Der Theologe Nr. 54, aktualisiert am 26.9.2023
Joseph
Ratzinger, der am 31.12.2022 nach langer Zeit des körperlichen Abbaus im Alter von 95
Jahren gestorben ist, gilt als der 265. Papst, und es ist allmählich klar,
dass das nicht mehr lange so weiter geht mit den Päpsten. Bereits im Februar 2013
hatte Joseph Ratzinger als Papst Benedikt XVI.
am Rosenmontag seinen Rücktritt angekündigt, woraufhin ausgerechnet in jener
Nacht im Petersdom ein
Blitz einschlug – ein Symbol für das, was mit dieser Erklärung eingeleitet
wurde, der Untergang der Papst-Religion als größte Widersacherin von Jesus
von Nazareth und Seinen Nachfolgern über viele Jahrhunderte.
Der ehemalige Papst gilt
vielen als einer der "klügsten" Theologen, und er ist bis heute bekannt für
intellektuelle Ausarbeitungen zu vielen Themen des Glaubens. Gemäß der
Malachias-Weissagung folgt nur noch
ein weiterer Papst, und vielleicht sinkt das bereits vom Blitz getroffene Kirchenschiff in langsameren
Schüben, was die Zählung noch beeinflussen könnte. Zu Ende geht damit ein
Jahrhunderte langer Missbrauch von Christus, den Seine Gegner –
Priestergläubige, Intellektuelle und Ego-Machtmenschen damaliger Zeit –
begonnen hatten, indem sie bereits in den Jahrzehnten nach Seiner Hinrichtung Seine
Lehre vereinnahmten und in der so genannten frühkatholischen Kirche zu einem
neuen Priester-Machtsystem umfunktionierten, das an frühere "heidnische" Priesterreligionen
anknüpfte. Jahrhundert lang Kriege, Morde, Folterungen und seelische
Knechtungen von Menschen waren die Folgen. Und aus einer tiefgründigen
Abneigung gegen Frauen, die ein wesentlicher Teil des "Geheimnisses" dieser
Religion ist, entwickelte sich eine ausschließlich Männern vorbehaltene
Religionshierarchie, der sich Frauen bis heute lediglich als Mittel zum
Zweck zuordnen dürfen, was bis treffend in den Worten des Kirchenheiligen,
Kirchenlehrers und Kirchenvaters Augustinus auf den Punkt gebracht wurde,
einem im 5. Jahrhundert Verstorbenen, den auch Papst Joseph Ratzinger immer
wieder um "Hilfe" gebeten hatte. Augustinus
wörtlich: "Ich finde also keine andre Hilfeleistung, für die dem Mann ein
Weib erschaffen wurde, wenn nicht die, ihm Kinder zu gebären."
(De
Genesi ad litteram 9,5,9)
Die Sexualverbrechen an Kindern dienten dabei
auch schon in früheren Zeiten als perverse Energiequelle für die
Priesterkaste, wurden aber erst in den letzten Jahren in größerem Ausmaß
aufgedeckt. Und aus der kirchlichen gewaltsamen Auslegung des Bibelwortes
"Macht euch die Erde untertan" folgt bis heute grausamer Tiermord, Tierqual
und
Zerstörung der Erde, dessen Schlusspunkte sich im Klimakollaps manifestieren,
der nicht mehr aufzuhalten ist, weil dessen Wurzeln, nämlich die Aggressionen gegen
alles Leben auf der Erde, gar nicht angegangen werden und man sich stattdessen auf
technokratische Überlegungen der Konzentration eines bestimmten Gases
konzentriert, so nach wie vor offenbar eine gewisse Mehrheit von
Wissenschaftlern. Doch auch die
Wissenschaft geriet bekanntlich unter die Knute der Kirche, und
bekanntlich gilt bereits seit Jahrhunderten, dass am morgigen Tag nichts so veraltet wie
die Wissenschaft vom Tag zuvor.
Nun ist uns Menschen allerdings in dieser Zivilisation noch ein
Zeitfenster gegeben, das viele zur Aufarbeitung ihres bisherigen persönlichen
Werdegangs nützen möchten, wozu zum Beispiel auch die Beschäftigung mit
Theologie gehören kann. Hier zählt der verstorbene 265. Papst, wie bereits
eingangs erwähnt, zu einer "Koryphäe"
der intellektuellen Religionsakrobatik, doch wer sucht, wird auch hier
fündig und stößt auf den Missbrauch der Botschaft von Jesus von Nazareth. Die Wurzeln des Betrugs an der Botschaft
des Christus Gottes sind
auch im theologischen Werk von Joseph Ratzinger nachweisbar. Dies wird in
den ersten sieben Kapiteln dieser Untersuchung näher beleuchtet.
In den beiden letzten Kapiteln 8 und 9 gehen wir in die tiefen Niederungen
der Verbrechensgeschichte dieser Religion, die auch Papst Benedikt XVI.
erfasst, auch wenn seinen Anhängern ein großes Ausmaß an Vertuschung
gelungen ist.
In den beiden Kapiteln wurde im Zuge der "Strafsache Vatikan" über Jahrhunderte
also auch
eine "Strafsache Ratzinger" ergänzt, wo es um Verbrechen von Priestern an
Kindern geht.
Vor diesem Hintergrund wird ein Leser die voraus gehenden schönfärberischen
Worte des Papstes vielleicht auch anders hören und lesen und die
Irreführung darin leichter erkennen.
Auch ergibt sich daraus, dass der
Ex-Papst aufs Ganze gesehen gar kein Verständnis für die Person des Jesus von Nazareth hat
und deswegen auch von daher Ihn und Seinen Namen missbraucht. Wir dokumentieren in diesem
Zusammenhang im 5. Kapitel mehrere Passagen aus seinem Buch
Jesus von Nazareth,
Teil 2,
Freiburg 2011.
Jesus von Nazareth über die damaligen
Theologen und Schriftgelehrten: "Lasst sie, sie sind blinde
Blindenführer!
Wenn aber ein Blinder den anderen führt, so fallen sie beide in die Grube."
(Matthäusevangelium, Kapitel 15,14)
|
1) Joseph
Ratzinger als Theologe und grundsätzliche Anmerkungen zu "Mystik" und "Offenbarungen"
2)
Zitate des Papstes aus dem Buch Glaube, Wahrheit, Toleranz
3) Erklärung der Papstzitate – Die "Theologie" von Joseph Ratzinger
4) Was bedeuten diese Ansichten des Papstes in seinem Buch Glaube, Wahrheit, Toleranz?
5.1.
– Der
Papst deutet das Ankommen von Jesus in Jerusalem kultisch.
5.2.
6)
Joseph Ratzingers
Rede von der angeblichen "Abwesenheit Gottes – "Gotteskrise" ist in Wirklichkeit
eine Kirchen- und Papstkrise
Joseph Kardinal Ratzinger: Der "notwendige Einsatz" der Inquisition
7)
Nachrichten
Ratzinger-Schülerkreis will "Aufklärung" überwinden. Schuldbekenntnis für
Entstehung der Aufklärung in Gespräch / Atheistische Plakataktion in Polen
"Ich rufe auch die Heiligen an. Ich bin mit Augustinus, mit Bonaventura, mit Thomas von Aquin befreundet. Man sagt dann auch zu solchen Heiligen: ´Helft mir!`" (Joseph Ratzinger in: Licht der Welt, Freiburg 2010, S. 32) |
Liebe Leserinnen, liebe Leser! In dieser Ausgabe des
Theologen möchten wir also einigen Glaubenslehren von Joseph Ratzinger, dem
bekannten vorletzten Papst Benedikt XVI, auf den Grund gehen, dessen so
genanntes Pontifikat als Papst von 2005 bis 2013 dauerte. Jesus von Nazareth
sprach jedoch nie von einem "Pontifikat", geschweige denn von einem irdischen
"Stellvertreter", worüber wir zum Beispiel in
Der Theologe Nr. 51
ausführlich geschrieben haben. Hier geht es nun um einige Inhalte der Lehre des
"Stellvertreters", die auch nicht viel mit dem zu tun haben, den sie zu vertreten
vorgeben, ja letztlich und in ihrer Gesamtschau im krassen Gegensatz dazu
stehen. Notgedrungen mussten wir uns dazu allerdings auch auf die intellektuellen
Denkschienen des katholischen Dogmatik-Professors Ratzinger begeben, doch
wir hoffen, in deren Entlarvung so verständlich wie möglich geblieben zu sein.
Auf der anderen Seite: Nur wenige Menschen, die
tatsächlich den "Ruf Gottes" hören können, haben die Aufgabe, auch als Prophet
zu wirken, der als solcher unter Umständen auch lehren kann, indem er sowohl die
Stimme der göttlichen Welt in menschliche Sprache übersetzen kann als auch aus
seinem eigenen Bewusstsein Aspekte der ewigen Wahrheit "schöpfen" und an andere
Menschen übermitteln kann. Dies trifft z. B. für die großen Gottespropheten des
Alten Testaments zu wie Mose oder Jesaja, deren Botschaften in den Bibeln
allerdings durch "Schriftgelehrte" und Priester vielfach verfälscht wieder
gegeben werden. Und auch in unserer Zeit lebt wieder ein solcher
"Lehrprophet"
unter den Menschen, der uns auch bei diesen
Themen mit Rat und Tat zur Seite steht, wenn wir das möchten.
Den zweiten
Typ eines Propheten neben dem "Lehrpropheten" könnte man als "Künderpropheten"
bezeichnen. Dieser ist ein tugendhafter Mensch, der über einen weitgehend "gereinigten"
Kanal in seinem Inneren ebenfalls die "göttliche" Stimme vernehmen kann. Er kann
jedoch noch nicht aus seinem eigenen Bewusstsein die "göttliche" Welt erfassen
wie ein fortgeschrittener oder nahezu "vollkommener" Mystiker. Die Autoren des
Theologen gehören hier ausdrücklich nicht dazu, haben sich jedoch neben ihrem
Quellenstudium auch bei hier erfahrenen Menschen kundig gemacht.
Und während
der mystische Weg zu Gott im eigenen Herzensgrund für jeden Menschen offen
steht, gibt es offenbar nur sehr wenige, die einen Auftrag aus der geistigen
Welt hatten oder haben, um ein Prophetenamt auch auszuüben, was besagt, das von
ihnen Gehörte auch als Botschaft anderen Menschen weiter zu geben. Allerdings
gibt es eben – wie gesagt – viele Menschen, die von sich behaupten, dass es bei
ihnen so sei. Als Kriterium für echte oder falsche Prophetie gab Jesus von
Nazareth dazu einzig die "Früchte" an, die ein Prophet oder vermeintlicher
Prophet in seinem täglichen Leben bringt (Matthäus 7, 15 ff.). Doch dabei
gilt zunächst, wie bereits dargelegt: Nur derjenige kann überhaupt berufen werden, der die Nähe Gottes
zuvor bewusst oder unbewusst schon ein Stück weit erfahren hat.
Joseph
Ratzinger hingegen konstruiert demgegenüber einen falschen Gegensatz zwischen
"Mystiker" und "Prophet", und er stellt sich scheinbar auf die Seite der
Propheten. Zwar erkennt der ehemalige Papst auch die Existenz "christlicher
Mystiker" an. Doch dazu zählt er aber nur Menschen, die mit ihren "Erfahrungen"
"bestätigen", was die katholische Kirche durch ihre Päpste und Theologen zuvor
erfunden hat. Oder sie sind für ihn Menschen, die mit ihrer "Schau" zumindest
nicht mit dem römisch-katholischen Dogma in Widerspruch stehen. Es wäre also
katholischerseits zum Beispiel jemand, der in seinen Gehirnzellen "schaut", dass
Marias Leiche angeblich im Grab unverwest geblieben sein soll; oder der in einer
"Vision" "schaut", wie sich eine Oblate durch die Wandlungsworte eines Priesters
angeblich tatsächlich in den "Leib Christi" verwandle oder andere Absurditäten
aus dem katholischen Dogmen- und Lehrgebäude. Diese haben aber nichts mit Gott
zu tun, sondern sie sind auf die eine oder andere Art dem allzumenschlichen Sumpf von nahezu 2000 Jahren
blutigem Katholizismus entwachsen und abgeschaut, und hierfür ist das Wort
"Mystik" auch ein gravierender Missbrauch.
Auf diese
Weise ist der Theologe Joseph Ratzinger auch einer der schärfsten Gegner jeder
Gotteserfahrung. Denn schon kleine Gotteserlebnisse zeigen dem Menschen, der
diese Erfahrungen macht, dass der Katholizismus und seine Abspaltung, der
Protestantismus, im Wesentlichen aus falschem intellektuellen Ballast bestehen.
Und ihm ist dann auch klar, dass dieser Ballast den Gehirnen sündhafter Menschen
entsprungen ist, niemals jedoch einem "Ruf Gottes". Zugespitzt kann man
formulieren: Die Theologie des Papstes hat den Sinn, Gotteserfahrungen bei den
Menschen zu verhindern, um sie auf diese Weise als "gehorsame" = "hörige" Schafe
im Pferch des kirchlichen Dogmen- und Sakramenten-Gebäudes halten zu können
Manches gerade auf dieser Seite Geschriebene ist vielleicht nicht auf Anhieb leicht verständlich. Das liegt einerseits an dem Bemühen, hier zunächst das Gewirr einer absurden kirchlichen Macht-Theologie korrekt darzustellen, damit es entlarvt werden kann. Und dann ist es natürlich auch nicht immer leicht, Wahrheiten aus anderen Dimensionen in der Sprache unserer dreidimensionalen Welt mit ihren Begrenzungen von Raum und Zeit darzulegen, vor allem dann nicht, wenn einem selbst Erfahrungen aus diesen Dimensionen fehlen. Doch auch echte Gottespropheten, die in diese Dimensionen schauen, können das Geschaute nicht vollkommen in menschliche Sprache übersetzen, nur annähernd, weshalb so manches wortwörtliche Verständnis bereits missverständlich ist, weil es darauf ankommt, was jemand in seine Worte hinein gelegt hat. Das gilt auch für diese Untersuchung, in der wir den Propheten und den Mystikern wenigstens einigermaßen gerecht werden möchten, obwohl wir selbst weder Propheten noch Mystiker sind, sondern einfache Gottsucher auf dem mystischen Weg, die sich früher auch ein gewisse theologischen "Bildung" angeeignet hatten. Dennoch: Wir freuen uns, wenn auch auf diese Weise die Gottesverfälschung durch Päpste und Machtkirchen ein Stück weit aufgezeigt werden kann, und sich die Türen für eine echte Gotteserfahrung dadurch für manchen leichter öffnen lässt.
Joseph Ratzinger
hat in seinem Buch
Glaube, Wahrheit, Toleranz geschrieben:
"[Es] ist klar, dass zwischen den beiden Wegen, die wir ´Mystik` und
´monotheistische Religion` genannt haben, nicht auf rationale Weise
zugunsten des einen und zuungunsten des anderen entschieden werden kann ...
Diese Entscheidung ist vielmehr im letzten eine Sache des Glaubens, wenn
auch eines Glaubens, der sich vernünftiger Maßstäbe bedient ... ´Mystik`
wird hier radikaler verstanden als religionsgeschichtlicher Weg, als eine
Einstellung, die keine übergeordnete Größe mehr über sich duldet, sondern
die geheimnisvollen, bildlosen Erfahrungen des Mystikers als die einzig
verbindliche, letzte Wirklichkeit im Bereich des Religiösen ansieht ... (S. 27 f.). Der Typus, in dem sich die monotheistische Revolution
konkretisiert, ist demgegenüber nicht der Mystiker, sondern der Prophet ...
Für ihn ist ... das Gegenüberstehen des rufenden und befehlenden Gottes
entscheidend. Damit kann jetzt endlich verdeutlicht werden, warum bisher
fortwährend von monotheistischer ´Revolution` gesprochen wurde, wenn das
Gegenüber zum religionsgeschichtlichen Weg der Mystik bezeichnet werden
sollte ... (S.
29)
Schon diese wenigen Andeutungen dürften genügen, um zu zeigen, dass wir in ´Monotheismus` und ´Mystik` zwei von Anfang an total verschieden
gebaute Strukturen vor uns haben.
In der Mystik gilt: ... Es gibt kein Handeln Gottes, sondern es gibt nur die
´Mystik` des Menschen, den Stufenweg der Einung. Der monotheistische Weg
geht von einer gegenteiligen Überzeugung aus: hier ist der Mensch das
Passiv, an dem Gott handelt, hier ist der Mensch es, der von sich aus nichts
kann, aber hier gibt es dafür ein Tun Gottes, einen Anruf von Gott her, und
dem Menschen eröffnet sich so das Heil
im Gehorsam gegen den Ruf.
Insofern
könnte man statt der Gegenüberstellung ´Mystik – monotheistische Revolution`
auch die Gegenüberstellung ´Mystik – Offenbarung` wählen ... Für den einen
Weg ist es charakteristisch, dass ´Mystik` als geistliche Erfahrung des
Menschen geschieht ... Es kann bei diesem Ausgangspunkt letztlich gar keine
´Offenbarung` Gottes geben, sie wäre unlogisch in diesem Zusammenhang. Für
den anderen Weg ist es hingegen ebenso charakteristisch, dass
´Offenbarung` ist, dass es einen Anruf Gottes gibt und dass dieser Anruf das
Absolute in der Menschheit ist, dass von ihm dem Menschen Heil kommt."
(S.
30 f.)
Dennoch gebe es laut Joseph Ratzinger auch eine "christliche Mystik: "Ihr christlicher Charakter
hängt daran, dass sie sich untergeordnet nimmt. Insofern könnte man von hier
her geradezu das Wesen christlicher Mystik definieren." (S. 28)
"Jesus nimmt das in der ganzen Antike bekannte Königsrecht der Requisition
von Transportmitteln in Anspruch. Auch dass es sich um ein Tier handelt, auf dem
noch niemand gesessen hat, verweist auf königliches Recht ..." (S. 18)
"Auch das Ausbreiten der Kleider hat Tradition im Königtum Israels. Was die
Jünger tun, ist eine Gebärde der Inthronisation in der Tradition des davidischen
Königtums ..." (S. 20)
Hierzu kann gesagt werden:
Jesus war ein Zimmermann und dachte praktisch. So auch Seine Jünger. Mit
"Requisition von Transportmitteln" und "Gebärden der Inthronisation" hatten sie
nichts am Hut. Auch ist es völlig belanglos, ob auf dem Esel schon jemand gesessen
hatte (was beim Evangelisten Markus steht, nicht aber bei Matthäus, Lukas und
Johannes) oder nicht. Wichtig ist, dass Jesus auch Rücksicht auf die Tiere nahm
– im Gegensatz zur Kirche, welche den
Tieren die unsterbliche Seele abspricht und sie zur Schlachtung, für das
Jagdvergnügen und für Tierversuche frei gibt. Das ist alles das verfälschte
blutige Christentum.
"Die Menge, die Jesus am Stadtrand huldigte, ist nicht dieselbe Menge, die seine
Kreuzigung forderte." (S. 23)
"[Der Evangelist] Matthäus drückte damit sicher nicht einen historischen Befund
aus: Wie hätte das ganze Volk in diesem Augenblick anwesend sein und nach Jesu
Tod rufen können? Die historische Realität erscheint offenkundig richtig bei
Johannes und bei Markus. Die eigentliche Klägergruppe sind die bestehenden
Tempelkreise und im Rahmen der Pascha-Amnestie gesellt sich ihnen der ´Haufe`
der Parteigänger des Barrabas bei." (S. 210)
"Wenn nach Matthäus das ´ganze Volk` gesagt haben habe: ´Sein Blut komme über
uns und unsere Kinder` (27, 25), dann wird der Christ sich daran erinnern, dass
Jesu Blut eine andere Sprache spricht als das Blut Abels ... Wie man den Spruch
des Kaiphas über den notwendigen Tod Jesu vom Glauben her ganz neu lesen muss,
so auch das Matthäus-Wort vom Blut: Vom Glauben her gelesen heißt es, dass wir
alle die reinigende Kraft der Liebe brauchen, die sein Blut ist. Es ist nicht
Fluch, sondern Erlösung, Heil. Nur von der Abendmahls- und Kreuzestheologie des
ganzen Neuen Testaments her erhält das matthäische Blutwort seinen richtigen
Sinn." (S. 211)
Hierzu kann
gesagt werden:
Es gibt also beim Papst nicht den Sinneswandel von heute "Hosianna"
auf morgen
"Kreuzige ihn". Es wären für ihn andere Leute gewesen. Das ist, wie er selbst
zugibt, ein
Widerspruch zum
Evangelisten Matthäus, der sogar vom "ganzen Volk" sprach. Und nimmt
man den Sinn dieser biblischen Darstellung,
wäre es zumindest der große Teil der anwesenden Menge gewesen. Welche Absicht der Papst damit
verbindet, das "Volk" nachträglich rehabilitieren zu wollen, ist offensichtlich:
Nach fast 2000 Jahren brutalster kirchlicher
Judenverfolgung und -vernichtung möchte er diese ungesühnten
Schwerverbrechen aus vielen hundert
Jahren weitgehend beiseite schieben, um dem aktuellen Zeitgeist zu entsprechen.
Dies scheint ihm am ehesten dadurch möglich, dass er den Vertretern des heutigen Judentums
scheinheilig schmeichelt.
Doch das Heute-Hosianna
und Morgen-Kreuzige-ihn trifft auf viele Menschen aller Religionen und
Weltanschauungen zu, völlig losgelöst von damaligen Staatsangehörigkeiten oder
Volkszugehörigkeiten. Und es betrifft insbesondere Menschen, die sich christlich nennen,
aber nicht tun, was Jesus lehrte. Doch der Papst hat seinen Grund dafür, dass er
nichts darüber schreibt, warum so viele Menschen zu
Gegnern von Jesus wurden, die Ihm anfänglich
vielleicht eher positiv gegenüber gestanden hatten, damals und vor allem heute.
Denn die so genannte "Masse" möchte immer äußeren Führern zujubeln, die
sie in ihrer Bequemlichkeit, ihren
schlechten Gewohnheiten und in ihren Eitelkeiten nicht antastet; die ihr ausschweifendes Leben
billigt und ihren
Vorstellungen vom Leben schmeichelt; und die ihre politischen Überzeugungen in
die Tat umsetzt; in der damaligen Zeit war es der Wunsch, die römische Besatzungsmacht
möglichst bald aus dem Land zu jagen. Heute [2022] spitzt sich die Weltsituation
apokalyptisch zu, weil man den russischen Präsident Putin und Russland
militärisch "besiegen" will.
Ein politischer Machtkampf mit Rom war jedoch niemals das
Anliegen von Jesus, denn Sein Reich "ist nicht von dieser Welt". Und so legte
Jesus den Finger in die Wunden jedes Einzelnen, damit dieser sein Sündhaftes,
sein Negatives erkennt, um es zu ändern, damit er dem "Reich Gottes" in sich
näher kommen kann. Denn das Reich Gottes ist "inwendig" in euch, so Jesus. Und
wer es in sich erschließt, der kann auch äußerlich eine Gesellschaft mit
aufbauen, in der nach den Geboten Gottes gelebt wird. Insofern ist die Botschaft
von Jesus auch eine politische Botschaft und sie ist in jedem Fall eine
Friedensbotschaft ohne Waffengewalt.
Anders die Priester, welche die "Menge" mit
schmeichlerischen und heuchlerischen Worten zu betören und für sich und ihre
Priester-Interessen einzunehmen versuchen – damals wie auch heute. Die Priester
waren neidisch auf Jesus und sie fühlten sich in ihrem Habitus und ihrem Getue von
Ihm in Frage gestellt und bedroht. Im "Reich Gottes", das Jesus verkündete,
braucht es nämlich keine Priester. Deshalb beschlossen sie Seine Ermordung,
wofür man sowohl die römische Staatsmacht als auch die einfache Bevölkerung
geschickt einzuspannen versuchte, was letztlich auch gelang.
Auch waren viele andere Menschen keine Freunde des
Mannes aus Nazareth mehr. Dazu gehörten unter Umständen welche, die Er z. B. nicht heilen konnte bzw. die nach
einer kurzzeitigen Genesung wieder
krank wurden, weil sie die Ursachen für ihre Krankheit und ihr Leid nicht
ausräumen wollten: z. B. ihr Fehlverhalten oder ihre massiven negativen Gedanken.
Stattdessen beschimpften viele Jesus nun als "Scharlatan", weil Er ihnen zwar
einen großen Teil aus Seinem Kraft-Potenzial geschenkt hatte, sie aber gleichzeitig ermahnte,
"hinfort nicht mehr zu sündigen", damit die Krankheit nicht zurück komme.
Doch dies wollten die meisten nicht hören, damals wie heute nicht. Und diese
Unzufriedenen oder Zweifler wurden folglich leicht zur Beute der Priesterkaste, welche die Menge
aufstachelte, den Tod von Jesus zu fordern, weil dieser angeblich ein Betrüger
sei.
Dass "Jesu Blut" anders sprechen solle als das "Blut Abels" ist
vor allem eine philosophische Tüftelei, die hier nicht weiter führt. Beide Male wurde "unschuldiges Blut" vergossen,
wenn auch bei Jesus im vollen Sinn, bei Abel nur im Großen und Ganzen. Und dass der Tod von
Jesus "notwendig" gewesen sein sollte, ist furchtbarer Unsinn. Nur für die
damaligen Priester, die ihn los werden wollten, war Sein Tod unbedingt "notwendig".
Und um das nicht zugeben zu müssen, erfand der Hohepriester Kaiphas dazu die
heuchlerische Ausrede, der Tod von Jesus käme ja doch dem Volk zugute, da ein lebendiger
Jesus die Römer gegen die Bevölkerung aufbringen könnte
(Johannes 11,
48-50). Da kann man nur sagen:
"Pfui Teufel, was für eine trickreiche Gedankenkonstruktion, um einen
aufrechten Menschen töten zu können!"
Die
Kreuzigung von Jesus war in Wirklichkeit eine Tragödie für die Menschen sowohl aus dem
jüdischen Volk als auch aus anderen Völkern, die weiter auf Jesus und Sein Friedensreich hofften und die sich in dem
von den Priestern aufgeheizten Tumult und den "Kreuzige-ihn-Rufen" kein Gehör verschaffen konnten.
Oder die einfach
zu feige waren, der verlogenen Priesterbrut (die es in allen Religionen
gibt) die Meinung zu sagen. Jesus selbst nahm kein Blatt vor den Mund, wenn es
um die Priester und Theologen ging, Er nannte sie sogar "Schlangenbrut"
(Matthäus 23, 33). Deshalb musste Er sterben, weil Er die Wahrheit sagte
und diese auch mit Vollmacht lebte.
Wenn der Papst nun aber über diese Vorgänge schreibt, entlarvt er sich
mit seiner Meinung einmal mehr als heidnischer Baals- und Blut-Priester:
"Reinigende Kraft der Liebe", "die sein Blut ist", so die
Worte von Papst Ratzinger über den Tod von Jesus. Der Papst unterstellt dem
Geschehen auf diese Weise die katholische Sühnopfertheologie,
wonach Jesus angeblich
Sein
Blut vergossen habe, um einen angeblichen "Zorn Gottes" zu sühnen. Das
aber ist eine heidnische
Götzenvorstellung, der auch die Priester des Alten Testaments huldigten und auf der
bis heute die Kirche des Papstes aufbaut.
Aber es hat nichts mit Jesus, dem
Christus, zu tun, der einen liebenden Gott lehrt, der keines Seiner Kinder ewig
verdammt oder straft, wenn es nicht dem angeblich richtigen Glauben anhängt und
der auch nicht ein "Blutopfer" Seines eigenen Sohnes forderte, um den Menschen
"gnädig" sein zu können.
Ein weiterer Sachverhalt zu diesem Thema:
Die jüdischen Leser des Papstbuches werden mit einem trickreichen Pontifex-Winkelzug
um den Finger gewickelt.
Worum geht es? Im Hinblick auf die "Judenmission" der Kirche spricht der Papst
von "folgenschweren Missverständnissen", welche "die Jahrhunderte belastet
haben".
Dann, ähnlich wie bei seiner
Regensburger Rede über den
Islam, macht sich Benedikt XVI. zu eigen, was andere schreiben. Er zitiert
dazu zunächst den fanatischen und "heiligen" Kreuzzugsprediger Bernhard von Clairvaux;
und zwar eine Passage, mit welcher der "heilige" Bernhard
den "seligen" Papst Eugen III. geschult hatte, der wiederum im Jahr 1145 zum Zweiten Kreuzzug
ins "Heilige Land" aufgerufen hatte. Und zu dieser Passage zitiert Joseph Ratzinger
weiterhin den Kommentar der Bernhard-Clairvaux-Biografin Hildegard Brem, und
zwar ohne eigene Kommentierung. Auf dieser Weise versucht er zu verschleiern,
was er selbst denkt. Fakt ist: Er macht sich das Zitat zu eigen, indem er es einfach
unkommentiert lässt. Das war nun eine lange Vorrede. Doch nun zu dem
entscheidenden Satz aus dem Papst-Buch, der wir folgt lautet:
"Hildegard Brem kommentiert diese Stelle so: ´Im Anschluss an Röm 11, 25 muss
sich die Kirche nicht um die Bekehrung der Juden bemühen, da der von Gott dafür
festgesetzte Zeitpunkt ´bis die Heiden in voller Zahl das Heil erlangt haben`
(Röm 11, 25) abgewartet werden muss. Im Gegenteil, die Juden sind selbst eine
lebendige Predigt, auf die die Kirche hinweisen muss, da sie das Leiden des
Herrn vergegenwärtigen ...` (Winkler I, S. 834)" (S. 60 f.)
Auf gut Deutsch übersetzt: Bei den Juden
schweigen, schmeichlerisch Honig um den Mund schmieren und abwarten. Die
Zeit laufe hier für die Kirche. Irgendwann habe man sie schon dort, wo
man sie haben will.
Jesus hat mit der Tempelaustreibung
den satanischen
und leidvollen Opferkult beenden wollen,
den die Priester dem Propheten Mose unterschoben hatten. Wenn jedoch ein
Oberpriester wie der Papst darüber schreibt, dann kommt dabei folgendes heraus:
"Jesus griff mit seinem Tun die von der Tempelaristokratie verfügte bestehende
Ordnung an, aber er verstieß nicht gegen Gesetz und Propheten ... Nur so erklärt
es sich, dass weder die Tempelpolizei noch die in der Burg Antonia
bereit stehende römische Kohorte einschritt. Die Autoritäten des Tempels
begnügten sich damit, Jesus die Frage nach seiner Vollmacht für solches Handeln
zu stellen. In diesem Sinne ist die besonders von Vittorio Messori eingehend
begründete These richtig, dass Jesus bei der Tempelreinigung im
Einklang mit dem Gesetz handelte und einem Missbrauch des Tempels wehrte."
(S. 27)
Denn er schreibt weiter im Zusammenhang der Fußwaschung, die für ihn ein "Kult"
ist:
"Wie
die alten Opfer ein wartender Ausgriff nach Kommendem waren, ihr Licht und ihre
Würde von dem Kommenden empfingen, auf das sie zugehen wollten, so ist auch das
rituelle Reinigungswesen, das diesem Kult zugehörte, mit ihm – wie die Väter
sagen würde – ´sacramentum futuri`: eine Etappe in der Geschichte Gottes mit den
Menschen, der Menschen mit Gott, die auf das Künftige hin öffnen wollte, aber
zurücktreten musste, als die Stunde des Neuen gekommen war." (S. 77 f.)
Hierzu kann gesagt werden:
Tieropfer als "wartender Ausgriff nach Kommendem"? Mit der Scheinheiligkeit
dieser Worte versucht der Papst hier, das Leid gegenüber den unschuldigen Tieren
zu verbrämen und damit zu verschleiern, dass das Leid der Tiere unter der Ethik
des Katholizismus noch weitere Grade der Bestialität und Scheußlichkeit erreicht
hat – wenn man z. B. bedenkt, wie Kälbchen oder Lämmer der Mutter entrissen und
einzig für den Gaumengenuss einzelner Menschen geschlachtet werden und wie nicht
einmal die Betäubung ausreichend gewählt wird, damit nämlich das Herz des
qualvoll verendenden Tieres das Blut noch selbst aus den Adern pumpen kann, um
die Qualität des Fleisches zu erhöhen, usw. usf.
Die Schlachtungen der Tiere, um damit angeblich einen "Zorn Gottes" zu
besänftigen, haben weder "Licht" noch "Würde", sondern sie sind Vernichtung von
Leben, denn auch gegenüber den Tieren gilt das Gebot "Du sollst nicht töten".
Was die echten Propheten des Alten Testaments über die Gräuel der Tieropfer offenbarten,
wird vom Papst hier wohlweislich unterschlagen.
Auch damit entlarvt er sich als der
"falsche
Prophet".
Denn die echten Propheten sprachen nicht wie der Papst
vom
"Licht" und von der "Würde" der
Schlachtungen, sondern sie klärten das Volk wie folgt auf:
– Gotteswort in
Hosea 6, 6: "Denn Ich habe Lust an der
Liebe und nicht am Opfer, an der Erkenntnis Gottes und nicht am Brandopfer."
–
Jesaja 1, 11.13a: "Was soll Mir die Menge eurer Opfer?, spricht der
HERR, Ich bin satt der Brandopfer von Widdern und des Fettes von Mastkälbern und
habe kein Gefallen am Blut der Stiere, der Lämmer und Böcke ... Bringt Mir nicht
mehr dar so vergebliche Speisopfer. Das Räucherwerk ist Mir ein Gräuel ..."
–
Jeremia 7, 21-23a: "So spricht der HERR Zebaoth, der Gott Israels: Tut
eure Brandopfer zu euren Schlachtopfern und fresst Fleisch! Ich aber habe euren
Vätern an dem Tage, als Ich sie aus Ägyptenland führte, nichts gesagt noch
geboten von Brandopfern und Schlachtopfern; sondern dies habe Ich ihnen geboten:
Gehorcht Meinem Wort, so will Ich euer Gott sein und ihr sollt Mein Volk sein
..."
– Amos 5, 22.24: "Und wenn ihr
Mir auch Brandopfer und Speisopfer opfert,
so habe Ich keinen Gefallen daran und mag auch eure fetten Dankopfer nicht
ansehen ... Es ströme aber das Recht wie Wasser und die Gerechtigkeit wie ein
nie versiegender Bach."
– Jesus von Nazareth nach Matthäus 9, 13a:
"Geht aber hin und lernt, was
das heißt (Hosea 6, 6): ´Ich habe Wohlgefallen an Barmherzigkeit und
nicht an Opfer.`"
Doch ausgerechnet im Namen von Jesus, dem Christus, haben die schmerzhaften
Qualen der Tiere unter der Schirmherrschaft der Kirche ein bisher nie gekanntes
Ausmaß erreicht, und das Verhalten der Menschen ist Lichtjahre von dem entfernt,
was Gott durch die Propheten und Jesus, den Christus, lehrte. Das ist Missbrauch
von Christus und von allen Propheten.
Der Papst wörtlich:
"Leben und Botschaft des
heiligen Stephanus sind Fragment geblieben, das jählings mit der Steinigung
abbricht ... Die theologische Vision zu Ende zu führen und von ihr her die
Kirche der Heiden aufzubauen, fiel einem anderen zu: Paulus ..." (S. 53)
Hierzu
kann gesagt werden:
Benedikt XVI. bezieht die Botschaft des Stephanus, dass Gott nicht in Häusern
aus Stein wohne, nur auf den damaligen jüdischen Tempel und die zugehörigen
Tempelopfer, was eine antisemitische und verfälschte Auslegung der Bibel ist.
Denn Stephanus meinte: Gott wohnt grundsätzlich (!) nicht in Häusern aus Stein,
auch in keinen späteren katholischen oder evangelischen Steinkirchen, und auch
nicht in Tabernakeln und ähnlichem – alles, was man später zur angeblichen Ehre
Gottes bauen und
herrichten ließ, was aber letztlich nur der eigenen Selbstbeweihräucherung dient.
Doch dabei kann sich der Papst nicht einmal auf Paulus berufen. Zwar war Paulus
bereits einer der ersten, der nachweislich die Lehre von Jesus zu verfälschen begann, doch auch
Paulus sprach noch nicht von Steinkirchen, sondern, wie Jesus, vom menschlichen
Leib als einem "Tempel des Heiligen Geistes". (1. Korinther 3, 16 f.; 6, 19)
In diesem Gebet nach dem Johannesevangelium, Kapitel 17, spricht Jesus von der Einheit
Seiner Nachfolger, nicht von einer Kirche. Und
Er betet zum "Heiligen
Vater", womit Er jedoch "Gott" meint – im krassen Gegensatz zur Kirche, die mit
"Heiliger Vater", einem Gottesnamen, ihren Papst schmückt, der auch
auf diese Weise zum "Götzen" wird. Der Alt-Papst
schrieb:
"Blicken wir zum Schluss auf das Ganze der Bitte um die Einheit zurück, so
dürfen wir sagen, dass in ihr sich Stiftung der Kirche vollzieht, auch wenn das
Wort Kirche nicht fällt ... Die Kirche entspringt dem Gebot Jesu ... Im Gebet
wird das grausame Geschehen am Kreuz zu ´Wort`, zum Versöhnungsfest zwischen
Gott und Welt. Daraus entspringt die Kirche als die Gemeinschaft derer, die auf
das Wort der Apostel hin an Christus glauben." (S. 119)
Hierzu kann weiter gesagt werden:
Das klarste an dieser Passage ist der Halbsatz "auch wenn das Wort Kirche nicht
fällt".
Das Wort fällt
in der Tat nicht, und gemeint ist die Kirche schon dreimal nicht.
Die Kirche entspringt nämlich nicht dem Gebot Jesu, sondern ihre Führer und ihr
Dogmen- und ihr Lehrgebäude sind bei genauerem Hinsehen ein Verstoß gegen nahezu
alle Gebote.
Und das grausame Geschehen am Kreuz ist kein
"Versöhnungsfest zwischen Gott und Welt", sondern ein schrecklicher Höhepunkt
der Unversöhnlichkeit und Hartherzigkeit der Menschen. Nur für die Priester, die
sich vor der Gotteserfahrung der Menschen fürchten und den Gottsuchern die
angebliche Notwendigkeit ihrer Kulte und Sakramente einreden wollen, ist der Tod
von Jesus "versöhnlich". Endlich haben sie Ihn zum Schweigen gebracht. Denn fast
hätte Er die Menschen noch davon überzeugt, dass diese überhaupt keine Priester, Pfarrer und
Theologen brauchen, weil Gott ihnen ja näher ist als ihre Arme und Beine.
(Weitere geistige Hintergründe der Kreuzigung von Jesus siehe
hier)
"Der evangelische Theologe Ferdinand Kattenbusch hat 1921 zu zeigen versucht, dass die Stiftungsworte Jesu beim letzten Abendmahl der eigentliche Akt der Kirchengründung seien ... Kattenbusch hatte recht: Mit der Eucharistie ist die Kirche selbst gestiftet. Sie wird eins, sie wird sie selbst vom Leib Christi her, und sie wird zugleich von seinem Tod her geöffnet auf die Weite der Welt und die Geschichte hin ... Die Kirche kommt vom Abendmahl, aber eben deshalb von Tod und Auferstehung Christi her, die er in der Gabe von Leib und Blut vorweggenommen hat." (S. 158)
"Das Drama des Ölbergs besteht darin, dass Jesus den Naturwillen des Menschen
aus der Opposition in die Synergie zurückholt und damit den Menschen in seiner
Größe wiederherstellt. In dem menschlichen Naturwillen Jesu ist sozusagen in ihm
selbst der ganze Widerstand der menschlichen Natur gegen Gott anwesend. Unser
aller Eigensinn, die ganze Opposition gegen Gott ist da, und ringend zieht Jesus
die widerständige Natur in ihr eigentliches Wesen hinauf. Christoph Schönborn
sagt dazu, ´dass der Übergang vom Gegensatz zur Gemeinschaft der beiden Willen
durch das Kreuz des Gehorsams führt. In der Agonie von Gethsemane vollzieht sich
dieser Übergang` (Christus-Ikone, S. 131). So ist das Gebet ´nicht mein Wille,
sondern der dein Wille geschehe` (Lk. 22, 24) wirklich ein Sohnesgebet an den Vater, bei dem
der menschliche Naturwille ganz hineingeholt ist in das Ich des Sohnes, dessen
Wesen sich eben in dem ´nicht ich, sondern du` ausspricht, in der völligen
Übergabe des Ich an das Du Gott Vaters. Dieses ´Ich` aber hat die Opposition des
Menschseins in sich aufgenommen und umgewandelt, so dass nun im Sohnesgehorsam
wir alle mit anwesend sind, wir alle in die Sohnschaft hineingezogen werden."
(S. 182 f.)
Hierzu kann
gesagt werden:
Im Garten Gethsemane ging es um Leben und Tod und darum, ob die Jünger die
Gefangennahme von Jesus und die drohende Hinrichtung noch verhindern konnten.
Denn es hätte noch eine Möglichkeit gegeben, dass die Jünger, wenn sie wach
geblieben wären, Jesus vor der Verhaftung hätten schützen können. Die
schöngeistigen Ausführungen des Papstes von einer Rückholung "der Opposition in die Synergie"
und dergleichen entstammen aus einer völlig anderen intellektualistischen
Theologen-Spezialwelt. Das selbstgefällige
salbungsvolle und intellektuelle Wortgeklingel von Theologen macht aus Jesus ein
philosophisches Kunstgebilde, und der Theologe J. Ratzinger philosophiert narzisstisch über verschiedene Naturen bzw. "Ichs" von Jesus
anstatt Ihm in aller Schlichtheit und Demut nachzufolgen. Dann wäre nämlich
Schluss mit "Eminenz" und "Exzellenz", mit "Eurer Heiligkeit", mit "Monsignore"
und "Hochwürden" und mit anderen gestelzten und gespreizten Eitelkeiten, und es
gäbe nur noch Bruder und Schwester.
"So leuchtet in dieser Welt das große Geheimnis des Kreuzes auf. Die neue kosmische Liturgie ist vollzogen.
Das Kreuz Jesu tritt an die Stelle aller anderen Kult-Akte als die einzige wirkliche Verherrlichung Gottes, in der sich Gott selbst verherrlicht durch den, in dem er uns seine Liebe schenkt und so uns zu sich hinaufzieht ... Unter dem Kreuz beginnt die Kirche der Heiden. Vom Kreuz her sammelt der Herr die Menschen zur neuen Gemeinschaft der weltweiten Kirche ..." (S. 247 f.)
"Der
scheidende Jesus geht nicht irgendwo hin auf ein fernes Gestirn. Er geht in die
Macht- und Lebensgemeinschaft mit dem lebendigen Gott ein, in Gottes
Raumüberlegenheit. Darum ist er nicht ´weggegangen`, sondern nun immer von
Gottes eigener Macht her bei uns und für uns da ... Das Boot der Kirche fährt
auch heute im Gegenwind der Geschichte durch den aufgewühlten Ozean der Zeit.
Oft sieht es aus, als ob es untergehen müsse. Aber der Herr ist da und kommt zur
rechten Zeit ..." (S. 309 f.)
Hierzu kann gesagt werden:
Alles dies ist nichts als Missbrauch: Missbrauch von Jesus von Nazareth und
Missbrauch des guten Namens von Jesus, dem Christus.
Die Kirche wird nicht von Jesus geschützt und gehalten, sondern in
erster Linie durch Milliarden
von Euro an staatlichen Subventionen im Jahr und von der Einschüchterung, dass
ein Kirchenaustritt in eine angeblich ewige Verdammnis führe.
Ginge es wirklich nach dem
"Herrn", dann
wäre längst Schluss mit Kirche und Papst.
Und die Menschen wären frei und sie würden Gott in sich, in ihrem Inneren, in
ihrem Herzen erfahren, und sie würden wissen, dass Gott ihnen auch in jedem
Menschen, ja in allen Lebensformen begegnet.
Das ist, um die beiden Worte des Papstes im richtigen Sinne zu gebrauchen,
"Mystik"
und
"Offenbarung" zugleich (siehe
oben).
*
Kath.net
schreibt am 7.2.2012:
"Rom (kath.net/KAP) – Der dritte Band des Jesus-Buchs von Papst Benedikt XVI.
soll römischen Quellen zufolge bereits im September [2012] in den Buchhandel kommen.
Zunächst war mit einem Erscheinen des Werkes, das sich mit der
Geburt und der Kindheit Jesu
befasst, zum Jahresende gerechnet worden. Wie bereits in den vergangenen Jahren
werde der Papst auch in diesem Sommer seinen Urlaub und die arbeitsärmeren
Wochen zur Arbeit an dem Buch nutzen, das wieder gleichzeitig in mehreren
Sprachen erscheinen soll."
Was Joseph Ratzinger dazu letztlich schrieb, ist eine Vermischung einiger
Informationen aus der Bibel mit dem katholischen Dogmengebäude, also letztlich
falsche Auskünfte über die Geburt und Kindheit von Jesus. Zu diesem Thema ist
aber bereits im Februar 2012 ein anderes Buch erschienen, in welchem auch einige
Passagen darüber enthalten sind, in denen Christus selbst durch Prophetie über seine Kindheit und Jugend
berichtet. Das glauben Sie nicht? Wenn Sie wollen, prüfen Sie einfach selbst! Der Titel:
Wer war
Jesus von Nazareth? Seine Kindheit und Jugendjahre im Gabriele-Verlag Das
Wort.
Joseph Kardinal Ratzinger, kurz darauf Papst Benedikt XVI.: Der "notwendige Einsatz" der Inquisition
[Gott ...] "Lass
jeden von uns zur Einsicht gelangen, dass auch Menschen der Kirche im Namen
des Glaubens und der Moral in ihrem notwendigen Einsatz zum Schutz der
Wahrheit mitunter auf Methoden zurückgegriffen haben, die dem Evangelium
nicht entsprechen."
). Der Papst und die Kardinäle
haben
mit ihren schöngefärbten und ausgeklügelten Worten
aber nicht ihre Opfer um Verzeihung gebeten – was notwendig wäre und bei einer echten
Reue auch selbstverständlich. Man richtete stattdessen ein weitgehend allgemein
gehaltenes Gebet an
die Adresse von "Gott".
|
2005 – Wie führt Benedikt XVI. das Werk Benedikts XV. fort? https://theologe.de/theologe16.htm#Benedikt_XV
Es folgen auf der Seite https://theologe.de/theologe16.htm viele Nachrichten zu Papst Joseph Ratzinger aus den Jahren 2005 bis 2013 und teilweise noch darüber hinaus
Hier
zum Rücktritt von Benedikt XVI Warum tritt der Papst
zurück? Der vatikanische Schafspelz
https://theologe.de/theologe16.htm#Gruende_fuer_Ruecktritt
Abschließend noch eine
Kurzmeldung vom Ratzinger-Schülerkreis einige Monate vor dem Rücktritt des
Papstes:
19.9.2012 –
Ratzinger-Schülerkreis will "Aufklärung" überwinden – "Schuldbekenntnis" für
kirchlichen Anteil an Aufklärung im Gespräch / Atheistische Plakataktion in
Polen: "Ich töte nicht, ich stehle nicht, ich glaube nicht"
–
Auf Großflächen-Plakaten in Polen, die von
Atheisten verantwortet werden, steht z. B.:
"Ich töte nicht, ich stehle nicht, ich
glaube nicht" (idea-spektrum Nr. 38/2012). Das
Motto der Atheisten in Polen nimmt darauf Bezug, dass keine Institution mehr Menschen töten ließ
als die Kirche und dass der heutige kirchliche Reichtum geschichtlich auf
den "größten Raubzug aller Zeiten" zurück geht, bzw. vor allem
Blutgeld ist. In
Polen sind immer noch ca. 86 % der Bürger römisch-katholisch [2012], vor allem aufgrund
der Säuglingstaufen und der Drohungen mit grausamster ewiger Hölle gegenüber
den Eltern, wenn die Säuglinge nicht sofort zu Kirchenmitgliedern gemacht
werden.
Beim Ratzinger-Schülerkreis sieht man die Wurzeln für die immer
stärkere Abkehr von der Kirche allerdings nicht in den eigenen Verbrechen,
sondern im 18. Jahrhundert und möchte diese
überwinden. Man könnte auch sagen, man will diesbezüglich wieder hinter das
18. Jahrhundert zurückkehren.
Und was brachte das 18. Jahrhundert?
In der Tat: In Düsseldorf wurden noch 1738 zwei Frauen bei lebendigem Leibe
als "Hexen" verbrannt. Und die letzte "Hexe" wurde in Deutschland noch 1756
auf dem Scheiterhaufen verbrannt, in Landshut. Danach war die
Aufklärung jedoch stärker, und die Kirche kann nun seit ca. 250 Jahren ihre
Kritiker nicht mehr einfach hinrichten lassen.
Die Kirche sieht das "Problem" jedoch offiziell woanders. Nämlich darin, dass die Leute
ihr schlicht nicht mehr glauben.
Der erste hochrangige Protestant unter dem harten Kern der Papst-Anhänger,
Bischof Ulrich Wilckens,
forderte deshalb nun: "Die Kirchen sollten ein gemeinsames
Schuldbekenntnis im Blick auf die Entstehung der Aufklärung und ihrer
Wirkung bis in die heutige Zeit ablegen." Damit kein
Missverständnis entsteht: Nicht ein Schuldbekenntnis für die eigenen Verbrechen,
sondern für Anpassungen an die Aufklärung. Die
Nachrichtenagentur idea schreibt dazu weiter: "Mit diesem Vorschlag sei er auf breite
Zustimmung gestoßen, so Wilckens."
In
den 90erJahren erschien das Buch
Strafsache Vatikan. Eine
fiktive Anklageschrift für ein Tribunal gegen viele bis dahin residierende
Päpste mit Fakten aus ihrem Leben.
Lesen Sie hier eine Fortsetzung mit Fakten aus dem Wirken von Joseph
Ratzinger, Papst von 2005-2013:
Im Januar 2022 stand Joseph Ratzinger, von
2005 bis 2013 Papst Benedikt XVI., zuletzt als Alt-Papst im Mittelpunkt
einer kritischen Öffentlichkeit. In einem umfangreichen
offiziellen Gutachten über die
katholische Diözese München und Freising
wurde festgestellt, dass Joseph Ratzinger schon als Erzbischof an der
Vertuschung von Sexualverbrechen von Klerikern beteiligt war und gegenüber
den Gutachtern falsche Angaben gemacht hatte. Für einen leitenden
Religionsfunktionär, der acht Jahre lang selber als so genannter Papst einem
Religionskonglomerat vorstand, deren Anführer sich traditionell für
unfehlbar erachten, war dies offenbar nicht leicht zu verkraften. Doch auch
die Hochgestellten dieser Welt werden früher oder später mit den Folgen
ihres Tuns und Unterlassens konfrontiert.
Mit großer Spannung wurde am 20. Januar
2022 in München die Veröffentlichung des erwähnten Gutachtens erwartet, das
eine Münchner Anwalts-Kanzlei erstellt hatte. Darin ging es um die
Sexualverbrechen von Priestern an schutzbefohlenen Kindern und Jugendlichen
im Erzbistum München und Freising im Zeitraum von 1945 bis 2019 – sowie um
das Verhalten ihrer klerikalen Vorgesetzten. In diesem Zeitraum hatten – so
das Ergebnis – 235 Priester und andere hauptamtliche Kirchenangestellte sich
an mindestens 497 Kindern und Jugendlichen sexuell vergriffen – und sie
dadurch in vielen Fällen lebenslang seelisch schwer geschädigt. In
Wirklichkeit dürften diese Zahlen allerdings noch viel höher liegen.
Sämtlichen in diesem Zeitraum
amtierenden Kardinälen, Erzbischöfen, Generalvikaren und
Kirchengerichtsvorsitzenden wurden von den Gutachtern mehr oder weniger
Verfehlungen beim Umgang mit diesen Verbrechen vorgeworfen. In vielen Fällen
wurden die Täter einfach weiterbeschäftigt, als ob nichts gewesen wäre.
Hauptsache, es gibt keinen Skandal, und die Öffentlichkeit erfährt nichts
davon – das war die Devise.
Die
Aufmerksamkeit richtete sich dabei insbesondere auf den früheren Kardinal
Joseph Ratzinger, den späteren Papst Benedikt XVI., der von 1977 bis 1982 an
der Spitze des Bistums stand.
Bereits im Jahr 2010 hatte die New York Times herausgefunden, dass im
Jahr 1980, also genau in diesem Zeitraum, ein als Sexualstraftäter
verurteilter Priester aus dem Bistum Essen nach München geschickt wurde, um
dort eine Therapie zu machen. Das Erzbistum München nahm ihn auf, setzte ihn
aber schon wenig später wieder in der so genannten Seelsorge ein, wo er dann
bis zum Jahr 2018 weitere Dutzende von Kindern missbrauchte.
Doch bei der Vorstellung des Gutachtens
am 20. Januar wurde nun das fehlende Puzzle-Stück präsentiert: Ein
Sitzungsprotokoll, das eindeutig belegte, dass Kardinal Ratzinger anwesend
war. Einer der Anwälte formulierte es eher zurückhaltend und maximal
beschönigend: Er halte nun Ratzingers Angabe, er sei in dieser Sitzung nicht
anwesend gewesen, für "wenig glaubwürdig".
Andere wurden da deutlicher. Der Kirchenrechtler Thomas Schüller etwa sagte
dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: "Auf
offener Bühne hat die Kanzlei Benedikt der Lüge überführt." Und die
Buchautorin und ehemalige Nonne Doris Reisinger sagte der Frankfurter
Rundschau: "Wir wissen jetzt, dass Ratzinger
bereit ist, öffentlich zu lügen, um sich seiner Verantwortung zu entledigen.
Wie dreist oder wie verzweifelt muss man sein, um so etwas zu tun?"
Ein Kommentator der Frankfurter
Rundschau (21.1.2022) studierte die 82seitige Stellungnahme Ratzingers
zu dem neuen Gutachten und kam zu dem Schluss, dass der Ex-Papst
"im Kern bis heute nicht verstanden hat, was
Missbrauch bedeutet, worin das Versagen der Kirche liegt und dass das Elend
durch Leugnen und Bestreiten immer nur verlängert wird." Damit passe
er genau hinein in ein kirchliches System, in dem "ein
skrupelloses, gewissenloses und herzloses System des Institutionen- und
Täterschutzes (herrschte) ohne jeden Sinn für die Opfer – von christlichen
Glaubens- und Moralgrundsätzen einmal ganz schweigen". Dies zeige
sich auch daran, dass Ratzinger in dieser Stellungnahme versucht habe, die
Taten eines der verbrecherischen Priester dadurch zu relativieren, dass
dieser seine Taten "nicht als Priester, sondern als
Privatmann" begangen habe, und ähnliche Spitzfindigkeiten mehr.
Der angeblich so großartige Theologe,
der immer den "Relativismus" der aus seiner Sicht "gottlosen Welt" geißelte,
schwingt sich zum großen Relativierer auf, wenn es um sein persönliches
Ansehen geht. Und die Priester, denen er wie auch andere Theologen eine
besondere, fast übermenschliche Stellung zusprach, sind plötzlich ganz
selbstverständlich sogar Menschen, die als Privatleute mitunter eben
Verbrechen begehen. Was waren dann seine Äußerungen als Papst? Alles nur ein
großer Bluff?
Und an die Folgen seines Tuns, an die
vielen Opfer, denkt Joseph Ratzinger offenbar gar nicht. Denn hinter jedem
Kinderschänder-Priester, der nur versetzt und nicht "aus dem Verkehr
gezogen" wird, stehen meist dutzende weiterer Opfer, die jahre-, wenn nicht
lebenslang unter den Übergriffen leiden; die oft beziehungs- oder
arbeitsunfähig sind oder in Drogen flüchten. Viele von ihnen werden ein
Leben lang von Gott, dem Ewigen, entfremdet, dessen Namen die Täter durch
ihre Vergehen schändlich missbrauchten, was einem "Seelenmord“ gleichkommt.
Das alles hängt aber als Energie nicht nur an den Tätern, sondern auch an
den Komplizen und Vertuschern und wird früher oder später nach dem Gesetz
von Saat und Ernte auf jeden einzelnen von ihnen zurückkommen.
Es ist war schon damals fraglich, ob
Joseph Ratzinger die Widersprüchlichkeit, ja Lügenhaftigkeit, die er in
seinen damaligen Aussagen Anfang 2022 jetzt vor aller Welt demonstriert
hatte, in diesem Leben noch ändern konnte, und so war es dann auch.
Der Kirchenrechtler Thomas Schüller meinte:
"Joseph
Ratzinger verstrickt sich immer mehr in sein Lügengebilde." Und am
letzten Tag jenes Jahres ist er dann ohne erkennbare Umkehr verstorben.
Und so mancher wird sich fragen: Wem
kann man noch Glauben schenken, wenn selbst ein Bischof und Papst so
offenkundig die Unwahrheit sagt und nach immer neuen Ausreden sucht? Reiht
sich nicht auch Papst Joseph Ratzinger damit ein in die lange Reihe der
Päpste, die jeweils auf ihre Weise zu Übertretern der irdischen Gesetze
wurden? Da gab es Kriegstreiber-Päpste, Völkermord-Päpste,
Leichenschänder-Päpste, Judenhasser-Päpste, Ausmerzungs-Päpste und weiteres
mehr.
Vor allem aber fragen sich jetzt wieder
viele: Wenn es in den Details schon so viele Lügen gibt, wie sieht es dann
bei den angeblich päpstlich unfehlbar gültigen Dogmen und Lehrverkündigungen
aus? Angefangen bei der angeblichen Unfehlbarkeit des Papstes – die der
fehlbare Papst Ratzinger so eindrücklich ad absurdum geführt hat.
Ist nicht die sozusagen amtlich
aufgedeckte Detail-Lüge im Fall des Kardinals Joseph Ratzinger auch ein
Symbol für den größten Etikettenschwindel des Papsttums? Da lassen sich
Religionsfunktionäre als angebliche "Stellvertreter Christi" bezeichnen –
obwohl doch Jesus, der Christus, nie einen Stellvertreter eingesetzt, nie
eine Kirche gegründet, nie Priester, Bischöfe, Kardinäle oder gar Päpste
ernannt hat!
Wessen Interessen vertritt dann der
Papst auf Erden? Wessen Stellvertreter ist er? Schauen wir doch einmal in
den Bibeln der Kirche nach, was Jesus von Nazareth zu den Priestern und
Theologen Seiner Zeit sagte:
"Ihr habt den
Teufel zum Vater und ihr wollt das tun, wonach es euren Vater verlangt. Er
war ein Mörder von Anfang an. Und er steht nicht in der Wahrheit; denn es
ist keine Wahrheit in ihm. Wenn er lügt, sagt er das, was aus ihm selbst
kommt; denn er ist ein Lügner und ist der Vater der Lüge."
Damit hat Jesus, der Friedefürst, klar
ausgedrückt, wer hinter den Priesterkulten steht, die die Menschen zu allen
Zeiten davon abhalten wollten und wollen, Gott, den Ewigen, in sich selbst
zu suchen und zu finden. Und dieser Vater der Lüge, wie Jesus von Nazareth
ihn nennt, hat traditionell viele Religions-Mitarbeiter und Untertanen auf
der ganzen Erde, darunter seit geraumer Zeit auch einen, der sich offiziell
als "Stellvertreter" bezeichnen.
Auch für Joseph Ratzinger war sein
Verhalten im Erzbistum München nur die Spitze eines Eisbergs. Denn im Jahr
1982 wechselte er nach Rom und wurde dort Präfekt der so genannten
Glaubenskongregation, der Nachfolge-Behörde der "Heiligen Inquisition" des
Mittelalters. Und dort fielen 24 Jahre lang alle Berichte über
Sexualverbrechen von Klerikern weltweit in seinen unmittelbaren
Zuständigkeitsbereich. Denn nach einer Regelung von 1962, die Ratzinger
selber im Jahr 2001 noch einmal bekräftigte, mussten all diese Verbrechen
direkt nach Rom gemeldet werden und unterlagen dem so genannten "päpstlichen
Geheimnis". Was gleichzeitig unausgesprochen bedeutete, dass sie so gut
wie nie den jeweiligen staatlichen Strafverfolgungsbehörden mitgeteilt
wurden.
Wenn ein besorgter Bischof in Rom
anfragte, ob man gegen einen solchen Priester nicht wenigstens ein
innerkirchliches Verfahren einleiten sollte, so erhielt er meist monatelang
keine Antwort. Und wenn dann doch ein Verfahren lief, so genügte bisweilen
ein selbstmitleidiger Brief des Täters, und es wurde wieder eingestellt.
Und was bedeutet "innerkirchliches
Verfahren"? Die Höchststrafe – selten genug ausgesprochen – bedeutet, dass
der Täter aus dem Priesterstand entlassen wird. Hinter Schloss und Riegel
kommt also niemand. Und um die Opfer der Verbrechen geht es dabei überhaupt
nicht: Sie erhalten nicht einmal Akteneinsicht, können auch nicht als
Nebenkläger auftreten, sind bestenfalls als "Zeugen" geduldet. Wenn also in
Gutachten und Medienberichten ständig von solchen Kirchenprozessen die Rede
ist, so ist das im Grunde ein Ablenkungsmanöver: Es wird davon abgelenkt,
dass eigentlich all diese Verbrechen unverzüglich den staatlichen Behörden
übergeben werden müssten.
Und an dieser dreisten Ablenkung
beteiligte sich auch Papst Franziskus, als er am Tag der Veröffentlichung
des Münchner Gutachtens stolz verlauten ließ, die Kirche werde
"mit besonderer Aufmerksamkeit und Strenge die
vorgesehene kanonische Gesetzgebung" anwenden Und das werde die
Kirche "mit der Hilfe Gottes vorantreiben". Damit kann er nur den
katholischen Konfessionsgott gemeint haben. Denn wer deutlich macht, dass
eine staatliche Justiz für ihn gar nicht existiert, der vertritt nicht die
Lehre des Jesus von Nazareth, der sagte: "Gebt dem
Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gott gebührt."
Und was heißt das genau: "das
kanonische Recht vorantreiben"? Wenn man sich das einmal vorstellt: Der
Präfekt der Glaubenskongregation ist für alle Verbrecher zuständig. Alles
läuft über seinen Schreibtisch – tausende von Fällen. Doch gegen die
Verbrecher – vielfach Wiederholungstäter – wird kaum oder nur zögerlich
ermittelt, die Opfer werden kaum gehört, erhalten kaum Unterstützung,
geschweige denn angemessene Entschädigung. Viele der Täter können einfach
weitermachen – was kommt da an Ursachen zusammen? Wenn man da an das Gesetz
von Ursache und Wirkung denkt, kommen einem unwillkürlich für viele der
Vertuschungs- und Totschweige-Täter in Kirche und Staat die überlieferten
Worte in den Sinn: Es wäre besser, sie wären nicht geboren.
Man macht sich ja selten klar, was so
ein verharmlosend "Missbrauch" genanntes Verbrechen bedeutet. Das Magazin
Report München befragte Mitte Januar 2022 zwei ältere Menschen, die als
Kinder in einem katholischen Heim über Jahre unfassbares Leid erdulden
mussten. Der Mann erzählte, er sei immer wieder stundenlang in ein
Wasserfass gesteckt worden, in dem er unter dem verschlossenen Deckel nur
wenige Zentimeter zum Atmen hatte. Dadurch machte man ihn gefügig, denn er
wurde, wie auch die Frau in der Reportage, immer wieder in der weiteren
Umgebung an verschiedene Geistliche "weitergereicht" und dort vergewaltigt.
Er wurde auch mit Eisenstangen an Unterleib misshandelt; ein Pfarrer drückte
Zigaretten auf seiner Hand aus. Die Narben hat er heute noch.
Der Frau wurde immer wieder gedroht:
Wenn du nicht mitmachst, kommst du in den Sarg und wirst verheizt. Bis heute
hat sie Albräume und fürchtet unwillkürlich die Teufel, vor denen ihr Angst
gemacht wurde, wenn sie ihren Peinigern nicht zu willen war.
"Ich krieg’s nicht aus dem Kopf raus", sagte
sie unter Tränen in die Kamera. Beide benötigen bis heute immer wieder
Therapiestunden, von denen sie von der Täterorganisation Kirche jedoch nur
einen Teil ersetzt bekommen. Und nicht nur das. Zusammenfassend könnte man
auch ergänzen: Misshandelt und totgeschwiegen – doch wo bleibt die
Entschuldigung?
Am schlimmsten war für beide, dass
ihnen jahrelang niemand geglaubt hat. Der Mann erzählt, dass er, als er mit
21 Jahren volljährig wurde, bei der Polizei Anzeige erstatten wollte. Doch
man warf ihn buchstäblich die Treppe hinunter.
Ähnliches geschah einem Mann, der als
Kind im Ruhrgebiet von eben jenem Pfarrer Peter H., über den sich Joseph
Ratzinger in angebliches Unwissen hüllte, mehrfach vergewaltigt worden war,
der später im Raum München sein Unwesen trieb. Erst Jahrzehnte später fand
er die Kraft, zu reagieren. Er schrieb an die Diözese München, er wolle
entschädigt werden, sonst würde er die Untaten des Priesters öffentlich
machen. Darauf schickte ihm der für Kirchenrecht zuständige Kirchenbeamte
Ernst Wolf die Polizei auf den Hals, wegen angeblicher Erpressung, die dann
umgehend seine Wohnung durchsuchte. Erst als sich herausstellte, dass er
tatsächlich ein Verbrechens-Geschädigter ist, ließ die Polizei wieder von
ihm ab. Der Täter wurde daraufhin endlich aus seiner Pfarrei abgezogen. Denn
Skandale will man ja vermeiden, Verbrechen allerdings weniger.
So könnte man sagen: Verleumdet und
totgeschwiegen! Die unzähligen Missbrauchsverbrechen wurden vertuscht, die
Täter geschützt und ihnen weitere Verbrechen ermöglicht. Der Staat schaut
sowieso weg. Und wo bleibt bis heute die persönliche Entschuldigung? Wo
bleibt vor allem auch eine angemessene Wiedergutmachung?
Wir sehen schon: Es geht hier nicht um
eine Person. Es geht um ein ganzes System – um ein System, das über
Jahrhunderte sehr viel Leid über die Menschen gebracht hat und wohl noch
immer bringt. Ein System, über das der Kirchenexperte Karlheinz Deschner
einst schrieb:
"Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des
Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit, einschließlich
und besonders des 20. Jahrhunderts, keine Organisation der Welt, die
zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet
ist wie die … Kirche, ganz besonders die römisch-katholische Kirche."
Nun liegen also Protokolle vor, die beweisen, dass Papst Benedikt gelogen hat,
als es um seine Beteiligung bei der Weiterbeschäftigung eines Schwerverbrechers
an Kindern ging, der daraufhin neue Verbrechen an weiteren Kindern beging.
Prompt kam wieder eine Rechtfertigung des Alt-Papstes. Er bitte diese
„Folge eines Versehens bei der redaktionellen
Bearbeitung seiner Stellungnahme“ zu entschuldigen.
Hier kann man zunächst einmal rückfragen: Ein „Versehen“? Ausgerechnet bei der
entscheidenden Frage, ob auch der spätere Papst in die damaligen Vorgänge
eingeweiht war, eventuell sogar die Entscheidungen traf, was naheliegend wäre,
zumindest aber mitinformiert war? Seit Jahren beschäftigte also genau diese
Frage die mit der Verbrechensaufklärung beschäftigten Menschen überall in der
Welt. Doch erst jetzt, nach vielen Jahren, wäre dem Papst dieses „Versehen“
aufgefallen? Das lassen ihm auch viele sonst papstfreundliche Medien nun nicht
mehr durchgehen. „Er versucht, seine Lüge zu
vertuschen.“ (bild.de, 25.1.2022)
Andere, wie das Magazin Focus (Nr. 5/2022) krallen sich mit Zähnen und Klauen, an der Papst-Rechtfertigung fest und erläutern das angebliche „Versehen“. Der Ratzinger-Biograf Peter Seewald erhielt dafür unwidersprochen im Focus die Plattform. Demnach hätte der Papst zunächst intern zugegeben, an der Sitzung teilgenommen zu haben, sich nur „nicht mehr genau daran erinnern“ zu können. Doch dann hätte angeblich einer seiner Mitarbeiter, dessen Name bezeichnenderweise nicht genannt wurde, im Sitzungsprotokoll gelesen „Abwesenheit von GV [Generalvikar] Dr. Gruber“, doch aufgrund „schlampigem“ Lesens hätte er anschließend gegenüber ebenfalls nicht namentlich genannten Papst-Beratern behauptet, dort würde angeblich stehen, dass Joseph Ratzinger abwesend gewesen wäre, woraufhin wiederum diese ominösen Papst-Berater Benedikt XVI. „zu einer Falschaussage“ „bewogen“, die seinem Gedächtnis widersprochen habe. Was will man dazu noch sagen? Welches Schauspiel wird von den Akteuren dieser Weltmacht hier präsentiert?
Die seit vielen Jahren in der ganzen Welt bekannte Papst-Behauptung war also
zweifelsfrei falsch. Aber einen weiteren Versuch einer Ausflucht und Fortsetzung
seiner bisherigen Strategie lieferte Joseph Ratzinger dann wieder selbst. Er
wäre eben nur beim Tagesordnungspunkt „Unterkunft für den talartragenden
Triebtäter für dessen Therapie“ dabei gewesen, nicht bei dessen
„Weiterbeschäftigung mit Kindern“. Nun sei also die Erinnerung, die vor über 10
Jahren angeblich verloren gegangen sei, im hohen Alter wiedergekehrt. Ein Wunder
also möglicherweise. Und so mancher denkt hier vielleicht auch schon an
kirchliche Pläne einer späteren Seligsprechung von Josef Ratzinger. Oder haben
die Berater bzw. Mitarbeiter sich jetzt schlicht nur entschlossen, nicht mehr
„schlampig“ zu lesen und aus vermeintlicher Schlampigkeit heraus zu fälschen,
sondern tatsächlich zur Kenntnis zu nehmen, was geschrieben steht?
Aus vielen Gerichtsverhandlungen ist ja das Prinzip bekannt, wenn ein
Angeklagter immer nur so viel zugibt, wie eindeutig bewiesen ist. Und hier?
Im Prinzip war schon seit über 10 Jahren deutlich mehr bekannt, da nämlich eben der in Wirklichkeit bei der genannten Sitzung „abwesende“ damalige Generalvikar Gerhard Gruber im .Jahr 2010 im Freundeskreis ausgepackt hatte. Gruber hatte demnach öffentlich behaupten sollen, der spätere Papst und damalige Erzbischof Joseph Ratzinger habe von allem nichts gewusst, und er, Gruber, habe „eigenmächtig“ den kriminellen pädophilen Priester wieder mit Kindern arbeiten lassen, woraufhin dieser erneut über Kinder sexuell herfiel. Diese Stellungnahme wurde ihm von oben diktiert und er unterschrieb. Doch beichtete er Freunden gegenüber später seine Lüge, welche wiederum dieses sein Geständnis öffentlich machten.
So sehr sich der Alt-Papst also dreht und windet. Ein namhafter Professor
für Kirchenrecht kommt zu dem Ergebnis: „Joseph
Ratzinger verstrickt sich immer mehr in seine Lügengebilde“ (Dr. Thomas Schüller, zit. nach br.de, 24.1.2022)
Doch es geht hier ja nicht nur um eine Lüge in einem von zigtausenden
Kriminalfällen, die plötzlich nur ein weit über ein Jahrzehnt zurückliegendes
„Versehen“ gewesen sein soll, was Benedikt XVI. erst jetzt gemerkt haben wolle.
Als Papst wusste und vertuschte Joseph Ratzinger weltweit alle
Kinderschänderverbrechen seiner Talarträger unter dem Motto „Päpstliche
Geheimhaltungspflicht“. Nur in dem einen „Fall“, wo er selbst beteiligt war,
will er weiterhin nicht gewusst haben, wie es weiterging nach der
Unterkunft-Suche für den geweihten Sexualverbrecher. Und wieder kein Wort der
Reue und der Bitte um Vergebung bei den Kindern, die dadurch zu weiteren Opfern
des klerikalen Sexualverbrechers wurden.
Und es geht ja noch viel weiter: Das Main-Echo kommentiert am 21.1.2022: Für Papst Joseph Ratzinger „ist es kein Missbrauch, wenn sich ein Priester vor Kinder auszieht und sich selbst befriedigt, weil keine Berührung stattfand“. Und zu dem neuen Papst Franziskus: „Bis auf Bauernopfer kam auch von ihm wenig“. Und weiter: „So viele kaputte Leben, so wenig Bereitschaft zur Aufarbeitung. Das Erzbistum Köln gab seit 2018 rund 2,8 Millionen Euro für Anwälte, Gutachter und Berater aus. Opfer von Missbrauchsfällen erhielten seit 2010 insgesamt 1,5 Millionen Euro. Das Vermögen des Erzbistums laut eigenen Angaben: 3,3 Milliarden – Kunstschätze und Kirchen nicht mitgerechnet. Geld ist das. Doch der Kirche ging es immer nur um den Schutz der eigenen Institution und nie um Gerechtigkeit für die Opfer.“
Der Absturz ist damit besiegelt und auch das Ende der Kirche. Zwar gibt es noch immer Kirchenvertreter, die nach wie vor von der „Theologie“ von Benedikt XVI. schwärmen, und wer sich dafür interessiert, findet dort zwar intellektuelle Religionsakrobatik in höchster Konzentration, doch was sollen denn geschickte Wahrheitsverbiegungen bis hin zur Verdrehungen der Wahrheiten ins Gegenteil bewirken?
In vielen Zeitungskommentaren ist sinngemäß zu lesen: Wenn das eine Lüge war,
wird dann auch bei den Dogmen gelogen, bei der Lehrverkündigung? Und stimmt
überhaupt etwas?
Viele Menschen erinnern sich auch an die Worte von Jesus von Nazareth über die
Priesterkaste aller Zeiten und Religionen und daran, wem diese gemäß den Worten
von Jesus huldigen: „Nach eures Vaters Gelüste
wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit;
denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er Lügen redet, so spricht er aus dem
Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“
(Johannes 8, 44)
Der größte Betrug der Menschheitsgeschichte, dass die Kirche und ihr absurdes höllisches Lehrgebäude die Nachfolgerin von Christus sein soll, dieser Missbrauch des großen Friedens- und Freiheitslehrers Jesus von Nazareth durch eine dunkle Priesterorganisation, die Christus nie gewollt hat, wird täglich mehr aufgedeckt. Hinter der Tarnung „christlich“ offenbart sich das Grauen.
Der Journalist Max W. Boedekker hat es so erlebt: „Ich selbst wurde als 15-Jähriger von einem Pater mehrfach missbraucht. Nach 30 Jahren gefräßiger Seelenqualen und schmerzhafter Therapien hatte ich vor 13 Jahren endlich den Mut, Anzeige zu erstatten – und geriet in den verwirrenden Strudel aus elenden Lügen und infamer Einschüchterung, säuselnder Besänftigungen und vorsätzlicher Falschaussagen. Der ´ehrwürdige` Pater ging straffrei aus – und schnurstracks in den Vatikan! Sein Aufstieg war für mich damals blanker Hohn und ein Blick in eine Hölle voller gefalteter Hände.“ (bild.de, 23.1.2022)
„Ratzingers Tricks“ nennt die Zeit die kurz darauf erfolgte Stellungnahme zum Kindervergewaltigungs- und Vertuschungskomplex in seiner Kirche (9.2.2022). Die mehr als erforderliche persönliche Entschuldigung wurde von ihm auch in seinem Brief vom 6.2.2022 wieder verweigert und stattdessen eine allgemeine Formulierung präsentiert, also ohne eigenes Schuldeingeständnis, obwohl Jahrzehnte lang alle Sexualverbrechen an Kindern an ihn als Papst oder zuvor über ihn als Präfekt der Glaubenskongregation, der modernen Inquisitionsbehörde, an Papst Johannes Paul II. in den Vatikan gemeldet werden mussten, wo sie weiter unter der kirchlichen Pflicht zur „päpstlichen Geheimhaltung“ vertuscht wurden.
Während vom Dogma abweichende Christen von kirchlichen Beauftragten
verleumdet wurden oder, wenn es abweichende Meinungen innerhalb der Kirche gab,
von der Glaubenskongregation Kirchenstrafen verhängt wurden, ermöglichte man
Sexualverbrechern im Talar immer wieder durch unauffällige Versetzung eine
Fortsetzung ihrer Gräuel. Und die notwendige Wiedergutmachung sei laut dem
Schreiben des Alt-Papstes nicht möglich. Ein ehrliches Bemühen darum wäre
allerdings schon möglich, aber eben teurer als intellektuell ausgeklügelte
gefühlsbetonte Worte.
Neu ist, wenn Joseph Ratzinger mit salbungsvollen Worten auch schreibt, dass für
ihn Christus, „nicht nur der gerechte Richter ist,
sondern zugleich der Freund und Bruder, der mein Ungenügen schon selbst
durchlitten hat und so als Richter zugleich auch mein Anwalt (Paraklet) ist“.
Diese auf Emotion ausgerichteten Worte sind eine geschickte Mixtur aus
Wahrheiten (Freund und Bruder) und Lügen über Christus (Richter und
Papstanwalt), welche in diesem Fall darauf hinauslaufen, dass angeblich Christus
sein Anwalt und Paraklet = Tröster sei, der, und das ist darüber hinaus eine
versteckte Verhöhnung, „mein Ungenügen schon selbst
durchlitten hat“. Denn das bedeutet nicht anderes, als dass angeblich
Jesus von Nazareth auch schon erlebt hätte, was er nun erlebt, weil die von ihm
gesetzten negativen Ursachen allmählich zur Wirkung kommen.
Doch der große Menschheits- und Weisheitslehrer Jesus von Nazareth hat niemals
Verbrechen an Kindern vertuscht und verharmlost. Er wies im Gegenteil
eindringlich auf das Gesetz von Saat und Ernte hin, wonach jeder sein eigener
Richter ist und was in konkreten Fällen bedeuten würde:
„Wer einem von diesem Kleinen ein Leid antut, für
den wäre es besser, er würde mit einem Mühlstein um den Hals im Meer versenkt.“
(Matthäusevangelium, Kapitel 18, Vers 6)
Jesus hat auch nie Priester oder Päpste eingesetzt und nie eine
Kirche gegründet, in der mit Spezialgewändern verkleidete Männer sich auch noch
dünken, Gott angeblich näher zu sein als das Volk.
Foto:
Joseph Ratzinger, Schirmherr der pädokriminellen Priester, Titelseite eines Flugblatts, das anlässlich seines „apostolischen Staatsbesuchs“ 2011 in Deutschland an die Bevölkerung verteilt wurde.
Anmerkungen:
* 2010 –
Das Geständnis des Generalvikars
– Klage von Generalvikar Gruber: Ihm wurde der Brief diktiert, mit dem
er sich vor Joseph Ratzinger stellen musste und die Alleinverantwortung für die
Weiterbeschäftigung eines pädophilen Straftäters im Erzbistum München–Freising
übernahm – Dass Generalvikar Gerhard Gruber damals log, war ohnehin fast mit
Händen zu greifen. Nun packte der ehemalige Generalvikar selbst aus: "Vertraute
Grubers schilderten nun dem SPIEGEL, er stehe unter großem Druck und solle wohl
als Sündenbock für den Papst herhalten. Es sei darum gegangen, den Papst ´aus
der Schusslinie zu nehmen`. Als die Affäre Mitte März aufflog, sei er am Telefon
eindringlich ´gebeten` worden, die volle Verantwortung zu übernehmen, klagte
Gruber gegenüber Freunden. In einem Brief an seine Vertrauten schreibt Gruber,
er habe eine fertig formulierte Stellungnahme zugefaxt bekommen.
Änderungswünsche habe er anmerken können. Über die Darstellung des Bistums und
darüber, dass man ihm ´eigenmächtiges Handeln` im Fall H. vorwarf, empfinde er
jedoch großen Unmut" (spiegel.de, 17.4.2010). Gruber hatte damals
behaupten müssen, der spätere Papst und damalige Erzbischof Joseph Ratzinger
habe von allem nichts gewusst, und er, Gruber, habe "eigenmächtig" den
kriminellen pädophilen Priester wieder mit Kindern arbeiten lassen, woraufhin
dieser erneut über Kinder sexuell herfiel.
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