Der Theologe Nr. 38, aktualisiert am 20.5.2024
Was alles zerstören und verraten Menschen wegen Geld und Profit? Das rein materialistische Streben nach möglichst hohen Gewinnen hat sogar den Planeten Erde in den Abgrund gestürzt. Vor allem für die intellektuell nicht verbogenen "Mitgeschöpfe" der Menschen, die Tiere, ist ihr Lebensraum vielfach zu einer einzigen Hölle geworden, und zwar weltweit. Doch auch immer mehr Menschen klagen, während andere weiterhin ein Leben in Saus und Braus führen, das sogar weitere Steigerungen erfährt. Denn die Schere zwischen Reich und Arm geht sogar noch weiter auseinander.
Gemälde rechts: Evelyn De Morgan, Die Anbetung des
Mammon, gemeinfrei nach Wikimedia Commons Lizenz
Das Wort "Mammon" stammt aus der
Bergpredigt im Neuen Testament der Bibel und leitet sich von dem aramäischen
Wort "mamona" ab und bedeutet zunächst nur "irdisches Vermögen", "weltlicher
Besitz". Wer sein Leben danach ausrichtet, möglichst viel "Mammon" anzuhäufen
und diesen Werten vertraut, obwohl das Totenhemd bekanntlich keine Taschen hat, der dient
nach dieser Bedeutung dem "Mammon". Und da es bei der Anhäufung von Mammon
selten gerecht zu geht, ist damit heute im Volksmund vor allem unredlich
erworbener Gewinn bzw. Reichtum gemeint – im Gegensatz zum urchristlichen und
allgemein ethischen Prinzip "Üb immer Treu und Redlichkeit".
Auch der Reichtum
der Kirche, der überwiegend aus in der Geschichte aufgehäuften
Blutgeld besteht, gehört dem "Gott Mammon".
Lesen Sie hier Informationen und
Nachrichten zum "Gott Mammon" in unserer Zeit. Im Einleitungskapitel einige
Informationen über den Mammon des Vatikan. Die
aktuellen Meldungen wurden seit
2017 nur hin und wieder aktualisiert. Doch alles, was bis dahin dokumentiert ist,
ist auch in der Gegenwart [2024] weiterhin bleibend aktuell.
Lesen Sie dazu auch:
Freie Christen Nr. 3 – Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld
Weitere Meldungen zum Thema "Kirche und Geld" finden Sie in:
Der Theologe Nr. 16 – Die Päpste Johannes Paul
II. Benedikt XVI. und das Papsttum im Vatikan
Der Theologe Nr. 23 – Das Staatsross und der
kirchliche Reiter
Der Theologe
Nr. 78 – Wie die Kirche reich wurde
1)
"Woher das ungeheure Kapital, dass die
Kirchen heute horten? Allen voran die katholische, die noch immer über den
größten Grundbesitz der Welt verfügt, ... der allein in Rom fast ein Dutzend
Banken unterstehen, der auch die größte Privatbank der Welt, die Bank of
America, mit 51 Prozent faktisch gehört, die hohe Goldreserven in
Fort Knox liegen und Kapitalien in allen möglichen Unternehmen
investiert hat, in große spanische Firmen, in französische
Erdölgesellschaften, argentinische Gas- und Kraftwerke, bolivianische
Zinngruben, brasilianische Gummiwerke, in die nordamerikanische
Stahlindustrie, die General Motors Corporation, die ´Alitalia`, die größte
italienische Luftfahrtgesellschaft, und die Autofirma Fiat, in eine lange
Reihe führender italienischer Versicherungs- und Baugesellschaften,
in deutsche Lebens- und Sachversicherungen, die Badischen Anilin- und
Soda-Fabriken [BASF], die Farbenfabriken in Leverkusen, die
Deutsche Erdöl Aktiengesellschaft, die Hamburger Elektrizitätswerke, die
Essener Steinkohlenbergwerke, die Rheinischen Stahlwerke, die Vereinigten
Deutschen Metallwerke, die Süddeutsche Zuckeraktiengesellschaft, die
Gesellschaft für Lindes Eismaschinen, in die Siemens & Halske AG, die
Mannesmann AG, bei BMW,
usw., usw., von den kircheneigenen Banken nicht zu reden ... Kirche, Krieg
und Kapital sind von Konstantin bis heute so miteinander verschmolzen, so
offenkundig zu einer einzigen Geschichte des Grauens verquickt ..."
(Karlheinz Deschner, Opus
Diaboli, Reinbek 1987, S. 120 f.)
2)
"Nach Auskunft des Vatikan-Kenners
Corrado Pallenberg [Der Spiegel Nr. 22/1964 vom 27.5.1964, S. 43]
besitzt der Heilige Stuhl riesige Aktienberge; oft sogar die Aktienmehrheit
von italienischen Banken und Versorgungsunternehmen (Gas, Licht,
Transport, Telefon) und Hotelketten, Immobiliengesellschaften und
Versicherungen. Die Aufsichtsratsmandate in diesen Gesellschaften werden
von katholischen ´Laien` wahrgenommen, die freilich den Direktiven von hohen
vatikanischen Klerikern unterliegen.
Die auswärtigen Finanzreserven des Vatikan sind vornehmlich an der Wall
Street konzentriert. Insgesamt dürfte sich der Gesamtbesitz der
Kirchenzentrale an Aktien und anderen Kapitalbeteiligungen schon im Jahr
1958 auf etwa 50 Milliarden DM belaufen haben [Karlheinz Deschner, Kirche
des Unheils, S. 70 f.]. Trotz verschiedener Bankkräche und -skandale wird
sich diese Summe bis heute [1990] nicht verringert haben."
(Horst Herrmann, Die
Kirche und unser Geld, Hamburg 1990, S. 153)
3)
"Der katholische
Konzern, der Vatikan heisst, besitzt Tausende von Immobilien und investiert
in Firmen wie Walt Disney oder General Motors. ... Das
Gestrüpp an Bilanzen und Quersubventionen verunmöglicht es, den Reichtum der
katholischen Kirche zu überblicken. ... ´Das Gesamtvermögen beläuft sich
heute auf rund 1,2 Milliarden Euro`, schätzt der deutsche
Wirtschaftshistoriker Hartmut Benz, der die ´Vatikan AG` wissenschaftlich
unter die Lupe nahm. ... Rund die Hälfte sei in Aktien angelegt, glaubt
Wirtschaftshistoriker Benz, und ein Drittel in Immobilien. ´Der Vatikan
investiert vor allem in Bluechips wie General Motors,
Lebensmittelunternehmen und bei Walt Disney`, sagt Benz."
(André
Marty in Facts, 27.5.2004)
PS: Die hier geschätzte Summe von 1,2 Milliarden Euro ist extrem
niedrig angesetzt und der tatsächliche Wert liegt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um
ein x-faches darüber.
Siehe auch die nächste Meldung und vor allem die Meldung Nr. 9.
4)
"Der Vatikan verfügt über ein
beträchtliches Vermögen. Der geschätzte Wert liegt bei mindestens 1,2
Milliarden und höchstens zwölf Milliarden Euro. Dazu gehören Geldreserven
in der Schweiz und in den USA, Immobilien, Schatzbriefe, Aktien und
festverzinsliche Wertpapiere."
(Britta Scholtys in tageschau.de,
26.8.2007)
PS: Auch die Summe von "höchstens" zwölf Milliarden Euro erscheint
deutlich zu niedrig angesetzt.
5)
"Laut L’Espresso sitzen in der
Vermögensverwaltung Top-Manager, abgeworben von den großen Banken wie Merril
Lynch und Goldmann Sachs ... Über das Vermögen der Vatikan-Bank IOR ... gibt
es hingegen nur Schätzungen. L’Espresso zufolge beträgt es rund sechs
Milliarden Euro ..."
(Luisa Brandl in stern.de, 6.9.2007)
6)
Das Vermögen des
Vatikan: "Derzeit
etwa eine Tonne Goldbarren im Wert von 19 Millionen Euro, diverse Einnahmen
aus Mieten, Titeln und Anleihen sowie Anlagevermögen, insgesamt gut 1,4
Milliarden Euro .... Hier [in der katholischen britischen Wochenzeitung The Tablet] steht zu lesen, dass der
Heilige Stuhl neben der Tonne Gold noch 340,6 Millionen Euro in bar hält und
circa 520 Millionen in festverzinslichen Papieren und Aktien (über die
Zusammensetzung des Aktien-Depots ist nichts bekannt, es sollen sich
aber bewährte Dow-Jones-Titel wie IBM und General Motors
darunter befinden. Vielleicht auch Volkswagen ...)."
(Alexander Smoltczyk in spiegel.de, 7.11.2008)
PS: Dass der Vatikan insgesamt nur
über ein einzige Tonne Gold verfügen soll, ist die niedrigst im Umlauf
befindliche Zahl. Sie entstammt anscheinend der offiziellen "Bilanz" des
Vatikan. Bekannt wurde aber auch: Kurz vor der großen Bankenkrise 2008 stieß
der Vatikan rechtzeitig Risikopapiere ab und
erwarb "Währung im Gegenwert von 520 Millionen Franken,
sichere Anleihen für 800 Millionen und eine Tonne Gold im Wert von fast 30
Millionen Franken".
(Basler Zeitung, 14.10.2008)
7)
"Der Schatz des Vatikans ist … der zweitgrößte der Welt, nach dem der
Vereinigten Staaten und vor dem Englands, der in den letzten Zeiten stark
abgenommen hat. Die Zahlen der einzelnen Staatsschätze (auch Goldreserven
genannt) werden im Allgemeinen offiziell durch die UNO veröffentlicht, doch
die des Vatikans können meist nur durch besondere Informationen vermutet
werden. Der Schatz besteht überwiegend aus Goldbarren, und sein Wert beläuft
sich auf 11,5 Milliarden Dollar, umgerechnet auf die astronomische Zahl von
mehr als 7.000 Milliarden Lire. Zum Vergleich sei erwähnt, dass die
Goldreserven der Italienischen Republik 400 Milliarden Lire und die der
Zentralbank Frankreichs etwas mehr als das Doppelte betragen. Der Schatz
Englands kann auf 2600 Milliarden Lire und der der Vereinigten Staaten auf
15.400 Milliarden Lire geschätzt werden."
(Studie "Vatikan besitzt den
zweitgrößten Schatz der Welt" der Zeitschrift Oggi Nr.42/1952;
Übersetzung aus dem Italienischen)
Foto: Der Altar
der katholischen Kathedrale aus Sevilla in Spanien; überzogen mit dem Gold,
das man den Inkas geraubt hatte, die man dafür ermordet hat (von Ingo Mehling
– Eigenes Werk, CC-BY-SA
4.0, commons.wikimedia.org, /w/index.php?, curid=37545225).
Dieses Gold ist in der Hochrechnung der Goldreserven des Vatikan gar
nicht mit eingerechnet.
8)
Das
Finanzimperium des Vatikan hatte einen ausgezeichneten Start im Jahr 1929, als
[der faschistische Diktator] Mussolini und Papst Pius XI. den Lateranvertrag
unterzeichneten, demzufolge der Vatikan als Entschädigung für die Herausgabe von
41440 km2 italienischen Bodens die Summe von etwa neunzig Millionen Dollar
erhielt. Pius ließ den Bankier Bernardino Nogara kommen, einen zum Katholizismus
übergetretenen italienischen Juden ... Nogara ... schlug vor, ein Drittel dieser
Summe in Gold anzulegen (das heute in Fort Knox eingelagert ist) und den Rest zu
investieren. Er entwickelte den Grundsatz, dass das Investitionsprogramm des
Vatikans nicht durch theologische Überlegungen eingeschränkt werden dürfe."
(Nino Lo Bello, Vatikan im Zwielicht, Düsseldorf 1983, S. 243 f.)
9)
"So wie Rom nicht
an einem Tag erbaut wurde, so hatte der Vatikan, eine der größten
Finanzmächte der Welt, seinen Reichtum auch nicht über Nacht akkumuliert ...
Der Vatikan ist heute der größte religiöse Wirtschaftskonzern der Welt und
fest engagiert in zahllosen Unternehmen in den Bereichen Immobilien,
Plastik, Elektronik, Stahl, Zement, Textilien, Chemie, Nahrungsmittel und
Bauwirtschaft. Der Vatikan ... besitzt mehrere große italienische
Versicherungsgesellschaften ... Er stellt eine gewaltige internationale
Finanzmacht dar, die über Aktiva von mehr als 20 Milliarden Dollar verfügt.
Allgemein gesprochen ist die Strategie des Vatikans ... ausgerichtet ... auf
die Beteiligung von Holdinggesellschaften. So ist beispielsweise die Firma SNIA-Viscosa in Mailand, die mehr als 70 % der italienischen
Kunstfaserproduktion erzeugt, nicht direktes Eigentum des Vatikans, sondern
mit zwei Firmen verbunden, die dem Vatikan gehören, nämlich der Firma Saici,
die Zellulose herstellt und ihrerseits Aktien einer Baumwollfirma besitzt.
Die dem Vatikan gehörende Firma Italgas hat Tochter-Gesellschaften in 36
italienischen Städten ... und andere in den Bereichen Teer, Eisen,
Hüttenkoks, Destillate, Trinkwasser, Gasherde und Gasgeräte sowie
Industrieöfen. Die Firma Italcementi, an der der Vatikan auf Umwegen
ebenfalls beteiligt ist, ist der sechstgrößte Zementproduzent der Welt und
besitzt ihrerseits ein Finanzinstitut namens Italmobiliare, das wieder vor
fünf Jahren [1977] im Zuge einer der glänzendsten Finanztransaktionen in der
neueren Wirtschaftsgeschichte Italiens acht Banken aufkaufte. Von den etwa
180 italienischen Kreditinstituten ... verfügen mindestens ein Drittel über
vatikanisches Geld."
(Nino lo Bello, Vatikan im Zwielicht, Düsseldorf
1983, S. 244 f.)
10)
"Tausende
Goldbarren lagern in Geheimtresoren in der Schweiz und New York. Hinzu
kommen Aktienpakete (u. a. IBM, Disney, General Motors) und rund 2500
Immobilien weltweit. Experten schätzen das Vermögen der Kirche auf etwa
50 Milliarden Euro. Schon wenn man in Italien Auto fährt, verdient die
Kirche mit. Dem Vatikan gehört ein Großteil der Autobahnen."
(H.
Diedrich in TV 14, 9.5.2009)
PS: Die Schätzung von 50 Milliarden Euro scheint vorsichtig in
die richtige Richtung zu gehen. Aber sicher fehlen hier noch unzählige
Posten. Man denke nur an unermessliche Kunstschätze, prunkvolle Kirchenbauten und
die dazu gehörigen Grundstücke, die aber in der Regel nur symbolisch bewertet werden, der Kölner Dom z. B. mit "1 Euro".
11)
"Auf etwa
eineinhalb Tonnen wird allein das Goldvermögen ´in den Grüften des Vatikans`
(Nuzzi) geschätzt ... Nur sehr ungenau lässt sich das Kapital der
Vatikanbank schätzen – irgendwas zwischen fünf und zwölf Milliarden Euro,
nehmen Experten an ... Auch das Immobilienvermögen des Vatikans hat bisher
noch niemand reell schätzen können. Der Papst sei der größte Grundbesitzer
Italiens, wird gemunkelt. Abgesehen vom Territorium des Vatikans inklusive
der Vatikanischen Gärten soll ihm ein Drittel der Stadt Rom gehören
... Auf Werte im dreistelligen Millionenbereich werden vatikanische
Immobilien in Europa außerhalb von Italien geschätzt."
(Sabine
Schwabenthan in PM-Magazin Nr. 8, August 2010)
PS: Eineinhalb Tonnen Gold "in den Grüften des Vatikan"? Eine größere
Menge an Goldbarren könnte nach wie vor in den USA gebunkert sein.
12)
"Die
katholische Kirche ... verfügt zudem über ausreichend andere Einnahmen, zum
Beispiel aus riesigem Grundbesitz, allein in Roms Zentrum gehören ihr
mindestens ein Drittel aller Häuser. Manche schätzen sogar 50 Prozent.
Und dank dem Konkordat von 1929 bezahlt sie keine Steuer auf Grund und
Mieteinnahmen."
(Hanspeter Oschwald, Auf der Flucht vor dem Kaplan,
München 2011, S. 132)
13)
"Das Immobilienimperium des Vatikans [in
Italien], das rund 50.000 Gebäude beinhalten soll, erwirtschaftet jährlich
einen Umsatz von vier Milliarden Euro. Allein in Rom sind 800 Schulen, 65
Privatkliniken, 43 Internate und sogar einige Polizei-Kommissariate in
Besitz der Vatikans. Hinzu kommen 200.000 Hotelbetten im Land ..."
(Tim Rahmann in Wirtschaftswoche, 8.4.2012)
14)
"Bereits in den dreißiger Jahren, als Mussolini seinen Feldzug gegen
Äthiopien begann und dafür Waffen benötigte, wurde er von einer
Waffenfabrik beliefert, die dem Vatikan gehörte ... Die Kunde, dass
Firmenanteile der Manzolini-[Waffen]Fabrik zu erwerben wären, gelangte [Ende
der sechziger Jahre] rasch bis zum Vatikan. [Kardinal] Tisserant ließ mich
rufen ... und tat seine Absicht kund, diese Anteile zu erwerben. Die
Zielvorstellung des Kardinals spiegelte ziemlich getreu die
Wirtschaftspolitik des Vatikans wider. Die Bestrebungen richteten sich immer
auf den Erwerb von mindestens 51 % der Aktien, also auf eine solide
Mehrheit, damit man im Falle eines Falles den Partner auszahlen kann und
nicht gezwungen ist, seine eigenen Karten aufzudecken. So lautete auch mein
Auftrag: Ich sollte mit der Firmenleitung in Kontakt treten, um 51 % der
Aktien zu erwerben. Die Waffenfabrik Manzolini war eine der größten
Waffenfabriken Italiens. Sie befand sich damals noch in Privatbesitz und
beschäftigte rund 6000 Arbeitnehmer. Sie stellte verschiedene Typen von
hochentwickeltem Kriegsgerät wie Waffen, Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen
her ... Insgesamt hätte ich etwa 48 % der Anteile ergattern können. Da es
verschiedene juristische Probleme gab, musste ein römischer Rechtsanwalt
eingeschaltet werden ... [Das Geschäft kam schließlich nicht zustande.]
Der Rechtsanwalt bedankte sich für meine
Vermittlertätigkeit und schenkte mir im Namen der Firmenleitung von Manzolini, wie er sagte, eine kunstvoll gearbeitete Pistole, vergoldet, mit
vergoldeten Kugeln ... Ich war über diese Wendung nicht gerade erfreut, da
sie für mich den Verlust meiner Provision [in Höhe von zwei Millionen
Dollar] bedeutete ... Kardinal Tisserant ... sagte ..., sie haben die Firma
angeblich an eine Schweizer Holding verkauft. Ich fragte lächelnd: ´Wem
gehört sie denn, die Schweizer Holding, dem Vatikan
Lesen Sie hier eine Auswahl der Meldungen aus den Jahren ab 2006:
2006 / 2007
17.12.2006 / 10.4.2012 / 12.10.2014 –
Skrupellose Methoden der Kirche in Berlin und Brandenburg – Ausgetretene müssen wieder Kirchensteuer zahlen
–
"Staatliche Zwangstaufen" in Berlin – Kirche ließ
Nichtkirchenmitglieder gesetzlich legal "ausrauben" – "Skrupellos" nannte Rechtsanwalt Karsten Sommer das "Geschäftsgebaren" vor
allem
der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Berlin-Brandenburg, das diese seit
einigen Jahren betreibt (Der Tagesspiegel, 13.3.2006). Zieht nämlich ein
Bürger neu in Berlin zu, reicht es nicht, wenn dieser erklärt, konfessionslos zu
sein. Er muss einen Kirchenaustritt schriftlich nachweisen können oder
verbindlich erklären, niemals getauft worden zu sein. Im zweiten Fall halten
sich die Steuerbehörden dann die Möglichkeit offen, das
Taufregister seines Geburtsorts zu durchforsten, um diese Auskunft zu kontrollieren
– frei nach dem Motto "Sobald das Wasser über den Scheitel rinnt,
darfst du bald zahlen, liebes Kind".
Doch was
geschieht, wenn man irgendwann einmal in eine der beiden Großkirchen hinein getauft wurde, jedoch die spätere
Austritts-Bescheinigung nicht mehr findet oder beim Austritt nie eine solche erhalten hatte?
Dann kann man sich nur durch sofortigen erneuten Kirchenaustritt (und
erneute Zahlung der Kirchenaustrittsgebühr)
vor weiteren Forderungen der Kirche schützen.
Rückwirkend kann es jedoch zu einer bösen Überraschung kommen, wozu wir unten
Näheres darlegen.
Manchmal
machte sich die Kirchensteuerbehörde nicht einmal die Mühe, einem Bürger seine
Taufe nachzuweisen und stempelte ihn einfach per
Behördenwillkür zum evangelischen oder katholischen Kirchenmitglied. So
berichtete zum Beispiel der von Düsseldorf nach Berlin gezogene Hans Gabriel. Er wurde
von der Kirchensteuerbehörde kurzerhand auf Verdacht als "römisch-katholisch"
erklärt, obwohl er niemals "römisch-katholisch" getauft wurde (Berliner
Zeitung, 19.1.2006;
berliner-zeitung.de) und ca. 1967 oder 1968 aus der evangelischen Kirche
ausgetreten war. "´Staatliche Zwangstaufe`" nennt er den Vorgang und
empfindet das Vorgehen als "Schikane gegen unchristliche Bürger." Nur durch
erneuten Austritt konnten er und seine Frau die Forderung der Kirche schließlich
auf 3.000,00 Euro begrenzen. Der von der Kirche faktisch beraubte Bürger nennt es "Schikane". Doch ist es nicht auch
ein Diebstahl, ein Raub beim einzelnen arglosen Bürger? Dieser ist allerdings im
rechtlichen Sinne kein Straftatbestand, da der Ausgeraubte keinen
schriftlichen Beweis dafür hat, dass ihm das Geld zu Unrecht von der Kirche weg
genommen = gestohlen wurde. Im moralischen Sinne ist jedoch anders.
Vor allem gutgläubige ehemalige DDR-Bürger, die
noch keine Erfahrungen mit den Machenschaften der Kirche hatten, traf es
hart. Sie erhielten bei ihrem
Kirchenaustritt bei den staatlichen Stellen der DDR keine Bescheinigungen, und die dort
zuständigen Amtsgerichte hoben die Austrittserklärungen nur 10 Jahre auf. Diese
sind also heute nicht mehr vorhanden. Obwohl der Bürger also nachweislich keinen
Fehler machte, nützt es ihm nichts. Die Kirchensteuer-Uhr tickt, und jeden
Monat, den er sich weigert, das schäbige "Spiel" mitzuspielen und erneut
gebührenpflichtig auszutreten, da er ja schon ausgetreten war, muss er wieder zahlen.
Zivilcourage wird in diesem Fall sehr teuer.
Die Kirche rechnet es sich selbst dabei als
"fair" zu, dass sie offenbar nicht
darauf besteht, Kirchensteuer vier Jahre rückwirkend nachzufordern, wozu sie
juristisch ermächtigt wäre.
Denn eine Steuer kann in
Deutschland noch vier bis fünf Jahre nach ihrem Anfallen nachträglich fest
gesetzt werden kann, bei vermuteter Steuerhinterziehung tritt die Verjährung gar
erst nach 10 Jahren ein, so die rechtsverbindliche Steuer-Abgabenordnung der
Bundesrepublik Deutschland
gesetze-im-internet.de
Die Kirche erhebt dabei ihre Forderungen
offiziell "nur" vom Augenblick des ersten
neuen Bescheids an (der aber eine rückwirkende Forderung für vier bis fünf Jahre
enthalten kann), und sie erließ nach eigenen Angaben in diesem Konfliktfall davon 50 %;
das wäre also eine Kirchensteuernachforderung für maximal ca. zwei- bis
zweieinhalb Jahre. Dass ihr
aber insgesamt 0 % zustehen, weil die Menschen rechtskräftig ausgetreten
waren und aufgrund der damaligen Rechtslage keine Bescheinigungen darüber
ausgestellt worden waren, erwähnt sie nicht. So wurde nämlich auch bei den
meisten Austritten im Westen Deutschlands keine Bescheinigung ausgestellt,
sondern dem Aussteiger nur ein Protokoll verlesen, das er unterschreiben musste
und das dann bei den Behörden-Akten verblieb.
Und bis vor kurzem gab es mit diesen Verfahren
in Deutschland auch keine Probleme
– bis die Evangelisch Kirche in Berlin-Brandenburg (seit 2004 durch Fusion
Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) nach dem Ende der DDR auf die
böse
Abzock-Idee kam, eine solche Bescheinigung von Neuzugezogenen einzufordern oder
andernfalls auch Ausgetretene wieder als Kirchensteuerzahler zur Kasse zu bitten. "Vor allem die Evangelische Kirche
Berlin-Brandenburg sei dabei ziemlich gnadenlos, sagt Ulrich Tünsmeyer,
Bildungsreferent beim Humanistischen Verband, der hunderte, meist ostdeutsche
Betroffene kennt" (Berliner Zeitung, 19.1.2006). Zur Erinnerung: Der
Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und Hauptverantwortliche war von 1994-2009 der
vordergründig so "menschenfreundlich" auftretende Bischof Wolfgang Huber.
Ca. 3600 Personen forscht die Kirchensteuerstelle in Berlin derzeit auf diese
Weise jährlich aus
(Der Tagesspiegel, 28.2.2006), pro Tag zehn Bürger, auf Staatskosten, nicht etwa auf Kosten der Kirche. Diese Schikanen
beschränken sich derzeit zwar noch auf Berlin und Brandenburg, doch wer weiß, ob nicht auch bald andere Landeskirchen
von diesem "Blut" "lecken" und
auf diese Weise einen zusätzlichen Geldstrom in ihre Kassen lenken wollen (vgl. dazu
Der Theologe Nr. 77 über
Kirche und Geld). Die Kirche weiß sich vor allem bei der deutschen Justiz immer
in guten Händen: 39 Mal kam es deswegen zu Gerichtsverhandlungen. Und "alle
Fälle seien [nicht ganz überraschend] von der Landeskirche gewonnen
worden."
(Der Tagesspiegel, 13.3.2006)
Auch kann keinem Bürger garantiert werden,
dass nicht doch Nachforderungen für die letzten vier bis fünf Jahre oder im
äußersten Fall einer vermuteten schuldhaften Steuerhinterziehung gar für die
letzten zehn Jahre erhoben werden. Es kommt eben auf den Einzelfall an bzw. auf
das Ergebnis möglicher Verhandlungen. So wird in einem Internet-Form bei einem
Ablauf von über vier Jahren in einem speziellen Fall z. B. empfohlen, dem
Finanzamt mitzuteilen "dass inzwischen eine Festsetzungsverjährungsfrist
eingetreten ist. Das Finanzamt ist dann verpflichtet, dir schriftlich zu
begründen, dass dem nicht so ist oder gibt dir im günstigsten Fall Recht"
(2006 einsehbar unter de.gigajob.com).
Wer in seinem individuellen Fall aber auf Nummer sicher gehen will, sollte
einen Steuerberater oder Anwalt fragen.
Eine Möglichkeit der Solidarität mit den von der Kirche schamlos Abgezockten:
Sofort austreten und auf jeden Fall: Kirchenaustrittsbescheinigung verlangen und
sicher aufbewahren! Und was die Wenigsten wissen: Durch die staatlichen
Milliardengeschenke an die Kirchen (pro Jahr ca. 21 Milliarden Euro, siehe
stop-kirchensubventionen.de)
muss jeder Aussteiger in Deutschland trotz allem die Kirche mitfinanzieren – und
zwar pro Kopf durchschnittlich in doppelter Höhe seines theoretischen
Kirchensteuerbeitrags. So kann man sich durch Kirchenaustritt wenigstens einen
Teil sparen.
PS: Doch die Kirche "droht" auch im Falle des Kirchenaustritts den Bürgern weiter. Aus ihrer Sicht bleiben die einmal Getauften auch ohne Kirchensteuerzahlungen für alle Ewigkeiten Mitglieder der Kirche, aus der auch im 21. Jahrhundert angeblich niemand wirklich austreten könne (Der Beweis dafür siehe z. B. in der Schrift Freie Christen Nr. 1). Nur von der Kirchensteuerpflicht könne man sich durch Austritt "befreien", angeblich nicht von der "geistigen" Zugehörigkeit zum Kirchenmoloch. Das erinnert an frühere Zeiten, als Kirchensklaven niemals freigelassen werden durften (siehe hier). Doch niemand braucht sich von diesen wahnhaften Besitzansprüchen auf die Menschen einschüchtern zu lassen. Aus der Geschichte sind solche Gebaren vielfach von den Machtorganisationen bekannt, deren Zeit gerade dabei war abzulaufen.
Und noch ein Rat an werdende Eltern: Lasst Euer Kind nicht taufen. Gott und – wer daran glauben möchte – unsere Schutzengel machen keine Unterschiede zwischen einem getauften und einem ungetauften Kind, und Jesus hat eine Kindertaufe niemals gewollt. Dass diese angeblich wichtig oder gar notwendig sei, ist alles nur eine Erfindung und Einschüchterungsmethode der Kirche, um durch Ausnützung der Ängste der Menschen Mitglieder zu gewinnen (siehe Der Theologe Nr. 40).
PS: Im Jahr 2006 hatten sich die Kirchensteuereinnahmen um 7,3 % auf über eine halbe Milliarde Euro erhöht (565 Millionen). Für das Jahr 2007 erwarteten die Kirche und die Wirtschaft weitere Steigerungen. Das Jahr 2014 bricht alle Rekorde bei der Höhe der Kirchensteuereinnahmen, die Großkirchen nehmen noch einmal 450 Millionen Euro mehr ein als 2013 und kommen nun bereits auf ca. 11 Milliarden Euro im Jahr, die auf diese Weise von den Finanzämtern für sie eingezogen werden.
Siehe dazu auch unsere nachfolgende
Meldung vom 28.2.2007.
Die beiden Links unter den nachfolgenden Seiten mit weiteren
Informationen zum Thema sind 2021 leider nicht mehr erreichbar:
tagesspiegel.de unter Artikel-Nr. 2391710.asp vom 7.3.2006
kirchensteuern.de unter Febr2006.htm
28.2.2007 / 10.4.2012 /
13.8.2014 / 30.11.2020 –
Fehlende
Austrittsbescheinigungen – Großkirchen demonstrieren ihre Macht und erschleichen
sich Hunderttausende von Euro –
Man könnte es "Betrug" nennen, was die Kirche in Berlin tut – obwohl es
juristisch nicht als "Betrug" gilt. Und obwohl die Kirche bereits in zahllosen
Zivilprozessen gegen Kirchenaussteiger gewonnen hat, ist sie schon jetzt der
moralische Verlierer ihrer eigenen Machenschaften. Siehe dazu unsere
Meldung vom 17.12.2006.
Worum es dabei im Einzelnen geht, musste als einer von vielen auch der Stern-Reporter Claus Lutterbeck und seine Ehefrau
erleben, nachdem sie ins Visier der kirchlichen Anwälte und Finanzbeamten
geraten waren. Die Kirche kassierte bei beiden rückwirkend für zwei Jahre
über das Finanzamt Kirchensteuer ab – obwohl der Reporter schon im Jahr
1976 ausgetreten war und seine Frau 1971. Nachdem die beiden neu in
Berlin zugezogen waren, respektierte die Kirche einfach die amtliche Eintragung
"konfessionslos" nicht. Sie erklärte Claus Lutterbeck kurzerhand zum
Mitglied der evangelischen Kirche und seine Frau zum Mitglied der
römisch-katholischen Kirche und ließ bei beiden ohne Rücksprache einfach
abkassieren – eine Art "Zwangstaufe" zur Geldeintreibung bei arglosen Bürgern.
Erst nachdem das 1971 für Claus Lutterbecks Frau zuständige katholische Pfarramt
ihr eine Kopie ihres damaligen Austritts zusandte, wurde ihr
der anteilige Betrag zurückerstattet. Doch "eine Entschuldigung gab es nicht.
Auch keine Auskunft darüber, wer dem Finanzamt die Falschmeldung gab, wir seien
Kirchenmitglieder", schreibt Lutterbeck im Stern. (22.2.2007)
Aus anderen Quellen ist jedoch bekannt, dass die Kirche z. B. in der Kindheit
der Bürger nachforschen lässt (siehe
hier). Stößt sie dabei auf eine Säuglingstaufe, wird der Betroffene
unter Umständen wieder zum Kirchenmitglied gemacht. Oder aber er wird einfach
willkürlich durch den Staat zum römisch-katholischen oder evangelischen
Kirchenmitglied gemacht. Dabei vertritt die Kirche die
Rechtsauffassung, dass ein ehemaliges Mitglied im Konfliktfall die Beweispflicht
seines Austritts hätte.
Und was das bedeuten kann, erlebte der Stern-Reporter selbst. Nachdem
auch er um eine Austrittsbestätigung gebeten hatte, erfuhr er bei der für ihn zuständigen
evangelischen Behörde in Bonn, dass
das Austrittsregister schlampig geführt wurde und nicht alle Austritte
eingetragen wurden. Offiziell klang dies jedoch so: "Eine Überprüfung in unserem
Archiv ergab, dass Herr Lutterbeck nicht aus der Kirche ausgetreten ist" –
ein
Skandal, denn tatsächlich wurde nur kein Vermerk gefunden. Zunächst verschwiegen
wurden jedoch die erst später zugegebenen "Lücken" im Archiv. Und die
parallel angelegten Unterlagen
im Bonner Amtsgericht, bei dem der Austritt damals rechtmäßig erfolgte, hatte man
dort natürlich turnusgemäß nach 10 Jahren vernichtet.
Nicht schlampig und lückenhaft geführt werden jedoch die kirchlichen Taufregister, die als
Grundlagen für die Zahlungspflicht dienen. Und auch im Fall des Stern-Reporters
legten die Finanzbehörden ihm eines Tages eine Kopie seines Taufscheins vor und
erklärten ihm bei diesem Anlass, dass er verpflichtet sei, seinen Austritt zu
beweisen, wenn er die eingezogene Kirchensteuer zurück haben möchte. Und dieser gab sich alle Mühe: "Ich legte ... eine
Bescheinigung meines Arbeitgebers vor, wonach mir seit 1976 keine Kirchensteuer
abgezogen wurde. Ebenso ein Dokument des Einwohnermeldeamtes, das mir bei meiner
Heirat 1984 bescheinigt hatte, konfessionslos zu sein. Ich bot eine
eidesstattliche Erklärung meiner 80-jährigen Mutter an. Alles juristisch
irrelevant, triumphierte der Kirchenjurist Dr. Arne Ziekow, deutsche Richter
interessieren sich nur für das Austrittsdokument. Wo ich es herbekomme, sei mein
Problem, rechtlich sei die Kirche nicht verpflichtet, diese Dokumente
aufzubewahren. Da wünschte mir Dr. Ziekow viel Glück: Man sei schon oft verklagt
worden, ich dürfe raten, wie viele Prozesse man verloren hatte. Keinen! Er
lächelte sanft." (Stern, 22.2.2007)
Und solche Urteile haben auch
damit zu tun, dass die meisten Richter und Politiker entweder evangelisch oder katholisch sind
(siehe dazu auch die Meldung
Neutrale Richter
gesucht!). Und was diesen Skandal besonders groß macht: In der Regel
wurde in den letzten Jahrzehnten bei einem Kirchenaustritt nämlich überhaupt kein
Austrittsdokument ausgehändigt. Weder in der Bundesrepublik geschweige denn in der
ehemaligen DDR. Dies geschah meist nur "auf Verlangen". Es genügten das amtliche
Protokoll der Austrittsbehörde und deren Meldungen an die Finanzbehörde und die
Kirchenbehörde. Deshalb besitzen Millionen von Bundesbürgern keine amtliche
Kirchenaustrittsbescheinigung – eine Zeitbombe, wenn das Beispiel der Kirchen in
Berlin und Brandenburg Schule macht.
Und schon jetzt gilt: Wer einst
getauft wurde, später aus der Kirche ausgetreten ist und dann irgendwann nach
Berlin oder Brandenburg zuzieht, aber keine Kirchenaustrittsbescheinigung mehr
vorlegen kann, wird wieder zur Kasse gebeten und muss dann erneut austreten, um
die böse Abzocke zu beenden. Doch auch ein zweiter vorsorglicher Austritt im
Vorfeld würde hohe Risiken beinhalten, wenn er von den Behörden so interpretiert
würde, dass die bisherige Konfessionszugehörigkeit "konfessionslos" dann
womöglich falsch war, was ebenfalls zu Nachforderungen des bisher zuständigen
Finanzamtes in Sachen Kirchensteuer führen könnte. Man muss bei Zuzug nach
Berlin bei fehlender Austrittsbescheinigung also so bald wie möglich eine
einvernehmlich "Lösung" mit der für Kirchensteuer zuständigen Finanzbehörde
finden, die auf eine zweiten Austritt hinaus laufen könnte, sollte die
Kirchensteuerbehörde ein einstiges Taufdokument in die Hände bekommen. Doch mit diesen
Schikanen haben Hunderttausende von Menschen nicht gerechnet.
Der Stern geht davon aus, dass die Kirche auf diese Weise wohl schon
"Hunderttausende von Euro" abgezockt hat
– alles Geld, das sie
mit Zynismus zu Unrecht aus gutgläubigen Menschen herausgepresst hat. Bei dem Reporter
erstattete die Kirche "bizarrerweise" schließlich die falsch eingezogene
Kirchensteuer für 2003, behielt aber zu Unrecht die ebenfalls falsch eingezogene
Kirchensteuer für 2004. Claus Lutterbeck legte Widerspruch ein, weil ihm diese
kirchliche "Gnade" zu wenig war, und er schrieb zunächst: "Auf eine Antwort oder das Geld
warte ich bis heute. Ob diese Abzocke rechtens ist, wird nun ein Berliner
Gericht entscheiden." Mittlerweile hat er jedoch – wie durch ein Wunder – seine Austrittsbescheinigung doch
noch gefunden und konnte den Kirchenskandal, der letztlich auf den
verfassungswidrigen Privilegien der Kirche beruht, auf diese Weise beenden.
Wenn also schon ein versierter Journalist nicht
gegen die Juristen der Kirche ankam, um wie viel mehr hat dann wohl ein
einfacher Bürger Probleme, gegen die evangelischen und katholischen Finanzhaie
sein Recht zu bekommen.
Dazu unser Rat:
Kinder gar nicht erst taufen lassen. Dann macht man sie gar nicht erst
zu
"Leibeigenen" der Kirche und erspart ihnen später die
Kirchensteuer und den Kirchenaustritt. Die kirchlichen Lehren über die
Taufe sind ohnehin eine Irreführung und Schaumschlägerei.
Auch wollte Jesus niemals eine Kindertaufe;
vgl. dazu z. B.
die Meldung vom
17.12.2006
und
taufe_katholisch_evangelisch.htm
Und mit Gott und mit Christus haben die Institutionen Kirche auch aufs Ganze
gesehen nichts zu tun. Sie missbrauchen nur den guten Namen "Christus" und die
Gottesahnung der Menschen für ihren institutionalisierten Kult und ihre
spitzfindigen Lehren.
Doch das ist leider noch lang nicht alles: In Deutschland müssen auch
Kirchenaussteiger, Moslems, Juden usw. jährlich ca. 17 Milliarden Euro
zusätzliche staatliche Subventionen für die beiden Großkirchen aufbringen
[Aktualisierung 2021: ca. 21 Milliarden Euro]. Und dies
ebenfalls ganz "legal".
Siehe dazu
stop-kirchensubventionen.de
2008
12.1. / 16.1.2008 –
Landesbischof
Johannes Friedrich gegen Begrenzung von Managergehältern
– Der
Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern hat sich beim
Jahresempfang der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft am 8.1.2008 in
Augsburg gegen eine Begrenzung von Managergehältern ausgesprochen. "Auf
keinen Fall dürfe diese Frage im Zusammenhang einer Neiddebatte geführt
werden" (idea, 8.1.2008). Der Abstand zu den niedrigsten Einkommen
müsse allerdings "vermittelbar" sein. Dies gelte z. B. für einen Manager, der
Arbeitsplätze erhalte und nicht abbaue. Ob das allerdings ein Monatsgehalt
von z. B. 300.000,00 € rechtfertigt, was in Deutschland vielfach vorkommt?
Das wären selbst bei einer straffen Sechs-Tage-Woche 12.000,00 € am Tag und
selbst bei einem 12 Stunden-Tag täglich 1.000,00 € in der Stunde – in
Wirklichkeit also viel mehr. Und in den USA und in anderen Ländern ist es
noch um ein Zigfaches mehr. Sowohl in Deutschland als auch weltweit klafft
die Schere zwischen Arm und Reich dabei immer weiter auseinander.
So kann man auch
fragen, wie die Haltung des deutschen Landesbischofs Friedrich bei der
Bevölkerung in Indien,
Sudan oder Mexiko ankommen würde? Würden es z. B. Arbeit suchende und
verzweifelte Slumbewohner für gerechtfertigt empfinden, wenn sie von der
Kirche belehrt werden, sie sollen nicht neidisch
sein, wenn andernorts jemand eine Million im Monat verdient?
Mit Jesus, dem
Christus, hat die Haltung des Landesbischofs jedenfalls nichts zu
tun. Denn es ist eine evangelische Einstellung, aber keine christliche. Und
es ein weiterer Verrat an dem Mann aus Nazareth, der sagte: "Weh
Euch, ihr Reichen!" (Lukas 6, 24) Und: "Eher kommt ein
Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in das Reich Gottes" (Markus 10,
24). So bezogen auch
Jesus selbst und seine Jünger keine "vermittelbaren"
Spitzengehälter. Sie waren Menschen des Volkes und keine Vertreter der
Oberschicht ihres Landes wie die Kirchenführer heute. Demgegenüber setzten
sich Urchristen außerhalb der Kirche zu allen Zeiten für Gerechtigkeit ein und
rechtfertigten nie die krassen Einkommensunterschiede, die in unserer Welt
von Jahr zu Jahr drastischer werden. Anders die Kirche, die selbst immensen
Reichtum aufhäuft (z. B. in Form von Immobilien, Gold und Aktienpaketen) und meist nur Spenden ihrer Mitglieder
vereinzelt an Notleidende
weitergibt.
Auch Landesbischof Johannes Friedrich verdient mit ca. 11.500,00 € im
Monat plus zahlreiche Vergünstigungen für kirchliche Verhältnisse ein Spitzengehalt
(das übrigens der Staat (!) – also alle Steuerzahler – bezahlen muss, und
nicht die Kirche). Viele "Kirchenschafe"
müssen hingegen mit 1.000,00 € oder 1.500,00 € im Monat auskommen. Vermittelbar werden diese
Unterschiede immer weniger. Vor allem, wenn man die Heizkosten nicht mehr
bezahlen kann. Oder wenn man nicht weiß, wie man ab Mitte des Monats sich
und seine Kinder durch den Monat bringen soll. Denn bei vielen geht es
bereits um die nackte Existenz – ein Problem, dass der Landesbischof bei
seinem Gehalt natürlich nicht kennt. Also kann er locker predigen, die
Geringverdienenden sollen nicht neidisch sein. Vielleicht fürchtet er aber
auch, dass die eingelullten "Kirchenschafe" diese Gegensätze bald nicht mehr
tolerieren und austreten. Dann sparen sie wenigstens die Kirchensteuer und
können von dem eingesparten Geld ihren Familien zumindest das kärgliche
Taschengeld etwas erhöhen. Die Armen und Hungernden dieser Welt werden sich
den überdimensionalen Gegensatz zwischen Arm und Reich auf Dauer jedenfalls nicht mehr
gefallen lassen. Die nackte Not setzt sie in Bewegung, und sie werden sich auch von einer materiell
satten "Kirche der Reichen" nicht mehr vertrösten lassen.
Vgl. dazu auch
stop-kirchensubventionen.de
Aktuell:
Die Nokia-Manager beschlossen, das Handy-Werk in Bochum zu schließen und die
Fertigung u. a. nach Rumänien zu verlagern. Dort betragen die Arbeits- bzw.
Personalkosten nur 10 % der Kosten in Deutschland, allerdings nicht bei den
Bossen. Diese streichen ihre Hunderttausende bzw. Millionen ein, gleich, wo
produziert wird. Ca. 2300 Mitarbeiter in Deutschland würden arbeitslos.
Vielleicht sind die rumänischen Arbeiter auch nicht so neidisch wie die
deutschen, wovor Landesbischof Friedrich gewarnt hat. Allerdings klafft in
Rumänien die Schere zwischen Superreich und Arm noch mehr auseinander und
bald auch noch mehr in Deutschland.
10.4. / 13.4.2008 –
Turbulenzen um vergoldete
Stele bei Katholiken in Haßfurt – Jesus von Nazareth wollte keine
goldverbrämten Kirchen aus Stein – In der bekannten katholischen
Ritterkapelle in Haßfurt in Unterfranken soll neu eine vergoldete Stele (ein
hoher freistehender Pfeiler) aufgestellt werden. Doch über 2000 Bürger haben
sich jetzt in einer Unterschriftenaktion schon dagegen ausgesprochen (Fränkischer Tag, 10.4.2008). Dahinter steckt vielfach noch die Ahnung, auch bei gutwilligen
Katholiken, dass Jesus von Nazareth
niemals eine reiche Kirche mit goldverbrämten Kirchengebäuden aus Stein wollte. Und dass er
niemals wollte, dass Menschen in seinem Namen Kunstschätze anhäufen. Was
wäre das auch für ein Gott, der diesen Prunk braucht sowie die zahllosen Messen,
die dort gefeiert werden, und die
unzähligen Kultgewänder, Hüte und Mützen der Priester, den Samt und den Purpur? Und die
vielen Kniebeugen und den Weihrauch und die langen Litaneien und die Altäre, Stelen und
Säulen und den ganzen Pomp, der ja auch sehr viel Geld kostet. Jesus,
der Christus, wollte das alles nicht. Er
wollte stattdessen eine schlichte und kraftvolle Nachfolge (ohne Priester,
Altar, Sakramente, Rituale usw.) und, dass den Notleidenden geholfen wird.
Lesen Sie dazu:
Freie Christen Nr. 1 – Gott wohnt nicht in
Kirchen aus Stein – Darum treten Sie aus, Sie sind nicht allein.
19.9. /
21.9.2008 –
Die Schere von Arm und Reich
geht immer weiter auseinander. Beispiel: Finanzskandal und Bankenpleiten:
Der einfache Bürger bezahlt wieder die Zeche / Die kriegerische Regierung
Bush erhöht Schulden drastisch auf nun 11,3 Billionen Dollar
–
"Der Steuerzahler zahlt die Zeche", so
Focus online Money am 19.9.2008 über die Finanz-Praktiken in den USA. Wörtlich
heißt es: "Die Bush-Regierung hat in nur wenigen Jahren ein Defizit
von rund 9,7 Billionen Dollar angehäuft [Anmerkung: Jeder Unternehmer
und jeder Privatmann, der vergleichbar wirtschaftet, wäre längst am Ende und
womöglich des betrügerischen Bankrotts angeklagt]. Durch Steuerschecks an
verschuldete Hausbesitzer in diesem Sommer und die Hilfen für gestrauchelte
Banken erhöht sich das Minus in diesem Jahr voraussichtlich um weitere 400
Milliarden Dollar – gut doppelt so viel wie im vergangenen Jahr mit 161,5
Milliarden Dollar. Damit überschreitet das Staatsdefizit in diesem
Budgetjahr, das im September endet, die
Zehn-Billionen-Marke
19.9. / 23.9.2008 – Pleite der US-Bank Lehman Brothers: Staatliche
Deutsche Landesbanken haben Forderungen von 1,7 Milliarden Euro – Zum
Ausgleich Kirchensubventionen stornieren / Bayern: Mindestens 149 katholische
Würdenträger auf den staatlichen (!) Gehaltslisten; Geld stattdessen an die
Bürger auszahlen – Der deutsche
Steuerzahler wird zunehmend zur Kasse gebeten. Und immer mehr Bürger kämpfen
trotz Fleiß und gutem Willen wirtschaftlich ums Überleben. Doch wohin
geht das viele Geld, das der Staat abzieht? 550 Millionen Euro verlor
die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), nachdem man noch
schnell 300 Millionen in die USA überwiesen hatte, obwohl sich der Bankrott
schon abgezeichnet hatte. Und 1,7 Milliarden Euro steht Lehman Brothers zudem
bei den deutschen Landesbanken in der Kreide. Es seien doch nur "kleine"
Beträge, monieren manche Verantwortliche. Immerhin hatte die KfW 10 Milliarden
Euro bei der Pleite der Deutschen Industriebank (DIB) verloren, die im Jahr 2007
wiederum wegen der USA-"Immobilien-Krise" pleite ging. Das heißt:
Milliarden-Forderungen gegenüber den Schuldnern aus den USA waren verloren. Soll
man das alles einfach so hinnehmen?
Dann sind da z. B. als "Dauer-Ärgernis" auch die staatlichen
Milliarden-Subventionen an die beiden deutschen Großkirchen – pro Jahr ca.
17 Milliarden Euro (stop-kirchensubventionen.de).
Alleine in Bayern stehen z. B. mindestens 149 römisch-katholische
Würdenträger aus der oberen Hierarchie auf der staatlichen (!) Gehaltsliste.
Sie verkünden ihre Dogmen und praktizieren ihre Kulte, und der Bürger muss
es bezahlen.
Und weiter das Beispiel Bayern: Auch die BayernLB (Bayern Landesbank)
rechnet wegen der Lehman-Pleite mit "Ausfallrisiken" von 300 Millionen
Euro. "Kleinigkeiten", nachdem wegen der Finanzkrise bei der BayernLB bisher
schon insgesamt 4,9 Milliarden Euro "versenkt" werden mussten (Spiegel online,
19.9.2008). Wie wäre es, wenn die deutschen Bundesländer einmal ein
Jahr lang die Subventionen für die Großkirchen stornieren und die Kirchen
wenigstens einmal probeweise ein Jahr lang z. B. ihre Bischöfe und
ihre Priesterausbildung selbst bezahlen dürfen? Die entsprechenden Mittel
dafür dürften bei einem Vermögen der Kirchen in Deutschland von ca. 500
Milliarden Euro (Der Spiegel Nr. 49/2001) vorhanden sein. Die entsprechenden Konkordate
und Staatskirchenverträge müssten dann im gleichen Zug entsprechend geändert
werden. Damit könnte man das Desaster bei den Banken-Pleiten wenigstens
einigermaßen wieder auffangen. Sonst muss der einfache Steuerzahler wieder
für alles aufkommen. Für die Banken-Pleiten, für den Kirchen-Apparat, für
den Krieg in Afghanistan usw. ...
PS:
23.9.2008 / 13.1.2010 –
"Kirche verzockt Millionen" – Evangelisch-Lutherische Kirche hatte 4,3
Millionen Euro in hochriskante Anlagen bei Lehman Brothers investiert /
2010: Kirche hat noch weit über 25 weitere Millionen bei Lehman Brothers
–
Kaum hat die Luther-Dekade (=
Luther-Jahrzehnt bis zum 500. Jubiläum der Reformation im Jahr 2017; vgl.
hier) am
21.9.2008 begonnen, da folgt auch schon der erste Paukenschlag. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in
Oldenburg hatte ca. 1/12 ihres jährliches Kirchensteueraufkommens (ca. 51
Millionen Euro) bei der pleite gegangenen US-Bank Lehman Brothers in
hochriskante Anlagen investiert. Auch viele "Scherflein der Witwen und
Waisen" landeten also in den prallen Taschen der Zocker. Die Links dazu in der Nordwestdeutschen
Zeitung unter nwzonline.de sind aktuell nicht mehr erreichbar
Aktualisierung [25.2.2009] – Die 4,5 Millionen Euro (4,3 Millionen
plus 200.000 €) sind einer Meldung von
idea-spektrum (Nr. 9/2009) zufolge definitiv verloren.
Aktualisierung
[13.1.2010] – Wie erst 2010 bekannt wurde, waren die Kirchen in Deutschland weit
intensiver bei der US-Pleite-Bank Lehman Brothers engagiert als bisher
angenommen. Verloren seien demnach auch: 4 Millionen der Versorgungskasse für
evangelische Pfarrer in Dortmund, 21,07 Millionen Euro der Versorgungskasse für
katholische Priester in Köln und eine unbekannte vermutliche Millionen Summe der
Diözese Eichstätt. Auch noch weitere kirchliche Institutionen können betroffen
sein, die bisher geschwiegen haben. Die Kirche klagt. (Evangelisches
Sonntagsblatt Nr. 1, 3.1.2010)
25.9.2008 –
Finanzkrise: Werden
wir von Kriminellen beherrscht? / Prophetenworte gegen Betrüger und
Unterdrücker: Sie werden fallen.
Siehe dazu den Artikel in
focus.de
Sollten Straftaten vorliegen, wäre es dann sinnvoll, den Tätern Milliarden
zu schenken und dabei zu hoffen, dass dann weitere Taten dieser Art in
Zukunft ausbleiben? Oder werden die Täter dann nicht sogar ermuntert, in
leicht veränderter Form weiter zu machen?
Vgl. dazu auch, was der echte Gottesprophet Jeremia
(vgl. zu den Propheten Der Theologe Nr. 20)
einst sagte: "Sie sind doch alle, vom Kleinsten bis zum Größten, nur auf
Gewinn aus; vom [falschen] Propheten bis zum Priester betrügen sie alle. Den
Schaden meines Volkes möchten sie leichthin heilen, indem sie rufen: Heil,
Heil! Aber kein Heil ist da. Schämen müssten sie sich, weil sie Gräuel
verüben. Doch sie schämen sich nicht; Scham ist ihnen unbekannt. Deshalb
müssen sie fallen, wenn die anderen fallen." (Jeremia 6, 13-15a)
Oder der echte Gottesprophet Amos: "Hört dieses Wort, die
ihr die Schwachen verfolgt und die Armen im Land unterdrückt. Ihr sagt: ...
Wir wollen ... das Maß kleiner und den Preis größer machen und die Gewichte
fälschen. Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen, für ein paar Sandalen
die Armen. Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld. Beim Stolz
Jakobs hat der HERR geschworen: Keine ihre Taten werde ich jemals vergessen.
Sollte deshalb die Erde nicht beben, sollten nicht alle ihre Bewohner voll
Trauer sein? Sollte nicht die ganze Erde sich heben wie der Nil, aufgewühlt
sein und sich wieder senken wie der Strom von Ägypten?" (Amos 8, 4-8)
Die Alternative dazu ist: "So spricht der HERR: Sorgt für Recht und
Gerechtigkeit, und rettet den Ausgeplünderten aus der Hand des Gewalttäters
... Hört ihr aber nicht auf diese Worte ... Zum Trümmerhaufen [wird] dann
dieser Palast." (Jeremia 22, 3a.5)
Weitere "prophetische Gottesworte" zur Krise siehe
hier.
31.10.2008 –
Evangelisch-lutherische Kirche verliert nochmals 200.000 Euro / Obere
Amtsträger werden in Deutschland vom Staat bezahlt
–
Nachdem die
Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg schon durch die Pleite von
Lehman Brothers 4,3 Millionen Euro verloren hat, folgte nun ein weiterer Verlust
von 200.000 Euro aufgrund einer Einlage bei der US-Investmentbank Goldman
Sachs, die jetzt in eine sicherere Anlage umgewandelt wurde (nwzonline.de,
Artikel id=1826705).
Der Vatikan hatte schon rechtzeitig vor Beginn der Finanzkrise zahlreiche
"unsichere" Anlagen u. a. in eine Tonne Gold umgewandelt.
Bei dem 4,3 Millionen Euro Verlust handelte es sich kirchlichen Angaben
zufolge "nur" um "Zinsen aus [anderen] kirchlichen Rücklagen",
Höhe unbekannt. Die
Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg zählt zu den kleinsten
evangelischen Kirchen in Deutschland. Die Rücklagen der meisten anderen
evangelischen Kirchen sind folglich um einiges höher.
Siehe dazu auch unsere Meldung
hier.
Bei Spendenaktionen ruft die Kirche immer nur ihre Mitglieder dazu auf,
tastet nie das eigene Vermögen an. Dies wird für die evangelischen und die
katholische Kirche in Deutschland zusammen von Experten auf ca.
500.000.000.000 Euro (500 Milliarden) geschätzt (Carsten Frerk, Finanzen
und Vermögen der Kirchen in Deutschland, Aschaffenburg 2002). Zudem
erhalten die beiden Großkirchen jährlich vom Staat ca. 14,15 Milliarden Euro
staatliche Subventionen und Steuerbefreiungen [2021: ca. 21 Milliarden Euro], soziale Subventionen (noch einmal ca.
45
Milliarden) noch nicht mitgerechnet. So wird z. B. das gesamte obere
Kirchenpersonal (Bischöfe, Weihbischöfe, Domkapitulare, Landesbischöfe,
Kirchenpräsidenten usw.) in beiden Großkirchen in Deutschland vom Staat
bezahlt – entweder direkt wie in Bayern (dort stehen z. B. allein die
Gehälter von 290 römisch-katholischen Würdenträgern auf den staatlichen
Subventionslisten; 2008 dokumentiert u. a. noch unter
arbeitsgemeinschaft-trennung-staat-kirche.de) oder indirekt durch "Pauschalzuschüsse" in anderen
Bundesländern. Und auch für die einfachen Pfarrer und Priester gibt es
staatliche Lohnzuschüsse vom Staat – dazu viele weitere Privilegien (vgl. dazu
stop-kirchensubventionen.de).
2.11.2008 –
Kirche
spendiert Papst-Bruder Konzert für über 150.000 Euro
–
Der 85.
Geburtstag von Papst-Bruder Georg Ratzinger am 15.1.2009 wirft seine Schatten
voraus. Die Feier im Vatikan kostet über 150.000 Euro, wovon das Bistum
Regensburg 100.000 Euro übernimmt, "Gelder
aus Steuermitteln, Mieteinnahmen und Spenden." (focus.de)
Wie wäre es, wenn der Vatikan alle
"guten Katholiken" unter den Musikern bittet, einmal umsonst zu spielen.
Dann könnte man Eintritt verlangen und den Erlös für Not leidende Menschen
oder Tiere spenden. Und zur Feier des Tages (immerhin wird der Papst-Bruder
ja 85, der Papst selbst ist erst 81) schmilzt man von der eben auf den
Finanzmärkten erworbenen Tonne Gold mal 50 kg ab und legt den Gegenwert auf den
Konzert-Erlös oben drauf. Und wenn alles dann nicht nur eine PR-Maßnahme zur
Verbesserung des kirchlichen Images ist, sondern eine Herzensgabe, dann würde
einst der Mühlstein nicht so schwer sein, der einen
irgendwann in den Abgrund zieht.
9.11.2008 –
Spürbare Erhöhung
der Kirchensteuer ab 1.1.2009: Deshalb: Kirchenaustritt jetzt!
Still und heimlich kassieren die Kirchen wieder mit. Ab dem 1.1.2009 wird
die neue Abgeltungssteuer eingeführt, welche die bisherige
Kapitalertragssteuer ersetzt. Auf alle "private Kapitalerträge" kassiert der Staat jetzt 25 %
Abgeltungssteuer plus 5,5 % Solidaritätszuschlag. Der bisher verheimlichte
Skandal: Auf die Abgeltungssteuer wird zusätzlich auch noch Kirchensteuer drauf
geschlagen, also 8 % in Bayern und Baden-Württemberg und 9 % in anderen
Bundesländern. Zusätzlich zu der Kirchensteuer, welche die Kirchen sowieso
schon bekommen.
Deshalb unser Tipp: Kirchenaustritt jetzt!
Alle Einzelheiten unter:
kirchenaustritt.de
25.12. / 26.12.2008 –
"Weh euch Reichen!"
(Jesus) – Die etwas andere Weihnachtserfahrung: Papst und Bischöfe kommen nicht
durchs Nadelöhr – "Weh euch Reichen!" ruft Jesus (Lukas 6,24).
"Weh euch, die ihr jetzt satt seid! Denn ihr werdet hungern!" (V. 25)
Worte aus der Vollmacht. Und: "Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein
Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes komme" (Lukas 18, 25).
Seit Jahrzehnten verniedlichen die großen Kirchen das gewaltige
Weihnachtsgeschehen und ziehen dem später erwachsen gewordenen Jesuskind einen
Zahn nach dem anderen.
In diesem Jahr konnte man jedoch nicht anders als die Praktiken, die in die
Finanzkrise führten, zu kritisieren, nachdem ein Bischof sich z. B. noch zu
Jahresanfang, also bevor die Krise offenkundig wurde, gegen die Begrenzung von
Managergehältern aussprach (siehe hier).
Doch ob der Papst redet (spiegel.de)
oder die Bischöfe
– alles bleibt letztlich kraftlos, blass und unverbindlich.
Heribert Prantl, ein Journalist der Süddeutschen Zeitung, ist nur einer,
der den Theologen ein großes Stück voraus ist, wenn er z. B. schreibt: "Von
Jesaja bis Maleachi haben die Propheten Wirtschaftskriminalität und Korruption
angeprangert, Gott als den Gott der Armen und der kleinen Leute verkündet und
die Verlogenheit eines Kults angeprangert, der Gott benutzt, aber nicht ehrt.
´Ich hasse eure Feste, ich kann eure Feiern nicht riechen, eure fetten
Heilsopfer will ich nicht sehen, euer Harfenspiel nicht hören.` Feiern
angesichts schreiender Ungerechtigkeit empfindet der Prophet Amos als
gotteslästerlich. Vor dem Feiern kommt anderes: ´Das Recht ströme wie Wasser,
die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach`. Das ist eine zornige, strenge
und tröstliche Weihnachtsbotschaft. Darin steckt das innere Feuer für eine
bessere Lebensordnung." (sueddeutsche.de unter anderem unter der
Artikel-Nr. 907/452610)
In den Kirchen hört man solches in der Regel nicht oder nur unverbindlich allgemein oder bis
zur Unkenntlichkeit verharmlost. Die Bischöfe stehen derweil mit ihren feinen
Gewändern, teuren Ringen, hohen Mützen und goldenen Krummstäben vor dem
Nadelöhr. Im Gepäck hat jeder einen Teil des milliardenschweren Vermögens seiner
Kirche: ein paar Goldbarren, Immobilienbriefe und Wertpapiere aller Art, hinzu
genügend Schweizer Franken. "Für eine andere Zeit", so rechtfertigen sich
zur Verblüffung der Umstehenden
einige der Würdenträger, damit die Kirche dann, wenn es so weit sei, etwas geben
könne.
Doch diese Zeit hat schon lange begonnen. Täglich klopfen Frauen, die im neunten
Monat schwanger sind wie Maria, an die schweren Tore der Kirche. Oder Kinder,
die etwas anderen brauchen als einen kirchlichen Segen oder ein paar Almosen aus
dem Topf der staatlichen Subventionen. Und so stehen die Amtsträger ratlos vorm Nadelöhr
und kommen nicht durch – auch wenn man schweren Herzens ein paar Goldbarren
zurücklässt oder den Spitzhut abnimmt oder erst den Krummstab durchwirft, um dann
hinterher kriechen zu wollen. Es geht nicht. Auch der Bauch ist bei manchem
ein
großes Hindernis.
In viele Einzelteile verpackt steht auch der Stuhl Petri vor dem
Nadelöhr, doch nicht einmal die einzelnen Stücke passen durch. Man müsste ihn
weiter zersägen und zu Kleinholz schreddern, doch dann würde man ihn hinter dem
Nadelöhr nicht mehr wieder zusammenbauen können. Und so stellen sich die
Würdenträger vor das Nadelöhr und fangen an
zu predigen, die Hostie zu verteilen und zu beten, dass das Nadelöhr sich
vergrößere. Doch da können sie lange warten.
Und so bewahrheitet sich in diesen Tagen einmal mehr das Wort des Jesus von
Nazareth: "Weh euch Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das
Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr geht nicht hinein und die
hineinwollen, lasst ihr nicht hineingehen."
(Matthäus 23, 13)
2009
8.1./ 1.4.2009 –
Persönliche Tragödie: Bibelgläubiger Unternehmer
und Spekulant kapitulierte und ließ sich von Zug überrollen – Der
grausame Selbstmord des evangelisch-lutherischen Milliardärs Adolf Merckle (74) hat
viele Menschen erschüttert. Nach dem Forbes-Magazin (3/2008) war Adolf
Merckle mit einem Vermögen vom umgerechnet 9,2 Milliarden Dollar der fünfreichste Deutsche.
Im Jahr 2006 erhielt er das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, war zudem
Träger des Sächsischen Verdienstordens und Ehrendoktor sowie Ehrensenator
der Universitäten Tübingen und Ulm. Doch seine Arbeit war umstritten. So hat z. B. das Manager-Magazin unter dem Titel Der Pate von
Blaubeuren im Jahr 2003 einen kritischen Artikel über ihn und seine Firmen
veröffentlichte
(manager-magazin.de,
14.1.2004).
Dort wird jedoch nicht berücksichtigt, was Merckle dann mit den Gewinnen
tat.
Schließlich hatte sich Adolf Merckle vor allem mit VW-Aktien
verzockt, denn er hatte mit so genannten Put-Options-Risiko-Papieren auf den Kursverfall
dieser Aktie spekuliert. Doch die Aktie schoss aufgrund des Verhaltens der
Porsche-Manager stattdessen in die Höhe,
erreichte in kurzer Zeit Wertsteigerungen von bis zu 300 %
(stern.de,
29.10.2008). Adolf Merckle hatte
nun an der Börse seinen "Meister" gefunden und dort nun ein Vermögen verloren.
Insgesamt war von ca.
eine Milliarde Euro die Rede. Und hier kennt der "Gott Mammon" nun einmal keine
Gnade. Die Folge: Merckles Unternehmens-Imperium geriet ins Wanken
(weltweit 100.000 Angestellte), die
Pharmazie-Firma "ratiopharm" musste jetzt von seinen Söhnen verkauft werden.
Nach Angaben seiner Witwe habe ihm deshalb zugesetzt, dass er sein Versprechen
an seine Mitarbeiter, dass niemand entlassen werde, deshalb nicht habe halten
können, da er sehr um sie besorgt war.
Adolf
Merckle sorgte auch für Aufsehen, als er z. B. zu Jahresbeginn 2004 allen 2200
Mitarbeitern von "ratiopharm" in Ulm ein Buch schenkte, in dem für jeden Tag zwei Bibelverse abgedruckt
sind, so genannte "Losungen". Und bei anderer Gelegenheit hatte er auch ein Buch mit evangelischen Inhalten
des Journalisten und EKD-Synodalen Peter Hahne verschenkt, der unter anderem dem
Sühneopfer-Glauben anhing, mit dem
das System Baal den christlichen Glauben verfälscht hatte.
Die "Losungen", so das Anschreiben
zum Geschenk im Jahr 2004, "helfen gegen Angst und
Hoffnungslosigkeit und geben Halt in der Unbeständigkeit des Alltags" (epd,
10.1.2004). Doch es gab keinen Bibelvers, der den evangelischen Milliardär
von seiner furchtbaren Tat abbringen konnte. Seine Leiche war "völlig
verstümmelt" (Bild, 8.1.2009). Vielleicht hätte es Adolf
Merckle geholfen,
wenn die Kirche nicht die Lehre von der Reinkarnation, vom Sinn der Lebensschule
Erde und das Wissen, dass es keine Zufälle gibt, aus der christlichen
Botschaft heraus gestrichen und diese damit verfälscht hätte (siehe dazu Der
Theologe Nr. 2).
Vgl. dazu auch Der Theologe Nr. 8
– Wie der Teufel in der Bibel hauste.
13.10. /
15.10.2009 –
Die Höllenfahrt der Menschheit wird immer schneller: Noch nie
gab es mehr Hungersnot auf diesem Planeten und noch nie gab es solche
Spitzengehälter
– Alles spitzt sich in den "letzten Tagen" dieser Zivilisation dramatisch zu. Z.
B. war der Gegensatz zwischen Hyper-Super-Reichen und Hungertoten, wofür
Politiker, Wirtschaftler und auch Kirchen in die Verantwortung tragen, noch nie
so krass wie im Jahr 2009. Folgende beiden Nachrichten wurden am 13.10.2009
zeitgleich verbreitet:
1) Mehr als eine Milliarde Menschen hungern und verhungern elendiglich –
spiegel.de
2) US-Banker mit neuen Rekord-Gehältern –
Auch staatsfinanzierte Banken erhöhen die Einkommen der Bosse um teilweise 20
%. Damit werden die Gehälter des bisherigen Gehalts-Rekordjahres 2007 um 10 %
übertroffen zu einem neuen Rekordjahr 2009 –
welt.de
Anstatt dass der Staat also dem Hungernden Brot
gibt, schenkt der dem Superreichen noch mehr Geld. Und das betrifft sicher nicht
nur die USA.
Spiegel online schreibt: "An der Wallstreet werden Rekordvergütungen
ausgezahlt, in Europa klagen Investmentbanker zu Dutzenden ihre Boni für das
Katastrophenjahr 2008 ein. In den Geldinstituten werden den Kunden
hemmungslos Zertifikate aufgeschwatzt – als hätte es die Finanzkrise nie
gegeben" (15.10.2009). Und die Politiker und Kirchenführer tun nichts
dagegen und schleichen sich insgeheim auch mit ins Boot der Superreichen und
Mächtigen, von wo man das Boot der Bettelarmen allmählich abzukoppeln
versucht. Doch die Bettelarmen können noch schwimmen, und ihre Wut wächst
...
4.12.2009 –
Evangelische
Diakonie: Bonuszahlungen und hohe Abfindungen für Manager sowie eigene
Zeitarbeitsfirma, um Lohnkosten für Angestellte und Arbeiter nach unten
drücken zu können
– Die Boni-Praktiken bei den Bankern schufen auch bei manchen Kirchenbossen
Begehrlichkeiten. Nun kam heraus: Die evangelisch-lutherischen Rummelsberger
Anstalten bei Nürnberg zahlten Sonderboni für Kirchenmanager und in
einem Fall eine für kirchliche Verhältnisse stattliche Abfindung für
einen Manager in Höhe von 450.000,00 Euro, weil sich offenbar zwei Bosse
nicht verstanden. Auf der anderen Seite werden die evangelischen
Kirchenmitglieder immer wieder zu Spenden für Rummelsberg gebeten,
teils mit Spendendosen, mit denen Kinder von Tür zu Tür ziehen. Und
um die Lohnkosten im unteren Lohnbereich weiter drücken zu können, hat die
Rummelsberger Einrichtung der Evangelisch-Lutherischen Kirche auch eine
eigene Zeitarbeitsfirma gegründet, die Arbeitskräfte für die Diakonie zu
"Dumping-Löhnen" "entleiht" anstatt die Menschen in einem ordentlichen
Arbeitsverhältnis zu beschäftigen.
Erst vor kurzem gerieten die Evangelischen Einrichtungen von Rummelsberg in
die Schlagzeilen. Der
leitende Ratsvorsitzende, ein evangelisch-lutherischer Pfarrer, musste wegen
gewalttätiger sexueller Missbrauchs-"Experimente" mit Diakonen-Schülern
gehen. Auch hier kam jetzt heraus, dass Ratsvorsitzender Karl Heinz
Bierlein zusätzlich
zu seinem Spitzengehalt noch eine weitere monatliche Zahlung in Höhe von
2.000 Euro erhalten hat, wovon die Aufsichtsgremien nichts wussten. "Vertrauen dahin", schreiben die Nürnberger Nachrichten am
30.11.2009, nn-online.de.
Aktualisierung: Der Nachfolger von Direktor Karl Heinz
Bierlein in Rummelsberg, Rektor Wolfgang Bub, "wirft" nach ca. einem Jahr
bereits "hin". Einiges sei geschehen, "was für mich jenseits der Grenze des
Zumutbaren lag" (Süddeutsche Zeitung, 9.12.2009). In dem
Diakoniewerk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern mit 6100
Beschäftigten wird "mit harten Bandagen um die Richtung gekämpft".
12.12.2009 –
"Mehr als eine Tonne
Gold" in der Vatikanbank oder zig Tausende von Tonnen?
–
Die Rheinpfalz schreibt am 28.11.2009, zu Beginn der diesjährigen Adventszeit:
"Die Vatikanbank ist einer der geheimsten Einrichtungen der Weltfinanz. Sie
veröffentlicht keinerlei Bilanz, unterstellt sich keinen internationalen
Kontrollen und ist – mitten in Italien – so etwas wie ein Steuerparadies. Ihr
Vermögen wird auf fünf Milliarden Euro geschätzt; außerdem liegt in ihren
Tresoren angeblich mehr als eine Tonne Gold". Allerdings ist das die
niedrigste bekannteste Schätzung. Andere Hochrechnungen gehen von
Tausenden von Tonnen aus.
Zudem gerät die Vatikanbank wieder
wegen des Vorwurfs in die Schlagzeilen, dass dort in großem Stil
Gelder der Mafia gewaschen
wurden.
25.12.2009 –
Über 20 % der
Immobilien Italiens gehören der Kirche
– "´20
bis 22 Prozent der Immobilien in Italien gehören der Kirche`, zitierte die
Wirtschaftszeitschrift ´Il Mondo` vor zwei Jahren den Fachmann Franco Alemani
von der Gruppe Re, die Mönche und Ordensschwestern bei ihren
Immobiliengeschäften berät." Und die Kirche ist von der Immobiliensteuer befreit,
die andere zahlen müssen.
Lesen Sie
mehr im Handelsblatt. (22.12.2009;
handelsblatt.com)
Mehr dort auch zu den Machenschaften der Vatikanbank
IOR ("Institut für gute Werke"). Wirtschaftsprofessor Prof. Dr. Mario Comana
erklärt, dass es "nichts Vergleichbares in der westlichen Welt gibt ..."
und dass es
"außerhalb jeder Kontrolle" agiert.
Das Handelsblatt weiter: "Auch der letzte Papst, der beim IOR aufräumen
wollte, Johannes Paul I., überlebte nur 33 Tage im Amt. Nur einen Tag nach der
Ankündigung, die Führungsriege zu entmachten, starb er am 28. September 1978
unter merkwürdigen Umständen." Und die Nonne, welche die Leiche fand,
verpflichtete sich zu "lebenslangem Stillschweigen" (sie wird wissen, was sonst
passiert).
Prof. Dr. Massimo Teodori bezeichnete die Vatikanbank als "eines der größten
Zentren der finanziellen Kriminalität Italiens zwischen den 70er-Jahren und den
90er-Jahren".
Und heute? Neue Details enthüllte zuletzt das Testament des verstorbenen Renato
Dardozzi, einem Insider der Finanzen des Vatikans. "Zu Lebzeiten wollte sich
Dardozzi wohl nicht mit dem IOR anlegen, das er eigentlich beaufsichtigen
sollte."
Lesen Sie auch:
Der Betrugs-Bankrott der Banco
Ambrosiano und das IOR – Roberto Calvi, der "Bankier Gottes", hängt tot unter
der Brücke der Barmherzigen Brüder in London.
2010
26.3.2010 –
Finanzskandale im Vatikan
– "Für
Aufregung in der katholischen Kirche hat das Buch Vatikan AG bei seinem
Erscheinen im Mai 2009 gesorgt. In italienischen
Medien sei das Buch, das Finanz- und Politskandale des Vatikan samt
Verbindungen zur Mafia aufdeckt, allerdings kaum beachtet worden, obwohl es
im Oktober 2009 das meistverkaufte Sachbuch Italiens
war, meinte Autor Gianliugi Nuzzi am Mittwoch anlässlich der Buchpräsentation in
Wien. ´In Italien gibt es eine Selbstzensur in
der Presse, die erschreckend ist.`" (Der Standard, 25.3.2010)
6.4.2010 –
"Der geheime
Milliardenschatz der Kirche"
– Lesen Sie
spiegel.de
Allein zum Kapitalvermögen heißt es dazu: "Eines zumindest lässt sich
sagen: Beide Kirchen – die katholische und die evangelische – haben laut
[Carsten] Frerk [Buch "Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland]
zuletzt 1993 gesammelt Einnahmen von 2,6 Milliarden Euro aus Kapitalvermögen
offen gelegt. Legt man eine Verzinsung von fünf Prozent zugrunde, so ergibt
sich daraus ein Kapitalvermögen von rund 52 Milliarden Euro. Dabei
waren die Vermögen der Wohlfahrtsverbände, Hilfs- und Missionswerke noch
nicht eingerechnet."
Das ist aber nur das bloße Kapitalvermögen und das war schon 1993, also vor
17 Jahren. Hinzu kommt ein unermessliches und x-faches Vermögen an
Immobilien und Kunstschätzen.
Alleine die beiden Großkirchen in Deutschland könnten mit einem Mal die
Hungersnot in der Welt wenigstens für ein Jahr beenden, denn dafür
bräuchte es nur 20 Milliarden Euro. Doch von dort kommt nichts. Man ruft
immer nur die Gläubigen zum Spenden auf. Das eigene Milliardenvermögen wird
nicht angetastet. Außerdem besitzt die Kirche noch Tonnen an Gold.
Und hinzu kommen Jahr für Jahr weitere Milliarden des Staates für
Priesterausbildung, Bischofsgehälter usw. Der Bürger mit seinen
Steuergeldern muss also auch noch die steinreichen Großkirchen
subventionieren (vgl. dazu auch stop-kirchensubventionen.de,
sowie reichtum_der_kirche_ist_blutgeld.htm).
Und das, obwohl die Bischöfe und Priester nichts erwirtschaften. Es sind
letztlich alles dem Volk weg genommene Gelder, die der Kirche ein Leben in
Reichtum und Luxus ermöglichen.
1.5.2010 –
Geldverschwendung,
Selbstherrlichkeit und Missachtung der Laien: Katholiken fordern Rücktritt
von Bischof Wilhelm Schraml
– Mehr dazu war zu lesen bei sueddeutsche.de
unter anderem unter der Artikel Nr. 901/510026
4.5.2010 –
Worauf es der Kirche ankommt: Wer nicht mehr zahlen will, ist kein Katholik mehr
– Oder anders formuliert: Nur wer weiter bezahlt, bleibt Katholik. Denn wer beim
staatlichen Standesamt oder Amtsgericht aus der römisch-katholischen
Körperschaft des öffentlichen Rechts austritt, ist kein Katholik mehr. Wer also
die Kirchensteuer nicht bezahlen will, wird automatisch auch aus der
Glaubensgemeinschaft der Kirche ausgeschlossen (einschließlich angeblich ewiger
Hölle) – selbst wenn er Millionen spenden würde. Allein dies entlarvt einmal
mehr das System der Kirche.
Zum Urteil der staatlichen Gerichte (wie immer) zugunsten der Kirche erschien
vom Verwaltungsgericht Mannheim unter vghmannheim.de eine Seite u. a.
unter der Artikel Nr. ROOT=1153033
10.5.2010 –
Viel Geld: Die Kirche
räumt knallhart ab
– Das Magazin Panorama deckt auf, wie die
Kirche die Bürger maßlos ausnimmt, zusätzlich zu den "üblichen" Kirchensteuern,
den staatlichen Milliardensubventionen für Bischofsgehälter und vieles mehr, der
teilweisen staatlichen Komplettfinanzierung kirchlicher Sozialdienste (während
die Kirche dort jedoch das Sagen hat) und dem massiven
Erwartungsdruck nach viel Geld, den die Kirchenvertreter gegenüber allen
Kommunen ausüben. Dazu die Beispiele 2 und 3. Beispiel 1 zeigt, wie
Kirchenmitglieder im kommunalen Amt ihrer Kirche helfen, die Mitglieder im
Kirchenpferch zu halten.
Beispiel 1: Kirchengebundene Politiker und Beamte setzen die
Kirchenaustrittsgebühr bei ihrem Standesamt bewusst übermäßig hoch an, um austrittswillige Bürger
vom Kirchenaustritt abzuschrecken. Die 50 oder 60 Euro Gebühr kann man am
ehesten als eine Gemeinheit bezeichnen, vor allem gegenüber Geringverdienern.
Ein handfester Skandal ist jedoch folgendes:
Beispiel 2: Die Kirche erkennt Austritte
in der DDR teilweise wegen angeblichen Formfehlern nicht an. Obwohl es
evangelische Pfarrer waren, welche die früheren Mitglieder nicht korrekt
informierten, liegt die Beweispflicht für den Austritt beim Bürger. Nicht die
Kirche muss also beweisen, dass der Bürger bei ihr noch Mitglied ist. Sondern der
Bürger muss beweisen, dass er ausgetreten ist. Die kirchliche Knute ist das
Taufregister. Durch diesen Eintrag werden in der Regel Säuglinge zu späteren
Steuerzahlern gemacht. Kann der Ausgetretene seinen
Austritt nicht nachweisen, weil er z. B. seinem damaligen Pfarrer vertraute, werden
massive Geld-Nachforderungen über Jahre erhoben. Denn die Kirche weigert
sich zunächst, bei einem Austritt den Eintrag im Taufregister zu streichen und
nimmt dann später eben diesen Eintrag in ihrem Taufregister als Beweis,
um ihre Geldforderungen zu begründen. Im gezeigten Beispiel eine
fünfstellige Summe. Die evangelische Kirche findet das richtig und besteht
knallhart auf ihrer Steuerforderung.
Deshalb: Lassen Sie sich Ihren Kirchenaustritt amtlich bestätigen und bewahren
Sie das Dokument genauso sorgfältig auf wie Ihre Geburtsurkunde. Sonst könnten
auch Ihnen massive kirchliche Forderungen drohen, z. B. nach einem Umzug, sobald
ein neues Finanzamt für Sie zuständig ist. Die Kirche lässt Sie niemals
freiwillig frei und
sie weigert sich bis heute, Sie aus dem Taufregister zu streichen, selbst wenn
Sie das verlangen. Hier gibt es
mittlerweile aber immer mehr Bürger,
die sich
gegen diese unrechtmäßigen Praktiken der Kirche wehren. Denn die Taufregister
werden gelegentlich von Kirchenbeamten durchforstet, um Leute darin zu finden, die man
nachträglich zur
Kasse bitten kann, weil sie ihren Austritt nicht nachweisen können.
Beispiel 3: Ein Bürger ohne Kirchen-Konfession muss in vielen
Bundesländern auch für seinen konfessionell noch gebundenen Ehepartner
Kirchensteuer bezahlen (das so genannte "besondere Kirchgeld"), wenn dieser
weniger verdient als er. Die Kirche findet das in Ordnung. Wenn er seinen
Partner liebe, werde er auch der Kirche das Geld bezahlen, so ein
Kirchensprecher.
Leider ist der Beitrag unter daserste.ndr.de u. a. unter der Artikel-Nr. panorama462.html nicht mehr einsehbar.
Zu all´ dem ist zu sagen: Die Schlange giftet und dreht sich, wie sie
will. Immer mehr Menschen befolgen jedoch die Worte des Propheten Johannes über die
Hure Babylon, ein Bild für die Kirche in der "Endzeit":
"Tretet aus von ihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig
werdet ihrer Sünden und nichts empfanget von ihren Plagen." (Bibel,
Offenbarung 18, 4)
14.5.2010 –
Gigantisches Defizit
der deutschen Kommunen – Einer der Gründe: die Kirche
– Noch nie hatten die deutschen Städte und
Gemeinden in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ein solches
gigantisches Defizit wie 2010. In diesem Jahr wird das bisherige
Rekord-Defizit-Jahr von 2003 noch einmal verdoppelt.
Den Städten und Gemeinden fehlen 15 Milliarden Euro. Dies entspricht etwa der
Summe, mit denen der Staat jährlich die beiden Großkirchen subventioniert (für
Bischofsgehälter, Priesterausbildung, Kirchenrenovierungen usw.), zusätzlich zu
den Subventionen für ihre sozialen Dienstleistungen, die nochmals extra vom
Staat bezahlt werden (vgl.
stop-kirchensubventionen.de). Das Defizit der Kommunen
könnte also ausgeglichen werden, wenn der Staat die Kirchensubventionierung
beendet.
Die beiden Amtskirchen sind auf vielfache Weise eine der Gründe dafür, warum die
Kommunen überhaupt so hoch verschuldet sind. Denn die Kirchen kassieren seit 200 Jahren jährlich
"Entschädigungen" für einzelne Enteignungen ihres früheren zusammen geraubten
Besitzes, und einen Teil davon zahlen jährlich
die Kommunen. Diese Zahlungen an die Kirche
wurden im 20. Jahrhundert durch die Konkordate und Staatsverträge aller
deutschen Bundesländer mit den beiden Großkirchen festgeschrieben und addieren
sich auch im 21. Jahrhundert jährlich auf zig Milliarden Euro, obwohl die
Zahlungen schon durch die Verfassungsgebote von 1919 (Weimarer
Reichsverfassung) und 1949 (Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland) beendet werden
sollten.
So trägt ein Großteil der hoch verschuldeten Städte und Gemeinden seit ca. 1810
die so genannte "Baulast" für die Kirchen. Das heißt: Wenn die Kirche für
eine halbe Million Euro renoviert wird, dann zahlen das nicht etwa die Kirche
und ihre Gläubigen, sondern die politische Gemeinde muss bezahlen, wenn sie die
"Baulast" hat, egal, ob sie dafür in ihrem Haushalt Geld hat oder nicht. Die
Kirche verlangt das Geld und die Gemeinde muss es aufgrund der 200 Jahre alten
Verträge zahlen – aus den Steuern und Abgaben aller Bürger, nicht nur der
konfessionellen.
Denn die kirchenabhängigen Politiker von CDU, CSU, SPD, FDP und GRÜNEN weigern
sich beharrlich, die verfassungswidrigen Staatsverträge und Konkordate mit den
Großkirchen (welche der Kirche viele Rechte zugestehen, wie sie den
Staat faktisch ausnehmen können) zu kündigen, und sie lassen sich lieber auf den
Kirchentagen von den restlichen Gläubigen feiern und hofieren.
Und bittet eine politische Gemeinde doch einmal die Kirche um "Gnade" und um eine
Ablösung der Zahlungen, wie es die Weimarer Reichsverfassung und das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland
vorschreiben, dann fordert die Kirche für die Ablösung eine hohe neue "Entschädigung".
In Karlstadt in Bayern verlangte die Kirche z. B. 1997 eine staatliche Vorauszahlung für die nächsten 25
Jahre, dann würde die Kirche nach 26 Jahren nichts mehr wollen. Da verarmte
Kommunen aber eine Vorauszahlung für 25 Jahre schlicht nicht aufbringen können,
ist es ihnen gar nicht möglich, die Zahlungen an die Kirche auf diese Weise zu beenden und
man zahlt deshalb notgedrungen endlos jährlich weiter.
Dabei muss in dem genannten Beispiel die Stadt auch für eine Pfarrstelle
bezahlen, die es zwar 1810 gab, aber seit 1984 gar nicht mehr gibt. Doch die Kirche
kannte keine Gnade und forderte aufgrund der seit Jahrhunderten üblichen
"Observanz" (= Gewohnheitsrecht) von der Stadt auch weiter das
Geld für einen
kirchlichen Dienst ein, den es also gar nicht mehr gibt. Das ist eben die
Tradition. Es ist weiter so ähnlich wie im Mittelalter und wer weiß, ob dann die Kirche in
25 Jahren wirklich Ruhe geben würde.
Denn zu den verfassungswidrigen "Zahlungsverpflichtungen" der
Kommunen an die Kirche kommen noch die unübersehbaren freiwilligen Zahlungen
hinzu, weil sich eine Mehrheit von Gemeinde- und Stadträten, die teilweise identisch mit den
Kirchenvorständen sind, den Bitten der Kirche um weiteres Geld nicht
"verschließen" möchten.
So mancher Bürger ist erst aufgewacht, als er hörte, dass Bischof Walter Mixa
nicht etwa von der Kirchensteuer bezahlt wurde, sondern vom Staat, wie alle
anderen Bischöfe auch. Aber nicht nur er saugte an den Zitzen des Staates. Auch
die Leiter der mittlerweile berüchtigten bischöflichen Knabenseminare werden vom
Staat bezahlt und unzählige Hochwürden mehr. Oder wissen Sie z. B.,
was ein katholischer "Dignitär" ist bzw. eine "Dignität" und was er so
tut? Nein? Müssen Sie auch nicht. Aber Sie bezahlen ihn, von Ihren
Steuern. Das sollten Sie wenigstens wissen.
Und der einfache Politiker vor Ort kann dagegen nichts machen, da die führenden
Politiker von CDU, CSU, SPD und
FDP nach dem Krieg und die kirchenabhängigen Politiker vor dem Krieg den Staat teilweise an die
Kirche ausgeliefert haben. Wie ist das geschehen? Indem sie der Kirche in den besagten
Konkordaten und Verträgen zugesichert haben, dass der pausenlose staatliche
Geldregen für die Kirche nur mit kirchlicher Zustimmung verändert werden dürfe
– völlig unabhängig, wie es dem Staat finanziell geht.
Im 21. Jahrhundert wird
es jedoch Zeit, diese "Verträge" endlich als sittenwidrig und als staatsschädigend
und für null und nichtig zu erklären. Auch wenn die letzten derartigen
Knebel-Verträge erst in den 90er-Jahren in den Bundesländern der ehemaligen DDR
abgeschlossen wurden, oftmals von kirchenabhängigen Politikern, die aus dem Westen
Deutschlands in den Osten gezogen waren. Doch wie gesagt: Viele Politiker sitzen
gleichzeitig auf
den Kirchentagen oder in den Kirchengremien und lassen die politischen Gemeinden
offenbar lieber
pleite gehen als das Verfassungsgebot wenigstens 91 Jahre später (1919-2010) zu erfüllen und die Milliardenzahlungen an
die Kirche endlich zu beenden.
25.5.2010 –
"Neue Beweise: Die
üblen Machenschaften der Vatikanbank"
– Einer der Hauptverbrecher, Erzbischof Paul Marcinkus, wörtlich: "Man kann die
Kirche nicht mit Ave Marias führen". Er wurde im Vatikanstaat vor dem
Zugriff der
italienischen Justiz und Polizei geschützt. Leider ist der Artikel im Handelsblatt
u.a. unter der Artikel-Nr. b=2587525 nicht mehr einsehbar.
26.5.2010 –
Der achte oder
neunte Verbrecher im Priestertalar in Würzburg
(vgl.
hier):
Pfarrer veruntreute eine Millionen Euro:
"Ein ehemaliger
katholischer Priester aus Unterfranken soll als früherer Gemeindepfarrer rund
eine Million Euro Kirchen- und Spendengelder veruntreut haben" (bild.de,
17.5.2010). So hieß es zuerst. Dann musste die Summe auf vorläufig 1,5
Millionen Euro hoch gesetzt werden. Dann war es wieder "nur" eine Million. Der Priester wurde
in ein Kloster abgeschoben. In seiner
Wohnung wurden in mehreren
Geldverstecken des
Würdenträgers ein sechsstelliger Betrag gefunden (abendzeitung.de, 26.5.2010). Das
Doppelleben des Pfarrers aus
Karlstadt sowie die genaue Herkunft und die Verausgabung der Gelder sorgt
derzeit für große Irritationen in der unterfränkischen Kleinstadt.
Offenbar schwamm die Kirche so massiv im Geld, dass keinem das Fehlen
der einen Million + x auffiel. Erst
das Finanzamt brachte den Stein ins Rollen. Ausgerechnet Karlstadt ist bereits Schauplatz eines Dauer-Finanzskandals, da der
Staat dort der Kirche Leistungen bezahlen muss, welche diese überhaupt nicht
erbringt. Zumindest war dies bis vor kurzem noch so. Mehr dazu
hier.
13.6.2010 –
Neue Finanzskandale der katholischen Kirche in Deutschland / Die geheimen
Milliarden des "Bischöflichen Stuhls" / Katholische Kirche in Deutschland hat
ca. 50 Milliarden Euro allein an Barem
– Im bayerischen Karlstadt entwendet der Dorfpfarrer im Laufe der Zeit eine Million Euro und
versteckt die Scheine im Pfarrhaus. Im Bistum Münster sind 30 (!)
Schwarzgeld-Konten eines leitenden Priesters aufgeflogen, im Bistum Limburg
entwendete der Leiter der bischöflichen Finanzverwaltung fünf Millionen Euro und
im Bistum Magdeburg wurden bei dubiosen Finanztransaktionen 40 Millionen Euro
verbrannt, unter anderem durch Investitionen der katholischen Kirche in
gentechnische Anlagen. "Durch solche Betrugsfälle gibt es nun Einblick in die
geheimen Kassen der katholischen Bistümer, die große Teile ihres Vermögens
jeweils in einem so genannten Bischöflichen Stuhl verbergen. Auf eine
Spiegel-Umfrage nach dem Vermögenshaushalt des Bischöflichen Stuhls verweigerten
25 von 27 katholischen Bistümern die Auskunft". Nach Recherchen des
Kirchenfinanzexperten Dr. Carsten Frerk jongliert allein die katholische Kirche in
Deutschland mit 50 Milliarden Euro Bargeld (spiegel.de, 12.6.2010).
Zusätzlich steckt ihr die Bundesrepublik Deutschland noch pro Jahr über sieben
Milliarden Euro zu, z. B. für Gehälter von kirchlichen Obrigkeiten, doch bei den
einfachen Bürgern wird gespart. Und die Politiker weigern sich, bei der Kirche
auch nur einen Cent anzutasten. Und die meisten Bürger zahlen zudem weiter
Kirchensteuer ohne Ende, weil sie von der Kirche im Hinblick auf das spätere
Seelenheil eingeschüchtert werden. Deshalb sei hier einmal klar gesagt: Der
Kirchenaustritt ist ein wichtiger Schritt näher zu Gott.
21.6.2010 –
"Prunksucht,
Diebstahl, undurchsichtige Kassen: Die katholische Kirche wird von Finanzaffären
erschüttert. Während an der Basis gespart werden muss, bleibt manchen Bischöfen
kaum ein Wunsch unerfüllt".
So Spiegel online am 14.6.2010 unter der Überschrift Geheime
Parallelwelt. Der Hintergrund: Die beiden deutschen Großkirchen werden
jährlich mit Milliarden Euro vom deutschen Staat = Steuerzahler bezahlt.
Gehälter von Bischöfen, Dignitären, leitenden Knabenerziehern, Ausbildung von
Priestern, neuer Goldüberzug in der Kirche – alles zahlen wir. Sogar für Pfarrstellen, die es gar nicht mehr
gibt. Die Kirche pocht hier z. B. auf dem Gewohnheitsrecht, seit über 200 Jahren
auch dafür Staatsgelder verschlingen zu können (siehe
dotationen_gemeinden).
Lesen Sie mehr bei
spiegel.de.
6.9.2010 –
Kirche
verlangt von Rentner Kirchengrundsteuer. Nach Weigerung Konto gepfändet
–
Wussten Sie schon, dass man in Deutschland nicht nur Kirchensteuer bezahlen
muss, sondern sogar Kirchengrundsteuer, und zwar für eigenen Grund und Boden und
nicht etwa für Grund, welcher der Kirche gehört. So verlangt die
Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern z. B. von ihren Mitgliedern nicht nur
Kirchensteuer auf deren Einkommen, sondern auch eine Kirchengrundsteuer auf
land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz. Weil ein 79-jähriger Rentner sich
irgendwann weigerte, der Kirche weiterhin diesen Betrag zu zahlen, weil er ja
schon an die Gemeinde Grundsteuer für seinen kleinen Besitz zahlen müsse,
erschien zunächst der Gerichtsvollzieher, um die Kirchengrundsteuer bei ihm
einzutreiben. Nachdem dieser aber niemanden antraf, wurde der Betrag jetzt von
seinem Bankkonto gepfändet (Mainpost, 1.9.2010). Der Rentner trat jetzt
aus der Kirche aus.
2011
10.4.2011 –
Schweiz: Firmen müssen Abermillionen an katholischer und evangelischer
Kirchensteuern zahlen, auch wenn ausschließlich Atheisten und Konfessionslose
dort arbeiten – Wann beenden wirklich neutrale Gerichte endlich das Mittelalter
in Europa?
–
"18 Kantone verlangen von juristischen
Personen Kirchensteuern. So auch der Kanton Schwyz ... Jetzt hat ein
Informatiker in Strassburg beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte
Beschwerde gegen die Schweiz erhoben, wie er den Medien am Mittwoch mitteilen liess. Der Inhaber der Firma ist ein nach eigenen Angaben konfessionsloser
Atheist. Das Bundesgericht wies die Beschwerde der Firma im vergangenen
September ab. Die Richter in Lausanne verwiesen auf die seit 130 Jahren
geltende Rechtsprechung, wonach die Erhebung von Kirchensteuern bei Firmen
die Religionsfreiheit nicht verletze. Der Beschwerdeführer erachte es als
«eklatantes Unrecht und eine Verletzung seiner Religionsfreiheit, wenn er über
seine Firma die katholische und evangelische Kirche finanzieren» müsse. Die
Kirchensteuer für Unternehmen ... stelle ein krasses Unrecht dar und sei ein
Relikt aus dem finsteren Mittelalter. Wenn die Religionsfreiheit gelte,
müsse es eine Selbstverständlichkeit sein, dass Kirchen nur von ihren
Mitgliedern Beiträge erheben dürfen ..." (Luzerner Zeitung, 6.4.2011)
Auch in Deutschland regiert noch das finstere Mittelalter, und es wird
durch den staatlich finanzierten Papstbesuch mit seinen Eucharistiefeiern,
Vigilen, Marienloben usw. noch ein Stück finsterer.
Während kleinere Gemeinschaften durch die Finanzrechtssprechung vielfach auch
finanziell schikaniert werden, wird der katholischen und der evangelischen
Kirche das Geld vorne und hinten rein gesteckt, fast 15 Milliarden Euro im Jahr
an staatlichen Subventionen, darunter die Staatsfinanzierung von Tausenden von kirchlichen
Amtsträgern oder die gesamte Priesterausbildung, zusätzlich zur staatlich
eingezogenen Kirchensteuer. Was alleine von diesem Geld für erneuerbare Energien
statt Atomkraft ausgegeben werden könnte, ist erheblich.
Auch die
kirchliche Rechtfertigung mit einem Gesetz aus dem Jahr 1803 ist Lug und Trug,
da damals nur Zahlungen für lebende Bischöfe vereinbart wurden, niemals für alle
ihre Nachfolger bis zum Jüngsten Tag.
16.5.2011 –
Griechenland:
Priester bekommen Staatsgelder für jeden Gottesdienst / Traut sich die
Regierung an die Kirche heran?
– Es ist schier unfassbar, wie mancherorts Millionen
oder gar Milliarden an Euro verpulvert werden, die überhaupt niemand erwirtschaftet,
wobei es solches wohl mehr oder weniger in den meisten Ländern gibt. Denn die Ethik und
Moral nähert sich mehr und mehr dem Tiefpunkt, da die Institutionen
Kirche lehren, der Glaube allein genüge. Besonders die Tiere, die furchtbar
gequält werden und eine Seele haben, sind die Leidtragenden, da sie im
kirchenchristlichen Abendland vor allem Zuchtmassen zur profitorientierten
Fleischproduktion sind. Und weil die Kirche die Bergpredigt des Jesus von
Nazareth als Utopie abtut, worin es heißt "Alles, was ihr wollt, das euch
die Leute tun, das tut ihr ihnen zuerst", deshalb werden in allen Ländern
auch demokratische Werte wie die Gleichheit und die Gerechtigkeit mit Füßen
getreten.
Nur ein Beispiel: So bekommen
Mitarbeiter des griechischen Präsidenten Papandreou 16 Monatsgehälter (zur
Information: das Jahr hat 12 Monate), manche Staatsbetriebe in diesem Land
zahlen gar 18 Monatslöhne. Ein einfacher Staatsangestellter kam auf über
8.000 Euro Monatseinkommen aufgrund von Zulagen für Händewaschen,
Pünktlichkeit und Bedienen des Kopierers. Freie Tage für Lokführer werden
mit 28 Stunden bezahlt (zur Information: der Tag hat 24 Stunden), Apotheken
eine Gewinnspanne von 35 % staatlich (!) garantiert, und vor allem Politiker
selbst sahnen fast beispiellos ab: Manche wurden mit 250.000 Euro
Extra-Staatsleistung in den Ruhestand verabschiedet. Viele Politiker in
diesem Land bekommen doppelte (!) Pension. Rentenzahlungen noch über 20
Jahre nach dem Tod des Rentenempfängers sind keine Seltenheit, wenn der Tod
nicht gemeldet wird, und: Sogar die Priester werden vom Staat bezahlt, noch
schlimmer als in Deutschland, wo die Priester und Pfarrer indirekt mit
staatlichen Milliardenzahlungen an die Kirche bezahlt werden (bild.de,
13.5.2011). Und mehr noch: Für jeden Gottesdienst bekommt der Priester
in Griechenland zusätzliche staatliche Zulagen. Und wer soll das alles
bezahlen? Der griechische Staat ist pleite, aber irgendeiner wird das Geld
schon bringen. Schließlich beten die Priester um Hilfe, und irgendetwas
müssen die für den Staat teuren Gebete ja auch wieder bringen.
Immerhin hat die Regierung mit
verschiedenen Kürzungen begonnen, aber ob sie sich auch an die Kirche traut?
2012
15.1.2012 –
Demonstration auf
dem Petersplatz gegen korrupten und reichen Vatikan mit Schlagstöcken
beendet – "Die mehrheitlich aus
Spanien und Frankreich stammenden Demonstranten hatten gegen den ´Reichtum`
des Vatikans und die ´Macht des Papstes` demonstriert. Sie riefen Slogans
wie ´Korrupte Kirche`, ´Krimineller Papst` und ´Vatikan, zahl Deine Steuern
wie alle anderen auch` (rp-online, 14.1.2012;
rp-online.de).
Ein Demonstrant war zuvor auf den 30 m hohen monströsen
Vatikan-Weihnachtsbaum aus der Ukraine geklettert.
Drei Demonstranten wurden verhaftet. Vatikansprecher P.
Federico Lombardi rechtfertigte die gewaltsame Räumung des Platzes am
14.1.2012. "Die Aktionen und Äußerungen der ´Indignati` [ = Empörte] seien
unangemessen gewesen und hätten der Natur des Platzes widersprochen", so die
klerikale Reaktion (kathweb.at, 15.1.2011). Der Vatikan
genießt in Rom und in Italien milliardenschwere unermessliche Privilegien
und Steuerfreiheit und einzelner seiner Institute stehen im Verdacht,
Geldwaschanlagen zu sein, z. B. für die Mafia. Und auch in allen anderen
Ländern bekommt die Kirche Milliarden über Milliarden an Subventionen,
Steuerbefreiungen, Vergünstigungen und dergleichen, und sein
Führungspersonal wird, wie in Deutschland, komplett vom Staat bezahlt
(mehr dazu siehe hier).
Der Vatikanstaat wurde der Kirche 1929 vom faschistischen Diktator Benito
Mussolini geschenkt – als Dank für dessen Mithilfe bei der Bekämpfung und
Beseitigung der Demokratie. Papst Josef Ratzinger wurde zudem
zweimal beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag
angezeigt – wegen Vertuschung von
Kinderschänder-Verbrechen, die von Priestern begangen wurden. Der Papst ist gleichzeitig
auf einzigartige Weise Exekutive, Legislative und Judikative des
Vatikanstaates. Das heißt: Allein er macht Gesetze, allein er regiert dort, wie er es
möchte, und er spricht selbst die Gerichtsurteile bzw. sein Wort steht höher
als jedes anderweitige Urteil bzw. hebt dieses sofort auf.
15.1.2012 –
Katholischer Priester verspielt eine halbe Million Euro Spendengelder
und Kirchenvermögen in Las Vegas
– Dass der Pfarrer der römisch-katholischen
Kirchengemeinde St. Elizabeth Ann Seton einfach mal so 650.000,00 Dollar Gelder aus
dem Besitz der Kirchengemeinde in seine eigene Tasche stecken kann, ist bereits für viele
Menschen eine Zumutung, die sich fragen: Wozu hortet die Kirche das viele Geld
und warum kommt der Pfarrer so leicht hier dran? Ein Verbrechen ist es jedoch, dass der "wunderbare Pfarrer", so
Gemeindeglied Regina Hauck, das weiter zu ihm hält, die ganze Summe in den
Spielhöllen von Las Vegas verspielt hat. Wegen Unterschlagung wurde der Pfarrer jetzt zu
einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und einem Monat verurteilt
(14.1.2012,
rp-online.de).
Er könne aber weiter Backoblaten katholisch gültig angeblich in den Leib Christi
verwandeln.
28.1.2012 –
Geheimdokumente belegen Korruption im Vatikan
–
spiegel.de
"Das Netz aus Korruption, Vetternwirtschaft und Seilschaften" ist eng und
offenbar extrem mafiös. Erzbischof Carlo Maria Viganò, der gegen die Missstände
und Finanzverbrechen angehen wollte, wurde aber stattdessen gegen seinen Willen
von Joseph Ratzinger in die USA versetzt. Doch jetzt packt er aus. "Teilweise
sei mehr als doppelt so viel gezahlt worden, wie andere Anbieter verlangt
hätten. So habe 2009 etwa die Krippe auf dem Petersplatz 550.000,00
Euro gekostet", obwohl offenbar ein anderer Anbieter die Krippe für weniger als die
Hälfte an Kosten aufgestellt hätte.
Abgesehen davon wären selbst Kosten in Höhe von
200.000,00 € für eine Krippe mit dem Jesus-Baby nur zur Präsentation während der
Weihnachtstage in einem einzigen Jahr eine Ungeheuerlichkeit, doch wie gesagt: 550.000,00 Euro war der
Preis. Andernorts wird dies ehrenamtlich gemacht, aber die Kirche hat ja die
Millionen. Zur Bekämpfung des Hungers in der Welt und zur Rettung von verhungernden
Kindern gibt der Vatikan von seinem immensen Vermögen nichts. Hauptsache die
Jesus-Baby-Imitation glänzt schön.
Erzbischof
Vigano hatte in seiner kurzen Amtszeit bereits über 40 Millionen Euro eingespart, doch
damit ist jetzt Schluss. Spiegel.de schreibt: "Durch die Versetzung kommt
Viganò nicht mehr für den Job als oberster Verwalter in Frage, die mit dem Titel
eines Kardinals einhergeht."
9.6.2012 –
Vatikan
hortete bereits 1952 den zweitgrößten Staatsschatz auf Erden
– Im Zuge zahlloser Finanzskandale
und zuletzt der Entlassung von Ettore Gotti Tedeschi, dem Chef der Vatikanbank
IOR, rückt auch
das Vermögen des Vatikan mehr und mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, z.
B. die Größe des Vermögens des Vatikans.
In der italienischen Zeitschrift
Oggi wurde im Jahr 1952 der Staatsschatz des Vatikans aufgrund "außerordentlicher Informationen" hinter demjenigen der USA als der zweitgrößter
der Welt beziffert: 7.000 Milliarden Lire (sieben Billionen) entsprach ca. 11,5
Milliarden Dollar (Oggi Nr.
42/1952) –
ein Widerspruch zu Jesus von Nazareth, wie er
krasser nicht sein könnte, denn Er lehrte: "Ihr sollt euch keine Schätze sammeln
auf Erden."
Wie groß mag der Staatsschatz des Vatikans heute sein?
Einige Fakten dazu hier. Und dazu eine weitere Frage:
Wie ist der Vatikan zu diesem immensen Gold-Besitz gekommen?
Die USA haben den
Vatikan auf eine Liste von 68 Staaten gesetzt, die wegen des Verdachts auf
Geldwäsche beobachtet werden
– "Im Mittelpunkt der Prüfung
steht die sogenannte Vatikanbank, das "Institut für die religiösen Werke"
(IOR). "Erstmals erscheint der Heilige Stuhl im jährlichen
Strategiebericht des US-Außenministeriums zum Kampf gegen Drogenkriminalität."
(rp-online.de,
8.3.2012)
Zum Hintergrund:
Das berüchtigte IOR im Vatikan war Anfang der 80er Jahre in einen der größten
Betrugs-Bankrott-Skandale im Bankenwesen beteiligt. Es ging um die Banco
Ambrosiano, benannt nach dem heiligen Kirchenvater Ambrosius. Bankier Roberto
Calvi hing im Zuge des Skandals, mit Kieselsteinen beschwert, tot unter der
Brücke der Barmherzigen Brüder in London, seine Beine bereits unter Wasser in
der Themse.
"Es waren mit Sicherheit die Priester des Vatikans", sagte seine Witwe
Clara Canetti später. (ARD-Dokumentation "Im Namen des Papstes", 8.12.1991)
"Das hatte uns Roberto schon vorher gesagt." Und: "Wenn mir etwas
zustößt, muss der Papst zurücktreten", sagte Calvi zuvor seiner Frau. (zit.
nach Die Zeit Nr. 45/2001)
Wie
gefährlich das Wissen Roberto Calvis für den Stuhl Petri war, lassen dessen
Worte an seine Tochter Anna erahnen: "Wenn ich auspacke, dann werden die
Priester den Petersdom verkaufen müssen." Kein Stein werde dann mehr auf
dem anderen bleiben. (Spiegel special Nr. 3/2005)
Doch Roberto Calvi hatte offenbar die Macht und die Methoden im Vatikan
gewaltig unterschätzt. Und Dutzende von Verdächtigen an dem Betrugsbankrott, die
im Vatikan Unterschlupf fanden, wurden dort gedeckt. Einer der
Hauptverdächtigen, der IOR-Chef und US-Erzbischof Robert Marcinkus, wurde vom
Vatikan in die USA zurück geschleust, um in Italien nicht verhaftet werden zu
können. Und ausgerechnet der vermeintliche Auftrags-Mörder Roberto Calvis wurde
drei Monate später mit erschlagenem Schädel aufgefunden und konnte nicht mehr
aussagen. Mehr dazu hier.
19.8.2012 / 24.1. / 10.9.2013 –
Bischof von Limburg fliegt Luxus-Klasse zum Slum-Besuch in Indien.
Ticketkosten für ihn und seinen Generalvikar: Für jeden Würdenträger offenbar 7.000
Euro für hin und zurück,
das
wären also zusammen allein für den Flug 14.000,00 Euro (spiegel.de)
–
Erst kürzlich wurde für Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ein neuer Bischofspalais für 5,5 Millionen
Euro eröffnet, und die Kirche erntet seit je her Kritik dafür, dass sie zwar
ihre Gläubigen zum Spenden aufruft, niemals jedoch
das eigene Millionen- und Milliardenvermögen antastet.
Die Kirche rechtfertigte folglich auch den bischöflichen Luxus-Flug ins Slum.
"Die Langstreckenflüge seien nach den Reisebestimmungen der deutschen
Bischofskonferenz und des Bistums gebucht worden." "Finanziert wurde die Reise
aus Mitteln des Bischöflichen Stuhls." Insgesamt seien "nur" Kosten in Höhe von
8.300 Euro entstanden, da private Bonusmeilen genutzt worden seien. "Der Bischof
sollte ausgeruht" in Indien ankommen und auch wieder "ausgeruht" "bei der
Rückkehr in den Dienstalltag des Bistums" in Limburg sein. (Frankfurter
Rundschau, 20.8.2012)
Foto: GNU-Lizenz für freie Dokumentation
–
Es zeigt nicht das Flugzeug, mit
dem Tebartz-van Elst geflogen ist. Bei welcher Fluglinie die Würdenträger
immer wieder buchen, ist nicht bekannt.
Weiterhin ließ der Rechtsanwalt des Bischofs gegen eine Abmahngebühr in Höhe
von 1.890,91 Euro an spiegel.de behaupten, Tebartz-van-Elst sei nur
"Business" geflogen. Dies ist erheblich komfortabler und auch teurer als
"Standard". Dann wurde die Aufforderung allerdings korrigiert. Es sei doch
die höchste Klasse gewesen. Diese umfasst "nur acht Plätze". Und "die
Gäste dort genießen eine besondere Betreuung und besonders viel Luxus"
(spiegel.de, 22.8.2012). Der Generalvikar sei schon so oft nach Indien
geflogen, dass er bei der Fluglinie bereits den Senator-Status genieße,
während der Bischof selbst als "Vielflieger" "nur" über die
"Frequent-Traveller-Card" verfüge. Mithilfe der Boni aus dem Senator-Status
des Generalvikars seien schließlich die beiden Luxus-Plätze finanziert
worden. Spiegel.de schreibt dazu: "Was macht der Generalvikar so
oft in Indien?" Es stellte sich weiter heraus, dass von den
Würdenträgern dort offenbar auch nach einem "Wunder" recherchiert werde, das
laut Kirchengesetz notwendig sei, um die Gründerin der "Armen Dienstmägde
Jesu Christi" "heilig" sprechen zu können. "Sadistische
Nonnen" der "Armen Dienstmägde" gerieten wegen Kindsmissbrauch zuletzt ins
Kreuzfeuer der Kritik (damals einsehbar z. B. unter johannes-schumacher.blogspot.de,
Nr. 3/2012).
Doch was auch immer dort in Indien geschah,
das
Bistum erklärte schließlich wörtlich: "Das privat bezahlte Upgrade auf die
höchste Beförderungsklasse diente demnach ausschließlich dem Erhalt der
Leistungsfähigkeit beider Reisender."
Doch wenn diese Form des "Ausgeruht-Seins" so wichtig ist, dass sie
die astronomischen Flugkosten
rechtfertigt, ist es dann so sinnvoll, dass der Bischof überhaupt einen Slum
besucht? Und ist es dann so sinnvoll, dass die Limburger Würdenträger so viel
durch die Welt fliegen?
Ein Vorschlag dazu: Beim nächsten Mal könnten
der Bischof und sein Generalvikar doch für ein paar Tausend Euro und
ein paar Bonusmeilen
einigen Slum-Bewohnern ein Visum, einen 2.-Klasse-Flug und ein paar schöne Tage
im Bistum Limburg finanzieren. Dort könnte er dann die indischen Bürger ausgeruht im
neuen Pracht-Palais empfangen, und diese könnten sich im Palais wenigstens einmal richtig satt
essen. Und vielleicht kommen dann bei dieser Gelegenheit den
Slum-Bewohnern auch noch ein paar gute Ideen in den Sinn, was der Bischof
weiterhin für sie tun könnte ...
Aktualisierung: Finanzskandale um Bischof Franz-Peter Tebartz-van
Elst weiten sich aus – Der Flug des Bischofs in einen indischen Slum ist
ein extrem teurer Flug gewesen. Allein von den Mehrkosten der Umbuchung (!)
von der komfortablen Business-Class in die Luxus-"Champagner"-First-Class
hätten ein Jahr lang 36 Kinder in Indien mehr ernährt, untergebracht und
unterrichtet werden können.
Mittlerweile stellt sich auch heraus. Die 13 m hohe Privatkapelle, die sich
der Bischof in Wurfweite des Limburger Doms bauen ließ, verstößt gegen die
Bauordnung. Zumindest das Dach müsste demnach komplett wieder abgerissen
werden. Der neue Prunkpalast für den Bischof kostet viele Millionen, und
die Kosten werden weiter steigen. Mehr dazu damals einsehbar im Film u.a.
unter dem Film-Internet-Titel bischof-limburg-magazin/ bei
spiegel.tv.
Im August 2013 stellt sich heraus: Die Kosten werden sich aufgrund von
Verschwendungssucht und wahnhaften Ideen
mehr als verdreifachen,
schließlich war man im Oktober 2013 bereits bei einer Verfünfzehnfachung.
Die Kirche fordert ihre Gläubigen zum Spenden auf. Die Kirchenführer leben
jedoch auf großem Fuß. Das Bischofsgehalt von ca. 10.000 Euro monatlich
zahlt zudem der Staat, also wir alle, obwohl der Bischof weder Miete zahlen
muss noch ein eigenes Auto braucht noch einen Cent in die
Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung einzahlt. Alles das ist das
krasse Gegenteil von Jesus von Nazareth, der nie eine Kirche wollte.
Aktualisierung:
Der Bischof und das achte Gebot ["Du sollst nicht lügen"] unter
spiegel.de.
20.10. / 21.10.2012 –
Kirche und Präsidentschaftswahlkampf in den USA. "Wen auch immer Sie wählen, Sie wählen U n s"
– ?? / Politik für "Arme" ist Blendwerk
–
Ein aufschlussreiches Foto der Zeitung Bild vom 20.10.2012 zeigt
den Erzbischof von New York, Kardinal Timothy Dolan, mit Präsident Barack
Obama an seiner "Linken" und mit dem Multimillionär und Präsidentschaftskandidaten
Mitt Romney an seiner "Rechten" (leider nicht online). In
der Mitte – sich deutlich von den beiden Kandidaten unterscheidend durch
sein Kardinalsgewand und seinen markanten Körperumfang mit
entsprechenden Gesichtszügen – der
Kirchenführer und Vorsitzende der US-amerikanischen Bischofskonferenz. Der in der
katholischen Hierarchie ranghöchste US-amerikanische Würdenträger hatte
einst an der "Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin" in Rom seine
"Licentia docendi" ("Erlaubnis, zu lehren") erworben.
Die in der Gesellschaft hervor gehobene Rolle des katholischen Würdenträgers
beruht auf folgenden Titeln:
Seine Eminenz Kardinal
Erzbischof Ehrenprälat Seiner Heiligkeit und Großprior der Statthalterei der
USA-Eastern des Ritterordens vom Heiligen Grab in Jerusalem, Dr. theol.
– mit bürgerlichem Namen Timothy Dolan. Er lud die beiden US-Präsidentschafts-Kandidaten
am 18.10.2012
zum
Luxus-Dinner in das Waldorf-Astoria Hotel in New York ein.
Welche Fleischspeisen in welchen Mengen bei diesem Luxus-Dinner alles verzehrt wurden, war
leider nirgends zu lesen. Es seien fünf Millionen Dollar für eine
katholische Stiftung gesammelt worden, die sich um "Arme" in der
Diözese New York kümmert.
In der heißen Phase des
Präsidentschafts-Wahlkampfs lädt die römisch-katholische Kirche schon seit
vielen Jahrzehnten immer
zu einem solchen Luxus-Dinner, dem traditionellen Al-Smith-Dinner, ein,
benannt nach dem ersten römisch-katholischen Präsidentschaftskandidaten der
USA, dem Demokraten Alfred E. Smith, der 1928 die Wahl gegen den
Republikaner Herbert Hoover verlor. Die Einladung der Kirche auch an
Präsident Obama war
jedoch im Vorfeld wegen seiner Politik zur Abtreibung sehr umstritten:
"In the days before the dinner, the New York Post had quoted an anonymous
source ´close to Dolan` suggesting that the Cardinal wasn’t entirely
comfortable with his decision to invite Obama. ´He knows the president wants
this for one reason, and that’s the photo,` the source claimed" (= "... dass
es dem Kardinal nicht sehr behaglich mit seiner Entscheidung war, Obama
einzuladen. ´Er wusste, der Präsident möchte dies aus einem Grund, und der
ist das Foto`...").
Und ein katholischer Kritiker der Einladung an Obama, ein "Frater",
kritisiert deswegen den Kardinal: "Fr. Frank Pavone, however, said he
believes the dinner was ultimately harmful. ´No doubt, the Obama campaign
will use his presence at the dinner to say, ‘Look, I’m not attacking the
works of the Catholic Church. On the contrary, I’ve helped raise money for
them.``" (lifesitenews.com, 20.10.2012) (= "Schaut, ich greife das
Tun der katholischen Kirche nicht an. Im Gegenteil, ich habe mitgeholfen,
Geld dafür zu sammeln.")
Das Luxus-Spenden-Dinner der Kirche: Hat man überhaupt Mitgefühl für das Elend der Armen oder geht es auch dabei vor allem um das eigene Wohl? Und ist der eigene Reichtum, z. B. symbolisiert durch eine nobles Luxus-Limousine, redlich erworben? Oder auf Kosten anderer? – Foto rechts: Creative Commons Lizenz (Brett Weinstein; Scarsdale Coucours, 2006)
Das Benefiz-Luxus-Dinner der "Reichen
und Schönen" steht zudem im Dienst der Gewissensabstumpfung, denn über 800
Millionen Menschen weltweit lässt das Kartell von Kirche und Staat
weitgehend regungslos hungern oder gar verhungern. Kommt dennoch hier und da
deswegen das berechtigte schlechte Gewissen durch, lässt es sich mit einer
Spende, die einem nicht weh tut, wieder etwas abstumpfen. Oder man ergreift in der
Politik nur
vordergründige "Gegenmaßnahmen", die den Hunger sogar vergrößern, da sie in
erster Linie den eigenen wirtschaftlichen Interessen dienen und eben nicht
den Armen. Hat man dann aber überhaupt ein Gefühl für das Elend und
ein Mitgefühl für die, die furchtbar darunter leiden? Oder verhält man sich
gegenüber dem betroffenen Menschen ähnlich wie gegenüber den Tieren, die man
für gefühlsarm oder gar gefühllos hält und laut Lehre der Katholischen
Kirche einzig dem menschlichen "Nutzen" – z. B. als Braten auf dem Teller
–
bzw. dem Profit unterworfen.
Ein Beispiel für diese Politik ist die neue weltweite "Allianz für Ernährungssicherheit",
"durchgesetzt von Präsident Barack Obama", die darauf hinaus läuft, dass z.
B. die großen Lebensmittel-, Pestizid- und Kunstdünger-Konzerne ein Monopol
für den Saatgutvertrieb in den krisengeplagten Ländern bekommen sollen und
für ihre genmanipulierten Produkte entsprechende Lizenzgebühren kassieren. Und
parallel dazu geschieht dann oft folgendes:
"Anleger aus reicheren Staaten kaufen oder
pachten in Entwicklungsländern Agrarflächen, von denen Kleinbauern
vertrieben werden und deshalb hungern müssen." (taz.de,
16.10.2012)
2013
15.1.2013 –
Griechenland –
Staat zahlt immer noch Gehälter von über 10.000 Priestern der reichen Kirche
/ Weitere Milliardensubventionen für die Kirche auch in Deutschland
– Die Priester der griechischen Kirche werden in Griechenland komplett vom
Staat bezahlt. Das sind bislang Gehaltskosten von über 200 Millionen Euro im
Jahr für ca. 10.300 Amtsträger. Doch die griechisch-orthodoxe Kirche ist
extrem reich und z. B. der größte Grundbesitzer des Landes. Die
Kirchengüter sind "immens", und die Verwaltung dieses Reichtums müsse selbst
nach Erzbischof Hieronymos "überprüft" werden. Dazu gehören vermutlich auch
weitere Kirchenprivilegien. Bei den Sparvorschlägen möchte die Regierung,
dass die Kirche wenigstens 50 % der Priestergehälter selbst zahlt
(diepresse.com,
13.7.2012).
Unser Vorschlag: Die unermesslich reiche Kirche soll die Gehälter
ihrer Priester zu
100 % selbst zahlen, wie jede andere Organisation auch, denn es handelt sich um eine ausschließlich kirchliche
Angelegenheit.
Zudem wurden auf den Konten von zehn griechischen Priestern vor
Weihnachten "Millionen Euro" entdeckt, manchmal ein
Vielfaches ihres gesamten offiziellen Lebenseinkommens. Aufgrund der
staatlichen Sparanstrengungen
gerieten diese nun ins Visier der Steuerfahndung, möglicherweise nur die
Spitze des Eisbergs. Z. B. wurden bei der Kontoüberprüfung auf dem
Privatkonto von Bischof Chrysostomos fünf Millionen Euro gefunden. Ein
anderer Priester hat sich privat eine "zweistöckige Luxusvilla" gebaut und hat noch
drei Millionen Euro auf dem Konto. Bischof Alexios "schanzte" sich privat
Immobilien zu und stellte auch seine Verwandtschaft in der Kirche an. Sie
wurden "bar" bezahlt, und die Steuern wurden hinterzogen. Oder: Bei Bischof
Christodoulos wurden Designerkleidung im Wert von mehreren Hunderttausend
Euro gefunden. Auch wurde bei Nachforschungen festgestellt, dass Spenden für
die "Armen" von Würdenträgern privat abgezweigt wurden. Demgegenüber
erklärte allerdings Bischof Seraphim, dass er nur "387 Euro" auf dem Konto habe und
seinen kompletten privat ererbten Grundbesitz der Kirche überschrieben habe.
Verständlich, dass die Bitterkeit gegenüber der Kirche wächst, gerade bei
den einst "Gutgläubigen", die sich nicht bereicherten.
"Mitten in der Krise, die den Menschen harte Opfer abverlangt, verliert das
Land seine letzte moralische Instanz", schreibt focus.de am
10.12.2012.
Doch die "moralische Instanz" war überwiegend nur ein Blendwerk. Zuletzt
wurde ein "Wucherring" ausgehoben, der von Priestern kontrolliert wurde.
Dabei wurden anscheinend auch untere Vertreter in der Kirchenhierarchie Opfer
des Milieus.
"Anonym berichten Priester, der
Druck sei so groß gewesen, dass manche private Kredite aufnahmen, um die
Gier ihrer Vorgesetzten zu stillen"
(focus.de).
Doch selbst wenn die Korruption in der Kirche nun erkannt wurde und es
Bestrebungen gibt, diese zu bekämpfen, bleibt es ein Blendwerk, denn mit
Gott und Christus hat keine der Großkirchen etwas zu tun, und kein Staat
sollte eine Kirche mehr privilegieren, ob sie sich nun katholisch oder
evangelisch oder anders nennt. So müssen auch in Deutschland endlich die
staatlichen Milliarden-Privilegien für die Kirche einschließlich der
staatlich finanzierten Bischofsgehälter und vieler weiterer "Würdenträger"
mehr endlich gestoppt und ersatzlos gestrichen werden. Sonst kann der
deutsche Staat auch in Griechenland nicht glaubwürdig "helfen".
Was die Sache nicht leichter macht: Die griechischen
Regierungsmitglieder müssen immer noch ihren Amtseid gegenüber den Bischöfen
ablegen. Doch auch in Deutschland ist dies nicht wirklich anders, und es wird
hier nur subtiler gehandhabt. Wer es nicht glaubt, der erinnere sich an die
Huldigungen nahezu aller regierenden Politiker beim Papstbesuch 2011. Auch
in Deutschland ist der Staat das "Ross" und die
Kirche der "Reiter", also die heimliche Staatsmacht, doch es gibt ein
Grundgesetz, in dem schwarz auf weiß verlangt wird, dies zu ändern.
PS: Nun ist auch noch das von
griechischen Zyprioten bewohnte Zypern nahezu pleite. Da dort
bekanntermaßen vor allem die Schwarzgelder russischer Milliardäre und Millionäre
bzw.
von Kriminellen gebunkert und gewaschen werden, würde der
"Euro-Rettungsschirm" diese Gelder für ihre Besitzer "retten". Der Euro
entpuppt sich mehr und mehr als einziges Fiasko.
Warnungen hat es in Fülle gegeben.
5.1.2013 – Die Kirche
vergeht –
Schweizer Gericht entscheidet: Bürger muss
jährliche kirchliche Forderung seit dem Jahr 1357 nicht mehr erfüllen
– Im
Jahr 1357 erhielt der Schweizer Konrad Müller aus Näfels von der katholischen
Kirche einen "Ablass" von seinen vermeintlichen Sündenstrafen (nachdem im Streit
mit Müller ein Bekannter zu Tode kam) – aber nur, wenn er und seine Erben oder
Käufer seiner Grundstücke "bis in alle Ewigkeit" ein Feuer in einer katholischen
Kapelle unterhalten. Dafür sollten alle Nussbäume auf den Grundstücken Müllers
der Reihe nach gefällt werden und dafür den Brennstoff liefern.
Diese sind mittlerweile alle gefällt, doch die Erben, Nacherben und Käufer
dieser Grundstücke zahlten Jahr für Jahr weiter, Jahrzehnt für Jahrzehnt,
Jahrhundert für Jahrhundert, 654 Jahre lang. Dies bedeutete für den heutigen
Inhaber eines der beiden ehemaligen Müllerschen Grundstücke zuletzt 70 Franken
pro Jahr für die Stromkosten des zwischenzeitlich auf elektrisches Licht
umgestellten "ewigen Feuers". Denn der Priester verlangte nun mal 1357 ein Feuer
"bis in alle Ewigkeit", damit Konrad Müller den kirchlichen "Ablass" von seinen
"Sündenstrafen" bekommt.
Als einer der heutigen Grundstücksbesitzer von der Kirche nun wieder eine
Zahlungsaufforderung in Höhe von 1400 Franken als Vorauszahlung für den
Strom der nächsten 20 Jahre erhielt, wollte er nicht mehr bezahlen. Darauf hin
wurde er von der römisch-katholischen Kirchengemeinde St. Hilarius in Näfels im
Kanton Glarus verklagt, um damit zur Bezahlung des für den Ablass von 1357
befohlenen "ewigen Lichts" gezwungen zu werden – Dahinter steckt die kirchliche
Anschauung, dass Konrad Müller wieder im "Fegefeuer" leiden müsste, wenn die
Forderung des damaligen Priesters für die angebliche Wirksamkeit des Ablasses
nicht "bis in alle Ewigkeit" weiter erfüllt würde.
Nun ist das Urteil des Kantonsgerichts Glarus ergangen: Spätestens seit 1849
seien die Erben, Nacherben Konrad Müllers bzw. die Käufer der Grundstücke
aufgrund der "Bereinigung des Hypothekarwesens" nicht mehr zahlungspflichtig.
Doch die Forderung der Kirche ist in Wirklichkeit schon von Anfang an sittenwidriger Unfug. Doch immerhin ist es jetzt seit
1849 auch juristisch vom Tisch. Die Kirche muss stattdessen die Gerichtskosten sowie eine Entschädigung für den
von ihr Angeklagten bezahlen. (Die Rheinpfalz, 10.1.2013)
Und so, wie die
Kirche im schweizerischen Näfels Jahrhundert für Jahrhundert abkassierte,
zuletzt mindestens 163 Jahre auch juristisch sicher zu Unrecht, so
ähnlich ist es auch in Deutschland: Unverändert kassieren katholische
und evangelische Kirchengemeinden auch in Deutschland meist von – den der Pleite nahen
– Kommunen
Zahlungen aufgrund von Verpflichtungen aus dem Mittelalter, z. B. so genannte Reichnisse, meist für die "Ernährung" der Pfarrer, die aber heute
durch ein A-13-Grundgehalt mit jährlichen Steigerungen üppig sicher gestellt
wird. Doch die "Reichnisse" werden trotzdem weiter einkassiert. Und die Kirche kennt auch in Deutschland keine Gnade und
beharrt juristisch auf ihren Forderungen, es sei denn, der angebliche "Schuldner" zahlt z. B.
100 Jahre im Voraus – mehr dazu z. B. unter
dotationen_gemeinden.
Zum Vergleich: Die
Kirche
maßt sich auch an,
Andersgläubige "bis in alle
Ewigkeit" in ein nach ihrer Meinung ununterbrochen brennendes grausames Höllenfeuer zu verfluchen.
Ein einzelner
Grundstücksbesitzer hatte also ein wenig Mut und Rückgrat und ein Schweizer
Gericht hatte Erbarmen. Und eine Frage dazu ist: Haben bald auch deutsche Richter Mut
und Erbarmen, diesen Wahn wenigstens im 21. Jahrhundert zu stoppen? Doch ob es
so kommt oder so: Laut dem Maya-Kalender hat ein "neues Zeitalter" begonnen und
auf welche Art auch immer wird dieser Unsinn in naher Zukunft vergehen, denn der
Nachruf für die Großkirche ist schon geschrieben; auch
wenn die Kirchengemeinde Näfels die Ablassforderung von 1357 bis auf weiteres
erst einmal auf eigene
Stromkosten bezahlt. In der "Ewigkeit Gottes" wird eines Tages keine Kirche mehr sein. Es
besteht dann nur noch die vage Erinnerung an eine der furchtbarsten Verirrungen
der Menschheitsgeschichte (siehe 1700 Jahre blutige Kirchengeschichte), die
überwunden wurde.
24.1.2013 –
"Wie sich der
Vatikan mit Mussolinis Millionen ein Immobilien-Imperium schuf"
– Lesen Sie
spiegel.de.
Darin z. B.:
"Als der Heilige Stuhl das faschistische
Regime Italiens anerkannte, bedankte sich Diktator Mussolini [1929] mit
einem Millionengeschenk. Der Vatikan legte das Geld an, nutzte ausländische
Steuerparadiese und Briefkastenfirmen – mit Erfolg: Es entstand ein Vermögen
im Wert von mehr als 500 Millionen Pfund."
16.2.2013 –
Evangelische
Pfingstkirchen: Pastoren und Bischöfe in der Dritten Welt sind vielfach
Millionäre
– "In Nigeria sind Pfarrer Multimillionäre" hieß es z. B. in der
Berliner Zeitung vom 22.12.2008 in Hinblick auf evangelisch-freikirchliche bzw.
pfingstkirchliche Pastoren. Ähnlich ist es in Brasilien. Als reichster Bischof
gilt dort Edir Macebo mit einem Vermögen von umgerechnet 708 Millionen Euro. So
das Magazin Forbes vom 17.1.2013.
Es folgen Pastoren mit einem
Vermögen von 164 Millionen bzw. 112 Millionen Euro. Forbes beruft sich auf "Informationen
der brasilianischen Finanzbehören" und einige Pfarrer wollen jetzt die Regierung
wegen "Verletzung des Steuergeheimnisses" verklagen.
(charismatismus.wordpress.com, 9.2.2013)
12.3.2013 –
"Wie der
Kapitalismus die Demokratie zerstört" – Es gibt keinen äußeren Halt mehr
– Während die Bevölkerung unter anderem mit Fußball, Superstars,
Talk-Shows und derzeit einer Papstwahl abgelenkt wird, sinkt das Weltenschiff
immer mehr. Einen fundierten Einblick in den Niedergang gibt Prof. Dr. Wolfgang Streeck, Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln:
berliner-zeitung.de,
11.3.2013.
Für viele wache Zeitgenossen ist mittlerweile
klar: Es gibt keinen äußeren Halt mehr, nur noch einen inneren Halt in der Seele
in Christus.
24.3. / 1.4.2013 –
Der Gott
Mammon verhöhnt den Rest der Welt
– In spiegel.de heißt es am 24.3.2013 z.
B. über Großbritannien: "Insgesamt
zahlen die fünf größten Kreditinstitute des Landes an 770 Manager mindestens
siebenstellige Boni." In anderen Ländern ist es ähnlich. Geht die Bank dann
pleite, schnüren die Politiker aus den Steuereinnahmen vor allem durch
Steuerzahlungen des Mittelstands milliardenschwere "Rettungspakete". Dann können die Boni weiter
bezahlt werden und in Steueroasen fortgeschafft werden. Umverteilungen von Finanzen von Unten nach Oben sind in vollem
Gange. Auch so lässt man die Gesellschaften und Staaten zugrunde gehen.
Zwar ist das Bemühen einiger Politiker anerkennenswert, diesen
Umverteilungsprozess aufzuhalten oder ihm entgegen zu wirken, doch ist ihr
Einfluss auf den Gott Mammon nicht mehr sehr groß.
Wie verläuft die Entwicklung?
Im Jahr 1984 war das Verhältnis der Topmanager-Gehälter zu den
Durchschnittslöhnen 1: 6
Im Jahr 1998 war das Verhältnis der Topmanager-Gehälter zu den
Durchschnittslöhnen 1:14
Im Jahr 2011 war das Verhältnis der Topmanager-Gehälter zu den
Durchschnittslöhnen 1:93
(Quelle: sgb.ch und uss.ch)
Irgendwann haben wir im Zuge der Entwicklung
in diese Richtung vielleicht wieder die Sklaverei. Die Sklavenhalter
bekommen dann alles, die Durchschnittssklaven bekommen so viel zum Essen, dass sie
für den Sklavenhalter arbeiten können und dazu ein hochwertiges Gratis-T-Shirt
mit dem Namensaufdruck des Sklavenhalters. Bis dahin Unterhaltung des Volkes
nach dem Prinzip "Brot und Spiele".
Die Ziele des Gottes Mammon treten dabei immer unverhohlener zu Tage und sie
laufen auf Zerstörung hinaus:
– Konzentration der materiellen Vermögenswerte bei immer weniger Menschen und ihren Helfern und Helfershelfern durch das Prinzip, den
maximalen Profit aus allen Geschäftsvorgängen heraus zu holen und durch
Korruption (vgl. z. B. Zypern 2013, wo die mit den Politikern
befreundeten Reichen gewarnt wurden und ihre Millionen rechtzeitig vor der
Zwangsabgabe außer Landes brachten; auch der zypriotische Staatspräsident
soll privat so gehandelt haben; oder wo Politiker ihre Kredite nicht an die
Banken zurückzahlen mussten; vermutlich gegen entsprechende politische
Maßnahmen zugunsten der Banken usw. usf.)
– Vernichtung der Tier- und Pflanzenwelt für Profit
– Vernichtung des Planeten Erde durch gnadenlose Ausbeutung und Malträtierung im
Dienste des maximalen Profits
5.5.2013 –
Der moderne Nepotismus
– Vor allem Abgeordnete der CSU missbrauchten
zuletzt den Staat, um ihre Verwandten auf Staatskosten zu beschäftigen. Zuletzt
waren es noch 17 CSU-Landtagsabgeordnete in Bayern, die von einer
angeblichen "Härtefall"-Regelung Gebrauch machten, auch über das Jahr 2000 hinaus
ihre Verwandten mit Einnahme-Pfründen versorgen zu dürfen. Damals beschloss sogar die CSU-Regierung
in Bayern, dass dies ab jetzt verboten sei, wollte den Nutznießern und
Günstlingen aber weiterhin die Zahlungen gönnen, so dass "übergangsweise" erlaubt
bleiben sollte, was vor dem Verbot in die Wege geleitet worden war. Dabei wurde mancher so genannte
Härtefall-"Alt-Vertrag"
erst kurz vor dem Verbot abgeschlossen, als schon bekannt war, dass das Verbot
kommen würde.
Und wenn nicht alles nach über 12 Jahren aufgeflogen wäre, dann wäre es so weiter gegangen;
so viel zu dem Begriff "übergangsweise".
Das alles erinnert so manchen an den so genannten "Nepotismus" früherer Jahre, der vor allem im
Katholizismus weit verbreitet ist. Betrachtet man die Praktiken vieler
Jahrhunderte, dann schustere nicht nur
Papst
Borgia, sondern ein Bischof nach dem anderen seinen Verwandten Lehen, Pfründen
und Fürstentümer zu. Und bis heute kassiert die Kirche zu Unrecht angebliche
"Entschädigungen" für Rückgabe von Reichslehen im Jahr 1803, obwohl es damals nur hieß:
Solange der Fürstbischof noch lebt, soll er für die Rückgabe des staatlichen
Lehens entschädigt werden. Das läuft
jetzt aber seit 210 Jahren "übergangsweise" so weiter mit dem staatlichen
"Lebensunterhalt" für den Fürstbischof. Die Kirche kassiert also seit über zwei Jahrhunderten
Jahr für Jahr Millionen-Entschädigungen für die Rückgabe des Reichslehens durch die damaligen Fürstbischöfe,
ca. eine halbe Milliarde Euro im Jahr.
Einer der bekanntesten Nepotisten ist
Papst Pius XII., der Pacelli-Papst, der
demnächst selig und heilig gesprochen werden soll. Er hat seinen Neffen
Giulio, Carlo und Marcantonio Fürstentitel verschafft und hohe Posten in der
italienischen Politik und Finanzwelt, so dass man dafür offenbar eigens den
Begriff der "Principi Pacelli" prägte.
Der Missbrauch des Staates durch die Kirche hat also Tradition, und man
könnte sagen: Missbrauch und Katholizismus passen zusammen wie Pech
und Schwefel.
6.5. / 28.5.2013 / 18.2.2014 –
Amigo, Amigo: "Familien und
Vettern" in der CSU /
Staat, Politik und Kirche / Der Geburtstagsempfang für CSU-Fraktionsvorsitzenden Georg Schmid im Landtag
/ Das Gehalt des Bischofs und seiner Stellvertreterin / Der schleichende Verfall des
Bewusstseins für die Aufgabe eines Volksvertreters
– Nachfolgend einige Fakten
zum modernen Nepotismus
– Man muss manches gut nachlesen über die CSU. Damit hier jedoch kein
Missverständnis entsteht: Jeder, der mithilft, hier aufzuklären, ist
selbstverständlich verpflichtet, seine eigene Grundhaltung zuvor hinterfragt und
gegebenenfalls korrigiert zu haben. Kein Mensch ist frei von Fehlern und gerade
in diesem Bereich gibt es natürlich auch tolerierbare "Grauzonen" (=
"Interpretationszonen"), wo man Dinge
eben so oder auch anders betrachten kann. Doch gerade wenn "Grauzonen"
überschritten werden hin zu unrechtmäßigen Handlungen, steckt dahinter eben in
der Regel eine bestimmte Grundhaltung, welche
zwar nicht "strafbar", aber doch die Wurzel des "Übels" ist. Und jeder, der sich einen gewissen Anstand bewahrt
hat, ist auch verpflichtet, darauf hinzuweisen, wenn er die Möglichkeit dazu hat
und darf sich nicht hinter einer falschen Kumpanei verkriechen.
Ein paar Fakten: Es war auch in Bayern seit dem Jahr 2000 (und woanders
schon viel länger) den
Landtagsabgeordneten verboten, Verwandte ersten Grades – also Ehepartner, Kinder
oder Eltern – auf Staatskosten (!) zu beschäftigen. "Altfälle" wurden jedoch
weiter gepflegt, auch wenn der "Altfall" erst unmittelbar vor dem Verbot zu
einem "Neu-Fall" wurde, der dann geschickt von der "Altfall"-Regelung profitierte.
Hier wurde bereits kräftig gegen den Sinn des Gesetzes verstoßen. Nicht
verboten war aber z. B., Geschwister auf Staatskosten zu beschäftigen, obwohl
dahinter das gleiche Prinzip der Vetternwirtschaft steckt (statt dem Prinzip der
Kompetenz), und was manche Politiker wie die CSU-Justizministerin
Beate Merk
auch ausgenützt haben, die 2012 und 2013 ihre Schwester mit Büroaufgaben
betraute. "Rechnerisch ergäbe sich
dadurch ein Betrag von gut 43.000 Euro, was Merk aber nicht kommentieren möchte."
(Augsburger Allgemeine, 7.5.2013)
Die fehlende Achtung vor der Demokratie
6545,00 Euro monatlich aus der Staatskasse
wofür?
Die hoch dotierten Kirchenvertreter als
Ehrengäste bei jedem Empfang
Der unmerkliche Verfall des Bewusstseins bei den
"Volksvertretern"
"Ernährungsminister fütterte seine halbe
Familie durch" |
Die Politiker hängen dabei überwiegend der
römisch-katholischen Kirche an, obwohl in deren Zentrum in Rom bis heute
Tausende von Kinderschänderverbrechen von Priestern professionell
vertuscht wurden und immer mehr Menschen damit nichts mehr zu tun haben wollen. Außerdem ist der absolutistische Kirchenführer im
Vatikan "Legislative (Gesetzgebung), Exekutive (Regierung) und Judikative
(Rechtssprechung)" in einer Person. Er repräsentiert also den krassest
vorstellbaren Gegensatz zu einer Demokratie.
So könnte man auch von daher fragen, ob die betreffenden Politiker die Demokratie überhaupt
achten. Und das heißt eben, dem Staat, der
Demokratie und allen seinen Bürgern zumindest so viel Respekt entgegen zu
bringen, dass man sie weder ausnimmt "wie eine Weihnachtsgans" noch
sie weiterhin als "Melkkuh" für jährliche
Milliarden an Kirchensubventionen
missbraucht. Und "Achtung vor der Demokratie" heißt auch, dass man nicht Rednern
huldigt und sie ins Herz des Staatswesens stellt – wie im Jahr 2011 Papst
Benedikt XVI. im Deutschen Bundestag –, die eindeutig undemokratische
Werte vertreten und zudem noch
ewige Höllenlehren für
alle Abweichler von ihrem Glaubenssystem.
Ein Blick auf den CSU-Abgeordneten
Georg Winter, der seine 13 und 14 Jahre
alten Söhne für
Internet-Arbeiten aus der Staatskasse bezahlte. Dazu die Frage: Was genau wird hier
vom Staat bezahlt? Wenn die beiden Söhne ihrem Vater z. B. mal gezeigt haben, wie das
Internet funktioniert, darf das dann anschließend gleich aus den Steuereinnahmen des Staates abgerechnet
werden? In allen anderen Familien ist das normalerweise die
Freizeitbeschäftigung nach Feierabend. Fakt ist jedoch: "Es
war ein ordentliches Taschengeld für die zwei minderjährigen Söhne von Georg
Winter: Jeweils rund 45.000 Euro erhielten sie von dem bayerischen
CSU-Landtagsabgeordneten in der Zeit von 2000 bis 2012. Das Geld floss auf
Kosten des Steuerzahlers."
(spiegel.de, 28.5.2013)
Immerhin hat Winter den Betrag mittlerweile an
den Staat zurück gezahlt, anders als die meisten anderen Amigos.
Doch weiter mit den Amigos der CSU. Ins Visier geriet auch Georg Schmid, CSU-Fraktionsvorsitzender im Landtag in Bayern. Der Staatsrechtler Hans Herbert
von Arnim erklärt, wie Schmid "zusätzlich
zu seinen Diäten von mehr als 10 000 Euro von der Fraktion noch einmal 13 700
Euro monatlich erhielt, seine Frau bekam [als "Sekretärin"] 5500 Euro [netto ! = 6545
Euro brutto].
Alles in allem umfasste das Familieneinkommen so knapp 30 000 Euro im Monat. Das
Problem der "Funktionszulagen" ist aber nicht nur auf Schmid begrenzt. Das
Bundesverfassungsgericht hat in vielen Entscheidungen gesagt, dass solche
Funktionszulagen etwa für stellvertretende Fraktionsvorsitzende oder
Arbeitskreisleiter verfassungswidrig sind. Und trotzdem geschieht das. Auch der
Bayerische Rechnungshof hat solche Zulagen als rechts- und verfassungswidrig
gerügt, doch sie bestehen immer noch." (focus.de, 3.5.2013)
30.000,00 Euro monatlich mal grad so eben für
einen wirklich anstrengenden Fraktionsvorsitz, oder? Diese ganze "Amigo-Truppe"
(spiegel.de)
auch noch führen zu müssen, da sollte der Staat schon mal ein paar
Hunderttausender im Jahr springen lassen, oder?
Und Georg Schmid ließ es
am Tag seiner Entdeckung noch einmal richtig "krachen". Am 23.4.2013 wurde
ihm
in einer riesengroßen Feier im Landtag (!), dem Maximilianeum, gehuldigt. Am
20.4.2013, seinem eigentlichen Geburtstag, feierte man nicht – vermutlich weil ja auch Adolf
Hitler am 20.4. Geburtstag hat und man an diesem Tag eben nicht mehr so gerne den Geburtstag
von Politikern feiert. Alles, was Rang und Namen hat, kam dann also am Dienstag,
den 23.4.2013, in den bayerischen Landtag; darunter viele Medienvertreter (Bayerischer
Rundfunk) und Kirchenleute. Nur Uli Hoeneß fehlte bereits.
Hier das dazu gehörige Youtube-Video: Die
Amigos feiern und besingen am 23.4.2013 ihren Shooting-Star Georg Schmid und
mehr oder weniger auch sich selbst –
youtube.com
Die Evangelisch-Lutherische
Kirche schickte gar ihre Führungsriege zum Geburtstagsempfang von Georg Schmid
–
neben dem Landesbischof und seiner Stellvertreterin noch zwei weitere
Oberkirchenräte, darunter (klug bedacht)
den Finanzchef der Luther-Kirche. Das Pikante
daran: Auch diese "Ehrengäste" bei jedem Empfang bekommen "ihr" Geld komplett vom Freistaat Bayern. Das staatliche
Grundgehalt von Bischof Heinrich Bedford-Strohm (B 10) wurde zum Jahresbeginn
2013
erst wieder erhöhnt, nun auf 11.897,58 Euro monatlich (vgl.
beamtenbesoldung.org),
seit 2014 hat das Grundgehalt die 12.000,00 € Marke überschritten.
Hinzu kommen die üblichen Zuschläge wie Dienstaufwandsentschädigung, dazu neben
dem Büro auch die private "Dienstwohnung" mietfrei,
Chauffeur, Dienstwagen, keine Beiträge für Renten- und Arbeitslosenversicherung,
reduzierte Krankenkassenbeiträge, Sondertarife hier und da, und, und, und ...
Und seine Stellvertreterin, Oberkirchenrätin Susanne Breit-Keßler, bekommt ja auch ein
derzeitiges staatlich finanziertes Grundgehalt von 10.107,47 Euro (B 9), das sich automatisch weiter
erhöht, und die üblichen weiteren "Tausender" bzw. "Hunderter" oben
drauf durch
Zuschläge usw. Da
wird Georg Schmid seiner Frau und Sekretärin doch wohl auch "läppische"
6.545,00
monatliche Euro aus der Staatskasse bezahlen dürfen, denkt sich vielleicht so
mancher aus dem Privilegien-Pferch.
Eines scheint dabei klar: Bei den Genießern oder Nutznießern dieser Empfänge, die
an einem normalen
Arbeitstag stattfinden, an denen der normale Steuerzahler ohne Sektglas in der Hand arbeiten muss, hackt keine Krähe der
anderen ein Auge aus.
PS: Wer bezahlt eigentlich diese Empfänge? Es heißt, die CSU-Fraktion.
Und wer bezahlt die CSU-Fraktion? Die Partei wohl nicht. Wer aber dann? Das lässt sicht leicht erraten ...
Fotowitz bei spiegel.de |
Am Tag nach dem opulenten Geburtstagsempfang, am Mittwoch, den 24.4.2013, platzte dann die Bombe. Noch am späten Abend, als die Abgeordneten am Fernsehen sich gerade an der Übertragung des Fußballspiels Borussia Dortmund – Real Madrid erfreuten, wurde die Fraktion zusammen gerufen, und Georg Schmid musste am Donnerstag, den 25.4.2013 zurück treten. Am 28.4.2013 wurde er angezeigt und am 6.5.2013 geriet er zusätzlich ins Visier der Staatsanwaltschaft. Der Tagesspiegel in Berlin schreibt: "Die Landtagsverwaltung hat keine Einwände gegen die Aufhebung seiner Immunität als Abgeordneter, nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Augsburg wegen des Verdachts der Beschäftigung seiner Frau als Scheinselbstständige. Sie hatte als eigene Unternehmerin bis zu 5.500,00 Euro im Monat erhalten – ohne dafür Sozialabgaben zahlen zu müssen. Manches spricht für den Verdacht: Frau Schmid hatte keine anderen Auftraggeber außer ihrem Mann und hatte sich auch nie um andere Aufträge gekümmert." (10.5.2013)
Alles in allem zeigt sich ein unmerklicher Verfall des Bewusstseins, dass
Abgeordnete Vertreter des Volkes (!) sein sollten und keine Pfründen- oder Lehensinhaber; und dass dieses Amt für das Gemeinwohl nur mit der entsprechenden
Bescheidenheit und Verantwortungstreue ausgeführt werden kann. Auch
sollte ein verantwortungsvoller Politiker von vorneherein einen gewissen
Idealismus mitbringen, der auch ein bestimmtes zumindest kleines Quantum an
Selbstlosigkeit beinhalten sollte, im Amt den Menschen zu dienen, ohne
kontinuierlich darauf bedacht zu sein, aus allem ständig den eigenen Vorteil
herauszuschlagen.
Eine Demokratie lebt auch vom Ehrenamt vieler Menschen,
die um einer guten Sache willen sich in ihrer Freizeit für ein bestimmtes Ziel einsetzen.
Wenn jedoch nach jedem Handgriff die Steuerkasse zum eigenen Vorteil und dem
Vorteil der Verwandten geplündert werden kann, dann pervertiert dieses Amt
des "Volksvertreters" immer mehr. Das ist ähnlich wie bei einem Bischof, der
auch seine Gebete als berufliche Tätigkeit während seiner Arbeitszeit betrachtet und sich vom Staat
ein fünfstelliges Monatsgrundgehalt überweisen lässt, von dem die meisten
Gläubigen nur träumen können. Deshalb bewirken diese Gebete auch nichts, aber
das ist ein anderes Thema.
Eines ist bei dem Amgio-Thema aber klar: Die beiden
Ego-Parteien Politik und
Kirche sitzen in einem Boot. Man trifft sich, wenn nicht in den VIP-Räumen der
Allianz-Arena als Fußball-Zuschauer, dann beim Sektempfang im Maximilianeum, dem
Landtag, oder heute mal hier und
morgen mal da, z. B. in den Studios des Bayerischen Rundfunks. Man kennt sich.
2012: Bayerischer Landtagsdirektor
|
Dann merkt auch lange Zeit gar keiner mehr, was alles so passiert, weil es
"selbstverständlich" geworden ist und – wenn man schlau genug ist – auch alles
legalisiert ist. Nur wer nicht aufpasst, ist plötzlich doch ein Betrüger,
ohne dass man es so richtig erfasst, weil das Bewusstsein dafür verloren
gegangen ist. Das führt auch zur Rückenstärkung für den Präsidenten des FC Bayern
München, Uli Hoeneß, in den Kreisen von Seinesgleichen. Es ist in diesem Umfeld
verständlich, da er eben
halt "nur" ein Stopp-Signal übersehen habe und dies auch noch an die
Öffentlichkeit gedrungen ist, während viele andere bisher noch gut davon
gekommen sind, weil sie sich manche Summen
rechtlich unangreifbar ergaunert haben oder vielleicht nur Unrechtes noch nicht
aufgedeckt wurde.
19.5.2013 –
"Seid umschlungen,
Millionen!" Bistum
München-Freising kauft in Rom 10-Millionen-Villa für "Gäste" des Bistums in
Rom – Wer wird den Stützpunkt
des Bistums München-Freising in Rom wohl alles besuchen? Bestimmt viele
CSU-Abgeordnete. Dafür kaufte die Kirche jetzt in Rom eine
10-Millionen-Villa. Doch auch in München geht es weiter feudal zu.
Das Erzbischöfliches Palais in München wurde saniert. Der Staat zahlt einmal
mehr über 80 % der Kosten von diesem Fall über acht Millionen Euro –
tz-online.de,
13.3.2012
1.9. / 8.10. / 23.10.2013 –
Systemfehler Kirche – Prunkbau für
Limburger Bischof:
Kostenexplosion von 2,5 Millionen Euro auf vorläufig bis zu 40 Millionen Euro wegen
Größenwahn und Schikanen / Das dunkle Konto des "Bischöflichen Stuhls" /
Kirche ist größter Großgrundbesitzer und besitzt enorme Rücklagen / Was nützen ins Meer geworfene Kränze für die
Flüchtlinge, wenn die Kirchenpaläste nicht für Flüchtlinge geöffnet werden?
– Schon im Sommer 2013
zeichnete sich ab, dass der "Protzbau" (spiegel.de am 8.10.2013) des
Limburger Kirchenfürsten zu einer Kostenexplosion führte.
Dabei sind die Kosten von ursprünglich geplanten 2,5 Millionen auf 5-10 Millionen, dann
auf bis zu ca. 20 Millionen, schließlich auf ca. 31 Millionen Euro und jetzt
auf vermutlich bis zu 40 Millionen Euro gestiegen.
Die letzte Erhöhung ergibt sich aus
Reparaturarbeiten an benachbarten Kirchengebäuden, die bei dem vom Bischof
verlangten extrem
aufwändigen Umbau offenbar fast zwangsläufig beschädigt wurden. "Ich gehe von
umfangreichen Schäden aus, die totgeschwiegen werden", so
Bezirksynodalrat Marius Hahn (ntv.de, 13.10.2013). Ob damit wirklich das
Ende Fahnenstange erreicht ist, wird man sehen. Doch
vorläufig gilt: Die geplanten Baukosten haben sich damit versechzehnfacht
bzw. sind um 1500 % gestiegen.
Denn: "Veranschlagt
waren ursprünglich nur etwa 2,5 Millionen Euro"
(ntv.de, 8.10.2013). 2.500.000,00 Euro würden nun auch aus Kirchensteuermitteln
bezahlt, ein sehr hoher Betrag. Doch der noch weit höhere Millionen-Rest
(derzeit ca. 37.500.000,00 Euro] würde vom
Bischöflichen Stuhl getragen, sagte Michael
Lucas, Mitglied des Gremiums" (focus.de, 9.10.2013). Stimmt
nicht wirklich. Denn der Bischof hatte mithilfe eines
Insider-Geschäfts
zuvor einige Millionen an Kirchensteuereinnahmen dem Bischöflichen Stuhl
zugeschoben.
"Als
Privatperson kann man sich damit das ganze Schloss Neuschwanstein
nachbauen", sagt [der Immobilienmakler] Hahnefeld [als die Schätzungen
noch bei 31 Millionen Euro lagen]. Ein Limburger Jurist
habe sich vor einigen Jahren das Schloss Weilburg nachbauen lassen.
Dabei entstanden Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro, so der
Immobilienmakler. Und in der Nachbarstadt Hadamar baue die Vitos-Klinik
aktuell ein Bettenhaus mit fast 200 Betten. ´Dafür sind 21 Millionen
Euro veranschlagt`, zieht der Makler den Vergleich." (focus.de,
9.10.2013)
Alleine die Badewanne für den Bischof soll z. B. 15.000,00 € gekostet haben,
"eine weiße
Designer-Badewanne, natürlich freistehend, an beiden Seiten Nackenstützen"
(ntv.de, 11.10.2013), die noch mit einer Automatik versehen werden
soll, die das Badewasser ständig automatisch nachtemperiert (bild.de-community,
14.10.2013). Doch wozu Nackenstützen an beiden Seiten?
Hätte der Bischof die Luxus-Wanne von seinem knapp fünfstelligen
Bischofsgehalt bezahlt, welches von allen Bürgern des deutschen Bundeslandes
Hessen aufgebracht wird, wären Rückfragen dazu unangemessen, da es dann die
Privatsphäre wäre. Und die gewählten Politiker in Deutschland wollen nun
einmal den Privatlohn für die Exzellenzen aus der Staatskasse bezahlen. Doch
die Wanne ist eben nicht privat finanziert, sondern aus Kirchensteuermitteln
bzw. aus Mitteln des so genannten "Bischöflichen Stuhls". Also
darf derjenige, der die Wanne zahlen muss, auch nachfragen. Und eine
der Fragen dazu lautet: Wieso Nackenstützen an beiden Seiten? Nun
kann es ja sein, dass der Bischof bei dem einem Bad sein Gesicht nach Osten
wenden möchte, bei einem anderen Bad aber nach Westen. Oder
vielleicht gibt es auch noch einen anderen Grund. Man
braucht dem Bischof nicht zu nahe treten. Doch ist es angemessen, dass die
Gläubigen diese Wünsche mithilfe von Kirchensteuermitteln bezahlen?
Der Lebensstil von so mancher Exzellenz ist
dabei keine Überraschung: Jahrhunderte lang haben die katholischen
Fürstbischöfe ähnlich und noch ärger auf Kosten des Volkes gehaust, und die Kirche hat die damit
verbundene Ausbeutung der Bevölkerung noch immer nicht wieder gutgemacht. Im
Gegenteil: Der
Bischof selbst wird – wie gesagt – bis heute vom Staat ohne Leistungsnachweis bezahlt
–
samt Privilegien über Privilegien –, und der aus der Kirche ausgetretene
Steuerzahler kann gegen eine Umleitung seiner Steuerzahlung für Bischofsgehälter
und dergleichen Kirchliches nichts machen, solange die Politiker die
Großkirchen Jahr für Jahr mit ca. 20 Milliarden Euro an Subventionen bzw.
dem Verzicht auf Steuereinnahmen finanzieren.
Hinzu kommt:
Die schwarze bischöfliche Privatkapelle, von Bürgern manchmal auch
"Sarg" genannt, (siehe
Seitenansicht rechts oben von
Cirdan, 1913; Wikimedia-Commons-Lizenz) verstößt gegen die Bauordnung. Zumindest das Dach
müsste demnach komplett wieder abgerissen werden. Mal sehen, ob die
Behörden hier so konsequent sind wie bei anderen Bauherren, wo sie
Vergleichbares durchgesetzt haben.
Spiegel.de schrieb bereits am 1.9.2013: "Die
Handwerker hatten sich über ständige Änderungswünsche empört. So mussten sie
betonierte Flächen wieder aufschneiden und auch andere bereits erfolgte
Arbeiten rückgängig machen." Die Handwerker fotografierten ihre Arbeit
heimlich und ohne Erlaubnis des Bischofs. Denn die Fotos beweisen, wie der
Bischof von Limburg im Verborgenen die Millionen verbrannte. Der
Bischofssitz in Limburg war jahrelang durch speziell eingerichtete
Sichtblenden zudem vor der Bevölkerung abgeschirmt. Zusätzlich hinderten vor
Ort patrouillierende Wachmannschaften das Fotografieren der gegen die
Bauordnung verstoßenden Baustelle.
Nun
kam noch heraus: Das komplette apokalyptische 40-Millionen-Bauprojekt war "überhaupt nicht
genehmigt", und der Bischof spielte mit den
Genehmigungsinstanzen offenbar Katz und Maus. So legte er seit zwei
Jahren keinen Haushaltsplan mehr vor, obwohl er das hätte tun müssen und
obwohl er offenbar als einziger jeweils genau in die Kostenhöhe eingeweiht
war. "Ich
kann es mir nur so erklären, dass der Bischof von Limburg entweder ein
raffinierter Betrüger oder krank ist", so Jochen Riebel vom
Vermögensverwaltungsrat des Bischöflichen Stuhls (zit. nach focus.de,
9.10.2013). Und: "Wir sind durch den Bischof hinter das Licht geführt worden."
(spiegel.de, 8.10.2013)
Dabei könnte es sein,
dass der Bischof die Gehorsamspflicht der Gläubigen (der "Schafe"
bzw. Lemminge) gegenüber ihm, dem
Bischof, so weit verinnerlicht hat, dass er gar nicht richtig gemerkt hat, was er durch die
Ausschaltung von Kontrollinstanzen und kleinen demokratischen Ansätzen
in der Kirche getan
hat; nämlich hier und da gegen staatliche oder selbst kirchliche Gesetze zu
verstoßen.
Bischof Tebartz-von Elst ist dabei von seiner Mentalität kein
Ausnahmefall, sondern auch von seiner Ausstrahlung her ganz ein Ziehsohn
einer Kirche; einer Kirche, die solche Charaktere mit kolossaler
Selbstüberschätzung an der Grenze zum religiösen Wahn zwangsläufig
hervorbringt.
Der Eine wird in diesem System bzw. Milieu krank oder ein Despot, anderen
wiederum gelingt es, sich mit Charme dort menschenfreundlich darzustellen.
Das wird derzeit dem argentinischen Papst in Rom nachgesagt.
So könnte man den Eindruck gewinnen, als
bräuchte nur der
"gute" Papst den "bösen" Bischof ein wenig in die Schranken weisen
– dann könne alles wieder "gut" werden. Dann könnte auch, wenn einige Medien
entsprechend mitziehen, die Kirche plötzlich wieder "gut" da stehen, trotz Kinderschänderverbrechen
von Priestern und deren Vertuschung, Blutgeld und Geldverschwendung auch
andernorts, erfundenen Höllenlehren, Irreführung
und Einschüchterung der
Menschen, knallharter Personalpolitik usw.
Und wer weiß, was man sich dazu hinter den Mauern des Vatikan ausdenkt. Hier ist
auf jeden Fall größte Wachsamkeit geboten, denn der Limburger
Bischof ist nur ein "Rädchen" im System. So sagte auch der
ehemalige Theologieprofessor Dr. Eugen
Drewermann:
"Die katholische Kirche hat enorme Rücklagen und ist der größte
Großgrundbesitzer in Deutschland. Das ist der eigentliche Skandal, nicht der
Limburger Bischof."
(nw-news.de, 12.10.2013)
Und das ganze System ist ein Trugbild voller Eiterbeulen
– nicht nur dort,
wo es nicht funktioniert; sondern gerade dort, wo es scheinbar klappt und
die Leute z. B. dem Papst zujubeln.
Denn wer ist denn beispielsweise der Papst? "Ihr sollt niemand auf Erden
Vater nennen", sagte Jesus, und schon gar nicht "Heiliger Vater", denn Gott
allein ist heilig.
Diese wenigen Skizzen könnten schon aufzeigen, mit welchen Kräften man es
hier zu tun hat. Eine "ungeschickte" Person in diesem
dunklen Gefüge zu maßregeln oder "schlimmstenfalls" zu
versetzen, ändert daran nichts.
Dadurch würde nur davon abgelenkt, dass die katholische Kirche ein einziger Systemfehler ist, ein
Missbrauch von Christus von hinten bis vorne (vgl.
hier). In Wirklichkeit handelt es sich um den "heidnischen"
Baalskult der Gegenwart.
Der persönliche Stil von Bischof
Tebartz-von Elst ist nur ein
unübersehbares Beispiel dafür, wie die mittelalterliche Tradition der
über dem Volk thronenden Fürstbischöfe, der modernen Baalspriester,
fortgesetzt wird. Gegenüber den in den Seelen von Tausenden von
Würdenträgern gespeicherten Fehlhaltungen sind Worte von Papst Bergoglio,
falls diese in eine andere Richtung weisen, nur vordergründiges Blendwerk.
Denn auch hier fehlen weitgehend die entsprechenden Taten. So wird zwar beispielsweise die
Not von Flüchtlingen beklagt und Kränze bei Lampedusa ins Meer geworfen,
doch die Kirche öffnet keinen einzigen ihrer vielen Tausend
Prunkbauten und Kirchenpaläste, um dort Flüchtlinge unterzubringen – weder
in Italien noch in Limburg. Wenn nun erwogen wird, in ein paar leer
stehenden alten Klöstern Flüchtlinge unterzubringen, ist das noch keine
wirkliche Änderung.
Zur Erinnerung: Der Limburger Bischof war erst im Jahr 2012 durch
viele Luxusflüge in ein indisches Elendsviertel sehr unangenehm
aufgefallen. Außerdem beantragte die Staatsanwaltschaft Hamburg einen
Strafbefehl wegen zweifacher falscher eidesstattlicher Falschaussage und es
wird die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft
Limburg wegen Veruntreuung von Geldern erwartet.
Vgl. auch:
Plagiatsvorwurf an
Bischof Tebartz-von Elst: Wie real sind wohl Worte der "Anteilnahme"
gegenüber Behinderten, wenn diese abgeschrieben sind?
Siehe zum gesamten
Komplex ein Nachruf auf die Kirche
12.10.2013 –
Der Vatikan und seine Bank
–
"Die
dunkle Seite der Macht"
–
"Die dunkle Seite der Macht", so die
Süddeutsche
Zeitung am 2.10.2013 über die Vatikanbank. Es handelt sich über viele
Jahre um eines der Zentren für das organisierte Verbrechen in Europa. In den 70er-Jahren wurde
vom Bankenchef und Seinesgleichen einer
der größten Aktienbetrugs der modernen Börsengeschichte geplant, dessen
Ausgang nie ganz geklärt wurde. Näheres berichtete der damalige
Vatikan-Unterhändler Leopold Ledl.
In den 80er-Jahren kostete dem Bankier
Roberto Calvi sein Vertrauen in die Vatikanbank sein Leben. Seine Leiche
hing mit Steinen beschwert an der Brücke der Barmherzigen Brüder in London.
"In den neunziger Jahren wuschen italienische Wirtschaftsmagnaten
Millionen an Schmiergeld für Politiker über den Ableger der katholischen
Kirche. Dabei spielten auch immer wieder die Konten von Laien bei der
Vatikanbank eine Rolle" Nun sind Tausende von illegalen Konten neu entdeckt worden. "Vatikanbank-Insider
gehen davon aus, dass es sich dabei ´zum allergrößten Teil` um Schwarzgeld
handelt." (spiegel.de, 2.10.2013;
spiegel.de)
Im Vatikan ist für die Kunden alles steuerfrei. Ex-Vatikanbank-Chef
Ettore Gotti Tedeschi fürchtet nach seiner
Kündigung 2012 um sein Leben. Usw.
Seit
der ehemalige deutschen Fabrikant (mit Querverbindungen zum Waffenhandel)
Ernst von Freyberg dort das Ruder
übernommen hat, soll die Bank jedoch von einem Anziehungspunkt für
Verbrechen aller Art zu einem
Ort seriöser Bankgeschäfte werden.
Am Sonntag, den 12.10.2013,
eilte nun auch der deutsche Bischof Franz-Peter Tebartz-von Elst aus Limburg
in den Vatikan. Wird dem in Millionenausgaben
geübten Bischof dort eine Zukunftsperspektive geboten?
14.10.2013 –
Chef der vatikanische Glaubenskongregation verteidigt Bischof Tebartz-von Elst, schiebt Schuld auf seine "Mitarbeiter" und wirft den
Journalisten "Erfindungen" vor / Minister zum Bischof: "Halt du sie dumm,
ich mach sie arm"
– Während Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in Rom
weilt, wurden neue Zahlen veröffentlicht. Die Baukosten für die neue Bischofsresidenz werden voraussichtlich von 31 Millionen Euro auf bis zu
40 Millionen Euro steigen. Bei den extrem aufwändigen Sonder-Maßnahmen
(so mussten aufgrund neuer kostspieliger Ideen des Bischofs auch fertige
Baumaßnahmen wieder eingerissen werden) bzw. "normalen" Maßnahmen sind
auch Schäden an anderen Kirchengebäuden entstanden und sollen jetzt mit neuen
Millionen repariert werden. So wurde ein neues Wohnzimmer wohl eigens in
einen Fels hinein in die Tiefe hinunter gemeißelt.
Doch das Spezial-Wohnzimmer das Wenigste. Die
Liste der bischöflichen Bau-Anordnungen ist für einen Normalbürger
(im Unterscheid zu dem zum
angeblichen
"gottmenschähnlichen
Priester" geweihten Tebartz-von Elst) unfassbar.
Siehe dazu auch spiegel.de
Ein Beispiel: "Für
sein Arbeitszimmer habe der Bischof ... eigens Sicherheitsglas aus
Washington importieren lassen, weil ihm das in Europa erhältliche nicht
sicher genug erschienen sei."
Doch der Limburger Fürstbischof hat immer noch einflussreiche
Fürsprecher, denn wer weiß, was in anderen
Diözesen alles ausgegeben wurde. Und was ist, wenn das jetzt auch
alles aufgedeckt wird? Siehe dazu unten die Stellungnahme von Prof. Dr.
Eugen Drewermann.
Dass ein Mann so viele Jahre in diesem Sinne wirken konnte, zeigt
nämlich auch, dass er mit seinem Gebaren nur ein Teil des Systems ist.
Dazu gehören auch die geschickten Täuschungsmanöver bis hin zu
lügenartigen Formulierungen wie "nachhaltige Bauweise". So kann man das
Sicherheitsglas aus Washington natürlich auch bezeichnen, das vielleicht
auch im "Weißen Haus" bei den US-Präsidenten eingesetzt wurde und das man
nirgendwo in Europa bekommt. Oder wenn man dem Amt für Denkmalschutz die
Schuld zu geben versucht, das "nur Stunden" brauchte, "um den
Gegenbeweis anzutreten", was den Vorwurf des Bischofs als "absurdes
Lügengespinst" entlarvt (idea-spektrum Nr. 42, 16.10.2013). Es
gelten eben weiter die Worte aus dem Lied von Reinhard Mey mit dem Titel
"Sei wachsam": "Der
Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: ´Halt du sie dumm, ich
halt sie arm.`"
Das ist das Motto in dem Boot, in dem die Amigos Politik und Kirche
gemeinsam sitzen, und das wird jetzt mehr und mehr offenbar – egal, wie der Papst letztlich
aus Überzeugung oder taktischen Gründen in dieser Sache entscheiden wird –
das System ändert er damit nicht.
Vgl. auch: Für den Fall, dass der Bischof das gesamte Konto des
"Bischöflichen Stuhls" in Limburg plündert, muss der deutsche Staat für
die restlichen Ausgaben haften, da der Bischof sich hier aus dem Topf
einer "Körperschaft
des öffentlichen Rechts" bedient. Der Staat hat dem Bischof von
Limburg und den anderen "Stühlen" also per Gesetz "Insolvenzunfähigkeit"
garantiert, das heißt eine staatliche Bürgschaft in jeder Höhe, was dem
Bischof natürlich auch hilft, mal so richtig auf den Putz zu hauen, was
allerdings kirchenintern herunter gespielt wird.
So hat die "Nr. 3" der mächtigen weltweiten Kirchenhierarchie
des Vatikan, der Präfekt der Glaubenskongregation (und
damit der moderne Großinquisitor) Ludwig Müller, die Aufdeckung des Desasters
teilweise als "Erfindungen der Journalisten"
(sueddeutsche.de, 12.10.2013) bezeichnet. Tebartz-van Elst bleibe selbstverständlich im Amt,
so Erzbischof Müller im September 2013.
Bei der Staatsanwaltschaft in Limburg liegen jedoch mittlerweile neun Anzeigen
gegen den Bischof wegen Untreue, also Veruntreuung von Geldern, vor, was vom Erzbischof
der Glaubenskongregation bereits vorab zurück gewiesen wird: Schuld an
eventuellen Kostenexplosionen seien die "Mitarbeiter" des Bischofs.
Nun ist die Frage, ob sich Polizei und Staatsanwaltschaft einmal mehr
einschüchtern lassen, wenn
sie es mit den mächtigen "Herren der Welt und der Kirche" zu tun
haben, die Jesus, den Christen, für ihren institutionellen Kult
missbrauchen, der auch mit Gott nichts zu tun hat. Früher hätten
die Beamten auf jeden Fall mit ihrem Leben bezahlt und wären hingerichtet
worden, wenn sie dies gegen den Bischof eingeschritten wären. Nun kommt es darauf an, wie viel
Rückgrat sie schon haben und ob sie weiterhin den wahnhaften Vorstellungen
unterliegen, an der Gunst der selbsternannten "Herren der Kirche und
des Höllenfeuers" hänge ihr Seelenheil.
Fotos: Wie Zwillinge: Links das Wappen des
Präfekten Müller, rechts das Wappen des Gefolgsmanns Bischof Tebartz-van
Elst – die selbsternannten "Herren der Welt" und des
angeblichen Höllenfeuers schmücken sich allesamt auch mit eigenen Wappen. (Rechte: Wikimedia Commons Lizenz)
21.10.2013 –
Ein Bischof als Teil eines Systems: "Uneinsichtig und offensichtlich
krank"
– "Ursprünglich sollte
der Kranz mit den vier Kerzen [für Bischof Tebartz-von Elst] in den Wochen vor
Weihnachten auf einem
schmiedeeisernen Gestell ruhen. Kann der nicht auch von der Decke
hängen?, fragte der Bischof. Im Prinzip ja, antworteten die Bauleute,
das wird aber teuer, es war halt anders geplant. Ich will aber,
antwortete der Bischof. Und so geschah sein Wille, das Dach wurde wieder
aufgeschnitten und ein Flaschenzug für den Adventskranz eingebaut.
Kindern, die alles wollen, kann man Grenzen setzen; einem Bischof der
katholischen Kirche offenbar nicht so leicht." (sueddeutsche.de über
Bischof Tebartz-von Elst, 9.10.2013)
So sind die Kosten also beispielsweise beim Adventskranz
explodiert, nicht jedoch beim Kranz für die Gläubigen im Dom, sondern beim Kranz
nur für den Bischof, in seiner Privatkapelle, im
Volk "Schwarzer Kasten" oder schlicht "Sarg" genannt (siehe
Foto rechts).
Bereits vor der Änderung hatte der leidige Kranz 10.000,00 € gekostet,
eine Unding. Danach kostete er das Zehnfache, 100.000,00 €. (bild.de, 10.10.2013)
Je lichtärmer die Seelen der Menschen, je pompöser wird versucht,
äußerer Glanz zu inszenieren, um die Dunkelheit vordergründig weg zu
retuschieren – nicht nur bei der Kirche in Limburg.
Beim "Sarg" von Limburg ist das jedoch gründlich misslungen. Die
Theologieprofessorin Dr. Uta Ranke-Heinemann schreibt von einer Privatkapelle,
die "aussieht wie ein dunkler, fensterloser Hochsicherheitstrakt für
Schwerstverbrecher". (zit. nach debattiersalon.de, 21.10.2013)
"Mitarbeiter des Bistums hätten
berichtet, der Bischof habe von seinen Dienstreisen stets neue Ideen
mitgebracht und sofort in den Bau einfließen lassen" (focus.de,
9.10.2013). Dies ist offenbar der Hauptgrund für die
Kostenexplosionen. "Die Handwerker
hatten sich über ständige Änderungswünsche empört. So mussten sie betonierte
Flächen wieder aufschneiden und auch andere bereits erfolgte Arbeiten
rückgängig machen ..."
(spiegel.de, 1.9.2013)
Der Professor für Kirchenrecht Dr. Thomas Schüller nennt den Bischof in
diesem Zusammenhang "unfähig, uneinsichtig und offensichtlich krank".
Doch ist der Bischof nicht nur ein Spiegel für das System, dem er
vorsteht? Einer Schattenwelt inmitten der Gesellschaft, die mit ihren
eigenen Regeln das Gemeinwesen unmerklich lenkt –
"Unfähig", den Menschen den Weg zu Gott zu zeigen,
"uneinsichtig" trotz Mahnungen über Mahnungen über Jahrhunderte, und in
Gestalt von Tausenden von Repräsentanten "offensichtlich krank"
– denn
eine solche Kombination von Absurdität, Macht und Angst kann nicht zur
Gesundung von Menschen und Gesellschaften beitragen.
Der katholische Theologe Wolfgang Blum
geht davon aus, dass dem Bischof schlicht "die Macht seines Amtes zu
Kopfe gestiegen" ist.
(focus.de, 9.10.2013)
Auch das ist systembedingt.
Laut katholischer Lehre ist der Bischof aufgrund der "Fülle des
Weihesakraments" ein "Stellvertreter Christi"
(Katechismus Nr. 1560)
und als "Mann
von Gott"
darüber hinaus sogar Hirte und Vorgesetzter über andere "Männer vor
Gott".
Dies erinnert auch an so manchen römischen Kaiser im untergehenden
Imperium Romanum, die sich im Wahn zu Lebezeiten zu einer Art
"Gottmensch" erklärten.
Nun drohen dem
Bischof allerdings sogar bis zu drei Jahre Gefängnis (die
Strafe für gelogene bzw. falsche eidesstattliche Versscherungen). Vermutlich kommt er aber mit einer
minimalen Geldstrafe davon, denn einen Bischof könne man doch nicht verhaften, so
denken manche. Und Geld scheint ja "genug" da zu sein. Man hat
den Grundstock dafür im Jahrhunderten zusammen geraubt und hält das
Vermögen mit Einschüchterung zusammen. Siehe dazu auch:
Der Bischöfliche Stuhl
– die
millionenschweren Schattenkonten der Kirche.
28.10.2013 –
Kirche gibt Wert des Kölner Doms mit "1 Euro" an
– diese und weitere "1-Euro-Kirchen" werden dann noch zu den 435 Milliarden
Euro Vermögen in Deutschland hinzu addiert
– Die Kirche verschleiert weiter. Zwar werden viele Millionen und Milliarden
zugegeben, aber bei den größten Prunkbauten wird getrickst. Die
Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt: "Der St. Marien-Dom in Hamburg
etwa steht mit nur einem Euro in den Büchern. Mit dem gleichen Betrag werden
sämtliche Kirchen in der Diözese Köln eingespeist. Der Kölner Dom ist noch
nicht geschätzt, weil die Verwaltung ihr altes kameralistisches Zahlenwerk
gerade erst auf eine moderne Buchführung umstellt. ´Wenn das geschehen ist`,
sagt Dompropst Norbert Feldhoff, ´wird er vermutlich auch mit einem Euro
bewertet`" (faz.net, 24.10.2013). Die Kirche begründet ihre
"Schätzung" mit den hohen Unterhaltskosten, wobei dies wohl hauptsächlich
der Staat bezahlt.
Das heißt aber dann auch: Zu dem festgestellten Milliardenvermögen der
Kirche in Deutschland (lt. dem Experten Dr. Carsten
Frerk ca. 435 Milliarden Euro) kommen dann noch die
Prunkbauten hinzu mit dem Wert von ca. je einen Euro.
Die 435 Milliarden setzen sich zusammen aus: "150
Milliarden in Geld und Aktien, 220 Milliarden in Immobilien (ohne Kirchen)
und 65 Milliarden in Stiftungen und anderen Vermögenstiteln. ´Geld bedeutet
Macht, und das will die Kirche nicht dokumentieren`, befindet Frerk."
(tagesspiegel.de, 24.10.2013: "Das Kreuz mit den Milliarden")
30.10.2013
–
Neues Dienstleistungszentrum der
Diözese für mindestens 130 Millionen Euro – Der moderne bayerische
Feudalstaat / In München saugen viele an der Pfründe ... und rechtfertigen
sie
– Nun ist klar, warum sich der Erzbischof von München und Freising,
Eminenz Reinhard Kardinal Marx, engster Vertrauter und Mitglied des
Beratergremiums von Papst Jorge Bergoglio, bei der Beurteilung der
Verfehlungen von Exzellenz Franz-Peter Tebartz-von Elst so zurück hielt.
Seine Baustelle kostet nämlich mindestens 130 Millionen Euro, weit mehr als
das Dreifache, das der Bischof in Limburg für seine Residenz "verbrannte". Da hilft auch der
doppelte "Afrikaner" im Wappen des Kardinals nichts (rechts)
– hier
bewegt man sich in anderen Dimensionen als bei den "Normalbürgern" in
Afrika – allerdings nicht unter innerkirchlicher Geheimhaltung für den
Bischofssitz des Bischofs, sondern öffentlich für die Verwaltung des
kirchlichen Wirtschafts- und Finanzimperiums, die dem Bischof nach geordnete
Bürokratie, so dass sich alle kirchlichen Interessengruppen in diesem Fall
schützend um das Großprojekt scharen, da nicht nur im Wesentlichen einer
profitiert wie in Limburg (z. B. sueddeutsche.de, 30.10.2013). Man
hält also intern wieder zusammen, denn es sind in diesem Fall natürlich ein paar Hundert
Vasallen, die mit an diesen Pfründen saugen.
Die Kirche hatte sich also einhellig entschlossen, extra in bester Münchner
Geschäftslage ein Objekt umzubauen, wo bereits der Kaufpreis ohne Umbau 86 Millionen Euro
betrug.
Hier "spielt" man also in einer Finanzliga mit BMW, IBM, Shell,
Bank of America und den Ölscheichs – mit dem Unterschied, dass diese
nicht zu Spenden für ihre Unternehmungen aufrufen. Der Ex-Theologieprofessor Dr.
Eugen Drewermann hatte bereits vor einigen Tagen Hinweise in diese Richtung
gegeben und das Verhalten des Limburger Bischofs angesichts des auch sonst
Kirchenüblichen relativiert. Einer
dpa-Meldung vom 30.10. gab das Bistum an, mit der Konzentration
mehrerer Verwaltungsstellen in einem zentralen Gebäude könne man Kosten
sparen. Das mag stimmen.
Zum Vergleich: Wenn sich ein Bürger ein
neues Auto für
100.000,00 Euro kaufen würde, kann er das natürlich auch mit "Kostenersparnis"
begründen, wenn der neue PKW beispielsweise einen halben Liter Benzin
weniger auf 100 km verbraucht als der alte. Außerdem nehmen die
Kirchenaustritte ja ständig zu. Es gibt also immer weniger Priesterzauber
und Dogmenpflege zu verwalten.
Die Abendzeitung in München veröffentlichte am 30.10.2013 auf
abendzeitung.de hier ihre ersten Recherchen über die Großbaustelle der
Kirche in München:
abendzeitung-muenchen.de
Daraus bzw. dazu einige Details:
Die
Bautafel an dem Großprojekt sei während der Berichterstattung über den
Limburger Prunkbau entfernt worden. Angeblich aus "rein bautechnischen
Gründen".
Der riesige
Gebäudekomplex besteht aus zwei Teilen. Der andere Teil gehört dem Freistaat
Bayern, derzeit regiert durch die kirchentreue
Amigo-Truppe der CSU – ein Symbol für das "prostitutive Verhältnis von
Kirche und Staat" (der Theologieprofessor Hubertus Mynarek) seit
Jahrhunderten und ein Symbol für das faktische Fortbestehen feudaler
Strukturen in Deutschland.
Die
Finanzierung des neuen Diözesan-Zentrums erfolgt durch Kirchensteuer,
Einnahmen aus einem Immobilienfonds und Abstoßung weniger ertragreicher
Immobilien.
Zum
Eigentum der Erzdiözese München und Freising gehören derzeit ca. 7.000
Immobilien.
Der
Kardinal weiß nicht, wie hoch das Vermögen des Bistums ist. Es ist so hoch
und vielfältig, dass nicht einmal Schätzungen möglich sind. Durch die
Ausgabe von 130 Millionen Euro ist jetzt aber etwas weniger zu zählen. In
ein paar Jahren sollen erste Summen genannt werden können.
Im Jahr
2012 kaufte das Erzbistum München in Rom ein Gästehaus für 9,7 Millionen
Euro, zur Stärkung der Achse Vatikan – München. (PS: Nicht zufällig
trieben in diesen jetzt wieder vom Bistum erworbenen Gemäuern bis 1802 die
Jesuiten in München ihr Unwesen*, denen auch Papst
Bergoglio angehört. Religiöser Fanatismus und Blutgeruch steckten offenbar
noch in den Steinen und zogen wie magnetisch wieder diejenigen an, welche
die Nachfolge der früher dort Hausenden angetreten haben. Ein um viele
Millionen günstigerer Neubau am Stadtrand wäre für das Bistum auch von daher
weniger anziehend gewesen.)
Der
Freistaat Bayern, also jeder Steuerzahler des Bundeslandes, hält der Kirche
finanziell den Rücken frei. Das Bundesland Bayern bezahlt beispielsweise
der römisch-katholischen Kirche komplett die "Gehälter von sieben Erzbischöfen und
Bischöfen, von 12 Weihbischöfen, 14 Dignitären, 60 Kanonikern, 12
Domvikaren, sieben Generalvikaren, sieben Ordinariats-Offiziaten,
sieben Dom-Mesnern, 15 Direktoren und 33 Erziehern an bischöflichen
Priester- und Knabenseminaren" (spiegel.de, 8.8.2010) usw. usw., Jahr für Jahr
ca. 70 Millionen Euro. Für die anderen Gehälter gibt es ein "Kopfgeld" pro
Kirchenmitglied an staatlichen Zuschüssen. Das heißt: Atheisten, Moslems und
aus der Kirche ausgetretene Bürger müssen zusammen mit den Katholiken deren klerikales Personal
bezahlen. Da lässt sich so ein Bauprojekt über 130 Millionen Euro dann auch
leichter stemmen, wenn
man einen großen Teil des Personals gratis, das heißt auf Staatskosten
arbeiten lässt.
Der
CSU-regierte Freistaat Bayern spendiert der Kirche auch Millionen von Euro
als Entschädigung für "Roggen, Weizen, Dinkel, Karpfen oder
Weißkraut",
welches die Kleriker vor dem Jahr 1803 immer vom Staat spendiert bekamen. Im
Staatshaushalt von 1993 waren dafür zwei Millionen DM vorgesehen
(Main-Post, 13.2.1993). Wie hoch die Entschädigung heute dafür ist, dass
der Angestellte der Regierung den Priestern die Karpfen nicht mehr frei Haus
liefert, ist uns nicht bekannt. Das alte Feudalsystem ist nur modernisiert,
nie abgeschafft worden.
Dass die
Abermillionen für die Kirche anderweitig eingespart werden müssen, ist klar.
Es werden eben Prioritäten gesetzt, und wo die regierenden CSU-Politiker diese
setzen, erschließt sich auch aus deren
kirchlichen Funktionen.
Lesen Sie dazu auch:
Millionen über Millionen für die Kirchenfürsten in Bayern
– Fakten zur
aktuellen Kirchen-Subventionssituation in Bayern
* Über die Jesuiten ist manches
auch kontrovers diskutiert worden. Sicher waren sie immer ein Teil des
dunklen Systems, gleich ob von den jeweils Herrschenden anerkannt oder
nicht, und gleich, ob nun sehr viel Blut floss oder eher weniger als
geschätzt. Ernst Keil schrieb 1863: "Das Handbuch der Inquisitoren enthüllt
das System, das von den Dominikanern auf die Jesuiten überging und von
diesen auf ganze Länder und Provinzen ausgedehnt wurde. Die Dominikaner
hatten in Spanien vielleicht zweihundert Menschen auf einmal verbrannt. Die
Jesuiten ... ließen ganze Bevölkerungen zu Grunde gehen, Tausende von
Flecken, reichen Plätzen und Hauptstädten zum Ruhme des Herrn in Flammen
auflodern. Die Inquisition fällte Urteile, ohne die Zeugen, oft die
ehrlosesten Menschen, dem Angeklagten gegenüberzustellen; die Jesuiten
verdammten ... Städte, Provinzen und Völker zu bewaffneten Missionen, Dragonaden und Glaubenskriegen." (zit. nach Ernst Keil, Handbuch der
Inquisition, in der Zeitschrift Die Gartenlaube, Illustriertes
Familienblatt, 1863)
25.12.2013 / 21.1.2014 –
Deutsches "Staatskirchentum": Ab 2015 müssen auch alle Banken die Kirchensteuer ihrer
Kunden einziehen
–
Ab 2015 sind alle in Deutschland tätigen Banken gesetzlich verpflichtet,
Kirchensteuer auf Zinsguthaben einzubehalten und an die Finanzämter weiter
zu leiten, die es dann an die Geldsammelstellen der Großkirchen
überweist. Die Postbank nennt dies z. B. in einem eigenen farbigen
Informationsblatt Kirchensteuer auf Kapitalerträge – automatisierter
Abzug ab 2015.
Bisher wurde die Kirchensteuer in der Regel nach Bearbeitung der
jährlichen Steuererklärung vom staatlichen Finanzamt einbehalten und der
Kirche überwiesen. Dass die Banken die Kirchensteuer auf Kapitalerträge
schon vorher abziehen konnte, war eine alternative Möglichkeit. Nun wird
Letzteres Pflicht. Was bedeutet das?
1) Die Kirche bekommt die
Millionen viel schneller. Nicht erst Monate oder gar über ein Jahr
später nach Abgabe der Steuererklärungen, sondern bereits immer dann, wenn eine Bank einem Konfessions-Kunden
Zinsen gutschreibt.
2) Angeblich hätten bisher "nur etwa 15 Prozent" der Sparer die anteilig
eingeforderte Kirchensteuer auf Zinserträge auch tatsächlich korrekt
über das Finanzamt einziehen lassen (Sonntagsblatt Nr. 2 vom
12.1.2014). Aus diesem Grund "kann sich die Kirche auf Mehreinnahmen
freuen".
3) Nicht nur der Staat, die
Arbeitgeber und eventuell die Geheimdienste, sondern auch alle Banken
wissen nun über die Kirchenmitgliedschaften der Menschen Bescheid. Hier
hat der Gesetzgeber allerdings die Möglichkeit für den Bürger offen gelassen,
dieser Vorgehensweise Jahr für Jahr schriftlich zu widersprechen. Für
diesen Fall informiert die Bank das jeweilige Finanzamt, worauf hin das
Finanzamt selbst die jeweiligen Steueranteile wie gehabt erst im
Zusammenhang der Einkommensteuererklärung für die Großkirchen eintreibt.
Dennoch ist das neue Gesetz ein Versuch, einen Schritt zurück in Richtung Kirchenstaat
zu vollziehen und es schafft weitere Möglichkeiten für eine zukünftige
Ungleichbehandlung – obwohl immer mehr Menschen aus den Institutionen
Kirche austreten und die Zeit für die Großinstitutionen im geistigen
Sinne längst abgelaufen ist.
4) Die Millionen- und
Milliarden-Kosten für eine derartige und anderweitige Privilegierung der
Kirchen sind gar nicht hoch genug einzuschätzen. Angefangen von der
Buchhaltung der Betriebe über alle Finanzämter und Einwohnermeldeämter
müssen sich nun auch alle Banken summa summarum kostenintensiv ständig mit
dem Thema "Kirchensteuer" im Zusammenhang eines jeden einzelnen Bürgers
beschäftigen – der Verwaltungsaufwand ist gigantisch, und eben
auch alle Banken müssen hier gratis für die Kirche
tätig werden. Alleine die Informationskampagnen der
Geldinstitute für alle
ihre Kunden kosten hohe Summen. Allein die kleine Sparkasse
Miltenberg-Obernburg bezifferte ihre Kosten für die Umstellung auf einen
"fünfstelligen Betrag" (Main-Echo, 19.4.2014). Wenigstens dem Staat zahlt die Kirche
zwar einen Anstandsbeitrag für den staatlichen Kirchensteuereinzug.
Dieser wiegt jedoch nicht annähernd den Aufwand
auf, den sie selbst erbringen müsste, um an die vielen Milliarden Euros
der Bürger zu kommen.
Zur Situation in Deutschland: Während derzeit 100 % der in Berlin
regierenden Bundespolitiker gleichzeitig ein Kirchen-Amt innehaben oder Kirchen-Lobbyisten sind, ist es in
den einzelnen Bundesländern ähnlich. Auch Bayern hat sicher einen Anteil
von 100 %, und der Anteil der Kirchenmänner und -frauen in den
Länderregierungen anderer Bundesländer wird ebenfalls 100 % sein oder gegen 100 %
tendieren, lediglich in Ländern mit Linken-Beteiligungen weniger.
Und die
neue seit 2013 bestehende kirchliche große CDU/CSU/SPD-Koalition hat bereits im
Koalitionsvertrag festgeschrieben, dass alles weiter geht wie bisher,
das heißt, dass die Privilegien der
Großkirchen in keinster Weise angetastet werden. Weder der staatliche
Kirchensteuereinzug oder der Einzug durch Banken, noch die ca. 17
Milliarden weiteren Subventionen (einschließlich der Gehälter von
Bischöfen und weiterem Kirchenpersonal) und Steuerbefreiungen noch die
nahezu Komplettfinanzierung von ca. 50 Milliarden Euro von Caritas und
Diakonie sollen angetastet werden, während die Kirche dort rigoros ihr Personal
nach Gebetbuch aussortiert, die Personalkosten aber vom Staat bekommt.
Zur Kirchensteuer heißt es im Koalitionsvertrag wörtlich:
"Wir halten daher auch am System der Kirchensteuern fest, damit die
Kirchen Planungssicherheit haben." (Deutschlands Zukunft gestalten
–
Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD, Berlin 2013, S. 113)
Immer mehr Bürger sind jedoch nicht mehr bereit, die Kinder mit dem
Kirchenwasser zu taufen und damit im geistigen Sinne zu "Leibeigenen"
der Kirche zu machen.
Denn dieser Akt sei nie mehr rückgängig zu machen, so die kirchliche
Lehre, auch wenn er absolut unfreiwillig erfolgte.
Lesen Sie dazu
Katholische und evangelische
Taufe – Kritik am Sakrament.
Auch aufgrund des nun installierten automatisierten Kirchensteuereinzugs
durch alle Geldinstitute Deutschlands haben bei uns Leser angerufen und
uns mitgeteilt, dass nun das Maß der kirchlichen Geldgier endgültig voll
sei und sie austreten werden.
PS:
Mit Gott und Christus haben die Kirchen nichts zu tun. Der gute Name von
Christus wird nur zum Etikettenschwindel missbraucht.
Siehe dazu Nachruf auf das Papsttum, Rückblick auf
Kirche: Größter Betrug aller Zeiten
2014
1.2.2014 –
Bischof Tebartz-van Elst mit vatikanischem Rückenwind zurück in Limburg. Er
verweigerte Befragung durch die Untersuchungskommission
– Demokratie ist für die Kirche "Ketzerei" – Falscher "Franziskus" in Rom – Er ist zurück, mit
Rückenwind aus dem Vatikan, wo vor allem Kurienerzbischof und "Großinquisitor"
Gerhard Ludwig Müller ihn gegenüber allen Vorwürfen in Schutz nimmt. Damit prangt wieder
– symbolisch gesprochen –
das persönliche
Wappen von Bischof Tebartz-van Elst an der Limburger Residenz (siehe rechts). Nachdem er ca. 10.000
Euro Monatsgehalt vom Staat auch während seiner Besinnungstage im Kloster erhielt, hat er
offenbar in Limburg bereits wieder "zu alter Form gefunden". (focus.de)
Auch sein Fahrer und gleichzeitig Koch (und ...?) wurde mit ins Boot des üppigen
Lebens geholt. Er bekommt ungefähr das Gehalt eines Weihbischofs.
Nach neuerlichen
Zeugenaussagen habe "Seine Exzellenz" Tebartz-van Elst "den
Architekt seines Prunkbaus und leitende Mitarbeiter systematisch
eingeschüchtert" (focus.de, 1.2.2014). Diese mussten beispielsweise
"Verschwiegenheitserklärungen" über die Kosten unterzeichnen, die wiederum
gegenüber dem Vermögensverwaltungsrat des Bistums "regelwidrig" vertuscht
wurden.
Bei seinem einzigen offiziellen Termin in Limburg während seiner nach wie vor
anhaltenden "Besinnungszeit" kam es offenbar gleich zum
Eklat. Focus.de schreibt:
"Die Mitglieder [der
vom Vatikan eingesetzten Untersuchungskommission] beabsichtigten, Tebartz-van
Elst bei seinem Besuch einige Fragen zu stellen. Doch davon schien der Bischof
nichts zu halten. Stattdessen hatte er für den Termin eine Erklärung
vorbereitet, die er vortragen wollte, wie die [Süddeutsche] Zeitung berichtete.
Dass die Kommissionsmitglieder ihm kritische Fragen stellen wollten und
Antworten erwarteten, empfand der Bischof demnach als Zumutung. Es sei daraufhin
zum Eklat gekommen," was offenbar auch von keiner Seite dementiert wurde.
Man könnte hier ergänzen: Darüber darf man sich nicht wundern.
Schließlich müssen sich in der Kirche ja die "Unteren" den "Oberen" unterwerfen,
und jeder Bischof gilt wie der Papst selbst als "Stellvertreter Christi"
(Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1560). (Hier handelt es sich
allerdings nicht um den Christus, der in Jesus von Nazareth unter uns lebte,
sondern um einen virtuellen katholischen "Christus", eine katholische
Kunstfigur, mit welcher der echte Christus verhöhnt wird). Demokratie ist für
die Kirche unmissverständlich "Ketzerei", denn wer die
Unterwerfungsforderung unter den Papst nicht
befolgt, werde angeblich in eine ewige Hölle verflucht.
Auch der "Franziskus" in Rom ist letztlich eine "Fälschung". Franziskus von
Assisi hat Reichtum nicht für sich behalten, doch die Kirche ist nicht
einmal bereit, ihr unermessliches Vermögen zu teilen. Nur Almosen werden oft
öffentlichkeitswirksam gegeben bzw. von Papst "Franziskus" viele schöne Worte
dazu gemacht. Das gehortete Vermögen wird jedoch nicht dazu eingesetzt, Not und
Elend zu lindern.
PS: Wenn der Bischof nicht im Palais residiert, wird er dort von seinem
Fahrer vertreten.
9.2.2014 –
Bischof
Tebartz-von Elst und die Kirche: Geheimarchiv, konspirative Wohnung und noch
höhere Millionenverschwendung
–
Obwohl mehrere Anzeigen gegen Exzellenz Franz Peter Tebartz-von Elst
vorliegen, ließ die Staatsanwaltschaft zunächst die internen kirchlichen
Ermittler die Vorwürfe prüfen. Trotz des in der Kirche gängige
Vertuschungsprinzip zum Wohle des Rufs der Kirche ist nun bereits Folgendes
nach außen gedrungen: Eine "Geheimregistratur", eine "Art konspirative
Wohnung", die der Bischof in der Stadt angemietet hat. "Die bisher auf 31
Millionen Euro geschätzten Baukosten des Limburger Bischofshauses liegen
demnach wesentlich höher. Zudem wurde aus mindestens einer kirchlichen
Stiftung im Bistum Geld herausgezogen, um das aufwendige Bauvorhaben zu
finanzieren." (spiegel.de, 9.2.2014)
Ursprünglich waren 2,5 Millionen Euro
eingeplant und der Öffentlichkeit und den Gläubigen vermittelt worden, nun
also "wesentlich höher" als 31 Millionen. Spekuliert wird noch, auf welchen
Posten – anstatt dem Limburger Bischofssitz – der Papst Bischof Tebartz-von
Elst befördern wird. Für viele weitere Gläubigen heißt es nun endlich:
Austreten.
Hier eine Zusammenstellung aller Nachrichten zu Bischof Tebartz-von Elst und
die römisch-katholische Kirche:
Bischof Tebartz-van Elst mit
vatikanischem Rückenwind zurück in Limburg
Bischöfe Mixa und Tebartz-von Elst und Müller: Auch die Dämonen mischen mit
Bischof: Reflexion auf Staatskosten
Die Feudaldemokratie in Deutschland und die Staats-Subventionen zur
Vermehrung des Reichtums der Kirche
Ein Bischof als Teil eines Systems:
"Unfähig, uneinsichtig und offensichtlich krank"
Chef der Glaubenskongregation des Vatikan
rechtfertigt Limburger Bischof und beschimpft Kritiker
Systemfehler Kirche / Prunkbau für Limburger Bischof /
Kirchenpaläste bleiben für Flüchtlinge zu
Der
Luxusflug des Bischofs von Limburg in ein indisches Slum
Der "Bischöfliche Stuhl"
– Die geheimen
Schattenkonten der Kirche in Deutschland
16.5.2014 –
Großkonzerne finanzierten Heiligsprechungszeremonie von Karol Wojtyla = Papst Johannes Paul II.
Sie wurde unter anderem ermöglicht von:
Nestle AG, Schweiz
Eni S.p.A., Italien = Agip, Erdöl, Energie, Petrochemie
Enel S.p.A., Italien, größter Stromkonzern Italiens, Telekommunikation
Intesa Sanpaolo, italienische Großbank
Ferrovio Italiane, staatliche italienische Eisenbahngesellschaft
(nbcnews.com,
26.4.2014)
Insgesamt habe es "über ein
Dutzend" Großsponsoren gegeben, so nbcnews.
Haben also auch die Großbankiers und Wirtschaftsführer Karol Wojtyla auf diese
Weise mit heilig gesprochen?
Und müsste man nun nicht auch sagen: Karol Wojtyla ist auch der Heilige des
Agip-Konzerns, des Enel-Stromkonzerns und der Nestle AG?
Zur Erinnerung: Nach seinem Tod wurde Papst Johannes Paul II. ein Beutel mit Geld aus
vielen Nationen mit ins Grab gegeben, vergleichbar den Grabbeigaben bei
ägyptischen Pharaonen – allesamt Münzen, die während seines Pontifikats geprägt
wurden – ein eindrückliches Symbol für die Verbindung der Finanzwelt mit den
Vatikan (mehr dazu hier).
Die Bedeutung könnte man auch in die Worte fassen: Der Vatikan
verfügt in allen Ländern über die Macht zu kaufen und zu verkaufen. Die
Verbindung ist auch insofern real, da der Vatikan ja vielfach
durch Staaten und Sponsoren finanziert wird, andererseits bereits selbst
eine der
größten Finanzmächte der Welt geworden ist. Jesus lehrte das aber nicht. Er
sprach: "Ihr könnt nicht Gott
dienen und dem Mammon". Und: "Verkaufe, was du hast und gib es den Armen!"
Da dies jedoch nicht zutrifft, ist die Kirche also nicht "christlich", denn
dieses Wort leitet sich ab von Jesus, dem Christus. Die Kirche kann sich aber
gerne weiter "römisch" nennen oder "päpstlich", aber sie sollte sich nicht mehr
"christlich" nennen. Das ist ein Missbrauch.
3.11.2014 –
"Im schwäbischen
Kloster Neresheim wurden Millionen auf einem geheimen Konto versteckt. Diente
die Abtei als stille Geldwaschanlage?",
fragte spiegel.de am 3.11.2014 (spiegel.de).
Der Abt des Klosters, der Benediktinerabtei St. Ulrich und Afra, Frater
Norbert Stoffels OSB, war ein hochangesehener Würdenträger. Im Jahr 1996 erhielt
er das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, im Jahr 2006 die Verdienstmedaille
des Landes Baden-Württemberg. Im Jahr 2013 ist er gestorben. "Armut, Keuschheit
und Gehorsam", das müssen die Klosterbrüder schwören. Doch der Abt,
der "als vorbildlicher Kirchen- und Ehrenmann" galt (spiegel.de),
hinterließ "ein Vermögen von rund 4,4 Mio.
Euro"
(Wikipedia, Stand: 3.11.3014). Nicht wenig für einen führenden Mann der
Kirche, die immer wieder die Gläubigen um Spenden anbettelt und sich fast alle
sozialen Dienste vom Staat bezahlen lässt. Woher das Geld kommt, ist bis jetzt
nicht geklärt. Spiegel.de schreibt: "Ist das Kloster gar nur ein
kleines, zufällig sichtbar gewordenes Stückchen einer weitverzweigten
Schwarzgeldwaschanlage namens ´Weinberg`"?
Ein solcher oder ähnlicher
katholischer "Weinberg" könnte z. B. so funktionieren: Eine kirchliche
Einrichtung nützt dafür ihre vom Staat zuerkannte Steuerfreiheit und lässt hohe
Geldbeträge von Kirchen-Amigos auf einem ihrer Konten "parken", also
"zwischenlagern", um sie dem Finanzamt zu entziehen. Auf speziell konstruierten
schwer durchschaubaren Kanälen fließt das Geld später an den Amigo zurück, wobei
dieser dann als "Gegenleistung" einen vereinbarten Betrag bei der Kirche belässt
bzw. an die kirchliche Einrichtung spendet. Somit profitieren Kirche und Amigo
zu Lasten des Staates, der dann durch das Verbrechen der Steuerhinterziehung um
seine Einnahmen gebracht würde. Ob es im konkreten
Fall so war, ist noch nicht sicher, aber so oder so ähnlich könnten Gelder "gewaschen" werden.
Zurück zum verstorbenen Abt:
"Mehr als 800 Trauergäste füllten die Abteikirche bis auf den letzten Platz, als
Bischof Gebhard Fürst, der Konvent und Abtpräses Dr. Albert Schmidt (Beuron) in
die mit weißen Chrysanthemen geschmückte Klosterkirche einzogen ... Mit Tränen
erstickter, kaum noch verstehbarer Stimme verabschiedete sich Aalens Landrat
Klaus Pavel ´von meinem lieben Freund und unser aller Vater Abt`". Die
Mitra (ein aus dem Baalskult übernommener
Spezial-Hut für Bischöfe
und Äbte) und der Hirtenstab des Würdenträgers lagen auf dem Sarg. Bei dem
Requiem hätten "weniger die Trauer und der Abschiedsschmerz denn die
Auferstehungshoffnung" überwogen (swp.de, 2.5.2013). Doch auch für einen
Kirchenführer gilt das Sprichwort: "Das Totenhemd hat keine Taschen." Das heißt:
Bei der "Auferstehung" sind die 4,4 Millionen dann weg.
Vgl. dazu auch:
Die
Tür des Glaubens – ein Hörspiel über einen Kirchenführer im Jenseits
5.12.2014 –
Hunderte Millionen
Euro im Vatikan "gefunden"
– Die
Abermillionen waren auf speziellen "Unterkonten" versteckt (faz.de,
5.12.2014) und tauchten in keiner Bilanz auf, wie eine Untersuchung des
australischen Kardinals George Pell ergab. Die Schwarzgeldkonten, wo die
angehäuften Summen sich
möglicherweise gar im Milliardenbereich bewegen, wurden unter anderem damit
begründet, dass "die Standards der ´modernen` Buchhaltung ... ´ignoriert`"
worden seien (tagesschau.de, 4.12.2014). Alleine diese Formulierung ist
schon eine Verhöhnung der Öffentlichkeit. Es erinnert an die Beschönigung der
Zigtausendfachen Ermordung Andersgläubiger mit Worten wie: Söhne und Töchter der
Kirche hätten bedauerlicherweise manchmal "Methoden der Intoleranz" "zugelassen"
... In Wirklichkeit hat die Kirche die Hinrichtungen verlangt.
Wie lange schaffen die Staaten und die Gläubigen – im übertragenen Sinne – immer
noch Säcke, ja Container und ganze Eisenbahnwaggons voller Euro zum Petersplatz
nach Rom, wo sie dann gehortet werden?
2015
1.3.2015 –
Wie der Bischof von
Oslo betrogen hat, um an Millionenzahlungen des norwegischen Staates für die
Kirche zu kommen – faz.net,
1.3.2015
30.8.2015 –
Tebartz-van-Elst war gestern. Der Chef der katholischen Caritas finanzierte mit
den Spendengelder seine Geburtstagspartys und erhöhte sein Gehalt auf über
160.000 €. Bischof Tebartz-van-Elst, der
2013 und 2014 für einen
Finanzskandal verantwortlich war, ist mittlerweile im Vatikan tätig als
"Sekretär" für die Bekehrung ("Neuevangelisierung") von Nichtkatholiken zur
Romkirche. Hier hat er es hauptsächlich mit Menschen zu tun, die ihn nicht von
Deutschland her kennen.
Dort sind viele Bürger noch katholisch wegen der
Caritas. Doch kaum jemand weiß, dass die kirchliche Sozialeinrichtung
mit ca. 25
Milliarden € pro Jahr vom Staat finanziert wird (genauso wie die evangelische
Innere Mission = Diakonie), das heißt von allen Steuerzahlern. Die Spenden der
Gläubigen kommen hinzu.
Und kaum einem Spender ist wiederum bewusst, dass er damit fünfstellige
Monatsgehälter des Chefs mitfinanzieren hilft, wie ein Beispiel eines
Caritas-Geschäftsführers aufzeigt, wobei die Selbstverständlichkeit, mit der z.
B. eine Party darüber hinaus vom Betrieb bezahlt wird, Teil der Grundhaltung
ist. Während Papst Franziskus in
Rom mit einer showmäßig präsentierten Volkstümlichkeit die Austrittswelle
aus der Vatikankirche kurzzeitig etwas verlangsamen konnte,
ändert sich im Prinzip nichts. Der unermessliche Reichtum der Kirche wird
genauso wenig angetastet wie die
Höllendrohungen an Abweichler, nur geschickter
verschleiert.
Zum neuen Finanzskandal siehe:
focus.de
24.11.2015 –
Bei so vielen Billionen fällt ein neuer Altar für 300.000,00 € tatsächlich
kaum ins Gewicht. Das Geld ist ja da
– Das weltweite Vermögen der Romkirche, deren Priester und Pfarrer von
Steuern, Subventionen und Spenden leben und vom Blutgeld der vergangenen
Jahrhunderte, geht in die Billionen. Die italienische Wirtschaftszeitung Il
sole 24 ore schätzt allein das Immobilienvermögen auf ein bis zwei Billionen
Euro (15.2.2013), und zwar nur "vorsichtig geschätzt"; also wohl deutlich
höher. Das Gesamtvermögen dürfte von daher sehr, sehr weit in die Billionen
gehen, man denke nur an Firmenbeteiligungen, Aktienpakete und unzählige
Zertifikate.
Was sind von daher bloße 300.000,00 € für einen neuen Altar in Augsburg, dachte
sich vielleicht so mancher? Doch wem soll so etwas nützen?
Zum Vergleich: Wo hat Jesus von einem Altar gesprochen? Nie. Ein Altar
ist also – auf Jesus bezogen – niemals der "Tisch des Herrn", wie die Kirche
behauptet. Sein guter Name wird dafür nur missbraucht, denn die Altäre der
Priester waren und sind Jesus ein Gräuel. Er ist ein Mann des Volkes und nicht
der Kirche.
Ein Altar ist also folglich ein Tisch eines anderen "Herrn", in den übrigens
eine Reliquie, meist ein Leichenteil eines Kirchen-"Heiligen", eingearbeitet
sein muss. Dies ist ein deutlicher weiterer Hinweis, dass hier einem anderen
"Herrn" gedient wird, der im Gegensatz zu Christus steht. Zu den Augsburger
Altarplänen siehe z. B.
n-tv.de,
24.11.2015.
2017
16.4.2017 –
Historische Rekordeinnahmen für die Amtskirchen steigen weiter – Wohin mit
dem vielen, vielen Geld?
Der Papst ist das Kirchenoberhaupt der Vatikankirche. Also sollte er aus der
Sicht der Kirchenmitglieder über diese Kirche und ihre Probleme zumindest
gut Bescheid wissen. Und Papst Benedikt XVI. gab im Jahr 2011 in
einem Interview auch eine klare Antwort:
"Wissen Sie, was das größte Problem der Kirche in
Deutschland ist? Sie hat zu viel Geld." (Joseph
Kardinal Ratzinger in einem Interview mit dem Philosophen Robert Spaemann,
zit. nach Die Welt, 29.9.2011)
Einige Jahre später hat sich dieses Problem noch massiv verschärft. Die
Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt am 13.4. 2017:
"Nach
den zuletzt veröffentlichten Zahlen der Bistümer und Landeskirchen gab es
2016 vielerorts Rekordeinnahmen aus der Kirchensteuer. Und 2017 dürften die
Einnahmen vielerorts nochmals steigen. Das größte und nach Paderborn
zweitreichste katholische Bistum Köln (3,4 Milliarden Euro Vermögen)
erwartet laut seiner Finanzprognose für 2017 die höchsten Steuereinnahmen
aller Zeiten." (faz.net, 13.4.2017)
Und in den anderen
Bistümern und evangelischen Landeskirchen ist es ähnlich. Und es soll auch
so bleiben, so z. B. eine Prognose des Erzbistums Freiburg:
"Bis 2021 dürften die Steuereinnahmen laut der
Prognose stetig weiter steigen."
Papst Joseph Ratzinger sieht aber gerade darin "das größte Problem der
Kirche". Problemverursacher sind vor allem die Politiker von CDU, CSU, SPD,
FDP, Grünen und teilweise auch Linken (wie der aus Westdeutschland stammende
Ministerpräsident Bodo Ramelow in Thüringen, ein Anhänger der beiden
Großkonfessionen Katholisch und Evangelisch und energischer Verteidiger der
kirchlichen Einnahmequellen) und die Steuer zahlenden Kirchenmitglieder.
Die Politiker finanzieren die Institutionen Kirche pro Jahr mit ca.
20 Milliarden Euro an Subventionen
aus den allgemeinen Steuereinnahmen. Und die Kirchenmitglieder sorgen mit
ihren weit über 11 Milliarden Euro an Kirchensteuern, die sie für die
Amtskirchen von ihrem Verdienst abziehen lassen, für die Eskalation der
Rekordeinnahmen seit Jahren. Seit Jahren heißt es schon "Einnahmen der
Kirchen auf Rekordniveau" (wie z. B. im Tagesspiegel am 23.6.2016
über das Jahr 2015). Damals wurden mehr als 11,46 Milliarden € pro Jahr
addiert.
Für 2016 gibt es noch keine genauen Zahlen. Es ist nur klar, dass sie höher
sind als 2015 und dass sie 2017 weiter steigen. Doch irgendwann nach dem
Jahr 2021 dürfte oder könnte es wohl weniger werden, so die Prognosen. Damit
wird aber das Problem, das Papst Benedikt angesprochen hat, nicht gelöst. Im
Gegenteil, es verschärft sich vorerst stetig weiter. Wer kann dem Papst hier
zur Seite stehen?
Der darüber hinaus gehende Skandal ist jedoch, dass sich die
Kirchen-Institutionen, aufs Ganze gesehen ein
Billionär, auf Jesus von Nazareth berufen, der weder Kirchensteuern noch
staatliche Kirchensubventionen einsetzte, der auch niemals Institutionen
Kirche gegründet oder befürwortet hatte und der als Mann des Volkes lehrte
"Der Arbeiter ist seines Lohnes wert". Die Einsetzung von Päpsten,
Bischöfen, Priestern, Pfarrern, Pastoren samt begleitenden Juristen lehrte
Er nicht.
2021 ... 2024
Weitere Literatur:
Freie Christen Nr. 3 – Der
Reichtum der Kirche ist Blutgeld
Weitere Meldungen zum Thema "Kirche und Geld" finden Sie in:
Der Theologe
Nr. 16 – Die Päpste Johannes Paul II. Benedikt XVI. und das Papsttum
im Vatikan
Der Theologe Nr. 23 – Das Staatsross und sein
kirchlicher Reiter
Der Theologe Nr.
46 – Warum zahlt der deutsche Staat immer noch so viele Milliarden Euro an
die Kirche?
Der Theologe Nr. 78 – Wie
die Kirche reich wurde
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