Der Theologe Nr. 41, aktualisiert am 30.9.2024
Nachdem
Katastrophen und Kriege in den letzten Jahren weltweit zunahmen und immer mehr Menschen bei der Entwicklung des
Klimas, der Wirtschaft, des Friedens, der Umweltverschmutzung, des Artensterbens
bei Tieren oder der Flüchtlingsströme auf unserem Planeten
einen gefährlichen Niedergang der Zivilisation bemerkten, stieg auch das
Interesse an dem letzten Buch der Bibel, der Offenbarung des Johannes, einer
Apokalypse (wörtlich = Entschleierung, Enthüllung), die von
einer Art "Endzeit" auf dem Planeten Erde spricht.
Seit dem von den westlichen Ländern befeuerten gewaltsamen politischen Umsturz 2014 in der
Ukraine, dem nachfolgenden Bürgerkrieg im Osten des Landes, der Eskalation von
Krieg und Wirtschaftskrieg zwischen West und Ost ab 2022 und der permanenten Eskalation der Rüstungsausgaben weltweit
hat sich die Weltlage weiter dramatisch verschlechtert. Und dies wird immer
schlimmer, da maßgebliche Politiker ein Bemühen um einen Interessenausgleich
immer wieder ablehnen und stattdessen ständig mehr Waffen für das tägliche
Massenmorden hergestellt und geliefert werden.
Zudem eskaliert seit 2023 auch der Nahost-Krieg immer weiter, und auch hier ist
ein Interessenausgleich in weiter Ferne [2024].
Dies rückte die Offenbarung des Johannes noch mehr ins Zentrum des
weltweiten Interesses. Dabei werden dem Propheten
Johannes zukünftige Vorgänge auf der Erde sowie in den für die materiellen Augen unsichtbaren Welten
enthüllt.
Bei nüchterner Betrachtung beantwortet diese
Endzeit-Prophetie, auch Geheime Offenbarung des
Johannes genannt, manche Zukunfts-Fragen. Von großer Bedeutung dabei sind vor allem die
Stellen, die sich auf die
"Hure Babylon" beziehen und auf das "Geheimnis", das sich um sie herum
rankt. Diesem "Geheimnis" möchten wir in dieser Ausgabe auf die Spur
kommen.
In der nachfolgenden Studie
werden nicht alle Kapitel und Verse der Johannesoffenbarung besprochen, sondern einzelne
Kapitel und Verse,
an denen sich das Anliegen dieser Offenbarung und wesentliche Fakten gut aufzeigen
lassen.
Die Hure Babylon,
"war in
Purpur und Scharlach gekleidet und mit Gold, Edelsteinen und Perlen geschmückt.
Sie hielt einen goldenen Becher in der Hand, der mit dem abscheulichen Schmutz
ihrer Hurerei gefüllt war.
Auf ihrer Stirn stand ein Name: Geheimnis". (Offenbarung 17,
4) – Foto links:
Symbolbild eines Religionskultes mit einem goldenen Becher
Foto rechts: Die apokalyptischen Reiter,
Holzschnitt von Albrecht Dürer über die Apokalypse, 1498 aus der Reihe
Apocalipsis cum figuris
Kapitel 1, 1 –
Offenbarung Jesu Christi, die Gott Ihm gegeben hat, damit Er Seinen Knechten zeigt, was bald geschehen
muss.
Für Freie Christen des 21. Jahrhunderts ist es
selbstverständlich, dass Gott und Christus sich in der Geschichte immer wieder durch
wahre Gottespropheten offenbarten. So hat es
Jesus von Nazareth laut Johannesevangelium auch selbst vorher gesagt:
"Noch vieles
habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener
kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in die ganze Wahrheit führen"
(16, 12). Noch in den ersten christlichen Gemeinden sprach Christus ganz
selbstverständlich durch Propheten, wie zum Beispiel der 1. Brief des Paulus an die
Korinther belegt, in dem es heißt: "In einem jeden offenbart sich der Geist
zum Nutzen aller; dem einen wird durch den Geist gegeben, von der Weisheit zu
reden ... einem anderen prophetische Rede; einem anderen die Gabe, die Geister
zu unterscheiden." (12, 7-10)
1, 8
– Ich
Bin das Alpha und das Omega, spricht
Gott, Der Herr, Der ist und Der war und Der kommt, Der Herrscher über die ganze
Schöpfung.
Gott ist der Beginn, das "Alpha", symbolisiert
durch den ersten Buchstaben des griechischen Alphabets. Und Er ist das "Omega",
wie der letzte Buchstabe des griechischen Alphabets heißt. Zu Ihm kehren alle willigen
Menschen und Seelen früher oder später
zurück, und Er wird auch den Planeten
Erde in Seinem Geist erneuern. Das "Omega" bedeutet jedoch auch das Ende des
gottfernen = "bösen" Treibens der Menschen auf der Erde – mit der gnadenlosen
Ausbeutung des Planeten im Dienst der Profitgier und mit dem Krieg der
Menschen untereinander, gegen die Tiere und gegen das ganze Naturreich. Ist
das "Omega"
gesprochen, bedeutet das auch, dass nun die Folgen aller bis dahin von Menschen gesetzten
negativen Ursachen im kosmischen Gesetz von Saat und Ernte zur Wirkung kommen. So sind also die Vorhersagen der Katastrophen in der Offenbarung des Johannes
letztlich nichts anderes als die geballte negative Ernte der ungesühnten negativen Saaten der
Menschen in allen Generationen, die sich nun umfassend entlädt (siehe dazu Der
Theologe Nr. 2). Betrachtet man das, was sich auf der Erde allein in den
letzten wenigen Jahren mehr und mehr zum Negativen entwickelte, dann verstärkt sich der Eindruck: Das Omega ist
gesprochen. Auf dem Wohnplaneten der Menschen sieht es so aus, als sei nun weltweit die "Erntezeit"
gekommen. Und für immer mehr Menschen ist dies zur Gewissheit geworden: Die
Welten-Ernte ist in vollem Gange.
Kapitel 2 und 3
enthält die sieben Sendschreiben an Gemeinden in der zweiten Hälfte des 1. Jahrhunderts nach
Christus. Jedes Sendschreiben trägt dabei die Adresse:
An den Engel der Gemeinde in ...
Wer sind diese "Engel"? In der Kirche werden die Gemeinden von Pfarrern und
Priestern geleitet, und die Kirchenmitglieder haben sich an diese
ihre Religionsführer gewöhnt. Doch das hat Jesus, der Christus, niemals gewollt. Der
"Engel" der urchristlichen Gemeinden ist kein "Schriftgelehrter", also kein Gelehrter der Theologie, sondern
er ist ein Mensch, der durch sein Leben nach den Zehn Geboten und der
Bergpredigt des Jesus von Nazareth wieder zu dem geworden ist,
der er von seinem Ursprung her war – ein Kind Gottes, der sein reines Herz nicht
verloren hat oder der es durch Umkehr wieder erlangt hat, und der Gott, seinem "Vater", in Treue dient. Ein
solcher "Engel"
ist den Weg gegangen, den Jesus von Nazareth allen Seinen Nachfolgern aufzeigte,
und für die Er folgendes Ziel beschrieb: "Ihr sollt vollkommen sein, wie euer
Vater im Himmel vollkommen ist." (Matthäusevangelium 5, 47)
Die
kirchlichen Obrigkeiten halten diesen Satz der Bergpredigt jedoch für eine
Utopie, und sie verspotten oder belächeln in ihrer hochmütigen Anmaßung jeden, der glaubt, den Weg bis zu diesem Ziel auf der
Erde auch tatsächlich gehen zu können. Stattdessen berufen sich die kirchlichen
Amtsträger auf ihr Sünder-Sein, das sie als unabänderlich betrachten, weswegen
die Menschen angeblich die so genannten "Gnadenmittel" ihrer Kirche
für ihr Seelenheil benötigen würden. Dazu wird angeboten
Säuglingstaufe, Einnahme von Hostien, letzte Ölung, angebliche Vergebung von Sünden durch Priester
und einiges mehr, letztlich alles rituelles Blendwerk. Und nach Gottes Willen sollten
auch niemals studierte Theologen und
intellektuelle Kult-Priester die Gemeinden leiten, und Jesus von Nazareth sagte
über die Theologen Seiner Zeit und – wenn man es so sehen möchte – aller Zeiten: "Weh euch, ihr Schriftgelehrten, ihr Heuchler!
Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht hinein; aber
ihr lasst auch die nicht hinein gehen, die hinein gehen wollen"
(Matthäusevangelium 23, 13). Wer aber stand dann den ersten urchristlichen Gemeinden vor? Es
war eben ein "Engel", der im frühen Urchristentum eine Gemeinde leitete, so
könnte man ihn nennen; nämlich ein Mensch, der die Gebote Gottes ganz oder weit gehend erfüllt,
der aber sehr demütig ist und sich damit in keiner Weise hervor tut und der auch
keinen menschlichen "Titel" trägt; völlig anders als die heutigen Kirchenführer
mit ihren Titeln wie "Doktor der Theologie", "Eminenz", "Exzellenz",
"Hochwürden", "Monsignore", "Oberkirchenrat",
"Prälat", "Superintendent", "Herr Pfarrer" oder dergleichen.
2, 23
–
Im Sendschreiben von Christus an die Gemeinde von Thyatira
heißt es: Alle Gemeinden werden erkennen, dass Ich
es bin, der Herz und Nieren prüft, und Ich werde jedem von euch vergelten, wie
es seine Taten verdienen.
Hier wird die gerechte "kosmische Buchhaltung" beschrieben, die alles wägt und prüft, so dass jeder Mensch
genau das
empfängt, "wie es seine Taten verdienen". Doch die Kirche hat diese
Lehre massivst verfälscht und hat so genannte "Sakramente" erfunden, die man
angeblich zum Seelenheil brauche. Und sie hat eine ewige Hölle erfunden,
in der alle aus ihrer Sicht falsch Gläubigen für alle Ewigkeiten angeblich in
vermeintlicher Abwesenheit "Gottes" grausam leiden
müssten. Und die evangelische Kirche hat unter Berufung auf den Kirchenlehrer
Paulus auch noch hinzu erfunden, dass allein der
angeblich richtige Glaube für das Seelenheil genüge. Die Taten eines Menschen spielen für
das, was ihm einst vergolten wird, nach evangelischer Lehre überhaupt keine
Rolle – ein krasser Gegensatz zu Jesus, dem Christus, und zur Offenbarung des Johannes!
Diese lutherische Lehre vom "alleinseligmachenden Glauben" findet mittlerweile auch die
Zustimmung der römisch-katholischen Kirche
(Gemeinsame
Erklärung beider Großkirchen zur Rechtfertigungslehre aus dem Jahr 1999).
Deren Untaten und Verbrechen und die ihrer so genannten "Söhne und Töchter"
haben sich mittlerweile
zu einem solchen Berg aufgetürmt, dass man sie überhaupt nicht mehr zählen und erfassen kann.
Aus diesem Grund käme ihr ihre teilweise
Anerkennung dieser von Martin Luther entwickelten gottfernen Lehre sehr gelegen,
wenn sie stimmen würde.
Doch auch die Institutionen Kirche können der "Vergeltung" im Gesetz
von Saat und Ernte nicht entgehen, wenn die negativen Taten nicht
rechtzeitig erkannt und bereut wurden, wenn nicht dafür um Vergebung gebeten und von den
Opfern vergeben wurde und wenn keine angemessene Wiedergutmachung erfolgte. Und
da dies so gut wie nicht erfolgt ist, bedeutet der Sachverhalt: Es ist alles
noch ungesühnt. Dabei sind
es nicht Gott oder Christus, die "vergelten", was kirchliche Theologen vielfach
irrig lehren und was auch in viele Prophetenschriften der Bibel durch Priesterhand
fälschlich dort hinein geschrieben
wurde (wie oben in Vers 23; siehe dazu auch hier). Sondern es ist das durch menschliches Fehlverhalten wirksam
gewordene "Gesetz von Saat und Ernte", welches
die ganze Bibel durchzieht (wörtlich z. B. bei Paulus, Galaterbrief 6, 7),
das hier wägt und misst und letztlich jedem das zuteilt, was er –
unter Umständen
in vielen
Inkarnationen, in denen die Seele in verschiedenen Menschenkörpern einverleibt
war – selbst verursacht hat.
3, 15
–
Und im Sendschreiben von Christus an die Gemeinde von
Laodizea heißt es: Ich kenne deine Werke. Du bist weder
kalt noch heiß. Wärest du doch kalt oder heiß! Weil du aber lau bist, weder heiß
noch kalt, will Ich dich aus Meinem Munde ausspeien.
Die so genannte Christenheit führt den Namen des Christus seit fast 2000 Jahren im Mund.
Doch was hat sie mit Christus, dem großen Weisheitslehrer, gemacht?
Wie hat sie Sein Werk und Seine Freiheits- und Friedenslehre missbraucht, verhöhnt und
verspottet, indem sie das Gegenteil davon tat und lehrte und bis heute tut und
lehrt?
Häufig ist in dieser Scheinchristenheit jedoch auch verstärkt eine weltweite Lauheit zu beobachten: Einmal ein
bisschen für Christus, ein andermal ein bisschen dagegen. Einmal ein bisschen
kalt, ein andermal ein bisschen heiß. Einmal tun, was Christus wollte, nämlich
etwas, was man leicht tun kann. Ein andermal bewusst das tun, was Er nicht
wollte, weil man es mit seinem anmaßenden Intellekt entweder besser wisse oder doch ein sündiger Mensch sei und einem die Sünde näher liege
als der disziplinierte Kampf mit sich selbst, mit dem eigenen Ego; eine Lauheit,
der auch entspricht, sich auf diese Weise so
bequem wie möglich auf Sonnenseiten dieser Welt durch die Zeiten zu mogeln, wenn man
das "Glück" hatte, grob gesprochen, auch auf einer Sonnenseite wie auf einer Oase
sein irdisches Leben verbringen zu können, zu dem oft auch überschaubare Almosen
gehören, die dann der eigenen Gewissensberuhigung dienen sollen.
Dazu die Frage: Gibt es jemanden, der diesen Kompromissgeist der Lauheit besser beherrscht als
die Jongleure in den großen Institutionen Kirche, die vorgeben, es angeblich "Gott" recht
machen zu wollen, aber sich gleichzeitig offensichtlich immer wieder so verhalten,
als möchten sie den Teufel nicht verärgern? Und die
es damit am meisten sich selbst recht machen wollen. Einmal für Christus – damit
werden die Menschen getäuscht. Dann wieder gegen Ihn – damit entlarven
sie sich. Insgesamt hat dieses Jonglieren nichts mit Christus zu tun. Er
offenbart dazu in der Apokalypse: "Ich
kenne deine Werke ..."
3, 20
– Weiter heißt es in dem Schreiben an
die Gemeinde in Laodizea:
Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer Meine
Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde Ich eintreten, und wir werden Mahl
halten, Ich mit ihm und er mit Mir.
Christus ist nicht ferne von uns, sondern Er lässt sich in unserem Inneren
finden, so wie es beim Evangelisten Lukas in der Bibel heißt:
"Das Reich Gottes
ist inwendig in euch" (17, 21). Christus klopft an unsere Herzenstür und
wer sich auf den Weg macht, durch sein äußeres Verhalten und seine Konzentration
auf sein wahres inneres Wesen diese Türe wieder öffnen zu können, der hat Kommunikation
zu Christus aufgenommen und kann von Ihm Schritt für Schritt geführt werden, je nachdem, wie gut die
Ausrichtung auf Ihn weiterhin gelingt. Dazu braucht es keinen
Priester und keinen Pfarrer, im Gegenteil.
Jedes gemeinsame Mahl, bei dem die Gaben, welche die Mutter Erde uns
bereitwillig schenkt, dankbar aufgenommen werden, ist dabei ein Mahl mit Christus. Wir
nehmen es auf in dem Bewusstsein, dass Christus und Seine Kraft auch in den
Pflanzen, Früchten und Kräutern wirken. Wozu also ein Priester? Wozu eine
angebliche Wandlung oder Segnung einer Oblate? Das Abendmahl der ersten Christen
ist ein gemeinsames Mahl ohne das
Fleisch getöteter Tiere und im Dank an den Schöpfergott und an Jesus, den Christus. Und so
feiern es viele Menschen auch heute. Es war und ist keine sakramentale Kulthandlung.
Ganz anders als das "Sakrament", welches die Kirche
ihren Gläubigen heute als "Abendmahl" oder "Eucharistie" vortäuscht,
mit einer Lehre von einem angeblichen "Messopfer", welche die Vatikankirche aus
blutigen antiken Götzenkulten übernommen hat.
4, 4 –
Und rings um Gottes Thron standen vierundzwanzig Throne, und auf den Thronen
saßen vierundzwanzig Älteste in weißen Gewändern und mit goldenen Kränzen auf
dem Haupt. Von dem Thron gingen Blitze, Stimmen und Donner aus. Und sieben
lodernde Fackeln brannten vor dem Thron; das sind die sieben Geister Gottes.
Die sieben "Geister" Gottes sind die sieben Ur-Eigenschaften bzw.
Grundkräfte Gottes, von denen jede auch in den anderen enthalten ist, und die jeweils eine
eigene Himmelsebene prägen. Orientiert man sich hierbei an einer
Christusoffenbarung unserer Zeit und auch an Offenbarungen
durch Gottespropheten vergangener Jahrhunderte, dann
kann man diese Ebenen mit sinngemäßen menschlichen Worten als die Ebenen der Ordnung, des Willens, der Weisheit, des Ernstes, der
Geduld, der Liebe und der Barmherzigkeit umschreiben. Diese Ureigenschaften prägen auch den
geistigen "feinstofflichen" Seelen-Körper jedes Menschen, man könnte sie "Bewusstseinszentren" nennen, in
manchen Kulturkreisen spricht man von "Chakren". Denn Mikrokosmos und
Makrokosmos sind letztlich eins, und alles ist in allem enthalten, in der all-umfassenden Einheit allen Lebens.
Jedem dieser Himmelsebenen steht ein Cherub vor, ein Gesetzes-Engel aus dem
Reich Gottes, und ein
Seraph, das weibliche Dualwesen zu dem Cherub. Alleine die Cherubim werden 35
mal in den Bibeln erwähnt. So gibt es demnach sieben Cherubim und sieben
Seraphim. Doch die Kirche mit ihren intellektuellen und spirituell verarmten
oder bis auf die Null-Linie des geistigen Todes degenerierten Theologen
kann nicht viel mit ihnen anfangen, geschweige denn mit der weiteren Schau der
Herrlichkeit der Himmel, die dem Gottespropheten Johannes hier gewährt wird.
Gottes Thronsaal, den Johannes in seiner Offenbarung sieht, das Heiligtum, ist unvorstellbar groß.
Diese Schau in die siebendimensionale Welt
konnte der Seher Johannes deshalb auch nur sehr unvollkommen in unsere dreidimensionale
Welt übersetzen. Und obwohl es im Heiligtum eben auch Throne gibt – Johannes
sieht "vierundzwanzig Throne" –, die Bewusstseinsstufen
symbolisieren, gilt unter allen Geschöpfen Gottes die
absolute Gleichheit. Keiner ist also mehr oder weniger als der andere, auch wenn
es unterschiedliche Aufgaben und Funktionen im unendlichen Kosmos gibt. Anders
hat es sich auf der Erde heraus gebildet, wo es die gottferne Hierarchie gibt, das
Oben und das Unten, und die gottferne Kirchenhierarchie mit einem Papst an der
Spitze und den so genannten "Laien" am unteren Ende, wobei allen Frauen
grundsätzlich verwehrt wird, in dieser Hierarchie durch eine "Priesterweihe"
aufzusteigen, denn diese gefallene Welt wird seit ihren Anfängen von einer
"Männerwelt" beherrscht. In den himmlischen Welten gibt es
im Gegensatz dazu nicht die Benachteiligung der Frauen, des weiblichen Pols,
sondern dort gilt die absolute Gleichheit beider Pole. Es
gibt allerdings unterschiedliche Bewusstseinsstufen und unterschiedlich umfassende
Aufgaben, je nach Mentalität und Fähigkeiten, und die Throne der "Ältesten" symbolisieren ihren Teil der Verantwortung für
die Schöpfung Gottes. Doch in den Kirchen fehlt jede Ahnung von dieser
Welt, die Johannes in seiner Apokalypse sieht, weil man eben keinerlei Verbindung
dorthin hat, so wie es Jesus von Nazareth bereits den Theologen Seiner Zeit
darlegte: "Ihr verschließt den Menschen das Himmelreich. Ihr selbst geht nicht
hinein; aber ihr lasst auch die nicht hinein, die hinein wollen"
(Matthäusevangelium 23, 13). In der Offenbarung des Johannes wird der Blick in die Heimat
der Menschen jedoch durch einen Gottespropheten in vielen Kapiteln
ansatzweise beschrieben. Es ist der Ort, aus dem alle beseelten Menschen kommen und wohin
sie
einst alle wieder zurückkehren können.
4, 8 –
Und jedes der vier Lebewesen hatte sechs Flügel, außen
und innen voller Augen. Sie ruhen nicht, bei Tag und Nacht, und rufen: "Heilig, heilig, heilig, ist der Herr, der Gott, der Herrscher über die
ganze Schöpfung; Er war und Er ist, und Er kommt."
Auch diese Wesen aus dem Thronsaal sind den nur
materialistisch orientierten Menschen völlig fremd. Sie benötigen nicht den
Schlaf ihrer Körper, wie die Menschen, deren Seelen in irdische und damit
vergängliche und eines Tages wieder verwesende Naturkörper eingebunden sind, sondern sie leben in
der Energie und Kraft Gottes. Und sie geben alleine Gott, dem All-Ewigen, die Ehre. Denn Er allein
ist heilig, wie es auch im späteren Kapitel 15, Verse 3-4, im Lied des Mose,
heißt:
"Gerecht und zuverlässig sind Deine Wege, Du König der
Völker. Wer wird Dich nicht fürchten, Herr, wer wird Deinen Namen nicht preisen?
Denn Du allein bist heilig: Alle Völker kommen und beten Dich an;
denn Deine gerechten Taten sind offenbar geworden."
In der Bibel der Kirchen werden an anderen
Stellen in deutscher Übersetzung Menschen mit einem ehrbaren Lebenswandel zwar
manchmal auch "Heilige" genannt. Doch das ist nicht der Wille Gottes, wie er
durch die Propheten Mose, Jesaja oder Johannes verkündet wurde und durch Jesus,
den Christus. Aus deren Worten wird stattdessen klar: Gott allein ist heilig. Oder wie es in
der Bibel auch im 1. Samuelbuch heißt in einem Wort der Prophetin Hanna: "Der Herr allein ist heilig. Es
gibt keinen Gott außer Ihm." (2, 2)
Wenn also nun
Gott alleine "heilig" ist, wer verbirgt sich dann hinter der Kutte
dessen, der auf Erden "Heiliger Vater"
genannt wird?
Was lehrte Jesus von Nazareth? "Ihr sollt niemanden unter euch Vater
nennen auf Erden, denn Einer ist euer Vater, Der im Himmel ist."
(Matthäusevangelium 23, 9)
Wenn also Jesus lehrt, dass
kein Mensch auf Erden im geistigen Sinne "Vater" genannt werden sollte,
mit wem ist dann derjenige im Bunde, der sich hier im offenen Gegensatz zur Lehre von Jesus
von Nazareth "Heiliger
Vater" nennen lässt?
Auch Jesus selbst sprach einst vom "Heiligen Vater".
Doch wen meinte Er damit? Er betete zu Gott, dem All-Einen, dem Vater-Mutter-Gott, für Seine Nachfolger mit den Worten:
"Ich gehe zu Dir,
Heiliger Vater, bewahre sie in Deinem Namen, den Du mir gegeben hast, damit sie
eins sind wie Wir" (Johannesevangelium 17, 11).
Und Jesus von Nazareth hat hier bekanntlich nicht etwa
eine Art Audienz bei einem Mann angekündigt, der sich später als Sein
"Stellvertreter" bezeichnete, sondern Er
hat zu Gott, Seinem himmlischen Vater, gesprochen. Doch die römisch-katholische
Kirche hat dreist den Namen Gottes, "Heiliger Vater", so wie
er in der Bibel genannt wird, auf ihren Papst übertragen und
diesen sündigen Menschen damit faktisch
gleich einem neuen Götzen inthronisiert.
Dieser kirchliche so genannte "Oberhirte" spricht dann seinerseits gerne vom
"geheimnisvollen Gott", so wie es auch die anderen Priester und Theologen in den
Kirchen tun. Doch wollen sie damit letztlich nicht nur verbergen, dass sie
selbst ein äußerst dunkles Geheimnis in sich tragen? Und dieses beinhaltet,
dass sie gar nicht im Dienst des Schöpfergottes und des Vaters von Jesus, dem
Christus, der allein "heilig" ist, tätig sind. Denn wäre es anders, dann dürften
sie logischerweise ihren Papst nicht "Heiliger Vater" nennen. Und
gehört zu diesem dunklen "Geheimnis" nicht auch die Missachtung der Frau, des
weiblichen Pols? Ihre Geschichte und ihre Schriften bis in die Gegenwart weisen
darauf hin.
Da für den Christen also der Schöpfergott allein "heilig" ist, werden in
der Vision des Johannes auch keine von Menschen
"Heiliggesprochenen" angerufen, die in Wirklichkeit nur Seelen sind, die irgendwo zwischen Himmel und Erde ihren Weg
suchen – wie alle anderen Menschen und Seelen auch. Doch wer hat die
"Heiliggesprochenen" zwischen Gott und die Menschen gestellt, so dass die
Betenden sich nicht mehr unmittelbar an Gott wenden, ihren liebenden Vater, den
Vater-Mutter-Gott – wie
es Jesus ihnen gelehrt hat –, Der es
immer gut mit ihnen meint. Wer hat
fehlbare und sogar offen verbrecherische Menschen dazwischen geschaltet? Niemals
hat Jesus, der Christus gelehrt, dass ausnahmslos männliche Sünder andere Sünder "heilig" sprechen sollen. Doch
wer dann hat solches installiert? Und warum? Wurden hier nicht die Götzen der
antiken Vielgötterei nur durch die "Heiliggesprochenen" ersetzt, die man zwar
offiziell nicht mehr als "Götter" bezeichnet. Doch im Prinzip hat man den Kult der
Vielgötterei nur dem moderneren Zeitgeist angepasst. Wofür in früheren Zeiten
einer der vielen "Götter" zuständig war, dafür gibt es heute einen der vielen
katholischen "Heiligen", einen so genannten "Patron". Doch mit Gott, dem Ewigen, dem der Seher Johannes sehr nahe war, hat
das alles nichts zu tun.
Ab dem Kapitel 5 sieht Johannes die
Katastrophen, die über die Menschheit hereinbrechen. So heißt es zum Beispiel:
6, 13 – Die Sterne des Himmels fielen herab auf die Erde, wie wenn ein Feigenbaum seine Früchte abwirft, wenn ein heftiger Sturm ihn schüttelt.
Zu Lebzeiten des Sehers Johannes war es schwer
vorstellbar, was genau diese heftigen Einschläge auf der Erde verursachen würde.
Es müssten Sterne sein, so das Bewusstsein des Sehers. Heute wissen wir, dass
es auch kleinere Meteoriten sein können oder die Satelliten der Menschen, die eines Tages
wieder vom Himmel fallen können. An vielen Stellen der Apokalypse ist deutlich, wie
Johannes Bilder einer zukünftigen Zeit mit dem Wissen seiner Zeit in Worte zu
fassen versucht.
7, 1-3
–
Danach sah ich: Vier Engel standen an den vier Ecken
der Erde. Sie hielten die vier Winde der Erde fest, damit der Wind weder über
das Land noch über das Meer wehte, noch gegen irgendeinen Baum. Dann sah ich vom
Osten her einen anderen Engel emporsteigen; er hatte das Siegel des lebendigen
Gottes und rief den vier Engeln, denen die Macht gegeben war, dem Land und dem
Meer Schaden zuzufügen, mit lauter Stimme zu: "Fügt dem Land, dem
Meer und den Bäumen keinen Schaden zu, bis wir den Knechten unseres Gottes das
Siegel auf die Stirn gedrückt haben."
Für Johannes, so wie seine Offenbarung in der
Bibel der Kirchen wieder gegeben ist, stellte sich die Situation scheinbar so
dar, als seien
es die Engel Gottes, die der Erde Schaden zufügen könnten. Doch Gott und Seine
Engel tun niemals etwas Negatives und fügen niemals irgend jemandem Schaden zu.
Auch sind sie nicht die Richter oder die Bestrafenden. Der strafende Gott ist
eine menschliche Erfindung, und Menschen haben diese falschen Vorstellungen in
das Alte Testament und auch teilweise in das Neue Testament hinein geschrieben. In Wirklichkeit sind es ausschließlich die Menschen
aller Generationen selbst, die sich nach dem Gesetz von Ursache und Wirkung
selbst bestrafen, indem sie ernten, was sie zuvor in den "Acker" der Welt
eingesät haben. Die "Endzeit" gehört also zum schlussendlichen Ergebnis des
ungesühnten menschlichen Handelns auf dieser Erde über viele Generationen, und sie ist nicht von Gott so gewollt
oder hervor gebracht. Und durch die Reinkarnation, welche Christus ebenfalls
lehrte, was man noch in antiken Schriften außerhalb der Bibel nachlesen kann,
ergibt sich: Die Menschen unserer Generation sind größtenteils auch an den Taten früherer
Generationen beteiligt, die in der nun angebrochenen "Endzeit" immer
mehr zur Wirkung drängen, sofern die Wirkung nicht schon früher eingetreten war.
Denn keine Energie geht verloren.
Alle Prophezeiungen und Offenbarungen der Bibel sind jedoch von Priestern und
Schriftgelehrten verfälscht bzw. "überarbeitet" worden, wovon zum
Beispiel
der Gottesprophet Jeremia wortwörtlich spricht, wenn er sagt:
"Wie
könnt ihr sagen: Weise sind wir, und das Gesetz des Herrn ist bei uns? Ja! Aber
der Lügengriffel der Schreiber hat es zur Lüge gemacht" (Jeremia 8, 8). So
bemächtigte sich der "Lügengriffel" der Schriftgelehrten auch der großen Propheten des Alten Bundes wie Jesaja, Jeremia, Daniel, Hosea und vieler anderer.
Ihre ursprünglichen Botschaften
sind zwar in den
biblischen Prophetenbüchern noch zu einem großen Teil enthalten. Die
wissenschaftliche Theologie hat jedoch vielfach spätere "Überarbeitungen"
nachgewiesen. Und so wird es auch der Offenbarung des Johannes ergangen sein
–
gerade ihr. Denn die frühen kirchlichen Theologen stritten ja heftig über ihren
Inhalt und hielten sie zum Teil sogar für eine "Irrlehre"; so etwa der in der
katholischen Kirche hochverehrte Kirchenvater Eusebius (3. Jahrhundert), der von
einer "Fälschung" sprach. Doch es liegt nahe, dass hier die
Gesetzmäßigkeit der Projektion gilt, welche lautet: "Was man anderen vorwirft, betrifft in
Wirklichkeit einen selbst."
Und was die Offenbarung des Johannes selbst
betrifft, könnte man sagen: Sie stammt ja aus dem ersten
Jahrhundert. Doch die ältesten heute noch zugänglichen Abschriften von ihr stammen erst aus dem
4. Jahrhundert, in dem die Institution Kirche zur einzigen Staatsreligion aufsteigt, für Andersgläubige
bereits die Todesstrafe eingesetzt wird (im Jahr 380 unter Kaiser Theodosius I.)
und sich bereits abzeichnet, dass die Barbareien des antiken heidnischen Rom im
kirchlichen Abendland bald um ein Mehrfaches überboten
werden. So kann man davon ausgehen, dass in die ursprüngliche Offenbarung des Johannes auch die
falsche Idee
eines strafenden Gottes von kirchlichen Schriftgelehrten "eingearbeitet" worden war, bevor man
den Text schließlich doch in die kirchlichen Bibeln aufnahm. Doch der Kraft und dem mächtigen
prophetischen Christus-Gottesgeist, der in dieser Apokalypse durchdringt
und der mit der entstehenden Gewalt-Institution Kirche nichts zu tun hat, konnten
die Theologen dennoch nicht Einhalt gebieten. Er wirkt noch bis heute nach, wenn
man als unvoreingenommener Zeitgenosse die Offenbarung des Johannes
auf sich wirken lässt.
Und liest man diese Schrift genau, dann kann man
auch noch heraus lesen, welches die Aufgabe der
Engel tatsächlich ist. "Sie hielten die vier Winde der Erde fest." Das
heißt: Sie halten das Unheil noch zurück, so lange es irgendwie möglich ist. Und
warum tun sie das? "Bis wir [andere Engel]
den Knechten unseres Gottes das Siegel auf die Stirn gedrückt haben."
Das Siegel auf der Stirn hat dabei nichts mit
einem Kult, einem Ritual oder einem Sakrament zu tun. Hinter der Stirn befindet sich
im Seelenleib des Menschen das Bewusstseinszentrum der Liebe – so das Urwissen
der Menschen über den Seelenleib mit seinen Bewusstseinszentren bzw. Chakren,
das in vielen Religionen und Weltanschauungen bekannt ist. Verwirklicht der Mensch in
seinem Alltag diese selbstlose Liebe, dann kommt dieses göttliche Kraftzentrum
mehr und mehr zum Pulsieren. Es erscheint dann als ein für das irdische Auge
unsichtbares Siegel auf der Stirn.
Die Engel halten also in diesem Fall die verheerenden Stürme noch so lange
zurück, bis viele ehrliche Nachfolger von Jesus verstärkt in Christus und in der
selbstlosen Gottesliebe gegründet sind. Dieses "Siegel" verleiht dann innere
Kraft, so manchen äußeren Stürmen stand halten zu können, und es ist unabhängig von jedem
äußeren Glaubensbekenntnis oder irgendwelchen Mitgliedschaften oder
theoretischen Überzeugungen. Es ist schlicht und kraftvoll das unbestechliche "Liebezentrum", das sich
genau in dem Maß zum hier gesehenen "Siegel" weitet, wie der Mensch aus der
selbstlosen Liebe zu geben fähig ist. Und dies entspricht auch dem Licht in den
Lampen der "klugen Jungfrauen", von dem Jesus von Nazareth im Gleichnis von den
klugen und den törichten Jungfrauen gesprochen hat. (Matthäusevangelium,
Kapitel 25)
9, 7 –
Und die Heuschrecken sehen aus wie
Rosse, die zur Schlacht gerüstet sind; auf ihren Köpfen tragen sie etwas, das
goldschimmernden Kränzen gleicht, und ihre Gesichter sind wie Gesichter von
Menschen, ihr Haar ist wie Frauenhaar, ihr Gebiss wie ein Löwengebiss, ihr Brust
wie ein eiserner Panzer; und das Rauschen ihrer Flügel ist wie das Dröhnen von
Wagen, von vielen Pferden, die sich in die Schlacht stürzen. Sie haben Schwänze
und Stacheln wie Skorpione, und in ihren Schwänzen ist die Kraft, mit der sie
den Menschen schaden ...
Liebe Leser, welche Worte würde wohl ein Mann, der im 1. Jahrhundert bzw. um das
Jahr 100 lebte, gebrauchen, wenn er in einer Vision beispielsweise mehrere
Kampfhubschrauber aus späteren Menschheitsepochen sehen würde? Wir stellen hier keine Spekulationen an, und es
kann sich auch um ein ganz anderes monströses Kampfgerät handeln. Doch
jeder kann sich ein eigenes Bild machen, auch in der Beantwortung der Frage: Hat Johannes in seiner Apokalypse nur
über Ereignisse seiner Zeit gesprochen, wie es uns kirchliche Theologen oftmals
suggerieren wollen? Und hätte er sich dann folglich getäuscht, als die weiteren
endzeitlichen Ereignisse damals ausgeblieben sind? Oder hat er zukünftige Ereignisse gesehen, die
sich nun in unserer Zeit mehr und mehr erfüllen?
9, 20
– Aber die übrigen Menschen, die nicht durch diese Plagen
umgekommen waren, wandten sich nicht ab von den Machwerken ihrer Hände. Sie
hörten nicht auf, sich niederzuwerfen vor ihren Dämonen, vor ihren Götzen aus
Gold, Silber, Erz, Stein und Holz, den Götzen, die weder sehen, noch hören, noch
gehen können. Sie ließen nicht ab von Mord und Zauberei, von Unzucht und
Diebstahl.
Warum, so kann man fragen, kehren die Menschen in
der größten Not nicht um und bessern ihr Leben? Die Antwort ist leider
erschreckend einfach: weil sie von Priestermännern brutal in die Irre
geführt werden. Vor allem die Priester und Pfarrer der katholischen, orthodoxen
und evangelischen Kirche haben die Menschen bis zum heutigen Tag nicht über das
Gesetz von Saat und
Ernte aufgeklärt, wonach jedes Unglück in der Geschichte der Menschheit
letztlich auf menschliche Ursachen zurückzuführen ist. Diese Ursachen können nur sehr kurz, aber
auch Äonen lang zurück liegen, und sie können auch aus verschiedenen Inkarnationen
der jeweiligen Seelen stammen. Allen voran die Kirchenmänner haben dieses
Gesetz von Ursache und Wirkung, dieses kostbare Urwissen der Menschheit, durch
ihre Lüge von einem angeblichen "Geheimnis Gottes" ersetzt, hinter dem
sie sich wortgewandt verstecken.
Und so werden die Menschen auch nicht darüber aufgeklärt, dass die
Charaktereigenschaften, die exzessiven Reichtum, Mord, Diebstahl,
sexuelle Gewalt und vieles mehr hervorbrachten, in der Seele des Verursachers gespeichert
werden. Aber nicht nur dort, sondern auch in den Gestirnen des Kosmos, die in
ihrer geistigen Funktion auch Speicherplaneten des menschlichen Verhaltens sind, weswegen die
Astrologie einen wahren Kern
enthält und deshalb vor allem vom Katholizismus
verflucht wird. Nun, in der Endzeit, sind diese Speichersterne voll, und sie "regnen"
mehr und mehr "ab", denn keine Energie geht verloren und was auch bedeutet: Die negativen Ursachen kommen immer schneller
und immer gravierender bei den Verursachern zur Wirkung.
Doch weil nach der Lehre der Kirche auch ein Mörder oder
Kinderschänder-Verbrecher "allein durch Glauben" selig würde und nicht durch
Reue, Vergebung und Wiedergutmachung, und weil die "Seligkeit" von der Kirche erst
recht einem Soldaten zugesprochen wird, der für die angeblich "richtige Seite"
tötet (mit der z. B. von den westlichen Kirchen-, Politik- und Medienvertretern
unserer Zeit vor allem die ukrainische Armee und die an deren Seite Krieg
führenden
Nationalisten- und Söldnerheere geadelt werden und von den östlichen Vertretern
deren Heere), deshalb machen die Menschen mit dem Morden und Töten weiter und mit
vielem Negativem mehr, und sie verstehen die Botschaft der endzeitlichen
Ereignisse nicht. Und deshalb verstehen sie auch die unzähligen Vorwarnungen
nicht, die der Gottesgeist in Seiner Barmherzigkeit gegeben hat und immer wieder
gibt, damit die Menschen doch noch umkehren, bevor es zu weiteren
Schicksalsschlägen oder Katastrophen kommt. Alles das wird den Menschen von den
Kirchenführern und Priestermännern bis zum heutigen Tag vorenthalten. Zählen sie
deshalb nicht zu den größten Verführern der Menschheitsgeschichte? (vgl. dazu auch das Hörspiel
Die
Tür des Glaubens über einen Kirchenführer im Jenseits)
10, 7
–
Denn in den Tagen, wenn der siebte Engel seine Stimme
erhebt und seine Posaune bläst, wird auch das Geheimnis Gottes vollendet sein;
so hatte Er es Seinen Knechten, den Propheten, verkündet.
Es sind in unserer Zeit die Großkirchen, die bei
allen Menschheitsfragen von einem angeblichen "Geheimnis" Gottes sprechen.
Doch wenn der Papst "Gottes Stellvertreter" wäre, warum weiht
ihn dann Gott nicht in das "Geheimnis" ein? Ein guter Chef informiert doch seinen Stellvertreter
über alles Wesentliche. Hier jedoch ist solches nicht passiert. Kann dann auch
von daher der Papst überhaupt "Gottes Stellvertreter" sein? Da kann doch
schon von daher irgendetwas nicht stimmen.
Wer jedoch wird tatsächlich eingeweiht und wem werden die "Geheimnisse" enthüllt?
Zunächst
ein Blick auf das Wort "Apokalypse": Es stammt vom griechischen Wort "apokalypsis",
und es bedeutet "Enthüllung, Offenbarung". Bei etwas bisher "Verborgenem" wird
nun also der Schleier gelüftet, das bisherige "Geheimnis" wird jetzt offenbart.
Die Worte "Apokalypse" und "Offenbarung" kann man folglich als Synonyme
verwenden. Doch durch wen offenbart nun Gott das, was vielen Menschen bisher als
Geheimnis erschien? Nicht durch Priester und Theologen. Sondern, wie Christus
durch Johannes hier offenbart, durch Seine "Knechte", die Propheten,
die laut kirchlicher Lehren angeblich durch die kirchlichen Priester
ersetzt worden seien. Doch im Gegensatz zur Kirchenlehre heißt es auch
später in der Offenbarung des Johannes: "Das Zeugnis Jesu ist der
Geist prophetischer Rede." (19, 10)
In der evangelisch-katholischen Einheitsübersetzung der Bibel wird die
"Vollendung" dieses "Geheimnisses" im Kommentar als "endgültige Offenbarung der
Königsherrschaft Gottes" gedeutet. Damit wird der Sinn der Worte auch gut
getroffen. Also: Jetzt ist die "Endzeit", in der durch den lebendigen
Gottes-Geist das angebliche "Geheimnis Gottes" offenbar wird. (2)
Dies ist der Sinn. Die Sprache als solche ist also nur ein Symbol, und es kommt
darauf an, den Sinn der Sätze und Wörter zu erfassen, der in ihnen liegt, was
aber oftmals nicht erfolgt. Sie sind auch vielfach missverständlich oder
mehrdeutig, weswegen es an anderer Stelle in der Bibel ja auch heißt:
"Der
Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig." (2.
Korintherbrief 3, 7)
Man kann den Sachverhalt in dieser Vision auch einfacher formulieren: Gott hatte und hat niemals
Geheimnisse. Nur der Theologe verbirgt sich in seiner Unwissenheit und seinem
sündigen Bewusstsein hinter angeblichen "Geheimnissen Gottes", die in
Wirklichkeit nur seine eigenen Geheimnisse sind. Doch wenn die
Zeit gekommen ist, dann wird alles offenbart, auch die dunklen, ja sehr sehr dunklen Geheimnisse
von Theologen. Und diese Zeit ist
nun
gekommen.
11, 19; 12, 1-2.4.12-13-14.17
– Der Tempel Gottes im Himmel wurde geöffnet, und in
Seinem Tempel wurde die Lade Seines Bundes sichtbar. Da begann es zu blitzen, zu
dröhnen und zu donnern, es gab ein Beben und schweren Hagel. Dann erschien ein großes Zeichen am
Himmel: eine Frau, mit der Sonne bekleidet; der Mond war unter ihren Füßen und
ein Kranz von zwölf Sternen auf ihrem Haupt. Sie war schwanger und schrie vor
Schmerz in ihren Geburtswehen ... Der Drache stand vor der Frau, die gebären
sollte; er wollte ihr Kind verschlingen, sobald es geboren war ... Weh aber
euch, Land und Meer! Denn der Teufel ist zu euch hinab gekommen; seine Wut ist
groß, weil er weiß, dass ihm nur noch eine kurze Frist bleibt. Als der Drache
erkannte, dass er auf die Erde gestürzt war, verfolgte er die Frau, die den Sohn
geboren hatte. Aber der Frau wurden die beiden Flügel des großen Adlers gegeben,
damit sie in der Wüste an ihren Ort fliegen konnte ... Da geriet der Drache in
Zorn über die Frau, und er ging fort, um Krieg zu führen mit ihren übrigen
Nachkommen, die den Geboten Gottes gehorchen und an dem Zeugnis für Jesus
festhalten.
Dem endzeitlichen Kampf zwischen "Frau" und
"Drache" geht hier zunächst ein anderes kosmisches Ereignis unmittelbar voraus:
die Sichtbarkeit der neuen Bundeslade. Im Alten Testament wurden darin die
Steintafeln mit den von Gott über den Propheten Mose gegebenen Zehn Geboten
aufbewahrt; das Kostbarste, was die Menschen damals hatten. Doch was wird die
Bundeslade in
der so genannten "Endzeit" darüber hinaus enthalten? Es folgen schwerwiegende Naturereignisse,
offenbar Naturkatastrophen, und schließlich der Krieg des Drachen gegen die Frau und
die Nachfolger von Jesus von Nazareth.
Der Drache ist hier erklärt als der "Teufel", und auch
an dieser Stelle macht Christus durch
Johannes deutlich: Das "Wehe" für "Land und Meer" kommt durch den
"Teufel" und
durch die von ihm Verführten und durch alle ihre Werke und nicht durch Gott.
Doch
wer ist die Frau?
In der römisch-katholischen Kirche wird als Deutung behauptet, diese Frau sei
die angeblich lebenslange Jungfrau Maria, die einst Jesus zur Welt brachte (so
z. B. Papst Joseph Ratzinger in einer Ansprache am 11.10.2010).
Nun stimmt es zwar, dass die Geburt des Menschen Jesus durch Seine Mutter
Maria einst auch unter größten Gefahren für Eltern und Kind geschah. Im
Neuen Testament heißt es dazu, dass König Herodes den Neugeborenen töten wollte.
Doch in der Apokalypse werden die Ereignisse ca. 2000 Jahre später (!) beschrieben –
in der Endzeit, also kurz vor dem Untergang der materialistischen Zivilisation. Warum
sollte Christus hier also plötzlich zurückblenden auf Seine Geburt in dem Kind Jesus
– ein Ereignis, das auch damals schon mehrere Jahrzehnte zurück lag und bereits einen glücklichen
Ausgang nahm? Oder warum sollte Christus hier plötzlich Maria, die Mutter des
Jesus, in dem Er einst einverleibt war, erneut so ins Zentrum stellen, obwohl
sie doch ihre Aufgabe auf der Erde bereits
erfüllt hatte?
Hier ist zunächst zu bedenken: Alles, was die katholische Kirche dieser im Erdenkleid
schlichten Frau Maria angedichtet hatte, hat ebenfalls nichts mit der Lehre des
Jesus, des Christus zu tun und nichts mit dem, wer Maria wirklich war und heute
ist: ob sie nun angeblich als einziges Wesen neben ihrem Sohn "ohne Erbsünde" gezeugt sein soll oder
als einziges bzw. erstes Wesen angeblich "leiblich" – also nicht als
Seele oder Geistwesen, sondern mit ihrem materiellen Leib, der
angeblich im Grab nie verwest sein soll – in den katholisch so definierten Himmel aufgefahren sein soll oder vieles
mehr, was in Wirklichkeit aus den antiken Götterkulten wie dem ägyptischen Isis-Kult
stammt und von der Kirche nur auf ihre Marienfigur übertragen wurde. Die kirchliche
Maria ist also ein Phantom, und sie hat mit der leiblichen Mutter des Jesus von Nazareth
nichts mehr zu tun.
Oder glaubt man in der kirchlichen
Großinstitution, hier wäre in der Offenbarung des Johannes am Ende gar von ihrer eigenen Geburt, der Geburt der
Kirche, durch die von ihr als angebliche "Muttergottes" bezeichnete Maria-Gestalt die Rede?
Auch der Beginn dieser Institution würde ja von heute aus gesehen schon ca. 1900 Jahre zurück liegen und
würde nicht in die "Endzeit" passen? Doch es gibt noch eine weitere kirchliche Deutung:
Die Kirche sei demnach nicht das Kind, das von der Frau geboren wurde, sondern
angeblich die Frau
selbst. Mit der Frau in der Offenbarung,
Kapitel 12 sei also nicht
Maria, sondern gleich die ganze römisch-katholische Kirche gemeint. Diese
Deutung vertrat nach Aussagen von Zeugen auch der damalige [2010] Bischof von
Würzburg, Friedhelm Hofmann. Er habe dies bei einer Kirchenversammlung in der
Würzburger Kirche St. Alfons am 10.2.2010 anlässlich des Kirchenprojekts Endspiel
– Würzburger Apokalypse sinngemäß so gesagt. Und das würde den
selbsternannten Würdenträgern
mit ihren frauenhaften Gewändern und mit ihren Mützen und Krummstäben natürlich gelegen
kommen, wenn ihre eigene Institution mit der "Frau" gemeint wäre.
Doch gibt es wenigstens Anhaltspunkte dafür, dass die Frau
oder ihr Kind bzw. ihre "Nachkommen", wovon der Seher
hier spricht, ein Bild für die katholische Kirche und ihrer Kleriker sein
könnten?
Eventuell in Verbund mit der katholischen Maria-Gestalt? Nein.
Denn es sind hier ausdrücklich diejenigen gemeint, "die den Geboten Gottes gehorchen", so die
klare Antwort des Sehers in dieser Offenbarung. Es sind also gerade nicht die vermeintlich
"Rechtgläubigen" oder die kirchlich "Getauften" oder diejenigen, die beim Priester
die vermeintliche "Lossprechung" ihrer Sünden begehren und die Kult-Hostie zu sich nehmen oder gar die Priester selbst oder wer auch immer. Sondern
es sind schlicht diejenigen, die nach den Zehn Geboten und anderen Geboten Gottes leben,
die also das in die Tat umsetzen, was Gott durch Christus offenbarte; so wie es
Christus als Jesus von Nazareth selbst im Gleichnis vom Weltgericht
(Matthäusevangelium, Kapitel 25) erklärte; so nun auch Seine Worte durch den
Propheten Johannes.
Es kommt also nur auf das Tun an, wie es auch der Mensch
Jesus von Nazareth eindringlich Seinen Mitmenschen nahe gebracht hatte, als Er von den Zehn
Geboten sprach und hinzufügte: "Tu das, so wirst du leben" (Lukasevangelium
10, 27). Und das Tun in der Kirche hat ja nicht erst seit den
zigtausendfachen massiven
Sexualverbrechen von Priestern an Kindern in unserer Zeit nicht viel mit den Geboten Gottes zu tun. Die
Blutspur der Kirche in der Geschichte zieht sich von Jahrhundert zu Jahrhundert,
und sie umfasst kriegerische und selbstherrliche Päpste, aber auch eifrige
indoktrinierte Gläubige, die beispielsweise früher das Holz für
die Scheiterhaufen herbei schleppen durften oder die heute den in der Hierarchie
höher Stehenden mit unterwürfiger Frömmigkeit huldigen. Doch noch einmal
gefragt: Wer ist dann die Frau?
"Noch vieles habe Ich euch zu sagen"
Hier hilft eine Rückschau auf die sieben
Sendschreiben in Kapitel 2 und 3 weiter. Alle dort genannten urchristlichen Gemeinden werden von
einem "Engel" geführt. Das ist ein Mensch, der durch ein Leben nach den Geboten
Gottes sein Leben so weit geläutert hat, dass er in inniger Verbindung zu Gott
und zu Christus steht. Daraus ergibt sich die weitergehende Frage: Gibt es auch in unserer Zeit solche
Menschen oder wenigstens einen solchen Menschen?
Was vielfach verschwiegen wird: So wie
Gott und Christus vor 2000 Jahren nach dem Glauben der Christenheit unter
anderem durch den Propheten Johannes von Patmos gesprochen haben, so haben sie in den
vergangenen 2000 Jahren immer wieder durch unerschrockene und ehrliche Männer
und Frauen gesprochen. Doch in allen Zeitepochen haben die Priestermänner der
Kirche die wahren Gottesprophetinnen und Gottespropheten bekämpft und verleumdet
oder totgeschwiegen. Es hat also immer wieder rechtschaffene Gottesboten
gegeben, Frauen und Männer, von denen aber nicht wenige auf den Scheiterhaufen der Kirche hingerichtet
worden sind. Oder man hat sie teilweise noch zu ihren irdischen Lebzeiten oder
nach ihrem Tod in den Sumpf der Kirche hinunter gezogen,
indem man ihnen beispielsweise nach dem Tod das komplette kirchliche Dogma samt dem ganzen Brimborium
angedichtet hat; wie bei Hildegard von Bingen,
die im Jahr 2012 von Papst Benedikt XVI. gar zur "Kirchenlehrerin" degradiert
wurde.
Und wenn es immer Prophetinnen und Propheten im Dienste des ewigen Gottes gab,
warum sollte Gott dann ausgerechnet in unserer mächtigen Umwälzungszeit, in der
die Welt mehr und mehr aus den Fugen gerät und welche die "Endzeit" genannt
wird, keinen Propheten geschickt haben? Warum sollte Er ausgerechnet in unserer
Zeit niemanden dafür vorbereitet haben, alle Geschicke der Menschheit und der
Erde mit Seinem Bewusstsein zu durchdringen und den Menschen Hilfen über Hilfen
anzubieten, um Orientierung zu finden und den Weg zurück in das Reich Gottes
gehen zu können? Ein bloßes Für-Wahr-Halten dieser Aussage ist dabei jedoch
nicht entscheidend. Sondern das praktische Tun der Botschaft der Gottes- und
Nächstenliebe, wie sie auch bereits in der Bergpredigt des Jesus von Nazareth
gegeben wurde, nur eben ausgelegt und in aller Fülle und in allen Details
dargelegt für unserer Zeit.
In der Christusoffenbarung Das ist Mein Wort,
übermittelt durch die Gottesprophetie unserer Zeit, sprach
Christus, der Sohn des ewigen Gottes und Mitregent des Reiches Gottes, dazu: "Viele Menschen sprachen vom Messias und
erkannten Mich nicht, da Ich als Jesus von Nazareth unter den Menschen weilte.
Viele Menschen sprechen – wie es vor langer Zeit übermittelt wurde – von einer
hohen Frau, die dem Herrn vorangeht, um Ihm die Wege zu bereiten. Sie ist als
Mensch unter den Menschen – doch sie erkennen sie nicht. So, wie Ich unerkannt
von der Erde gegangen Bin, ähnlich wird auch sie unerkannt von der Erde gehen.
Viele werden weiterhin auf die hohe Frau warten, die Mir, dem Christus, die Wege
bereitet; und doch war sie schon unter ihnen. Erst wenn die Zeit reif ist, wenn
die Wahrheit zum Durchbruch gelangt, werden die Menschen erkennen, dass der
Teilstrahl der göttlichen Weisheit im Erdenkleid unter ihnen weilte: die hohe
Frau in Mir, dem Christus, und wir in Gott, unserem ewigen Vater, für die Neue
Zeit, das Reich des Christus. Mit den Worten ´die hohe Frau` ist nicht der
Mensch gemeint, sondern das Wesen in Gott, das im Erdenkleid weilt"
(S. 925). Zum Vergleich: In der Apokalypse des Johannes
wird von der Frau gesprochen, welche im Kampf mit dem "Teufel",
mit der
Dämonenwelt, steht, die diesen Kampf gewonnen hat und die dem wiederkommenden Christus die
Wege bereitet.
13, 1.2b-5.11
– Und ich sah ein Tier aus dem Meer steigen, das hatte
zehn Hörner und sieben Häupter und auf seinen Hörnern zehn Kronen und auf seinen
Häuptern lästerliche Namen ... Und der Drache gab ihm seine Kraft und seinen
Thron und große Macht. Und ich sah eines seiner Häupter, als wäre es tödlich
verwundet, und seine tödliche Wunde wurde heil. Und die ganze Erde wunderte sich
über das Tier, und sie beteten den Drachen an, weil er dem Tier die Macht gab,
und beteten das Tier an und sprachen: Wer ist dem Tier gleich und wer kann mit
ihm kämpfen? Und es wurde ihm ein Maul gegeben, zu reden große Dinge und
Lästerungen, und ihm wurde Macht gegeben ... Und ich sah ein zweites Tier
aufsteigen aus der Erde. Es hatte zwei
Hörner wie ein Lamm, aber es redete wie ein Drache ... Es brachte die Erde und
ihre Bewohner dazu, das erste Tier anzubeten, dessen tödliche Wunde geheilt war
... es befahl den Bewohnern der Erde, ein Standbild zu errichten zu Ehren des
Tieres, das mit dem Schwert erschlagen worden war und doch wieder zum Leben kam.
Es wurde ihm Macht gegeben, dem Standbild des Tieres Lebensgeist zu verleihen,
so dass es auch sprechen konnte ... Kaufen oder verkaufen konnte nur, wer das
Kennzeichen trug: den Namen des Tieres oder die Zahl seines Namens ... seine
Zahl ist sechshundertsechsundsechzig.
"Das Totenhemd hat keine Taschen", heißt es im
Volksmund – doch ganz im Gegensatz dazu wurde dem
verstorbenen Papst Johannes Paul II. ein Beutel mit Geld mit ins Grab gegeben –
und zwar allesamt Münzen aus nahezu allen Nationen, die während seines so
genannten "Pontifikats" geprägt wurden. Damit hat die
katholische Kirche ein denkwürdiges Zeichen gesetzt, ein Symbol: ein
Zusammenhang zwischen
dem Papsttum einerseits und der Macht, in allen Ländern zu kaufen oder zu
verkaufen andererseits. Dieser Zusammenhang hat auch reale Seiten-Aspekte, da
Kirche und Vatikan auf die Finanzierung durch Staaten, Wirtschaft und
zahlungskräftige Gläubige angewiesen sind, da ihre Kardinäle und Priester nicht
ehrlich anderweitig
für ihren Lebensunterhalt arbeiten. Und mit Jesus von
Nazareth, der im
Gegensatz zu den Priestern von Seiner Arbeit als Zimmermann lebte, und der lehrte
"Ihr könnt nicht Gott dienen
und dem Mammon", hat diese Grab-Beigabe sowieso nichts zu tun.
Doch was hat es mit dem Zahlencode 666 auf sich? Aufschlussreich
und gleichzeitig bedrohlich ist, dass es überhaupt einen solchen Code gibt,
welcher der notwendige Schlüssel zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben ist.
Denn im Umkehrschluss bedeutet dies: Wer nicht mit diesem Zahlencode des
Widersachers Gottes ausgestattet ist, dessen Existenz ist in hohem Maße
gefährdet, es sei denn, er ist in irgendeiner Weise unabhängig von diesem System
des Kaufens und Verkaufens.
Demgegenüber wirken manche andere Spekulationen fast wie eine
Ablenkung,
etwa über das Papsttum und die Zahl 666. Und papsttreue Theologen spekulieren
ihrerseits, dass die Zahlensymbolik am ehesten auf den
römischen Kaiser Nero zutreffen könnte, womit man einmal mehr von den großen
Nöten der Gegenwart in die
Vergangenheit auszuweichen versucht. Im Sinne dieses Ausweichmanövers gibt es noch einige Überlegungen mehr, etwa auf den
römischen Feldherrn und späteren Kaiser Titus bezogen oder auf Kaiser Trajan.
Und darüber hinaus präsentieren Zahlenspekulanten noch weitere von obigem
Beispiel abweichende Theorien, die entweder nicht wirklich nachprüfbar oder von
vorne herein an den Haaren herbei gezogen sind. Für Martin
Luther bestand allerdings vor ca. 500 Jahren kein Zweifel daran,
dass der Antichrist der Papst in Rom sei.
Doch wir wollen
an dieser Stelle nicht mit dem Wenn und Aber fortfahren: Wir wissen es auch nicht, wie genau diese Zahl
bzw. dieser Zahlencode zustande kam, und eine interessante weitere Deutung ist noch, dass es
auch ein Symbol für "WWW" sein könnte, das heutige Internet. Denn tatsächlich
ist
der hebräische Buchstabe "W" (= Waw) in dieser Sprache gleichzeitig
das Zahlenzeichen für die Ziffer 6. Und sowohl die digitale Welt des Internet
als auch die weltumspannende Religionsmacht mit Sitz in Rom haben ja mit
Bestrebungen zu tun, alles unter ihre Herrschaft zu bringen (in der Kirche sogar
dogmatisch festgelegt), was auf der Erde
geschieht. Bei all´ dem am naheliegendsten erscheint, eventuell in Verbindung
damit, ein möglicher bargeldloser Zahlungsverkehr, und eine entsprechende Karte
bekäme eben nur, wer sich den Bedingungen dafür unterwirft.
Tatsache ist laut der Johannes-Offenbarung auf jeden Fall: Nur wer
sich in das System der antichristlichen Macht eingliedert, der wird dann laut
dieser Prophezeiung zum "Kaufen" und "Verkaufen"
zugelassen. Dieser
Bereich steht dann also unter Kontrolle der gegen Christus gerichteten Mächte.
Das erste Tier, das zweite Tier und Beobachtungen in der Gegenwart [2024]
Zentral ist hierbei auch die Rede von den beiden Tieren. Dabei können wir nicht sagen, wen genau die beiden Tiere, die
laut der Apokalypse des Johannes einander zuarbeiten, aus der Sicht von Christus bzw. des Sehers Johannes
konkret
symbolisieren sollen, und in den weiteren Versen (6-10) ist deren Krieg
gegen den Schöpfergott und die Christusnachfolger geschildert. Deutlich ist jedoch: Eines der Tiere sieht aus wie ein Lamm, aber es redet wie
ein Drache, die satanistische Hauptmacht – es ist also ein Ungeheuer im Lammkostüm,
vergleichbar also einem sprichwörtlichen "Wolf
im Schafspelz".
Kirchliche Theologen flüchten auch hier wieder in die
Vergangenheit, und sie behaupten, hier sei vermutlich der Kaiserkult im antiken Rom
gemeint. Dieser gehörte zu den damaligen Zeitumständen des Johannes von Patmos.
Doch selbst wenn man sich mit diesen Gedanken wieder in diese Vergangenheit hinein ziehen lässt:
14, 6
– Dann sah ich: Ein anderer Engel flog hoch am Himmel.
Er hatte den Bewohnern der Erde ein ewiges Evangelium zu verkünden, allen
Nationen, Stämmen, Sprachen und Völkern. Er rief mit lauter Stimme: "Fürchtet Gott, und erweist Ihm die
Ehre! Denn die Stunde Seines Gerichts ist gekommen. Betet Ihn an, Der den Himmel
und die Erde, das Meer und die Wasserquellen geschaffen hat."
Erneut macht Christus auch hier deutlich: Gott
alleine gebührt die Ehre. Nicht Maria soll verehrt werden oder angebliche
"Selige" oder "Heilige" oder von Menschen im Gegensatz zur
Lehre von Christus so bezeichnete "Heilige Väter". Sondern der Schöpfergott. Und
Nachfolger des Christus beten Ihn, den Schöpfergott, den Ewigen, nicht in Kult-Häusern aus Stein an, sondern
als Den, Der alles Leben mit Seinem Geist durchdringt und beatmet. Der Himmel
und Erde geschaffen hat und erhält, auch die großen Ozeane und die Wasserquellen – zum Wohl der Menschen und aller
Lebensformen im Meer und auf dem Land. Das ist das ewige Evangelium für Menschen aller Kulturen und
Religionen weltweit.
"Sein" Gericht, wie es in der Bibel der Kirchen formuliert
ist, ist deshalb nicht von Ihm verursacht. Sondern Er hält nun nicht mehr die
schützende Hand über den Verursacher des unermesslichen Leids auf dem Planeten.
Dies hatte Er sehr lange getan, damit der Verursacher, der Mensch, noch umkehren,
bereuen und sein schändliches Verhalten wieder gut machen kann.
Doch jetzt
reagiert die geistige Welt offenbar deutlicher als zuvor auf den Hilferuf der Mutter Erde mit ihren Tieren und anderen Geschöpfen
gegenüber ihrem Peiniger, dem Menschen. Lässt sie also den von den Menschen aller
Generationen selbst verursachten Geschehnissen mehr und
mehr ihren
Lauf? Ist es also die Erde, die im Fieber liegt, die sich gegenüber ihrem
Peiniger wehrt und die versucht, den
materialistisch denkenden Ego-Menschen, nach
und nach abzuschütteln, um wieder zu gesunden? Und um wieder Lebensraum für
friedfertige Menschen, für Tiere, Pflanzen und zahllose Lebensformen sein zu
können, die dann in Einheit miteinander leben? Das wäre das Gericht, das
überhaupt nicht in diesem Ausmaß würde kommen müssen, wenn die
Menschen auf die Warnungen gehört hätten. Diese weltumfassenden Geschehnisse führen aber auch zu
einer Erneuerung.
14, 15-16
–
Und ein anderer Engel ... "Schick deine
Sichel aus und ernte. Denn die Zeit zu ernten ist gekommen: Die Frucht der Erde
ist reif geworden." Und der, der auf der Wolke saß, schleuderte seine Sichel
über die Erde; und die Erde wurde abgeerntet.
Hier klärt der Prophet darüber auf, was alle Propheten
zu allen Zeiten mit ähnlichen Worten ausgesprochen haben. So auch der Prophet
Amos im Alten Bund, als Gott durch ihn prophezeite und als
Amos sprach: "Dies zeigte mir Gott, der Herr,
in einer Vision: Ich sah einen Korb mit reifem Obst. Er fragte: ´Was siehst du,
Amos?` Ich antwortete: ´Einen Korb mit reifem Obst.` Da sagte der Herr zu mir:
´Mein Volk Israel ist reif für das Ende. Ich verschone es nicht noch einmal`"
(8, 1-2). Nach diesem Ende der damaligen "zwölf Stämme" Israels erfolgte
damals ein
Neuanfang mit einem übrig gebliebenen Stamm, dem Stamm Juda.
Nun aber, so die Vision des Johannes, ist die große Erntezeit auf dem Planeten Erde angebrochen. Das Gesetz von Saat und
Ernte war bis dahin zu allen Zeiten auch ein großes, ja unermessliches
Gnadengeschenk für die gottferne Menschheit. Denn durch Gottes Ratschluss und
dank Seiner Liebe zu Seinen Kindern setzte die Ernte nicht sogleich nach einer
schlimmen Saat ein. Stattdessen wurde der Mensch immer wieder durch wahre
Gottespropheten
und weise Männer und Frauen gemahnt, sein böses Tun zu bereuen, um Vergebung zu
bitten, zu vergeben, Unrecht wieder gut zu machen, und das erkannte Unrecht
nicht mehr zu tun. Der Mensch, der Böses tat, sollte gerade nicht das Negative
ernten, das er gesät hatte. Das ist die göttliche Barmherzigkeit. Es sollte
stattdessen sein böses Tun erkennen und einsehen, dass es falsch war, wozu auch
das
scheußliche und grausame Verhalten gegenüber der Tierwelt gehört. Und dann
hätte er durch Umkehr und Wiedergutmachung die Möglichkeit bekommen, das Unheil,
das er anderen zuvor angetan hatte, von sich selbst abzuwenden, also der drohenden
negativen Wirkung durch Umkehr und Buße zuvor zu kommen und sie damit zu
verhindern
–
eine rechtzeitige Sühnung also. Doch diese
einzigartige Chance des Lebens haben im Laufe der Zeiten die wenigsten Menschen
genutzt, so dass die böse Frucht jetzt mehr und mehr zur Ernte reifte und die aufgestauten
Wirkungen nicht mehr zu stoppen sind. Diese "Ernte" wird zugleich als eine
"Reinigung" der Erde von allem verstanden, was gegen Gottes Schöpfung gerichtet ist,
gegen alles, womit die Mutter Erde gepeinigt wird. In den Geschehnissen, die
Johannes beschreibt, schüttelt sie mehr und
mehr ihre Peiniger ab.
Warum ist es so weit gekommen? Weil die Priester und Pfarrer der
Institutionen Kirche den Menschen das Gesetz von Saat und Ernte verschweigen und
durch ein angebliches "Geheimnis Gottes" ersetzen, so dass die Menschen die
Hintergründe von schicksalhaften Ereignissen nicht begriffen haben und bis heute
nur wenig oder gar nicht
begreifen. Und weil zu allen Zeiten die Mahner und die
Propheten, die um das Gesetz von Saat und Ernte wussten, von den Priestern, Pfarrern und Theologen verfolgt, verleumdet und der Lächerlichkeit preisgegeben wurden, wie
es schon der Christusnachfolger Stephanus aufzeigte: "Ihr Halsstarrigen, ihr,
die ihr euch mit Herz und Ohr immerzu dem Heiligen Geist widersetzt, eure Väter
schon und nun auch ihr. Welchen der Propheten haben eure Väter nicht verfolgt?"
(Apostelgeschichte 7, 51-52)
Mit der kirchlichen Lehre von Gottes angeblichen "Geheimnissen" anlässlich
von Not und Elend bereitet das konfessionelle
Priester- und Pfarrertum auch einem fanatischen Atheismus den Boden bzw. einem Hass auf
"Gott". Denn welcher Mensch nicht die menschlichen Ursachen von Unheil und Leid
anerkennt, der neigt dazu, gegen "Gott" – oder was er dafür hält – aufzubegehren
oder Seine Existenz zu verleugnen.
Und da die Institutionen Kirche die
zunehmend degenerierte und sündige Menschheit weitgehend von ihrer Verantwortung für
das nun eingetretene Weltdesaster freisprechen, führt das letzten Endes zu der falschen Ansicht,
dann müsse folglich "Gott" schuld daran sein bzw. hier müsse dann eines seiner
angeblichen "Geheimnisse" zum Wirken kommen. Er lasse also die Menschen vor lauter
"Geheimniskrämerei" furchtbar leiden und die Erde über alle Maßen schänden und er verdamme zu allem Übel
angeblich auch noch einen großen Teil der Menschen in eine
angeblich ewige Hölle.
Doch wenn Gott so wäre, wie ihn die Institutionen Kirche lehrt, dann wäre in der
Tat ein Atheismus die ethisch gebotene logische Alternative.
15, 1
– Dann sah ich ein anderes Zeichen am Himmel, groß und wunderbar. Ich sah
sieben Engel mit sieben Plagen, den sieben letzten; denn in ihnen erreicht der
"Zorn" Gottes sein Ende.
Hier sei noch einmal darauf hingewiesen, dass der
"Zorn Gottes" eine Erfindung der kirchlichen Obrigkeiten ist,
die sich auch eine
ewige Hölle bzw. eine ewige Verdammnis ausdachten. Wer weiß, was Christus hier
ursprünglich in die Worte durch den Propheten Johannes von Patmos an Inhalten hinein gelegt hatte und welche Worte
Johannes tatsächlich verwendet hatte?
So gibt es den göttlichen "Ernst"
und die göttlichen Wehe-Rufe, wie sie Jesus von Nazareth den Theologen und
Schriftgelehrten Seiner Zeit entgegen rief, indem Er ihnen das Gesetz von Saat
und Ernte vorhielt (Matthäusevangelium,
Kapitel 23). Es ist ein ungeschminkter Ernst, welcher aus der Liebe Gottes kommt –
ein Ernst, der zum Tragen kommt, wenn der Mensch hartnäckig in seinem
Fehlverhalten verharrt. Doch selbst darin ist noch die Barmherzigkeit
Gottes enthalten: So kann vielleicht auch noch durch eine heftige Erschütterung manches
Gewissen geweckt werden, und viele lange leidvolle Umwege im Leben von Menschen
können vermieden werden. Denn eine ewige Hölle gibt es nicht. Jeder Mensch und jede
Seele werden sich eines Tages nicht mehr anders entscheiden wollen als für die
Umkehr, heraus aus dem selbstverschuldeten Kausalgesetz, aus dem Gesetz von Saat
und Ernte. Im Hinblick auf das irdische Leben ist jetzt in der Zeit, die durch
Johannes beschrieben wird, für viele Menschen
aber die Bewährungszeit ans "Ende"
gekommen. Es erfolgt nun mehr und mehr die "Abtragung" in den "Plagen" auf der Erde.
Diese kommen dann mit dem irdischen Tod nur an ein vorläufiges "Ende". Weiter geht es dann mit der
"Abtragung" in den jenseitigen
Bereichen. Jedoch auch diese Leidenszeit wird irgendwann ein Ende haben, wenn die
Seele dann im Jenseits umkehrt ...
16, 4
– Der dritte Engel goss seine Schale über die Flüsse
und Quellen. Da wurde alles zu Blut. Und ich hörte den Engel, der die Macht über
das Wasser hat, sagen: "Gerecht bis Du, der Du bist und der Du warst, Du Heiliger; denn damit
hast Du ein gerechtes Urteil gefällt. Sie haben das Blut von Heiligen und
Propheten vergossen; deshalb hast Du ihnen Blut zu trinken gegeben."
Auch durch das Lesen dieses Verses könnten einige Missverständnisse
entstehen. Zum einen wird hier, wie an manchen anderen Stellen der Bibel, manchmal von
"Heiligen" gesprochen, womit jedoch niemals von kirchlichen Männern "heilig"
Gesprochene gemeint sind, sondern Menschen mit einem ehrbaren Lebenswandel. Doch
es sind deshalb keine "Heiligen", so wie es an anderer Stelle
auch klar heißt
(z. B. Offenbarung 15, 4), dass allein Gott heilig ist. Die
Bibel der Kirche
enthält also Wahres und Falsches nebeneinander. Neben wahren Gottesworten durch
die Propheten und durch Jesus, den Christus, auch die Worte von fehlbaren
Menschen, Theologen und Schriftgelehrten.
Und so könnte des Weiteren hier das
Missverständnis entstehen, dass die Engel Gottes die aktiven Täter eines
Strafgerichts aufgrund eines göttlichen "Urteils" seien. Tatsächlich
ist es jedoch das
Gesetz von Saat und Ernte, das seine volle Wirksamkeit entfaltet, und jeder Mensch hat darin
sein eigenes Urteil gesprochen. Und dieses
ist präzise gerecht, was für den menschlichen Intellekt aber nur
nachvollziehbar ist, wenn er die Gesetzmäßigkeit der möglichen Reinkarnation
berücksichtigt. Eine der Genauigkeiten besteht in diesem Beispiel darin, dass diejenigen, die das
Blut von Propheten vergossen haben (welche auch diejenigen waren, die immer wieder angeblich
auch in Blut "verwandelten" Wein
getrunken haben; siehe unten), jetzt tatsächlich Blut zu trinken bekommen.
16, 20 –
Alle Inseln verschwanden, und es gab keine Berge mehr. Und gewaltige
Hagelbrocken, zentnerschwer, stürzten vom Himmel auf die Menschen herab. Dennoch
verfluchten die Menschen Gott wegen dieser Hagelplage.
Weil die Menschen von der Priesterkaste falsch
über das Gesetz von Ursache und Wirkung belehrt werden, geben sie letztlich "Gott"
die Schuld an den Unglücken. Die institutionelle Priesterschaft und die
beamteten Theologen schmieren bis heute den sündigen Menschen Honig um den Mund,
wie es die falschen Propheten im Alten Bund auch gemacht haben, zum Beispiel der
falsche "Heilsverkünder" Hananja, gegen den sich der echte Gottesprophet
Jeremia mit seiner unbequemen
Gottes-Botschaft nicht durchsetzen konnte. (Jeremia, Kapitel 28)
Und man
kann die falschen Propheten der Institutionen Kirche ja gerade daran erkennen,
dass sie seltenst den Menschen selbst die Verantwortung für Unheil und Unglück geben;
vor allem dann nicht, wenn es "gute" Katholiken oder Protestanten waren
und sind. Ja,
nicht einmal vorsichtige und behutsame Hinweise in diese Richtung werden in der
Regel gegeben, obwohl die Menschen dadurch anfangen könnten zu begreifen.
Stattdessen hat man in der Kirche das Urwissen der Menschheit über die
Reinkarnation aus dem urchristlichen Gedankengut gestrichen (im Laufe einiger
Jahrzehnte bis zum Konzil von
Konstantinopel im Jahr 553) und durch die gottlosen Lehren einer
angeblichen
"Erbsünde" und einer angeblichen "ewigen Verdammnis" ersetzt. Und innerhalb dieser abstrusen
Gedankenkonstruktionen wird dann von den Pfarrern und Priestern immer wieder von
einem "Geheimnis" Gottes oder dessen angeblich "unbegreiflichem Ratschluss" gesprochen.
Martin Luther erfand gar den "Deus absconditus", den angeblich "verborgenen
Gott", der seine angeblich dunkle Seite vor den Menschen verberge.
Kein Wunder
also, dass die Menschen durch diese Kirchenlehren zu Atheisten werden oder, wenn
sie hartes Leid trifft, dass sie gegen Gott aufbegehren und Ihn verfluchen, was
der Prophet Johannes hier in seiner Vision sieht. Und die Schuld daran tragen
die Pfarrer und Priester, welche die Menschen in die Irre führten und weiter hartnäckig
in die Irre führen und die voller Hochmut weiter auf den Abgrund zusteuern und alle Menschen
mitreißen, die ihnen folgen. Und es bewahrheitet sich in dieser Vision einmal mehr, was Jesus,
der Christus, über die Theologen und Priestermänner prophezeite:
"Ihr verschließt
den Menschen das Himmelreich. Ihr geht nicht hinein; aber ihr lasst auch die
nicht hinein, die hineingehen wollen". Und weiter: "Ihr zieht über Land und
Meer, um einen einzigen Menschen für euren Glauben zu gewinnen; und wenn er
gewonnen ist, dann macht ihr ihn zu einem Sohn der Hölle, der doppelt so schlimm
ist wie ihr selbst." (Matthäus 23, 13-15)
17, 1-7.9.14-15.18 – Dann kam einer der
sieben Engel, welche die sieben Schalen trugen, und sagte zu mir: ´Komm, ich
zeige dir das Strafgericht über die große Hure, die an den vielen Gewässern
sitzt. Denn mit ihr haben die Könige der Erde Unzucht getrieben, und vom Wein
ihrer Hurerei wurden die Bewohner der Erde betrunken`. Der Geist ergriff mich,
und der Engel entrückte mich in die Wüste. Dort sah ich eine Frau auf einem
scharlachroten Tier sitzen, das über und über mit gotteslästerlichen Namen
beschrieben war und sieben Köpfe und zehn Hörner hatte. Die Frau war in Purpur
und Scharlach gekleidet und mit Gold, Edelsteinen und Perlen geschmückt. Sie
hielt einen goldenen Becher in der Hand, der mit dem abscheulichen Schmutz ihrer
Hurerei gefüllt war. Auf ihrer Stirn stand ein Name: Geheimnis; Babylon, die Große, die Mutter
der Huren und aller Abscheulichkeiten der Erde. Und ich sah, dass die Frau
betrunken war vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu. Beim Anblick
der Frau ergriff mich großes Erstaunen.
Der Engel aber sagte zu mir: "Warum bist
du erstaunt? Ich will dir das Geheimnis der Frau enthüllen und das Geheimnis des
Tieres mit den sieben Köpfen und den zehn Hörnern, auf dem sie sitzt ... Die
sieben Köpfe bedeuten die sieben Berge, auf denen die Frau sitzt. Sie bedeuten
auch sieben Könige ... Sie werden mit dem Lamm Krieg führen, aber das Lamm wird
sie besiegen. Denn es ist der Herr der Herren und der König der Könige. Bei ihm
sind die Berufenen, Auserwählten und Treuen." Und er sagte zu mir: "Du hast die
Gewässer gesehen, an denen die Hure sitzt: Sie bedeuten Völker und
Menschenmassen, Nationen und Sprachen. Du hast die zehn Hörner und das Tier
gesehen; sie werden die Hure hassen, ihr alles wegnehmen, bis sie nackt ist ...
die Frau aber, die du gesehen hast, ist die große Stadt, die die Herrschaft hat
über die Könige der Erde."
Hier enthüllt Christus durch Johannes
mehr über die Identität der "Hure Babylon". Im Zentrum dieser Entlarvung steht das
Wort "mysterion" = "Geheimnis". In der evangelisch-katholischen
Einheitsübersetzung wird die Stelle übersetzt mit:
Auf ihrer Stirn stand ein Name, ein geheimnisvoller Name: Babylon, die Große,
die Mutter der Huren und aller Abscheulichkeiten der Erde.
Und Martin Luther
übersetzt: Auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name,
ein Geheimnis: Das große Babylon, die Mutter der Hurerei und aller Gräuel auf
Erden. Was ist gemeint?
Der griechische Ur-Text des in die Bibeln aufgenommenen Buches lässt sich wörtlich allerdings auch einfacher und naheliegend übersetzen mit: Auf ihrer Stirn war geschrieben ein Name:
Geheimnis.
Nachfolgendes wäre dann eine Erklärung dafür, aber nicht mehr Teil der
Schrift auf der Stirn.
Unzweifelhaft stand auf der Stirn also der Name "Geheimnis"
geschrieben.
Dass Johannes den nachfolgenden Text womöglich ebenfalls auf der Stirn der Hure gelesen
hat, ist demgegenüber unwahrscheinlich, kann bei ausschließlicher Betrachtung des
griechischen Textes aber nicht eindeutig geklärt werden. Viel wahrscheinlicher
ist jedoch, dass er anschließend mitteilt, wer dieses Wesen mit dem Namen "Geheimnis"
auf der Stirn ist. Naheliegend ist also: Auf der Stirn der
Frau in dieser Vision hat mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit gar nicht ein so
langer biblischer Text wie Babylon, die
Große, die Mutter aller Huren und aller Abscheulichkeiten auf der Erde
gestanden. Sondern wohl nur das Wort Geheimnis. Denn die
Enthüllung besteht doch gerade darin, dass die Hure Babylon, deren Grässlichkeit hier in dieser Vision
entlarvt wird, nach außen vieles verbirgt, was sie kennzeichnet,
wodurch sie eben die Leute verführen konnte. Und bei für sie unangenehmen Rückfragen
schiebt sie immer das Wort "Geheimnis" vor, um davor auszuweichen,
eine aussagekräftige Antwort zu geben.
Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit ist es also für Johannes so gewesen: Auf
der Stirn der Hure stand das Wort Geheimnis. Und dann lüftet der Seher, wer und was sich hinter
diesem Wort verbirgt, nämlich: Babylon, die Große ... usw. Doch selbst
wenn es diese Langfassung gewesen wäre, die komplett auf der Stirn gestanden hätte, würde dies am Sachverhalt
nichts Wesentliches ändern.
So kann man fragen: Wer ist es, der heute ständig das Wort
"Geheimnis" im Mund führt? Wer redet immer wieder vom "Geheimnis des Glaubens",
vom "Geheimnis Gottes", von dem "Geheimnis der Menschwerdung Gottes"
und weiteren Wortschöpfungen, die alle das Wort "Geheimnis" enthalten? In
welcher Religion ist also das Wort "Geheimnis" eines der zentralen Worte
überhaupt? Welche Religion bleibt weiter echte Antworten auf die
Menschheitsfragen schuldig, so dass man ihre Oberen auch als
blinde Blindenführer bezeichnen
könnte (vgl. Matthäus 15, 14). Wer versteckt sich also immer wieder
hinter dem Wort "Geheimnis"? Und, um die nächste Eigenschaft näher zu
betrachten: Wem wird in nahezu allen Völkern und Menschenmassen, Nationen und
Sprachen gehuldigt? Und wer beansprucht die
Herrschaft über die Könige der Erde?
Wer?
Christus sprach schon damals durch den Seher Johannes: Ich will dir das Geheimnis der
Frau enthüllen.
Wenn
man also die geschilderten Eigenschaften der Hure Babylon in den Verlauf der
Weltgeschichte hinein stellt, wenn man die Verführungskünste, den übergroßen
Reichtum, die Gewalttätigkeit, die Macht und den Einfluss aller möglichen
Institutionen überdenkt, welche Deutung bietet sich dann an? Wenn der Seher in
der Frau die Mutter
aller Abscheulichkeiten auf Erden sieht, dann die Frage dazu: Welche Institution betrachtet sich
auch als eine Art "Mutter" den Gläubigen gegenüber?
Die hier offenbarten Schilderungen geben
weiterhin auch noch Aufschluss darüber, dass es sich um eine in Pracht und Pomp gewandte Hure
handeln muss, die einen goldenen Becher in der Hand
hält, der allerdings – von außen betrachtet nicht sichtbar – die abscheulichsten Inhalte birgt.
Auch hier eine einfache Nachfrage: Wer hebt in einem seiner Rituale immer wieder
einen goldenen Becher in
die Höhe? Und wer
hat sich im Laufe der Jahrhunderte mit weiteren "abscheulichsten" Verbrechen
belastet?
Zu beachten ist hier allerdings auch die
Offenbarung von zwei (!) Tieren, wie in
Kapitel 13 dargelegt. Sind es also zwei zusammen wirkende Mächte, die
sich gegenseitig in ihrem Tun inspirieren bzw. ergänzen, zum Beispiel das eine Tier mehr auf dem religiösen, das andere mehr auf dem weltpolitischem Parkett?
Wobei es auf beiden Parketten um
die Herrschaft über die Könige der Erde
geht, also um eine umfassende
Weltordnung in diesem Sinn.
So mancher denkt hierbei vielleicht auch an den
heutigen Anführer der derzeit [2024] mächtigsten weltlichen Macht, die weltweit über 1000
Militärbasen verfügt, hauptsächlich in anderen Ländern, und der einen Rosenkranz als Symbol der mächtigsten
Religionsmacht ständig um sein Handgelenk tragen soll. In diesem Zusammenhang
stehen ja auch die
vielen völkerrechtswidrigen und meist mit Unwahrheiten begründeten
Angriffskriege seit 1945, zuletzt der USA gegen Vietnam, Jugoslawien,
Afghanistan, Irak, Libyen und Syrien und viele, viele Angriffskriege und Putsche mehr
wie z. B. 2013/2014 in der Ukraine, in dessen Folge maßgeblich die USA die neue
Übergangsregierung bestimmte;
oder auch den Völkermord an den Indianern im 19. Jahrhundert oder die beiden
grausamen
Atombombenabwürfe auf das militärisch schon am Boden liegende Japan 1945. Hat das vielleicht alles
mit bestimmten Aussagen der Johannesoffenbarung zu tun, oder sind es nur Zufälle, die
damit in keinem Zusammenhang stehen?
Der Inhalt des Bechers wird in der Vision
des Johannes noch detaillierter beschrieben: Und ich sah, dass die Frau betrunken war
vom Blut der Heiligen und vom Blut der Zeugen Jesu.
Wenn wir auch hier in die Weltgeschichte blicken, dann lässt sich einfach
ermitteln, welche
weitere Institution die meisten Nachfolger des Jesus verfolgt und hingemordet hat oder
dazu aufgerufen hat.
Denken wir an die "Ketzerverfolgung", z. B. an die
Ausrottung der urchristlichen
"Katharer" bzw. "Albigenser" in
Südfrankreich oder an die
Ermordung der christlichen
"Täufer" in Mitteleuropa. Oder an die unzähligen
Christusnachfolger oder ehrlichen Gottsucher, welche einzelne Inhalte des
vorherrschenden Religion anzweifelten, und die deshalb
über
Jahrhunderte auf den
Folterbänken und Scheiterhaufen gequält und
hingerichtet wurden. Zu ihnen gehört die belgisch-französische Gottesprophetin
Marguerite Porete
(1310 lebendig verbrannt) oder der Mönch
Girolamo Savonarola
in Florenz (1498 enthauptet und danach verbrannt), um nur zwei Namen
beispielhaft zu nennen. Oder denken wir auch an Ureinwohner in Nord- und
Südamerika, die aufs Grausamste von dieser Religionsmacht hingemetzelt wurde, im
Norden maßgeblich durch die im 16. Jahrhundert erfolgte protestantische Abspaltung von dieser
Religion, also auf diesem Kontinent zwei Konfessionen, von denen sich beide aber heute wieder "ökumenisch" verbunden
präsentieren.
Die Hinweise aus der Vision des Johannes gehen
also bis in Einzelheiten hinein. Und man kann weitere Fragen stellen, auf die es
logische Antworten gibt. Wer etwa sitzt in unserer
Zeit an den vielen Gewässern der Erde? In nahezu allen Ländern? Es
muss eine Macht sein, die weltweit vertreten ist und die ihre Reichtümer
auch über alle Welt verteilt hat. Und auch hier ergibt sich kein Widerspruch,
wenn man sowohl an eine religiöse als auch an eine politische Macht denkt, wie
bereits oben im letzten Kapitel angedeutet, also quasi an zwei Pfeiler des
letztendlich gleichen Systems, deren Vertreter oft auch direkt beiden
System-Armen gleichzeitig angehören.
Fragen wir weiter über die seit der Johannesoffenbarung vergangenen Zeiten: Welche Vertreter
einer Macht sind seit Jahrhunderten in Purpur und Scharlach gekleidet?
Und wie verhält es sich bei dieser Frau mit dem Wein ihrer Hurerei? Und
weiter: Bei welcher
Macht steht der Wein im Mittelpunkt des Kultes in der Behauptung, dieser sei
zuvor von einem ihrer Priester zu Blut verwandelt worden? Könnte dies nicht auch ein Symbol für das viele unschuldige Blut
sein, das auf Betreiben dieser Religion vergossen wurde? Und wer reiht sich
trinkend ein unter die Täter dieses furchtbaren Blutvergießens?
Betrunken wurden die Bewohner der Erde davon, so heißt es weiter, das heißt, sie
konnten deswegen nicht mehr klar denken. Und kann man es nicht treffend als
Hurerei bezeichnen, wenn die "Frau" den Herrschenden ihre
Segensdienste anbietet (für Gewaltherrschaften, Krieg und für die Legitimation jeder Art
von weltlicher Macht) und im Gegenzug dafür von den Machthabern mit Anteilen an
der Macht und mit Reichtum, Privilegien und viel Geld ausgestattet wurde und wird?
Doch es geht noch weiter und weiter: Welche Gebäude und Kammern sind
mit
Gold, Edelsteinen und Perlen geschmückt, dem Blutgeld ihrer
Eroberungen und Raubzüge in vielen Jahrhunderten? Wer hatte bzw. hat
beispielsweise Tonnen von Gold weltweit gelagert? Und die
sieben Köpfe des Tieres würden die
sieben Berge bedeuten,
auf denen die Frau sitzt, so sagt es Johannes selbst.
Bekanntlich
ist die Stadt Rom auf sieben Hügeln erbaut, weswegen auch kirchliche Theologen zugeben,
dass hier Rom gemeint sein muss – allerdings nach deren Interpretation wieder nur das
Imperium Romanum der Vergangenheit. Doch in der Apokalypse des Johannes
geht es um die "Endzeit" der materialistischen Welt, die sich in unserer Zeit
weltweit abzeichnet. Es geht gerade nicht um eine geschichtliche Rückblende in
vergangene Zeiten.
Und die sieben Köpfe des Tiere, auf dem die Hure sitzt, bedeuten nach Johannes
auch sieben Könige, d. h., sieben Staaten, welche von der Hure im Zaum
gehalten bzw. gelenkt werden. Und von wem werden viele Könige bzw. Politiker
denn in unserer Zeit beeinflusst oder gar gelenkt?
Zu wem begeben sich die
Staatsmänner zu Audienzen? Gibt es nicht in unserer Zeit sogar ein politisches
Machtkonglomerat von sieben Staaten, G7 genannt, das sich regelmäßig
trifft, den Führungsanspruch für eine regelbasierte Weltordnung reklamiert und um Einvernehmen mit der Religionsmacht in Rom bemüht ist?
Und war nicht zuletzt 2024 der Anführer der Religionsmacht beim Treffen dieser
G7 auch als Gast geladen? Und wie ist dabei die Macht genau verteilt? Wer hat womöglich die Zügel dieser Staaten mit in
seiner Hand? Eine Religion gibt
öffentlich zu, das ihr die Staaten dienen müssen. Und wer steckt
möglicherweise hinter der Politik und der Religion gleichermaßen und könnte
damit beide nach seinem Ermessen dirigieren? Nur Fragen. Keine Antworten. Auch
was die Rolle der anderen Weltmächte außerhalb dieser sieben betrifft und deren
kriegerische Verwicklungen, denn jede Form von weltlicher Herrschaft, die
entsprechende Gewalt beinhaltet, steht im Einklang mit der urchristlichen
Botschaft.
Als Papst Johannes Paul II. gestorben war, lauteten Überschriften in den
westlichen Medien sinngemäß: "Von Präsident Bush bis Islamischer Dschihad – alle huldigen
dem Papst". Dies erinnerte in jenen Tagen viele Christen an die Versuchung von
Jesus, bei welcher der Versucher im Blick auf "alle Reiche der Welt mit ihrer Pracht"
spricht: "Das alles will ich dir geben, wenn du dich vor mir niederwirfst und
mich anbetest." (Matthäusevangelium 5, 9)
Die Hure Babylon ist des Weiteren die Stadt,
die die Herrschaft hat über die
Mächtigen dieser Welt. Und ist es nicht eine Parallele dazu, wenn der Papst in seinem Krönungsritual
einige Jahrhunderte lang als der "Rektor der Welt" bzw. als
der, "der den Erdkreises lenkt",
bezeichnet wurde, und er gilt ja gleichzeitig als "Pontifex Maximus"?
Und was bedeutet nun diese Parallele?
Der "Pontifex Maximus"
hat seinen Ursprung in Babylon. Es war der Titel des mit Fischschwanz-Talar und
Fischkopf-Hut bekleideten obersten Baals-Priesters Babylons. Der babylonische Baals-Priester gab sich als unfehlbarer
"Stellvertreter Gottes" aus
und ließ sich Ring und Schuhe küssen (vgl. dazu
Der Theologe Nr. 42). Und auf wen ist
dann später nicht nur der Name "Pontifex maximus" übergegangen, sondern auch der damit
verbundene Inhalt? Weitere Fragen über Fragen. Und ganz einfache Antworten: In späterer Zeit
war "Pontifex Maximus" zunächst Titel der heidnischen Priester und Könige Roms.
Solange, bis der "heilige" Papst Leo I. (440-461) diesen Titel dann zum ersten Mal
für das Papsttum in Rom reklamierte. Seither ist nur noch der Papst der "Pontifex
Maximus", der einzige "Pontifex" weltweit, der von seinesgleichen in sein
"Pontifikat" gewählt wird.
Und wenn Johannes sieht, wie die Hure Babylon die
Herrschaft über die Könige der
Erde innehat, so sei daran erinnert: "Dem römischen
Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig.
Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir", lautet eines der
"unfehlbaren" Dogmen bzw. einer der für "unfehlbar" erklärten Lehrsätze der römisch-katholischen Kirche (siehe z. B.
Neuner/Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr. 430).
Und auch die vom Papst in Rom abgefallene Kirche Martin Luthers verlangt von den
Politikern, die ihr angehören, dass diese in Ausübung ihres Staatsamtes der Kirche dienen,
und somit folgt die "Tochter" dieser geheimnisvollen Weltmacht in
gewisser Weise ebenfalls den Prinzipien ihrer
"Mutter" nach.
Doch zurück zur Vision: Darin wird auch enthüllt, dass einige der Könige eines Tages aus
dem Macht-Verbund ausscheren und nicht mehr um die Dienste und die Gunst der Hure buhlen.
Du
hast die zehn Hörner und das Tier gesehen; sie werden die Hure hassen, ihr alles
wegnehmen, bis sie nackt ist ...
18, 1-5.9-14.23-24 –
Danach sah ich einen anderen Engel aus dem Himmel
herab steigen: er hatte große Macht und die Erde leuchtete auf von seiner
Herrlichkeit. Und er rief mit gewaltiger Stimme: "Gefallen, gefallen ist
Babylon, die Große! Zur Wohnung von Dämonen ist sie geworden, zur Behausung
aller unreinen Geister und dem Schlupfwinkel aller unreinen und abscheulichen
Vögel. Denn vom Zornwein ihrer Unzucht haben alle Völker getrunken und die
Könige der Erde haben mit ihr Unzucht getrieben. Durch die Fülle ihres
Wohlstands sind die Kaufleute der Erde reich geworden."
Dann hörte ich eine andere Stimme vom Himmel her rufen: "Verlasse die Stadt,
mein Volk, damit du nicht mitschuldig wirst an ihren Sünden und von ihren Plagen
mit getroffen wirst. Denn ihre Sünden haben sich bis zum Himmel aufgetürmt und
Gott hat ihre Schandtaten nicht vergessen"
(Übersetzung
von Martin Luther:
"Gehet aus von
ihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden und nichts empfangt
von ihren Plagen";
andere Übersetzungen:
"Ziehet aus von ihr, mein Volk!" /
"Tretet aus von ihr, mein Volk!")
...
Die Könige der Erde, die mit ihr gehurt und in Luxus gelebt haben, werden über
sie weinen und klagen, wenn sie den Rauch der brennenden Stadt sehen. Sie
bleiben in der Ferne stehen aus Angst vor ihrer Qual und sagen: "Wehe! Wehe, du
große Stadt Babylon, du mächtige Stadt! In einer einzigen Stunde ist das Gericht
über dich gekommen." Auch die Kaufleute der Erde weinen und klagen um sie, weil
niemand mehr ihre Ware kauft: Gold und Silber, Edelsteine und Perlen, feines
Leinen, Purpur, Seide und Scharlach, wohl riechende Hölzer aller Art und alle
möglichen Geräte aus Elfenbein, kostbarem Edelholz, Bronze, Eisen und Marmor:
auch Zimt und Balsam, Räucherwerk, Salböl und Weihrauch, Wein und Öl, feinstes
Mehl und Weizen, Rinder und Schafe, Pferde und Wagen und sogar Menschen mit Leib
und Seele. Auch die Früchte, nach denen dein Herz begehrte, sind dir genommen.
Und alles, was prächtig und glänzend war, hast du verloren: nie mehr wird man es
finden ... Deine Kaufleute waren die Großen der Erde, deine Zauberei verführte
alle Völker. Aber in ihr war das Blut von Propheten und Heiligen und von allen,
die auf der Erde hingeschlachtet worden sind.
Hier wird zu Beginn der Prophezeiung der Fall der "Hure Babylon" vorweg
genommen. Und an den Worten wird deutlich, dass die Hure Babylon ihren Reichtum
nicht nur in einer Stadt gehortet hat, als die man Rom ausfindig machen könnte, sondern überall auf der Welt ihre Pfründe verstreut hat.
Sie ist ein Zentrum des pulsierenden
satanistischen Treibens weltweit – in allen Metropolen mit ihren Politikern, Bankiers,
Wirtschaftsbossen, Priestern und allen denen, die sich die Erde und die Welt in
ihrer Profitgier untertan gemacht und sie geschändet haben und mit allen, die an dem
einseitigen Reichtum profitiert haben, wie die hier genannten "Kaufleute dieser
Erde". Die Offenbarung des Johannes zeigt auch, dass es zu kurz
gegriffen ist, die Hure nur in einer Gewandung zu erblicken, die von Babylon
bzw. Rom oder einer anderen Stadt
aus ihre Kreise zieht. Letztlich steht die "Hure Babylon"
für das umfassendere "System Baal", für die konzentrierte Manifestation
dämonischer
Energien auf der Erde, als Symbol für den Widersacher des Schöpfergottes zu
allen Zeiten. Doch bei ihren endzeitlichen Konkretionen führen Fäden immer wieder in
ein augenscheinliches Zentrum dieser irdischen Macht, die in ihrem Gesamten als "Hure Babylon"
bezeichnet wird, und deren Macht vor allem mit dem Wort "Geheimnis"
charakterisiert wird.
So kann man auch diese Aspekte der Johannesoffenbarung aufgreifen und weiter fragen: Wer hat weltweit unermessliche irdische Schätze
angehäuft? Wie gesagt, weltweit. Wieder wird deutlich, dass die Hure alle Völker dieser Erde verführt
hat.
Zum Vergleich:
"Macht Euch die Erde untertan", so eine Botschaft an die
Mächtigen dieser Erde, die ebenfalls den Bibeln entnommen ist, dem
Schöpfungsbericht, womit gemeint war, "in Liebe untertan machen". Doch die
Umsetzung führte im Gegenteil dazu, den wunderschönen blauen Planeten mit seinen
Tieren und Naturreichen in hemmungsloser Profitgier zu unterjochen, auszubeuten
und immer mehr zu zerstören. Für die Armen blieben meist nur Almosen, wozu
Religionsführer meist nur andere aufriefen, nie oder seltenst vom eigenen unermesslichen Reichtum etwas abgaben.
Die seit Jahrhunderten praktizierten Orgien und Schmäuse von Königen
und Bischöfen in den Palästen der weltlichen oder geistlichen Macht sind sprichwörtlich.
Die Borgias auf dem Papstthron im 15. und 16. Jahrhundert sind kein Einzelfall.
Zu diesem Verführungs-Kartell gehört auch eine Religions-Lehre, dass der "richtige"
Glaube alleine "selig" mache und dass demgegenüber das rechte Tun nicht entscheidend sei
– was letztlich zu einem Freibrief für alle Arten von verbrämten Gräueln wurde,
für die dann später im Kontext der Religion auch eine "Absolution" (angebliche Lossprechung
von Sünden) angeboten wurde, wenn man glaubte, hier und da bei den Schandtaten und
Verbrechen vielleicht etwas zu weit
gegangen zu sein.
Die "andere Stimme", die in der Apokalypse
erschallt, blendet wieder vor den Fall zurück und sie spricht die Bewohner an,
die vor dem Sturz Babylons in dieser Stadt beheimatet sind. Das Wort
Ziehet aus von ihr, mein Volk
oder Geht hinaus von ihr, mein Volk, wie es Martin Luther übersetzt, kann
wörtlich auch mit den Worten Tretet aus von ihr,
mein Volk übersetzt werden. Und die Begründung dafür ist eindringlich und klar: Wer innerhalb Babylons
verbleibt und wer die Hure aus welchen Motiven auch immer unterstützt, sie
verteidigt, von ihr profitiert oder eine Mitgliedschaft bei ihr unterhält, der macht sich mitschuldig an ihren Sünden. Und die Folge ist: Auch
er wird von den negativen Wirkungen, von dem Fall Babylons und den dabei
ausbrechenden "Plagen", getroffen.
Führt man sich auch nur annähernd die unzähligen
noch ungesühnten Verbrechen der Geschichte samt der Kirchengeschichte mit ihren Millionen von
Ermordeten vor Augen, dann bleibt jeder Bewohner Babylons in unserer Zeit,
bildlich gesprochen, ein Ast bzw. Zweig am Stammbaum dieses Verbrechens. Deshalb
die eindringliche Mahnung durch das prophetische Wort: Ziehet aus aus
ihr! Verlass´ die
Stadt! Geht hinaus aus ihr! Tretet aus von ihr, mein Volk. Dies erinnert
auch an den Untergang der Stadt Sodom im Alten Testament, die der rechtschaffene
Bürger Lot und seine Familie aufgrund einer ähnlichen Warnung in letzter Minute
verlassen haben. Und die Warnung beinhaltet auch: "Schau nicht mehr zurück!", so
wie Lots Frau, die wehmütig auf das ausschweifende Treiben Sodoms zurückblickte
und laut der Erzählung deshalb zur Salzsäule erstarrte, als ob sie noch ein
letzter Bannstrahl des sinkenden Imperiums getroffen hat.
Die Offenbarung des Johannes macht auch deutlich, dass der Fall Babylons mit dem
Fall des weltweiten Wirtschaftssystems zusammenhängt. Und Staatsreligionen oder
staatsähnliche Religion und Wirtschaft bedingen einander. Denn Der Reichtum von
Religions-Institutionen weltweit basiert auf dem Reichtum der
herrschenden Wirtschaftsmächte, und von diesen wiederum werden viele durch die
jeweilige Priesterkaste
legitimiert.
Der Fall Babylons führt auch zum Ende der Versklavung, denn auch "Menschen mit
Leib und Seele" wurden zur Ware. Hier sei daran erinnert, dass
beispielsweise der Reichtum der Rom-Kirche
zu einem großen Teil mit eigenen Kirchen-Sklaven geschaffen wurde. So erlaubte
zum Beispiel
Papst Nikolaus V. in seiner Bulle Dum diversas dem portugiesischen König,
"... die Länder der Ungläubigen zu erobern, ihre Bewohner zu vertreiben, zu
unterjochen und in die ewige Knechtschaft zu zwingen". (zit. nach Friedhelm von Othegraven, Litanei des weißen Mannes, Struckum 1986, S. 101 f.)
Und gegen Ende dieses Kapitels wird noch einmal
klar geschildert, worin die Schuld Babylons liegt: Deine Zauberei verführte alle Völker.
Aber in ihr war das Blut von Propheten und Heiligen und von allen, die auf der
Erde hingeschlachtet worden sind. Vieles, einschließlich der kirchlichen
Kulte, kann als diese Zauberei verstanden werden. Und so mancher denkt dabei
vielleicht an die angeblich reale und nicht nur symbolisch geglaubte Verwandlung
eines kleinen runden Weizengebäckstücks durch einen Priester in den Leib des
Jesus von Nazareth, den man zu verehren vorgibt. So wurde
gemäß einer Überlieferung aus dem Priesterwort "Hoc est corpus meum",
das bei diesem Ritual gesprochen wird,
auch die Zauberformel "Hokuspokus" abgeleitet.
Und welche Macht trägt am schwersten am Blut der Gottes-Propheten und weisen Männer
und Frauen? Das Blut Hunderttausender verfolgter und hingerichteter Menschen – in Kreuzzügen, Hexenverbrennungen,
Folterkellern, Inquisition, Ketzerausrottungen,
"gerechten" Kriegen, Plünderungen ganzer Kontinente usw. spricht eine
deutliche Sprache und weist unter anderem nach Rom. In dieser Stadt, so
also die
Vision, war das Blut von Propheten und Heiligen und von allen, die auf der Erde
hingeschlachtet worden sind. Doch jetzt fällt – teilweise erst nach
Jahrhunderten – dies gemäß der Offenbarung des Johannes massiv auf die Verursacher zurück, so dass sich hier auch das
Sprichwort bewahrheitet: "Gottes Mühlen mahlen langsam". Aber sie
mahlen. Denn keine Energie geht verloren und bringt ihre Wirkungen hervor.
19, 10 – Jemand sagte zu mir: "Schreib auf: Selig, wer zum Hochzeitsmahl des
Lammes eingeladen ist." Dann sagte er zu mir: "Das sind zuverlässige Worte, es
sind Worte Gottes." Und ich fiel ihm zu Füßen, um ihn anzubeten. Er aber sagte
mir: "Tu das nicht! Ich bin ein Knecht wie du und deine Brüder, die das Zeugnis
Jesu festhalten. Gott bete an! Das Zeugnis Jesu ist der Geist prophetischer
Rede."
"Zuverlässige Worte" sind also die Worte, die Gott durch Prophetenmund spricht
und nicht solche Worte, die sich Priester und Theologen ausdenken. Das ist heute
nicht anders als damals. Dabei sind die wahren Gottespropheten keine "Gurus",
als die sie seit nahezu 2000 Jahren von den Priestern und der Religionshierarchie
verleumdet werden, sondern es sind demütige Menschen, die in Treue zu Gott und
Christus ihr schweres, leidvolles und äußerst unbequemes Amt ausüben und die seit der Entstehung des
konfessionellen Staatskirchentums den Spott aus diesen Reihen obendrein erdulden
müssen. Ein solches demütiges Sprachrohr Gottes war Johannes von Patmos und
ebenso das Geistwesen, vor dem Johannes hier niederfallen möchte.
Ich bin ein
Knecht wie du und deine Brüder, die das Zeugnis Jesu festhalten, so seine
Worte. Zum
Vergleich: Die
Päpste, auch wenn sie sich oberflächlich demütig zierten, ließen die ihnen untergebenen Bischöfe und Priester vor sich auf den Boden liegen,
sich den Ring von ihnen küssen und sich huldigen. Das hat Gott nicht gewollt,
der immer wieder durch Seine Propheten mahnte.
Und der Geist der prophetischen Rede entspricht ganz dem Zeugnis Jesu –
ganz anders als die Dogmen der Kirche, die mit dem Zeugnis Jesu nichts zu tun
haben.
20, 1-3.10 –
Dann sah ich einen Engel vom Himmel herabsteigen; auf
seiner Hand trug er den Schlüssel zum Abgrund und eine schwere Kette. Er
überwältigte den Drachen, die alte Schlange – das ist der Teufel oder der Satan
–, und der fesselte ihn für tausend Jahre. Er warf ihn in den Abgrund,
verschloss diesen und drückte ein Siegel darauf, damit der Drache die Völker
nicht mehr verführen konnte, bis die tausend Jahre vollendet sind. Danach muss
er für kurze Zeit freigelassen werden ...
[Doch sein teuflisches Bemühen scheitert]
Und der Teufel wurde in den See von brennendem Schwefel geworfen,
wo auch das Tier und der falsche Prophet sind. Tag und Nacht werden sie gequält
(in den Äonen der Äonen).
Johannes von Patmos kündigt hier das Friedensreich auf dieser Erde an, während
der "Drache" im Abgrund liegt. Diese Reich währt ungefähr 1000 Jahre lang,
wobei diese
Zahlenangaben
eher symbolisch sind und nicht unbedingt wörtlich zu nehmen sind. Es
werden dann nur noch Menschen die Erde bevölkern, die weitgehend nach den
Geboten Gottes leben. Für schwer belastete Seelen gibt es nun keine Möglichkeit
der Inkarnation mehr auf der Erde, und Gottes Schutz hält für die Erdbewohner die "alte
Schlange" auf Distanz.
Dieses
Friedensreich wurde
bereits von Jesus von Nazareth und von den wahren Gottespropheten im
Alten Bund prophezeit, und es beinhaltet auch den Frieden zwischen Mensch und
Tier und zwischen den Tieren untereinander. Weil der Mensch aufgehört hat, die
Tiere zu töten und zu verspeisen, zieht auch in das Tierreich allmählich wieder der
Frieden ein, und auch die Tiere hören mit der Zeit auf, einander zu töten, so wie es am
Anfang des Lebens in der Materie auf der Erde war, worüber es im 1. Buch Mose = Genesis heißt:
"Sehet da, ich habe
euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle
Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise. Aber allen Tieren auf
Erden und allen Vögeln unter dem Himmel und allem Gewürm, das auf Erden lebt,
habe ich alles grüne Kraut zur Nahrung gegeben. Und es geschah so. Und Gott sah
an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut." (1, 29-31)
Und der Prophet Jesaja verheißt, dass die Menschen im kommenden
Friedensreich wieder zu dieser anfänglichen paradiesischen Ordnung zurückkehren, und
durch ihn verkündet der Schöpfergott: "Dann wohnt der Wolf beim Lamm, der Panther liegt beim Böcklein.
Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin
freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe isst Stroh wie das
Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine
Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr auf meinem ganzen
heiligen Berg; denn das Land ist erfüllt von der Erkenntnis des Herrn, so wie
das Meer mit Wasser gefüllt ist." (11, 6-9)
Nach dieser Zeit des Friedensreiches wird dem Widersacher allerdings noch einmal die
Möglichkeit geboten, seine Kräfte mit dem Gottesgeist zu messen und die Menschen,
die sich von ihm verführen lassen, zu verführen. Denn so wie sich jemand
in Freiheit und ohne Glaubenszwang für Christus entscheiden kann, wenn er das
möchte, so haben auch die Kräfte der Finsternis die "Freiheit", weiterhin gegen
Gott aufzubegehren und einen erneuten Versuch zu unternehmen, Nachfolger des
Christus bzw. die Bewohner der Erde zu Fall zu bringen, denn auch ihnen
gegenüber gilt das Prinzip der Gerechtigkeit. Nachdem dieser Versuch aber letztendlich scheitert, erfolgt
für den Widersacher Gottes und seine Helfer und Helfershelfer eine lange Zeit der
"Abtragung" ihrer Bösartigkeiten und Verbrechen im Gesetz von Saat und
Ernte, auch das gemäß dem Prinzip der Gerechtigkeit; allerdings keine ewige Hölle.
Es gibt bei dieser Bibelstelle, was die Zeitdauer betrifft, keinen einheitlichen
griechischen Original-Text der Bibeln. In manchen Handschriften heißt es
"eis tous aionas
ton aionon" = "in den Äonen der Äonen". Man könnte also übersetzen "mehrere
Äonen lang", aber eben nicht "in alle Ewigkeit", wie die katholischen Übersetzer
zum Beispiel in der so genannten Einheitsübersetzung den Text fälschen, indem sie den Eindruck erwecken, die Qualen würden nie
aufhören, so wie es ihr Dogma von ihnen zu glauben verlangt. In einigen anderen
der ältesten noch erhaltenen Bibel-Handschriften fehlen
diese Worte sogar ganz. Es wird in diesen alten Handschriften also überhaupt keine Zeitangabe gemacht,
und das könnte auch der ursprüngliche Text sein.
Und mörderische Päpste, Kreuzfahrer, Inquisitoren und
viele mehr können letztlich froh und dankbar sein, dass es eine
"ewige Hölle",
in die sie Andersgläubige bis heute millionenfach hinein verfluchen und verdammen, gar nicht gibt.
So werden auch sie am eigenen Seelenleib zwar einst erleiden, was sie durch
ihre Untaten und Verbrechen anderen angetan haben. Doch sie können wie alle
anderen Menschen auch ihr
Tun in diesem langen qualvollen Leid auch bereuen und umkehren, wenn ihnen
bewusst wird, dass ein Mensch nur am eigenen Seelenleib erntet, was er zuvor selbst
gesät hat, also anderen angetan hat. Kehren auch sie schließlich um, so
werden sie
schlussendlich, nach unter Umständen sehr langer Zeit der Abtragung und
Aufarbeitung aller Verbrechen und Irreführungen, mit als letzte unter allen
Menschen den Weg zurück zu Gott finden. Darauf wies auch Jesus von Nazareth bereits
indirekt hin, als Er über die Theologen Seiner Zeit sagte: "Wahrlich, ich sage euch:
Die Zöllner und Prostituierten kommen eher ins Reich Gottes als ihr"
(Matthäus
21, 31), wobei das Wort "eher" von der Wortbedeutung her hier zeitlich
gemeint und zu verstehen ist.
Und auch heute ist es so, dass wiederum Schriftgelehrte über
Christusnachfolger und ihre Hoffnung auf ein Friedensreich spotten. (2)
20, 12;
22, 12 –
Ich sah die Toten vor dem Thron stehen, die Großen und
die Kleinen. Und Bücher wurden aufgeschlagen; auch das Buch des Lebens wurde
aufgeschlagen. Die Toten wurden nach ihren Werken gerichtet, nach dem, was in
den Büchern aufgeschrieben war ... ´Siehe, Ich komme bald, und mit Mir bringe
Ich den Lohn, und Ich werde jedem geben, was seinem Werk entspricht. Ich bin das
Alpha und das Omega, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende.`
Auch hier betont diese Christusoffenbarung noch einmal: Jeder Mensch wird nach
seinen Werken "gerichtet", und zwar gerecht. Wer demgegenüber lehrt, "allein der
Glaube genüge", erweist sich damit als einer der Widersacher dessen, der Johannes von
Patmos diese Offenbarung eingegeben hat. Auch wer stattdessen lehrt, der
Mensch müsse rituell getauft werden oder an Dogmen glauben, erweist sich desgleichen
als Gegner dessen, von dem es in diesem Buch heißt: Ich bin das Alpha und das
Omega.
21, 1-2.12.22.25-27; 22, 3
–
Dann sah ich einen neuen Himmel und eine neue Erde;
denn der erste Himmel und die erste Erde sind vergangen; auch das Meer ist nicht
mehr. Ich sah die heilige Stadt, das neue Jerusalem, von Gott her aus dem Himmel
herab kommen; sie war bereit wie eine Braut, die sich für ihren Mann geschmückt
hat. Da hörte ich eine laute Stimme vom Thron her rufen: "Seht, die Wohnung
Gottes unter den Menschen! Er wird in ihrer Mitte wohnen, und sie werden Sein
Volk sein; und Er, Gott, wird bei ihnen sein. Er wird alle Tränen von ihren
Augen abwischen: Der Tod wird nicht mehr sein, keine Trauer, keine Klage, keine
Mühsal. Denn was früher war, ist vergangen ..."
Die Stadt hat eine große und hohe
Mauer mit zwölf Toren und zwölf Engeln darauf. Auf die Tore sind Namen
geschrieben: die Namen der zwölf Stämme Israels ... Einen Tempel sah ich nicht
in der Stadt. Denn der Herr, ihr Gott, der Herrscher über die ganze Schöpfung,
ist ihr Tempel, Er und das Lamm ... Nacht wird es dort nicht mehr geben. Und man
wird die Pracht und die Kostbarkeiten der Völker in die Stadt bringen. Aber
nichts Unreines wird hineinkommen, keiner, der Gräuel verübt und lügt ... Der
Thron Gottes und des Lammes wird in der Stadt stehen, und Seine Knechte werden
Ihm dienen.
Hier sieht Johannes die Erde und den Kosmos am Ende der
"Zeiten" und der Turbulenzen. Eine neue lichter gewordene Erde ist entstanden
durch die Menschen, die nun auf diesem Planeten nach Gottes Geboten leben, was
auch den "Himmel" veränderte, denn die geistige "Erdseele" des materiellen
Planeten Erde ist auch Teil des "Himmels", des ursprünglich reinen und in Gott
geeinten Kosmos.
Im Neuen
Jerusalem, dem zentralen Ort der neuen Erde, haben die Menschen den inneren Halt und Frieden in Gott gefunden, und sie leben
in der Gottes- und Nächstenliebe.
Die Zeit der Religionen und Priesterschaften mit ihren Dogmen, Kulten und
ihren Lehren von den angeblichen "Geheimnissen Gottes" ist endgültig vorbei.
Auch der Tod und seine Schrecken sind vorbei. Denn die dereinstigen Bewohner der Erde wissen:
Ihre Seelen sind unsterblich
und diejenigen von ihnen, die in den Himmel zurück gekehrt sind, leben nun wieder als reine Geistwesen in ihrer ewigen Heimat. Und es zeigt
sich nun auch, wie über viele Jahrhunderte, ja Jahrtausende, das große
Rückführungswerk für alle von Gott abgefallenen Seelen und Menschen andauerte.
Auch die zwölf Stämme Israels standen bereits in diesem göttlichen Auftrag, und
die großen Gottespropheten Israels hätten damals das Volk führen sollen, doch
die jeweilige Priesterkaste hatte dies immer verhindert. Und die
zwölf Tore dieser Vision sind – wie auch die ehemals zwölf Stämme – Symbole für
die zwölf "Ältesten" im Heiligtum Gottes, also im "Himmel".
Was ist dabei die so genannte "Wohnung Gottes"
unter den Menschen, wie es in der Einheitsübersetzung der Bibeln heißt?
Gott, der Ewige, wohnt nicht in einem Haus, das
Menschen gebaut haben, sondern Er ist allgegenwärtig in Seiner ganzen Schöpfung,
in jedem Menschen, in jedem Tier, in jeder Pflanze, in jeder Lebensform. Der Jesusnachfolger Stephanus
hatte es den damaligen Religionsführern zugerufen, das Gott nicht in Kirchen aus
Stein wohnt, was ebenfalls in den Bibeln der Kirche, in der Apostelgeschichte,
nachzulesen ist:
"Aber der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit
Händen gemacht sind, wie der Prophet [Jesaja] spricht: ´Der Himmel ist Mein
Thron, und die Erde der Schemel Meiner Füße; was wollt ihr Mir denn für ein Haus
bauen`, spricht der Herr … Hat nicht Meine Hand das alles gemacht?"
(7, 48-50)
Dass Gott also eine bestimmte "Wohnung" haben soll, ist also
missverständlich und auch von der "Hütte Gottes unter den Menschen" zu
sprechen, wie es Martin Luther
übersetzte, ist ein sehr fragwürdiges Bild.
Johannes sieht in der ihm gegebenen Offenbarung
das "Zelt Gottes unter den Menschen" auf die Erde zu den Menschen kommen, wie
man es am treffendsten übersetzt. Das Wort "Zelt" kann dabei an das
Himmelszelt in seiner grenzenlosen Weite erinnern, welches sich wie eine große
Kuppel über die Erde wölbt und das in klaren Nächten auch als ein
unbeschreiblich großes Sternenzelt erscheint. Es lässt einen die Unendlichkeit
des Kosmos erahnen. Dort ist der Schöpfergott im Größten wie
im Kleinsten gegenwärtig, die unendlich pulsierende selbstlose Liebe, die
alles schafft und erhält nach dem Prinzip Geben und Empfangen. Dies kann man nicht wirklich in menschliche Worte fassen.
Was dem Seher Johannes dabei ganz wichtig ist: "Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt."
Das heißt: Ende mit den Tempeln, Kirchen und Ritualhäusern aus Stein, die Christus niemals wollte und mit
den darin zelebrierenden Priestern! Kein
Tempel, keine Dome, keine Kathedralen, keine Bischofs- oder Dorfkirchen und Dorfkapellen mehr, keine Kultgebäude der vielen Religionen. Dafür ist nun kein Platz mehr. Nicht
in den Städten und auch nicht mehr in den Dörfern und in den Fluren! Und auch die heute noch auffindbaren Kruzifixe, die furchtbaren Präsentationen
des hingerichteten und toten
Mannes am Kreuz an vielen Flurwegen sind nicht mehr da.
Denn die
Menschen aller Kulturen kehren ein in ihren inneren Tempel, zu Gott und zu Christus in jeder
Seele, in jedem Menschen. So wie es bereits Jesus von Nazareth in der
Bergpredigt lehrte: "Wenn du aber betest, so geh in dein Kämmerlein und schließ
die Tür zu und bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der
in das Verborgene sieht, wird dir´s vergelten." (Matthäus 6, 6;
Lutherübersetzung)
Das "Zelt Gottes unter den Menschen" und der
Missbrauch dieser Verheißung
Das "Zelt Gottes unter den Menschen" ist dann ein geistiges Haus auf dieser
neuen Erde, die lichter und heller geworden ist, weil Menschen nun nach den
Geboten Gottes leben. Deshalb ist auch Gott selbst in ihrer Mitte gegenwärtig.
Ein äußeres Haus, ebenfalls verstanden als "Zelt Gottes", ist
demgegenüber ein Symbol dieser Seiner Gegenwart. Insofern in diesem Haus die
Worte Gottes an die Menschen wie in einer Herberge dokumentiert und aufbewahrt
werden, zugänglich für alle aufrichtigen Gottsucher, entspricht dies auch der
"Bundeslade" für die Neue Zeit. In der früheren Bundeslade in Israel wurden die
Tafeln mit den Zehn Geboten aufbewahrt, die künftige Bundeslade enthält die
Fülle der Schätze, von der Jesus von Nazareth einst sprach, als Er vorhersagte:
"Noch vieles habe Ich euch zu sagen, aber ihr könnt es
jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch
in die ganze Wahrheit leiten" (Johannes 16, 12).
Der Strom der Gottesprophetie aller Epochen zeigt den Weg der Rückkehr aller
Seelen und beseelten Menschen in die ewige Heimat auf,
was das Anliegen aller wahren Gottespropheten war und ist, durch die der Ewige
in den vielen Jahrhunderten sprechen konnte. Über dieses Sein Wort ist beim Gottespropheten Jesaja überliefert:
"Denn wie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt
und nicht dorthin zurückkehrt, ohne die Erde zu tränken und sie zum Keimen und
Sprossen zu bringen, dass sie dem Sämann Samen gibt und Brot zum Essen, so ist
es auch mit dem Wort, das meinen Mund verlässt: Es kehrt nicht leer zu mir
zurück, ohne zu bewirken, was ich will, und das zu erreichen, wozu ich es
ausgesandt habe." (55, 10-11)
Doch selbst das Symbol des Zeltes Gottes wird missbraucht. So hat sich in der
katholischen Religion
die Meinung verbreitet, jede ihrer jeweiligen Stadt- oder Dorfkirchen als
angebliches "Zelt
Gottes unter den Menschen" bezeichnen
zu können und unter dem
Motto "Seht das Zelt Gottes unter den Menschen" die Geschichte dieser
ihrer
Kirchenbauten näher zu beleuchten.
Doch waren diese Steinhäuser in den letzten 1700 Jahren denn die Orte gewesen, an denen Gott
die Tränen der Menschen abgewischt hat und in denen das Leid und das Elend
beendet wurde, wie es in der Offenbarung des Johannes heißt, wenn das
"Zelt Gottes unter den Menschen" auf der Erde sein wird?
Die Kirchengeschichte
beweist stattdessen: Die Geschichte der kirchlichen Steinhäuser samt der Nutzung ist durch und durch
blutig und steht im Gegensatz zur Friedenslehre aller wahren Gottespropheten und
von Jesus von Nazareth. Denken wir an die Inquisition, an die
Hexenverbrennungen, an den Völkermord an den Indianern und den Raub ihres
Goldes, mit dem anschließend in Europa die kirchlichen Altäre der Eroberer
überzogen wurden. Kommt es von daher nicht einer Verhöhnung gleich, wenn diese Steinkirchen im Sinne der Offenbarung des Johannes als "Zelt Gottes unter den Menschen" bezeichnet
werden?
Der Altar in der Kathedrale von Sevilla in Spanien – mit dem Gold überzogen, das man den Ureinwohnern Amerikas geraubt hatte und die man ermordete. Es ist eine Verhöhnung von Gott, hier von einem "Zelt Gottes unter den Menschen" zu sprechen.
Man kann
auch an die Kriegspredigten in diesen Steinhäusern im 1. und 2. Weltkrieg denken und an
unzählige
Höllen-Verfluchungen gegen alle, die anders denken und leben. Immer wieder
zeigte sich das furchtbare Gegenteil von dem, was die geistige Welt dem
Propheten Johannes als Hoffnung für die Menschen und den ganzen Planeten Erde
offenbarte, das "Zelt Gottes unter den Menschen".
Der Name dieses Ortes, der die
Hoffnung unzähliger Urchristen in aller Welt zum Ausdruck bringt, wird hier also
nur für etwas völlig anderes vereinnahmt. Dabei zeigt sich eine weitere Diskrepanz:
Wo
prunkvolle Steinkirchen gebaut wurden, behauptet man, "Gott" dort in einem Tabernakel,
einer oftmals auch noch vergitterten Nische wegschließen zu können. Ist das
nicht ein treffendes
Symbol für die Ferne Gottes in diesen Häusern, in denen so manches menschliche
Ego beweihräuchert wird. Das Wort "Tabernakel" hat die Romkirche aus dem
lateinischen Wort "tabernaculum" entlehnt, welches in der lateinischen Vulgata-Übersetzung
der Bibel dann ausgerechnet
als Wort für "Zelt Gottes" gewählt wurde. Doch diese Umprägung ist eine
weitere Irreführung. Denn, um die Worte von Johannes noch einmal zu
wiederholen:
"Einen Tempel sah ich nicht in der Stadt"
– aber ein großes Zelt, ein Zelt Gottes unter den Menschen, die Bundeslade
für die Neue Zeit, das die unverfälschte Botschaft aller wahren
Gottesprophetinnen und -propheten beherbergt.
22, 17 –
Der Geist und die Braut aber sagen: "Komm"! Wer hört, der rufe:
"Komm".
Wer will, empfange umsonst das Wasser des Lebens.
Die Botschaft aus dem Reich Gottes war immer umsonst – ein Geschenk aus den
Himmeln. Eine spätere Steuerpflicht für als Säuglinge ohne ihr Einverständnis
in eine Religion hinein getaufte Menschen hatte mit Christus nie etwas zu tun.
Die unerschöpfliche Quelle für das "Wasser des Lebens" ist in jedem von uns
selbst – umsonst. Und jeder kann den Weg zu dieser Quelle finden, indem er
Schritt für Schritt das tut, was Jesus, der Christus, lehrte und lehrt, die
Gottes- und Nächstenliebe. Es ist im Grunde nicht schwer. In der
Bergpredigt erklärte Jesus von Nazareth, worauf es einzig ankommt, später
"Goldene Regel" genannt: "Alles nun, was ihr wollt, dass
euch die Leute tun sollen, das tut ihr ihnen auch!" (Matthäus 7, 12)
Man könnte ergänzen: "Das tut ihnen zuerst." Und jetzt ein entscheidender
weiterer Satz: "Das ist das Gesetz und die Propheten",
also: Diese Regel beinhaltet alles, was man wissen muss, also das wahre Gesetz
Gottes und die Offenbarungen der Gottespropheten. Dieser Hinweis kommt dann
wenig später im Matthäusevangelium noch einmal, bei der Frage nach dem
höchsten Gebot. Auch hier heißt es dann im Anschluss "In
diesen beiden Geboten [Gottes- und Nächstenliebe]
hängt das ganze Gesetz und die Propheten." (Matthäus 22, 40)
Das heißt: Das Hauptgebot einerseits und die Goldene Regel andererseits
sind jeweils "das ganze Gesetz und die Propheten", beinhalten also beide das
Ganze. Die Goldene Regel und das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe gehören
also unmittelbar zusammen. Dies zu erlernen, ist der Weg des Christus.
(1) Viele Details werden in einer
Christusoffenbarung aus unserer Zeit erklärt. Sie trägt den Titel Das ist Mein Wort, Alpha und
Omega, Das Evangelium Jesu, Die Christus-Offenbarung, welche inzwischen die
Christen in aller Welt kennen, und sie stammt aus dem Jahr 1989. Handelt es
sich dabei aber wirklich um eine Christusoffenbarung für unsere Zeit?
So fragen sicher viele. Jeder, der sich mehr
mit diesem Thema beschäftigen möchte, kann den
Inhalt selbst nachlesen.
(2)
Dazu nur ein Beispiel: Jesus hatte Aramäisch gesprochen. Seine Worte wurden
dann ca. 50
Jahre später aber in Griechisch aufgeschrieben. Und die Kirche hat das
Griechische wiederum ins Lateinische übersetzt und diese lateinischen Worte
später
dogmatisiert. Und heute lesen wir die Texte dann zum Beispiel in Deutsch, Englisch oder Spanisch.
Doch kann nun ein deutsches oder spanisches Wort zweifelsfrei das beinhalten, was Jesus von Nazareth oder der Seher Johannes einst in Aramäisch bzw. Griechisch in eine
bestimmte Aussage hinein gelegt haben?
An dieser einfachen Überlegungen sieht man, dass es immer darauf
ankommt, was jemand mit einem Wort oder mit einem Satz gemeint hat, was er also damit
ausdrücken wollte und eben nicht darauf, welche exakte Lexikonbedeutung ein gar nicht
ursprüngliches Wort heute in einer übersetzten Sprache hat. Es sei denn,
jemand würde die absurde Behauptung aufstellen, die lateinische
Kirchenübersetzung käme der ursprünglichen Botschaft näher als das, was Jesus
von Nazareth einst tatsächlich gesagt hat.
Konkret hat das
Wort "vollenden" hier nun die Bedeutung "enthüllen, offenbaren", wie es
in diesem Fall richtig
auch die konfessionelle Einheitsübersetzung erklärt: "Vollenden" bedeute
"Offenbarung".
Anhang
1:
Wer ist die "Hure Babylon"?
– Was glaubten die Menschen in früheren Zeiten?
Um die Frage, wer die Hure Babylon
aus der Offenbarung des Johannes von Patmos sei, gab es im Laufe der
Jahrhunderte bis heute viele Dispute, Meinungen und Spekulationen.
Ein Blick in die Geschichte kann uns hier einen kleinen Überblick geben, denn es
lebten immer wieder angesehene Denker, Fürsten, Theologen und Propheten, die
sich intensiv mit der Offenbarung des Johannes von Patmos beschäftigten
und die Aussagen zu diesem Thema machten.
Im Zitat aus der Johannes-Offenbarung "... trunken vom Blut der Heiligen und vom
Blut der Zeugen Jesu" betrachteten in der Zeit der frühen Kirche Kirchenväter
zunächst das heidnische Rom als "Hure Babylon", weil dort Christen und Kirchenanhänger, vor allem
unter Kaiser Nero, grausam verfolgt wurden. Hinweise finden sich beim
Kirchenvater Irenäus von Lyon (135-202) und seinem Schüler Hippolyt (170-235). In
dieser Deutungstradition stand auch der römische Staatsmann, Gelehrte und
Schriftsteller Cassiodor (485-580).
Als die Kirche jedoch nach jahrzehntelanger Begünstigung zur einzigen römischen Staatskirche erhoben worden war (380) und
nun ihrerseits Andersgläubige verfolgen ließ und erste Abweichler von der
römisch-katholischen Einheitslehre mit dem Tod bestraft wurden, wurde mehr und mehr
in Betracht gezogen, dass mit der "Hure Babylon" nun das päpstliche Rom gemeint
sein könnte.
Einer der ersten, dessen Gedanken in diese Richtung
bekannt geworden sind, war der italienische
Zisterzienserabt Joachim von Fiore. Er lebte von 1130 bis 1202 in
Kalabrien an der äußersten Südspitze in Italien.
Er besaß auch eine seherische Gabe, denn er sah das Ende der Institution
Kirche voraus. Diese werde abgelöst, so Papst Benedikt XVI. bei seiner
Generalaudienz am 10.3.2010 über Joachim von Fiore, von einer
"Gemeinschaft der Zeit des Heiligen Geistes, welche die
hierarchische Kirche hinter sich ließ, um die nicht mehr an die alten Strukturen
gebundene neue Kirche des Geistes zu beginnen".
Dies führe dann "bis zur vollen Freiheit der Kinder Gottes
in der Zeit des Heiligen Geistes, die schließlich auch die Zeit des Friedens
unter den Menschen, der Versöhnung der Völker und der Religionen sein werde"
(vatican.va/20100310 ).
Der Papst lehnt die Lehre von Joachim von Fiore in seinen weiteren
Ausführungen dann jedoch aus nachvollziehbaren Gründen ab. Stattdessen beschreibt er im Anschluss daran zustimmend
die Gegen-Position des "heiligen" Kirchenlehrers Bonaventura und schreibt in
diesem Sinne weiter: "Als Generalminister des
Franziskanerordens hatte der hl. Bonaventura sofort gesehen, dass der Orden mit
der von Joachim von Fiore inspirierten spiritualistischen Auffassung nicht
regierbar war, sondern sich logischerweise auf dem Weg in die Anarchie befand."
Und daraus ergab sich für den kirchenheiligen Kirchenlehrer Bonaventura wiederum
"die praktische Notwendigkeit von Strukturen und der Eingliederung in die
Wirklichkeit der hierarchischen Kirche, der wirklichen Kirche" – also
gerade das Gegenteil der Botschaft von Joachim von Fiore, der – allerdings gemäß
seinem damaligen mittelalterlichen theologischen Bewusstsein – das Ende der
hierarchischen Kirche voraus sah.
Der Konflikt hatte damals einen praktischen Hintergrund:
Auf Joachim von Fiores Ideen ging nämlich die Entstehung eines ernsten Zweiges der
Franziskaner zurück, der so genannten "Franziskaner-Spiritualen" oder "Apostelbrüder".
Um 1260 entstand diese Gemeinschaft, welche die von
Joachim von Fiore voraus gesagte Gemeinschaft des Freien Geistes zu leben
versuchte. Sie waren Bauern und Handwerker, lebten zurückgezogen in den Bergen
und predigten ein Leben in Armut nach dem Vorbild der ersten Apostel Christi,
ohne weltlichen Besitz, in freier und geistiger Gemeinschaft. Sie übten radikale
Kritik an der Verweltlichung der römischen Kirche, und auch sie identifizierten
die Papstkirche mit der "Hure Babylon" der Apokalypse. Und was Papst
Joseph Ratzinger
später als "Weg in die Anarchie" abwertete, war in Wirklichkeit das Bemühen um
eine Nachfolge Christi, das von der Kirche mit grausamem Blutvergießen beendet
wurde. Papst Clemens V. (1305-1314) rief zum Kreuzzug gegen die Apostelbrüder auf, und nach zweijährigem
Verteidigungskampf auf einem Berg bei Vercelli wurden sie gefangen genommen und
nach öffentlicher Folterung hingerichtet und auf den Scheiterhaufen der
römisch-katholischen Machtkirche verbrannt. Damit hatte sich jedoch die
Institution Kirche für die Opfer einmal mehr auch als das entlarvt, was sie auch
schon zuvor in ihr gesehen hatten, die "Hure Babylon", die im Geschichtsverlauf zunächst weiter obenauf blieb.
Trotzdem überlebte
Joachim Fiores Gedankengut die Zeiten und hatte nachhaltigen Einfluss auch in
der Reformationszeit, z. B. außer auf Martin Luther auch auf Johannes Calvin
oder später auch auf Johann Albrecht Bengel (1687-1752) und viele andere, die
das Papsttum ebenfalls mit der "Hure Babylon" identifizierten, so wie auch auf
Gotthold Ephraim Lessing und die Philosophen des Deutschen Idealismus
(Quelle: www.heiligenlexikon.de).
Auch für Kaiser Friedrich II. (1194-1250) war die Papstkirche
die "Hure Babylon".
Ein anderer Visionär und Prophet war
Girolamo Savonarola. Er wurde 1452
in Ferrara, zwischen Bologna und Venedig, geboren und war ein italienischer Dominikaner und
Bußprediger, der 1482 zum Lektor am Konvent San Marco in Florenz ernannt wurde.
Seine Predigten sollen so ergreifend und wortgewaltig gewesen sein, dass
Zehntausende stundenlang geduldig gewartet hätten, um ihn im Dom zu Florenz
reden zu hören. Er prangerte den Sittenverfall der Herrschenden und die
Verderbtheit der päpstlichen Kirche an und prophezeite das Strafgericht,
falls die Menschen und auch die katholischen Prälaten sich nicht ändern würden.
Savonarola sah Florenz als das "Neue Jerusalem" und glaubte, dass das
"Tausendjährige Friedensreich", wie in der Johannesoffenbarung
beschrieben, hier seinen Anfang vor seiner Verbreitung über die Erde nehmen könnte.
Girolamo Savonarola
reformierte und revolutionierte die Stadtverfassung nach seinem Bewusstsein in
diesem Sinne, und der entmachtete
Mittelstand wurde wieder zur stärksten politischen Kraft. Die Regierung bestand
aus einem Großen Rat aus 3000 Bürgern, die alle zwei Monate wechselten, so dass
praktisch jeder Bürger mitregieren konnte. Savonarola kritisierte dabei Papst
Alexander VI. aufs Heftigste. Dass die römisch-katholische Kirche die große
"Hure Babylon" sei, lasse sich unschwer an den 14.000 Prostituierten erkennen,
die im Umfeld des Vatikan ihrem Beruf nachgingen, erklärte der Mönch
beispielsweise (welt.de, 9.11.2011).
Der Papst versuchte Savonarola durch Verleihung der Kardinalswürde zum Schweigen
zu bringen. Als dies nicht fruchtete, wurde der Prophet aus Florenz im Auftrag der Papstkirche
gefangen genommen, schwer gefoltert, zum Tod verurteilt und als "Ketzer"
zusammen mit zwei Freunden enthauptet. Sein Leichnam wurde anschließend verbrannt.
Ein anderer Theologe, der durch seine visionäre Auslegung der apokalyptischen
Bibelteile bekannt wurde, war Thomas Müntzer. Er wurde 1484 in Stolberg im Harz
geboren und war als Priester zunächst ein engagierter Anhänger und Bewunderer
Martin Luthers. Thomas Müntzer versuchte, eine gerechtere Gesellschaftsordnung
umzusetzen, indem er Privilegien für kirchliche Obrigkeiten aufhob, Klöster
auflöste und dafür unter anderem Räume für Obdachlose schuf und darin Armenspeisungen
einrichtete. Auch Thomas Müntzer sah in der mit Purpur bekleideten "Hure
Babylon" die römisch-katholische Kirche. Da vor allem die Bauernschaft
trotz einiger Reformen
weiterhin unterdrückt wurde, entschied sich Thomas Müntzer letztlich für den Versuch
einer gewaltsamen
Befreiung der Bauern in einer Revolution, was Martin Luther entschieden abgelehnt
hatte. Stattdessen rief der Reformator Luther die Fürsten zur gewaltsamen
Niederschlagung der Aufstände samt
Hinrichtungen aller derer auf, die damit in irgendeiner Verbindung stehen. Am 27. Mai
1525
wurde so auch Thomas Müntzer vor den Toren der Stadt Mühlhausen in Thüringen
wegen seiner Beteiligung am Bauernaufstand enthauptet, sein Leib aufgespießt und
sein Kopf auf einen Pfahl gesteckt. Mit der Überzeugung, dass das Papsttum die
"Hure Babylon" der Bibel sei, war er sich jedoch mit den Reformatoren
Martin
Luther, Johannes Calvin und vielen anderen einig. Bis ins 19.
Jahrhundert wurde auch im Protestantismus der folgenden Zeit die Romkirche weiterhin als "Hure
Babylon" bezeichnet. Erst im Zuge ökumenischer
Aufweichungen wurde für die Evangelischen aus der großen Hure in Rom wieder
die angeblich ursprüngliche Kirche, und man bettelt seither mehr oder weniger
darum, von ihr ebenfalls als eine solche Kirche anerkannt zu werden.
Foto rechts: Ein Prophet als Sprachrohr einer höheren Macht; hier: Berufung des Propheten Jesaja; gemeinfrei nach Wikimedia Commons Lizenz; Reproduktion eines Bildes von Benjamin West (1738-1820), BJU-Museum
Kapitel 11:
1 In jenen Tagen werde ich die himmlischen Vorratskammern des Segens öffnen,
um sie auf die Erde, auf das Werk und die Arbeit der Menschenkinder herabkommen
zu lassen.
2 Und dann werden Heil und Recht alle Tage der Welt und alle Geschlechter
der Menschen hindurch sich paaren.
Kapitel 37:
1 Das Gesicht, das schaute, das zweite Gesicht der Weisheit, das schaute
Henoch, der Sohn Jareds, des Sohnes Mahalalels, des Sohnes Kainans, des Sohnes
Enos`, des Sohnes Seths, des Sohnes Adams.
2 Dies aber ist der Anfang der Weisheitsreden, die ich, die Stimme
erhebend, den Bewohnern des Festlandes mitteilen und erzählen will. Hört, ihr
Urväter, und vernehmt, ihr Nachkommen, die heiligen Reden, die ich vor dem Herrn
der Geister vortragen werde.
3 Es wäre besser, [Sie nur] den Urvätern zu erzählen; aber auch den
Nachkommen wollen wir die wahre Weisheit nicht vorenthalten.
4 Bis jetzt ist niemals von dem Herrn der Geister solche Weisheit [einem
Menschen] verliehen worden, wie ich sie nach meiner Einsicht [und] nach dem
Wohlgefallen des Herrn der Geister empfangen habe, von dem mir das Los des
ewigen Lebens beschieden worden ist.
(Äthiopisches Henochbuch (1 Hen, äthHen) aus dem 3. Jahrhundert vor Christus, zit. nach der deutschen Übersetzung von Emil Kautzsch, Die Apokryphen und Pseudepigraphen des Alten Testaments, Bd. 2, Tübingen (Mohr) 1900, zit. nach enominepatris.com/apokryphen/at/)
Lesen Sie mehr im "Äthiopischen Henoch" im Kapitel:
Dämonen brachten den Menschen das Schlachtmesser
Weitere Buchtipps: |
Startseite mit
Inhaltsverzeichnis
Impressum
E-Mail an info@theologe.de
Datenschutzerklärung
Die Zeitschriften DER THEOLOGE, Ausgaben Nr. 3, 8, 70, 100 und 119 sind kostenlos auch in gedruckter Form erhältlich. Ebenfalls das Heft Freie Christen Nr. 1. Dazu einfach eine E-Mail an info@theologe.de mit Ihrer Postadresse senden und die gewünschten Hefte anfordern. Über eine finanzielle Unterstützung freuen wir uns natürlich: IBAN: DE06 6739 0000 0002 0058 08 bei der Volksbank Main-Tauber, BIC: GENODE61WTH, Kontoinhaber: Dieter Potzel, Verwendungszweck: "Der Theologe". Vielen herzlichen Dank! Leider wurden die Seiten von der Suchmaschine Google in den letzten Jahren abgewertet und ihre Auffindbarkeit auf diesem Weg erschwert. Bei anderen Suchmaschinen sind die Seiten vielfach deutlich besser platziert. Möchten Sie die Verbreitung der Inhalte des "Theologen" im Internet fördern, dann setzen Sie einfach einen Link zu unserer Hauptseite oder zu anderen Seiten. |