Der Theologe Nr. 43, aktualisiert am 27.8.2023
Warum ein "Schwarzbuch Katholische Kirche"? Zum einen, weil die
Kirche immer noch lehrt, sie und ihr Kult wären "allein seligmachend",
und Kirchenaussteiger und Andersgläubige müssten später in eine
ewige Verdammnis.
Später im "Himmel" sollen sich dann angeblich über 200 Päpste wiederfinden und alle diejenigen Kardinäle, Bischöfe, Priester und gläubigen
"Kirchenschafe", die den kompletten
Katholizismus ohne irgendeine Abweichung glaubten.
Ein weiterer Anlass für ein Schwarzbuch ist, dass sich die Kirche weiterhin damit hervor, andere
Religionen von oben herab zu betrachten und religiöse Minderheiten als "Sekten" zu
verleumden, vor ihnen zu warnen und ihnen teilweise sogar das Existenzrecht
abzusprechen. In Wirklichkeit werden dabei in sehr vielen Fällen nur eigenes
Fehlverhalten und eigene Verbrechen auf andere projiziert. Alleine diese ganz
offiziell praktizierten Verleumdungs-Techniken der Institution Kirche gegen
religiöse Minderheiten würden ein eigenes "Schwarzbuch"
füllen, und sie werden in Der
Theologe Nr. 12 näher beleuchtet. Parallel dazu lässt man sich selbst vom Staat in astronomischer Weise
subventionieren und privilegieren und zieht dabei für sein Geschäftsmodell alle
Register, die ihren Amtsträgern ein üppiges Leben ermöglichen (siehe dazu
Der Theologe Nr. 46).
In diesem Schwarzbuch wird der Romkirche
nun ein Spiegel vorgehalten, in dem sie eine kleine Auswahl ihrer Verbrechen und Vergehen aus den letzten
Jahren betrachten kann. Möchten Sie an dieser Stelle
gleich bei den aktuellen Einträgen weiterlesen, dann bitte einfach diesen
Link aufrufen
(Von da an zu weiteren Meldungen oder kleineren Studien nach unten scrollen).
Im Folgenden dann hier noch einige grundsätzliche Gedanken zum Thema.
Das Schwarzbuch leistet auch einen Beitrag zu dem Anliegen, dass die Kirche sich
nicht mehr "christlich" nennen soll. Sie soll den guten Namen des Jesus, des
Christus, nicht länger missbrauchen und in den Schmutz ziehen, wie es
seit vielen Jahrhunderten geschieht. Denn weder stimmt die kirchliche
Lehre mit Christus überein
(siehe dazu Der Theologe Nr.
25) noch zigtausendfach das Tun. Vielmehr sind die Großkirchen und ihre
Amtsträger heute vergleichbar den Gegnern von Jesus von Nazareth vor ca.
2000 Jahren, den damaligen Religionsführern und Theologen.
Was bei den heutigen Theologen und Schriftgelehrten mehr und mehr ans
Tageslicht kommt, übertrifft dabei aber um vieles die negativen Taten der Theologen zur
Zeit von Jesus. Und schon in der Bibel steht: "An ihre Früchten sollt Ihr
sie erkennen."
(Matthäusevangelium 7, 16)
Liebe Leserinnen, liebe Leser, |
Die Meldungen werden im Folgenden nach Aktenzeichen aneinander gereiht, ohne
dass die zugrunde liegenden Sachverhalte nach Themen geordnet oder nach Schwere gewichtet
werden. Wir urteilen hier also nicht. Auch sind aufs Ganze gesehen die meisten
Verbrechen und Vergehen in oder im Umfeld der Kirche gar nicht aufgeführt, denn die Dokumentation ist
– wie gesagt – nur
ein sehr kleiner mosaikartiger Ausschnitt aus bestimmten Regionen zu bestimmten Zeiten, allerdings beispielhaft. Sie kann dabei sowohl Informationen über
Kardinäle, Bischöfe und Priester als auch über
andere kirchliche Mitglieder enthalten.
Um einen gefühlsmäßigen Eindruck vom Ausmaß der Verbrechen
und Skandale zu bekommen, kann es
sinnvoll sein, einmal der Reihe nach einfach nur untenstehende
Inhaltsangabe zu
lesen.
Die Erschütterung über die Fakten weckt so manchen auf. Und
jeder kann sich fragen: Würde ich freiwillig in diese Institution eintreten, die
mit solchen Vorkommnissen belastet ist? Und wenn nein, warum trete ich dann
nicht aus?
Die heftigen Auseinandersetzungen zwischen
Jesus, dem Christus, und den Theologen (= den Schriftgelehrten) und
Priestern Seiner Zeit eskalierten in der Hinrichtung des unerschrockenen
Mannes aus Nazareth. Immer wieder und solange Er noch dazu in der Lage war,
warnte Er die Bevölkerung vor Seinen späteren Henkern. So heißt es z.B. im
Evangelium nach Markus: |
Der Theologe Nr. 43 (Schwarzbuch "Römisch-Katholische Kirche") und Der Theologe Nr. 44 (Schwarzbuch "Evangelische Kirche") sind in ihrer Entstehung die Fortsetzung der drei Ausgaben Der Theologe Nr. 24 (Die Kirche und die Hölle auf Erden), Der Theologe Nr. 24a (Sex-Verbrechen und -Vergehen in der Kirche) und Der Theologe Nr. 24b (Verbrechen, Vergehen, Skandale und Verharmlosung von Grausamkeiten in der Kirche).
Wer hat die Priester gesandt?
Kardinal Meisner predigte im
Kölner Dom:
Vergleicht man mit diesen Worten das
Verhalten der Priester in Vergangenheit und Gegenwart, folgende
Frage dazu:
Wenn die Priester Gott also "in
die Augen schauen" sollen, hat Gott dann mit dem Auge gezwinkert,
als
die Priester Kinder vergewaltigten? |
Weitere
Literatur:
Und: |
Nr. K
251 / 2021 –
Die Akte Woelki – Immer mehr quillt unter dem Teppich hervor
– Siehe dazu die Meldung vom 27.4. unter
der-theologe-aktuell-2021
2020
Nr.
K 250 / 2020 –
"Zu den Akten gelegt" – Bayern: Keine einzige Anklage gegen Priester-Täter im Talar
– Aufatmen bei den Talarträgern: Das auf Verjährung angelegte
Vertuschungsverhalten der Vatikankirche der letzten Jahrzehnte erwies sich für
die Priester, die Kinder vergewaltigten oder anderweitig sexuell missbrauchten,
einmal mehr als erfolgreich. In Bayern, einem Verbrechensschwerpunkt von
Priestern gegenüber Kindern, kommen alle kriminellen Talarträger ungeschoren
davon. Dies geht aus dem Artikel auf frankenpost.de vom 19.1.2020 hervor
mit der Überschrift:
"Knapp anderthalb Jahre
nach der Veröffentlichung der großen Missbrauchsstudie der katholischen Kirche
haben die bayerischen Behörden in keinem einzigen Fall Anklage erhoben." Dem
ging eine Umfrage der Deutschen Presseagentur voraus. Im Text heißt es weiter:
"Die Gründe für die Einstellungen der Ermittlungen waren in der Regel Verjährung
oder die Tatsache, dass es nicht für einen hinreichenden Tatverdacht reichte.
124 von 312 namentlich bekannten Beschuldigten waren längst tot. Vier
Ermittlungen laufen in Bayern derzeit noch, einige wenige Fälle wurden an
Staatsanwaltschaften außerhalb Bayerns weitergeleitet. Alle anderen wurden zu
den Akten gelegt."
Die so genannte "große Missbrauchsstudie der katholischen Kirche" war zuvor
schon durch die Zensur der Bischöfe gegangen, so dass die aktuelle Meldung nicht
ganz überraschend kam. Der ursprünglich mit
dem Abfassen der Studie beauftragte Jurist Dr. Christian Pfeiffer, der hier
nicht mitmachen wollte, war deshalb entlassen worden.
Dass in Bayern also kein
Gerichtsprozess mit entsprechenden Schlagzeilen über die Kirche folgt, kommt sicher auch der
Strategie des evangelisch-lutherischen Ministerpräsidenten Markus Söder
entgegen, der in seiner politischen Planung voll auf die Kirche setzt. Er hatte
erklärt:
"Die
CSU steht fest an der Seite der Institution Kirche" (zit. nach
morgenpost.de, 22.12.2018).
Markus Söder hatte im Jahr 2011 auch einen
schwarzen Rosenkranz nach seiner
Privataudienz = Geheimtreffen beim damaligen Papst als "Geschenk" bekommen
– ein Symbol,
das im Zusammenhang der Kriegs- und Ausmerzungsgeschichte der Vatikankirche
seinen Ursprung hat. "Christlich" ist aber
weder die Kirche, noch diese
fest an deren Seite stehende
Partei.
PS: Was unzählige Schwerverbrechen der Talarträger und deren kirchlicher
Umgang für die Opfer bedeuteten,
geht auch aus einem Brief hervor, der uns von einem Betroffenen zugesandt wurde.
Auf seine
Homepage
beschreibt er einen kleinen Teil dessen, was einzelne Täter verursacht haben.
Und es gibt noch viele weitere Opfer in diesem Umfeld der so genannten
Niederbronner Schwestern. Eines der Kinderheime wurde von den katholischen
Nonnen im Auftrag der Stadt München betreut, und die kleinen Buben wurden dort
auch perversen pädophilen Priestern zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Bericht
war unter muenchen-vergewaltigung.de zu lesen, ist aber leider nicht mehr
erreichbar. Was
mag es also bei Opfern bewirken, wenn es wieder einmal heißt: "Zu den Akten gelegt"?
2019
Nr.
K 249 / 2019 –
Sein Priester
will Kitzbüheler Fünffach-Mörder im Gefängnis besuchen. Kirchliche Absolution
soll Sünder komplett von ihren Sünden befreien
– Die fünf Morde von Andreas E. aus Kitzbühel an seiner Ex-Freundin
Nadine H.,
deren Eltern, ihrem Bruder und ihrem Begleiter bzw. neuen Freund, schockierten Menschen weit
über Österreich hinaus. Er feuerte im Morgengrauen des 6.10.2019 aus nächster
Nähe über 10 Schüsse auf die wehrlosen Opfer ab. Vorausgegangen war ein abendlicher Streit mit
seiner Ex-Freundin in einem Restaurant, die ihn zwei Monate zuvor verlassen hatte und eine
Aufforderung, wieder zu gehen, nachdem er um 4 Uhr in der Nacht seine späteren
Opfer aufsuchen wollte.
Der katholische Priester Michael Struzynski aus Kitzbühel
hatte den Mörder einst katholisch getauft und gefirmt, wie übrigens auch seine ehemalige
Partnerin, die Andreas E. zusammen mit ihren Familienangehörigen und ihrem
Freund erschossen hat. Den Täter wollte der Priester anschließend im Gefängnis besuchen und ihm die Frage
stellen: "Warum hast du das gemacht?" (krone.at, 9.10.2019)
Erst wenige Tage vor der entsetzlichen Bluttat, bei denen also Täter und Opfer
Mitglieder der Vatikankirche waren, hatte Papst Franziskus erst die katholische Lehre zur
Sündenvergebung neu ausformuliert. Wer das Kirchensakrament der katholischen Beichte in
Anspruch nimmt, bewirke angeblich, dass Gott die Sünde vergisst, so der Papst am 15.9.2019
in Rom. Bei CNA-Deutsch heißt es dazu:
"´Wie man das Böse besiegt?
In dem man die Vergebung Gottes annimmt!` Dies geschehe jedes Mal,
´wenn
wir zur Beichte gehen`, sagte der Papst; ´dort empfangen wir die Liebe des
Vaters, der unsere Sünde überwindet: Sie ist nicht mehr da, Gott vergisst sie`,
sagte Papst Franziskus in seiner Angelus-Botschaft vom 15. September. ´Wenn Gott vergibt, dann ist es vergessen,
er vergisst unsere Sünden
... Gott löscht das Böse aus, er macht uns im Innersten neu" (16.9.2019)
– eine Aussage, die viele Menschen vor allem mit der
kirchlichen Vertuschung der Schwerverbrechen an Kindern und Frauen durch
Zigtausende von katholischen Priestern in Verbindung bringen.
In diese Richtung sprach auch der
französische Kardinal Barbarin über die klerikalen Schwerverbrechen an Kindern
in seiner Diözese, als er erklärte: "Gelobt sei Gott", fast alles sei verjährt.
Und wenn sich alle Kinderschänder im Talar im Beichtstuhl von einem
Priester-Kollegen zudem die so genannte "Absolution", also eine angebliche
Freisprechung von ihren Sünden, holten, dann seien diese Gewaltverbrechen ja
demzufolge bei dem "Gott", an den die Verbrecher und ihre Vorgesetzten glauben,
sogar vergessen. Diese Lehre würde auch das Vertuschungs-Verhalten der Kirche
maßgeblich mit erklären, frei nach dem Motto: Wozu noch einmal über etwas
sprechen, was "Gott" schon vergessen habe? Und das könne ja auch relativ schnell gehen.
Diese Lehre würde dann aber folglich auch für den katholischen Fünffach-Mörder Andreas E.
aus Kitzbühel kirchenintern gelten. Sollte er die Morde also entsprechend beichten und ein
Priester (es kann jeder Priester sein, es braucht sich nur ein einziger zu
finden) ihm die katholische "Absolution", also
die angebliche Freisprechung von seiner Sünde im Namen des katholischen Gottes, erteilen, dann sei
sie bei diesem "Gott" auch vergessen, auch wenn sie noch so schwer ist, was eben der Papst gerade erst bekräftigt hat.
Wenn also auch die Sündenschuld bei Morden demzufolge bei Gott vergessen seien, dann dürften katholische
Richter die Täter aber auch nicht dafür zu einer Gefängnisstrafe verurteilen.
Denn wenn die Sünden bei dem Gott, an den zum Beispiel bei dem furchtbaren Gewaltverbrechen
in Kitzbühel alle Beteiligten ja glaubten bzw.
glauben, Täter und Opfer, vergessen sind, wie der Papst Mitte September 2019
eindeutig erneut festgelegt hat, dann müssen sich auch die Katholiken an diese
ihnen vorgeschriebene Vergessens-Lehre halten und dürfen sich nicht gegenteilig
verhalten wie ihr "Gott".
Auf jeden Fall ist es für die
Vatikankirche im Hinblick auf ihre Seelenheil-Lehren auch bei diesem Fünffach-Mord
in Kitzbühel nur maßgeblich, wie ein Priester auf ein eventuelles "Sündenbekenntnis" des
Fünffach-Mörders reagieren würde. Ob die Mordopfer im Jenseits oder ihre
Verwandten und Freunde im Diesseits bereit sind, dem Täter
früher oder später zu vergeben, das ist laut Kirchenlehre für das Seelenheil des
Mörders nicht von Bedeutung.
Mit der Botschaft des Jesus von Nazareth hat diese Kirchen-Religion aber nichts zu
tun. Christus lehrt, dass es notwendig ist, dass sich die Menschen untereinander
versöhnen, indem jeder, der schuldig geworden ist, seinen Anteil erkennt,
aufarbeitet und indem er – so weit wie es möglich ist – wiedergutmacht, was er angerichtet hat, was oft in
dem Erdenleben, in dem das Verbrechen geschah, nicht mehr möglich ist. Bzw. der
Täter unterliegt dem Gesetz von Saat und
Ernte, wonach jeder das ernten wird, was er gesät hat, wenn eine Bereinigung bis
dahin nicht möglich war. Den religiösen Behauptungen
der Kirchenoberen und der Priester mag glauben, wer möchte, denn jeder ist ja
frei. Die Wahrheit, wie sie Christus in die Welt brachte, ist es aber nicht.
Nr. K 248 / 2019 –
Aktuelle Studie: "Sexueller Missbrauch durch katholische Priester ist ein
anhaltendes Problem" –
So mancher denkt vielleicht, das Ärgste wäre überstanden und es habe sich in der
Kirche Grundlegendes geändert. Eine neue Studie zeigt jedoch auf, dass es in den
letzten Jahren aktuell weiterging mit neuen Verbrechen und dem Versuch von Vertuschung. Wissenschaftler der
Universitäten Mannheim, Heidelberg und Gießen haben ermittelt: "Es ist bemerkenswert, dass
die Beschuldigungsquote von Priestern in den vergangenen Jahren nicht
zurückgeht", so Harald Dreßing vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in
Mannheim im Hinblick auf Einblicke in Personalakten von 2009-2015. Es sei "ein anhaltendes Problem, kein historisches". Mehr dazu unter
spiegel.de, 3.7.2019.
Die Ergebnisse der Studie unterstützen Jahrhunderte umfassende Dokumentationen,
wonach die Wesensmerkmale des
Priesterstandes über Jahrhunderte Gewalt gegen Andersdenkende beinhaltete und
beinhaltet, in unserer Zeit verstärkt gegenüber wehrlosen Kindern, was
allerdings auch keine neue Entwicklung ist. Nicht nur das staatsfinanzierte
Milieu in der Vatikankirche mit seiner Verneigung bis hin zur Unterwürfigkeit
gegenüber Priestern trägt dazu bei, sondern auch die den Priestern von diesem
Machtsystem verliehene Aura des "character
indelebilis", des angeblich "unzerstörbaren Charakters", den das
römisch-katholische Kirchenrecht seinen Priestern zuspricht und ihnen eine
widerchristliche institutionelle Macht verleiht, die das klare Gegenteil
geistlicher Vollmacht ist.
Siehe dazu vor allem nachfolgende Notiz unter Nr. K 247/2019.
Nr. K 247 / 2019
–
Gewaltopfer der Kirche in Gegenwart und Geschichte
– Hunderttausende von vergewaltigten und anderweitig missbrauchten Kindern zählen
zu den Gewaltopfern der Priester in der Gegenwart. Da die innerkirchliche
"Aufarbeitung" nur in Bindung an die vatikanische Omertá (Schweigezwang, bekannt
bei der Mafia) geschieht, ist es notwendig, dass von außerhalb "mitgeholfen" wird.
Vor allem Polizei und Staatsanwaltschaft dürfen sich nicht länger von einer
kirchlichen Paralleljustiz abweisen lassen, die ihre "Brüder" mit Samtpfoten zum
"Beten" und "Buße tun" verurteilt. Auf der Seite der-freie-geist.de finden Sie
neu die Rubrik Sexualverbrechen von Priestern an Kindern mit vier aktuellen
Filmen – zwei Kurzfilme des Formats Die salonfähige Lüge? und zwei
längere Sendungen mit fundierten Fakten, die das Wesen der Kirche aufdecken
helfen –
derzeit nicht abrufbar
Nr. K 246 / 2019 –
Neue Verbrechensakten im Bistum Würzburg aufgetaucht / Aufruf zur Entheiligung
von Frauenverächtern wurde ignoriert
– Die Polarität von "Männlich" und "Weiblich"
gehört zu den Grundprinzipien der Natur und der Schöpfung Gottes, wobei es
kein Trennung gibt, sondern das eine auch das andere enthält.
Kaum eine Organisation hat dieses Prinzip
mehr verpolt wie die Vatikankirche mit ihren drei männlich präsentierten
Personen ihres Dreieinigkeits-Gottes, mit ausschließlich Männern in ihrer
Hierarchie und Sakramentsverwaltung und mit der Weigerung, diesen Männern eine Ehe zu
erlauben.
Dem weiblichen Pol wird dafür bis heute einseitig der Sündenfall angehängt,
beispielhaft in den Worten des "Kirchenheiligen" Johannes Chrysostomos:
"Das Weib [gemeint ist Eva] hat ein einziges Mal die Rolle eines Lehrers
gespielt und hat lauter Unheil angerichtet." Solches führte dann auch direkt zu
den Scheiterhaufen. Der bis heute höchstverehrte Augustinus trieb dabei mit
seinen Worten, die Frau sei "nicht das Ebenbild
Gottes", nur der Mann, und die Frau
sei nur dazu da, "ihm", also dem Mann, Kinder zu gebären,
Degeneration, Verfall und Entartung
in weitere neue Tiefen.
Dass eine solche Lehr-Basis zwangsläufig zu Entartungen, Ausschreitungen und bis
heute zu schlimmsten Verbrechen führt, ergibt sich zwangsläufig. Weitere
Beispiele hier.
Und ein Offener Brief,
ihre Frauenverächter
endlich zu entheiligen, wenn es ihnen mit ihren
schöngetönten Reden von Erneuerung ernst sei, wurde ignoriert.
Zu den aktuelleren Veröffentlichungen gehört, dass von 1946 bis 1999 allein im
Bistum Würzburg "94 auffällige Priesterakten" offenbar neu oder teilweise neu
"gefunden" wurden, wovon man (nach entsprechender juristischer Verjährung bei Straftaten) 13
der Staatsanwaltschaft zur Einsicht übermittelt hat, worauf dann die
Lokalzeitung Mainpost gefühllos nüchtern hinweist (1.6.2019).
Schon vor ein paar Monaten habe das Bistum extra ein "Seelsorge-Team" für
Betroffene eingerichtet und den "Informationsaustausch zwischen den Diözesen
verbessert" und jetzt dazu eine formelle unverbindliche "Bitte um Vergebung"
lanciert "im Namen der Diözese Würzburg und unseres Bischofs Franz". Auch hat
man gesagt, dass noch einiges nachkommt, weil man noch gar nicht mit allen Akten
durch sei, was dann "zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht" werde
– das
Übliche eben.
Den Kirchen endlich einmal ihre Paralleljustiz zu entziehen und deren Berufung
auf Verjährung klerikaler Verbrechen anzuklagen, das trauen sich die
verantwortlichen Politiker in Deutschland immer noch nicht. Schon vor Jahren
wurden in Würzburg im Verhältnis
viele Verbrechen und Delikte von Amtsträgern zumindest ansatzweise bekannt.
Und erst im März 2019 wurden dann auch in der evangelischen Kirche in Würzburg
Schwerstverbrechen an
behinderten Kindern in einer lutherischen
Kindertagesstätte aufgedeckt:
Der Ort Würzburg ist in diesem Zusammenhang auch von daher von Bedeutung, da in
den 80er-Jahren aus geheuchelter "Sorge um die Kinder" verhindert wurde, dass
Urchristen, welche die Gebote Gottes einhalten,
dort in
einem Bauprojekt
kleinere Betriebe ansiedeln können. Stattdessen wurde und
wird der Kirche und
ihren Amtsträgern das Feld überlassen, vielfach mit den
bekannten Folgen.
Nr. K 245 / 2019 –
Katholische Kirche aktuell
[22.5.2019] – "Noch
immer werden von der katholischen Kirche kaum Missbrauchsfälle bei den
staatlichen Behörden angezeigt."
(sueddeutsche.de, 22.5.2019) /
Polen: Dokumentation über die Sexualverbrechen der Priester. Weil die Politiker in Deutschland der
Kirche die Milliarden und Millionen weiterhin vorne und hinten "reinstecken" (vgl.
Petition stop-kirchensubventionen.de) und
auch Politiker anderer Länder vor allem bestrebt sind, dem Papst den Ring
küssen zu dürfen, änderte sich bisher nichts: Die Kirche betreibt weiter ihre Paralleljustiz
und "verurteilt" ihre kriminellen Diener zum Beispiel zu Gebetszeiten der "Buße"
im Kloster (doch wer weiß, was da alles hinter der Fassade noch geschieht) usw.
Sexuelle Schwerverbrechen an Kindern müssen laut Papst Franziskus jetzt
verstärkt dem Vatikan gemeldet werden, der mit dem
Päpstlichen
Geheimhaltungsgebot weiterhin seine Triebtäter im Talar schützt und
weiterhin alle diejenigen mit "Exkommunikation" bedroht, die sich ein Eingreifen
der Polizei wünschen, einschließlich der Opfer und deren Eltern. Die
Kirchenoberen hatten darauf spekuliert, dass sich die zwischenzeitliche
Aufregung in den Medien schon wieder legen wird, was in Deutschland
zwischenzeitlich gelungen ist, weil in den führenden Medien letztlich auch
Kirchen-Lobbyisten entscheidend mitbestimmen.
Dafür brach in Polen ein erster Damm der Vertuschung
brutaler Priesterverbrechen. Trotz der Drohung des Parteiführers der
Regierungspartei PiS
Jarosław Kaczyński – "Wer die Hand gegen die katholische Kirche erhebt, erhebt die
Hand gegen Polen" (zit. nach taz.de, 14.5.2019) – ließen sich zwei Männer
nicht einschüchtern und drehten den Film Sag es niemandem –
derzeit in Polnisch mit englischen Untertiteln, bei youtube leider nicht
mehr einsehbar.
Nr. K 243 / 2019 –
Sexualverbrechen: Dreimal höhere Verbrechensdichte bei Priestern als bei
normalem deutschen Durchschnittsmann –
Der bekannte Rechtswissenschaftler und Kriminologe Prof. Dieter Rösner
rechnete alleine für Deutschland Folgendes hoch:
Nr. K 242 / 2019 –
Diakon vergewaltigt Mädchen bei Ministranten-Ausflug. Sie wirft es aus der
Bahn, Amtsträger bekommt Bewährung
– Obwohl der katholisch Diakon ein als schüchtern geltendes 15-jähriges Mädchen,
das als Ministrantin in der Ortskirchengemeinde tätig war, beim
Ministranten-Ausflug vergewaltigt hatte und sie dadurch zu einem seelischen
Wrack gemacht hat, kam er mit einer Bewährungsstrafe davon und sucht nun
Anschluss an eine andere katholische Kirchengemeinde. Auch frühere sexuelle
Übergriffe des kirchlich geweihten Dieners (der Vorstufe zur Priesterweihe) der
Vatikankirche wurden bei der Gelegenheit bekannt.
(sueddeutsche.de
, 31.12019)
2018
Nr. K 241 / 2018 – Neu – "Der Theologe Nr. 105" –
Gewaltopfer von Priestern: Früher Urchristen und Andersdenkende, heute wehrlose
Kinder
– Das System von Vergewaltigung von Kindern und deren Vertuschung – Doch
Seelenmord verjährt nicht – Lesen Sie
Der Theologe Nr. 105
Nr.
K 240 / 2018 –
Deutsche Tageszeitung über "Null-Toleranz"-Bekundung des Papstes bei
Kinderschänderverbrechen von Priestern und Bischöfen und deren Vertuschung: "Alles
nur
Fassade". Einige aktuelle Fakten dazu
– Männer immer höherer Amts-Ränge sind von den
Anklagen betroffen, Kinder und Jugendliche vergewaltigt zu haben oder von
Priestern begangene Verbrechen dieser Art vertuscht zu haben.
Im Juli 2018 berichten die Medien z. B. über den Erzbischof von Washington D.C.
Theodore McCarrick, mittlerweile im Ruhestand. Beim Nachrichtendienst
katholisch.de ist zu lesen, dass McCarrick "junge
Priesteranwärter sexuell missbraucht haben soll" und "mindestens auch zwei
Minderjährige; vielleicht sogar mehr" (25.7.2018). Papst Franziskus entzog ihm daraufhin den
Kardinalstitel und ordnete ein "abgeschiedenes Leben in Gebet und Buße" an
– bis
zum Abschluss eines so genannten "kirchenrechtlichen Verfahrens".
"Die
Verdächtigen werden – wie jetzt im Fall des US-Kardinals Theodore McCarrick –
meist mit Samtpfoten von ihren Posten entfernt und als Strafe wird ihnen Beten
und Bußen ans Herz gelegt. Null Toleranz sieht anders aus."
(Nordwestzeitung, 30.8.2018 über Papst Franziskus)
Nicht alle Tageszeitungen und Magazine in Deutschland wollten darüber zur
Tagesordnung übergehen. So ruft die Nordwest-Zeitung in Oldenburg weitere
bekannt gewordene Beispiele der jüngeren Vergangenheit in Erinnerung und
kommentiert dazu am 30.7.2018:
"Null Toleranz beim
Thema sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche: Das sind die Worte von
Papst Franziskus. Doch seine Taten sagen etwas ganz anderes. Denn tatsächlich
ist es doch so: Erst wenn der Druck der Öffentlichkeit allzu groß wird, wird
gehandelt. Und auch das nur halbherzig."
So hat Franziskus annähernd zur gleichen Zeit den Amtsverzicht von Erzbischof
Philip Wilson aus Adelaide in Australien angenommen, der kurz zuvor von
einem staatlichen Gericht zu einem Jahr Gefängnis wegen Vertuschung von
Sexualverbrechen an Kindern verurteilt worden war. Doch erst nach diesem Urteil
eines staatlichen Gerichts hatte der Papst gehandelt, und erst, nachdem sogar
der australische Premierminister ihn in einem Brief dazu aufgefordert hatte,
Wilson, der trotz der Vorwürfe zunächst nicht zurücktreten wollte, doch bitte
abzuberufen.
AKTUELL [15.8. / 16.8.2018] – 300 bis 400 katholische
Priester oder mehr missbrauchten oder vergewaltigten Kinder in
Pennsylvania – Siebenjähriges Mädchen
im Krankenhaus von Priester vergewaltigt / Priester "reinigte" Mund
eines neunjährigen Jungen mit "Weihwasser", nachdem er ihn zum
Oralverkehr zwang
und viele Beispiele mehr
–
Man könnte von "Menschenopfern" unserer Zeit sprechen. Die von Tausenden
von katholischen Priestern vergewaltigten Kinder werden nicht – wie in
früheren grausamen Religionskulten – getötet, aber manche Fachleute sprechen von
"Seelenmord", und nicht selten begingen die Opfer später Selbstmord.
Nun wurde der nächste Bericht darüber der Öffentlichkeit vorgestellt. |
Ein anderes Beispiel ist der US-amerikanische
Erzbischof Anthony Apuron aus Guam. Vier ehemalige Ministranten klagen ihn
an, sie als Jugendliche missbraucht zu haben, als er noch Gemeindepriester
war, und sein eigener Neffe klagt ihn an, als Teenager von ihm vergewaltigt
worden zu sein. Daraufhin wurde er kirchenintern erst einmal beurlaubt. Danach
dauerte es 1 ½ Jahre, bis beschlossen wurde, ihm den Bischofstitel zu entziehen.
Doch es dauerte ein weiteres halbes Jahr, bis der Vatikan diese Entscheidung
schließlich verkündet hatte. In der Zwischenzeit nahm Apuron im Bischofsgewand
sogar an einer Papstaudienz teil und war, wie zu lesen ist,
"in vertraulichem Gespräch mit dem Papst" (gottes-suche.de).
Nach der Urteilsverkündung, über dessen genaue Inhalte der Vatikan schwieg,
legte er dann Berufung ein, was zur Folge hatte: Der Schuldspruch der
kirchlichen Gremien gilt als nicht rechtskräftig. Außerdem wurde Apuron weder
bei der Polizei angezeigt, noch ermitteln die staatlichen Behörden.
Ministranten, kirchliche
"Chorknaben" oder in den Kirchengemeinden engagierte Kinder und
Jugendliche sind weltweit die Hauptrisiko-Gruppe für sexuelle Verbrechen von
Priestern und Bischöfen.
Die Kirche kleidet auch die Jungen in Gewänder ein, die wie Mädchenkleider
aussehen, Das
Foto zeigt die Regensburger Domspatzen in Deutschland, bei denen Hunderte von
Verbrechen aufgedeckt worden waren.
(Creative Commons
Attribution-Share Alike 3.0 Germany license, Michael Vogl)
Kirchenintern muss sich auch sein US-Kollege
Kardinal McCarrick unter anderem der Anklage stellen, mindestens zwei
Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. Hier wird mittlerweile auch bei
den anderen Kardinälen in den USA nachgefragt, ob sie davon wirklich nichts
gewusst haben. Katholisch.de schreibt z. B. über McCarricks Amtskollegen
Farrell: "Kritiker halten es für nur schwer vorstellbar,
dass Farrell nicht mindestens von den Vorwürfen gegen den Kardinal [McCarrick]
hörte" (25.7.2018). Und die Nordwest-Zeitung schreibt in diesem
Zusammenhang über die Praktiken des Vatikans: "Die
Verdächtigen werden – wie jetzt im Fall des US-Kardinals Theodore McCarrick –
meist mit Samtpfoten von ihren Posten entfernt und als Strafe wird ihnen Beten
und Bußen ans Herz gelegt. Null Toleranz sieht anders aus." (30.7.2018)
Selbst für den Entzug des Kardinalstitels
für den wegen
sexuellen Missbrauchs Minderjähriger angeklagten hochrangigen Theologen
McCarrick benötigte der Papst laut der innerkirchlichen Regelungen die vorherige
Zustimmung des Beschuldigten.
Ein Professor für katholisches Kirchenrecht hat die Öffentlichkeit mit folgenden
Worten
zum Kirchenrecht darüber aufgeklärt:
"Der ehemalige Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, hat nur durch sein
Rücktrittangebot die Aberkennung seines Kardinalstitels durch den Papst
ermöglicht." (Prof. Dr. Klaus Lüdecke, zit. nach domradio.de,
31.7.2018)
Das muss man erst einmal auf sich wirken lassen. Der klerikale Verbrecher kann
innerkirchlich also nur degradiert werden, wenn er dieser Maßnahme zustimmt. Und hier drängt
sich dann die Überlegung auf: Der Papst ist doch selbst der oberste
Gesetzgeber der Vatikankirche. Warum hat er denn das kirchliche Recht
hier nicht schon längst geändert? Was nützen also markige Worte, wenn dann nicht
entsprechende Taten folgen?
Als Papst Franziskus unter dem Motto "Null
Toleranz" im Jahr 2015 zumindest die Einrichtung eines speziellen vatikanischen
Gerichtshofes angekündigt hatte, der eigens dafür zuständig sein soll,
vertuschende Bischöfe kirchenintern zur Rechenschaft zu ziehen, wurde diese
Ankündigung in den Medien hoch gelobt und nahezu gefeiert. Doch bald stellte
sich heraus: Es war nur eine Luftnummer. Das Projekt wurde nicht umgesetzt,
worüber dann in den Medien aber fast nichts zu lesen war.
Allerdings habe der
Papst, so seine Verteidiger, im Jahr 2016 im Kirchenrecht immerhin eine Passage
einfügen lassen, dass ein Bischof in Zukunft wegen
"mangelnder Sorgfaltspflicht" seines Amtes enthoben werden
könne und dass dies "besonders im Blick auf die Fälle sexuellen
Missbrauchs" gelte.
(zit. nach blog.zdf.de,
31.9.2017)
Doch was ist die tatsächliche Praxis? Obwohl Bischof Apuron nicht nur der
mangelnder Sorgfaltspflicht beschuldigt wird, sondern sogar angeklagt wurde, als
Priester selbst mehre Jugendliche sexuell missbraucht und seinen Neffen
vergewaltigt zu haben, war er 2 ½ Jahre nach Bekanntwerden der mutmaßlichen
Schwerverbrechen aufgrund des Tempos der
kirchlichen Bürokratie zwar beurlaubt, wie es heißt, aber immer noch nicht
seines Amtes enthoben. Auch wurden, wie bereits erwähnt, staatliche Behörden
außen vor gelassen. In jedem anderen Fall der Beschuldigung sexuellen
Missbrauchs ermittelt die Polizei.
Bei
Zehntausenden von Priestern war der Wunsch nach dem Ausleben von Perversitäten
mit Kindern nicht nur Teil ihrer sexuellen Phantasie, sondern sie holten sich
unzählige Kinder als Opfer. Dabei wurde vorgetäuscht, dies habe auch etwas mit
"Gott" zu tun. Viele Kinder begingen später Selbstmord. Doch die
pädokriminellen Täter wurden meist nur versetzt.
(Bildausschnitt: Angelo Bronzino 1540-45, Allegoria
del trionfo di Venere, The York Project, GNU Free Documentation License).
Und noch ein weiteres Beispiel:
Im Jahr 2017 stieg mit Marie Collins das letzte von ehemals drei
Missbrauchsopfern aus der päpstlichen Kinderschutzkommission aus, der sie bis
dahin angehört hatte. Als Grund gab sie Unzufriedenheit mit der Arbeit der
vatikanischen Glaubenskongregation beim Thema "Kinderschutz" an.
Kein Bischof sei nach den erweiterten vatikanischen Regeln von 2016 offiziell
bestraft worden, so Marie Collins. Und der Grund dafür sei nach ihrer Erfahrung
möglicherweise "mangelnder Wille", wie sie sich
vorsichtig ausdrückt.
(zit. nach blog.zdf.de,
21.9.2017)
Allmählich wird klarer, was im Kommentar der Nordwest-Zeitung weiter im
Hinblick auf die Papstworte von "Null-Toleranz" zu lesen ist:
"Beim Thema
Missbrauch offenbart sich, dass das alles nur Fassade ist."
Bei all´ dem innerkirchlichen Wenn und Aber wird sehr oft ein entscheidender
Faktor übergangen. Sexualverbrechen und die Deckung und Vertuschung dieser
Verbrechen werden normalerweise bei allen Menschen bei der Polizei angezeigt. Wie oft müssen
sich die Täter jedoch nur vor einer Parallel-Justiz der Kirche verantworten und
werden dort mit "Samtpfoten" behandelt, wie die Nordwest-Zeitung
schreibt?
Wo sonst noch in dieser Welt konnten Schwerverbrecher so lange und so
unbehelligt so viele Kinder vergewaltigen wie kirchliche Funktionäre unter dem
Deckmantel der Religion im sicheren Schoß ihrer Organisation?
Und auch ein Weiteres darf bei all´ dem nicht
verschwiegen werden, nämlich der massive Missbrauch des guten Namens Christus
für all diese Verbrechen und deren Vertuschung.
Und schließlich wird auch auf das oft lebenslange Leiden der Opfer nur selten
eingegangen. Sie wurden als Kinder oder Jugendliche durch die an ihnen verübten
Verbrechen aus der Bahn geworfen, und viele begingen aus Verzweiflung
Selbstmord, weil zum äußeren Missbrauch auch Psycho-Terror kam, man spricht
manchmal von Seelenmord.
Würden die Würdenträger ihre eigenen Bibeln ernst nehmen, dann könnten sie z. B.
nachlesen, wie solche und andere Taten dort bewertet werden.
Wörtlich heißt es über einen Mann, der an einem Kind schuldig wird:
"Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein
um den Hals ins Meer werfen, als dass er für einen von diesen Kleinen zum
Ärgernis wird." (Lukas 17, 2)
An dieser Stelle nur zur Erinnerung: Im
Jahr 2002 wurde der US-amerikanische Priester John Geoghan (1935-2003) zu
zehn Jahren Haft wegen des sexuellen Missbrauchs von 130 Kindern verurteilt.
Sein damaliger Vorgesetzter in der Diözese Boston, Kardinal Bernard Law
(1931-2017), der anschließend in den Vatikan versetzt wurde, und dessen
Vorgänger hatten die Verbrechen zuvor über
viele Jahre vertuscht und den Schwerverbrecher immer nur versetzt.
Sein jüngstes Opfer, das dem Priester in die Hände gefallen war, war vier Jahre
alt.
Nr. K 239 / 2018
–
Mutter Teresas Orden "Missionarinnen der Nächstenliebe" – Baby verkauft, eine
Missions-Schwester festgenommen / Kinderraub durch System engagierter Katholiken
in Spanien
– Es geht in Indien um gewinnträchtigen Kinderhandel. Die Regierung Indiens lässt
jetzt alle
Kinderheime des Ordens von "Mutter Teresa" überprüfen. "Indische Behörden gehen nun davon aus, dass es sich um
mehr als nur einen Einzelfall handeln könnte" (bild.de, 18.7.2018). Die
Adoptiv-Eltern wurden damit belogen, das von ihnen für das Kind an den Orden
bezahlte Geld sei für die Behandlung der
schwerkranken Mutter. Eine Nonne und eine weitere Angestellte des Ordens wurden
verhaftet. Der Orden erklärte, der Vorfall sei gegen seine moralische Überzeugung,
und man werde ebenfalls Untersuchungen vornehmen. (time.com,
18.7.2018)
"Mutter Teresa" wurde im Jahr 2016 von Papst
Franziskus katholisch
heilig gesprochen. Zahlreiche Vorwürfe gegenüber dem "Todesengel" und
viele Hinweise auf die dunkle
Macht in ihrem Umfeld waren schon damals bekannt. Siehe dazu ausführlich
Der
Theologe Nr. 94. Aber das betrifft ja viele "Kirchenheilige", so dass der
französische Philosoph Helvetius (1715-1771) einmal schrieb: "Wenn man ihre
Heiligenlegenden liest, findet man die Namen von tausend heiliggesprochenen
Verbrechern."
Erst im Jahr 2012 wurde ein kriminelles System des Baby-Verkaufs durch katholische
Amtsträger und Nonnen in Spanien bekannt:
Es geht um den Raub von neugeborenen Kindern
durch ein Konglomerat von katholischen Ärzten, Würdenträgern und Nonnen und den
finanziell lukrativen Verkauf der Babys an ahnungslose katholische Familien. Den
leiblichen Müttern, die
man für nicht genügend katholisch gläubig hielt, erklärte man, ihr Kind sei tot
geboren bzw. gleich nach der Geburt verstorben, und das kirchliche Krankenhaus würde sich für die Mutter gratis um die Beisetzung
kümmern.
Kamen einer Mutter Zweifel am plötzlichen Tod ihres Kindes, tauten die Vertreter
der Vatikankirche
einen toten Vorzeige-Säugling aus der Gefriertruhe kurz auf, dessen Leiche zu diesem Zweck
dann immer als das gerade gestorbene Kind präsentiert wurde. Es geht um ca.
300.000 Kinder, Ende des 20. Jahrhunderts, die auf diese oder ähnliche Weise
in katholische Hände gerieten.
Nr. K 164 / 2012
– aktualisiert: Nr. K 235 / 2017/2018
(zuletzt aktualisiert am 10.1.2023) –
Die Mauern des Schweigens im Vatikan, falsche Spuren und das Wissen der Päpste
Es gibt in diesem Fall keinen offensichtlichen Grund, an dem
Dementi des Vatikan zu zweifeln. Doch heißt das nicht unbedingt, dass er mit
dieser Theorie nichts zu tun hat.
Denn die angeblich neue
"sensationelle"
Spur könnte sogar davon ablenken, dass der
"Heilige Stuhl"
auf andere und weit massivere Weise verbrecherisch verwickelt ist
und dass Emanuela Orlandi nicht lange
nach der Entführung am 22.6.1983 tatsächlich ermordet wurde, wie bislang auch von
den Ermittlungsbehörden angenommen. Für diese Sichtweise gibt es
schon lange klare Indizien, Zeugenaussagen und Fakten, die in der
nachfolgenden Studie aus dem Jahr 2012 zusammengefasst werden.
Pietro Orlandi, der Bruder der
offiziell Vermissten, die heute [2023] 55 Jahre alt würde (oder wird), sah in den
Veröffentlichungen
über die vermeintliche Ermordung einige Jahre nach der Entführung allerdings ein Zeichen der Hoffnung.
Denn seit
Jahrzehnten stößt er im Vatikan gegen eine "Mauer des Schweigens", weswegen er
seine Hoffnung darauf hin in die Worte fasste: "Die
Mauer beginnt zu bröckeln".
Wahrscheinlich aber nicht an der Stelle, die im September 2017
kurzzeitige öffentliche Aufmerksamkeit erregte, sondern an einer anderen.
So sagte auch der
Journalist Emiliano Fittipaldi
selbst, er wisse nicht, ob das Dokument, das von einem mittlerweile verstorbenen
Kardinal stamme und das er aus dem Vatikan erhalten
habe, echt sei, und er erklärte für den anderen Fall: "Wenn dieses Dokument aus dem Vatikan eine
Fälschung ist, dann deutet das darauf hin, dass die Kurie von einem neuen
Konflikt zerrissen wird." Es wäre bzw. ist dann ja so, dass hier jemand aus den inneren Kreisen gezielt eine
falsche Spur gelegt hat, was auch eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, eben um von
einer richtigen Spur abzulenken.
Doch bleiben wir zunächst bei den nachweislich falschen.
Die nächste falsche Spur
war ein menschliches Skelett, das man bei Grabungsarbeiten im Herbst 2018 im
Vatikan gefunden hat. Die menschlichen Überreste von Emanuela Orlandi? So
unzählige Medienberichte. Nein, die Knochen stammen aus der Zeit vor 1964, so
die spätere Analyse. Und sie sind damit wohl eine Spur zu einem anderen Verbrechen hinter den
Mauern des Vatikans. Dazu der Vatikan-Kenner Gianluigi Nuzzi:
"Ein unbekanntes menschliches Skelett, vergraben auf Gelände des
Vatikans – das ist doch schon ungeheuerlich genug, oder?"
(fr.de, 9.11.2018)
Und weiter ging es mit den
falschen Spuren: Am 11.7.2019
wurden die Gräber der beiden deutschen Adligen Sophie von Hohenlohe (+ 1834) und
Herzogin Charlotte Friedericke zu Mecklenburg (+ 1840) auf dem deutschen
Pilgerfriedhof im Vatikan geöffnet – wegen eines mysteriösen Hinweises, die
Leiche von Emanuela Orlandi sei dort mit vergraben. Man fand sie erwartungsgemäß
dort nicht, jedoch überraschenderweise auch die Skelette der beiden
deutschen Prinzessinnen nicht mehr, was nun auch hier weitere Nachforschungen auslöste.
Möglicherweise ist ohnehin schon seit ca. 15 Jahren
bekannt, was mit Emanuela Orlandi geschah, und Ablenkungen hätten dann zum
Beispiel den Zweck verfolgt, einer klaren Zeugenaussage nicht in weiteren
Details nachzugehen. Denn Sabrina Minardi, die Ex-Geliebte des Mafia-Bosses
Enrico de Pedis, packte im Hinblick auf Emanuela Orlandi bereits im Jahr 2008
aus.
Demnach wurde das Mädchen in eine finanzielle
Auseinandersetzung zwischen dem Vatikan und der Mafia hinein gezogen,
indem es als Erpressungsopfer missbraucht wurde und schließlich umgebracht
worden sei, nachdem die Erpressung an der Unnachgiebigkeit des Vatikans
gescheitert sein soll. So der zusammengefasste Inhalt dieser Aussage.
Dass Emanuela Orlandi längst tot ist, dafür sprechen auch die Aussagen von zwei Päpsten
gegenüber ihrem Bruder Pietro Orlandi. Bereits sechs Monate nach dem Verschwinden
seiner Schwester, also demnach im Dezember 1983, sprach Papst Johannes Paul II. gegenüber
der Familie von einem "Fall des internationalen Terrorismus". Und Papst
Franziskus sagte ihrem Bruder 2013: "Sie ist im Himmel." Für den Bruder ist klar:
"Er wusste mehr als wir." Bzw. auf Johannes Paul II. bezogen: "Ich
hatte immer den Eindruck, dass er an diesem Tag abwog zwischen der Wahrheit über
das Verschwinden und dem Erscheinungsbild der Kirche. Er hat seine Wahl
getroffen." (zit. nach bild.de, 11.7.2019)
Bevor wir hier nun
ausführlicher auf das tragische Verschwinden von Emanuela Orlandi eingehen,
folgt in den ersten beiden Kapiteln zunächst die Darlegung der Tatsachen der
mörderischen Vorgeschichte
des vermuteten Verbrechens an Emanuela Orlandi,
die den Vatikan tief verstrickt in das internationale Schwerverbrechen sieht und
auch Mordopfer forderte.
|
Hintergrund ist dabei der Betrugs-Bankrott der Banco Ambrosiano, in dessen Folge deren Direktor Roberto Calvi 1982 in London ermordet wurde und danach – mit Ziegelsteinen in der Anzugjacke beschwert – tot an der "Brücke der Barmherzigen Brüder" hing, die Füße in die Themse eingetaucht. "Zufällig" am selben Tag, dem 18.6.1982, stürzte seine Sekretärin Graziella Corrocher aus einem Fenster der Bank in Mailand zu Tode. Ein vermuteter Mord konnte jedoch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. Und die beiden mutmaßlichen Auftrags-Mörder von Roberto Calvi wurden kurze Zeit später ebenfalls ermordet und konnten nicht mehr aussagen, wer ihr Auftraggeber war.
Im Zuge der neueren Ermittlungen um das Verschwinden von Emanuela Orlandi
seit dem Jahr 2012 wurden
in der Presse nun die "verschwundenen" 10 Milliarden Lire (die 10 Millionen
Dollar) aus diesem Komplott meist nicht
mehr genannt. Oft war nur noch die Rede davon, dass auch die Mafia bei der Banco Ambrosiano
Geld
"investiert" und verloren hätte. Doch auch das würde bedeuten, dass die Mafia ja nur deshalb
ihre Geldeinlage dort verloren hätte, weil die Mailänder Banco Ambrosiano von
der Vatikanbank zuvor in der oben geschilderten Weise betrogen und auf diese
Weise gezielt in den Bankrott
getrieben wurde.
Denn in Wirklichkeit haben nämlich die von der Vatikanbank kontrollierten Firmen die Banco
Ambrosiano geprellt und im übertragenen Sinne bis zum Bankrott "ausgeraubt"
– eine Sichtweise, die auch gar nicht umstritten ist.
Doch
im Jahr 2011 sprach Antonio Mancini aus dem ehemaligen Clan des Mafia-Bosses Enrico Renato de Pedis
darüber hinaus von
einer
Nun mag offen bleiben, ob es sich bei diesem bei der Kirche "investierten" Geld tatsächlich um die 10 Milliarden Lire handelt, die der Mafia-Bote im Jahr 1982 seiner Zeugenaussage zufolge an die Vatikanbank übergeben hatte oder ob die Mafia auch anderweitig noch weitere Gelder in der Kirchenbank investiert hatte, die sie eventuell nicht mehr zurück bekam, womöglich noch weit höhere Summen. Der Konflikt ist so oder so gegeben. Doch bekannt geworden sind durch die Zeugenaussage des Boten eben bisher "nur" diese 10 Milliarden, und die möglichen Verwicklungen mit dem Mord an Roberto Calvi wurden oben ja aufgezeigt.
Und dass Mafia-Chef Enrico de Pedis Emanuela Orlandi entführen ließ, "um Druck auf den Kirchenmann Paul Marcinkus auszuüben", dies "hält die Staatsanwaltschaft für glaubwürdig." (bild.de, 27.6.2008)
Der Mafiaboss Enrico de Pedis galt dabei zeitlebens
als ein großer Freund der
Kirche.
Und für sein Ehrengrab hat seine Witwe nach einem Bericht von The Independent
(30.4.2012) nochmals umgerechnet eine halbe Million Euro an
die Kirche bezahlt, welche diese dann anscheinend in die "Mission" und in die Renovierung
dieser Kirche gesteckt habe.
Und 2008 gab seine Ex-Geliebte Sabrina Minardi die Täterschaft von
Enrico de Pedis an dem
Verbrechen an Emanuela Orlandi auch zu und erklärte, "dass sie [Sabrina Minardi] an der
Entführung der Emanuela Orlandi beteiligt gewesen sei. Sie [Emanuela Orlandi] sei später getötet
worden, ihren Körper habe man in einer Betonmischmaschine verschwinden lassen"
(bild.de, 27.6.2008). Doch
Doch wie lange dauerte diese Gefangenschaft und was hat man mit dem Mädchen in dieser Zeit alles gemacht? Hier ist die Jugendliche zudem vielleicht Opfer der bizarren Welt des vatikanischen Männerstaates geworden, in dem es ja neben meist verschleierten überwiegend älteren Nonnen kaum weibliche Einwohner gibt, was die große Gefahr für sie als normale Jugendliche an einem solchen Wohnsitz von vorne herein massiv erhöht hatte. In diesem Sinne erklärte der von Papst Johannes Paul II. zum Chef-Exorzisten bestellte Hochwürden, Vater Gabriele Amorth,
sie sei "für Sex-Partys durch eine Gruppe der Vatikan-Polizei und ausländischer Diplomaten" ("for sex parties by a gang involving Vatican police and foreign diplomats") missbraucht worden. "Ich glaube, Emanuela endete als ein Opfer dieses Kreises", so Vater Amorth (The Telegraph, 22.5.2012). Er sei sich "sicher", "die junge Frau sei von Gendarmen der Vatikan-Polizei für Sexpartys vermittelt und später ermordet worden" (spiegel.de, 24.5.2012). Im Vatikan, so ein Archivar, "habe es fragwürdige Feste gegeben". "Ich glaube, dass man innerhalb und nicht außerhalb des Vatikans suchen muss", so Pater Amorth. Doch aufgeklärt wurde nie etwas. Und so bedeuten die Worte des Vatikan-Insiders doch im Klartext: Wenn sie nicht gestorben sind oder das Zentrum des "Heiligen Stuhls" verlassen haben, dann sind die Sexualverbrecher und Mörder weiterhin im Vatikan tätig.Enrico de Pedis, der als mutmaßliche Mörder des Mädchens verdächtige Mafia-Anführer, kann sich dazu nun nicht mehr äußern, denn er wurde seinerseits 1990 auf offener Straße erschossen. Und seine Leiche durfte danach "mit der ausdrücklichen Erlaubnis des früheren Generalvikars des Papstes, Ugo Poletti, in der Kirche der Heiligen und Päpste in Rom, in eben diese ehrwürdige Sant` Apollinare-Kirche, überführt und dort beerdigt werden. Angeblich war der Mafiapate ein großer Wohltäter der Kirche" (bild.de, 27.6.2008), so wurde schon damals berichtet. Die Leiche von De Pedis wird also seither in Rom in einem monumentalen Pracht-Grab "in der großen altehrwürdigen päpstlichen Basilika" (Die Rheinpfalz, 17.4.2012) verehrt, was laut Kirchenrecht nur für Päpste oder Bischöfe möglich ist.
Die Bestattung des Mafia-Bosses und Mörders in der päpstlichen Basilika verstieß übrigens auch gegen italienisches Recht, aber das Recht Italiens hat den selbstherrlichen Vatikan noch nie bekümmert, wenn es für ihn nachteilig war. "Was hatten De Pedis oder die Magliana-Bande ... in der Hand?" schreibt zum Beispiel Die Rheinpfalz. "Die Wahrheit sei im Vatikan zu suchen, sagen römische Staatsanwälte, doch der rücke damit nicht heraus" (17.4.2012). Und so verging und vergeht seither Jahr um Jahr.Emanuela Orlandi wurde nicht im Sarg neben Enrico de Pedis gefunden. Nach einer Zeugenaussage habe man ihre Leiche in einer Betonmischmaschine beseitigt. Ihr Bruder hofft, dass sie noch lebt.
Foto: Symbolbild
Schwieriger für die Kirche wird es erst,
wenn heraus gearbeitet würde, dass Enrico de Pedis Emanuela Orlandi als
Vergeltung erst ermordet hätte, nachdem Erzbischof und Vatikanbank-Chef Paul
Marcinkus oder andere Vatikan-Verantwortliche sich definitiv geweigert hätten,
das Geld des Mafia-Bosses diesem zurück zu geben. Und eine
weitere Frage, die sich anschließen würde, wäre: Was wusste der
später heilig gesprochene Papst? Bzw. war er ebenfalls in den Konflikt
verwickelt, oder gab er vielleicht sogar entsprechende Anweisungen, was man tun
sollte?
Immerhin kündigte Roberto Calvi den Rücktritt von Papst Johannes Paul
II. für den Fall an, er, Calvi, würde seine
Beweise (!) öffentlich bekannt machen.
Dass es wirklich Beweise waren und sind, dafür spricht auch seine
Ermordung kurz nach dieser Ankündigung.
Und zudem flossen die Summe der Gelder, die
der Banco Ambrosiano betrügerisch entzogen wurden, ausgerechnet in den antikommunistischen Widerstand nach
Polen, einem
besonderen Anliegen des polnischen
Papstes.
Der Nachfolger von Papst Johannes Paul II., Papst Benedikt XVI., hatte sich
bekanntlich nicht zu dem verbrecherischen Komplex geäußert, obwohl er damals schon Insider war. Denn Joseph Ratzinger, der spätere
Benedikt XVI., hatte 3 1/2 Monate vor der Ermordung Roberto Calvis sein Amt als
Präfekt der Glaubenskongregation angetreten, der Nachfolgebehörde der "heiligen
Inquisition", genau am 1.3.1982, und Joseph Ratzinger wusste ohnehin über sehr vieles Bescheid, wenn nicht
gar über alles (!), was dem Kirchenstaat und dem Papst "gefährlich" werden könnte.
Nun beginnt im Januar 2023 tatsächlich der Vatikan fast 40 Jahre nach dem
Verschwinden von Emanuela Orlandi tatsächlich mit "Ermittlungen", wenige Tage
nach dem Tod von Benedikt XVI. und einer Aussage von Pietro Orlandi, dass Joseph
Ratzingers Privatsekretär Georg Gänswein mehr wüsste, was dieser aber umgehend
dementierte (merkur.de, 10.1.2023). Doch es kommt wieder Bewegung in das
Thema.
"Die Kirche hat kein Interesse
daran, dass ihre Mafiaverbindungen öffentlich werden."
|
Im Jahr 2012
war es damals bereits der italienische Staatsanwalt Giancarlo Capaldo, der neue Hoffnungen
gemacht hatte, die Verbrechen früher oder später doch aufklären zu können: "There
are people still alive, and still inside the Vatican, who know the truth"
(zit. nach The Independent, 30.4.2012; "Es sind nach wie vor Leute am Leben, und
nach wie vor innerhalb des Vatikan, welche die Wahrheit kennen"). Und
focus.de schrieb am 1.5.2012, mit den Entführung von Emanuela Orlandi
sollte "ein Mitarbeiter des Vatikans eingeschüchtert werden, der
Beweise für Verbindungen der Bande zum Vatikan gehabt haben soll"; gemeint ist
eben die so genannte Magliana-Bande als eine Unterorganisation der Mafia, der Enrico de Pedis
bis zu seiner Ermordung im Jahr 1990 vorstand.
Hier könnte man entsprechende Nachforschungen auch etwas anders akzentuieren, z. B., indem
man unter anderem die Frage nach den Auftragskillern von Roberto Calvi stellt
und deren Auftraggebern.
Der Vater des entführten Mädchens, "
Ercole Orlandi, ein Hofdiener von Papst Johannes Paul II., starb 2004 an einem Herzleiden. ´Er ist in der Hoffnung gestorben, dass seine Tochter noch am Leben ist`, sagte sein Anwalt damals" (welt.de, 16.4.2012). Im Zuge der neuen Ermittlungen im Jahr 2012 kam auch der Verdacht auf, Ercole Orlandi selbst hätte Beweise für die Verstrickung der Vatikan-Bank in das organisierte Verbrechen gehabt. (The Independent, 30.4.2012)
2017
Nr. K 234 / 2017 –
Verbrechen von sechs pädophilen Priester in einem Internat der Erzdiözese Köln
– Die Rheinische Post versucht, das Unaussprechliche in Worte zu fassen:
rp-online.de, 13.9.2017 – Auch im erzbischöflichen Internat Josephinum in Bad Münstereifel hat es im
Zeitraum von 1946 bis 1997 Gewalt und sexuellen Missbrauch gegenüber Kindern
gegeben. Die Täter sind vor allem sechs Priester, deren Verbrechen wie fast
immer verjährt sind. Deshalb drohen bei den vier Priestern, die noch leben, allenfalls noch innerkirchliche Verfahren, die
dann der päpstlichen Geheimhaltung
unterliegen.
Opfer leiden noch lange Jahre danach, und die Rheinische Post
schreibt: "Am Ende aber ist es die Sprachlosigkeit und Erschütterung eines
Betroffenen, die erahnen lassen, wie unbegreiflich das Leiden der Opfer von
einstmals körperlicher und sexueller Gewalt bis heute sein muss."
Weiter schreibt die Zeitung: "Werner Becker [eines der Opfer] lenkt den Blick auch aufs
Lebensumfeld der Geistlichen und beschreibt den priesterlichen Raum als einen
hermetischen Bezirk, in dem sich der Geistliche sicher sein kann, dass Taten
nicht zu schnell auffliegen. Zudem ist der Priester noch immer eine
moralische Instanz. Werner Beckers Eltern jedenfalls hätten ihm damals nichts
geglaubt. Die Abwehrreaktionen seiner Mitschüler scheinen dem gleichen
Verhaltensmuster zu folgen."
Die wissenschaftliche Untersuchung über die Schandtaten im erzbischöflichen
Josephinum sind dabei nur ein weiterer kleiner Mosaikstein für das schändliche Treiben in diesem
Milieu, das flächendeckend erfolgte und nach systematisch wiederkehrenden
Umständen, genauso wie die Jahrzehnte lange Vertuschung. Doch in unserer Zeit
wird immer mehr Menschen auch bewusst, dass Priester
nichts mit
Gott zu tun haben, sondern dem "System
Baal" zugeordnet
sind, denn der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist der Freie Geist und Er hat –
im Gegensatz zu den heidnischen Baalskulten – nie Priester eingesetzt, die in
diesem Fall auch biblische Überlieferungen in ihrem Sinne fälschten.
Dass ausgerechnet dieses System vom Staat so massiv durch allgemeine
Steuereinnahmen auch von Atheisten und Andersgläubigen mit subventioniert wird,
liegt daran, dass keine der im Bundestag vertretenen Parteien die Konkordate
zwischen Kirche und Staat kündigen möchte, die den Kirchen Jahr für Jahr letztlich
Milliardeneinnahmen bescheren,
zusätzlich zu den eigenen Überschüssen. So war z. B. auch zu lesen: "Erzbistum Köln
hat 52 Millionen Euro Überschuss." (Pressemeldungen vom 6.10. und 7.10.2016)
Nr. K 233 / 2017 –
Kinderzeichnung überführt Priester, der 5-jähriges Mädchen immer wieder
vergewaltigte
– In Brasilien gab ein katholischer Priester zu, ein Mädchen, dem er
Englischunterricht gab, für seine "sexuellen Vorlieben" missbraucht zu
haben. Die Eltern
des Kindes kamen dem Triebtäter auf die Spur, nachdem sie im Kinderbuch des Mädchens eine
Strich-Zeichnung gefunden haben, welche die Vergewaltigung darstellt. Da die
Eltern zur Polizei gingen und nicht zum Bischof, konnte der Priester zügig verhaftet
werden. (huffingtonpost.de, 5.5.2017)
Da Priester aufgrund verschiedener Milieu-Faktoren eine Hochrisiko-Gruppe
darstellen, sollten Kinder nie mit Männern alleine gelassen werden, die in
diesem Beruf tätig sind. In Australien geht man aufgrund der Nachweise von ca.
7 % aller Priester aus, die Sexualverbrechen an
Kindern begingen, in den USA mittlerweile von über 10 %.
Nr.
K 232 / 2017 –
Ex-Mitarbeiter der vatikanischen Inquisitionsbehörde rechnet mit kirchlicher
Doppelmoral ab. Er bekennt sich zu seiner gelebten Homosexualität /
Kirchenspaltung oder Fortsetzung der Doppelmoral / Für beide Fälle gilt: Hände weg von den Kindern!
– Dass die katholische Kirche nicht christlich ist, lässt sich an
unzähligen Beispielen
belegen. Doch wie wird dann "katholisch" definiert? Was ist katholisch und was
nicht? In Deutschland widmete das Magazin Stern
dem ehemaligen vatikanischen Theologie-Dozenten Dr. Krzystof Charamsa die Titelgeschichte unter der Überschrift Verbotene Liebe im Vatikan. (Nr.
18/2017)
Bereits im Jahr 2015 hatte Dr. Krzystof Charamsa erklärt, "der Klerus sei ´überwiegend homosexuell und
traurigerweise auch homophob bis zur Paranoia`"
(spiegel.de, 4.10.2015) – also sowohl homosexuell als auch
homosexuellenfeindlich. Damals bekannte er sich erstmal zu seiner gelebten
Homosexualität: "Ich habe jetzt einen Partner, der mir geholfen hat, meine
Ängste in die Kraft der Liebe zu verwandeln".
Dr. Krzystof Charamsa war bis dahin Sekretär der Internationalen Theologischen Kommission
des Vatikan und Mitarbeiter der obersten Inquisitionsbehörde, der
"Kongregation für die Glaubenslehre" und Theologiedozent an der
Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Nach seinem Bekenntnis zu
seinem Partner, den er mit dem Namen Edouard vorstellte, wurde er allerdings von
seinen Aufgaben suspendiert. Krzystof Charamsa
blieb dennoch römisch-katholischer Priester und formuliert sein
zukünftiges Ziel mit den Worten,
"eine ´zurückgebliebene` und ´paranoide` Kirche zu bewegen".
In seinem 2017 erschienenen Buch Der erste Stein machte er dazu deutliche Aussagen, z. B.:
"Die Beichte ist ein Sakrament, das unter der krankhaften Sexbesessenheit derer,
die sie abnehmen, leidet."
"Ich träumte davon, Großinquisitor zu
werden ... So lernte ich dieses höchste Gremium der Kirche als eine Versammlung
kranker Geister kennen,
die Vergnügen daran fanden, einen Scheiterhaufen nach dem anderen aufzuschichten und in Brand zu stecken."
Und im Interview mit dem Stern fügte er noch hinzu:
"Es ist ja die Angst, mit der ein System wie die Kirche zusammengehalten wird."
Eindrücklich beschrieb er das homosexuelle Fluidum im Vatikan
während des Pontifikats von Papst Joseph Ratzinger, Benedikt XVI., dem
ein anderer vatikanischer Theologe nachsagte, selbst
homosexuell zu sein. Dr. Krzystof
Charamsa schreibt:
"Ratzinger
verstand es vorzüglich, den Hass auf die Homosexuellen zu verschärfen. Wenn ich
jedoch heute an die Jahre zurückdenke, in denen er Papst war, dann steht mir ein
Pontifikat vor Augen, in dem es im Vatikan so schwul zuging wie wohl nie zuvor
in der Neuzeit. Es war eine Periode, in der das ganze schwule Szenarium, welches
das Rom der Barockzeit zu bieten gehabt hatte, wieder auflebte – mit roten
Schühchen, sorgfältig choreografierten Prozessionen, sommers wie winters von
Scheitelkäppchen bedeckten Köpfen, Spitzen und Quasten und Fransen, die überall
herauslugten. Wie jammerte doch einer der päpstlichen Zeremonienmeister: ´Bald
werden wir alle Spitzenunterwäsche anziehen müssen` ... Das schwulste Pontifikat
der Neuzeit rauschte mit geblähten Segeln voran und legte fröhlich immer neue
Kleider und Verkleidungen an."
Foto: Unbeschwerte Kinder (Creative Commons Lizenz CC BY 2.0, Fotograf: Shkumbin Saneja) – Sie sollten vor Beichtvätern und ihrer "krankhaften Sexbesessenheit" (Der Ex-Vatikan-Theologe Dr. Krzystof Charamsa) geschützt werden und speziell Jungen auch vor dem homosexuellen Fluidum in kirchlichen Kreisen. Kinder sollten grundsätzlich nicht mit einem Priester alleine gelassen werden.
Auch das weiter gehende Verfahren ist bezeichnend für das System Kirche, das sich
nie ändern wird: Vertuschung der Anschuldigungen, wie z. B. der mit einem Oscar
ausgezeichnete US-amerikanische Spielfilm Spotlight (USA 2015) deutlich
vor Augen führt: Die Zeitung Boston Globe enthüllte in den Jahren 2001
und 2002 zwar die Verbrechen
einzelner Priester, Bischöfe und des Kardinals, sie enthüllte aber vor allem das
System der Kirche und seine Macht der Vertuschung der eigenen Verbrechen und
Vorwürfe in allen Bereichen der
Gesellschaft. Dass dieses System im Vatikan und bei den Päpsten seine Spitze
hat, wird bei Spotlight nur angedeutet. Doch es zeigt sich nahezu immer.
Mehr dazu in dem Buch Angeklagt der Papst (siehe links).
Damals entging Benedikt XVI. nur knapp einer Anklage und Verurteilung, was
natürlich auch auf die Macht der Kirche zurück zu führen ist.
Jetzt in Würzburg zeigte sich, dass das System, das der Boston Globe
schon 2001 aufdeckte, weiter wirkt. Einige wirksame Aspekte: In diesem Fall entschied der Beschuldigte selbst, eine
Untersuchung der Vorwürfe gegen ihn durch die Staatsanwaltschaft zu verhindern,
angeblich deswegen, da es eh schon "verjährt" sei. Mehr noch: Der Generalvikar des Bistums, der renommierte Ehrenprälat und
Bundesverdienstkreuzträger Dr. Karl Hillenbrand (2014 verstorben), die
langjährige Nr. 2 nach dem Bischof, warnte ihn, kooperierte mit ihm, und
der Täter selbst "durfte im Würzburger Kirchenarchiv sonst
unzugängliche Akten zu seinem eigenen Fall durcharbeiten und konnte so selbst
Einfluss auf den Gang des Verfahrens nehmen" (spiegel.de,
26.3.2016). Dem widersprach das Bistum mit den Worten, der Beschuldigte habe
lediglich "im Übereifer, bei der Aufklärung helfen zu wollen", nach bestimmten
Unterlagen gesucht. (27.3.2016)
"Übereifer, bei der Aufklärung helfen zu
wollen"?
Mit ähnlichen heuchlerischen Floskeln versucht die Kirche alle ihre Verbrechen seit
über 1700 Jahren schönzureden und abzuwiegeln. Der "Übereifer" des Beschuldigten
ist für einen Leser mit gesundem Menschenverstand natürlich ganz anders
erklärbar als mit klerikaler Hilfsbereitschaft. Aber das Verfahren endete dann nicht überraschend damit, dass die
Glaubenskongregation des Vatikans in Rom 2015 die Einstellung anordnete.
Und eine Anfechtung des Kirchenurteils wurde von vorne herein nicht zugelassen.
Da nützt es gar nichts, wenn der jetzige Missbrauchsbeauftragte des Bistums die "Widersprüche im
Verfahren des Kirchengerichts" benennt und nach wie vor "tatsächliche
Anhaltspunkte für den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs an einer
minderjährigen Person sieht". Wenn ein Beauftragter eben einmal
nicht im Sinne der Systems handeln sollte, dann wird auch er zum "Problem".
Und bis zu einem neutralen Staatsanwalt gelangen die Dokumente auch in diesem
Fall nicht.
"Kaum etwas ließen die Kirchenrichter [was so manchen an ein internes Gericht der Mafia erinnern könnte] unversucht, um die Person der Anzeigeerstatterin infrage zu stellen", schreibt Der Spiegel. "Hat sie ihren kleinen Bruder ´auch mal an den Haaren gezogen`? Wann hat sie ihren ersten Freund gehabt? [PS: Sie war zum Zeitpunkt der angezeigten Oral-Vergewaltigung durch den hohen Würdenträger und späteren Missbrauchsbeauftragten noch unberührt und wollte mit der Sexualität bis zur Ehe warten]. Hat sie mal kirchenkritische Zeiten gehabt?" Laut Stellungnahme der Diözese ging es dabei lediglich um eine "saubere und minutiöse Aufarbeitung" (27.3.2016). So also kann man das auch nennen. Der beschuldigte Würdenträger wurde aber niemals entsprechend "sauber und minutiös" in die Mangel genommen. Seine Persönlichkeit samt Vergangenheit wurde nicht untersucht. Im Gegenteil. "Dem beschuldigten Priester vertraut der Bischof voll." Was im Umkehrschluss bedeutet: Der Bischof hält die Frau für eine "volle" Lügnerin.
Es
sind – unabhängig davon, was nun genau passierte – Erfahrungen wie diese, die
immer noch viele Opfer davon abhalten, zu sprechen, weswegen nach wie vor von
hohen Dunkelziffern des sexuellen Missbrauchs bei Priestern auszugehen ist. Die
Opfer scheuen den Gegenschlag der mächtigsten Organisation der Welt,
über die der Schriftsteller Karlheinz Deschner einmal schrieb: "Nach intensiver
Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike,
Mittelalter und Neuzeit, einschließlich und besonders des 20. Jahrhunderts,
keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so
scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie ... ganz besonders die
römisch-katholische Kirche." (Die beleidigte Kirche, Freiburg 1986, S. 42 f.)
Das Opfer spricht: "Von der Kirche wie erneut missbraucht"
Die Vatikankirche behauptet, Gott gehorche ihren
Priestern (siehe unten). Diese
seien die "Männer Gottes" auf der Erde. Auch, wenn ein besonders kirchlich
hochgestellter "Mann Gottes" unter Androhung von Gewalt von einer Jugendlichen
Oralverkehr verlangen würde? Wenn schon Gott dem Priester angeblich gehorche,
müsse ein katholisch erzogenes Kind oder ein Jugendlicher dann nicht erst recht
dem Priester gehorchen? |
Die Richter dieser Kirche baten im genannten Fall auch die staatlichen Stellen um "Amtshilfe" bei der Nachforschung nach eventuell belastendem Material über die Frau, die lange abgewogen hat, ob sie sich melden soll und es schließlich doch getan hat. Das staatliche Versorgungsamt, worüber ihre Therapie in der Folge des Missbrauchstraumas finanziert wurde, rückte die Akten mit intimsten Details bereitwillig an die Kirche heraus. Anhaltspunkte für eine Unglaubwürdigkeit der Klägerin gab es darin aber nicht. Mit der Frau selbst sprach man aber nicht. Die Kirche behandelte das Verbrechensopfer wie eine Täterin und Nestbeschmutzerin, wie eh und je, trotz der weltweit lächelnden Maskerade von Papst Franziskus. "Ich möchte gehört und wahrgenommen werden. Selbst wenn ich mir dazu die Stimme anderer leihe", so die gesundheitlich schwer angeschlagene Frau zum Verfahren. Doch die Kirche stellte Bedingungen, zum Beispiel die Anwesenheit des Leiters der Untersuchung aus der Diözese. Das lehnte sie aufgrund ihres Gesundheitszustands ab, während die Kirche aber mit Verweis auf ihre kircheninternen Vorschriften hartnäckig genau darauf bestand. Dazu schrieb die Expertin Angelika Oetken aus Berlin: "
Dass die Frau heute nicht vor Klerikern aussagen will, ist logisch, wenn man ihre Perspektive einnimmt. Ich an ihrer Stelle würde auch nicht wollen, dass die männlichen Mitglieder des Bistums meine Schilderungen womöglich noch in ihre entsprechenden Phantasien einbauen. Zumal die 44jährige alles schon gegenüber einem bekannten Gerichtsgutachter geschildert hat" (main-echo.de, 28.3.2016). Die Folge: "Es gab kein Treffen, keine Geste der Versöhnung," und ein anderer Gutachter, ein "Gutachter" der Institution Kirche, hatte die Frau, die er überhaupt nicht kannte, darauf hin noch einmal "begutachtet", und dieser stritt dann den Missbrauch "nach Aktenlage" mit hoher Wahrscheinlichkeit ab. Die Folge: Der ranghohe Kleriker genießt seinen Ruhestand weiter in Amt, Würden und der kirchenüblichen Verjährung. Er wurde nicht begutachtet. Die Kirche und ihre Priester haben einmal mehr "gesiegt".
Der Spiegel schreibt zutreffend: "Immer wieder landen Missbrauchsfälle
[also Schwerverbrechen an Kindern, die sich oft später das Leben genommen haben] nicht beim Staatsanwalt, sondern nur vor einer
geheimen katholischen Paralleljustiz ... Kein staatliches Gericht kann solche
Entscheidungen, die nicht angezeigt werden, überprüfen" (Der Spiegel Nr.
13/2016). Der Spiegel schildert am Fall des hochrangigen Verdächtigen
im Bistum, wie das
innerkirchliche System samt erniedrigendem Umgang mit den Klägern bis heute
funktioniert – im Gegensatz zu den offiziellen schönrednerischen
Verlautbarungen. Wenn es einen Täter gibt, dieser aber nicht gesteht, steht
dem Opfer ein furchtbarer Spießrutenlauf bevor.
Der Beschuldigte ist nicht der erste katholische Würdenträger in diesem Bistum,
dem Verbrechen zur Last gelegt werden.
Vor einigen Jahren gab es in der Diözese schon mindestens elf enttarnte
Kirchentäter, die sexuelle Verbrechen oder Vergehen an Kindern begangen hatten,
hinzu kam ein weiterer, der einen Millionenraub begangen hat. Siehe dazu
folgenden Zwischenbericht allein in
Würzburg aus dem Jahr 2010. Ob es zwischenzeitlich (von 2010 bis 2016)
weitere Täter oder Tatverdächtige nur in diesem Bistum gab, haben wir nicht geprüft.
Noch einmal zurück zum preisgekrönte Film Spotlight: Dort fand man am
Anfang neun Verbrecher-Priester in der Diözese Boston. Dann waren es 87. Und im
Laufe der Enthüllungen stieß man auf über 200 nur in einer Region. Wie viel
Priester-Verbrecher wird man in den anderen Diözesen finden, wenn auch dort eine
Zeitung wie der Boston Globe sich nicht vom System Kirche einschüchtern lässt
und mutig aufklärt? Man hat den Eindruck, als stünde man auch in Deutschland
erst am Anfang. Im Film wird auch angedeutet: Es ist vor allem das katholische Milieu des Priesterkultes, das
unzählige Verbrechen und seine systematische Vertuschung hervor bringt. Es sind
keine Einzelfälle, es ist das System Kirche. Zwar kann nicht ausgeschlossen
werden, dass bei den Zigtausenden von Verbrechern im Pfarrertalar oder den
Beschuldigten hier und da einmal etwas vielleicht nicht so oder nicht ganz so
war. Doch die Kirche macht daraus ein vielfach praktiziertes System, dreht den
Spieß um, und Kläger werden vielfach zu Beschuldigten und als Lügner bezichtigt.
Vor einiger Zeit demütigte die Diözese Regensburg
mehrere missbrauchte ehemaliger Regensburger Domspatzen faktisch als Lügner, z. B. unter
regensburg-digital.de,
15.2.2012)
Dabei missbraucht man "Gott" auf schamloseste Art für die eigenen
Positionen.
Nach der offiziellen Lehre der römisch-katholischen Kirche gilt für jeden
Priester: "Oh, wie groß ist der Priester! ... Gott gehorcht ihm. Er spricht zwei
Sätze aus, und auf sein Wort hin steigt der Herr vom Himmel herab und schließt
sich in eine Hostie ein ... Nach Gott ist der Priester alles!", so der Kirchenheilige Johannes von Ars,
Patron aller Priester, zitiert von Papst Benedikt XVI. (vatican.va).
Verschont man "Gott" mit diesen Lästerungen, dann bleibt für die Kirche übrig:
"Der Priester ist alles." Doch wie lange noch?
Die Vertuschung als Teil des Systems KircheOpfer-Verbände wissen bereits mehr über Hintergründe des jüngsten SPIEGEL-Berichts aus Würzburg. Hier eine erste Pressemitteilung der "Initiative gegen Gewalt" vom 29.3.2016:
Pressemitteilung zum Bericht "So ein bisserl
liebevoll" (Der Spiegel 13/2016) |
Man merkt immer wieder: Der Papst ist Jesuit.
Und die Jesuiten haben für sich speziell noch
einmal in Worte gefasst, was im Prinzip auch sonst für den Katholizismus gilt.
So richten sie sich ausdrücklich nach dem Leitsatz des "heiligen" Ignatius von Loyola:
"Ich glaube, dass das Weiße, das ich sehe,
schwarz ist, wenn die hierarchische Kirche es so definiert" (Ignatius von
Loyola, Die Exerzitien, übertragen von Hans Urs von Balthasar, Einsiedeln 1962,
Nr. 365). Es geht also ganz offiziell nicht um die Wahrheit, sondern um den
Nutzen der Kirche, dessen Inhalt von der Hierarchie bestimmt und befohlen wird.
"Es ist ihnen also erlaubt, ... die Unwahrheit zu sagen", so heißt es schon im
"Klassiker" Pragmatische Geschichte des Ordens der Jesuiten von Johann
Christian Harenberg, Halle 1760, Band 2, Seite 39.
Wörtlich steht dazu in den Constitutiones, den "Satzungen" des Ordens: "Wir
sollen uns dessen bewusst sein, dass ein jeder von denen, die im Gehorsam leben,
sich von der [angeblich] göttlichen Vorsehung mittels des Oberen führen und leiten lassen
muss, als sei er ein toter Körper, der sich wohin auch immer bringen und auf
welche Weise auch immer behandeln lässt, oder wie ein Stab eines alten Mannes,
der dient, wo und wozu auch immer ihn der benutzen will." (Ignatius von
Loyola, zit. nach Peter Knauer, Satzungen der Gesellschaft Jesu, 3. Auflage,
Frankfurt am Main 1980, S. 547)
Wenn der Papst also etwas sagt, sollte man immer daran denken: Er ist Jesuit
und geschult in geschickter Rede, und er hat dabei der jenseitigen Macht zu gehorchen, der er dient, egal was er tut und
sagt.
Die Vertuschung geht weiter:
|
|
Taten der Vatikankirche an den Kindern: Früher kastriert, heute vergewaltigt"Auch die europäische Geschichte kennt die traurige Erscheinung des meist schon früh kastrierten Menschen, der durch die Verstümmelung für gewisse Verwendungen tauglich gemacht werden soll. Bis an die Schwelle der Moderne hielten sich die stimmbegabten Kastraten vor allem an südeuropäischen Opernhäusern, und auch die Päpste scheuten sich nicht, für ihre Chöre und Musiktheater zahllose Knaben verschneiden zu lassen." (Hermann Schreiber, Die Chinesen, Reich der Mitte im Morgenrot, München 1978, S. 158) |
2015
Eine Institution, die trotz aller gegenteiligen Ankündigungen und Beteuerungen
noch immer die Täter in den eigenen Reihen deckt und sich mehr um den Ruf der
Institution als um das Wohlergehen der meist minderjährigen Opfer sorgt, zeigt
einmal mehr auf, dass sie mit Jesus, dem Christus, nicht das Geringste zu tun.
Denn Er, der jegliche Gewalt ablehnte, schilderte die seelischen Qualen eines
missbrauchten Kindes mit drastischen Worten: "Wer einem von diesen Kleinen ein
Leid antut, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt
und er ins Meer geworfen würde."
Sehen Sie aktuell dazu die Gesprächsrunde zum Thema "Das Verbrechen der Kirche
an den Kindern" in der Mediathek:
–
derzeit nicht abrufbar
Würdenträger als "Würdenschläger"? Werfen Papst-Worte zum Schlagen von Kindern in "Würde" neues Licht auf den Fall Mixa? Hatte Bischof Mixa Kinder "mit Würde" geschlagen oder nicht? Bischof Mixa kann sich möglicherweise eine Chance auf eine neue Prüfung von Anklagen gegen ihn machen.
Nr. K 214 / 2014 –
Katholischer Priester wird aus Einsamkeit zum Kinderporno-Anhänger / Staat
finanziert Milieu
Sicher ist jedoch Mord durch gezielte unterlassene Hilfeleistung durch die
Nonnen, wenn man z. B. das Baby solange in seinem Erbrochenen liegen ließ
(focus.de, 8.6.2014), bis es verreckt war. Und dann rein in die Klärgrube
... ntv.de spricht von "Massenmord" an den Kindern in der
römisch-katholischen Mutter-Kind-Einrichtung. "Die Kinder müssen für ihre pure
Existenz büßen und erreichen kaum das Schulalter".
Kranke Kinder wurden nicht behandelt, niemand kümmerte sich um sie. Immer neue
grausame Details über das Nonnenkloster in Irland.
"Kinder, die überlebten, wurden von der Kirche zur Adoption frei gegeben
...
gegen hohe Geldzahlungen, die die Gemeinde als Spenden deklarierte."
Denn die
Kirche und speziell
auch die Täter-Schwestern der "Sisters of Bon Secours" brauchten natürlich auch
Geld.
Doch die entdeckten 800 Kinderleichen scheinen erst die Spitze des Eisbergs.
"Ich weiß, dass es in ganz Irland solche Gräber gibt", so Forscherin Catherine
Coreless".
(focus.de).
Auf etwa 4000 wird die Zahl der so "entsorgten"
Kinderleichen in Irland insgesamt geschätzt, denn es gab noch neun ähnliche
Einrichtungen wie die der "Sisters of Bon Secours". (stern.de, 8.6.2014)
Für manche Zeitgenossen ist es klar: Auch wenn das kirchliche "Maskenspiel" seit
ca. 1900 Jahren mehr oder weniger erfolgreich ist. Der Satan entlarvt sich immer
mehr ...
Nr. K
210 / 2014 –
Exkommunikation: "Reformpapst" schickt Reformerin
zum katholischen Teufel / Ein Abendmahl ohne Priester wird von der Kirche schlimmer bestraft
als eine
Vergewaltigung eines Kindes durch einen Priester
– Ein "Reformpapst", ein "neuer
Wind im Vatikan", so mutmaßten Katholiken, die nach 1700 Jahren blutiger
Kirchengeschichte immer noch auf eine Reform der Kirche hofften. Für viele fällt
jedoch mehr und mehr die Maske. Zuletzt exkommunizierte Papst "Franziskus" nun
auch die
Österreicherin Martha Heizer. Sie organisierte im Jahr 1995 das so genannte
"Kirchenvolksbegehren", eine "Unterschriftensammlung, mit der in Österreich über
500.000 Katholiken und in Deutschland fast zwei Millionen Menschen eine
grundlegende Reform der katholischen Kirche forderten" (ntv.de, 22.5.2014).
Der Grund für ihre Exkommunikation: Abendmahlsfeier ohne Priester.
Foto:
Zum "Brauchtum" der Kirche gehört das Verbrennen von Menschen, hier symbolisiert durch eine Stoffpuppe auf dem Scheiterhaufen beim Sankt-Hans-Fest (UserEPO, 2007; GNU-Lizenz für freie Dokumentation). Nach dem irdischen Tod soll es für Kirchenaussteiger und -abweichler jedoch noch schlimmer werden. So gilt im Katholizismus jetzt: Höllenfeuer für Martha Heizer, wenn sie sich zu Lebezeiten nicht mehr Rom unterwirft.
Ich suche in der Bibel, wo Jesus sagt, dass es Priester braucht und finde es nicht. Ich finde stattdessen das Jesuswort: "Wo zwei oder drei versammelt sind in Meinem Namen, da bin Ich mitten unter ihnen." Dass ein Priester dabei sein muss, steht dort nicht. Ich finde überhaupt nirgends in der Bibel, dass Jesus, der Christus, Priester eingesetzt hat. Also kann die Kirche, die Priester benötigt, nicht christlich sein. |
Deshalb liegt es jetzt einmal mehr an den vielen Katholiken, die das
Kirchenvolksbegehren 1995 unterschrieben haben, der Realität ins Auge zu sehen
und daraus die Konsequenzen zu
ziehen. Halten sie der Papstkirche trotzdem weiterhin die Treue, dann ist das
ein Bekenntnis dazu, dass sie weiter nur die "Kirchenunteren" sind, die
Kirchenschafe = Lemminge, die längst allesamt auch schon ewig verdammt sind,
weil sie sich nicht an das halten, woran sie sich halten müssen. Es wird ihnen nur
verschwiegen, dass sie ebenfalls alle bereits verbindlich in die ewige Hölle verflucht
sind, weil man ihre Kirchensteuer bzw. ihre Kirchenbeträge natürlich weiter
gerne einnimmt. Und dass dieses Geld sie nicht in den Himmel bringt, so wie er
nach katholischer Vorstellung sein soll, auch das gehört zu den Fakten.
Zum weiteren Verständnis:
Ein großer Teil der Vatikan-Aktivitäten wird von den Geldern der deutschen Steuerzahler
finanziert, die von den Diözesen nach Rom überwiesen werden.
Es kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass mit den neuen
Enthüllungen auch davon abgelenkt werden soll, wie Vatikan und Kirche derzeit
in der Ukraine im Hintergrund
agieren. Siehe dazu auch "Kirche
contra Dialog"
Nr. K 208 / 2014 –
Der unermessliche Reichtum der Kirche war Thema vieler
Fastnachtsumzüge im Jahr 2014
).
In Rom gehört ohnehin jedes dritte oder vierte Haus der Kirche. In anderen
Städten Italiens ist es ähnlich. Die Kirche in Italien ist wie die Kirche in
Deutschland von allen Steuern befreit und genießt Privilegien über Privilegien.
Auf dem Umzugswagen in Würzburg waren noch die Aufschriften zu lesen: "Wir
wissen, wie man feiert" und "Wir brauchen eine Kirchensteuererhöhung".
Durch die
Verpflichtung aller deutscher Banken, am dem Jahr 2015
Kirchensteuer auf
Kapitalerträge direkt an die Kirche abzuführen, werden der Kirche viele
Millionen schneller zugeführt und es wird dadurch verhindert, dass jemand diesen
Teil der Steuer für die Kirche hinterzieht. Dabei gehört jetzt die
Konfessionszugehörigkeit zu den Daten, die von den Banken abgefragt werden.
Kritiker befürchten, dass in Zukunft auf Nichtkirchenmitglieder zusätzliche
finanzielle Nachteile zukommen können.
Nr. K 207 / 2014 –
"Uno attackiert Vatikan wegen Verschleierung von Kindsmissbrauch" /
Vertuschung von klerikalen Sexualverbrechen als Teil der kirchlichen Grundsätze
–
Es ist immer das gleiche: Die einzelnen
Puzzle-Teile ergeben ein Gesamtbild des Grauens und sind eben nicht Ausnahmen.
Dahinter steckt ein System, das sich in mittlerweile Hunderttausenden von
Einzelfällen entlarvt. Diese Fülle zeigt: Es sind nicht Abweichungen, sondern es
bricht zigtausendfach durch die Masken hindurch. Von der angeblich grauenhaften
"ewigen Hölle", die Aussteiger gemäß der "unfehlbaren"
päpstlichen Lehrentscheidungen im Jenseits erwarten soll, werden
flächendeckend und weltweit schon Teile auf die Erde geholt.
Dennoch werden in
Deutschland die kirchlichen Erziehungseinrichtungen
weitgehend vom Staat, das heißt von allen Bürgern, bezahlt. Und das System
wird auch durch den staatlichen Kirchensteuereinzug hoch gehalten. Das heißt:
Die Politiker nähren mit den Steuereinnahmen, die sie von den Bürgern
eintreiben, diese Nischen voller Verbrechen und Perversionen, die ohne diese
öffentlichen Geldmittel gar nicht lebensfähig wären.
Das prostitutive Verhältnis von Staat
und Kirche (Politiker holen sich, einem Freier gleich, den "Segen" der
Priester und geben der Kirche dafür die Milliarden der Bürger) gehört endlich
beendet, wie es die Verfassungen von 1919-1933 und dann wieder ab 1945
vorschreiben. Dazu sind die Politiker verpflichtet. In der Zwischenzeit
etablierte sich jedoch 1933 mit dem Hitler-Konkordat mit dem Vatikan und der
Erfindung der deutschen Kirchensteuer ein System der finanziellen Blüte für die
Kirche dank der unermesslichen Staatsleistungen. Und nach dem Muster von 1933
wird verfassungswidrig auch seit 1945 weiter verfahren. Doch was zählt schon die
Verfassung gegenüber dem Brimborium der Kirche,
wenn sich die Politiker
verpflichten, sich dem Papst und der Kirche zu unterwerfen? Und wenn die
Bürger es zulassen?
Nr. K 197 / 2013 –
Nuntius und
Vatikan-Botschafter und Priester: Sex mit minderjährigen Jungen
– Kirche lehnt Entschädigung ab
– Der bekannte Botschafter, des Vatikan in der Dominikanischen Republik, Nuntius
Josef Wesolowski aus Polen, war bei seinen pädophilen Verbrechen womöglich nicht der
Einzige. Auch gegen einen weiteren Priester aus Polen wird jetzt deswegen
ermittelt. Den beiden wird vorgeworfen, "Sex mit minderjährigen Jungen gehabt zu
haben".
Der Generalsekretär der polnischen Bischofskonferenz "verurteilt" zwar
– wie
üblich – die Verbrechen, stellt jedoch auch klar, dass die Opfer keine
Entschädigung von der Kirche bekämen. "Die straf- und zivilrechtliche
Verantwortung liegt beim Täter", wird er von tagesschau.de zitiert
(27.9.2013). Doch die Kirche bietet den Tätern das Milieu, gleichsam den
Nährboden, in dem sie weit überdurchschnittlich aufgrund von Sex-Verbrechen an
Kindern straffällig werden: Zölibat, Körperfeindlichkeit, abstruse Dogmenlehren,
weltfremde abgeschottete Ausbildung in Priesterseminaren, materielle Absicherung
unabhängig von der Leistung, Stilisierung der
Priester zu "Männern vor Gott" und in dieser Eigenschaft mit dem Auftrag, sich
auch Kindern als "Seelsorger" zu nähern.
PS: Ca. ein Jahr nach den ersten Aufdeckungen der Verbrechen wurden bei dem
Erzbischof 100.000
Kinderporno-Dateien auf dem Vatikan-eigenen PC gefunden.
Nr. K 196 / 2013 –
Katholischer Priester vom Deutschen Orden missbrauchte fünfjährigem Jungen /
Deutscher Orden in dieser Zeit massivst von CSU begünstigt
– Die Mainpost schreibt dazu u. a.: "Wie Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen
auf Anfrage erklärte, soll der katholische Priester das Kind zwischen 1991, als
der Junge drei Jahre alt war, bis 1998 [als er zehn Jahre alt war] insgesamt 14
Mal sexuell missbraucht haben. Einige der mutmaßlichen Missbrauchshandlungen
sollen im Pfarrhaus seiner Gemeinde stattgefunden haben. Hier war der
Ordensgeistliche geschätzt und beliebt. Bei seiner Verabschiedung [im Jahr 2009]
hieß es, man müsse ´einen Schatz loslassen`, mit dem Pater gehe ´etwas
Großartiges` und ´das Licht, das er zum Aufleuchten gebracht` habe, brenne ´in
den Herzen` der Gemeindemitglieder weiter." (19.9.2013)
"Fünf Jahre alt war das Kind laut Anklage, als der Pater zum ersten Mal das
mit ihm machte, was Erwachsene nie mit Kindern machen dürfen", hieß es später.
(25.9.2013)
Beim letzten sexuellen "Übergriff" war der Junge zehn Jahre alt.
"´Es war aber die große Ausnahme, dass wir zusammen nackt im Bett lagen`, sagt
der Angeklagte" zu seiner Verteidigung. Er stehe sonst auf "junge Männer". Und: "Großflächiger Hautkontakt reizt,
das ist naturgegeben." Sowie: "Ich wollte ihm zeigen, dass er ein starker Mann
ist." "Zu einer ´kleinen Nutte` habe der Priester ihn gemacht", so das Opfer,
der nach Aussage seiner Mutter in dieser Zeit autistische Züge entwickelte. Auch
berichtete er von Depressionen und "Schwierigkeiten beim Aufbau von
Vertrauensbeziehungen"
"´Das waren nicht nur Grenzüberschreitungen, sondern ganz erhebliche
sexuelle Übergriffe`, sagte der Vorsitzende Richter Burkhard Pöpperl"
(main-netz.de, 27.0.2013). "´Er
war Priester, Seelsorger und Vaterersatz und hatte eine ganz besondere
Vertrauensposition`, betonte Pöpperl. Dies habe er ´wirklich schamlos für die
eigenen Bedürfnisse ausgenutzt.`"
Doch war er das einzige Opfer des "großartigen" Pfarrers? Eine Leserin schreibt
dazu auf mainpost.de: "Ich hoffe doch,
es trauen sich im Zuge der Verfolgung dieser Straftat noch weitere Betroffene
und entschließen sich zur Anzeige."
Mittlerweile wurde der Würdenträger in ein katholisches Kloster, wie
meistens in vergleichbaren Fällen, abgeschoben. Da jedoch die Verjährungsfrist
in "schweren" Fällen nach § 176 a StGB seit dem 1.4.1998 von 10 auf 20 Jahre
herauf gesetzt wurde, kann der Priester für nach dem 1.4.1998 begangene
Verbrechen auch staatlich belangt werden.
Der Priester wurde zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Er gehört
dem Deutschen Orden an, dessen ca. 30 Mitglieder in dieser Zeit von der
CSU-Regierung im Freistaat Bayern extremst bevorzugt wurde. So schrieb der
damalige CSU-Ministerpräsident Edmund Stoiber im Verbrechenszeitraum u. a. an
den damaligen Kultusminister:
"Ich weiß, dass Dein Haus in den letzten Jahren
die Körperschaftsrechte an Orden nur dann verliehen hat, wenn deren
Mitgliederzahl deutlich über 200 lag. Der Deutsche Orden umfasst zwar nur knapp
30 Fratres und Patres, doch ist die Altersstruktur in diesem Orden sehr günstig
..." (siehe hier).
Daraufhin wurde der Orden im Jahr 1998 zunächst "Körperschaft öffentlichen
Rechts" und wäre anschließend bei Schulden von ca. 350 Millionen DM Pleite
gegangen. Doch bei einer Körperschaft öffentlichen Rechts springt der Staat ein.
Also nicht nur Seelenmord an mindestens einem Kind, sondern auch Amigo, Amigo.
Wehe, wenn auch nur ein Bruchteil solcher Verbrechen und solchen Gebarens bei
einer religiösen Minderheit passiert wäre ...
Nr. K 195 / 2013 –
Drei Polizisten und einen Sanitäter
erschossen – Der Täter war leidenschaftlicher katholischer Jäger, der täglich betete
–
Zwar hieß es in den Medien, der Vierfachmörder sei ein
"Wilderer" gewesen. Doch dann stellte sich heraus, dass er ein Jäger mit
Jagdschein und Mitglied des Jagdvereins und des Schützenvereins war. Und er soll
auch
eine
Erlaubnis für seine Waffen besessen haben, zumindest für einen Großteil
davon. So
bewahrheitet sich einmal mehr das Wort von Leo Tolstoi: "Vom Tiermord
zum Menschenmord ist nur ein Schritt". Das Gottesgebot "Du sollst
nicht töten" gilt jedoch gegenüber Menschen und Tieren. Nur der
vermessene Mensch, der keine Mücke erschaffen kann, maßt sich an, töten
zu dürfen. Tiere "legal", Menschen im Krieg "legal" und im Zuge der
weiteren Verrohung dann eben auch "illegal". Alois Huber, der
Mehrfachmörder, war zuvor "legal" "auch auf Großwild- und bei
Hubschrauberjagden" (oesterreich.at, 18.9.2013).
Er "verschrieb sich der Jagd" und für
Hirschgeweihe, die er in seiner Wohnung stapelte, jagte er auch "illegal"
in anderen Revieren, da in "seinem" Jagdrevier keine Hirsche waren. "Er legte sich ein
Waffenarsenal mit Präzisionsgewehren an, hortete Nachtsichtgeräte und
war ausgerüstet, um den Polizeifunk abzuhören."
Weit über 100 Waffen waren in seinem Besitz. Schließlich übertrug er nun seine Kenntnisse von einer "waidgerechten"
Jagd auf seine Menschenmorde – "Geübt am Jagdgewehr", "völlig
kaltblütig und wie ein Jäger, ... zielte stets auf die Köpfe der
Polizisten und seiner Opfer"
(bild.de, 18.9.2013). Nun steht er im Verdacht, auch vier
Prostituierte bereits auf ähnliche Weise ermordet zu haben.
Eine Haupt-Wurzel für die Verrohung ist auch die kirchliche Lehre einer
späteren angeblich ewigen nie endenden und ständig qualvollen Hölle für
Abweichler vom "richtigen" Glauben, hinter der eine unvorstellbare
brutale (und leider auch in Österreich staatlich subventionierte) Gottesvorstellung steht.
Und der Täter war traditionell katholisch und tat weit mehr für seinen
Glauben als der "Durchschnittskatholik". So ließ er auf seinem Grundstück eine
"Kapelle für die verstorbene Gattin" bauen, "in der er täglich betete".
Inwieweit er darüber nachdachte, ob seine Frau in
den "Himmel" gekommen sei oder in die Hölle, ist nicht bekannt. Ihr Tod
nach schwerer Krankheit habe ihn auf jeden Fall nicht losgelassen.
Und wer diesen
Glauben ernst nimmt, für den
kommen die meisten Menschen in die angeblich
ewige Hölle, auch gläubige Katholiken, die viel Gutes tun,
was so manche tief liegende Hemmschwelle noch weiter senken kann. Dass
auch laut Bibel in Wirklichkeit das Gesetz von Saat und Ernte gilt
(z. B. Galater 6, 7), wonach jeder exakt das erntet, was er gesät
hat, weswegen alles Tun eine entsprechende Folge hat, wird den Gläubigen von der
Kirche verschwiegen.
"Grundsätzlich sind einige Faktoren ausschlaggebend, damit jemand einen
Handlungsstil nach dem Motto ´Jetzt ist eh schon alles egal` an
den Tag legt", so beschreibt oesterreich.at die Stellungnahme von
Dr. Adelheid Kastner, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie ("Das
Psychogramm des Killers", 17.9.2013), zu dem Vierfachmord mit
anschließendem Selbstmord. Die Religion sollte auf jeden
Fall endlich einmal mit in die Prüfung einbezogen werden.
Nr. K 194 / 2013 –
Father Ratigan, ein katholischer Priester und Kinderporno-Produzent, in USA zu
50 Jahren Haft verurteilt. Er glaubt, dass "Gott" ihm vergeben habe
– Während in Deutschland die meisten Kinderschänderverbrecher im Priestergewand
aufgrund der Verjährung straflos davon kamen, erging es dem 47-jährige Priester Shawn Ratigan anders. Er wurde in
Kansas City zu 50 Jahren Haft verurteilt. Er hat fünf junge Mädchen vergewaltigt
und von den Taten kinderpornographisches "Material" erstellt und in Umlauf
gebracht. Für die Opfer war Father Shwan Ratigan "ein Freund und vertrauter
Priester in klerikalen Gewändern" (fox4kc.com, 12.9.2013).
Das Priesteramt ermöglichte bzw. erleichterte dem "Hochwürden" den Zugriff.
Er gab zu, 15 Jahre Haft verdient zu haben, aber keine 50. "Ich weiß, dass
´Gott` mir vergeben hat", so Father Ratigan. Doch selbst wenn das nach einer
echten Reue und allen denkbaren Anstrengungen um Wiedergutmachung stimmen würde,
was ist mit den Opfern? Sehr schnell behaupten Verbrecher im Talar, angeblich
mit "Gott" wieder in Frieden zu sein und nach römisch-katholischer Lehre ist nur
das entscheidend. Dabei wird verleugnet, dass es genauso darauf ankommt,
dass
einem die Opfer vergeben – bei einem "Seelenmord", aufgrund dessen mehrere
Kinder nicht mehr mit dem Leben zurecht kommen, ist das oft während eines Lebens
nicht so ohne weiteres möglich. Der Ankläger beschrieb den laut Kardinal Meisner
zum "Mann vor Gott" erhobenen Priester als
"arrogant" und mit einer "Besessenheit nach jungen Mädchen".
Nr. K
193 / 2013 –
Mutmaßliches Totschlagsdrama im Kernbereich der katholischen Kirche
– 16 Monate nach ihrem Verschwinden wurde die skelettierte Leiche der
Vorsitzenden der Katholischen Landjugendbewegung KJLB Maria Baumer in einem Wald
gefunden. Unter dem dringenden Tatverdacht der Tötung wurde ihr damaliger
Verlobter am 13.9.2013 festgenommen und macht von seinem
Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Der gläubige Katholik gab damals an, seine
Verlobte wolle sich eine "Auszeit" nehmen und zum Skelett des "heiligen" Jakobus in Santiago de Compostela
in Spanien pilgern. Für das Fernsehen zündet der "ehemalige Regensburger Domspatz" (lt.
Kommentar von Kaspar Godeysen in focus.de, 13.9.2013) in einer katholischen
Kirche damals eine Kerze für seine Verlobte an.
Wenn beide einer religiösen Minderheit angehört hätten, würden die
Kirchenverantwortlichen jetzt von einem neuen "Sekten-Drama" sprechen. Müsste
man dann in der Logik dieses Denkens dann hier nicht von einem mutmaßlichen neuen
"Kirchen-Drama" sprechen?
Der Kommentator bei focus.de schreibt: "Ich
als ehemaliger Mitarbeiter der Regensburger Domspatzen sehe einen direkten
Zusammenhang zwischen dieser Institution und bestimmten
Persönlichkeits-Auffälligkeiten." Und: "In dieser Institution gedeihen
Pädophilie, latente Gewalt, psychischer Druck und Duckmäusertum."
Außenstehende können das natürlich schwer beurteilen. Nachdem die Behörden aber
jetzt bei der Bibelgruppe der so genannten "Zwölf Stämme" durchgegriffen haben
und den prügelnden Eltern das Sorgerecht entzogen haben, sollten sie jetzt
auch bei den kirchlichen Institutionen vorbeugend näher hinsehen, inwiefern dort
z. B. "latente Gewalt" gefördert wird, die eines Tages zum Ausbruch kommen kann.
Dies gilt umso mehr, als diese Institution im Unterschied zu den "Zwölf Stämmen"
zu einem großen Teil staatlich finanziert wird. Gerade bei den Domspatzen selbst
ist es mehrfach zu Gewalt und Kindsmissbrauch
gekommen. Nun wurde also offenbar ein ehemaliger Domspatz verhaftet.
Nr. K 192 / 2013
– Diözesanpriester in Bayern verhaftet –
Schwerer sexueller
Missbrauch an Jungen, der noch keine 14 Jahre alt war, im Bistum Eichstätt.
Der Priester "diente" dort während der Amtszeit des Bischofs Walter Mixa
(1996-2005) und hat die Verbrechen offenbar zwischen 1998 und 2001 im
Pfarrdienst begangen. Bischof Mixa hatte damals seine klerikalen "Zöglinge" auch
schon mal "meine Lustmolche" genannt und
wurde mehrerer Delikte im Bischofsamt, unter anderem auch
sexueller Art, beschuldigt. Er wurde
darauf hin bei voller staatlicher Pensionszahlung (pro Monat ca. 7.000,00 Euro) in den Ruhestand versetzt.
n-tv.de,
24.8.2013
sueddeutsche.de, 24.8.2013
Nr. K 191 / 2013 –
Sex-"Ministranten" für Priester und "ranghohe Prälaten" in
Rom? Auch Bischöfe als Kunden?
–
Wenn ein Priester in einer katholischen Kirche von Jugendlichen und Kindern
umgeben ist, dann zelebriert er meist eine katholische Messe, und die
Minderjährigen stehen als so genannte "Ministranten" mit Glöckchen und
Weihrauchfass daneben. Das Wort "Ministrant" kommt von "ministrare" dienen. Nun
wurden einem Zeugen zufolge einige Kirchengebäude im Norden Roms für jugendliche "Ministrier"-Dienste
anderer Art präpariert, und die Jugendlichen bzw. Kinder sollen für diese
"Dienste" auch deutlich mehr Geld bekommen haben, vielleicht einschließlich
Schweigegeld. Es ist die Rede davon, dass die Priester zwischen 150 und 500 Euro
für ein Treffen bezahlt hätten.
Jungen vor allem aus Osteuropa sollen in diesen Kirchen unter noch nicht
komplett
geklärten Umständen den homosexuellen und in diesen Fällen gleichzeitig pädophilen
Würdenträgern zugeführt und zum Sex zur Verfügung gestellt worden sein. Es soll
sich unter anderem um "rumänische Teenager
im Alter zwischen 14 und 15 Jahren", handeln (orf.at, 26.6.2013),
die von dem Priester-Prostitutionsring "auf Straßen rund um Rom" rekrutiert
worden seien, vor allem von dem Ex-Polizisten Guiseppe Buonviso. Der schon länger
von der Polizei beschattete Zuhälter wurde zuletzt tatsächlich dabei beobachtet,
"wie er einen Jugendlichen aus bisher unbekannten Gründen in eine römische
Kirche begleitet habe" (sueddeutsche.de, 26.6.2013). Bei der Rekrutierung hätte der Ring ein Fahrzeug mit der Aufschrift "Eiliger
Bluttransport" benutzt (focus.de, 16.6.2013). Im übertragenen Sinne
würde dies sogar stimmen. Denn die Priester wären in diesem Fall wie Vampire, welche sich
mithilfe der Lebensenergie (dem "Blut") der Kinder und Jugendlichen für das
Lesen ihrer vielen Messen und für andere priesterlichen Tätigkeiten "stärkten".
Wie kam es dazu,
dass solches trotz eines weltweit gespannten Vertuschungssystems für
Sexualverbrechen und -vergehen von Priestern jetzt öffentlich verbreitet wird? Denn es
gilt weiterhin: Wer auspackt und redet, dem wird
seit Anfang der 60-er Jahre des 20. Jahrhunderts z. B. mit Exkommunikation und damit
"ewiger Hölle" gedroht (vgl.
hier).
Doch die Wirksamkeit der kirchlichen Drohmechanismen schwindet – vor allem, seit
die Kirche nur noch wenig äußere Macht gegenüber Abweichlern ausüben kann; anders als
früher, als am Ende der Inquisitionstribunale unschuldige Menschen, die aus dem
System aussteigen wollten, auf den Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Im konkreten Fall
meldete der selbst wegen Kindsmissbrauchs zu acht Jahren Haft verurteilte
Priester Don Patrizio Poggi, der nach der Verbüßung von fünf Jahren Haft aus dem
Gefängnis entlassen wurde, die
ihm bekannten weiteren Verbrechen nicht dem Bischof, sondern der Polizei.
Der Hintergrund: Im Zuge weltweit aufgedeckter Kinderschänderverbrechen
von Priestern ist es für die Kirche immer schwerer, die Täter einfach nur zu
"versetzen", und es wächst der öffentliche Druck, den
Schwerverbrechern im Talar nicht mehr mit "Milde" begegnen zu dürfen. Diesem
Druck hat man sich jetzt
offenbar auch bei Don Poggi gebeugt. "Nach
Beendigung seiner Haft hatte Poggi um Aufhebung seiner beruflichen Suspendierung
gebeten und um die Erlaubnis, die Messe zu zelebrieren und die Sakramente zu
spenden. Nachdem ihm dies vom Vatikan verweigert wurde, habe er beschlossen, zu
reden, berichtet die
italienische Webseite today." (sueddeutsche.de, 26.6.2013)
"Der ´Corriere della Sera`
geht aufgrund der Zeugenaussage davon aus, dass nicht nur einfache Pfarrer, sondern auch ranghohe Vertreter
der katholischen Kirche in Rom in den Fall verwickelt sind", schreibt
focus.de (26.6.2013), die Südwestpresse schreibt von "ranghohen
Prälaten" (swp.de, 27.8.2013), der ORF berichtet, auch "einige
Bischöfe" zählen zu den Verdächtigen (26.6.2013). Der Vatikan
dementierte die Vorwürfe jedoch erwartungsgemäß. Kardinalvikar Vallini ließ die
Vermutung verbreiten, "dass Poggi aus Rache
oder persönlichen Ressentiments heraus die Unwahrheit verbreite"
(orf.at, 26.6.2013). Andere betrachten die Aussagen des ehemaligen
Priesters als sehr glaubwürdig und wohl der Wahrheit entsprechend. So wird abzuwarten sein, was die weiteren
Ermittlungen der italienischen Polizei und Staatsanwaltschaft ergeben. Eine
weitere Aussage eines jugendlichen Missbrauchsopfers hat die Aussagen Don Poggis
mittlerweile "erhärtet" (sueddeutsche.de, 26.6.2013).
Hier der italienische Artikel vom 26.6.2013 im Original:
roma.corriere.it
Laut kirchlicher Lehre sind die Täter "Männer
vor Gott", die "Gott in die Augen
schauen". Hätte "Gott" dann auch hier mit den Augen gezwinkert? Erst vor kurzem
gab Papst Bergoglio zu, dass im Vatikan ein "Schwulen-Netzwerk" agiert
und focus.de schrieb dazu: "Papstsprecher
Federico Lombardi bemerkte lediglich, dass er den Inhalt von Privataudienzen
nicht kommentiere – was einer Totalbestätigung gleichkommt." (17.6.2013)
Die Richtigkeit der Angaben des Ex-Priesters vorausgesetzt stellt sich die
Frage, ob der
Jugend-Prostitutionsring Teil dieses Netzwerks ist oder unabhängig davon tätig
war. Der Polizei sind bisher die Namen von neun Würdenträger bekannt, die
laut dem Ex-Priester Poggi regelmäßig die Dienste des Rings in Anspruch nahmen.
PS:
Auch für heterosexuelle Orgien im Vatikan soll es zur Beteiligung von
Jugendlichen und schweren Verbrechen gekommen sein.
Laut Zeugenaussage wurde zu diesem Zweck
vor ca. 30 Jahren die 15jährige Emanuela Orlandi entführt und
später getötet und ihre Leiche demnach mithilfe einer Betonmischmaschine beseitigt.
Ihr Schicksal ist bis heute offiziell noch nicht aufgeklärt.
Nr. K 190 / 2013 – Zwei Priester vergewaltigten und folterten Kind – Ausgerenkter Kiefer, ausgekugelte Schultern, bis heute Eiter- und Blutbildungen. Die Täter sind bis heute als Gemeindepfarrer im Amt. Ein Opfer klagt nun gegen die beiden Priester und gegen das Stift Admont, ein Benediktiner-Stift in der Steiermark in Österreich. Sepp Rothwangel von der Plattform Betroffene kirchlicher Gewalt schreibt dazu: "Wenn der Staat nicht endlich tätig wird, bleiben die kirchlichen Missbrauchsverbrechen für immer unaufgeklärt, die Opfer werden mit jenem Bettel an Entschädigungszahlung abgespeist, der von [Kardinal] Schönborns Klasnic Kommission nach eigenem Gutdünken vergeben wird." Mehr dazu unter http://hpd.de/node/15712
Nr. K 189 / 2013 –
Nach Verjährung von 17 Sexualverbrechen eines Priesters an Kindern droht
der Täter nun einem Opfer mit rechtlichen Schritten
– Dank der üblichen Verjährung blieb der sexuelle Missbrauch eines
Priesters an mindestens 17 Jungen, vornehmlich Messdienern, straffrei. Neben den
vielen Schwerverbrechen im Amt "schwängerte" der Würdenträger auch eine Frau,
wie die Rhein-Zeitung schreibt (10.4.2013), heiratete anschließend
und wechselte ins Lehramt. Nun droht er einem Opfer mit rechtlichen Schritten.
Doch "beim Trierer Generalvikariat dürfte es nur wenige geben, über die es
derart viele Opferaussagen gibt wie über den heute 79-jährigen Ex-Priester"
(rhein-zeitung.de,
9.4.2013).
Doch verjährt ist eben verjährt. Dem Opfer, das den Mut hatte, zu sprechen,
droht jedoch ein Prozess, wenn es seine Klagen wiederholt.
Nr. K 188 /
2013 –
Hat ein Vertuschungs-Netzwerk sich den "Schutz" der Täter aufgeteilt?
– Wer wählte den neuen angeblichen "Stellvertreter
Christi"? Dazu gehörte auch Kardinal Mahony aus den USA. Es ist mittlerweile
erwiesen,
"dass Mahony in den achtziger Jahren
tatverdächtige Priester aus dem Bundesstaat oder ins Ausland bringen ließ, um
sie vor Strafverfolgung zu schützen. Mindestens 122 Geistliche sollen in den
Akten auftauchen" (spiegel.de, 27.2.2013), die Kinder vergewaltigten oder
sich an ihnen sexuell vergingen. Zugute gehalten wird ihm, dass er zumindest den
Priester Kevin B. aus dem Amt entfernen wollte, "der
mindestens acht minderjährige Jungen betrunken gemacht und dann missbraucht
haben soll – manchmal während des Gebets". Kevin B. wurde jedoch
ausgerechnet vom Vatikan
geschützt. "Obwohl Mahony daraufhin bei der Glaubenskongregation und anderen
Stellen in Rom anklopfte, sei er in der Sache nie angehört worden, heißt es", so
dass der Täter zehn Jahre lang als Priester weitermachen konnte. Hat
ein "Vertuschungs-Netzwerk" sich den "Schutz" der unzähligen Täter aufgeteilt? Einmal vertuschte
beispielsweise der Bischof oder
Kardinal vor Ort, ein andermal vertuschte Rom?
Nr. K 187 / 2013 –
Kirchenrecht
widerspricht staatlichem Recht und fordert Geheimarchiv und Vernichtung von
Akten bei Sex-Verbrechen von Priestern
– Die Bischöfe kündigten den Vertrag mit dem Kriminologischen Institut
Niedersachsens zur Aufarbeitung der Sex-Verbrechen von Priestern an Kindern
fristlos. Dabei wurde ein weiterer Skandal aufgedeckt, da das Kirchenrecht
einmal mehr dem staatlichen Recht massivst widerspricht und eine umfassende
Verbrechensaufklärung verhindert. Hier aus dem Wortlaut des Kirchenrechts,
Codex Iuris Canonici, Canon 489 § 1: "In der
Diözesankurie muss es ... ein Geheimarchiv geben, ... das fest verschlossen und
so gesichert ist, dass man es nicht vom Ort entfernen kann; in ihm müssen die
geheimzuhaltenden Dokumente mit größter Sorgfalt aufbewahrt werden."
§ 2: "Jährlich sind die Akten der Strafsachen in
Sittlichkeitsverfahren, deren Angeklagte verstorben sind oder die seit einem
Jahrzehnt durch [kirchliche] Verurteilung abgeschlossen sind, zu vernichten ..."
Canon 490 § 1: "Nur der
Bischof darf den Schlüssel zum Geheimarchiv haben."
§ 3: "Aus dem Geheimarchiv bzw.
Geheimschrank dürfen
keine Dokumente heraus gegeben werden."
Zu diesem Geheimarchiv bzw. Geheimarchiv kommt noch die päpstliche
Geheimhaltungspflicht bei Kinderschänderverbrechen von Priestern hinzu, bei
Androhung der Exkommunikation, woraus sich eine angeblich ewige Hölle ergibt,
für Mitwisser, die auspacken.
Geheim, geheim, geheim! Wann greift der Staat endlich ein und unterbindet
diese Rechtsbeugung bzw. entzieht der Kirche die staatlichen
Milliardensubventionen? Wie lange unterstützt man noch eine Institution, deren
Gesetze im Gegensatz zu den Gesetzen des demokratischen Rechtsstaats stehen? Wir
sind für den Staat. Und auch die Politiker müssen sich entscheiden: Für die
Kirche oder für den Staat.
Zur Erinnerung: Aus früheren Zeiten
kommen trotz der Jahrhunderte langen Geheimniskrämereien die Verbrechen und
Vergehen der allerhöchsten Vertreter der Kirche selbst immer mehr ans
Tageslicht: Beispiel Papst Innozenz VIII., 15. Jahrhundert, von dem es heißt: "Octo
nocens pueros genuit, totidemque puellas; hunc merito poterit dicere Roma patrem"
(= Acht Buben zeugte er unnütz, genauso viele Mädchen; ihn wird Rom mit Recht
Vater nennen können) (zit. nach Wikipedia, Stand: 21.1.2013). So weit
nur zu den bekannt gewordenen Zeugungen. Andere sexuelle Ausschreitungen des in
Lehrfragen angeblich unfehlbaren "Heiligen Vaters" führten nicht gleich zu
Zeugungen. Offenbar verging sich dieser Papst hauptsächlich an Mädchen und
Frauen. Doch haben er und sein Gefolge auch mindestens drei Jungen auf dem
Gewissen. Im Alter von 59 oder 60 Jahren, kurz vor seinem Tod, soll der Pontifex
"das Blut von drei zehnjährigen Knaben erhalten haben, um deren Jugend zu
erlangen. Die Kinder sollen an den Folgen des Aderlasses gestorben sein".
Kinder lebten und leben also gefährlich
in der Nähe der Würdenträger. Und eine Parallele zwischen früher und
heute: Die Opfer werden weiter von der Kirche gedemütigt. So berichtet ein
ehemaliger Regensburger "Domspatz" lt. stern.de vom 21.1.2013:
"´Es gab einen Strafenkatalog. Man wurde geschlagen, ich wurde aus dem
Beichtstuhl geschlagen, im Hochaltar geschlagen.` Sechs Jahre lang durchlebt Udo
Kaiser dieses Martyrium." Nachdem er den Mut fasste, sich an das Bistum zu
wenden, erhielt er folgenden Brief der Diözese, dass man bei ihm keinen
"sexuellen Missbrauch" nachvollziehen könne. Und weiter: "Eine Leistung in
Anerkennung von erlittenem Leid erscheint auf diesem Hintergrund deshalb nicht
gerechtfertigt."
Doch auch Alexander Probst, ein weiterer ehemaliger "Domspatz", der mit 11
Jahren von einem Priester eindeutig sexuell missbraucht wurde, wartet seit fast
einem Jahr auf eine Antwort. Die Kirche beruft sich auf den "Datenschutz". Seine
Reaktion auf die Kündigung des Aufklärungs-Vertrages durch die Bischöfe: "Man
spürt in sich wieder dieselbe Wut, wie man sie vor drei Jahren hatte. Man spürt
diese wahnsinnige Machtlosigkeit."
Doch dieses Mal werden die Herren der Kirche ihre Verbrechen und die von
Ihresgleichen nicht übergehen können wie im 15. Jahrhundert ...
Nr. K 186 / 2013 –
Priester planten Sex-Verbrechen an Kindern und nutzten dazu das kirchliche
Instrumentarium wie Beichte, Gebete und Rede von "Gott"
– Die Kirche versinkt mehr und mehr im Verbrechenssumpf und tritt nun gleich
doppelt auf die Bremse. So wird jetzt parallel zur
Aufkündigung der Zusammenarbeit mit dem
Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen die Telefon-Hotline für
Opfer von Priestern abgeschaltet und stillgelegt, die 2010 eingerichtet wurde –
offiziell, weil es "zuletzt kaum mehr Anrufe" gegeben haben soll. Für die
Vergangenheit ist auf jeden Fall Fakt: 8500 Anrufe dokumentieren, dass sich
Priester und Diakone "das Vertrauen von Kindern erschlichen und diese dann auf
schändliche Weise missbraucht haben", "in der Kirche, in Heimen und in
Internaten".
Es seien keine "zufalls- oder überfallartigen Taten" gewesen, sondern geplante,
so der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan
Ackermann. Dabei hätten die Würdenträger gezielt mit Beichte oder Gebeten
operiert, um die Opfer einzufangen und mit der Täuschung, die Sexualverbrechen
"seien ein Ausdruck liebender Verbundenheit mit Gott". (ntv.de, 17.12.2013)
Es ist sicher kein Zufall, dass Bischof Ackermann zu diesem Zeitpunkt [17.1.2013] damit an die Öffentlichkeit geht, wenige Tage nach der Aufkündigung
der Zusammenarbeit mit einem der Kirche wohlwollend gegenüberstehenden, jedoch
neutralen und nicht weisungsgebundenen Institut. Und möglicherweise dient das
neuerliche Eingeständnis eigener "Erschütterung" auch mit dazu, dass die
Stilllegung der Opfer-Hotline nicht ebenfalls ein großer öffentlicher Skandal
wird. "Man weiß ja, dass Teile der Kirche durchaus fähig und willens sind,
Gegenwind und harsche Kritik zu ignorieren und auf Zeit zu spielen", so Frank Neubacher, Direktor des Instituts für Kriminologie der Universität Köln. (fr-online.de,
17.1.2013)
Doch die Zeit ist gekommen, in welcher der ganze "Systemfehler" Kirche (sie hat
nämlich in Wirklichkeit kaum etwas mit Christus und seiner Lehre zu tun, sondern
ist eine vor allem aus antiken Götzenkulten entlehnte Religion, die im Gegensatz
zu Christus steht) mit seinen ganzen Lügen offenbar wird; ebenso, das "ungesunde Milieu", so dass man
nicht mehr mit dem Verweis auf "nur" einzelne sündige "Söhne und Töchter oder
Kirche" seine gesellschaftliche Vormachtstellung in Verbindung mit
milliardenteuren Privilegien halten kann.
Nr. K 185 / 2013 –
Wie die Kirche viele ihrer verbrecherischen "Männer vor Gott" schützt
–
Kardinal Meisner
nennt die Priester "Männer vor Gott", inklusive der pädophilen und kriminellen
Priester. Eine Aufarbeitung der verharmlosend "Missbrauchsfälle" genannten
jüngeren Verbrechensgeschichte zusammen mit einem
neutralen Forschungsinstitut wurde von den Bischöfen nun abrupt und fristlos
beendet. Dazu erklärt der Forschungsleiter, der renommierte Jurist und ehemalige
niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer in einem Interview:
"Generalvikar
Peter Beer hat mehr Kontrollrechte für die Kirche gefordert, die es ihr
ermöglichen würde, gegebenenfalls auch Veröffentlichungen unseres Instituts zu
verbieten."
"Ich habe sie
[die Bischöfe] auch auf Hinweise aufmerksam gemacht, die ich von
Kirchen-Insidern erhalten habe, dass in manchen Diözesen Akten vernichtet worden
seien. Das war ein internes Schreiben, nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
Doch ein Unbekannter hat es einer Zeitung gesteckt ..."
Im Hinblick auf
eine von der Diözese München in Auftrag gegebene Studie einer Anwaltskanzlei zu
den Verbrechen:
"Vielleicht waren die Ergebnisse ja so katastrophal, dass der dortige
Generalvikar die Folgerung zog, dass die Kirche eine weitere Forschung nur
zulassen könne, wenn man die Wissenschaftler unter ähnlicher Kontrolle hat wie
die eigenen Anwälte."
Auf die Frage
nach einem eventuellen Prozess aufgrund juristischer Drohungen der Bischöfe hin:
"Ich würde es sehr begrüßen ... Dann bekommen wir eine gerichtsamtliche
Bestätigung, dass unsere These [der Zensur durch die Kirche] richtig ist."
"Ich bin das
Gegenteil eines Kirchenfeindes. Ich habe bewusst als evangelischer Christ
katholisch geheiratet und [habe] zwei katholische Kinder. Ich bin seit Jahren der
katholischen Kirche verbunden." (z. B. zit. nach Mainpost, 12.1.2013)
Nr. K 184 / 2013 – Die Verbrechen
der "Männer vor Gott" und der Schmutz
hinter den festlichen Gewändern –
Kirche verweigert erneut
umfassende Verbrechensaufklärung zum Schutz ihrer "geweihten" Priester / Soll
die Aufklärung über das Verhalten Joseph Ratzingers vertuscht werden?
– Der Beginn des Jahres 2013 sollte vor allem den deutschen Katholiken eigentlich
den neuen
Erzbischof Georg Gänswein "schenken", doch nur wenige Tage später erschüttert ein
neuer Skandal das Land:
Der Verband der Diözesen Deutschland VDD kündigte einen Vertrag mit dem
Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen KFN fristlos. Der Vertrag kam
2011 unter dem öffentlichen Druck von Tausenden von
enthüllten Kinderschänderverbrechen von
Priestern zustande und sollte die Verbrechen und Vergehen innerhalb der Kirche
seit 1945 aufdecken helfen. Die Kirche wollte damit offenbar ihren Ruf wieder
aufbessern. Doch sie hat ihre ganz eigenen Vorstellungen von
"Aufdeckung". So werden bis heute 10 Jahre nach innerkirchlichen
Urteilssprüchen, die offenbar von enormer Nachsicht gegenüber den Verbrechern und
Übeltätern im Talar geprägt sind, alle Akten vernichtet, obwohl
im Vertrag von 2011 die Regelung getroffen wurde, "wonach dem KFN alle
Verfahrensakten vollständig zur Verfügung gestellt werden." (fr-online.de,
9.1.2013)
Die Frankfurter Rundschau schreibt weiter:
Für die Untersuchungskommission stünden die
neuerlichen Aktenvernichtungen der Kirche "in krassem Widerspruch zu den
Interessen der Opfer, der Öffentlichkeit und der Wissenschaft". Das KFN habe
"deshalb alle Diözesen angefragt, ob es zu Vernichtungen gekommen ist. Darauf
habe [der Kriminologe Christian] Pfeiffer die Antwort erhalten, ´dass allein
diese Anfrage das Vertrauen nachhaltig zerstört`".
Soweit nur ein Aspekt des Skandals.
Doch die Haupt-Bombe könnte noch ganz woanders verborgen liegen. "Nach
der anfänglich guten Zusammenarbeit habe es Widerstände ausgehend von der
Diözese München und Freising gegeben",
heißt es.
Und dort lagerten natürlich auch die Akten der Verbrechen aus der Amtszeit von Erzbischof
Joseph Kardinal Ratzinger, dem nicht erst in jüngster Zeit vorgeworfen wird,
einen überführten Kinderschänder
wieder in den Gemeindedienst seiner Diözese eingesetzt zu haben.
"Joseph Ratzingers Amtszeit als Münchner Erzbischof von 1977 bis
1982 gehört
genau zu den Jahren, um die es bei den Missbrauchsfällen geht", sagte
bereits im Jahr 2010 der
engagierte Laien-Katholik Christan Weisner (Frankfurter
Rundschau, 8.3.2010). Und ebenfalls bereits im Jahr 2010
beklagte der
Generalvikar zur Zeit Ratzingers, Gerhard Gruber, ihm sei von der Kirchenführung
später ein Schuldeingeständnis für diesen Skandal
diktiert worden, um den Papst
auf diese Weise zu entlasten. Sehr gut möglich, dass die Offenlegung von Akten,
wenn sie jetzt nicht schnell noch vernichtet worden wären, unweigerlich zu einem
Rücktritt des Papstes hätten führen müssen. Vgl. dazu auch das Buch
Angeklagt: Der Papst.
Nr. K
183 / 2013 –
Junger überzeugter Katholik will Priester werden. Doch Studium
und Priesterseminar werden für ihn zum Martyrium
– "´Psychosen waren
keineswegs die Ausnahme`, sagt der 34-Jährige heute. Mystische
Wahnvorstellungen, sexuelle Doppelmoral, Alkoholmissbrauch, Tablettensucht ..."
(Nr. 52 vom 22.12.2012).
Der komplette Artikel gibt einen Einblick in das Leben von künftigen Priestern –
acht Jahre nach der Offenlegung der Sex-Skandale im Priesterseminar Sankt Pölten
und der Schließung dieses "Porno-Seminars" (focus.de, 12.8.2004).
So berichtete der Aussteiger Daniel Bühling z. B. auch von einem Mitbewohner,
"der auf dem Steinboden vor dem Altar lange in der Körperhaltung des
Gekreuzigten verharrte. Ein anderer wollte seine Gefährten davon überzeugen,
ihre Genitalien nur mit Papier anzufassen, weil alles Geschlechtliche böse sei."
Hinzu kamen vielfach Buß-Kasteiungen mit Ledergürtel. "Es ging meist um
homosexuelle Kontakte", so der ehemaligen Priesteramtskandidat. Ein anderer
Kandidat entschloss sich zur "Vorsicht" bis zur Priesterweihe. Danach sei ihm
die Meinung des Vatikan "egal". Der Aussteiger "staunte" auch über den
"Luxus" in Bischofsresidenzen, die für ihn "wahre Schatztruhen" waren: "Es habe Bischöfe
gegeben, die ihm stolz prall gefüllte Weinkeller präsentierten und die exklusive
Inneneinrichtung ihres Wohnsitzes vorführten – samt Massagesessel und mehreren Flatscreen-Fernsehern".
PS: Die Bischöfe werden immer noch zu 100 % vom deutschen Staat
bezahlt. Und auch die Priesterseminare und ihr "ungesundes" (Der Spiegel),
also krank machendes Milieu werden immer noch zu 100 % vom deutschen Staat aus
den allgemeinen Steuereinnahmen bezahlt.
Daniel Bühling überlegte lange, ob er mit seinen Erfahrungen an die
Öffentlichkeit gehen sollte. "Kleriker könnten ... versuchen, ihn zu
diskreditieren". Er verweist dazu auf sein Abschlusszeugnis, in dem "seine
sachliche Art und sein gutes Urteilsvermögen" gelobt werden, und er entschied
sich, nicht mehr zu schweigen: "Viel zu lange habe ich mich vor der Kirche
gefürchtet, vor der Strafe, nicht mehr dazuzugehören", was für ihn bedeuten
soll: Grausame Höllenstrafen für alle Ewigkeiten (vgl.
hier). "Erst jetzt
... fühle ich mich als freier Mann", so sagte er nach einigen Jahren, in denen
er seither als "Freier Theologe" arbeitete.
Sein Buch Du sollst
nicht darüber sprechen – Dunkle Wahrheiten über das Priesterseminar ist nun
im Riva-Verlag erhältlich. Jahrzehntelang zogen kirchliche "Sektenbeauftragte"
mit so genannten "Aussteigerberichten" aus religiösen Minderheiten – meist
verleumdend – durchs Land. Ihre Alternative: Die Kirche. Nun häufen sich mehr
und mehr die Aussteigerberichte aus der Kirche. Daniel Bühling ist einer
davon. (vgl. dazu unseren Bericht zum
Ausstieg aus der evangelischen Kirche)
Lesen Sie dazu auch Der Theologe Nr. 63
– Priester, Pfarrer und Pastoren – Gegenspieler von Jesus,
dem Christus. Denn die Priester und Bischöfe verwalten immer die Dogmen,
religiösen Gesetzesvorschriften und althergebrachten Bräuche und Traditionen.
Der lebendige Gottesgeist, der vor allem durch Jesus, dem Christus, in die Welt
kam, brachte den Menschen jedoch das unmittelbare Gotteswort. Und so war es auch
bei den gerechten Gottespropheten seit Jesus von Nazareth. Sie gerieten sofort in Konflikt mit der
"Priesterkaste" und wurden von dieser Jahrhunderte lang auch auf die Scheiterhaufen oder in die
Folterkeller gebracht.
Gott
setzte aber nie einen Priester ein, sondern sprach immer nur durch Propheten sowie
durch Christus, den größten Propheten aller Zeiten. Diese Aussage kann
– im Unterschied zu den zahllosen Fakten in diesem Schwarzbuch – nicht beweisen
werden,
doch daran glauben wir, und über den Gegensatz zwischen Priester und Prophet
lohnt es sich auf jeden Fall einmal nachzudenken.
Die Priester und
Theologen hatten sich schon vor der Zeit des Christus auf den "Stuhl des Mose"
gesetzt (Matthäus 23, 2), des vollmächtigen Gottespropheten vor ca. 3500 Jahren, wie Jesus von
Nazareth in Seinen Weherufen gegenüber den Theologen klagt. Der "Stuhl des Mose"
ist ein Symbol für die Aufgabe, Gott und der geistigen Welt als Prophet, das
heißt als Sprachrohr bzw. Dolmetscher zu dienen. Und was haben die Theologen in
der Zeit nach Jesus von Nazareth getan? In der offiziellen Vatikan-Schrift
Kongregation für den Klerus, bestätigt durch Papst Johannes Paul II. am
31.1.1994, heißt es wörtlich: "Wiederum ist es
der Heilige Geist, der dem Priester in der Priesterweihe die prophetische
Aufgabe überträgt." Damit haben sich also auch die katholischen Priester auf den
"Stuhl des Mose" gesetzt. Da sie aber keine Propheten sind, sind sie in
unserer Zeit nachweislich die "falschen Propheten", vor denen Jesus einst warnte
(Matthäus 7, 15). Es sind diejenigen, "die in Schafskleidern zu euch kommen,
inwendig aber sind sie reißende Wölfe". Der Beweis sind die Fakten aus 2000
Jahre Kirchengeschichte. Zum "Stuhl des Mose" hat man dabei noch den "Stuhl
Petri" gestellt bzw. den "Heiligen Stuhl", der auf den Knochen und mit dem Blut
unzähliger Menschen erbaut wurde, jedoch in unserer Zeit mehr und mehr ins
Wanken kommt. Denn welches sind heutige Früchte der "falschen Propheten"? Sexualverbrechen an Kindern zu Zigtausenden oder, wie es in dem Spiegel-Artikel
weiter heißt: "Psychosen ... Wahnvorstellungen, sexuelle
Doppelmoral, Alkoholmissbrauch, Tablettensucht ..."
Die cremefarbenen Talare der heutigen Priester sind
– zur besseren Erkennbarkeit – auch Schafskleidern ähnlich. Und das Pallium, der Schal der Bischöfe, wird sogar extra aus
Schafswolle von Lämmchen gewebt, ist also sogar im wörtlichen Sinne ein echtes
Schafs-Kleidungsstück. Die Lämmchen
werden dazu vom Papst alle Jahre wieder am 21. Januar gesegnet und einige Wochen später
von einer Nonne mit der Axt erschlagen. Alleine dieser Umstand zeigt auch,
welches gewalttätige Bewusstsein sich hinter den "Schafskleidern" verbirgt.
Deshalb unser Rat: Folgen Sie nie einem Priester in sein kaltes
Haus aus Stein, das mit Gott nichts zu tun hat, wie Gott auch durch den
Propheten Jesaja sprach: "Der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit
Händen gemacht sind" (Apostelgeschichte 7, 48), womit selbst die
kirchliche Bibel eindeutig belegt, dass die Kirchen der Großkonfessionen keine Gotteshäuser sind. Sondern
suchen Sie Gott in Ihrem Inneren, in Ihrem eigenen Herzen, der dort auf
Sie wartet und der auch im Inneren Ihres Nächsten lebt. Denn Sie selbst sind der
"Tempel" des Heiligen Geistes, wie es Jesus und auch Paulus lehrten.
Wie gesagt: Diese positive Botschaft können wir keinem beweisen. Jeder kann
jedoch damit beginnen, es sich selbst zu beweisen, wenn er möchte.
2012
Nr. K 182 / 2012
–
"Systemfehler" Kirche: Gefahr für Kinder nicht nur durch pädophile Priester,
sondern auch durch andere –
Besorgnis erregende Nachrichten für die Kirche und ihre Gemeinden.
"Die meisten Priester, die sich an Jungen oder
Mädchen vergangen haben, sind nicht pädophil. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Studie der deutschen Bischofskonferenz"
(spiegel.de,
7.12.2012).
Dieses "verstörende" Ergebnis der Studie Sexuelle Übergriffe durch Geistliche
in Deutschland lautet also mit anderen Worten: "Die meisten
Geistlichen, die Mädchen und Jungen missbrauchen, sind weder psychisch krank
noch pädophil". Die Verbrecher bewegten sich im "normalpsychologischen Bereich",
waren also ganz "normale" Priester ohne psychische Störungen und abartige
sexuelle Phantasien. Daraus ergibt sich aber, "dass die Probleme in den
Strukturen des Systems liegen".
So könnte man gleich aus vielen Gründen von einem "Systemfehler Kirche"
sprechen, welcher die ganze Institution mitsamt ihrem Glaubensgebäude in Frage
stellt, da demnach dort auf die eine oder andere Weise die wesentlichen Ursachen
liegen.
Zu den "Problemen in den Strukturen des Systems" zähle dabei auch folgendes:
"Bei dem ersten sexuellen Übergriff waren die Täter im Schnitt rund 36 Jahre
alt. Die Meldung an das Bistum erfolgte durchschnittlich 14 Jahre später. Jahre,
in denen der Priester oftmals unbehelligt weiter in seinem Umfeld agieren
konnte. Bis zur Begutachtung vergingen noch einmal Jahre. Mehr als die Hälfte
der übergriffigen Priester verging sich denn auch an zwei oder mehr Opfern. In
einem der untersuchten Fälle gab es gar 22 Betroffene." Einer der
maßgeblichen Systemfehler ist dabei das überhöhte Amt des Priesters selbst, das erst im Juni von Erzbischof Joachim Kardinal
Meisner in der seit Jahrhunderten üblichen Art angepriesen wurde, obwohl es
aus antiken Götzenkulten stammt, während Jesus von Nazareth niemals Priester
wollte.
Überraschend schließlich
die Schlussfolgerung der Gutachter der von den Bischöfen in Auftrag gegebenen
Studie: Die Täter (deren "Seelenmord" an Kindern weltweit auch schon zu vielen
Selbstmorden der Opfer führte) sollten nicht etwa ins Gefängnis oder in Sicherungsverwahrung,
sondern: "In fast jedem zweiten Fall riet der Psychiater dazu, den übergriffigen
Priester erneut oder weiter in einer Gemeinde zu beschäftigen".
Spiegel.de:
"Für die Opfer dürfte das schwer nachvollziehbar sein". Und für manche Eltern
heißt dies dann auch: Um das Risiko für die Kinder zu senken, achten sie darauf,
dass diese, wenn möglich, überhaupt keinen Kontakt zu Priestern haben.
Nr. K 181 /
2012 –
Offener Brief eines
Polizisten an die Kirche: Vertuschung von Verbrechen, Psycho-Druck auf die Opfer
und Behinderung der Polizei – Die
römisch–katholische Kirche in Australien sieht sich derzeit erneut schwersten
Vorwürfen ausgesetzt. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet am 12.11.2012
von einem Offenen Brief eines langjährigen Polizeibeamten. "Darin warf er der
Kirche vor, Kindsmissbrauch in den eigenen Reihen zu vertuschen, Opfer zum
Schweigen zu bringen und die Polizei beim Ermitteln zu behindern. So seien Täter
vorgewarnt, Beweise vernichtet und Priester in andere Gemeinden versetzt worden,
´um den guten Namen der Kirche zu schützen`. Er könne dies, schrieb der
Polizist, gestützt auf seine eigene Erfahrung bezeugen". Mehr dazu unter
nzz.ch,
12.11.2012.
Nr.
K 180 / 2012 –
Katholischer Priester
beißt seinem Priester-Kollegen das Ohr ab
– Der römisch-katholische Priester im Ruhestand Thomas Byrne geriet mit dem
ebenfalls römisch-katholischen Priester im Ruhestand Thomas Smith in Perth in
Australien in einen heftigen Streit um einen Parkplatz für die Autos der
Würdenträger. Der Streit mündete in einer wüsten Schlägerei der beiden geweihten
Männer auf offener Straße. Bei dem Handgemenge biss Thomas Byrne schließlich
Thomas Smith das Ohr ab und höhnte ihm nach dem folgenreichen Biss zu, er "solle
mal was vom Boden aufheben" (bild.de, 12.11.2012). Smith ließ sich das
Ohr wieder annähen und Byrne wurde zu einer Geldstrafe verurteilt und zu einer
Auflage: Der eine Priester darf dem anderen nicht mehr näher als 10 Meter
kommen.
Zum Vergleich: Ein deutscher Priester hat einem Strichjungen beinahe den
Penis abgebissen. Der Jugendliche: "Ich
bekam einen Schock fürs Leben und habe ihm einen Stein auf den Kopf gehauen.
Aber dieser kranke Mensch lachte nur dreckig. Ich dachte, mein S.... ist ab!"
(Bild, 19.9.2008; siehe
auch
In den Penis gebissen)
Nr. K 179 / 2012 –
Katholischer
Religionslehrer ließ die Gesichter seiner Schülerinnen auf Pornodarstellungen
hinein montieren – Viele Mädchen, die den
Unterricht "Katholische Religionslehre" eines Gymnasiums im Rhein-Erft-Kreis
besuchen, fanden sich plötzlich als vermeintliche Pornodarstellerinnen im
Internet wieder. Dahinter steckte ihr Religionslehrer. Im Unterricht war es
seine Aufgabe, die Kinder von den katholischen Dogmen zu überzeugen. "Nach dem
Unterricht soll der Lehrer im Internet nach privaten Fotos von Schülerinnen
gesucht haben" (bild.de, 9.11.2012). Anschließend hat er die Fotos an
eine stark
besuchte Pornoseite zur Bearbeitung übersandt und sich daran
ergötzt. Es handelt sich dabei um "Hunderte" von vermeintlichen "Nacktfotos"
von "über 100 Mädchen",
die der Kirchenmann auf diese Weise von seinen Schülerinnen herstellen ließ. Sie
wurden teilweise mit echtem Vornamen und Wohnort der Mädchen veröffentlicht, und
der Religionslehrer schrieb hinzu: "Schreibt mir, wenn ihr mehr über die Mädchen
erfahren wollt."
Der Staat, der den katholischen Religionsunterricht zu 100 %
finanziert, hat den Mann mittlerweile entlassen, "um eine weitere Gefährdung von
Schülerinnen und Schülern zu verhindern", so ein Vertreter der staatlichen
Schulaufsicht (ntv.de, 9.11.2012). Ob es ein Priester oder ein
Laien-Theologe ist und wie die Kirche mit seiner "missio canonica", der
"Lehrbefugnis für Katholische Religion" umgeht, wurde nicht bekannt,
da die Kirche bisher schweigt. Der Staat sollte sich jedoch komplett aus der Unterstützung des konfessionellen
Religionsunterrichts zurück ziehen. Die "Kindermission" bzw. der
Dogmenunterricht sind alleine Sache der Kirche und ihrer Mitglieder. Mehr dazu auch unter
spiegel.de,
9.11.2012.
Nr. K 178 / 2012
– Kirche bizarr:
Pfarrer terrorisierte vermeintlichen Sex-Partner, einen Theologie-Studenten und
dessen (eventuell 2.) Sex-Partner, ebenfalls Pfarrer – Diözese "ermittelt" seit 1 1/2 Jahren
– Katholisches Internetportal gibt auch einen Hinweis in Richtung "Sodomie"
– Zu 1800 Euro Strafe wegen Stalkings wurde ein Pfarrer aus Oberbayern bereits
im Frühjahr 2011 verurteilt. "Der Pfarrer hatte laut ORF Tirol eine Beziehung zu
einem österreichischen Theologie-Studenten, der aber gleichzeitig eine Beziehung
zu einem Tiroler Pfarrer hatte." Als der Pfarrer "das herausbekam, schickte er
diesem Briefe mit sexuellem Inhalt und terrorisierte ihn mit anonymen Anrufen.
Die erhielt auch der Theologiestudent über ein halbes Jahr, dann gingen die
beiden Betroffenen zur Polizei", so rosenheim24.de bereits am 18.4.2011.
Das streng katholische, aber nicht kirchlich-offizielle Internet-Portal kreuz.net ergänzte am 16.4.2011, nach "Angaben" des wegen Stalking jetzt
vorbestraften Pfarrers handelte es sich um "einen sodomistischen
Theologiestudenten".
(Bei Sodomie geht es um Sex mit Tieren. In den USA erlitt ein
katholischer Priester vor einigen Jahren beim
Analverkehr mit einem Pferd
einen Darmriss und starb an Ort und Stelle.
Und ein
lutherischer Pfarrer aus Deutschland hatte Oralverkehr mit seinem Hund und
erklärte im Rahmen der Jugendarbeit auch den Sex mit Hühnern, die diesen
möglicherweise nicht überleben.)
Der jetzt im Alpenland verurteilte Priester bestreitet sexuelle Kontakte mit dem
Priesteramtskandidaten. Er habe nur aus Sorge um ihn und seine bevorstehende
Priesterweihe "Schlimmeres verhindern" wollen. "Auf jeden Fall" beginnt der
Würdenträger, "dem Paar im Nachbarland anonyme Briefe zu schreiben, sie mit
Telefonanrufen zu bombardieren. Tagein. Tagaus" (tz.de, 19.4.2012). In
der Pfarrei Mariä Sieben Schmerzen, der er vorstand, demonstrierte eine
katholische "Bürgerinitiative" in den kommenden Monaten für die Rückkehr ihres
ohne offizielle Begründung bis auf weiteres suspendierten Priesters. Darin
mischt sich "die Sorge", dass die Kirchengemeinde "womöglich im Zuge der Strukturreform keinen
neuen eigenen Pfarrer mehr bekommt" (merkur-online, 16.6.2011). "Als
Außenstehender könne man sich gar nicht vorstellen, was in der Pfarrei schon in
der Vergangenheit los gewesen sei", so ein Ex-Pfarrgemeinderatsmitglied. "Von
´Anfeindungen` ist die Rede, von ´Mobbing`-Vorwürfen, ´ein Hammer nach dem
anderen.`" Ein aktiver Pfarrgemeinderat hält den Skandal für eine Lappalie. "Da
gibt es ganz andere Fälle" (bgland24.de, 20.6.2011), was angesichts
zigtausender Kinderschänderverbrechen durch Priester mit vielfachem
anschließenden Selbstmord der missbrauchten Kinder sicher stimmt.
Die Kirchenleitung sitzt den Skandal seither in bewährter Manier aus bzw. sie
"ermittelt" im "Verborgenen".
Nach einem Jahr, im April 2012, wussten die Gläubigen immer noch nicht, was
genau alles geschehen ist und wie es weiter gehen soll (bgland24.de,
18.4.2012). Dann, im September 2012, schickte man den Mönch Pater Benno in
die betroffene Pfarrei, um die Katholiken dort zu führen. "Ermittlungsergebnisse" "waren für Mitte September angekündigt worden. Auf Anfrage der
Heimatzeitung bei der Pressestelle des Erzbistums München sagte Pressesprecherin
Bettina Göbner, dass es noch immer keine Ergebnisse gebe: ´Es wird noch
ermittelt`" (bgland.de, 28.9.2012). Womöglich wird auch an der genauen
Version einer offiziellen Stellungnahme gefeilt, was durchaus Monate dauern
kann, da es hierbei ja nicht um die größtmögliche Wahrheit geht, sondern um die
Präsentation der Kirche in der Öffentlichkeit.
Nr. K 177 / 2012 –
Zehntausende von
Kinderschänderverbrechen durch Priester – Exzellenz Präfekt Müller erklärt
Kirche für unschuldig – Der neue
Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan, Präfekt Prof. Exzellenz Dr. Gerhard
Ludwig Müller, hatte in einem Interview mit NDR Kultur (6.10.2012)
erklärt, bei den Sexualverbrechen durch Priester und kirchliches Personal handle
es sich um "einzelne Fälle" von "einzelnen Personen" (vgl. den kleinen
Ausschnitt von Zusammenstellungen auf dieser Seite, der nur einen Bruchteil
aller Verbrechen ausmacht). Der neue Präfekt halte es "aus theologischen
Erwägungen" für nicht richtig, dass sich die Kirche zur "Täterin" erkläre. "Die
Behauptung, dass diese Untaten im System Kirche liegen, muss ich als ein
schweres Unrecht zurückweisen." Schweres Unrecht? Dass unzähligen Kindern
"schweres Unrecht" geschah und sehr viele von ihnen deswegen Selbstmord begingen
oder bis heute nicht im Leben zurecht kommen, darüber sagte der Präfekt in dem
Interview nichts.
Es wird nun immer klarer, weshalb Papst Joseph Ratzinger ausgerechnet diesen
Mann zum neuen Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation gemacht hat.
Einen Mann, der bis heute keine Silbe der Entschuldigung dafür über die Lippen
brachte, dass er selbst
als Erzbischof von Regensburg einen Priester in der Pfarrei Riekofen wieder
einsetzte, der zuvor bereits
des Kindsmissbrauchs überführt worden war – und der
sich dann an weiteren Ministranten verging.
Bischof Gerhard Ludwig Müller
ist weiterhin ein Mann, der noch Ende 2011 in seinem
Bistum vorformulierte Schreiben an die Opfer pädophiler Priester verschicken
ließ, in denen deren Ansprüche auf Entschädigung pauschal in Frage gestellt
wurden, weil man ihre Aussagen, so wörtlich, ´nicht nachvollziehen` könne. Müllers Aussagen passen
sehr gut in den Palast der vormaligen "Heilige Inquisition", in dem das
Interview stattfand. Denn deren Präfekten beharrten schon immer auf der
angeblichen "Heiligkeit" einer Institution, die Jesus von Nazareth nie gegründet
habe. Und wer Priester, die Christus nie eingesetzt hat, mit einem besonderen
Nimbus zu umgeben versucht, der trägt auch die Verantwortung dafür, wenn Kinder
und Jugendliche, die diesen ´Amtsträgern` dann zum Opfer fallen, nicht nur
seelisch traumatisiert, sondern zusätzlich auch noch von Gott entfremdet werden.
In diesem Zusammenhang sind auch die Jesus-Worte zu verstehen: "Wer einem von
diesen Kleinen etwas antut, für den wäre es besser, er würde mit einem Mühlstein
um den Hals im Meer versenkt."
Dass das katholische Priestermilieu – Zölibat, erzwungene offizieller
Enthaltsamkeit und religiöses Elitedenken in Verbindung mit dem Auftrag, auch
Kindern und Jugendlichen gegenüber zu predigen – leider einen gefährlichen
Nährboden für die Verbrechen darstellt, lässt sich auch durch Dementierung aus
Rom nicht wegdiskutieren.
Papst Joseph Ratzinger wolle sich womöglich mit der Ernennung Bischof Müllers zu
seinem Nach-Nachfolger als Glaubenspräfekt vor allem selbst davor schützen, für
seine Beteiligung an der jahrzehntelangen Vertuschung kirchlicher
Sexualverbrechen jemals belangt zu werden. Denn über Joseph Ratzingers
Schreibtisch in der Glaubenskongregation hatten über viele Jahre sämtliche
Vorfälle dieser Art zu laufen. Noch vor einem Jahr, im November 2011, rühmte
Joseph Ratzinger das Vorgehen seiner Kirche gegen sexuellen Missbrauch als, so
wörtlich, "Vorbild für die gesamte Gesellschaft". Sollte ihm das damals noch
jemand geglaubt haben, so wurde er spätestens jetzt durch die anmaßende
"Unschuldserklärung" seines Präfekten eines Besseren belehrt. Und mit seiner
Erklärung der kirchlichen "Unschuld" will der Vatikan womöglich in Zukunft auch
Forderungen nach Entschädigung und Wiedergutmachung vorbeugen. Doch auch die
römische Kirche wird sich früher und später vor Gerichten verantworten müssen,
wo sie und Ihresgleichen nicht selbst das Urteil fällen werden.
Nr. K
176 / 2012 –
Neuer erschreckender
Bericht: In katholische Kinderheimen in der Schweiz wurde bis 1970 systematisch
gefoltert – Der Historiker Markus
Furrer von der Pädagogischen Hochschule der Zentralschweiz hat heraus
gearbeitet: "Einige der angewendeten Strafpraktiken werden heute als
Foltermethoden aufgeführt, wie das Unter-Wasser-Drücken des Kopfes oder das
Einsperren in dunkle, verliesähnliche Räume" (nzz.ch,
26.9.2012).
Vor allem das Unter-Wasser-Drücken des Kopfes, das oft bis knapp vor dem
Ertrinken durchgeführt wird, ist eine grausame Foltermethode, da das Kind sich
in Todespanik gegen das Ertrinken wehrt und unter grässlichen Qualen sterben
würde, wenn sich der Folterer nicht doch noch erbarmt. Und dieser hat es in der
Hand, wie weit er geht. "Vor allem rebellische oder bettnässende Kinder seien in
eine eigentliche Spirale von Strafen geraten", schreibt die NZZ. Und: "Der
Alltag in den Luzerner Erziehungsanstalten war grausam". Dabei zeigte die
Studie eindeutig: "Es waren keine Einzelfälle, sondern Heimkinder wurden
systematisch misshandelt und missbraucht," mehr als die Hälfte aller
Kindern wurden auch vergewaltigt oder sexuell missbraucht.
Zehn der untersuchten 15 Kinderheime wurden von der katholischen Kirche geführt.
Während die reiche Kirche in der Schweiz bis heute massivst subventioniert wird
(so müssen z. B. in der Schweiz auch Betriebe bzw. Firmen Kirchensteuer
bezahlen, selbst wenn der Chef und die komplette Belegschaft ausgetreten sind)
und während Bischöfe vielfach in Luxus schwelgen, bekamen die Kinder das Essen
nur "billig und streng rationiert". Einmal richtig satt essen war demnach nicht
möglich. Dafür mussten die Kinder hart arbeiten.
Der Theologe Markus Ries arbeitete zudem heraus, "dass es nicht trotz der
kirchlichen Verantwortung, sondern gerade ihretwegen zu den systematischen
Übergriffen kam. Das von ihm geleitete Team zeigt in der Studie ´Hinter
Mauern`, dass die Misshandlungen auch spezifisch religiös bedingt waren.
Katholische Pädagogik mit Strafe und Leiden, weltanschauliche Rivalitäten,
unreflektierte oder unreife Sexualität sowie weltliche Wirkungen des
Ordensideals seien wesentliche Ursachen für die unhaltbaren Zustände gewesen",
schreibt die NZZ.
Nun wird auch immer klarer, warum vielfach weiter – vor allem in Deutschland –
von der Kirche herunter gespielt und vertuscht wird. Denn die Vorgänge in dem
insgesamt eher reichen Luzern in der Schweiz waren mit Sicherheit kein
Einzelfälle.
Bischofsvikar Ruedi Heim hat seiner Kirche nun auch empfohlen, daran zu
"arbeiten, dass nicht unter Berufung auf die so genannte göttliche Autorität"
"berechtigte Anliegen ... abgeblockt werden". Diese mit Weihrauch
durchgeräucherte Floskel zeigen auch auf, dass die Kirche sich nicht geändert
hat. Zum Vergleich: Bei Menschen, die sie früher zu Hunderttausenden foltern und
ermorden ließ, hatte der Papst z. B. im Jahr 2000 "bedauert", dass "Söhne und
Töchter" der Kirche "bisweilen Methoden der Intoleranz zugelassen" hätten
– ein
scheinheiliges "Schuldeingeständnis", das mehr wie ein Zugeständnis an den aus
kirchlicher Sicht "demokratischen Zeitgeist" geschuldet schien. Und mit Gott hat
das kirchliche Handeln überhaupt nichts zu tun. Und eine weitere Frage stellt
sich auch hier erneut: Wie lange zahlen die Menschen dafür noch Steuern?
Nr. K 175 / 2012
–
Luxusflug des Bischofs in den Slum und neue
Luxus-Residenz für den Bischof von Limburg
– Er gilt als einer der Hoffnungsträger von Papst
Benedikt XVI. Der junge konservative Hardliner-Bischof Franz-Peter Tebartz-von-Elst zeigt auch im Äußeren seine gehobene Stellung. Lesen Sie mehr
zu seinem Luxusflug in einen indischen Slum und seinen neuen gegen die
Bauordnung verstoßenden Prunk-Palais
hier.
Nr. K 174 /
2012 –
"Und nachts kam der
Pfarrer" – Jungen im Antoniusheim in Wiesbaden vom Priester sexuell
missbraucht – Die beiden ehemaligen
Heiminsassen Hans Kloos und Peter Dinkel brechen ihr Schweigen über die
Ereignisse in den 50er-Jahren: "Die Angst der Jungen erreichte ihr
Höchstmaß, wenn abends im Flur noch einmal das Licht anging. Dann wussten
sie: Der Pfarrer ist wieder unterwegs. Gleich würde er ihren Schlafsaal betreten,
den der Kleinen im damaligen katholischen St. Antoniusheim in Wiesbaden.
Gleich würde er sich einen der sechs- bis zehnjährigen Jungen greifen".
Der Priester ist nach den Verlautbarungen von Erzbischof Kardinal Meisner
"Fleisch gewordene Bündnistreue zu uns Menschen"
Ehemalige Kinder des Heimes berichten nun über ihre Erfahrungen: Wie sie dem
Priester für perverse Sex-Spiele dienen mussten und wie sie von den Nonnen
drangsaliert und geschlagen wurden: Die Tage begannen für Kinder "um sechs Uhr
mit ´Aufwachen!` und ´Gelobt sei Jesus Christus!` brüllenden Nonnen ...Um den
Hals, über dem Habit, trugen sie zusätzlich Trillerpfeifen. Wer nicht sofort aus
dem Bett sprang und in den Waschraum floh, handelte sich die erste Tracht Prügel
ein. ´Geschlagen wurde mit allem, was eben greifbar war: mit Stöcken,
Besen oder dem Handfeger.`"
"An drei Tagen pro Woche vor dem Frühstück und alle Sonntagabende wurden die
Jungen zu Andacht und Messe in die Kapelle gezwungen. In Dreierreihen,
mit Sprechverbot. Immer wieder fielen Jungen beim Anblick des Pfarrers in
Ohnmacht", dem Mann, der laut Kirchenlehre "vor dem
Angesichte Gottes" steht. "Nach dem nächtlichen Besuch des Geistlichen war das Zusammentreffen
am Morgen zu viel für Kloos".
Priester und Nonnen wurden nie bestraft. Würden sie heute noch leben, wäre alles
verjährt. (fr-online.de, 14.6.2012 unter der Überschrift "Und nachts kam der
Pfarrer")
Nr. K 173 / 2012 –
Warum
soll ein Priester, der in der Sakristei ein Kind vergewaltigt hat, berechtigt
sein, wenige Minuten später dessen Eltern die Sünden zu vergeben?
– Im Zuge der Aufdeckung von Kinderschänderverbrechen gab
es auch mehrere Fälle, in denen Priester Messdiener vor bzw. nach der Messe in
der Sakristei sexuell missbraucht hatten. Darauf hin wurden wir mehrfach
gefragt, ob denn dieser Priester gleich anschließend gültig die kirchlichen
"Sakramente" spenden könne, z. B. angeblich eine Vergebung zusprechen, die
"Eucharistie" durchführen, Kinder durch Handauflegung firmen, taufen usw.
Bei den Fallbeispielen mit der Sakristei kann auch nicht ausgeschlossen werden,
dass z. B. die Eltern des missbrauchten Kindes im Kirchenraum zu den
Gottesdienstbesuchern zählten, denen der Priester z. B. anschließend die Hostie
"zum Heil" gereichte oder ihnen im Beichtstuhl die Beichte "abnahm" und ihnen
angeblich im Namen Gottes die Vergebung zugesprochen hatte. Wir sind der Frage
nachgegangen. Hier das Ergebnis:
1)
Character indelebilis (= "untilgbares Prägemal") – "Im Zusammenhang mit
dem Weihesakrament
der katholischen Kirche (Diakone, Priester, Bischöfe) besagt der Ausdruck, dass
der Geweihte dies auch lebenslang bleibt, auch wenn er kein kirchliches Amt mehr
innehat, sogar wenn ihm die Ausübung der jeweiligen Funktionen aus
disziplinarischen oder lehramtlichen Gründen verboten oder er auf Antrag
laisiert oder strafweise aus dem Klerikerstand entlassen wurde. Auch dann kann
er unter gewissen Umständen, etwa in Todesgefahr, gültig und erlaubt die
Eucharistie feiern und die Krankensalbung spenden."
"Das gilt analog auch
für Diakone und Bischöfe, die ebenfalls die ihnen zustehenden Sakramente
weiterhin gültig, wenn auch meist unerlaubt spenden können. Bei letzteren kann
dies bis zu "unerlaubten, aber gültigen" Weihen gehen, die zur Exkommunikation
führen."
"Mit der Lehre vom character indelebilis bekennt sich die Kirche zur Bundestreue
Gottes, die in Christus ihren letzten und unwiderruflichen Ausdruck gefunden
hat. ´Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht
verleugnen` (2.Tim 2, 13) ..." (Wikipedia: Stand: 13.6.2012)
Letzteres ist eine Verhöhnung von Gott und Christus,
denn beide haben weder Priester eingesetzt noch Verbrechern irgendwelche
Vollmachten oder geistigen Fähigkeiten erteilt. Die "Treue" Gottes besteht
vielmehr darin, dass Er keines Seiner Kinder ewig verdammt, da sonst die Sünde
größer wäre als die Liebe Gottes. Dies wird jedoch von der Kirche abgestritten,
die ihrerseits Milliarden von Menschen angeblich ewig verdammt.
2)
"Ex opere operato" (= "aufgrund der vollzogenen Handlung").
"Etwas wirkt unabhängig von der Einstellung dessen, der es tut, und unabhängig
von der Einstellung dessen, an dem und für den es getan wird. In der
katholischen Dogmatik ist der Begriff die Bezeichnung für die objektive
Wirkungsweise der Sakramente aufgrund ihres richtigen Vollzugs, unabhängig von
der sittlichen Disposition des spendenden Priesters. Die Wirksamkeit eines
Sakramentes tritt dann ein, wenn der Empfänger dem nicht entgegenwirkt. Diese
Sichtweise der katholischen Kirche wird auch von den orthodoxen, orientalischen
und anglikanischen Kirchen geteilt." (Wikipedia: Stand: 13.6.2012)
3)
Im Katholischen Katechismus, Randnummer 1128 wird
der Begriff "es opere operato" auch gebraucht und es heißt in diesem
Zusammenhang wörtlich:
"´Das Sakrament wird nicht durch die Gerechtigkeit des Menschen, der [das
Sakrament] spendet oder empfängt, sondern durch die Kraft Gottes vollzogen` (hl.
Thomas von Aquin, s.th. 3,68,8). Sobald ein Sakrament der Absicht der Kirche
gemäß gefeiert wird, wirkt in ihm und durch es die Macht Christi und seines
Geistes, unabhängig von der persönlichen Heiligkeit des Spenders. Die Früchte
der Sakramente sind aber auch von der inneren Verfassung ihres Empfängers
abhängig."
Also auf gut Deutsch: Der Gläubige muss eine bestimmte
"innere Verfassung" haben, der Priester nicht.
4)
Zu den Dogmen und Lehrsätzen selbst hier gibt es ein Dogma von Papst Innozenz
III. Er entschied im Glaubenskrieg gegen die grausam verfolgten Waldenser im
Jahr 1209 folgendes, zit. nach Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz
Nr. 560: "So glauben wir fest und ohne zu zweifeln mit aufrichtigem Herzen,
und wir bekennen es ohne Rückhalt mit gläubigen Worten. Dabei wirkt ein guter
Priester nicht mehr und ein schlechter nicht weniger. Denn nicht das
Verdienst des Weihenden, sondern das Wort des Schöpfers und die Kraft des
Heiligen Geistes wirkt es. Darum glauben und bekennen wir fest, dass niemand,
mag er noch so ehrenhaft, fromm, heilig, weise sein, die Eucharistie weihen und
das Opfer des Altars vollbringen kann oder darf, wenn er nicht Priester ist, von
einem sichtbaren und irdischen Bischof gültig geweiht."
5)
Die Kirche verurteilte dann auf dem Konzil von Konstanz 1414-1418 "unfehlbar"
folgenden Irrtum des Reformers John Wiclif, der behauptete:
"Ein Bischof oder Priester, der in der schweren Sünde lebt, weiht nicht,
verwandelt nicht (in der heiligen Messe), bringt das Sakrament nicht zustande,
tauft nicht." (Neuner-Roos, Nr. 499)
Der Reformer Jan Hus wurde gefragt, ob er das auch so sehe (Nr. 500).
Da er bejahte, wurde er trotz der Zusicherung freien
Geleits noch auf dem Konzil hingerichtet.
6)
Und dann der entscheidende "unfehlbare" katholische Bannfluch auf dem Konzil von
Trient 1547:
"Wer sagt, der Ausspender, der sich im Stand der Todsünde befinde, bringe kein
Sakrament zustande oder teile keines mit, obwohl er alles Wesentliche
beobachtet, was zum Zustandebringen und Mitteilen des Sakramentes gehört, der
sei ausgeschlossen" (wörtlich: "anathema ist" = "der sei ewig verdammt")."
(Neuner-Roos, Nr. 517)
7)
Dann noch einmal "unfehlbar" das Konzil von Trient, 1562:
"Wer sagt, durch jene Worte ´Tut dies zu meinem Gedächtnis` habe Christus seine
Apostel nicht zu Priestern bestellt, oder nicht angeordnet, dass sie selbst und
die anderen Priester seinen Leib und sein Blut opferten, der sei
ausgeschlossen." (Neuner-Roos, Nr. 607 )
8)
Und schließlich hier: Da geht es um Vergebung und "Absolution", also um das
Sakrament der "Buße", Neuner-Roos, "unfehlbar" Nr. 669, wieder
Trient 1551:
"Wer sagt, die Priester, die im Stand der Todsünde sind, hätten nicht die
Vollmacht, zu binden und zu lösen, ... der sei ausgeschlossen".
Das heißt: Der Priester, der in der Sakristei einen Jungen
vergewaltigt, hat z. B. fünf Minuten später die kirchliche Macht, dessen Eltern
angeblich von ihren Sünden los zu sprechen oder ihnen die Absolution zu
verweigern.
Nr. K
172 / 2012 – Ein Trauma erlebte ein junges Brautpaar bei seinem
"schönsten Tag des Lebens" in der katholischen Kirche von Haltern. Der Priester
beschimpfte das Paar und die Hochzeitsgesellschaft, weil ihm die Menschen nicht
kirchenfromm genug waren, und er brach die Messe ab und stolzierte grußlos von
dannen. "Die Hochzeitsgesellschaft sei wie ´gelähmt` gewesen, die Braut habe
geweint." Und dafür zahlen die Menschen dann lebenslang Kirchensteuern! Lesen
Sie den Skandal bei
derwesten.de,
2.6.2012!
Nr. K
171 / 2012 – Österreichisches Recht gebietet besonders respektvolle
Behandlung pädophiler Priester, die Kinder vergewaltigt haben, in den
Gefängnissen – Das "Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhle und der Republik
Österreich samt Zusatzprotokoll" vom 5.6.1933 ist in Österreich bis heute (!)
nicht nur ein Gesetzestext, sondern hat sogar immer noch Verfassungsrang. Darin
heißt es u. a. im Artikel XX: "Im Falle der Verhaftung und Anhaltung in
Haft soll der Geistliche (Ordensperson) mit der seinem Stande und seinem
hierarchischen Grade gebührenden Rücksicht behandelt werden" (zit. nach
Bundeskanzleramt,
Fassung vom 28.11.2020).
Das heißt z. B., inhaftierte pädokriminelle Priester müssen mit besonderer "Rücksicht
behandelt werden", ein Bischof oder Kardinal dabei mit noch mehr Rücksicht als
ein Priester. Damit stellt die Forderung des Konkordats die übliche Hierarchie
unter den Gefangenen in diesem Fall auf den Kopf, wonach dort Vergewaltiger von Kindern
ganz unten stehen.
Da die meisten pädokriminellen Verbrechen von kirchlichen Amtsträgern jedoch
vertuscht wurden und in die gesetzliche "Verjährung" "hinüber
gerettet" wurden, sind
in der Praxis noch keine Konflikte wegen des Artikels XX bekannt
geworden, wenn etwa Mitgefangene der Würdenträger sich nicht an Artikel XX halten.
Der wegen "sexuellen Missbrauchs" an Kindern überführte Erzbischof Hans Hermann
Kardinal Groer aus Wien kam beispielsweise gar nicht ins Gefängnis, sondern
wurde 1998 ins Kloster Marienfeld versetzt, und zu seiner Beisetzung 2003 kam
sogar der deutsche Erzbischof Joachim Kardinal Meisner aus Köln angereist und
hielt die Predigt. Und alle Jahre am Todestag des Kardinals, dem 24.3., wird in
der römisch-katholischen Kirche durch einen in den Hierarchie ebenfalls hoch
stehenden Amtsträger eine Seelenmesse zu Ehren des hohen Würdenträgers gebetet,
2008 z. B. durch Erzbischof Edmond Y. Farhat, dem damaligen Apostolischen
Nuntius des Vatikan in Österreich, der seit 2009 auch der vatikanischen
"Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse" angehört.
Eine weitere Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist: Wann wird
das Konkordat mit den maßlosen Kirchenprivilegien endlich gestrichen?
Nr. K 170 / 2012 –
Bistum Regensburg: Wenn ein Priester den Kopf eines Kindes zwischen
seine Schenkel klemmt und mit seinem nackten erigierten Penis gegen dessen Kopf
schlägt und dabei stöhnt, sei dies kein sexueller Missbrauch – Antrag des ehemaligen Regensburger Domspatzen auf Anerkennung als Opfer abgelehnt
– "Gegenseitige Onanie mit den Priestern und Erziehern, Zungenküsse,
Schenkelverkehr, versuchter Analverkehr ..." – Die Kirche setzt ihre Verteidigungsstrategie für ihre Würdenträger mit allen
Tricks weiter fort. Nachdem
die Verbrechen Jahrzehnte lang vertuscht wurden, werden sie jetzt klein geredet.
In diesem Fall, indem der Rechtsanwalt des
Bistums Regensburg erklärt, das Stöhnen des Präfekten der Kirche könne auch auf die körperliche
Anstrengung seines Mandanten zurückzuführen sein, den Kopf des gequälten Jungen
(der sich vielleicht sogar zu wehren versuchte) zwischen seinen
Beinen festzuhalten und mit dem erigierten Penis drauf zu schlagen, nicht mit sexueller
Erregung. "Der heute 50-jährige [und damals 10-jährige] Udo Kaiser sei
eines Nachts vom Präfekt aus dem Schlafsaal geholt worden: ´Schlafanzughose
runter, Kopf zwischen die Oberschenkel. Und dann hat sich bei jedem Schlag das
erigierende Glied am Hinterkopf gerieben. Es war furchtbar.` Der Täter habe
dabei geschwitzt und gestöhnt, so der Bayerische Rundfunk", heißt es bei
www.blu.fm.
Das Opfer erinnert sich: "Bei einem Präfekten musste ich die Hose runterlassen
und den Kopf zwischen die Oberschenkel stecken. Er hat mich verprügelt, während
ich sein nacktes erigiertes Glied am Hinterkopf spürte. Das Bistum hat das bis
heute nicht als sexuellen Missbrauch anerkannt." (taz.de, 20.1.2016)
"Bei einem Präfekten
musste ich die Hose runterlassen und den Kopf zwischen die Oberschenkel
stecken. Er hat mich verprügelt, während ich sein nacktes erigiertes Glied
am Hinterkopf spürte. Das Bistum hat das bis heute [2016] nicht als
sexuellen Missbrauch anerkannt."
|
"Sexueller Missbrauch im
strafrechtlichen Sinn sei das jedoch nicht",
so die Rechtfertigung des Täter-Anwalts des Bistums. Der Anwalt des Bistums
wörtlich: "Täter können nicht nur aus sexueller Erregung stöhnen, sondern
weil Verprügeln anstrengend ist."
Darauf hin erhielt das
Opfer vom Bistum Regensburg folgendes Schreiben:
Es tut uns sehr leid, aber wir können
Ihre Aussage zur Frage eines sexuellen Missbrauchs nicht nachvollziehen.
Eine Leistung in Anerkennung von erlittenem Leid erscheint vor diesem
Hintergrund als nicht gerechtfertigt." (zit. nach
tammox2.blogspot.de,
25.4.2012)
Liebe Eltern, sehen Sie das auch so? Wenn Ihr Kind weinend und verstört
nach Hause kommt und berichtet, der Priester habe sich mit seinem Geschlechtsteil in der oben geschilderten Weise
an Ihrem Kind gerieben
und der Würdenträger habe dabei gestöhnt, dann sei Ihr Kind damit doch kein Opfer geworden? Sehen Sie das auch so?
Dass ein solches Tun zwar nicht die "feine englische Art" sei, mit Kindern
umzugehen, aber im strafrechtlichen Sinne doch
überhaupt nichts passiert sei? Etwa mit der Haltung: Ein paar ansatzweise sexuelle
Handlungen gegenüber Kindern werde man dem Priester ja wohl zugestehen müssen. Oder sehen Sie das nicht so?
Schreiben Sie für diesen Fall am besten an die Regierung, die das Bistum Regensburg mit
Milliardensubventionen unterstützt und beschweren Sie sich, dass
Sie dieses Milieu selbst dann mit Ihren Steuergeldern finanzieren müssen, wenn
Sie schon aus der Kirche ausgetreten sind – durch die Staatssubventionen.
Nr. K 164 / 2012 –
Die Verwicklungen des Vatikan in das Verschwinden
und die mutmaßliche Ermordung der 15–jährigen Emanuela Orlandi -
Das 15jährige Mädchen war als Tochter
eines vatikanischen Hofdieners eine der wenigen weiblichen Staatsangehörigen des
Vatikan, und sie verschwand am 22.6.1983 auf dem Heimweg vom Musikunterricht im
Kirchenstaat spurlos. Emanuela spielte Flöte. Doch seit einiger Zeit gibt es
eine neue Spur und eine Verbindung zu einem anderen Verbrechen, in das der
Vatikan massiv verwickelt ist. Aufgrund neuer Diskussionen im September 2017 und
im November 2018
wurde die bis dahin an dieser Stelle erschienene Zusammenfassung nun neu unter der Nr.
K 235/2017/2018 veröffentlicht und
inhaltlich ergänzt.
Nr. K 163 /
2012 –
Der grausame Kinderraub durch
Vertreter der Kirche Ende des 20. Jahrhunderts in
Spanien – Von Unrechtsbewusstsein ist nichts bekannt
–
Es geht um den Raub von neugeborenen Kindern
durch ein System von katholischen Ärzten, Würdenträgern und Nonnen und den
finanziell lukrativen Verkauf der Babys an ahnungslose katholische Familien, während man den Müttern, die
man nicht für genügend katholisch gläubig hielt, erklärte, das Kind sei tot
geboren, und das kirchliche Krankenhaus würde sich für die Mutter gratis um die Beisetzung
kümmern. Kamen einer Mutter Zweifel am Tod ihres Kindes, tauten die Männer und Frauen der Kirche
einen toten Vorzeige-Säugling aus der Gefriertruhe kurz auf, dessen Leiche zu diesem Zweck
dann immer präsentiert wurde.
Doch selbst eine Mutter, die dem Raub und dem Betrug auf die Spur kam, wurde von
der verantwortlichen Nonne wegen ihres Glaubens dermaßen eingeschüchtert und
fertig gemacht, dass sie das Verbrechen verzweifelt über sich ergehen ließ
(siehe hier) – ein Beispiel für die
unheilvolle Macht des Katholizismus über die Seelen von Millionen von Menschen.
Die ahnungslosen schwangeren Frauen gingen zuvor in die
Falle, als sie auf eine Zeitungsanzeige reagierten, welche z. B. die Nonne
María Gómez Valbuena geschaltet hatte und in denen
versprochen wurde, allein stehenden schwangeren Frauen zu helfen. Im Gespräch
wurde den schwangeren Frauen dann ein Platz für das Kind im katholischen
Kinderheim in Aussicht gestellt – eine perfide Strategie. Denn was
geschah wirklich?
Die taz schreibt:
"Doch
wer sich auf Schwester Maria einließ, verlor sein Kind. Kaum aus dem Kreissaal
entlassen, wurden den meisten Müttern erklärt, das Baby sei tot zu Welt
gekommen." Doch Schwester Maria war nur ein kleines Rad im Räderwerk dieses
Schreckens. Die "Plattform geraubter Kinder" in Spanien schätzt die
Anzahl der geraubten Kinder seit ca. den 50er- bis Ende der 80er-Jahre auf 300.000. "´Überall in
Spanien gab es Nonnen und Ärzte, die nach dem gleichen System vorgingen`,
berichtet Mar Soriano Rúiz, Gründerin und Sprecherin der Initiative in Madrid."
(taz.de,
2.4.2012)
Der spanische Staat, der im 21. Jahrhundert immer noch von den
Bischöfen und Priestern im Hintergrund beherrscht wird, geht nur zögerlich gegen
die Schwerverbrecher in Kutte, Soutane und weißem Kittel vor. Alle sind in Freiheit, von
einem Unrechtsbewusstsein ist nichts bekannt, und es wird nur
sehr zögerlich und teilweise wegen "Entführung" ermittelt, denn
die meisten Staatsanwälte, Richter und Politiker fürchten die Macht der
Institution Kirche
vor allem über ihre Seelen und wollen auch gute Katholiken sein. Außerdem gilt
die katholische Kirche weltweit als sehr erfahren in Sachen Vertuschung.
Und aus katholischer Sicht könnte man ja auch sagen: Ihre "Söhne und Töchter" haben es doch nur gut
gemeint. Sie haben doch die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder später nicht in
die angeblich ewige Verdammnis müssen, sondern treue Glieder ihrer Religion werden,
deutlich erhöht. Und außerdem haben die papsttreuen Organisatoren damit viel
Geld erwirtschaftet, denn die Säuglinge wurden natürlich gegen "hohe Geldbeträge" an
die frommen Katholiken verkauft; Gelder, von denen die leibliche Mutter, die man brutal
belog, keinen Cent bekam. Und selbst der angebliche Aufwand für die Bestattung, den man den
Müttern vorgaukelte, war ja eine böse Lüge.
Auszug aus spiegel.de, 10.9.2012 Baby-Raub in katholischer Geburtsklinik: Wie die Nonne vorging
"Maria Luisa Torres Romero brachte in der Madrider Santa Cristina Klinik ein
gesundes ... Mädchen zur Welt, ... sie nannte ihr Kind Pilar. Kurz nach der
Geburt kam Schwester Maria zu Torres Romero. Pilar sei leider plötzlich
verstorben. Torres Romero ließ sich davon zunächst nicht abwimmeln. Sie ging
in das Neugeborenenzimmer und fand Pilar, so erzählt sie es heute. Auf dem
Namensschild stand ´Maria`. Sie stellte die Nonne zur Rede – doch Schwester
Maria setzte die junge Frau massiv unter Druck. Sie drohte mit einer Anzeige
wegen Ehebruchs, obwohl dieser schon damals keine Straftat mehr darstellte.
Dies hätte laut Aussage der Nonne zu einer langen Gefängnisstrafe führen
können. Doch die Nonne drohte der jungen Mutter noch perfider – und sprach
davon, ihr auch ihre erste, zweijährige Tochter durch die Behörden wegnehmen
zu lassen, da sie ihrer Rolle als Mutter nicht gewachsen sei. Geschockt
und völlig verängstigt verließ die junge Mutter die Klinik ohne das
Neugeborene. Sie hatte Pilar für 29 Jahre das letzte Mal gesehen."
Lesen Sie dazu auch den Bericht bei
taz.de
vom 22.4.2013 |
Dies alles erinnert auch an den
Kinderraub von Papst Pius IX., der im
19. Jahrhundert ein jüdisches Kind von seinen Eltern rauben ließ, weil das Kind
von dem katholischen Kindermädchen gegen den Willen der Eltern katholisch
"notgetauft" worden war. Damit waren seine Eltern aus Sicht der
Kirche nicht mehr geeignet, ihr Kind zu erziehen und die Kirche ließ es für
immer in den Vatikan entführen. Dort adoptierte der Papst den kleinen jüdischen Buben
und machte ihn zu einem unterwürfigen Priester, der
später von seinen Eltern und seiner jüdischen Herkunft nichts mehr wissen wollte. Und Pius IX. wurde
von Papst Johannes Paul II.
selig gesprochen und sein Verbrechen auf diese Weise faktisch legitimiert.
So könnte man fragen: Werden María
Gómez Valbuena und ihre verbrecherischen Mittäter nun auch Kandidaten für eine
mögliche Seligsprechung?
So
könnte z. B. eines der 300.000 einst geraubten Babies auftreten und sinngemäß
verkünden: "Ich danke den Vertretern der Kirche von ganzem Herzen, dass sie alles dafür
getan haben, dass ich in einer Familie groß werden durfte, wo ich den ´richtigen`
Glauben erhalten habe und nun in den Himmel komme. Wäre ich bei meiner
sozialistischen Mutter aufgewachsen, so wäre ich heute auf dem Weg in die ewige
Hölle.
Und für diese Tat für die Ewigkeit werden die mutigen Männer und Frauen der
Kirche nun auch noch diskriminiert. Für mich sind sie Märtyrer."
Bei einem Gerichtstermin wirkt Maria Gomez auch fröhlich und entspannt. Und offenbar
geht auch die Kirche nicht gegen die Verbrecher vor. Die Verbrecherin tritt
in voller katholischer Amtstracht (!) auf. Und sollte der "Druck" größer werden,
könnte man ja vordergründig ein paar Alibi-Maßnahmen ergreifen.
Zu all´ dem passt auch die Meldung vom 14.4.2012: Die Kirchensteuereinnahmen in Deutschland "
sind auf den zweithöchsten Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen". Von 2010 auf 2011 sind sie um 2,61 % auf 4,918 Milliarden Euro alleine für die römisch-katholische Kirche gestiegen. Die Kirchensteuerzahler sind also diejenigen, die das System maßgeblich aufrecht erhalten. Hinzu kommen Staatssubventionen in Höhe von ca. 7,5 Milliarden Euro pro Jahr alleine für die katholische Kirche und ca. 25 Milliarden Euro vom Staat für katholische Sozialeinrichtungen – vergleichbar den kirchlichen Krankenhäusern in Spanien –, wo die Kirche beim Personal nur loyale und konforme Leute einsetzen kann, obwohl der Staat alles oder fast alles bezahlt. Geschiedenen mit neuem Partner wird dann z. B. fristlos gekündigt.
Nr. K 161 / 2012 – "Kinderschänder
feiert Messe" mit Erstkommunion-Kindern –
"Man hat früher immer von ´Opfern` gesprochen, Benedikt XVI.
hat immer von ´Überlebenden` geredet, weil die Selbstmordrate bei sexuell
missbrauchten Kindern und Jugendlichen bei fast 30 Prozent liegt."
|
Nr. K 160 / 2012 –
Elfjähriger suchte in der Kirche Hilfe und fand die Hölle auf Erden –
vom Priester vergewaltigt – Näheres bei
bz-berlin.de,
27.3.2012.
Darin heißt es u. a.: "Es war ein strahlender Frühlingstag, als Thomas L. zu
Hause Streit mit dem Vater hatte, von ihm geschlagen wurde. Er rannte in die
Kirche, um Hilfe zu suchen – und fand die Hölle. ´Der Kaplan ging mit mir in die
Sakristei, schloss die dicke Eichentür. Schreie hätte niemand gehört`, sagt er.
Also schrie der Junge nicht. Nicht, als der Geistliche ihn an seine Brust
gedrückt haben soll. Nicht, als er sich auszog, ihn dann zum Oralverkehr
gedrängt habe ... 13 Jahre später, Anfang 2010, liest er von den anderen
Missbrauchs-Vorwürfen gegen Peter W. Er wendet sich an das Erzbistum, berichtet
von seinem Fall. ´Missbrauch ist so ein verniedlichendes Wort`, sagt Thomas L.,
´es war Vergewaltigung`". Pater W. ist bis heute unbehelligt. Das Verbrechen ist
strafrechtlich wie nahezu immer verjährt, obwohl die Opfer in der Regel mehr als
zehn Jahre brauchen, um endlich auszupacken. Und kirchenintern ist der
zuständige Jurist erst einmal verstorben ...
Nr. K 159 / 2012 – Geliebte des Priesters von Ruhstorf an der Rott wegen Betrugs zu
drei Jahren Haft verurteilt. Nun erhärtet sich auch der Verdacht gegen
den Priester selbst – abendzeitung.de schreibt: Das Betrugssystem der
Jugendpädagogin stützte sich auf gefälschte Belege und Scheinrechnungen, mit
denen sie private oder von der Diözese nicht genehmigte Ausgaben deckte ... Laut
Zeugenaussage der Pfarrsekretärin, die für die Buchhaltung des Jugendbüros
zuständig war, gehörte zu diesen offenbar auch der Ortspfarrer. ´Zweimal` soll
er laut ihrer Erinnerung an die ´fünf bis zehn Belege` unterschrieben haben. Es
ging um Mietzahlungen an das Pfarrheim, die es in Wahrheit nicht gab. In der
Anklage hieß es, auch diese Mietzahlungen hätten der Verschleierung gedient. Es
sollen 25 solcher Mietbelege in einer Gesamthöhe von mehr als 60.000 Euro
aufgetaucht sein." (29.3.2012)
Nr. K 158 / 2012 –
Mindestens zehn Jungen wurden in den Niederlanden in den 50er-Jahren in
kirchlichen Krankenhäusern kastriert, nachdem sie zuvor von perversen
Amtsträgern sexuell missbraucht worden waren (siehe
hier). ntv.de
berichtet noch weiter: "Es gebe zudem den Verdacht, dass Kinder, die sich
trauten, den Missbrauch ihrer Klassenkameraden öffentlich zu machen, zur Strafe
ebenfalls kastriert wurden" (18.3.2012). Und ob letztlich nur die
Opfer kastriert wurden oder auch ihre Freunde, die noch nicht völlig zum
Schweigen gebracht wurden – in beiden Fällen zeigte die Kirche eindeutig
Solidarität mit den Kinderschänder-Verbrechen und verurteilte deren Opfer aufs
Neue.
Unmittelbar im Anschluss an die Verbrechen, im Jahr 1962 führte Papst Johannes
XXIII. dann weltweit aus gutem Grund
das päpstliche
Schweigegebot für diese und zehntausende weitere Verbrechen von Priestern
und Kirchenführern oder von kirchlichen Pädagogen an Kindern ein, um die
Hochwürden und Ihresgleichen vor Strafverfolgung zu schützen und die
scheußlichen Verbrechen in der Kirche geheim zu halten. Wer auspackt, dem wurde
und wird bis heute die ewige Hölle angedroht. Das wirkte natürlich. Präfekt
Joseph Ratzinger hatte dann im Jahr 2001 diese päpstliche Geheimhaltung mit
Drohung ewiger Hölle neu bekräftigt.
Nun wird es aber immer mehr Zeit: Der Papst
muss zurück treten und die Kirche muss endlich in allen Ländern ihre maßlosen
Privilegien verlieren, mit denen die Staaten gezielt das Milieu fördern, das
solche Verbrechen möglich machte und immer macht. Der Staat kann sich immer
weniger heraus reden. Mit jedem Euro für die Kirche und ihr anhaltendes
Vertuschungssystem macht er sich schwer schuldig. Bis heute ist das päpstliche
Geheimhaltungsgebot nicht aufgehoben.
Nr. K 157 / 2012 –
Bischof von Hildesheim verbietet Gläubigen Gespräch mit vatikankritischem
Priester – Immer noch glauben viele Katholiken, sie seien "Kirche". Doch das
ist ein Irrtum. "Kirche" sind der Papst und seine Vasallen und die ihnen
Hörigen, die anderen sind nur Kirchensteuerzahler. Nur wenn sie gehorchen, sind
auch sie "Kirche". Den Theologen Helmut Schüller aus Österreich, Initiator der
Pfarrer-Initiative, die sich für die Weihe von Frauen zu Priesterinnen einsetzt,
musste von der Pfarrgemeinde St. Marien in Soltau auf Verlangen von Bischof
Norbert Trelle wieder ausladen. Die Schafe folgten ihrem "Hirten" und sind dank
dieses Gehorsams wieder "Kirche".
(neues-deutschland.de,
16.3.2012)
Auch in anderen Bistümern wird "Kirche" so definiert wie in Hildesheim: "In
Regensburg beispielsweise schimpfte Bischof Gerhard Ludwig Müller vor einiger
Zeit auf die reformwilligen Geistlichen: Ungehorsam sei ein Übel, habe ´viel
Unheil in unsere Welt gebracht`. Und Nachbarbischof Wilhelm Schraml (76) aus
Passau wähnt in den Wünschen der Initiative gar einen ´Abfall vom Glauben`", was
aus Sicht der Kirche gleichbedeutend der ewigen Hölle nach dem Tod ist. Dies
bleibt den gehorsamen Katholiken von Soltau nach der Meinung von Exzellenz
Wilhelm Schraml jetzt erspart.
Nr. K 156 / 2012 – Horrorkloster Kremsmünster – "Das Benediktinerstift Kremsmünster war für Hunderte Klosterschüler bis in die neunziger Jahre die Hölle. "An der Tagesordnung: systematische Gewaltexzesse, sexueller Missbrauch, emotionale Zermürbung. Ein pädophiler, schwer bewaffneter Mönch stand als Konviktsdirektor an der Spitze eines sadistischen Regimes." (profil.at) (Bild: H.Raab; User:Vesta; GNU-Lizenz für freie Dokumentation)
Nr. K 155 / 2012 –
Pädophile Verbrechen – Betrug an der Öffentlichkeit? –
"Der Trierer Bischof Stephan Ackermann ist der Missbrauchsbeauftragte der
Deutschen Bischofkonferenz und hatte in dieser Funktion eine
´Null-Toleranz-Linie` gegenüber Sexualstraftätern gefordert. Nach
SPIEGEL-Informationen verfährt er in der Praxis jedoch anders und beschäftigt
Pädophile weiterhin als Seelsorger. In seinem Bistum sind mindestens sieben
als pädophil aufgefallene Pfarrer im Einsatz". Mehr dazu unter
spiegel.de,
18.3.2012.
"In Trier wird Pseudo-Aufklärung betrieben, nichts weiter", beklagt Claudia
Adams von der Opfer-Initiative MissBiT. Und Thomas Schnitzler von der
Opfer-Initiative: "Das Risiko, dem Ackermann Kinder aussetzt, ist absolut nicht
vertretbar." Der Bischof selbst hüllt sich auf die Frage, wie viele Täter als
Seelsorger im Einsatz sind, in Schweigen.
Einer von ihnen, der als Klinikseelsorger arbeitet, gibt seine Pädophilie
immerhin zu:
"Es ist wie eine Sucht, eine Schizophrenie", bei der er "ganze Teile des
Bewusstseins" ausschalte (bild.de, 18.3.2012). Nicht auszudenken, wenn
der geständige Triebtäter von den Ärzten oder dem Personal
in die Kinderabteilung des Krankenhauses gerufen wird und dann im
Angesicht der Kinder plötzlich wieder "Teile des Bewusstseins"
ausgeschaltet werden.
Das Bistum Trier rechtfertigte seine Entscheidung und fügte hinzu, es gebe
keinen Kontakt zu Kindern. Doch wer soll das garantieren und vor allem
kontrollieren? In der Öffentlichkeit oder auch im Klinikum sind die Triebtäter
weiterhin "Hochwürden", und das Umfeld weiß ja gar nichts von den
verbrecherischen Neigungen der Würdenträger. Oder soll man in Zukunft etwa jeden
Priester erst einmal fragen, ob sein Dienst mit Auflagen versehen ist? So
ergänzte bild.de am 19.3.2012: "Kinderkriminelle Pfarrer weiter im Amt
– Nach momentanem Kenntnisstand sei nicht vorgesehen, sie von ihren Stellen
abzuziehen, so ein Sprecher."
Keine andere Institution könnte sich so etwas erlauben. Nur die Kirche, die
überwiegend vom Staat und von Kirchensteuern finanziert wird. Und die unmündig
gehaltenen Gläubigen lassen sich sogar noch von perversen Kriminellen die Hostie
in den Mund schieben und glauben, dass sie so dem Himmel näher kommen.
Die neuen Skandale treffen Trier vier Wochen vor Beginn der legendären
Wallfahrt zum heiligen Rock, eine
schmutzige gefälschten Reliquie, wobei den Gläubigen vorgegaukelt wird, dies sei angeblich das Gewand von Jesus
gewesen.
Nr. K
154 / 2012 – Kirchenangehörige vergewaltigten Jungen, und die
römisch-katholische Kirche ließ sie anschließend kastrieren / Vom
Priester vergewaltigter Junge vertraute sich der Polizei an und wurde dafür zur Strafe
kastriert – Die Verbrechen
der Kirche im 20. Jahrhundert sind um ein weiteres Kapitel erweitert worden. Das
NRC Handelsblad in den Niederlanden berichtet, in den 50er-Jahren seien
im Land mindestens 10 Kinder in römisch-katholischen Internaten von
Kirchenangehörigen zuerst sexuell missbraucht und dann kastriert worden, um die
Opfer auf diese Weise ihre "homosexuellen Neigungen" zu heilen. Das heißt: Nicht
die Verbrecher, die perversen Priester und Erzieher wurden kastriert, sondern
ihre Opfer (!). "Die chirurgischen Eingriffe seien in kirchengeführten
psychiatrischen Kliniken vorgenommen und mit dem Ziel begründet worden, die
Kinder ´von ihrer Krankheit zu befreien`". In den Niederlanden sind seit 1945
"Zehntausende Kinder in Einrichtungen der katholischen Kirche sexuell
missbraucht wurden"
(ftd.de unter der Überschrift "Niederländische Kirche ließ offenbar Jungen
kastrieren").
Die Verbrechen wurden wie üblich in der Kirche vertuscht und sind heute
verjährt.
"Laut
dem Bericht des liberalen Handelsblad hatte Heithuis 1956 [als Kind !!]
bei der Polizei Anzeige erstattet und angegeben, in dem Jungeninternat der
katholischen Kirche in Harreveld in der Provinz Gelderland sexuell missbraucht
worden zu sein. Statt die Vorwürfe zu untersuchen, wurde er nach seiner Aussage
bei der Polizei in die psychiatrische Einrichtung ´Huize Padua`in der Provinz
Nordbrabant eingeliefert. Diese Einrichtung wurde ebenfalls von katholischen
Priestern geleitet. Hier wurde Henk Heithuis die Schuld am sexuellen Missbrauch
angelastet. Es habe geheißen, er habe die Priester verführt, berichtet Cornelius
Rogge [sein späterer Betreuer]. Heithuis sei dann kastriert worden. Er sei total
verstümmelt gewesen, berichtet Rogge."
(taz.de, 22.3.2012)
Das heißt: Die Mediziner haben ihm auf Veranlassung von Staat und Kirche
wahrscheinlich den Penis abgeschnitten.
Henk Heithuis
kam darauf hin mit dem Leben nicht mehr zurecht und brauchte Betreuung. Er ist inzwischen tot, aber sein ehemaliger Betreuer lässt das Verbrechen
von Staat und Kirche an ihm
nicht auf sich beruhen.
Mehr zu den Niederlanden hier.
Zudem gibt es den
Verdacht, dass Kinder, welche die Verbrechen an ihren Freuden öffentlich zu
machen versuchten, zur Strafe von der Kirchenleitung
ebenfalls kastriert wurden.
Nr. K 153 / 2012 – "Triumphierende
Kirche" – Bistum Regensburg demütigt seine Opfer, verweigert
Therapiekosten und speist andere mit ablehnenden Serienbriefen ab.
Bischof Müller könnte als Belohnung für seinen Hardliner-Kurs neuer Präfekt der
Glaubenskongregation, der obersten kirchlichen Inquisitionsbehörde, in Rom
werden –
regensburg-digital berichtet am
8.3.2012 Erschütterndes, aber nichts wirklich Überraschendes. "Hintergrund ist
unter anderem der weithin bekannt Fall der Viechtacher Familie Treimer. Die
beiden Söhne waren 1999 von dem Kaplan Peter K. sexuell attackiert worden. Seit
die Familie 2007 an die Öffentlichkeit ging und mit dazu beitrug, dass weitere
Missbrauchsfälle durch
Peter K. in Riekofen bekannt wurden, verweigert die Diözese den Treimers die
Übernahme von Therapiekosten."
Und: "Wie berichtet, gibt es mehrere Fälle, in denen das Bistum Regensburg
Opfern per Serienbrief mitteilt, dass ihre Schilderungen ´nicht nachvollziehbar
seien` und ´man die Anerkennung der erlittenen Leides ablehne`."
Nun könnte ein "Kirchenversteher"
einwenden: Aber das sei doch nur Bischof Gerhard Ludwig Müller. Der sei ja für
solches bekannt. Andere Bischöfe wären doch bestimmt anders.
Bischof Müller ist aber de facto einer der mächtigsten Bischöfe Deutschlands und
wird vom Vatikan hofiert, gestützt und gefördert.
Welt.de schreibt, dass er aussichtsreichster Kandidat ist, Präfekt der
römischen Glaubenskongregation zu werden und damit nach dem Papst
zweitmächtigster Mann des kirchlichen Imperiums würde.
Und darüber wird ausschließlich von ganz oben entschieden, allein durch den
Papst. Und der favorisiert nun mal Müller. Kardinal William Levada, der noch
Präfekt ist, hat aus Altersgründen sein Rücktrittsgesuch eingereicht.
(welt.de, 9.2.2012)
Und wer ist
eigentlich Kardinal Levada? Er war als Bischof von Portland in den USA
früher selbst einer der größten Vertuscher von Kinderschänder-Verbrechen. Als
er 1985 von der Gefährlichkeit pädophiler Priester in seiner Diözese erfuhr,
unternahm er – so unglaublich das vielleicht ist: nichts.
Leider gibt es immer noch viele
Katholiken, die sagen "Wir sind Kirche". In Wirklichkeit sind die Ratzingers,
Müllers, Levadas und Ihresgleichen "Kirche" und sie brauchen das Kirchenvolk nur
als Steuer zahlende Schafe und als formelle Mitglieder, um durch die Anzahl der
Mitglieder den eigenen Kirchenführer-Posten aufwerten zu können.
Dagegen hilft nur: Austreten, austreten, austreten und keine Kinder mehr in
diese Organisation hineintaufen.
Nr. K 152 / 2012 – Die
USA haben den Vatikan auf eine Liste von 68 Staaten gesetzt, die wegen des
Verdachts auf Geldwäsche beobachtet werden – "Im Mittelpunkt der Prüfung
steht die sogenannte Vatikanbank, das "Institut für die religiösen Werke"
(IOR) "Erstmals erscheint der Heilige Stuhl im jährlichen
Strategiebericht des US-Außenministeriums zum Kampf gegen Drogenkriminalität."
(rp-online.de,
8.3.2012)
Zum Hintergrund:
Das berüchtigte IOR im Vatikan war Anfang der 80er Jahre in einen der größten
Betrugs-Bankrott-Skandale im Bankenwesen beteiligt. Es ging um die Banco
Ambrosiano, benannt nach dem heiligen Kirchenvater Ambrosius. Bankier Roberto
Calvi hing im Zuge des Skandals, mit Kieselsteinen beschwert, tot unter der
Brücke der Barmherzigen Brüder in London, seine Beine bereits unter Wasser in
der Themse.
"Es waren mit Sicherheit die Priester des Vatikans", sagte seine Witwe
Clara Canetti später (ARD-Dokumentation "Im Namen des Papstes", 8.12.1991).
"Das hatte uns Roberto schon vorher gesagt." Und: "Wenn mir etwas
zustößt, muss der Papst zurücktreten", sagte Calvi zuvor seiner Frau
(Die Zeit Nr. 45/2001) Wie
gefährlich das Wissen Roberto Calvis für den Stuhl Petri war, lassen dessen
Worte an seine Tochter Anna erahnen: "Wenn ich auspacke, dann werden die
Priester den Petersdom verkaufen müssen." Kein Stein werde dann mehr auf
dem anderen bleiben. (Spiegel special Nr. 3/2005)
Doch Roberto Calvi hatte offenbar die Macht und die Methoden im Vatikan
gewaltig unterschätzt. Und Dutzende von Verdächtigen an dem Betrugsbankrott, die
im Vatikan Unterschlupf fanden, wurden dort gedeckt. Einer der
Hauptverdächtigen, der IOR-Chef und US-Erzbischof Robert Marcinkus, wurde vom
Vatikan in die USA zurück geschleust, um in Italien nicht verhaftet werden zu
können. Und ausgerechnet der vermeintliche Auftrags-Mörder Roberto Calvis wurde
drei Monate später mit erschlagenem Schädel aufgefunden und konnte nicht mehr
aussagen. Mehr dazu hier.
Nr. K 151 / 2012 – Wie das Bistum Regensburg seine Opfer verhöhnt und
seelisch quält – Die Kirche, der von den Politikern faktisch ein
Freibrief für jede Art von schlimmem Verhalten ausgestellt wird (sie bekommen
trotzdem immer die Millionen vom Staat), nützt dies auch schamlos und dreist aus
und präsentiert sich trotz ihrer beispiellosen Verbrechensgeschichte weiter auf
dem hohen Ross –
regensburg-digital.de
Nr. K 150 / 2012
– Der Vater einer Schülerin darf einen katholischen Religionslehrer als "Straftäter"
bezeichnen, obwohl ein Gericht seine Bewährungsstrafe aufgehoben hatte.
Der Theologe hatte eine sexuelles Verhältnis mit einer 14-jährige Schülerin aus
einer Klasse, in der er keinen Unterricht erteilte. So lag kein
unmittelbares Abhängigkeitsverhältnis. Der Religionslehrer hatte zuvor auch der
Schwester seiner jugendlichen Geliebten "im Klassenraum an sich gedrückt und ihr
unter den Pullover gefasst. Das Mädchen hat den Mann aber zurückgewiesen." Ihre
jüngere Schwester konnte ihm dann nicht widerstehen und hatte die mehrmonatige
Liebschaft mit viel Sex später nicht verkraftet, unter anderem im
Putzraum der Schule.
(spiegel.de,
24.2.2012)
Nr. K 149 /
2012 – Sein Glaube hielt ihn nicht davon ab: Mesner ersticht Ehefrau
–
Keiner kommt den angeblich im Glauben stärkenden Hostien näher als der Mesner,
so auch der Küster der katholischen Kirchengemeinde Rosenkranzkönigin in
München-Neubiberg. Er kümmerte sich um genügend Hostien für die angebliche Verwandlung
in den "Leib Christi" und
darum, dass die verwandelten und nicht verzehrten Hostien katholisch korrekt in
der Monstranz weiter aufbewahrt werden. Keiner hört auch so viele Predigten und
spricht so viele Gebete, denn er ist immer mit dabei, wenn ein Priester die
Messe liest.
"Ein
gläubiger Mann ist er immer gewesen",
hieß es in Presseberichten. (bild.de, 21.2.2012)
Versprechungen der "Rosenkranzkönigin" – der
angeblich "heiligen Jungfrau" Maria, nach der die Kirchengemeinde in
München benannt ist –
an die Gläubigen lauten u. a. wie folgt:
"Der Rosenkranz ist ein mächtiger Schild gegen
den höllischen Feind; er vernichtet das Laster, verhindert die
Sünde und rottet die Irrlehre aus
...
Alle diejenigen, welche andächtig den Rosenkranz
beten, und dabei die Geheimnisse betrachten, werden vom
Unglücke nicht niedergebeugt
...
Alles, was man mich vermittels des hl.
Rosenkranzes bittet, wird man erhalten."
(zit. nach adorare.de)
Für den gläubigen Mesner waren dies alles nur leere Versprechungen und in der Krisensituation nur Schall und Rauch: Am 20.2.2012 rammte
er seiner Frau in der gemeinsamen Kirchenwohnung von hinten ein 20 cm langes
Küchenmesser mehrfach in den Rücken, so dass sie starb. Die Frau wollte den Mann
aus unbekannten Gründen verlassen. Die beiden Buben, drei und sechs Jahre alt, waren bei dem
"heimtückischen Mord" mit in der Wohnung. Danach ließ der Kirchendiener sich
widerstandslos festnehmen. Der Priester holte die Kinder nach der furchtbaren
Familientragödie aus der Wohnung.
(tz-online, 21.2.2012 u. a.)
Nr. K 148 / 2012 –
Die ersten zigtausend Kinderschänder-Verbrechen in der Kirche sind bekannt
geworden. Jetzt fürchtet die Kirche die nächste Welle der Aufdeckung von
Verbrechen:
(tagesschau.de). Doch noch hält das
von Joseph Ratzinger installierte und weiter gültige
System der innerkirchlichen Geheimhaltung,
Vertuschung und außerstaatlichen Rechtssprechung
vieles zurück.
Außerdem zahlen die Politiker von CDU, CSU, FDP, SPD, Grüne und Linke
weiterhin anstandslos Jahr für Jahr die Milliarden für die
Kirchenfinanzierung. Nur die Piratenpartei will bislang hier komplett
aussteigen. Und die Linke, wo immerhin auch darüber nachgedacht wird, überlegt
sich großzügige weitere "Entschädigungen" für die Kirche im Falle einer
Beendigung der staatlichen Kirchenfinanzierung. Doch neue
Verbrechens-Enthüllungen könnten auch hier mehr Menschen ins Nachdenken bringen,
wann denn endlich in Deutschland das Mittelalter ersatzlos beendet wird und die
Kirche einmal auf ihren eigenen Füßen stehen muss.
Nr. K 147 /
2012 – Sex-Verbrechen an Kindern in der Kirche: Die Berichte über
Verbrechen und Vertuschungen häufen sich erneut, so dass wir hier nur einige weitere
Stichworte dokumentieren. Und noch immer gibt es unzählige Opfer, die schweigen:
– Katholische Eliteschule Collegium Josephinum in Bonn: Pater Pädo vergreift
sich immer wieder an Jungen – Einzelheiten bei
spiegel.de,
1.2.2012
– Chile: Protestantischer Bischof packt aus: Er wurde als Kind vom amtierenden
katholischen Bischof und weiteren Priestern sexuell missbraucht
(kathweb.at)
– Salzburg: Jugendliche bzw. junge Frau vom katholischen Domprediger zwischen
16. und 20. Lebensjahr mehrfach vergewaltigt. Würdenträger spricht von
einvernehmlichem Sex; Bischof setzt ihn wieder in Gemeinde ein
(kurier.at)
– Stift Admont: Junge zwischen 9. und 13. Lebensjahr von zwei Priestern
vergewaltigt. Staatliche Klasnic-Kommission zahlte keine Entschädigung. Näheres
unter
Nr. K 146 / 2012 – Katholischer Priester missbrauchte Kind seiner Haushälterin,
dessen Vater evangelischer Pfarrer ist –
mainpost.de,
30.1.2012 –
Der kleine Junge war vier Jahre alt, als der Hochwürden sich das erste
Mal sexuell an ihm erregte und das Kind daraufhin missbrauchte. Und das
Opfer musste bis zu seinem neunten Lebensjahr mehrere sexuelle Attacken des
Priesters über sich ergehen lassen. Wie fast immer ist rechtlich alles
"verjährt" und dem Priester drohen nur der innerkirchliche Entzug der
priesterlichen Rechte, die er derzeit noch ausüben darf. Er wohnt jetzt
unbehelligt in einem Kloster und hatte sich selbst einem innerkirchlichen
Missbrauchsbeauftragten gegenüber gestellt.
Nr. K 145 /
2012 – Bis höchstens 5000 Euro "Entschädigung" für
ein durch Missbrauch zerstörtes Leben – Kirche nimmt Opfer ihrer Priester
nicht ernst
– Matthias B., heute 48 Jahre alt, war ein aufgeweckter und talentierter
Junge, bis er in die Fänge des Priesters Pater S. geriet, der sein Sportlehrer
war. "Dann gab es Schläge, erst fünf, dann zehn, dann immer mehr. Hinterher gab
sich S. fürsorglich, cremte den wund geschlagenen Po ein. Als B. krank wurde,
bestand S. darauf, ihm die Zäpfchen einzuführen. Erst als sich der Junge bei
einer Prügelorgie das Genital am Tisch klemmte und ohnmächtig wurde, hörte der
Mann auf." (www.welt.,
27.1.2012)
Heute lebt der Täter unbehelligt im Ruhestand, alles sei verjährt! Und eines
seiner vielen Opfer "blickt wie viele andere Betroffene auf ein gebrochenes
Leben zurück. Nach dem Missbrauch sackte der Einser-Schüler ab, schaffte nur
mit Mühe das Abitur. Eine Ausbildung hat er nie gemacht, stattdessen
jobbte er als Busfahrer und als Bauarbeiter. Heute lebt er von Hartz IV. Diverse
Therapien haben ihm geholfen, sich zumindest im Alltag zurechtzufinden."
Höchstens 5000 Euro, sagt dazu die Kirche. Der Verein Eckiger Tisch hat
demgegenüber die Durchschnittssumme errechnet, die von deutschen und
österreichischen Gerichten in den letzten Jahren den Opfer zugesprochen wurden:
82.000 Euro pro Opfer. Da die Priester zusätzlich in vielen Fällen das
Gottvertrauen der Kinder zerstört haben, sollte also als Entschädigungssumme
eine Basis von mindestens 100.000 Euro pro Opfer veranschlagt werden, damit .
Hier müsste der deutsche Staat endlich einschreiten und
die Milliarden-Subventionen an die Kirchenbürokratie sofort stoppen und das Geld
dafür in einen Fonds für die Opfer von pädophilen Priester einzahlen.
Die Mehrheit der Bevölkerung würde hinter dem Staat stehen, wenn er endlich
einmal den Mut hätte, der "schwarzen Macht" die Stirn zu bieten!
Nr. K 140 / 2012 –
Erzbischof gibt Frauen, die abgetrieben haben, zur Vergewaltigung frei
–
Der Erzbischof von Granada, Javier Martinez, hat in seiner Weihnachtspredigt
2011 gesagt, dass Frauen vergewaltigt werden dürften, wenn sie abgetrieben
haben. Wörtlich sagte der mit am ranghöchsten Würdenträgern Spaniens, dass "eine
Frau, die abtreibt, einem Mann ohne Einschränkungen die absolute Lizenz zum
Missbrauch ihres Körpers gibt, denn sie hat Schuld auf sich geladen, als ob sie
ein Recht dazu habe"
(jn.pt,
4.1.2011).
In seiner Predigt schwärmte Exzellenz Javier Martinez auch über das Mittelalter,
"esa preciosa Edad Media" ("dieses kostbare Mittelalter")
(diocesisgranada.files, 20.12.2009).
Dort wurden Frauen, die abgetrieben haben, als Hexen verfolgt und
hingerichtet, oft, nachdem sie von den Priestern noch einmal
vergewaltigt werden durften. Solche Gedanken leben also in unserer Zeit zunehmend wieder
auf, da auch der Staat die Macht der Kirche nicht begrenzen möchte, sondern in
Deutschland und auch wieder verstärkt in Spanien und Italien wieder fördert.
Der Psychoanalytiker Eugen Drewermann schreibt:
"Noch bis 1945
forderte diese Kirche die Todesstrafe gegen ‘Kindsmörderinnen’ [Frauen, die eine
Abtreibung durchgeführt haben], während sie die Männer unter dem Fahneneid auf
den Führer zum Kampf gegen den sowjetischen Atheismus nötigte. Wer Blut an den
Fingern hat, sollte nicht anderen die Hände binden oder waschen wollen."
(zit. nach Das Weisse Pferd Nr. 2/2000)
Hinter der neuerlichen erzbischöflichen Freigabe der Frau zum Missbrauchtwerden
durch Männer steckt nun die
Nr. K 136 / 2011 – Kirchenleitung deckte pädophilen Verbrecher an Ministrantinnen, weil er "vorbildliche" Gemeindearbeit leiste – Das Opfer wurde vom Sekretär des Bischofs bedroht: "Wir sind viele und Sie sind allein". Lesen Wie den erschütternden Bericht über den Pfarrer, der viele Ministrantinnen missbrauchte und dem eines Tages Einbrecher einen Messkrug ins Gesicht schlugen. (fr-online.de unter der Überschrift "Er mag es, wenn man um Hilfe schreit")
– Siehe dazu auch Nr. K 135/2011
Nr. K 132 / 2011 – Priester als Millionenräuber. Er unterschlug
fast eine Million Euro an Spendengeldern – extrem milde Bewährungsstrafe
– Ob
Bewährung oder Verjährung: eines von beiden wird fast immer angewandt, wenn
katholische Würdenträger Verbrechen begehen. So auch in einem weiteren Fall in
der Diözese Würzburg. Nachdem der angesehene katholische Priester aus Karlstadt
ins Visier der Steuerfahndung geraten war, erwirkten die Behörden eine
Hausdurchsuchung. Dabei fanden die Beamten im Pfarrhaus Informationen über die
Konten unter der alleinigen Verfügungsberechtigung des Priesters mit
Kontoständen von über einer Million Euro (siehe auch
hier).
Hinzu kamen viele Umschläge mit Geld, die der Hochwürden an verschiedenen
Stellen im Pfarrhaus versteckt hatte sowie "eine schwere Kiste voll Geld, die
einer allein kaum tragen konnte. Einen ganzen Nachmittag lang, so der Zeuge,
hätten vier Polizisten die Münzen und Scheine gezählt. Das Ergebnis waren 133
000 Euro"
(mainpost.de
vom 20.10.2011).
Nach einem anfänglichen Geständnis, das Geld gestohlen bzw. veruntreut zu haben,
widerrief der geweihte Mann später sein Geständnis. "Alles Geld, das man
gefunden habe, habe der Geistliche im Lauf seines Berufslebens angespart". (PS: Der Staat subventioniert die Kirche
mit Milliarden, damit sie die Pfarrergehälter nicht nur aus der Kirchensteuer
bezahlen muss).
Später kam es jedoch zu einem Widerruf des Widerrufs und zu der Herabstufung der
Gewichtigkeit des
Verbrechens, so dass man sich als Außenstehender fragen kann, ob dieses nicht
fast wie ein Kavaliersdelikt behandelt wurde. Während Nichtpriester
sicher für mehrere Jahre ins Gefängnis gemusst hätten, bekam der Priester nur
eine Strafe von zwei Jahren auf Bewährung und bleibt ein freier Mann. 907.000
Euro unterschlagene Spendengelder muss er an die Kirche zurück zahlen. Dazu
kommt eine kleine Geldstrafe in Höhe von 16.500 Euro und eine Verurteilung dazu,
jeden Monat 200 Euro an einem gemeinnützige Organisation, also z. B. die Kirche,
zu spenden. Selbst die für ihre Kirchenfreundlichkeit bekannte
Main-Post kommentierte am 22.10.2011: "Mit Gerechtigkeit hat das nicht viel
zu tun. Am Ende profitiert übrigens die katholische Kirche von der Sache ..."
Die "Höhe" der Strafsumme war auch überraschend. Denn dem
Verbrecher im Talar bleiben 580.000,00 Euro als Eigenvermögen, wo
man anerkannt hatte, dass er diese mehr als eine halbe Million von seinem
Pfarrersgehalt angespart habe. Und
eine monatliche Priesterpension in Höhe von 2700 Euro kommt ständig hinzu,
damit der Würdenträger auch im Alter nicht darben muss. Davon können normale
Bürger nur träumen.
Die Zeitung äußerte jedoch auch Verständnis für die deutsche Justiz, "die sich
monatelange Untreue- und Betrugsprozesse nicht mehr leisten kann, weil ihr die
Zeit und das Personal dafür fehlen". Das ist in der Tat ein völlig neues
Argument in Deutschland. Auffällig allerdings der Zusammenhang, in dem man es
anwendet. Das Kruzifix im
Gerichtssaal, unter dem die Prozesse stattfinden, ist nämlich gleichzeitig das Symbol der
katholischen Kirche.
Laut kirchlicher Lehre müssen übrigens die katholischen Laien, wozu auch die
Richter gehören, der Kirche in
ihrem Amt dienen, wenn sie ihr Seelenheil nicht gefährden wollen.
Nr. K 131 / 2011 – Bischof ließ pädophilen Verbrecher fünf Monate lang
mit Kindern weiterarbeiten – Obwohl pädophile Priester seit Aufdeckung
einiger Sex-Verbrechen und weltweiter Berichte darüber massivst "gewarnt" sind,
machen einige weiter, und wurden zeitweise wieder von Vorgesetzten
gedeckt. So der Priester Shawn Ratigan aus den USA, der bei einer kirchlichen
Osterveranstaltung z. B. Porno-Aufnahmen von einem ihm anvertrauten Mädchen
machte. Und obwohl Bischof Robert Finn aus Kansas City bereits im Dezember 2010
von den Fotos erfuhr, ließ er den Verbrecher zunächst weiter mit Kindern
arbeiten und wandte sich erst im Mai 2011 an die Polizei. Gerichtsdokumenten
zufolge besuchte der Täter in der Zwischenzeit "zahlreiche Kindergeburtstage,
verbrachte Wochenenden mit Familien aus der Gemeinde und leitete mit Billigung
des Bischofs die Kommunionfeier eines Mädchens" (dpa, 14.10.2011). Gegen
den Bischof wird jetzt ebenfalls Anklage erhoben. Auf dem Laptop des Priesters
wurden Hunderte von nackten Kindern und Kinderpornobilder sicher gestellt. Der Bischof sieht sein
Fehlverhalten offenbar nicht ein, ist sich keiner Schuld bewusst und spricht von
seinem "tiefen Glaube". Doch selbst wenn der pädophile Priester das Mädchen, das
er bei der "Erstkommunion" näher zu "Gott" geführt haben soll, nicht sexuell
belästigte wie das andere Mädchen, das er zu pornografischen Handlungen
anstiftete: Wie werden das Mädchen und seine Eltern denn wohl jetzt reagieren
und die bischöflich herauf beschworene Situation bewerten?
Nr. K 130 / 2011 – Wahnsinns-Bluttat während der katholischen Messe.
Ein Gläubiger nahm offenbar die Bibel wörtlich und riss sich seine beiden Augen
aus.
"Stimmen" hätten es ihm so gesagt. Der Priester setzte die Messe anschließend
fort.
(news.at vom 3.10.2011)
Nr. K 129 /
2011 – Strengst katholischer Priester: Einvernehmlicher Sex mit
14-jähriger Ministrantin oder Vergewaltigung? – Der Priester hatte – wie immer so auch
dieses Mal – "Glück". Weil die Erinnerung des Opfers Lücken aufwies, wurde die
Anklage fallen gelassen. Die junge Frau bekam durch die Aufdeckung der vielen
Sex-Verbrechen von Priestern Mut, ebenfalls zur Polizei zu gehen und wurde vom
Star-Anwalt des Priesters verhöhnt. Dies sei ein "klassischer Trittbrettfall".
Dass der jungen Ministrantin vom Hochwürden der Mund zugehalten wurde und er
ihre Arme festhielt, um ihren Widerstand zu brechen, als er sich sexuell an dem
Mädchen abreagierte, "blieb
räumlich und
zeitlich zu vage".
Nach Aussage des Täters, des Chefs der innerkatholischen extrem strengen
"Christusgemeinschaft" (CG), war der Sex mit dem Mädchen "einvernehmlich"
gewesen. (taz.de, 29.9.2011)
Nr. K 128 / 2011
–
Priester vergewaltigte seine erste Ministrantin
(9 Jahre). Bei Eucharistie und Glockengeläut wird ihr heute schlecht
–
Sie war das erste Mädchen, das in einer katholischen Kirchengemeinde in
Nordrhein-Westfalen am Altar ministrieren durfte.
Doch der dort tätige Priester war hetero-pädophil und vergewaltigte das Mädchen immer wieder. "Er hat gesagt,
das passiert alles in Gottes Sinne, und wenn ich darüber rede mit
irgendjemandem, dann sieht Gott das, weil Gott alles sieht, und wird mich dann
strafen." Die Welt schreibt u. a.: "Sonja F. fällt es schwer, zu
Hochzeiten oder Taufen von Freunden und Verwandten zu gehen. Die 35-Jährige
erträgt die katholischen Gottesdienste nicht, die Rituale, die Gebete, die
Gewänder. Besonders bei der Wandlung und den Worten ´Das ist mein
Leib, der für euch hingegeben wird` –, da wird ihr ´übel, mulmig`.
Sie wurde als eine von fünf Opfern ausgewählt, mit Joseph Ratzinger sprechen zu
können und bekam am nächsten Morgen einen Ehrenplatz bei der Messe auf dem
Erfurter Domplatz. "Doch da ging es schon wieder los bei Sonja. Sie
hörte das Glockenläuten, roch den Weihrauch, erlebte die Kommunion. Und
sie zitterte am ganzen Körper." Und sie dachte an die Tausende von anderen Opfern. "Der
Papst hätte, so sagt sie, doch so leicht noch ein, zwei Sätze sagen können über
das Leid aller Missbrauchsopfer, dass er sieht, und dass er allen
Missbrauchsopfern Kraft wünsche, das durchzustehen. Doch da kam nichts."
(welt.de unter der Überschrift "Wenn ich Kirchenglocken höre, wird mir
schlecht")
Joseph Ratzinger ist wegen seiner persönlichen Verantwortung für jahrzehntelange
Verbrechens-Vertuschung und Begünstigung weiterer Verbrechen mehrfach beim
Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angezeigt.
Nr. K 127 / 2011 –
Es passiert immer wieder das gleiche: "Zwei
unter Pädophilie-Verdacht geratene Priester" wurden in Slowenien nur
versetzt und arbeiten wieder mit Kindern. "Ein Priester konnte sogar in
ein diözesanes Bildungsheim wechseln, in dem auch Ferienprogramme für
Schulkinder stattfinden. Dem zweiten Priester sei eine kleinere Pfarre in der
Oberkrain anvertraut worden." (Die Presse, 27.7.2011)
Nr. K 126 / 2011 –
Freude auf den Papstbesuch beendet:
Katholischer Pfarrer wegen
Sexualverbrechen an mehreren Kindern verhaftet /
Er hatte bereits innerkirchlich seit 2006 Kontaktverbot zu dem Jungen, den er
zum Sex missbrauchte, doch die Kirche setzte auch hier auf Vertuschung:
Eltern und Staatsanwaltschaft wurden nicht informiert / Kripo prüft auch
tatsächlichen oder vermeintlichen Selbstmord im Pfarrhaus / Priester plante
mutmaßlichen Sex-Urlaub mit 13-jährigem Kind in der Dominikanischen Republik
– Die Polizei schlug
schließlich zu, als der
Priester gerade mit Kindern und Jugendlichen zu einer Freizeit aufbrechen
wollte. Pfarrer Andreas L. aus Salzgitter wurde festgenommen und hat bereits
viele der ihm zur Last gelegten Taten gestanden. Ihm wird Sex mit mindestens
drei Kindern in ca. 200 Fällen vorgeworfen, z. B. sexueller Missbrauch an zwei
anfangs zehnjährigen Jungen. Wäre eine Mutter eines Opfers
nicht zur Polizei gegangen, hätte auch dieser Täter weitermachen können.
Denn auch in der Kirche waren Vorwürfe gegen den pädokriminellen Täter bereits
bekannt, doch diese ließen sich wegen fehlender Opfer-Aussagen offenbar nicht
beweisen. Zuletzt wurde der Würdenträger deswegen 2010 überprüft. Doch bereits
2006 erhielt er ein innerkirchliches Kontaktverbot gegenüber dem 10-jährigen
Jungen, mit dem er offenbar Sex hatte, das er aber nicht einhielt. Eltern und
Staatsanwaltschaft wurden darüber nicht informiert – spiegel.de,
24.7.2011 – Die letzte Tat geschah dann im
Juni 2011. Im Internet ist der Täter unter anderem auf einem Foto mit
arglosen Kindergartenkindern abgebildet.
Aufgrund dieser Anzeige
bei der Polizei konnten die Behörden nun erneut ermitteln und schließlich handeln.
Hätte sich die Mutter stattdessen an die Kirchenleitung gewandt, wäre wohl alles
zunächst weiter unter dem
Deckmantel der päpstlichen Geheimhaltungspflicht
– bei
Androhung der Exkommunikation und damit der ewigen Hölle bei Zuwiderhandlung –
verblieben, die Joseph Ratzinger im letzten Jahrhundert installiert hatte. Und
man hätte die Mutter eventuell vor einer Anzeige gewarnt aufgrund der
"unabsehbaren Folgen für die Opfer" oder wie immer die Ausreden oftmals
formuliert werden.
Anders als in anderen Ländern, wie z.
B.
Frankreich oder den USA, gibt es in Deutschland noch immer keine Anzeigenpflicht
bei Sex-Verbrechen von Priestern
Nr. K 125 / 2011 – Öffnung von kirchlichen Personalakten nur "Nebelkerze",
denn es gebe noch "geheime Personalpapiere" / Aufforderung der
Freien Christen an die Bischöfe, sich für eine Anzeigepflicht pädokrimineller
Verbrechen einzusetzen – Die taz schreibt: "Die katholische Kirche
will unabhängigen Fachleuten Zugang zu ihren aktuellen Personalakten gewähren,
um mögliche Hinweise auf sexuellen Missbrauch von Minderjährigen durch
Geistliche aufzuspüren ... In einer ersten Reaktion nannte Norbert Denef vom
Opferverband ´netwerkB` das Vorhaben ´eine Nebelkerze wie viele andere auch`,
die die katholische Kirche zünde. In jedem Bistum gebe es neben den offiziellen
Akten noch geheime Personalpapiere, die unzugänglich blieben. Auch der runde
Tisch ´Sexueller Kindesmissbrauch` der Bundesregierung bleibe eine reine
Interessenvertretung der Organisationen, bei denen es zu ´Pädokriminalität
kommt`, verkündete Denefs Netzwerk. Das ´Hauptproblem` für die Betroffenen
sei, dass die Straftaten weiterhin verjährten, so Denef." (taz.de,
10.7.2011)
Und weil auf diese Weise fast alle furchtbaren Verbrechen ungesühnt bleiben,
weil die meisten Opfer erst nach der Verjährung von 10 Jahren aussagen, deshalb
sollte der Papst auf die Verjährungsfristen zum Schutz pädokrimineller Priester
verzichten, damit diese der Gerechtigkeit zugeführt werden können. Ebenso haben
die Freien Christen auch an alle deutsche Bischöfe appelliert, sich für eine
Anzeigepflicht von Sex-Verbrechen,
einzusetzen, damit diese innerkirchlich nicht mehr vertuscht werden können.
Nr. K 124 / 2011 – Ein von einem Priester missbrauchtes Mädchen hat als
45-jährige Frau einen Selbstmordversuch unternommen. Der Grund: Alle
Beschuldigten kamen wie fast immer straflos davon. Der Nationaldirektor des
päpstlichen Missionswerks widerrief sein Geständnis. Und die Frau wurde
verleumdet. Denn die Kirche
legte eine Ferndiagnose "Borderline-Syndrom" gegenüber der Frau vor, um Täter in ihren Reihen
zu entlasten. Doch selbst bei tatsächlichen Borderline-Patienten: Die Erkrankung
ist in der Regel die Folge der Vergewaltigungen z. B. durch einen Priester. Mehr
dazu siehe
diepresse.com
vom 10.7.2011
Nr. K 123 / 2011 –
Erzbistum Freiburg kurz vom dem Papstbesuch:
Verbrecher bittet Opfer gleichzeitig um Vergebung und um Beendigung der
Therapiekostenübernahme –
Gab Kirche vertrauliche Opferdaten an Missbrauchs-Priester weiter? Dieser bittet
nun eines seiner Opfer darum, dass die Kirche keine Therapiekosten mehr bezahlen müsse. Der
Priester des Erzbistums hatte zwischen 1965 und 1990 Kinder in Vimbuch und
Weitenung sexuell geschändet. Als ein Verbrechen aufgedeckt wurde, erfolgte –
wie fast immer in der Kirche – die Versetzung in eine andere Pfarrei, in diesem
Fall nach Löffingen. Dort gingen die Verbrechen dann wie meistens weiter und
führten schließlich dazu, dass der Priester-Täter in den vorzeitigen Ruhestand
versetzt und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde.
Nach vielen Jahren wandte sich ein schwer traumatisiertes Opfer, wie von der
Kirche erbeten, vertraulich an das Erzbistum, wo man sich bereit erklärte, die
Kosten für eine Therapie zu übernehmen, die das Bistums seinerseits offenbar von
der üppigen Pension des Verbrechers abzog. Dieser wandte sich nun in einem Brief an sein
ehemaliges Opfer und bat um Vergebung und darum, dass dieses in Zukunft darauf
verzichte, weitere Erstattungen für seine Therapie von der Kirche zu bekommen.
Die Zeit schreibt dazu weiter:
"Norbert Denef, der Sprecher des Netzwerkes B, vermutet: Die Kirche gebe
Opfer-Daten an Täter weiter. ´Wir vom Netzwerk B haben Sorge, dass es bereits
eine Vielzahl weiterer Fälle dieser Art gibt`, sagt er. ´Wir halten diesen
Umgang mit den Opfern für gefährlich. Hier besteht das Risiko eines erneuten
Traumas. Die Mehrzahl der Opfer verfügt nicht über eine therapeutische
Unterstützung und wäre einer solchen Situation hilflos ausgesetzt.`"
(zeit.de, 7.6.2011)
Als ein Verantwortlicher an diesen Vorgängen wird Erzbischof Robert Zollitsch
genannt. Dieser belehrt aber mittlerweile die Bundestagsabgeordneten im
Hinblick auf den kommenden Papstbesuch und fordert ihre Anwesenheit während der
geplanten Papstrede im Reichstag (z. B.
handelsblatt.com, 22.4.2011).
Die katholische Kirche hatte sich schon bereit erklärt, Opfern, deren Leben
durch die Kinderschänder im Talar vielfach ruiniert wurde, bis zu höchstens 5000
Euro an Entschädigung zu bezahlen (zeit.de, 3.3.2011)
– eine weitere Verhöhnung der Opfer: die Summe entspricht etwa den
Reparaturkosten für einen PKW mit einem mittleren Blechschaden, während der
Reichtum der Kirche unermesslich ist.
Der Bundestag sollte deshalb endlich die Reißleine ziehen, und dies geplante
"Papst-Show" absagen. Die Politiker sollten sich stattdessen mit den Kirchenführern treffen,
um dieses unwürdige Angebot nachzuverhandeln.
Nr. K 122 / 2011 – Katholischer Priester in
Großbritannien zu 21 Jahren Haft verurteilt – "Unvorstellbar grausame
Taten", so der Richter, "die Opfer [21 kleine Buben] hätten kaum je zu
überwindenden Schaden genommen". Der Richter bezeichnete den katholischen
Priester zudem als "doppelzüngig" und "manipulativ". In Deutschland wäre das
Verfahren wegen "Verjährung" gar nicht erst eröffnet worden, und der Priester in
ein Kloster versetzt worden. In England werden die Verbrechen aber auch 27 Jahre
nach dem letzten nachgewiesenen Verbrechen von der Justiz wie entsprechende
Verbrechen behandelt.
(derstandard.at, 22.10.2010)
Nr. K 121 / 2011 –
"In Italien sei es wegen der ständigen
Präsenz der Kirche schwer, über den Missbrauch zu sprechen ..."
(ad-hoc-news.de, 20.4.2011)
Opfer pädophiler Geistlicher organisieren sich.
Nr. K 120 / 2011 –
Schock inmitten der Vorbereitung zur Wallfahrt zum Heiligen Rock –
Sex-Verbrechen an Jugendlichen und Kindern bei renommiertem Priester in Trier
aufgedeckt – Die Nachricht von den Verbrechen trifft
das Bistum in Trier mitten in die Vorbereitung zum Massen-Ereignis, der
Wallfahrt zum Heiligen Rock vom 13.4.-13.5.2012, wo der Papst nach dem Wunsch
von Bischof Stephan Ackermann erneut nach Deutschland kommen soll. Bei der
letzten Wallfahrt zum Heiligen Rock im Jahr 1996 kamen 700.000 Pilger. Ein
schmutziges Stück Stoff wird dabei als angebliches Gewand von Jesus verehrt, und
die Gläubigen schreiten ehrfürchtig betend daran vorbei – letztlich eine Verhöhnung von
Jesus, denn er würde sicher heute saubere, gepflegte und unauffällige Kleidung
tragen. Der Rock wurde erstmals
1512 in Trier gezeigt und dann zunächst Jahr für Jahr, und Martin Luther tobte.
Dies sei ein "verführlich, lügenhaft und schändlich Narrenspiel". 2012 jedoch
beteiligt sich die Evangelische Kirche an dem "lügenhaften Narrenspiel".
Mitten hinein in die Vorbereitungen musste Abt Ignatius Maaß von der Trierer
Abteikirche St. Matthias zugeben, dass Priester und "Bruder" B. in den 70er- und
80er-Jahren jahrelang Kindern und Jugendlichen missbrauchte.
Der Trierer Volksfreund schreibt am 22.5.2011: "Er gehörte zu den bekannten Trierer
Persönlichkeiten und genoss allgemein eine hohe Wertschätzung." Wie
meistens hatte die Kirche die Polizei nicht eingeschaltet und nach eigenen Angaben auf "Wunsch der
Opfer" auf strafrechtliche Verfolgung der Verbrechen verzichtet. Das Ausmaß
der seelischen Verwüstung bei den Opfern (man spricht von Seelenmord) bewirkt
jedoch, dass diese durch Tätervertretungen (in diesem Fall die Kirchenleitungen)
leicht manipuliert werden können. Die Kirche habe intern, so der Abt, eine
"freiwillige Leistung" erbracht. Die Verbrechen sind außerdem wie fast immer in
solchen Fällen "verjährt", weswegen der Verbrecher wie meistens unangetastet im Kloster
seinen Lebensabend verbringen kann. Der Papst hatte auf verschiedene Bitten, auf
die Verjährung bei Kinderschänderverbrechen von Priestern zu verzichten, nie
reagiert. Die Opfer sind oft erst nach Jahrzehnten überhaupt in der Lage, die
Traumatisierung aufzuarbeiten und darüber zu sprechen. In der Frankfurter
Rundschau heißt es in einer Zusammenfassung der Verbrechen: "Die Opfer
jedenfalls waren und sind in erschütterndem Maße machtlos." (25.5.2011)
Nr. K 119 /
2011 – Priester holt sich
Obermessdiener, dieser holt sich jüngeren Messdiener, dieser holt sich Kind zum
Sex – Der Trierer Volksfreund
enthüllt, was sich im katholischen Pfarrheim und in der Sakristei jahrelang
abspielte. Der Priester erzog den Obermessdiener zu seinem Sex-Partner mit den
Worten "Das ist eine schöpfungsbejahende Lebensweise, die vor Gott nicht
schlecht sein kann". Außerdem bekam er für diese weiteren Dienste reichlich
finanziellen Zuschlag. Der Obermessdiener übernahm die Methode gegenüber jüngeren Messdienern,
von denen einer ebenfalls wegen Missbrauchs verurteilt wurde.
Der Obermessdiener wurde nun zu drei Jahren Haft verurteilt. Der Priester wurde nie
verurteilt. Seine Taten sind wie üblich verjährt. Sie unterlagen nun lange genug
dem päpstlichen Geheimhaltungsbefehl.
(volksfreund.de, 9.5.2011)
Nr. K 118 / 2011 – Mutmaßlicher französischer
Familienmörder war militanter Katholik, Frau und Kinder "streng
katholisch" – Spiegel.de schreibt: "Er war
militanter Katholik ... Nach dem Fünffachmord von Nantes ist der tatverdächtige
Xavier D. unauffindbar. Tötete er seine Frau und die vier Kinder? ... Xaviers
ehemals bester Freund zeigte sich nach dem Blutbad ´wie betäubt`: Gemeinsam habe
man von 1975 bis 1978 das katholische Gymnasium in Versailles besucht, erzählte
der Mann namens Bruno der ´Libération`. ´Gesellig, fröhlich, sympathisch` sei D.
als junger Mann gewesen. Das religiöse Element war stark vertreten – die Mutter
las dem Sohn aus dem Katechismus vor, an der Schule galten strenge Regeln."
Auch seine Frau und seine vier Kinder waren "streng katholisch", waren in der
Kirche Saint-Félix in Nantes engagiert, gingen dort ein und aus. Doch der Vater
bekam zunehmend Probleme mit dem katholischen Gott, startete deshalb im April
2010 in einem katholischen Internet-Forum einen Hilferuf: "Worin besteht der
Nutzen oder die Lust Gottes, wenn man ihm ein Tier opfert, ein Kind, einen
Menschen ... seinen Sohn? Danke für eure Antworten." (ntv.de, 29.4.2011)
Auf diese Frage hat auch Papst Benedikt XVI. in seinem neuen Buch Jesus von
Nazareth, Band 2, geantwortet. Der Papst bezeichnet die Tierschlachtungen
zur angeblichen "Beruhigung" Gottes im Alten Testament als "wartender Ausgriff
nach Kommendem", die "ihr Licht und ihre Würde von dem Kommenden empfingen" (S.
77 f.), dem angeblichen Menschenopfer von Jesus, um den Gott, an den die
Kirche glaubt, damit zu "versöhnen".
Doch der mutmaßliche Fünffach-Mörder wurde "nach 35 Jahren militant gelebtem
Katholizismus", wie er selbst schrieb (spiegel.de, 28.4.2011), an diesem
Glauben irre, weswegen ihm nach römisch-katholischer Lehre nun die ewige
Verdammnis drohte. Hat er am Ende versucht, diesem Gott seine Familie zu
"opfern", um ihn wieder gnädig zu stimmen? Eine Antwort darauf gibt es noch
keine, da er verschwunden ist. Die Leichen
seiner Frau und seiner vier Kinder wurden im Garten gefunden.
Nr. K 117 / 2011 –
Vom Kaplan vergewaltigt – Opfer klagt: Erzbistum nicht an Aufklärung
interessiert – Zu Tausenden sind katholische Priester nicht mit Sado-Maso-Sex unter Männern zufrieden (siehe unten),
sondern versuchten, ihren Trieb an Kindern zu stillen. Diese sind oft erst nach
vielen Jahren fähig, die sexuelle Gewalt, die ihnen angetan wurde,
aufzuarbeiten. Über ein weiteres Beispiel schreibt die Berliner Zeitung vom
8.4.2011.
(berlinonline.de)
In dem Artikel heißt es unter anderem: "Mit immer neuen Schreiben an
immer mehr Menschen und mit Informationen an die Staatsanwaltschaft und die
Deutsche Bischofskonferenz hat Beyer die Kirche offenbar dazu gezwungen, den
mutmaßlichen Täter aus dem Amt zu nehmen. ´An Aufklärung ist das
Erzbistum nicht interessiert`, bilanziert Beyer bitter." Schließlich kommt der Papst kommt
im Herbst ins Erzbistum und die Kirche will endlich andere "Schlagzeilen". Aber
die Verbrechen, von denen täglich immer mehr ans Licht kommen, lassen sich nicht
zum Papstbesuch unter den Teppich kehren.
Nr. K 116 / 2011 – Kondomverbot für
HIV-infizierte Afrikaner und harter homosexueller Sado-Maso-Sex im Vatikan /
Tausende geheime Kinder der heterosexuellen Priester wachsen in gestörten
Verhältnissen auf – Der Journalist Carmelo Abbate enthüllt die maßlose Heuchelei der Kirche und
berichtet z. B. von dem "wilden Treiben" "hinter keuscher Fassade". Sein neues Buch
erschien am 21.4.2011 in italienischer und französischer Sprache (Sexe au
Vatican).
(blick.ch).
Und während "schwuler Sado-Sex mit Blick auf den Petersdom" zum vatikanischen
Alltag gehört, droht der Papst eingeschüchterten afrikanischen Gläubigen mit der
Hölle, wenn sie ein Kondom benutzen, um z. B. in der ehelichen Sexualität den
Partner vor Infizierung mit dem HIV-Virus zu schützen (mehr dazu z. B. in dem
Buch
Angeklagt der Papst).
Hinzu kommt die maßlose Heuchelei der heterosexuellen Priester. Um
Tausende von Priesterkinder und ihre Mütter weltweit, die in gestörten sozialen Verhältnissen
aufwachsen, müssen sich eigene Hilfsorganisationen kümmern. Bei
20min.ch
vom 20.4.2011 heißt es, nur
auf die konservative Schweiz bezogen: "Laut dem Autor von ´Sex and the Vatican`
gibt es in der Schweiz 1900 aktive Priester und 500 Frauen, die eine Beziehung
zu einem Priester haben. Aus diesen Beziehungen seien gemäß einer nicht näher
genannten Hilfsorganisation für Priester-Liebhaberinnen rund 200 Kinder
entstanden."
Nr. K 115 / 2011 – Vom Priester vergewaltigter Junge
trifft seinen Peiniger –
Siehe
taz.de
vom 5.4.2011
Nr. K 114 / 2011 – Propst suchte homosexuellen Sex
im Internet
– im Beichtstuhl wurden Sex-Partner bekannt
– jetzt ist er bei der Bundeswehr
/ Angst in der Kirche vor weiteren Beichtstuhl-Enthüllungen / Neue
Berichte aus dem Vatikan: Schweizer Gardisten und andere packten aus
– auch der Name "Ratzinger"
wurde genannt / Neue
Unruhe in der katholischen Kirche vor dem Papstbesuch –
"Demnach soll der Kaplan
Gerhard F. (Name geändert) einen jungen Mann in der Beichte ausgehorcht haben.
Es soll um Sex-Kontakte von Geistlichen gegangen sein; besonders um mögliche
sexuelle Verfehlungen des Pastors Bernward Mezger, damals Propst in St. Clemens
[in Oberhausen] und Vorgesetzter des Kaplans Gerhard F. Auch Verbindungen
anderer Priester in die Homosexuellen-Szene sollen im Beichtstuhl abgetastet
worden sein. Der
Kaplan habe es weitergetragen an Ohren, die es nicht hören sollten." (WAZ,
29.3.2011)
Der ranghohe Propst habe u. a. "auf einer Schwulenkontaktbörse im Internet
Partner zum Sex gesucht" (WAZ, 3.3.2011). Da es kirchenrechtlich nicht
verboten ist, wenn Priester öffentlich nach schwulen Sex-Partnern suchen (nur
die Heirat einer Frau wäre verboten und würde zur Exkommunikation aus der Kirche führen,
was wiederum die Hölle nach sich ziehen soll), wurde der Propst nur versetzt und arbeitet jetzt als
Militärpfarrer der
Bundeswehr in Zweibrücken. Dort wird er jetzt zu 100 % vom Staat bezahlt und hat
es in seiner Seelsorge sogar ausschließlich mit Männern zu tun.
Seinem ehemaligen Untergebenen drohen wegen der
Beichtstuhl-Verhöre und deren Protokollierung harte Maßnahmen. Denn die Kirche möchte auf jeden Fall
verhindern, dass weitere Beichtstuhl-Enthüllungen erfolgen. Was geschieht
nämlich, wenn auf diese Weise z. B. die Namen von hohen Amtsträgern genannt
werden, die von sich aus niemals eine solche "Beichte" ablegen würden, da sie
öffentlich das Gegenteil von dem lehren, was sie tun? Eine Aufdeckung
einer solchen Heuchelei würde das Ansehen der Kirche noch weiter schmälern.
So sagte z. B. der ehemalige hohe katholische
Vatikan-Würdenträger David Berger:
"Ich
habe selber oft Theologen erlebt, die sich morgens in Vorlesungen oder in
Artikeln extrem homophob geäußert haben, die gesagt haben, sie würden sich am
liebsten beim CSD [Christopher Street Day – öffentliche Homosexuellen-Parade]
mit einem Maschinengewehr an den Straßenrand stellen und alle niederknallen. Die
gleichen Leute habe ich dann abends in Schwulenbars getroffen. Wenn man sie
darauf angesprochen hat, kam oft: ´Ich bin doch nicht schwul!` Das sei etwas
ganz anderes."
Und der ehemalige Vatikan-Theologe David
Berger in dem Interview weiter: "Wenn man sich mit Theologen privat unterhält, dann sagen fast alle:
Natürlich ist Ratzinger homosexuell veranlagt. Er kommt aus einer
kirchlich geprägten Kultur, in der das ein absolutes Tabu ist. Was er bei
sich hasst, projiziert er auf andere und bekämpft es. Und das kann er jetzt als
Papst mit offiziellen Dokumenten machen."
Und: "Diese Dokumente soll es
nach Aussagen einer renommierten Vatikanistin (Valeska von Roques, Anm. d. Red.)
geben, die mir persönlich Ausschnitte und Zitate vorgelegt hat. Sie belegen
angeblich, dass der Papst noch in seiner Zeit als Kardinal in Rom regelmäßig
homosexuelle Kontakte gepflegt hat. Es sind Aussagen von Schweizer Gardisten
und anderen im Vatikan tätigen Leuten" (fresh-magazin.de
– April 2011). Und die römisch-katholische
Theologie-Professorin Dr. Uta Ranke-Heinemann bemerkte dazu: "60 % des Vatikan
sind homosexuell." (zit. nach Das Weisse Pferd Nr. 6/2002)
Während nach außen also der überwiegend falsche Eindruck erweckt wird, die
Würdenträger würden ihre Sehnsucht nach einer Frau durch die "geistliche" Anstrengung
im Zölibat "mit Gottes Hilfe" in den Griff bekommen, ist der größte Teil von ihnen
demnach in Wirklichkeit homosexuell und hat mit dem Zölibat deshalb nicht das
geringste Problem – im Gegenteil: Die Priester können ihre Vorlieben hinter
dem Zwangszölibat fast perfekt verstecken, und es läuft dann ein doppeltes
oder gar mehrbödiges "Spiel" gegenüber den Gläubigen und der Öffentlichkeit.
Von daher erscheinen die geplanten Demonstrationen anlässlich des
Papstbesuches in Deutschland, die teilweise von Schwulen- und Lesbenverbänden organisiert
werden, noch einmal in einem anderen Licht. Gerade die geplante öffentliche
homosexuelle Kuss-Inszenierung in Gegenwart des Papstes könnte auch als
Einladung
an die Priester bis hin zum Papst verstanden werden, damit sich diese ebenfalls zu
ihren
möglichen Leidenschaften "bekennen" und diese nicht nur heimlich oder
gedanklich ausleben oder eben bei sich unterdrücken und dafür bei anderen
bekämpfen. Doch Offenheit und Ehrlichkeit waren noch die die Werte des Katholizismus.
Nr. K 113 / 2011 –
Kirche ernennt pädophilen Straftäter zum Priester.
In der Gemeinde beging er dann weitere Verbrechen – "Ein niederländischer Kardinal hat die Ernennung eines
verurteilten Pädophilen als Priester zugegeben ... der nach Angaben der Zeitung
´NRC Handelsblad` später erneut ´dutzende Kinder` missbrauchte".
(de.news.yahoo.com, 10.2.2011)
Nr. K 111 / 2010 – Priester
als Liebhaber des Familienvaters vergewaltigte auch dessen Sohn und dessen
Tochter / Er habe das "Ankuscheln" des 11-jährigen Jungen
"missverstanden" / Papst lässt "Verjährung"
nicht aufheben – Das Schicksal von Michael L. beschreibt
welt.de
Nr. K 108 / 2010
–
Über 100facher Ministrantenmissbrauch: Priester zu sieben Jahren Haft
verurteilt – Sexuelle
Handlungen mit Ministranten wurden einem Priester aus Fritzlar, der in der
Gemeinde speziell für Kinder und Jugendliche und auch als Schulseelsorger tätig
war, in 155 Fällen nachgewiesen. Viele Opfer sind traumatisiert. Der Priester
und "Beichtvater" der Kinder wurde dafür zu sieben Jahren Haft verurteilt.
(myvideo.de – Fritzlarer Pfarrer ins Gefängnis)
Nr. K 107 / 2010 – Papst stärker in
Kinderschänder-Skandal verwickelt als bisher bekannt – siehe dazu
spiegel.de,
27.11.2010
Nr.
K 106 / 2010 – Fast gleichzeitig
mit den Sex-Chat-Skandal um
den Vorstand der katholischen Kinderdörferwurde im Oktober 2010 erneut
in Priester aus Franken entlassen, weil er heiraten will. Es ist bereits der
dritte Priester aus der Region in kurzer Zeit, der deswegen vom Bischof
suspendiert wurde: Vor einem Jahr der Priester von Hammelburg, vor einem Monat
der Priester von Rechtenbach und jetzt der Priester von Ansbach-Christkönig. Die
angeblich "christliche" (in Wirklichkeit "katholische" und
"evangelische") Leidkultur, die von CSU-Chef Horst Seehofer und
CDU-Chefin Angela Merkel im Herbst 2010 moslemischen Bürgern zur
Integrations-Orientierung vorgehalten wird, wird hauptsächlich von
staatlichen Milliardensubventionen
gestützt und zusammen gehalten.
Nr. K 99 / 2010 –
Belgien: Priester missbrauchten 475
Kinder, auch Kleinkinder; 13 Selbstmorde und sechs Selbstmordversuche
– Die Neue
Zürcher Zeitung schreibt am 10.8.2010 unter anderem: "Alles ist noch viel
schlimmer, als man bis dahin angenommen hatte ... In der katholischen Kirche
Belgiens haben Priester nach einem Untersuchungsbericht in den 50-er bis 80-er
Jahren mindestens 475 Kinder sexuell missbraucht. Zu diesem Ergebnis kommt eine
unabhängige Kommission, die am Freitag (10.9.2010) ihren Abschlussbericht in
Löwen vorstellte. ´Es ging um oralen und analen Missbrauch, um Masturbation –
mit anderen Worten, es ging um schwere Fälle`, sagte der Kommissionsvorsitzende,
Kinderpsychiater Peter Adriaenssens ... Meist waren die Opfer Knaben im Alter
zwischen zehn und 14 Jahren, ein Drittel waren Mädchen. Allerdings sollen
auch Kleinkinder im Alter von zwei oder fünf Jahren missbraucht worden sein Die
Kommission zeigte sich betroffen von der hohen Zahl von Selbstmorden unter den
Opfern: Es wurden 13 Selbstmorde und 6 Selbstmordversuche gemeldet ... So
berichtete eine Betroffene beispielsweise, dass sie als 17-Jährige von einem
Priester missbraucht worden sei und sich Hilfe suchend an einen Bischof gewandt
habe. ´Hören Sie auf, ihn anzusehen, er wird Sie in Ruhe lassen`, habe dieser
ihr geraten. Im Juni durchsuchten Polizisten in einer spektakulären Razzia den
Hauptsitz der Kirche. Sie bohrten sogar zwei Bischofsgräber an, um Material zu
finden, das auf Vertuschungen von Missbrauchsfällen schließen ließe."
Nr. K 98 / 2010 –
Zur sexuellen Erregung: Priester bedrängte neunjähriges Kind und griff
ihr unter Kleidung an die Brust – Auch wenn das Interesse der Medien an den
Sex-Verbrechen von Priestern an Kindern nachgelassen hat: die Aufdeckung der
Verbrechen selbst hat nicht nachgelassen und wir veröffentlichen hier auch nur
einen Bruchteil der Berichte. So schreibt die Abendzeitung über einen der
Priester aus dem Bistum von Bischof Walter Mixa, der seine
Seminaristen u. a. als "Lustmolche" bezeichnet hat: "Dem 55-jährigen Mann
aus dem südlichen Landkreis [Augsburg] wird zur Last gelegt, im Frühjahr 2002 einer anfangs
neun Jahre alten Schülerin seines Religionsunterrichts in drei Fällen unter ihre
Kleider und an die Brust gegriffen zu haben, wie das Amtsgericht am Donnerstag
mitteilte. Laut Staatsanwaltschaft hat der Mann das Kind gestreichelt, um sich
sexuell zu erregen" (26.8.2010). Einem Kollege, einem Geistlicher
Bischöflichen Rat aus dem Bistum Regensburg ging der pädophile Trieb sogar mitten im staatlich finanzierten
katholischen Religionsunterricht durch, und er rieb sich z. B. an
sechsjährigen Mädchen.
Nr. K 97 / 2010 – Priester
aus Spelle vergewaltigte 14-jähriges gläubiges Mädchen und drohte ihr mit "Gott",
wenn sie sich wehrt / Auch noch weiteres Opfer des Hochwürden – Focus
online schreibt u. a.: "Laut Anklage vergewaltigte der Kaplan das Mädchen in
der Dienstwohnung, die ihm die katholische Kirche in Haren zugewiesen hatte. Bei
der ersten Tat habe der Geistliche die tiefgläubige und sexuell unerfahrene
14-Jährige festgehalten und so ihren Widerstand gebrochen, sagte
Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer. Auch bei der zweiten Tat habe er das
Mädchen fest- und ihr den Mund zugehalten. Zudem habe er ihr für den Fall der
Weigerung Nachteile in ihrer Stellung vor Gott angedroht. Nach Angaben des
Opfers folgte den Vergewaltigungen eine drei Jahre dauernde sexuelle und
gewaltbetonte Beziehung. Diese sei von dem Mädchen wohl wegen der als
charismatisch empfundenen Ausstrahlung und aufgrund eines spirituellen
Abhängigkeitsverhältnisses ertragen worden, sagte der Oberstaatsanwalt Retemeyer
... Gegen den 50-Jährigen ist bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück noch ein
zweites Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigung anhängig. Eine seinerzeit
23-jährige Frau solle im April und Mai 1995 ebenfalls mehrfach Opfer des
Geistlichen geworden sein, sagte Retemeyer." Ein großer Teil der Verbrechen ist
"wie immer" verjährt (24.8.2010). Nach Informationen aus Kirchenkreises
hatten die Vergewaltigungen jedoch keine Auswirkungen auf die "Wirksamkeit" der
Oblate, die der Priester nach den Verbrechen angeblich in den "Leib Christi"
"verwandelt" habe.
Nr. K 96 / 2010
–
Katholischer Journalist wirft Kirche "Bunkermentalität"
vor und muss deshalb gehen /
Die Schuld des Staates:
Er pumpt Milliarden über Milliarden in dieses System ein – Die Frankfurter Rundschau
schreibt am 17.8.2010: "Da laufen die katholischen Bischöfe
seit Bekanntwerden der Missbrauchsfälle im Büßerhemd herum und reden über
Aufklärung und Ursachenforschung. Doch wenn ein Untergebener aus den eigenen
Reihen einmal Klartext redet, dann fliegt er raus. Ein katholisches Trauerspiel.
Bunkermentalität hat der inzwischen abgelöste
Leiter der katholischen Journalistenschule, Michael Broch, der Kirche
vorgeworfen − und sich dafür später entschuldigt. Das hätte er nicht tun
müssen. Denn der Rauswurf Brochs ist der Beleg für genau dies:
Bunkermentalität. Abschotten, zusammenhalten und warten, bis der Sturm
vorüber ist. Wer da nicht mitmacht, gehört nicht dazu. Das scheint das Credo der
Kirchenfürsten zu sein, die den kritischen Schulleiter in die Wüste geschickt
haben. Sie haben bewiesen, dass ihnen an Diskussionen nicht gelegen ist, an
Reformen schon gar nicht."
Die Schuld daran trägt maßgeblich der Staat: Er pumpt Jahr für Jahr
Milliarden über Milliarden von Euros aus dem allgemeinen Steueraufkommen in
dieses System und Milieu hinein und hält es so am Laufen. Siehe dazu
Der Theologe Nr. 46.
Nr. K
95 / 2010 –
Serienvergewaltiger im Talar: Priester
vergewaltigt alle 14 Tage ein Kind oder einen Schutzbefohlenen, 25 Jahre lang
/ Anderer Priester missbrauchte über 100 Kinder / Papst lehnt
Rückritt von wegen Verbrechensvertuschung angeklagten Bischöfen ab – 14.500 Opfer von
pädophilen Priestern und anderen kirchlichen Amtsträgern und Mitarbeiter wurden
in Irland bekannt. Bischöfe vertuschten jahrzehntelang Vergewaltigungen und
Misshandlungen von Kindern durch Priester. Zwei Bischöfe boten nun im Dezember
2009 ihren Rücktritt an, doch der Papst lässt sie mit "veränderten
Zuständigkeiten" im Amt. Zu den gedeckten Verbrechern gehört ein Priester, der
ca. alle 14 Tage eine Vergewaltigung einräumte, 25 Jahre lang. Ein anderer
katholischer Priester, der gedeckt wurde, gab nun zu "mehr als hundert Kinder
missbraucht zu haben". (AFP, 16.8.2010)
Nr. K 94 / 2010 –
Geistlicher Bischöflicher Rat verging sich im Religionsunterricht an
Grundschülerinnen – Die Mädchen waren sechs, sieben, acht oder neun Jahre
alt, als der Geistliche Bischöfliche Rat aus der Diözese Regensburg mitten im
Katholischen Religionsunterricht sich im sexuellen Rausch unter der Kleidung der
Mädchen zu schaffen machte. Jetzt wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. (frankenpost.de)
Nr. K 93 / 2010 – Vaterglück kann etwas
Wunderschönes sein. Nicht jedoch für heuchlerische katholische Priester, die
ihre Vaterschaften vielfach dementieren, um den Gläubigen gegenüber den
"heiligen" Schein zu wahren.
Mittlerweile haben zwei Männer
dementiert, heimliche leibliche Söhne von Bischof Walter Mixa zu sein, der
verschiedenen Erzählungen und Berichten zufolge (siehe z. B.
unten) demzufolge in beide Richtungen
einer Bisexualität tätig geworden wäre. Die
Abendzeitung deutet am 13.8.2010 bereits an, dass in der Bevölkerung sogar
von noch mehr leiblichen Söhnen die Rede ist (abendzeitung.de).
Mit DNA-Tests könnten die Berichte ja leicht aus der Welt geschafft werden,
falls sie nicht stimmen sollten.
Nr. K 92 /
2010 –
Heuchelei: Vordergründig Homosexualität
verurteilt, nachts wilde Homosexuellen-Parties von Priestern – Das
italienische Magazin Panorama machte drei Wochen lang Filmaufnahmen in
Schwulen-Clubs, wo Priester männliche Vergnügungs- und Sex-Begleiter (so
genannten "Escorts") buchten und mit ihnen "wilde Nächte" abfeierten (z. B.
shortnews.de, 23.7.2010). Am nächsten Tag haben sie dann wieder angeblich
Oblaten in den Leib Christi verwandelt. Die Heuchelei und Scheinheiligkeit
besteht darin, dass die Kirche Homosexualität verurteilt, während aber nach
Expertenangaben ca. 60 % der Priester im Vatikan homosexuell sind (Das Weisse
Pferd Nr. 6/2002).
Für viele Homosexuelle oder homosexuelle Pädophile erscheint "Katholischer
Priester" offenbar als Traumberuf, weil sie kein Problem mit dem Zwangszölibat
haben und im Beruf leichter wie jeder andere an Kinder heran kommen.
Mehr dazu siehe hier:
Ausgelebte Homosexualität
im Vatikan
Nr. K 91 / 2010 – Nach Tausenden von Seelenmorden an Kindern: Kirche wieder ganz
oben auf dem hohen Ross: Bischof Ludwig Müller: Rücktritt von Bischof Walter
Mixa war "nicht
gerechtfertigt". "Es habe sich um ´öffentlich inszenierte Kritik` gehandelt.
Nun stelle sich heraus, ´dass die Vorwürfe gar nicht so gravierend sind`... ´Das
relativiert andere Vorwürfe`, sagte Müller" (abendzeitung.de, 3.8.2010).
Mehr zu Bischof Mixa, der jetzt eine fürstliche Staatspension von über 7.000
Euro erhält, z. B. unter
Nr. K 90 / 2010 – Priester schändete 23
Jahre lang Kinder – Bischof Robert Zollitsch vertuschte und stellte
falsch dar.
Wie lange kann sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz noch ans Amt
klammern?
Mehr dazu bei
sueddeutsche.de,
20.7.2010.
Nr. K 89 / 2010 – Pädophile Schwerverbrecher wurden
in der Vergangenheit nur versetzt. Doch Chefarzt wird in einem
katholischem Krankenhaus gekündigt. Der Grund: Er hat das zweite
Mal geheiratet. Doch diese Institution wird zu 100 % vom Staat bezahlt.
Sind zölibatäre Priester nicht die schlimmeren Ehebrecher? – In Düsseldorf hat ein Arzt nach seiner Scheidung
ein zweites Mal geheiratet, bevor ein kirchliches Gericht über die
"Annullierung" seiner ersten aus kirchlicher Sicht entschieden hatte. Das
Verfahren lief noch. Daraufhin wurde der Chefarzt von den zölibatären "Herren der
Kirche" und ihren Helfershelfern fristlos gekündigt. Er habe "gegen die katholische
Glaubens- und Sittenlehre verstoßen, argumentiert sein Arbeitgeber, der
kirchliche Träger der Klinik" (bild.de, 29.6.2010). Ob er wirklich etwas
Schlimmes getan hat, was natürlich eine wichtige Frage wäre, ist für die
Kirchenverantwortlichen in diesem Zusammenhang jedoch unbedeutend. Und diese
schämen sich auch nicht, sich ihr Krankenhaus zu 100 % vom Staat bezahlen zu
lassen. Und die Politiker geben unser aller Geld dafür aus, solche Einrichtungen
zu bezahlen und sie zu unterstützen. Damit verantwortet der Staat auch die
fanatische Personalpolitik der zölibatären Hardliner anstatt die Sorge für die
kranken Menschen in eigener Regie zu verantworten. Wenn die Kirche ihre Häuser
selbst bezahlt, mag sie dort beim Personal ja wüten, wie sie will. Dann sind nur
die Mitglieder der Kirche dafür verantwortlich. Wenn der Staat jedoch der Kirche
alles Geld zusteckt, dann darf er sich die Personalpolitik nicht von den Mixas
und seinesgleichen diktieren lassen.
Zudem: Was sich hinter den festlichen Gewändern derer verbirgt, die
offiziell nicht gegen die katholische Glaubens- und Sittenlehre verstoßen, das
kommt oft erst nach Jahren oder Jahrzehnten ans Tageslicht.
Mose und Jesus von Nazareth lehrten zwar zurecht das Gebot: "Du sollst nicht
ehebrechen." Doch wird nicht von jedem Priester verlangt, in seinem Leben mit
der Ehe zu brechen, indem sie ihm verboten wird? Mit den öffentlich
immer mehr bekannten Folgen. Von ihren Priestern (die Jesus niemals wollte)
verlangt also die Kirche, die Ehe zu brechen, und die sexuellen Ausschreitungen
dieser Ehebrecher wurden in der Kirche seit Jahrhunderten vertuscht, was das
Zeug hält. Bei einem Arzt jedoch greift man rigoros durch, ohne offenbar den
Einzelfall genau zu prüfen, dem möglicherweise ein friedliches Auseinandergehen
nach der ersten Ehe und ein Neuanfang auf hohem sittlichen Niveau zugrunde
liegen könnte. Viele Opfer pädophiler Priester haben sich im Gegensatz dazu
umgebracht oder sind bis heute seelisch zerstört.
Hätte sich der Chefarzt, anstatt erneut zu heiraten, auf das Parkett der
Verheimlichungen, Vertuschungen und Lügen begeben, auf dem die Priester sich so
gewandt bewegen, hätte er sicher seinen Arbeitsplatz behalten. Insider berichten
z. B. anonym und sehr detailliert von einem verdeckten Finanzsystem zur
Finanzierung von geheimen Priester- und Bischofskindern. Zu dieser Handhabung
der Sittenlehre passt natürlich ein normaler Ehemann, der ganz öffentlich eine
zweite Ehe wagt, nicht dazu.
Aktualisierung: Das
Landesarbeitsgericht Düsseldorf erklärte nun die Kündigung durch das Erzbistum
Köln für unwirksam. Das "Selbstbestimmungsrecht der Kirche" "dürfe nicht dazu
führen, dass ´weltliche Rechte der Beschäftigten völlig ignoriert` werden. Auch
Kirchen müssten Rechtsregeln beachten und dürften nicht willkürlich gegen ihre
Mitarbeiter vorgehen". Außerdem wurde von den Kirchenführern der "Grundsatz der
Verhältnismäßigkeit" missachtet (evangelisch.de, 1.7.2010). Dazu die
Überlegung: Waren die Scheiterhaufen verhältnismäßig? Und hat sich die Kirche
wirklich geändert oder nur veränderten Zeitumständen notgedrungen angepasst?
Das Erzbistum Köln plant nun die Revision vor dem Bundesarbeitsgericht, um den
angesehenen Mitarbeiter wegen seiner vor dem Standesamt geschlossenen Ehe
dennoch feuern zu können.
Nr. K 88 / 2010 – Verschleppungstaktik der Kirche in Kloster Ettal? – "Den Opfern reicht´s" – So die Überschrift bei abendzeitung.de (24.6.2010). Die Abendzeitung weist auch auf die neue Homepage der Opfer hin: ettaler-missbrauchsopfer.de. Nach einiger Zeit machte aber Kloster Ettal den Opfern ein geringfügig besseres Angebot als die Gesamtkirche. Statt höchstens 5.000 Euro für ein möglicherweise zerstörtes Leben, bietet das Kloster zwischen 5.000 Euro und 20.000 Euro.
Die staatlichen Gerichte haben aber bei ähnlich gelagerten Einzelprozessen einem Opfer im Durchschnitt 82.000 Euro zugesprochen. So bleibt also auch das Angebot von Kloster Ettal weit unter dem Durchschnitt.
Nr. K 84 /
2010 –
Nächtliche Ministrantenbesuche bei Bischof
Mixa? / Zahlungen in ein spezielles Milieu durch Bischof Mixa / Zwei Opfer sagen
aus: Vergewaltigung
von Minderjährigen durch Stadtpfarrer Mixa? / Bischof schwer
alkoholsüchtig? / 2012 von Papst Ratzinger als Gesundheits-Präsident des Vatikan
ernannt – Die Frankfurter
Allgemeine bringt neue Details aus dem bizarr und verschiedentlich kriminellen Leben des Bischofs ans
Tageslicht. So wurde auch noch einmal an das mutmaßliche Opfer eines sexuellen
Missbrauchs hingewiesen, ein "Dom-Ministrant in Eichstätt und Mitglied eines von
Mixa 1998 ins Leben gerufenen ´Interessentenkreises für Glaubens- und
Lebensfragen`". Dieser war z. B. "zu Stunden im Bischofshaus, in denen sich
fremde männliche Personen dort nicht mehr aufhalten sollten. In Eichstätt war
das nicht unbemerkt geblieben."
Weiteres aus dem Leben des Bischofs: "Nicht
erklärbar waren indes die durch die Aufdeckung finanzieller Unregelmäßigkeiten
in dem Schrobenhausener Kinderheim ans Licht gekommenen Zahlungen an eine in Rom
lebende Person, die in einem Milieu verkehrte, mit dem man einen Bischof nicht
in Verbindung bringen sollte. Und noch etwas trat hinzu: Zwei Priester, einer
aus dem Bistum Eichstätt, ein anderer aus dem Bistum Augsburg, hatten sich
unabhängig voneinander genau bezeichneten Personen offenbart und von
homosexuellen Übergriffen (´weiche Vergewaltigung`) [durch Mixa] berichtet, die ihnen Mitte
der neunziger Jahre gegen ihren Willen, jedoch in einem Zustand emotionaler
Abhängigkeit, angetan worden seien. Die Schilderungen waren präzise bis hin zu
dem Detail, dass der damalige Stadtpfarrer am Morgen danach erst zur Beichte
ging, ehe er wieder die Messe zelebrierte."
Mit anderen Worten: Die beiden
Jungen, die später den Priesterberuf wählten, wurden demnach in ihrer Jugend vom
damaligen Stadtpfarrer Mixa missbraucht. Dies sind eindeutige Unterlagen mit
dem "Hinweis auf mutmaßlichen sexuellen Missbrauch eines zur Tatzeit womöglich
Minderjährigen" (faz.net, 20.6.2010). Doch das ist längst nicht
alles aus diesem Bischofsleben. Auch de.news.yahoo.com schreibt:
"Vielmehr habe der Papst bereits über die päpstliche Nuntiatur in Berlin
zahlreiche andere Vorwürfe gegen Mixa zugeleitet bekommen." (20.6.2010)
Zudem berichten Menschen aus dem Umfeld des Bischofs, dass er "über den Tag
verteilt" immer wieder "Wein und hochprozentige Alkoholika" trinkt
(sueddeutsche.de, 20.6.2010), also demnach mit einem hohen
Daueralkoholpegel die alltäglichen Dinge verrichtet. Dazu würde das Suchtbild
eines so genannten "Spiegeltrinkers" passen, wozu auch gehört, dass z. B. die
nächtlichen Entzugserscheinungen gleich nach dem Aufstehen mit neuem Alkohol
angegangen werden.
Laut römisch-katholischer Lehre empfängt jeder Bischof die "Fülle des
Weihesakraments", wodurch er angeblich zum "Stellvertreter Christi" auf Erden wird (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1560). Dies wird nach
römisch-katholischer Lehre auch nicht gemindert, wenn ein Bischof pro Tag die
"Fülle einer Schnapsflasche" leeren würde.
Eine Chance auf eine Beförderung in der Kirche in
ein anderes hohes Amt durch den
Papst hat er vielleicht dennoch. Auch Erzbischof
Juliusz Paetz, der Priesteramtskandidaten gegen deren Willen küsste und
unsittlich anfasste, wurde ja rehabilitiert. Mixa könnte z. B. versprechen: "Ich schlage
keine Kinder mehr, bis ihnen das Trommelfell platzt, ich lüge nicht mehr, ich
praktiziere keine "weichen Vergewaltigungen" und
bezeichne die Jungpriester nicht mehr als Lustmolche, ich veruntreue keine
Gelder mehr, ich schmuggle keine Schwarzgelder mehr und sitze nicht mehr
betrunken auf Bischofskonferenzen, ich nehme meine Umgebung nicht mehr gestört
wahr, sondern richtig, ich ziehe mir keine Hörigen und Abhängigen mehr heran,
die ich dann massiv begünstige, ich überweise keine Gelder mehr in Bereiche,
womit ein Bischof nichts zu tun haben sollte, ich versuche nicht mehr, mit einem
Schlagstock aus Kindern Teufel auszutreiben und ich tue auch das viele andere
nicht mehr, was in der Geheim-Akte steht, damit ich die zehntausend Euro
monatliches Staatsgehalt auch genießen kann. Und wenn es mir nicht
gelingt, gehe ich immer sofort zur Beichte und hole mir die Absolution."
Eine vergleichbare Erklärung würde Bischof Walter Mixa auch für ein neues Amt im Vatikan
qualifizieren. So schreibt die Frankfurter Rundschau: "Eher
... könnte der Papst Mixa nach Rom holen und ihm dort ein hohes Amt geben. So geschehen
im Fall des früheren Erzbischofs von Boston. Nachdem Bernard Francis Law wegen
der Vertuschung von Missbrauchsfällen unhaltbar geworden war, machte ihn der
damalige Papst Johannes Paul II. im Jahr 2004 zum Erzpriester der Kirche Santa
Maria Maggiore, einer der wichtigsten Basiliken von Rom." (fr-online.de,
21.6.2010)
Und nachdem Bischof Mixa jetzt im Streit mit seiner Diözese notgedrungen
nachgeben musste, steigen
seine Chancen auf einen Posten in Rom. Noch unmittelbar vor seinem Einlenken hat
er den Papst um ein "neues Bistum" gebeten, in dem er wieder als Bischof
residieren könne (bild.de, 26.6.2010). Mixa war auch oberster
Militärbischof für die Bundeswehr und verantwortlich für die katholische
Betreuung der Soldaten in Afghanistan.
Aktualisierung: Am 21. März 2012 wird
Bischof Walter Mixa von Papst Joseph Ratzinger zum offiziellen
Gesundheitsbotschafter des Vatikan ernannt, offiziell zum Präsidenten des
Päpstlichen Rats für die Pastoral im Krankendienst, die Pontificium
Consilium pro Valetudinis Administris. Als Amtsitz wurde ihm eine Villa offenbar
mit eigenem Weinkeller zur Verfügung gestellt.
Mehr Schwarzbuch-Einträge zu Bischof Mixa und
der Kirche unter: |
Nr. K 80
/ 2010 – Der Abschlussbericht der Missbrauchs-Beauftragten der Jesuiten, Ursula
Raue, enthält 205 Sex-Verbrechen von Priestern an Kindern in den
Jesuiten-Einrichtungen. Körperliche Gewalt war dabei teilweise ein Aspekt
sexueller Gewalt von Priestern gegen Kinder und Jugendliche: "Mehrere
Ordensleute schlugen die ihnen anvertrauten Kinder brutal. Dabei sei häufig ein
´sexueller Aspekt` dabei gewesen, sagte Raue. ´Er (der Täter) hat gestöhnt, und
es hat komisch gerochen.`" (focus.de, 27.5.2010)
Nr. K 79 /
2010 –
Kinderschänder-Verbrechen: Papst umgeht Wurzeln des Problems und
ignoriert Wiedergutmachungs-Forderungen / Kirche stützt sich auf Verjährung, doch
im Geist gibt es keine Verjährung – Zwar bat der Papst
in allgemeiner Form und nach langer Wartezeit die Opfer von
Kinderschänder-Verbrechen in Deutschland um "Vergebung" und versprach, alles tun
zu wollen, "um solchen Missbrauch nicht wieder vorkommen zu lassen"
(spiegel.de, 11.6.2010). Doch richtig weh tut der Kirche diese Erklärung
nicht, denn weder werden irgendwelche einschneidenden Maßnahmen getroffen noch
Schmerzensgeldforderungen in Milliardenhöhe anerkannt. Stattdessen versuchte der
Papst einmal mehr, das "System Kirche" zu verteidigen. Denn durch den Priester
würde angeblich Gott "durch alle menschliche Schwachheit hindurch seine Liebe in
dieser Welt praktisch werden" lassen – ein nachträglicher Hohn für die von
Priestern missbrauchten Opfer, die durch die Verbrechen auch das Vertrauen in
Gott verloren haben. Und ein Hohn auf Gott, der niemals Priester einsetzte, um
"Liebe praktisch werden zu lassen." Alle Christen sollten Gott, den Nächsten und
sich selbst lieben, wozu es keine gut bezahlten Priester braucht. Und Teil
dieser Liebe ist auch die echte Reue gegenüber den eigenen Untaten, die voraus
setzt, dass einem der Schmerz der Opfer auch selbst schmerzt. Ob die Opfer der
Kirche und den Priestern nun auf dieses Papstwort hin vergeben, ist fraglich.
Damit tatsächlich Vergebung erfolgt, ist es jedoch notwendig, dass alle Opfer
den Tätern vergeben. Die kirchliche Beichtsakrament ist dabei völlig nutzlos und
wiegt die Täter in falsche Sicherheit. Denn die Menschen müssen sich
untereinander vergeben, wofür es keinen Priester braucht.
Auch stützen sich der Vatikan und die katholische Kirche in Deutschland auf die
Verjährung unzähliger Verbrechen durch Priester und lehnen damit in unzähligen
Fällen auch Wiedergutmachungszahlungen ab. Doch im Geist Gottes gibt es keine
Verjährung.
Nr. K
78 / 2010 – Der vom Freistaat Bayern bezahlte Bischof Walter Mixa greift nun
andere Kirchenobere an, dass sie einen Missbrauchsvorwurf Dritter gegen ihn (den das
Opfer oder vermeintliche Opfer jedoch dementiert) in diesem Fall einmal
ausnahmsweise gleich an die
Staatsanwaltschaft weiter gaben (Welt am Sonntag, 13.6.2010) – obwohl es
noch viele andere Anschuldigungen aus
Schrobenhausen und Umgebung gibt, über die noch gar nicht in der Öffentlichkeit
berichtet wurde. "Nicht zuletzt zum Schutz von Bischof emeritus Mixa sehen wir
davon ab, Einzelheiten öffentlich auszubreiten", so der Sprecher der bayerischen
Bischofskonferenz Bernhard Kellner (spiegel.de, 16.6.2010). Öffentlich sind jedoch bereits
die Misshandlungen von Kindern: "Die
Taten erfüllten unter anderem den Tatbestand der
schweren Körperverletzung und
der Misshandlung Schutzbefohlener, seien aber verjährt" (bild.de,
12.6.2010). Außerdem: "Seit April steht
Mixa unter Verdacht, als Kuratoriumsvorsitzender des Kinderheims Schrobenhausen
für mehrere Veruntreuungen verantwortlich zu sein."
(sueddeutsche.de, 14.6.2010)
Am 13.6.2010 dann ein weiterer Paukenschlag, der an frühere mittelalterliche Machtkämpfe
in der Kirche erinnert: Bischof Walter Mixa zog mit juristischer
Unterstützung wieder in den Bischofspalais in Augsburg ein (spiegel.de, 14.6.2010).
Offenbar putschte sich Walter Mixa zwischenzeitlich zurück auf den Bischofsstuhl
und versucht, aus dem Bischofspalais heraus seine Anhänger erneut zu mobilisieren.
Kath.net schreibt: "Bischof Mixa
kämpft um seine völlige Rehabilitierung und bittet um die Rücknahme der
Resignation, um wieder Bischof von Augsburg zu werden" (14.6.2010). Bischof Mixa
dazu selbst:
"Der Druck, unter dem ich die vorgefertigte Resignation unterschrieben
habe, war wie ein Fegefeuer. Drei Tage später habe ich sie in einem
Schreiben an den Papst widerrufen" (welt.de, 16.6.2010).
Das Rücktrittsgesuch sei ihm also aufgenötigt wurden und sei deshalb unwirksam.
Vor dem Päpstlichen Gerichtshof in Rom müsse neu entschieden werden.
Zwischenzeitlich handelt Mixa nach dem Grundsatz: "Derjenige ist der Bischof, der auf dem
Stuhl des Bischofs sitzt", und er meldet auf diese Weise erneut seinen
unmissverständlichen Anspruch
auf diesen vom Freistaat Bayern hoch bezahlten (B 10) kirchlichen Spitzenposten an.
Gegenüber den anderen katholischen Hierarchen in Augsburg, die er zuletzt massiv
kritisierte, würde er in den Messen im Augsburger Dom keinen Groll empfinden.
Man darf gespannt sein, wie der Papst entscheidet, oder ob Benedikt XVI. den
Konflikt aussitzt.
Nr. K 77 / 2010 – In
Nordhessen platzte für die Kirche die nächste Bombe: Der Pfarrer von
Fritzlar hatte von 1994-2001 insgesamt 11 Ministranten mehrfach missbraucht. Bei der
Festnahme des Würdenträgers wurde umfangreiches Beweismaterial sicher gestellt,
da der Amtsträger selbst einschlägige Fotos seines verbrecherischen Treibens
machte. So machte er u. a. kinderpornografische Aufnahmen von Ministranten
unter der Dusche (bild.de, 16.6.2010). Der pädophile "Massentäter" unterrichtete auch Katholische Religionslehre an
der katholischen Privatschule der Ursulinen, wo es ja auch um den Umgang des
Katholiken mit Sex geht. Anscheinend hatte sich der Täter jedoch auf Schändung
und kinderpornografischer Darstellung
von Ministranten spezialisiert und verging sich nicht an Schülern, die keine
Ministranten waren.
Siehe dazu:
spiegel.de,
11.6.2010
Die entlarvten Kinderschänder-Verbrechen sind nach wie vor offenbar erst die
Spitze eines Eisbergs.
Und die Kirche sträubt sich weiter gegen einen Wiedergutmachungs-Fonds.
Deshalb unser Vorschlag: Die jährlichen Staatsmilliarden für Bischofsgehälter,
Kirchenrenovierungen, Priesterausbildung gehen in diesem Jahr komplett an die
Opfer. Und im nächsten Jahr werden sie endlich gestrichen, wie es die Weimarer
Reichsverfassung seit 1919 und das Deutsche Grundgesetz seit 1949 fordern.
Nr. K
76 / 2010 – Katholische Äbtissin misshandelte Nonne zu Tode und ließ sie
erfrieren / Verbrechen wurde auf Anweisung der Täterin vertuscht –
Furchtbare Zustände in einem Zisterzienser-Kloster in Dänemark: Andere Nonnen wurden von der
Äbtissin Mutter Theresa, die in Deutschland aufgewachsen ist, geschlagen. Siehe
spiegel.de,
9.6.2010
"Der Vatikan griff nicht ein". Neue grausame Details nun unter:
spiegel.de,
11.6.2010
Man könnte es als Mord deuten. Die ältere pflegebedürftige Nonne habe die Äbtissin beim Gebet gestört. Darauf hin wurde sie von Mutter Theresa, nur mit Nachthemd bekleidet, bei klirrender Kälte aus dem Klostergebäude geworfen. Spiegel online schreibt über den Todeskampf der alten Frau: "´Eine Weile hämmerte die Nonne verzweifelt an die Tür und schrie, weil sie Panik hatte und ins Warme wollte`, erinnert sich Helene Hägglund, 37, die von 1988 bis 2000 im Kloster Sostrup lebte. Niemand habe sich getraut, die alte Frau gegen den Willen der Äbtissin ins Warme zu holen. ´Dann wurde es ganz still.` Auf dem Weg in die Küche habe sie dann draußen den leblosen Körper der Ordensschwester auf dem Boden liegend gefunden, berichtet sie SPIEGEL ONLINE. B. habe daraufhin eine weitere Schwester gerufen, zu dritt habe man die Leiche ins Haus gebracht. ´Mutter Theresa wies uns an, zu schweigen. Alles sollte so aussehen, als wäre sie im Bett gestorben.`" (11.6.2010)
Nr. K 75 / 2010
– Sex mit 17-jährigem Jungen: Homosexueller Priester tritt Pfarrstelle in Stuttgart-St.Augustinus nicht an. Siehe
merkur-online.de,
6.6.2010
Nr. K 74 / 2010
Nr. K 73 / 2010 – Bistum Würzburg:
Sexuelle Gewalt durch Priester in jüngerer Zeit
(nn-online.de)
Nr. K 72 /
2010 – Erzbischof beschuldigt, mehrere Sex-Beziehungen zu minderjährigen
Mädchen unterhalten zu haben. (zenit.org)
Nr. K 71 / 2010 –
Opfer-Vertreter durften beim Kirchentag nicht aufs Podium
Nr. K 70 / 2010 –
Ein Opfer der
Kirche bricht sein Schweigen: Offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel
– Der Name des Opfers ist uns bekannt. Der Offene Brief ist komplett einsehbar
unter
scribd.com.
Nachfolgend ein Auszug als "Dokumentation zur Zeitgeschichte".
Es zeigt, wie ein Gemeindepfarrer Beichte und Kinderschändung miteinander
verbunden hat. Die Verbrechen an dem Kind begannen kurz vor dessen
Erstkommunion, also im Alter von etwa 8 Jahren und dauerten ca. vier Jahre. Das
Opfer erklärt in dem Brief auch, warum es auf die Bedingungen und Umstände des
Bistums Speyer für ein Gespräch nicht eingehen konnte und schreibt, dass das
Bistum seinerseits auf seine Vorschläge und Forderungen nicht einging. Auch dies
ein Beispiel dafür, dass die Verbrechen vor Gericht gehören und nicht intern
abgewiegelt werden dürfen. Hier der Auszug aus dem Brief:
"Es handelte
sich hierbei
zunächst
darum, dass
mein Gemeindepfarrer
im Rahmen
einer von ihm
so genannten
Beichte mich
über seinem
erigierten
Penis auf seinem
Schoss wiegte
... Anschließend
hatte ich nicht
genug Vaterunser
aufgesagt,
wie sich eine
Woche später
zeigte.
Als ich die nächste
Beichte
ablegen
wollte, wurde
ich hierfür gerügt und es
wurde mir gesagt,
dass ich nur Vergebung finden
könne,
wenn ich dafür
Buße tun
würde. In diesem
Zusammenhang
wurde mir aufgetragen,
in die Sakristei
zu kommen. Dort
musste ich mich
auf den Schoß
des Gemeindepfarrers
setzen. Dieser
– offenkundig
in Latein betend,
ich hörte nur
eine monotone
Rezitation
in einer mir
unverständlichen
Sprache,
wippte mich vor
und zurück. Da ich dabei etwas
Hartes an
meinem Po spürte,
war ich, der gerne auf dem Schoß meines Großvaters gesessen war, sehr irritiert
... Nach einigen Monaten
bot mir
dieser
eine
besondere Ministrantenstelle
an, wobei das Kind anfangs eine Augenbinde getragen hatte, die später
wegfiel."
Der "Ministrantendienst" beinhaltete folgende Handlungen:
"1. Mehrfaches Wippen auf dem
erigierten Penis, wobei ich mich zuvor bis auf die Strümpfe nackt ausziehen und
sodann ein Ministrantengewand überstreifen musste
2. Mehrfaches Wippen auf dem erigierten Penis, völlig unbekleidet
3. Kneifen der nackten Brustwarzen
4. Mehrfaches Streicheln
meiner nackten Genitalien (beim ersten Mal wurde ich zuvor mit einem
Gegenstand auf den nackten Po geschlagen)
5. Mehrfache Manipulation am nackten erigierten Penis des Priesters, indem meine
Hand zunächst geführt wurde (hierbei kam es auch zum Samenerguss, teilweise auf
meinen Bauch)
6. Mehrfache Manipulation am eigenen nackten Penis bis zur Erektion und bei
weiteren Malen auch bis zum Samenerguss
7. Mehrfacher Oralverkehr an mir
8. Mehrfacher Oralverkehr durch mich, teilweise musste ich das Ejakulat
schlucken (hierbei wurde anfangs mein Kopf festgehalten, einmal kam es
zum Erbrechen)
9. Mehrfacher Analverkehr durch Einführen meines Penis in den After des
Priesters
10. Eindringen in meinen After mit dem Finger
11. Vorzeigen pornographischer Schriften (Zeichnungen, die den Analverkehr
zwischen Männern darstellten)
12. Gewaltsames anales Eindringen, zunächst mit einem Gegenstand, dann
mit zwei Fingern und schließlich mit dem Penis (Dies war für mich äußerst
Angst einflößend). Nachdem mir zunächst wie vor jeder neuen Handlung eine
Augenbinde angelegt worden war, wurden mir die Arme hinter dem Rücken
festgebunden und ich wurde an einen Gegenstand geführt, der sich anfühlte wie
ein Tisch. Meine Fußknöchel wurden hieran festgebunden, mein Oberkörper über den
Gegenstand gebeugt und ebenfalls festgebunden. Nachdem ich vor Angst uriniert
hatte, wurde ich mit einem Gegenstand auf den nackten Po geschlagen, sodass ich
vor Schmerz aufschrie. Daraufhin wurde ich zusätzlich geknebelt. Ich bekam eine
Art Einlauf und wurde sodann mit zwei Fingern penetriert. Dies war für mich sehr
qualvoll. Die anschließende Penetration mit dem Penis des Priesters war für mich
dermaßen schmerzhaft und entsetzlich, dass ich Atemnot bekam und in große Panik
geriet, da ich Angst hatte zu ersticken. Aufgrund der Penetration kam es zu
Blutungen aus meinem After."
Der Pfarrer erklärte dabei immer wieder, "dass
ich als damals sehr gläubiges
Kind einen Dienst
an Gott erfüllen
müsse
und
entsprechend bei Unbotmäßigkeit keinerlei
Vergebung
erwarten
könne. Immer wurden
diese
verbrämt
als Initiierung
auf einem Weg,
den Gott für mich ausgesucht
habe. Aufkeimender
Widerstand wurde
sofort
geahndet
als
schwere Verfehlung
gegen Gott
und den für
mich bestimmten
besonderen Weg
... Meine Mutter
war sehr fromm und
bestand darauf,
dass ich zur
Beichte ging, auch
nachdem
ich zaghaft
versuchte,
hierfür
Ausreden zu finden.
Die Autorität
des Gemeindepfarrers verhinderte überdies, auch
nachdem
die Übergriffe
schwerer
wurden,
diesem
etwas Unbotmäßiges
zu unterstellen.
Darüber hinaus
rief das Geschehene
bei
mir
große
Scham-
und
Schuldgefühle hervor."
Nr. K 64 / 2010 – Die
Kinderschänder-Verbrechen und Schläge gegen Kinder in der katholischen Kirche
erfassen immer mehr die Hierarchie der Bischöfe. Der frühere
Würzburger Weihbischof Helmut Bauer hat mögliche Schläge gegen
Schüler in den 60er und 70er Jahren eingeräumt (bild.de, 29.4.2010).
Bauer trat in der Öffentlichkeit z. B. massiv gegen eine urchristliche
Gemeinschaft "Universelles Leben" in Würzburg auf, die sich nichts hat zuschulden kommen lassen.
Derweil werden die Rufe nach Rücktritt von Bischof Heinrich Mussinghoff
aus Aachen immer lauter. So habe das Bistum die Klagen über Verbrechen von
Pfarrer Georg K. aus
Tönisforst, Kempen und Lobberich "weitgehend
ignoriert".
(az-web.de)
Nr. K 63 / 2010 – Der
Sex-Verbrechens-Skandal in der Kirche eskaliert immer weiter. Nun kam heraus, dass auch
ein Bischof vor dem sexuellen Missbrauch von Kindern nicht Halt machte. Der
renommierte und dienstälteste römisch-katholische Bischof Belgiens, Roger
Vangheluwe gab zu, "er habe sich auch in seiner Zeit als Bischof noch an
dem Jungen aus seinem Umfeld vergangen. ´Das Opfer trägt noch an den
Folgen`, hieß es in dem Brief" der Exzellenz (focus.de, 23.4.2010). Der
Papst, der selbst schon längst hätte zurücktreten müssen, nahm das
Rücktrittsgesuch an. Roger Vangheluwe war über 25 Jahre lang Bischof.
Nr. K 62 /
2010 – "Große Enttäuschung" und "Bestürzung" in der Erzdiözese Washington/USA
über die Erzdiözese Mainz. Die Deutschen schickten einen Priester zur
Unterstützung in die USA, der dort dann viele "sexuelle Beziehungen zu
weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen" ausgelebt hat. So hatten sich die
US-Katholiken die "Hilfe" aus Deutschland allerdings nicht vorgestellt. Die
Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittelt nun wegen sexuellen Missbrauchs
gegen den Würdenträger.
Nr.
K 61 / 2010 – Beispielloser neuer Skandal um den Papst – Klage von
Generalvikar Gruber: Ihm wurde der Brief diktiert, mit dem er sich vor
Joseph Ratzinger stellen musste und die Alleinverantwortung für die
Weiterbeschäftigung eines pädophilen Straftäters im Erzbistum München-Freising
übernahm – Dass
Generalvikar Gerhard Gruber damals log, war ohnehin fast mit Händen zu greifen. Nun packte der ehemalige Generalvikar
selbst aus: "Vertraute Grubers schilderten nun dem SPIEGEL, er stehe unter
großem Druck und solle wohl als Sündenbock für den Papst herhalten. Es sei darum
gegangen, den Papst ´aus der Schusslinie zu nehmen`. Als die Affäre Mitte März
aufflog, sei er am Telefon eindringlich ´gebeten` worden, die volle
Verantwortung zu übernehmen, klagte Gruber gegenüber Freunden. In einem Brief an
seine Vertrauten schreibt Gruber, er habe eine fertig formulierte Stellungnahme
zugefaxt bekommen. Änderungswünsche habe er anmerken können. Über die
Darstellung des Bistums und darüber, dass man ihm ´eigenmächtiges Handeln` im
Fall H. vorwarf, empfinde er jedoch großen Unmut" (spiegel.de, 17.4.2010).
Gruber hatte damals behaupten müssen, der spätere Papst und damalige Erzbischof
Joseph Ratzinger habe von allem nichts gewusst,
und er, Gruber, habe "eigenmächtig" den kriminellen pädophilen
Priester wieder mit
Kindern arbeiten lassen, woraufhin dieser erneut über Kinder sexuell herfiel.
Nr. K 60
/ 2010 –
Bischof deckt Schwerstverbrecher im Talar – Höchstes Lob vom Papst,
dass er lieber wegen Strafvereitelung verurteilt wurde als einen Bruder an die
Polizei zu verraten – Der Schmutz und Dreck hinter den festlichen Gewändern der
Würdenträger wird immer mehr und hat jetzt Papst Johannes Paul II. und
Dario Castrillón Hoyos, dem Präfekten für den Klerus im Vatikan von 1996-2006,
erreicht. Kardinal Hoyos wies jetzt darauf hin, dass Papst Johannes Paul sein
Schreiben an die katholischen Bischöfe in aller Welt genehmigt habe, in dem er
sich bei dem französischen Bischof Pierre Pican im Namen der ganzen Kirche
bedankt hatte. Bischof Pican wurde zuvor wegen Strafvereitelung in einem
besonders schweren Fall zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Er hatte
einen Serienvergewaltiger an Kindern im Priestertalar gedeckt, dessen
schauerliche Verbrechen schließlich trotz der Vertuschung der Kirche ans
Tageslicht drangen. Der Priesterverbrecher wurde dafür zu 18 Jahren
Gefängnis verurteilt, doch die Kirche lobte den Versuch der
Strafvereitelung.
Kardinal Hoyos erklärte nun, er habe im Einvernehmen mit dem Papst an Bischof
Pican geschrieben: "Nachdem ich vom Papst Rat eingeholt hatte, schrieb ich an
den Bischof und gratulierte ihm als einem vorbildlichen Vater, der seine Kinder
nicht verrät", sagte Hoyos der spanischen Zeitung La Verdad. Dem Bischof
hatte er damals geschrieben: "Sie haben gut gehandelt und ich freue mich über
einen Bischofskollegen, der in den Augen der Geschichte und aller anderen
Bischöfe auf der Welt das Gefängnis dem Verrat an einem Priesterbruder
vorgezogen hat" (ntv.de, 18.4.2010). Und: "Der Heilige Vater erlaubte
mir, diesen Brief an alle Bischöfe in der Welt zu schicken und wir stellten ihn
auch ins Internet."
Nr. K 59
/ 2010 – Weiter keine Anzeigepflicht bei Kinderschänder-Verbrechen von
Priestern: Kirche trickst Öffentlichkeit aus – "Das bürgerliche Gesetz, das
die Anzeige von Verbrechen bei den Behörden betrifft, sollte immer befolgt
werden", so die neue Richtlinie aus dem Vatikan zu Kinderschänder-Verbrechen von
Priestern (z. B. tagesschau.de, 12.4.2010). Doch was kaum jemand weiß:
"Das bürgerliche Gesetz", das nun immer befolgt werden soll, sieht keineswegs
eine Anzeigenpflicht vor. Das heißt: Die Kirche kann weitermachen wie bisher
und nur dann die Staatsanwaltschaft einschalten, wenn sie das für richtig hält.
Doch nur wenige Journalisten durchschauen das mehrbödige Tricksen und Taktieren
der Kirche. Die Zeit kam der Sache näher auf den Grund und schreibt:
"Viele meinen, Missbrauchsfälle müssten zur Anzeige gebracht werden. Wie
selbstverständlich diese Erwartung ist, zeigte der Umgang mit einer Mitteilung
des Vatikans, auch die Glaubenskongregation habe sich bei der Anzeige von
Verdachtsfällen an die jeweiligen staatlichen Gesetze zu halten. Fast alle
deutschen Medien, einschließlich der ´Tagesschau`, folgerten daraus, nunmehr
gebe es eine Anzeigepflicht. Tatsächlich gibt es sie, jedenfalls in Deutschland,
nur in Fällen gemeingefährlicher und schwerster Straftaten wie Mord und
Totschlag. Eine Änderung des Strafgesetzbuchs war bereits 2003 gescheitert"
(15.4.2010). Und der Seelenmord von Priestern an Kindern gehört in
Deutschland eben gerade nicht zu diesen Fällen.
Deshalb kann sich die Kirche, wenn man genauer nachfragt, jederzeit
hinter einem angeblichen Opferschutz verschanzen, der dann dafür
herhalten muss, dass man die Verbrechen für sich behält und viele Täter schützt.
Und folglich heißt es bei Radio Vatikan nun: "Das neueste Vatikan-Dokument zum
Umgang mit pädophilen Priestern spricht nicht von einer automatischen
Anzeigepflicht bei sexuellem Missbrauch. Darauf weist Missbrauchs-Beauftragter
Bischof Stephan Ackermann hin. In dem Dokument stehe lediglich, ´dass das
staatliche Gesetz hinsichtlich der Anzeige von Verbrechen bei den zuständigen
Behörden beachtet werden muss ... Ackermann wörtlich: ´Eine solche
Anzeigepflicht gibt es in Deutschland nicht. Und das aus gutem Grund, wie uns
Experten sagen.` Denn es müsse vor allem darum gehen, ´bei allem Respekt vor den
berechtigten Interessen des Staates, den Schutz und die Bedürfnisse der Opfer
vorrangig zu sehen und zu respektieren`.
(oecumene.radiovaticana.org, 15.4.2010)
Diese Heuchelei! Wenn das unabhängige Opferverbände oder Psychotherapeuten so sehen,
dann ist das in
den einzelnen Fällen, wo dies so gehandhabt würde, wohl glaubwürdig! Doch wenn die
Kirche jetzt auf dieses ihr genehme Trittbrett springt, ist das unglaubwürdig
und stinkt zum Himmel. Denn wo hat man denn in der Vergangenheit den "Schutz und
die Bedürfnisse der Opfer" "vorrangig" gegenüber dem Ansehen der eigenen Kirche
betrachtet? Wo, also in welchen der Tausenden von Fällen, ist das so geschehen, was
Bischof Ackermann hier vollmundig verkündet?
Zudem verschanzt sich die Kirche im Konfliktfall weiter hinter ihr "Beichtgeheimnis".
Hierzu ist zu sagen: Eine Beichte bei einem Priester ist Unsinn und eine
Irreführung der Menschen. Kein Priester kann einem
Menschen Sünden vergeben, und schon gar nicht im Namen Gottes. Die Menschen
müssen einander direkt vergeben – nur so kann eine Schuld getilgt werden,
niemals aber durch die Kirche oder einen Priester. Folglich braucht es auch
keinen Schutz eines kirchlichen "Beichtgeheimnisses", weil unter diesem
Deckmantel die Verbrechensaufklärung faktisch behindert wird. Ein Priester
sollte also, was seine Geheimnisse betrifft, genauso behandelt werden wie jeder
andere Mensch auch, der seine Geheimnisse mit sich herum trägt.
Nr. K 58 / 2010 –
Veruntreuung? Bischof Mixa hat sich nach Aussage eines Strafrechtlers "eindeutig
einer Straftat schuldig gemacht" (bild.de, 15.4.2010) – Da kommt
allmählich ganz schön was zusammen: Sadistische Prügeleien gegen Kinder,
eventuell Lügen oder schwerste "Gedächtnisausfälle" und jetzt auch noch womögliche Veruntreuung von Geldern einer Waisenhausstiftung zugunsten seines
Pfarrhauses. Langsam wird es Zeit, Bischof Mixa in den Vatikan zu befördern. Wir
verweisen auf die entsprechende Berichterstattung in allen Medien.
Nr. K 57 / 2010
–
Homosexueller Mann spürte Berufung zum Priester und erlebte Exzesse und
Heimlichkeiten ohne Ende / Systemfehler Kirche / Päpste, Priester
und Bischöfe sind nichts als "Zeitgeister" / Bild erhält Audienz beim
Papst – Brian M. wurde im
Priesterseminar in Paderborn zum Priester ausgebildet. Doch wie erlebte er die
Kirche? "Statt auf Keuschheit und Demut stieß
er auf Doppelmoral, sexuellen Missbrauch und Mobbing" (spiegel.de, 14.4.2010).
Schon am zweiten Tag im Priesterseminar wurde er sexuell
belästigt. "Ob sich die
Studenten in der schwulen Szene einer Großstadt vergnügt hätten? ´Das war gar
nicht nötig`, sagt Brian trocken. ´Ich lebte in einem geschlossenen System und
musste noch nicht einmal vor die Tür gehen, um Sex zu haben, sondern
bekam ihn sozusagen auf dem Tablett serviert.` Es habe eine Art Telefonkette
gegeben".
Spiegel.de berichtet weiter über den Priesteramtskandidaten: "Als er
einen Studienkollegen im Vatikan besuchte, sei er von einem dortigen
Priester bedrängt worden. ´Auch in den Klöstern, der für mich
letzten Bastion der Reinheit, regierte keineswegs Keuschheit.`"
Bekannt geworden sind zuletzt die Exzesse von Ettal,
wo über 100 Kinder mit hineingezogen wurden, die teilweise vor dem Bett eines
Präfekten Schlange gestanden haben sollen, um sich von dem hohen Geistlichen
sexuell befriedigen zu lassen.
Dann
hatte Brian M. als Priesteramtskandidat selbst sexuelle Beziehungen zu Priestern.
"´Mein Freund war ein hervorragender Priester, der seine Arbeit und die Menschen
so sehr geliebt hat." M. trennte sich von dem Mann. Auch die folgende Beziehung
zu einem Priester hielt den Realitäten nicht stand: ´Ich lebte in zwei Welten.
Draußen war es eine Männerfreundschaft, drinnen war es Liebe.` Der zweite
Partner war rigoroser im Vertuschen der illegitimen Verbindung. Jetzt musste auf
jedes Detail geachtet werden: keine Umarmungen in der Öffentlichkeit, kein
Nackenkraulen beim Autofahren, keine Schwulenparaden, keine öffentlichen
Bekenntnisse."
Das alles können die Priester und angehenden Priester ja alles halten, wie
sie wollen, ob mit öffentlichen Auftritten auf Schwulenparaden oder nicht. Aber
nicht auf Kosten der Allgemeinheit, welche diese geschlossenen katholischen
Systeme komplett aus allgemeinen Steuermitteln mit Millionen und Milliarden
finanzieren müssen. Außerdem sollte ihnen untersagt werden, sich
"christlich" zu nennen. Denn bei Jesus und seinen Jüngern gab es auch keine
sexuellen Männerorgien oder heimliche homo- oder heterosexuelle Liebschaften und
verleugnete Vaterschaften wie in der Kirche. Petrus und viele andere Jünger
waren verheiratet. Außerdem hatte Jesus niemals Priester gewollt.
Päpste, Priester, Pfarrer, Pröpste, Präsides und Bischöfe sind nichts als "Zeitgeister",
welche sich zwischen Gott und die Menschen stellen und den Menschen den Zugang
zu echten
Gotteserfahrungen und vielfach zu einem anständigen Leben verbauen.
Deshalb bringt es nichts, nach einzelnen Fehlern im "System Kirche" zu suchen.
Die Institution Kirche selbst – mit ihren Dogmen, Kulten, ihrer
Hierarchie und ihrer
Doppelmoral – ist ein einziger Systemfehler, der mit Christus überhaupt
nichts zu tun hat. Stattdessen vergehen sich nicht nur unzählige Priester an
Kindern, sondern alle Priester vergehen sich auch an Jesus, dem Christus, der
am Kreuz der Kirche hängt und sich deshalb nicht mehr persönlich wehren kann
– so wie sich auch unzählige Kinder nicht gegen die Übergriffe von Priestern
wehren können.
Derweil tritt der Papst die Flucht nach vorne an und spielt seine letzten
Trümpfe aus: Eine Audienz für ein mehrköpfiges Team der Bild-Zeitung, das
er mit seine knallroten Schuhen empfing. Im Gegenzug erfolgte sofort eine
positive Berichterstattung. (bild.de, 15.4.2010)
Nr. K 56 / 2010
–
Es sind tausende sadistische Priester, die Kinder quälten und missbrauchten
oder sexuell erniedrigten. Und immer mehr melden sich auch prominente Opfer,
die gedemütigt wurden. So der bekannt Sänger Wolfgang Niedecken der Band BAP,
der nachts in das Zimmer eines Hochwürden kommen musste und erdulden musste,
dass der Würdenträger ihm in die Hose langte und sich an dem Kind sexuell
aufreizte. Mehr dazu bei
morgenpost.de,
14.10.2010
Nr. K 55 / 2010 – Die achte
eidesstattliche Versicherung über den prügelnden Augsburger
Bischof Mixa: Eine heute 51 Jahre alte Frau berichtet über ihren Firmunterricht
beim damaligen Priester Mixa in Weilnach: "´Er hat mich mehrmals geschlagen,
mit der flachen Hand ins Gesicht`, versichert sie. "´Ich musste mich bei
ihm entschuldigen und seine Hand küssen`" (bild.de, 14.4.2010). Diese
Form des Sadismus an Kindern ist besonders heftig. Erst werden sie
geschlagen, und dann müssen sie sich auch noch für die Prügel bedanken
und sich wie Sklaven dem Täter unterwerfen. Z. B., indem sie das Körperteil des
Schlägers küssen, durch das sie geschlagen wurden. Der Augsburger Bischof bestreitet
weiter alle Anklagen. Wie viele eidesstattliche Versicherungen braucht es noch?
Nr. K 54 / 2010 –
Papst zögerte als Kardinal die Amtsenthebung eines Kinderschänder-Verbrechers
hinaus.
Er durfte noch zwei Jahre lang sogar weiter mit Kindern arbeiten.
(siehe z. B.
spiegel.de,
10.4.2010)
Der oberste Kardinal
Sodano bezeichnete den Papst derweil als "makellos" und neuen "Christus auf
Erden".
Nr. K 53 / 2010
–
Die Hölle von Ettal: 14 perverse und sadistische Priester und der Abt
quälten 100 Kinder
– "Im Kloster Ettal sollen nach Informationen des Focus etwa 15 Patres ... weit mehr als 100 ihrer Schutzbefohlenen
systematisch gequält und sexuell missbraucht
haben. Das gehe aus dem Abschlussbericht hervor, den der
Sonderermittler der katholischen Kirche in den kommenden Tagen vorstellen wird"
(bild.de, 10.4.2010). Unter anderem wurden sie von den Hochwürden
gezwungen, lebende Kleinreptilien roh zu essen. Oder ihr Kopf wurde
massivst immer wieder auf die Tischplatte geschlagen, wobei mancher
vielleicht auch an Guantanamo denkt. Oder die Priester droschen so massiv
auf sie ein, dass die Trommelfelle platzten (infranken.de, 10.4.2010).
Ein oberer Präfekt von
Ettal stellte sexuelle Übergriffe so dar, dass die Kinder bei ihm angeblich Schlange
gestanden hätten, um sich von ihm sexuell befriedigen zu lassen. Derweil
spendeten die Pilger in Ettal zig-Tausende von Mark für die Einrichtungen vor
Ort. Einer der Angeklagten wegen sadistischer Quälereien ist der frühere Abt und
Präfekt Edelbert Hörhammer OSB, genannt Johannes, der das Kloster Ettal 32
Jahre lang leitete und maßgeblich prägte, von 1973 bis 2005. Ihm wird z. B.
vorgeworfen, eine Schüler zum Essen einer lebenden Schnecke gezwungen zu haben,
und er habe "wiederholt die Köpfe von Schülern auf die Pulte geschlagen"
(spiegel.de, 12.4.2010). Hörhammer ist auch ein Buchautor des
Katholizismus. (Die
Moraltheologie Joseph Laubers (1744–1810) im Zeitalter des Josephinismus,
Dom-Verlag, Wien 1973)
Nr. K 52 / 2010 –
Priester wegen Missbrauch von Mädchen zu
Bewährungsstrafe verurteilt –
"Ein Gericht in Vigo (Spanien) hat einen katholischen Geistlichen (69) wegen
sexuellen Missbrauchs von zwei Mädchen (10, 14) zu einer zweijährigen
Bewährungsstrafe verurteilt. Zudem
muss der Pfarrer 4.140 Euro Strafe und 14.000 Euro an die Opfer zahlen."
(bild.de, 8.4.2010)
Nr. K 51 / 2010 – Bischof Mixa hat zumindest
nicht alle Kinder geschlagen – Nun melden sich "knapp 20" ehemalige
Ministranten aus Schrobenhausen und kirchlich engagierte damalige Jugendliche,
die vom damaligen Stadtpfarrer Walter Mixa nicht geschlagen wurden
(abendzeitung.de, 5.4.2010). Das bedeutet aber nur, dass Bischof Mixa viele
Kinder auch nicht geschlagen hat, was bei einigen Hundert oder Tausend jedoch
kein besonderes Verdienst ist. Und es ist eine Augenwischerei des Bischof, wenn er
zu seiner Verteidigung nun in die Waagschale werfen würde, dass er "knapp 20"
Kinder nicht geschlagen habe.
Dazu ein Bild: Was ist, wenn zur Verteidigung eines Räubers plötzlich
Leute auftreten, die behaupten, sie wurden nicht von dem Räuber beraubt? Oder
wenn zur Verteidigung eines Mörders Leute auftreten, die durch ihre Anwesenheit
Zeugnis davon geben, dass sie nicht von dem Täter ermordet worden sind? Werden damit
die Raubzüge oder Morde bei den anderen entkräftet?
Nr. K 50 / 2010 – Auch das
Bistum Augsburg bezichtigt die von Bischof Walter Mixa vielen geschlagenen
Kinder indirekt der Lüge. "Am Karfreitag steht Mixas Sprecher Dirk Hermann
vor dem Dom und beteuert gegenüber Journalisten die Unschuld seines Bischofs: ´Die
Zahl der eidesstattlichen Versicherungen sagt noch nichts über ihren
Wahrheitsgehalt aus`" (welt.de, 3.4.2010). Die Kirche pokert weiter
darauf, dass ihre Kirchenschafe den vielen Opfern nicht glauben und ihrem
Bischof und ihrer Kirche weiter die Treue halten. Und dass die Politiker,
Staatsanwälte und Richter lieber Bischof Mixa weiter den Ring küssen als sich
getrauen, ihn ernsthaft zu kritisieren.
Nr. K 49 / 2010 – Osterbotschaft aus dem Vatikan: "Unbedeutendes Geschwätz" der Kirchenopfer und
Kirchenkritiker? Oder des Papstes? – Während der weltweit übertragenen
Osterfeiern nach römisch-katholischen Kult aus Rom ergriff
Kardinalstaatssekretär Kardinal Angelo Sodano, der ranghöchste Kardinal und
Vorsitzende des weltweiten Kardinalskollegiums, das Wort und sagte: "´Heiliger
Vater, das Volk Gottes ist mit dir und wird sich nicht von dem unbedeutenden
Geschwätz dieser Tage beeinflussen lassen`". Die Kardinäle, Kurienmitarbeiter
und Bischöfe weltweit stünden hinter ihm´" (spiegel.de,
4.4.2010).
Und wer redet in "diesen Tagen" kritisch über die Kirche? Es sind vor
allem die
Opfer der Priester und ihre Fürsprecher. Und diejenigen, welche alle Untaten
aufklären wollen und nicht hinnehmen, wie sich die Kirche weiter windet.
Der Papst selbst hatte seinem obersten Kardinal am Palmsonntag die Steilvorlage
für die erneute Verhöhnung der Opfer gegeben, indem er die "Christen"
aufgefordert hatte, sich "nicht vom Geschwätz der vorherrschenden Meinung
einschüchtern zu lassen"
Nun, in seiner Osterbotschaft, erwähnte
Benedikt XVI. dann zwar allgemein
eine "moralische Umkehr", erwähnte aber die zigtausend Kinderschänder-Verbrechen
von Priestern und seine massive Vertuschungs- und Strafvereitelungspolitik mit
keinem Wort. Da stellt sich dann doch die Frage: Was ist hier das "unbedeutende
Geschwätz"? Das, was dem Papst von Opfern und Kritikern entgegen
gehalten wird oder das, was der Papst dazu bisher selbst zu sagen hatte?
Und vom "Volk Gottes" zu sprechen, ist dabei eine Verhöhnung,
denn mit Gott hat die Institution Kirche nichts zu tun und Jesus lehrte auch:
"Ihr sollt niemanden auf Erden ´Vater` nennen" (Matthäus 23) und schon
gar nicht "Heiliger Vater". Also ist die Kirche auch ganz klar gegen Jesus und
zwar offensichtlich und für jeden nachprüfbar. Wenn der Papst nach den
Anordnungen von Jesus aber kein "Heiliger Vater" ist, was ist er
dann? Ein Hochstapler? Oder schlimmer noch?
Der
Kirchenhistoriker Karlheinz Deschner schrieb:
"Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte
des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit ... keine
Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich
mit Verbrechen belastet ist wie die christliche Kirche, ganz besonders die
römisch-katholische Kirche" (in: Die beleidigte Kirche, Freiburg 1986, S. 42
f.).
Und klar, dass ein Verbrecher
oder Verbrechensbeschöniger den anderen deckt. Die Kirche versteht nur eine
Sprache: Austreten und staatliche Milliarden-Subventionen und Privilegien
komplett streichen!
Nr. K 48 / 2010 – 60er-Jahre: "Fürchterliches Klima der Angst und des Drucks" im
konfessionellen Religionsunterricht auf Staatskosten –
Siehe z. B.
main-netz.de,
3.4.2010
–
Priester und Ehrenbürger beschuldigt.
Der deutsche Staat zahlt bis heute aus den allgemeinen Steuermitteln jährlich
Milliarden, damit die Großkirchen in den Schulen ihre abstrusen konfessionellen
Vorstellungen verbreiten dürfen, wozu auch gehört, religiöse Minderheiten als
"Sekten" zu verleumden und die konfessionellen Schüler entsprechend gegen diese
Menschen aufzuhetzen.
Jetzt wäre endlich die Zeit, dass die Kirche ihre Kindermission an den
staatlichen Schulen selber finanzieren muss – für diejenigen Schüler oder ihre
Eltern, die das an der Schule so möchten. Ansonsten sollten die Schüler endlich
in einem konfessionsübergreifenden Religions- und Ethikunterricht zur Achtung
und Toleranz im Geiste der Verfassung und des Grundgesetzes unterrichtet werden
und auch darin, ihren Verstand einschalten zu können.
Wann rührt sich bei den schlappen kirchenhörigen Politikern endlich mal der
Anstand und das Gewissen und die Treue zu den positiven Werten unseres Staates?
Nr. K 47 / 2010 – Die GRÜNEN-Politikerin Renate
Künast kritisiert den zahmen Umgang des Staates mit der römisch-katholischen
Kirche: "Die Kirche ermittle nach wie vor selbst und halte das für richtig;
dabei müssten unabhängige Personen gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft den
Skandal um die Opfer sexuellen Missbrauchs aufklären. Nötig sei auch ein
Entschädigungsfonds. Künast hielt den Unionsparteien falsche Rücksichtnahme
gegenüber der Kirche vor." (bild.de, 3.4.2010)
Nr. K 46 / 2010 – Immer neue Vorwürfe gegen
Bischof Mixa: Kind wurde von Bischof Mixa geschlagen und musste ihm
anschließend die Hand küssen; anderem Kind wurde Gespräch verweigert, und es
wurde dafür geprügelt / Bischof Mixa "betet" jetzt für seine Opfer
und unterstellt ihnen fehlende Erinnerung – Nun
melden sich immer mehr ehemalige Kinder, die vom damaligen Stadtpfarrer und
heutigen Bischof Walter Mixa geschlagen wurden. Erst hatte der Bischof alles
abgestritten und den Heimkindern strafrechtliche Konsequenzen angedroht. Nachdem
es aber immer mehr wurden, die sich trauten, auszusagen, bietet er nun "Gespräche" an. Dabei ging es damals unter
Umständen ziemlich sadistisch zu. Ein Mädchen wurde vom Priester Mixa mit der
Hand geschlagen und wurde gezwungen, diese Hand anschließend zu küssen
(Donaukurier, 3.4.2010).
"Nicht selten fließen in den Gesprächen Tränen. Einer ruft an, der Mixa als
Lehrer in der Grundschule hatte. ´Es ist Zeit, dass die Dinge ans Licht kommen`,
sagt der heute 40-Jährige, der im Rosenheimer Raum lebt. ´Mixa war nicht nett,
er hat uns an den Haaren und den Ohren gezogen` – er sei ganz anders gewesen,
als der Augsburger Bischof sich in den Medien darstelle, behauptet der Mann.
Ein Junge hielt es in dem katholischen Heim nicht mehr aus und floh, wurde aber
wieder eingefangen. "Er habe sich erklären wollen, darüber reden, warum er
durchgebrannt war, erinnert er sich. Dann sei er gerufen worden und habe wortlos
eine gefangen – ´vom damaligen Stadtpfarrer Mixa`, wie er sagt. Jahre später
habe er im Fernsehen verfolgt, wie Mixa Bischof wurde und in Interviews sagte,
wie wichtig ihm das Gespräch mit den Jugendlichen sei. ´Mir wurde damals so
ein Gespräch verweigert`, erinnert sich der Mann."
Der "Medienprofi" (Donaukurier) Walter Mixa verweigert weiter jedes
Schuldeingeständnis und bietet den Opfern stattdessen nun "Gespräche" an.
Will
er sie dadurch zur Aufweichung ihrer Vorwürfe bewegen? Welche Gegenleistung
würde er ihnen dafür bieten? Doch: "Ich spreche auf keinen Fall mit jemandem,
der mich als Lügner hinstellt", wird eine Betroffene zitiert.
Bischof Walter
Mixa zieht seine Rolle jedoch weiter knallhart durch. Er stellt die Opfer weiter
als Lügner hin und erklärt die Anschuldigungen weiterhin für "absurd und
erfunden". Und er höhnt: "Diese Leute können sich doch gar nicht mehr an mich
erinnern" (merkur-online.de, 4.4.2010). Er wolle jetzt für
diejenigen "beten", die ihn anklagen – eine an Scheinheiligkeit
kaum zu überbietende unverschämte öffentliche Erklärung. Dass sich
Bischof Walter Mixa weiter im Amt halten kann, hat seine Ursache auch in den
kirchenhörigen Politikern von CSU, SPD, FDP, GRÜNEN, Freien Wählern usw.,
die ihm immer noch den Ring küssen würden.
"´Was Mixa macht, ist ein Solo ohne Vier`,
sagt einer in Schafkopfsprache – er glaubt, Mixa pokere hoch, ohne Trümpfe in
der Hand zu haben." Viele in Schrobenhausen sehen das im Gespräch mit dem
Donaukurier so. "´Mixa setzt darauf, dass das Wort eines Bischofs mehr wiegt als
das von ein paar einst schwer erziehbaren Heimkindern`, glaubt einer!"
Nr. K 45 / 2010 – Pfarrerstochter und
Bundeskanzlerin Angela Merkel lobt römisch-katholische Kirche. Einer
dpa-Meldung vom 31.3.2010 zufolge lobt die Bundeskanzlerin vor allem das
"Nottelefon" der Kirche für die Opfer. "Außerdem sei es gut, dass sich alle
Opfer an Bischof Ackermann wenden könnten", so die Kanzlerin laut dpa.
Da können sich die Opfer aus Schrobenhausen, denen vom Bistum Augsburg mit ihrem Bischof Mixa
straf- und zivilrechtliche Schritte angedroht wurden, doch
jetzt mit Unterstützung der Bundeskanzlerin an Bischof Ackermann wenden. Und
auch der Priester, der von Bischof Hofmann seines Amtes entbunden wurde, weil er
als früheres Opfer auspackte, kann dann ja jetzt unter Berufung auf die
Kanzlerin Bischof Ackermann um Hilfe bitten. Nur wieso verweist auch die
Bundeskanzlerin die Opfer an Bischof Ackermann und setzt sich nicht für ein
"Nottelefon" ein, das nicht unter Kontrolle des Umfelds der Schwerverbrecher
steht?
Nr. K 43 / 2010 –
Wachkoma-Patientin im St.-Bonifatius-Altenzentrum der Diözese Speyer
vergewaltigt. Die schwer hirngeschädigte Frau ist jetzt im 5. Monat
schwanger. Der Täter ist noch nicht gefunden. (bild.de, 31.3.2010)
Nr. K 42 / 2010 – "Das Bistum Basel
wusste genau Bescheid, dass Pater Gregor Müller (69) sich bei
seinen früheren Einsätzen im Ausland wiederholt an Knaben vergriffen hatte", so blick.ch am
19.3.2010. Dennoch wurde er in einer Art "Kinderversuch" wieder in der
Kinderarbeit eingesetzt, wenn er parallel dazu ärztlich behandelt und durch
einen anderen Priester beaufsichtigt würde. Und der Priester gründete an seinem
nächsten Einsatzort in Baden im Aargau gleich einen Kinderchor – ein möglicher
"Leckerbissen" für einen pädophilen Straftäter; natürlich ohne Wissen der Eltern
der Kinder. Jetzt zittert die Kirche, ob sich eventuell Opfer aus diesem
Kinderchor melden oder ob der Priester dort nicht in diesem Sinne tätig wurde.
Dann wäre der "Kinderversuch" in diesem Fall einmal geglückt.
Nachdem aber ein ehemaliges Opfer aus dem voran gegangenen Dienstort des
Priesters jetzt auspackte, ist dieser zunächst abgetaucht. Einmal mehr im
Mittelpunkt steht dabei die deutsche Erzdiözese Freiburg. Schon 2006
räumte der Priester "gegenüber einem ehemaligen Klosterschüler ein, ihn
missbraucht zu haben. Das heute 53-jährige Opfer informierte mit dem ihm
vorliegenden Geständnis die Erzdiözese Freiburg, wie die Zeitung
´Südkurier` heute berichtet. Die Erzdiözese Freiburg bestätigt heute: Sie
versprach im Jahr 2006, den Fall in Angriff zu nehmen ... Geschehen ist
jedoch nichts. Vier lange Jahre wartete das immer noch traumatisierte
Opfer". Und blick.ch schreibt: "Kirche liess Anzeige verschwinden".
Dann entschloss sich das Opfer, "selbst die Initiative ergreifen: Er kündigte
an, beim Sonntags-Gottesdienst in Schübelbach [im Bistum Chur, wo der
Priester zuletzt arbeitete] Pater Gregor vor versammelter Kirchgemeinde mit
seinen Taten zu konfrontieren". Erst diese Ankündigung führte zur Aufdeckung der
Verbrechen. (blick.ch, 19.3.2010)
Nr. K 41 / 2010 – Strafsache Vatikan:
Missbrauchsopfer klagt Papst der Strafvereitelung und Falschaussage an – Der
Anwalt Jeff Anderson aus den USA vertritt eines der gehörlosen Kinder, das von
dem Priester Lawrence Murphy in der Erzdiözese Milwaukee missbraucht wurde.
Joseph Ratzinger stellte jedoch in den 90er-Jahren das innerkirchliche Verfahren
gegen den Täter, der sich an ca. 200 gehörlosen Kindern vergangen hat, ein.
Angeblich habe die Glaubenskongregation, die moderne "Inquisitionsbehörde" in
Rom mit Joseph Ratzinger an der Spitze, von nichts gewusst, und als sie es 1996
schließlich doch erfahren habe, sei alles schon "verjährt" gewesen. Das Argument
ist bekannt. Auch in Deutschland will Erzbischof Joseph Ratzinger von den
Personalentscheidungen in seinem Bistum, einen pädophilen Priester betreffend,
die ihm neue Kinderschänder-Verbrechen ermöglichten, nichts gewusst haben
(vgl. hier). Das Opfer
Arthur Budzinski widerspricht energisch: "Der Papst hat davon gewusst. Er muss
zur Rechenschaft gezogen werden." Vor Gericht könnte der Papst ja dann
versuchen, seine angebliche Unschuld zu beweisen. Was ihm vermutlich nicht
gelingen wird. Denn der Rechtsanwalt Jeff Anderson hat "Papiere",
die den Papst schwer belasten, "in den abgelegten Akten eines alten Falls
gefunden". Lügt also der Papst? Der Opferanwalt wörtlich:
"Ich traue nicht einem einzigen Katholiken oder
der klerikalen Kultur zu, dieses Problem zu lösen. Sie haben sich immer nur
selbst geschützt. Alle Wege im Skandal und die Vertuschung führen nach
Rom"
(Tagesanzeiger, 30.3.2010). Auch das Kind des Anwalts wurde im Alter von
acht Jahren missbraucht. Von einem Therapeuten mit römisch-katholischer
Priesterweihe.
Vgl. auch das Buch
Strafsache Vatikan: Ein Tribunal über die Päpste.
Nr. K 40 / 2010 – Kinderschändung durch Priester in Stichworten (Teil 2;
Teil 1 siehe hier) – Allein
im Bistum Trier stehen jetzt 20 Priester wegen Kindsmissbrauchs unter Verdacht
(Spiegel online, 29.3.2010) / Im Bistum Münster wurde ein Pater wegen
des Verdachts des sexuellen Missbrauchs vorläufig vom Dienst entbunden und in
ein Kloster versetzt (ahlener-zeitung.de, 31.3.2010) / In Spelle wird der
Jugendpfarrer angeklagt, über Jahre hinweg ein minderjähriges Mädchen
vergewaltigt zu haben. Der Priester spricht nur von einem "Fehlverhalten" (ahlener-zeitung.de,
31.3.2010) / In Sulz am Neckar in der Erzdiözese Freiburg
wurde ein Priester suspendiert, der Ende der 70er und 80er Jahre mit "sexuellen
Übergriffen auf Kinder" gewütet hat. Einem anderer Priester aus
Tiengen-Lauchringen, ebenfalls Erzdiözese Freiburg, wird vorgeworfen, während
seiner Zeit in Irland Kinder sexuell missbraucht zu haben. Er beantragte seine
Beurlaubung (stuttgarter-nachrichten.de, 28.4.2010) / Alleine im
Bistum Würzburg haben sich beim bischöflichen Missbrauchsbeauftragten nach
nur wenigen Tagen schon 54 Opfer gemeldet (tz-online.de, 29.4.2010)
/ Derweil sitzt Papst Benedikt XVI. das Rücktrittsgesuch von Bischof Walter
Mixa aus – ein Verhalten, das die Kirche wie keine andere Institution seit
Jahrhunderten beherrscht / In römisch-katholischen Studienseminar in
Aschaffenburg wurden Jungen mit dem Rohrstock auf die Genitalien geschlagen.
Der Täter, vermutlich ein Priester, sei dabei "sehr erregt" gewesen
(main-netz.de, 4.5.2010). "Schläge und eiskalte Duschen" seien die üblichen
Foltermethoden gegenüber den Kindern gewesen. Ein Junge wurde einmal in den
Keller eingesperrt, bis zu den Knien im eiskalten Wasser. Auch im
römisch-katholischen Knabenhort in Aschaffenburg waren Schläge "an der
Tagesordnung".
Die hier stichpunktartig genannten Fälle sind nur ein minimaler Ausschnitt.
Mittlerweile (4.5.2010) werden die neu entdeckten Verbrechen in der Regel nicht
mehr überregional bekannt gemacht, aber jedes Bistum hat offenbar seine Dutzende
von neuen Opfern.
Nr. K 39 /
2010 – Angesichts der bischöflichen Beurlaubung eines Kaplans, der endlich
auspackte, dass er von einem Priester sexuell missbraucht wurde (siehe
Nr. K 38), stellt sich dringend die Aufgabe
eines staatlichen Opfer- und Zeugenschutzes für von Priestern missbrauchte
Kinder. Denn es ist davon auszugehen, dass noch Hunderte, wenn nicht
Tausende Opfer heute im Dienst der Kirche stehen und berufliche Nachteile oder
Entlassungen fürchten müssen, wenn sie die Wahrheit sagen und sich an der
Aufklärung aktiv beteiligen.
Hier könnte der Staat z. B. einen Teil der üben sieben Milliarden Euro
Subventionen, welche die römisch-katholische Kirche jährlich vom Staat für
innerkirchliche Zwecke erhält, dafür verwenden, den Opfern und Zeugen im
kirchlichen Dienst den Rücken zu stärken. Das Schutzprogramm könnte z. B.
berufliche Nachteile oder gar Kündigungen ausgleichen helfen.
Auch könnte der Staat endlich damit beginnen, kirchliche Sozial- und
Erziehungseinrichtungen, die er ohnehin schon zu 70 – 100 % staatlich
finanziert, in eigene Regie überzuführen. Den Differenzbetrag kann er locker
aufbringen, wenn er die jährlichen Milliardensubventionen an die Kirchen
einstellt, was der Staat ohnehin schon seit 1919 (Weimarer Reichsverfassung) tun
muss. Doch die kirchlichen Politiker weigern sich bisher, dieses
Verfassungsgebot, das auch in das deutsche Grundgesetz übernommen wurde, in die
Tat umzusetzen. Es fehlt bislang am Willen der Politiker und aufgrund der
Trägheit der meisten Bürger in dieser Hinsicht können die Politiker sich dies
leisten. Zumindest könnte der Staat die jährlichen Milliardensummen für die
Kirche kürzen.
Nr. K 38 / 2010 – Der in
Würzburg stadtbekannte Franziskaner-Minoriten Pater Damian M.
wies die Anschuldigungen des Kindsmissbrauchs gegen ihn bisher stets zurück.
Schon schien der ehemalige Schulleiter in der Öffentlichkeit auch als ein
"Opfer" zu gelten. Doch die Anklagen werden nun immer erdrückender. Ein
damals 10jähriger Junge berichtet 40 Jahre später: "Damian Mai habe ihn körperlich bedrängt. So
sehr bedrängt, ´dass ich mich geekelt und furchtbar geschämt habe`. Verschiedene
andere Schüler, deren Namen die Redaktion kennt, bestätigen Peters Erlebnisse.
Auch sie erzählen, dass sie im Zimmer des Paters duschen sollten. Er habe sie
auf den Mund geküsst und sich in Unterhose mit ihnen auf dem Bett gewälzt."
(Mainpost, 29.3.2010)
Als die ersten Eltern drohten, zur Polizei zu gehen bzw. ihre
Schüler aus dem Internat heraus nahmen, zeigte sich der Pater 1970 formell selbst an.
Es kam zu einer Gerichtsverhandlung. Doch eines der Opfer erzählt: "´Kurz vor
meiner Vernehmung hat mich Pater Damian zu sich bestellt, um mir zu erklären,
was ich aussagen soll.` Seine Mutter berichtet diese Begebenheit später dem
Provinzial der Franziskaner-Minoriten in Würzburg: ´Pater Damian wollte meinen
Sohn dahin gehend beeinflussen, er möge nichts vom Schlafzimmer erwähnen und
auch nichts davon, dass die Handlungen im Bett erfolgt seien.` Die Mutter
beschreibt, wie sie Damian Mai darauf angesprochen habe. Dieser habe erwidert,
dass Verschweigen ja keine Lüge sei. ´Traurig und wütend`, so beschreibt
Peter W. seine Gefühle heute. ´Wenn mein Sohn das erleben müsste, was ich erlebt
habe, könnte ich das nicht aushalten.`"
Auch ein anderer Priester, Pater S., übte vor der Verhandlung gegen
Pater Damian damals massiven Druck auf den Jungen und seine Mutter aus. Der Junge solle "keine weiteren
Namen nennen oder besondere Einzelheiten". "Weiter führt Pater S. aus, dass
nicht nur die Ehre des beschuldigten Paters und des Kollegs auf dem Spiel
stünden, sondern auch die Zukunft von Peter. Ein dezenter Hinweis auf die
wirtschaftliche Abhängigkeit der verwitweten Mutter, deren Sohn ein Teil des
Schulgeldes erlassen wird. Pater S.: ´Für ihre Mithilfe, die Sache zu
bereinigen, jetzt schon vielen Dank.`"
Heute gibt Pater S. zu, unter dem Einfluss seines damaligen Chefs, des
nächsten in die Schändungen verwickelten leitenden Priesters, gehandelt zu haben. Aufgrund der
auf diese Weise manipulierten Aussagen wurde
der Pater frei gesprochen und die Mutter von Peter W. schrieb darauf hin verzweifelt an
Erzbischof Kardinal Joseph Höffner. Gleichzeitig schrieb sie gleich mehrere
Briefe an die Leitung der Franziskaner-Minoriten und deckte darin auch auf, wie ihr
Sohn zu falschen Aussagen zugunsten des Täters gedrängt wurde. Doch der
Erzbischof reagierte nicht, ebenso wenig die Ordensleitung. Der Täter wurde
nicht verurteilt und blieb auch kirchlich im Amt. Man hielt es also nicht einmal
für nötig, ihn zu versetzen, wie man es in zigtausend anderen Fällen in der
Kirche tat. Er wurde ja auch "frei"
gesprochen. Der ganze Priestermänner-Clan, von ganz oben bis ganz unten, saß die Sache schweigend aus.
Und der Täter konnte weiter machen. Bereits 1976 wurden die nächsten
Missbrauchs-Vorwürfe gegen Pater Damian erhoben, jetzt von einem weiteren Schüler.
Doch wieder schüchterte die Kirche das Opfer ein. "Mehrere Kinder könnten dies
bestätigen. Der Provinzial fragte nicht nach: weder bei den Schülern
noch bei anderen Erziehern. Stattdessen wiegelte er die Vorwürfe in einem
Brief an den Schüler ab und warnte diesen davor, Unwahrheiten zu verbreiten". Alle diese
Missbräuche gelten nun als verjährt, nachdem die Kirche eine zeitnahe Aufklärung
massivst verhindert hat. Doch jetzt gibt es auch neue
Anschuldigungen der Kinderschändung gegen den Pater aus den Jahren 2001 und
2002. Diese sind noch nicht verjährt.
Doch der Vertuschungsskandal geht noch weiter. Als am 22.2.2010 ein Kaplan
gegenüber der Presse von den "sexuellen Übergriffen" von Pater Damian berichtet,
denen auch er als Schüler einst ausgesetzt war, wurde er sofort vom Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann
beurlaubt.
Erst vor wenigen Tagen heuchelte die Kirche,
dass es nun angeblich keine Geheimhaltung mehr gebe, nachdem man es Jahrhunderte
lang anders hielt. Doch in der Kirche werden weiter Maßnahmen gegen Opfer
ergriffen. Ein "Parade-Beispiel" für "innerkirchliche
Aufklärung". Und die Kette der Anschuldigungen gegen den Pater
reißt nicht ab.
Und weitere Vorwürfe ehemaliger Opfer kommen ans Tageslicht. Der Täter hat sich nun
einen Anwalt genommen: "Für mich ist das nicht nachvollziehbar", so verteidigt
er sich. Bislang ist er damit durchgekommen.
Nr. K 37 / 2010 – Weitere Aufgaben für den Runden Tisch:
Auch Sodomie und Schicksal von schwangeren Nonnen untersuchen – Der bekannte
Kirchenhistoriker Karlheinz Deschner stößt in einem Interview zu
den aktuellen Kinderschänder-Verbrechen von Priestern auch ein weiteres dunkles
Thema an: die Sodomie in der Kirche, das heißt den Sex von Amtsträgern mit Tieren. So sagte er
u. a.: "Wie denn nur beispielhalber die Ritter des Deutschen Ordens,
verpflichtet, ein Leben ´allein im Dienste ihrer himmlischen Dame Maria` zu
führen, alles v..., was eine Vagina hatte, Ehefrauen, Jungfrauen, kleine Mädchen
und, wie wir nicht ohne Grund vermuten dürfen, weibliche Tiere"
(hpd.de/node/9114). Die Tiere können jedoch nicht auspacken und die
Täter nicht anzeigen. Alle bisher aufgedeckten Fälle in der jüngeren
Vergangenheit sind deshalb den
besonderen Umständen zu verdanken: Als z. B. ein katholischer Priester nicht nur
einen 15-Jährigen missbrauchte, sondern auch
Tiere vergewaltigte
oder als ein evangelischer Pfarrer
Sex mit Tieren in die Jugendarbeit
einbezog
oder wiederum ein katholischer Priester beim
Sex mit einem Pferd
starb.
Auch das Schicksal von schwangeren Nonnen sollte besser untersucht werden.
Aus der Kirchengeschichte sind ja Baby-Gräber im Umfeld von Nonnen-Klöstern
bekannt. Dazu die Frage: Was geschieht heute genau, wenn eine
Nonne schwanger ist?
Dies sollte unbedingt von einer neutralen Stelle überprüft werden.
Nr. K 36 / 2010 – Joseph
Ratzinger klammert sich an den Stuhl Petri. Da dieser jedoch auf dem Blut
und den Knochen der Opfer der Kirche über Jahrtausende erbaut wurde, ist die
Frage, wie lange ihm dieser Stuhl noch Halt gibt.
Nun fordert auch des Sprecher
der Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" in Österreich, Hans Peter Hurka, den
Rücktritt des Papstes. "´Wenn er konsequent wäre, müsste er das tun`, sagte
Hurka am Freitag vor Beginn der ´Wir sind Kirche`-Bundesversammlung in Würzburg.
Der frühere Kardinal Joseph Ratzinger habe seit 2001 Kenntnis von mehr als
300 Fällen von Pädophilie gehabt. ´Dann muss man sich fragen, ob er auch
Mittäter war, weil er nichts getan hat`, argumentierte Hurka. Wenn Benedikt
jetzt den Rücktritt irischer Bischöfe verlange, müsse er das auch für sich
selbst erwägen", so eine ddp-Meldung vom 26.3.2010.
Doch "eine persönliche Verwicklung hat der Papst am Sonntag indirekt als
´belangloses Geschwätz` zurückgewiesen" (Spiegel online, 28.3.2010).
Papst Benedikt XVI. sagte wörtlich, der Glaube an Jesus Christus gebe einem die
Stärke, sich "nicht vom belanglosen Geschwätz der vorherrschenden Meinung
einschüchtern zu lassen". Damit versucht der Pontifex, weiter über dem Teppich
zu schweben, unter dem zahllose Verbrechen bisher gekehrt wurden.
Als Erzbischof von München und Freising trug er die Verantwortung für die
Versetzung eines pädophilen Priesters in sein Bistum, der darauf erneut mehrfach
zum Seelenmörder von Kindern wurde. Angeblich hätte er aber nicht
mitbekommen, dass der Sittlichkeitsverbrecher wieder in der Kinder- und
Gemeindearbeit eingesetzt wird. Und später als Vorsitzender der
Glaubenskongregation im Vatikan, der heutigen Inquisitionsbehörde, ließ er
sich unter höchster Geheimhaltung alle pädophilen Verbrechen von Priestern
melden. An die jeweilige Staatsanwaltschaft weiter gegeben hat er nach
dem heutigen Wissensstand aber keinen der Verbrechensfälle. Auch eine Mitwisserschaft der
Missbräuche bei den Regensburger Domspatzen kann nicht ausgeschlossen werden.
Joseph Ratzinger war Theologieprofessor in Regensburg und sein Bruder Georg
Ratzinger der Chorleiter. Kaum denkbar, dass die beiden nicht darüber gesprochen
haben, wenn es bei den Domspatzen Probleme gab.
Auch steht Joseph Ratzinger weiter im Verdacht, Bischof Joseph Stangl beim
Exorzismus an Anneliese Michel beraten zu haben. Die
junge Katholikin starb
1976 an den Folgen des römisch-katholischen Exorzismus. Das Erzbistum wurde der Lüge überführt,
nachdem der Pressesprecher von Joseph Stangl erklärte, der Bischof habe von
nichts gewusst. Tatsächlich konnte aber zweifelsfrei bewiesen werden, dass der
Bischof selbst den Exorzismus angeordnet hatte. Und dieser war wieder ein Vertrauter
von Joseph Ratzinger, damals Professor in Regensburg und kurz darauf von Stangl
zum Erzbischof von München und Freising geweiht (mehr dazu
hier). Gegen Bischof Stangl wurde nie
ermittelt – nur gegen die von ihm beauftragten Exorzisten, die dann zu
"Bewährungsstrafen" verurteilt worden waren.
Nr. K 35 / 2010 – Wo
sind die gedeckten und vertuschten Kinderschänder-Verbrecher der Priester
gesammelt und archiviert? Im Vatikan. Denn dorthin müssen seit Jahrzehnten
alle Verbrechen unter dem secretum pontificium (der höchsten Geheimhaltungsstufe
nach dem Beichtgeheimnis) gemeldet werden. Die Frankfurter Rundschau
schreibt: "Der Vatikan sitzt auf allen Fakten zu zahlreichen Fällen von
Kindesmissbrauch – und er hält den Daumen auf den Informationsfluss"
(26.3.2010). Was bringt in diesem Zusammenhang der Runde Tisch der
Bundesregierung? Stern.de schreibt dazu: "Unabhängige Aufklärung? Von
wegen. Die Besetzung des Runden Tischs der Bundesregierung ist zwar hochkarätig,
sendet aber eine klare Botschaft an die katholische Kirche: Fürchtet euch
nicht!" Ein Beispiel: Bei "Ministerin Schavan muss die Frage gestellt werden, ob
sie nach ihrer langjährigen, engen beruflichen Bindung an die katholische Kirche
die unabdingbare Unabhängigkeit für ihre Arbeit am Runden Risch mitbringt. Hat
sie den Mumm, etwa dem Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller offen entgegen
zu treten?" (25.3.2010). Auch wenn Müller sie z. B. mit dem angeblichen
Verlust ihres Seelenheils bedrohen würde? Letztlich könnte nur der Druck
aller Staaten auf den Vatikan helfen und die Aufforderung, das ganze
Verbrecherarchiv zu öffnen. Denn nach kirchlichen "Gesetzen" dürfen die
geheimen Archive der Glaubenskongregation erst nach 100 Jahren geöffnet werden.
Doch das dürfen sich die Menschen nicht mehr gefallen lassen. Man stelle sich
vor, die Stasi-Akten hätten auch erst im Jahr 2089 geöffnet werden dürfen (100
Jahren nach dem Fall der Mauer)! So könnte man symbolisch gesprochen, fordern:
"Satan, öffne Dein Archiv!" Und zwar jetzt. Die Dokumente sollten allesamt den
Strafverfolgungsbehörden der jeweiligen Ländern ausgehändigt werden.
|
Nr. K 33 / 2010 – Finanzskandale im Vatikan – "Für
Aufregung in der katholischen Kirche hat das Buch Vatikan AG bei seinem
Erscheinen im Mai 2009 gesorgt. In italienischen
Medien sei das Buch, das Finanz- und Politskandale des Vatikan samt
Verbindungen zur Mafia aufdeckt, allerdings kaum beachtet worden, obwohl es
im Oktober 2009 das meistverkaufte Sachbuch Italiens
war, meinte Autor Gianliugi Nuzzi am Mittwoch anlässlich der Buchpräsentation in
Wien. ´In Italien gibt es eine Selbstzensur in
der Presse, die erschreckend ist`." (Der Standard, 25.3.2010)
Nr. K 32
/ 2010 – "Auch in den USA gibt es schwere Missbrauchsfälle. 200 gehörlose
Jungen soll ein Priester missbraucht haben – und der Vatikan blieb untätig.
Der damalige Kardinal Joseph Ratzinger soll Briefe nicht beantwortet haben"
(focus.de,
25.3.2010).
Drei aufeinander folgende Erzbischöfe hätten die Missbräuche der
Staatsanwaltschaft verschwiegen. Und das geheime innerkirchliche Verfahren
wurde gestoppt, nachdem der angeklagte Priester einen Brief an Erzbischof
Kardinal Joseph Ratzinger geschrieben hatte. Er wurde auf eine andere Stelle
versetzt, wo er wieder mit Kindern und Jugendlichen zu tun hatte. Die
Anklageschrift gegen den Papst wird länger und länger.
Der Priester hatte bis 1974 die Jungen meist in einen Schrank geholt und sie
dort missbraucht. Ein Opfer "habe sich 1974 unter anderem dem Erzbischof
von Milwaukee, William Cousins, anvertraut. Dieser habe ihn jedoch
angeschrien. Er sei daraufhin weinend davongelaufen" (focus.de,
26.3.2010). So weit hier zum Thema der innerkirchlichen Anzeige eines
Verbrechens. Wäre der Junge statt zum Erzbischof zur Polizei gegangen, hätte man
ihm mehr Gehör geschenkt. Der Täter wurde auch dann nicht innerkirchlich
belangt, als sich die Verbrechen nicht mehr unter den Teppich kehren ließen.
"Gründe ihn nicht seines Amtes zu entheben, seien sein damals schon
angeschlagener Gesundheitszustand und die Tatsache gewesen, dass es keine
Vorwürfe mehr gegen Murphy aus jüngerer Zeit gegeben habe", so der Sprecher des
Vatikans Federico Lombardi.
Nr. K 31 / 2010 –
17-fachen Kinderschänder nur in den Ruhestand versetzt:
Schwere Vorwürfe gegen Bischof Robert Zollitsch – "Der Pfarrer Franz B. soll im Zeitraum zwischen
1968 und 1991 mindestens 17 Kinder und Jugendliche missbraucht haben, vor
allem Messdiener", so swr.de (20.3.2010). Der Priester wirkte in
Oberharmersbach im Ortenaukreis. "Zollitsch wird vorgeworfen, einen 1991 unter
Missbrauchsverdacht stehenden Pfarrer lediglich in den Ruhestand versetzt zu
haben, ohne die Staatsanwaltschaft einzuschalten." Der heutige Bischof war
damals Personalreferent der Erzdiözese Freiburg. Erst 1995 wurden die Verbrechen
bei der Staatsanwaltschaft bekannt, nachdem ein Opfer Anzeige erstattete. Der
Priester entzog sich der Verantwortung anscheinend durch Selbstmord, wobei über
den Grad der Freiwilligkeit dieser Entscheidung natürlich spekuliert werden
kann.
Die Freien Christen für den Christus der Bergpredigt verlangten am 10.2.2010 vor
dem Verwaltungsgericht in Freiburg, die Erzdiözese Freiburg solle sich nicht
mehr "christlich" nennen.
Damals äußerten anwesende Kirchenvertreter noch, vorgebrachte Vorwürfe hätten
nicht in der Erzdiözese Freiburg stattgefunden. Nun also auch Freiburg.
"Ein weiteres mutmaßliches
Missbrauchsopfer hat schwere Vorwürfe gegen die Erzdiözese Freiburg und die
Zisterzienserabtei Mehrerau erhoben. Der heute 53-Jährige sagte in einem
Interview mit dem Südkurier (Dienstagausgabe), dass er als Ministrant
zwischen 1963 und 1965 in mindestens 30 bis 50 Fällen von einem Mönch in der
Klosterkirche Birnau (Bodenseekreis) missbraucht worden sei. 2006 legte der
Pater ein schriftliches Geständnis ab, das nach Angaben des Opfers auch der
Erzdiözese Freiburg bekannt gewesen sein muss. Dennoch hätten sich die
Verantwortlichen nicht ernsthaft für den Fall interessiert. Der 53-Jährige
wirft der Kirche ´Vertuschung` und ´Strafvereitelung` vor." (ddp, 23.3.2010)
Nr. K 30 / 2010 – Papst am Pranger: Was jetzt an
die Öffentlichkeit drang, spitzt die bisherigen Vertuschungs-Praktiken der
Kirche noch einmal zu. "Obwohl ein Kirchengericht den Pfarrer aus der
Steiermark für schuldig befand, würgte der Vatikan den Prozess einfach ab.
Laut einer staatlichen Strafanzeige aus dem Jahr 2002 war der Pfarrer
verdächtig, in den 80er Jahren mindestens 13 Jungen "zwischen fünf und 18 Jahren
wiederholt sexuell und schwer sexuell missbraucht zu haben" (Frankfurter
Rundschau, 19.3.2010). Nach staatlichem Recht griff die Verjährung. Nach
kirchlichem Recht hätte sie aber wenigstens intern aufgehoben werden können.
Doch der Vatikan unter Papst Benedikt XVI. hob das Urteil des Kirchengerichts in
Österreich "wegen Verjährung" auf. "Gerhard Holotik, der als Chef des Salzburger
Diözesangerichts das Verfahren leitete, gibt sich zurückhaltend: ´Wir stehen
unter päpstlicher Verschwiegenheit ... Sie können sich denken, wie wir
empfinden, wenn unser Urteil plötzlich aufgehoben wird`". Der Kinderschänder
wurde weiter beschäftigt und erst unter einem neuen Bischof in ein Kloster
versetzt. Die Frankfurter Rundschau schreibt weiter: "Inwieweit der
heutige Papst in die Aufhebung des Urteils involviert war, ist so geheimnisvoll
wie der gesamte Prozess. Als die Glaubenskongregation das Verfahren bestellte,
war er noch deren Chef. Als Rom es abwürgte, war er Papst."
Nr. K 29 / 2010 – Wie bei einer sich
windenden Schlange ist der Kirche ein neues Argument eingefallen, mit dem sie
die Vertuschung von Kinderschänder-Verbrechen teilweise rechtfertigt. Sie
habe es angeblich zum Schutz der Opfer getan. Beispielhaft hier die
Rechtfertigung aus dem Kloster Einsiedeln in der Schweiz: "In der Stiftsschule
Einsiedeln ist es seit den 1970er-Jahren immer wieder zu sexuellen Übergriffen
an Schülern gekommen. Insgesamt haben sich fünf Mitglieder der Gemeinschaft
Verfehlungen zuschulden kommen lassen. Angezeigt hat die Klosterleitung keinen
der Täter. Gemäß Abt Martin Werlen sind drei Brüder, welche sexuelle Übergriffe
verübt haben, weiterhin beschäftigt. Man wolle ihnen eine zweite Chance geben,
sagt Abt Martin Werlen in der Sendung «Schweiz aktuell». Auf eine Anzeige habe
man aus Gründen des Opferschutzes verzichtet. Details wollte Werlen keine
bekannt geben, die Fälle haben sich innerhalb der letzten neun Jahre ereignet."
(a-z.ch, 19.3.2010)
Nr. K 28 / 2010 – Der einfache Mann
muss in Haft, der Priester und Bischof bekommt Bewährung oder Verjährung –
Ist das so? Irgendwo in Deutschland: Ein 40jähriger Handwerker hatte eine
13jährige Freundin und beide hatten in beiderseitigem Einvernehmen ein paar Mal
Sex. Natürlich ist das nicht erlaubt, denn mit 13 Jahren ist man noch ein Kind,
auch wenn das Kind "frühreif" ist und schon sexuell erfahren, z. B. durch Sex
mit annähernd Gleichaltrigen. Weil Nachbarn den Mann aufgrund der minderjährigen
Freundin angezeigt hatten, wurde er festgenommen und er bereute und legte
sogleich ein umfassendes Geständnis ab. Die Frankenpost schreibt dazu: "Sex
mit Kindern wird schwer bestraft, auch wenn der Täter im Einvernehmen mit dem
Opfer gehandelt hat. Dies machte am gestrigen Mittwoch die erste Strafkammer des
Landgerichts Hof deutlich. Sie verurteilte einen 40-jährigen Mann aus dem
Landkreis Hof zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. Damit
blieb die Kammer deutlich unterhalb der nach Strafgesetzbuch möglichen zehn
Jahre. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Jahre Haft beantragt."
(frankenpost.de, 18.3.2010)
Nun, liebe Leserinnen und Leser, wie ist das dann aber, wenn ein Priester z. B.
ein fünfjähriges Kind vergewaltigt und sein Glied mit Gewalt in die Scheide oder
den After des Vorschulkindes presst? Oder wenn er ein 10jähriges Kind mit Gewalt
und Manipulation zu perversen sexuellen Ausschweifungen drängt, so dass sich das
Kind später als junger Erwachsener umbringt? Wenn der Staatsanwalt in Hof bei
dem Mann, der mit seiner minderjährigen Freundin einvernehmlich schlief, sechs
Jahre Haft forderte, wie viel müsste er dann für einen Kinderschänder-Verbrecher
fordern, der auch noch im Namen Gottes seine Verbrechen beging, anders als
der Handwerker aus dem Landkreis Hof, der sich bei seinem Tun mit seiner
frühreifen Freundin nicht auf Gott berief? Nun, alles verjährt, so die monotone
Antwort in den letzten Wochen. Hin und wieder hört man allenfalls, es gab hier
und da eine Vorstrafe "auf Bewährung" für den Priester, bevor er dann seine
weiteren Verbrechen beging. Doch warum bekommen Priester immer wieder
Bewährung, wo andere Bürger womöglich keine Bewährung bekommen? Hat man hier
einmal geprüft, ob Priester vor dem Gesetz bevorzugt werden? Und warum sind
schlimmste Verbrechen von Klerikern unter Umständen verjährt? Der Grund ist:
Weil sie von Bischöfen und kirchlichen Vorgesetzten im Einvernehmen mit dem
Vatikan immer wieder vertuscht wurden. Also sollte doch dann derjenige
vor Gericht anstelle des Täters zur Rechenschaft gezogen werden, der vertuscht
hat, weil durch die Vertuschung das Verbrechen überhaupt erst verjähren
konnte?
Oder beruft man sich in der Kirche darauf, dass auch die Vertuschung verjährt
ist? Und wenn die Priester und Bischöfe schon die ganze Milde des deutschen
Rechtssystems für Priester und für "verjährte" Taten für sich in Anspruch
nehmen, so sollte man doch meinen, dass die Täter wenigstens von ihren Ämtern
zurück treten? Und zwar alle Beteiligte, vom Papst über Bischof Robert Zollitsch
bis hin zu den Verbrechern im Talar selbst. Doch was passiert?
Nr. K 27 / 2010 – Spiegel online
kommentiert am 19.3.2010 u. a.: "Dass hier wie an vielen anderen Orten
wahrhafte Sittenstrolche, Schweinepriester (ein Schimpfwort aus dem 12.
Jahrhundert) und "Verbrecher" (Opfer Amelie Fried in
der "FAZ") weithin unbehelligt ihr Unwesen treiben konnten, ist das eine.
Der Skandal nach dem Skandal, die zweite Schuld aber ist das große
Schweigekartell, das über Jahrzehnte dicht gehalten hat. Da hilft es auch
nichts, die offizielle Statistik von Kindesmissbrauch heranzuziehen, der zufolge
die weitaus meisten Fälle in Familien zu beklagen sind. Man kann die
katholische Kirche mit ihrem immer noch schweigenden Papst nun mal nicht an der
gleichen moralischen Elle messen wie eine sozial verwahrloste Familie. Zumal
sich die Kirche und auch elitäre Schulleiter sonst moralisch und intellektuell
doch so erhaben fühlen. Alle rhetorischen Verrenkungen und wortreichen
Entschuldigungen samt der Bestellung von Missbrauchsbeauftragten und Runden
Tischen ändern nichts daran: Hier liegt letztlich kriminelles Versagen
ausgerechnet jener Institutionen vor, deren Ethik höchste moralische Ansprüche
formulierte. Dieselbe Kirche, die jungen Menschen jahrhundertlang Angst und
Schrecken einjagte, selbst wenn es nur um kleinste angebliche Sünden und
Verfehlungen ging, tolerierte sehenden Auges Sadisten und Sexualverbrecher in
ihren Reihen. Motto: tarnen, täuschen und vertuschen. Die Verlogenheit der
katholischen Kirche ist historisch nicht neu, auch nicht ihre Doppelmoral und
Scheinheiligkeit, ob es nun um das Tabu der Homosexualität, das Geißeln von
Pille und Präservativen oder mittelalterliches Foltern im Dienste der
Frömmigkeit geht. Für viele überraschend mag aber doch sein, dass sie sich auch
in unserer demokratischen Gesellschaft bis heute als Paralleluniversum halten
kann – als eine Macht, deren finanzielle Grundlage nicht zuletzt in der
staatlichen Eintreibung der Kirchensteuer besteht.
(spiegel.de,
19.3.2010)
Nr. K 26 / 2010 – Pädophiler
Wiederholungstäter: Papst noch schwerer belastet. Erzbistum unter seiner
Verantwortung ignorierte das Flehen des Psychiaters – "Er warnte sie
eindringlich – doch seine Einschätzungen wurden in der katholischen Kirche in
München und Freising nicht gehört und nicht gelesen. Es war Psychiater Werner
Huth, der sich eingemischt hatte. Laut New York Times beschwor er die
katholische Kirche Anfang der 80er Jahre geradezu: Der wegen
Kindesmissbrauchs vorbelastete Pfarrer aus dem Bistum Essen, der bei ihm in
Behandlung war, dürfe auf gar keinen Fall wieder mit Kindern arbeiten.
Doch die Erzdiözese München und Freising habe ihn ignoriert. Die Süddeutsche
Zeitung hatte den Fall vergangene Woche publik gemacht. ´"Um Gottes willen,
er muss dringend von der Arbeit mit Kindern ferngehalten werden`, sagt Huth der
New York Times`"
(sueddeutsche.de, 19.3.2010). Doch es kam anders. Der dafür
verantwortliche Erzbischof: Joseph Ratzinger.
Und Spiegel online
schreibt:
"In einem Übergabebrief des Bistums Essen an die von Ratzinger damals
geleitete Erzdiözese hatte klar erkennbar gestanden, dass Kaplan Peter H. sich
sexuell an Kindern seiner Gemeinde vergriffen hätte. So erklärte es das Bistum
Essen vorige Woche gegenüber dem SPIEGEL. Man habe München nicht im Unklaren
gelassen, was für ein Problemfall da komme" (spiegel.de, 20.3.2010). Und
weiter heißt es: "Trotzdem meldeten Ratzinger und sein Erzbistum den
Kinderschänder nicht der Polizei", die Verbrechen wurden also innerkirchlich
gemäß der päpstlichen Richtlinien von 1962 und entgegen den staatlichen Gesetzen
geheim gehalten.
Der Priester verging sich erneut an Kindern, wurde dieses Mal für eine
ersten Wiederholungstaten zwar
"auf Bewährung" verurteilt, doch innerkirchlich wieder
einfach nur versetzt. Erneut arbeitete er mit Kindern und Jugendlichen, hielt z. B. Erstkommunionfeiern und Jugendgottesdienste.
Da hilft es wenig, wenn der Vatikan jetzt nach langem Nachdenken behauptet, die
päpstliche Geheimhaltungspflicht bei Kinderschänder-Verbrechen hätte angeblich
gar nicht gegenüber den staatlichen Behörden gegolten. Praktisch hielt man es in
der Regel so und hat damit selbst entlarvt, wie die päpstliche
Geheimhaltungspflicht, die 2001 erneuert worden war, kirchlich "korrekt" zu interpretieren
war.
Nr. K 25 / 2010 – "Nach welchem Maß ihr messt"
... –
Muss Liebespaar in der Kirche 16.000 Euro zahlen? – Weil ein
Liebespaar in einer eiskalten Nacht sich bis zum frühen Morgen in die
beheizte katholische Kirche von Rennertshofen zurückgezogen hat, muss der Mann jetzt
8.000 Euro Strafe zahlen. Die Höhe des Strafbefehls für die Frau ist noch nicht
bekannt und könnte noch einmal in dieser Höhe liegen. Beide hatten offenbar nicht mitbekommen, dass das Früh-Rosenkranzgebet schon
begonnen hatte, und sie wurden aufgrund von Kichergeräuschen wegen "Störung der Religionsausübung" angeklagt,
nachdem der Priester den Vorfall bei der Polizei angezeigt hatte. Der Mann, ein
Polizist, soll zudem suspendiert worden sein (abendzeitung.de, 19.3.2010).
Wir berichteten hier.
Im Gegensatz dazu haben die Priester zigtausendfach und weltweit
Kinderschänder-Verbrechen und Seelenmorde ihrer eigenen Leute nicht bei der Polizei gemeldet.
Und berücksichtigt man das Jesus-Wort "Nach welchem Maß ihr messt, wird Euch
wieder gemessen werden", welche Zahlungen wären dann wohl bei den Verbrechen der
Priester fällig? 800.000 Euro pro Verbrechen? 8 Millionen? Oder mehr? Und wie
hoch könnte man die Strafe bei Strafvereitelung durch kirchliche Exzellenzen
ansetzen, wenn ein Kinderschänder-Verbrecher nicht der Polizei gemeldet
wurde, nur versetzt wurde und er dort erneut Seelenmorde an Kindern beging? Wenn
man dem heutigen Papst z. B. nachweisen kann, dass er als Erzbischof wusste,
dass ein Kinderschänder kirchenamtlich wieder in Berührung mit Kindern kommt?
Dass Joseph Ratzinger die ihm bekannten Verbrechen nicht anzeigte, ist ja schon
erwiesen. Unter 80.000 Euro oder Haft mit Bewährung dürfte er dann nicht hinweg
kommen.
Für die
Kirche ist es zwar eine "Störung der Religionsausübung",
wenn ein erwachsenes Liebespaar einvernehmlich auf der Empore umschlungen ist.
Aber keine Störung der Religionsausübung ist es, wenn ein pädophiler Priester z.
B. einem Ministranten in der Sakristei erst seinen Penis und dann später
in der Kirche die Hostie in den Mund steckt. Ein
Priester hat zudem den katholischen "character indelebilis". Er kann also sogar
Menschen ermorden. Seine sakramentalen kirchlichen Handlungen bleiben trotzdem gültig. Der
Polizist jedoch wurde suspendiert wegen unvorsichtiger und anstößiger, aber einvernehmlicher
Liebe zwischen Mann und Frau. Die Kirche sollte sich schämen und dem Liebespaar
wenigstens zeitlebens die Kirchensteuer erlassen.
Ein anderer Vorschlag: Katholiken, für die Sex-Missbrauch von Priestern an
Kinder schlimmer ist als lustvolles Kichern, das bis zu einer Handvoll
Rosenkranz-Betern vordringt, könnten aus der Kirche austreten. Und mit der
eingesparten Kirchensteuer könnten sie dem Polizisten einen Beitrag zukommen
lassen, damit er nicht so viel selbst bezahlen muss.
Nr. K 24 / 2010 – Die Abgründe werden
immer erschreckender. In den Niederlanden fielen römisch-katholische Priester über
blinde Kinder her und missbrauchten sie. Die Kinder befanden sich in der
Obhut der römisch-katholischen Internatsschule Sant Henricus in Grave und
wurden teilweise wie "Freiwild" missbraucht. Sechs Würdenträger bedienten sich der teilweise hilflosen Kinder
über Jahre hinweg "regelmäßig" zur sexuellen Befriedigung (nn-online.de,
18.3.2010). Die Verbrechen wurden kirchenamtlich "bewusst vertuscht". Die
Vergewaltigungen geschahen entweder in Gegenwart anderer Blinder, die ja alle
nicht sehen konnten, wer sich gerade an einem der Ihren sexuell zu schaffen
machte, oder in einer Abstellkammer. (merkur-online.de, 18.3.2010)
Nr. K 23 / 2010 – Dr. paed.phil.
– Priester
verführte Kinder zum Sex für seine "Doktorarbeit" – (welt.de, 16.3.2010)
Nr. K 22 / 2010 – Exakt 374.408.554
Dollar zahlte die US-Kirche allein im Jahr 2008 an Opfer sexuellen
Missbrauchs durch Priester. Der Jahresbericht führt zudem rund 35,2 Millionen
Dollar Anwaltskosten, 7,9 Millionen Dollar Therapiekosten für die Opfer und 14,2
Millionen Dollar zur Hilfe für die Täter an ... Bei der Aufarbeitung von
Kindesmissbrauch ist die US-Kirche jener in Deutschland um Jahre voraus ...
Die Praxis der Geldzahlungen an Opfer schützt Priester [jedoch] ebenfalls
vor Strafverfolgung, da es sich dabei meist um außergerichtliche Vergleiche
handelt. ´Man darf sich da nicht täuschen lassen: Das ist nur Kosmetik, das sind
keine Reformen`, sagt SNAP-Sprecherin (Survivors' Network of those Abused by
Priests) Barbara Dorris. ´Keine Institution kann als Richter ihrer selbst
auftreten, und den Bischöfen fehlt es hier an Ansporn und Integrität.` Nur eine
unabhängige Untersuchung und Verfolgung von außen sichere wirkliche Aufklärung."
(ntv.de, 17.3.2010)
Nr. K 21 / 2010 – Kardinal vertuschte
Sex-Verbrechen und bleibt im Amt – (sz-online.de). Kardinal Sean
Brady hatte durch seine Strafvereitelung mitgeholfen, "dass noch viele
weitere Kinder missbraucht wurden". Er rechtfertigte sich mit der "Kultur
des Schweigens", die in der Gesellschaft üblich gewesen sei. Doch er würde nur
auf Befehl des Papstes zurück treten. Doch
dieser wird ja selbst der Vertuschung
beschuldigt und so hackt einmal mehr eine schwarze Krähe der anderen kein
Auge aus.
Nr. K 20 / 2010 – Mit einem öffentlichen Gebet
versuchten die katholischen Bischöfe, das Vertrauen ihrer Gläubigen wieder zu
gewinnen. Doch woran wird ein Mensch gemessen? An seinen schönen Worten,
eventuell an schönen Gebeten, oder an seinen Taten? Worte sind leicht und schnell
gesprochen, doch was ist z. B. mit der Wiedergutmachung? Erfolgt sie nicht, ist
ein öffentliches Gebet scheinheilig.
Jesus von Nazareth warnte einst vor den Theologen seiner Zeit mit den Worten:
"Seht euch vor vor den Schriftgelehrten, die gern in langen Gewändern gehen und
lassen sich auf dem Markt grüßen und sitzen gern obenan in den Synagogen und am
Tisch beim Mahl; sie fressen die Häuser der Witwen und verrichten zum Schein
lange Gebete. Die werden ein umso härteres Urteil empfangen."
(Markusevangelium 12, 38-40)
Nr. K 19 / 2010 – Klagen in der Kirche.
Wird zu hart mit einzelnen Beschuldigten umgegangen? / Pius-Bruderschaft:
Papst braucht sich nicht zu entschuldigen – Die Benediktiner von Kloster Ettal, wo es
horrende Exzesse von Kinderschändung gab, beschweren sich. "Angesprochen auf die
Visitation durch einen Beauftragten des Papstes, sagte Notker Wolf dem FOCUS,
der Visitator könne dabei gleich auch die Rolle von Erzbischof Reinhard Marx
thematisieren. Es müsse geklärt werden, ob die Erzdiözese München und Freising
´so mit einer Abtei umgehen kann, wie sie es jetzt tut, beispielsweise die
Schließung der Schule anzudrohen, falls der Schulleiter nicht zurücktritt, ohne
dass diesem das Geringste vorgeworfen werden kann` (focus.de, 17.3.2010).
Auch im Falle des Abtes hätte sich der Erzbischof eigentlich an die
Religionskongregation wenden müssen, so Wolf."
Der Schulleiter, dem man den Rücktritt eindringlich nahe legte, hatte nicht
einmal die innerkirchlichen Richtlinien bei Kinderschänder-Verbrechen
eingehalten, geschweige denn diese an die Staatsanwaltschaft gemeldet. Und
die meisten Menschen in Deutschland haben ohnehin genug von
Religionskongregationen, innerkirchlichen Kommissionen und päpstlichen
Beauftragten und sie fordern das konsequente Einschreiten der
Staatsanwaltschaft.
Die von Papst Benedikt XVI. teilweise rehabilitierte katholische
Pius-Bruderschaft springt derweil dem Papst bei. "Der Papst hat sich in
keiner Weise schuldig gemacht, folglich kann er sich auch nicht entschuldigen",
sagte der deutsche Distriktobere, Pater Franz Schmidberger, der Leipziger
Volkszeitung (17.3.2010). (Der Papst hatte als Erzbischof einen
vorbestraften pädophilen Priester in seiner Diözese wieder bei Kindern
eingesetzt und habe jetzt angeblich nichts gewusst. Der Priester beging erneute
Verbrechen) Und im Hinblick auf die Bundesjustizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger, die eine wirkliche Aufklärung ohne weitere
Vertuschung und Beschönigung fordert, tobt der Distriktobere: "Das Maß ist
voll". So ist es. Aber nicht bei der Ministerin, sondern bei den Verbrechern im
Talar.
Nr. K 18 / 2010 – "Wir ahnen noch gar nicht, wie es
in anderen Ländern aussieht" – "Auch in anderen Ländern könnte die Strategie
des eisernen Schweigens aufbrechen, die die Kirche in den vergangenen
Jahrzehnten verfolgt hat. ´Ich fürchte, wir ahnen noch gar nicht, wie es
anderswo aussieht`, sagte der Theologe und prominente Kirchenkritiker Eugen
Drewermann stern.de. ´Nehmen wir nur Länder wie Polen, in denen eine
Modernisierung der Kirche wie in Deutschland gar nicht stattgefunden hat, wo
alles noch sehr traditionalistisch ist`." (stern.de, 17.3.2010)
Nr. K
17 / 2010 – Unter der Verantwortung von Joseph Ratzinger gedeckter pädophiler
Priester: Neue Vorwürfe im Detail – Zweimal versetzt – Über den Priester
Peter H., zuletzt in Garching und Bad Tölz aktiv, packt u. a. ein Ministrant aus:
"Immer küsst uns der Pfarrer auf den Mund. Ich will das nicht." Ein Schüler im
staatliche finanzierten katholischen Religionsunterricht ist noch deutlicher: "Pfui
Deifi, jetzt hat mich die Sau schon wieder auf den Mund geküsst!" Im Rahmen
von Schülergottesdiensten hat er "des öfteren Schülern sein Schlafzimmer
gezeigt". Manche Eltern schöpften Verdacht, nahmen ihre Kinder aus der Kirche
heraus. Der Pfarrgemeinderat von Garching ist "bestürzt über das Vorgehen des
Ordinariats": "Damit sind auch wir missbraucht worden. Man hat über
die Köpfe einer Gemeinde hinweg entschieden und mit der heimlichen
Resozialisierung eines verurteilten Sexualstraftäters ein Experiment gestartet
nach dem Motto: Entweder es klappt – oder nicht" (Spiegel online, 17.3.2010). Es klappte
nicht.
Nr. K 16 / 2010
– Verurteilter pädophiler Priester weiter in Gemeinde aktiv / Neue
Vorwürfe – Im Bistum Fulda wird ein wegen Kindsmissbrauch verurteilter Priester
weiterhin in der Gemeindearbeit eingesetzt. Der ehemalige Priester von Homberg/Efze wurde zu einer Geld- und Gefängnisstrafe auf Bewährung
verurteilt. Nach seiner Versetzung nach Weimar in Thüringen wurde er dort
erneut von Jugendlichen des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Danach
wurde er wieder in den Kreis Kassel versetzt, hielt dort zuletzt z. B. die
Erstkommunionfeier mit Kindern. (bild.de, 17.3.2010)
Nr.
K 15 / 2010 – Kinderschändung und Sex-Verbrechen durch Priester in Stichworten:
Bistum Eichstätt suspendiert Sturmius W., Priester von Dietenhofen und
Großhabersdorf. Er hatte als Priesteramtskandidat bei den Regensburger
Domspatzen mindestens einen Jungen missbraucht / Franziskaner in Lingen/Niedersachsen: "Geistliche und Jugendliche würfelten miteinander. Je
nachdem, wer wie viele Augen hatte, mussten sich betrinken, sich ausziehen oder
andere auf Wange und Brüste küssen ..." (bild.de, 16.3.2010) / Kindsmissbrauch in Diözese Rottenburg. Beschuldigt wird Pfarrer
Stefan K., einer der drei Ehrenbürger von Wurmlingen, heute ein Stadtteil
von Rottenburg. Er soll immer wieder zugeschlagen und geschändet haben. /
Kapuziner missbraucht Kind in Bad Mergentheim / Bensheim:
Schon 15 Opfer von roher Gewalt bzw. Kinderschändung im katholischen
Knabenkonvikt haben sich gemeldet / Benediktiner aus Meschede zeigt
sich selbst an / Bistum Fulda versetzt einen zwischenzeitlich wegen
Kindsmissbrauch nach Duisburg versetzten Priester in den einstweiligen Ruhestand
/ Kinderschänder-Verbrechen durch Priester in Frankreich, Spanien, Polen und
der Schweiz
(tagesspiegel.de,
18.10.2010)
Z. B. auch Pfarrer
von Schübelbach im Bistum Chur gibt Missbrauch in Mehrerau und Birnau zu
(blick.ch, 17.3.2010). Und in Italien
(rp-online.de) /
Gegen 15 Priester wird mittlerweile im Bistum Münster ermittelt /
Sexueller Missbrauch im Kinderhaus St. Josef in Bad Oldeslohe, im
Kloster Nüntschau Missbrauch einer Frau und Missbrauch durch einen Priester
im Schullandheim Neubörnsen
(focus.de, 26.3.2010) / In Mecklenburg, wo es kaum Katholiken gibt,
"hat Weihbischof Norbert Werbs eingeräumt, dass fünf inzwischen
verstorbene Geistliche Minderjährigen sexuell missbraucht hatten." (AP,
29.3.2010)
Nr. K 14 / 2010 –
Schweigender Papst "flüchtet" in evangelische Kirche
–
Focus.de schreibt:
"Weitere Gelegenheit
verstrichen – ... am Sonntagabend äußerte
sich Benedikt XVI. mit keinem Wort zum sexuellen Missbrauch an katholischen
Einrichtungen in Deutschland. Nach dem Angelus-Gebet am Mittag war es die zweite
Gelegenheit für den Pontifex, öffentlich Stellung zu nehmen" (15.3.2010).
Stattdessen verschwand er in der evangelischen Christuskirche in Rom, um mit den
Protestanten gemeinsam zu beten. Joseph Ratzinger steht wegen der
Versetzung eines Priesters, der ein
Kind geschändet hat, in sein damaliges Bistum München-Freising selbst mit
dem Rücken an der Wand. Der Priester wurde dort wieder rückfällig und wieder
versetzt.
Nr. K 13 / 2010 – Trauung
bei zweimal versetztem und verurteiltem pädophilen Straftäter? Eklat bei der Messe in Bad Tölz
–
Jahrzehntelang schoben Bischöfe pädophile Straftäter von einer Stelle
auf die andere, schwiegen zu den Gründen und schafften jeweils die
Voraussetzungen für neue furchtbare Straftaten. Jetzt gehen allmählich die Gläubigen auf
die Barrikaden. Als der Vertretungs-Priester bei der Messe am 14.3.2010 in
Bad Tölz wieder nur allgemein von "Versöhnung" und vom Glauben an die "Vergebung
der Sünden" predigte, platzte einem Gottesdienstbesucher der Kragen. Er verlangte
während der Messe "lautstark, die Vorwürfe und den Geistlichen beim Namen zu
nennen. Er habe in wenigen Wochen Trauungstermin bei H. und das Thema daher
gerne offen mit diesem besprochen" (merkur-online.de, 14.3.2010).
Man kann verstehen, dass ein Brautpaar an seinem "schönsten Tag im Leben"
nicht unbedingt von einem vorbestraften (ehemaligen)
Kinderschänder und Wiederholungstäter getraut werden will.
Es handelt sich um einen Priester, der sich an einem 11jährigen Jungen verging
und darauf hin unter Erzbischof Joseph Ratzinger von Essen nach
Garching versetzt worden war. Dort wurde er wieder "rückfällig" und zu 18
Monaten Haft "auf Bewährung" verurteilt. Von dort ging´s dann zur nächsten
Versetzung, nach Bad Tölz. Und trotz dieser Straftaten "feierte der Pfarrer
weiterhin Gottesdienste für Jugendliche" (bild.de, 14.3.2010). Er
galt bisher als beliebter "Priester zum
Anfassen" (abendzeitung.de, 14.3.2010). Und Joseph
Ratzinger schweigt weiter.
Doch wer weiß, wen andere Brautpaare schon alles
als Priester bekommen haben? Auch sollte man sich einfach bewusst machen, dass
eine kirchliche Trauung eben keine christliche Trauung ist. Und dass der Segen
der Kirche eben nicht der Segen Gottes ist.
PS: In Oberfranken platzte vor einigen Jahren bereits einem anderen Gläubigen
der Kragen. Am Beginn des Weihnachtsgottesdienstes (wahrscheinlich 1998) trat der Vater nach vorne zum
Altar, wo der pädophile Priester gerade zelebrieren wollte und rief: "Dieser
Mann hat meinen Sohn schon mehrere Male missbraucht". Darauf hin übertönte der
wuchtige Orgelklang den wütenden Gläubigen
(spiegel.de,
20.4.2009, und der pädophile
Priester konnte ohne weitere Beeinträchtigungen den Festgottesdienst zu Ende
zelebrieren.
Nr. K 12 / 2010 – Wenn ein Kinderchor z. B.
aus Nordkorea glanzvoll sang, dann vermutete man im Westen die Diktatur im
Hintergrund und ein entsprechendes Schicksal der Kinder, die beim Singen nur
ihre fröhlichen Masken aufsetzen müssen. Nicht vermutete man solches z. B. bei
einem Konzert der Regensburger Domspatzen unter Leitung von Georg Ratzinger. In
focus.de beschreibt der Ex-Domspatz Markus R. das System der Angst bei
dem Kinderchor der Kirche. Wörtlich sagte er u. a. über seine Zeit zwischen
1969 und 1971 in der Vorschule für die Jüngeren in Etterzhausen. Weder gab es
ein Spielzimmer noch andere Freizeiträume, nur eine Bibliothek. Und weiter:
"Es war kahl, ins nahe gelegene Wäldchen oder an den Hühnerstall und die
Gemüsebeete durften wir nicht ... Maier [Der Leiter der Vorschule der
Domspatzen] war damals etwa Mitte Vierzig, Priester, immer in schwarzem
Anzug und mit weißem Kragen. Wir hatten Angst vor ihm. Er hat bei jeder
Gelegenheit zugeschlagen, und nicht zu knapp ... Mein einziger
Ansprechpartner war mein Teddybär, mit dem ich nächtliche Zwiegespräche
hielt und dem ich ziemlich früh gesagt habe: ´Wir hauen ab hier`. Es gab später
eine Küchenhilfe, eine weltliche, keine Nonne, zu der ich ab und zu gegangen
bin. Das war die einzige erwachsene Person in Etterzhausen, vor der ich keine
Angst hatte ... Wir Schüler durften auch nicht nach Hause telefonieren. Briefe
wurden von der Internatsleitung gelesen. Mein Vater glaubte lange wohl auch,
dass ich übertreibe oder phantasiere ... Präfekt Hansch verteilte meistens
die Stockschläge, ich glaube, dabei kam der Taktstock zum Einsatz. Es
passierte ganz schnell, dass man damit eine gekriegt hat, zum Beispiel als
Aufforderung, sich schneller anzuziehen. Ein Lehrer namens Rauner hat gerne an
den Koteletten oder an den Haaren gezogen. Ohrfeigen waren Alltag. Maier und
Hansch haben so zugeschlagen, dass die Kinder getaumelt, auch umgefallen sind.
Ich habe an meinem zehnten Geburtstag von Maier völlig unvermittelt eine solche
Ohrfeige bekommen, dass ich mit dem Kopf gegen den Türstock geschlagen bin und
mir schwarz vor Augen wurde. Keine Ahnung, ob ich bewusstlos war ... Die
Schläge waren wie gesagt unvermittelt und oft willkürlich. Beliebt waren
auch Kopfnüsse mit einem Schlüsselbund in der Faust. Das ganze System basierte
auf Angst, Disziplinierung durch Angst. Wenn der Präfekt sagte, ´Süd ist Nord`
und man entgegnete , ´nein, Süd ist Süd` und dafür dreimal verprügelt wurde,
dann sagte man beim vierten Mal eben ´Süd ist Nord` ... Ratzinger muss
Möglichkeiten gehabt haben, dem Treiben Einhalt zu gebieten, zumal er ja jetzt
zugegeben hat, von den Methoden Maiers gewusst zu haben ... In München in meiner
alten Umgebung bin ich [nach der Internatszeit] noch psychologisch betreut
worden ... Ich habe nach dem Internat nie wieder eine Note vom Blatt gesungen
und auch nie wieder Klavier gespielt" (14.3.2010). Das war, wie
gesagt, der "normale" Alltag. Die Fälle von
sexueller Kinderschändung kamen dann noch hinzu.
Nr. K 11 / 2010 – 60 Kinderschändungen durch
Priester in der Schweiz, drei Priester aus Vechta beschuldigt, Priester aus
Münster St. Benedikt wegen Missbrauchsvorwurf zurück getreten –
(Spiegel online, 13.3.2010; bild.de,
14.3.2010)
Nr. K 10 / 2010 –
Radio Vatikan berichtet am 11.3.2010: Die römisch-katholische Kirche in
Mexiko erlebt eine ihrer schwersten Erschütterungen. Der bekannte und hoch
angesehene Gründer des Ordens "Legionäre Christi" Pater Marcia Maciel
Degollado, der unmittelbar Kontakt mit Papst Johannes Paul II. hatte, steht im
Mittelpunkt der Enthüllungen. Der 2008 verstorbene Hochwürden hat den Zölibat
vorgespielt und parallel dazu mit einer Geliebten zwei Söhne gezeugt.
Diese klagen, von ihrem Vater sexuell missbraucht worden zu sein. Auch
Priesteramtskandidaten wurden vom Ordensgründer sexuell missbraucht, so die
Klagen. Papst Benedikt XVI. soll demnächst einen Untersuchungsbericht über die
Legionäre Christi erhalten. Pater Maciel Degollado habe zudem anderen Priestern die
Absolution von ihren Sünden "für gemeinsam begangene sexuelle Handlungen"
erteilt. (u. a.
lt. domradio.de)
Nr. K 9 / 2010 –
"Mehrere hundert Hinweise auf
sexuellen Missbrauch durch Geistliche sind bei der katholischen Kirche in
den Niederlanden innerhalb weniger Tage eingegangen. Seit Monatsbeginn
hätten sich 350 mutmaßliche Opfer an die Organisation Hulp en Recht
(Hilfe und Recht) gewandt, so die Kirche", so eine afp-Meldung (zit. nach
Hannoversche Allgemeine, haz.de, 10.3.2010). Die Kinderschänder-Verbrechen
der Priester sind weltweit, und es ist nur die Frage, wann sie wo enthüllt
werden. Derzeit greift der deutsche Flächenbrand auch auf Österreich und die
Niederlande über. Vor kurzem waren vor allem Irland und die USA betroffen.
Nr. K 8 / 2010 – Der offiziell von der Kirche
beauftragte Exorzist für die Diözese Rom und den Vatikan, Pater Don Gabriele Amorth, gibt zu: "Im Vatikan haust der Teufel ... Wenn die Rede vom
'Rauch des Satans' ist, der in die heiligen Räume eingezogen ist, dann ist das
wahr – auch, was die jüngsten Berichte über Gewalt und Pädophilie
anbelangt", so
der Beauftragte der Kirche. Spiegel online weiter über die Aussagen des
Paters: "Es gebe Kardinäle, die nicht an Jesus glaubten, und Bischöfe, die
Verbindungen zum Teufel hätten." Damit ist es also auch von einer offizieller
Seite bestätigt. Dafür sollten die Gläubigen aber dann keine Kirchensteuer
mehr zahlen und austreten.
Pater Amorth nahm auch Stellung zur
Ermordung des
damaligen Leiters der Schweizergarde, Alois Estermann, und seiner Frau.
Damals wurde vom Vatikan der Schweizergardist Cedric Tornay aus Karrieregründen
beschuldigt. Anschließend soll er gleich Selbstmord begangen haben, so dass
keine weiteren Untersuchungen notwendig gewesen wären. Dessen Familie
widersprach heftig. Und auch sonst war die vatikanische Version der Geschichte
unglaubwürdig, doch der Vatikan ist ein souveräner Staat. Nun bestätigt auch
Padre Amorth: "Sie haben sofort alles verschleiert. Daran sieht man den Grad der
Fäulnis." (11.3.2010)
Mehr zu dem Mordkomplott auch unter
kirchenopfer.de
Nr. K 7 / 2010
– Wie lange will sich
der Papst noch im Amt halten? Jeder Vorsitzende eines Vereins oder einer Partei
hätte längst zurück treten müssen, wenn dort auch nur ein Bruchteil der
Verbrechen geschehen wären. Aber noch immer hat die römisch-katholische Kirche
bei der Verbrechensaufarbeitung in ihren Reihen einen Bonus, dass man mit ihr
milder umgeht als mit jedem anderen.
Jetzt wurde enthüllt: Ein pädophiler Kinderschänder, der Kinder zum
Oralverkehr gezwungen hatte, wurde 1980 von Essen als Gemeindepriester nach
Garching in das Bistum München-Freising versetzt. Dort schändete er
erneut Kinder. Verantwortlich: Erzbischof Joseph Ratzinger. "Der damalige Erzbischof Joseph Ratzinger habe dem
Umzug des pädophilen Priesters von Essen nach München im Jahr 1980 zugestimmt.
´Diesen Beschluss hat der damalige Erzbischof mit gefasst`, teilte das Erzbistum
der Zeitung mit" (Spiegel online, 13.3.2010). Den Gläubigen wurde
das Tun des Päderasten verschwiegen. Er galt dort als beliebter "Priester zum
Anfassen". (abendzeitung.de, 14.3.2010)
Die Reaktion dazu aus dem Vatikan ist hanebüchen. Der heutige Papst habe von
nichts gewusst. Oder, wie der Bistumssprecher Bernhard Kellner jetzt herum
redet: "Möglicherweise sei Ratzinger die Dienstanweisung Grubers an den
pädophilen Priester zugestellt worden, wieder in der Gemeinde zu arbeiten. Man
könne aber nicht davon ausgehen, dass Ratzinger sie persönlich geprüft habe,
sagte der Sprecher". Diese Stellungnahme ist lachhaft. Doch selbst, wenn das
irgendjemand glauben sollte: Dann müsste der Papst ebenfalls zurücktreten – wenn
er es nämlich nicht einmal für nötig erachtet, persönlich zu prüfen, wie sein
früherer Generalvikar Gerhard Gruber, der sich jetzt schützend vor den Papst
wirft, einen pädophilen Priester aus dem Ruhrgebiet im Bistum einsetzt.
Die angebliche Aufarbeitung der Verbrechen in der Kirche bleibt heuchlerisch und volksverdummend.
Nr. K 6 / 2010 – Immer
neue Opfer bei den Regensburger Domspatzen, und die Beteuerungen des
Papstbruders Georg Ratzinger, nichts gewusst zu haben, werden immer
unglaubwürdiger. "Ex-Schüler Thomas Mayer berichtet dem SPIEGEL von
schrecklichen Erlebnissen. Er habe sexuelle und körperliche Gewalt bis zum
Verlassen des Internats 1992 als allgegenwärtig erlebt" (Spiegel online,
13.3.2010). "Auch Chorchef Georg Ratzinger, der Bruder von Papst Benedikt
XVI., wurde von ehemaligen Domspatzen als ´extrem cholerisch und jähzornig`
erlebt. So habe Ratzinger noch Ende der achtziger Jahre bei Chorproben erzürnt
Stühle in die Männerstimmen hineingeworfen. Einmal habe sich der Domkapellherr
so erregt, dass ihm sogar das Gebiss heraus gefallen sei".
Nr. K 5 / 2010
– Bis heute hat das deutsche
Fernsehen die Dokumentation der britischen BBC mit dem Titel Sex
Crimes and Vatican aus dem Jahr 2006 noch nicht ausgestrahlt. Autor ist Colm
O´Gorman, als Jugendlicher selbst Sex-Opfer eines katholischen Priesters. Warum
die deutschen Medien den Film nicht zeigen, hat wahrscheinlich mit folgenden
Aussagen in dem Film zu tun, die aus dem Englischen übersetzt wurden:
"Seit 23 Jahren beschäftige ich mich mit den Aussagen vieler Kardinäle,
Erzbischöfe und Bischöfe des Landes. Was mir dabei immer wieder begegnet ist,
ist Verschleierung, Meineid, Leugnung und Täuschung in den höchsten Kreisen der
Katholischen Kirche ... Kardinal Ratzinger, jetzt Papst Benedikt, war der Leiter
der Kongregation für Glaubenslehre. Der Anführer meiner Kirche, der Nachfolger
von Petrus, der Heilige Vater hatte die Aufgabe, darauf zu achten, dass kein
Priester einem Kind wehtut. Er übte dieses Amt in den Jahren von 1978 bis
2005 aus, und er hat dabei versagt. Er und der Papst hätten diesen Vorfällen
einen Riegel vorschieben können, aber das ist nicht geschehen. Die Bischöfe
haben die Berichte unter den Teppich gekehrt, fuhren zurück und machten weiter,
als wäre nichts gewesen. Sie wussten, dass Kinder geschändet wurden, und sie
taten absolut nichts, um auf diese Weise sicher zu stellen, dass die Polizei und
die Öffentlichkeit nichts davon mitkriegten ... Die Lage war noch wesentlich
schlimmer als sich jeder Zyniker hätte vorstellen können. Kardinal Law, der
Erzbischof von Boston, betreute die schlimmsten Sexualverbrecher in der
Geschichte der Kirche. Er musste deswegen letztendlich zurücktreten. Man würde
denken, wenn man Sexualverbrechen an Dutzenden von Kindern vertuscht, wird man
normalerweise dafür bestraft, aber der Vatikan war der Meinung, dass er
ungerecht behandelt wurde. Sie ernannten ihn in Rom sogar zum Kardinal
Erzbischof. Und er führte durch die Andachtsfeier von Papst Paul II. ... Ich
denke, die Kirche sollte sagen: ´Wir hatten eine grauenvolle Zeit im Mittelalter
– und wisst ihr was? Wir sind immer noch mitten drin!` Wenn die Kirche d a s
endlich mal einsehen würde!"
Nr. K 4 / 2010 – Ein Priester, der ein Mädchen sexuell missbrauchte, war bereit,
in der Öffentlichkeit zu sprechen. Er berichtete, dass er in einer Familie ein
gern gesehener Gast war und dort auch gelegentlich übernachten durfte. In einer
dieser Nächte ging er dann heimlich in das Kinderzimmer, wo die kleine Anne
schlief: "Ich wollte zärtlich zu ihr sein und versuchte, sie auf den Mund zu
küssen. Ich glaube, ich griff nach unten und hob ihr das Nachthemd hoch. Ich
versuchte – nein, nein – ich habe sie dort im Genitalbereich berührt, zuerst
noch mit dem Nachthemd darüber. Ich kann es jetzt nicht mehr so genau sagen,
aber ich denke, ich habe meine Hand in ihre Unterhose geschoben. Und das war der
Punkt, an dem ich merkte, dass es nicht richtig wäre, weiter zu machen. Obwohl
ich nicht mehr genau sagen kann, was ich getan habe, möchte ich sagen, dass ich
kurz darauf aufgehört habe. Ich habe ihr Bett und ihr Zimmer verlassen und bin
Schlafen gegangen." Am nächsten Morgen war das Kind "
Nr. K 1 / 2010 – Spiegel online berichtet am 10.3.2010 über das Sex-Verbrechen eines Priesters, der nach seiner Straftat wieder zur Arbeit mit Kindern versetzt wurde: "Benedikt Treimer und seine beiden Geschwister brauchten jemanden, der mit ihnen spielt. Die Eltern waren beschäftigt, aber der Kaplan sagte: Klar spiele ich mit euch. Also kam er mit auf den Dachboden. ´Wen ich erwische, der gehört mir`, sagte der Kaplan, und erwischt hat er dann Benedikt, damals zwölf Jahre alt, und spätestens, als die Hand des Kaplans in seiner Hose war, wusste Benedikt, dass es kein Spiel mehr war. Danach sollten sich dann die beiden Geschwister verstecken, während der Kaplan und Benedikt im Nebenzimmer warteten, und kaum waren Bruder und Schwester außer Sichtweite, umarmte der Kaplan Benedikt von hinten, verlangte, dass er die Hose herunterziehe, bedrängte ihn. Daheim erzählte die Schwester alles, zum Glück, denn Benedikt war so geschockt, dass er gar nichts sagen wollte. Immer hatte die Mutter der Kirche vertraut, war selbst engagierte Christin und jetzt das ... am nächsten Tag war der Kaplan verschwunden. Zu einer Anzeige kam es nicht. Benedikt wollte nicht mehr über den Vorfall sprechen, er wollte ihn vergessen, und der Anwalt sagte: Wenn ihr vor Gericht geht, wird alles an die Öffentlichkeit gezerrt. Die Familie unterschrieb ein Stillschweigeabkommen mit der Kirche. Benedikt bekam etwas Geld und einen lauwarmen Entschuldigungsbrief des Kaplans. Die Familie forderte, dass dieser Mann nie wieder in der Jugendarbeit eingesetzt werden dürfe, doch die Kirche verweigerte eine Garantie. Und so kam es, dass der pädophile Kaplan wenig später wieder im Auftrag der Kirche mit Kindern zu tun hatte, da missbrauchte er dann einen kleinen
Jungen 22-mal."Weitere Dokumentationen bei sgipt.org
PS: Im Handel erhältlich ist seit 2012 auch ein Buch mit ähnlichem Titel wie diese Studie. Es lautet Schwarzbuch Kirche – Und führe und nicht in Versuchung, geschrieben von dem Rechtsanwalt und aktiven Katholiken Michael Hebeis. Eine Besprechung des Humanistischen Pressedienstes finden Sie unter http://hpd.de/node/14046
Im Internet
und als Gratis-Broschüre (bitte Postadresse angeben und
anfordern) die Aufklärungsschrift:
Das Priesterjahr
–
Lasset die Kinder zu mir kommen, denn sie sind ohne Arg
Und: |
Der Text kann wie folgt zitiert werden: |
Startseite mit
Inhaltsverzeichnis
Aktuell
Impressum
E-Mail an info@theologe.de
Datenschutzerklärung
Die Zeitschriften DER THEOLOGE, Ausgaben Nr. 3, 8, 70, 100 und 119 sind kostenlos auch in gedruckter Form erhältlich. Ebenfalls das Heft Freie Christen Nr. 1. Dazu einfach eine E-Mail an info@theologe.de mit Ihrer Postadresse senden und die gewünschten Hefte anfordern. Über eine finanzielle Unterstützung freuen wir uns natürlich: IBAN: DE06 6739 0000 0002 0058 08 bei der Volksbank Main-Tauber, BIC: GENODE61WTH, Kontoinhaber: Dieter Potzel, Verwendungszweck: "Der Theologe". Vielen herzlichen Dank! Leider wurden die Seiten von der Suchmaschine Google im Jahr 2020 und noch einmal im Jahr 2023 massiv abgewertet und ihre Auffindbarkeit auf diesem Weg erheblich erschwert. Möchten Sie die Verbreitung der Inhalte des "Theologen" im Internet fördern, dann setzen Sie einfach einen Link zu unserer Hauptseite oder zu anderen Seiten. |