Der Gott Mammon in Gesellschaft und Kirche

Der Theologe Nr. 38, aktualisiert am 20.5.2024


Was alles zerstören und verraten Menschen wegen Geld und Profit? Das rein materialistische Streben nach möglichst hohen Gewinnen hat sogar den Planeten Erde in den Abgrund gestürzt. Vor allem für die intellektuell nicht verbogenen "Mitgeschöpfe" der Menschen, die Tiere, ist ihr Lebensraum vielfach zu einer einzigen Hölle geworden, und zwar weltweit. Doch auch immer mehr Menschen klagen, während andere weiterhin ein Leben in Saus und Braus führen, das sogar weitere Steigerungen erfährt. Denn die Schere zwischen Reich und Arm geht sogar noch weiter auseinander.

Gemälde rechts: Evelyn De Morgan, Die Anbetung des Mammon, gemeinfrei nach Wikimedia Commons Lizenz

Das Wort "Mammon" stammt aus der Bergpredigt im Neuen Testament der Bibel und leitet sich von dem aramäischen Wort "mamona" ab und bedeutet zunächst nur "irdisches Vermögen", "weltlicher Besitz". Wer sein Leben danach ausrichtet, möglichst viel "Mammon" anzuhäufen und diesen Werten vertraut, obwohl das Totenhemd bekanntlich keine Taschen hat, der dient nach dieser Bedeutung dem "Mammon". Und da es bei der Anhäufung von Mammon selten gerecht zu geht, ist damit heute im Volksmund vor allem unredlich erworbener Gewinn bzw. Reichtum gemeint – im Gegensatz zum urchristlichen und allgemein ethischen Prinzip "Üb immer Treu und Redlichkeit".
Auch der Reichtum der Kirche, der überwiegend aus in der Geschichte aufgehäuften Blutgeld besteht, gehört dem "Gott Mammon".
Lesen Sie hier Informationen und Nachrichten zum "Gott Mammon" in unserer Zeit. Im Einleitungskapitel einige Informationen über den Mammon des Vatikan. Die aktuellen Meldungen wurden seit 2017 nur hin und wieder aktualisiert. Doch alles, was bis dahin dokumentiert ist, ist auch in der Gegenwart [2024] weiterhin bleibend aktuell.

 

"Niemand kann zwei Herren dienen: Entweder er wird den einen hassen und den anderen lieben; oder er wird an dem einen hängen und den andern verachten. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon."
Jesus von Nazareth, Bergpredigt, Matthäus 6, 24; vgl. auch Seine Gleichnisse vom reichen Kornbauern (Lukas 12, 16-21) und vom reichen Mann und armen Lazarus (Lukas 16, 19-31)

"Kirche und Geld, die untrennbaren siamesischen Zwillinge"
Gerhard Rampp, Bund für Geistesfreiheit, Augsburg

"Wissen Sie, was das größte Problem der Kirche in Deutschland ist? Sie hat zu viel Geld."
Ex-Papst Joseph Ratzinger, zit. nach tagesspiegel.de, 21.4.2013
Und die Gläubigen zahlen auch noch Kirchensteuer.

"Fest steht: Die Kirchen, die katholische wie die evangelische, schwimmen im Geld."
tagesspiegel.de, 24.10.2013

"Wenn die Menschen Gerissenheit, Habgier und Rücksichtslosigkeit als Erfolgsantriebe bejahen, entsteht der Raubtierkapitalismus. Das Wirtschaftssystem spiegelt den Reifezustand der Gesellschaft wider ...  Selbst Manager, die für eine offensichtliche Straftat belangt werden, ernten meist Milde ... Scharen von unverantwortlichen Zockern auf den Finanzmärkten bleiben ungeschoren ... Dass sie nicht bestraft werden können, ist bezeichnend und spiegelt einen Sittenverfall in unserer Gesellschaft wider."
Der Psychoanalytiker Dr. Horst Eberhard Richter, zit. nach Spiegel online, 18.8.2009
 

INHALTSVERZEICHNIS

Der Mammon des Vatikan
Buchauszüge und Auszüge aus Zeitungsartikeln:

1   Karlheinz Deschner, Opus Diaboli

2   Horst Herrmann, Die Kirche und unser Geld

3   Facts, 2004

4   tagesschau.de, 2007

5   stern.de, 2007

6   spiegel.de, 2008

7   Oggi

8   Nino Lo Bello, Vatikan im Zwielicht

9   Nino Lo Bello, Vatikan im Zwielicht – 2

10 TV 14, 2009

11 PM-Magazin, 2010

12 Hanspeter Oschwald, Auf der Flucht vor dem Kaplan

13 Wirtschaftswoche, 2012

14 Leopold Ledl, Im Auftrag des Vatikan

15 Leopold Ledl, Im Auftrag des Vatikan – 2

16 Die Zeit, 1994

17 Der Spiegel 1958

18 Il sole 24 ore

Auswahl der Meldungen aus den Jahren 2006-2022

darunter: 2021 – Vatikan stellt sich an die Spitze der Erneuerung des "Mammon"
sowie weiterhin aktuell: 2006/2014/2017/2021 ...2024:

Historische Rekordeinnahmen für die Kirchen: Wohin mit dem vielen, vielen Geld?

Skrupellose Methoden der Kirche in Berlin und Brandenburg – Ausgetretene müssen wieder Kirchensteuer zahlen – "Staatliche Zwangstaufen" in Berlin – Kirche ließ Nichtkirchenmitglieder auf gesetzlich skandalöse Weise legal ausrauben

Fehlende Austrittsbescheinigungen – Großkirchen erschleichen sich Hunderttausende von Euro – Demonstration von Macht


 


 

Lesen Sie dazu auch: Freie Christen Nr. 3 – Der  Reichtum der Kirche ist Blutgeld

Weitere Meldungen
zum Thema "Kirche und Geld" finden Sie in:
Der Theologe Nr. 16 – Die Päpste Johannes Paul II. Benedikt XVI. und das Papsttum im Vatikan

Der Theologe Nr. 23 – Das Staatsross und der kirchliche Reiter


Der Theologe Nr. 78 – Wie die Kirche reich wurde

 



Der Mammon des Vatikan
(eine unvollständige Zusammenstellung von Fakten und Informationen)

1)
"Woher das ungeheure Kapital, dass die Kirchen heute horten? Allen voran die katholische, die noch immer über den größten Grundbesitz der Welt verfügt, ... der allein in Rom fast ein Dutzend Banken unterstehen, der auch die größte Privatbank der Welt, die Bank of America, mit 51 Prozent faktisch gehört, die hohe Goldreserven in Fort Knox liegen und Kapitalien in allen möglichen Unternehmen investiert hat, in große spanische Firmen, in französische Erdölgesellschaften, argentinische Gas- und Kraftwerke, bolivianische Zinngruben, brasilianische Gummiwerke, in die nordamerikanische Stahlindustrie, die General Motors Corporation, die ´Alitalia`, die größte italienische Luftfahrtgesellschaft, und die Autofirma Fiat, in eine lange Reihe führender italienischer Versicherungs- und Baugesellschaften, in deutsche Lebens- und Sachversicherungen, die Badischen Anilin- und Soda-Fabriken [BASF], die Farbenfabriken in Leverkusen, die Deutsche Erdöl Aktiengesellschaft, die Hamburger Elektrizitätswerke, die Essener Steinkohlenbergwerke, die Rheinischen Stahlwerke, die Vereinigten Deutschen Metallwerke, die Süddeutsche Zuckeraktiengesellschaft, die Gesellschaft für Lindes Eismaschinen, in die Siemens & Halske AG, die Mannesmann AG, bei BMW, usw., usw., von den kircheneigenen Banken nicht zu reden ... Kirche, Krieg und Kapital sind von Konstantin bis heute so miteinander verschmolzen, so offenkundig zu einer einzigen Geschichte des Grauens verquickt ..."

(Karlheinz Deschner, Opus Diaboli, Reinbek 1987, S. 120 f.)

2)
"Nach Auskunft des Vatikan-Kenners Corrado Pallenberg [Der Spiegel Nr. 22/1964 vom 27.5.1964, S. 43] besitzt der Heilige Stuhl riesige Aktienberge; oft sogar die Aktienmehrheit von italienischen Banken und Versorgungsunternehmen (Gas, Licht, Transport, Telefon) und Hotelketten, Immobiliengesellschaften und Versicherungen. Die Aufsichtsratsmandate in diesen Gesellschaften werden von katholischen ´Laien` wahrgenommen, die freilich den Direktiven von hohen vatikanischen Klerikern unterliegen. Die auswärtigen Finanzreserven des Vatikan sind vornehmlich an der Wall Street konzentriert. Insgesamt dürfte sich der Gesamtbesitz der Kirchenzentrale an Aktien und anderen Kapitalbeteiligungen schon im Jahr 1958 auf etwa 50 Milliarden DM belaufen haben [Karlheinz Deschner, Kirche des Unheils, S. 70 f.]. Trotz verschiedener Bankkräche und -skandale wird sich diese Summe bis heute [1990] nicht verringert haben."

(Horst Herrmann, Die Kirche und unser Geld, Hamburg 1990, S. 153)


3)
"Der katholische Konzern, der Vatikan heisst, besitzt Tausende von Immobilien und investiert in Firmen wie Walt Disney oder General Motors. ... Das Gestrüpp an Bilanzen und Quersubventionen verunmöglicht es, den Reichtum der katholischen Kirche zu überblicken. ... ´Das Gesamtvermögen beläuft sich heute auf rund 1,2 Milliarden Euro`, schätzt der deutsche Wirtschaftshistoriker Hartmut Benz, der die ´Vatikan AG` wissenschaftlich unter die Lupe nahm. ... Rund die Hälfte sei in Aktien angelegt, glaubt Wirtschaftshistoriker Benz, und ein Drittel in Immobilien. ´Der Vatikan investiert vor allem in Bluechips wie General Motors, Lebensmittelunternehmen und bei Walt Disney`, sagt Benz."

(André Marty in Facts, 27.5.2004)

PS: Die hier geschätzte Summe von 1,2 Milliarden Euro ist extrem niedrig angesetzt und der tatsächliche Wert liegt mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit um ein x-faches darüber. Siehe auch die nächste Meldung und vor allem die Meldung Nr. 9.

4)
"Der Vatikan verfügt über ein beträchtliches Vermögen. Der geschätzte Wert liegt bei mindestens 1,2 Milliarden und höchstens zwölf Milliarden Euro. Dazu gehören Geldreserven in der Schweiz und in den USA, Immobilien, Schatzbriefe, Aktien und festverzinsliche Wertpapiere."

(Britta Scholtys in tageschau.de, 26.8.2007)

PS: Auch die Summe von "höchstens" zwölf Milliarden Euro erscheint deutlich zu niedrig angesetzt.

5
)
"Laut L’Espresso sitzen in der Vermögensverwaltung Top-Manager, abgeworben von den großen Banken wie Merril Lynch und Goldmann Sachs ... Über das Vermögen der Vatikan-Bank IOR ... gibt es hingegen nur Schätzungen. L’Espresso zufolge beträgt es rund sechs Milliarden Euro ..."

(Luisa Brandl in stern.de, 6.9.2007)


6
)
Das Vermögen des Vatikan: "Derzeit etwa eine Tonne Goldbarren im Wert von 19 Millionen Euro, diverse Einnahmen aus Mieten, Titeln und Anleihen sowie Anlagevermögen, insgesamt gut 1,4 Milliarden Euro .... Hier [in der katholischen britischen Wochenzeitung The Tablet] steht zu lesen, dass der Heilige Stuhl neben der Tonne Gold noch 340,6 Millionen Euro in bar hält und circa 520 Millionen in festverzinslichen Papieren und Aktien (über die Zusammensetzung des Aktien-Depots ist nichts bekannt, es sollen sich aber bewährte Dow-Jones-Titel wie IBM und General Motors darunter befinden. Vielleicht auch Volkswagen ...)."

(Alexander Smoltczyk in spiegel.de, 7.11.2008)

PS: Dass der Vatikan insgesamt nur über ein einzige Tonne Gold verfügen soll, ist die niedrigst im Umlauf befindliche Zahl. Sie entstammt anscheinend der offiziellen "Bilanz" des Vatikan. Bekannt wurde aber auch: Kurz vor der großen Bankenkrise 2008 stieß der Vatikan rechtzeitig Risikopapiere ab und erwarb "Währung im Gegenwert von 520 Millionen Franken, sichere Anleihen für 800 Millionen und eine Tonne Gold im Wert von fast 30 Millionen Franken".

(Basler Zeitung, 14.10.2008)


7)
"Der Schatz des Vatikans ist der zweitgrößte der Welt, nach dem der Vereinigten Staaten und vor dem Englands, der in den letzten Zeiten stark abgenommen hat. Die Zahlen der einzelnen Staatsschätze (auch Goldreserven genannt) werden im Allgemeinen offiziell durch die UNO veröffentlicht, doch die des Vatikans können meist nur durch besondere Informationen vermutet werden. Der Schatz besteht überwiegend aus Goldbarren, und sein Wert beläuft sich auf 11,5 Milliarden Dollar, umgerechnet auf die astronomische Zahl von mehr als 7.000 Milliarden Lire. Zum Vergleich sei erwähnt, dass die Goldreserven der Italienischen Republik 400 Milliarden Lire und die der Zentralbank Frankreichs etwas mehr als das Doppelte betragen. Der Schatz Englands kann auf 2600 Milliarden Lire und der der Vereinigten Staaten auf 15.400 Milliarden Lire geschätzt werden."

(Studie "Vatikan besitzt den zweitgrößten Schatz der Welt" der Zeitschrift Oggi Nr.42/1952; Übersetzung aus dem Italienischen)
 

Foto: Der Altar der katholischen Kathedrale aus Sevilla in Spanien; überzogen mit dem Gold, das man den Inkas geraubt hatte, die man dafür ermordet hat (von Ingo Mehling – Eigenes Werk, CC-BY-SA 4.0, commons.wikimedia.org, /w/index.php?, curid=37545225). Dieses Gold ist in der Hochrechnung der Goldreserven des Vatikan gar nicht mit eingerechnet.

8)
Das Finanzimperium des Vatikan hatte einen ausgezeichneten Start im Jahr 1929, als [der faschistische Diktator] Mussolini und Papst Pius XI. den Lateranvertrag unterzeichneten, demzufolge der Vatikan als Entschädigung für die Herausgabe von 41440 km2 italienischen Bodens die Summe von etwa neunzig Millionen Dollar erhielt. Pius ließ den Bankier Bernardino Nogara kommen, einen zum Katholizismus übergetretenen italienischen Juden ... Nogara ... schlug vor, ein Drittel dieser Summe in Gold anzulegen (das heute in Fort Knox eingelagert ist) und den Rest zu investieren. Er entwickelte den Grundsatz, dass das Investitionsprogramm des Vatikans nicht durch theologische Überlegungen eingeschränkt werden dürfe."

(Nino Lo Bello, Vatikan im Zwielicht, Düsseldorf 1983, S. 243 f.)


9)
"So wie Rom nicht an einem Tag erbaut wurde, so hatte der Vatikan, eine der größten Finanzmächte der Welt, seinen Reichtum auch nicht über Nacht akkumuliert ... Der Vatikan ist heute der größte religiöse Wirtschaftskonzern der Welt und fest engagiert in zahllosen Unternehmen in den Bereichen Immobilien, Plastik, Elektronik, Stahl, Zement, Textilien, Chemie, Nahrungsmittel und Bauwirtschaft. Der Vatikan ... besitzt mehrere große italienische Versicherungsgesellschaften ... Er stellt eine gewaltige internationale Finanzmacht dar, die über Aktiva von mehr als 20 Milliarden Dollar verfügt. Allgemein gesprochen ist die Strategie des Vatikans ... ausgerichtet ... auf die Beteiligung von Holdinggesellschaften. So ist beispielsweise die Firma SNIA-Viscosa in Mailand, die mehr als 70 % der italienischen Kunstfaserproduktion erzeugt, nicht direktes Eigentum des Vatikans, sondern mit zwei Firmen verbunden, die dem Vatikan gehören, nämlich der Firma Saici, die Zellulose herstellt und ihrerseits Aktien einer Baumwollfirma besitzt. Die dem Vatikan gehörende Firma Italgas hat Tochter-Gesellschaften in 36 italienischen Städten ... und andere in den Bereichen Teer, Eisen, Hüttenkoks, Destillate, Trinkwasser, Gasherde und Gasgeräte sowie Industrieöfen. Die Firma Italcementi, an der der Vatikan auf Umwegen ebenfalls beteiligt ist, ist der sechstgrößte Zementproduzent der Welt und besitzt ihrerseits ein Finanzinstitut namens Italmobiliare, das wieder vor fünf Jahren [1977] im Zuge einer der glänzendsten Finanztransaktionen in der neueren Wirtschaftsgeschichte Italiens acht Banken aufkaufte. Von den etwa 180 italienischen Kreditinstituten ... verfügen mindestens ein Drittel über vatikanisches Geld."

(Nino lo Bello, Vatikan im Zwielicht, Düsseldorf 1983, S. 244 f.)

10)
"Tausende Goldbarren lagern in Geheimtresoren in der Schweiz und New York. Hinzu kommen Aktienpakete (u. a. IBM, Disney, General Motors) und rund 2500 Immobilien weltweit. Experten schätzen das Vermögen der Kirche auf etwa 50 Milliarden Euro. Schon wenn man in Italien Auto fährt, verdient die Kirche mit. Dem Vatikan gehört ein Großteil der Autobahnen."

(H. Diedrich in TV 14, 9.5.2009)

PS: Die Schätzung von 50 Milliarden Euro scheint vorsichtig in die richtige Richtung zu gehen. Aber sicher fehlen hier noch unzählige Posten. Man denke nur an unermessliche Kunstschätze, prunkvolle Kirchenbauten und die dazu gehörigen Grundstücke, die aber in der Regel nur symbolisch bewertet werden, der Kölner Dom z. B. mit "1 Euro".

11)
"Auf etwa eineinhalb Tonnen wird allein das Goldvermögen ´in den Grüften des Vatikans` (Nuzzi) geschätzt ... Nur sehr ungenau lässt sich das Kapital der Vatikanbank schätzen – irgendwas zwischen fünf und zwölf Milliarden Euro, nehmen Experten an ... Auch das Immobilienvermögen des Vatikans hat bisher noch niemand reell schätzen können. Der Papst sei der größte Grundbesitzer Italiens, wird gemunkelt. Abgesehen vom Territorium des Vatikans inklusive der Vatikanischen Gärten soll ihm ein Drittel der Stadt Rom gehören ... Auf Werte im dreistelligen Millionenbereich werden vatikanische Immobilien in Europa außerhalb von Italien geschätzt." 

(Sabine Schwabenthan in PM-Magazin Nr. 8, August 2010)

PS: Eineinhalb Tonnen Gold "in den Grüften des Vatikan"? Eine größere Menge an Goldbarren könnte nach wie vor in den USA gebunkert sein.

12)
"Die katholische Kirche ... verfügt zudem über ausreichend andere Einnahmen, zum Beispiel aus riesigem Grundbesitz, allein in Roms Zentrum gehören ihr mindestens ein Drittel aller Häuser. Manche schätzen sogar 50 Prozent. Und dank dem Konkordat von 1929 bezahlt sie keine Steuer auf Grund und Mieteinnahmen."

(Hanspeter Oschwald, Auf der Flucht vor dem Kaplan, München 2011, S. 132)


13)
"Das Immobilienimperium des Vatikans [in Italien], das rund 50.000 Gebäude beinhalten soll, erwirtschaftet jährlich einen Umsatz von vier Milliarden Euro. Allein in Rom sind 800 Schulen, 65 Privatkliniken, 43 Internate und sogar einige Polizei-Kommissariate in Besitz der Vatikans. Hinzu kommen 200.000 Hotelbetten im Land ..."

(Tim Rahmann in Wirtschaftswoche, 8.4.2012)

1
4)
"Bereits in den dreißiger Jahren, als Mussolini seinen Feldzug gegen Äthiopien begann und dafür Waffen benötigte, wurde er von einer Waffenfabrik beliefert, die dem Vatikan gehörte ... Die Kunde, dass Firmenanteile der Manzolini-[Waffen]Fabrik zu erwerben wären, gelangte [Ende der sechziger Jahre] rasch bis zum Vatikan. [Kardinal] Tisserant ließ mich rufen ... und tat seine Absicht kund, diese Anteile zu erwerben. Die Zielvorstellung des Kardinals spiegelte ziemlich getreu die Wirtschaftspolitik des Vatikans wider. Die Bestrebungen richteten sich immer auf den Erwerb von mindestens 51 % der Aktien, also auf eine solide Mehrheit, damit man im Falle eines Falles den Partner auszahlen kann und nicht gezwungen ist, seine eigenen Karten aufzudecken. So lautete auch mein Auftrag: Ich sollte mit der Firmenleitung in Kontakt treten, um 51 % der Aktien zu erwerben. Die Waffenfabrik Manzolini war eine der größten Waffenfabriken Italiens. Sie befand sich damals noch in Privatbesitz und beschäftigte rund 6000 Arbeitnehmer. Sie stellte verschiedene Typen von hochentwickeltem Kriegsgerät wie Waffen, Flugzeuge, Hubschrauber und Raketen her ... Insgesamt hätte ich etwa 48 % der Anteile ergattern können. Da es verschiedene juristische Probleme gab, musste ein römischer Rechtsanwalt eingeschaltet werden ... [Das Geschäft kam schließlich nicht zustande.]

Der Rechtsanwalt bedankte sich für meine Vermittlertätigkeit und schenkte mir im Namen der Firmenleitung von Manzolini, wie er sagte, eine kunstvoll gearbeitete Pistole, vergoldet, mit vergoldeten Kugeln ... Ich war über diese Wendung nicht gerade erfreut, da sie für mich den Verlust meiner Provision [in Höhe von zwei Millionen Dollar] bedeutete ... Kardinal Tisserant ... sagte ..., sie haben die Firma angeblich an eine Schweizer Holding verkauft. Ich fragte lächelnd: ´Wem gehört sie denn, die Schweizer Holding, dem Vatikan?` ... Ich ... hatte immer wieder das Gefühl, dass das Geschäft hinter meinem Rücken zustande gekommen war ...

Im Verlauf des Abends sprach dann [Erzbischof] Marcinkus plötzlich von der Fabrik. Ich sagte zu ´Pater Josef`: ´Der hat ja jetzt bestätigt, dass die Fabrikanteile gekauft worden sind.` ´Sicher, weißt Du das nicht ... Ja, hast Du das nicht erfahren? ... [Kardinal] Tisserant muss es ja wissen, er war ja beim Abschluss dabei`, bekräftigte ´Pater Josef` ...
Der Kardinal war über ´Pater Josefs` Ungeschicklichkeit sichtlich erbost ...  Als Tisserant ihn mit der Situation konfrontiert, wurde der Jesuit ganz klein: ´Es war ein Hörfehler ... Der Vatikan wollte nur kaufen, hat aber dann diese Absicht fallen lassen, als er erfuhr, dass die Società Manzolini inzwischen viele [Waffen-]Patente veräußert hatte.` ... Gestern hatte es noch geheißen, der Kardinal sei selbst beim Abschluss der Vereinbarungen dabei gewesen, heute hatte das Geschäft gar nicht stattgefunden; wahrlich ein starkes Stück. Doch was blieb mir übrig? Ich musste die Erklärung akzeptieren, obwohl ich bis heute nicht daran glaube ... Ich wollte meine Kontakte zum Vatikan nicht gefährden, geschweige denn abbrechen."

(Leopold Ledl, Im Auftrag des Vatikan – ein Bericht, Wien 1989, S. 110-115)


15)
In seinem Buch Im Auftrag des Vatikan berichtet der Vatikan-Unterhändler Leopold Ledl von einem Gespräch mit Kardinal Tisserant, um die angeschlagenen Finanzen des Vatikans aufzubessern.

"Der Kardinal wurde ohne Umschweife deutlich: selbstverständlich denke er vor allem an gefälschte Zertifikate, die man zu einem Bruchteil des Nennwertes einkaufen könne. Ich könnte dieses Geschäft gemeinsam mit meinen Freunden in den USA sicher bewerkstelligen ... Sowohl Tisserant als auch [Kardinal Erzbischof] Benelli wollten hauptsächlich gefälschte Treasure Bills, also amerikanische Staatschuldverschreibungen bestellen. Ich riet davon ... ab. ... Wir diskutierten eine Weile hin und her und einigten uns schließlich auf den Erwerb von gefälschten Zertifikaten in der genannten Höhe von 950 Millionen US-Dollar ´und mehr` ... Wir einigten uns auch darauf, dass der Gegenwert der Wertpapier-Falsifikate in westdeutscher und schweizerischer Währung ausbezahlt werden muss ... Natürlich sollte es sich bei den Wertpapieren durchwegs um Nachahmungen sogenannter ´blue chips` handeln, also nur um Wertpapiere, die verlässlich und wertbeständig sind und eine konstant steigende Börsentendenz aufweisen. Es sollten vor allem IBM-, Coca-Cola-, Chrysler-, Boeing- und ähnlich sichere Zertifikate nachgemacht [= gefälscht] werden ... Obwohl laut [Kardinal] Tisserant und [Kardinal] Benelli der Governatore der ´Banca die Italia` über den geplanten Coup ebenso unterrichtet war wie der Direktor der ´Banco die Roma`, Barone, ging die Überprüfung der ersten [gefälschten] Muster routinemäßig vor sich. Die [mit dem Vatikan aufs Engste vertrauten katholischen] Vorstände der beiden Banken wussten offiziell von nichts ... Es handelte sich um Zertifikationsmuster der Chrysler Corporation, der PANAM, der American Telephone and Telegraph Company und der General-Electric-Gesellschaft. Diese vier Sorten von Zertifikaten, zweifellos lauter ´blue chips`, sollten in großen Mengen hergestellt werden ... Die Tatsache, dass der Kontrakt zwischen Vatikan und [den Fälschungsexperten und Unterhändlern der] Mafia zwecks Ankaufs von falschen Zertifikaten ausgerechnet am Hochfest der Apostelfürsten Petrus und Paulus erfolgte, entbehrt nicht einer gewissen Ironie ...
Selbst wenn die Amerikaner dann dahinter kämen, dass es sich um falsche Zertifikate handelte, würden sie das nie zugeben. Zuviel stünde nämlich für sie auf dem Spiel ... Falls es jemals publik würde, dass eine so große Menge gefälschter Zertifikate existiert, würde dies das für die amerikanische Wirtschaft so lebenswichtige Vertrauen schwer erschüttern ... Um diese Gefahr abzuwenden, wäre dem US-Finanzministerium kein Betrag zu hoch, um mit seiner Hilfe die gefälschten Zertifikate aufzukaufen. Inoffiziell würden freilich sowohl der Vatikan als auch die amerikanische Finanzbehörde beteuern, die in solchen Dingen offenbar weltfremde Statthalterei Gottes in Rom sei skrupellosen Gangstern auf den Leim gegangen ... ´Ist das, was wir da herstellen, unser Eintrittsgeld für den Himmel oder eher für die Hölle`, fragte irgendeiner [der Fälschungs-Profis] scherzhaft. ´Ich sehe schon, dass wir alle ins Kardinalskollegium aufgenommen werden`, sagte [ein anderer] ...

Meine Weigerung, die italienische Lire als Zahlungsmittel anzunehmen, hatte von allem Anfang an nicht nur den simplen technischen Grund, dass man so eine riesige Summe unmöglich ohne große Risiken über die Grenzen bringen kann. Ich hegte vielmehr den begründeten Verdacht, dass [Kardinal] Tisserant, [Kardinal] Benelli und [Erzbischof] Marcinkus mit unserer Hilfe jene Lirebeträge loswerden wollten, die sie von der italienischen Mafia eingekauft hatten. Es handelte sich um Erpressungsgelder, die die Mafia für entführte und um hohes Lösegeld freigelassene Kidnapping-Opfer kassiert hatte. Nach mir damals zugegangenen vertraulichen Mitteilungen sind dem Vatikan Ende der sechziger Jahre solche Gelder in der Höhe von 750 Millionen Dollar in italienischer Währung zugeflossen. Bezahlt hat er dafür nicht einmal die Hälfte. So hatte der Vatikan bereits beim Erwerb dieser Gelder ... einen satten Gewinn verbuchen können. Was lag nun näher, als diesen Gewinn erneut zu verdoppeln, indem man den Kaufpreis der [gefälschten] Obligationen, der ja weit unter dem Nennwert lag, mit diesen Geldern beglich. Es war unter Eingeweihten schon immer ein offenes Geheimnis, dass die Vatikanbank IOR als Geldwaschanlage für Mafia-Gelder diente ...

[Bei der späteren Durchführung des Coups war man sich trotz mehreren Pannen, als einzelne Fälschungen in der Schweiz und in Deutschland aufgeflogen sind] "seiner Sache so sicher, dass man es wagen wollte, den Schwindel vor den Augen der italienischen Polizei abzuwickeln. In der Banco di Roma saßen schließlich Freunde, um nicht zu sagen, Komplizen des Vatikans. Was lag also näher, als diesmal diese Bank als Tatort auszusuchen ...

Insgesamt tauchten vom 14,5 Millionen-[Test]-Koffer mal da, mal dort gefälschte Obligationen im Wert von rund 5 Millionen US-Dollar auf. Der Rest ist bis heute verschwunden. Ich kann nicht mit letzter Sicherheit sagen, ob das große Geschäft letztlich doch noch stattgefunden hat oder nicht, ob die Gesamtsumme der gefälschten Wertpapiere im Wert von 950 Millionen US-Dollar dann doch an den Vatikan geliefert worden ist oder nicht, denn ich war ja seit dem 11. August [1972] in Haft und konnte die Ereignisse, wie bereits erwähnt, nicht mehr unmittelbar verfolgen. Dennoch glaube ich, dass das Geschäft in aller Stille stattgefunden hat. Dafür gibt es mehrere Indizien. Zunächst fiel auf, dass die unheilige Dreifaltigkeit [Rechtsanwalt und Großbankier] Sindona, [Erzbischof und Chef der Vatikanbank] Marcinkus und [Chef der mit der Vatikanbank kooperierenden Banco Ambrosiano] Calvi förmlich in Geld schwammen ... Just zu der Zeit ... ging in europäischen Bankkreisen das Gerücht um, der Sizilianer [Sindona] und sein gelehriger Schüler Marcinkus versuchen, gefälschte Obligationen im Nennwert von 100 Millionen Dollar in deutschen Banken zu deponieren ... Kenner hegten auch keinen Zweifel am Wahrheitsgehalt dieser Geschichte. Angeblich wurden die Obligationen nach dem missglückten Versuch, die [italienische Eisenbahngesellschaft] Bastogi aufzukaufen, in der Vatikanbank IOR deponiert ... Zwar erklärte man mir, nachdem ich das Gefängnis verlassen hatte, stets mit frommer Inbrunst, dass aus dem großen Geschäft leider nichts geworden sei, doch ich glaubte eigentlich nie an diese Beteuerung."

(Leopold Ledl, Im Auftrag des Vatikan – ein Bericht, Wien 1989, zit. aus S. 137-201)


16)
"Ein Wiener Vorort, 1993: Leopold Ledl hat sich zwischenzeitlich einen neuen Namen zugelegt. Seine Villa gleicht einer Festung: Alarmanlage, schusssichere Fenster, und im Garten wachen hünenhafte Killerhunde der Mastino-Napolitano-Rasse. Ledl ist vorsichtig ... Leopold Ledl erinnert sich, einst Vertrauensmann des Vatikans gewesen zu sein, Strohmann für schwunghaften Handel mit Antibabypillen sowie Drahtzieher des versuchten Milliardenschwindels. Heute nennt Ledl seinen Auftraggeber von damals: Kurienkardinal Eugène Tisserant, einst Großmeister des Ritterordens vom Heiligen Grab.
Rom, 1972: Kardinal Tisserant wollte die gefälschten Wertpapiere über die Vatikanbank IOR einschleusen und dann bei der italienischen Nationalbank Banca d’Italia und beim Banco di Roma als Sicherheit für legale Geschäfte deponieren. Bedenken wischte Kardinal Tisserant vom Tisch. Die Direktoren der Banken waren schließlich seine Glaubenskrieger, Ritter vom Heiligen Grab zu Jerusalem. Allerdings schon die Mustersendung im Wert von 14,5 Millionen Dollar flog auf. Das Schriftstück des Vatikans wurde später in Ledls Wohnung sichergestellt. Doch der Vatikan blockierte die Ermittlungen. Erst 1973, Tisserant war tot, empfing man drei FBI-Beamte in Rom. Die Beamten hatten das Schriftstück dabei. Es war echt, die Priester bestätigten das. Dann erklärten sie den FBI-Beamten, dass der Vatikan ein souveräner Staat sei und sie das Gespräch als ´inoffiziell` betrachteten. Danach wünschten sie den Beamten einen guten Heimflug."

(Egmont R. Koch und Oliver Schröm, Dunkle Ritter im weißen Gewand, Die Zeit Nr. 13, 25.3.1994)

17)
Obwohl der Vatikan über seinen unermesslichen Reichtum keine Auskunft gibt, "ist es kein Geheimnis, dass der Heilige Stuhl heute [dieser Artikel erschien bereits im Jahr 1958] zu den größten Finanzmächten der Erde zählt ... Auf den enormen Umfang der geschäftlichen Aktivität des Vatikans deutet schon allein die Tatsache hin, dass der Name des Finanzverwalters [Bernardino] Nogara in mindestens 74 Aufsichtsräten großer Unternehmen auftaucht." Die Namen weiter
er Vatikan-Finanzmakler "erscheinen ... in den Aufsichtsräten nahezu sämtlicher führenden Firmen Italiens und geben somit wertvolle Hinweise, wo der Vatikan Beteiligungen besitzt ...
Tatsache [ist], dass auch in den Aufsichtsräten der römischen Gas- und Elektrizitätswerke die Papstneffen sitzen ... Insgesamt schätzt der ´Espresso` [römische Wochenzeitschrift] das Aktienvermögen des Heiligen Stuhls auf 12 Milliarden Dollar [1958! Wie viel wäre das wohl heute?], was einem Betrag von 50 Milliarden Mark entspricht. (Das Nominalkapital sämtlicher westdeutschen Aktiengesellschaften beläuft sich auf etwa 26 Milliarden Mark)". Daneben "besitzt der Vatikan auch Aktienpakete fast aller Grundstücksgesellschaften Italiens ... An erster Stelle als Aktienbesitzer [unter den römisch-katholischen Orden] steht hier der Jesuitenorden, dessen Beteiligungen auf fünf Milliarden Dollar geschätzt werden ... Heute befindet sich die Bank of America zu 51 Prozent im Besitz des Ordens ... Die Jesuiten sind auch an den großen amerikanischen Stahlfirmen Republic Steel und National Steel beteiligt, außerdem an den vier wichtigsten Flugzeugwerken der USA: Boeing, Lockheed, Douglas und Curtiss-Wright [und damit unmittelbar an der Waffen- bzw. Rüstungsproduktion] ... Im Jahre 1932 erwarben die Jesuiten die toskanischen Quecksilberminen in Italien dazu, die zusammen mit Almaden [in Spanien] den Weltmarkt bis vor wenigen Jahren fast ausschließlich versorgten. Im Zweiten Weltkrieg verdiente der Orden mit diesem rüstungswichtigen Rohstoff auf beiden Seiten. Während die spanische Firma vorwiegend an die Alliierten und Russland lieferte, versorgten die italienischen Bergwerke die deutsche Rüstung."

(Der Spiegel Nr. 33/1958; lesen Sie den ganzen Artikel mit noch weit mehr Fakten unter spiegel.de
)

18)
Unter Nr. 17) zitierten wir einen Artikel aus dem Jahr 1958. Seither ist der Reichtum des Vatikan und der römisch-katholischen Einrichtungen offenbar weiter kräftig angewachsen. Man bewegt sich allemal im Billionen-Bereich. Dazu die Frage: Ist die Kirche der einzige Billionär der Welt? Wir wissen es nicht genau, aber man kann davon ausgehen. Sehr vorsichtige Schätzungen belaufen sich alleine bei den Immobilien auf ein bis zwei Billionen Euro (auch wenn Gebäude wie der Kölner Dom nur mit dem Wert von 1 Euro in den Büchern vermerkt sind), aber es gibt ja noch sehr viel mehr, vor allem Konzern- und Kapitalbeteiligungen. Es gibt weder Transparenz noch einen Überblick über den Reichtum, und der Vatikan kann als eigener Staat alle Steuergesetze und staatlichen Bestimmungen z. B. aus Italien umgehen, und
er kann auch jeden Finanzverbrecher im Vatikan schützen vor dem Zugriff von Justizbehörden.

Zuletzt schätzte der bekannte italienische Journalist Marzio Bartolini in der Wirtschafts- und Finanzzeitung Il sole 24 ore nur das Immobilienvermögen der römisch-katholischen Kirche auf ca. zwei Billionen Euro
(Il sole 24 ore, 15.2.2013, ilsole24ore.com), "vorsichtig geschätzt", wie Bartolini schreibt. Ca. die Hälfte des Besitzes befinde sich in Italien, wo ca. jedes fünfte Haus in Kirchenbesitz sei, in Rom sogar jedes vierte. 
"´20 bis 22 Prozent der Immobilien in Italien gehören der Kirche`, zitierte die Wirtschaftszeitschrift ´Il Mondo` vor zwei Jahren bereits den Fachmann Franco Alemani von der Gruppe Re, die Mönche und Ordensschwestern bei ihren Immobiliengeschäften berät", so schreibt auch das Handelsblatt (22.12.2009). Und die Kirche ist in Italien von der Immobiliensteuer befreit, die andere zahlen müssen. Und sie ist auch in Deutschland sogar von allen Steuern befreit, es werden vom Staat sogar Steuern für die Kirche eingezogen, um nur ein weiteres Beispiel zu nennen.
Der Autor Carlo Marroni schreibt in derselben Ausgabe von Il sole 24 ore vom 15.2.2013 über die Kirche: "Sie hat die Strukturen und Dienstleistungen eines Landes wie der Vereinigten Staaten, und einen Immobilienbesitz vergleichbar dem eines mittelgroßen Staates Europas: Die Kirche … ist eine echte Wirtschaftsmacht."

(cdbchieri.it, 15.2.2013)

Doch während die USA mit ca. 17 Billionen Dollar Schulden im Prinzip bankrott sind, hat die Kirche die Billionen auf der Habenseite gebucht.

 


 

Lesen Sie hier eine Auswahl der Meldungen aus den Jahren ab 2006:

2006 / 2007

17.12.2006 / 10.4.2012 / 12.10.2014 – Skrupellose Methoden der Kirche in Berlin und Brandenburg – Ausgetretene müssen wieder Kirchensteuer zahlen – "Staatliche Zwangstaufen" in Berlin – Kirche ließ Nichtkirchenmitglieder gesetzlich legal "ausrauben" – "Skrupellos" nannte Rechtsanwalt Karsten Sommer das "Geschäftsgebaren" vor allem der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Berlin-Brandenburg, das diese seit einigen Jahren betreibt (Der Tagesspiegel, 13.3.2006). Zieht nämlich ein Bürger neu in Berlin zu, reicht es nicht, wenn dieser erklärt, konfessionslos zu sein. Er muss einen Kirchenaustritt schriftlich nachweisen können oder verbindlich erklären, niemals getauft worden zu sein. Im zweiten Fall halten sich die Steuerbehörden dann die Möglichkeit offen, das Taufregister seines Geburtsorts zu durchforsten, um diese Auskunft zu kontrollieren – frei nach dem Motto "Sobald das Wasser über den Scheitel rinnt, darfst du bald zahlen, liebes Kind".

Doch was geschieht, wenn man irgendwann einmal in eine der beiden Großkirchen hinein getauft wurde, jedoch die spätere Austritts-Bescheinigung nicht mehr findet oder beim Austritt nie eine solche erhalten hatte? Dann kann man sich nur durch sofortigen erneuten Kirchenaustritt (und erneute Zahlung der Kirchenaustrittsgebühr) vor weiteren Forderungen der Kirche schützen. Rückwirkend kann es jedoch zu einer bösen Überraschung kommen, wozu wir unten Näheres darlegen.

Manchmal machte sich die Kirchensteuerbehörde nicht einmal die Mühe, einem Bürger seine Taufe nachzuweisen und stempelte ihn einfach per Behördenwillkür zum evangelischen oder katholischen Kirchenmitglied. So berichtete zum Beispiel der von Düsseldorf nach Berlin gezogene Hans Gabriel. Er wurde von der Kirchensteuerbehörde kurzerhand auf Verdacht als "römisch-katholisch" erklärt, obwohl er niemals "römisch-katholisch" getauft wurde (Berliner Zeitung, 19.1.2006; berliner-zeitung.de) und ca. 1967 oder 1968 aus der evangelischen Kirche ausgetreten war. "´Staatliche Zwangstaufe`" nennt er den Vorgang und empfindet das Vorgehen als "Schikane gegen unchristliche Bürger." Nur durch erneuten Austritt konnten er und seine Frau die Forderung der Kirche schließlich auf 3.000,00 Euro begrenzen. Der von der Kirche faktisch beraubte Bürger nennt es "Schikane". Doch ist es nicht auch ein Diebstahl, ein Raub beim einzelnen arglosen Bürger? Dieser ist allerdings im rechtlichen Sinne kein Straftatbestand, da der Ausgeraubte keinen schriftlichen Beweis dafür hat, dass ihm das Geld zu Unrecht von der Kirche weg genommen = gestohlen wurde. Im moralischen Sinne ist jedoch anders.

Vor allem gutgläubige ehemalige DDR-Bürger, die noch keine Erfahrungen mit den Machenschaften der Kirche hatten, traf es hart. Sie erhielten bei ihrem Kirchenaustritt bei den staatlichen Stellen der DDR keine Bescheinigungen, und die dort zuständigen Amtsgerichte hoben die Austrittserklärungen nur 10 Jahre auf. Diese sind also heute nicht mehr vorhanden. Obwohl der Bürger also nachweislich keinen Fehler machte, nützt es ihm nichts. Die Kirchensteuer-Uhr tickt, und jeden Monat, den er sich weigert, das schäbige "Spiel" mitzuspielen und erneut gebührenpflichtig auszutreten, da er ja schon ausgetreten war, muss er wieder zahlen. Zivilcourage wird in diesem Fall sehr teuer.

Die Kirche rechnet es sich selbst dabei als "fair" zu, dass sie offenbar nicht darauf besteht, Kirchensteuer vier Jahre rückwirkend nachzufordern, wozu sie juristisch ermächtigt wäre. Denn eine Steuer kann in Deutschland noch vier bis fünf Jahre nach ihrem Anfallen nachträglich fest gesetzt werden kann, bei vermuteter Steuerhinterziehung tritt die Verjährung gar erst nach 10 Jahren ein, so die rechtsverbindliche Steuer-Abgabenordnung der Bundesrepublik Deutschland gesetze-im-internet.de

Die Kirche erhebt dabei ihre Forderungen offiziell "nur" vom Augenblick des ersten neuen Bescheids an (der aber eine rückwirkende Forderung für vier bis fünf Jahre enthalten kann), und sie erließ nach eigenen Angaben in diesem Konfliktfall davon 50 %; das wäre also eine Kirchensteuernachforderung für maximal ca. zwei- bis zweieinhalb Jahre. Dass ihr aber insgesamt 0 % zustehen, weil die Menschen rechtskräftig ausgetreten waren und aufgrund der damaligen Rechtslage keine Bescheinigungen darüber ausgestellt worden waren, erwähnt sie nicht. So wurde nämlich auch bei den meisten Austritten im Westen Deutschlands keine Bescheinigung ausgestellt, sondern dem Aussteiger nur ein Protokoll verlesen, das er unterschreiben musste und das dann bei den Behörden-Akten verblieb.

Und bis vor kurzem gab es mit diesen Verfahren in Deutschland auch keine Probleme – bis die Evangelisch Kirche in Berlin-Brandenburg (seit 2004 durch Fusion Evangelische Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz) nach dem Ende der DDR auf die böse Abzock-Idee kam, eine solche Bescheinigung von Neuzugezogenen einzufordern oder andernfalls auch Ausgetretene wieder als Kirchensteuerzahler zur Kasse zu bitten. "Vor allem die Evangelische Kirche Berlin-Brandenburg sei dabei ziemlich gnadenlos, sagt Ulrich Tünsmeyer, Bildungsreferent beim Humanistischen Verband, der hunderte, meist ostdeutsche Betroffene kennt" (Berliner Zeitung, 19.1.2006). Zur Erinnerung: Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg und Hauptverantwortliche war von 1994-2009 der vordergründig so "menschenfreundlich" auftretende Bischof Wolfgang Huber.

Ca. 3600 Personen forscht die Kirchensteuerstelle in Berlin derzeit auf diese Weise jährlich aus (Der Tagesspiegel, 28.2.2006), pro Tag zehn Bürger, auf Staatskosten, nicht etwa auf Kosten der Kirche. Diese Schikanen beschränken sich derzeit zwar noch auf Berlin und Brandenburg, doch wer weiß, ob nicht auch bald andere Landeskirchen von diesem "Blut" "lecken" und auf diese Weise einen zusätzlichen Geldstrom in ihre Kassen lenken wollen (vgl. dazu Der Theologe Nr. 77 über Kirche und Geld). Die Kirche weiß sich vor allem bei der deutschen Justiz immer in guten Händen: 39 Mal kam es deswegen zu Gerichtsverhandlungen. Und "alle Fälle seien [nicht ganz überraschend] von der Landeskirche gewonnen worden." (Der Tagesspiegel, 13.3.2006)

Auch kann keinem Bürger garantiert werden, dass nicht doch Nachforderungen für die letzten vier bis fünf Jahre oder im äußersten Fall einer vermuteten schuldhaften Steuerhinterziehung gar für die letzten zehn Jahre erhoben werden. Es kommt eben auf den Einzelfall an bzw. auf das Ergebnis möglicher Verhandlungen. So wird in einem Internet-Form bei einem Ablauf von über vier Jahren in einem speziellen Fall z. B. empfohlen, dem Finanzamt mitzuteilen "dass inzwischen eine Festsetzungsverjährungsfrist eingetreten ist. Das Finanzamt ist dann verpflichtet, dir schriftlich zu begründen, dass dem nicht so ist oder gibt dir im günstigsten Fall Recht" (2006 einsehbar unter de.gigajob.com). Wer in seinem individuellen Fall aber auf Nummer sicher gehen will, sollte einen Steuerberater oder Anwalt fragen.

Eine Möglichkeit der Solidarität mit den von der Kirche schamlos Abgezockten: Sofort austreten und auf jeden Fall: Kirchenaustrittsbescheinigung verlangen und sicher aufbewahren! Und was die Wenigsten wissen: Durch die staatlichen Milliardengeschenke an die Kirchen (pro Jahr ca. 21 Milliarden Euro, siehe stop-kirchensubventionen.de) muss jeder Aussteiger in Deutschland trotz allem die Kirche mitfinanzieren – und zwar pro Kopf durchschnittlich in doppelter Höhe seines theoretischen Kirchensteuerbeitrags. So kann man sich durch Kirchenaustritt wenigstens einen Teil sparen.

PS: Doch die Kirche "droht" auch im Falle des Kirchenaustritts den Bürgern weiter. Aus ihrer Sicht bleiben die einmal Getauften auch ohne Kirchensteuerzahlungen für alle Ewigkeiten Mitglieder der Kirche, aus der auch im 21. Jahrhundert angeblich niemand wirklich austreten könne (Der Beweis dafür siehe z. B. in der Schrift Freie Christen Nr. 1). Nur von der Kirchensteuerpflicht könne man sich durch Austritt "befreien", angeblich nicht von der "geistigen" Zugehörigkeit zum Kirchenmoloch. Das erinnert an frühere Zeiten, als Kirchensklaven niemals freigelassen werden durften (siehe hier). Doch niemand braucht sich von diesen wahnhaften Besitzansprüchen auf die Menschen einschüchtern zu lassen. Aus der Geschichte sind solche Gebaren vielfach von den Machtorganisationen bekannt, deren Zeit gerade dabei war abzulaufen.

Und noch ein Rat an werdende Eltern: Lasst Euer Kind nicht taufen. Gott und wer daran glauben möchte unsere Schutzengel machen keine Unterschiede zwischen einem getauften und einem ungetauften Kind, und Jesus hat eine Kindertaufe niemals gewollt. Dass diese angeblich wichtig oder gar notwendig sei, ist alles nur eine Erfindung und Einschüchterungsmethode der Kirche, um durch Ausnützung der Ängste der Menschen Mitglieder zu gewinnen (siehe Der Theologe Nr. 40).

PS: Im Jahr 2006 hatten sich die Kirchensteuereinnahmen um 7,3 % auf über eine halbe Milliarde Euro erhöht (565 Millionen). Für das Jahr 2007 erwarteten die Kirche und die Wirtschaft weitere Steigerungen. Das Jahr 2014 bricht alle Rekorde bei der Höhe der Kirchensteuereinnahmen, die Großkirchen nehmen noch einmal 450 Millionen Euro mehr ein als 2013 und kommen nun bereits auf ca. 11 Milliarden Euro im Jahr, die auf diese Weise von den Finanzämtern für sie eingezogen werden.

Siehe dazu auch unsere nachfolgende Meldung vom 28.2.2007.

Die beiden Links unter den nachfolgenden Seiten mit weiteren Informationen zum Thema sind 2021 leider nicht mehr erreichbar
:
tagesspiegel.de unter Artikel-Nr. 2391710.asp vom 7.3.2006

kirchensteuern.de unter Febr2006.htm
 



28.2.2007 / 10.4.2012 / 13.8.2014 / 30.11.2020 – Fehlende Austrittsbescheinigungen – Großkirchen demonstrieren ihre Macht und erschleichen sich Hunderttausende von Euro – Man könnte es "Betrug" nennen, was die Kirche in Berlin tut – obwohl es juristisch nicht als "Betrug" gilt. Und obwohl die Kirche bereits in zahllosen Zivilprozessen gegen Kirchenaussteiger gewonnen hat, ist sie schon jetzt der moralische Verlierer ihrer eigenen Machenschaften. Siehe dazu unsere Meldung vom 17.12.2006.

Worum es dabei im Einzelnen geht, musste als einer von vielen auch der Stern-Reporter Claus Lutterbeck und seine Ehefrau erleben, nachdem sie ins Visier der kirchlichen Anwälte und Finanzbeamten geraten waren. Die Kirche kassierte bei beiden rückwirkend für zwei Jahre über das Finanzamt Kirchensteuer ab obwohl der Reporter schon im Jahr 1976 ausgetreten war und seine Frau 1971. Nachdem die beiden neu in Berlin zugezogen waren, respektierte die Kirche einfach die amtliche Eintragung "konfessionslos" nicht. Sie erklärte Claus Lutterbeck kurzerhand zum Mitglied der evangelischen Kirche und seine Frau zum Mitglied der römisch-katholischen Kirche und ließ bei beiden ohne Rücksprache einfach abkassieren – eine Art "Zwangstaufe" zur Geldeintreibung bei arglosen Bürgern.
Erst nachdem das 1971 für Claus Lutterbecks Frau zuständige katholische Pfarramt ihr eine Kopie ihres damaligen Austritts zusandte, wurde ihr der anteilige Betrag zurückerstattet. Doch "eine Entschuldigung gab es nicht. Auch keine Auskunft darüber, wer dem Finanzamt die Falschmeldung gab, wir seien Kirchenmitglieder", schreibt Lutterbeck im Stern. (22.2.2007)
Aus anderen Quellen ist jedoch bekannt, dass die Kirche z. B. in der Kindheit der Bürger nachforschen lässt (siehe hier). Stößt sie dabei auf eine Säuglingstaufe, wird der Betroffene unter Umständen wieder zum Kirchenmitglied gemacht. Oder aber er wird einfach willkürlich durch den Staat zum römisch-katholischen oder evangelischen Kirchenmitglied gemacht. Dabei vertritt die Kirche die Rechtsauffassung, dass ein ehemaliges Mitglied im Konfliktfall die Beweispflicht seines Austritts hätte.

Und was das bedeuten kann, erlebte der Stern-Reporter selbst. Nachdem auch er um eine Austrittsbestätigung gebeten hatte, erfuhr er bei der für ihn zuständigen evangelischen Behörde in Bonn, dass das Austrittsregister schlampig geführt wurde und nicht alle Austritte eingetragen wurden. Offiziell klang dies jedoch so: "Eine Überprüfung in unserem Archiv ergab, dass Herr Lutterbeck nicht aus der Kirche ausgetreten ist" – ein Skandal, denn tatsächlich wurde nur kein Vermerk gefunden. Zunächst verschwiegen wurden jedoch die erst später zugegebenen "Lücken" im Archiv. Und die parallel angelegten Unterlagen im Bonner Amtsgericht, bei dem der Austritt damals rechtmäßig erfolgte, hatte man dort natürlich turnusgemäß nach 10 Jahren vernichtet.
 
Nicht schlampig und lückenhaft geführt werden jedoch die kirchlichen Taufregister, die als Grundlagen für die Zahlungspflicht dienen. Und auch im Fall des Stern-Reporters legten die Finanzbehörden ihm eines Tages eine Kopie seines Taufscheins vor und erklärten ihm bei diesem Anlass, dass er verpflichtet sei, seinen Austritt zu beweisen, wenn er die eingezogene Kirchensteuer zurück haben möchte. Und dieser gab sich alle Mühe: "Ich legte ... eine Bescheinigung meines Arbeitgebers vor, wonach mir seit 1976 keine Kirchensteuer abgezogen wurde. Ebenso ein Dokument des Einwohnermeldeamtes, das mir bei meiner Heirat 1984 bescheinigt hatte, konfessionslos zu sein. Ich bot eine eidesstattliche Erklärung meiner 80-jährigen Mutter an. Alles juristisch irrelevant, triumphierte der Kirchenjurist Dr. Arne Ziekow, deutsche Richter interessieren sich nur für das Austrittsdokument. Wo ich es herbekomme, sei mein Problem, rechtlich sei die Kirche nicht verpflichtet, diese Dokumente aufzubewahren. Da wünschte mir Dr. Ziekow viel Glück: Man sei schon oft verklagt worden, ich dürfe raten, wie viele Prozesse man verloren hatte. Keinen! Er lächelte sanft." (Stern, 22.2.2007)

Und solche Urteile haben auch damit zu tun, dass die meisten Richter und Politiker entweder evangelisch oder katholisch sind (siehe dazu auch die Meldung Neutrale Richter gesucht!). Und was diesen Skandal besonders groß macht: In der Regel wurde in den letzten Jahrzehnten bei einem Kirchenaustritt nämlich überhaupt kein Austrittsdokument ausgehändigt. Weder in der Bundesrepublik geschweige denn in der ehemaligen DDR. Dies geschah meist nur "auf Verlangen". Es genügten das amtliche Protokoll der Austrittsbehörde und deren Meldungen an die Finanzbehörde und die Kirchenbehörde. Deshalb besitzen Millionen von Bundesbürgern keine amtliche Kirchenaustrittsbescheinigung – eine Zeitbombe, wenn das Beispiel der Kirchen in Berlin und Brandenburg Schule macht. 
Und schon jetzt gilt: Wer einst getauft wurde, später aus der Kirche ausgetreten ist und dann irgendwann nach Berlin oder Brandenburg zuzieht, aber keine Kirchenaustrittsbescheinigung mehr vorlegen kann, wird wieder zur Kasse gebeten und muss dann erneut austreten, um die böse Abzocke zu beenden. Doch auch ein zweiter vorsorglicher Austritt im Vorfeld würde hohe Risiken beinhalten, wenn er von den Behörden so interpretiert würde, dass die bisherige Konfessionszugehörigkeit "konfessionslos" dann womöglich falsch war, was ebenfalls zu Nachforderungen des bisher zuständigen Finanzamtes in Sachen Kirchensteuer führen könnte. Man muss bei Zuzug nach Berlin bei fehlender Austrittsbescheinigung also so bald wie möglich eine einvernehmlich "Lösung" mit der für Kirchensteuer zuständigen Finanzbehörde finden, die auf eine zweiten Austritt hinaus laufen könnte, sollte die Kirchensteuerbehörde ein einstiges Taufdokument in die Hände bekommen. Doch mit diesen Schikanen haben Hunderttausende von Menschen nicht gerechnet.

Der Stern geht davon aus, dass die Kirche auf diese Weise wohl schon "Hunderttausende von Euro" abgezockt hat – alles Geld, das sie mit Zynismus zu Unrecht aus gutgläubigen Menschen herausgepresst hat. Bei dem Reporter erstattete die Kirche "bizarrerweise" schließlich die falsch eingezogene Kirchensteuer für 2003, behielt aber zu Unrecht die ebenfalls falsch eingezogene Kirchensteuer für 2004. Claus Lutterbeck legte Widerspruch ein, weil ihm diese kirchliche "Gnade" zu wenig war, und er schrieb zunächst: "Auf eine Antwort oder das Geld warte ich bis heute. Ob diese Abzocke rechtens ist, wird nun ein Berliner Gericht entscheiden." Mittlerweile hat er jedoch – wie durch ein Wunder – seine Austrittsbescheinigung doch noch gefunden und konnte den Kirchenskandal, der letztlich auf den verfassungswidrigen Privilegien der Kirche beruht, auf diese Weise beenden.

Wenn also schon ein versierter Journalist nicht gegen die Juristen der Kirche ankam, um wie viel mehr hat dann wohl ein einfacher Bürger Probleme, gegen die evangelischen und katholischen Finanzhaie sein Recht zu bekommen. Dazu unser Rat: Kinder gar nicht erst taufen lassen. Dann macht man sie gar nicht erst zu "Leibeigenen" der Kirche und erspart ihnen später die Kirchensteuer und den Kirchenaustritt. Die kirchlichen Lehren über die Taufe sind ohnehin eine Irreführung und Schaumschlägerei. Auch wollte Jesus niemals eine Kindertaufe; vgl. dazu z. B. die Meldung vom 17.12.2006

und taufe_katholisch_evangelisch.htm


Und mit Gott und mit Christus haben die Institutionen Kirche auch aufs Ganze gesehen nichts zu tun. Sie missbrauchen nur den guten Namen "Christus" und die Gottesahnung der Menschen für ihren institutionalisierten Kult und ihre spitzfindigen Lehren.

Doch das ist leider noch lang nicht alles: In Deutschland müssen auch Kirchenaussteiger, Moslems, Juden usw. jährlich ca. 17 Milliarden Euro zusätzliche staatliche Subventionen für die beiden Großkirchen aufbringen [Aktualisierung 2021: ca. 21 Milliarden Euro]. Und dies ebenfalls ganz "legal". Siehe dazu stop-kirchensubventionen.de
 



2008

12.1. / 16.1.2008 – Landesbischof Johannes Friedrich gegen Begrenzung von Managergehältern – Der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern hat sich beim Jahresempfang der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft am 8.1.2008 in Augsburg gegen eine Begrenzung von Managergehältern ausgesprochen. "Auf keinen Fall dürfe diese Frage im Zusammenhang einer Neiddebatte geführt werden" (idea, 8.1.2008). Der Abstand zu den niedrigsten Einkommen müsse allerdings "vermittelbar" sein. Dies gelte z. B. für einen Manager, der Arbeitsplätze erhalte und nicht abbaue. Ob das allerdings ein Monatsgehalt von z. B. 300.000,00 € rechtfertigt, was in Deutschland vielfach vorkommt? Das wären selbst bei einer straffen Sechs-Tage-Woche 12.000,00 € am Tag und selbst bei einem 12 Stunden-Tag täglich 1.000,00 € in der Stunde – in Wirklichkeit also viel mehr. Und in den USA und in anderen Ländern ist es noch um ein Zigfaches mehr. Sowohl in Deutschland als auch weltweit klafft die Schere zwischen Arm und Reich dabei immer weiter auseinander.
So kann man auch fragen, wie die Haltung des deutschen Landesbischofs Friedrich bei der Bevölkerung in Indien, Sudan oder Mexiko ankommen würde? Würden es z. B. Arbeit suchende und verzweifelte Slumbewohner für gerechtfertigt empfinden, wenn sie von der Kirche belehrt werden, sie sollen nicht neidisch sein, wenn andernorts jemand eine Million im Monat verdient?
Mit Jesus, dem Christus, hat die Haltung des Landesbischofs jedenfalls nichts zu tun. Denn es ist eine evangelische Einstellung, aber keine christliche. Und es ein weiterer Verrat an dem Mann aus Nazareth, der sagte: "Weh Euch, ihr Reichen!" (Lukas 6, 24) Und: "Eher kommt ein Kamel durch ein Nadelöhr als ein Reicher in das Reich Gottes" (Markus 10, 24). So bezogen auch Jesus selbst und seine Jünger keine "vermittelbaren" Spitzengehälter. Sie waren Menschen des Volkes und keine Vertreter der Oberschicht ihres Landes wie die Kirchenführer heute. Demgegenüber setzten sich Urchristen außerhalb der Kirche zu allen Zeiten für Gerechtigkeit ein und rechtfertigten nie die krassen Einkommensunterschiede, die in unserer Welt von Jahr zu Jahr drastischer werden. Anders die Kirche, die selbst immensen Reichtum aufhäuft (z. B. in Form von Immobilien, Gold und Aktienpaketen) und meist nur Spenden ihrer Mitglieder vereinzelt an Notleidende weitergibt.
Auch Landesbischof Johannes Friedrich verdient mit ca. 11.500,00 € im Monat plus zahlreiche Vergünstigungen für kirchliche Verhältnisse ein Spitzengehalt (das übrigens der Staat (!) – also alle Steuerzahler – bezahlen muss, und nicht die Kirche). Viele "Kirchenschafe" müssen hingegen mit 1.000,00 € oder 1.500,00 € im Monat auskommen. Vermittelbar werden diese Unterschiede immer weniger. Vor allem, wenn man die Heizkosten nicht mehr bezahlen kann. Oder wenn man nicht weiß, wie man ab Mitte des Monats sich und seine Kinder durch den Monat bringen soll. Denn bei vielen geht es bereits um die nackte Existenz – ein Problem, dass der Landesbischof bei seinem Gehalt natürlich nicht kennt. Also kann er locker predigen, die Geringverdienenden sollen nicht neidisch sein. Vielleicht fürchtet er aber auch, dass die eingelullten "Kirchenschafe" diese Gegensätze bald nicht mehr tolerieren und austreten. Dann sparen sie wenigstens die Kirchensteuer und können von dem eingesparten Geld ihren Familien zumindest das kärgliche Taschengeld etwas erhöhen. Die Armen und Hungernden dieser Welt werden sich den überdimensionalen Gegensatz zwischen Arm und Reich auf Dauer jedenfalls nicht mehr gefallen lassen. Die nackte Not setzt sie in Bewegung, und sie werden sich auch von einer materiell satten "Kirche der Reichen" nicht mehr vertrösten lassen.
Vgl. dazu auch stop-kirchensubventionen.de

Aktuell: Die Nokia-Manager beschlossen, das Handy-Werk in Bochum zu schließen und die Fertigung u. a. nach Rumänien zu verlagern. Dort betragen die Arbeits- bzw. Personalkosten nur 10 % der Kosten in Deutschland, allerdings nicht bei den Bossen. Diese streichen ihre Hunderttausende bzw. Millionen ein, gleich, wo produziert wird. Ca. 2300 Mitarbeiter in Deutschland würden arbeitslos. Vielleicht sind die rumänischen Arbeiter auch nicht so neidisch wie die deutschen, wovor Landesbischof Friedrich gewarnt hat. Allerdings klafft in Rumänien die Schere zwischen Superreich und Arm noch mehr auseinander und bald auch noch mehr in Deutschland.

 



10.4. / 13.4.2008 – Turbulenzen um vergoldete Stele bei Katholiken in Haßfurt – Jesus von Nazareth wollte keine goldverbrämten Kirchen aus Stein – In der bekannten katholischen Ritterkapelle in Haßfurt in Unterfranken soll neu eine vergoldete Stele (ein hoher freistehender Pfeiler) aufgestellt werden. Doch über 2000 Bürger haben sich jetzt in einer Unterschriftenaktion schon dagegen ausgesprochen (Fränkischer Tag, 10.4.2008). Dahinter steckt vielfach noch die Ahnung, auch bei gutwilligen Katholiken, dass Jesus von Nazareth niemals eine reiche Kirche mit goldverbrämten Kirchengebäuden aus Stein wollte. Und dass er niemals wollte, dass Menschen in seinem Namen Kunstschätze anhäufen. Was wäre das auch für ein Gott, der diesen Prunk braucht sowie die zahllosen Messen, die dort gefeiert werden, und die unzähligen Kultgewänder, Hüte und Mützen der Priester, den Samt und den Purpur? Und die vielen Kniebeugen und den Weihrauch und die langen Litaneien und die Altäre, Stelen und Säulen und den ganzen Pomp, der ja auch sehr viel Geld kostet. Jesus, der Christus, wollte das alles nicht. Er wollte stattdessen eine schlichte und kraftvolle Nachfolge (ohne Priester, Altar, Sakramente, Rituale usw.) und, dass den Notleidenden geholfen wird.
Lesen Sie dazu: Freie Christen Nr. 1 – Gott wohnt nicht in Kirchen aus Stein – Darum treten Sie aus, Sie sind nicht allein.

 



19.9. / 21.9.2008 – Die Schere von Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Beispiel: Finanzskandal und Bankenpleiten: Der einfache Bürger bezahlt wieder die Zeche / Die kriegerische Regierung Bush erhöht Schulden drastisch auf nun 11,3 Billionen Dollar "Der Steuerzahler zahlt die Zeche", so Focus online Money am 19.9.2008 über die Finanz-Praktiken in den USA. Wörtlich heißt es: "Die Bush-Regierung hat in nur wenigen Jahren ein Defizit von rund 9,7 Billionen Dollar angehäuft [Anmerkung: Jeder Unternehmer und jeder Privatmann, der vergleichbar wirtschaftet, wäre längst am Ende und womöglich des betrügerischen Bankrotts angeklagt]. Durch Steuerschecks an verschuldete Hausbesitzer in diesem Sommer und die Hilfen für gestrauchelte Banken erhöht sich das Minus in diesem Jahr voraussichtlich um weitere 400 Milliarden Dollar – gut doppelt so viel wie im vergangenen Jahr mit 161,5 Milliarden Dollar. Damit überschreitet das Staatsdefizit in diesem Budgetjahr, das im September endet, die Zehn-Billionen-Marke", genauer bis zu 11,3 Billionen (Spiegel online, 21.9.2008). Nun traut sich wenigstens die Bundesregierung, der US-Regierung den Vorwurf zu machen, alle in diesem Zusammenhang sinnvollen wirtschaftspolitischen Auflagen nach dem Motto "Wir nicht" ignoriert zu haben und somit nicht nur das Desaster verursacht, sondern auch andere Länder mit hinein gezogen zu haben. [Aktualisierung: Im Oktober 2013 sind die Staatschulden auf apokalyptische 17,1 Billionen Dollar gestiegen]

Derweil wächst die Armut in den USA und den westlichen Ländern immer weiter an, und der Mittelstand geht kaputt, während die Verelendung in den so genannten Ländern der Dritten Welt ohnehin schon lange noch weiter zunimmt. Die Schere von Superreich und Arm geht weltweit immer weiter auseinander. Und die "Zocker" bekommen für ihr desaströses Jonglieren mit Milliarden weiterhin Millionengehälter, die sie sich zudem ständig massiv erhöhen, während der einfache Bürger mit immer weniger auskommen muss. Nicht nur in den USA. Was das "Hilfspaket" der US-Regierung für die Zocker-Banken betrifft, kritisiert hierzu der Nobelpreisträger für Wirtschaft Joseph Stiglitz: "Der 700-Milliarden-Dollar-Plan sei nur eine ´kurzfristige Lösung`, mit der die riskanten Anlagen in die Hände der Steuerzahler gelegt würden, sagte Stiglitz der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung (zit. nach Spiegel online, 22.9.2008). "Kein privater Investor wolle diese Anlagen haben, ´aber dem Steuerzahler drückt man sie auf. Das ist ungeheuerlich`, kritisierte er." Und weiter: "Ich frage mich, was ist das für eine Gesellschaft, in der wir zwar 85 Milliarden Dollar für AIG [eine Zocker-Bank] haben, aber nicht für kranke Kinder [weil die Regierung kein Geld für die Krankenversicherung von Kindern aus armen Verhältnissen bezahlen wollte]? Das macht mich wütend."
 
Vielleicht sollten die "Zocker" und die mit ihnen verbündeten Politiker einmal in ihrer eigenen Bibel lesen, in der z. B. durch den Propheten Amos verkündet wurde: "Darum schicke ich Feuer ... es frisst Jerusalems Paläste ... weil sie die Kleinen in den Staub treten und das Recht der Schwachen beugen" (2, 5.7). Oder: "Weh denen, die das Recht in bitteren Wermut verwandeln und die Gerechtigkeit zu Boden schlagen. Bei Gericht hassen sie den, der zur Gerechtigkeit mahnt, und wer Wahres redet, den verabscheuen sie. Weil ihr von Hilflosen Pachtgeld annehmt und ihr Getreide mit Steuern belegt ... Ihr bringt den Unschuldigen in Not, ihr lasst euch bestechen und weist den Armen ab bei Gericht" (5, 7-11.12b). Und weiter: "Ihr trinkt den Wein aus großen Humpen, ihr salbt euch mit feinstem Öl und sorgt euch nicht um den Untergang Josefs" (6, 6). Oder der Prophet Jesaja: "Dein Silber wurde zur Schlacke, dein Wein ist verwässert" (1, 22). Und: "Ihr, ihr habt den Weinberg geplündert; eure Häuser sind voll von dem, was ihr den Armen geraubt habt" (4, 14). Und: "Weh euch, die ihr Haus an Haus reiht und Feld an Feld fügt, bis kein Platz mehr da ist und ihr allein im Land ansässig seid" (5, 8). Auch die anderen Propheten sprachen ähnlich. Z. B. Jeremia: "Weh dem, der seinen Palast mit Ungerechtigkeit baut, seine Gemächer mit Unrecht ... Hat dein Vater nicht auch gegessen und getrunken, dabei aber für Recht und Gerechtigkeit gesorgt? Und es ging ihm gut. Dem Schwachen und Armen verhalf er zum Recht. Heißt nicht das, mich wirklich erkennen? Spruch des Herrn. Doch deine Augen und dein Herz sind nur auf deinen Vorteil gerichtet ..." (22, 13.14-17) Und viele Stellen dieser Art mehr, die deutlich machen, dass der Gott dieser Propheten nicht den Gegensatz zwischen Superreich und Bettelarm möchte, wie er derzeit weltweit immer mehr zunimmt (siehe dazu auch weitere Worte Gottes, gegeben durch die Propheten Jeremia und Amos). Und Jesus von Nazareth zog daraus folgende Schlussfolgerung für alle, die ihm nachfolgen möchten: "Niemand kann zwei Herren dienen; er wird entweder den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird zu dem einen halten und den andern verachten. Ihr könnt nicht beiden dienen, Gott und dem Mammon" (Matthäus 6, 24). Die "Diener des Mammon" täuschen also die Menschen, wenn sie behaupten, sie würden Jesus nachfolgen.

PS: Diese Bibelstellen könnten sich auch die kirchlichen Vermögensverwalter und die Kirchenführer in ihren Palais (= Schlösser und Palästen) durchlesen. So wird alleine das Vermögen der beiden Großkirchen in Deutschland auf 500 Milliarden Euro geschätzt. (Der Spiegel Nr. 49/2001)
 



19.9. / 23.9.2008 – Pleite der US-Bank Lehman Brothers: Staatliche Deutsche Landesbanken haben Forderungen von 1,7 Milliarden Euro – Zum Ausgleich Kirchensubventionen stornieren / Bayern: Mindestens 149 katholische Würdenträger auf den staatlichen (!) Gehaltslisten; Geld stattdessen an die Bürger auszahlen Der deutsche Steuerzahler wird zunehmend zur Kasse gebeten. Und immer mehr Bürger kämpfen trotz Fleiß und gutem Willen wirtschaftlich ums Überleben. Doch wohin geht das viele Geld, das der Staat abzieht? 550 Millionen Euro verlor die staatliche Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW), nachdem man noch schnell 300 Millionen in die USA überwiesen hatte, obwohl sich der Bankrott schon abgezeichnet hatte. Und 1,7 Milliarden Euro steht Lehman Brothers zudem bei den deutschen Landesbanken in der Kreide. Es seien doch nur "kleine" Beträge, monieren manche Verantwortliche. Immerhin hatte die KfW 10 Milliarden Euro bei der Pleite der Deutschen Industriebank (DIB) verloren, die im Jahr 2007 wiederum wegen der USA-"Immobilien-Krise" pleite ging. Das heißt: Milliarden-Forderungen gegenüber den Schuldnern aus den USA waren verloren. Soll man das alles einfach so hinnehmen?

Dann sind da z. B. als "Dauer-Ärgernis" auch die staatlichen Milliarden-Subventionen an die beiden deutschen Großkirchen – pro Jahr ca. 17 Milliarden Euro (stop-kirchensubventionen.de). Alleine in Bayern stehen z. B. mindestens 149 römisch-katholische Würdenträger aus der oberen Hierarchie auf der staatlichen (!) Gehaltsliste. Sie verkünden ihre Dogmen und praktizieren ihre Kulte, und der Bürger muss es bezahlen.

Und weiter das Beispiel Bayern: Auch die BayernLB (Bayern Landesbank) rechnet wegen der Lehman-Pleite mit "Ausfallrisiken" von 300 Millionen Euro. "Kleinigkeiten", nachdem wegen der Finanzkrise bei der BayernLB bisher schon insgesamt 4,9 Milliarden Euro "versenkt" werden mussten (Spiegel online, 19.9.2008). Wie wäre es, wenn die deutschen Bundesländer einmal ein Jahr lang die Subventionen für die Großkirchen stornieren und die Kirchen wenigstens einmal probeweise ein Jahr lang z. B. ihre Bischöfe und ihre Priesterausbildung selbst bezahlen dürfen? Die entsprechenden Mittel dafür dürften bei einem Vermögen der Kirchen in Deutschland von ca. 500 Milliarden Euro (Der Spiegel Nr. 49/2001) vorhanden sein. Die entsprechenden Konkordate und Staatskirchenverträge müssten dann im gleichen Zug entsprechend geändert werden. Damit könnte man das Desaster bei den Banken-Pleiten wenigstens einigermaßen wieder auffangen. Sonst muss der einfache Steuerzahler wieder für alles aufkommen. Für die Banken-Pleiten, für den Kirchen-Apparat, für den Krieg in Afghanistan usw. ...

PS:
 Geht es nach der Regierung der USA, soll es noch viel schlimmer werden, und auch die Bürger Deutschlands sollen den amerikanischen Milliarden-Zocker-Banken und ihren Millionären Geld schenken, also dem Gott "Mammon" (vgl. Matthäus 6, 24) sogar direkt ein Opfer bringen (Artikel vom 23.8.2008 unter bild.de leider nicht mehr einsehbar). Wer weiß, was noch alles auf uns zukommt, wenn das Opfer, wie es derzeit aussieht, nicht freiwillig erbracht wird.

PS: In Bayern sind am 28.9.2008 Wahlen. Die "C"-Partei, die für das Desaster der Landesbank entscheidend mitverantwortlich ist, hat bereits die Abermillionen-Subventionen an den Kirchen-Apparat verteidigt. Andere sagen jedoch: Das geht so nicht mehr weiter, dass z. B. Atheisten und Muslime auch die katholischen Dogmenverkünder und Zeremonienmeister bezahlen müssen. Der Bürger kann nicht grenzenlos "gemolken" werden. Der Wähler entscheidet.

PS
: Kleiner Lichtblick. Die Regierung will den Steuerzahler im Jahr durchschnittlich um 320,00 € entlasten (reuters.com). Das ist gut. Wir haben weiter errechnet: Wenn der Staat die Milliardensubventionen an die Kirchen streicht (nicht die jährlichen ca. 45 Milliarden Euro Subventionen für die kirchlichen Sozialwerke, nur die darüber hinaus gehenden zusätzlichen Subventionen von damals jährlich ca. 17 Milliarden Euro. vgl. www.stop-kirchensubventionen.de), dann könnte dafür jeder Steuerzahler pro Jahr 410,00 € bekommen. Damit kann er z. B. eine Zusatzrente erwerben oder etwas kaufen, was er dringend benötigt.
 



23.9.2008 / 13.1.2010 – "Kirche verzockt Millionen" – Evangelisch-Lutherische Kirche hatte 4,3 Millionen Euro in hochriskante Anlagen bei Lehman Brothers investiert / 2010: Kirche hat noch weit über 25 weitere Millionen bei Lehman Brothers – Kaum hat die Luther-Dekade (= Luther-Jahrzehnt bis zum 500. Jubiläum der Reformation im Jahr 2017; vgl. hier) am 21.9.2008 begonnen, da folgt auch schon der erste Paukenschlag. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg hatte ca. 1/12 ihres jährliches Kirchensteueraufkommens (ca. 51 Millionen Euro) bei der pleite gegangenen US-Bank Lehman Brothers in hochriskante Anlagen investiert. Auch viele "Scherflein der Witwen und Waisen" landeten also in den prallen Taschen der Zocker. Die Links dazu in der Nordwestdeutschen Zeitung unter nwzonline.de sind aktuell nicht mehr erreichbar

Aktualisierung
[25.2.2009] – Die 4,5 Millionen Euro (4,3 Millionen plus 200.000 €) sind einer Meldung von idea-spektrum (Nr. 9/2009) zufolge definitiv verloren.

Aktualisierung
[13.1.2010] – Wie erst 2010 bekannt wurde, waren die Kirchen in Deutschland weit intensiver bei der US-Pleite-Bank Lehman Brothers engagiert als bisher angenommen. Verloren seien demnach auch: 4 Millionen der Versorgungskasse für evangelische Pfarrer in Dortmund, 21,07 Millionen Euro der Versorgungskasse für katholische Priester in Köln und eine unbekannte vermutliche Millionen Summe der Diözese Eichstätt. Auch noch weitere kirchliche Institutionen können betroffen sein, die bisher geschwiegen haben. Die Kirche klagt. (Evangelisches Sonntagsblatt Nr. 1, 3.1.2010)
 



25.9.2008 – Finanzkrise: Werden wir von Kriminellen beherrscht? / Prophetenworte gegen Betrüger und Unterdrücker: Sie werden fallen.
Siehe dazu den Artikel in focus.de


Sollten Straftaten vorliegen, wäre es dann sinnvoll, den Tätern Milliarden zu schenken und dabei zu hoffen, dass dann weitere Taten dieser Art in Zukunft ausbleiben? Oder werden die Täter dann nicht sogar ermuntert, in leicht veränderter Form weiter zu machen?

Vgl. dazu auch, was der echte Gottesprophet Jeremia (vgl. zu den Propheten Der Theologe Nr. 20) einst sagte: "Sie sind doch alle, vom Kleinsten bis zum Größten, nur auf Gewinn aus; vom [falschen] Propheten bis zum Priester betrügen sie alle. Den Schaden meines Volkes möchten sie leichthin heilen, indem sie rufen: Heil, Heil! Aber kein Heil ist da. Schämen müssten sie sich, weil sie Gräuel verüben. Doch sie schämen sich nicht; Scham ist ihnen unbekannt. Deshalb müssen sie fallen, wenn die anderen fallen." (Jeremia 6, 13-15a)
Oder der echte Gottesprophet Amos: "Hört dieses Wort, die ihr die Schwachen verfolgt und die Armen im Land unterdrückt. Ihr sagt: ... Wir wollen ... das Maß kleiner und den Preis größer machen und die Gewichte fälschen. Wir wollen mit Geld die Hilflosen kaufen, für ein paar Sandalen die Armen. Sogar den Abfall des Getreides machen wir zu Geld. Beim Stolz Jakobs hat der HERR geschworen: Keine ihre Taten werde ich jemals vergessen. Sollte deshalb die Erde nicht beben, sollten nicht alle ihre Bewohner voll Trauer sein? Sollte nicht die ganze Erde sich heben wie der Nil, aufgewühlt sein und sich wieder senken wie der Strom von Ägypten?" (Amos 8, 4-8)
Die Alternative dazu ist: "So spricht der HERR: Sorgt für Recht und Gerechtigkeit, und rettet den Ausgeplünderten aus der Hand des Gewalttäters ... Hört ihr aber nicht auf diese Worte ... Zum Trümmerhaufen [wird] dann dieser Palast." (Jeremia 22, 3a.5)
Weitere "prophetische Gottesworte" zur Krise siehe hier.

 



31.10.2008 – Evangelisch-lutherische Kirche verliert nochmals 200.000 Euro / Obere Amtsträger werden in Deutschland vom Staat bezahlt – Nachdem die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg schon durch die Pleite von Lehman Brothers 4,3 Millionen Euro verloren hat, folgte nun ein weiterer Verlust von 200.000 Euro aufgrund einer Einlage bei der US-Investmentbank Goldman Sachs, die jetzt in eine sicherere Anlage umgewandelt wurde (nwzonline.de, Artikel id=1826705)
. Der Vatikan hatte schon rechtzeitig vor Beginn der Finanzkrise zahlreiche "unsichere" Anlagen u. a. in eine Tonne Gold umgewandelt.
Bei dem 4,3 Millionen Euro Verlust handelte es sich kirchlichen Angaben zufolge "nur" um "Zinsen aus [anderen] kirchlichen Rücklagen", Höhe unbekannt. Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Oldenburg zählt zu den kleinsten evangelischen Kirchen in Deutschland. Die Rücklagen der meisten anderen evangelischen Kirchen sind folglich um einiges höher.
Siehe dazu auch unsere Meldung hier.

Bei Spendenaktionen ruft die Kirche immer nur ihre Mitglieder dazu auf, tastet nie das eigene Vermögen an. Dies wird für die evangelischen und die katholische Kirche in Deutschland zusammen von Experten auf ca. 500.000.000.000 Euro (500 Milliarden) geschätzt (Carsten Frerk, Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland, Aschaffenburg 2002). Zudem erhalten die beiden Großkirchen jährlich vom Staat ca. 14,15 Milliarden Euro staatliche Subventionen und Steuerbefreiungen [2021: ca. 21 Milliarden Euro], soziale Subventionen (noch einmal ca. 45 Milliarden) noch nicht mitgerechnet. So wird z. B. das gesamte obere Kirchenpersonal (Bischöfe, Weihbischöfe, Domkapitulare, Landesbischöfe, Kirchenpräsidenten usw.) in beiden Großkirchen in Deutschland vom Staat bezahlt – entweder direkt wie in Bayern (dort stehen z. B. allein die Gehälter von 290 römisch-katholischen Würdenträgern auf den staatlichen Subventionslisten; 2008 dokumentiert u. a. noch unter arbeitsgemeinschaft-trennung-staat-kirche.de) oder indirekt durch "Pauschalzuschüsse" in anderen Bundesländern. Und auch für die einfachen Pfarrer und Priester gibt es staatliche Lohnzuschüsse vom Staat – dazu viele weitere Privilegien (vgl. dazu stop-kirchensubventionen.de).
 



2.11.2008 – Kirche spendiert Papst-Bruder Konzert für über 150.000 Euro – Der 85. Geburtstag von Papst-Bruder Georg Ratzinger am 15.1.2009 wirft seine Schatten voraus. Die Feier im Vatikan kostet über 150.000 Euro, wovon das Bistum Regensburg 100.000 Euro übernimmt, "Gelder aus Steuermitteln, Mieteinnahmen und Spenden." (focus.de)
Wie wäre es, wenn der Vatikan alle "guten Katholiken" unter den Musikern bittet, einmal umsonst zu spielen. Dann könnte man Eintritt verlangen und den Erlös für Not leidende Menschen oder Tiere spenden. Und zur Feier des Tages (immerhin wird der Papst-Bruder ja 85, der Papst selbst ist erst 81) schmilzt man von der eben auf den Finanzmärkten erworbenen Tonne Gold mal 50 kg ab und legt den Gegenwert auf den Konzert-Erlös oben drauf. Und wenn alles dann nicht nur eine PR-Maßnahme zur Verbesserung des kirchlichen Images ist, sondern eine Herzensgabe, dann würde einst der Mühlstein nicht so schwer sein, der einen irgendwann in den Abgrund zieht.

 



9.11.2008 – Spürbare Erhöhung der Kirchensteuer ab 1.1.2009: Deshalb: Kirchenaustritt jetzt! Still und heimlich kassieren die Kirchen wieder mit. Ab dem 1.1.2009 wird die neue Abgeltungssteuer eingeführt, welche die bisherige Kapitalertragssteuer ersetzt. Auf alle "private Kapitalerträge" kassiert der Staat jetzt 25 % Abgeltungssteuer plus 5,5 % Solidaritätszuschlag. Der bisher verheimlichte Skandal: Auf die Abgeltungssteuer wird zusätzlich auch noch Kirchensteuer drauf geschlagen, also 8 % in Bayern und Baden-Württemberg und 9 % in anderen Bundesländern. Zusätzlich zu der Kirchensteuer, welche die Kirchen sowieso schon bekommen.
Deshalb unser Tipp: Kirchenaustritt jetzt! Alle Einzelheiten unter:
kirchenaustritt.de
 



25.12. / 26.12.2008 – "Weh euch Reichen!" (Jesus) – Die etwas andere Weihnachtserfahrung: Papst und Bischöfe kommen nicht durchs Nadelöhr – "Weh euch Reichen!" ruft Jesus (Lukas 6,24). "Weh euch, die ihr jetzt satt seid! Denn ihr werdet hungern!" (V. 25) Worte aus der Vollmacht. Und: "Es ist leichter, dass ein Kamel durch ein Nadelöhr gehe, als dass ein Reicher in das Reich Gottes komme" (Lukas 18, 25). Seit Jahrzehnten verniedlichen die großen Kirchen das gewaltige Weihnachtsgeschehen und ziehen dem später erwachsen gewordenen Jesuskind einen Zahn nach dem anderen.
In diesem Jahr konnte man jedoch nicht anders als die Praktiken, die in die Finanzkrise führten, zu kritisieren, nachdem ein Bischof sich z. B. noch zu Jahresanfang, also bevor die Krise offenkundig wurde, gegen die Begrenzung von Managergehältern aussprach (siehe hier). Doch ob der Papst redet (spiegel.de) oder die Bischöfe – alles bleibt letztlich kraftlos, blass und unverbindlich.
Heribert Prantl, ein Journalist der Süddeutschen Zeitung, ist nur einer, der den Theologen ein großes Stück voraus ist, wenn er z. B. schreibt: "Von Jesaja bis Maleachi haben die Propheten Wirtschaftskriminalität und Korruption angeprangert, Gott als den Gott der Armen und der kleinen Leute verkündet und die Verlogenheit eines Kults angeprangert, der Gott benutzt, aber nicht ehrt. ´Ich hasse eure Feste, ich kann eure Feiern nicht riechen, eure fetten Heilsopfer will ich nicht sehen, euer Harfenspiel nicht hören.` Feiern angesichts schreiender Ungerechtigkeit empfindet der Prophet Amos als gotteslästerlich. Vor dem Feiern kommt anderes: ´Das Recht ströme wie Wasser, die Gerechtigkeit wie ein nie versiegender Bach`. Das ist eine zornige, strenge und tröstliche Weihnachtsbotschaft. Darin steckt das innere Feuer für eine bessere Lebensordnung." (sueddeutsche.de unter anderem unter der Artikel-Nr. 907/452610)
 
In den Kirchen hört man solches in der Regel nicht oder nur unverbindlich allgemein oder bis zur Unkenntlichkeit verharmlost. Die Bischöfe stehen derweil mit ihren feinen Gewändern, teuren Ringen, hohen Mützen und goldenen Krummstäben vor dem Nadelöhr. Im Gepäck hat jeder einen Teil des milliardenschweren Vermögens seiner Kirche: ein paar Goldbarren, Immobilienbriefe und Wertpapiere aller Art, hinzu genügend Schweizer Franken. "Für eine andere Zeit", so rechtfertigen sich zur Verblüffung der Umstehenden einige der Würdenträger, damit die Kirche dann, wenn es so weit sei, etwas geben könne.

Doch diese Zeit hat schon lange begonnen. Täglich klopfen Frauen, die im neunten Monat schwanger sind wie Maria, an die schweren Tore der Kirche. Oder Kinder, die etwas anderen brauchen als einen kirchlichen Segen oder ein paar Almosen aus dem Topf der staatlichen Subventionen. Und so stehen die Amtsträger ratlos vorm Nadelöhr und kommen nicht durch – auch wenn man schweren Herzens ein paar Goldbarren zurücklässt oder den Spitzhut abnimmt oder erst den Krummstab durchwirft, um dann hinterher kriechen zu wollen. Es geht nicht. Auch der Bauch ist bei manchem ein großes Hindernis.
In viele Einzelteile verpackt steht auch der Stuhl Petri vor dem Nadelöhr, doch nicht einmal die einzelnen Stücke passen durch. Man müsste ihn weiter zersägen und zu Kleinholz schreddern, doch dann würde man ihn hinter dem Nadelöhr nicht mehr wieder zusammenbauen können. Und so stellen sich die Würdenträger vor das Nadelöhr und fangen an zu predigen, die Hostie zu verteilen und zu beten, dass das Nadelöhr sich vergrößere. Doch da können sie lange warten.
Und so bewahrheitet sich in diesen Tagen einmal mehr das Wort des Jesus von Nazareth: "Weh euch Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr geht nicht hinein und die hineinwollen, lasst ihr nicht hineingehen."
(Matthäus 23, 13)
 



2009

8.1./ 1.4.2009 – Persönliche Tragödie: Bibelgläubiger Unternehmer und Spekulant kapitulierte und ließ sich von Zug überrollen Der grausame Selbstmord des evangelisch-lutherischen Milliardärs Adolf Merckle (74) hat viele Menschen erschüttert. Nach dem Forbes-Magazin (3/2008) war Adolf Merckle mit einem Vermögen vom umgerechnet 9,2 Milliarden Dollar der fünfreichste Deutsche. Im Jahr 2006 erhielt er das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, war zudem Träger des Sächsischen Verdienstordens und Ehrendoktor sowie Ehrensenator der Universitäten Tübingen und Ulm. Doch seine Arbeit war umstritten. So hat z. B. das Manager-Magazin unter dem Titel Der Pate von Blaubeuren im Jahr 2003 einen kritischen Artikel über ihn und seine Firmen veröffentlichte
(manager-magazin.de, 14.1.2004). Dort wird jedoch nicht berücksichtigt, was Merckle dann mit den Gewinnen tat.

Schließlich hatte sich Adolf Merckle vor allem mit VW-Aktien verzockt, denn er hatte mit so genannten Put-Options-Risiko-Papieren auf den Kursverfall dieser Aktie spekuliert. Doch die Aktie schoss aufgrund des Verhaltens der Porsche-Manager stattdessen in die Höhe, erreichte in kurzer Zeit Wertsteigerungen von bis zu 300 %
(stern.de, 29.10.2008). Adolf Merckle hatte nun an der Börse seinen "Meister" gefunden und dort nun ein Vermögen verloren. Insgesamt war von ca. eine Milliarde Euro die Rede. Und hier kennt der "Gott Mammon" nun einmal keine Gnade. Die Folge: Merckles Unternehmens-Imperium geriet ins Wanken (weltweit 100.000 Angestellte), die Pharmazie-Firma "ratiopharm" musste jetzt von seinen Söhnen verkauft werden. Nach Angaben seiner Witwe habe ihm deshalb zugesetzt, dass er sein Versprechen an seine Mitarbeiter, dass niemand entlassen werde, deshalb nicht habe halten können, da er sehr um sie besorgt war.

Adolf Merckle sorgte auch für Aufsehen, als er z. B. zu Jahresbeginn 2004 allen 2200 Mitarbeitern von "ratiopharm" in Ulm ein Buch schenkte, in dem für jeden Tag zwei Bibelverse abgedruckt sind, so genannte "Losungen". Und bei anderer Gelegenheit hatte er auch ein Buch mit evangelischen Inhalten des Journalisten und EKD-Synodalen Peter Hahne verschenkt, der unter anderem dem Sühneopfer-Glauben anhing, mit dem das System Baal den christlichen Glauben verfälscht hatte.
Die "Losungen", so das Anschreiben zum Geschenk im Jahr 2004, "helfen gegen Angst und Hoffnungslosigkeit und geben Halt in der Unbeständigkeit des Alltags" (epd, 10.1.2004). Doch es gab keinen Bibelvers, der den evangelischen Milliardär von seiner furchtbaren Tat abbringen konnte. Seine Leiche war "völlig verstümmelt" (Bild, 8.1.2009). Vielleicht hätte es Adolf Merckle geholfen, wenn die Kirche nicht die Lehre von der Reinkarnation, vom Sinn der Lebensschule Erde und das Wissen, dass es keine Zufälle gibt, aus der christlichen Botschaft heraus gestrichen und diese damit verfälscht hätte (siehe dazu Der Theologe Nr. 2).

Vgl. dazu auch Der Theologe Nr. 8 – Wie der Teufel in der Bibel hauste
.
 



13.10. / 15.10.2009 – Die Höllenfahrt der Menschheit wird immer schneller: Noch nie gab es mehr Hungersnot auf diesem Planeten und noch nie gab es solche Spitzengehälter – Alles spitzt sich in den "letzten Tagen" dieser Zivilisation dramatisch zu. Z. B. war der Gegensatz zwischen Hyper-Super-Reichen und Hungertoten, wofür Politiker, Wirtschaftler und auch Kirchen in die Verantwortung tragen, noch nie so krass wie im Jahr 2009. Folgende beiden Nachrichten wurden am 13.10.2009 zeitgleich verbreitet:
1) Mehr als eine Milliarde Menschen hungern und verhungern elendiglich
spiegel.de

2) US-Banker mit neuen Rekord-Gehältern – Auch staatsfinanzierte Banken erhöhen die Einkommen der Bosse um teilweise 20 %. Damit werden die Gehälter des bisherigen Gehalts-Rekordjahres 2007 um 10 % übertroffen zu einem neuen Rekordjahr 2009 –
welt.de

Anstatt dass der Staat also dem Hungernden Brot gibt, schenkt der dem Superreichen noch mehr Geld. Und das betrifft sicher nicht nur die USA.
Spiegel online schreibt: "An der Wallstreet werden Rekordvergütungen ausgezahlt, in Europa klagen Investmentbanker zu Dutzenden ihre Boni für das Katastrophenjahr 2008 ein. In den Geldinstituten werden den Kunden hemmungslos Zertifikate aufgeschwatzt – als hätte es die Finanzkrise nie gegeben" (15.10.2009). Und die Politiker und Kirchenführer tun nichts dagegen und schleichen sich insgeheim auch mit ins Boot der Superreichen und Mächtigen, von wo man das Boot der Bettelarmen allmählich abzukoppeln versucht. Doch die Bettelarmen können noch schwimmen, und ihre Wut wächst ...
 



4.12.2009 – Evangelische Diakonie: Bonuszahlungen und hohe Abfindungen für Manager sowie eigene Zeitarbeitsfirma, um Lohnkosten für Angestellte und Arbeiter nach unten drücken zu können – Die Boni-Praktiken bei den Bankern schufen auch bei manchen Kirchenbossen Begehrlichkeiten. Nun kam heraus: Die evangelisch-lutherischen Rummelsberger Anstalten bei Nürnberg zahlten Sonderboni für Kirchenmanager und in einem Fall eine für kirchliche Verhältnisse stattliche Abfindung für einen Manager in Höhe von 450.000,00 Euro, weil sich offenbar zwei Bosse nicht verstanden. Auf der anderen Seite werden die evangelischen Kirchenmitglieder immer wieder zu Spenden für Rummelsberg gebeten, teils mit Spendendosen, mit denen Kinder von Tür zu Tür ziehen. Und um die Lohnkosten im unteren Lohnbereich weiter drücken zu können, hat die Rummelsberger Einrichtung der Evangelisch-Lutherischen Kirche auch eine eigene Zeitarbeitsfirma gegründet, die Arbeitskräfte für die Diakonie zu "Dumping-Löhnen" "entleiht" anstatt die Menschen in einem ordentlichen Arbeitsverhältnis zu beschäftigen.
Erst vor kurzem gerieten die Evangelischen Einrichtungen von Rummelsberg in die Schlagzeilen. Der leitende Ratsvorsitzende, ein evangelisch-lutherischer Pfarrer, musste wegen gewalttätiger sexueller Missbrauchs-"Experimente" mit Diakonen-Schülern gehen. Auch hier kam jetzt heraus, dass Ratsvorsitzender Karl Heinz Bierlein zusätzlich zu seinem Spitzengehalt noch eine weitere monatliche Zahlung in Höhe von 2.000 Euro erhalten hat, wovon die Aufsichtsgremien nichts wussten. "Vertrauen dahin", schreiben die Nürnberger Nachrichten am 30.11.2009, nn-online.de.
Aktualisierung: Der Nachfolger von Direktor Karl Heinz Bierlein in Rummelsberg, Rektor Wolfgang Bub, "wirft" nach ca. einem Jahr bereits "hin". Einiges sei geschehen, "was für mich jenseits der Grenze des Zumutbaren lag" (Süddeutsche Zeitung, 9.12.2009). In dem Diakoniewerk der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern mit 6100 Beschäftigten wird "mit harten Bandagen um die Richtung gekämpft".
 



12.12.2009 –
"Mehr als eine Tonne Gold" in der Vatikanbank oder zig Tausende von Tonnen? – Die Rheinpfalz schreibt am 28.11.2009, zu Beginn der diesjährigen Adventszeit: "Die Vatikanbank ist einer der geheimsten Einrichtungen der Weltfinanz. Sie veröffentlicht keinerlei Bilanz, unterstellt sich keinen internationalen Kontrollen und ist – mitten in Italien – so etwas wie ein Steuerparadies. Ihr Vermögen wird auf fünf Milliarden Euro geschätzt; außerdem liegt in ihren Tresoren angeblich mehr als eine Tonne Gold". Allerdings ist das die niedrigste bekannteste Schätzung. Andere Hochrechnungen gehen von Tausenden von Tonnen aus.

Zudem gerät die Vatikanbank wieder wegen des Vorwurfs in die Schlagzeilen, dass dort in großem Stil Gelder der Mafia gewaschen wurden.
 



25.12.2009 – Über 20 % der Immobilien Italiens gehören der Kirche – "´20 bis 22 Prozent der Immobilien in Italien gehören der Kirche`, zitierte die Wirtschaftszeitschrift ´Il Mondo` vor zwei Jahren den Fachmann Franco Alemani von der Gruppe Re, die Mönche und Ordensschwestern bei ihren Immobiliengeschäften berät." Und die Kirche ist von der Immobiliensteuer befreit, die andere zahlen müssen.
Lesen Sie mehr im Handelsblatt. (22.12.2009; handelsblatt.com)
Mehr dort auch zu den Machenschaften der Vatikanbank IOR ("Institut für gute Werke"). Wirtschaftsprofessor Prof. Dr. Mario Comana erklärt, dass es "nichts Vergleichbares in der westlichen Welt gibt ..." und dass es "außerhalb jeder Kontrolle" agiert.
Das Handelsblatt weiter: "Auch der letzte Papst, der beim IOR aufräumen wollte, Johannes Paul I., überlebte nur 33 Tage im Amt. Nur einen Tag nach der Ankündigung, die Führungsriege zu entmachten, starb er am 28. September 1978 unter merkwürdigen Umständen." Und die Nonne, welche die Leiche fand, verpflichtete sich zu "lebenslangem Stillschweigen" (sie wird wissen, was sonst passiert).
Prof. Dr. Massimo Teodori bezeichnete die Vatikanbank als "eines der größten Zentren der finanziellen Kriminalität Italiens zwischen den 70er-Jahren und den 90er-Jahren".
Und heute? Neue Details enthüllte zuletzt das Testament des verstorbenen Renato Dardozzi, einem Insider der Finanzen des Vatikans. "Zu Lebzeiten wollte sich Dardozzi wohl nicht mit dem IOR anlegen, das er eigentlich beaufsichtigen sollte."

Lesen Sie auch
: Der Betrugs-Bankrott der Banco Ambrosiano und das IOR – Roberto Calvi, der "Bankier Gottes", hängt tot unter der Brücke der Barmherzigen Brüder in London.
 



2010

26.3.2010 – Finanzskandale im Vatikan – "Für Aufregung in der katholischen Kirche hat das Buch Vatikan AG bei seinem Erscheinen im Mai 2009 gesorgt. In italienischen Medien sei das Buch, das Finanz- und Politskandale des Vatikan samt Verbindungen zur Mafia aufdeckt, allerdings kaum beachtet worden, obwohl es im Oktober 2009 das meistverkaufte Sachbuch Italiens war, meinte Autor Gianliugi Nuzzi am Mittwoch anlässlich der Buchpräsentation in Wien. ´In Italien gibt es eine Selbstzensur in der Presse, die erschreckend ist.`" (Der Standard, 25.3.2010)
 



6.4.2010 – "Der geheime Milliardenschatz der Kirche"
– Lesen Sie spiegel.de

Allein zum Kapitalvermögen heißt es dazu: "Eines zumindest lässt sich sagen: Beide Kirchen – die katholische und die evangelische – haben laut [Carsten] Frerk [Buch "Finanzen und Vermögen der Kirchen in Deutschland] zuletzt 1993 gesammelt Einnahmen von 2,6 Milliarden Euro aus Kapitalvermögen offen gelegt. Legt man eine Verzinsung von fünf Prozent zugrunde, so ergibt sich daraus ein Kapitalvermögen von rund 52 Milliarden Euro. Dabei waren die Vermögen der Wohlfahrtsverbände, Hilfs- und Missionswerke noch nicht eingerechnet."
Das ist aber nur das bloße Kapitalvermögen und das war schon 1993, also vor 17 Jahren. Hinzu kommt ein unermessliches und x-faches Vermögen an Immobilien und Kunstschätzen.
Alleine die beiden Großkirchen in Deutschland könnten mit einem Mal die Hungersnot in der Welt wenigstens für ein Jahr beenden, denn dafür bräuchte es nur 20 Milliarden Euro. Doch von dort kommt nichts. Man ruft immer nur die Gläubigen zum Spenden auf. Das eigene Milliardenvermögen wird nicht angetastet. Außerdem besitzt die Kirche noch Tonnen an Gold.
Und hinzu kommen Jahr für Jahr weitere Milliarden des Staates für Priesterausbildung, Bischofsgehälter usw. Der Bürger mit seinen Steuergeldern muss also auch noch die steinreichen Großkirchen subventionieren (vgl. dazu auch stop-kirchensubventionen.de, sowie reichtum_der_kirche_ist_blutgeld.htm).
Und das, obwohl die Bischöfe und Priester nichts erwirtschaften. Es sind letztlich alles dem Volk weg genommene Gelder, die der Kirche ein Leben in Reichtum und Luxus ermöglichen.
 



1.5.2010 – Geldverschwendung, Selbstherrlichkeit und Missachtung der Laien: Katholiken fordern Rücktritt von Bischof Wilhelm Schraml Mehr dazu war zu lesen bei sueddeutsche.de unter anderem unter der Artikel Nr. 901/510026
 



4.5.2010 – Worauf es der Kirche ankommt: Wer nicht mehr zahlen will, ist kein Katholik mehr – Oder anders formuliert: Nur wer weiter bezahlt, bleibt Katholik. Denn wer beim staatlichen Standesamt oder Amtsgericht aus der römisch-katholischen Körperschaft des öffentlichen Rechts austritt, ist kein Katholik mehr. Wer also die Kirchensteuer nicht bezahlen will, wird automatisch auch aus der Glaubensgemeinschaft der Kirche ausgeschlossen (einschließlich angeblich ewiger Hölle) – selbst wenn er Millionen spenden würde. Allein dies entlarvt einmal mehr das System der Kirche.
Zum Urteil der staatlichen Gerichte (wie immer) zugunsten der Kirche erschien vom Verwaltungsgericht Mannheim unter vghmannheim.de eine Seite u. a. unter der Artikel Nr. ROOT=1153033
 



10.5.2010 – Viel Geld: Die Kirche räumt knallhart ab – Das Magazin Panorama deckt auf, wie die Kirche die Bürger maßlos ausnimmt, zusätzlich zu den "üblichen" Kirchensteuern, den staatlichen Milliardensubventionen für Bischofsgehälter und vieles mehr, der teilweisen staatlichen Komplettfinanzierung kirchlicher Sozialdienste (während die Kirche dort jedoch das Sagen hat) und dem massiven Erwartungsdruck nach viel Geld, den die Kirchenvertreter gegenüber allen Kommunen ausüben. Dazu die Beispiele 2 und 3. Beispiel 1 zeigt, wie Kirchenmitglieder im kommunalen Amt ihrer Kirche helfen, die Mitglieder im Kirchenpferch zu halten.

Beispiel 1: Kirchengebundene Politiker und Beamte setzen die Kirchenaustrittsgebühr bei ihrem Standesamt bewusst übermäßig hoch an, um austrittswillige Bürger vom Kirchenaustritt abzuschrecken. Die 50 oder 60 Euro Gebühr kann man am ehesten als eine Gemeinheit bezeichnen, vor allem gegenüber Geringverdienern. Ein handfester Skandal ist jedoch folgendes:

Beispiel 2: Die Kirche erkennt Austritte in der DDR teilweise wegen angeblichen Formfehlern nicht an. Obwohl es evangelische Pfarrer waren, welche die früheren Mitglieder nicht korrekt informierten, liegt die Beweispflicht für den Austritt beim Bürger. Nicht die Kirche muss also beweisen, dass der Bürger bei ihr noch Mitglied ist. Sondern der Bürger muss beweisen, dass er ausgetreten ist. Die kirchliche Knute ist das Taufregister. Durch diesen Eintrag werden in der Regel Säuglinge zu späteren Steuerzahlern gemacht. Kann der Ausgetretene seinen Austritt nicht nachweisen, weil er z. B. seinem damaligen Pfarrer vertraute, werden massive Geld-Nachforderungen über Jahre erhoben. Denn die Kirche weigert sich zunächst, bei einem Austritt den Eintrag im Taufregister zu streichen und nimmt dann später eben diesen Eintrag in ihrem Taufregister als Beweis, um ihre Geldforderungen zu begründen. Im gezeigten Beispiel eine fünfstellige Summe. Die evangelische Kirche findet das richtig und besteht knallhart auf ihrer Steuerforderung.
Deshalb: Lassen Sie sich Ihren Kirchenaustritt amtlich bestätigen und bewahren Sie das Dokument genauso sorgfältig auf wie Ihre Geburtsurkunde. Sonst könnten auch Ihnen massive kirchliche Forderungen drohen, z. B. nach einem Umzug, sobald ein neues Finanzamt für Sie zuständig ist. Die Kirche lässt Sie niemals freiwillig frei und sie weigert sich bis heute, Sie aus dem Taufregister zu streichen, selbst wenn Sie das verlangen. Hier gibt es mittlerweile aber immer mehr Bürger, die sich gegen diese unrechtmäßigen Praktiken der Kirche wehren. Denn die Taufregister werden gelegentlich von Kirchenbeamten durchforstet, um Leute darin zu finden, die man nachträglich zur Kasse bitten kann, weil sie ihren Austritt nicht nachweisen können.

Beispiel 3: Ein Bürger ohne Kirchen-Konfession muss in vielen Bundesländern auch für seinen konfessionell noch gebundenen Ehepartner Kirchensteuer bezahlen (das so genannte "besondere Kirchgeld"), wenn dieser weniger verdient als er. Die Kirche findet das in Ordnung. Wenn er seinen Partner liebe, werde er auch der Kirche das Geld bezahlen, so ein Kirchensprecher.
Leider ist der Beitrag unter daserste.ndr.de u. a. unter der Artikel-Nr. panorama462.html nicht mehr einsehbar.

Zu all´ dem ist zu sagen: Die Schlange giftet und dreht sich, wie sie will. Immer mehr Menschen befolgen jedoch die Worte des Propheten Johannes über die Hure Babylon, ein Bild für die Kirche in der "Endzeit": "Tretet aus von ihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig werdet ihrer Sünden und nichts empfanget von ihren Plagen." (Bibel, Offenbarung 18, 4)
 



14.5.2010 – Gigantisches Defizit der deutschen Kommunen – Einer der Gründe: die Kirche – Noch nie hatten die deutschen Städte und Gemeinden in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ein solches gigantisches Defizit wie 2010. In diesem Jahr wird das bisherige Rekord-Defizit-Jahr von 2003 noch einmal verdoppelt. Den Städten und Gemeinden fehlen 15 Milliarden Euro. Dies entspricht etwa der Summe, mit denen der Staat jährlich die beiden Großkirchen subventioniert (für Bischofsgehälter, Priesterausbildung, Kirchenrenovierungen usw.), zusätzlich zu den Subventionen für ihre sozialen Dienstleistungen, die nochmals extra vom Staat bezahlt werden (vgl. stop-kirchensubventionen.de). Das Defizit der Kommunen könnte also ausgeglichen werden, wenn der Staat die Kirchensubventionierung beendet.
Die beiden Amtskirchen sind auf vielfache Weise eine der Gründe dafür, warum die Kommunen überhaupt so hoch verschuldet sind. Denn die Kirchen kassieren seit 200 Jahren jährlich "Entschädigungen" für einzelne Enteignungen ihres früheren zusammen geraubten Besitzes, und einen Teil davon zahlen jährlich die Kommunen. Diese Zahlungen an die Kirche wurden im 20. Jahrhundert durch die Konkordate und Staatsverträge aller deutschen Bundesländer mit den beiden Großkirchen festgeschrieben und addieren sich auch im 21. Jahrhundert jährlich auf zig Milliarden Euro, obwohl die Zahlungen schon durch die Verfassungsgebote von 1919 (Weimarer Reichsverfassung) und 1949 (Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland) beendet werden sollten.
So trägt ein Großteil der hoch verschuldeten Städte und Gemeinden seit ca. 1810 die so genannte "Baulast" für die Kirchen. Das heißt: Wenn die Kirche für eine halbe Million Euro renoviert wird, dann zahlen das nicht etwa die Kirche und ihre Gläubigen, sondern die politische Gemeinde muss bezahlen, wenn sie die "Baulast" hat, egal, ob sie dafür in ihrem Haushalt Geld hat oder nicht. Die Kirche verlangt das Geld und die Gemeinde muss es aufgrund der 200 Jahre alten Verträge zahlen – aus den Steuern und Abgaben aller Bürger, nicht nur der konfessionellen.
Denn die kirchenabhängigen Politiker von CDU, CSU, SPD, FDP und GRÜNEN weigern sich beharrlich, die verfassungswidrigen Staatsverträge und Konkordate mit den Großkirchen (welche der Kirche viele Rechte zugestehen, wie  sie den Staat faktisch ausnehmen können) zu kündigen, und sie lassen sich lieber auf den Kirchentagen von den restlichen Gläubigen feiern und hofieren.
Und bittet eine politische Gemeinde doch einmal die Kirche um "Gnade" und um eine Ablösung der Zahlungen, wie es die Weimarer Reichsverfassung und das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland vorschreiben, dann fordert die Kirche für die Ablösung eine hohe neue "Entschädigung". In Karlstadt in Bayern verlangte die Kirche z. B. 1997 eine staatliche Vorauszahlung für die nächsten 25 Jahre, dann würde die Kirche nach 26 Jahren nichts mehr wollen. Da verarmte Kommunen aber eine Vorauszahlung für 25 Jahre schlicht nicht aufbringen können, ist es ihnen gar nicht möglich, die Zahlungen an die Kirche auf diese Weise zu beenden und man zahlt deshalb notgedrungen endlos jährlich weiter. Dabei muss in dem genannten Beispiel die Stadt auch für eine Pfarrstelle bezahlen, die es zwar 1810 gab, aber seit 1984 gar nicht mehr gibt. Doch die Kirche kannte keine Gnade und forderte aufgrund der seit Jahrhunderten üblichen "Observanz" (= Gewohnheitsrecht) von der Stadt auch weiter das Geld für einen kirchlichen Dienst ein, den es also gar nicht mehr gibt. Das ist eben die Tradition. Es ist weiter so ähnlich wie im Mittelalter und wer weiß, ob dann die Kirche in 25 Jahren wirklich Ruhe geben würde.
Denn zu den verfassungswidrigen "Zahlungsverpflichtungen" der Kommunen an die Kirche kommen noch die unübersehbaren freiwilligen Zahlungen hinzu, weil sich eine Mehrheit von Gemeinde- und Stadträten, die teilweise identisch mit den Kirchenvorständen sind, den Bitten der Kirche um weiteres Geld nicht "verschließen" möchten.
So mancher Bürger ist erst aufgewacht, als er hörte, dass Bischof Walter Mixa nicht etwa von der Kirchensteuer bezahlt wurde, sondern vom Staat, wie alle anderen Bischöfe auch. Aber nicht nur er saugte an den Zitzen des Staates. Auch die Leiter der mittlerweile berüchtigten bischöflichen Knabenseminare werden vom Staat bezahlt und unzählige Hochwürden mehr. Oder wissen Sie z. B., was ein katholischer "Dignitär" ist bzw. eine "Dignität" und was er so tut? Nein? Müssen Sie auch nicht. Aber Sie bezahlen ihn, von Ihren Steuern. Das sollten Sie wenigstens wissen.
Und der einfache Politiker vor Ort kann dagegen nichts machen, da die führenden Politiker von CDU, CSU, SPD und FDP nach dem Krieg und die kirchenabhängigen Politiker vor dem Krieg den Staat teilweise an die Kirche ausgeliefert haben. Wie ist das geschehen? Indem sie der Kirche in den besagten Konkordaten und Verträgen zugesichert haben, dass der pausenlose staatliche Geldregen für die Kirche nur mit kirchlicher Zustimmung verändert werden dürfe – völlig unabhängig, wie es dem Staat finanziell geht.
Im 21. Jahrhundert wird es jedoch Zeit, diese "Verträge" endlich als sittenwidrig und als staatsschädigend und für null und nichtig zu erklären. Auch wenn die letzten derartigen Knebel-Verträge erst in den 90er-Jahren in den Bundesländern der ehemaligen DDR abgeschlossen wurden, oftmals von kirchenabhängigen Politikern, die aus dem Westen Deutschlands in den Osten gezogen waren. Doch wie gesagt: Viele Politiker sitzen gleichzeitig auf den Kirchentagen oder in den Kirchengremien und lassen die politischen Gemeinden offenbar lieber pleite gehen als das Verfassungsgebot wenigstens 91 Jahre später (1919-2010) zu erfüllen und die Milliardenzahlungen an die Kirche endlich zu beenden.

 



25.5.2010 – "Neue Beweise: Die üblen  Machenschaften der Vatikanbank" – Einer der Hauptverbrecher, Erzbischof Paul Marcinkus, wörtlich: "Man kann die Kirche nicht mit Ave Marias führen". Er wurde im Vatikanstaat vor dem Zugriff der italienischen Justiz und Polizei geschützt. Leider ist der Artikel im Handelsblatt u.a. unter der Artikel-Nr. b=2587525 nicht mehr einsehbar.
 



26.5.2010 –
Der achte oder neunte Verbrecher im Priestertalar in Würzburg (vgl. hier): Pfarrer veruntreute eine Millionen Euro: "Ein ehemaliger katholischer Priester aus Unterfranken soll als früherer Gemeindepfarrer rund eine Million Euro Kirchen- und Spendengelder veruntreut haben" (bild.de, 17.5.2010). So hieß es zuerst. Dann musste die Summe auf vorläufig 1,5 Millionen Euro hoch gesetzt werden. Dann war es wieder "nur" eine Million. Der Priester wurde in ein Kloster abgeschoben. In seiner Wohnung wurden in mehreren Geldverstecken des Würdenträgers ein sechsstelliger Betrag gefunden (abendzeitung.de, 26.5.2010). Das Doppelleben des Pfarrers aus Karlstadt sowie die genaue Herkunft und die Verausgabung der Gelder sorgt derzeit für große Irritationen in der unterfränkischen Kleinstadt. Offenbar schwamm die Kirche so massiv im Geld, dass keinem das Fehlen der einen Million + x auffiel. Erst das Finanzamt brachte den Stein ins Rollen. Ausgerechnet Karlstadt ist bereits Schauplatz eines Dauer-Finanzskandals, da der Staat dort der Kirche Leistungen bezahlen muss, welche diese überhaupt nicht erbringt. Zumindest war dies bis vor kurzem noch so. Mehr dazu hier.
 



13.6.2010 – Neue Finanzskandale der katholischen Kirche in Deutschland / Die geheimen Milliarden des "Bischöflichen Stuhls" / Katholische Kirche in Deutschland hat ca. 50 Milliarden Euro allein an Barem – Im bayerischen Karlstadt entwendet der Dorfpfarrer im Laufe der Zeit eine Million Euro und versteckt die Scheine im Pfarrhaus. Im Bistum Münster sind 30 (!) Schwarzgeld-Konten eines leitenden Priesters aufgeflogen, im Bistum Limburg entwendete der Leiter der bischöflichen Finanzverwaltung fünf Millionen Euro und im Bistum Magdeburg wurden bei dubiosen Finanztransaktionen 40 Millionen Euro verbrannt, unter anderem durch Investitionen der katholischen Kirche in gentechnische Anlagen. "Durch solche Betrugsfälle gibt es nun Einblick in die geheimen Kassen der katholischen Bistümer, die große Teile ihres Vermögens jeweils in einem so genannten Bischöflichen Stuhl verbergen. Auf eine Spiegel-Umfrage nach dem Vermögenshaushalt des Bischöflichen Stuhls verweigerten 25 von 27 katholischen Bistümern die Auskunft". Nach Recherchen des Kirchenfinanzexperten Dr. Carsten Frerk jongliert allein die katholische Kirche in Deutschland mit 50 Milliarden Euro Bargeld (spiegel.de, 12.6.2010). Zusätzlich steckt ihr die Bundesrepublik Deutschland noch pro Jahr über sieben Milliarden Euro zu, z. B. für Gehälter von kirchlichen Obrigkeiten, doch bei den einfachen Bürgern wird gespart. Und die Politiker weigern sich, bei der Kirche auch nur einen Cent anzutasten. Und die meisten Bürger zahlen zudem weiter Kirchensteuer ohne Ende, weil sie von der Kirche im Hinblick auf das spätere Seelenheil eingeschüchtert werden. Deshalb sei hier einmal klar gesagt: Der Kirchenaustritt ist ein wichtiger Schritt näher zu Gott.
 



21.6.2010 –
"Prunksucht, Diebstahl, undurchsichtige Kassen: Die katholische Kirche wird von Finanzaffären erschüttert. Während an der Basis gespart werden muss, bleibt manchen Bischöfen kaum ein Wunsch unerfüllt". So Spiegel online am 14.6.2010 unter der Überschrift Geheime Parallelwelt. Der Hintergrund: Die beiden deutschen Großkirchen werden jährlich mit Milliarden Euro vom deutschen Staat = Steuerzahler bezahlt. Gehälter von Bischöfen, Dignitären, leitenden Knabenerziehern, Ausbildung von Priestern, neuer Goldüberzug in der Kirche – alles zahlen wir. Sogar für Pfarrstellen, die es gar nicht mehr gibt. Die Kirche pocht hier z. B. auf dem Gewohnheitsrecht, seit über 200 Jahren auch dafür Staatsgelder verschlingen zu können (siehe dotationen_gemeinden).
Lesen Sie mehr bei
spiegel.de
.
 



6.9.2010 –
Kirche verlangt von Rentner Kirchengrundsteuer. Nach Weigerung Konto gepfändet – Wussten Sie schon, dass man in Deutschland nicht nur Kirchensteuer bezahlen muss, sondern sogar Kirchengrundsteuer, und zwar für eigenen Grund und Boden und nicht etwa für Grund, welcher der Kirche gehört. So verlangt die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern z. B. von ihren Mitgliedern nicht nur Kirchensteuer auf deren Einkommen, sondern auch eine Kirchengrundsteuer auf land- und forstwirtschaftlichen Grundbesitz. Weil ein 79-jähriger Rentner sich irgendwann weigerte, der Kirche weiterhin diesen Betrag zu zahlen, weil er ja schon an die Gemeinde Grundsteuer für seinen kleinen Besitz zahlen müsse, erschien zunächst der Gerichtsvollzieher, um die Kirchengrundsteuer bei ihm einzutreiben. Nachdem dieser aber niemanden antraf, wurde der Betrag jetzt von seinem Bankkonto gepfändet (Mainpost, 1.9.2010). Der Rentner trat jetzt aus der Kirche aus.
 



2011


10.4.2011
Schweiz: Firmen müssen Abermillionen an katholischer und evangelischer Kirchensteuern zahlen, auch wenn ausschließlich Atheisten und Konfessionslose dort arbeiten – Wann beenden wirklich neutrale Gerichte endlich das Mittelalter in Europa? – "18 Kantone verlangen von juristischen Personen Kirchensteuern. So auch der Kanton Schwyz ... Jetzt hat ein Informatiker in Strassburg beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Beschwerde gegen die Schweiz erhoben, wie er den Medien am Mittwoch mitteilen liess. Der Inhaber der Firma ist ein nach eigenen Angaben konfessionsloser Atheist. Das Bundesgericht wies die Beschwerde der Firma im vergangenen September ab. Die Richter in Lausanne verwiesen auf die seit 130 Jahren geltende Rechtsprechung, wonach die Erhebung von Kirchensteuern bei Firmen die Religionsfreiheit nicht verletze. Der Beschwerdeführer erachte es als «eklatantes Unrecht und eine Verletzung seiner Religionsfreiheit, wenn er über seine Firma die katholische und evangelische Kirche finanzieren» müsse. Die Kirchensteuer für Unternehmen ... stelle ein krasses Unrecht dar und sei ein Relikt aus dem finsteren Mittelalter. Wenn die Religionsfreiheit gelte, müsse es eine Selbstverständlichkeit sein, dass Kirchen nur von ihren Mitgliedern Beiträge erheben dürfen ..." (Luzerner Zeitung, 6.4.2011)
Auch in Deutschland regiert noch das finstere Mittelalter, und es wird durch den staatlich finanzierten Papstbesuch mit seinen Eucharistiefeiern, Vigilen, Marienloben usw. noch ein Stück finsterer.
Während kleinere Gemeinschaften durch die Finanzrechtssprechung vielfach auch finanziell schikaniert werden, wird der katholischen und der evangelischen Kirche das Geld vorne und hinten rein gesteckt, fast 15 Milliarden Euro im Jahr an staatlichen Subventionen, darunter die Staatsfinanzierung von Tausenden von kirchlichen Amtsträgern oder die gesamte Priesterausbildung, zusätzlich zur staatlich eingezogenen Kirchensteuer. Was alleine von diesem Geld für erneuerbare Energien statt Atomkraft ausgegeben werden könnte, ist erheblich. Auch die kirchliche Rechtfertigung mit einem Gesetz aus dem Jahr 1803 ist Lug und Trug, da damals nur Zahlungen für lebende Bischöfe vereinbart wurden, niemals für alle ihre Nachfolger bis zum Jüngsten Tag.
 



16.5.2011 –
Griechenland: Priester bekommen Staatsgelder für jeden Gottesdienst / Traut sich die Regierung an die Kirche heran? – Es ist schier unfassbar, wie mancherorts Millionen oder gar Milliarden an Euro verpulvert werden, die überhaupt niemand erwirtschaftet, wobei es solches wohl mehr oder weniger in den meisten Ländern gibt. Denn die Ethik und Moral nähert sich mehr und mehr dem Tiefpunkt, da die Institutionen Kirche lehren, der Glaube allein genüge. Besonders die Tiere, die furchtbar gequält werden und eine Seele haben, sind die Leidtragenden, da sie im kirchenchristlichen Abendland vor allem Zuchtmassen zur profitorientierten Fleischproduktion sind. Und weil die Kirche die Bergpredigt des Jesus von Nazareth als Utopie abtut, worin es heißt "Alles, was ihr wollt, das euch die Leute tun, das tut ihr ihnen zuerst", deshalb werden in allen Ländern auch demokratische Werte wie die Gleichheit und die Gerechtigkeit mit Füßen getreten.

Nur ein Beispiel: So bekommen Mitarbeiter des griechischen Präsidenten Papandreou 16 Monatsgehälter (zur Information: das Jahr hat 12 Monate), manche Staatsbetriebe in diesem Land zahlen gar 18 Monatslöhne. Ein einfacher Staatsangestellter kam auf über 8.000 Euro Monatseinkommen aufgrund von Zulagen für Händewaschen, Pünktlichkeit und Bedienen des Kopierers. Freie Tage für Lokführer werden mit 28 Stunden bezahlt (zur Information: der Tag hat 24 Stunden), Apotheken eine Gewinnspanne von 35 % staatlich (!) garantiert, und vor allem Politiker selbst sahnen fast beispiellos ab: Manche wurden mit 250.000 Euro Extra-Staatsleistung in den Ruhestand verabschiedet. Viele Politiker in diesem Land bekommen doppelte (!) Pension. Rentenzahlungen noch über 20 Jahre nach dem Tod des Rentenempfängers sind keine Seltenheit, wenn der Tod nicht gemeldet wird, und: Sogar die Priester werden vom Staat bezahlt, noch schlimmer als in Deutschland, wo die Priester und Pfarrer indirekt mit staatlichen Milliardenzahlungen an die Kirche bezahlt werden (bild.de, 13.5.2011). Und mehr noch: Für jeden Gottesdienst bekommt der Priester in Griechenland zusätzliche staatliche Zulagen. Und wer soll das alles bezahlen? Der griechische Staat ist pleite, aber irgendeiner wird das Geld schon bringen. Schließlich beten die Priester um Hilfe, und irgendetwas müssen die für den Staat teuren Gebete ja auch wieder bringen.

Immerhin hat die Regierung mit verschiedenen Kürzungen begonnen, aber ob sie sich auch an die Kirche traut?
 



2012

15.1.2012 – Demonstration auf dem Petersplatz gegen korrupten und reichen Vatikan mit Schlagstöcken beendet – "Die mehrheitlich aus Spanien und Frankreich stammenden Demonstranten hatten gegen den ´Reichtum` des Vatikans und die ´Macht des Papstes` demonstriert. Sie riefen Slogans wie ´Korrupte Kirche`, ´Krimineller Papst` und ´Vatikan, zahl Deine Steuern wie alle anderen auch` (rp-online, 14.1.2012; rp-online.de). Ein Demonstrant war zuvor auf den 30 m hohen monströsen Vatikan-Weihnachtsbaum aus der Ukraine geklettert. Drei Demonstranten wurden verhaftet. Vatikansprecher P. Federico Lombardi rechtfertigte die gewaltsame Räumung des Platzes am 14.1.2012. "Die Aktionen und Äußerungen der ´Indignati` [ = Empörte] seien unangemessen gewesen und hätten der Natur des Platzes widersprochen", so die klerikale Reaktion (kathweb.at, 15.1.2011). Der Vatikan genießt in Rom und in Italien milliardenschwere unermessliche Privilegien und Steuerfreiheit und einzelner seiner Institute stehen im Verdacht, Geldwaschanlagen zu sein, z. B. für die Mafia. Und auch in allen anderen Ländern bekommt die Kirche Milliarden über Milliarden an Subventionen, Steuerbefreiungen, Vergünstigungen und dergleichen, und sein Führungspersonal wird, wie in Deutschland, komplett vom Staat bezahlt (mehr dazu siehe hier).
Der Vatikanstaat wurde der Kirche 1929 vom faschistischen Diktator Benito Mussolini geschenkt – als Dank für dessen Mithilfe bei der Bekämpfung und Beseitigung der Demokratie. Papst Josef Ratzinger wurde zudem zweimal beim Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angezeigt – wegen Vertuschung von Kinderschänder-Verbrechen, die von Priestern begangen wurden. Der Papst ist gleichzeitig auf einzigartige Weise Exekutive, Legislative und Judikative des Vatikanstaates. Das heißt: Allein er macht Gesetze, allein er regiert dort, wie er es möchte, und er spricht selbst die Gerichtsurteile bzw. sein Wort steht höher als jedes anderweitige Urteil bzw. hebt dieses sofort auf.
 



15.1.2012 – Katholischer Priester verspielt eine halbe Million Euro Spendengelder und Kirchenvermögen in Las Vegas – Dass der Pfarrer der römisch-katholischen Kirchengemeinde St. Elizabeth Ann Seton einfach mal so 650.000,00 Dollar Gelder aus dem Besitz der Kirchengemeinde in seine eigene Tasche stecken kann, ist bereits für viele Menschen eine Zumutung, die sich fragen: Wozu hortet die Kirche das viele Geld und warum kommt der Pfarrer so leicht hier dran? Ein Verbrechen ist es jedoch, dass der "wunderbare Pfarrer", so Gemeindeglied Regina Hauck, das weiter zu ihm hält, die ganze Summe in den Spielhöllen von Las Vegas verspielt hat. Wegen Unterschlagung wurde der Pfarrer jetzt zu einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und einem Monat verurteilt (14.1.2012, rp-online.de). Er könne aber weiter Backoblaten katholisch gültig angeblich in den Leib Christi verwandeln.
 



28.1.2012 –  Geheimdokumente belegen Korruption im Vatikan spiegel.de

"Das Netz aus Korruption, Vetternwirtschaft und Seilschaften" ist eng und offenbar extrem mafiös. Erzbischof Carlo Maria Viganò, der gegen die Missstände und Finanzverbrechen angehen wollte, wurde aber stattdessen gegen seinen Willen von Joseph Ratzinger in die USA versetzt. Doch jetzt packt er aus. "Teilweise sei mehr als doppelt so viel gezahlt worden, wie andere Anbieter verlangt hätten. So habe 2009 etwa die Krippe auf dem Petersplatz 550.000,00 Euro gekostet", obwohl offenbar ein anderer Anbieter die Krippe für weniger als die Hälfte an Kosten aufgestellt hätte.
Abgesehen davon wären selbst Kosten in Höhe von 200.000,00 € für eine Krippe mit dem Jesus-Baby nur zur Präsentation während der Weihnachtstage in einem einzigen Jahr eine Ungeheuerlichkeit, doch wie gesagt: 550.000,00 Euro war der Preis. Andernorts wird dies ehrenamtlich gemacht, aber die Kirche hat ja die Millionen. Zur Bekämpfung des Hungers in der Welt und zur Rettung von verhungernden Kindern gibt der Vatikan von seinem immensen Vermögen nichts. Hauptsache die Jesus-Baby-Imitation glänzt schön.
Erzbischof Vigano hatte in seiner kurzen Amtszeit bereits über 40 Millionen Euro eingespart, doch damit ist jetzt Schluss. Spiegel.de schreibt: "Durch die Versetzung kommt Viganò nicht mehr für den Job als oberster Verwalter in Frage, die mit dem Titel eines Kardinals einhergeht."
 



9.6.2012 – Vatikan hortete bereits 1952 den zweitgrößten Staatsschatz auf Erden – Im Zuge zahlloser Finanzskandale und zuletzt der Entlassung von Ettore Gotti Tedeschi, dem Chef der Vatikanbank IOR, rückt auch das Vermögen des Vatikan mehr und mehr in den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit, z. B. die Größe des Vermögens des Vatikans.
In der italienischen Zeitschrift Oggi wurde im Jahr 1952 der Staatsschatz des Vatikans aufgrund "außerordentlicher Informationen" hinter demjenigen der USA als der zweitgrößter der Welt beziffert: 7.000 Milliarden Lire (sieben Billionen) entsprach ca. 11,5 Milliarden Dollar (Oggi Nr. 42/1952) 
– ein Widerspruch zu Jesus von Nazareth, wie er krasser nicht sein könnte, denn Er lehrte: "Ihr sollt euch keine Schätze sammeln auf Erden."
Wie groß mag der Staatsschatz des Vatikans heute sein?
Einige Fakten dazu hier. Und dazu eine weitere Frage: Wie ist der Vatikan zu diesem immensen Gold-Besitz gekommen?

Die USA haben den Vatikan auf eine Liste von 68 Staaten gesetzt, die wegen des Verdachts auf Geldwäsche beobachtet werden
"Im Mittelpunkt der Prüfung steht die sogenannte Vatikanbank, das "Institut für die religiösen Werke" (IOR). "Erstmals erscheint der Heilige Stuhl im jährlichen Strategiebericht des US-Außenministeriums zum Kampf gegen Drogenkriminalität." (rp-online.de, 8.3.2012)

Zum Hintergrund
: Das berüchtigte IOR im Vatikan war Anfang der 80er Jahre in einen der größten Betrugs-Bankrott-Skandale im Bankenwesen beteiligt. Es ging um die Banco Ambrosiano, benannt nach dem heiligen Kirchenvater Ambrosius. Bankier Roberto Calvi hing im Zuge des Skandals, mit Kieselsteinen beschwert, tot unter der Brücke der Barmherzigen Brüder in London, seine Beine bereits unter Wasser in der Themse.
"Es waren mit Sicherheit die Priester des Vatikans", sagte seine Witwe Clara Canetti später. (ARD-Dokumentation "Im Namen des Papstes", 8.12.1991)
"Das hatte uns Roberto schon vorher gesagt." Und: "Wenn mir etwas zustößt, muss der Papst zurücktreten", sagte Calvi zuvor seiner Frau. (zit. nach Die Zeit Nr. 45/2001)
Wie gefährlich das Wissen Roberto Calvis für den Stuhl Petri war, lassen dessen Worte an seine Tochter Anna erahnen: "Wenn ich auspacke, dann werden die Priester den Petersdom verkaufen müssen." Kein Stein werde dann mehr auf dem anderen bleiben. (Spiegel special Nr. 3/2005)
Doch Roberto Calvi hatte offenbar die Macht und die Methoden im Vatikan gewaltig unterschätzt. Und Dutzende von Verdächtigen an dem Betrugsbankrott, die im Vatikan Unterschlupf fanden, wurden dort gedeckt. Einer der Hauptverdächtigen, der IOR-Chef und US-Erzbischof Robert Marcinkus, wurde vom Vatikan in die USA zurück geschleust, um in Italien nicht verhaftet werden zu können. Und ausgerechnet der vermeintliche Auftrags-Mörder Roberto Calvis wurde drei Monate später mit erschlagenem Schädel aufgefunden und konnte nicht mehr aussagen. Mehr dazu hier.
 



19.8.2012 / 24.1. / 10.9.2013 – Bischof von Limburg fliegt Luxus-Klasse zum Slum-Besuch in Indien. Ticketkosten für ihn und seinen Generalvikar: Für jeden Würdenträger offenbar 7.000 Euro für hin und zurück, das wären also zusammen allein für den Flug 14.000,00 Euro (spiegel.de) – Erst kürzlich wurde für Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ein neuer Bischofspalais für 5,5 Millionen Euro eröffnet, und die Kirche erntet seit je her Kritik dafür, dass sie zwar ihre Gläubigen zum Spenden aufruft, niemals jedoch das eigene Millionen- und Milliardenvermögen antastet.

Die Kirche rechtfertigte folglich auch den bischöflichen Luxus-Flug ins Slum. "Die Langstreckenflüge seien nach den Reisebestimmungen der deutschen Bischofskonferenz und des Bistums gebucht worden." "Finanziert wurde die Reise aus Mitteln des Bischöflichen Stuhls." Insgesamt seien "nur" Kosten in Höhe von 8.300 Euro entstanden, da private Bonusmeilen genutzt worden seien. "Der Bischof sollte ausgeruht" in Indien ankommen und auch wieder "ausgeruht" "bei der Rückkehr in den Dienstalltag des Bistums" in Limburg sein. (Frankfurter Rundschau, 20.8.2012)

Foto: GNU-Lizenz für freie Dokumentation Es zeigt nicht das Flugzeug, mit dem Tebartz-van Elst geflogen ist. Bei welcher Fluglinie die Würdenträger immer wieder buchen, ist nicht bekannt.

Weiterhin ließ der Rechtsanwalt des Bischofs gegen eine Abmahngebühr in Höhe von 1.890,91 Euro an spiegel.de behaupten, Tebartz-van-Elst sei nur "Business" geflogen. Dies ist erheblich komfortabler und auch teurer als "Standard". Dann wurde die Aufforderung allerdings korrigiert. Es sei doch die höchste Klasse gewesen. Diese umfasst "nur acht Plätze". Und "die Gäste dort genießen eine besondere Betreuung und besonders viel Luxus" (spiegel.de, 22.8.2012). Der Generalvikar sei schon so oft nach Indien geflogen, dass er bei der Fluglinie bereits den Senator-Status genieße, während der Bischof selbst als "Vielflieger" "nur" über die "Frequent-Traveller-Card" verfüge. Mithilfe der Boni aus dem Senator-Status des Generalvikars seien schließlich die beiden Luxus-Plätze finanziert worden. Spiegel.de schreibt dazu: "Was macht der Generalvikar so oft in Indien?" Es stellte sich weiter heraus, dass von den Würdenträgern dort offenbar auch nach einem "Wunder" recherchiert werde, das laut Kirchengesetz notwendig sei, um die Gründerin der "Armen Dienstmägde Jesu Christi" "heilig" sprechen zu können. "Sadistische Nonnen" der "Armen Dienstmägde" gerieten wegen Kindsmissbrauch zuletzt ins Kreuzfeuer der Kritik (damals einsehbar z. B. unter johannes-schumacher.blogspot.de, Nr. 3/2012).

Doch was auch immer dort in Indien geschah, das Bistum erklärte schließlich wörtlich: "Das privat bezahlte Upgrade auf die höchste Beförderungsklasse diente demnach ausschließlich dem Erhalt der Leistungsfähigkeit beider Reisender."
Doch wenn diese Form des "Ausgeruht-Seins" so wichtig ist, dass sie die astronomischen Flugkosten rechtfertigt, ist es dann so sinnvoll, dass der Bischof überhaupt einen Slum besucht? Und ist es dann so sinnvoll, dass die Limburger Würdenträger so viel durch die Welt fliegen?

Ein Vorschlag dazu
: Beim nächsten Mal könnten der Bischof und sein Generalvikar doch für ein paar Tausend Euro und ein paar Bonusmeilen einigen Slum-Bewohnern ein Visum, einen 2.-Klasse-Flug und ein paar schöne Tage im Bistum Limburg finanzieren. Dort könnte er dann die indischen Bürger ausgeruht im neuen Pracht-Palais empfangen, und diese könnten sich im Palais wenigstens einmal richtig satt essen. Und vielleicht kommen dann bei dieser Gelegenheit den Slum-Bewohnern auch noch ein paar gute Ideen in den Sinn, was der Bischof weiterhin für sie tun könnte ...

Aktualisierung: Finanzskandale um Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst weiten sich aus – Der Flug des Bischofs in einen indischen Slum ist ein extrem teurer Flug gewesen. Allein von den Mehrkosten der Umbuchung (!) von der komfortablen Business-Class in die Luxus-"Champagner"-First-Class hätten ein Jahr lang 36 Kinder in Indien mehr ernährt, untergebracht und unterrichtet werden können.
Mittlerweile stellt sich auch heraus. Die 13 m hohe Privatkapelle, die sich der Bischof in Wurfweite des Limburger Doms bauen ließ, verstößt gegen die Bauordnung. Zumindest das Dach müsste demnach komplett wieder abgerissen werden. Der neue Prunkpalast für den Bischof kostet viele Millionen, und die Kosten werden weiter steigen. Mehr dazu damals einsehbar im Film u.a. unter dem Film-Internet-Titel bischof-limburg-magazin/ bei spiegel.tv. Im August 2013 stellt sich heraus: Die Kosten werden sich aufgrund von Verschwendungssucht und wahnhaften Ideen mehr als verdreifachen, schließlich war man im Oktober 2013 bereits bei einer Verfünfzehnfachung.
Die Kirche fordert ihre Gläubigen zum Spenden auf. Die Kirchenführer leben jedoch auf großem Fuß. Das Bischofsgehalt von ca. 10.000 Euro monatlich zahlt zudem der Staat, also wir alle, obwohl der Bischof weder Miete zahlen muss noch ein eigenes Auto braucht noch einen Cent in die Arbeitslosenversicherung und Rentenversicherung einzahlt. Alles das ist das krasse Gegenteil von Jesus von Nazareth, der nie eine Kirche wollte.


Aktualisierung
: Der Bischof und das achte Gebot ["Du sollst nicht lügen"] unter spiegel.de.

 



20.10. / 21.10.2012 – Kirche und Präsidentschaftswahlkampf in den USA. "Wen auch immer Sie wählen, Sie wählen U n s" – ?? / Politik für "Arme" ist Blendwerk  – Ein aufschlussreiches Foto der Zeitung Bild vom 20.10.2012 zeigt den Erzbischof von New York, Kardinal Timothy Dolan, mit Präsident Barack Obama an seiner "Linken" und mit dem Multimillionär und Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney an seiner "Rechten" (leider nicht online). In der Mitte – sich deutlich von den beiden Kandidaten unterscheidend durch sein Kardinalsgewand und seinen markanten Körperumfang mit entsprechenden Gesichtszügen – der Kirchenführer und Vorsitzende der US-amerikanischen Bischofskonferenz. Der in der katholischen Hierarchie ranghöchste US-amerikanische Würdenträger hatte einst an der "Päpstlichen Universität Heiliger Thomas von Aquin" in Rom seine "Licentia docendi" ("Erlaubnis, zu lehren") erworben.

Die in der Gesellschaft hervor gehobene Rolle des katholischen Würdenträgers beruht auf folgenden Titeln: S
eine Eminenz Kardinal Erzbischof Ehrenprälat Seiner Heiligkeit und Großprior der Statthalterei der USA-Eastern des Ritterordens vom Heiligen Grab in Jerusalem, Dr. theol. mit bürgerlichem Namen Timothy Dolan. Er lud die beiden US-Präsidentschafts-Kandidaten am 18.10.2012 zum Luxus-Dinner in das Waldorf-Astoria Hotel in New York ein.
Welche Fleischspeisen in welchen Mengen bei diesem Luxus-Dinner alles verzehrt wurden, war leider nirgends zu lesen. Es seien fünf Millionen Dollar für eine katholische Stiftung gesammelt worden, die sich um "Arme" in der Diözese New York kümmert.

In der heißen Phase des Präsidentschafts-Wahlkampfs lädt die römisch-katholische Kirche schon seit vielen Jahrzehnten immer zu einem solchen Luxus-Dinner, dem traditionellen Al-Smith-Dinner, ein, benannt nach dem ersten römisch-katholischen Präsidentschaftskandidaten der USA, dem Demokraten Alfred E. Smith, der 1928 die Wahl gegen den Republikaner Herbert Hoover verlor. Die Einladung der Kirche auch an Präsident Obama war jedoch im Vorfeld wegen seiner Politik zur Abtreibung sehr umstritten: "In the days before the dinner, the New York Post had quoted an anonymous source ´close to Dolan` suggesting that the Cardinal wasn’t entirely comfortable with his decision to invite Obama. ´He knows the president wants this for one reason, and that’s the photo,` the source claimed" (= "... dass es dem Kardinal nicht sehr behaglich mit seiner Entscheidung war, Obama einzuladen. ´Er wusste, der Präsident möchte dies aus einem Grund, und der ist das Foto`...").
Und ein katholischer Kritiker der Einladung an Obama, ein "Frater", kritisiert deswegen den Kardinal: "Fr. Frank Pavone, however, said he believes the dinner was ultimately harmful. ´No doubt, the Obama campaign will use his presence at the dinner to say, ‘Look, I’m not attacking the works of the Catholic Church. On the contrary, I’ve helped raise money for them.``" (lifesitenews.com, 20.10.2012) (= "Schaut, ich greife das Tun der katholischen Kirche nicht an. Im Gegenteil, ich habe mitgeholfen, Geld dafür zu sammeln.")

Das Luxus-Spenden-Dinner der Kirche: Hat man überhaupt Mitgefühl für das Elend der Armen oder geht es auch dabei vor allem um das eigene Wohl? Und ist der eigene Reichtum, z. B. symbolisiert durch eine nobles Luxus-Limousine, redlich erworben? Oder auf Kosten anderer? – Foto rechts: Creative Commons Lizenz (Brett Weinstein; Scarsdale Coucours, 2006)

Das Benefiz-Luxus-Dinner der "Reichen und Schönen" steht zudem im Dienst der Gewissensabstumpfung, denn über 800 Millionen Menschen weltweit lässt das Kartell von Kirche und Staat weitgehend regungslos hungern oder gar verhungern. Kommt dennoch hier und da deswegen das berechtigte schlechte Gewissen durch, lässt es sich mit einer Spende, die einem nicht weh tut, wieder etwas abstumpfen. Oder man ergreift in der Politik nur vordergründige "Gegenmaßnahmen", die den Hunger sogar vergrößern, da sie in erster Linie den eigenen wirtschaftlichen Interessen dienen und eben nicht den Armen. Hat man dann aber überhaupt ein Gefühl für das Elend und ein Mitgefühl für die, die furchtbar darunter leiden? Oder verhält man sich gegenüber dem betroffenen Menschen ähnlich wie gegenüber den Tieren, die man für gefühlsarm oder gar gefühllos hält und laut Lehre der Katholischen Kirche einzig dem menschlichen "Nutzen" – z. B. als Braten auf dem Teller – bzw. dem Profit unterworfen.

Ein Beispiel für diese Politik ist die neue weltweite "Allianz für Ernährungssicherheit", "durchgesetzt von Präsident Barack Obama", die darauf hinaus läuft, dass z. B. die großen Lebensmittel-, Pestizid- und Kunstdünger-Konzerne ein Monopol für den Saatgutvertrieb in den krisengeplagten Ländern bekommen sollen und für ihre genmanipulierten Produkte entsprechende Lizenzgebühren kassieren. Und parallel dazu geschieht dann oft folgendes: "Anleger aus reicheren Staaten kaufen oder pachten in Entwicklungsländern Agrarflächen, von denen Kleinbauern vertrieben werden und deshalb hungern müssen." (taz.de, 16.10.2012)


 



2013

15.1.2013 – Griechenland – Staat zahlt immer noch Gehälter von über 10.000 Priestern der reichen Kirche / Weitere Milliardensubventionen für die Kirche auch in Deutschland – Die Priester der griechischen Kirche werden in Griechenland komplett vom Staat bezahlt. Das sind bislang Gehaltskosten von über 200 Millionen Euro im Jahr für ca. 10.300 Amtsträger. Doch die griechisch-orthodoxe Kirche ist extrem reich und z. B. der größte Grundbesitzer des Landes. Die Kirchengüter sind "immens", und die Verwaltung dieses Reichtums müsse selbst nach Erzbischof Hieronymos "überprüft" werden. Dazu gehören vermutlich auch weitere Kirchenprivilegien. Bei den Sparvorschlägen möchte die Regierung, dass die Kirche wenigstens 50 % der Priestergehälter selbst zahlt (diepresse.com, 13.7.2012).
Unser Vorschlag
: Die unermesslich reiche Kirche soll die Gehälter ihrer Priester zu 100 % selbst zahlen, wie jede andere Organisation auch, denn es handelt sich um eine ausschließlich kirchliche Angelegenheit.
Zudem wurden auf den Konten von zehn griechischen Priestern vor Weihnachten "Millionen Euro" entdeckt, manchmal ein Vielfaches ihres gesamten offiziellen Lebenseinkommens. Aufgrund der staatlichen Sparanstrengungen gerieten diese nun ins Visier der Steuerfahndung, möglicherweise nur die Spitze des Eisbergs. Z. B. wurden bei der Kontoüberprüfung auf dem Privatkonto von Bischof Chrysostomos fünf Millionen Euro gefunden. Ein anderer Priester hat sich privat eine "zweistöckige Luxusvilla" gebaut und hat noch drei Millionen Euro auf dem Konto. Bischof Alexios "schanzte" sich privat Immobilien zu und stellte auch seine Verwandtschaft in der Kirche an. Sie wurden "bar" bezahlt, und die Steuern wurden hinterzogen. Oder: Bei Bischof Christodoulos wurden Designerkleidung im Wert von mehreren Hunderttausend Euro gefunden. Auch wurde bei Nachforschungen festgestellt, dass Spenden für die "Armen" von Würdenträgern privat abgezweigt wurden. Demgegenüber erklärte allerdings Bischof Seraphim, dass er nur "387 Euro" auf dem Konto habe und seinen kompletten privat ererbten Grundbesitz der Kirche überschrieben habe. Verständlich, dass die Bitterkeit gegenüber der Kirche wächst, gerade bei den einst "Gutgläubigen", die sich nicht bereicherten.
"Mitten in der Krise, die den Menschen harte Opfer abverlangt, verliert das Land seine letzte moralische Instanz", schreibt focus.de am 10.12.2012.

Doch die "moralische Instanz" war überwiegend nur ein Blendwerk. Zuletzt wurde ein "Wucherring" ausgehoben, der von Priestern kontrolliert wurde. Dabei wurden anscheinend auch untere Vertreter in der Kirchenhierarchie Opfer des Milieus. "Anonym berichten Priester, der Druck sei so groß gewesen, dass manche private Kredite aufnahmen, um die Gier ihrer Vorgesetzten zu stillen"
(focus.de). Doch selbst wenn die Korruption in der Kirche nun erkannt wurde und es Bestrebungen gibt, diese zu bekämpfen, bleibt es ein Blendwerk, denn mit Gott und Christus hat keine der Großkirchen etwas zu tun, und kein Staat sollte eine Kirche mehr privilegieren, ob sie sich nun katholisch oder evangelisch oder anders nennt. So müssen auch in Deutschland endlich die staatlichen Milliarden-Privilegien für die Kirche einschließlich der staatlich finanzierten Bischofsgehälter und vieler weiterer "Würdenträger" mehr endlich gestoppt und ersatzlos gestrichen werden. Sonst kann der deutsche Staat auch in  Griechenland nicht glaubwürdig "helfen".

Was die Sache nicht leichter macht: Die griechischen Regierungsmitglieder müssen immer noch ihren Amtseid gegenüber den Bischöfen ablegen. Doch auch in Deutschland ist dies nicht wirklich anders, und es wird hier nur subtiler gehandhabt. Wer es nicht glaubt, der erinnere sich an die Huldigungen nahezu aller regierenden Politiker beim Papstbesuch 2011. Auch in Deutschland ist der Staat das "Ross" und die Kirche der "Reiter", also die heimliche Staatsmacht, doch es gibt ein Grundgesetz, in dem schwarz auf weiß verlangt wird, dies zu ändern.

PS: Nun ist auch noch das von griechischen Zyprioten bewohnte Zypern nahezu pleite. Da dort bekanntermaßen vor allem die Schwarzgelder russischer Milliardäre und Millionäre bzw. von Kriminellen gebunkert und gewaschen werden, würde der "Euro-Rettungsschirm" diese Gelder für ihre Besitzer "retten". Der Euro entpuppt sich mehr und mehr als einziges Fiasko. Warnungen hat es in Fülle gegeben.
 



5.1.2013 – Die Kirche vergeht Schweizer Gericht entscheidet: Bürger muss jährliche kirchliche Forderung seit dem Jahr 1357 nicht mehr erfüllen – Im Jahr 1357 erhielt der Schweizer Konrad Müller aus Näfels von der katholischen Kirche einen "Ablass" von seinen vermeintlichen Sündenstrafen (nachdem im Streit mit Müller ein Bekannter zu Tode kam) – aber nur, wenn er und seine Erben oder Käufer seiner Grundstücke "bis in alle Ewigkeit" ein Feuer in einer katholischen Kapelle unterhalten. Dafür sollten alle Nussbäume auf den Grundstücken Müllers der Reihe nach gefällt werden und dafür den Brennstoff liefern.
Diese sind mittlerweile alle gefällt, doch die Erben, Nacherben und Käufer dieser Grundstücke zahlten Jahr für Jahr weiter, Jahrzehnt für Jahrzehnt, Jahrhundert für Jahrhundert, 654 Jahre lang. Dies bedeutete für den heutigen Inhaber eines der beiden ehemaligen Müllerschen Grundstücke zuletzt 70 Franken pro Jahr für die Stromkosten des zwischenzeitlich auf elektrisches Licht umgestellten "ewigen Feuers". Denn der Priester verlangte nun mal 1357 ein Feuer "bis in alle Ewigkeit", damit Konrad Müller den kirchlichen "Ablass" von seinen "Sündenstrafen" bekommt.
Als einer der heutigen Grundstücksbesitzer von der Kirche nun wieder eine Zahlungsaufforderung in Höhe von 1400 Franken als Vorauszahlung für den Strom der nächsten 20 Jahre erhielt, wollte er nicht mehr bezahlen. Darauf hin wurde er von der römisch-katholischen Kirchengemeinde St. Hilarius in Näfels im Kanton Glarus verklagt, um damit zur Bezahlung des für den Ablass von 1357 befohlenen "ewigen Lichts" gezwungen zu werden – Dahinter steckt die kirchliche Anschauung, dass Konrad Müller wieder im "Fegefeuer" leiden müsste, wenn die Forderung des damaligen Priesters für die angebliche Wirksamkeit des Ablasses nicht "bis in alle Ewigkeit" weiter erfüllt würde.
Nun ist das Urteil des Kantonsgerichts Glarus ergangen: Spätestens seit 1849 seien die Erben, Nacherben Konrad Müllers bzw. die Käufer der Grundstücke aufgrund der "Bereinigung des Hypothekarwesens" nicht mehr zahlungspflichtig. Doch die Forderung der Kirche ist in Wirklichkeit schon von Anfang an sittenwidriger Unfug. Doch immerhin ist es jetzt seit 1849 auch juristisch vom Tisch. Die Kirche muss stattdessen die Gerichtskosten sowie eine Entschädigung für den von ihr Angeklagten bezahlen. (Die Rheinpfalz, 10.1.2013)

Und so, wie die Kirche im schweizerischen Näfels Jahrhundert für Jahrhundert abkassierte, zuletzt mindestens 163 Jahre auch juristisch sicher zu Unrecht, so ähnlich ist es auch in Deutschland: Unverändert kassieren katholische und evangelische Kirchengemeinden auch in Deutschland meist von – den der Pleite nahen – Kommunen Zahlungen aufgrund von Verpflichtungen aus dem Mittelalter, z. B. so genannte Reichnisse, meist für die "Ernährung" der Pfarrer, die aber heute durch ein A-13-Grundgehalt mit jährlichen Steigerungen üppig sicher gestellt wird. Doch die "Reichnisse" werden trotzdem weiter einkassiert. Und die Kirche kennt auch in Deutschland keine Gnade und beharrt juristisch auf ihren Forderungen, es sei denn, der angebliche "Schuldner" zahlt z. B. 100 Jahre im Voraus – mehr dazu z. B. unter dotationen_gemeinden.

Zum Vergleich: Die Kirche maßt sich auch an, Andersgläubige "bis in alle Ewigkeit" in ein nach ihrer Meinung ununterbrochen brennendes grausames Höllenfeuer zu verfluchen.

Ein einzelner Grundstücksbesitzer hatte also ein wenig Mut und Rückgrat und ein Schweizer Gericht hatte Erbarmen. Und eine Frage dazu ist: Haben bald auch deutsche Richter Mut und Erbarmen, diesen Wahn wenigstens im 21. Jahrhundert zu stoppen? Doch ob es so kommt oder so: Laut dem Maya-Kalender hat ein "neues Zeitalter" begonnen und auf welche Art auch immer wird dieser Unsinn in naher Zukunft vergehen, denn der Nachruf für die Großkirche ist schon geschrieben; auch wenn die Kirchengemeinde Näfels die Ablassforderung von 1357 bis auf weiteres erst einmal auf eigene Stromkosten bezahlt. In der "Ewigkeit Gottes" wird eines Tages keine Kirche mehr sein. Es besteht dann nur noch die vage Erinnerung an eine der furchtbarsten Verirrungen der Menschheitsgeschichte (siehe 1700 Jahre blutige Kirchengeschichte), die überwunden wurde.
 



24.1.2013 –
"Wie sich der Vatikan mit Mussolinis Millionen ein Immobilien-Imperium schuf" – Lesen Sie spiegel.de. Darin z. B.: "Als der Heilige Stuhl das faschistische Regime Italiens anerkannte, bedankte sich Diktator Mussolini [1929] mit einem Millionengeschenk. Der Vatikan legte das Geld an, nutzte ausländische Steuerparadiese und Briefkastenfirmen – mit Erfolg: Es entstand ein Vermögen im Wert von mehr als 500 Millionen Pfund."
 



16.2.2013 – Evangelische Pfingstkirchen: Pastoren und Bischöfe in der Dritten Welt sind vielfach Millionäre – "In Nigeria sind Pfarrer Multimillionäre" hieß es z. B. in der Berliner Zeitung vom 22.12.2008 in Hinblick auf evangelisch-freikirchliche bzw. pfingstkirchliche Pastoren. Ähnlich ist es in Brasilien. Als reichster Bischof gilt dort Edir Macebo mit einem Vermögen von umgerechnet 708 Millionen Euro. So das Magazin Forbes vom 17.1.2013.
Es folgen Pastoren mit einem Vermögen von 164 Millionen bzw. 112 Millionen Euro. Forbes beruft sich auf "Informationen der brasilianischen Finanzbehören" und einige Pfarrer wollen jetzt die Regierung wegen "Verletzung des Steuergeheimnisses" verklagen. (charismatismus.wordpress.com, 9.2.2013)
 



12.3.2013 –
"Wie der Kapitalismus die Demokratie zerstört" – Es gibt keinen äußeren Halt mehr – Während die Bevölkerung unter anderem mit Fußball, Superstars, Talk-Shows und derzeit einer Papstwahl abgelenkt wird, sinkt das Weltenschiff immer mehr. Einen fundierten Einblick in den Niedergang gibt Prof. Dr. Wolfgang Streeck, Direktor am Max-Planck-Institut für Gesellschaftsforschung in Köln: berliner-zeitung.de, 11.3.2013
. Für viele wache Zeitgenossen ist mittlerweile klar: Es gibt keinen äußeren Halt mehr, nur noch einen inneren Halt in der Seele in Christus.
 



24.3. / 1.4.2013 – Der Gott Mammon verhöhnt den Rest der Welt – In spiegel.de heißt es am 24.3.2013 z. B. über Großbritannien: "Insgesamt zahlen die fünf größten Kreditinstitute des Landes an 770 Manager mindestens siebenstellige Boni." In anderen Ländern ist es ähnlich. Geht die Bank dann pleite, schnüren die Politiker aus den Steuereinnahmen vor allem durch Steuerzahlungen des Mittelstands milliardenschwere "Rettungspakete". Dann können die Boni weiter bezahlt werden und in Steueroasen fortgeschafft werden. Umverteilungen von Finanzen von Unten nach Oben sind in vollem Gange. Auch so lässt man die Gesellschaften und Staaten zugrunde gehen.
Zwar ist das Bemühen einiger Politiker anerkennenswert, diesen Umverteilungsprozess aufzuhalten oder ihm entgegen zu wirken, doch ist ihr Einfluss auf den Gott Mammon nicht mehr sehr groß.
Wie verläuft die Entwicklung?
Im Jahr 1984 war das Verhältnis der Topmanager-Gehälter zu den Durchschnittslöhnen 1:  6
Im Jahr 1998 war das Verhältnis der Topmanager-Gehälter zu den Durchschnittslöhnen 1:14
Im Jahr 2011 war das Verhältnis der Topmanager-Gehälter zu den Durchschnittslöhnen 1:93
(Quelle: sgb.ch und uss.ch)

Irgendwann haben wir im Zuge der Entwicklung in diese Richtung vielleicht wieder die Sklaverei. Die Sklavenhalter bekommen dann alles, die Durchschnittssklaven bekommen so viel zum Essen, dass sie für den Sklavenhalter arbeiten können und dazu ein hochwertiges Gratis-T-Shirt mit dem Namensaufdruck des Sklavenhalters. Bis dahin Unterhaltung des Volkes nach dem Prinzip "Brot und Spiele".
Die Ziele des Gottes Mammon treten dabei immer unverhohlener zu Tage und sie laufen auf Zerstörung hinaus:
– Konzentration der materiellen Vermögenswerte bei immer weniger Menschen und ihren Helfern und Helfershelfern durch das Prinzip, den maximalen Profit aus allen Geschäftsvorgängen heraus zu holen und durch Korruption (vgl. z. B. Zypern 2013, wo die mit den Politikern befreundeten Reichen gewarnt wurden und ihre Millionen rechtzeitig vor der Zwangsabgabe außer Landes brachten; auch der zypriotische Staatspräsident soll privat so gehandelt haben; oder wo Politiker ihre Kredite nicht an die Banken zurückzahlen mussten; vermutlich gegen entsprechende politische Maßnahmen zugunsten der Banken usw. usf.)
– Vernichtung der Tier- und Pflanzenwelt für Profit
– Vernichtung des Planeten Erde durch gnadenlose Ausbeutung und Malträtierung im Dienste des maximalen Profits

 



5.5.2013 – Der moderne Nepotismus – Vor allem Abgeordnete der CSU missbrauchten zuletzt den Staat, um ihre Verwandten auf Staatskosten zu beschäftigen. Zuletzt waren es noch 17 CSU-Landtagsabgeordnete in Bayern, die von einer angeblichen "Härtefall"-Regelung Gebrauch machten, auch über das Jahr 2000 hinaus ihre Verwandten mit Einnahme-Pfründen versorgen zu dürfen. Damals beschloss sogar die CSU-Regierung in Bayern, dass dies ab jetzt verboten sei, wollte den Nutznießern und Günstlingen aber weiterhin die Zahlungen gönnen, so dass "übergangsweise" erlaubt bleiben sollte, was vor dem Verbot in die Wege geleitet worden war. Dabei wurde mancher so genannte Härtefall-"Alt-Vertrag" erst kurz vor dem Verbot abgeschlossen, als schon bekannt war, dass das Verbot kommen würde. Und wenn nicht alles nach über 12 Jahren aufgeflogen wäre, dann wäre es so weiter gegangen; so viel zu dem Begriff "übergangsweise".
Das alles erinnert so manchen an den so genannten "Nepotismus" früherer Jahre, der vor allem im Katholizismus weit verbreitet ist. Betrachtet man die Praktiken vieler Jahrhunderte, dann schustere nicht nur Papst Borgia, sondern ein Bischof nach dem anderen seinen Verwandten Lehen, Pfründen und Fürstentümer zu. Und bis heute kassiert die Kirche zu Unrecht angebliche "Entschädigungen" für Rückgabe von Reichslehen im Jahr 1803, obwohl es damals nur hieß: Solange der Fürstbischof noch lebt, soll er für die Rückgabe des staatlichen Lehens entschädigt werden. Das läuft jetzt aber seit 210 Jahren "übergangsweise" so weiter mit dem staatlichen "Lebensunterhalt" für den Fürstbischof. Die Kirche kassiert also seit über zwei Jahrhunderten Jahr für Jahr Millionen-Entschädigungen für die Rückgabe des Reichslehens durch die damaligen Fürstbischöfe, ca. eine halbe Milliarde Euro im Jahr.

Einer der bekanntesten Nepotisten ist Papst Pius XII., der Pacelli-Papst, der demnächst selig und heilig gesprochen werden soll. Er hat seinen Neffen
Giulio, Carlo und Marcantonio Fürstentitel verschafft und hohe Posten in der italienischen Politik und Finanzwelt, so dass man dafür offenbar eigens den Begriff der "Principi Pacelli" prägte.
Der Missbrauch des Staates durch die Kirche hat also Tradition, und man könnte sagen: Missbrauch und Katholizismus passen zusammen wie Pech und Schwefel.
 



6.5. / 28.5.2013 / 18.2.2014 – Amigo, Amigo: "Familien und Vettern" in der CSU / Staat, Politik und Kirche / Der Geburtstagsempfang für CSU-Fraktionsvorsitzenden Georg Schmid im Landtag / Das Gehalt des Bischofs und seiner Stellvertreterin / Der schleichende Verfall des Bewusstseins für die Aufgabe eines Volksvertreters – Nachfolgend einige Fakten zum modernen Nepotismus – Man muss manches gut nachlesen über die CSU. Damit hier jedoch kein Missverständnis entsteht: Jeder, der mithilft, hier aufzuklären, ist selbstverständlich verpflichtet, seine eigene Grundhaltung zuvor hinterfragt und gegebenenfalls korrigiert zu haben. Kein Mensch ist frei von Fehlern und gerade in diesem Bereich gibt es natürlich auch tolerierbare "Grauzonen" (= "Interpretationszonen"), wo man Dinge eben so oder auch anders betrachten kann. Doch gerade wenn "Grauzonen" überschritten werden hin zu unrechtmäßigen Handlungen, steckt dahinter eben in der Regel eine bestimmte Grundhaltung, welche zwar nicht "strafbar", aber doch die Wurzel des "Übels" ist. Und jeder, der sich einen gewissen Anstand bewahrt hat, ist auch verpflichtet, darauf hinzuweisen, wenn er die Möglichkeit dazu hat und darf sich nicht hinter einer falschen Kumpanei verkriechen.

Ein paar Fakten: Es war auch in Bayern seit dem Jahr 2000 (und woanders schon viel länger) den Landtagsabgeordneten verboten, Verwandte ersten Grades – also Ehepartner, Kinder oder Eltern – auf Staatskosten (!) zu beschäftigen. "Altfälle" wurden jedoch weiter gepflegt, auch wenn der "Altfall" erst unmittelbar vor dem Verbot zu einem "Neu-Fall" wurde, der dann geschickt von der "Altfall"-Regelung profitierte. Hier wurde bereits kräftig gegen den Sinn des Gesetzes verstoßen. Nicht verboten war aber z. B., Geschwister auf Staatskosten zu beschäftigen, obwohl dahinter das gleiche Prinzip der Vetternwirtschaft steckt (statt dem Prinzip der Kompetenz), und was manche Politiker wie die CSU-Justizministerin Beate Merk auch ausgenützt haben, die 2012 und 2013 ihre Schwester mit Büroaufgaben betraute.
"Rechnerisch ergäbe sich dadurch ein Betrag von gut 43.000 Euro, was Merk aber nicht kommentieren möchte." (Augsburger Allgemeine, 7.5.2013)

Die fehlende Achtung vor der Demokratie

6545,00 Euro monatlich aus der Staatskasse wofür?

Die hoch dotierten Kirchenvertreter als Ehrengäste bei jedem Empfang

Der unmerkliche Verfall des Bewusstseins bei den "Volksvertretern"

"Ernährungsminister fütterte seine halbe Familie durch"

(Schlagzeile in bild.de vom 4.5.2013; der römisch-katholische CSU-Mann Helmut Brunner beschäftigte aus Staatskosten jahrelang auch seine Frau, seine Schwester und seine Nichte mit Mini-Job)

Die fehlende Achtung vor der Demokratie

Die Politiker hängen dabei überwiegend der römisch-katholischen Kirche an, obwohl in deren Zentrum in Rom bis heute Tausende von Kinderschänderverbrechen von Priestern professionell vertuscht wurden und immer mehr Menschen damit nichts mehr zu tun haben wollen. Außerdem ist der absolutistische Kirchenführer im Vatikan "Legislative (Gesetzgebung), Exekutive (Regierung) und Judikative (Rechtssprechung)" in einer Person. Er repräsentiert also den krassest vorstellbaren Gegensatz zu einer Demokratie.
So könnte man auch von daher fragen, ob die betreffenden Politiker die Demokratie überhaupt achten. Und das heißt eben, dem Staat, der Demokratie und allen seinen Bürgern zumindest so viel Respekt entgegen zu bringen, dass man sie weder ausnimmt "wie eine Weihnachtsgans" noch sie weiterhin als "Melkkuh" für jährliche Milliarden an Kirchensubventionen missbraucht. Und "Achtung vor der Demokratie" heißt auch, dass man nicht Rednern huldigt und sie ins Herz des Staatswesens stellt – wie im Jahr 2011 Papst Benedikt XVI. im Deutschen Bundestag –, die eindeutig undemokratische Werte vertreten und zudem noch ewige Höllenlehren für alle Abweichler von ihrem Glaubenssystem.


Kirche und C-Parteien: Ungeheuerliche finanzielle Schikanierung von religiösen Minderheiten

Ein Samstag im Mai 2013: Die Bundeskanzlerin Angela Merkel gratulierte dem auf Kaution sich auf freiem Fuß befindlichen Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, der gegenüber dem Staat über drei Millionen Euro Steuern hinterzogen haben soll, zum Sieg seiner Mannschaft nach dem Fußball-Champions-League-Finale am 25.5.2013. Man ist unter sich: CDU, CSU und "Freunde", auf Italienisch "amigos".

Ganz anders geht es jedoch zu, wenn man nicht "unter sich" ist. Ein ungeheuerlicher Skandal dazu begann im Jahr 1990, als ein inzwischen verstorbener fränkischer CSU-Kommunalpolitiker, der gleichzeitig Kirchenfunktionär war, die örtlichen Finanzbehörden aufforderte, bei einer kleineren Glaubensgemeinschaft besonders scharf hinzusehen, weil er dort Unregelmäßigkeiten vermute, die vielleicht der Gemeinnützigkeit entgegenstehen könnten. Gefunden haben die Behörden trotz genauester Suche aber nichts. Gar nichts. Alles lief immer korrekt ab.

Doch der unbescholtenen kleinen Gemeinschaft nützte ihre Korrektheit nichts. Denn eines Tages kam eine Weisung (!) von ganz oben, genauer gesagt aus dem bayerischen Finanzministerium, das traditionell jener Partei untersteht, die sich selbst als "christlich" bezeichnet. Dieses Ministerium ordnete an, der besagten Glaubensgemeinschaft dennoch die "Gemeinnützigkeit" zu entziehen, auch wenn umfangreiche Überprüfungen der Beamten vor Ort dafür keine Gründe ergeben hatten. Dies bedeutet z. B., für die freie Religionsausübung je nachdem Steuern an den Staat bezahlen zu müssen. Die fehlenden Tatsachen ersetzte man einfach durch Verleumdungen und Kirchenlügen, die in großem Umfang Einzug in die Behördenakten gehalten hatten.

Die Glaubensgemeinschaft wandte sich  gegen diese Ungeheuerlichkeit Hilfe suchend an das Finanzgericht. Doch dort kam man vom Regen in die Traufe. Zwar konnten die Richter die verfassungsfeindliche Begründung der Finanzbehörden für den Entzug der Gemeinnützigkeit nicht  billigen, ohne sich landesweit lächerlich zu machen. Aber sie behalfen sich mit einem formalen Kunstgriff: Sie fanden heraus, dass vor Jahren bei einer amtlichen Eintragung unabsichtlich ein kleiner formaler Verfahrensfehler unterlaufen war. Dies war jahrelang niemandem aufgefallen und hatte sich auch tatsächlich niemals negativ ausgewirkt. Aber jetzt genügte es den Richtern des Finanzgerichts für eine Entscheidung, die den Erwartungen der Kirche Rechnung trug. Und diese Erwartung lautete: Entzug der Gemeinnützigkeit für Menschen, die nach den Zehn Geboten und der Bergpredigt des Jesus von Nazareth leben wollen.

Die Institutionen Kirche jedoch, in deren Reihen Zehntausende von Kindern von Pfarrern vergewaltigt wurden, wo ein Finanzskandal den anderen jagt (zuletzt 2014 enthüllt: Abzweigung von Geldern für "arme Familien", um einen Bischofspalais damit zu finanzieren), wo ein mittelalterliches Arbeitsrecht die Menschen knechtet und wo Abweichler in eine angeblich "ewige Hölle" verflucht werden, diese Institutionen sind für die Politiker und Richter "gemeinnützig".
  

6.545,00 Euro monatlich aus der Staatskasse wofür?

Ein Blick auf den CSU-Abgeordneten Georg Winter, der seine 13 und 14 Jahre alten Söhne für Internet-Arbeiten aus der Staatskasse bezahlte. Dazu die Frage: Was genau wird hier vom Staat bezahlt? Wenn die beiden Söhne ihrem Vater z. B. mal gezeigt haben, wie das Internet funktioniert, darf das dann anschließend gleich aus den Steuereinnahmen des Staates abgerechnet werden? In allen anderen Familien ist das normalerweise die Freizeitbeschäftigung nach Feierabend. Fakt ist jedoch: "Es war ein ordentliches Taschengeld für die zwei minderjährigen Söhne von Georg Winter: Jeweils rund 45.000 Euro erhielten sie von dem bayerischen CSU-Landtagsabgeordneten in der Zeit von 2000 bis 2012. Das Geld floss auf Kosten des Steuerzahlers." (spiegel.de, 28.5.2013)
Immerhin hat Winter den Betrag mittlerweile an den Staat zurück gezahlt, anders als die meisten anderen Amigos.
Doch weiter mit den Amigos der CSU. Ins Visier geriet auch Georg Schmid, CSU-Fraktionsvorsitzender im Landtag in Bayern. Der Staatsrechtler Hans Herbert von Arnim erklärt, wie Schmid "
zusätzlich zu seinen Diäten von mehr als 10 000 Euro von der Fraktion noch einmal 13 700 Euro monatlich erhielt, seine Frau bekam [als "Sekretärin"] 5500 Euro [netto ! = 6545 Euro brutto]. Alles in allem umfasste das Familieneinkommen so knapp 30 000 Euro im Monat. Das Problem der "Funktionszulagen" ist aber nicht nur auf Schmid begrenzt. Das Bundesverfassungsgericht hat in vielen Entscheidungen gesagt, dass solche Funktionszulagen etwa für stellvertretende Fraktionsvorsitzende oder Arbeitskreisleiter verfassungswidrig sind. Und trotzdem geschieht das. Auch der Bayerische Rechnungshof hat solche Zulagen als rechts- und verfassungswidrig gerügt, doch sie bestehen immer noch." (focus.de, 3.5.2013)
30.000,00 Euro monatlich mal grad so eben für einen wirklich anstrengenden Fraktionsvorsitz, oder? Diese ganze "Amigo-Truppe" (spiegel.de) auch noch führen zu müssen, da sollte der Staat schon mal ein paar Hunderttausender im Jahr springen lassen, oder?


Und Georg Schmid ließ es am Tag seiner Entdeckung noch einmal richtig
"krachen". Am 23.4.2013 wurde ihm in einer riesengroßen Feier im Landtag (!), dem Maximilianeum, gehuldigt. Am 20.4.2013, seinem eigentlichen Geburtstag, feierte man nicht – vermutlich weil ja auch Adolf Hitler am 20.4. Geburtstag hat und man an diesem Tag eben nicht mehr so gerne den Geburtstag von Politikern feiert. Alles, was Rang und Namen hat, kam dann also am Dienstag, den 23.4.2013, in den bayerischen Landtag; darunter viele Medienvertreter (Bayerischer Rundfunk) und Kirchenleute. Nur Uli Hoeneß fehlte bereits.
Hier das dazu gehörige Youtube-Video: Die Amigos feiern und besingen am 23.4.2013 ihren Shooting-Star Georg Schmid und mehr oder weniger auch sich selbst – youtube.com
 

Die hochdotierten Kirchenvertreter als Ehrengäste bei jedem Empfang

 
Die Evangelisch-Lutherische Kirche schickte gar ihre Führungsriege zum Geburtstagsempfang von Georg Schmid neben dem Landesbischof und seiner Stellvertreterin noch zwei weitere Oberkirchenräte, darunter (klug bedacht) den Finanzchef der Luther-Kirche. Das Pikante daran: Auch diese "Ehrengäste" bei jedem Empfang bekommen "ihr" Geld komplett vom Freistaat Bayern. Das staatliche Grundgehalt von Bischof Heinrich Bedford-Strohm (B 10) wurde zum Jahresbeginn 2013 erst wieder erhöhnt, nun auf 11.897,58 Euro monatlich (vgl. beamtenbesoldung.org), seit 2014 hat das Grundgehalt die 12.000,00 € Marke überschritten. Hinzu kommen die üblichen Zuschläge wie Dienstaufwandsentschädigung, dazu neben dem Büro auch die private "Dienstwohnung" mietfrei, Chauffeur, Dienstwagen, keine Beiträge für Renten- und Arbeitslosenversicherung, reduzierte Krankenkassenbeiträge, Sondertarife hier und da, und, und, und ... Und seine Stellvertreterin, Oberkirchenrätin Susanne Breit-Keßler, bekommt ja auch ein derzeitiges staatlich finanziertes Grundgehalt von 10.107,47 Euro (B 9), das sich automatisch weiter erhöht, und die üblichen weiteren "Tausender" bzw. "Hunderter" oben drauf durch Zuschläge usw. Da wird Georg Schmid seiner Frau und Sekretärin doch wohl auch "läppische" 6.545,00 monatliche Euro aus der Staatskasse bezahlen dürfen, denkt sich vielleicht so mancher aus dem Privilegien-Pferch.
Eines scheint dabei klar: Bei den Genießern oder Nutznießern dieser Empfänge, die an einem normalen Arbeitstag stattfinden, an denen der normale Steuerzahler ohne Sektglas in der Hand arbeiten muss, hackt keine Krähe der anderen ein Auge aus.
PS: Wer bezahlt eigentlich diese Empfänge? Es heißt, die CSU-Fraktion. Und wer bezahlt die CSU-Fraktion? Die Partei wohl nicht. Wer aber dann? Das lässt sicht leicht erraten ...

Fotowitz bei spiegel.de

"CSU-Fraktionsvorsitzender Schmid: ´Meine Frau hat doch nur Kaffee gekocht.` CSU-Chef Seehofer: ´Wer macht das denn heute noch, für 5500 Euro?`"(spiegel.de)

Am Tag nach dem opulenten Geburtstagsempfang, am Mittwoch, den 24.4.2013, platzte dann die Bombe. Noch am späten Abend, als die Abgeordneten am Fernsehen sich gerade an der Übertragung des Fußballspiels Borussia Dortmund – Real Madrid erfreuten, wurde die Fraktion zusammen gerufen, und Georg Schmid musste am Donnerstag, den 25.4.2013 zurück treten. Am 28.4.2013 wurde er angezeigt und am 6.5.2013 geriet er zusätzlich ins Visier der Staatsanwaltschaft. Der Tagesspiegel in Berlin schreibt: "Die Landtagsverwaltung hat keine Einwände gegen die Aufhebung seiner Immunität als Abgeordneter, nun ermittelt die Staatsanwaltschaft Augsburg wegen des Verdachts der Beschäftigung seiner Frau als Scheinselbstständige. Sie hatte als eigene Unternehmerin bis zu 5.500,00 Euro im Monat erhalten – ohne dafür Sozialabgaben zahlen zu müssen. Manches spricht für den Verdacht: Frau Schmid hatte keine anderen Auftraggeber außer ihrem Mann und hatte sich auch nie um andere Aufträge gekümmert." (10.5.2013)

Der unmerkliche Verfall des Bewusstseins bei den "Volksvertretern"

Alles in allem zeigt sich ein unmerklicher Verfall des Bewusstseins, dass Abgeordnete Vertreter des Volkes (!) sein sollten und keine Pfründen- oder Lehensinhaber; und dass dieses Amt für das Gemeinwohl nur mit der entsprechenden Bescheidenheit und Verantwortungstreue ausgeführt werden kann. Auch sollte ein verantwortungsvoller Politiker von vorneherein einen gewissen Idealismus mitbringen, der auch ein bestimmtes zumindest kleines Quantum an Selbstlosigkeit beinhalten sollte, im Amt den Menschen zu dienen, ohne kontinuierlich darauf bedacht zu sein, aus allem ständig den eigenen Vorteil herauszuschlagen.
Eine Demokratie lebt auch vom Ehrenamt vieler Menschen, die um einer guten Sache willen sich in ihrer Freizeit für ein bestimmtes Ziel einsetzen. Wenn jedoch nach jedem Handgriff die Steuerkasse zum eigenen Vorteil und dem Vorteil der Verwandten geplündert werden kann, dann pervertiert dieses Amt des "Volksvertreters" immer mehr. Das ist ähnlich wie bei einem Bischof, der auch seine Gebete als berufliche Tätigkeit während seiner Arbeitszeit betrachtet und sich vom Staat ein fünfstelliges Monatsgrundgehalt überweisen lässt, von dem die meisten Gläubigen nur träumen können. Deshalb bewirken diese Gebete auch nichts, aber das ist ein anderes Thema.
Eines ist bei dem Amgio-Thema aber klar: Die beiden Ego-Parteien Politik und Kirche sitzen in einem Boot. Man trifft sich, wenn nicht in den VIP-Räumen der Allianz-Arena als Fußball-Zuschauer, dann beim Sektempfang im Maximilianeum, dem Landtag, oder heute mal hier und morgen mal da, z. B. in den Studios des Bayerischen Rundfunks. Man kennt sich.

2012: Bayerischer Landtagsdirektor
weist Warnung vor Amigos schroff zurück

"Mit Ihrer Bemerkung, die Versuchung sei groß, die Mittel ihren eigentlichen Zwecken zu entfremden, da auch Geschwister und Vettern beschäftigt werden können, unterstellen Sie den Abgeordneten zweckwidrige Verwendung, die durch nichts zu belegen ist."

(Landtagsdirektor Peter Worm am 19.8.2012 an den Staatsrechtler Hans Herbert von Arnim; zit. nach "Der Spiegel" Nr. 19/2013)

Dann merkt auch lange Zeit gar keiner mehr, was alles so passiert, weil es "selbstverständlich" geworden ist und – wenn man schlau genug ist – auch alles legalisiert ist. Nur wer nicht aufpasst, ist plötzlich doch ein Betrüger, ohne dass man es so richtig erfasst, weil das Bewusstsein dafür verloren gegangen ist. Das führt auch zur Rückenstärkung für den Präsidenten des FC Bayern München, Uli Hoeneß, in den Kreisen von Seinesgleichen. Es ist in diesem Umfeld verständlich, da er eben halt "nur" ein Stopp-Signal übersehen habe und dies auch noch an die Öffentlichkeit gedrungen ist, während viele andere bisher noch gut davon gekommen sind, weil sie sich manche Summen rechtlich unangreifbar ergaunert haben oder vielleicht nur Unrechtes noch nicht aufgedeckt wurde.
 



19.5.2013 – "Seid umschlungen, Millionen!" Bistum München-Freising kauft in Rom 10-Millionen-Villa für "Gäste" des Bistums in Rom – Wer wird den Stützpunkt des Bistums München-Freising in Rom wohl alles besuchen? Bestimmt viele CSU-Abgeordnete. Dafür kaufte die Kirche jetzt in Rom eine 10-Millionen-Villa. Doch auch in München geht es weiter feudal zu. Das Erzbischöfliches Palais in München wurde saniert. Der Staat zahlt einmal mehr über 80 % der Kosten von diesem Fall über acht Millionen Euro – tz-online.de, 13.3.2012
 



1.9. / 8.10. / 23.10.2013 –
Systemfehler Kirche – Prunkbau für Limburger Bischof: Kostenexplosion von 2,5 Millionen Euro auf vorläufig bis zu 40 Millionen Euro wegen Größenwahn und Schikanen / Das dunkle Konto des "Bischöflichen Stuhls" / Kirche ist größter Großgrundbesitzer und besitzt enorme Rücklagen / Was nützen ins Meer geworfene Kränze für die Flüchtlinge, wenn die Kirchenpaläste nicht für Flüchtlinge geöffnet werden? – Schon im Sommer 2013 zeichnete sich ab, dass der "Protzbau" (spiegel.de am 8.10.2013) des Limburger Kirchenfürsten zu einer Kostenexplosion führte. Dabei sind die Kosten von ursprünglich geplanten 2,5 Millionen auf 5-10 Millionen, dann auf bis zu ca. 20 Millionen, schließlich auf ca. 31 Millionen Euro und jetzt auf vermutlich bis zu 40 Millionen Euro gestiegen. Die letzte Erhöhung ergibt sich aus Reparaturarbeiten an benachbarten Kirchengebäuden, die bei dem vom Bischof verlangten extrem aufwändigen Umbau offenbar fast zwangsläufig beschädigt wurden. "Ich gehe von umfangreichen Schäden aus, die totgeschwiegen werden", so Bezirksynodalrat Marius Hahn (ntv.de, 13.10.2013). Ob damit wirklich das Ende Fahnenstange erreicht ist, wird man sehen. Doch vorläufig gilt: Die geplanten Baukosten haben sich damit versechzehnfacht bzw. sind um 1500 % gestiegen. Denn: "Veranschlagt waren ursprünglich nur etwa 2,5 Millionen Euro" (ntv.de, 8.10.2013). 2.500.000,00 Euro würden nun auch aus Kirchensteuermitteln bezahlt, ein sehr hoher Betrag. Doch der noch weit höhere Millionen-Rest (derzeit ca. 37.500.000,00 Euro] würde vom Bischöflichen Stuhl getragen, sagte Michael Lucas, Mitglied des Gremiums" (focus.de, 9.10.2013). Stimmt nicht wirklich. Denn der Bischof hatte mithilfe eines Insider-Geschäfts zuvor einige Millionen an Kirchensteuereinnahmen dem Bischöflichen Stuhl zugeschoben.
"Als Privatperson kann man sich damit das ganze Schloss Neuschwanstein nachbauen", sagt [der Immobilienmakler] Hahnefeld [als die Schätzungen noch bei 31 Millionen Euro lagen]. Ein Limburger Jurist habe sich vor einigen Jahren das Schloss Weilburg nachbauen lassen. Dabei entstanden Kosten in Höhe von 1,5 Millionen Euro, so der Immobilienmakler. Und in der Nachbarstadt Hadamar baue die Vitos-Klinik aktuell ein Bettenhaus mit fast 200 Betten. ´Dafür sind 21 Millionen Euro veranschlagt`, zieht der Makler den Vergleich." (focus.de, 9.10.2013)

Alleine die Badewanne für den Bischof soll z. B. 15.000,00 € gekostet haben, "eine weiße Designer-Badewanne, natürlich freistehend, an beiden Seiten Nackenstützen" (ntv.de, 11.10.2013), die noch mit einer Automatik versehen werden soll, die das Badewasser ständig automatisch nachtemperiert (bild.de-community, 14.10.2013). Doch wozu Nackenstützen an beiden Seiten? Hätte der Bischof die Luxus-Wanne von seinem knapp fünfstelligen Bischofsgehalt bezahlt, welches von allen Bürgern des deutschen Bundeslandes Hessen aufgebracht wird, wären Rückfragen dazu unangemessen, da es dann die Privatsphäre wäre. Und die gewählten Politiker in Deutschland wollen nun einmal den Privatlohn für die Exzellenzen aus der Staatskasse bezahlen. Doch die Wanne ist eben nicht privat finanziert, sondern aus Kirchensteuermitteln bzw. aus Mitteln des so genannten "Bischöflichen Stuhls". Also darf derjenige, der die Wanne zahlen muss, auch nachfragen. Und eine der Fragen dazu lautet: Wieso Nackenstützen an beiden Seiten? Nun kann es ja sein, dass der Bischof bei dem einem Bad sein Gesicht nach Osten wenden möchte, bei einem anderen Bad aber nach Westen. Oder vielleicht gibt es auch noch einen anderen Grund. Man braucht dem Bischof nicht zu nahe treten. Doch ist es angemessen, dass die Gläubigen diese Wünsche mithilfe von Kirchensteuermitteln bezahlen?
Der Lebensstil von so mancher Exzellenz ist dabei keine Überraschung: Jahrhunderte lang haben die katholischen Fürstbischöfe ähnlich und noch ärger auf Kosten des Volkes gehaust, und die Kirche hat die damit verbundene Ausbeutung der Bevölkerung noch immer nicht wieder gutgemacht. Im Gegenteil: Der Bischof selbst wird – wie gesagt – bis heute vom Staat ohne Leistungsnachweis bezahlt – samt Privilegien über Privilegien –, und der aus der Kirche ausgetretene Steuerzahler kann gegen eine Umleitung seiner Steuerzahlung für Bischofsgehälter und dergleichen Kirchliches nichts machen, solange die Politiker die Großkirchen Jahr für Jahr mit ca. 20 Milliarden Euro an Subventionen bzw. dem Verzicht auf Steuereinnahmen finanzieren.

Hinzu kommt: Die schwarze bischöfliche Privatkapelle, von Bürgern manchmal auch "Sarg" genannt, (siehe Seitenansicht rechts oben von Cirdan, 1913; Wikimedia-Commons-Lizenz) verstößt gegen die Bauordnung. Zumindest das Dach müsste demnach komplett wieder abgerissen werden. Mal sehen, ob die Behörden hier so konsequent sind wie bei anderen Bauherren, wo sie Vergleichbares durchgesetzt haben.
Spiegel.de
schrieb bereits am 1.9.2013: "Die Handwerker hatten sich über ständige Änderungswünsche empört. So mussten sie betonierte Flächen wieder aufschneiden und auch andere bereits erfolgte Arbeiten rückgängig machen." Die Handwerker fotografierten ihre Arbeit heimlich und ohne Erlaubnis des Bischofs. Denn die Fotos beweisen, wie der Bischof von Limburg im Verborgenen die Millionen verbrannte. Der Bischofssitz in Limburg war jahrelang durch speziell eingerichtete Sichtblenden zudem vor der Bevölkerung abgeschirmt. Zusätzlich hinderten vor Ort patrouillierende Wachmannschaften das Fotografieren der gegen die Bauordnung verstoßenden Baustelle.

Nun kam noch heraus: Das komplette apokalyptische 40-Millionen-Bauprojekt war "überhaupt nicht genehmigt", und der Bischof spielte mit den Genehmigungsinstanzen offenbar Katz und Maus. So legte er seit zwei Jahren keinen Haushaltsplan mehr vor, obwohl er das hätte tun müssen und obwohl er offenbar als einziger jeweils genau in die Kostenhöhe eingeweiht war. "Ich kann es mir nur so erklären, dass der Bischof von Limburg entweder ein raffinierter Betrüger oder krank ist", so Jochen Riebel vom Vermögensverwaltungsrat des Bischöflichen Stuhls (zit. nach focus.de, 9.10.2013). Und: "Wir sind durch den Bischof hinter das Licht geführt worden." (spiegel.de, 8.10.2013)


Dabei könnte es sein, dass der Bischof die Gehorsamspflicht der Gläubigen (der "Schafe" bzw. Lemminge) gegenüber ihm, dem Bischof, so weit verinnerlicht hat, dass er gar nicht richtig gemerkt hat, was er durch die Ausschaltung von Kontrollinstanzen und kleinen demokratischen Ansätzen in der Kirche getan hat; nämlich hier und da gegen staatliche oder selbst kirchliche Gesetze zu verstoßen.

Bischof Tebartz-von Elst ist dabei von seiner Mentalität kein Ausnahmefall, sondern auch von seiner Ausstrahlung her ganz ein Ziehsohn einer Kirche; einer Kirche, die solche Charaktere mit kolossaler Selbstüberschätzung an der Grenze zum religiösen Wahn zwangsläufig hervorbringt. Der Eine wird in diesem System bzw. Milieu krank oder ein Despot, anderen wiederum gelingt es, sich mit Charme dort menschenfreundlich darzustellen. Das wird derzeit dem argentinischen Papst in Rom nachgesagt.
So könnte man den Eindruck gewinnen, als
bräuchte nur der "gute" Papst den "bösen" Bischof ein wenig in die Schranken weisen – dann könne alles wieder "gut" werden. Dann könnte auch, wenn einige Medien entsprechend mitziehen, die Kirche plötzlich wieder "gut" da stehen, trotz Kinderschänderverbrechen von Priestern und deren Vertuschung, Blutgeld und Geldverschwendung auch andernorts, erfundenen Höllenlehren, Irreführung und Einschüchterung der Menschen, knallharter Personalpolitik usw. Und wer weiß, was man sich dazu hinter den Mauern des Vatikan ausdenkt. Hier ist auf jeden Fall größte Wachsamkeit geboten, denn der Limburger Bischof ist nur ein "Rädchen" im System. So sagte auch der ehemalige Theologieprofessor Dr. Eugen Drewermann: "Die katholische Kirche hat enorme Rücklagen und ist der größte Großgrundbesitzer in Deutschland. Das ist der eigentliche Skandal, nicht der Limburger Bischof." (nw-news.de, 12.10.2013)

Und das ganze System ist ein Trugbild voller Eiterbeulen – nicht nur dort, wo es nicht funktioniert; sondern gerade dort, wo es scheinbar klappt und die Leute z. B. dem Papst zujubeln.
Denn wer ist denn beispielsweise der Papst? "Ihr sollt niemand auf Erden Vater nennen", sagte Jesus, und schon gar nicht "Heiliger Vater", denn Gott allein ist heilig.
Diese wenigen Skizzen könnten schon aufzeigen, mit welchen Kräften man es hier zu tun hat. Eine "ungeschickte" Person in diesem dunklen Gefüge zu maßregeln oder "schlimmstenfalls" zu versetzen, ändert daran nichts.
Dadurch würde nur davon abgelenkt, dass die katholische Kirche ein einziger Systemfehler ist, ein Missbrauch von Christus von hinten bis vorne (vgl. hier). In Wirklichkeit handelt es sich um den "heidnischen" Baalskult der Gegenwart.

Der persönliche Stil von Bischof Tebartz-von Elst ist nur ein unübersehbares Beispiel dafür, wie die mittelalterliche Tradition der über dem Volk thronenden Fürstbischöfe, der modernen Baalspriester, fortgesetzt wird. Gegenüber den in den Seelen von Tausenden von Würdenträgern gespeicherten Fehlhaltungen sind Worte von Papst Bergoglio, falls diese in eine andere Richtung weisen, nur vordergründiges Blendwerk.
Denn auch hier fehlen weitgehend die entsprechenden Taten. So wird zwar beispielsweise die Not von Flüchtlingen beklagt und Kränze bei Lampedusa ins Meer geworfen, doch die Kirche öffnet keinen einzigen ihrer vielen Tausend Prunkbauten und Kirchenpaläste, um dort Flüchtlinge unterzubringen – weder in Italien noch in Limburg. Wenn nun erwogen wird, in ein paar leer stehenden alten Klöstern Flüchtlinge unterzubringen, ist das noch keine wirkliche Änderung.

Zur Erinnerung: Der Limburger Bischof war erst im Jahr 2012 durch viele Luxusflüge in ein indisches Elendsviertel sehr unangenehm aufgefallen. Außerdem beantragte die Staatsanwaltschaft Hamburg einen Strafbefehl wegen zweifacher falscher eidesstattlicher Falschaussage und es wird die Eröffnung eines Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Limburg wegen Veruntreuung von Geldern erwartet.
Vgl. auch: Plagiatsvorwurf an Bischof Tebartz-von Elst:  Wie real sind wohl Worte der "Anteilnahme" gegenüber Behinderten, wenn diese abgeschrieben sind?


Siehe zum gesamten Komplex ein Nachruf auf die Kirche
 



12.10.2013 – Der Vatikan und seine Bank "Die dunkle Seite der Macht" "Die dunkle Seite der Macht", so die Süddeutsche Zeitung am 2.10.2013 über die Vatikanbank. Es handelt sich über viele Jahre um eines der Zentren für das organisierte Verbrechen in Europa. In den 70er-Jahren wurde vom Bankenchef und Seinesgleichen einer der größten Aktienbetrugs der modernen Börsengeschichte geplant, dessen Ausgang nie ganz geklärt wurde. Näheres berichtete der damalige Vatikan-Unterhändler Leopold Ledl.
In den 80er-Jahren kostete dem Bankier Roberto Calvi sein Vertrauen in die Vatikanbank sein Leben. Seine Leiche hing mit Steinen beschwert an der Brücke der Barmherzigen Brüder in London. "In den neunziger Jahren wuschen italienische Wirtschaftsmagnaten Millionen an Schmiergeld für Politiker über den Ableger der katholischen Kirche. Dabei spielten auch immer wieder die Konten von Laien bei der Vatikanbank eine Rolle" Nun sind Tausende von illegalen Konten neu entdeckt worden. "Vatikanbank-Insider gehen davon aus, dass es sich dabei ´zum allergrößten Teil` um Schwarzgeld handelt." (spiegel.de, 2.10.2013; spiegel.de)
Im Vatikan ist für die Kunden alles steuerfrei. Ex-Vatikanbank-Chef Ettore Gotti Tedeschi fürchtet nach seiner Kündigung 2012 um sein Leben. Usw.
Seit der ehemalige deutschen Fabrikant (mit Querverbindungen zum Waffenhandel) Ernst von Freyberg dort das Ruder übernommen hat, soll die Bank jedoch von einem Anziehungspunkt für Verbrechen aller Art zu einem Ort seriöser Bankgeschäfte werden. 
Am Sonntag, den 12.10.2013, eilte nun auch der deutsche Bischof Franz-Peter Tebartz-von Elst aus Limburg in den Vatikan. Wird dem in Millionenausgaben geübten Bischof dort eine Zukunftsperspektive geboten? 
 



14.10.2013 – Chef der vatikanische Glaubenskongregation verteidigt Bischof Tebartz-von Elst, schiebt Schuld auf seine "Mitarbeiter" und wirft den Journalisten "Erfindungen" vor / Minister zum Bischof: "Halt du sie dumm, ich mach sie arm" – Während Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst in Rom weilt, wurden neue Zahlen veröffentlicht. Die Baukosten für die neue Bischofsresidenz werden voraussichtlich von 31 Millionen Euro auf bis zu 40 Millionen Euro steigen. Bei den extrem aufwändigen Sonder-Maßnahmen (so mussten aufgrund neuer kostspieliger Ideen des Bischofs auch fertige Baumaßnahmen wieder eingerissen werden) bzw. "normalen" Maßnahmen sind auch Schäden an anderen Kirchengebäuden entstanden und sollen jetzt mit neuen Millionen repariert werden. So wurde ein neues Wohnzimmer wohl eigens in einen Fels hinein in die Tiefe hinunter gemeißelt.
Doch das Spezial-Wohnzimmer das Wenigste. Die Liste der bischöflichen Bau-Anordnungen ist für einen Normalbürger (im Unterscheid zu dem zum angeblichen "gottmenschähnlichen Priester" geweihten Tebartz-von Elst) unfassbar. Siehe dazu auch spiegel.de
Ein Beispiel: "
Für sein Arbeitszimmer habe der Bischof ... eigens Sicherheitsglas aus Washington importieren lassen, weil ihm das in Europa erhältliche nicht sicher genug erschienen sei." Doch der Limburger Fürstbischof hat immer noch einflussreiche Fürsprecher, denn wer weiß, was in anderen Diözesen alles ausgegeben wurde. Und was ist, wenn das jetzt auch alles aufgedeckt wird? Siehe dazu unten die Stellungnahme von Prof. Dr. Eugen Drewermann.
Dass ein Mann so viele Jahre in diesem Sinne wirken konnte, zeigt nämlich auch, dass er mit seinem Gebaren nur ein Teil des Systems ist. Dazu gehören auch die geschickten Täuschungsmanöver bis hin zu lügenartigen Formulierungen wie "nachhaltige Bauweise". So kann man das Sicherheitsglas aus Washington natürlich auch bezeichnen, das vielleicht auch im "Weißen Haus" bei den US-Präsidenten eingesetzt wurde und das man nirgendwo in Europa bekommt. Oder wenn man dem Amt für Denkmalschutz die Schuld zu geben versucht, das "nur Stunden" brauchte, "um den Gegenbeweis anzutreten", was den Vorwurf des Bischofs als "absurdes Lügengespinst" entlarvt (idea-spektrum Nr. 42, 16.10.2013). Es gelten eben weiter die Worte aus dem Lied von Reinhard Mey mit dem Titel "Sei wachsam": "Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: ´Halt du sie dumm, ich halt sie arm.`" Das ist das Motto in dem Boot, in dem die Amigos Politik und Kirche gemeinsam sitzen, und das wird jetzt mehr und mehr offenbar – egal, wie der Papst letztlich aus Überzeugung oder taktischen Gründen in dieser Sache entscheiden wird – das System ändert er damit nicht.

"In Köln und München leben die Bischöfe schon auf einem so großen Fuß, da muss sich Limburg erst mal hin hocharbeiten"

"Ich finde es nicht richtig, dass ein Mann ... skandalisiert wird für ein Problem, dass nicht personell, sondern strukturell ist. Die katholische Kirche hat enorme Rücklagen und ist der größte Großgrundbesitzer in Deutschland. Das ist der eigentliche Skandal, nicht der Limburger Bischof ... In Köln und München leben die Bischöfe schon auf einem so großen Fuß, da muss sich Limburg erst einmal hin hocharbeiten ... die Scheinheiligkeit seiner Amtskollegen wird gar nicht debattiert."

(Der ehemalige katholische Theologieprofessor Dr. Eugen Drewermann, zit. nach nw-news.de, 12.10.2013.
Eugen Drewermann sprach auch von "Giftfässern der katholischen Kirche", die tief vergraben seien. Zum Größenvergleich der Bischofssitze: Limburg hat 35.000 Einwohner, München über eine Million, Köln fast eine Million. Dort werden sicher noch ganz andere Summen bewegt ...)

Vgl. auch: Für den Fall, dass der Bischof das gesamte Konto des "Bischöflichen Stuhls" in Limburg plündert, muss der deutsche Staat für die restlichen Ausgaben haften, da der Bischof sich hier aus dem Topf einer "Körperschaft des öffentlichen Rechts" bedient. Der Staat hat dem Bischof von Limburg und den anderen "Stühlen" also per Gesetz "Insolvenzunfähigkeit" garantiert, das heißt eine staatliche Bürgschaft in jeder Höhe, was dem Bischof natürlich auch hilft, mal so richtig auf den Putz zu hauen, was allerdings kirchenintern herunter gespielt wird.
So hat die "Nr. 3" der mächtigen weltweiten Kirchenhierarchie des Vatikan, der Präfekt der Glaubenskongregation (und damit der moderne Großinquisitor) Ludwig Müller, die Aufdeckung des Desasters teilweise als "Erfindungen der Journalisten" (sueddeutsche.de, 12.10.2013) bezeichnet. Tebartz-van Elst bleibe selbstverständlich im Amt, so Erzbischof Müller im September 2013. Bei der Staatsanwaltschaft in Limburg liegen jedoch mittlerweile neun Anzeigen gegen den Bischof wegen Untreue, also Veruntreuung von Geldern, vor, was vom Erzbischof der Glaubenskongregation bereits vorab zurück gewiesen wird: Schuld an eventuellen Kostenexplosionen seien die "Mitarbeiter" des Bischofs.
Nun ist die Frage, ob sich Polizei und Staatsanwaltschaft einmal mehr einschüchtern lassen, wenn sie es mit den mächtigen "Herren der Welt und der Kirche" zu tun haben, die Jesus, den Christen, für ihren institutionellen Kult missbrauchen, der auch mit Gott nichts zu tun hat. Früher hätten die Beamten auf jeden Fall mit ihrem Leben bezahlt und wären hingerichtet worden, wenn sie dies gegen den Bischof eingeschritten wären. Nun kommt es darauf an, wie viel Rückgrat sie schon haben und ob sie weiterhin den wahnhaften Vorstellungen unterliegen, an der Gunst der selbsternannten "Herren der Kirche und des Höllenfeuers" hänge ihr Seelenheil.

Fotos: Wie Zwillinge: Links das Wappen des Präfekten Müller, rechts das Wappen des Gefolgsmanns Bischof Tebartz-van Elst die selbsternannten "Herren der Welt" und des angeblichen Höllenfeuers schmücken sich allesamt auch mit eigenen Wappen. (Rechte: Wikimedia Commons Lizenz)
 



21.10.2013 – Ein Bischof als Teil eines Systems: "Uneinsichtig und offensichtlich krank" "Ursprünglich sollte der Kranz mit den vier Kerzen [für Bischof Tebartz-von Elst] in den Wochen vor Weihnachten auf einem schmiedeeisernen Gestell ruhen. Kann der nicht auch von der Decke hängen?, fragte der Bischof. Im Prinzip ja, antworteten die Bauleute, das wird aber teuer, es war halt anders geplant. Ich will aber, antwortete der Bischof. Und so geschah sein Wille, das Dach wurde wieder aufgeschnitten und ein Flaschenzug für den Adventskranz eingebaut. Kindern, die alles wollen, kann man Grenzen setzen; einem Bischof der katholischen Kirche offenbar nicht so leicht." (sueddeutsche.de über Bischof Tebartz-von Elst, 9.10.2013)
So sind die Kosten also beispielsweise beim Adventskranz explodiert, nicht jedoch beim Kranz für die Gläubigen im Dom, sondern beim Kranz nur für den Bischof, in seiner Privatkapelle, im Volk "Schwarzer Kasten" oder schlicht "Sarg" genannt (siehe Foto rechts). Bereits vor der Änderung hatte der leidige Kranz 10.000,00 € gekostet, eine Unding. Danach kostete er das Zehnfache, 100.000,00 €. (bild.de, 10.10.2013)
Je lichtärmer die Seelen der Menschen, je pompöser wird versucht, äußerer Glanz zu inszenieren, um die Dunkelheit vordergründig weg zu retuschieren nicht nur bei der Kirche in Limburg.
Beim "Sarg" von Limburg ist das jedoch gründlich misslungen. Die Theologieprofessorin Dr. Uta Ranke-Heinemann schreibt von einer Privatkapelle, die "aussieht wie ein dunkler, fensterloser Hochsicherheitstrakt für Schwerstverbrecher". (zit. nach debattiersalon.de, 21.10.2013)

"Mitarbeiter des Bistums hätten berichtet, der Bischof habe von seinen Dienstreisen stets neue Ideen mitgebracht und sofort in den Bau einfließen lassen" (focus.de, 9.10.2013). Dies ist offenbar der Hauptgrund für die Kostenexplosionen. "Die Handwerker hatten sich über ständige Änderungswünsche empört. So mussten sie betonierte Flächen wieder aufschneiden und auch andere bereits erfolgte Arbeiten rückgängig machen ..."  (spiegel.de, 1.9.2013)
Der Professor für Kirchenrecht Dr. Thomas Schüller nennt den Bischof in diesem Zusammenhang "unfähig, uneinsichtig und offensichtlich krank". Doch ist der Bischof nicht nur ein Spiegel für das System, dem er vorsteht? Einer Schattenwelt inmitten der Gesellschaft, die mit ihren eigenen Regeln das Gemeinwesen unmerklich lenkt – "Unfähig", den Menschen den Weg zu Gott zu zeigen, "uneinsichtig" trotz Mahnungen über Mahnungen über Jahrhunderte, und in Gestalt von Tausenden von Repräsentanten "offensichtlich krank" – denn eine solche Kombination von Absurdität, Macht und Angst kann nicht zur Gesundung von Menschen und Gesellschaften beitragen.
Der katholische Theologe Wolfgang Blum geht davon aus, dass dem Bischof schlicht "die Macht seines Amtes zu Kopfe gestiegen" ist. (focus.de, 9.10.2013) Auch das ist systembedingt. Laut katholischer Lehre ist der Bischof aufgrund der "Fülle des Weihesakraments" ein "Stellvertreter Christi" (Katechismus Nr. 1560) und als "Mann von Gott" darüber hinaus sogar Hirte und Vorgesetzter über andere "Männer vor Gott".
Dies erinnert auch an so manchen römischen Kaiser im untergehenden Imperium Romanum, die sich im Wahn zu Lebezeiten zu einer Art "Gottmensch" erklärten.
Nun drohen dem Bischof allerdings sogar bis zu drei Jahre Gefängnis (die Strafe für gelogene bzw. falsche eidesstattliche Versscherungen). Vermutlich kommt er aber mit einer minimalen Geldstrafe davon, denn einen Bischof könne man doch nicht verhaften, so denken manche. Und Geld scheint ja "genug" da zu sein. Man hat den Grundstock dafür im Jahrhunderten zusammen geraubt und hält das Vermögen mit Einschüchterung zusammen. Siehe dazu auch: Der Bischöfliche Stuhl – die millionenschweren Schattenkonten der Kirche.
 



28.10.2013 – Kirche gibt Wert des Kölner Doms mit "1 Euro" an – diese und weitere "1-Euro-Kirchen" werden dann noch zu den 435 Milliarden Euro Vermögen in Deutschland hinzu addiert – Die Kirche verschleiert weiter. Zwar werden viele Millionen und Milliarden zugegeben, aber bei den größten Prunkbauten wird getrickst. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt: "Der St. Marien-Dom in Hamburg etwa steht mit nur einem Euro in den Büchern. Mit dem gleichen Betrag werden sämtliche Kirchen in der Diözese Köln eingespeist. Der Kölner Dom ist noch nicht geschätzt, weil die Verwaltung ihr altes kameralistisches Zahlenwerk gerade erst auf eine moderne Buchführung umstellt. ´Wenn das geschehen ist`, sagt Dompropst Norbert Feldhoff, ´wird er vermutlich auch mit einem Euro bewertet`" (faz.net, 24.10.2013). Die Kirche begründet ihre "Schätzung" mit den hohen Unterhaltskosten, wobei dies wohl hauptsächlich der Staat bezahlt.
Das heißt aber dann auch: Zu dem festgestellten Milliardenvermögen der Kirche in Deutschland (lt. dem Experten Dr. Carsten Frerk ca. 435 Milliarden Euro) kommen dann noch die Prunkbauten hinzu mit dem Wert von ca. je einen Euro. Die 435 Milliarden setzen sich zusammen aus: "150 Milliarden in Geld und Aktien, 220 Milliarden in Immobilien (ohne Kirchen) und 65 Milliarden in Stiftungen und anderen Vermögenstiteln. ´Geld bedeutet Macht, und das will die Kirche nicht dokumentieren`, befindet Frerk." (tagesspiegel.de, 24.10.2013: "Das Kreuz mit den Milliarden")

 



30.10.2013 –
Neues Dienstleistungszentrum der Diözese für mindestens 130 Millionen Euro – Der moderne bayerische Feudalstaat / In München saugen viele an der Pfründe ... und rechtfertigen sie – Nun ist klar, warum sich der Erzbischof von München und Freising, Eminenz Reinhard Kardinal Marx, engster Vertrauter und Mitglied des Beratergremiums von Papst Jorge Bergoglio, bei der Beurteilung der Verfehlungen von Exzellenz Franz-Peter Tebartz-von Elst so zurück hielt. Seine Baustelle kostet nämlich mindestens 130 Millionen Euro, weit mehr als das Dreifache, das der Bischof in Limburg für seine Residenz "verbrannte". Da hilft auch der doppelte "Afrikaner" im Wappen des Kardinals nichts (rechts) – hier bewegt man sich in anderen Dimensionen als bei den "Normalbürgern" in Afrika – allerdings nicht unter innerkirchlicher Geheimhaltung für den Bischofssitz des Bischofs, sondern öffentlich für die Verwaltung des kirchlichen Wirtschafts- und Finanzimperiums, die dem Bischof nach geordnete Bürokratie, so dass sich alle kirchlichen Interessengruppen in diesem Fall schützend um das Großprojekt scharen, da nicht nur im Wesentlichen einer profitiert wie in Limburg (z. B. sueddeutsche.de, 30.10.2013). Man hält also intern wieder zusammen, denn es sind in diesem Fall natürlich ein paar Hundert Vasallen, die mit an diesen Pfründen saugen.
Die Kirche hatte sich also einhellig entschlossen, extra in bester Münchner Geschäftslage ein Objekt umzubauen, wo bereits der Kaufpreis ohne Umbau 86 Millionen Euro betrug. Hier "spielt" man also in einer Finanzliga mit BMW, IBM, Shell, Bank of America und den Ölscheichs mit dem Unterschied, dass diese nicht zu Spenden für ihre Unternehmungen aufrufen. Der Ex-Theologieprofessor Dr. Eugen Drewermann hatte bereits vor einigen Tagen Hinweise in diese Richtung gegeben und das Verhalten des Limburger Bischofs angesichts des auch sonst Kirchenüblichen relativiert. Einer dpa-Meldung vom 30.10. gab das Bistum an, mit der Konzentration mehrerer Verwaltungsstellen in einem zentralen Gebäude könne man Kosten sparen. Das mag stimmen.
Zum Vergleich
: Wenn sich ein Bürger ein neues Auto für 100.000,00 Euro kaufen würde, kann er das natürlich auch mit "Kostenersparnis" begründen, wenn der neue PKW beispielsweise einen halben Liter Benzin weniger auf 100 km verbraucht als der alte. Außerdem nehmen die Kirchenaustritte ja ständig zu. Es gibt also immer weniger Priesterzauber und Dogmenpflege zu verwalten.
Die Abendzeitung in München veröffentlichte am 30.10.2013 auf abendzeitung.de hier ihre ersten Recherchen über die Großbaustelle der Kirche in München:
abendzeitung-muenchen.de
Daraus bzw. dazu einige Details:
Die Bautafel an dem Großprojekt sei während der Berichterstattung über den Limburger Prunkbau entfernt worden. Angeblich aus "rein bautechnischen Gründen".
Der riesige Gebäudekomplex besteht aus zwei Teilen. Der andere Teil gehört dem Freistaat Bayern, derzeit regiert durch die kirchentreue Amigo-Truppe der CSU – ein Symbol für das "prostitutive Verhältnis von Kirche und Staat" (der Theologieprofessor Hubertus Mynarek) seit Jahrhunderten und ein Symbol für das faktische Fortbestehen feudaler Strukturen in Deutschland.

Die Finanzierung des neuen Diözesan-Zentrums erfolgt durch Kirchensteuer, Einnahmen aus einem Immobilienfonds und Abstoßung weniger ertragreicher Immobilien.
Zum Eigentum der Erzdiözese München und Freising gehören derzeit ca. 7.000 Immobilien.
Der Kardinal weiß nicht, wie hoch das Vermögen des Bistums ist. Es ist so hoch und vielfältig, dass nicht einmal Schätzungen möglich sind. Durch die Ausgabe von 130 Millionen Euro ist jetzt aber etwas weniger zu zählen. In ein paar Jahren sollen erste Summen genannt werden können.
Im Jahr 2012 kaufte das Erzbistum München in Rom ein Gästehaus für 9,7 Millionen Euro, zur Stärkung der Achse Vatikan – München. (PS: Nicht zufällig trieben in diesen jetzt wieder vom Bistum erworbenen Gemäuern bis 1802 die Jesuiten in München ihr Unwesen*, denen auch Papst Bergoglio angehört. Religiöser Fanatismus und Blutgeruch steckten offenbar noch in den Steinen und zogen wie magnetisch wieder diejenigen an, welche die Nachfolge der früher dort Hausenden angetreten haben. Ein um viele Millionen günstigerer Neubau am Stadtrand wäre für das Bistum auch von daher weniger anziehend gewesen.)
Der Freistaat Bayern, also jeder Steuerzahler des Bundeslandes, hält der Kirche finanziell den Rücken frei. Das Bundesland Bayern bezahlt beispielsweise der römisch-katholischen Kirche komplett die "Gehälter von sieben Erzbischöfen und Bischöfen, von 12 Weihbischöfen, 14 Dignitären, 60 Kanonikern, 12 Domvikaren, sieben Generalvikaren, sieben Ordinariats-Offiziaten, sieben Dom-Mesnern, 15 Direktoren und 33 Erziehern an bischöflichen Priester- und Knabenseminaren" (spiegel.de, 8.8.2010) usw. usw., Jahr für Jahr ca. 70 Millionen Euro. Für die anderen Gehälter gibt es ein "Kopfgeld" pro Kirchenmitglied an staatlichen Zuschüssen. Das heißt: Atheisten, Moslems und aus der Kirche ausgetretene Bürger müssen zusammen mit den Katholiken deren klerikales Personal bezahlen. Da lässt sich so ein Bauprojekt über 130 Millionen Euro dann auch leichter stemmen, wenn man einen großen Teil des Personals gratis, das heißt auf Staatskosten arbeiten lässt.
Der CSU-regierte Freistaat Bayern spendiert der Kirche auch Millionen von Euro als Entschädigung für "Roggen, Weizen, Dinkel, Karpfen oder Weißkraut", welches die Kleriker vor dem Jahr 1803 immer vom Staat spendiert bekamen. Im Staatshaushalt von 1993 waren dafür zwei Millionen DM vorgesehen (Main-Post, 13.2.1993). Wie hoch die Entschädigung heute dafür ist, dass der Angestellte der Regierung den Priestern die Karpfen nicht mehr frei Haus liefert, ist uns nicht bekannt. Das alte Feudalsystem ist nur modernisiert, nie abgeschafft worden.
Dass die Abermillionen für die Kirche anderweitig eingespart werden müssen, ist klar. Es werden eben Prioritäten gesetzt, und wo die regierenden CSU-Politiker diese setzen, erschließt sich auch aus deren kirchlichen Funktionen.

Lesen Sie dazu auch: Millionen über Millionen für die Kirchenfürsten in Bayern – Fakten zur aktuellen Kirchen-Subventionssituation in Bayern

* Über die Jesuiten ist manches auch kontrovers diskutiert worden. Sicher waren sie immer ein Teil des dunklen Systems, gleich ob von den jeweils Herrschenden anerkannt oder nicht, und gleich, ob nun sehr viel Blut floss oder eher weniger als geschätzt. Ernst Keil schrieb 1863: "Das Handbuch der Inquisitoren enthüllt das System, das von den Dominikanern auf die Jesuiten überging und von diesen auf ganze Länder und Provinzen ausgedehnt wurde. Die Dominikaner hatten in Spanien vielleicht zweihundert Menschen auf einmal verbrannt. Die Jesuiten ... ließen ganze Bevölkerungen zu Grunde gehen, Tausende von Flecken, reichen Plätzen und Hauptstädten zum Ruhme des Herrn in Flammen auflodern. Die Inquisition fällte Urteile, ohne die Zeugen, oft die ehrlosesten Menschen, dem Angeklagten gegenüberzustellen; die Jesuiten verdammten ... Städte, Provinzen und Völker zu bewaffneten Missionen, Dragonaden und Glaubenskriegen." (zit. nach Ernst Keil, Handbuch der Inquisition, in der Zeitschrift Die Gartenlaube, Illustriertes Familienblatt, 1863)
 



25.12.2013 / 21.1.2014 – Deutsches "Staatskirchentum": Ab 2015 müssen auch alle Banken die Kirchensteuer ihrer Kunden einziehen – Ab 2015 sind alle in Deutschland tätigen Banken gesetzlich verpflichtet, Kirchensteuer auf Zinsguthaben einzubehalten und an die Finanzämter weiter zu leiten, die es dann an die Geldsammelstellen der Großkirchen überweist. Die Postbank nennt dies z. B. in einem eigenen farbigen Informationsblatt Kirchensteuer auf Kapitalerträge – automatisierter Abzug ab 2015.
Bisher wurde die Kirchensteuer in der Regel nach Bearbeitung der jährlichen Steuererklärung vom staatlichen Finanzamt einbehalten und der Kirche überwiesen. Dass die Banken die Kirchensteuer auf Kapitalerträge schon vorher abziehen konnte, war eine alternative Möglichkeit. Nun wird Letzteres Pflicht. Was bedeutet das?

1) Die Kirche bekommt die Millionen viel schneller. Nicht erst Monate oder gar über ein Jahr später nach Abgabe der Steuererklärungen, sondern bereits immer dann, wenn eine Bank einem Konfessions-Kunden Zinsen gutschreibt.

2) Angeblich hätten bisher "nur etwa 15 Prozent" der Sparer die anteilig eingeforderte Kirchensteuer auf Zinserträge auch tatsächlich korrekt über das Finanzamt einziehen lassen (Sonntagsblatt Nr. 2 vom 12.1.2014). Aus diesem Grund "kann sich die Kirche auf Mehreinnahmen freuen".

3) Nicht nur der Staat, die Arbeitgeber und eventuell die Geheimdienste, sondern auch alle Banken wissen nun über die Kirchenmitgliedschaften der Menschen Bescheid. Hier hat der Gesetzgeber allerdings die Möglichkeit für den Bürger offen gelassen, dieser Vorgehensweise Jahr für Jahr schriftlich zu widersprechen. Für diesen Fall informiert die Bank das jeweilige Finanzamt, worauf hin das Finanzamt selbst die jeweiligen Steueranteile wie gehabt erst im Zusammenhang der Einkommensteuererklärung für die Großkirchen eintreibt. Dennoch ist das neue Gesetz ein Versuch, einen Schritt zurück in Richtung Kirchenstaat zu vollziehen und es schafft weitere Möglichkeiten für eine zukünftige Ungleichbehandlung – obwohl immer mehr Menschen aus den Institutionen Kirche austreten und die Zeit für die Großinstitutionen im geistigen Sinne längst abgelaufen ist.

4) Die Millionen- und Milliarden-Kosten für eine derartige und anderweitige Privilegierung der Kirchen sind gar nicht hoch genug einzuschätzen. Angefangen von der Buchhaltung der Betriebe über alle Finanzämter und Einwohnermeldeämter müssen sich nun auch alle Banken summa summarum kostenintensiv ständig mit dem Thema "Kirchensteuer" im Zusammenhang eines jeden einzelnen Bürgers beschäftigen – der Verwaltungsaufwand ist gigantisch, und eben auch alle Banken müssen hier gratis für die Kirche tätig werden. Alleine die Informationskampagnen der Geldinstitute für alle ihre Kunden kosten hohe Summen. Allein die kleine Sparkasse Miltenberg-Obernburg bezifferte ihre Kosten für die Umstellung auf einen "fünfstelligen Betrag" (Main-Echo, 19.4.2014). Wenigstens dem Staat zahlt die Kirche zwar einen Anstandsbeitrag für den staatlichen Kirchensteuereinzug. Dieser wiegt jedoch nicht annähernd den Aufwand auf, den sie selbst erbringen müsste, um an die vielen Milliarden Euros der Bürger zu kommen.

Commerzbank-Tower in Frankfurt am Main (GNU-Lizenz für freie Dokumentation, Gizmo 23): Auch die Banken müssen der Kirche umsonst dienen.

Faktisch gilt: Die Kirche in Deutschland bekommt einen unübersehbaren Milliarden-Geldfluss immer noch bequem und einzigartig in der Welt zugeleitet.

Zum Vergleich: In Österreich bekommen die Kirchenmitglieder ihren Beitragsbescheid von der Kirche, und falls ein Bürger nicht bezahlt, muss die Kirche selbst sehen, wie sie mahnt bzw. an das Geld kommt, wie jeder andere Gläubiger auch. In Deutschland muss sich die Kirche aber um überhaupt nichts kümmern, und es entgeht ihr kein einziger Cent, was jetzt auch lückenlos für die schwindenden Zinserträge gilt.
Im Gegenteil: Manche Steuerbehörden, z. B. in Berlin, fordern bei Umzug in die Hauptstadt Kirchenaustrittsbescheinigungen, wenn jemand mitteilt, "konfessionslos" zu sein. Hatte der Bürger sich einst keine solche Bescheinigung ausstellen lassen, weil es ihm nicht notwendig erschien oder weil es in der DDR nicht üblich, begann in unzähligen Fällen die Abzocke durch die Behörden.
So hat die Kirche Hunderttausende von Euro auch von Ausgetretenen abkassiert, welche nicht wussten, dass sie die Bescheinigung noch einmal brauchen würden und deren Austritts-Registrierung in den staatlichen Amtsgerichten bzw. Standesämtern bereits turnusgemäß vernichtet war. Erklärte der gutgläubige Bürger wahrheitsgemäß, er sei überhaupt nicht getauft, wurde ihm unter Umständen abverlangt, dies anhand eines in einem bestimmten Zeitraum nicht vorhandenen Eintrags im Taufregister in der für seinen Geburtsort zuständigen Kirchengemeinde nachzuweisen. Er musste also selbst nachweisen, dass er dort nicht verzeichnet ist. Bzw. die Kirchendetektive forschten selbst nach, ob man dort vielleicht nicht doch einen Taufeintrag auf seinen Namen findet.
Mehr dazu:
Kirchensteuer_fuer_Ausgetretene

Austritt

Zur Situation in Deutschland: Während derzeit 100 % der in Berlin regierenden Bundespolitiker gleichzeitig ein Kirchen-Amt innehaben oder Kirchen-Lobbyisten sind, ist es in den einzelnen Bundesländern ähnlich. Auch Bayern hat sicher einen Anteil von 100 %, und der Anteil der Kirchenmänner und -frauen in den Länderregierungen anderer Bundesländer wird ebenfalls 100 % sein oder gegen 100 % tendieren, lediglich in Ländern mit Linken-Beteiligungen weniger.
Und die neue seit 2013 bestehende kirchliche große CDU/CSU/SPD-Koalition hat bereits im Koalitionsvertrag festgeschrieben, dass alles weiter geht wie bisher, das heißt, dass die Privilegien der Großkirchen in keinster Weise angetastet werden. Weder der staatliche Kirchensteuereinzug oder der Einzug durch Banken, noch die ca. 17 Milliarden weiteren Subventionen (einschließlich der Gehälter von Bischöfen und weiterem Kirchenpersonal) und Steuerbefreiungen noch die nahezu Komplettfinanzierung von ca. 50 Milliarden Euro von Caritas und Diakonie sollen angetastet werden, während die Kirche dort rigoros ihr Personal nach Gebetbuch aussortiert, die Personalkosten aber vom Staat bekommt.
Zur Kirchensteuer heißt es im Koalitionsvertrag wörtlich: "Wir halten daher auch am System der Kirchensteuern fest, damit die Kirchen Planungssicherheit haben." (Deutschlands Zukunft gestalten – Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD, Berlin 2013, S. 113)
Immer mehr Bürger sind jedoch nicht mehr bereit, die Kinder mit dem Kirchenwasser zu taufen und damit im geistigen Sinne zu "Leibeigenen" der Kirche zu machen. Denn dieser Akt sei nie mehr rückgängig zu machen, so die kirchliche Lehre, auch wenn er absolut unfreiwillig erfolgte.
Lesen Sie dazu Katholische und evangelische Taufe – Kritik am Sakrament.
Auch aufgrund des nun installierten automatisierten Kirchensteuereinzugs durch alle Geldinstitute Deutschlands haben bei uns Leser angerufen und uns mitgeteilt, dass nun das Maß der kirchlichen Geldgier endgültig voll sei und sie austreten werden.

PS
: Mit Gott und Christus haben die Kirchen nichts zu tun. Der gute Name von Christus wird nur zum Etikettenschwindel missbraucht.
Siehe dazu Nachruf auf das Papsttum, Rückblick auf Kirche: Größter Betrug aller Zeiten


 


2014


1.2.2014 – Bischof Tebartz-van Elst mit vatikanischem Rückenwind zurück in Limburg. Er verweigerte Befragung durch die Untersuchungskommission – Demokratie ist für die Kirche "Ketzerei" – Falscher "Franziskus" in Rom – Er ist zurück, mit Rückenwind aus dem Vatikan, wo vor allem Kurienerzbischof und "Großinquisitor" Gerhard Ludwig Müller ihn gegenüber allen Vorwürfen in Schutz nimmt. Damit prangt wieder – symbolisch gesprochen – das persönliche Wappen von Bischof Tebartz-van Elst an der Limburger Residenz (siehe rechts). Nachdem er ca. 10.000 Euro Monatsgehalt vom Staat auch während seiner Besinnungstage im Kloster erhielt, hat er offenbar in Limburg bereits wieder "zu alter Form gefunden". (focus.de)
Auch sein Fahrer und gleichzeitig Koch (und ...?) wurde mit ins Boot des üppigen Lebens geholt. Er bekommt ungefähr das Gehalt eines Weihbischofs.

Nach neuerlichen Zeugenaussagen habe "Seine Exzellenz" Tebartz-van Elst "den Architekt seines Prunkbaus und leitende Mitarbeiter systematisch eingeschüchtert" (focus.de, 1.2.2014). Diese mussten beispielsweise "Verschwiegenheitserklärungen" über die Kosten unterzeichnen, die wiederum gegenüber dem Vermögensverwaltungsrat des Bistums "regelwidrig" vertuscht wurden.
Bei seinem einzigen offiziellen Termin in Limburg während seiner nach wie vor anhaltenden "Besinnungszeit" kam es offenbar gleich zum Eklat. Focus.de schreibt: "Die Mitglieder [der vom Vatikan eingesetzten Untersuchungskommission] beabsichtigten, Tebartz-van Elst bei seinem Besuch einige Fragen zu stellen. Doch davon schien der Bischof nichts zu halten. Stattdessen hatte er für den Termin eine Erklärung vorbereitet, die er vortragen wollte, wie die [Süddeutsche] Zeitung berichtete. Dass die Kommissionsmitglieder ihm kritische Fragen stellen wollten und Antworten erwarteten, empfand der Bischof demnach als Zumutung. Es sei daraufhin zum Eklat gekommen," was offenbar auch von keiner Seite dementiert wurde.


Man könnte hier ergänzen
: Darüber darf man sich nicht wundern. Schließlich müssen sich in der Kirche ja die "Unteren" den "Oberen" unterwerfen, und jeder Bischof gilt wie der Papst selbst als "Stellvertreter Christi" (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1560). (Hier handelt es sich allerdings nicht um den Christus, der in Jesus von Nazareth unter uns lebte, sondern um einen virtuellen katholischen "Christus", eine katholische Kunstfigur, mit welcher der echte Christus verhöhnt wird). Demokratie ist für die Kirche unmissverständlich "Ketzerei", denn wer die Unterwerfungsforderung unter den Papst nicht befolgt, werde angeblich in eine ewige Hölle verflucht.
 
Auch der "Franziskus" in Rom ist letztlich eine "Fälschung". Franziskus von Assisi hat Reichtum nicht für sich behalten, doch die Kirche ist nicht einmal bereit, ihr unermessliches Vermögen zu teilen. Nur Almosen werden oft öffentlichkeitswirksam gegeben bzw. von Papst "Franziskus" viele schöne Worte dazu gemacht. Das gehortete Vermögen wird jedoch nicht dazu eingesetzt, Not und Elend zu lindern. 
PS: Wenn der Bischof nicht im Palais residiert, wird er dort von seinem Fahrer vertreten. 

 



9.2.2014 –
Bischof Tebartz-von Elst und die Kirche: Geheimarchiv, konspirative Wohnung und noch höhere Millionenverschwendung – Obwohl mehrere Anzeigen gegen Exzellenz Franz Peter Tebartz-von Elst vorliegen, ließ die Staatsanwaltschaft zunächst die internen kirchlichen Ermittler die Vorwürfe prüfen. Trotz des in der Kirche gängige Vertuschungsprinzip zum Wohle des Rufs der Kirche ist nun bereits Folgendes nach außen gedrungen: Eine "Geheimregistratur", eine "Art konspirative Wohnung", die der Bischof in der Stadt angemietet hat. "Die bisher auf 31 Millionen Euro geschätzten Baukosten des Limburger Bischofshauses liegen demnach wesentlich höher. Zudem wurde aus mindestens einer kirchlichen Stiftung im Bistum Geld herausgezogen, um das aufwendige Bauvorhaben zu finanzieren." (spiegel.de, 9.2.2014)
Ursprünglich waren 2,5 Millionen Euro eingeplant und der Öffentlichkeit und den Gläubigen vermittelt worden, nun also "wesentlich höher" als 31 Millionen. Spekuliert wird noch, auf welchen Posten – anstatt dem Limburger Bischofssitz – der Papst Bischof Tebartz-von Elst befördern wird. Für viele weitere Gläubigen heißt es nun endlich: Austreten.
Hier eine Zusammenstellung aller Nachrichten zu Bischof Tebartz-von Elst und die römisch-katholische Kirche:

Bischof Tebartz-van Elst mit vatikanischem Rückenwind zurück in Limburg

Bischöfe Mixa und Tebartz-von Elst und Müller: Auch die Dämonen mischen mit

Bischof: Reflexion auf Staatskosten

Die Feudaldemokratie in Deutschland und die Staats-Subventionen zur Vermehrung des Reichtums der Kirche

Ein Bischof als Teil eines Systems: "Unfähig, uneinsichtig und offensichtlich krank"

Chef der Glaubenskongregation des Vatikan rechtfertigt Limburger Bischof und beschimpft Kritiker

Systemfehler Kirche / Prunkbau für Limburger Bischof / Kirchenpaläste bleiben für Flüchtlinge zu

Der Luxusflug des Bischofs von Limburg in ein indisches Slum

Der "Bischöfliche Stuhl" – Die geheimen Schattenkonten der Kirche in Deutschland
 



16.5.2014 –
Großkonzerne finanzierten Heiligsprechungszeremonie von Karol Wojtyla = Papst Johannes Paul II.
Sie wurde unter anderem ermöglicht von:
Nestle AG, Schweiz
Eni S.p.A., Italien = Agip, Erdöl, Energie, Petrochemie
Enel S.p.A., Italien, größter Stromkonzern Italiens, Telekommunikation
Intesa Sanpaolo, italienische Großbank
Ferrovio Italiane, staatliche italienische Eisenbahngesellschaft
(nbcnews.com, 26.4.2014)

Insgesamt habe es "über ein Dutzend" Großsponsoren gegeben, so nbcnews.
Haben also auch die Großbankiers und Wirtschaftsführer Karol Wojtyla auf diese Weise mit heilig gesprochen? Und müsste man nun nicht auch sagen: Karol Wojtyla ist auch der Heilige des Agip-Konzerns, des Enel-Stromkonzerns und der Nestle AG?

Zur Erinnerung: Nach seinem Tod wurde Papst Johannes Paul II. ein Beutel mit Geld aus vielen Nationen mit ins Grab gegeben, vergleichbar den Grabbeigaben bei ägyptischen Pharaonen – allesamt Münzen, die während seines Pontifikats geprägt wurden – ein eindrückliches Symbol für die Verbindung der Finanzwelt mit den Vatikan (mehr dazu hier). Die Bedeutung könnte man auch in die Worte fassen: Der Vatikan verfügt in allen Ländern über die Macht zu kaufen und zu verkaufen. Die Verbindung ist auch insofern real, da der Vatikan ja vielfach durch Staaten und Sponsoren finanziert wird, andererseits bereits selbst eine der größten Finanzmächte der Welt geworden ist. Jesus lehrte das aber nicht. Er sprach: "Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon". Und: "Verkaufe, was du hast und gib es den Armen!" Da dies jedoch nicht zutrifft, ist die Kirche also nicht "christlich", denn dieses Wort leitet sich ab von Jesus, dem Christus. Die Kirche kann sich aber gerne weiter "römisch" nennen oder "päpstlich", aber sie sollte sich nicht mehr "christlich" nennen. Das ist ein Missbrauch.
 



3.11.2014 – "Im schwäbischen Kloster Neresheim wurden Millionen auf einem geheimen Konto versteckt. Diente die Abtei als stille Geldwaschanlage?", fragte spiegel.de am 3.11.2014 (spiegel.de). Der Abt des Klosters, der Benediktinerabtei St. Ulrich und Afra, Frater Norbert Stoffels OSB, war ein hochangesehener Würdenträger. Im Jahr 1996 erhielt er das Bundesverdienstkreuz Erster Klasse, im Jahr 2006 die Verdienstmedaille des Landes Baden-Württemberg. Im Jahr 2013 ist er gestorben. "Armut, Keuschheit und Gehorsam", das müssen die Klosterbrüder schwören. Doch der Abt, der "als vorbildlicher Kirchen- und Ehrenmann" galt (spiegel.de), hinterließ "ein Vermögen von rund 4,4 Mio. Euro" (Wikipedia, Stand: 3.11.3014). Nicht wenig für einen führenden Mann der Kirche, die immer wieder die Gläubigen um Spenden anbettelt und sich fast alle sozialen Dienste vom Staat bezahlen lässt. Woher das Geld kommt, ist bis jetzt nicht geklärt. Spiegel.de schreibt: "Ist das Kloster gar nur ein kleines, zufällig sichtbar gewordenes Stückchen einer weitverzweigten Schwarzgeldwaschanlage namens ´Weinberg`"?

Ein solcher oder ähnlicher katholischer "Weinberg" könnte z. B. so funktionieren: Eine kirchliche Einrichtung nützt dafür ihre vom Staat zuerkannte Steuerfreiheit und lässt hohe Geldbeträge von Kirchen-Amigos auf einem ihrer Konten "parken", also "zwischenlagern", um sie dem Finanzamt zu entziehen. Auf speziell konstruierten schwer durchschaubaren Kanälen fließt das Geld später an den Amigo zurück, wobei dieser dann als "Gegenleistung" einen vereinbarten Betrag bei der Kirche belässt bzw. an die kirchliche Einrichtung spendet. Somit profitieren Kirche und Amigo zu Lasten des Staates, der dann durch das Verbrechen der Steuerhinterziehung um seine Einnahmen gebracht würde. Ob es im konkreten Fall so war, ist noch nicht sicher, aber so oder so ähnlich könnten Gelder "gewaschen" werden.

Zurück zum verstorbenen Abt: "Mehr als 800 Trauergäste füllten die Abteikirche bis auf den letzten Platz, als Bischof Gebhard Fürst, der Konvent und Abtpräses Dr. Albert Schmidt (Beuron) in die mit weißen Chrysanthemen geschmückte Klosterkirche einzogen ... Mit Tränen erstickter, kaum noch verstehbarer Stimme verabschiedete sich Aalens Landrat Klaus Pavel ´von meinem lieben Freund und unser aller Vater Abt`". Die Mitra (ein aus dem Baalskult übernommener Spezial-Hut für Bischöfe und Äbte) und der Hirtenstab des Würdenträgers lagen auf dem Sarg. Bei dem Requiem hätten "weniger die Trauer und der Abschiedsschmerz denn die Auferstehungshoffnung" überwogen (swp.de, 2.5.2013). Doch auch für einen Kirchenführer gilt das Sprichwort: "Das Totenhemd hat keine Taschen." Das heißt: Bei der "Auferstehung" sind die 4,4 Millionen dann weg.

Vgl. dazu auch: Die Tür des Glaubens – ein Hörspiel über einen Kirchenführer im Jenseits
 



5.12.2014 –
Hunderte Millionen Euro im Vatikan "gefunden" – Die Abermillionen waren auf speziellen "Unterkonten" versteckt (faz.de, 5.12.2014) und tauchten in keiner Bilanz auf, wie eine Untersuchung des australischen Kardinals George Pell ergab. Die Schwarzgeldkonten, wo die angehäuften Summen sich möglicherweise gar im Milliardenbereich bewegen, wurden unter anderem damit begründet, dass "die Standards der ´modernen` Buchhaltung ... ´ignoriert`" worden seien (tagesschau.de, 4.12.2014). Alleine diese Formulierung ist schon eine Verhöhnung der Öffentlichkeit. Es erinnert an die Beschönigung der Zigtausendfachen Ermordung Andersgläubiger mit Worten wie: Söhne und Töchter der Kirche hätten bedauerlicherweise manchmal "Methoden der Intoleranz" "zugelassen" ... In Wirklichkeit hat die Kirche die Hinrichtungen verlangt.
Wie lange schaffen die Staaten und die Gläubigen – im übertragenen Sinne – immer noch Säcke, ja Container und ganze Eisenbahnwaggons voller Euro zum Petersplatz nach Rom, wo sie dann gehortet werden?
 


2015

1.3.2015 – Wie der Bischof von Oslo betrogen hat, um an Millionenzahlungen des norwegischen Staates für die Kirche zu kommen – faz.net, 1.3.2015
 



30.8.2015 – Tebartz-van-Elst war gestern. Der Chef der katholischen Caritas finanzierte mit den Spendengelder seine Geburtstagspartys und erhöhte sein Gehalt auf über 160.000 €. Bischof Tebartz-van-Elst, der 2013 und 2014 für einen Finanzskandal verantwortlich war, ist mittlerweile im Vatikan tätig als "Sekretär" für die Bekehrung ("Neuevangelisierung") von Nichtkatholiken zur Romkirche. Hier hat er es hauptsächlich mit Menschen zu tun, die ihn nicht von Deutschland her kennen.
Dort sind viele Bürger noch katholisch wegen der Caritas. Doch kaum jemand weiß, dass die kirchliche Sozialeinrichtung mit ca. 25 Milliarden € pro Jahr vom Staat finanziert wird (genauso wie die evangelische Innere Mission = Diakonie), das heißt von allen Steuerzahlern. Die Spenden der Gläubigen kommen hinzu.
Und kaum einem Spender ist wiederum bewusst, dass er damit fünfstellige Monatsgehälter des Chefs mitfinanzieren hilft, wie ein Beispiel eines Caritas-Geschäftsführers aufzeigt, wobei die Selbstverständlichkeit, mit der z. B. eine Party darüber hinaus vom Betrieb bezahlt wird, Teil der Grundhaltung ist. Während Papst Franziskus in Rom mit einer showmäßig präsentierten Volkstümlichkeit die Austrittswelle aus der Vatikankirche kurzzeitig etwas verlangsamen konnte, ändert sich im Prinzip nichts. Der unermessliche Reichtum der Kirche wird genauso wenig angetastet wie die Höllendrohungen an Abweichler, nur geschickter verschleiert.
Zum neuen Finanzskandal siehe: focus.de
 



24.11.2015 – Bei so vielen Billionen fällt ein neuer Altar für 300.000,00 € tatsächlich kaum ins Gewicht. Das Geld ist ja da – Das weltweite Vermögen der Romkirche, deren Priester und Pfarrer von Steuern, Subventionen und Spenden leben und vom Blutgeld der vergangenen Jahrhunderte, geht in die Billionen. Die italienische Wirtschaftszeitung Il sole 24 ore schätzt allein das Immobilienvermögen auf ein bis zwei Billionen Euro (15.2.2013), und zwar nur "vorsichtig geschätzt"; also wohl deutlich höher. Das Gesamtvermögen dürfte von daher sehr, sehr weit in die Billionen gehen, man denke nur an Firmenbeteiligungen, Aktienpakete und unzählige Zertifikate.
Was sind von daher bloße 300.000,00 € für einen neuen Altar in Augsburg, dachte sich vielleicht so mancher? Doch wem soll so etwas nützen?

Zum Vergleich: Wo hat Jesus von einem Altar gesprochen? Nie. Ein Altar ist also – auf Jesus bezogen – niemals der "Tisch des Herrn", wie die Kirche behauptet. Sein guter Name wird dafür nur missbraucht, denn die Altäre der Priester waren und sind Jesus ein Gräuel. Er ist ein Mann des Volkes und nicht der Kirche.
Ein Altar ist also folglich ein Tisch eines anderen "Herrn", in den übrigens eine Reliquie, meist ein Leichenteil eines Kirchen-"Heiligen", eingearbeitet sein muss. Dies ist ein deutlicher weiterer Hinweis, dass hier einem anderen "Herrn" gedient wird, der im Gegensatz zu Christus steht. Zu den Augsburger Altarplänen siehe z. B. n-tv.de, 24.11.2015.
 



2017

16.4.2017 –
Historische Rekordeinnahmen für die Amtskirchen steigen weiter – Wohin mit dem vielen, vielen Geld? Der Papst ist das Kirchenoberhaupt der Vatikankirche. Also sollte er aus der Sicht der Kirchenmitglieder über diese Kirche und ihre Probleme zumindest gut Bescheid wissen. Und Papst Benedikt XVI. gab im Jahr 2011 in einem Interview auch eine klare Antwort:
"Wissen Sie, was das größte Problem der Kirche in Deutschland ist? Sie hat zu viel Geld." (Joseph Kardinal Ratzinger in einem Interview mit dem Philosophen Robert Spaemann, zit. nach Die Welt, 29.9.2011)
Einige Jahre später hat sich dieses Problem noch massiv verschärft. Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt am 13.4. 2017:
"
Nach den zuletzt veröffentlichten Zahlen der Bistümer und Landeskirchen gab es 2016 vielerorts Rekordeinnahmen aus der Kirchensteuer. Und 2017 dürften die Einnahmen vielerorts nochmals steigen. Das größte und nach Paderborn zweitreichste katholische Bistum Köln (3,4 Milliarden Euro Vermögen) erwartet laut seiner Finanzprognose für 2017 die höchsten Steuereinnahmen aller Zeiten." (faz.net, 13.4.2017)
Und in den anderen Bistümern und evangelischen Landeskirchen ist es ähnlich. Und es soll auch so bleiben, so z. B. eine Prognose des Erzbistums Freiburg: "Bis 2021 dürften die Steuereinnahmen laut der Prognose stetig weiter steigen."
Papst Joseph Ratzinger sieht aber gerade darin "das größte Problem der Kirche". Problemverursacher sind vor allem die Politiker von CDU, CSU, SPD, FDP, Grünen und teilweise auch Linken (wie der aus Westdeutschland stammende Ministerpräsident Bodo Ramelow in Thüringen, ein Anhänger der beiden Großkonfessionen Katholisch und Evangelisch und energischer Verteidiger der kirchlichen Einnahmequellen) und die Steuer zahlenden Kirchenmitglieder.
Die Politiker finanzieren die Institutionen Kirche pro Jahr mit ca. 20 Milliarden Euro an Subventionen aus den allgemeinen Steuereinnahmen. Und die Kirchenmitglieder sorgen mit ihren weit über 11 Milliarden Euro an Kirchensteuern, die sie für die Amtskirchen von ihrem Verdienst abziehen lassen, für die Eskalation der Rekordeinnahmen seit Jahren. Seit Jahren heißt es schon "Einnahmen der Kirchen auf Rekordniveau" (wie z. B. im Tagesspiegel am 23.6.2016 über das Jahr 2015). Damals wurden mehr als 11,46 Milliarden € pro Jahr addiert.
Für 2016 gibt es noch keine genauen Zahlen. Es ist nur klar, dass sie höher sind als 2015 und dass sie 2017 weiter steigen. Doch irgendwann nach dem Jahr 2021 dürfte oder könnte es wohl weniger werden, so die Prognosen. Damit wird aber das Problem, das Papst Benedikt angesprochen hat, nicht gelöst. Im Gegenteil, es verschärft sich vorerst stetig weiter. Wer kann dem Papst hier zur Seite stehen?
Der darüber hinaus gehende Skandal ist jedoch, dass sich die Kirchen-Institutionen, aufs Ganze gesehen ein Billionär, auf Jesus von Nazareth berufen, der weder Kirchensteuern noch staatliche Kirchensubventionen einsetzte, der auch niemals Institutionen Kirche gegründet oder befürwortet hatte und der als Mann des Volkes lehrte "Der Arbeiter ist seines Lohnes wert". Die Einsetzung von Päpsten, Bischöfen, Priestern, Pfarrern, Pastoren samt begleitenden Juristen lehrte Er nicht.

 


2021 ... 2024
 

31.3.2021 – Vatikan stellt sich an die Spitze der Erneuerung des Mammon – "Niemand kann zwei Herren dienen. Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon", sagte Jesus von Nazareth in seiner Bergpredigt (Matthäus 6, 24). Was geschieht derzeit auf der Seite des "Mammon"? Im Dezember 2020 setzte sich der Vatikan an die Spitze des neu gegründeten Council for Inclusive Capitalism, zu deutsch "Rat für einen inklusiven Kapitalismus". Mehr dazu in der Pressemitteilung presseportal.de
Damit liegt die moralische Führung in den Händen derjenigen, über die der Historiker Karlheinz Deschner schrieb:
"Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit, einschließlich und besonders des 20. Jahrhunderts, keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die ... Kirche, ganz besonders die römisch-katholische Kirche." (in: Die beleidigte Kirche, Freiburg 1986, S. 42 f.)
Mit schönen Worten wird nun in dem neuen Kapitalismus-Rat eine vermeintlich gerechtere Zukunft angestrebt, und man wird sehen. Die Grausamkeit der Gegenwart (Aggressionen durch weitere Hochrüstung, Ausplünderung der Erde, Ausrottung der Tiere, kriegerische Konflikte, nach wie vor täglich Zehntausende von Toten an den Folgen von Hunger und Unterernährung, wird sprachlich geschickt beschönigt.
Die Wurzeln dieser "ökumenischen" Entwicklung unter Führung des Vatikan liegen bereits im 2. Vatikanischen Konzil, der offiziellen Aussöhnungserklärung des Katholizismus mit den Judentum, nachdem die Kirche die Juden über Hunderte von Jahren grausam verfolgen ließ und auch den Holocaust geistig mit vorbereitet hatte. Darüber hinaus haben sich die Priester in Rom seither auch die Spitze eines von ihnen initiierten "interreligiösen Dialogs" gestellt, um möglichst viele Religionsvertreter und ihnen nachgeordnete Wirtschafts- und Staatsbevollmächtigte einzubinden. Parallel dazu wird auf wirtschaftlichem Gebiet die "Globalisierung" vorangetrieben, deren negative Folgen allerdings immer deutlicher werden ... Auffällig auch: Vertreter von China und Russland fehlen in der aktuellen Initiative.
 


 

Weitere Literatur: Freie Christen Nr. 3 – Der  Reichtum der Kirche ist Blutgeld

Weitere Meldungen zum Thema "Kirche und Geld" finden Sie in:
Der Theologe Nr. 16  –  Die Päpste Johannes Paul II. Benedikt XVI. und das Papsttum im Vatikan

Der Theologe Nr. 23 – Das Staatsross und sein kirchlicher Reiter


Der Theologe Nr. 46 – Warum zahlt der deutsche Staat immer noch so viele Milliarden Euro an die Kirche?

Der Theologe Nr. 78 – Wie die Kirche reich wurde

 


Der Text  kann wie folgt zitiert werden
:
Zeitschrift "Der Theologe", Herausgeber Dieter Potzel, Ausgabe Nr. 38, Der Gott Mammon in Gesellschaft und Kirche, Wertheim 2008, zit. nach theologe.de/gott_mammon.htm, Fassung vom 20.5.2024,
Copyright © und Impressum siehe hier.
 

 

Startseite mit Inhaltsverzeichnis

Impressum

E-Mail an info@theologe.de

Datenschutzerklärung

 
 


Die Zeitschriften
DER THEOLOGE, Ausgaben Nr. 3, 8, 70, 100 und 119 sind kostenlos auch in gedruckter Form erhältlich. Ebenfalls die Hefte Freie Christen Nr. 1 und Nr. 7. Dazu einfach eine E-Mail an info@theologe.de mit Ihrer Postadresse senden und die gewünschten Hefte anfordern.

Über eine finanzielle Unterstützung freuen wir uns natürlich: IBAN: DE06 6739 0000 0002 0058 08 bei der Volksbank Main-Tauber, BIC: GENODE61WTH, Kontoinhaber: Dieter Potzel, Verwendungszweck: "Der Theologe". Vielen herzlichen Dank!
Leider wurden die Seiten von der Suchmaschine Google im Jahr 2020 und noch einmal im Jahr 2023 massiv abgewertet und ihre Auffindbarkeit auf diesem Weg erheblich erschwert. Möchten Sie die
Verbreitung der Inhalte des "Theologen" im Internet fördern, dann setzen Sie einfach einen Link zu unserer Hauptseite oder zu anderen Seiten.