.).
In Spanien selbst war die Papst-Borgia-Zeit auch die "große" grässliche
Zeit des Großinquisitors und
Priors Tomás de Torquemada (1420-1498; Bild links). Sein Wirken in ganz Spanien für die
reine römisch-katholische Lehre führte dazu, dass über 10.000 Menschen
lebendig auf den Scheiterhaufen verbrannten und unzählige weitere gefoltert und
in ihrer Existenz ruiniert wurden. Kardinal Rodrigo de Borgia von Valencia, der bereits
in Rom weilte, war begeistert von diesen Säuberungen und
ließ 1484
zusammen mit Papst
Sixtus IV. sein großes Lob für die Massenmorde an Abweichlern und Zweiflern am
katholischen Glauben sowie an Juden und Moslems in seine spanischen Heimat übermitteln. Auf
Papst Sixtus IV. folgte noch im selben Jahr 1484 Papst Innozenz VIII. Denn Papst Sixtus IV. steigerte
sich am 11.8.1484 so in einen Tobsuchtsanfall hinein – weil die italienischen
Mächte den Krieg gegen Venedig mit einem Waffenstillstand beendeten statt den
Krieg fortzusetzen – dass sein Wüten über den Friedensschluss zu einem Schlaganfall mit Atemstillstand
führte. Seinen Nachfolger, Papst Innozenz VIII., einen der schlimmsten
"Hexenverfolger", sah man dann in der ZDF-Folge 1 von Borgia
1492 sterben. Da half auch Muttermilch aus dem Busen einer jungen Frau nichts
mehr, um den Papst wieder zu kräftigen. Auch hat man womöglich drei zehnjährige Jungen mit einem Aderlass
ermordet, um mit ihrem Blut Innozenz VIII. doch noch einmal aufzupäppeln
(Wikipedia, Stand: 20.10.2011). Doch auch
dies
misslang, und es kam nun die Zeit von Papst Rodrigo de Borgia, genannt Alexander VI.
Zur Zeit von Papst Alexander VI. wirkte in Florenz auch der Gottesprophet und Seher
Girolamo Savonarola. Er sah den Tod von Alexanders Vorgänger Innozenz voraus
und forderte die Kirche auf, "all die überflüssigen Kelche und Kreuze
aus Gold und Silber" einzuschmelzen und den Erlös an die Armen zu
verteilen (zit. nach
Das Weisse Pferd Nr. 4/03), was natürlich weder Alexander VI. überhaupt in
Erwägung zog noch sonst
irgendein Papst, und was auch Benedikt XVI. nicht tat, weil es dem Wesen der
Kirche und ihrem eiskalten Prunk nicht entspricht und
was auch Papst Jorge Bergoglio
nicht tut, auch wenn er manchmal den Anschein erweckt, in diese Richtung
handeln zu wollen.
Auch die kirchlichen
Zeremonien bezeichnete Savonarola als wirkungslos. Der Prophet ließ sich vom
Borgia-Papst nicht mit einem Kardinalshut bestechen, da er vermutete, dass er wohl
bald darauf im Vatikan vergiftet würde, und er forderte stattdessen die
Absetzung des Papstes. Darauf hin bekam Alexander VI. einen Wutanfall und
erklärte:
"Er muss sterben,
und wäre er ein zweiter Johannes der Täufer" (mehr dazu in dem Buch
Das Kettenopfer).
Am 23.5.1498 wird Savonarola darauf hin gehenkt und sein Körper anschließend
verbrannt. Man könnte sagen: Problemlösung "auf Päpstlich".
Als im Jahr 1503 schließlich auch Alexander VI. nach elf Jahren
auf dem "Heiligen Stuhl" starb, war ein anderer
Kirchenkritiker 19 Jahre alt, Martin Luther. Und als Papst folgte auf Alexander
VI zunächst Papst Julius II. (Guiliano delle Roverè; Papst von 1503-1513), der
1492 dem Borgia-Papst Alexander VI. im Zweikampf um den Heiligen Stuhl noch
unterlegen war. Luther nannte ihn später "Blutsäufer". Ein weiterer Papst,
der in dem TV-Drama bereits eine größere Rolle hatte, war der dicke kindlich
jugendliche Kardinal Giovanni de´ Medici. Als Papst Leo X. folgte er Julius II. auf
dem Papstthron von 1513-1521.
Von ihm stammt der Satz: "Wie viel die Fabel von Christus Uns und den Unseren genützt hat,
ist bekannt." (zit. nach Horst Herrmann, Kirchenfürsten, 1992, S. 142)
Dann folgten Hadrian VII. (1521-1523;
möglicherweise vergiftet; soll dafür aber bald "selig" gesprochen werden) und
Clemens VII. (Giulio de´ Medici, 1523-1534). "Unglücklicherweise" wurde ihm
ein
schmackhaftes Pilzgericht aus Grünen Knollenblätterpilzen serviert. Darauf hin
folgte Paul III. (1534-1549), der in dem Borgia-Drama im ZDF als
junger
Allesandro Farnese von den Filmemachern sehr sympathisch gezeichnet wurde. Laut
Otto von Corvin waren Papst Paul III. jedoch "Blutschande, Mord und ähnliche
Verbrechen ... geläufig. Er vergiftete sowohl seine eigene Mutter wie seine
Schwester" (Pfaffenspiegel, zit. nach Wikipedia, Stand: 20.10.2011).
Paul III.
war bereits vor der Papstwahl von Rodrigo de Borgia Apostolischer
Protonotar in Rom und wurde dann mit 26 Jahren von Borgia zum Kardinal ernannt. Und da seine
andere Schwester Giulia (in der ZDF-Verfilmung gespielt von Marta Gastini) die
Geliebte von Alexander VI. war, ernannte ihn Alexander VI. 1493 auch zum
"Generalschatzmeister" der römischen Kirche.
Die Borgias – darunter der bekannte
Papst-Sohn Cesare Borgia (eine Hauptrolle im ZDF-Film neben der Papsttochter Lucrezia Borgia), Kardinal und Fürst (Vorbild für den Roman Il
principe, Der Fürst, von Niccolò Machiavelli) – sind bei aller
Brutalität und den Morden in dem Fernsehfilm dennoch so gezeichnet, dass sich Fernsehzuschauer trotz allem mit ihnen identifizieren sollen
– vor allem
Alexander VI. selbst, der von dem sympathischen John Doman gespielt wird. Selbst die
extrem papstfreundliche Zeitung Bild muss zugeben: "War es
wirklich so schlimm wie in ´Borgia`? Nein – viel schlimmer!" Und: "Die ZDF-Serie lässt auch
sonst manches aus, woran sich der Vatikan nicht gern erinnert." (bild.de,
17.10.2011)
Mord war einer der Nebenverdienste für Papst Alexander VI.
Ein Beispiel: Der permanenten
Bedrohung durch seinen Bruder Dschem überdrüssig, der sich im Vatikan als Flüchtling
aufhielt, schickte etwa der osmanische Sultan Bajasid II. Papst Alexander VI.
40.000 Golddukaten, für die er Dschem ermorden solle. Doch so billig war die
Hilfe des Papstes nicht zu haben. Borgia wartete ab. Weitere 200.000 Dukaten
musste der Sultan nachlegen. Für diesen Betrag ließ Papst Alexander VI. dann Dschem vergiften. (Nigel
Cawthorne, Das Sexleben der Päpste, Köln 1999, S. 195 f.)
Und um die Einnahmen nicht versiegen zu lassen, "sorgte
Papst Alexander dafür, dass die Kardinäle bald vergiftet wurden, die er zuvor
ernannt hatte. So konnte er nicht nur ihren Kardinalshut erneut verkaufen,
sondern auch alle ihre Besitztümer einstreichen, die auf die Kirche übergingen –
soll heißen auf Papst Alexander" (Cawthorne, S. 195). Papst Alexander VI.
ließ weiterhin Mörder einfach laufen, sofern eine hohe Freilassungs-Gebühr an
den Papst bezahlt werden konnte. Der Papst
bemerkte dazu: "Der Herr will nicht den Tod des Sünders, sondern dass er zahlt
und lebt" (S. 195). Bei durchschnittlich ca. 14 Ermordeten pro Tag in Rom
damals eine wichtige Einnahmequelle für den Vatikan. Und noch vieles mehr ...
Bildnachweise:
Rechts oben: Papst Rodrigo de Borgia, Alexander VI; Foto
gemeinfrei
Links: Tomás de Torquemada, Großinquisitor Spaniens und Freund von Papst
Alexander VI., brachte über 10.000 Abweichler von der katholischen Lehre
lebendig auf die Scheiterhaufen in einen grässlichen Tod; Foto: GNU-Lizenz für
freie Dokumentation
Rechts unten: Grab von Papst Alexander VI. (Rodrigo de Borgia; links) zusammen mit dem
zweiten Borgia Papst Kalixt III. (Papst von 1455-1458; rechts) Die Gebeine der
beiden Borgia-Päpste werden von den Gläubigen in Rom in der Kirche Santa
Maria in Monserrato verehrt. Foto: Lalupa; GNU-Lizenz für freie Dokumentation
18.10. / 20.11.2011 / 13.2.2012
–
Papst Benedikt XVI. ruft mit seinem
apostolischen Schreiben (= Motu proprio) Porta fidei ein neues "Jahr
des Glaubens" und der "Neuevangelisierung" aus, das im kommenden Jahr, am
11.10.2012, beginnen soll. Was bedeutet das?
– Es war zunächst "zufällig" oder nicht der Jahrestag
des Beginns der Eroberung Amerikas durch die katholischen Eroberer Europas.
Am 11.10.1492 erreichte Kolumbus Amerika, die Bahamas-Inseln, und am 12. Oktober
gingen die Eroberer an Land. Und am 12. Oktober sollte ursprünglich das neue
"Glaubensjahr" beginnen, so erste Verlautbarungen im Oktober und November 2011.
An diesem Tag begann 1492 der größte Völkermord (80
Millionen Tote) und die
größte Zwangschristianisierung der Geschichte, nach Papst Johannes
Paul II. eine "glückliche Schuld". Was
Johannes Paul II. damit meinte, führte Papst Benedikt XVI. bei einer Rede am 13.5.2007 in
Brasilien näher aus. Die Eroberung und Zwangschristianisierung sei in Wirklichkeit die
Erfüllung der "Sehnsucht" der Indianer gewesen. Wörtlich sagte der Papst damals u. a.:
"Welche Bedeutung hatte aber die Annahme des christlichen Glaubens für
die Länder Lateinamerikas und der Karibik? Es bedeutete für sie, Christus
kennenzulernen und anzunehmen, Christus, den unbekannten Gott, den ihre
Vorfahren, ohne es zu wissen, in ihren reichen religiösen Traditionen suchten.
Christus war der Erlöser, nach dem sie sich im Stillen sehnten. Es bedeutete
auch, mit dem Taufwasser das göttliche Leben empfangen zu haben, das sie zu
Adoptivkindern Gottes gemacht hat; außerdem den Heiligen Geist empfangen zu
haben, der gekommen ist, ihre Kulturen zu befruchten, indem er sie reinigte und
die unzähligen Keime und Samen, die das fleischgewordene Wort in sie eingesenkt
hatte, aufgehen ließ und sie so auf die Wege des Evangeliums ausrichtete.
Tatsächlich hat die Verkündigung Jesu und seines Evangeliums zu keiner Zeit eine
Entfremdung der präkolumbischen Kulturen mit sich gebracht und war auch nicht
die Auferlegung einer fremden Kultur ... Ihre Weisheit brachte die
Urvölker glücklicherweise dazu, eine Synthese zwischen ihren Kulturen und dem
christlichen Glauben zu bilden, den ihnen die Missionare anboten"
(vatican.va/speeches/2007/)
siehe auch:
Christoph Kolumbus 1998 von den Indianern nachträglich zum Tod
verurteilt).
Kein Wunder, dass die Indianer bei diesen mehr als dreisten Worten gegen
Benedikt aufbegehrten, was die Kirchenhierarchie in Rom aber nicht weiter
störte.
Was das "Glaubensjahr" betrifft, legte der Vatikan dann doch den Beginn auf den
11.10. fest, als die Flotte des Kolumbus noch nach dem Land, von dem man seit
dem 11.10. schon wusste, Ausschau hielt – womöglich, um dieser Parallele
auszuweichen. Der 11.10. ist auch der Jahrestag des Beginns des 2.
Vatikanischen Konzils am 11.10.1962 in Rom und der
Jubiläumstag des Erscheinens des neuen Katechismus am 11.10.1992.
Doch auch das 2. Vatikanische Konzil und der Katechismus haben alle früheren Verdammungsurteile der Kirche und damit
auch ihre blutigen Folgen bestätigt.
Weder vom Borgia-Papst Alexander VI. (siehe oben)
noch von seinem Nachfolger, dem "Blutsäufer" Julius II. (so Martin Luther) noch
von anderen verbrecherischen Päpsten zu vielen Dutzenden hat sich die Rom-Kirche
je distanziert. Im Gegenteil. Und mit Jesus, dem Christus, hat das alles ohnehin nicht das Geringste zu tun. Worum es
bei diesem katholischen Glauben, der den Namen "Christus" nur als Worthülse
benutzt, wirklich geht und was der Papst zum Glaubensjahr unter anderem schrieb, siehe
hier.
Lesen Sie dazu auch die spannende Erzählung
Die Tür des Glaubens (Porta Fidei)
über einen Kirchenführer, der im Jenseits die "Tür des Glaubens" sucht.
25.11.2011 –
Immer mehr
Astral-"Wunder" als Voraussetzung für Seligsprechungen
– Während es in der Welt mehr und mehr drunter und drüber geht, wird in Rom u.
a. über die Voraussetzung der Seligsprechung des Priesters Johannes
Evangelist Wagner
(1807-1886), dem Beichtvater der franziskanischen Nonnen aus Dillingen in Bayern, intensiv nachgedacht.
Mangels "Wundern", welche die "Seligen" beweisbar zu ihren Lebzeiten vollbracht
hätten, geht man im Katholizismus nun fast ausschließlich zu Astralwundern über,
welche ein Verstorbener angeblich aus dem Jenseits bewirkt haben soll.
Voraussetzung dafür ist, dass sich ein gläubiger Katholik im Diesseits findet,
der genau diesen jenseitigen Katholiken um ein Wunder bittet, und, wenn dieses
dann eingetreten sei bzw. vom Vatikan "bestätigt" werde, diesem zuschreibt.
So geschehen bei der Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. im Jahr
2011, der die Nonne Marie Simon-Pierre 2005 aus dem Jenseits von der
Parkinsonschen Krankheit geheilt haben soll. Ein Jahr zuvor, 2004, hatte der
Papst selbst den österreichischen Kaiser Karl I. nach einem ähnlichen
Muster "selig" gesprochen. Die polnische Nonne
Maria Zita Gradowska wurde 1960
angeblich vom österreichischen Kaiser (1887-1922) aus dem Jenseits von ihren
Krampfadern geheilt, nachdem die Nonne immer wieder gebetet habe, Kaiser Karl
möge ihr die Krampfadern doch weg nehmen. 38 Jahre nach dessen Tod sei ihm dies
dann gelungen, was diesem dann die "Seligsprechung" gebracht hat. Zu Lebzeiten
ließ Kaiser Karl I. im 1. Weltkrieg 1916 zwar Giftgas gegen das italienische
Heer einsetzen, was ihm den Namen "Giftgas-Karl" einbrachte. Dieses
Kriegsverbrechen hat aber die Seligsprechung nicht verhindert. Denn schließlich
sollen die Krampfadern von Frau Gradowska ja tatsächlich verschwunden sein.
Auch der selige Papst Pius IX.,
der ein jüdisches Kind in den Vatikan entführen
ließ und für immer seinen Eltern wegnahm, weil ein katholisches Dienstmädchen
den Jungen katholisch "notgetauft" hatte, schaffte zu Lebzeiten keine
Wunder, obwohl er für seine spätere Seligsprechung unbedingt selbst ein "Wunder"
vorlegen wollte. "Als er eines Tages
einem Gelähmten begegnete, rief er ...dem Krüppel zu: ´Steh auf und wandle!`
[und imitierte damit ein Wort von Jesus]. Doch das Wunder blieb aus und der
Lahme brach mit einem Schmerzensgeheul wieder zusammen, während der Papst außer
sich geriet" (zit. nach Josef Leute, Der Ultramontanismus in Theorie und
Praxis, Berlin 2010, S. 205).
Dies war offenbar nicht der einzige Versuch des Papstes, zu heilen.
Und der Generalvikar von Nimes, Emmanuel
d'Alzon, war von der Heiligkeit Pius IX. so überzeugt, dass er dessen Wäsche zu
Heilungszwecken verschickte"
(Der Spiegel Nr. 38/1977). Auch das brachte nicht
die gewünschten Erfolge. Nichts funktionierte, so dass auch hier erst eine
spätere Anrufung des toten Pius im Jenseits durch einen fanatischen diesseitigen
Anhänger das notwendige "Wunder" hervorbrachte. Pius IX. hätte nun vom Jenseits
aus nach einer Anrufung einen Tumor sofort geheilt. Mit dieser Geschichte wurde
er dann doch "selig".
Und auch der kurzzeitige Papst Johannes Paul I.
(1978) habe nach seinem schnellen Tod, vermutlich durch eine gezielte
Überdosierung eines Herzmittels,
den Magentumor eines Italieners aus dem Jenseits beseitigt – eine Geschichte,
die für eine baldige Seligsprechung schon in der Schublade liegt.
Und auch bei Johannes Evangelist Wagner
muss jetzt wie fast immer das Jenseits nachdrücklich mithelfen. Und eine Geschichte dazu gibt es
auch hierzu: 1922 habe sich eine junge Katholikin 36 Jahre nach seinem Tod
offenbar ohne Zustimmung der Friedhofsverwaltung auf
das Grab (!) von Pater Wagner gelegt und ihn um Heilung von einer
lebensbedrohlichen Krankheit gebeten, worauf sie genesen sei
(augsburger-allgemeine.de,
25.11.2011).
Diese Methode könnte vielleicht auch bei Papst Pius XII. helfen, für
dessen Seligsprechung noch ein Wunder fehlt und dessen Grab in der Krypta des
Petersdomes ist. Wenn sich z. B. eine kranke Nonne finden würde, die sich – wie
beim Grab von Pater Wagner – immer
wieder auf das Grab legen würde und den toten Papst dabei um Genesung bittet, könnte
dessen Seligsprechung möglicherweise beschleunigt werden. Zumindest könnte
es aus katholischer Sicht einen Versuch wert sein. Und vielleicht könnte man für
diesen Versuch auch gleich mehrere Nonnen darum bitten.
Der weltanschaulich zur Neutralität verpflichtete Staat sollte jedoch endlich
damit aufhören, diesen katholischen Voodoo- und Totenkult – der eine einzige Verhöhnung des
großen Friedens- und Weisheitslehrers Jesus von Nazareth ist – mit Milliarden an Steuergeldern zu
finanzieren.
Lesen Sie dazu:
Der Theologe
Nr. 57 – Papst Pius XII. – Geplante Seligsprechung des Papstes, der zum
Holocaust schwieg
Und:
Karl I. und andere Selige und Heilige
der römisch-katholischen Kirche
20.11.2011 –
Papst in Benin
in der Wiege des Voodoo-Kultes – Voodoo auf katholisch
– Papst Benedikt XVI. kritisierte in Benin in Afrika während seines
Besuchs vom 18.-20.11.2011 auch "das Problem der doppelten
Zugehörigkeit" zum Christentum und zum Voodoo-Kult (stern.de,
20.11.2011). Dabei sind beide Glaubensrichtungen auf das Engste
verbunden, so dass man beim Katholizismus sogar von "Voodoo auf
katholisch" sprechen könnte. Siehe dazu die
Informationsschrift der Freien Christen Nr. 5: Voodoo auf Katholisch,
voodoo_auf_katholisch.pdf, die auch als Druckschrift gratis
erhältlich ist.
So wie der Frühkatholizismus einst die antiken
Götzenkulte und Baalskulte in sich
aufgesogen hatte, während man diese nach außen hin offiziell
bekämpfte, so ähnlich verhält es sich auch mit den Voodoo-Kulten. Man
bietet den
Gläubigen
"Voodoo auf katholisch", während man vor den nichtkatholischen Varianten
des Voodoo warnt, da diese "Hexerei" seien (z. B. links: Eine
Voodoo-Priesterin küsst den Boden; rechts: Der Papst küsst den Boden).
Die Nähe beider Religionen bestätigt auch der selige Papst Johannes Paul
II. in seinem Buch Die Schwelle zur Hoffnung überschreiten, Hamburg
1991, S. 110.
Dort schreibt der Papst: "An diesem Punkt scheint es mir angebracht, an
all die primitiven ´animistischen` Religionen zu erinnern, welche den
Ahnenkult an die erste Stelle setzen.
Er scheint, als seien die, die diesen Religionen anhängen, dem
Christentum besonders nahe ... Liegt
in der Ahnenverehrung vielleicht doch eine gewisse Vorbereitung auf den
christlichen Glauben in der Gemeinschaft der Heiligen ...? Es verwundert
daher nicht, dass die afrikanischen und asiatischen Animisten relativ
leicht zu Bekennern Christi werden, leichter als die Vertreter der
großen Religionen des Fernen Ostens ... Letztere ... sind ethische
Systeme, deren Betonung sehr stark auf dem Guten und auf dem Bösen
liegt." "Und eben weniger auf Kult und Magie", könnte man hinzufügen.
Und so erklärte Kurienkardinal Francis Arinze aus Nigeria auch, "ihm
komme es bisweilen vor, als wären die wahren Hüter des katholischen
Erbes südlich der Sahara zu finden" (Geo-Epoche Nr. 10/2003, Die
Macht der Päpste). Also dort, wo Katholizismus und Voodoo-Kult und
ihre magischen Kulte nebeneinander existieren und von den Gläubigen oft
gleichzeitig praktiziert werden.
Und bei der Darlegung dieser Details ist nun möglicherweise der Eindruck
entstanden, dass der Tod durch ein "Mordkomplott"
eintreten würde, auch wenn Romeo "das wörtlich nicht gesagt habe"
(spiegel.de). Es
könnte auch eine "Lebenserwartungs-Prognose" gewesen sein.
Vatikan-Sprecher Federico Lombardi dazu: "Ich finde diese Gerüchte so
absurd und unseriös, dass ich all dies nicht einmal kommentieren will." Klar,
dass er so antwortet. Eine Frage bleibt aber: Warum spricht dann Erzbischof
Kardinal Paolo Romeo aus Palermo hinter vorgehaltener Hand über solche Dinge?
Oder warum schreibt Kardinal Hoyos, dass Kardinal Romeo dies tue? Focus.de
schreibt: "Vatikan-Kenner halten es trotz Dementi für möglich, dass der Vorgang
Teil eines Machtkampfes an der Spitze der römischen Kurie sein könnte", von
einem "lodernden Machtkampf" um den Posten des "Stellvertreters
Gottes" ist die Rede (focus.de).
Kardinal Angelo Scola aus
Mailand (links) – Nach Aussage eines Vatikan-Dokuments habe Kardinal Romeo gesagt, Scola
könnte noch in diesem
Jahr neuer Papst werden (Foto: Louis14; GNU-Lizenz für freie Dokumentation)
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone
(rechts)
– Ist er der Gegenspieler von Joseph Ratzinger?
(Foto: Twice25; GNU-Lizenz für freie Dokumentation)
Auch Paolo Kardinal Romeo erklärt mittlerweile, was er gesagt haben soll, habe
er nicht gesagt. Doch "das Dokument selbst", von Kurienkardinal Hoyos verfasst,
"wurde vom Vatikan nicht bestritten". "Auch der renommierte Vatikanist Andrea
Tornielli von der Tageszeitung ´La Stampa` meinte, das den Medien zugänglich
gemachte Dokument könnte ein weiteres Zeichen für einen internen Machtkampf im
Vatikan sein." Spiegel.de schreibt: Der Kardinal [Romeo] habe auch
keinen Zweifel daran gelassen, dass er zum engsten Zirkel des Papstes gehöre –
also genau wisse, was im Vatikan los sei. Er bilde, gemeinsam mit dem Erzbischof
von Mailand, Kardinal Angelo Scola, 70, und dem Papst gewissermaßen eine Troika.
Gegenüber, auf der anderen Seite der innerkirchlichen Grenzlinie, stünde der
päpstliche Generalsekretär Tarcisio Bertone, 77, mit seinen Freunden. Bertone
ist der zweite Mann im Vatikanstaat und zwischen ihm und dem Papst gebe es ´sehr
konfliktreiche Beziehungen`, so das mutmaßliche Romeo-Protokoll. Aber der
Staatssekretär sei so mächtig, auch das soll Romeo in China ausgeplaudert haben,
dass der Papst ihn zwar gern entlassen würde, aber nicht könne" (10.2.2012).
Dabei standen zuletzt auch mutmaßliche Aspekte des
früheren
Lebenswandels des amtierenden "Heiligen Vaters" in der Kritik.
Dass das – im übertragenen Sinne – Hauen
und Stechen im Vatikan bereits im vollen Gang ist, zeigen auch die Vorgänge um
den in die USA weg "beförderten" Erzbischofs Carlo Maria Viganò. Vigano deckte ein
Netzwerk von
Korruptionen im Vatikan auf und sei bei Kardinalstaatssekretär und
Kardinalkämmerer Tarcisio Bertone in Ungnade gefallen, was
wiederum diesen ins Wanken brachte. "Der 75-Jährige erhielt sogar eine
Morddrohung ... In dem Schreiben, das offenbar von einem intimen Kenner des
Vatikans stammte, hieß es, er sei unfähig, Entscheidungen zu treffen.
Mitarbeiter wähle er ausschließlich auf Basis persönlicher Freundschaft aus.
Nach Gerüchten widersetzt sich Bertone derzeit der vom Papst beschlossenen
Ernennung des Bischofs Francesco Moraglia zum neuen Patriarchen von Venedig und
favorisiert seinen Bewerber Aldo Giordano." (Der Standard, 31.1.2012)
Der Posten des neuen Patriarchen von Venedig ist dabei nur ein kleiner Fisch
gegenüber dem Posten, neuer angeblicher "Lenker des Erdkreises" zu werden.
Spiegel.de schreibt dazu am 17.2.2012:
"Doch auch wenn die Agenten der
Papstpolizei den einen oder anderen ´VatiLeaks`-Enthüller fassen, das chaotische
Durch- und Gegeneinander im gar nicht so heiligen Ländle mitten in Rom klärt es
nicht. Seilschaften – Anhänger mächtiger Kurienkardinäle oder
landsmannschaftliche verbundene Kirchentruppen – beharken sich seit
langem, Reformer stehen gegen Traditionalisten, und weder Papst Benedikt XVI.
noch sein Staatssekretär Tarcisio Bertone haben den Laden im Griff.
Klar ist nicht einmal, ob die beiden Top-Leute mit- oder gegeneinander kämpfen. ´Das wechselt`,
sagt ein Insider. Es gehe bei den vatikaninternen Streitereien, sagen
Vatikanologen, längst nicht mehr nur um konkrete Entscheidungen im Einzelfall.
Dahinter würden schon die Truppen für die nächste Papstwahl gesammelt".
Doch auch wenn ein angebliches Mordkomplott
gegen Papst Joseph Ratzinger in diesem Zusammenhang eine Erfindung ist und auf
der anderen Seite die Morddrohung gegen Kardinal Tarcisio Bertone ohne Folgen
bleibt, so gilt doch: Viele Päpste wurden in der Vergangenheit
tatsächlich ermordet, oft auf Veranlassung ihrer Nachfolger, z. B. Benedikt VI.,
der im Jahr 974 von einem Priester und Parteigänger des späteren Papstes
Bonifatius VII. ermordet wurde. Oder dem Papst wurde z. B. ein schmackhaftes
Grünen-Knollenblätter-Pilzgericht serviert. So kam 1534 Clemens VII. ums Leben,
was den Weg frei machte für Paul III. Zuletzt soll Papst Johannes Paul I.
1978 möglicherweise durch eine Überdosis des Herzmittels Digitalis plötzlich
"heimgegangen" sein (Stern, 4.5.2006). Der Vatikan verweigerte damals
eine Obduktion zur Klärung des überraschenden Todes nur 33 Tage nach seiner Wahl
zum Papst. Bei einem auch als solchen von der Kirche definierten Mord könnte ein
Katholik als "Märtyrer" übrigens "heilig" gesprochen werden ohne dass es zuvor
des mühsamen "Nachweises" eines "Wunders" bedarf bzw. einer angeblichen
Durchbrechung der Naturgesetze.
Auch viele Kardinäle wurden
bei internen Machtkämpfen ermordet, manchmal kurz nach ihrer Ernennung, so dass der Papst den wieder frei
gewordenen Kardinalshut gegen entsprechende Zahlungen gleich wieder neu vergeben
konnte.
PS: Bei nicht gewaltsam ums Leben gekommenen "Heiligen"
oder "Seligen" ist sonst
immer ein "Wunder" notwendig, das der "Heilige" oder
"Selige" aber auch noch aus dem Jenseits
vollbringen könne, wie z. B. der österreichische Kaiser Karl
I. ("Giftgas-Karl"), der 38 Jahre nach seinem Tod die polnische Nonne Maria
Zita Gradowska über Nacht von Krampfadern geheilt haben soll, was zu seiner
"Seligsprechung" führte.
PS: Kardinal Paolo Romeo, der laut Kardinal Hoyos in China über
den Machtkampf im Vatikan sprach, hat es in Sizilien vor allem mit
katholischen Teufelsaustreibungen zu tun. "In Sizilien leben die meisten der
Pfarrer, die von den Bischöfen hochoffiziell zu Teufelsaustreibern ernannt
wurden"
(alexandra-barone.suite101.de).
Es handelt sich um 80 römisch-katholische Würdenträger alleine in Sizilien,
denen der Kardinal kürzlich für ihre "ständige Bereitschaft" dankte, durch
Exorzismus "das Böse zu bekämpfen".
12.2. / 15.7.2012 /
25.12.2018 – Auswahl von
Stuhl-Petri-Inhabern, die im Verlauf von Intrigen im Vatikan ermordet oder eventuell ermordet wurden
– Berichte über ein angebliches Mordkomplott und tatsächliche Morddrohungen
gegenüber hohen Würdenträger im Vatikan, denen Machtkämpfe zugrunde liegen
sollen, waren eines der Gesprächsthemen vor allem in der italienischen
Öffentlichkeit Anfang 2012.
Blickt man in die Geschichte des "Heiligen Stuhls", dann ist diese auch sonst
voll davon. So können viele Morde an Päpste nachgewiesen werden und manchmal
kann man Vermutungen anstellen. Da die jeweiligen Täter Morde in der Regel zu
vertuschen suchen, kann grundsätzlich auch von einer hohen Dunkelziffer von
Morden ausgegangen werden. Immer ging es jedoch um innerkirchliche
Machtkämpfe; bis auf eine Ausnahme, als der "Heilige Vater" im Jahr 964 beim
Geschlechtsverkehr vom gehörnten Ehemann seiner Sex-Partnerin inflagranti, also
auf frischer Tat, ertappt wurde, worauf dieser ihm mit einem Hammer den Schädel
einschlug.
Ende 2011 hatten ZDF und Pro 7 auch Dokumentationen
über den "Heiligen Stuhl" unter Papst Alexander VI., dem
Borgia-Papst, gesendet, der ebenfalls eine große Blutspur hinterließ.
Nachfolgend eine Auswahl von Inhabern des Stuhles Petri, die im Verlauf von
Intrigen im Vatikan ermordet oder eventuell ermordet wurden (PS: Mit
Jesus von Nazareth hat der Stuhl Petri nicht das Geringste zu tun):
Papst Johannes VIII. (nach einer Legende 882 im Kampf gegen die arabischen
Sarzenen "gefallen"; wahrscheinlich jedoch im Alter von 30 Jahren vergiftet bzw.
zusätzlich mit dem Hammer erschlagen, weil das Gift nicht schnell genug zu
seinem Tod führte)
Papst Bonifatius VI. ("verstarb" 896 überraschend 15 Tage nach seinem
Amtsantritt, nachdem ihm "unsittliche Lebensführung" vorgeworfen wurde)
Papst
Stephan VI. (von innerkirchlichen Gegnern 897 verhaftet und in Haft erwürgt)
Papst
Romanus (897 nur wenige Woche nach seiner Inthronisation entweder zum Mönch
degradiert und vertrieben; oder überraschend "verstorben"; in diesem Fall
wahrscheinlich vergiftet)
Papst
Theodor II. (897, nur 20 Tage nach seinem Amtsantritt, ist auch dieser
dem Rufe nach "friedliebende Mann" ganz urplötzlich "verstorben")
Papst
Johannes IX. (Sollte dieser im Jahr 900 nur ca. zwei Jahre nach seiner
Inthronisation wie so oft "überraschend" verstorbene Papst tatsächlich eines
natürlichen Todes gestorben sein? Seine Todesursache ist unbekannt; genauso wie
die Todesursache des nur drei Jahre nach seiner Papstwahl auf einmal unerwartet
toten Papstes Benedikt IV im Jahr 903)
Papst
Leo V. (903 entweder bereits von Kardinal
Christopherus erwürgt, der sich darauf hin selbst zum Papst machte oder wohl erst von
dessen Nachfolger, Papst Sergius
III., erwürgt bzw. hingerichtet)
Papst Christopherus (machte sich 903 als Kardinal selbst zum Papst, wurde aber bereits im
Jahr 904 von seinem Nachfolger, dem wegen seiner Lebensweise "Pornokrator"
genannten Sergius III, gestürzt und "aus
Mitleid" hingerichtet; da die Umstände, wie er Papst wurde, nicht dem "kanonischen Recht"
entsprachen, wird er nicht mehr in der offiziellen römisch-katholischen Liste der Päpste aufgeführt)
Papst Johannes X. (928 auf Veranlassung von Marozia, die
im Alter von 15 Jahren die Geliebte von Papst
Sergius III. wurde,
ermordet, indem man ihn erstickte, um den aktuellen Günstling von Marozia, den nachfolgenden Papst Leo VI.,
stattdessen auf den Stuhl
Petri zu bringen; ein Detail am Rande: der ermordete Papst Johannes X. hatte ein gemeinsames Kind mit Theodora II.,
der Schwester seiner Mörderin; und auch Marozia hatte im übrigen ein gemeinsames Kind mit
einem Papst, mit ihrem Geliebten Papst Sergius III.; auch dieses Kind wurde
selbst Papst, nämlich der später unter ungeklärten Umständen "verstorbene" Papst Johannes XI.)
Papst
Leo VI. (928 oder 929 unter nicht näher bekannten Umständen ermordet)
Papst
Stephan VII. (931; ebenfalls unter nicht näher
bekannten Umständen ermordet; siehe Hermann Schreiber, Geschichte des
Papsttums, S. 76-107)
Papst Johannes XI. (unehelicher Sohn von Papst Sergius III., "starb" unter
ungeklärten Umständen am Ende seiner Amtszeit 935 "unter Hausarrest")
Papst Stephan VIII. (942; wurde 939 als
Günstling von Fürst Albert II. Papst; aufgrund von "Undankbarkeit" und der
Beteiligung an einer Revolte diesem gegenüber wurde er verhaftet und durch
Verstümmelung ermordet)
Papst Johannes XII. (964 während des
Geschlechtsverkehrs mit einer reichen Römerin von deren Ehemann überrascht und
sogleich mit dem Hammer erschlagen; später wurde eine weichere Version seines
Todes verbreitet,
wonach Papst Johannes XII. angeblich der verheirateten Frau nur nachstellte, bei seinem
Annäherungsversuch jedoch durch einen urplötzlichen Gehirnschlag tot umfiel; er war einer
der "bedeutenden" mittelalterlichen Päpste, der 962 Otto I. den Großen zum deutschen Kaiser krönte)
Papst
Benedikt V. (floh mit der gesamten päpstlichen Kasse 964 aus Rom, nachdem er den
Geschlechtsverkehr mit einem jungen Mädchen vollzog, das noch Jungfrau war; wurde 966
er dann von einem auf den Papst eifersüchtigen Ehemann, der den Kirchenführer
als Nebenbuhler seiner Frau ausmachte,
mit ca. 100 Dolchstichen ermordet)
Papst Johannes XIV
(984 in der Engelsburg verhungert, nachdem sein Gegenspieler und Nachfolger
Bonifatius VII. ihn dort einkerkern ließ)
Papst Benedikt VI. (974 von einem Priester und
Parteigänger des späteren Papstes Bonifatius VII. ermordet)
Papst Gregor V. (999 an Krämpfen, Schüttelfrost
und hohem Fieber plötzlich verstorben, was auf ein Gift-Attentat oder eine
Malaria-Infektion zurück geführt werden könne; er war der erste Deutsche auf dem
Papst-Thron)
Papst
Sergius IV. (kam 1012 unter nicht geklärten Umständen ums Leben; der wohl
wegen seines Aussehens "Bucca Porci" (= Schweineschnauze) genannte Pontifex
starb in derselben Woche wie sein Verbündeter, der mächtige Adlige Crescentius.
Beide starben also nahezu zeitgleich urplötzlich. Die Tatsache, dass unmittelbar anschließend sein
größter Rivale Benedikt VIII. Papst wurde, legt
nahe, "dass Sergius wie auch Crescentius ermordet worden sein könnten".
(Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon, bbkl.de)
Papst Clemens II. (1047 wahrscheinlich an einem
durch seinen Nachfolger Benedikt IX. veranlassten Gift-Attentat mithilfe von
Blei verstorben; Clemens war nach dem ermordeten Gregor V. der nächste deutsche
Papst und seine Leiche wurde anschließend im Dom in Bamberg bestattet, wo sie bis heute
von den Gläubigen verehrt wird; dort wurde die Leiche 1942 auch erneut untersucht, und
es wurde tatsächlich noch nach Jahrhunderten eine
unnatürlich hohe Bleikonzentration in den Knochen des "Heiligen Vaters" nachgewiesen,
wodurch das Blei-Attentat mehr oder weniger bewiesen ist)
Papst Damasus II.
(1048 nach nur 24 Tagen auf dem Papstthron wie sein Vorgänger Gregor V.
plötzlich an Krämpfen, Schüttelfrost und hohem Fieber verstorben, möglicherweise
die Rache seines Vorgängers Benedikt IX., eventuell auch plötzliche Malaria;
wieder hat es einen deutschen Papst getroffen, denn Damasus II. war kurz zuvor
noch der bekannte Bischof Poppo von Brixen, der Bayer)
Papst Coelestin II. (1043-1044; war in der Kirche umstritten, während sich
die Bevölkerung Roms ohnehin gegen das Papsttum auflehnte. Nach gut fünf Monaten
Amtzeit war sein Leben beendet, wahrscheinlich durch Vergiftung)
Papst
Bonifatius VIII. (1303 einen Monat nach
einem Attentat in seiner Sommerresidenz in Rom "unter Schock" "verstorben"; das Attentat
wurde von französischen Truppen verübt, weil sich Papst und König um erhebliche
Steuereinnahmen aus Frankreich stritten; Papst und König warfen sich darauf hin gegenseitig
"Häresie" vor und Bonifatius VIII. verkündete in dem brutalen Machtkampf ein
Jahr vor dem Attentat auf ihn in der Bulle Unam Sanctam 1302 das bis heute in der
römisch-katholischen Kirche gültige unfehlbare
Dogma: "Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle
Menschen unbedingt zum Heile notwendig. Das erklären, behaupten,
bestimmen und verkünden Wir".
Papst Benedikt XI. (1305 nach nur 8 1/2 Monaten auf
dem Papstthron plötzlich nach heftigen Durchfällen, Fieber und Bauchkrämpfen
verstorben, was allerdings meist als eine "natürliche" Ruhr-Infektion erklärt
wird; sicher ist es jedoch nicht; der Tag seines furchtbaren qualvollen Todes, der 7.7., gilt heute in der
katholischen Kirche als Fest- und Ehrentag des "seligen" Benedikt).
Papst Clemens VII. (die Frage
ist: Wer bereitete ihm 1534 das wohlschmeckende Grünen-Knollenblätter-Pilzgericht
zu?)
Papst Paul XI. (Der Sekretär von Kardinal Tisserant berichtete über die
Behauptung des Kurienkardinals, "dass sein engster Freund, Papst Pius XI.,
keineswegs eines natürlichen Todes gestorben sei, sondern durch eine
wohldosierte Injektion des päpstlichen Leibarztes und Mussolini-Schwiegervaters
Dr. Petracci ins Jenseits befördert worden wäre". (Leopold Ledl, Im Auftrag
des Vatikan, Wien 1989, S. 229 f.))
Papst Johannes Paul I. (eventuell 1978 getötet;
die Frage hier: Wie kam es zu der wahrscheinlich erheblichen Überdosierung des
Herzmittels Digitalis unmittelbar vor seinem Tod?)
Siehe auch unten:
"Habemus Papam" (= "Wir haben einen Papst") – Aus der Chronik der "Heiligen
Väter"
25.2.2012 –
Papst auf der "Route der Sklaven" – Zieht es den Täter an den Tatort zurück?
– "Vor ein paar Monaten war er zu Besuch in Benin, Ende März reist er nach
Mittelamerika. Was kaum einem aufgefallen ist: Benedikt XVI. folgt derzeit mit
seinem Reiseprogramm der Route der Sklaven. In Ketten verließen sie über
Jahrhunderte hinweg Afrika über das Küstenstädtchen Ouidah – wo auch der Papst
Station machte – um nach Mexiko, Kuba oder in weitere Länder verschifft zu
werden. Vor allem auf der Zuckerinsel Kuba werden dem Papst viele Nachfahren
früherer Sklaven begegnen", sendet Radio Vatikan am 24.2.2012.
Gilt hier vielleicht im übertragenen Sinne das Sprichwort: Den Täter zieht es
immer wieder an den Tatort zurück?
Über die ungesühnte Sklavenhaltung der Kirche siehe
reichtum_der_kirche_ist_blutgeld.htm#Sklaverei
28.2.2012 –
Neue
Vermarktungs-Strategie bei Südamerika-Reise: Ein Journalist, der dem Papst eine
Frage stellen will, muss 7000 Euro bezahlen –
"Wer Papst Benedikt XVI. zur anstehenden Reise
interviewen möchte, muss 7000 Euro bezahlen. Denn laut des italienischen
Nachrichtenmagazins ´L'Espresso` wird der Pontifex die Fragen von Journalisten
einzig auf dem Flug nach Mexiko an Bord der jeweils für die päpstlichen Reisen
gemieteten Alitalia-Maschine beantworten. Wer mit einer anderen Fluggesellschaft
fliegt, geht leer aus ... Wenn man bedenkt, dass damals [bei dem apostolischen
Staatsbesuch in Deutschland 2011] rund 70 internationale Medienvertreter im
hinteren Teil des Flugzeuges saßen, kann man davon ausgehen, dass es am 23.
März, wenn der Papst nach Mexiko abhebt, mindestens so viele sein werden. Was
bei einem Preis von 7000 Euro pro Medien-Ticket immerhin fast eine halbe Million
Euro ausmacht. (Basler Zeitung, 27.2.2012)
23.3. / 28.3.2012 –
Opfer kirchlicher
Verbrechen erklären Papst in Mexiko zur "unerwünschten Person" / Papst will
Kuba zum Katholizismus führen
– Den Täter zieht es wieder zum Tatort zurück. Vor allem Mexiko und Kuba sind
Schauplätze früherer kirchlicher Sklavenhaltung
oder kirchengestützter furchtbarer Feudalsysteme. Unmut indessen bei den
Journalisten, die 7000 Euro zahlen
müssen, um dem Papst eine Frage stellen zu dürfen.
Und Proteste in Mexiko. Das Hamburger Abendblatt schreibt: "Während Papst
Benedikt XVI. am Freitagmorgen zu einer sechstägigen Reise nach Mexiko und Kuba
aufgebrochen ist, wird die erste Visite des aktuellen katholischen
Kirchenoberhauptes in den spanischsprachigen Teil Lateinamerikas von diversen
Protesten begleitet. Am Donnerstag legte die Hackergruppe Anonymous
mindestens zwei Webseiten über den bevorstehenden Besuch Benedikt XVI. in Mexiko
lahm. Die Mexikanische Bischofskonferenz teilte mit, ihre Internetseite zum
Papst-Besuch sei einem Cyber-Angriff zum Opfer gefallen. Die Website Anonymous
IberoAmerica bekannte sich zu diesem Angriff sowie einem weiteren auf die
Webseite der Regierung im mexikanischen Bundesstaat Guanajuato, wo der Papst am
heutigen Freitag erwartet wird. In einem Video von Anonymous México, das in
sozialen Online-Netzwerken verbreitet wurde, hieß es, der Papst-Besuch diene der
Unterstützung der konservativen Partei PAN bei der mexikanischen
Präsidentschaftswahl am 1. Juli. Auch in Mexiko-Stadt kam es am Vortag des
Papst-Besuches zu Protesten. Wie das Internetportal Milenio am Donnerstag
berichtete, warfen die Demonstranten dem Papst vor, Missbrauchsfälle in der
mexikanischen Kirche gedeckt zu haben und erklärten ihn zur ´Persona non grata`.
Zugleich kritisierten sie in der mexikanischen Hauptstadt die ihrer Meinung nach
zu hohen Kosten des Papstbesuches im zentralmexikanischen Leon."
(23.3.2012)
In Kuba versuchen katholische Aktivisten, einen
"Wandel" bzw. allmählichen Umsturz im Land herbei zu führen,
wie einst in Polen – vom Kommunismus zum
Katholizismus. In diesem Zusammenhang verfrachtete die katholische Organisation
Kirche in Not bereits im Vorfeld eine Viertelmillion Rosenkränze für die
Kubaner. Das Regime ist nervös. Mit Recht.
Der Papst sagte unumwunden, dass er Kuba für die Kirche missionieren will. Er
"habe der Muttergottes die Zukunft des Landes anvertraut" (bild.de,
27.3.2012) – hinter dieser scheinheiligen Formulierung steckt nichts anderes
als der Anspruch, die Führung in dem Land übernehmen zu wollen. "´Es ist heute
offensichtlich, dass die marxistische Ideologie, so wie sie einst entworfen
wurde, keine Antworten mehr auf die Fragen der Gegenwart bietet`, hatte Benedikt
XVI. auf dem Flug von Rom nach Mexiko gesagt" (welt.de, 28.3.2012) – eine
erste Brüskierung vieler marxistisch denkenden Gastgeber. In diesem
Zusammenhang "forderte" der Papst auch "mehr Freiraum für die Kirche, so für
kirchliche Kindergärten und Schulen". In kaum zu überbietender Scheinheiligkeit
(denn Kirche hat mit Christus überhaupt nichts zu tun) sagte der Papst wörtlich:
Die Kirche "beansprucht nur, dem Auftrag ihres göttlichen Stifters treu zu sein,
denn sie weiß, dass dort, wo Christus gegenwärtig ist, der Mensch in seiner
Humanität wächst und seine Festigkeit findet. Deshalb sucht sie, in ihrer
Verkündigung und Lehre, sowohl in der Katechese wie im Schul- und
Universitätsbereich dieses Zeugnis zu geben. Es ist zu hoffen, dass hier auch
bald der Augenblick kommt, wo die Kirche die Wissensbereiche der Sendung, die
ihr der Herr anvertraut hat und die sie niemals vernachlässigen kann, zu
erfüllen in der Lage ist." (domradio.de, 28.3.2012)
25.3.2012 –
Papst mit Kindern: ein paar Minuten Scheinharmonie –
Kinderschänderverbrechen von Priestern verschwiegen
– Mehrere Hundert Kinder hat Mexikos Kirche vor die Augen
des Papstes gestellt, bevor dieser in einer Kurzansprache sagte:
"Darum möchte ich meine Stimme erheben und alle
auffordern, die Kinder zu beschützen und auf sie zu achten, damit ihr Lächeln
nie vergehe, sie in Frieden leben und vertrauensvoll in die Zukunft blicken
können ... Nehmt an der Sonntagsmesse, an
der Katechese, an Apostolatsgruppen teil ... Ich würde mich gerne
länger bei euch aufhalten, aber ich muss schon wieder gehen." (bild.de,
15.3.2012)
Tatsache jedoch ist: "Mexikanische Gelehrte haben wegen der
Missbrauchsskandale in der Kirche schwere Vorwürfe gegen Papst Benedikt XVI.
erhoben. Als Chef der Glaubenskongregation habe er von den kriminellen
Machenschaften des mexikanischen Gründers der Legion Christi, Marcial Maciel,
gewusst und sie verschwiegen."
Der im Vatikan hoch angesehene Maciel hatte
mehrere Kinder und Jugendliche sexuelle missbraucht, und er ist bei weitem nicht
der einzige Täter. Doch kein Wort von der Gefahr, die Kindern im Milieu der
Kirche, bei und vor allem nach der "Sonntagsmesse", "der Katechese", den "Apostolatsgruppen" droht.
Die Begründung des Vatikan: "Nach Angaben des Vatikans ist das Thema der Päderastie nicht auf der
Agenda der Papstreise. Auch ist kein Treffen des Papstes mit Opfern Maciels
vorgesehen." (rp-online.de, 25.3.2012)
Und Joseph Ratzinger hat als Präfekt der Glaubenskongregation die Kinder
auch nicht "beschützt", sondern durch seine Vertuschungspolitik vielfach neu
perversen Priestern ausgesetzt. Deshalb hat die katholische US-amerikanische
Opferorganisation SNAP den Papst auch vor dem Europäischen Strafgerichtshof für
Menschenrechte in Den Haag angeklagt.
6.6. / 15.6.2012 –
Eklat im
Schatten von Vatileaks: Der Ministerpräsident Bayerns, Horst Seehofer (CSU), holte
sich vom Papst unerlaubterweise die Hostie – Zerfällt das vatikanische
Verbotswerk?
– siehe hier
27.5. / 27.6.2012 –
Niedergang des Vatikan / "20 Verräter" / Il Giornale: Papst soll zurück
treten / Entlassener Vatikanbank-Chef fürchtet um sein Leben / Vatikan geht gegen
Enthüllungs-Autor Gianluigi Nuzzi vor wg. "Diebstahls" von Wahrheiten
/ Papst Ratzinger besetzte immer mehr Schlüsselpositionen mit "dunklen"
Seilschaften
–
Im Vatikan brennt es an allen Ecken und Enden.
So erklärte der bekannte Vatikan-Priester Gabriele Amorth, das entführte 15-jährige Mädchen Emanuela Orlandi
sei vor
ihrer Ermordung für Sex-Parties im Umfeld der Vatikan-Polizei und der Diplomaten
beim "Heiligen Stuhl" missbraucht worden. Gleichzeitig muss sich
die Vatikan-Polizei mit dem Thema "Geheimnis"-Verrat auseinander setzen und den
diesbezüglichen Anschuldigungen gegen Papst-Kammerdiener Paolo Gabriele. Schon
allein der Umstand, dass ein Papst von einem "Kammerdiener" betreut wird (im
Gegensatz zu Jesus, aber auch zu führenden Politikern, Wirtschaftsführern und zu
Normalbürgern), ist ein Szenario aus einer rückwärts gewandten streng
hierarchischen höfischen Adels- und Monarchie-Welt, die in unserer Zeit dem
allmählichen Niedergang geweiht ist.
Paolo Gabriele hatte
dem Papst sogar das Bett gemacht
Enthüllungs-Autor wegen
"Diebstahls" verklagt. Dieser spricht von "aufklärerischem Akt"
Wenn die Mauern des Schweigens durchlässig werden. Joseph Ratzinger protestiert
gegen Angela Merkel
Der Kammerdiener und
die Tochter des Hofdieners
Revolte gegen Joseph Ratzinger: "Ein
Kardinal hat den Verräter gesteuert"
Machtkampf an der Spitze der Kirche
Können
Tausende von Akten über Kinderschänder-Verbrechen von Priestern in die Hände der
Rebellen fallen?
"Dokumentenenthüller" fordern vom Papst Entlassung von Bertone und
Gänswein, dem "schönsten Priester Roms"
Joseph Ratzinger besetzt immer mehr Schlüsselpositionen mit "dunklen"
Seilschaften
Papst Ratzinger öffnet die Tore weit: Der
triumphale Rückkehr der Pius-Brüder in die Kirche
Christus wurde faktisch durch den Papst ersetzt, ob Borgia oder Ratzinger
Ex-"Bankier Gottes" Calvi
wurde ermordet – Nun fürchtet auch
der entlassene Tedeschi um
sein Leben
Der IOR soll über Eigenkapital in Höhe von sechs Milliarden Euro verfügen (und
wohl auch
Zugang zum geheimen Goldschatz des Vatikan haben). Zahlen, Bilanzen oder
Geschäftsberichte veröffentlichen der Vatikan und seine Bank nicht. Dies gehört zu den
"Geheimnissen" der klerikalen Diktatur, wie auch weitere Kontoinhaber, z. B.
Vertreter der "organisierten Kriminalität", wie das Handelsblatt
schreibt. Ein Beispiel ist ein Konto, "das
das Bistum in Trapani im Namen einer Stiftung eingerichtet hat, wie die Zeitung
Il Foglio schreibt ... Auf dieses Konto seien, so der Verdacht der
Staatsanwaltschaft in Trapani, Gelder aus illegalen Geschäften des mächtigen
Mafiapaten Matteo Messina Denaro geflossen"
(stern.de, 12.6.2012). Und Tedeschi weiß als Opus-Dei-Mann weit mehr: "Er
kennt die Geheimkonten, die Mafiaerlöse und Bestechungsgelder und die Intrigen".
Doch ausgerechnet ihm
wird angeblich auch "Geldwäsche" vorgeworfen.
Und der deutsche Staat bezahlt dieses vatikanische Finanzimperium Jahr für Jahr
mit Milliarden an Euro aus den allgemeinen Steuereinnahmen, indem er den
deutschen Bistümern die Millionen – sprichwörtlich – "vorne und hinten reinsteckt". Und diese überweisen wieder Millionen und Abermillionen von Euros
nach Rom, um den Vatikan aufrecht zu erhalten.
Zur jüngeren Geschichte der Vatikanbank: IOR-Chef Paul Marcinkus war in den 80er-Jahren maßgeblich in den
Betrugsbankrott der Banco Ambrosiano verwickelt,
deren Chef Roberto Calvi dann am 18.6.1982 ermordet wurde und in dessen Zusammenhang auch
Emanuela Orlandi entführt worden war.
Roberto Calvi hatte kurz zuvor noch angekündigt, der Papst müsse zurück treten,
wenn er, Calvi, auspacke. Wegen der engen Zusammenarbeit von Banco Ambrosiano
und Vatikanbank galt Calvi auch als "Bankier Gottes". Doch der Papst trat nicht
zurück und galt seit dem Attentat vom 13.5.1981
sogar als eine Art Märtyrer, und daran änderte sich bis heute nichts.
Nun fürchtet verständlicherweise auch Ettore Gotti Tedeschi um sein Leben
(handelsblatt.com,
10.6.2012).
Seitdem er nach den Namen hinter geheimen "Nummernkonten" im Kirchenimperium
fragte, begannen die "Probleme", so Ettore Gotti Tedeschis Aussagen bei seiner
Flucht nach vorne, um durch eine gewisse Öffentlichkeit sein Leben
möglicherweise zu retten. Tedeschi hinterließ seiner Sekretärin wenige Wochen
vor seinem Rauswurf ein umfangreiches Dossier mit sensiblen Informationen mit
einer Anweisung: Sie solle es an vier Vertraute schicken, falls ihm etwas
zustoße. Als kurz darauf italienische Staatsanwälte vor seinem Haus standen,
soll er geglaubt haben, es handele sich um ein Killerkommando." (spiegel.de,
20.11.2013)
Als Opus-Dei-Mann weiß er nämlich einiges. Auch Papst
Johannes Paul I. wollte bekanntlich in der Schaltzentrale des Geldes im
Vatikanstaat 1978 für Ordnung sorgen – worauf auch das Handelsblatt
hinweist. Bevor es jedoch dazu kommen konnte, kam er wahrscheinlich durch eine
Überdosis des Herzmittels Digitalis (z. B. Stern, 4.5.2006)
überraschenderweise ums Leben.
Weitere Verbrechen, in welche die Vatikanbank verwickelt ist, siehe z. B.
hier.
Paolo Gabriele hatte
dem Papst sogar das Bett gemacht – jetzt droht ihm die "ewige Hölle"
Und da auch die unzähligen
Kinderschänderverbrechen von Priestern dem "päpstlichen Geheimnis" unterliegen,
wird Amtsträgern oder sogar Opfern und deren Angehörigen, deren Schicksal im
Vatikan bekannt sind, ein ebenso grässliches Schicksal angedroht, wenn sie auspacken.
Umgekehrt könnte auch der Papst z. B. nach US-amerikanischem Recht genau wegen
dieser Vertuschung, die als "päpstliches
Geheimnis"
gilt, zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt werden.
Paolo Gabriele sitzt derzeit in einer 4 x 4 m großen Zelle
ein (stern.de, 6.6.2012). Doch wie viel weiß Gabriele, und wie wird der "Heilige
Stuhl" nun mit ihm weiter verfahren? Seine Familie, die ebenfalls im Vatikan
wohnt, bangt nun um ihn. Auf die Spur des Kammerdieners soll Papst-Privatsekretär
und "Kaplan Seiner Heiligkeit" Georg Gänswein gekommen sein, gleichzeitig Lehrbeauftragter an
der berüchtigten Opus-Dei-Einrichtung "Päpstliche Universität zum Heiligen
Kreuz" und "Großoffizier des portugiesischen ´Christusordens`".
"Seit Papst Johannes Paul II. ist das Opus
Dei besonders stark im Vatikan. Auch Joseph Ratzinger war Ehrendoktor an der
Opus-Dei-Universität im spanischen Pamplona, ohne das Okay der Organisation wäre
er vermutlich nicht Papst geworden" (spiegel.de, 5.6.2012).
Enthüllungs-Autor wegen
"Diebstahls" verklagt. Dieser spricht von "aufklärerischem Akt"
Wenn die Mauern des Schweigens durchlässig werden.
Joseph Ratzinger protestiert
gegen Angela Merkel
Z. B. in der Frage, wer dahinter steckt, dass der "Bankier Gottes",
Robert Calvi, mit Steinen beschwert, am 18.6.1982 tot an der Brücke der
Barmherzigen Brüder in London hing, nachdem er zuvor den Rücktritt des Papstes
für den Fall angekündigt hatte, er würde auspacken.
Und
Papst Benedikt XVI. hatte bei Androhung der Exkommunikation und damit der angeblich
späteren
"ewigen Hölle" noch als Kardinal Joseph Ratzinger z. B.
eine absolute Geheimhaltung bei Kinderschänder-Verbrechen von Priestern
gefordert. Doch die Mauern des Schweigens werden allmählich durchlässig, nicht nur auf diesem Gebiet,
und die Kirche lässt sich offenbar mit solchen strikten Redeverboten nicht mehr
regieren.
Auch wird klarer, dass der vordergründig so fromm leidende Joseph Ratzinger in
Wirklichkeit auch ein Machtpolitiker ist. Als die deutsche Bundeskanzlerin 2009
die päpstliche Rehabilitation von vier erzreaktionären Pius-Brüder-Bischöfen durch Benedikt
XVI., darunter des Holocaust-Leugners Bischof Williamson, kritisierte, wies
Benedikt XVI. seinen Nuntius, also seinen Botschafter, in Berlin, Jean-Claude Périsset an, "ein klares Wort des Protestes" wegen Einmischung in
innervatikanische Angelegenheiten auszusprechen. Das entsprechende Dokument
hat jetzt Gianluigi Nuzzi veröffentlicht. Doch
die jährlichen Milliarden-Subventionen
aus Deutschland, die den schweren Machtkirchen-Apparat überhaupt erst am Leben
erhalten, vereinnahmt die katholische Kirche natürlich wie in "alten
Zeiten". Nur wehe, die Geldgeber und Sponsoren, in diesem Fall auch noch
Protestanten, sprechen auch nur ein kritisches Wort.
Der Kammerdiener
und die Tochter des Hofdieners
Pater Amorth, der Chef-Exorzist des Vatikan, "berichtete", und da sei er sich
"sicher" (!), "die
junge Frau sei von Gendarmen der Vatikan-Polizei für Sexpartys vermittelt und
später ermordet worden"
(spiegel.de, 24.5.2012). Also möglicherweise von Leuten, die jetzt Paolo
Gabriele verhören. Im Vatikan, so ein Archivar, "habe es
fragwürdige Feste gegeben". "Ich glaube,
dass man innerhalb und nicht außerhalb des Vatikans suchen muss",
so der renommierte Pater Amorth. Doch aufgeklärt wurde nie etwas. Und so bedeuten die Worte des
Vatikan-Insiders doch im Klartext: Wenn sie nicht gestorben sind oder den
Vatikan verlassen haben, dann sind die Kinderschänder und Mörder weiterhin im
Vatikan tätig. Emanuela Orlandi ist bzw. war übrigens die
Tochter des Hofdieners (also auch eine Art "Kammerdiener") von Papst Johannes Paul II., eine der sehr wenigen weiblichen
Einwohner des vatikanischen Männerstaates bzw. der dort operierenden
Männer-Syndikate.
Revolte gegen Joseph Ratzinger: "Ein
Kardinal hat den Verräter gesteuert"
Und der Corriere della Sera
aus Mailand geht davon aus, "dass
auch hohe Geistliche"
in den Komplott "verstrickt
sind". "Sie sollen dem Kammerdiener die
Geheimdokumente entweder untergeschoben haben oder er habe
Befehle ´von oben` ausgeführt."
(zit. nach focus.de, 27.5.2012)
Die Ermittlungen konzentrierten sich zunächst auf einen Kardinal aus Italien
(kurier.at, 28.5.2012), welcher der nächste sein könnte, der verhaftet oder
geräuschlos versetzt wird.
Kurz darauf berichtet La Republicca bereits von vier hochrangingen
Kardinälen, die im Verdacht stehen, Papst Joseph Ratzinger vom Thron des
angeblich unfehlbaren Lehramts, dem "Stuhl Petri", stürzen zu wollen:
Dionigi Tettamanzi,
bei der Papstwahl 2005 knapp gescheitert –
Angelo Scola, mächtiger
Erzbischof von Mailand – Mauro Piacenza,
einflussreicher Präfekt für den Klerus und Chef aller Priester weltweit – Angelo Bagnasco, Chef der
italienischen Bischofskonferenz (nach bild.de, 30.5.2012). Diese
zählen zum "Lager" des nach wie vor mächtigen Kardinals Angelo
Sodano, den Joseph Ratzinger 2006 vom Kardinalstaatssekretär zum gewöhnlichen
Kardinal degradierte
und durch Tarcisio Bertone ersetzt
hatte, den "alten" "Seilschafts-Kumpan" von Joseph Ratzinger. Denn Bertone war früher
Ratzingers Sekretär bei der modernen Inquisitionsbehörde, der "Heiligen
Glaubenskongregation", der Joseph Ratzinger von 1982-2005 vorstand, und wo
die unzähligen Kinderschänderverbrechen von Priestern bis heute unter der Decke gehalten
werden. Vorwürfe in diese Richtung wurden jedoch auch schon gegen Sodano erhoben. Auch
dieser wurde von Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn
z. B. beschuldigt, "während seiner Amtszeit [als Kardinalstaatssekretär] die Ermittlungen gegen den
früheren Wiener Erzbischof Kardinal Hans Hermann Groer behindert zu haben".
Erzbischof Hans Hermann Kardinal Groer hatte Jungen sexuell missbraucht, und Kardinal Sodano hatte eine
Untersuchungskommission zu den Vorwürfen gegen Eminenz Kardinal Groer, die sich später als wahr
erwiesen, zunächst gezielt "vereitelt". (kleinezeitung.at, 9.5.2010)
Derzeit soll es 15-20 Verdächtige geben, und es ist bereits die Rede von "sogar 20
Verrätern" (bild.de, 29.5.2012). Die angesehene Zeitung Il
Messagero berichtet am 4.6.2010: "Ein Kardinal hat den
Verräter gesteuert". Und mit wem ist
dieser wiederum alles im Bunde?
Machtkampf an der Spitze der Kirche
Erst im Februar 2012 waren interne Vatikan-Dokumente an die Öffentlichkeit
gelangt, in dem von
einem lodernden Machtkampf an der Spitze der Kirchenhierarchie und
dem bevorstehenden Tod von Benedikt XVI. noch
im Jahr 2012 die Rede war. Als
Nachfolger wurde damals schon Angelo Scola gehandelt, der jetzt als ein
"Rädelsführer" (bild.de, 30.5.2012) der Revolte verdächtigt wird.
Damals ließ Paolo Kardinal Romeo noch verlauten, Scola sei Benedikts Vertrauter
im Machtkampf zwischen Papst und Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone, was sich nun als Trugschluss
erweisen könnte.
Der Machtkampf erinnert auch an die Zeiten von Papst Borgia,
doch jeder Name, der nun öffentlich wird, könnte vielleicht vor der Gefahr eines
vergifteten Espressos schützen, falls diese Gefahr im Umfeld des Vatikan erneut
bestehen würde (vgl. hier). Denn man
würde dann natürlich sofort an einen "unnatürlichen" Tod denken und nicht
glauben, wenn er als "natürlich" dargestellt würde.
Durch die beginnenden Enthüllungen wäre also kaum mehr möglich, zum
Beispiel einem der Genannten unauffällig nach dem Leben zu trachten, wie dies
zumindest in früheren Jahrhunderten im Vatikan sehr oft üblich war (hier eine
unvollständige Zusammenstellung von im kirchlichen
Machtkampf ermordeten Päpsten).
"Paolettos [Paolo Gabrieles] Verhaftung war nicht das Ende,
sondern erst der Anfang", werden Mitglieder der
Kurie zitiert (ntv.de, 30.5.2012).
Offenbar ist also erst die Spitze des Eisbergs offen
gelegt.
Und dabei gilt wie immer in den
letzten ca. 1700 Jahren: "Zweifel an der offiziellen Version des
Vatikans werden ... immer lauter" (ntv.de, 30.5.2012). Mit anderen
Worten: Die "offizielle Version" kann man getrost beiseite legen. Oder, mit dem
Philosophen Friedrich Nietzsche gesprochen:
"Was ein Theologe als
wahr empfindet [oder erklärt], das muss falsch sein: man
hat daran beinahe ein Kriterium der Wahrheit."
(Der Antichrist, 1894, Kapitel 9)
Der Papst
beklagt inzwischen, dass viele Annahmen verbreitet worden sein, "die über die
Tatsachen hinaus gingen" (zit. focus.de, 30.5.2012), wobei die
Verbreitung so mancher "Annahmen" eben auf jeden Fall den Effekt hat, dass sein
irdisches Leben dadurch "sicherer" wird.
Zudem ist die Klage des Papstes heuchlerisch, da die so
genannten Sektenbeauftragten seiner Kirche seit Jahrhunderten bis in die
Gegenwart falsche "Annahmen" über Andersgläubige und kleinere Gemeinschaften
verbreiten, die diesen schon oft die Existenz gekostet haben. Sollten also
tatsächlich auch einige "Annahmen" verbreitet worden sein, "die über die Tatsachen
hinaus gingen", wie der Papst vermutet, dann wäre damit nach dem biblischen
"Gesetz von Saat und Ernte" nur ein erster kleiner Teil auf die Kirche selbst
zurück gekommen, den diese ständig anderen zufügt.
Können
Tausende von Akten über Kinderschänder-Verbrechen von Priestern in die Hände der
Rebellen fallen?
Tausende Verbrechensberichte
pädokrimineller Priestern – dem Seelenmord an Kindern –, die nicht bei der
Polizei angezeigt worden und die er höchsten päpstlichen Geheimhaltung
unterliegen. Und gibt es auch Akten über die Sexparties, in denen sich – nach
Aussagen des Vatikan-Exorzisten Amorth – die damals 15jährige im Vatikan
entführte Emanuela Orlandi vergewaltigen lassen musste, bevor sie mutmaßlich
ermordet wurde?
Details zum Mord an dem Schweizergardisten-Kommandanten Alois Estermann
und seiner Frau Gladys im Jahr 1998.
Der des Mordes beschuldigte Schweizergardist Cedric Tornay, der danach
Selbstmord begangen haben soll, war es nach Angaben seiner Familie sicher nicht
Er soll ebenfalls ermordet und dann als Täter hingestellt worden sein.
Weitere Hintergründe zu Roberto Calvi, der sicher erklärte, dass nach seiner
Aussage Papst Johannes Paul II. zurücktreten müsse. Doch dazu kam es nicht, da
Calvi am 18.6.1982 ermordet an der Brücke der Barmherzigen Brüder in London hing.
"Dokumentenenthüller" fordern vom Papst Entlassung von Tarcisio Bertone und
Georg Gänswein, dem "schönsten Priester Roms"
Und was Bertone betrifft, so weist der Journalist Alan
Posener mit markanten Worten unbeschönigt auf folgendes hin:
Bertone habe für Joseph Ratzinger, so wörtlich, die "Drecksarbeit
erledigt ... bei der Säuberung ideologischer Abweichler und beim Versuch, den
weltweit verbreiteten Kindsmissbrauch in der Kirche geheim zu halten und die
Täter zu schützen ...Wer Bertone angreift, greift also das System Benedikt an".
(starke-meinungen.de, 12.6.2012)
Und während der Vatikan
die Offenlegungen bisher immer herunter spielte, wird jetzt erstmals zugegeben,
dass man sich in einer "ernsthaften Bedrohung" befinde, so Sprecher Federico
Lombardi. Doch womit sind Gänswein und Bertone erpressbar und mit welchem Motiv?
Ist gar Joseph Ratzinger selbst erpressbar (ein möglicher Bereich siehe
hier)?
Die Botschaft der Enthüller ist klar: "Wir wissen alles, haben alles, können
alles morgen ans Licht bringen", so spiegel.de.
Georg Gänswein ist selbst
"das päpstliche Ohr, das päpstliche Auge", und im Augenblick hat es den
Anschein, wie La Repubblica schreibt, als wolle man vor allem "Pater
Georg erpressen". Allerdings gilt auch, dass das noch nicht der Ort sein
mag, wohin – im übertragenen Sinn – die Kugel rollt. Denn: "Das
Spiel über die Bande beherrschen viele im Vatikan perfekt." (5.6.2012)
Joseph Ratzinger besetzt immer mehr Schlüsselpositionen mit "dunklen"
Seilschaften /
Reaktionäre Piusbruderschaft vor Erhebung zur "Personalprälatur"
Papst
Ratzinger öffnet die Tore weit:
Triumphale Rückkehr der
Pius-Brüder in
die Kirche?
"Die
Laizität ist der öffentliche Atheismus und das ist eine schwere Sünde. Der
Atheismus beruht auf der Erklärung der Menschenrechte. Die Staaten,
die sich seither zu diesem offiziellen Atheismus [also dem Bekenntnis zu den
Menschenrechtren] bekennen, befinden sich in
einem Zustand dauernder Todsünde." (Der legendäre Gründer, der
hochverehrte Erzbischof Marcel Lefebvre in einer Predigt vom 1.11.1990,
zit. nach fsspx.at)
PS: Der Vatikanstaat hat sich bis heute geweigert, die
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen vom
10.12.1948 zu unterzeichnen. Die Erklärung mit dem Ziel, "Freiheit,
Gerechtigkeit und Frieden" in die Welt zu bringen, ist völkerrechtlich
verbindlich und wurde ohne Gegenstimme verabschiedet.
Der deutsche Distrikt-Obere der Pius-Brüder Franz Schmidberger fordert
auch offiziell das Ende des weltanschaulich neutralen Staates und die
Ersetzung unseres Parteien-Systems durch "christliche" (das
heißt streng katholische) "Männer"
(Brief an die Freunde und
Wohltäter" Nr. 45 vom 7. Oktober 1993, zit. nach
einsicht-aktuell.de), die z.
B. auch wieder Todesstrafen aussprechen und Exekutionen durchführen
lassen.
Stellungnahme der Pius-Bruderschaft zu Philosophen:
"... Hume, Kant, Hegel, Sartre, usw. ...
Wenn der Lehrer diese Theorien erklärt, dann nicht, um sie zu loben und noch
weniger um sie anzunehmen. Wenn der Schüler sie lernen muss, so macht er
es genauso wie der Medizinstudent, der die Krankheiten studiert. Wenn
der Arzt die Krankheiten kennen und verstehen will, dann sicher nicht, um
selbst krank zu werden, sondern um die Krankheiten bekämpfen zu können!"
(zitl. nach pius.info, mb-2005-07.pdf)
Kardinal Burke machte sich einen Namen, weil er alle Befürworter einer
Ordination von Frauen für das Priesteramt aus der Kirchenverwaltung beseitigte.
Und bereits unter Papst Johannes Paul II. hatte Kardinal Burke ab 2004
unerlaubterweise Piusbrüder und fanatische Anhänger der ausschließlich
lateinischen Zelebrationen bei der Messe zu Priestern geweiht und damit klar
gemacht: Dorthin geht die Richtung der Kirche – zurück ins Mittelalter. Auch
nach Ratzingers Wahl zum Papst machte Burke damit weiter und wurde von Benedikt
XVI. für diesen offiziellen Ungehorsam mit höchsten Vatikanehren geadelt – ein
Zeichen dafür, dass Burke im Grunde genommen stellvertretend für die Päpste
handelte, die offiziell nicht so reaktionär auftreten wollten.
Der Standard schreibt weiter: "Der Papst hat also in vollem Wissen um die
Tragweite seiner Personalentscheidung eine Schlüsselfigur der ´dunklen Seite`
der Kirche in eine Schaltstelle des Vatikan gesetzt. Keine Frage, dass diese
Kräfte im Verein mit fragwürdigen ´Ritterorden` in Rom die ganze Macht
anstreben." In diesem Zusammenhang musste der österreichische Kardinal Schönborn
auch die Anerkennung einer der wenigen minimalen demokratischen Entscheidungen
zurücknehmen: In einer katholischen Kirchengemeinde wurde ein Mann gewählt, der
homosexuell ist. Und obwohl der Pfarrgemeinderat ohnehin kaum etwas zu melden
hat, durfte der Mann sein Amt nicht antreten.
Nach Schätzungen der
Kirchenkritikerin Uta Ranke-Heinemann aus dem Jahr 2002 sind 60 % der Vatikan-Männer zwar auch
homosexuell, aber eben geheim und inoffiziell.
(PS: In jüngerer Zeit unterscheidet man hier klarer zwischen einer auf
Erwachsene fixierten Homosexualität und den pädophilen bzw. "ephebophilen"
Männern mit Vorlieben für Jungen in der Pubertät, vergleichbar "parthenophilen"
(= "Freunde von Jungfrauen") Männern mit sexueller Vorliebe für junge Mädchen,
in deren Fänge bei
Sex-Parties im Vatikan womöglich auch die entführte Emanuela
Orlandi geriet.
Im Juni 2012 erfolgte dann eine nicht mehr überraschende offizielle Meldung:
Papst Joseph Ratzinger will die Piusbruderschaft zur so genannten
"Personalprälatur" erheben, die nur ihm selbst unterstellt sei.
Damit wäre sie kirchenrechtlich dem Opus Dei gleich gestellt –
eine schier unfassbare Aufwertung der mittelalterlichen Vereinigung.
Unter der Obere der Priesterbruderschaft St.
Pius X.
betonte in diesem Zusammenhang gleich:
"Die
offizielle Kirche hat sich geändert, nicht wir" (katholisches.info 8.6.2012).
So ist es. Der extreme Rechtsruck der Kurie ist deshalb vermutlich auch der
tiefere Grund für die Rebellion.
Die deutschen Priester,
welche entgegen den "unfehlbaren" Vatikan-Lehren geschiedenen und
wiederverheirateten Katholiken die katholische Hostie reichen, haben sich laut
Dogmen damit gar in die ewige Hölle manövriert. Und es sind nicht nur die
Piusbrüder, die von solchem und ähnlichem überzeugt sind. Es ist das Wesen der
Kirche.
Christus wurde faktisch durch den Papst ersetzt, ob Borgia oder Ratzinger
Und die Revolten, Intrigen und Machtkämpfe zeigen auch,
"wie
ruppig und auch schmutzig
in der zweiten und dritten Kirchenreihe um die wenigen ´Plätze an der Sonne`
gerangelt wird, sprich: um die unmittelbare Nähe des Papstes. Die Gunst
von ´Anführer` Benedikt XVI. bestimmt über Karrieren und Status", vergleichbar
anderen totalitären Diktaturen. Und "im Kirchenstaat, in dem es kein
Parlament und keine offenen Debatten ... gibt", gilt jetzt: "Wirklich
wichtige Sachen gehen nur noch von Mund zu Ohr."
Und: "Wer gerade mit wem paktiert, ist nicht immer zu verstehen."
(bild.de, 6.6.2012)
Sicher ist, dass sich die Konflikte weiter zuspitzen. Die taz schrieb:
"In früheren Jahrhunderten verkürzte man eine
solche Phase ... durch Gift. Die Welt des 21. Jahrhunderts wird dagegen
mindestens noch Monate, wenn nicht Jahre Zeuge des Niedergangs dieses
Pontifikats werden" (taz.de, 3.6.2012). Bedrohlich könnte die
Situation dabei vor allem für jene werden, deren Namen nicht öffentlich bekannt
sind. Denn ausgerechnet die Medien, die jetzt manches enthüllen, bieten denen,
über die sie berichten, wie gesagt auch einen gewissen Schutz, da die
öffentliche Aufmerksamkeit auf sie gerichtet ist. Damit sind vor allem die
Enthüller selbst in höchstem Maße gefährdet. Denn ähnlich wie einst der "Bankier
Gottes" Roberto Calvi geben sie ihr Wissen nicht so ohne weiteres preis,
geschweige denn ihre Identität, sondern sie versuchen, damit zu erpressen. Calvi
wusste einst um die Gefahr für sein Leben, und dennoch hat er die Situation
unterschätzt, als die andere Seite scheinbar
auf seinen Vorschläge einging. Die Kurie müsste ihn fast dafür selig
sprechen, dass er, solange er noch gekonnt hätte, nicht ausgepackt hat.
9.7. / 10.7.2012 –
"Geistiger Nepotismus" – Bischof Müller zum neuen weltweiten Groß-Inquisitor
berufen, nachdem er Kirchenkritiker als "parasitäre Existenzen" beschimpft hat.
Drei der vier mächtigsten Männer des Vatikans sind nun Deutsche
– Joseph Ratzinger die Nr. 1, dem sich laut
römisch-katholischer Lehre als Menschen auf der Erde für ihr Seelenheil
unterwerfen müssen. Tarcisio Bertone als Kardinalstaatssekretär die
Nr. 2 und als "Stellvertreter des Stellvertreters Gottes" (Neue Zürcher
Zeitung, 9.7.2012). Und nun als Nr. 3 wieder
ein deutscher Theologieprofessor, der Hardliner-Bischof Prof. Dr. Gerhard Ludwig Müller, zuletzt
Bischof von Regensburg, dem langjährigen Wirkungsort von Joseph Ratzinger, jetzt
Erzbischof und Präfekt der Glaubenskongregation, der früheren "Heiligen
Inquisition". Und Nr. 4 Georg Gänswein, der Privatsekretär des
Papstes, dem nichts aus dem Unterwerfungs-Spektrum entgeht und der als ein
verlängerter Papst-Arm fungiert. Diese drei letztgenannten helfen also Joseph
Ratzinger beim "Lenken des Erdkreises" – bei früheren Papstkrönungen bis zu Pius
XII. wurde das "Lenken des Erdkreises" als
Aufgabe der Päpste ausdrücklich genannt. Jetzt wird es mehr stillschweigend
einfach voraus gesetzt.
Es hat den Anschein, dass Benedikt XVI. sich zunehmend einbunkert gegen
Kräfte, die mehr und mehr von "unten" in den Vatikan einmarschieren,
wobei
nach vatikaninternen Quellen dort bereits über
ein ungefähres Todesdatum des Papstes gesprochen wird.
Wodurch zeichnete sich Bischof Gerhard Ludwig Müller (seine Wappen siehe
rechts), der neue
"Groß-Inquisitor", zuletzt aus?
Erzbischof Müller
Gerhard Ludwig Müller "bezeichnete kritische Geister in der katholischen Kirche
als ´parasitäre Existenzform`"
(merkur-online, 20.5.2012). Gemeint waren in diesem Zusammenhang
kritische Redner auf oder im Umfeld
des Katholikentages 2012 in Mannheim.
Bischof Müller verschwieg dabei jedoch, dass der Katholikentag zu einem großen
Teil vom Staat bezahlt wird, weswegen viele Menschen stattdessen die Amtskirche
als "Parasit" des Staates betrachten. Und eine weitere Frage dazu ist: Warum fühlen sich eigentlich
so genannte "Reformkatholiken" und kritische Katholiken noch so sicher? Oder beginnen sie
schon zu ahnen, was auch auf sie zukommt, wenn sich die Zeiten weiter in
Richtung auf das Mittelalter zurück entwickeln?
Exzellenz Müller zählt zu den Bischöfen, die dem Papst – im übertragenen Sinne –
"aus der Hand fressen". Dies wird auch an den Worten des ehemaligen
Theologieprofessors Horst Herrmann deutlich, der schrieb:
"Bischof Müller "richtete [in
Regensburg] einen eigenen Forschungslehrstuhl ein, um dem Geheimnis des
Ratzingerschen Denkens auf den Grund zu kommen, ließ die Gesammelten Werke
Ratzingers herausgeben. Nun ja, so sorgt man (mit dem Geld Anderer) für die
Zukunft einer Theologie, die von sich aus keine Kraft zum Überleben hat. Das
musste sich auszahlen. Ratzinger hat seinen Müller, der sich allen Ernstes als
´weltweit anerkannt` feiern lässt, dahin befördert, wo seine speziellen
Qualitäten noch intensiver genutzt werden können. Ich nenne das Ganze schlichten
geistigen Nepotismus [= Vettern- bzw. Klüngelwirtschaft]."
(http://hpd.de/node/13678)
Spiegel.de
beschrieb die von Bischof Müller angeordneten Umbaumaßnahmen im Regensburger
Dom, die der deutsche Staat (!) für die Kirche bezahlt hat, wie folgt:
"Im Regensburger Dom wurde
der Altarraum für immerhin 100.000 Euro neu gestaltet: aus liturgischen Gründen,
heißt es im Bistum. Der Bischofssessel wurde ins rechte Licht gerückt und steht
nun nicht mehr am Rand, sondern im Zentrum" (8.6.2010).
Das heißt: Für 100.000 Euro Staatsgelder ließ sich Bischof Müller
in die Mitte, ins Zentrum des Regensburger Doms setzen. Das heißt "liturgisch":
Alles dreht sich seither dort um die Exzellenz.
Aufsehen
erregte Bischof Müller vor allem dadurch, dass er vor einigen Jahren einen
Kinderschänder im Talar wieder in die Gemeinde – einschließlich Kinder-
und Jugendarbeit – als Priester einsetzte, worauf dieser an seinem neuen
Wirkungsort wieder neue Verbrechen an Kindern beging. Da der Bischof die vergangenen Verbrechen des "Hirten" den Gläubigen
verschwiegen hatte, fand in dieser Kirchengemeinde, in Riekofen, laut Aussage
eines örtlichen Kirchenmannes ein "grausames Experiment mit der Seele
unserer Kinder" statt.
Doch die Menschen, die Bischof Müller deshalb 2007 kritisierten oder eine
"harte Strafe" vor einem weltlichen Gericht für den Bischof forderten, müssen sich jetzt
fragen, ob sie in den Augen des damaligen Bischofs und jetzigen
Inquisitions-Oberhaupts selbst zu den "parasitären Existenzformen" gehören. Mit Sicherheit
meinte der neue Präfekt mit seiner Aussage "parasitäre Existenzformen" nicht die Priester, die u. a. auf Staatskosten
Kinder vergewaltigen. Seine Kritikern hielt Gerhard Ludwig Müller damals
zudem kaltschnäuzig entgegen, auch Jesus von Nazareth habe schließlich "schlimmsten
Sündern" verziehen. Doch Jesus hat niemals perverse pädophile Verbrecher als
Seelsorger für Kinder eingesetzt, und Er hat auch sonst nichts mit den
Kirchenoberen zu tun.
Dies sieht auch der bekannte katholische CDU-Politiker Heiner Geißler so, der im
Jahr 2012 unmissverständlich sagte: "Das
sind doch keine Nachfolger von Jesus,
die da in Brokat-Gewändern und safranroten Schuhen durch die Kirchen schreiten"
(zit.
nach salzburg.orf.at). Und mit der Zeit gehen immer mehr Menschen die Augen auf. Die Männer "in
Brokat-Gewändern und safranroten Schuhen" sind in Wirklichkeit die
Baals-Priester unserer Zeit.
Mehr zu dem Skandal, den der Bischof damals aussaß, weil kein Staatsanwalt sich traute,
Anklage zu erheben, und der eine wichtige Wegmarkierung für seine spätere
Berufung als Präfekt der Glaubenskongregation war, unter
sexuelle_vergehen.htm
Schließlich
kritisierte Bischof Gerhard Ludwig Müller auch den Rücktritt von Bischof Walter Mixa
im Jahr 2010, weil "die Vorwürfe gar nicht so gravierend sind". Mehr dazu unter
schwarzbuch_katholische-kirche.htm
Dann wurde
Bischof Gerhard Ludwig Müller vom Bayerischen Verwaltungsgerichtshof am
24.2.2011 mit folgenden Worten verurteilt:
"Die Beklagten [der Bischof und sein
Bistum] haben ihre Pflicht zur Sorgfalt, Sachlichkeit und Wahrhaftigkeit nicht
erfüllt".
Der neue
"Glaubenshüter" des weltweiten Katholizismus hatte zuvor negativ über den
atheistischen Philosophen Michael Schmidt-Salomon gepredigt und es dabei mit der
Wahrheit nicht so genau genommen und dadurch einen schwer ehrenrührigen falschen
Eindruck vermittelt. Das ganze Urteil und der Sachverhalt dazu
schmidt-salomon.de/bvgh2011.pdf
Ob Bischof Gerhard Ludwig Müller dabei vielleicht die Anweisung von Papst
Innozenz III. im Sinn hatte? Der Papst lehrte gegenüber Andersgläubigen im Jahr
1199: "Treu und Glauben braucht einem Ketzer [gegenüber] nicht
gehalten zu werden, und der Betrug,
gegen ihn geübt, wird geheiligt." (zit. nach Matthias Holzbauer,
Der Steinadler und sein Schwefelgeruch, Marktheidenfeld 2003, S. 50)
Die Frage ist weiterhin, ob sich ein weltliches Gericht auch trauen würde,
den jetzt neu ernannten "Großinquisitor" und Erzbischof zu verurteilen oder gar den späteren
Papst, falls Gerhard Ludwig Müller
vielleicht später als Papst Innozenz XIV. (wörtlich: "der Unschuldige")
Nachfolger von Benedikt XVI. würde.
Neben den nun drei
mächtigen Deutschen im Vatikan-Quartett hat der Italiener Bertone vor allem die
Aufgabe, die italienische Regierung auf Vatikan-Kurs zu halten.
Kardinalstaatssekretär Bertone
Über Tarcisio
Bertone schreibt die Neue Zürcher Zeitung am 9.7.2012:
"In Italien bezahlt die katholische Kirche keine Steuern für ihre enormen
Aktivitäten und Immobilien, auch nicht für solche wie Hotels und Restaurants,
die nicht zur Ausübung der Religion dienen. Das führt nicht nur zu einem
gigantischen finanziellen Verlust, sondern es drohen dem Staat deshalb auch
saftige Sanktionen der EU. Zu diesem Thema fanden die ´Raben` [die noch
unbekannten Informanten] ein interessantes Dokument, das Schreiben des (später
entlassenen) Präsidenten des IOR Ettore Gotti Tedeschi an den
Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone. Darin werden die Möglichkeiten
aufgelistet, wie man die lästige EU-Norm austricksen könnte – und die
entsprechenden Ratschläge hatte der Vatikan-Banker direkt von Giulio Tremonti
bekommen, dem damaligen Finanzminister der Regierung Berlusconi. So wäscht
eine weltliche Hand die andere, eine geistliche, die auf beiden Seiten des
Tibers immer mit im Spiel ist – in der italienischen Politik und in den
vatikanischen Winkelzügen. Ein Name, der in vielen Informationen der
´Vatileaks` immer wieder auftaucht, ist der des ehrgeizigen Tarcisio Bertone.
Dieser bekleidet in dem absolutistisch regierten Staat gleichzeitig viele
klerikale und säkulare Ämter, auf politischer Ebene ist er so etwas wie ein
Premier- und Aussenminister in einem."
30.7.2012 –
"Ubi
pus, ibi evacua" ("Wo der Eiter sitzt, muss er ausgedrückt werden")
– Das Ausmaß
der Rebellion wächst. Wie lange kann der Papst seinen Kurs "Zurück ins
Mittelalter" noch durchziehen? Rebellion gegen das "Papstopfer" (=
Direktzahlungen an den Vatikan) in der Schweiz
– Unter der Decke des Katholizismus wächst
die Rebellion. In diesem Zusammenhang nennt bild.de am 24.7.2012 weitere
Namen, die hinter dem Kammerdiener Paolo Gabriele und seinen Enthüllungen stehen
könnten.
Kurienbischof Bischof Josef Clemens, Deutschland, "Kaplan Seiner
Heiligkeit", 19 Jahre lang Privatsekretär von Joseph Ratzinger, später von
Monsignore Georg Gänswein abgelöst. Josef Clemens erhielt für seine Organisation
des katholischen Weltjugendtages 2005 in Köln im Jahr 2007 das staatliche Große
Bundesverdienstkreuz 1. Klasse, da der deutsche Staat ja vielfach als der Büttel
der Kirche agiert. Analog dazu bekam Exzellenz Clemens für seine kirchliche
Lobbyarbeit auch von der österreichischen Regierung 2008 das Große Goldene
Ehrenzeichen mit Stern der Republik Österreich. Nun steht er "im Visier der
Ermittler" bei den Untersuchungen zum Hochverrat im Vatikan.
Die Musikwissenschaftlerin und Kardinalshaushälterin Ingrid Stampa,
Deutschland, die Joseph Ratzinger in Rom 12 Jahre den Haushalt führte. Sie wird
dort "Papessa" genannt, die "Päpstin".
Nach Presseinformationen von bild.de hat Joseph Ratzinger "inzwischen
schriftlich die Freundschaft zu Bischof Clemens aufgekündigt".
So wurden "auf dem Handy des Kammerdieners Gabriele zahlreiche belastende
E-Mails und SMS an Stampa und Clemens gefunden". Ein hochrangiger Bischof: "Das
Dementi wird nichts helfen. Ich kann dem Heiligen Vater nur einen Rat geben:
´Ubi pus, ibi evacua` – wo der Eiter sitzt, muss er ausgedrückt werden".
Doch wann immer der Papst irgendwo den aus
seiner Sicht entzündlichen "Eiter" ausdrücken will,
zeigen sich bald neue Herde der Rebellion,
z. B. bei zehn Aargauer Gemeinden in der Schweiz. "Im
aargauischen Fricktal proben zehn Gemeinden den Aufstand gegen den Vatikan.
Sie weigern sich, heuer das Papstopfer einzuziehen",
"eine Direktzahlung an den Vatikan". (blickamabend.ch, 29.6.2012)
Das zuständige Bistum von Basel hat bereits den Alarmzustand ausgerufen und ließ
durch den Bischofsvikar der Bistumsregion von St. Urs, Christoph Sterkman,
verlauten: "Diese Opfer sind obligatorisch".
Doch die Rebellen aus dem Fricktal ließen sich nicht umstimmen. Sie wollen das
eingesparte Geld lieber sinnvoll in der eigenen Region einsetzen.
Der Papstkurs "Zurück ins Mittelalter"
findet immer weniger Nachfolger. Doch allen Rebellen droht der Katholizismus die
ewige Hölle an (siehe hier). Allerdings
greifen die in Jahrhunderten erprobten Einschüchterungsmethoden greifen immer
weniger.
7.1.2013 / 30.9.2014 –
Georg
Gänswein neuer Erz-Baals-Bischof / Der Erzbischof als Pendler zwischen zwei
Päpsten
– Der Pontifex maximus,
der alte heidnische Oberpriester des Imperium Romanum, in unserer Zeit
repräsentiert durch den Papst, ernannte seinen Privatsekretär
Georg Gänswein zum Erzbischof, in Wirklichkeit zu einer Art
Erz-Baals-Bischof des Katholizismus. Dazu wird ihm die
Mitra des
Fischgottes Dagon aufgesetzt, ein Ring übergestreift (vgl. den
Ring in der
Sage Der Hobbit bzw. Der Herr der Ringe) und der Krummstab der
Macht, den der Vatikan aus dem altägyptischen Herrscher- und Pharaonenkult
übernommen hatte. Siehe ein Filmausschnitt dazu unterkathtube.com.
Nach dem Wechsel auf dem Papstthron von Joseph Ratzinger zu Jorge Bergoglio
kam Georg Gänswein die Aufgabe zu, zwischen beiden Päpsten hin und her zu
pendeln, womit er wie kein anderer im Zentrum irdischer Macht postiert ist.
Während der Vatikan mit viel Pomp und Brimborium seine äußeren Macht zu zelebrieren
versucht, durchschauen immer mehr Menschen den
Betrug an Jesus, dem Christus, der von diesem imperialen Götzenkult,
letztlich dem Baalskult unserer Zeit, nur als
Tarnung und Verschleierung seiner
absolutistischen Herrschafts-Absichten (siehe
auch Kirchengeschichte) und
grausamen Verdammungsflüchen
in ein angeblich ewiges Höllenfeuer missbraucht wird.
Doch die Macht des Kultes ist am Schwinden.
11.2.2013 –
Papst-Rücktritt markiert Ende einer Epoche – Für
Papst und Kirche ist die Zeit abgelaufen –
15.2. / 16.2.2013 –
Wird der neue Papst endlich das Zwangszölibat für Priester
abschaffen?
So fragen sich viele Katholiken, die solches schon
seit Jahrzehnten fordern. Das Zölibat führte dazu, dass
der Beruf des Priesters zum "Traumberuf" für homosexuell veranlagte Männer
wurde, einschließlich dem Traum von einer Karriere im Vatikan. Die Theologin Uta Ranke-Heinemann nannte einmal die Zahl von "60 %" homosexueller
Männer im Vatikan, während man nach außen aber diese Prägung als schwere Sünde
verurteilt und deshalb so gut wie nie zugibt. Doch: "Je höher in der Hierarchie, desto größer der Prozentsatz."
(zit. nach Das Weisse Pferd Nr. 6/2002)
Dr. David Berger, Ex-Professor an der Päpstlichen Akademie des heiligen Thomas
von Aquin, berichtete im deutschen Fernsehen über den Vatikan: "´Es war normal, Kardinäle mit
ihren jungen Liebhabern zu sehen, die sie als ihre Privatsekretäre vorstellten.
Ich konnte mir keinen Sekretär leisten, also nahm ich meinen ´Cousin` mit.` Der
´Cousin` [war aber in Wirklichkeit gar keiner, sondern] war sein Lebensgefährte.
´Viele wussten das`, so Berger" (bild.de, 15.2.2013), was nur ein kleiner
Aspekt der großen vatikanischen Maskerade bzw. der dortigen Possenspiele darstellt.
Bei der Frage nach der Abschaffung des
Zwangszölibats vermutet
Frau Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann einen starken
Widerstand der mehrheitlich homosexuellen Kardinäle: "Die Homosexuellen im Vatikan würden mit Abschaffung
des Zölibats ihr ideales Biotop verlieren, darum halten sie mit Zähnen und
Klauen an ihm fest. Wenn nämlich jetzt plötzlich die First Lady des Papstes den
Kardinälen die Schau stehlen würde, dann käme dieses frauenlose, monosexuelle
Terrarium durcheinander. Bisher ist es doch so: Alle Hirten sind Männer, alle
Frauen sind Schafe. Dieses klare Oben und Unten wäre gefährdet", so die
Theologin.
Doch ob hetero, homo, bisexuell oder "geheim homo" bei eventuell gleichzeitiger
Homophobie (Homosexuellen-Feindschaft), wer durchschaut schon diese
mehrbödigen Gemengelagen, die sich hinter den frommen Kulissen auftun? Der
ganze Vatikan mit seinem tonnenschweren Dogmengebäude, dem zehntausendseitigen
Kirchenrecht und dem rituellen Brimborium hat von oben bis unten nichts mit
Jesus von Nazareth zu tun, gleich ob es um Päpste, Kardinäle, Kammerdiener,
Schweizergardisten, Haushälterinnen, Privatsekretäre, Papamobil-Fahrer oder
Klosterschwestern geht – nichts, aber auch gar nichts ist im Sinne von
Christus.
Jesus hat niemals Päpste, Kardinäle oder dergleichen eingesetzt, geschweige denn
einen vatikanischen Hofstaat. Niemals hat Jesus gelehrt, auch nur eine einzige
Kirche oder Kapelle aus Stein zu bauen, denn "das Reich Gottes ist in euch", so
seine Lehre.
17.2. / 19.2.2013 –
Warum tritt der Papst zurück? Der vatikanische Schafspelz
– Es gibt viele Überlegungen zum
Rücktritt von Joseph Ratzinger, wovon zunächst besonders markant
waren. Zur ersten Überlegung: Die
renommierte britische Nachrichtenagentur reuters schreibt am 15.2.2013: "Pope
Benedict's decision to live in the Vatican after he resigns will provide him
with security and privacy. It will also offer legal protection from any attempt
to prosecute him in connection with sexual abuse cases around the world, Church
sources and legal experts say"
Sein Verbleib hinter
den vatikanischen Mauern biete ihm also einen "legalen Schutz vor jedem Versuch,
ihn in Zusammenhang mit weltweiten Sexualverbrechen anzuklagen, wie kirchliche
Quellen und Rechtsgelehrte sagen".
Die damalige Meldung in voller Länge, die von den deutschen Medien leider
totgeschwiegen wird, ist heute leider auch nicth mehr abrufbar:
reuters.com/article/2013/02/15
Tatsächlich ist der Papst vor dem
Internationalen Strafgerichtshof für Menschenrechte in Den Haag wegen der Jahrzehnte
langen Vertuschung von Tausenden von Kinderschänderverbrechen von Priestern
angeklagt; auch, weil er auf diese Weise durch Unterlassung weitere Verbrechen an Kindern begünstigte.
Diese
Vertuschung hatte er mit brachialer innerkirchlicher Gewalt – nämlich der Androhung
von Exkommunikation und damit laut katholischer Lehre "ewiger Hölle" bei
Zuwiderhandlung – maßgeblich mit durchgesetzt. Drei Tage nach der Rücktrittsankündigung
sollte ihm zudem Haftbefehl eines souveränen Staates zugestellt werden, wobei es
sich um keinen Kleinstaat oder angeblichen "Schurkenstaat" handeln soll, sondern
um ein weltweit "anerkanntes" Glied der Staatengemeinschaft. Hier die
Originalquelle in Englisch: http://itccs.org/.
Übersetzungen findet man in verschiedenen Blogs, z. B.
http://sommers-sonntag.de/?p=2532.
Dazu ist auch das Buch
Angeklagt: Der Papst des britischen Kronanwalts Geoffrey Robertson
erschienen (siehe links).
Eine zweite markante Überlegung geht auf
eine Meldung von Mitte Februar 2012 zurück,
wo Kurienkardinal Hoyos mit den
Worten zitiert wird:
"Kardinal
Romeo verkündete selbstsicher, so als wenn er dies genau wisse, dass der Heilige
Vater nur noch 12 Monate leben werde".
Romeos Aussage stamme allerdings bereits von November 2011, wodurch die 12
Monate schon vor der Rücktrittserklärung abgelaufen wären. Allerdings könnten
durch die Publizierung dieser höchst brisanten Aussagen im Februar 2012 bestimmte Planungen auch
durchkreuzt worden sein. Nicht ausgeschlossen werden kann weiter, dass Joseph
Ratzinger durch einen Rücktritt dieses
Bedrohungsszenario hinter sich lassen wollte.
Und dieses Szenario hängt offenbar sehr eng
mit der weltweiten Funktion und den Praktiken der Vatikan-Bank zusammen, in
deren Umfeld es schon mehrere Morde gegeben hat. Auch von Joseph Ratzinger
eingesetzte und 2012 entlassene Bankier Gotti Tedesci sagte danach,
er fürchte nun um sein Leben.
Von Bedeutung ist
in diesem Zusammenhang auch, dass der von Benedikt XVI. ernannte
Nachfolger als Chef der Vatikanbank (IOR = Institut für religiöse Werke), der
deutsche Malteser-Ritter und Freizeit-Jäger Ernst von Freyberg, gleichzeitig Aufsichtsratsvorsitzender von Blohm+Voss
Shipyards ist, die der Thyssen-Krupp-Konzern 2012 an den britischen Konzern Star
Capital verkauft hat, der daneben auch noch Kabelnetze und Seniorenheime
betreibt. Auf der Homepage von Blohm+Voss Shipyards, deren
Aufsichtsratsvorsitzender also jetzt der neue IOR-Chef ist, wird allerdings auf
Seite 1 weiterhin zur Blohm+Voss Naval verlinkt. Diese Sparte, wo Kriegsschiffe
und U-Boote, z. B. Atom-U-Boote, gebaut werden, gehört weiterhin zu Thyssen-Krupp. Der Vatikan ist
über die Verbindungen des neuen Vatikanbank-Chef auf jeden Fall
noch weiter vernetzt als zuvor.
Zusammenfassend könnte man fragen:
Vertuschung von Sex-Verbrechen an Kindern, Bedrohungsszenarien in Verbindung mit
der Vatikanbank, das Alter – was hat also den Ausschlag gegeben? Dass "Altersschwäche"
letztlich der Grund für den Rücktritt ist, ist sehr unwahrscheinlich, zumal solches normalerweise nicht zu Joseph
Ratzinger passt, genauso wenig wie zu seinem Vorgänger Karol Wojtyla. Auch die
Predigten Joseph Ratzingers nach seiner Rücktrittsankündigung waren nicht von "Altersschwäche"
geprägt.
Fakt ist jedenfalls: Die
beiden anderen hier genannten Sachverhalte sind nicht von der Hand zu weisen:
zunächst die Anzeige gegen den
Ex-Papst und das Bestreben, ihn wegen Vertuschung und Begünstigung von
Sex-Verbrechen an Kindern vor Gericht zur Rechenschaft zu ziehen. Joseph
Ratzinger wurde deshalb
seit 2010 immer wieder zum Rücktritt aufgefordert; dann die Aussage von
Kardinal Romeo über die Lebenserwartung von Joseph Ratzinger, was immer der
Grund für seine "Sicherheit" in dieser Sache war. Doch es kommt
offenbar noch ein weiterer Aspekt hinzu. Die italienische Zeitung La Repubblica
schrieb am 21.2.2013
von einem Bericht über "das ganze
Ausmaß von Erpressung, Sex- und Machtgier im Vatikan",
so ntv.de am 21.2.2013.
Wörtlich heißt es:
"Am 17. Dezember hätten ihm drei Kardinäle
ihren nahezu 300 Seiten starken Geheimbericht zu der Affäre ´Vatileaks`
vorgelegt, in dem es auch um homosexuelle Beziehungen und Erpressbarkeit gehe,
berichtete das Blatt, ohne genaue Quellen zu nennen. An diesem Tag habe Benedikt
seine lange erwogene Rücktrittsentscheidung gefällt ... "Darin gehe es um
´unsaubere Einflüsse` auf Mitglieder der Kurie und um ein übergreifendes, durch
´sexuelle Ausrichtung` verbundenes Netz von Lobbyisten mit Finanzinteressen.
Gemeint ist vor allem die
Homosexuellen-Lobby, der nach der Theologin Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann
60 % der Männer im Vatikan angehören und aus deren
Reihen Kardinäle laut ntv-Bericht "im Vatikan Sex-Treffen organisiert"
haben. Das weckt erneut auch Erinnerungen an das Verschwinden der 15-jährigen
Schülerin Emanuela Orlandi, die für Sex-Treffen einer anderen Vatikan-"Fraktion"
entführt,
missbraucht und später ermordet worden sein soll – so zumindest der
angesehene vatikanische Chef-Exorzist Gabriele Amorth.
Die Frage, die sich aus dieser Veröffentlichung ergibt, ist: Ist es also gar
nicht so sehr der Papst selbst, der aufgrund eigener Verfehlungen oder
Handlungen zurück treten musste, sondern sind es hauptsächlich die "anderen"?
Oder sind es eben alle miteinander, der eine als Verbrecher, der andere als
Intrigant und wieder ein anderer als Vertuscher?
Doch welche Verbrechen oder
Skandale auch zugrunde liegen mögen, das wichtigste Faktum zum
Papst-Rücktritt ist noch ein ganz anderes:
Das Papsttum, seine Vatikanbank und anscheinend lebensgefährliche vatikanische Sex-Parties haben mit Jesus, dem Christus, nicht das Geringste zu tun, und die
weltweite mediale Aufmerksamkeit wird also gar nicht auf das "Christentum"
gerichtet.
Das "Christliche" ist nur der Deckmantel der
Vatikankirche, also der
sprichwörtliche "Schafspelz", in dem ein ganz anderes Tier steckt.
Und hier zeigt sich noch ein
anderes Phänomen: Durch das Rücktritts-Szenario mit seinen Spekulationen und dem
vielen Wenn und Aber wird ein großes Interesse der Weltöffentlichkeit in den
nächsten Wochen auf den Vatikan gelenkt, was für den siechenden und aus den
Fugen geratenden
Kirchenstaat samt Pontifex natürlich ein erheblicher Energieschub ist. Außerdem
lenkt es ein wenig von dem ab, was sonst vielleicht zum gegenwärtigen Zeitpunkt
in das Zentrum der Öffentlichkeit
gelangt wäre, z. B. der Haftbefehl und eine breite Diskussion über die
nachvollziehbaren Gründe; oder neue Entlarvungen aus der Vatikanbank. So aber
ist demnächst die
Kandidatenkür für den nächsten Papst von großem medialen Interesse; so, als ob die Welt Päpste bräuchte. Doch
wer sich Rechenschaft darüber ablegt, wohin das Papsttum einschließlich des
Pontifikats von Joseph Ratzinger die Menschheit bis heute geführt hat, der spürt
das "letzte Stündlein" dieser Institution näher rücken, und davon werden mehr
und mehr auch die Medien erfasst. Der zwischenzeitliche folkloristische
Energieschub ist also allenfalls ein kleiner Aufschub. Siehe dazu auch unseren
N a c h r u f.
23.2.
/ 10.3.2013 –
Hat ein "Homosexuellen-Netzwerk"
im Vatikan den Rücktritt des Papstes ausgelöst? Das "Doppelleben" von
Würdenträgern der Kurie
–
Der homosexuelle Ex-Professor der päpstlichen Universität in Rom, David Berger, sagte zu
dieser Thematik bereits im Jahr 2011:
"Ich
habe selber oft Theologen erlebt, die sich morgens in Vorlesungen oder in
Artikeln extrem homophob geäußert haben, die gesagt haben, sie würden sich am
liebsten beim CSD [Christopher Street Day – öffentliche Homosexuellen-Parade]
mit einem Maschinengewehr an den Straßenrand stellen und alle niederknallen. Die
gleichen Leute habe ich dann abends in Schwulenbars getroffen. Wenn man sie
darauf angesprochen hat, kam oft: ´Ich bin doch nicht schwul!` Das sei etwas
ganz anderes."
Der Vatikan-Insider berichtet weiter von einem "Doppelleben". Hierzu zählt zum
Beispiel "´der weltfremde Prälat in Rom,
der sich nachts am Strichertreff beim Kolosseum herumtreibt.` Denn das seien
genau diejenigen, die am nächsten Tag ihre Sünden wiedergutmachen wollten, indem
sie sich stramm katholisch geben". (spiegel.de, 9.3.2013)
Der ehemalige Vatikan-Theologe David
Berger in dem Interview weiter: "Wenn man sich mit Theologen privat unterhält, dann sagen fast alle:
Natürlich ist Ratzinger homosexuell veranlagt. Er kommt aus einer
kirchlich geprägten Kultur, in der das ein absolutes Tabu ist. Was er bei sich
hasst, projiziert er auf andere und bekämpft es. Und das kann er jetzt als
Papst mit offiziellen Dokumenten machen."
Und: "Diese Dokumente soll es
nach Aussagen einer renommierten Vatikanistin (Valeska von Roques, Anm. d. Red.)
geben, die mir persönlich Ausschnitte und Zitate vorgelegt hat. Sie belegen
angeblich, dass der Papst noch in seiner Zeit als Kardinal in Rom regelmäßig
homosexuelle Kontakte gepflegt hat. Es sind Aussagen von Schweizer Gardisten
und anderen im Vatikan tätigen Leuten." (http://www.fresh-magazin.de/ April 2011)
Und im Jahr 2013 heißt es nun im
Zusammenhang des Papst-Rücktritts, Kardinäle seien wegen ihrer homosexuellen
Kontakte erpressbar geworden. Und wenn Uta Ranke-Heinemann mit ihren ca.
"60 %" homosexuellen Männern im Vatikan Recht hat, dann
stellt sich die Frage: Wer ist in einem solchen widersprüchlichen Milieu,
wie es David Berger beschreibt, noch alles "erpressbar"? Die sexuelle Orientierung ist
natürlich Privatsache, auch bei einem Kardinal oder Papst. Nur
sollte man bei dem, was man dann offiziell lehrt, nicht scheinheilig sein
oder die weißen Gewänder dafür verwenden, um damit zu überdecken, was in diesem
Milieu anscheinend zur "Erpressbarkeit" führt.
Wir können aber auch an dieser Stelle nur noch einmal wiederholen: Ob homo oder hetero: Mit
Jesus, dem Christus, hat der Vatikan mit seiner Überhöhung eines fehlbaren
Menschen zum angeblichen "Stellvertreter Christi" nichts das Geringste zu tun. Und da gibt
es noch weitere Fakten, die den Jahrhunderte langen
Missbrauch und Verrat an Jesus, dem Christus in allen wesentlichen Bereichen
deutlich machen. Und Jesus und Seine Jüngern hätten sich niemals so kostümiert
und mit Mützen, Hüten, Stäben, Schals, Bauchbinden und Wappen geschmückt wie die
Würdenträger in Rom. Jesus war ein Mann des Volkes, nicht der Kirche.
25.2. / 27.2.2013 –
Kirche weist Bewerbung
einer Frau als Päpstin zurück – Nur Männer werden als Menschen, die "Gott"
angeblich in die
Augen schauen" anerkannt,
Frauen seien nur "Gehilfinnen"/ Kardinal und Papstwähler schleuste
kriminelle Priester ins Ausland, um sie vor der Justiz zu schützen / Mal
vertuschte der Bischof vor Ort, mal vertuschte Rom
– Die
katholische ZDF-Redakteurin Carolin Kebekus wollte Kardinal Erzbischof Meisner
ihre Bewerbungsunterlagen an das Konklave zur Wahl des Papstes überreichen –
also eine Bewerbung als Päpstin. Kardinal Meisner antwortete darauf hin, dafür
habe sie nicht "die Figur". Anschließend hat der Sprecher der
Deutschen Bischofskonferenz, Hochwürden Matthias Kopp das ZDF "gebeten", "von
der Ausstrahlung der Bilder abzusehen" (bild.de, 25.2.2013). Das
Verhalten der Bewerberin für den Stuhl Petri sei "unfair" gewesen. Doch das ZDF
zeigte den Beitrag. (zdf.de, video/1848368/Die-Paepstin)
Hintergrund dazu: Kardinal Meisner hatte vor ca. einem halben Jahr
die Priester erst als "Männer
vor Gott"
bezeichnet, "die ihm in die Augen schauen". Eine
Frau darf nur eine Gehilfin des "Mannes vor Gott" sein und nie Priesterin
geschweige denn Bischöfin, Kardinälin oder Päpstin. Ein Mensch im Papstamt könne
also nur ein heterosexueller, homosexueller (60 % der Kardinäle lt. Uta
Ranke-Heinemann) oder auch geheim pädophiler Mann sein, meist ein angeblicher "Mann
vor Gott"
= Priester, niemals
aber eine Frau.
Im Zuge dieser ganzen Tumulte darf jetzt auch
der einzige Vertreter Großbritanniens bei der Papstwahl nicht teilnehmen.
Kardinal Keith O'Brien wird von einem ehemaligen Priester beschuldigt, ihm
bereits vor längerer Zeit "nach
dem Nachtgebet Avancen" gemacht zu haben. "Ähnlich soll es einem anderen
Geistlichen nach einem Trinkgelage in der Residenz des Erzbischofs ergangen
sein" (spiegel.de, 25.2.2013). Gegen die Teilnahme eines USA-Vertreters an der Papstwahl, Kardinal Roger Michael Mahony, laufen zudem die
Gläubigen Sturm. "Mahony soll in den achtziger Jahren massive Vertuschung
betrieben und mutmaßliche kircheninterne Sexualstraftäter vor Zugriffen von
Polizei und Justiz geschützt haben. Anfang 2011 war der in die Kritik geratene
Geistliche von seinem Bischofsamt zurückgetreten – offiziell aus Altersgründen.
Ende Januar 2013 entband ihn sein Nachfolger José Gomez wegen des umstrittenen
Umgangs mit den Missbrauchsfällen plötzlich von allen Ämtern" (spiegel.de,
25.2.2013). Mittlerweile ist belegt, "dass Mahony in den achtziger Jahren
tatverdächtige Priester aus dem Bundesstaat oder ins Ausland bringen ließ, um
sie vor Strafverfolgung zu schützen. Mindestens 122 Geistliche sollen in den
Akten auftauchen" (spiegel.de, 27.2.2013).
Zugute gehalten wird ihm, dass er zumindest den Priester Kevin B. aus dem Amt
entfernen wollte, "der mindestens acht
minderjährige Jungen betrunken gemacht und dann missbraucht haben soll –
manchmal während des Gebets". Kevin B. wurde jedoch vom Vatikan geschützt.
"Obwohl Mahony daraufhin bei der Glaubenskongregation und anderen Stellen in Rom
anklopfte, sei er in der Sache nie angehört worden, heißt es", so dass der Täter
zehn Jahre lang als Priester weitermachen konnte. Hat Vertuschungs-Netzwerk sich
die Täter aufgeteilt? Mal vertuschte der Bischof oder Kardinal vor Ort, mal
vertuschte Rom?
Doch wie dem auch sei: "Hauptsache", so erscheint
es, es wollen keine Frauen an der Wahl teilnehmen oder sich gar um die "freie
Stelle" bewerben. Denn die "Heiligen", die auch der Altpapst Joseph Ratzinger
immer um Rat fragte, lehren unmissverständlich:
"Wenn nun
gefragt, wozu dieses Gehilf [die Frau]
nötig war, zeigt sich wahrscheinlich nichts andres als die Hervorbringung von
Kindern, so wie die Erde das Hilfsmittel für den Samen ist, damit aus beiden die
Pflanze wachse."
(Heiliger
Kirchenvater Augustinus (354-430), Über den Wortlaut der Genesis VI, 3, 5)
Oder: "Hinsichtlich der
Einzelnatur ist das Weib etwas Mangelhaftes und eine Zufallserscheinung;
denn die im männlichen Samen sich vorfindende Kraft zielt darauf ab, ein ihr
vollkommen Ähnliches hervorzubringen.
Die Zeugung des Weibes aber geschieht auf Grund einer Schwäche der wirkenden
Kraft wegen schlechter Verfassung des Stoffes."
...
"Femina
es mas occasionatus"
(=
"Die
Frau ist ein verfehlter Mann").
(Heiliger Thomas von Aquin,
Kirchenlehrer (1225-1274), Summa Theologica I/92/1)
Oder: "Die Frau ist von Natur aus mit weniger Tugend und Würde
ausgestattet als der Mann. Denn immer ist das ehrenwerter, was handelt,
als das, was erleidet, wie Augustinus sagt."
(Heiliger Thomas von Aquin, Kirchenlehrer, Summa Theologica I/92/1). Mehr
dazu hier.
Und im Hinblick auf diese "Heiligen" erklärt Altpapst Ratzinger:
"Ich rufe auch die Heiligen an. Ich bin mit Augustinus, mit Bonaventura, mit
Thomas von Aquin befreundet. Man sagt dann auch zu solchen Heiligen: ´Helft
mir!`" (Joseph Ratzinger in Licht der Welt,
Freiburg 2010, S. 32). Das Wort dieser Freunde des Altpapstes hat also
allergrößtes Gewicht, weil sie sogar dem Papst helfen, Entscheidungen im Sinne
und gemäß dem Dogma der Vatikankirche zu treffen.
Von daher ist der Vorwurf der Deutschen Bischofskonferenz an Frau Carolin Kebekus erklärbar. Die Bischöfe fühlen sich "auf den Schlips getreten"
– oder
man müsste sagen: Sie fühlen sich auf ihr Pallium
getreten. Wenn also eine Frau in ihre Domäne eintreten will, dann verstehen sie
überhaupt keinen Spaß mehr.
Es stellt sich auch die Frage, wie lange sich die katholischen Frauen die
Verehrung solcher "Heiliger" gefallen lassen, die sie als weniger "tugendhaft"
als Tausende von pädophilen Priestern betrachten.
"Die
Kurie findet im Evangelium nicht statt.
Wenn Jesus heute da
wäre, dann würde er die Hände über dem Kopf zusammen schlagen
... Das sind doch keine Nachfolger von
Jesus, die da in Brokat-Gewändern und safranroten Schuhen durch die
Kirchen schreiten." |
26.2.2013 –
Papst ist bald nur noch eine arme Seele
– Altpapst Joseph Ratzinger kann auch nach seinem bevorstehenden
Rücktritt am 28.2.2013 als "Eure Heiligkeit" angesprochen werden, wie die Medien
berichten. Doch was bleibt von dieser selbsternannten "Heiligkeit" übrig? Wenn
er eines Tages – was für jeden Menschen täglich näher rückt – gestorben sein wird, dann wird er im Jenseits nur noch
eine "Seele" sein, man könnte sagen eine "arme Seele".
4.3. / 20.3.2013 / 20.8.2017 –