"An ihren
Früchten sollt ihr sie erkennen": Schwarzbuch Katholische Kirche
Sexueller
Missbrauch durch Priester und andere Verbrechen und Skandale in der Kirche
Der Theologe Nr. 43, aktualisiert am
12.1.2025
Warum ein "Schwarzbuch Katholische Kirche"? Zum einen
einfach zur Information und um auf das Leid der Opfer aufmerksam zu machen. Dann
im Hinblick auf ihre Lehre: Immer noch besteht sie darauf, sie und ihr Kult wären "allein seligmachend",
und Kirchenaussteiger und viele Andersgläubige müssten später deshalb in eine
ewige Verdammnis.
Später im "Himmel" sollen sich dann angeblich über 200 Päpste wiederfinden und alle diejenigen Kardinäle, Bischöfe, Priester und gläubigen
Kirchenmitglieder, die den kompletten
Katholizismus ohne irgendeine Abweichung glaubten.
Ein weiterer Anlass für ein Schwarzbuch ist, dass die Kirche andere
Religionen nicht nur vom hohen Ross herab betrachtet, sondern viele Minderheiten
in Absprachen mit der Staatsmacht in den letzten Jahren als "Sekten"
verleumdete, vor ihnen warnt und ihnen teilweise sogar das Existenzrecht
abspricht. In Wirklichkeit werden dabei zwar nicht in allen, aber doch in vielen Fällen
vor allem eigenes
Fehlverhalten und eigene Verbrechen auf andere projiziert. Alleine markante
Beispiele für diese ganz
offiziell praktizierten Methoden der Institution Kirche gegen andere
Gemeinschaften und Gruppierungen würden ein eigenes "Schwarzbuch"
füllen, und sie werden in Der
Theologe Nr. 12 näher beleuchtet. Parallel dazu lässt man sich selbst vom Staat in astronomischer Weise
subventionieren und privilegieren und zieht dabei für sein Geschäftsmodell alle
Register, die wiederum ihren Amtsträgern ein üppiges Leben ermöglichen (siehe dazu
Der Theologe Nr. 46).
In diesem Schwarzbuch wird der Vatikankirche
nun ein Spiegel vorgehalten, in dem sie eine kleine Auswahl ihrer Verbrechen und Vergehen aus den letzten
Jahren betrachten kann, auch in der Frage: Was ist systembedingt und Teil
des römisch-katholischen Milieus? Und hier ist noch etwas Weiteres entscheidend und
ein wesentlicher Grund für dieses Schwarzbuch, und zwar auf die Vergangenheit und
auf die Gegenwart bezogen: Kirchliches Tun
bedeutete und bedeutet für Tausende, ja für Millionen von Menschen Jahrhunderte
lang Schrecken, Grausamkeit, Leid und früher Tod. Und diese Schicksale werden von Opfern der
Kirche bis heute auch Christus zugeschrieben, denn in Seinem Namen wurden und
werden heute die Taten ja begangen. Die Seelen und Menschen der Kirchenopfer glauben folglich
vielfach, Jesus, der
Christus, sei dafür verantwortlich, weswegen sie Ihm, dem großen Menschheits-
und Friedenslehrer, im Diesseits oder – wer daran glauben mag – später in den jenseitigen Welten in Feindschaft und
Hass gegenüber stehen. Die Schwarzbücher "Katholisch" und "Evangelisch"
dokumentieren demgegenüber anhand kleiner Ausschnitte den Gegensatz der Kirche
zu Christus, nämlich die dämonischen Früchte der Institutionen Kirche, und sie weisen somit tausendfach nach, wem auf
diese kirchliche Weise wirklich gedient wird, nämlich den Widersachern des Christus Gottes,
der solches will, nicht Christus, dem Sohn Gottes, unseren Bruder und Erlöser.
Möchten Sie an dieser Stelle
bereits bei den Schwarzbuch-Einträgen direkt weiter lesen, dann bitte einfach diesen
Link aufrufen
(Von da an zu weiteren Meldungen oder kleineren Untersuchungen nach unten scrollen).
Im Folgenden hier zunächst aber noch einige weitere grundsätzliche Gedanken zum Thema:
Das Schwarzbuch leistet also auch einen Beitrag zu dem Anliegen, dass die Kirche sich
nicht mehr "christlich" nennen soll. Sie soll den guten Namen des Jesus, des
Christus, nicht länger missbrauchen und in den Schmutz ziehen, wie es
seit vielen Jahrhunderten geschieht. Denn weder stimmt die kirchliche
Lehre mit Christus überein
(siehe dazu Der Theologe Nr.
25) noch zigtausendfach das Tun. Vielmehr sind die Großkirchen und ihre
Amtsträger seit Jahrhunderten am ehesten vergleichbar mit den selbsterklärten Widersachern des Jesus von Nazareth.
Und was bei den heutigen Theologen und Schriftgelehrten mehr und mehr ans
Tageslicht kommt, übertrifft dabei die negativen Taten der Theologen
und Schriftgelehrten zur
Zeit von Jesus offenbar um eine Vielfaches. Und schon in den Bibeln steht, worauf wir bereits hingewiesen
haben: "An ihre Früchten sollt Ihr
sie erkennen."
(Matthäusevangelium 7, 16)
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
möchten Sie das Milieu, über das wir hier berichten, weiter mit Ihren
Kirchensteuern finanzieren, dann hindert Sie niemand dran.
Es ist Ihre freie Entscheidung und Ihr persönlicher Wille, und Sie
tragen damit auch Mitverantwortung für die Folgen. |
Die Meldungen werden im Folgenden nach Aktenzeichen aneinander gereiht, ohne
dass die zugrunde liegenden Sachverhalte nach Themen geordnet oder nach Schwere gewichtet
werden. Wir urteilen hier also nicht. Auch sind aufs Ganze gesehen hier die meisten
Verbrechen und Vergehen in oder im Umfeld der Kirche gar nicht aufgeführt, denn die Dokumentation ist
– wie gesagt – nur
ein äußerst kleiner mosaikartiger Ausschnitt aus bestimmten Regionen zu bestimmten Zeiten, allerdings
in seiner inhaltlichen Auswahl beispielhaft. Sie kann dabei sowohl Informationen über
Kardinäle, Bischöfe und Priester als auch über
andere kirchliche Mitglieder bzw. Bevollmächtigte enthalten.
Um einen gefühlsmäßigen Eindruck vom Ausmaß der Verbrechen
und Skandale zu bekommen, kann es
sinnvoll sein, einmal der Reihe nach einfach nur untenstehende
Inhaltsangabe zu
lesen.
Die Erschütterung über die Fakten hat schon so manchen aufgeweckt. Und
jeder kann sich fragen: Würde ich freiwillig in diese Institution eintreten, die
mit solchen Vorkommnissen belastet ist? Und wenn nein, warum trete ich dann
nicht aus?
Die heftigen Auseinandersetzungen zwischen
Jesus, dem Christus, und den Theologen (= den Schriftgelehrten) und
Priestern Seiner Zeit eskalierten in der Hinrichtung des unerschrockenen
Mannes aus Nazareth. Immer wieder und solange Er noch dazu in der Lage war,
warnte Er die Bevölkerung vor Seinen späteren Henkern. So heißt es z.B. im
Evangelium nach Markus:
"Es war eine große
Menschenmenge versammelt und hörte ihm mit Freude zu. Er lehrte sie und
sagte: ´Nehmt euch in acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in
langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und Plätzen
grüßt, und sie wollen in der Synagoge die vordersten Sitze und bei jedem
Festmahl die Ehrenplätze haben ... und [sie] verrichten in ihrer Scheinheiligkeit lange Gebete.
Aber um so härter wird das Urteil sein, das sie erwartet`."
(Markusevangelium 12, 37-40; evangelisch-katholische Einheitsübersetzung)
|
Der
Theologe Nr. 43
(Schwarzbuch
"Römisch-Katholische Kirche") und
Der Theologe Nr. 44
(Schwarzbuch "Evangelische Kirche") sind in ihrer Entstehung die Fortsetzung der drei Ausgaben
Der Theologe Nr. 24
(Die Kirche und die Hölle auf Erden), Der Theologe Nr. 24a
(Sex-Verbrechen und -Vergehen in der Kirche) und
Der Theologe Nr. 24b
(Verbrechen, Vergehen, Skandale und Verharmlosung von Grausamkeiten in der Kirche).
Wer hat die Priester gesandt?
Kardinal Meisner predigte im
Kölner Dom:
"Der
Priester ist die Fleisch gewordene Bündnistreue Gottes zu uns Menschen ... Wir Priester bekommen unsere ganze Heilsbedeutung, unsere geistliche
Gewichtigkeit, unsere geistliche Vollmacht für die Menschen dadurch, indem wir
vor dem Angesichte Gottes stehen und ihm in die Augen und das Herz schauen ...
Der Priester ist der
Mann vor Gott ... Es ergreift mich immer zutiefst, wenn ich die Sehnsucht von
Menschen nach dem Priester zu spüren bekomme."
(Erzbischof Joachim
Kardinal Meisner, Predigt im Kölner Dom, 15.6.2012, zit. nach
kathtube.com)
Vergleicht man mit diesen Worten das
Verhalten der Priester in Vergangenheit und Gegenwart, folgende
Frage dazu:
Wenn die Priester Gott also "in
die Augen schauen" sollen, hat Gott dann mit dem Auge gezwinkert,
als
die Priester Kinder vergewaltigten?
Und hat Gott die Priester auf die Erde gesandt, damit sie Seine
Propheten verfolgen, foltern und umbringen lassen? Oder,
wenn es nicht Gott war: Wer hat die Priester dann gesandt?
|
Inhaltsangabe
– Nur eine sehr kleine Auswahl von Verbrechen
und Vergehen seit 2010
Noch ein letztes Vorwort:
Vielleicht vermissen Sie auf dieser Seite so manches Verbrechen oder Vergehen,
das Ihnen bekannt ist.
Aus Zeitgründen ist hier nur eine sehr kleine Auswahl getroffen, die aber
als einigermaßen beispielhaft betrachtet werden kann. Inhalt eines Schwarzbuchs sollten
normalerweise auch die
vielen Finanzskandale
sein, auf die wir jedoch eher in anderen Ausgaben eingehen.
Einige Nachrichten über den unermessliche Reichtum und die Finanzen der Kirche
samt Finanzskandalen finden Sie z. B. in
Der Theologe Nr. 38 –
Der
Gott Mammon und seine Kinder. Um einen besseren Überblick zu
bekommen, könnten also auch die Meldungen in jener Ausgabe mit zur Kenntnis
genommen werden. Einige wenige aus Tausenden von skandalösen Vorgängen aufgrund der
staatlichen Finanzierung der Kirche durch den Staat lesen Sie in
Der Theologe Nr. 46
– Warum zahlt der
Staat immer noch so viele Milliarden Euro an die Kirche?
Es handelt sich seit je her um eine
gottlose Allianz von Staat und Kirche.
Wie es zu dem unermesslichen Reichtum der Kirche gekommen ist, lesen Sie auch in
Der Theologe Nr. 78 und in der Schrift
Der Reichtum der Kirche ist
Blutgeld. Doch nun zu den Fakten dieses Schwarzbuchs:
2023 / 2024
Nr. K 252 / 2023 –
Pfarrer in Bayern massiert Geschlechtsteil des Ministranten
2021 / 2022
2020
2019
2018
Hier
zu aktuelleren Meldungen ab 2018 gehen
2016
2015
2014
Hier
zu aktuelleren Meldungen ab 2018 gehen
2013
Nr. K 183 / 2013 –
Priesterseminar: Aussteiger berichtet über Psychosen, Wahn, Doppelmoral,
Alkoholmissbrauch und Tablettensucht
2012
Nr. K 138 / 2012 –
Kinderpornografie: Bischof hatte 588 Bilder und 63 Sex-Videos von minderjährigen
Jungen auf Laptop und Handy
Nr. K 139 / 2012 –
Geheime Kinderzeugungen – das Doppelleben des Weihbischofs
Nr. K 140 / 2012 –
Erzbischof gibt Frauen, die abgetrieben haben, zur Vergewaltigung frei
Nr. K 141 / 2012 –
Katholischer Priester verspielt eine halbe Million an gehorteten Kirchengeldern in Las Vegas
Nr. K 142 / 2012 –
nicht mehr einsehbar
Nr. K 143 / 2012 – Reaktion der Kirche auf den
Missbrauchsskandal ist ein "zweites Verbrechen" – ein Betroffener berichtet
Nr. K 144 / 2012 – Geheimdokumente belegen
schwerste Korruption im Vatikan
Nr. K 145 / 2012 – Höchstens 5000 Euro für ein
zerstörtes Leben – Kirche nimmt Opfer ihrer Priester
nicht ernst
Nr. K 146 / 2012 – Katholischer
Priester missbrauchte vierjähriges Kind seiner Haushälterin, dessen Vater evangelischer
Pfarrer ist
Nr. K 147 / 2012 – Sex-Verbrechen an Kindern in
der Kirche: Die Berichte über Vorfälle und Vertuschungen häufen sich
Nr. K 148 / 2012 – Kirche fürchtet neue
Enthüllungswelle von Kinderschänder-Verbrechen
Nr. K 149 /
2012 – Leere Versprechungen der
"heiligen" "Rosenkranzkönigin": Mesner ersticht Ehefrau
Nr. K 150 /
2012 –
Sex mit 14-jähriger Schülerin: Katholischer Religionslehrer darf "Straftäter"
genannt werden
Hier
zu aktuelleren Meldungen ab 2018 gehen
Nr. K 151 / 2012 –
Wie das Bistum Regensburg
seine Opfer verhöhnt und seelisch quält
Nr. K 152 / 2012 – Die Vatikanbank IOR
–
Beobachtung wegen des Verdachts der Geldwäsche / Aus der Geschichte des IOR
Nr. K 153 / 2012 – Bistum Regensburg verweigert Opfern
Therapiekosten und speist andere Opfer mit ablehnenden Serienbriefen ab
Nr. K 154 / 2012 – Vom Priester vergewaltigter Junge vertraute sich der Polizei
an / Zur Strafe von Kirche kastriert
Nr. K 155 / 2012 –
Missbrauchsbeauftragter beschäftigt pädophile
Pfarrer weiter als Seelsorger
Nr. K 156 /
2012 – Die Hölle von Kremsmünster:
Gewaltexzesse, sexueller Missbrauch, emotionale Zermürbung der Kinder
Nr. K 157 / 2012 –
Kirchendiktatur: Bischof von Hildesheim verbietet Gläubigen Gespräch mit
vatikankritischem Theologen
Nr. K 158 / 2012 –
Verdacht: Kinder, die die Kastration ihrer Freunde durch die Kirche meldeten,
wurden zur Strafe ebenfalls kastriert
Nr. K 159 / 2012 – Geliebte des
Priesters wegen Betrugs zu drei Jahren Haft verurteilt. Nun gerät auch der
Priester selbst in Verdacht
Nr. K 160 / 2012 –
Elfjähriger suchte in der Kirche Hilfe und fand die Hölle auf Erden – vom
Priester vergewaltigt
Nr. K 161 /
2012 –
Kinderschänder feiert Messe mit Erstkommunion-Kindern
Nr. K 162 / 2012 –
Mobbing gegen Aufklärer in der Kirche – Die
"Missbrauchsgeschichten aus der Diözese heraus halten"
Nr. K 163 / 2012 –
Der grausame Raub von 300.000 Kindern durch kirchliche Vertreter Ende des
20. Jahrhunderts in Spanien
Nr. K 164 / 2012 – Verwicklungen des Vatikan in
das spurlose Verschwinden von
Emanuela Orlandi
Nr. K 165 / 2012 – Katholische Kirche könnte auf
Verjährung der Sex-Verbrechen von Priestern verzichten, beharrt aber auf
Verjährung
Nr. K 166 / 2012 – Ministrant musste dem
Priester jeweils vor der Messe sein Hinterteil bereit halten
Nr. K 167 / 2012 – Das Archiv Satans "unter dem
Vatikan"
Nr. K 168 / 2012 – Bischof gab den
Auftrag, vom Priester vergewaltigte Opfer nach der Beichte zu kastrieren
Nr. K 169 / 2012 – Selbstmordrate bei missbrauchten
Kindern bei fast 30 % / Kirche beharrt auf Verjährungsfristen
Nr. K 170 / 2012 – Priester
stößt seinen erigierten Penis stöhnend an den eingeklemmten
Kopf eines Kindes – Für Kirche war dies kein Missbrauch
Nr. K 171 / 2012 – Österreichisches
Verfassungsrecht: Besonders respektvolle Behandlung von pädophilen Priestern in
Gefängnissen
Nr. K 172 / 2012 – Trauma für das
Brautpaar: Priester brach Traugottesdienst einfach ab, weil ihm die Leute zu
wenig fromm waren
Nr. K 173 / 2012 – Warum soll ein Priester, der ein
Kind vergewaltigt hat, berechtigt sein, dessen Eltern die Sünden zu vergeben?
Nr. K 174 / 2012 – "Und nachts kam der
Pfarrer" – Sexuell missbrauchte Jungen berichten über ihr Schicksal
Nr. K 175 /
2012 – Luxusflug des Bischofs in den
Slum und neue Luxus-Residenz für den Bischof von Limburg
Nr. K 176 /
2012 –
Folter in katholischen Kinderheimen in
der Schweiz
Nr. K 177 / 2012 –
Zehntausende von
Kinderschänderverbrechen – Exzellenz Präfekt Müller erklärt
Kirche für "unschuldig"
Nr. K 178 / 2012 – Kirche bizarr: Pfarrer terrorisiert
Sex-Partner, einen Theologie-Studenten und dessen 2. Sex-Partner, ebenfalls
Pfarrer
Nr. K 179 / 2012 –
Katholischer Religionslehrer montiert die Gesichter seiner Schülerinnen auf
Pornoseiten hinein
Nr. K 180 /
2012 –
Priester beißt
seinem Priesterkollegen beim Parkplatz-Streit ein Ohr ab
Hier
zu aktuelleren Meldungen ab 2018 gehen
Jesus von Nazareth und die Theologen
"Es war eine große Menschenmenge
versammelt und hörte Ihm mit Freude zu. Er lehrte sie und sagte:
´Nehmt euch in acht vor den Schriftgelehrten! Sie gehen gern in
langen Gewändern umher, lieben es, wenn man sie auf den Straßen und
Plätzen grüßt, und sie wollen ... die vordersten Sitze und bei jedem
Festmahl die Ehrenplätze haben ... und [sie] verrichten in ihrer
Scheinheiligkeit lange Gebete. Aber um so härter wird das Urteil
sein, das sie erwartet`."
(Markusevangelium
12, 37-40; evangelisch-katholische Einheitsübersetzung)
|
Nr. K 181 / 2012 –
Offener
Brief eines Polizisten: Vertuschung von Verbrechen, Druck auf
Opfer und Behinderung der Polizei
Nr. K 182 / 2012 –
"Systemfehler" Kirche: Gefahr für Kinder nicht nur durch pädophile Priester,
sondern auch durch andere
2011
Nr. K 113 / 2011 –
Kirche macht pädophilen
Straftäter zum Gemeindepfarrer. Dort verübte er weitere Verbrechen
Nr. K 114 / 2011 – Beichtstuhl-Enthüllung: Propst suchte
öffentlich schwule Sex-Abenteuer – Angst vor weiteren Enthüllungen
Nr. K 115 /
2011 – Vom Priester vergewaltigter Junge trifft
seinen Peiniger
Nr. K 116 / 2011 –
Kondomverbot für HIV-infizierte Afrikaner / Harter
Sado-Maso-Sex im Vatikan / Tausende Priesterkinder
Nr. K 117 / 2011 – Priester-Opfer klagt: Erzbistum
Berlin nicht an Aufklärung interessiert. Schließlich komme der Papst
Nr. K 118 /
2011 – Mutmaßlicher französischer
Familienmörder war militanter Katholik
Nr. K 119 / 2011 –
Priester holt sich Obermessdiener, dieser holt
sich jüngeren Messdiener und dieser holt sich Kind zum Sex
Nr. K 120 /
2011 – Sex-Verbrechen von Priester an
Jugendlichen trifft Kirche bei Planung der Heilig-Rock-Wallfahrt in Trier
Gotteswort durch den Propheten
Hosea:
"Dich, Priester, klage Ich an"
"Hört das Wort des
Herrn. Es gibt keine Treue und keine Liebe und keine
Gotteserkenntnis im Land. Nein, Fluch und Betrug, Mord, Diebstahl
und Ehebruch machen sich breit. Bluttat reiht sich an Bluttat ... Doch nicht irgendwer wird
verklagt, nicht irgendwer wird gerügt, sondern dich, Priester, klage
Ich an. Am helllichten Tag kommst du zu Fall ... Mein Volk kommt
um, weil ihm die Erkenntnis fehlt, weil du die Erkenntnis verworfen
hast ... Sie, die Priester, sie nähren sich von der Sünde Meines
Volkes."
(Hosea
4, 1 ff.)
|
Nr. K 121 / 2011 – Italien: Wegen ständiger Präsenz
der Kirche ist es schwer, über die Sex-Verbrechen zu sprechen
Nr. K 122 / 2011 – Katholischer Priester zu 21 Jahren
Haft verurteilt: "Unvorstellbar grausame Taten" an kleinen Buben
Nr. K 123 / 2011 –
Gab Erzbistum vertrauliche Opferdaten an Täter-Priester weiter?
Priester bat Opfer, nichts mehr zahlen zu wollen
Nr. K 124 / 2011 –
Vom Priester geschändet – Selbstmordversuch eines Opfers,
nachdem Beschuldigte ohne Strafe davon kamen
Nr. K 125 / 2011 –
Offenheit nur eine "Nebelkerze": Kirche
öffnet nur offizielle Personalakten, nicht die geheimen
Aufforderung an die Bischöfe, sich für Anzeigepflicht
pädokrimineller Verbrechen einzusetzen
Nr. K 126 / 2011 – Priester hatte
bereits "innerkirchlich" Kontaktverbot zu Kindern. Eltern und Staatsanwaltschaft
wussten nichts. Priester
hatte Sex-Urlaub mit Kind
geplant
Nr. K 127 / 2011 – Unter dem
Verdacht des Kindsmissbrauchs geratene Priester durften wieder mit Kindern
arbeiten
Nr. K 128 / 2011 – Priester vergewaltigte
seine erste Ministrantin, damals 9 Jahre alt. Bei Glockengeläut wird ihr
heute schlecht
Nr. K 129 / 2011 – Strengst katholischer
Priester: Angeblich einvernehmlicher Sex mit 14-jähriger Ministrantin
Nr. K 130 / 2011 –
Selbstverstümmelung während Messe: Gläubiger riss sich beide Augen aus
Nr. K 131 / 2011 – Bischof
lässt pädophilen Verbrecher noch fünf Monate weiter mit Kindern arbeiten
Nr. K 132 / 2011 – Priester
unterschlägt fast eine Million Euro an Spendengeldern – milde Bewährungsstrafe
Nr. K 133 / 2011 – Vater
Pearce missbrauchte 40 Jahre lang Kinder. Der verantwortliche Abt ist auf der
Flucht
Nr. K 134 / 2011 – Priester gesteht nach jahrelangem
Leugnen und Bewährungsstrafe Sexualverbrechen an Kindern und Jugendlichen
Nr. K 135 / 2011 – Überfall auf katholischen
Priester – Der Priester hatte zuvor Messdienerinnen und
Messdiener missbraucht
Nr. K 136 / 2011 –
Kirchenleitung deckte pädophilen Verbrecher an Ministrantinnen, weil er
"vorbildliche" Gemeindearbeit leiste
Nr. K 137 / 2011 –
Niederlande: Zwischen 10.000 und 20.000 Kinder in katholischen Einrichtungen
vergewaltigt und missbraucht
2010
Nr. K 1 / 2010 –
Priester nach Sex-Missbrauch wieder zur Arbeit mit Kindern versetzt. Dort holte
er sich nächstes Opfer
Nr. K 2
/ 2010 – Hölle
auf Erden: Zisterzienser zwangen Buben mit Schlägen, ihnen ihre abartigen
Wünsche zu erfüllen.
Mann hat Qualen durch Priester und Mönche
nicht verarbeitet: Selbstmord
Nr. K 3 / 2010 –
Folter von Kindern im
katholischen Kinderheim im Schwarzwald
Nr. K 4
/ 2010 –
Priester gibt zu: "Ich habe meine Hand in ihre Unterhose geschoben"
Nr. K 5 / 2010 –
Sex Crimes and Vatican:
BBC-Dokumentation in Deutschland nicht ausgestrahlt; Verantwortung des Papstes
Nr. K 6
/ 2010 –
Papst-Bruder warf mit Stühlen nach Sängern
Nr. K 7 / 2010 –
Papst unglaubwürdig.
Er will als Erzbischof nichts von Einstellung eines Pädophilen
gewusst haben
Nr. K 8 / 2010 –
Exorzist der Diözese Rom gibt angesichts von Kinderschändungen zu: Satan sei in den
Vatikan eingezogen
Nr. K 9
/ 2010 –
Kinderschänder-Verbrechen von Priestern als Flächenbrand: 350 Opfer melden sich
in Niederlanden
Nr. K 10 / 2010 –
Ordensgründer der "Legionäre Christi": Priester geben sich gegenseitig Absolution für Sex-Verbrechen
Nr. K 11 / 2010 – Schweiz: 60
Kinderschändungen durch Priester; drei Priester aus Vechta, ein Priester aus
Münster beschuldigt
Nr. K 12 / 2010 –
"System der Angst" bei den Regensburger
Domspatzen
Nr. K 13 / 2010 –
Kirche will junges Paar von verurteiltem pädophilen Straftäter trauen lassen
Nr. K 14 / 2010 –
Schweigender Papst "flüchtet"
in evangelische Kirche
Nr. K 15 / 2010 –
Kinderschändung durch Priester in
Stichworten
Nr. K 16 / 2010 –
Verurteilter
pädophiler Priester weiter in Gemeinde aktiv / Neue Vorwürfe
Nr. K 17 / 2010 –
Kinder wenden sich angewidert vom
Priester ab. Dennoch passierte kirchlicherseits lange nichts
Nr. K 18 / 2010 – "Wir ahnen noch gar nicht, wie es in
anderen Ländern aussieht"
Nr. K 19 / 2010 – Mehr Milde bei Vertuschung
gefordert /
Piusbruderschaft: Papst brauche sich nicht für Verbrechen zu entschuldigen
Nr. K 20 / 2010 –
Öffentliches Gebet ist scheinheilig angesichts unzähliger Verbrechen
Nr. K 21 / 2010 –
Kardinal vertuschte Sex-Verbrechen, ermöglichte dadurch weitere Verbrechen und bleibt
im Amt
Nr. K 22 / 2010 –
Kirche in USA: Millionenzahlungen an Opfer
und weitgehende Straffreiheit für Priester-Verbrecher
Nr. K 23 / 2010 – Dr.
paedophil? Priester verführte Kinder zum Sex für seine "Doktorarbeit"
Nr. K 24 / 2010 –
"Freiwild": Katholische Priester fielen über blinde
Kinder her und missbrauchten sie
Nr. K 25 / 2010 – Doppelmoral:
In Kirche entdecktes Liebespaar muss 8.000 Euro Strafe zahlen, Mann verliert Beruf
Nr. K 26 / 2010 –
Wiederholungstäter: Papst schwer belastet.
Unter seiner Verantwortung
Flehen des Psychiaters ignoriert
Nr. K 27 / 2010 – Doppelmoral und
Scheinheiligkeit: Schweigekartell auf der Basis der Kirchensteuer
Nr. K 28 / 2010 – Der einfache Mann muss in
Haft, der Priester und Bischof bekommt Bewährung oder Verjährung
Nr. K 29 / 2010 – Kirche versucht sich
heraus zu winden: Verzicht auf Anzeigen
angeblich wegen Opferschutz
Nr. K 30 / 2010 – Papst am Pranger: Vatikan hebt
Verurteilung eines Kinderschänders durch Kirchengericht auf
Nr. K 31 / 2010 –
17fachen Kinderschänder nur in Ruhestand versetzt: Schwere Vorwürfe gegen
Bischof Zollitsch. Opfer wirft Erzdiözese Freiburg
Strafvereitelung vor
Nr. K 32 / 2010 – Priester missbraucht
200 gehörlose Kinder. Erzbischof schreit Opfer an, Papst ignoriert Briefe, Täter
straflos
Nr. K 33 / 2010 – Finanzskandale im Vatikan und
Verbindung zur Mafia
Nr. K 34 / 2010 – Der Theologe Hans Küng: Keiner wusste
mehr Bescheid als der Papst / Wann tritt der Papst zurück?
Nr. K 35 / 2010 – Die geheimen Akten des Vatikan:
"Satan, öffne Dein Archiv!"
Nr. K 36 / 2010 – Kirchensprecher
fordert Rücktritt des Papstes / Papst spricht von "belanglosem Geschwätz"
Nr. K 37 / 2010 – Was kommt noch zum Vorschein? Auch Sodomie und Schicksal von schwangeren
Nonnen untersuchen
Nr. K 38 / 2010 – Franziskaner in Würzburg: Mehrfacher
Kindsmissbrauch und die aktive Vertuschungspolitik der Kirche
Nr. K 39 / 2010 – Hunderte oder gar
tausende Opfer stehen im kirchlichen Dienst und fürchten Schikanen, wenn sie
auspacken
Nr. K 40 / 2010 – Kinderschändung
durch Priester in Stichworten (Teil 2)
Nr. K 41 / 2010 – Strafsache Vatikan:
Missbrauchsopfer klagt Papst der Strafvereitelung und Falschaussage an
Nr. K 42 / 2010 – Verbrechen vertuscht, Anzeige
verschwunden – Pädophiler Priester durfte wieder Kinderchor gründen
Nr. K 43 / 2010 – Wachkoma-Patientin
im St. Bonifatius Altenzentrum der Diözese Speyer vergewaltigt – Opfer schwanger
Nr. K 44 / 2010 – Anschuldigungen: Sind die
fünf vom Augsburger Bischof gequälten kindlichen Opfer mit dem Teufel im
Bunde?
Nr. K 45 / 2010 – Bundeskanzlerin realitätsblind: Pfarrerstochter Angela Merkel lobt
römisch-katholische Kirche
Nr. K 46 / 2010 – Immer
neue Vorwürfe gegen Bischof Mixa. Der Bischof gibt nichts zu, will aber für
seine Opfer "beten"
Nr. K 47 / 2010 – GRÜNEN-Politikerin Renate Künast
fordert unabhängige Aufklärung der Kinderschänder-Verbrechen
Nr. K 48 / 2010 –
60er-Jahre: "Fürchterliches Klima der Angst und des Drucks" im konfessionellen
Religionsunterricht auf Staatskosten
Nr. K 49 / 2010 – Osterbotschaft
aus dem Vatikan: Angeblich "unbedeutendes Geschwätz" von Kritikern
Nr. K 50 / 2010 –
Bistum Augsburg
verhöhnt erneut Opfer ihres Bischofs
Hier
zu aktuelleren Meldungen ab 2018 gehen
Nr. K 51 / 2010 – Mildernde Umstände: Bischof Mixa hat zumindest nicht
alle Kinder geschlagen
Nr. K 52 / 2010 – Priester wegen Missbrauch
von Mädchen zu Bewährungsstrafe verurteilt
Nr. K 53 / 2010 – Die Hölle von Ettal: 14 perverse
Priester und der Abt quälten 100 Kinder
Nr. K 54 / 2010 – Papst
ließ Kinderschänder-Priester zwei Jahre lang weiter mit Kindern arbeiten
Nr. K 55 / 2010 – Die achte
eidesstattliche Versicherung über prügelnden und sadistischen Augsburger
Bischof
Nr. K 56 / 2010 – Sänger der Gruppe BAP:
Hochwürden langte ihm immer wieder in die Hose
Nr. K 57 / 2010 – Dogmen, Riten und Doppelmoral:
Der Systemfehler Kirche
Nr. K 58 / 2010 – Bischof
von Augsburg hat sich nach
Aussage eines Strafrechtlers "eindeutig einer Straftat schuldig gemacht"
Nr. K 59 / 2010 – Weiter keine
Anzeigepflicht bei Kinderschänder-Verbrechen von Priestern: Kirche trickst
Öffentlichkeit aus
Nr. K 60 / 2010 –
Bischof deckt
Schwerverbrecher im Talar – Höchstes Lob vom Papst für
eindeutige Strafvereitelung
Der
Gottesprophet
Girolamo Savonarola aus Florenz (1452-1498) über die
katholischen Priester und Mönche:
"Sie vergewaltigen Kinder"
"Sie
treiben sich in Kneipen herum und huldigen mit ihren Bauern dem
Spiele. Sie nehmen Mädchen zum Tanze mit auf ihr Zimmer, verbringen
die Nächte mit schlechten Weibern und Buben, treten aber am Morgen
gleichwohl zum Altar des Herrn. Sie sind dem sodomitischen Laster
[Geschlechtsverkehr mit Tieren]
ergeben, vergewaltigen Frauen und Mägde, ja sogar Kinder."
(zit. nach Ernst
Piper, Savonarola, München 2009, S. 73)
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Nr. K 61 / 2010 – Klage von Generalvikar Gruber: Ihm wurde
ein Brief
diktiert, um den Papst zu entlasten
Nr. K 62 / 2010 – Deutscher Priester in der Diözese
Washington: Sex mit vielen jungen Mädchen und Frauen
Nr. K 63 / 2010 – Bischof missbraucht
Jungen sexuell
Nr. K 64 / 2010 –
Weihbischof Bauer beschuldigt / Rücktritt von Bischof Heinrich Mussinghoff aus
Aachen gefordert
Nr. K 65 / 2010 –
Weitere Vorwürfe gegen Bischof Walter Mixa
Nr. K 66 / 2010 – Scheinheiligkeit und Heuchelei: Homosexualität von Amtsträgern abgelehnt und gleichzeitig ausgelebt
Nr. K 67 / 2010 – Mafiaähnliche Vorgänge: Die
Geldwäsche von Bischof Mixa
Nr. K 68 / 2010 – Kinderschändung
durch Priester in Stichworten (Teil 3) / Im Blickpunkt: Würzburg
Nr. K 69 / 2010 – 26 Ministranten
von Priestern sexuell geschändet – 17 Millionen Dollar Schmerzensgeld
Nr. K 70 / 2010 – Vergewaltigung
eines Kindes während der Beichte. Offener Brief über die Praktiken eines
Priesters
Nr. K 71 / 2010 – Opfer-Vertreter durften beim Kirchentag
nicht aufs Podium
Nr. K 72 / 2010 – Erzbischof
wird beschuldigt,
mehrere Sex-Beziehungen zu minderjährigen Mädchen unterhalten zu haben
Nr. K 73 / 2010
–
Bistum Würzburg: Sexuelle Gewalt durch Priester in
jüngerer Zeit
Nr. K 74 / 2010 –
"Beihilfe zum sexuellen Missbrauch":
Ermittlungsverfahren gegen Bischof Robert Zollitsch
Nr. K 75 / 2010 – Sex mit 17-Jährigem:
Homosexueller Pfarrer tritt Pfarrstelle in Stuttgart nicht an
Hier
zu aktuelleren Meldungen ab 2018 gehen
Nr. K 76 / 2010 – Äbtissin
misshandelte Nonne zu Tode – Verbrechen wurde vertuscht – Furchtbare Zustände im Kloster
Nr. K 77 / 2010 – Katholischer Priester von Fritzlar verging
sich an 30 Ministranten. Er hat sein Treiben selbst fotografiert
Nr. K 78 / 2010 – Bischof Mixa:
Misshandlung Schutzbefohlener, schwere Körperverletzung / Mixa widerruft
Rücktrittsgesuch
Nr. K 79 / 2010 – Papst ignoriert
Wiedergutmachungsforderungen
Nr. K 80 / 2010 – 205
Kinderschänder-Verbrechen bei Jesuiten / Priester befriedigte sich sexuell bei Gewalt
gegen Kind
Nr.
K 81 / 2010 –
Priester schlägt Demonstranten wg.
Schild mit Aufschrift "Würden Sie Ihr Sparschwein einem Bischof anvertrauen?"
Nr. K 82 / 2010 – Bischof zu Priesteramtsanwärtern: "Meine
Lustmolche"
Nr. K 83 / 2010 – Benedikt XVI. rehabilitiert wegen Kuss-Attacken
zurück getretenen Bischof
Nr. K 84 / 2010 – Bischof Mixa:
Vergewaltigungen, ominöse Besuche, Zahlungen in zwielichtiges Milieu
Nr. K 85 / 2010 – Die "Hure Babylon" entlarvt sich Tag für
Tag: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Erzbischof wegen Korruption
Nr. K 86 / 2010 – Anklage gegen
renommierten Priester: Sexueller Missbrauch von zwölf schutzbefohlenen
Drogensüchtigen
Nr. K 87 / 2010 – Razzia bei belgischem Kardinal Godfried
Danneels / Auch geheimes Material
über Morde an Jugendlichen gefunden
Nr. K 88 / 2010 – Entschädigungsangebot für Opfer
des Klosters Ettal bleibt unter dem Durchschnitt bei vergleichbaren
Situationen
Nr. K 89 / 2010 – Chefarzt wegen zweiter Ehe fristlos gekündigt.
Doch pädophile Verbrecher blieben jahrelang unbehelligt
Nr. K 90 / 2010 – Priester missbrauchte 23 Jahre
lang Kinder. Bischof Zollitsch vertuschte und stellte es falsch dar
Nr. K 91 / 2010 – Bischof Müller: Rücktritt
von Bischof Mixa war "nicht gerechtfertigt"
Nr. K 92 / 2010 – Heuchelei: Vordergründig
Homosexualität verurteilt, nachts wilde Homosexuellen-Partys von Priestern
Nr. K 93 / 2010 – Dementierte Vaterschaften von
Priestern: Auch Bischof Mixa betroffen?
Nr. K 94 / 2010 – Geistlicher Bischöflicher Rat
verging sich mitten im Religionsunterricht an Grundschülerinnen
Nr. K 95 / 2010 – Serienvergewaltiger
von Kindern im Talar – Rücktritt von Bischöfen nicht angenommen
Nr. K 96 / 2010 – Katholischer Journalist wirft Kirche "Bunkermentalität" vor
und muss deshalb gehen / Schuld des Staates
Nr. K 97 / 2010 – Priester
vergewaltigt 14-Jährige und droht ihr mit "Gott" / Auch andere Frau vom
Geistlichen vergewaltigt
Nr. K 98 / 2010 – Zur sexuellen Erregung: Priester
bedrängte neunjähriges Kind und griff ihr unter Kleidung an die Brust
Nr. K 99 / 2010 – Belgien: Priester
missbrauchten 475 Kinder, auch Kleinkinder; 13 Selbstmorde und sechs
Selbstmordversuche
Nr. K 100 / 2010 –
"Verbrechen
gegen die Menschlichkeit" – Opfer der Kirche in Italien fordern
Gerechtigkeit
Nr. K 101 / 2010 – Unermesslicher Reichtum,
Finanzverbrechen und vieles mehr: Polizei ermittelt wieder gegen Vatikanbank
Nr. K 102 / 2010 – Vom Priester missbraucht und
dadurch arbeitsunfähig: Das mühsame Ringen um eventuelle Entschädigung
Nr. K 103 / 2010 – Trotz
Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs: Priester gezielt in Jugendarbeit
eingesetzt
Nr. K 104 / 2010 – Opfer: Alte kalte
Kirchenmänner wollen nichts ändern. Die Kirche "fault von innen"
Nr. K 105 / 2010 – Sex-Flirt mit
Kind – Pädophiler Papstschüler und Kinderdorfleiter geht TV-Team in die Falle
Nr. K 106 / 2010 – Franken
– Kirche
gegen Ehe von Priestern. Dritter heiratswilliger Priester in Folge fristlos entlassen
Nr. K 107 / 2010 – Papst stärker in
Kinderschänder-Skandal verwickelt als bisher bekannt
Nr. K 108 / 2010 – Über 100facher
Ministrantenmissbrauch: Kinderbeichtvater zu sieben Jahren Haft verurteilt
Nr. K 109 / 2010 – Schlechtes Vorbild
der Priester: Vier Messdiener vergewaltigten einen Buben
Nr. K 110 / 2010 – Einzelschicksale: Wie die
Kirche Eckhard O. zerstörte
Nr. K 111 / 2010 –
Priester als
Liebhaber des Familienvaters vergewaltigte auch dessen Sohn und dessen Tochter
Nr. K 112 / 2010 –
Keine Chance mehr für Friedensnobelpreis an
Priester – Kandidat hatte Jungen sexuell missbraucht
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2023
/ 2024 / 2025
Nr. K 252 / 2023
–
Es hört einfach nicht auf: Das
System Kirche und unsägliche Verbrechen an Kindern, Teil 252 – Prozess:
Pfarrer in Pfaffenhofen/Bayern fesselte Ministranten nach der Messe und massierte sein
Geschlechtsteil –
Auch wenn wir aus Zeitgründen diese Dokumentation nicht wie in früherem Umfang
fortsetzen können, hier zur Vergegenwärtigung ein Beispiel dafür, dass es wie
bisher weiterging und weitergeht –
https://m.bild.de/regional/muenchen (9.3.2023).
Der Priester, der von Pfaffenhofen zunächst nach Elchingen im Landkreis Neu-Ulm
versetzt worden war, wurde im März 2023 zunächst zu acht Monaten Haft ohne Bewährung
verurteilt. Er ging in Berufung, woraufhin das Urteil im Februar 2024
umgewandelt wurde in acht Monate Haft mit Bewährung.
2021 / 2022
Nr. K
251 / 2021 –
Die Akte Woelki – Immer mehr quillt unter dem Teppich hervor
– Erst ließ der ranghohe Kardinal des Erzbistums Köln ein Gutachten solange um-
bzw. neu schreiben, bis er glaubte, damit durchkommen zu können. Doch immer mehr
Schandtaten und deren Vertuschung, bei denen sein Name auch mit genannt wird,
quillen unter dem von Moder durchtränkten Teppich klerikaler Vertuschung hervor.
Nachfolgende Fakten sind Artikeln auf bild.de vom 23.3., 11.4. und
27.4.2021 entnommen, während andere Medien hier derzeit mehr gemäß ihrem
"Kirchen-Schonprogramm" berichten oder eben deshalb gar nicht. Die Fakten auf
bild.de stehen allerdings im Raum:
Kardinal Woelki
hat den Priester D. befördert, der sexuelle Handlungen mit einem 17-jährigen
Strichjungen zugegeben hatte und wenige Jahre später mit einem weiteren
jugendlichen Strichjungen Sex hatte. "Diese Information [über D.] wurde Woelki
persönlich vorgelegt" – vor der Beförderung von D. durch Woelki.
In den Akten über den Priester, der wie alle Priester gemäß deren
Selbstverständnis ja immer im Dienst ist, stehen Fakten über "Saunabesuche,
Alkohol, Masturbation und das Vorspielen von Pornofilmen im Zusammenhang mit
Jugendlichen". Obwohl die Polizei immerhin "anregte", den Sittenstrolch im Talar
nicht dort einzusetzen, wo er sich auf verbrecherische Weise Sex mit ihm
anvertrauten Kindern und Jugendlichen holen könnte, habe Woelki diese
"Empfehlung" "nicht berücksichtigt".
Der Vorschlag
für die Beförderung von D., die Woelki später betrieb, kam von einem anderen
Pfarrer, dem Priester H., der vor allem beim Weltjugendtag mit Papst Benedikt
XVI. 2005 in Köln mit Jugendlichen zugange war, "früher ein sehr enger Freund
von Woelki". H. wird vorgehalten, einen Jugendlichen bei der Beichte sexuell
missbraucht zu haben. Den sexuellen Missbrauch hat der Priester später
zugegeben, allerdings verneint, dass der Übergriff auf den Minderjährigen
während des katholischen Beichtsakraments erfolgt sei.
Ein anderer
Priester ließ sich aus Limburg eigens nach Köln versetzen, nachdem bekannt
wurde, dass er einen unter-13jährigen Jungen fünf Jahre lang (!) sexuell
missbraucht hatte und mit dem 16jährigen Sohn der Pfarramtssekretärin zusammen
masturbierte.
Und da ist noch
ein persönlicher Freund Woelkis, Pfarrer O., dessen Verbrechen, der sexuelle
Missbrauch eines Kindergartenkindes, Woelki nach Bekanntwerden nicht nach Rom
meldete, geschweige denn bei der Polizei anzeigte, denn die Kirche pflegte bzw.
pflegt ja meist ihr eigenes paralleles Rechtssystem und missachtet die
staatlichen Strafgesetze, die laut Grundgesetz jedoch für alle gelten und wozu
es im deutschen Grundgesetz, Artikel 9, heißt:
"Vereinigungen, deren … Tätigkeit des Strafgesetzen zuwiderlaufen …, sind
verboten", was allerdings nicht bei bild.de stand.
Dafür weitere Fakten: Priester O. habe einen fünfjährigen Jungen laut Gutachten
"mit seinen Genitalien berührt". "Das Opfer könne sich an den Geschmack der
Genitalien sowie von Sperma erinnern", notierte der Gutachter.
Und der nächste
in der Reihe ist Pfarrer K., der zugab, pädophil zu sein und einem 10jährigen
Mädchen seine Genitalien zeigte. Woelki habe als damaliger Erzbischöflicher
Sekretär die betreffenden Akten an den damaligen Generalvikar übergeben, deren
Inhalte er aber nicht gekannt haben will. Doch "es fällt schwer zu glauben, dass
ein Erzbischöflicher Sekretär als studierter Theologe und Priester keine
inhaltlichen Einblicke hatte und einzig mit Knicken, Lochen und Abheften befasst
war".
Andere,
katholisch geprägte bzw. eingeschüchterte Medien verhalten sich, wie eingangs
erwähnt, weiterhin eher zögerlich oder mit Neigungen, lieber nicht so genau
unter den Teppich zu schauen oder gar zu forschen, weil man seinen gläubigen
Lesern vielleicht solche Fakten über die selbsternannten "Männer ihres Gottes"
nicht zumuten möchte.
Wer weiß also,
was alles noch unter dem voll Moder dahinschimmelnden Teppich hervorquillt? Fast
alles ist weiterhin ungesühnt, und Täter und Vertuscher sind vielfach weiterhin
in Amt und kirchlichen Würden, und der Staat mit seinen konfessionellen
Politikern überweist in dieses Milieu weiter Abermillionen und Milliarden, z. B.
für Bischofsgehälter oder Priesterausbildung, und er holt sich das Geld dafür
vom Volk, auch von den aus der Kirche Ausgetretenen.
Mehr dazu siehe
hier
Eine weitere
Schlussfolgerung ist: Wer dort trotz dieses Wissens Mitglied bleibt, trägt
ebenfalls mit an der Verantwortung und Schuld, die früher oder später offenbar
wird und zur Sühne drängt.
2020
Nr.
K 250 / 2020 –
"Zu den Akten gelegt" – Bayern: Keine einzige Anklage gegen Priester-Täter im Talar
– Aufatmen bei den Talarträgern: Das auf Verjährung angelegte
Vertuschungsverhalten der Vatikankirche der letzten Jahrzehnte erwies sich für
die Priester, die Kinder vergewaltigten oder anderweitig sexuell missbrauchten,
einmal mehr als erfolgreich. In Bayern, einem Verbrechensschwerpunkt von
Priestern gegenüber Kindern, kommen alle kriminellen Talarträger ungeschoren
davon. Dies geht aus dem Artikel auf frankenpost.de vom 19.1.2020 hervor
mit der Überschrift:
"Knapp anderthalb Jahre
nach der Veröffentlichung der großen Missbrauchsstudie der katholischen Kirche
haben die bayerischen Behörden in keinem einzigen Fall Anklage erhoben."
Dem
ging eine Umfrage der Deutschen Presseagentur voraus. Im Text heißt es weiter:
"Die Gründe für die Einstellungen der Ermittlungen waren in der Regel Verjährung
oder die Tatsache, dass es nicht für einen hinreichenden Tatverdacht reichte.
124 von 312 namentlich bekannten Beschuldigten waren längst tot. Vier
Ermittlungen laufen in Bayern derzeit noch, einige wenige Fälle wurden an
Staatsanwaltschaften außerhalb Bayerns weitergeleitet. Alle anderen wurden zu
den Akten gelegt."
Die so genannte "große Missbrauchsstudie der katholischen Kirche" war zuvor
schon durch die Zensur der Bischöfe gegangen, so dass die aktuelle Meldung nicht
ganz überraschend kam. Der ursprünglich mit
dem Abfassen der Studie beauftragte Jurist Dr. Christian Pfeiffer, der bei
diesen Machenschaften
nicht mitmachen wollte, war deshalb entlassen worden.
Dass in Bayern also kein
Gerichtsprozess mit entsprechenden Schlagzeilen über die Kirche folgt, kommt sicher auch der
Strategie des evangelisch-lutherischen Ministerpräsidenten Markus Söder
entgegen, der in seiner politischen Planung voll auf die Kirche setzt. Er hatte
erklärt:
"Die
CSU steht fest an der Seite der Institution Kirche" (zit. nach
morgenpost.de, 22.12.2018).
Markus Söder hatte im Jahr 2011 auch einen
schwarzen Rosenkranz nach seiner
Privataudienz = Geheimtreffen beim damaligen Papst als "Geschenk" bekommen
– ein Symbol,
das im Zusammenhang der Kriegs- und Ausmerzungsgeschichte der Vatikankirche
seinen Ursprung hat. "Christlich" ist aber
weder die Kirche, noch diese
fest an deren Seite stehende
Partei.
PS: Was unzählige Schwerverbrechen der Talarträger und deren kirchlicher
Umgang für die Opfer bedeuteten,
geht auch aus einem Brief hervor, der uns von einem Betroffenen zugesandt wurde.
Auf seiner
Homepage, die im Internet nicht mehr erreichbar ist,
beschrieb er einen kleinen Teil dessen, was einzelne Täter verursacht haben.
Und es gibt noch viele weitere Opfer in diesem Umfeld der so genannten Niederbronner Schwestern. Eines der Kinderheime wurde von den katholischen
Nonnen im Auftrag der Stadt München betreut, und die kleinen Buben wurden dort
auch perversen pädophilen Priestern zur Verfügung gestellt. Ein weiterer Bericht
war unter muenchen-vergewaltigung.de zu lesen, ist aber nicht mehr
erreichbar. Was
mag es also bei Opfern bewirken, wenn es wieder einmal heißt: "Zu den Akten gelegt"?
2019
Nr.
K 249 / 2019 –
Sein Priester
will Kitzbüheler Fünffach-Mörder im Gefängnis besuchen. Kirchliche Absolution
soll Sünder komplett von ihren Sünden befreien
– Die fünf Morde von Andreas E. aus Kitzbühel an seiner Ex-Freundin
Nadine H.,
deren Eltern, ihrem Bruder und ihrem Begleiter bzw. neuen Freund, schockierten Menschen weit
über Österreich hinaus. Er feuerte im Morgengrauen des 6.10.2019 aus nächster
Nähe über 10 Schüsse auf die wehrlosen Opfer ab. Vorausgegangen war ein abendlicher Streit mit
seiner Ex-Freundin in einem Restaurant, die ihn zwei Monate zuvor verlassen hatte und eine
Aufforderung, wieder zu gehen, nachdem er um 4 Uhr in der Nacht seine späteren
Opfer "aufsuchen" wollte.
Der katholische Priester Michael Struzynski aus Kitzbühel
hatte den Mörder einst katholisch getauft und gefirmt, wie übrigens auch seine ehemalige
Partnerin, die von Andreas E. zusammen mit ihren Familienangehörigen und ihrem
Freund erschossen wurde. Den Täter wollte der Priester anschließend im Gefängnis besuchen und ihm die Frage
stellen: "Warum hast du das gemacht?" (krone.at, 9.10.2019)
Erst wenige Tage vor der entsetzlichen Bluttat, bei denen also Täter und Opfer
Mitglieder der Vatikankirche waren, hatte Papst Franziskus erst die katholische Lehre zur
Sündenvergebung neu ausformuliert. Wer das Kirchensakrament der katholischen Beichte in
Anspruch nimmt, bewirke angeblich, dass Gott die Sünde vergisst, so der Papst am 15.9.2019
in Rom. Bei CNA-Deutsch heißt es dazu:
"´Wie man das Böse besiegt?
In dem man die Vergebung Gottes annimmt!` Dies geschehe jedes Mal,
´wenn
wir zur Beichte gehen`, sagte der Papst; ´dort empfangen wir die Liebe des
Vaters, der unsere Sünde überwindet: Sie ist nicht mehr da, Gott vergisst sie`,
sagte Papst Franziskus in seiner Angelus-Botschaft vom 15. September. ´Wenn Gott vergibt, dann ist es vergessen,
er vergisst unsere Sünden
... Gott löscht das Böse aus, er macht uns im Innersten neu" (16.9.2019)
– eine Aussage, die viele Menschen vor allem mit der
kirchlichen Vertuschung der Schwerverbrechen an Kindern und Frauen durch
Zigtausende von katholischen Priestern in Verbindung bringen.
In diese Richtung sprach auch der
französische Kardinal Barbarin über die klerikalen Schwerverbrechen an Kindern
in seiner Diözese, als er erklärte: "Gelobt sei Gott", fast alles sei verjährt.
Und wenn sich alle Kinderschänder im Talar im Beichtstuhl von einem
Priester-Kollegen zudem die so genannte "Absolution", also eine angebliche
Freisprechung von ihren Sünden, holten, dann seien diese Gewaltverbrechen ja
demzufolge bei dem "Gott", an den die Verbrecher und ihre Vorgesetzten glauben,
sogar vergessen. Diese Lehre würde auch das Vertuschungs-Verhalten der Kirche
maßgeblich mit erklären, frei nach dem Motto: Wozu noch einmal über etwas
sprechen, was "Gott" schon vergessen habe? Und das könne ja auch relativ schnell gehen.
Diese Lehre würde dann aber folglich auch für den katholischen Fünffach-Mörder Andreas E.
aus Kitzbühel kirchenintern gelten. Sollte er die Morde also entsprechend beichten und ein
Priester (es kann jeder Priester sein, es braucht sich nur ein einziger zu
finden) ihm die katholische "Absolution", also
die angebliche Freisprechung von seiner Sünde im Namen des katholischen Gottes, erteilen, dann sei
sie bei diesem "Gott" auch vergessen, auch wenn sie noch so schwer ist, was eben der Papst gerade erst bekräftigt hat.
Wenn also auch die Sündenschuld bei Morden demzufolge bei Gott vergessen seien, dann dürften katholische
Richter die Täter aber auch nicht dafür zu einer Gefängnisstrafe verurteilen.
Denn wenn die Sünden bei dem Gott, an den zum Beispiel bei dem furchtbaren Gewaltverbrechen
in Kitzbühel alle Beteiligten ja glaubten bzw.
glauben, Täter und Opfer, vergessen sind, wie der Papst Mitte September 2019
eindeutig erneut festgelegt hat, dann müssten sich doch auch die Katholiken an diese
ihnen vorgeschriebene Vergessens-Lehre halten und dürften sich nicht gegenteilig
verhalten wie ihr "Gott".
Auf jeden Fall ist es für die
Vatikankirche im Hinblick auf ihre Seelenheil-Lehren auch bei diesem Fünffach-Mord
in Kitzbühel nur maßgeblich, wie ein Priester auf ein eventuelles "Sündenbekenntnis"
Täters reagieren würde. Ob die Mordopfer im Jenseits oder ihre
Verwandten und Freunde im Diesseits bereit sind, dem Täter
früher oder später zu vergeben, das ist laut Kirchenlehre für das Seelenheil des
Mörders nicht von Bedeutung.
Mit der Botschaft des Jesus von Nazareth hat diese Kirchen-Religion aber nichts zu
tun. Christus lehrt, dass es notwendig ist, dass sich die Menschen untereinander
versöhnen, indem jeder, der schuldig geworden ist, seinen Anteil erkennt,
aufarbeitet und indem er – so weit wie es möglich ist – wiedergutmacht, was er angerichtet hat, was oft in
dem Erdenleben, in dem das Verbrechen geschah, nicht mehr möglich ist. Bzw. der
Täter unterliegt dem Gesetz von Saat und
Ernte, wonach jeder das ernten wird, was er gesät hat, wenn eine Bereinigung bis
dahin nicht möglich war. Den religiösen Behauptungen
der Kirchenoberen und der Priester mag glauben, wer möchte, denn jeder ist ja
frei. Die Wahrheit, wie sie Christus in die Welt brachte, ist es aber nicht.
Nr. K 248 / 2019 –
Aktuelle Studie: "Sexueller Missbrauch durch katholische Priester ist ein
anhaltendes Problem" –
So mancher denkt vielleicht, das Ärgste wäre überstanden und es habe sich in der
Kirche Grundlegendes geändert. Eine neue Studie zeigt jedoch auf, dass es in den
letzten Jahren aktuell weiterging mit neuen Verbrechen und dem Versuch von Vertuschung. Wissenschaftler der
Universitäten Mannheim, Heidelberg und Gießen haben ermittelt: "Es ist bemerkenswert, dass
die Beschuldigungsquote von Priestern in den vergangenen Jahren nicht
zurückgeht", so Harald Dreßing vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in
Mannheim im Hinblick auf Einblicke in Personalakten von 2009-2015. Es sei
"ein anhaltendes Problem, kein historisches". Mehr dazu unter
spiegel.de, 3.7.2019.
Die Ergebnisse der Studie unterstützen Jahrhunderte umfassende Dokumentationen,
wonach die Wesensmerkmale des
Priesterstandes über Jahrhunderte Gewalt gegen Andersdenkende beinhaltete und
beinhaltet, in unserer Zeit verstärkt gegenüber wehrlosen Kindern, was
allerdings auch keine neue Entwicklung ist. Nicht nur das staatsfinanzierte
Milieu in der Vatikankirche mit seiner Verneigung bis hin zur Unterwürfigkeit
gegenüber Priestern trägt dazu bei, sondern auch die den Priestern von diesem
Machtsystem verliehene Aura des "character
indelebilis", des angeblich "unzerstörbaren Charakters", den das
römisch-katholische Kirchenrecht seinen Priestern zuspricht und ihnen eine
widerchristliche institutionelle Macht verleiht, die das klare Gegenteil
geistlicher Vollmacht ist.
Siehe dazu vor allem nachfolgende Notiz unter Nr. K 247/2019.
Nr. K 247 / 2019
–
Gewaltopfer der Kirche in Gegenwart und Geschichte
– Hunderttausende von vergewaltigten und anderweitig missbrauchten Kindern zählen
zu den Gewaltopfern der Priester in der Gegenwart. Da die innerkirchliche
"Aufarbeitung" nur in Bindung an die vatikanische Omertá (Schweigezwang, bekannt
unter diesem Namen ansonsten bei der Mafia) geschieht, ist es notwendig, dass von außerhalb "mitgeholfen" wird.
Vor allem Polizei und Staatsanwaltschaft dürfen sich nicht länger von einer
kirchlichen Paralleljustiz abweisen lassen, die ihre "Brüder" mit Samtpfoten zum
"Beten" und "Buße tun" verurteilt. Mehr dazu siehe in
Der
Theologe Nr. 105.
Nr. K 246 / 2019 –
Neue Verbrechensakten im Bistum Würzburg aufgetaucht / Aufruf zur Entheiligung
von Frauenverächtern wurde ignoriert
– Die Polarität von "Männlich" und "Weiblich"
gehört zu den Grundprinzipien der Natur und der Schöpfung Gottes, wobei es
keine Trennung gibt, sondern das eine auch das andere enthält.
Kaum eine Organisation hat dieses Prinzip
mehr verpolt wie die Vatikankirche mit ihren drei faktisch als männlich präsentierten
Personen ihres Dreieinigkeits-Gottes, mit ausschließlich Männern in ihrer
Hierarchie und Sakramentsverwaltung und mit der Weigerung, diesen Männern eine Ehe zu
erlauben.
Dem weiblichen Pol wird dafür bis heute einseitig der Sündenfall angehängt,
beispielhaft in den Worten des "Kirchenheiligen" Johannes Chrysostomos:
"Das Weib [gemeint ist Eva]
hat ein einziges Mal die Rolle eines Lehrers gespielt und hat lauter Unheil
angerichtet." Solches führte dann auch direkt zu
den Scheiterhaufen. Der bis heute höchstverehrte Augustinus trieb dabei mit
seinen Worten, die Frau sei "nicht das Ebenbild
Gottes", nur der Mann, und die Frau
sei nur dazu da, "ihm", also dem Mann, Kinder zu gebären,
Degeneration, Verfall und Entartung
in weitere neue Tiefen.
Dass eine solche Lehr-Basis zwangsläufig zu Entartungen, Ausschreitungen und bis
heute zu schlimmsten Verbrechen führt, ergibt sich zwangsläufig. Weitere
Beispiele hier.
Und ein Offener Brief,
ihre Frauenverächter
endlich zu entheiligen, wenn es ihnen mit ihren
schöngetönten Reden von Erneuerung ernst sei, wurde ignoriert.
Zu den aktuelleren Veröffentlichungen gehört, dass von 1946 bis 1999 allein im
Bistum Würzburg "94 auffällige Priesterakten" offenbar neu oder teilweise neu
"gefunden" wurden, wovon man (nach entsprechender juristischer Verjährung bei Straftaten) 13
der Staatsanwaltschaft zur Einsicht übermittelt hat, worauf dann die
Lokalzeitung Mainpost gefühllos nüchtern hinweist (1.6.2019).
Schon vor ein paar Monaten habe das Bistum extra ein "Seelsorge-Team" für
Betroffene eingerichtet und den "Informationsaustausch zwischen den Diözesen
verbessert" und jetzt dazu eine formelle unverbindliche "Bitte um Vergebung"
lanciert "im Namen der Diözese Würzburg und unseres Bischofs Franz". Auch hat
man gesagt, dass noch einiges nachkommt, weil man noch gar nicht mit allen Akten
durch sei, was dann "zu einem späteren Zeitpunkt veröffentlicht" werde
– das
Übliche eben.
Den Kirchen endlich einmal ihre Paralleljustiz zu entziehen und deren Berufung
auf Verjährung klerikaler Verbrechen anzuklagen, das trauen sich die
verantwortlichen Politiker in Deutschland immer noch nicht. Schon vor Jahren
wurden in Würzburg im Verhältnis
viele Verbrechen und Delikte von Amtsträgern zumindest ansatzweise bekannt.
Und erst im März 2019 wurden dann auch in der evangelischen Kirche in Würzburg
Schwerstverbrechen an
behinderten Kindern in einer lutherischen
Kindertagesstätte aufgedeckt:
Der Ort Würzburg ist in diesem Zusammenhang auch von daher von Bedeutung, da in
den 80er-Jahren aus geheuchelter "Sorge um die Kinder" verhindert wurde, dass
Urchristen, welche die Gebote Gottes einhalten,
dort in
einem Bauprojekt
kleinere Betriebe ansiedeln können. Stattdessen wurde und
wird der Kirche und
ihren Amtsträgern das Feld überlassen, vielfach mit den
bekannten Folgen.
Nr. K 245 / 2019 –
Katholische Kirche aktuell
[22.5.2019] – "Noch
immer werden von der katholischen Kirche kaum Missbrauchsfälle bei den
staatlichen Behörden angezeigt." (sueddeutsche.de, 22.5.2019) /
Polen: Dokumentation über die Sexualverbrechen der Priester. Weil die Politiker in Deutschland der
Kirche die Milliarden und Millionen weiterhin vorne und hinten "reinstecken" (vgl.
Petition stop-kirchensubventionen.de) und
auch Politiker anderer Länder vor allem bestrebt sind, dem Papst den Ring
küssen zu dürfen, änderte sich bisher nichts: Die Kirche betreibt weiter ihre Paralleljustiz
und "verurteilt" ihre kriminellen Diener zum Beispiel zu Gebetszeiten der "Buße"
im Kloster (doch wer weiß, was da alles hinter der Fassade noch geschieht) usw.
Sexuelle Schwerverbrechen an Kindern müssen laut Papst Franziskus jetzt
verstärkt dem Vatikan gemeldet werden, der mit dem
Päpstlichen
Geheimhaltungsgebot zuletzt weiterhin seine Triebtäter im Talar schützte und
weiterhin alle diejenigen mit "Exkommunikation" bedroht, die sich ein Eingreifen
der Polizei wünschen, einschließlich der Opfer und deren Eltern. Die
Kirchenoberen hatten darauf spekuliert, dass sich die zwischenzeitliche
Aufregung in den Medien schon wieder legen wird, was in Deutschland
zwischenzeitlich gelungen ist, weil in den führenden Medien letztlich auch
Kirchen-Lobbyisten entscheidend mitbestimmen.
Dafür brach in Polen ein erster Damm der Vertuschung
brutaler Priesterverbrechen. Trotz der Drohung des Parteiführers der
Regierungspartei PiS
Jarosław Kaczyński – "Wer die Hand gegen die katholische Kirche erhebt, erhebt die
Hand gegen Polen" (zit. nach taz.de, 14.5.2019) – ließen sich zwei Männer
nicht einschüchtern und drehten den Film Sag es niemandem –
derzeit in Polnisch mit englischen Untertiteln, bei youtube leider nicht
mehr einsehbar.
Nr. K 244 / 2019 –
Die weltweite Vergewaltigung von Nonnen durch Priester / Priester werden nicht
bestraft, Nonnen von Priestern oftmals zur Abtreibung gezwungen
– Mehr dazu siehe in
Der Theologe Nr. 88.
Nr. K 243 / 2019 –
Sexualverbrechen: Dreimal höhere Verbrechensdichte bei Priestern als bei
normalem deutschen Durchschnittsmann –
Der bekannte Rechtswissenschaftler und Kriminologe Prof. Dieter Rösner
rechnete alleine für Deutschland Folgendes hoch:
"Dann kommt man fast auf das Dreifache der
Kriminalitätsbelastung bei sexuellem Missbrauch in der Kirche gegenüber dem
normalen deutschen Durchschnittsmann.
Also, die Kirche durchaus in gewisser Weise ein Hotspot der Kriminalität,
und an solchen Hotspots ist die Staatsanwaltschaft auch sonst gefordert, wenn
sie weiß, dort kommt Kriminalität vor, dann
guckt sie dort genauer hin" (zit. nach
Abschottung oder Aufbruch, ZDF 2019). Doch welche Staatsanwaltschaft tut
das? Warum haben bisher keine Razzien stattgefunden wie bei anderen kriminellen
Hotspots?
Denn weder hat der Papst bis jetzt das "Päpstliche
Geheimhaltungsgesetz" aufgehoben noch die Inanspruchnahme der staatlichen
"Verjährungsfrist" bei enttarnten priesterlichen Schwerverbrechern.
Mehr dazu in
Der Theologe Nr. 105
Nr. K 242 / 2019 –
Diakon vergewaltigt Mädchen bei Ministranten-Ausflug. Sie wirft es aus der
Bahn, Amtsträger bekommt Bewährung
– Obwohl der katholische Diakon ein als schüchtern geltendes 15-jähriges Mädchen,
das als Ministrantin in der Ortskirchengemeinde tätig war, beim
Ministranten-Ausflug vergewaltigt hatte und sie dadurch zu einem seelischen
Wrack gemacht hat, kam er mit einer Bewährungsstrafe davon und sucht nun
Anschluss an eine andere katholische Kirchengemeinde. Auch frühere sexuelle
Übergriffe des kirchlich geweihten Dieners (der Vorstufe zur Priesterweihe) der
Vatikankirche wurden bei der Gelegenheit bekannt. (sueddeutsche.de
, 31.12019)
2018
Nr. K 241 / 2018 – Neu – Der Theologe Nr. 105 –
Gewaltopfer von Priestern: Früher Urchristen und Andersdenkende, heute wehrlose
Kinder
– Das System von Vergewaltigung von Kindern und deren Vertuschung – Doch
Seelenmord verjährt nicht – Lesen Sie
Der Theologe Nr. 105
Nr.
K 240 / 2018 –
Deutsche Tageszeitung über "Null-Toleranz"-Bekundung des Papstes bei
Kinderschänderverbrechen von Priestern und Bischöfen und deren Vertuschung: "Alles
nur
Fassade". Einige aktuelle Fakten dazu
– Männer immer höherer Amts-Ränge sind von den
Anklagen betroffen, Kinder und Jugendliche vergewaltigt zu haben oder von
Priestern begangene Verbrechen dieser Art vertuscht zu haben.
Im Juli 2018 berichten die Medien z. B. über den Erzbischof von Washington D.C.
Theodore McCarrick, mittlerweile im Ruhestand. Beim Nachrichtendienst
katholisch.de ist zu lesen, dass McCarrick "junge
Priesteranwärter sexuell missbraucht haben soll" und
"mindestens auch zwei
Minderjährige; vielleicht sogar mehr" (25.7.2018). Papst Franziskus entzog ihm daraufhin den
Kardinalstitel und ordnete ein "abgeschiedenes Leben in Gebet und Buße" an
– bis
zum Abschluss eines so genannten "kirchenrechtlichen Verfahrens".
"Die Verdächtigen
werden – wie jetzt im Fall des US-Kardinals Theodore McCarrick –
meist mit Samtpfoten von ihren Posten entfernt und als Strafe wird ihnen Beten
und Bußen ans Herz gelegt.
Null Toleranz sieht anders aus."
(Nordwestzeitung, 30.8.2018 über Papst Franziskus)
Nicht alle Tageszeitungen und Magazine in Deutschland wollten darüber zur
Tagesordnung übergehen. So ruft die Nordwest-Zeitung in Oldenburg weitere
bekannt gewordene Beispiele der jüngeren Vergangenheit in Erinnerung und
kommentiert dazu am 30.7.2018:
"Null Toleranz beim
Thema sexueller Missbrauch in der katholischen Kirche: Das sind die Worte von
Papst Franziskus. Doch seine Taten sagen etwas ganz anderes. Denn tatsächlich
ist es doch so: Erst wenn der Druck der Öffentlichkeit allzu groß wird, wird
gehandelt. Und auch das nur halbherzig."
So hat Franziskus annähernd zur gleichen Zeit den Amtsverzicht von Erzbischof
Philip Wilson aus Adelaide in Australien angenommen, der kurz zuvor von
einem staatlichen Gericht zu einem Jahr Gefängnis wegen Vertuschung von
Sexualverbrechen an Kindern verurteilt worden war. Doch erst nach diesem Urteil
eines staatlichen Gerichts hatte der Papst gehandelt, und erst, nachdem sogar
der australische Premierminister ihn in einem Brief dazu aufgefordert hatte,
Wilson, der trotz der Vorwürfe zunächst nicht zurücktreten wollte, doch bitte
abzuberufen.
AKTUELL [15.8. / 16.8.2018] – 300 bis 400 katholische
Priester oder mehr missbrauchten oder vergewaltigten Kinder in
Pennsylvania – Siebenjähriges Mädchen
im Krankenhaus von Priester vergewaltigt / Priester "reinigte" Mund
eines neunjährigen Jungen mit "Weihwasser", nachdem er ihn zum
Oralverkehr zwang
und viele Beispiele mehr
–
Man könnte von "Menschenopfern" unserer Zeit sprechen. Die von Tausenden
von katholischen Priestern vergewaltigten Kinder werden nicht – wie in
früheren grausamen Religionskulten – getötet, aber manche Fachleute sprechen von
"Seelenmord", und nicht selten begingen die Opfer später Selbstmord.
Nun wurde der nächste Bericht darüber der Öffentlichkeit vorgestellt.
Allein in Teilen des US-Bundesstaats Pennsylvania haben 300 bis 400
katholische Priester weit über 1000 Kinder seit den 50er-Jahren des 20.
Jahrhunderts bis in die Gegenwart sexuell missbraucht, vergewaltigt,
Jungen und Mädchen. Die Würdenträger "haben alles versteckt",
Schwerverbrecher wurden nur auf eine andere Pfarrstelle versetzt,
begingen dort neue hochkriminelle Handlungen. "Die Kirche hat ihre Institutionen
geschützt – kostete es, was es wolle", heißt es in dem neuen Bericht.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sie gar nicht alle Täter
ermitteln konnte. (focus.de, 15.8.2018)
"In einem Fall soll ein Priester
ein siebenjähriges Mädchen in einem Krankenhaus vergewaltigt haben,
nachdem ihr die Mandeln entfernt wurden. Ein weiterer
Beschuldigter soll einen neunjährigen Jungen dazu gezwungen haben, ihn
oral zu befriedigen. Danach ´reinigte` er demnach den Mund des
Kindes mit Weihwasser." (spiegel.de, 18.6.2018)
Dass die Verbrechen der noch lebenden Würdenträger fast alle als "verjährt"
gelten und deshalb strafrechtlich nicht mehr verfolgt werden, hat
System. Im Kirchenapparat wurden sie – wohl auch mit Spekulation auf die
dereinstige Verjährung – nicht der Polizei gemeldet und auch
innerkirchlich nur mit Samtpfoten angefasst, wie auch aktuelle Beispiele
belegen.
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Ein anderes Beispiel ist der US-amerikanische
Erzbischof Anthony Apuron aus Guam. Vier ehemalige Ministranten klagen ihn
an, sie als Jugendliche missbraucht zu haben, als er noch Gemeindepriester
war, und sein eigener Neffe klagt ihn an, als Teenager von ihm vergewaltigt
worden zu sein. Daraufhin wurde er kirchenintern erst einmal beurlaubt. Danach
dauerte es 1 ½ Jahre, bis beschlossen wurde, ihm den Bischofstitel zu entziehen.
Doch es dauerte ein weiteres halbes Jahr, bis der Vatikan diese Entscheidung
schließlich verkündet hatte. In der Zwischenzeit nahm Apuron im Bischofsgewand
sogar an einer Papstaudienz teil und war, wie zu lesen ist,
"in vertraulichem Gespräch mit dem Papst" (gottes-suche.de).
Nach der Urteilsverkündung, über dessen genaue Inhalte der Vatikan schwieg,
legte er dann Berufung ein, was zur Folge hatte: Der Schuldspruch der
kirchlichen Gremien gilt als nicht rechtskräftig. Außerdem wurde Apuron weder
bei der Polizei angezeigt, noch ermitteln die staatlichen Behörden.
Ministranten, kirchliche
"Chorknaben" oder in den Kirchengemeinden engagierte Kinder
und Jugendliche sind weltweit die Hauptrisiko-Gruppe für sexuelle Verbrechen von
Priestern und Bischöfen.
Die Kirche kleidet auch die Jungen in Gewänder ein, die wie Mädchenkleider
aussehen. Das
Foto zeigt die Regensburger Domspatzen in Deutschland, bei denen Hunderte von
Verbrechen aufgedeckt worden waren.
(Creative Commons
Attribution-Share Alike 3.0 Germany license, Michael Vogl)
Kirchenintern muss sich auch sein US-Kollege
Kardinal McCarrick unter anderem der Anklage stellen, mindestens zwei
Jugendliche sexuell missbraucht zu haben. Hier wird mittlerweile auch bei
den anderen Kardinälen in den USA nachgefragt, ob sie davon wirklich nichts
gewusst haben. Katholisch.de schreibt z. B. über McCarricks Amtskollegen
Farrell: "Kritiker halten es für nur schwer vorstellbar,
dass Farrell nicht mindestens von den Vorwürfen gegen den Kardinal [McCarrick]
hörte" (25.7.2018). Und die Nordwest-Zeitung schreibt in diesem
Zusammenhang über die Praktiken des Vatikans: "Die
Verdächtigen werden – wie jetzt im Fall des US-Kardinals Theodore McCarrick –
meist mit Samtpfoten von ihren Posten entfernt und als Strafe wird ihnen Beten
und Bußen ans Herz gelegt. Null Toleranz sieht anders aus." (30.7.2018)
Selbst für den Entzug des Kardinalstitels
für den wegen
sexuellen Missbrauchs Minderjähriger angeklagten hochrangigen Theologen
McCarrick benötigte der Papst laut der innerkirchlichen Regelungen die vorherige
Zustimmung des Beschuldigten.
Ein Professor für katholisches Kirchenrecht hat die Öffentlichkeit mit folgenden
Worten
zum Kirchenrecht darüber aufgeklärt:
"Der ehemalige Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, hat nur durch sein
Rücktrittangebot die Aberkennung seines Kardinalstitels durch den Papst
ermöglicht." (Prof. Dr. Klaus Lüdecke, zit. nach domradio.de,
31.7.2018)
Das muss man erst einmal auf sich wirken lassen. Der klerikale Verbrecher kann
innerkirchlich also nur degradiert werden, wenn er dieser Maßnahme zustimmt. Und hier drängt
sich dann die Überlegung auf: Der Papst ist doch selbst der oberste
Gesetzgeber der Vatikankirche. Warum hat er denn das kirchliche Recht
hier nicht schon längst geändert? Was nützen also markige Worte, wenn dann nicht
entsprechende Taten folgen?
Als Papst Franziskus unter dem Motto "Null
Toleranz" im Jahr 2015 zumindest die Einrichtung eines speziellen vatikanischen
Gerichtshofes angekündigt hatte, der eigens dafür zuständig sein soll,
vertuschende Bischöfe kirchenintern zur Rechenschaft zu ziehen, wurde diese
Ankündigung in den Medien hoch gelobt und nahezu gefeiert. Doch bald stellte
sich heraus: Es war nur eine Luftnummer. Das Projekt wurde nicht umgesetzt,
worüber dann in den Medien aber fast nichts zu lesen war.
Allerdings habe der
Papst, so seine Verteidiger, im Jahr 2016 im Kirchenrecht immerhin eine Passage
einfügen lassen, dass ein Bischof in Zukunft wegen
"mangelnder Sorgfaltspflicht" seines Amtes enthoben werden
könne und dass dies "besonders im Blick auf die Fälle sexuellen
Missbrauchs" gelte.
(zit. nach blog.zdf.de,
31.9.2017)
Doch was ist die tatsächliche Praxis? Obwohl Bischof Apuron nicht nur der
mangelnder Sorgfaltspflicht beschuldigt wird, sondern sogar angeklagt wurde, als
Priester selbst mehrere Jugendliche sexuell missbraucht und seinen Neffen
vergewaltigt zu haben, war er 2 ½ Jahre nach Bekanntwerden der mutmaßlichen
Schwerverbrechen aufgrund des Tempos der
kirchlichen Bürokratie zwar beurlaubt, wie es heißt, aber immer noch nicht
seines Amtes enthoben. Auch wurden, wie bereits erwähnt, staatliche Behörden
außen vor gelassen. In jedem anderen Fall der Beschuldigung sexuellen
Missbrauchs ermittelt die Polizei.
Bei
Zehntausenden von Priestern war der Wunsch nach dem Ausleben von Perversitäten
mit Kindern nicht nur Teil ihrer sexuellen Phantasie, sondern sie holten sich
unzählige Kinder als Opfer. Dabei wurde vorgetäuscht, dies habe auch
etwas mit
"Gott" zu tun. Viele Kinder begingen später
Selbstmord. Doch die pädokriminellen Täter wurden meist nur versetzt.
(Bildausschnitt: Angelo Bronzino 1540-45, Allegoria
del trionfo di Venere, The York Project, GNU Free Documentation License).
Und noch ein weiteres Beispiel:
Im Jahr 2017 stieg mit Marie Collins das letzte von ehemals drei
Missbrauchsopfern aus der päpstlichen Kinderschutzkommission aus, der sie bis
dahin angehört hatte. Als Grund gab sie Unzufriedenheit mit der Arbeit der
vatikanischen Glaubenskongregation beim Thema "Kinderschutz" an.
Kein Bischof sei nach den erweiterten vatikanischen Regeln von 2016 offiziell
bestraft worden, so Marie Collins. Und der Grund dafür sei nach ihrer Erfahrung
möglicherweise "mangelnder Wille", wie sie sich
vorsichtig ausdrückt.
(zit. nach blog.zdf.de,
21.9.2017)
Allmählich wird klarer, was im Kommentar der Nordwest-Zeitung weiter im
Hinblick auf die Papstworte von "Null-Toleranz" zu lesen ist:
"Beim Thema
Missbrauch offenbart sich, dass das alles nur Fassade ist."
Bei all´ dem innerkirchlichen Wenn und Aber wird sehr oft ein entscheidender
Faktor übergangen. Sexualverbrechen und die Deckung und Vertuschung dieser
Verbrechen werden normalerweise bei allen Menschen bei der Polizei angezeigt. Wie oft müssen
sich die Täter jedoch nur vor einer Parallel-Justiz der Kirche verantworten und
werden dort mit "Samtpfoten" behandelt, wie die Nordwest-Zeitung
schreibt?
Wo sonst noch in dieser Welt konnten Schwerverbrecher so lange und so
unbehelligt so viele Kinder vergewaltigen wie kirchliche Funktionäre unter dem
Deckmantel der Religion im sicheren Schoß ihrer Organisation?
Und auch ein Weiteres darf bei all´ dem nicht
verschwiegen werden, nämlich der massive Missbrauch des guten Namens Christus
für all diese Verbrechen und deren Vertuschung.
Und schließlich wird auch auf das oft lebenslange Leiden der Opfer nur selten
eingegangen. Sie wurden als Kinder oder Jugendliche durch die an ihnen verübten
Verbrechen aus der Bahn geworfen, und viele begingen aus Verzweiflung
Selbstmord, weil zum äußeren Missbrauch auch Psycho-Terror kam, man spricht
manchmal von Seelenmord.
Würden die Würdenträger ihre eigenen Bibeln ernst nehmen, dann könnten sie z. B.
nachlesen, wie solche und andere Taten dort bewertet werden.
Wörtlich heißt es über einen Mann, der an einem Kind schuldig wird:
"Es wäre besser für ihn, man würde ihn mit einem Mühlstein
um den Hals ins Meer werfen, als dass er für einen von diesen Kleinen zum
Ärgernis wird." (Lukas 17, 2)
An dieser Stelle nur zur Erinnerung: Im
Jahr 2002 wurde der US-amerikanische Priester John Geoghan (1935-2003) zu
zehn Jahren Haft wegen des sexuellen Missbrauchs von 130 Kindern verurteilt.
Sein damaliger Vorgesetzter in der Diözese Boston, Kardinal Bernard Law
(1931-2017), der anschließend in den Vatikan versetzt wurde, und dessen
Vorgänger hatten die Verbrechen zuvor über
viele Jahre vertuscht und den Schwerverbrecher immer nur versetzt.
Sein jüngstes Opfer, das dem Priester in die Hände gefallen war, war vier Jahre
alt.
Nr. K 239 / 2018
–
Mutter Teresas Orden "Missionarinnen der Nächstenliebe" – Baby verkauft, eine
Missions-Schwester festgenommen / Kinderraub durch System engagierter Katholiken
in Spanien
– Es geht in Indien um gewinnträchtigen Kinderhandel. Die Regierung Indiens lässt
jetzt alle
Kinderheime des Ordens von "Mutter Teresa" überprüfen.
"Indische Behörden gehen nun davon aus, dass es sich um
mehr als nur einen Einzelfall handeln könnte" (bild.de, 18.7.2018). Die
Adoptiv-Eltern wurden damit belogen, das von ihnen für das Kind an den Orden
bezahlte Geld sei für die Behandlung der
schwerkranken Mutter. Eine Nonne und eine weitere Angestellte des Ordens wurden
verhaftet. Der Orden erklärte, der Vorfall sei gegen seine moralische Überzeugung,
und man werde ebenfalls Untersuchungen vornehmen. (time.com,
18.7.2018)
"Mutter Teresa" wurde im Jahr 2016 von Papst
Franziskus katholisch
heilig gesprochen. Zahlreiche Vorwürfe gegenüber dem "Todesengel" und
viele Hinweise auf die dunkle
Macht in ihrem Umfeld waren schon damals bekannt. Siehe dazu ausführlich
Der
Theologe Nr. 94. Aber das betrifft ja viele "Kirchenheilige", so dass der
französische Philosoph Helvetius (1715-1771) einmal schrieb:
"Wenn man ihre
Heiligenlegenden liest, findet man die Namen von tausend heiliggesprochenen
Verbrechern."
Erst im Jahr 2012 wurde ein kriminelles System des Baby-Verkaufs durch katholische
Amtsträger und Nonnen in Spanien bekannt:
Es geht um den Raub von neugeborenen Kindern
durch ein Konglomerat von katholischen Ärzten, Würdenträgern und Nonnen und den
finanziell lukrativen Verkauf der Babys an ahnungslose katholische Familien. Den
leiblichen Müttern, die
man für nicht genügend katholisch gläubig hielt, erklärte man, ihr Kind sei tot
geboren bzw. gleich nach der Geburt verstorben, und das kirchliche Krankenhaus würde sich für die Mutter gratis um die Beisetzung
kümmern.
Kamen einer Mutter Zweifel am plötzlichen Tod ihres Kindes, tauten die Vertreter
der Vatikankirche
einen toten Vorzeige-Säugling aus der Gefriertruhe kurz auf, dessen Leiche zu diesem Zweck
dann immer als das gerade gestorbene Kind präsentiert wurde. Es geht um ca.
300.000 Kinder, Ende des 20. Jahrhunderts, die auf diese oder ähnliche Weise
in katholische Hände gerieten.
Nr. K 238 / 2018
–
Schweiz:
Katholischer Priester vergewaltigte Neunjährigen und verging sich auch an
vierzig weiteren Jungen. Bischof vertuscht alles
– Was in einem Bericht der
Neuen Zürcher Zeitung vom 27.3.2018 zum Vorschein kam, ist noch massiver
als schon schlimme Befürchtungen über das bisher noch nicht aufgedeckte
Vergewaltigungs- und Vertuschungs-Milieu in der Priesterschaft der Romkirche. Ein Opfer, das
gelernt hat, zu vergeben, enthüllt über einen Schweizer Würdenträger:
"Schon im
Alter von neun Jahren sei er von diesem vergewaltigt worden. Der Pater gestand,
dass er sich an vierzig weiteren Jungen vergangen habe, darunter auch an seinem
eigenen Neffen."
Weiter heißt es in der NZZ: "Die Untersuchungskommission stellt fest,
dass die Kirche den Pater während 50 Jahren, von 1958 bis 2008, vor
strafrechtlicher Verfolgung geschützt habe." Der Bischof von Genf, Lausanne und
Freiburg "habe sich gegen eine Intervention bei den Justizbehörden gestemmt".
Erst im Jahr 2017 wurde der Täter, auf dessen "sexuelle Perversion" nicht
reagiert wurde, so dass er immer neue Verbrechen begehen konnte, suspendiert,
als es für die Vatikankirche gar nicht mehr anders ging. Strafrechtlich sind
mittlerweile wie immer alle Verbrechen verjährt.
Nr. K 237 / 2018
–
Bistum Eichstätt verlor 60 Millionen Dollar bei Spekulationen. Doch es ist
nur ein kleiner Teil des Anlagevermögens
– Wer der Kirche spendet oder ihr
seine Kirchensteuer zahlt, tue ein gutes Werk, so die immer noch landläufige
Meinung in großen Teilen der Bevölkerung. In Wirklichkeit schwimmen die Bistümer
bzw. Diözesen so in ihren Milliarden und Millionen, dass selbst in kleineren
Bistümern wie Eichstätt den meisten Insidern der Überblick verloren geht. So
handle es sich bei den bei Darlehensgeschäften in den USA verlorenen 60
Millionen Dollar auch "nur" um ein Sechstel des Anlagevermögens. Außerdem habe man
den Vermögensverwalter, den stellvertretenden Finanzdirektor, des Bistums entlassen,
während man dem ihm vorgesetzten Finanzdirektor, einem Priester, der die Geschäfte
genehmigt hatte, zugute hält, dass nicht einmal er durchgeblickt habe.
Das mag schon sein.
Aber ganz klar ist erneut: Die Kirche lindert mit ihren Milliarden- und
Millionenschätzen nicht die Not in der Welt, sondern hortet und vermehrt ihr
Vermögen im globalen Haifischbecken, wo allerdings auch mal größere Millionensummen
"verloren" gehen. Für die Armen gibt es nur salonfähig
kommunizierte Almosen. Und im Bistum Eichstätt tut es auch nicht wirklich jemandem
weh. Denn was besagt es für den einzelnen vom Staat bezahlten kirchlichen
Würdenträger, ob er in seinem Bistum nun z. B. über 360 Millionen Dollar verfügt oder
eben "nur" über 300
Millionen – neben weiteren Einnahmenquellen und Finanzverflechtungen, die über
andere kircheninterne Schienen "laufen".
Weitere Nachrichten zu Kirche und Geld finden Sie in
Der Theologe Nr. 38.
Für den Einzelnen bedeutet das jedoch:
Wer alles hier mitbezahlt und sein sprichwörtliches "Scherflein" zu diesem
Mammon beiträgt, der trägt dafür auch mit die Verantwortung, und er bejaht damit
auch die Satzungen und Dogmen
dieser Institution.
Nr. K 236 / 2018 –
Ministrantin und Ordensangehörige verübte grausamen Giftmord, der sich über 14
Tage hinzog –
Über die Täterin ist zu lesen:
Die 38-jährige verheiratete Miriam P. "hat ihr Leben weitgehend der Kirche gewidmet. In der
Pfarrei Sankt Josef in Ziegetsdorf bei Regensburg begleitete sie nach
Presseberichten die Messen als Ministrantin, führte als Kreuzträgerin die
Trauerzüge an und sang im Kirchenchor"
(frankenpost.de, 31.1.2018). "In der Pfarrei Sankt Josef im Regensburger
Stadtteil Ziegetsdorf galt Miriam P. als eine der Frömmsten" (frankenpost.de,
17.7.2018). Zudem gehörte sie der ´Ordo Franciscanus
Saecularis` (OFS), einer weltlichen Franziskanergemeinschaft, an. Den
Mitteilungen der OFS zufolge hatte sie beim Regensburger Katholikentag 2014 das
´lebenslange Versprechen` dieser Gemeinschaft erneuert. So schreibt die
Frankenpost. (31.1.2018)
Und weiter über das Verbrechen: "Manfred J. ist seit
dem 1. Dezember vorigen Jahres tot – umgebracht von einer liebestollen,
38-jährigen Ministrantin aus Regensburg."
Die überzeugte Katholikin war offenbar
eifersüchtig auf den an seinem Wohnort beliebten Mann, Vater zweier erwachsener Töchter und Sohn
eines 90jährigen Seniors, den er betreute, da ihre Freundin seit kurzer Zeit als
neue Lebensgefährtin zu ihm gezogen sei. Im November 2017 besuchte die
Kirchenmitarbeiterin ihre Freundin in der Nähe von Wunsiedel in
Oberfranken und brachte deren neuem Partner als Gastgeschenk ein mit dem farb-
und geruchlosen Glykol vergiftetes
Mix-Getränk mit, das dieser ahnungslos getrunken hatte. Von da an begann sein
grausames Sterben. "Der Todeskampf von Manfred J. dauert 17 Tage lang."
Einem Bericht zufolge habe die Mörderin "in frühester Jugend eine schwere geistige
Erkrankung erlitten", was aber, wenn es überhaupt so stimmt, dann kein Hinderungsgrund
für eine Ehe war und auch kein Hinderungsgrund für das Leisten lebenslanger katholischer Gelübde und
auch kein Hinderungsgrund für den
Kirchendienst an hervorgehobener öffentlicher Stelle.
Im Vorfeld des Prozesses berichtet die Frankenpost am 17.7.2018 über weitere
Details des besonders grausamen Verbrechens. Im Fichtelgebirgsklinikum in
Marktredwitz "kämpften die Ärzte zwei
Wochen lang um sein Leben – ohne Chance, denn sie wussten nicht, woran der Mann
litt. Damit es bei einer Glykol-Vergiftung überhaupt eine Rettung gibt, muss die
gezielte Behandlung jedoch schnell beginnen. Miriam P. soll sogar einen Besuch
am Krankenbett von Manfred J. absolviert haben, ohne den Grund für den
dramatischen Verfall zu offenbaren. Das klägliche Sterben von Manfred J. zog
sich über zwei Wochen hin. Immer mehr Organe wurden angegriffen und versagten
ihren Dienst. Als er am 1. Dezember starb, war er vollständig erblindet"
(frankenpost.de, 16.7.2018).
Die Beschuldigte hat den Sachverhalt "bereits eingeräumt". Am
27.7.2018 wurde sie wegen Mordes zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe
verurteilt. Dem Argument ihres Verteidigers, sie habe ihr Opfer nur für ein paar
Tage ins Krankenhaus bringen wollen, damit sie sich ungestört ihrer lesbischen
Beziehung widmen könne, wurde kein Glauben geschenkt.
Warum dies hier dokumentiert wird: Welche öffentliche
"Hexenjagd" mit Stellungnahmen der kirchlichen "Sektenbeauftragten"
wäre wohl
losgetreten worden, wenn die Schwerverbrecherin keine engagierte Franziskanerin wäre,
sondern zum Beispiel auch nur ein einziges Mal an einem Treffen einer von der Vatikankirche
verleumdeten "Sekte" teilgenommen hätte?
Nr. K 164 / 2012
– aktualisiert: Nr. K 235 / 2017/2018
(zuletzt aktualisiert am 10.1.2023) –
Die Verwicklungen des Vatikan in das Verschwinden
und die mutmaßliche Ermordung der 15-jährigen Emanuela
Orlandi
–
Das 15jährige Mädchen war als Tochter
eines vatikanischen Hofdieners eine der wenigen weiblichen Staatsangehörigen des
Vatikan, und sie verschwand am Mittwoch, den 22.6.1983, auf dem Heimweg vom Flötenunterricht im
Kirchenstaat bis heute zunächst spurlos. Schon seit längerer Zeit gibt es jedoch Spuren und eine Verbindung zu anderen
Schwerverbrechen, in das der
Vatikan und die Vatikanbank massiv verwickelt sind, worauf wir gleich näher eingehen werden,
und in dessen Folge Emanuela Orlandi – Zeugenaussagen zufolge – in Mafiakreisen ermordet wurde.
Im September 2017 behauptete im Unterschied dazu allerdings der Journalist Emiliano Fittipaldi, dass
ihm ein vatikanisches Dokument aus dem Jahr 1998 vorliege, aus dem hervor gehe,
dass der Vatikan bis 1997 insgesamt 340.000
Euro für die Jugendliche bzw.
bald junge Frau ausgegeben habe, die in allen den Jahren, seit sie verschwunden
ist, in London gelebt hätte. Die Süddeutsche Zeitung schreibt: "Irgendwo soll es noch
197 Seiten mit Quittungen und Rechnungen geben, etwa
für Medikamente und Arztbesuche. ´Transfer in den Vatikan für die Vollführung
finaler Prozeduren`, heißt es im letzten Eintrag, 1997.
Er liest sich so, als wäre Emanuela Orlandi nach 14
Jahren im Londoner Versteck nach Rom zurückgebracht und umgebracht worden."
Doch die bis dahin
recherchierten Spuren gingen in eine ganz andere Richtung und zu einer mutmaßlich weit früheren Ermordung des Mädchens,
so dass dieser neuerliche Verdacht offenbar in die Irre führt.
Und auch "der Heilige
Stuhl dementiert mit ungewohnt scharfem Tonfall, dass das Dokument echt sei" (sueddeutsche.de, 19.9.2017).
Doch wer hatte ein Interesse daran, diese mutmaßlich falsche Fährte zu legen?
Die Mauern des Schweigens im Vatikan,
falsche Spuren und das Wissen der Päpste
Es gibt in diesem Fall keinen offensichtlichen Grund, an dem
Dementi des Vatikan zu zweifeln. Doch heißt das nicht unbedingt, dass er mit
dieser Theorie nichts zu tun hat.
Denn die angeblich neue
"sensationelle"
Spur könnte sogar davon ablenken, dass der
"Heilige Stuhl"
auf andere und weit massivere Weise verbrecherisch verwickelt ist
und dass Emanuela Orlandi nicht lange
nach der Entführung am 22.6.1983 tatsächlich ermordet wurde, wie bislang auch von
den Ermittlungsbehörden angenommen. Für diese Sichtweise gibt es
schon lange klare Indizien, Zeugenaussagen und Fakten, die in der
nachfolgenden Studie aus dem Jahr 2012 zusammengefasst werden.
Pietro Orlandi, der Bruder der
offiziell Vermissten, die heute [2024] 56 Jahre alt würde (oder wird), sah in den
Veröffentlichungen
über die vermeintliche Ermordung einige Jahre nach der Entführung allerdings ein Zeichen der Hoffnung.
Denn seit
Jahrzehnten stößt er im Vatikan gegen eine "Mauer des Schweigens", weswegen er
seine Hoffnung darauf hin in die Worte fasste: "Die
Mauer beginnt zu bröckeln".
Wahrscheinlich aber nicht an der Stelle, die im September 2017
kurzzeitige öffentliche Aufmerksamkeit erregte, sondern an einer anderen.
So sagte auch der
Journalist Emiliano Fittipaldi
selbst, er wisse nicht, ob das Dokument, das von einem mittlerweile verstorbenen
Kardinal stamme und das er aus dem Vatikan erhalten
habe, echt sei, und er erklärte für den anderen Fall: "Wenn dieses Dokument aus dem Vatikan eine
Fälschung ist, dann deutet das darauf hin, dass die Kurie von einem neuen
Konflikt zerrissen wird." Es wäre bzw. ist dann ja so, dass hier jemand aus den inneren Kreisen gezielt eine
falsche Spur gelegt hat, was auch eine hohe Wahrscheinlichkeit hat, eben um von
einer richtigen Spur abzulenken.
Doch bleiben wir zunächst bei den nachweislich falschen.
Die nächste falsche Spur
war ein menschliches Skelett, das man bei Grabungsarbeiten im Herbst 2018 im
Vatikan gefunden hat. Die menschlichen Überreste von Emanuela Orlandi? So
unzählige Medienberichte. Nein, die Knochen stammen aus der Zeit vor 1964, so
die spätere Analyse. Und sie sind damit wohl eine Spur zu einem anderen Verbrechen hinter den
Mauern des Vatikans. Dazu der Vatikan-Kenner Gianluigi Nuzzi:
"Ein unbekanntes menschliches Skelett, vergraben auf Gelände des
Vatikans – das ist doch schon ungeheuerlich genug, oder?"
(fr.de, 9.11.2018)
Und weiter ging es mit den
falschen Spuren: Am 11.7.2019
wurden die Gräber der beiden deutschen Adligen Sophie von Hohenlohe (+ 1834) und
Herzogin Charlotte Friedericke zu Mecklenburg (+ 1840) auf dem deutschen
Pilgerfriedhof im Vatikan geöffnet – wegen eines mysteriösen Hinweises, die
Leiche von Emanuela Orlandi sei dort mit vergraben. Man fand sie erwartungsgemäß
dort nicht, jedoch überraschenderweise auch die Skelette der beiden
deutschen Prinzessinnen nicht mehr, was nun auch hier weitere Nachforschungen auslöste.
Möglicherweise ist ohnehin schon seit ca. 15 Jahren
bekannt, was mit Emanuela Orlandi geschah, und Ablenkungen hätten dann zum
Beispiel den Zweck verfolgt, einer klaren Zeugenaussage nicht in weiteren
Details nachzugehen. Denn Sabrina Minardi, die Ex-Geliebte des Mafia-Bosses
Enrico de Pedis, packte im Hinblick auf Emanuela Orlandi bereits im Jahr 2008
aus.
Demnach wurde das Mädchen in eine finanzielle
Auseinandersetzung zwischen dem Vatikan und der Mafia hinein gezogen,
indem es als Erpressungsopfer missbraucht wurde und schließlich umgebracht
worden sei, nachdem die Erpressung an der Unnachgiebigkeit des Vatikans
gescheitert sein soll. So der zusammengefasste Inhalt dieser Aussage.
Dass Emanuela Orlandi längst tot ist, dafür sprechen auch die Aussagen von zwei Päpsten
gegenüber ihrem Bruder Pietro Orlandi. Bereits sechs Monate nach dem Verschwinden
seiner Schwester, also demnach im Dezember 1983, sprach Papst Johannes Paul II. gegenüber
der Familie von einem "Fall des internationalen Terrorismus". Und Papst
Franziskus sagte ihrem Bruder 2013: "Sie ist im Himmel." Für den Bruder ist klar:
"Er wusste mehr als wir." Bzw. auf Johannes Paul II. bezogen: "Ich
hatte immer den Eindruck, dass er an diesem Tag abwog zwischen der Wahrheit über
das Verschwinden und dem Erscheinungsbild der Kirche. Er hat seine Wahl
getroffen." (zit. nach bild.de, 11.7.2019)
Bevor wir hier nun
ausführlicher auf das tragische Verschwinden von Emanuela Orlandi eingehen,
folgt in den ersten beiden Kapiteln zunächst die Darlegung der Tatsachen der
mörderischen Vorgeschichte
des vermuteten Verbrechens an Emanuela Orlandi,
die den Vatikan tief verstrickt in das internationale Schwerverbrechen sieht und
auch Mordopfer forderte.
Finanzmittel aus dem Vatikan
für den Sturz des Kommunismus in Polen
Hintergrund ist dabei der
Betrugs-Bankrott der Banco
Ambrosiano, in dessen Folge deren
Direktor Roberto Calvi 1982 in London ermordet
wurde und danach – mit Ziegelsteinen in der Anzugjacke beschwert – tot an der "Brücke der Barmherzigen Brüder" hing,
die Füße in die Themse eingetaucht. "Zufällig" am selben Tag, dem 18.6.1982, stürzte seine
Sekretärin Graziella Corrocher aus einem Fenster der Bank in Mailand
zu Tode. Ein vermuteter Mord konnte jedoch nicht zweifelsfrei nachgewiesen werden. Und die
beiden mutmaßlichen Auftrags-Mörder von Roberto Calvi wurden kurze Zeit
später ebenfalls ermordet und konnten nicht mehr aussagen, wer ihr Auftraggeber war.
Als Hauptschuldigen am Betrugs-Bankrott verurteilte die italienische Justiz
damals den Chef der Vatikanbank IOR, Erzbischof Paul Marcinkus, und sie stellte
einen Haftbefehl gegen den hohen Würdenträger des Vatikans aus. Was war der
Sachverhalt?
Die Vatikanbank
hatte gegenüber der Banco Ambrosiano, deren Chef Roberto Calvi war,
Vertrauenserklärungen (so genannte Patronage-Briefe) für Firmen ausgestellt, die
ihr gehörten. Das war eine Art Bürgschaft, woraufhin diese Firmen im Jahr 1980
von der Banco Ambrosiano einen
Kredit in Höhe von 1,3 Milliarden Dollar bekamen.
Und genau diese 1,3 Milliarden Dollar steckte die Vatikanbank 1980 ihrerseits
in Aktivitäten, die den
politischen Umsturzes in Polen
mit herbei führten,
der das Ende des Ostblocks mit seiner Militärmacht "Warschauer Pakt" einleitete.
Das ist die eine Seite des Geldflusses. Und die andere: Die der Vatikanbank gehörenden
Firmen haben das von der Banco Ambrosiano erhaltene Darlehen in gleicher Höhe nie mehr zurück gezahlt,
trotz der vatikanischen Patronage-Briefe über ihre angebliche
Vertrauenswürdigkeit. Und die unmittelbare Folge davon: Die Banco Ambrosiano ging
trotz ihres Hilferufs an den Papst, doch bitte die enormen Schulden zurück zu zahlen
(!), bankrott.
Zwar versuchten papstfreundliche Medien wie bild.de den Sachverhalt
nachträglich so zu verbiegen, als hätte auch die Vatikanbank durch den
Zusammenbruch der Banco Ambrosiano Verluste erlitten (bild.de, 27.6.2008),
doch eine andere Bank und die ihr gehörenden Firmen profitieren ja in Wirklichkeit vom Zusammenbruch
des Großgläubigers, da dieser nun das Geld nicht mehr eintreiben kann. Und gegen Verantwortliche
im Vatikan wurden
deswegen ja von der italienischen Justiz auch Gerichtsurteile gesprochen und Haftbefehle ausgestellt, weil es sich ganz offensichtlich um
ein schwerwiegendes Finanzverbrechen handelte.
Doch der italienische Haftbefehl gegen Vatikanbank-Chef
Paul Marcinkus wurde vom Vatikanstaat genauso ignoriert wie die Haftbefehle
gegen weitere Vatikan-Angestellte.
Papst Johannes Paul II.
deckte seinen verbrecherischen Finanzchef Paul Marcinkus, lieferte ihn nicht an
den Staat Italien aus und schob ihn stattdessen in die USA ab,
woher er stammte und wo er bis zu seinem Tod 2006 unbehelligt wieder als Vikar im Kirchendienst
arbeitete
(Foto rechts oben von Penarc,
Creative Commons Lizenz). Und ob
Erzbischof Paul Marcinkus das Verbrechen seinem "Gebieter" (siehe
hier), dem polnischen Papst Karol Wojtyla,
zuliebe oder gar in Absprache mit ihm durchführte, um den Kommunismus in Polen
mit stürzen zu helfen, oder ob der Papst von allem "nichts" wusste, ist eine bis
heute offiziell nicht geklärte Frage.
Wie Bank-Chef Roberto Calvi erst
hereingelegt und dann ermordet wurde
Doch
es folgten noch weitere Verbrechen, bis verschiedene Blutbäder schließlich an
die 15-jährige
Emanuela Orlandi heran rückten. Roberto Calvi, der Bankdirektor, war
jedenfalls entsetzt, wie seine Banco Ambrosiano vom Vatikan und der Vatikanbank
IOR herein gelegt wurde: "Wenn ich auspacke, dann werden die Priester den
Petersdom verkaufen müssen," wütete der bis dahin
kirchentreue Katholik Roberto Calvi kurz vor seiner Ermordung gegenüber seiner
Frau. Kein Stein werde dann mehr auf dem anderen bleiben, und auch Papst
Johannes Paul II. werde zurück treten müssen (Spiegel special
Nr. 3/2005).
Es kam allerdings anders, und Calvi hatte ganz offensichtlich tödlich
unterschätzt, mit wem er es jetzt zu tun bekam. Die Vatikankirche müsste Calvi im Rückblick
fast "heilig" sprechen, nachdem dieser sich entschied, nicht auszupacken,
sondern mit dem Vatikan zu verhandeln und sich sein Schweigen über sein Wissen
offenbar bezahlen lassen zu wollen. Und er, der wegen seiner Vatikan-Verbindungen den
Kosenamen "Der Bankier Gottes" trug, glaubte offenbar wirklich, seine
kirchlichen Partner, deren Skrupellosigkeit er gerade leidvoll erfahren musste,
würden mit ihm ein solches "Geschäft auf Gegenseitigkeit" vollziehen.
Roberto Calvi, aufgrund seiner engen
Bindung an den Vatikan
"Bankier Gottes"
genannt.
Statt heilig gesprochen wurde er jedoch ermordet.
Er hing tot und mit Steinen
beschwert an der Brücke der Barmherzigen Brüder in London.
Zur gleichen Zeit
"fiel"
seine Sekretärin aus dem Fenster ihres Büros und war danach ebenfalls tot.
(Foto gemeinfrei nach
Wikimedia commons)
Dazu ein weiterer Blick auf die nachfolgenden Fakten:
Der Vatikan beauftragte den tschechischen Bischof Pavel Hnilica, zunächst im Auftrag des Vatikan die Aktentasche von
Roberto Calvi mitsamt dem ganzen Belastungsmaterial
gegen die Kirche offiziell zu kaufen. Seither ist die Tasche samt dem Material – wie nicht anders zu erwarten war
– "spurlos" verschwunden. Und unmittelbar
danach wurde Roberto Calvi ermordet. Bischof
Pavel Hnilica wurde dann 1993 von einem italienischen Gericht zu einer
Gefängnisstrafe wegen Unterschlagung der Tasche von Roberto Calvi verurteilt,
deren Herausgabe an die italienische Justiz vom Vatikan bis heute verweigert wird. Im Jahr 2006, im
gleichen Jahr wie Erzbischof Marcinkus, ist schließlich
auch Bischof
Hnilica verstorben. Und der Inhalt
der Tasche tauchte – wie sich jeder Beobachter denken kann – nie wieder auf, ganz gemäß dem Interesse des Vatikans bei
diesen Verbrechen.
Doch das
war nicht der einzige finstere Coup. Denn nach weiteren Nachforschungen
stellte sich nämlich heraus: Der im
vatikanischen Auftrag handelnde
Bischof Pavel Hnilica
hatte bei Roberto Calvi mit einem ungedeckten Scheck der Vatikanbank für die
Herausgabe der Aktentasche mit den belastenden Dokumenten "bezahlt".
Er hatte Roberto
Calvi auf diese Weise also von vorne herein um sein Schweigegeld betrogen, also
womöglich um die Bezahlung dafür, dass Fakten verschwiegen wurden, die zum
Rücktritt von Papst Johannes Paul II.
geführt hätten, wie Calvi angekündigt hatte.
Doch es geht noch weiter. Hatte die
vatikanische Priesterkaste bei diesen verbrecherischen "Deals" auch die Mafia herein gelegt? Offenbar verlor nämlich die Mafia bei den
Geschäften mit der Vatikanbank einen Millionenbetrag an die Kirche.
Ein Geldbote der Mafia sagte nämlich
später vor Gericht aus, er habe 1982 zwei Geldkoffer mit 10 Milliarden Lire
(ca.
10 Millionen Dollar)
von der Mafia an Erzbischof Marcinkus und an einen Notar übergeben (Spiegel special Nr. 3/2005).
Dazu die Frage:
War dies der Betrag, der als Schweigegeld für Roberto Calvi gedacht war, den
Calvi aber bekanntlich nie bekommen hat? Von den Geldgebern möglicherweise
kurzfristig zur Verfügung gestellt, um das Geschäft abzuwickeln?
Und dann durch den besagten ungedeckten Scheck ersetzt? Aber wo sind
dann die Millionen in dem
Koffer, die der Zeugenaussage zufolge definitiv bei Erzbischof Marcinkus
gelandet sind (!), geblieben? Wer hat sie beiseite geschafft und wohin?
Der
italienische Staatsanwalt hatte später den ermordeten Roberto Calvi unter
anderem der "Veruntreuung von
Mafia-Geldern" beschuldigt, doch Calvi hatte zumindest von diesen 10
Milliarden Lire anscheinend nie einen Cent
gesehen. Und selbst wenn, dann blieb ihm nicht viel Zeit damit, da er an der
Brücke der barmherzigen Brüder in London bald tot mit seinen Füßen in die Themse hing. Wo blieben aber dann
– noch einmal gefragt – die 10 Milliarden Lire, die der Bote
der Mafia laut seinen Aussagen an Erzbischof
Paul Marcinkus aushändigen ließ? Wurden sie von der Kirche einfach eingesteckt?
Oder
– wenn es nicht das vermeintliche Schweigegeld für Calvi war – aus welchen möglichen anderen Gründen hat die Mafia dem Chef der Vatikanbank so viel
Geld übergeben?
Bekannt wurde in diesem Zusammenhang allerdings noch, dass Calvi zusammen mit
dem Erzbischof und "Geheimkämmerer Seiner Heiligkeit" Paul Marcinkus auch die
Bank Cisalpina auf den Bahamas betrieb, mit deren Hilfe "anscheinend" Gelder aus
dem Verkauf von Kokain aus Lateinamerika gewaschen wurden (Wikipedia, Stand: 16.4.2012).
Auch hier
liegt noch vieles im Dunkeln.
Zeugenaussage:
Mafia-Boss ging vor der Kirche in die Knie und gab nach
Im Zuge der neueren Ermittlungen um das Verschwinden von Emanuela Orlandi
seit dem Jahr 2012 wurden
in der Presse nun die "verschwundenen" 10 Milliarden Lire (die 10 Millionen
Dollar) aus diesem Komplott meist nicht
mehr genannt. Oft war nur noch die Rede davon, dass auch die Mafia bei der Banco Ambrosiano
Geld
"investiert" und verloren hätte. Doch auch das würde bedeuten, dass die Mafia ja nur deshalb
ihre Geldeinlage dort verloren hätte, weil die Mailänder Banco Ambrosiano von
der Vatikanbank zuvor in der oben geschilderten Weise betrogen und auf diese
Weise gezielt in den Bankrott
getrieben wurde.
Denn in Wirklichkeit haben nämlich die von der Vatikanbank kontrollierten Firmen die Banco
Ambrosiano geprellt und im übertragenen Sinne bis zum Bankrott "ausgeraubt"
– eine Sichtweise, die auch gar nicht umstritten ist.
Doch
im Jahr 2011 sprach Antonio Mancini aus dem ehemaligen Clan des Mafia-Bosses Enrico Renato de Pedis
darüber hinaus von
einer
unmittelbaren Finanzbeziehung zwischen der Vatikanbank und der
Mafia.
Und
damit rückt jetzt möglicherweise die jugendliche Vatikan-Bürgerin in den Blickpunkt, die
am Mittwoch, den 22.6.1983, auf
dem Heimweg von ihrem Flötenunterricht war und ganz offensichtlich auf diesem
Nachhauseweg entführt wurde, mutmaßlich von Kidnappern mit Verbindungen zur
Mafia und zum Vatikan.
Die Entführung von
Emanuela Orlandi erfolgte den Aussagen des Mafia-Clan-Mitglieds Antonio Mancini zufolge aber nicht (!), weil die Mafia eine Einlage bei der Banco
Ambrosiano verloren habe. Sondern sie sei erfolgt, weil die Mafia von
Erzbischof Marcinkus und der Vatikanbank (!) Geld unmittelbar
nicht mehr zurück bekommen hätte, das sie der Vatikanbank zuvor übergeben hatte.
Einige Mosaiksteine würden sich so zusammen fügen. Wollten die Entführer also für die eventuelle Freilassung der Entführten Geld
von der Klerikern erpressen? Geld, das ihnen von den Kirchenmännern anderweitig
vorenthalten wurde?
Welt.de schreibt dazu:
"Die Vatikanbank sollte nach seinen [Antionio Mancinis] Worten so gezwungen werden, Geld
zurückzugeben, das der Mafiaboss und seine Komplizen bei ihr investiert hätten.
De Pedis habe das Geld aber schließlich abgeschrieben. Aus Dankbarkeit darüber,
so Mancini weiter, habe der Vatikan die Bestattung des Mafiabosses in der
Basilika Sant' Apollinare in Rom erlaubt – obwohl dies über Jahrhunderte
nur Kardinälen und anderen hohen Kirchenmännern vorbehalten gewesen war."
(welt.de, 16.4.2012)
Demnach hätte der Mafia-Boss gegenüber der Kirche schließlich nachgegeben –
womöglich, als er einsah, dass er gegenüber der Priesterkaste der Schwächere war
–, doch
das Leben von Emanuela Orlandi konnte demnach nicht mehr
gerettet werden. "Ihre Spuren verlieren sich ausgerechnet vor der Basilika, die
Bandenchef De Pedis so liebte" (Die Rheinpfalz, 17.4.2012), die
päpstliche Basilika di´ Sant´Appolinare, woraus sich wiederum das Gerücht entwickelte,
die Leiche von Emanuela Orlandi könnte in dieser Basilika im gleichen Grab liegen wie
die Leiche von Mafiaboss Enrico de Pedis.
Hat das Verhalten des Papstes die Ermordung
verursacht?
Nun mag offen bleiben, ob es sich bei diesem bei der Kirche "investierten" Geld
tatsächlich um die 10 Milliarden Lire handelt, die der Mafia-Bote im Jahr
1982 seiner Zeugenaussage zufolge an die Vatikanbank übergeben hatte oder ob die Mafia auch anderweitig noch
weitere Gelder in der Kirchenbank investiert hatte, die sie eventuell nicht mehr
zurück bekam, womöglich noch weit höhere
Summen. Der Konflikt ist so oder so gegeben. Doch bekannt geworden sind durch die Zeugenaussage des
Boten eben bisher "nur" diese 10 Milliarden, und die möglichen Verwicklungen mit dem Mord an Roberto
Calvi wurden oben ja aufgezeigt.
Und dass Mafia-Chef Enrico de Pedis Emanuela
Orlandi entführen ließ, "um Druck auf den Kirchenmann Paul Marcinkus
auszuüben", dies "hält die Staatsanwaltschaft für glaubwürdig."
(bild.de,
27.6.2008)
Und auch die Ermittlungen des italienischen Geheimdienstes gingen in die
Richtung, nachdem unter anderem ein anonymer Anrufer die
Vatikan-Verantwortlichen und wohl vor allem den Papst selbst dazu aufgefordert
hatte,
zu verhandeln. Der Anrufer mit amerikanischem Akzent sei kein anderer als der aus den USA
stammende Erzbischof Marcinkus selbst gewesen, der den Druck der Mafia auf diese Weise
offenbar weitergeben wollte, um die Jugendliche frei zu bekommen.
Die Basler Zeitung schreibt dazu:
"´L’Americano` behauptete,
er wisse, wo Emanuela festgehalten werde, und forderte den Vatikan auf,
Verhandlungen aufzunehmen ... Italiens Geheimdienste wollen in der Folge
herausgefunden haben, dass es sich beim Americano um Monsignor Paul Marcinkus
gehandelt hat". (3.11.2018)
Doch die Fortsetzung ist bekannt: Der Vatikan nahm keine Verhandlungen
auf, was wiederum die Frage aufwirft: Hat Johannes Paul II. selbst am
Ende den Anlass für die Ermordung des Mädchens gegeben, weil er weder auf
die Forderungen von De Pedis einging noch die inoffiziellen Schulden des
Vatikans gegenüber der Mafia bezahlen ließ?
Allerdings
verbreitete sich in diesem Zusammenhang auch das Gerücht, es ginge dabei um den
Versuch, den türkischen Papst-Attentäter Ali Agca freizupressen. "Der saß
damals seit zwei Jahren im Gefängnis, nachdem er auf Johannes Paul II.
geschossen hatte" (Basler Zeitung, 3.11.2018). Doch warum sollte De Pedis
Ali Agca freipressen wollen? Sollte auch dieses Meinungsgerücht womöglich nur von den 10
Milliarden und womöglichen anderen Geldern ablenken, um die sich die Mafia von den
Kirchenoberen betrogen fühlte?
Der italienische Journalist Gianluigi Nuzzi, der
schwerpunktmäßig über den Vatikan schreibt, erklärt zur Ali-Agca-These auch: "Kompletter
Unsinn!
... Fakt ist, dass
der Vatikan in 35 Jahren jede Mithilfe verweigert hat, die Wahrheit ans Licht zu
bringen"
(fr.de, 9.11.2018), und Nuzzi beklagt ein Milieu im Vatikan mit Männern, "die im Zentrum der Kirche ihre
persönlichen Interessen – persönliche Macht, Geld und Sex verfolgen".
Leiche von Emanuela
möglicherweise in Betonmischmaschine beseitigt – Das Auto mit vatikanischem
Nummernschild
Der Mafiaboss Enrico de Pedis galt dabei zeitlebens
als ein großer Freund der
Kirche.
Und für sein Ehrengrab hat seine Witwe nach einem Bericht von The Independent
(30.4.2012) nochmals umgerechnet eine halbe Million Euro an
die Kirche bezahlt, welche diese dann anscheinend in die "Mission" und in die Renovierung
dieser Kirche gesteckt habe.
Und 2008 gab seine Ex-Geliebte Sabrina Minardi die Täterschaft von
Enrico de Pedis an dem
Verbrechen an Emanuela Orlandi auch zu und erklärte, "dass sie [Sabrina Minardi] an der
Entführung der Emanuela Orlandi beteiligt gewesen sei. Sie [Emanuela Orlandi] sei später getötet
worden, ihren Körper habe man in einer Betonmischmaschine verschwinden lassen"
(bild.de, 27.6.2008). Doch
Sabrina Minardi erklärte auch, die
Hintermänner des Mafia-Bosses bei diesem Verbrechen kämen ebenfalls aus dem Vatikan
(!),
und spätestens ab hier tut sich der Schlund des Abgrunds für die Priesterkaste noch weiter
auf.
Bei
welt.de heißt es dazu: "Die Drahtzieher der Entführung säßen ´im
Vatikan`" (16.4.2012), was dieser natürlich honorig dementiert.
Doch Sabrina Minardi selbst habe die entführte Emanuela Orlandi "an Bord eines
Mercedes mit vatikanischem Nummernschild verfrachtet, wo sie [Emanuela Orlandi] von einem als
Priester gekleideten Mann in Empfang genommen wurde".
Demnach hätten sich
Vatikan-Verantwortliche bei diesem Verbrechen mit der Mafia verbündet, die vor allem im
Waffen- und Drogengeschäft
tätig war, um den Chef der Vatikanbank und päpstlichen Finanzchef Paul Marcinkus in die Knie zu
zwingen, die von ihm kriminell eingesteckten Milliarden herauszurücken. Und dieser war Berichten zufolge "anscheinend" seinerseits im Kokaingeschäft tätig (siehe
hier). Aber die Mafia hatte den Erzbischof und die Macht
der Kurie im Vatikan offenbar massivst unterschätzt, wie zuvor auch Roberto
Calvi die Brutalität seiner "Verhandlungspartner" massivst unterschätzt hatte
und anscheinend glaubte, er könnte seine Pläne überleben.
Was geschah aber nun mit Emanuela Orlandi?
Zunächst sei das 15-jährige Mädchen
in Montverde als Geisel gefangen gehalten worden. Und zwar solange, wie die
Mafia hoffte, der
Vatikan werde sich an gemeinsame Vereinbarungen und Absprachen halten und die
Mafia nicht ebenfalls betrügen, so wie es die kirchlichen Hochwürden mit der Banco Ambrosiano
und ihrem Direktor Roberto Calvi, dem bis dahin treuen Kirchenmann, zuvor getan hatten.
Die schlussendliche Ermordung der jüngsten
Vatikanbürgerin Emanuela
Orlandi sei dann eine unmissverständliche Botschaft an den Vatikan gewesen, "dass
Verträge einzuhalten waren und Geld zurück gegeben werden musste, insbesondere,
wenn es sich um sehr viel Geld handelte", so der renommierte italienische
Autor und Journalist Corrado Augias in seinem Buch Die Geheimnisse des
Vatikan, München, 2011, S. 380 f.
Vatikan-Priester: Emanuela Orlandi bei
Sex-Partys im Vatikan vergewaltigt
Doch wie lange dauerte diese Gefangenschaft und
was hat man mit dem Mädchen in dieser Zeit alles gemacht? Hier ist die
Jugendliche zudem vielleicht Opfer der bizarren Welt des vatikanischen
Männerstaates geworden, in dem es ja neben meist verschleierten überwiegend älteren
Nonnen kaum weibliche Einwohner gibt, was die große Gefahr für sie als normale
Jugendliche an einem solchen Wohnsitz von vorne herein massiv erhöht hatte. In diesem Sinne erklärte der von
Papst Johannes Paul II. zum Chef-Exorzisten bestellte Hochwürden, Vater Gabriele Amorth,
sie sei
"für Sex-Partys durch eine
Gruppe der Vatikan-Polizei und ausländischer Diplomaten"
("for sex parties by a gang involving Vatican police
and foreign diplomats")
missbraucht worden. "Ich glaube, Emanuela endete als ein
Opfer dieses Kreises", so Vater Amorth (The Telegraph, 22.5.2012).
Er sei sich "sicher", "die junge
Frau sei von Gendarmen der Vatikan-Polizei für Sexpartys vermittelt und später
ermordet worden"
(spiegel.de, 24.5.2012).
Im Vatikan, so ein Archivar, "habe es
fragwürdige Feste gegeben".
"Ich glaube,
dass man innerhalb und nicht außerhalb des Vatikans suchen muss",
so Pater Amorth.
Doch
aufgeklärt wurde nie etwas. Und so bedeuten die Worte des Vatikan-Insiders
doch im Klartext: Wenn sie nicht gestorben sind oder das Zentrum des "Heiligen
Stuhls" verlassen haben, dann sind die Sexualverbrecher und Mörder weiterhin im
Vatikan tätig.
Diese Aufsehen erregende Aussage des Vatikan-Insiders würde darauf schließen,
dass die Verwicklungen von einflussreichem
Vatikan-Personal in die Entführung und die mutmaßliche Ermordung des Mädchens
noch umfangreicher gewesen wären als bisher von Zeugen benannt. Und sie
würde gemäß einer diabolischen Logik insofern teuflischsten "Sinn" machen, wenn man
– allgemein gesprochen – einen Mord womöglich aufgrund der drohenden
Aussichtslosigkeit der Erpressung schon beschlossen hätte und
das Opfer bis zu dem ins Auge gefassten Zeitpunkt noch eine Zeitlang zum Vergewaltigt-Werden
missbraucht werden sollte.
Spiegel.de schreibt weiter: "Amorths Hypothesen stimmen mit dem Inhalt eines
anonymen Briefs überein, den Orlandis Mutter erhielt.
Darin ist die Rede von
einer ´Falle`, die dem Mädchen in der Sakristei der Kirche Sant' Apollinare
gestellt worden sei." Im "Tatverdacht" der staatlichen Ermittler steht deshalb
auch der damalige Ober-Priester von Sant´ Apollinare, Monsignore Pietro Vergari.
Dieser bestreitet jedoch bis heute eine Verwicklung in Entführung oder Mord, wurde
aber im Jahr 2012 erneut von der Staatsanwaltschaft verhört.
Die Leiterin der
Musikschule, wo Emanuela Orlandi das letzte Mal lebend gesehen wurde, hatte
Emanuela immer davor gewarnt, diese Kirche zu betreten und sich vor allem diesem Priester
zu nähern. "Suor Dolores ließ sie nicht zur Messe oder zum Singen in die
Kirche Sant' Apollinare gehen", so ihr leiblicher Bruder Pietro Orlandi.
Doch ob die Jugendliche
demnach nicht nur Erpressungs-Opfer gewesen wäre, sondern darüber hinaus in
ihrer Zeit als Gefangene auch Sexualverbrechens-Opfer, das würde die teuflischen
Verwicklungen noch komplexer machen. Solches ergibt sich allerdings nicht
logischerweise aus den von oben genannten Zeugen angeführten Entführungsgründen.
So könnte die vermeintlich
"sichere" These von Pater Amorth auch eine weitere Nebelkerze aus dem Vatikan
sein, also eine weitere Erfindung, um von all´ dem anderen abzulenken, was bis dahin als
mutmaßliche Ursache für die Entführung schon
bekannt war und ein noch ganz anderes Verbrechensausmaß beinhaltete als
Sex-Partys von Priestern mit dafür gefügig gemachten Jugendlichen.
Exhumierung von
Mafia-Boss Enrico de Pedis
als Ablenkungsmanöver
Enrico de
Pedis, der als mutmaßliche Mörder des Mädchens verdächtige Mafia-Anführer, kann sich dazu nun nicht mehr äußern, denn er wurde
seinerseits 1990 auf
offener Straße erschossen. Und seine Leiche durfte danach "mit der ausdrücklichen Erlaubnis des
früheren Generalvikars des Papstes, Ugo Poletti, in der Kirche der Heiligen und
Päpste in Rom, in eben diese ehrwürdige Sant` Apollinare-Kirche, überführt und dort
beerdigt werden. Angeblich war der Mafiapate ein großer Wohltäter
der Kirche" (bild.de, 27.6.2008), so wurde schon damals
berichtet. Die Leiche von De Pedis wird also
seither in Rom in einem monumentalen
Pracht-Grab "in der großen altehrwürdigen päpstlichen Basilika" (Die
Rheinpfalz, 17.4.2012) verehrt, was laut Kirchenrecht nur für Päpste oder
Bischöfe möglich ist.
Die Bestattung des Mafia-Bosses und Mörders in der
päpstlichen Basilika verstieß übrigens auch gegen italienisches Recht, aber das
Recht Italiens hat den selbstherrlichen Vatikan noch nie bekümmert, wenn es für
ihn nachteilig war. "Was hatten De Pedis oder die Magliana-Bande ... in der
Hand?" schreibt zum Beispiel Die Rheinpfalz. "Die Wahrheit sei im Vatikan zu
suchen, sagen römische Staatsanwälte, doch der rücke damit nicht heraus"
(17.4.2012).
Und so verging und vergeht seither Jahr
um Jahr.
"Die Staatsanwaltschaft,
wenn sie es denn bisher ernsthaft versucht hat [denn die Staatsanwälte sind ja
auch Katholiken, die sich dem Papst unterwerfen müssen], kommt seit 1990 beim
Ermitteln nicht voran."
Die Angehörigen von Emanuela Orlandi geben
jedoch nicht
auf, ein Verbrechen an dem unschuldigen Mädchen aufzuklären und die beteiligten
Täter zu finden. "In letzter Zeit hatte insbesondere der
Bruder der damals 15-Jährigen, deren Vater Vatikan-Angestellter war und mit der
Familie auf Vatikangelände wohnte, eine ungenügende Aufklärungsbereitschaft
seitens der Vatikanbehörden moniert" (bild.de, 15.4.2012). Daraufhin hatte
der Vatikan erneut zurück gewiesen, "er
halte weiterhin Informationen" zurück. Und aus diesem Grund veranlasste
Vatikan-Sprecher Federico Lombardi auch, die Heiligengruft in der Sant´-Apollinare-Kirche mit der Leiche von De Pedis zu öffnen und die Leiche des
Mafia-Bosses zu exhumieren, vermutlich ein gezieltes weiteres Ablenkungsmanöver. Denn erwartungsgemäß lag die Leiche von Enrico de Pedis nach der Graböffnung am 14.5.2012 dann auch alleine in der Gruft, und
nicht – wie es in Gerüchten hieß – zusammen mit der Leiche von Emanuela Orlandi,
die laut Geständnis von Sabrina Minardi ja
in eine Betonmischmaschine geworfen worden war.
Die Gerichtsmediziner entnahmen Gewebeproben zur weiteren Untersuchung, bevor
das Grab wieder verschlossen wurde, was – nicht überraschend – auch nicht weiter
führte.
Emanuela Orlandi wurde nicht im Sarg neben Enrico de Pedis gefunden.
Nach einer Zeugenaussage habe man ihre Leiche in einer Betonmischmaschine
beseitigt. Ihr Bruder hofft, dass sie noch lebt.
Foto: Symbolbild
Allerdings hat der Vatikan-Sprecher den Angehörigen in Aussicht
gestellt, den mutmaßlichen Mörder ihrer Tochter dauerhaft aus dem
kirchlichen Ehrengrab bzw. "Heiligengrab" zu entfernen, womit der
Vatikan in der öffentlichen Meinung ja
ebenfalls "Punkte sammeln" kann, ohne dass auch nur irgendetwas Näheres aufgedeckt würde.
Auf jeden Fall sollte die Kirche dann aber auch einen Teil der halben Million
Euro an die Witwe des Mafia-Bosses zurückzahlen, welche diese für das Grab
bezahlt hatte. Doch es ist fraglich, ob die Mafia in diesem Fall den Rechtsweg
beschreiten wird, wenn sie vom Vatikan dann womöglich erneut das Geld nicht bekommen
würde.
"Verbindungen des Magliana-Bande zum Vatikan"
Schwieriger für die Kirche wird es erst,
wenn heraus gearbeitet würde, dass Enrico de Pedis Emanuela Orlandi als
Vergeltung erst ermordet hätte, nachdem Erzbischof und Vatikanbank-Chef Paul
Marcinkus oder andere Vatikan-Verantwortliche sich definitiv geweigert hätten,
das Geld des Mafia-Bosses diesem zurück zu geben. Und eine
weitere Frage, die sich anschließen würde, wäre: Was wusste der
später heilig gesprochene Papst? Bzw. war er ebenfalls in den Konflikt
verwickelt, oder gab er vielleicht sogar entsprechende Anweisungen, was man tun
sollte?
Immerhin kündigte Roberto Calvi den Rücktritt von Papst Johannes Paul
II. für den Fall an, er, Calvi, würde seine
Beweise (!) öffentlich bekannt machen.
Dass es wirklich Beweise waren und sind, dafür spricht auch seine
Ermordung kurz nach dieser Ankündigung.
Und zudem flossen die Summe der Gelder, die
der Banco Ambrosiano betrügerisch entzogen wurden, ausgerechnet in den antikommunistischen Widerstand nach
Polen, einem
besonderen Anliegen des polnischen
Papstes.
Der Nachfolger von Papst Johannes Paul II., Papst Benedikt XVI., hatte sich
bekanntlich nicht zu dem verbrecherischen Komplex geäußert, obwohl er damals schon Insider war. Denn Joseph Ratzinger, der spätere
Benedikt XVI., hatte 3 1/2 Monate vor der Ermordung Roberto Calvis sein Amt als
Präfekt der Glaubenskongregation angetreten, der Nachfolgebehörde der "heiligen
Inquisition", genau am 1.3.1982, und Joseph Ratzinger wusste ohnehin über sehr vieles Bescheid, wenn nicht
gar über alles (!), was dem Kirchenstaat und dem Papst "gefährlich" werden könnte.
Nun beginnt im Januar 2023 tatsächlich der Vatikan fast 40 Jahre nach dem
Verschwinden von Emanuela Orlandi tatsächlich mit "Ermittlungen", wenige Tage
nach dem Tod von Benedikt XVI. und einer Aussage von Pietro Orlandi, dass Joseph
Ratzingers Privatsekretär Georg Gänswein mehr wüsste, was dieser aber umgehend
dementierte (merkur.de, 10.1.2023). Doch es kommt wieder Bewegung in das
Thema.
"Die Kirche hat kein Interesse
daran, dass ihre Mafiaverbindungen öffentlich werden."
(Die Vatikan-Expertin Donna Leon, zit. nach
stuttgarter-zeitung.de,
12.6.2012) |
Im Jahr 2012
war es damals bereits der italienische Staatsanwalt Giancarlo Capaldo, der neue Hoffnungen
gemacht hatte, die Verbrechen früher oder später doch aufklären zu können: "There
are people still alive, and still inside the Vatican, who know the truth"
(zit. nach The Independent, 30.4.2012; "Es sind nach wie vor Leute am Leben, und
nach wie vor innerhalb des Vatikan, welche die Wahrheit kennen"). Und
focus.de schrieb am 1.5.2012, mit den Entführung von Emanuela Orlandi
sollte "ein Mitarbeiter des Vatikans eingeschüchtert werden, der
Beweise für Verbindungen der Bande zum Vatikan gehabt haben soll"; gemeint ist
eben die so genannte Magliana-Bande als eine Unterorganisation der Mafia, der Enrico de Pedis
bis zu seiner Ermordung im Jahr 1990 vorstand.
Hier könnte man entsprechende Nachforschungen auch etwas anders akzentuieren, z. B., indem
man unter anderem die Frage nach den Auftragskillern von Roberto Calvi stellt
und deren Auftraggebern.
Herztod, eingeschlagener Schädel,
Autobombe und vergifteter Espresso: Warum viele Zeugen nicht mehr reden können
Der Vater des entführten Mädchens, "
Ercole
Orlandi, ein Hofdiener von Papst Johannes Paul II., starb 2004 an einem
Herzleiden. ´Er ist in der Hoffnung gestorben, dass seine Tochter noch am Leben
ist`, sagte sein Anwalt damals" (welt.de, 16.4.2012). Im Zuge der
neuen Ermittlungen im Jahr 2012 kam auch der Verdacht auf, Ercole Orlandi selbst
hätte Beweise für die Verstrickung der Vatikan-Bank in das organisierte
Verbrechen gehabt. (The Independent, 30.4.2012)
Doch selbst wenn Ercole Orlandi mehr
gewusst hätte: Seit 2004 ist er tot. Und einige weitere mögliche Zeugen können
ebenfalls nicht mehr aussagen. So
wurden die beiden Auftrags-Mörder von Roberto Calvi kurze Zeit nach dem Mord
ebenfalls durch Morde aus dem Weg geschafft.
Sergio Vaccari wurde in seiner Wohnung der Schädel eingeschlagen und Vincenzo
Casillo wurde durch eine Autobombe in die Luft gesprengt, Täter Fehlanzeige. Und
der Vorgänger von Roberto Calvi, Michele Sindona, ein wahrscheinlicher
Mitwisser, starb 1986 im Gefängnis nach dem Trinken eines mit Zyankali
versetzten Espressos, Täter wiederum offiziell unbekannt. Doch jeder, der
vielleicht noch etwas weiß oder wissen könnte, war und ist damit auch mehr als
gewarnt. Kein Wunder also, wenn jeder weiterhin dementiert, irgendetwas zu
wissen wie zuletzt 2023 Georg Gänswein.
Die Ermittlungen gegen den Priester Don
Pietro Vergari, der zum Zeitpunkt des Verschwindens von Emanuela Orlandi für die
Basilika Sant' Apollinaire
zuständig war, wo das Mädchen zuletzt gesehen wurde, erscheinen in diesem Zusammenhang
ebenfalls nur als Teil des
vordergründigen Ablenkungsmanövers; genauso wie die Graböffnung und Exhumierung von Enrico
de Pedis. Der Computer des Würdenträgers sei von der Polizei sicher gestellt worden,
hieß es, doch Don Vergari sagte wohl
zurecht: "Ich habe nichts zu
verstecken" (Münchner Merkur, 19.5.2012). Mit anderen Worten: Die Leiche von Emanuela Orlandi
und die "Leichen" im übertragenen Sinne liegen andernorts begraben.
PS: Da auch jeder katholische
Kirchensteuerzahler in Deutschland die hohen Geld-Abgaben der deutschen Diözesen
an den Vatikan, z. B. durch den so genannten "Peterspfennig", mitfinanzieren muss, mag sich jeder überlegen, ob er dieses
Milieu
wirklich weiterhin mit seinen Steuergeldern unterstützen möchte.
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Wie der Vatikan ein jüdisches Kind aus Bologna in den Vatikan entführen ließ,
wie dieses Kind vom Papst adoptiert wurde und wie es zu einem unterwürfigen
Priester erzogen wurde in Der Theologe Nr.
16
2017
Nr. K 234 / 2017 –
Verbrechen von sechs pädophilen Priester in einem Internat der Erzdiözese Köln
– Die Rheinische Post versucht, das Unaussprechliche in Worte zu fassen:
rp-online.de, 13.9.2017 – Auch im erzbischöflichen Internat Josephinum in Bad Münstereifel hat es im
Zeitraum von 1946 bis 1997 Gewalt und sexuellen Missbrauch gegenüber Kindern
gegeben. Die Täter sind vor allem sechs Priester, deren Verbrechen wie fast
immer juristisch verjährt sind. Deshalb drohen bei den vier Priestern, die noch leben, allenfalls noch innerkirchliche Verfahren, die
dann der päpstlichen Geheimhaltung
unterliegen.
Opfer leiden noch lange Jahre danach, und die Rheinische Post
schreibt: "Am Ende aber ist es die Sprachlosigkeit und Erschütterung eines
Betroffenen, die erahnen lassen, wie unbegreiflich das Leiden der Opfer von
einstmals körperlicher und sexueller Gewalt bis heute sein muss."
Weiter schreibt die Zeitung: "Werner Becker [eines der Opfer] lenkt den Blick auch aufs
Lebensumfeld der Geistlichen und beschreibt den priesterlichen Raum als einen
hermetischen Bezirk, in dem sich der Geistliche sicher sein kann, dass Taten
nicht zu schnell auffliegen. Zudem ist der Priester noch immer eine
moralische Instanz. Werner Beckers Eltern jedenfalls hätten ihm damals nichts
geglaubt. Die Abwehrreaktionen seiner Mitschüler scheinen dem gleichen
Verhaltensmuster zu folgen."
Die wissenschaftliche Untersuchung über die Schandtaten im erzbischöflichen
Josephinum sind dabei nur ein weiterer kleiner Mosaikstein für das schändliche Treiben in diesem
Milieu, das flächendeckend erfolgte und nach systematisch wiederkehrenden
Umständen, genauso wie die Jahrzehnte lange Vertuschung. Doch in unserer Zeit
wird immer mehr Menschen auch bewusst, dass Priester
nichts mit
Gott zu tun haben, sondern dem "System
Baal" zugeordnet
sind, denn der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs ist der Freie Geist und Er hat –
im Gegensatz zu den heidnischen Baalskulten – nie Priester eingesetzt, die in
diesem Fall auch biblische Überlieferungen in ihrem Sinne fälschten.
Dass ausgerechnet dieses System vom Staat so massiv durch allgemeine
Steuereinnahmen auch von Atheisten und Andersgläubigen mit subventioniert wird,
liegt daran, dass keine der im Bundestag vertretenen Parteien die Konkordate
zwischen Kirche und Staat ersatzlos kündigen möchte, die den Kirchen Jahr für Jahr letztlich
Milliardeneinnahmen bescheren,
zusätzlich zu den eigenen Überschüssen. So war z. B. auch zu lesen: "Erzbistum Köln
hat 52 Millionen Euro Überschuss." (Pressemeldungen vom 6.10. und 7.10.2016)
Nr. K 233 / 2017 –
Kinderzeichnung überführt Priester, der 5-jähriges Mädchen immer wieder
vergewaltigte
– In Brasilien gab ein katholischer Priester zu, ein Mädchen, dem er
Englischunterricht gab, für seine "sexuellen Vorlieben" missbraucht zu
haben. Die Eltern
des Kindes kamen dem Triebtäter auf die Spur, nachdem sie im Kinderbuch des Mädchens eine
Strich-Zeichnung gefunden haben, welche die Vergewaltigung darstellt. Da die
Eltern zur Polizei gingen und nicht zum Bischof, konnte der Priester zügig verhaftet
werden. (huffingtonpost.de, 5.5.2017)
Da Priester aufgrund verschiedener Milieu-Faktoren eine Hochrisiko-Gruppe
darstellen, sollten Kinder nie mit Männern alleine gelassen werden, die in
diesem Beruf tätig sind. In Australien geht man aufgrund der Nachweise von ca.
7 % aller Priester aus, die Sexualverbrechen an
Kindern begingen, in den USA mittlerweile von über 10 %.
Siehe dazu auch:
Boston (USA): 200 betroffene Priester – nur
in einer Region
Nr.
K 232 / 2017 –
Ex-Mitarbeiter der vatikanischen Inquisitionsbehörde rechnet mit kirchlicher
Doppelmoral ab. Er bekennt sich zu seiner gelebten Homosexualität /
Kirchenspaltung oder Fortsetzung der Doppelmoral / Für beide Fälle gilt: Hände weg von den Kindern!
– Dass die katholische Kirche nicht christlich ist, lässt sich an
unzähligen Beispielen
belegen. Doch wie wird dann "katholisch" definiert? Was ist katholisch und was
nicht?
In Deutschland widmete das Magazin Stern
dem ehemaligen vatikanischen Theologie-Dozenten Dr. Krzystof Charamsa die Titelgeschichte unter der Überschrift Verbotene Liebe im Vatikan. (Nr.
18/2017)
Bereits im Jahr 2015 hatte Dr. Krzystof Charamsa erklärt, "der Klerus sei ´überwiegend homosexuell und
traurigerweise auch homophob bis zur Paranoia`"
(spiegel.de, 4.10.2015) – also sowohl homosexuell als auch
homosexuellenfeindlich. Damals bekannte er sich erstmals zu seiner gelebten
Homosexualität: "Ich habe jetzt einen Partner, der mir geholfen hat, meine
Ängste in die Kraft der Liebe zu verwandeln."
Dr. Krzystof Charamsa war bis dahin Sekretär der Internationalen Theologischen Kommission
des Vatikan und Mitarbeiter der obersten Inquisitionsbehörde, der
"Kongregation für die Glaubenslehre", und Theologiedozent an der
Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Nach seinem Bekenntnis zu
seinem Partner, den er mit dem Namen Edouard vorstellte, wurde er allerdings von
seinen Aufgaben suspendiert. Krzystof Charamsa
blieb dennoch römisch-katholischer Priester und formuliert sein
zukünftiges Ziel mit den Worten,
"eine ´zurückgebliebene` und ´paranoide` Kirche zu bewegen".
In seinem 2017 erschienenen Buch Der erste Stein machte er dazu deutliche Aussagen, z. B.:
"Die Beichte ist ein Sakrament, das unter der krankhaften Sexbesessenheit derer,
die sie abnehmen, leidet."
"Ich träumte davon, Großinquisitor zu
werden ... So lernte ich dieses höchste Gremium der Kirche als eine Versammlung
kranker Geister kennen,
die Vergnügen daran fanden, einen Scheiterhaufen nach dem anderen aufzuschichten und in Brand zu stecken."
Und im Interview mit dem Stern fügte er noch hinzu:
"Es ist ja die Angst, mit der ein System wie die Kirche zusammengehalten wird."
Eindrücklich beschrieb er das homosexuelle Fluidum im Vatikan
während des Pontifikats von Papst Joseph Ratzinger, Benedikt XVI., dem
ein anderer vatikanischer Theologe nachsagte, selbst
homosexuell zu sein. Dr. Krzystof
Charamsa schreibt:
"Ratzinger
verstand es vorzüglich, den Hass auf die Homosexuellen zu verschärfen. Wenn ich
jedoch heute an die Jahre zurückdenke, in denen er Papst war, dann steht mir ein
Pontifikat vor Augen, in dem es im Vatikan so schwul zuging wie wohl nie zuvor
in der Neuzeit. Es war eine Periode, in der das ganze schwule Szenarium, welches
das Rom der Barockzeit zu bieten gehabt hatte, wieder auflebte – mit roten
Schühchen, sorgfältig choreografierten Prozessionen, sommers wie winters von
Scheitelkäppchen bedeckten Köpfen, Spitzen und Quasten und Fransen, die überall
herauslugten. Wie jammerte doch einer der päpstlichen Zeremonienmeister: ´Bald
werden wir alle Spitzenunterwäsche anziehen müssen` ... Das schwulste Pontifikat
der Neuzeit rauschte mit geblähten Segeln voran und legte fröhlich immer neue
Kleider und Verkleidungen an."
Foto: Unbeschwerte Kinder (Creative
Commons Lizenz CC BY 2.0, Fotograf: Shkumbin Saneja)
–
Sie sollten vor Beichtvätern und ihrer "krankhaften Sexbesessenheit" (Der
Ex-Vatikan-Theologe Dr. Krzystof Charamsa) geschützt werden und speziell Jungen auch vor dem
homosexuellen Fluidum in kirchlichen
Kreisen. Kinder sollten grundsätzlich nicht mit einem Priester alleine gelassen werden.
Wenn es Dr.
Krzystof
Charamsa und den homosexuellen Aktivisten unter den Priestern, Monsignores,
Bischöfen und Kardinälen gelingt, ihre "Prozessionen" in Zukunft
selbstbewusster zu zelebrieren, dann läuft dies auf die Kirchenspaltung hinaus.
Denn laut dem Dogma der Vatikankirche ist ihre eigene Bibel aufgrund ihren
angeblich unfehlbaren Lehren verbindliches und reines Gotteswort, und
wer das nicht glaube, wird dafür von der katholischen Kirche
in eine angeblich ewige Hölle
verflucht. Und in den katholischen Bibeln steht eben
unmissverständlich:
"Schläft einer mit einem Mann, wie man mit einer Frau
schläft, dann haben sie eine Gräueltat begangen; beide haben den Tod verdient;
ihr Blut kommt auf sie selbst." (3. Mose 20, 13 lt. neuer
Einheitsübersetzung aus dem Jahr 2016)
Und:
"Ihre Frauen vertauschten den natürlichen Verkehr mit dem
widernatürlichen; ebenso gaben auch die Männer den natürlichen Verkehr mit der
Frau auf und entbrannten in Begierden zueinander; Männer treiben mit Männern
Unzucht und erhalten den ihnen gebührenden Lohn für ihre Verirrung ... Wer so
handelt, verdient den Tod. Trotzdem tun sie es nicht nur selbst, sondern stimmen
bereitwillig auch denen zu, die so handeln." (Neues Testament, Römer
1, 26-27.32 lt. neue Einheitsübersetzung)
Die bisherige katholische Kirche samt ihren vielen "Heiligen" kann also gar
nicht im Sinne einer Gleichberechtigung der Homosexualität neben der
Heterosexualität reformiert werden, weil sie damit ihre Grundlagen (Bibel als
Gotteswort, bisherige Lehre einschließlich der Verurteilung der Homosexualität
sei unfehlbar) beseitigt, samt den geglaubten Folgen.
Man könnte allerdings die Kirche spalten, das heißt, eine weitere, eine neue katholische Kirche gründen, wo man
z. B. lehrt, dass bestimmte Inhalte der Bibel und unfehlbare Lehrinhalte und
Dogmen der bisherigen katholischen Kirche falsch seien. Oder als Alternative: Die von Dr. Krzystof
Charamsa beklagte heuchlerische Doppelmoral (Ausleben von Homosexualität bei
gleichzeitiger Verurteilung) wird eben einfach weiter praktiziert, auch das
übrigens ein weiterer Gegensatz zu Jesus von Nazareth, der lehrte
"Eure Rede sei Ja, ja, nein, nein; was darüber hinaus
geht, stammt vom Bösen" (Matthäus 5, 37 lt. neue Einheitsübersetzung).
Da dieser Satz auch so in den katholischen Versionen der Bibel steht, stammt
diese Doppelmoral also auch aus kirchlicher Sicht "vom Bösen".
Aus staatlicher und gesellschaftlicher Sicht ist dazu zu sagen: In allen Fällen
mögen die Betreffenden tun, was sie möchten, denn jeder hat in einem
demokratischen Rechtsstaat den freien Willen. Heuchlerische Doppelmoral ist
keine staatlich geahndete Straftat, und christlich ist die Vatikankirche sowieso
nicht. Sie sollen aber die Hände von Kindern lassen! Finger weg von den
Jungen! Und: Lasst keine Kinder mit einem Priester allein!
PS: Bei dem Thema "Zulassung zur katholischen Eucharistie" hat Papst
Franziskus faktisch die
Kirchenspaltung schon vollzogen.
Nr. K 231 / 2017 –
Das Wüten geht weiter: In Indien vergewaltigte ein Priester eine 16-jährige
Jugendliche. Sie gebar ein Kind, Geburt wurden von Nonnen vertuscht / 800
Kinderleichen in Irland neben Kloster gefunden
– Katholische Priester verpflichten sich zur Keuschheit. In der Theorie. Wie die
gegenteilige Praxis ausschaut, ist weltweit hunderttausendfach und weit mehr
bekannt.
Ein weiteres Beispiel: Ein katholischer Priester aus Kerala vergewaltigte eine
16-jährige Jugendliche. Die von der Kirche verheimlichte Geburt wurde von einer
Kinderschutzorganisation an die Polizei gemeldet und der Priester wurde
verhaftet. Nonnen hatten die Geburt organisiert und das Kind in ein Heim
gegeben. Stern.de schreibt: "Zwei Autobiografien ehemaliger Nonnen hatten in den
vergangenen Jahren das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs durch Priester sowie die
Verbreitung homosexueller Beziehungen in Klöstern aufgezeigt." (17.3.2017)
Doch ist das vielleicht nur die Spitze des Eisbergs? Im St. Mary´s Mother
and Baby Home in der beschaulichen Kleinstadt Tuam in Irland, das bis 1961 von
katholischen Nonnen betrieben wurde, wurden Zeugenaussagen zufolge
ca. 800 "wie
Müll" entsorgte Kinderleichen gefunden – von Föten bis hin zu Kindern im Alter
von drei Jahren. Alles wurde verheimlicht, so die Historikerin Catherine Corless,
die das Massengrab entdeckt hat.
"Doch Experten sprechen mit Blick auf Tuam nur
von der Spitze des Eisbergs", heißt es in einer dpa-Meldung vom
4.3.2017
(zit. nach express.de, 5.3.2017). Demnach wäre alles noch viel schlimmer
oder viel häufiger.
Sehr viele kirchliche Heime haben in der Vergangenheit bereits nachweislich versucht, "ihren Ruf zu
schützen – und die Täter. Dazu zählten Priester und Nonnen, die ihre Schützlinge
körperlich und emotional missbrauchten". Immer das gleiche Schema. Selbst in Tuam werden weitere
Kinderleichen vermutet, unter einem neueren Kinderspielplatz.
Auch wird noch versucht, die Todesursache von einigen der 800 Opfer zu
ermitteln: Morde? Vergewaltigungen, die das Opfer nicht überlebte? Verhungern
lassen? Krankheiten, die behandelt oder nicht behandelt wurden? Wenn die
Eisberge schmelzen, wird alles offenbar.
Jede andere Organisation, auf deren Grundstücken man ein Massengrab von Kindern
gefunden hätte, deren Tod nicht gemeldet wurde und vermutlich auch nicht deren
Geburt, wäre von den Behörden als "Teufelssekte" sofort verboten worden.
Aber zur katholischen Kirche gehen die Politiker und Journalisten weiter zum
Beichten.
Nr. K 230 / 2017 –
Wahrscheinlich 7 % der katholischen Priester begingen Sexualverbrechen an
Kindern
– Zwischenbericht der "Nationalen Missbrauchs-Kommission Australiens" leuchtet
in das Milieu und das System, in dem die Verbrechen geschahen. "Das
Durchschnittsalter missbrauchter Mädchen lag bei 10,5 Jahren, das missbrauchter
Jungen bei 11,5 Jahren."
(hpd.de,
7.2.2017)
Nr. K 229 / 2017 –
Rechte Hand des
Bischofs von Limburg mit "schockierender" Kinderpornografie auf seinem Rechner
– Im Bistum Limburg wurde beim Büroleiter und Referenten des neuen Bischofs
"schockierende" Kinderpornografie (Frankfurter Neue Presse, 9.2.2017)
gefunden, wie es in Medien heißt. Der Beschuldigte Ullrich Schmaus ist
verheirateter "Ständiger Diakon", also zwar kein Priester, aber trotzdem einer,
der bei kirchlich bedeutenden Anlässen mit "vorne" steht, "Theologe und
Kirchenrechtler, Domdiakon, Richter am Bischöflichen Ehegericht", Leiter der
katholischen Diakonenausbildung und deutschlandweit an der Spitze eines
Interessenverbands der so genannten "Ständigen
Diakone".
Die Behörden kamen ihm bei Durchsuchungen nach wochenlangen "verdeckten
Ermittlungen" auf die Schliche, der Beschuldigte wurde mit "Unschuldsvermutung"
zunächst vom Dienst frei gestellt.
Mehr dazu bei
fnp.de, 9.2.2017.
2016
Nr. K 228 / 2016 –
Bericht eines fränkischen Online-Magazins: Katholischer Priester vergewaltigte
fünf Jahre lang die Tochter seiner Geliebten
– Am 6.5.2016 erhielten wir eine E-Mail des Online-Magazins
Fränkische Illustrierte mit folgendem Inhalt: "Ein katholischer
Gemeindepfarrer aus dem Bistum Würzburg vergewaltigte 5 Jahre lang
die Tochter seiner Geliebten und zerstörte auch danach auch noch ihr Leben. Die
Kirche bietet der dadurch schwerkranken Frau, entgegen der vielen öffentlichen
Aufarbeitungs- u. Wiedergutmachungsbeteuerungen, in unglaublich opferfeindlicher
Arroganz, ein seelsorgerisches Gespräch als Wiedergutmachung an."
Eine Stellungnahme des Beschuldigten zu den Vorwürfen haben wir nicht
gefunden.
Nr. K 227 / 2016 –
Priester vergleicht
Kinderschänderverbrecher im Talar mit "Ehebrecherin" zur Zeit von Jesus
/
Papst wäscht durch kirchliche Barmherzigkeitsbekundungen alle Täter
rein, Opfer müssen weiter leiden
–
Der australische Kirchenmann Bill Edebohls fordert in einem
Rundschreiben an Eltern von Grundschülern mehr Milde für pädophile Priester, die
Kinder vergewaltigten, und verglich sie mit der "Ehebrecherin", die Jesus von
Nazareth laut Bibel mit den Worten "Wer von euch ohne Sünde ist, der
werfe den ersten Stein" vor ihrer Verurteilung schützte. Er plädierte
für eine "Gerechtigkeit, die in Gnade getränkt ist". Die Eltern reagierten
empört. Die Erzdiözese Melbourne jedoch rechtfertigte ihren Priester. "Er hat
versucht, ein zeitgemäßes Beispiel für eine weibliche Ehebrecherin von vor 2000
Jahren zu finden, auf die man damals ganz anders herabgeschaut hatte."
(focus.de,
19.4.2016)
Unser Kommentar: Das Verhalten des Priesters passt zum
angeblichen "Jahr der Barmherzigkeit" des Papstes. Während die
Opfer der Kirche allenfalls mit Almosen abgespeist werden, werden die unzähligen
kirchlichen Verbrecher durch die Kirchenformel einer so genannten
"Absolution"
(laut kirchlicher Meinung eine "Lossprechung" von Sünden, was aber gar nicht
möglich ist) von ihresgleichen angeblich von aller Schuld freigesprochen.
Erst kürzlich sagte Papst Franziskus dazu:
"Jeder Gläubige kann nach der Absolution des Priesters sicher sein im Glauben, dass seine Sünden
weggewischt worden sind von der göttlichen Barmherzigkeit. Sie existieren nicht
mehr ... Das ist großartig! Die Sünden gibt es dann nicht mehr. Jede Absolution
ist gewissermaßen ein Jubeljahr des Herzens, sie erfreut nicht nur den Gläubigen
und die Kirche, sondern Gott selbst." (zit. nach radiovaticana.va, 4.3.2016)
Die Verbrecher im Talar können in diesem Sinne also wieder "jubeln", weil ihre Institution sie
"reinwäscht".
Und in diesem Sinne fordert ja der australische Priester
auch von der
Gesellschaft gegenüber den Priester-Verbrechern entsprechende "Barmherzigkeit".
Aber wo ist die Barmherzigkeit der Kirche gegenüber den Opfern?
Der Papst behauptet,
nach dem Aussprechen der kirchlichen Vergebungsformel durch einen Priester
existiere die Sünde angeblich nicht mehr. Doch was ist mit den Geschädigten? Was ist mit
denen, die an den Wirkungen dieser "Sünde" immer noch leiden? Oder die es dadurch
sogar aus der Bahn geworfen hat, bis hin zum Selbstmord?
Das würde den Theologen natürlich gefallen, wenn die zahllosen ungesühnten
Verbrechen der Kirchengeschichte nicht mehr existieren; und zwar nur deswegen,
weil sündige oder gar verbrecherische Priester anderen Sündern und Verbrechern
in den eigenen Reihen eine Formel zugesprochen haben, welche angeblich die
Vergebung bewirken soll.
Ihre Opfer jedoch müssten womöglich nicht nur weiter an diesen "Sünden" leiden.
Nach ihrem Tod müssten sie auch noch in eine ewige Hölle, wenn sie nach den
an ihnen begangenen Verbrechen die Kirche verlassen und sich nicht rechtzeitig vor dem Tod wieder
der Kircheninstitution unterworfen hätten. Das ist die bis heute
offizielle und verbindliche Kirchenlehre.
Was bedeutet das zum Beispiel für ein Kind, das von einem Priester vergewaltigt
wurde? Später als Erwachsener ist das Verbrechensopfer aus der Kirche
ausgetreten. Laut Lehrverkündigung der Vatikankirche heißt das: Nach dem Tod
müsse er dafür angeblich in eine "ewige Hölle".
Das also ist die so genannte "Barmherzigkeit" der Kirche. Doch wer kann wollen,
dass solches die Wahrheit wäre? Sicher nur der "Vater von Unten", den man auch
als den "Vater der Lüge" bezeichnen könnte. Denn mit Gott, unserem
"himmlischen
Vater", dem Vater-Mutter-Gott, hat diese Glaubenslehre nichts zu tun. Sie ist weder gerecht noch
barmherzig, sondern eine Vertuschungslehre, die immer wieder dazu führte und
womöglich noch führt, dass die Verbrecher
in unzähligen Fällen neue Verbrechen begehen.
Nr. K 226 / 2016 –
Missbrauchsbeauftragter der Diözese Würzburg wird beschuldigt, Mädchen zum
Oralverkehr gezwungen zu haben / Bereits
der 12. Angeklagte in jüngerer Zeit nur
in diesem Bistum / Das "System der Kirche", die Vertuschung und die
Anstrengung, trotzdem die Wahrheit heraus zu finden
–
Der derzeitige Missbrauchsbeauftragte des Bistums Würzburg hält die Anschuldigungen
gegenüber seinem Vorgänger und einstigen Personalreferenten für plausibel und mit einer "hohen
Wahrscheinlichkeit" zutreffend. Der frühere Beauftragte und ranghohe
Personalreferent wird beschuldigt, 1988 selbst eine Jugendliche in einer
kirchlichen Einrichtung unter einem Vorwand im "Exerzitienhaus" Kloster Himmelspforten in ein
Zimmer gelockt, nach einem Anmach-Gespräch am Gehen gehindert, zu Boden geworfen und zum Oralverkehr gezwungen zu haben.
"Ich hatte wahnsinnige Angst, war wie gelähmt und konnte nicht schreien", so das
Opfer – eine junge gläubige Katholikin, die durch den Missbrauch innerlich schwer
verletzt wurde, hatte sich erst 2012 gemeldet, denn ihr Ansprechpartner bei der
Kirche sei ja der Täter gewesen: "Ich hätte den Täter anrufen müssen" (zit.
nach Der
Spiegel Nr. 13/2016).
"Wie viele andere Betroffene hatte sie ihre Vorwürfe jahrelang aus Scham für
sich behalten." Nun erzählte sie es ihren Eltern, und die Familie wandte sich an
den Bischof. Doch ein Jahr später war immer noch kein Verfahren eingeleitet.
Was hinter den Kulissen passierte, blieb im Dunkeln. "Wo denn die
betroffene Aufklärung bleibe?", so die Familie nach über einem Jahr. Schließlich kam irgendwann eine Antwort: Der Beschuldigte bestreitet die Tat, nicht jedoch das Treffen mit der Klägerin
in einem bestimmten Zimmer des Exerzitienhauses, bis hin zu Details der Kleidung der Jugendlichen.
Foto rechts: Der Dom und andere Kirchen prägen das
Stadtbild von Würzburg (GNU Free Documentation Licence; Gulyjew;
H. Helmlechner)
Das System Kirche
Auch das weiter gehende Verfahren ist bezeichnend für das System Kirche, das sich
nie ändern wird: Vertuschung der Anschuldigungen, wie z. B. der mit einem Oscar
ausgezeichnete US-amerikanische Spielfilm Spotlight (USA 2015) deutlich
vor Augen führt: Die Zeitung Boston Globe enthüllte in den Jahren 2001
und 2002 zwar die Verbrechen
einzelner Priester, Bischöfe und des Kardinals, sie enthüllte aber vor allem das
System der Kirche und seine Macht der Vertuschung der eigenen Verbrechen und
Vorwürfe in allen Bereichen der
Gesellschaft. Dass dieses System im Vatikan und bei den Päpsten seine Spitze
hat, wird bei Spotlight nur angedeutet. Doch es zeigt sich nahezu immer.
Mehr dazu in dem Buch Angeklagt der Papst (siehe links).
Damals entging Benedikt XVI. nur knapp einer Anklage und Verurteilung, was
natürlich auch auf die Macht der Kirche zurück zu führen ist.
Jetzt in Würzburg zeigte sich, dass das System, das der Boston Globe
schon 2001 aufdeckte, weiter wirkt. Einige wirksame Aspekte: In diesem Fall entschied der Beschuldigte selbst, eine
Untersuchung der Vorwürfe gegen ihn durch die Staatsanwaltschaft zu verhindern,
angeblich deswegen, da es eh schon "verjährt" sei. Mehr noch: Der Generalvikar des Bistums, der renommierte Ehrenprälat und
Bundesverdienstkreuzträger Dr. Karl Hillenbrand (2014 verstorben), die
langjährige Nr. 2 nach dem Bischof, warnte ihn, kooperierte mit ihm, und
der Täter selbst "durfte im Würzburger Kirchenarchiv sonst
unzugängliche Akten zu seinem eigenen Fall durcharbeiten und konnte so selbst
Einfluss auf den Gang des Verfahrens nehmen" (spiegel.de,
26.3.2016). Dem widersprach das Bistum mit den Worten, der Beschuldigte habe
lediglich "im Übereifer, bei der Aufklärung helfen zu wollen", nach bestimmten
Unterlagen gesucht. (27.3.2016)
"Übereifer, bei der Aufklärung helfen zu
wollen"?
Mit ähnlichen heuchlerischen Floskeln versucht die Kirche alle ihre Verbrechen seit
über 1700 Jahren schönzureden und abzuwiegeln. Der "Übereifer" des Beschuldigten
ist für einen Leser mit gesundem Menschenverstand natürlich ganz anders
erklärbar als mit klerikaler Hilfsbereitschaft. Aber das Verfahren endete dann nicht überraschend damit, dass die
Glaubenskongregation des Vatikans in Rom 2015 die Einstellung anordnete.
Und eine Anfechtung des Kirchenurteils wurde von vorne herein nicht zugelassen.
Da nützt es gar nichts, wenn der jetzige Missbrauchsbeauftragte des Bistums die "Widersprüche im
Verfahren des Kirchengerichts" benennt und nach wie vor "tatsächliche
Anhaltspunkte für den Verdacht eines sexuellen Missbrauchs an einer
minderjährigen Person sieht". Wenn ein Beauftragter eben einmal
nicht im Sinne der Systems handeln sollte, dann wird auch er zum "Problem".
Und bis zu einem neutralen Staatsanwalt gelangen die Dokumente auch in diesem
Fall nicht.
Der Versuch, die Glaubwürdigkeit der Anzeigeerstatterin zu erschüttern
"Kaum etwas ließen die Kirchenrichter [was so manchen an ein internes Gericht
eines kriminellen Clans erinnern könnte] unversucht, um die Person der Anzeigeerstatterin infrage zu
stellen", schreibt Der Spiegel. "Hat sie ihren kleinen Bruder ´auch mal an den Haaren gezogen`?
Wann hat sie ihren ersten Freund gehabt? [PS: Sie war zum Zeitpunkt der
angezeigten Oral-Vergewaltigung durch den hohen Würdenträger und späteren
Missbrauchsbeauftragten noch unberührt und wollte mit der Sexualität bis zur Ehe
warten]. Hat sie mal kirchenkritische Zeiten
gehabt?" Laut Stellungnahme der Diözese ging es dabei lediglich um eine
"saubere und minutiöse Aufarbeitung" (27.3.2016). So also kann
man das auch nennen. Der beschuldigte
Würdenträger wurde aber niemals entsprechend "sauber und minutiös" in die Mangel genommen. Seine
Persönlichkeit samt Vergangenheit wurde nicht untersucht. Im
Gegenteil. "Dem beschuldigten Priester vertraut der Bischof voll." Was
im Umkehrschluss bedeutet: Der Bischof hält die Frau für eine "volle" Lügnerin.
Es
sind – unabhängig davon, was nun genau passierte – Erfahrungen wie diese, die
immer noch viele Opfer davon abhalten, zu sprechen, weswegen nach wie vor von
hohen Dunkelziffern des sexuellen Missbrauchs bei Priestern auszugehen ist. Die
Opfer scheuen den Gegenschlag der mächtigsten Organisation der Welt,
über die der Schriftsteller Karlheinz Deschner einmal schrieb: "Nach intensiver
Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike,
Mittelalter und Neuzeit, einschließlich und besonders des 20. Jahrhunderts,
keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so
scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie ... ganz besonders die
römisch-katholische Kirche." (Die beleidigte Kirche, Freiburg 1986, S. 42 f.)
Das Opfer spricht:
"Von der Kirche wie erneut missbraucht"
Die Vatikankirche behauptet, Gott gehorche ihren
Priestern (siehe unten). Diese
seien die "Männer Gottes" auf der Erde. Auch, wenn ein besonders kirchlich
hochgestellter "Mann Gottes" unter Androhung von Gewalt von einer Jugendlichen
Oralverkehr verlangen würde? Wenn schon Gott dem Priester angeblich gehorche,
müsse ein katholisch erzogenes Kind oder ein Jugendlicher dann nicht erst recht
dem Priester gehorchen?
Die Frau, die den Missbrauchsbeauftragten des
Missbrauchs beschuldigt, bricht nun auch öffentlich ihr Schweigen. Interview mit
Alexandra Wolf: "Jetzt fühle ich mich von der Kirche wie erneut missbraucht.
Bei der momentanen Praxis würde ich jedem Opfer abraten,
auf diese Institution zu hoffen. Stattdessen würde ich raten: Macht die Taten
öffentlich, schreit sie heraus und schließt euch zusammen – nicht nur gegen
Täter, sondern gegen ihre Helfer, die Vertuscher in den Institutionen ..."
(mainpost.de, 30.3.2016).
Ist sie eine Lügnerin, wie die Kirche ihr indirekt unterstellt?
|
Die Kirche besorgte sich geschützte intime Details von staatlichen Stellen
Die Richter dieser Kirche baten im genannten Fall auch die staatlichen Stellen um "Amtshilfe" bei der Nachforschung
nach eventuell belastendem Material über die Frau, die lange abgewogen hat, ob
sie sich melden soll und es schließlich doch getan hat. Das staatliche
Versorgungsamt, worüber ihre Therapie in der Folge des Missbrauchstraumas
finanziert wurde, rückte die Akten mit intimsten Details bereitwillig an die Kirche heraus.
Anhaltspunkte für eine Unglaubwürdigkeit der Klägerin gab es darin aber nicht.
Mit der Frau selbst sprach man aber nicht. Die Kirche behandelte das Verbrechensopfer
wie eine Täterin und Nestbeschmutzerin, wie eh und je, trotz der weltweit
lächelnden Maskerade von Papst Franziskus.
"Ich möchte gehört und wahrgenommen
werden. Selbst wenn ich mir dazu die Stimme anderer leihe", so die
gesundheitlich schwer angeschlagene Frau zum Verfahren. Doch die Kirche stellte Bedingungen, zum
Beispiel die Anwesenheit des Leiters der Untersuchung aus der Diözese. Das
lehnte sie aufgrund ihres Gesundheitszustands ab, während die
Kirche aber mit Verweis auf ihre kircheninternen Vorschriften hartnäckig genau darauf bestand.
Dazu schrieb die Expertin Angelika Oetken aus Berlin: "
Dass
die Frau heute nicht vor Klerikern aussagen will, ist logisch, wenn man ihre
Perspektive einnimmt. Ich an ihrer Stelle würde auch nicht wollen, dass die
männlichen Mitglieder des Bistums meine Schilderungen womöglich noch in ihre
entsprechenden Phantasien einbauen. Zumal die 44jährige alles schon gegenüber
einem bekannten Gerichtsgutachter geschildert hat." (main-echo.de, 28.3.2016)
Die Folge: "Es gab kein Treffen, keine Geste der Versöhnung,"
und ein anderer Gutachter, ein so genannter "Gutachter" der Institution Kirche, hatte die Frau, die er überhaupt nicht kannte,
darauf hin noch einmal "begutachtet", und dieser stritt dann den Missbrauch "nach
Aktenlage" mit hoher
Wahrscheinlichkeit ab. Die Folge: Der
ranghohe Kleriker genießt seinen Ruhestand weiter in Amt, Würden und der
kirchenüblichen Verjährung. Er wurde nicht begutachtet. Die Kirche und ihre
Priester haben einmal mehr "gesiegt".
Jeder Pfarrer der evangelischen Kirche bekommt übrigens einen
Pfarrer-Dienstausweis, der bei staatlichen Behörden vorgelegt wird mit der
amtlichen Bitte an den Staat,
die Anliegen des Kirchenmannes zu erfüllen, und wahrscheinlich ist es in der
Vatikankirche genauso. Staatliche Vertreter sollen also im Angesicht des
Ausweises sogleich einknicken.
Die geheime katholische Paralleljustiz
Der Spiegel schreibt zutreffend: "Immer wieder landen Missbrauchsfälle
[also Schwerverbrechen an Kindern, die sich oft später das Leben genommen haben] nicht beim Staatsanwalt, sondern nur vor einer
geheimen katholischen Paralleljustiz ... Kein staatliches Gericht kann solche
Entscheidungen, die nicht angezeigt werden, überprüfen" (Der Spiegel Nr.
13/2016). Der Spiegel schildert am Fall des hochrangigen Verdächtigen
im Bistum, wie das
innerkirchliche System samt erniedrigendem Umgang mit den Klägern bis heute
funktioniert – im Gegensatz zu den offiziellen schönrednerischen
Verlautbarungen. Wenn es einen Täter gibt, dieser aber nicht gesteht, steht
dem Opfer ein furchtbarer Spießrutenlauf bevor.
Der Beschuldigte ist nicht der erste katholische Würdenträger in diesem Bistum,
dem Verbrechen zur Last gelegt werden.
Vor einigen Jahren gab es in der Diözese schon mindestens elf enttarnte
Kirchentäter, die sexuelle Verbrechen oder Vergehen an Kindern begangen hatten,
hinzu kam ein weiterer, der einen Millionenraub begangen hat. Siehe dazu
folgenden Zwischenbericht allein in
Würzburg aus dem Jahr 2010. Ob es zwischenzeitlich (von 2010 bis 2016)
weitere Täter oder Tatverdächtige nur in diesem Bistum gab, haben wir nicht geprüft.
Neun
Verbrecher-Priester? Nein, 87? Nein, über 200, alleine in einer Region – es ist
das System
Noch einmal zurück zum preisgekrönte Film Spotlight: Dort fand man am
Anfang neun Verbrecher-Priester in der Diözese Boston. Dann waren es 87. Und im
Laufe der Enthüllungen stieß man auf über 200 nur in einer Region. Wie viel
Priester-Verbrecher wird man in den anderen Diözesen finden, wenn auch dort eine
Zeitung wie der Boston Globe sich nicht vom System Kirche einschüchtern lässt
und mutig aufklärt? Man hat den Eindruck, als stünde man auch in Deutschland
erst am Anfang. Im Film wird auch angedeutet: Es ist vor allem das katholische Milieu des Priesterkultes, das
unzählige Verbrechen und seine systematische Vertuschung hervor bringt. Es sind
keine Einzelfälle, es ist das System Kirche. Zwar kann nicht ausgeschlossen
werden, dass bei den Zigtausenden von Verbrechern im Pfarrertalar oder den
Beschuldigten hier und da einmal etwas vielleicht nicht so oder nicht ganz so
war. Doch die Kirche macht daraus ein vielfach praktiziertes System, dreht den
Spieß um, und Kläger werden vielfach zu Beschuldigten und als Lügner bezichtigt.
Vor einiger Zeit demütigte die Diözese Regensburg
mehrere missbrauchte ehemaliger Regensburger Domspatzen faktisch als Lügner, z. B. unter
regensburg-digital.de,
15.2.2012.
Dabei missbraucht man "Gott" auf schamloseste Art für die eigenen
Positionen.
Nach der offiziellen Lehre der römisch-katholischen Kirche gilt für jeden
Priester: "Oh, wie groß ist der Priester! ... Gott gehorcht ihm. Er spricht zwei
Sätze aus, und auf sein Wort hin steigt der Herr vom Himmel herab und schließt
sich in eine Hostie ein ... Nach Gott ist der Priester alles!", so der Kirchenheilige Johannes von Ars,
Patron aller Priester, zitiert von Papst Benedikt XVI. (vatican.va).
Verschont man "Gott" mit diesen Lästerungen, dann bleibt für die Kirche übrig:
"Der Priester ist alles." Doch wie lange noch?
Die Vertuschung als Teil des Systems Kirche
Opfer-Verbände wissen bereits mehr über Hintergründe des jüngsten SPIEGEL-Berichts aus Würzburg.
Hier eine erste
Pressemitteilung der "Initiative gegen Gewalt" vom 29.3.2016:
Pressemitteilung zum Bericht "So ein bisserl
liebevoll" (Der Spiegel 13/2016)
Nichts gelernt!
Beim Vorgehen des Bistums Würzburg wird uns wieder einmal vor Augen geführt,
wie die Kirche sich mehr um ihren eigenen Ruf und um den beschuldigten
Ex-Missbrauchsbeauftragten sorgt, als um das mutmaßliche Opfer. Das Bistum
versucht die "Klärung" der Angelegenheit selbst herbeizuführen und scheint
der Meinung ihres Missbrauchsbeauftragten, Kriminologe Prof. Dr. Klaus
Laubenthal, keine große Bedeutung beizumessen. Dieses ignorante Verhalten
ist unserer Opferinitiative schon seit Jahrzehnten bekannt. Insbesondere im
Fall des bedauerlicherweise erst 2015 vom Papst aus dem Klerikerstand
entlassenen Priesters W. wurde das wieder einmal sehr deutlich. W. ist
inkardiniert im Bistum Würzburg und kam in drei Diözesen zum Einsatz. Immer
wieder wurde er des sexuellen Missbrauchs von Kindern beschuldigt. Neben dem
Ex-Missbrauchsbeauftragten des Bistums Würzburg und dem bereits verstorbenen
ehemaligen Generalvikar Dr. Karl Hillenbrand, tragen auch die Bischöfe und
Generalvikare der beiden anderen Bistümer in Limburg und Bamberg eine große
Mitverantwortung. In unserem Buch "Der Pfarrer und die Detektive" wird
dieser Fall minutiös aufgearbeitet. Dabei helfen kircheninterne Dokumente,
auch die Rolle und das Verhalten der Generalvikare und des nun beschuldigten
ehemaligen Personalreferenten sichtbar werden zu lassen.
Hier ein Auszug aus dem Buch: "Der Pfarrer und die Detektive"
(Seite
235).
"..., Leiter der Hauptabteilung Seelsorgepersonal des Bischöflichen
Ordinariats Würzburg, schreibt am 26.1.2001, gute drei Monate vor der
Revisionsverhandlung in Karlsruhe, seinem Duzfreund Pfarrer W. einen Brief.
Wie immer bleibt er dabei höflich und wohlwollend und hofft, bestimmt zum
x-ten Mal, dass Pfarrer W. endlich Einsicht zeigt und eine Arbeit im Archiv
annimmt:
"Lieber W..., leider kann ich an dem neuen Termin mit dem Generalvikar auch
nicht teilnehmen, da mir der Arzt Redeverbot erteilt hat. Der Generalvikar
hat Bedenken, dass irgendein Zeitungsfritze herausbekommt, dass du dich
weigerst, im Archiv tätig zu sein, und daraus einen Artikel macht. Dann geht
das Ganze wieder los. Aus diesem Grund möchte der Generalvikar beim neuen
Termin Herrn Schweßinger dabei haben. Ich möchte dich bitten, nicht zu stur
zu sein, und doch für das Archiv ein paar Arbeiten, wenigstens zuhause, zu
übernehmen. Ich denke, es geht immer auch um deinen Ruf. Ich denke auch,
dass es nicht gerecht ist andern gegenüber, wenn du Gehalt empfängst und gar
nichts dafür tust. Das verschafft dir Antipathie ... Mit freundlichen Grüßen
Dein ... (Unterschrift mit Vor- und Nachnamen des
Ex-Missbrauchsbeauftragten)"
Initiative gegen Gewalt und sexuellen Missbrauch an Kindern und
Jugendlichen e.V.
Poststr. 18, D-56427 Siershahn, Tel.: 02623 / 6839 oder 0171/1869220
initiative-gegen-gewalt.de E-Mail:
info@initiative-gegen-gewalt.de
|
Aktualisierung:
Staatsanwaltschaft leitet Ermittlungsverfahren gegen Ex-Missbrauchsbeauftragten
ein – Zweiter Tatverdacht gegen den Beschuldigten in einem anderen Fall –
(br.de)
Nr.
K 225 / 2016 –
Doppeltes "Spiel": Papst redet schön und handelt anders: Beförderung
vertuschender Bischöfe
–
Um die Öffentlichkeit etwas ruhiger zu stellen, wollte der Papst
2015 ursprünglich einen internen vatikanischen "Gerichtshof" für Bischöfe
errichten, die an der
Vertuschung von Sexualverbrechen von Priestern an Kindern mitwirkten, was dann
aber nicht geschah. Und geht
man nur nach dem, was der Papst sagte, dann scheint es so, als ob er das
Verhalten dieser Bischöfe damals ahnden wollte. Man könnte es aber auch so sehen: Der
Vatikan hat den Umgang mit den Verbrechen unter seiner Kontrolle behalten
wollen. Aber passiert ist dann, wie gesagt, diesbezüglich nichts.
Der
Papst sagte weiterhin über einen Bischof, der einen
pädophilen Straftäter nur versetzt, "das Beste, was er tun kann, ist,
seinen Rücktritt einzureichen" (zeit.de, 20.2.2016). Doch ist das
vielleicht nur vordergründige Effekthascherei? Denn was tut Papst Franziskus?
"Den Chilenen Juan Barros Madrid hatte Franziskus im März 2015 allen Vorwürfen
und Protesten von Opferverbänden und Politikern zum Trotz überhaupt erst zum
Bischof von Osorno ernannt. Den Australier George Pell machte er 2014 sogar zum
Präfekten des neu geschaffenen Wirtschaftssekretariats im Vatikan und berief ihn
auch nicht ab, als ein Jahr später ein Mitglied der päpstlichen
Kinderschutzkommission Pell wegen angeblicher Vertuschung von Straftaten als
´unhaltbar für den Vatikan` bezeichnet" (zeit.de, 20.2.2016). Was redet
also der Papst? Und was tut er? Woran aber wird ein Mensch gemessen? An dem, was
er zu einem Thema sagt oder an dem, was er dazu tut?
Man merkt immer wieder: Der Papst ist Jesuit.
Und die Jesuiten haben für sich speziell noch
einmal in Worte gefasst, was im Prinzip auch sonst für den Katholizismus gilt.
So richten sie sich ausdrücklich nach dem Leitsatz des "heiligen" Ignatius von Loyola:
"Ich glaube, dass das Weiße, das ich sehe,
schwarz ist, wenn die hierarchische Kirche es so definiert"
(Ignatius von
Loyola, Die Exerzitien, übertragen von Hans Urs von Balthasar, Einsiedeln 1962,
Nr. 365). Es geht also ganz offiziell nicht um die Wahrheit, sondern um den
Nutzen der Kirche, dessen Inhalt von der Hierarchie bestimmt und befohlen wird.
"Es ist ihnen also erlaubt, ... die Unwahrheit zu sagen", so heißt es schon im
"Klassiker" Pragmatische Geschichte des Ordens der Jesuiten von Johann
Christian Harenberg, Halle 1760, Band 2, Seite 39.
Wörtlich steht dazu in den Constitutiones, den "Satzungen" des Ordens:
"Wir sollen uns dessen bewusst sein, dass ein jeder von
denen, die im Gehorsam leben, sich von der [angeblich]
göttlichen Vorsehung mittels des Oberen führen und leiten
lassen muss, als sei er ein toter Körper, der sich wohin auch immer bringen und
auf welche Weise auch immer behandeln lässt, oder wie ein Stab eines alten
Mannes, der dient, wo und wozu auch immer ihn der benutzen will." (Ignatius von
Loyola, zit. nach Peter Knauer, Satzungen der Gesellschaft Jesu, 3. Auflage,
Frankfurt am Main 1980, S. 547)
Wenn der Papst also etwas sagt, sollte man immer daran denken: Er ist Jesuit
und geschult in geschickter Rede, und er hat dabei der jenseitigen Macht zu gehorchen, der er dient, egal was er tut und
sagt.
Die Vertuschung geht weiter:
"Die Kirche ist immer noch voll von Vergewaltigern"
"Die Kirche ist immer noch voll von Vergewaltigern und
Missbrauchstätern, und zwar auf der ganzen Welt ... Ein Mitglied der Kommission
erzählte mir von zwei Priestern aus Süditalien, die einen anderen Priester wegen
Missbrauchs beim Bischof anzeigten. Der Bischof forderte sie zum Schweigen auf!
Als die beiden zur Polizei gingen, fragten die Polizisten, was denn der Bischof
sagen würde ..."
(Peter Saunders, Kirchenopfer und "frei gestelltes"
Mitglied der päpstlichen Kinderschutzkommission in Christ und Welt Nr. 9/2016
unter der Überschrift "Der Ausgestoßene")
Das, was Peter Saunders sagt, ist das System der
Kirche. Dazu gehört auch die Omertá, das Schweigen, das Kartell
der Vertuschung der Verbrechen an Kindern, das bis in staatliche Behörden hinein reicht.
Denn es gehört zum System der Kirche – von ganz Oben bis nach Unten. Dies
wird auch deutlich im oscar-preisgekrönten Spielfilm Spotlight
(USA 2015; sehr empfehlenswert). Der Film macht deutlich, warum die von
Peter Saunders oben geschilderte Erfahrung zum kirchlichen System gehört.
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Nr. K 224 / 2016 –
Vatikankirche: 213 bis ca. 700 Domspatzen (Dunkelziffer) von
Priestern und Internatslehrern schwer verletzt, vergewaltigt oder anderweitig
sexuell missbraucht
– Es war alles viel schlimmer, als in den letzten Jahren berichtet, so neuere
Untersuchungen. "Die sexuellen Übergriffe reichen von Streicheln bis hin zu
Vergewaltigungen." Hinzu kamen Schläge, die so schwer waren, "dass von
Körperverletzung auszugehen sei", so ein Bericht der tz München (tz.de)
und
vieler weiterer Zeitungen vom 8.1.2016.
Foto rechts:
Die Kirche kleidet ihre Domspatzen mit Frauengewändern – wie
kleine Priester; hier bei einem Auftritt im Jahr 2011. Die Chronologie
aufgedeckter Verbrechen an bis zu 700 Jungen reicht bis 1992
(Creative Commons
Attribution-Share Alike 3.0 Germany license, Michael Vogl)
Lesen Sie zu den Regensburger Domspatzen auch:
2500 Euro Almosen Einmalzahlung für vergewaltigte
und gequälte Chorknaben bei den Regensburger Domspatzen
Ehemaliger Domspatz verhaftet / Ehemaliger
Mitarbeiter beschreibt Persönlichkeitsentwicklung in dieser Institution
Bistum verhöhnt Missbrauchsopfer
Wenn Priester seinen erigierten
Penis aus der Hose holt und ihn stöhnend gegen Kopf eines Chorknaben drückt, sei dies laut Kirchenleitung
kein Missbrauch: Bistum weist Antrag dieses Opfers ab
Immer neue Opfer melden sich
Wie im
Foltergefängnis – Martyrium bei den Domspatzen und weitere Meldungen
Papstbruder wirft jähzornig Stühle auf Chorsänger
Taten
der Vatikankirche an den Kindern: Früher kastriert, heute vergewaltigt
"Auch die europäische Geschichte kennt die traurige
Erscheinung des meist schon früh kastrierten Menschen, der durch die
Verstümmelung für gewisse Verwendungen tauglich gemacht werden soll. Bis an
die Schwelle der Moderne hielten sich die stimmbegabten Kastraten vor allem
an südeuropäischen Opernhäusern, und auch die Päpste scheuten sich nicht,
für ihre Chöre und Musiktheater zahllose Knaben verschneiden zu lassen."
(Hermann Schreiber, Die Chinesen, Reich der Mitte im Morgenrot, München
1978, S. 158)
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Nr.
K 223 / 2015 –
Sie wollen sein wie Gott: Deutsche Bischöfe verfügen angeblich kompletten
"Ablass" aller jenseitigen Leiden für
"Lemminge", die durch die "Heiligen Pforten" gehen
– Nun ist es also auch in Deutschland so weit: Die Ablasspforten wurden
– überwiegend am 3. Advent – auch in Deutschland geöffnet. Jeder Katholik, der bei
den Priestern Buße tut und anschließend durch eine von den Bischöfen
autorisierte Pforte hindurch geht, komme angeblich nach seinem Tod ohne den
Umweg des "Fegefeuers" gleich in die angebliche ewige Herrlichkeit. Ihm wären
dann nämlich von den Priestermännern alle
"Sündenstrafen" erlassen worden. Die Bischöfe und Priester maßen sich also
faktisch an, wie Götter zu sein, da sie behaupten, über das jenseitige Geschick der
Seelen verfügen zu können.
Die "Ablassgnaden" sollen nun bis November 2016 so funktionieren – beim Durchgang durch die
Pforten in der Frauenkirche in München, im Mariendom in Hamburg, in den Domen in
Aachen, Kiel, Lübeck und Schwerin und bereits seit Dienstag, dem 8.12., in Köln,
wo die Pforte gleichzeitig mit derjenigen im Petersdom in Rom geöffnet wurde.
In früheren Zeiten erfand die Vatikankirche den Ablass in erster Linie
für die
Kreuzfahrer, welcher der jeweilige
Papst zuvor zu Mord und Totschlag aufhetzte und deren Seelenängste man dadurch
abzutöten versuchte, indem man ihnen den sofortigen Eintritt ins Paradies nach
ihrem Tod versprach – falls also
z. B. ein Opfer sich wehrt und seinerseits den Kreuzfahrer tötet.
Auch das Öffnen der "Heiligen Pforte" hat Tradition: Im Imperium Romanum war
dies die Januspforte, und ihr Öffnen bedeutete Krieg.
Die Kombination beider katholischer Religions-Elemente im Advent 2015 ist für
manche Zeitgenossen deshalb ein möglicher Vorbote für neues drohendes Unheil.
Werden die Katholiken demnächst wieder in Schlachten getrieben mit dem Versprechen des vollständigen Ablasses
ihrer Sündenstrafen im Jenseits, so wie es die Kirche seit vielen Hundert Jahren
praktiziert?
Vor 500 Jahren rebellierte der Reformationsmönch Martin Luther gegen den
"Ablassschwindel", doch Luthers Nachfolger folgen ihrem Gründervater hier nicht mehr, sondern
stehen neben ihren katholischen Kollegen und betteln regelrecht
darum, von der Vatikankirche als "richtige Kirche" anerkannt zu werden.
So sind also die "Heiligen Pforten" für die Katholiken offen, und die
Evangelischen stehen andächtig daneben, doch wohin
werden die "Kirchenschafe" wirklich gelotst, wenn sie – "Lemmingen" gleich
– den
Stimmen ihrer Bischöfe folgen, als würde unterhalb der Kirchenklippen das sofortige "Paradies"
warten?
So mancher Katholik hat allerdings auch Bedenken. Was denken sich beispielsweise
die katholischen Opfer, wenn sie zusammen mit den Priestern, von denen sie zuvor
missbraucht wurden, durch die Ablasspforte gehen müssen, um gemäß ihres Glaubens
genauso in den Himmel zu kommen wie die unzähligen Sittenstrolche und
Straftäter im Priestergewand?
Jesus von Nazareth lehrte jedoch keinen vollständigen Ablass für
Kinderschänder im Talar, sondern Er sprach: "Wer einen von diesen Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen
verführt, für den wäre es besser, dass ihm ein
Mühlstein um den Hals gehängt und
er ins Meer geworfen würde".
Und während von der Kirche Ablassströme in
Mengen erteilt werden, liegen unzählige Opfer der Kirche weiter im Graben. Und sie sollen
– wenn sie das
"Angebot"
der Unterwerfung samt Ablass nicht annehmen, später auch noch in eine
angeblich ewige
Hölle.
Dazu eine weitere Frage: Was haben die Elenden dieser Welt vom Ablass? Wenn der Ablass auch nur
irgendetwas bringen sollte, dann müsste es besser werden in der Welt. Wenn
nicht, ist es dann nicht einfach ein mit Milliarden Euros staatlich subventionierter Hokuspokus?
Nr. K 222 /
2015 –
Neuer
Bischof in Chile war bei sexuellem Missbrauch dabei und deckte Verbrecher /
Verfahren gegen mehrfach versetzten Priester, der nach ca. 100 Opfern sich
erneut küssend zu einem elfjährigen Mädchen ins Bett legte, eingestellt /
Bischof von Hildesheim missbrauchte jahrelang einen Ministranten sexuell
– Die Kirche glaubt, Zigtausende von Kinderschänderverbrechen überstanden
zu haben. Doch immer wieder werden neue Verbrechen von Priestern aufgedeckt.
"Die Gläubigen … sollten sich ´von diesen ganzen Linken, die diese Sache
aufgebauscht haben, nicht an der Nase herumführen lassen`" – das sagte Papst
Franziskus laut der Wochenzeitung Christ und Welt
in der Ausgabe Nr. 46/2015 während einer Generalaudienz. Und er fügte hinzu, "die
Menschen vor Ort litten, weil sie … sich von den Dummheiten, die diese Leute
sagen, mitreißen lassen".
Es ging um die Ernennung eines Bischofs für die
Diözese Osorno in Chile. Papst Franziskus hatte schon im Januar 2015 Juan Barros
zum neuen Bischof dieses Bistums ernannt. Doch seither erhebt sich Protest.
Der von Franziskus neu ernannte Bischof Juan Barros war nämlich ein enger
Vertrauter eines anderen Priesters, der nachweislich Minderjährige sexuell
missbraucht hatte.
Eines der Opfer dieser Sexualverbrechen beschuldigt den neuen Bischof, bei einem
dieser Verbrechen sogar mit anwesend gewesen zu sein.
Eine Gruppe von Verbrechensopfern hält es für untragbar, einen Mann zum Bischof
zu ernennen, der als Mitwisser solche Verbrechen gedeckt habe. Dass der Papst
dies nun als "Dummheiten" abtut, halten sie für "Doppelmoral".
Im September 2015 hatte Franziskus bei seinem Besuch in den USA noch betont:
"Die Verbrechen des sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen dürfen nicht länger
geheim gehalten werden. Ich verspreche", so der Papst weiter, "dass die
Verantwortlichen dafür Rechenschaft ablegen werden". Dass er gleichzeitig aber
einen der Vertuscher zum Bischof befördert, führt der Autor des Artikels in
Christ und Welt auf alte Seilschaften zurück, die Jorge Mario Bergoglio noch
als Kardinal von Buenos Aires geknüpft habe, gerade auch nach Chile. Dieser
Freundeskreis werde von ihm offenbar noch immer gepflegt. Auch gegen ihn selbst
waren während seiner Amtszeit als Erzbischof in Argentinien Vorwürfe laut
geworden, er habe sich bei Fällen von Sexualverbrechen in seiner Diözese eher
abwartend verhalten und sich nicht mit den Opfern getroffen.
Als Papst hat er sich zwar, wie gehört, offiziell gegen eine Geheimhaltung
solcher Verbrechen ausgesprochen. Womöglich meinte er damit aber vor allem eine
Geheimhaltung gegenüber dem Vatikan, die er damit nicht befürwortet hätte. Denn weshalb hat er dann eine von seinen
Vorgängern erlassene vatikanische Rechtsvorschrift nicht aufgehoben, wonach
Sexualverbrechen von Priestern der "päpstlichen Geheimhaltung" unterliegen
müssen? Diese Vorschrift war bereits 1962 unter Papst Johannes XXIII. erlassen
worden und wurde 2001 von dem damaligen Kardinal Joseph Ratzinger und Papst
Johannes Paul II. aktualisiert.
Dass diese Vorschrift noch immer wirkt [sie wurde erst am 17.12.2019
aufgeweicht], zeigt auch ein Fall aus dem
deutschen Bistum Hildesheim. Wie das deutsche Fernsehen ermittelte, hatte sich
im April ein elfjähriges Mädchen bei einem Religionslehrer gemeldet, weil sie
von einem Jesuitenpater, einem Freund der Familie, missbraucht worden war. Das
Bistum setzte sich daraufhin jedoch weder mit den Eltern des Mädchens in
Verbindung, noch teilte sie den Vorfall den staatlichen Behörden mit, sondern
leitete stattdessen eine eigene, kircheninterne Untersuchung ein. Erst als
das Mädchen die Hilfe der Kinderpsychiatrie in Anspruch nehmen musste, wurde der
Fall öffentlich. Doch auch dann erfuhren die Strafverfolgungsbehörden von
der Kirche nicht, dass derselbe Pater zuvor in Berlin einer der Haupttäter der
Sexualverbrechen im
Canisiuskolleg gewesen war und nun eben in anderen Städten sein Unwesen
fortsetzte. Die Rede ist von mehr als 100 Opfern dieses einen Priesters.
Weil die Hildesheimer Staatsanwaltschaft glaubte, es handle sich um einen
Einzelfall, stellte sie das Verfahren ein. Der Priester wurde kirchenintern
lediglich zu einer Geldstrafe von 4000 Euro verurteilt – die jedoch nicht an das
missbrauchte Mädchen ging, sondern an eine kirchliche Stelle (!).
Gleichzeitig wurde bekannt, dass der 1988 verstorbene und im Hildesheimer
Dom in allen Ehren bestattete Bischof Heinrich Maria Janssen fünf Jahre lang
einen Ministranten missbraucht hatte. Dies berichtete
spiegel.de
am 6.11.2014.
Eine Institution, die trotz aller gegenteiligen Ankündigungen und Beteuerungen
noch immer die Täter in den eigenen Reihen deckt und sich mehr um den Ruf der
Institution als um das Wohlergehen der meist minderjährigen Opfer sorgt, zeigt
einmal mehr auf, dass sie mit Jesus, dem Christus, nicht das Geringste zu tun.
Denn Er, der jegliche Gewalt ablehnte, schilderte die seelischen Qualen eines
missbrauchten Kindes mit drastischen Worten: "Wer einem von diesen Kleinen ein
Leid antut, für den wäre es besser, dass ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt
und er ins Meer geworfen würde."
Sehen Sie dazu auch die Gesprächsrunde aus dem Jahr 2015 zum Thema
Das Verbrechen der Kirche an den Kindern
Nr. K 221 / 2015 –
Einmal
mehr ging ein Priester, der Jugendliche missbrauchte, straflos aus
– Eine katholische Nachrichtenagentur berichtet Deutscher Pater wegen
Missbrauch vom Vatikan verurteilt, was dann vor allem bedeutet, dass er in
Zukunft nur noch mit Senioren arbeiten darf. Jeder andere Mensch müsste dafür
ins Gefängnis, doch der entscheidende Satz in der Nachricht lautet: "Weil die
Opfer nicht aussagen wollten, sei Ende der 1990er Jahre ein strafrechtliches
Verfahren vor einem weltlichen Gericht eingestellt worden."
Als Außenstehender kann man zwar nur Vermutungen äußern, warum sie vor Gericht
nicht aussagen wollten. Wer jedoch verschiedene kirchliche Praktiken zur
Strafvereitelung kennt, für den ist die Nachricht zumindest keine Überraschung.
Der eigentliche Skandal dahinter ist, dass der Vatikan und die Bischöfe
weiterhin versuchen, alles intern zu regeln.
In der Regel missbraucht man dafür das kircheninterne "Beichtgeheimnis". Die
Taktik dahinter ist: Wenn z.
B. ein
Priester, der ein Kind vergewaltigt hat, das Verbrechen seinem Vorgesetzten in
der Beichte bekennt, beruft sich dieser danach auf eben jene kircheninterne
Schweigeregelung, und wieder bekommt die Polizei nichts mit, und wieder geht der
Verbrecher straflos aus.
Welche andere Organisation dürfte so verfahren?
Wenn ein Sporttrainer in seinem Verein mehrere Jugendliche vergewaltigen sollte,
dann kommt er dafür normalerweise für einige Jahre ins Gefängnis. Das gilt selbst dann, wenn auch hier die Opfer vor Gericht nicht hätten aussagen
wollen. Dann heißt es, der Trainer habe mit seinem Geständnis den Opfern die
Aussage erspart, und dafür bekommt er ein paar Monate weniger Haft. Bei dem
Priester wurde jedoch das strafrechtliche Verfahren "eingestellt".
Man stelle sich vor, der
Sportverein würde erklären, das werde intern geregelt, oder der Vereinsvorstand
beruft sich auf das die vereinsinternen Vertraulichkeiten, und der Trainer dürfe als
"Verurteilung"
in Zukunft nur noch das Training der Seniorenriege leiten bzw.
er dürfe während des Jugendtrainings den Sportplatz nicht mehr betreten.
Wir ermuntern dazu, Meldungen wie solche also mit größter Wachsamkeit zu lesen:
kath.net/news/52901
Nr. K 220 / 2015 –
Neun Priester, die einen Ministranten vergewaltigten, gehen in Spanien straffrei aus.
Taten gelten nach etwas mehr als zehn Jahren als gerade eben "verjährt"
/ Regensburger Domspatzen bekommen für ihre Qualen einmalig je 2500 Euro
– Wie meistens bei Sexualverbrechen von Priestern an Kindern greift die
juristische Verjährung auch in Granada in Spanien. Wie auch bei unzähligen
anderen Sexualverbrechen von Priestern an Kindern getrauen sich die Opfer erst
nach mehr als zehn Jahren über das ihnen zugefügte Leid zu sprechen.
Mit sieben Jahren begann hier ein Junge in einer Pfarrgemeinde in
Granada mit dem Ministranten-Dienst – eine verhängnisvolle Entscheidung.
Als 14-Jähriger wurde er 2004 von zehn Priestern und zwei katholischen
Helfern mehrfach vergewaltigt. Diese haben ihm die Benutzung eines
privaten Schwimmbads erlaubt und ihn dort zunächst aufgefordert, sie,
die Amtsträger, zu massieren. Dann folgten die Vergewaltigungen. Einem
zehnten Priester diente der Messdiener noch bis 2007 als "Lustknabe".
Nur dieser steht jedoch vor Gericht, die übrigen neun Priester gehen
wegen Verjährung (etwas mehr als zehn Jahre) straffrei aus. Wie meistens
wird nur innerkirchlich ermittelt, wozu sie zunächst suspendiert wurden
(de.nachrichten.yahoo.com unter der Überschrift
Spanische Priester gehen
straffrei aus)
"Der Webseite ´Religión Digital` zufolge soll der Mann jahrelang versucht haben,
´den Horror des Missbrauchs in den Tiefen seiner Erinnerung zu begraben` –
vergeblich. Getrieben von der Angst, dass möglicherweise weitere Jungen und
Mädchen von sexuellem Missbrauch bedroht sein könnten, habe er sich dazu
durchgerungen", dem Papst zu schreiben, der sich daraufhin – wie auch der
Erzbischof von Granada – entschuldigt und Aufklärung versprochen hat
(spiegel.de, 24.11.2014). Tatsächlich meldete sich danach ein weiterer
Mann, der einem der neun Priester vorhielt, ihn als jungen Mann "sexuell
missbraucht" zu haben. Auch diese Tat gilt als verjährt. Das innerkirchliche
Verfahren unterliegt jedoch
strenger
Geheimhaltung bei Androhung der Exkommunikation, was die spätere ewige Hölle
für denjenigen bedeuten soll, der etwas nach außen trägt, was
erst 2019
aufgeweicht bzw. geändert wurde, ohne allerdings diejenigen zu
begnadigen, denen bis dahin diese Drohung zugesprochen wurde.
In Deutschland werden
die Opfer, die sich melden, auch mit einem kirchlichen Almosen von maximal ca. 5000 €
entschädigt, wenn sie das Verbrechen den kirchlichen Behörden glaubhaft machen
können, was oft nicht "gelingt". Die in der kirchlichen Vorschule
geschlagenen, gequälten und in permanente Angstzustände getriebenen acht- bis
zehnjährigen Regensburger Domspatzen
erhalten eine Einmalzahlung von 2500 €, weniger als der Monatslohn eines
Priesters. Bisher haben sich 72 ehemalige Domspatzen als Opfer gemeldet
–
pnp.de,
24.2.2015
Nr. K 219 / 2015
–
Würdenträger als "Würdenschläger"? Werfen Papst-Worte zum Schlagen von Kindern in "Würde" neues Licht auf den
Fall Mixa?
Hatte Bischof Mixa Kinder "mit Würde" geschlagen oder nicht? Bischof Mixa
kann sich möglicherweise eine Chance auf eine neue Prüfung von Anklagen gegen
ihn machen.
Der ehemalige Augsburger Bischof und deutsche Militärbischof Walter
Mixa wurde 2010 wegen verschiedener schwerer
Vergehen – unter anderem als ehemaliger Stadtpfarrer von Schrobenhausen –
darunter das Schlagen von Kindern und
auch Vorwürfe im sexuellen Bereich, sehr kritisiert. Innerkirchlich wurde er
schließlich zum Rücktritt gedrängt. Doch noch heute hat er viele Fürsprecher,
auch im Vatikan, z. B. den hochrangigen Präfekt der
Glaubenskongregation, Kardinal Gerhard Müller, der den
Rücktritt für falsch hielt.
Außerdem bekommt Bischof Mixa die übliche dicke Pension aus allgemeinen
Steuermitteln (ca. 7000 Euro monatlich vom deutschen Staat, nicht von der Kirche), und die Kirche stellte ihm
eine Villa mit eigenem Weinkeller zur Verfügung.
Und nun ließ auch noch Papst Franziskus aufhorchen, als er zuletzt predigte:
"Einmal habe ich einen Vater bei einem Treffen mit Ehepaaren sagen hören: ´Ich
muss manchmal meine Kinder ein bisschen schlagen, aber nie ins Gesicht, um sie
nicht zu demütigen.` Wie schön! Er weiß um den Sinn der Würde. Er muss sie
bestrafen, aber tut es gerecht und geht dann weiter."
(zit. nach zeit.de,
6.2.2015)
Mixa hatte beim Schlagen dabei seine speziellen Vorstellungen von "Würde".
So ließ er ein Mädchen, das er mit seiner Hand geschlagen hat, anschließend diese
Hand küssen.
Ob ihm, Mixa, im Gefolge dieser Papst-Äußerungen andere Kirchenvertreter zumindest einen
"Sinn" für "Würde" zusprechen, ist eben die Frage.
Während er Kinder schlug, sagte er manchmal Sätze wie:
"In dir ist der Satan, den werde ich dir
schon austreiben". Das ist nicht "würdevoll", oder? Es sei denn, man betrachtet die vermeintliche "Austreibung"
des "Satans" aus einem Kind durch den kirchlichen Amtsträger als
Wiederherstellung der "Würde" des Kindes.
Entschuldigt hat sich der "Würdenträger"
bzw. vermeintliche "Würdenschläger" bisher nicht, und strafrechtlich ist längst
alles verjährt. Es war dann auch kein Hinderungsgrund, dass ihm Papst Benedikt
XVI. eine neue Aufgabe gab und ihn 2012 zum päpstlichen
Gesundheitsbeauftragten machte.
Das Verhalten Bischof Mixas und der Rückhalt, den er bei seinen Freunden
genießt, zeigt auf, wie dieses Milieu geprägt
ist und dass die Papstworte vielleicht nur die Spitze eines Eisbergs sind.
Und weiter im Raum stehen ja die Jahrzehnte lange vatikanische Vertuschung von
Kinderschänder-Verbrechen von Priestern.
Nr. K 218 / 2015 –
Ruanda-Völkermord –
Der
Vatikan habe am Völkermord in Ruanda beteiligte Priester vor Strafverfolgung
geschützt
– "Diese Anschuldigung erhob der ehemalige UN-Richter Wolfgang Schomburg"
–
religion.orf.at,
3.2.2015 – Siehe dazu auch unseren Artikel in
Der Theologe Nr. 6
Nr. K 217 / 2015 –
"Sexuelle Grenzverletzung" gegenüber achtjährigem Mädchen
– Beliebter Priester vorerst beurlaubt / Wer nicht
schweigt, dem wird Höllenfeuer angedroht
–
In der Erzdiözese Köln, der reichsten
der Welt, sind die Katholiken Anfang 2015 in Aufruhr, da der beliebte Priester
Winfried Jansen aus Erftstadt vorerst seinen Dienst nicht mehr ausüben darf.
Eine Frau hat "glaubhaft" dargelegt, wie der Würdenträger sich ihr in den
70er-Jahren als Acht- oder Neunjährige gegenüber verhalten hat. Der Priester
bestreitet dies nicht, stellt es aber als nicht gravierend dar und beklagt
öffentlich, was mit ihm nun geschehe, was zu einer Mobilisierung seiner Anhänger
führte. Was er getan hat, wird nicht erwähnt.
Doch was soll denn dabei heraus kommen, wenn der Priester sich öffentlich
wehrt, aber weder er noch ein anderer der Beteiligten sagt, worum es eigentlich
geht. Diese ganzen nebulösen Wortkonstruktionen in den Zeitungsartikeln zeigen
doch das Milieu auf und sind Teil des Problems. In diesem Fall gibt es aber auch
handfeste Vorschriften: Laut kirchlicher Lehre wird allen, die außerhalb des
kirchlichen Verfahrens etwas über die Inhalte sagen, die Exkommunikation und
damit laut kirchlicher Lehre – im Todesfall unter diesen Umständen – die ewige
Hölle angedroht, nachzulesen in der Instruktion
Crimen sollicitationis
von 1962, von Papst Johannes Paul II. und Kardinal Ratzinger 2001 bekräftigt.
Da können Priester sich noch so modern geben, die katholische Kirche hat
bisher keine ihrer vielen Hundert Verfluchungen widerrufen, was auch alle Eltern
wissen sollten, die ihren Kindern den Ministrantendienst erlauben.
Auch diese Drohung von 1962 und 2001 wurde nicht widerrufen, nur
für die Zukunft
geändert bzw. aufgeweicht.
Zur Erklärung: In der päpstlichen Anordnung
wird die "Exkommunikation" angedroht, was bis zum 17.12.2019
Gültigkeit hatte. Eine so genannte ewige Hölle als vermeintlich folgende
jenseitige Strafe war auch damals nicht ausdrücklich erwähnt. Da aber eine Exkommunikation
nicht aufgrund einer katholisch so definierten "lässlichen Sünde" ausgesprochen
wird, sondern aufgrund einer kirchlich so definierten "schweren Sünde" =
"Todsünde", folgt daraus zwangsläufig, dass es katholischerseits als "schwere Sünde = Todsünde"
betrachtet wurde, wenn ein Betroffener eines kirchlichen Verfahrens zum
sexuellen Missbrauch etwas öffentlich sagte. Das galt auch für das Opfer selbst,
dem jetzt ebenfalls die Hölle angedroht wurde, wenn es ab jetzt außerhalb des
nach außen geheimen Verfahrens etwas dazu sagte, was damals
geschah.
Und da ein gläubiger Katholik, der im Zustand einer solchen Sünde verstirbt, per
Dogmen und "unfehlbarer" Lehrentscheidungen
das ewige Höllenfeuer erleiden soll
in das er nach seinem Tod auch sofort hinabsteigen soll (auch
hier), war diese angeblich
jenseitige Strafe in der päpstlichen Anordnung Crimen sollicitationis
unausgesprochen Jahrzehnte lang mitgedacht, und die davon Betroffenen wurden
auch nach 2019 nicht rehabilitiert.
Nur zur nochmaligen Klarstellung: Hier geht es nicht
um das von der Kirche angedrohte Schicksal eines sexuellen Straftäters oder "Sünders" an Kindern, der sich deswegen einem
innerkirchlichen Verfahren unterziehen muss, sondern um die Menschen, die
Details darüber wissen und öffentlich machen. Ein Täter komme, auch bei
schlimmsten Vergewaltigungen von Kindern, nach einer "Absolution" (= angeblichen
Lossprechung von seinen Sünden) durch einen anderen Priester, trotzdem in den
"Himmel", wenn er sonst alles glaubt, was er per Dogma glauben soll. Und dies,
obwohl auch in der Bibel der katholischen Kirche steht: "Wer einen von diesen
Kleinen, die an mich glauben, zum Bösen verführt, für den wäre es besser, dass
ihm ein Mühlstein um den Hals gehängt und er ins Meer geworfen würde."
(Markusevangelium 9, 42)
2014
Nr. K 216 / 2014 –
Franziskaner-Orden wegen dubioser Millionengeschäfte in Schwierigkeiten
– Das Aushängeschild der römisch-katholischen Kirche, der
Franziskaner-Orden, dem auch der jesuitische Papst aus Argentinien zuneigt, ist wegen
"möglicherweise zweifelhaften Finanztransaktionen" in die Schlagzeilen geraten.
"Millionenschwere Investitionen in ein Hotel im Zentrum von Rom mit Blick auf
den Petersdom" hätten sich nicht rentiert, der Orden stecke in schweren
finanziellen Turbulenzen. Auch kommentierte der Orden bisher
"Medienberichte nicht, wonach in der Schweiz Konten beschlagnahmt worden sind.
Über diese Konten soll auch Geld in Gesellschaften investiert worden sein, gegen
die unter anderem wegen Drogen- und Waffenhandels ermittelt werde."
(spiegel.de, 19.12.2014)
Nr. K 215 /
2014 –
Mehr als Hunderttausend Kinderporno-Bilder auf Vatikan-eigenem PC des
Erzbischofs – Hat der Würdenträger alle Kinder selbst missbraucht?
– "Auf dem Computer waren demnach mehr als 100.000 Dateien: Videos aus dem
Internet und Fotos, die die Opfer hatten machen müssen" (spiegel.de,
26.9.2014). Es handelt sich um Jungen ab 13 Jahren, "die vor der Kamera
gedemütigt, nackt fotografiert und zu sexuellen Handlungen untereinander und mit
Erwachsenen gezwungen" wurden.
Die aus Polen stammende Vatikan-Exzellenz
Erzbischof Josef Wesolowski "könnte Teil eines internationalen Netzwerks" von
Kinderpornografie sein, so der Verdacht. Weitere 45.000 Dateien habe der hohe
Vatikan-Würdenträger löschen können, so die Ermittler. Auf dem "Vatikan-eigenen
Computer" wurden auch 130 einschlägige Videos gefunden.
War der Erzbischof ein
Serientäter?
Bekannt wurde unter anderem: "Laut der ...
Staatsanwaltschaft soll der Kirchenmann seine Opfer dafür bezahlt haben, vor ihm
zu masturbieren" (huffingtonpost.de, 24.9.2014). Die Taten fanden in der
Dominikanischen Republik statt, wo der ranghohe Würdenträger der Nuntius, also
der Botschafter des Vatikan war. Eine Strafverfolgung war jedoch wie so oft
nicht möglich. In diesem Fall nicht, weil der Vatikan "die diplomatische
Immunität Wesolowskis geltend gemacht habe."
Der Kirchendiplomat wurde in den Kirchenstaat zurück berufen und dort
von Papst Franziskus mittlerweile unter Hausarrest gestellt. Dort soll nun ein
kirchliches Verfahren eröffnet werden. Es war schon einige Monate lang bekannt,
dass die Exzellenz möglicherweise Sex mit
minderjährigen Jungen
hatte
und dass er nicht allein war. Das Ausmaß der nun gefundenen Aufnahmen
sprengt jedoch alle bisherigen Vorstellungen.
Noch vor ca. einem Jahr lehnte die Kirche in Polen eine Entschädigung für die
Opfer kategorisch ab. Die Verbrechen habe der Erzbischof privat begangen. Bei
einem Erzbischof erstreckt sich die kirchliche Würde samt Rechten und Pflichten
aber immer auch auf den privaten Bereich und "Privat" und "Dienst" lassen sich
laut katholischer Lehre nicht trennen.
Ob es Querverbindungen vom mutmaßlichen Wesolowski-Netzwerk zum
Jugendprostitutions-Ring
für Priester in Rom und im Vatikan gibt, wurde nicht berichtet. Dort sollen nach
Insider-Berichten aus dem Jahr 2013 auch "ranghohe Prälaten" und "Bischöfe" zu
den Kunden zählen.
Nr. K 214 / 2014 –
Katholischer Priester wird aus Einsamkeit zum Kinderporno-Anhänger / Staat
finanziert Milieu
– Sieben Monate Haft auf Bewährung erhielt Gemeinde-Kaplan Sascha S. aus
Heinsberg. Der 36-jährige wurde im Jahr 2012 zum katholischen Priester geweiht.
Nach seiner Amtseinführung begann er, sich im Internet entsprechend im
Kindersex-Bereich zu
orientieren. Er wurde nun verurteilt, weil er Kinderpornos nicht nur besessen,
sondern auch weiter versandt hat. Er nahm auch an Sex-Chats teil.
Seine
Erklärung: "Die Chats habe er aufgesucht, da er sich in der neuen Umgebung
einsam gefühlt habe" (bild.de, 13.9.2014). Der Würdenträger zog nun um in
ein therapeutisches Zentrum für Priester. Dort droht jedoch auch die Gefahr,
dass sich die Priester in ihren Unarten gegenseitig negativ beeinflussen.
Zwar kennt die Psychologie schon lange den Krankheitsbefund der "ekklesiogenen
Neurose" (kirchenbedingte seelische Krankheit), doch noch immer finanziert der
deutsche Staat ein Milieu, aus dem unzählige Kinderschänder-Verbrecher hervor
gegangen sind oder das für viele eine Etappe auf dem Weg in eine krankmachende
Einsamkeiten war; beispielsweise durch die staatliche Finanzierung von
Priesterseminaren, bei denen dann auch spezielle Kandidaten-Wohnheime, Bars usw.
angeschlossen sind, eben eine eigene spezielle Welt.
Nr. K 213 / 2014 –
Irland: Kirchliche Amtsträger missbrauchten Kinder, und ein Kind wurde tot
getreten
–
Als das
ZDF-Auslandsjournal am 2.9.1999 über die Hölle in katholischen Kinderheimen
berichtete, konnte die Kirche die Verbrechen noch weitgehend unter den Teppich
zurück kehren. Doch die Entdeckung von ca. 800 entsorgten Babyleichen aus einem
katholischen Kloster im Jahr 2014, welche die Nonnen in der zweiten Hälfte des
20. Jahrhunderts verhungern oder an Krankheiten zugrunde gehen ließen, brachte
die römisch-katholische Kirche in Irland erneut in die Schlagzeilen.
Schon fast wieder vergessen schien dabei, was das Auslandsjournal schon
1999 berichtet hatte: "John Prior verliert sein Leben, bevor es beginnt." So begann der damalige Fernsehbericht.
"Mit drei Jahren nimmt ihn der Staat seiner Familie und weist ihn in ein
Erziehungsheim ein ..., weil die Eltern angeblich ihre Fürsorgepflicht
vernachlässigen." John kommt, wie Tausende seiner Altersstufe, in den
50er-Jahren in ein katholisches Erziehungsheim. "John hat keinen
Namen mehr und keine Rechte. Von nun an ist er 892 Prior."
"Die schlimmsten Prügel, die ich je bekommen habe", erzählt
John vor der Kamera, "das war, als ich der Krankenschwester erzählte,
dass ich von
einem Bruder sexuell missbraucht wurde. Ich war neuneinhalb oder zehn. Sie hat mich erst
geschlagen und es dann dem Bruder erzählt. Der hat mich weggebracht und dann haben mich
zwei Brüder geschlagen und geschlagen und geschlagen. Ich hatte überall Wunden."
Ein Klassenkamerad von John starb unter den Schlägen seiner "Fürsorger". John musste mit ansehen, wie sein Freund Joseph mit einem
Lederriemen geschlagen und mit schweren Stiefeln getreten wurde, "bis er sich nicht
mehr bewegen konnte. Joseph hatte das Bewusstsein verloren und wurde ins Krankenhaus
gebracht. Dort ist er gestorben. Sie sagen hier, es war Leukämie, aber er ist nicht an
Leukämie gestorben."
John durchlebt die Hölle auf seine Weise: "Der sexuelle
Missbrauch
hat mit einem Bruder angefangen, der jetzt tot ist. ... Er ist in den Schlafsaal gekommen
und hat mich aus dem Bett geholt, und er ist auch in die Duschen gekommen ... Der Bruder
hat sich ausgezogen und ist zu mir gestiegen, und er hat einige Buben vor den Augen der
anderen missbraucht und sie gezwungen, sich gegenseitig anzufassen. Er hat mich einmal
vergewaltigt ... ich habe so schlimm geblutet, dass die Krankenschwester Jod benutzte, und
ich schrie vor Schmerzen."
John wurde sieben Jahre lang sexuell missbraucht, von zwei Ordensbrüdern
und einem katholischen Priester. Erst mit 54 Jahren hat er gegen den einzigen
Überlebenden seiner Peiniger Anzeige erstattet.
Ein irischer Dokumentarfilm belegt, dass die irischen Behörden über
Jahrzehnte hinweg vom Kindesmissbrauch wussten und die Schulen, in denen
die kirchlichen Täter wüteten, dennoch stillschweigend
weiter finanzierten. Im Jahr 1999 hat zumindest die Regierung sich entschuldigt und 10 Millionen Mark für
die Therapie der Opfer bereitgestellt. Therapie benötigen die meisten. Als John die Schule verließ, erhielt er
ein Pfund – und den guten Rat, zu schweigen. 40 Jahre lang kam John nie zurecht in seinem
Leben. Sein Therapeut sagt: "John hat Angstzustände, kann nicht schlafen, vertraut
niemandem. Fast alle Beziehungen sind gescheitert, und beruflich hat er nie etwas
erreicht."
Die Kirche hat inzwischen auch um Verzeihung gebeten
– doch "um Entschädigung für das erlittene Leid, für ein zerstörtes Leben, müssen
die Missbrauchten noch kämpfen".
Nr. K 212 / 2014 –
Fast täglich kommen neue Verbrechen als Tageslicht
– Petra Duschner von der Initiative "Schützt unsere Kinder und Kindeskinder"
schrieb uns einen kurzen Situationsbericht für die Monate Mai und Juni 2014:
"Fast täglich
kommen neue sexuelle Übergriffe von Priestern an Kinder weltweit ans Tageslicht.
Ein Priester
steht vor der Auslieferung von Südafrika nach Deutschland. Er soll in über 37
Fällen Kinder missbraucht haben.
In Polen will
die Katholische Kirche ein standardisiertes Reuegebet als Entschuldigung für den sexuellem Missbrauch
an Kindern anbieten.
In Belgien sind
in den letzten zwei Jahren weitere 323 Meldungen von Opfern bekannt geworden.
In Irland hat
man 800 Kinderleichen auf dem Gelände
eines katholischen Ordens " im Namen des Herrn" in einer Kläranlage in einem Betontank
verscharrt gefunden.
Nach einer
Umfrage sind 82% der Befragten mit der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs
innerhalb der katholischen Kirche nicht zufrieden.
68 % der Befragten sehen einen Vertrauensverlust in die Bildung- und
Jugendarbeit der katholischen Kirche." (13.6.2014)
Nr. K 211 / 2014 –
Unvorstellbares Grauen und "Massenmorde" in Baby-Vernichtungsanstalt bis 1961 Irland
–
Katholische Nonnen ließen Säuglinge sterben und warfen sie dann in die
Jauchegrube – Ca. 4000 entsorgte Kinderleichen
– Bestialische Grausamkeit im 20. Jahrhundert:
Eine römisch-katholische Einrichtung ließ ca. 800 Babys verhungern und an
Krankheiten zugrunde gehen. Während mehrere Zehntausend Priester weltweit Kinder
vergewaltigten, sorgten katholische Nonnen in
Irland dafür, dass Hunderte von Babys auf furchtbare Weise zu Tode kamen. Die
"ausgezehrten" Kleinkinder sollen meist an den "Folgen von Unterernährung" oder
an nichtbehandelten Krankheiten gestorben sein. Ob auch ein Anfangsverdacht für
direkte Morde besteht, wird nicht berichtet –
spiegel.de,
28.5.2014. Anschließend schmissen die Nonnen die Kinder-Leichen einfach in die
"Jauchegrube"
–
stern.de,
8.6.2014
Sicher ist jedoch Mord durch gezielte unterlassene Hilfeleistung durch die
Nonnen, wenn man z. B. das Baby solange in seinem Erbrochenen liegen ließ
(focus.de, 8.6.2014), bis es verreckt war. Und dann rein in die Klärgrube
... ntv.de spricht von "Massenmord" an den Kindern in der
römisch-katholischen Mutter-Kind-Einrichtung. "Die Kinder müssen für ihre pure
Existenz büßen und erreichen kaum das Schulalter."
Kranke Kinder wurden nicht behandelt, niemand kümmerte sich um sie. Immer neue
grausame Details über das Nonnenkloster in Irland kommen ans Licht der
Öffentlichkeit.
"Kinder, die überlebten, wurden von der Kirche zur Adoption frei gegeben
...
gegen hohe Geldzahlungen, die die Gemeinde als Spenden deklarierte."
Denn die
Kirche und speziell
auch die Täter-Schwestern der "Sisters of Bon Secours" brauchten natürlich auch
Geld.
Doch die entdeckten 800 Kinderleichen scheinen erst die Spitze des Eisbergs.
"Ich weiß, dass es in ganz Irland solche Gräber gibt", so Forscherin Catherine
Coreless"
(focus.de).
Auf etwa 4000 wird die Zahl der so "entsorgten"
Kinderleichen in Irland insgesamt geschätzt, denn es gab noch neun ähnliche
Einrichtungen wie die der "Sisters of Bon Secours". (stern.de, 8.6.2014)
Für manche Zeitgenossen ist es klar: Auch wenn das kirchliche "Maskenspiel" seit
ca. 1900 Jahren mehr oder weniger "erfolgreich" ist. Der Satan entlarvt sich immer
mehr ...
Nr. K
210 / 2014 –
Exkommunikation: "Reformpapst" schickt Reformerin
zum katholischen Teufel / Ein Abendmahl ohne Priester wird von der Kirche schlimmer bestraft
als eine
Vergewaltigung eines Kindes durch einen Priester
– Ein "Reformpapst", ein "neuer
Wind im Vatikan", so mutmaßten Katholiken, die nach 1700 Jahren blutiger
Kirchengeschichte immer noch auf eine Reform der Kirche hofften. Für viele fällt
jedoch mehr und mehr die Maske.
Foto:
Zum
"Brauchtum"
der Kirche gehört, wenn man es so sehen möchte, inoffiziell auch das Verbrennen von Menschen, hier symbolisiert durch eine
Stoffpuppe auf dem Scheiterhaufen beim Sankt-Hans-Fest
(UserEPO, 2007; GNU-Lizenz für freie
Dokumentation).
Nach dem irdischen Tod soll es für Kirchenaussteiger und
-abweichler jedoch noch schlimmer werden. So gilt im Katholizismus jetzt:
Höllenfeuer auch für Martha Heizer, wenn sie sich zu Lebezeiten nicht mehr Rom
unterwirft.
Zuletzt exkommunizierte Papst "Franziskus" nun
auch die
Österreicherin Martha Heizer. Sie organisierte im Jahr 1995 das so genannte
"Kirchenvolksbegehren", eine "Unterschriftensammlung, mit der in Österreich über
500.000 Katholiken und in Deutschland fast zwei Millionen Menschen eine
grundlegende Reform der katholischen Kirche forderten" (ntv.de, 22.5.2014).
Der Grund für ihre Exkommunikation: Abendmahlsfeier ohne Priester.
Dies verstößt gegen die Dogmen und Lehrsätze der Kirche, und gemäß dieser Dogmen
muss sie dafür ins ewige Feuer. Und es ist gut, dass den Menschen klar wird: Wer
dazu gehören will, darf eben nicht so denken wie Martha Heizer. Sondern er muss
sich den Dogmen unterwerfen, wie sie z. B. in dem Werk
Der Glaube der Kirche niedergelegt sind. Das
ist das gute Recht derer, welche die Dogmen aufgestellt haben, dass sie auch nur
solche Leute in ihrem "Himmel" haben wollen, die ihnen zustimmen. Mit Christus
hat es aber nichts zu tun. Denn Jesus, der Christus, hat weder Priester
eingesetzt noch ein zeremonielles Abendmahl. Seine Botschaft beim Abschiedsessen
mit Seinen Jüngern war: "Teilt das untereinander, was euch die Mutter Erde
schenkt und dankt Gott dafür."
Was die Kirche daraus für ein rituelles Brimborium machte und welche
Absurditäten sie in das Geschehen hinein geheimniste (siehe
hier), ist eben die kirchliche
Religion – aber es hat nichts mehr mit Jesus zu tun. Sein Name wird dafür nur
missbraucht.
Die Exkommunikation gilt in der römisch-katholischen Kirche als Strafe für eine "schwere Sünde", und
wer in einer "schwere
Sünde" eines Tages stirbt, der muss nach bis heute
unverändert verbindlicher Lehre für immer in die Hölle. Jetzt hat es Martha
Heizer getroffen. Papst Jorge Bergoglio schickte sie durch die
Exkommunikation automatisch auch in die vermeintlich "ewige Hölle".
Das glauben Sie nicht? Dann fragen Sie doch einfach Ihren Bischof, ob ein
Katholik, der im Zustand der Exkommunikation stirbt und der die Ursache der
Exkommunikation nie bereut hat, trotzdem in den Himmel kommt oder in die Hölle
muss. Die Antwort können Sie uns dann gerne zusenden. Wir würden Sie bei
theologe.de veröffentlichen.
Zu den Details
des Zusammenhangs zwischen Exkommunikation und angeblichem Verlust des
Seelenheils vgl.
hier.
"Es entsetze sie und ihren Mann ungemein, sich in der gleichen Kategorie wie
priesterliche Missbrauchstäter wiederzufinden", so Martha Heizer laut
ntv. Denn ihre
"Sünde", die Feier eines Abendmahls ohne Priester, "falle unter die drei
schweren Vergehen, die sofort dem Vatikan gemeldet werden müssen" – neben
Sex-Verbrechen von Priestern und "Verletzung des Beichtgeheimnisses".
Es entsetzt sie, so heißt es. Doch besser diese Erkenntnis kommt spät als nie.
Denn so ist die Kirche schon immer gewesen, die sie reformieren wollte. Papst
und Bischöfe tun nur, was sie tun müssen, um ihre Religion vor Menschen zu
"schützen", die sich nicht an das halten wollen, was diese Religion ausmacht.
Dabei wird
ihr "schweres Vergehen" kirchlich noch schlimmer bewertet als eine Kinderschändung durch einen
Priester. Denn: "Besonders erbittere sie es aber, dass sie von keinem
einzigen Missbrauchstäter wisse, der exkommuniziert worden wäre".
Doch auch dies ist kirchlich konsequent. Nirgends steht in den Dogmen und
Kirchengesetzen, dass ein Sexualverbrechern an Kindern exkommuniziert werden
soll. Viele, sehr viele wären es auch in all den Jahrhunderten gewesen, hätte es
ein solches Kirchengesetz gegeben.
Ich suche in der Bibel, wo Jesus sagt, dass es
Priester braucht und finde es nicht. Ich finde stattdessen das
Jesuswort: "Wo zwei oder drei versammelt sind in Meinem Namen, da bin Ich
mitten unter ihnen." Dass ein Priester dabei sein muss, steht dort nicht.
Ich finde überhaupt nirgends in der Bibel, dass Jesus, der Christus,
Priester eingesetzt hat. Also kann die Kirche, die Priester benötigt, nicht
christlich sein.
|
Deshalb liegt es jetzt einmal mehr an den vielen Katholiken, die das
Kirchenvolksbegehren 1995 unterschrieben haben, der Realität ins Auge zu sehen
und daraus die Konsequenzen zu
ziehen. Halten sie der Papstkirche trotzdem weiterhin die Treue, dann ist das
ein Bekenntnis dazu, dass sie weiter nur die "Kirchenunteren" sind, die
Kirchenschafe = Lemminge, die längst allesamt auch schon ewig verdammt sein
sollen,
weil sie sich nicht an das halten, woran sie sich halten müssen. Es wird ihnen nur
verschwiegen, dass sie ebenfalls alle bereits verbindlich in die ewige Hölle verflucht
sind, weil man ihre Kirchensteuer bzw. ihre Kirchenbeträge natürlich weiter
gerne einnimmt. Und dass dieses Geld sie nicht in den Kirchen-Himmel bringt, so wie
dieser
nach katholischer Vorstellung sein soll, auch das gehört zu den Fakten.
Hier eine kleine Auswahl der Vergehen, die zur
Verfluchung ins Höllenfeuer
führen sollen:
Vgl. dazu auch: Die Lehre der Römisch-katholischen Kirche:
Ist Hostienschändung
schlimmer als Kinderschändung?
Nr.
K 209 / 2014 –
Schurkenstaat Vatikan – 203 Verdachtsfälle auf Geldwäsche –
Ermittlungen gegen Ex-Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone wegen Veruntreuung
in Millionenhöhe
– Für manchen ist der Vatikan und seine Bank vergleichbar dem
Geldspeicher der Walt-Disney-Comic-Figur Dagobert Duck. Doch der Staat innerhalb
der Stadt Rom ist vor allem
ein Magnet für Geldgeschäfte aller Art, und nur manchmal dringen Informationen
über dunkle
Geschäfte nach außen. Bislang konnten die Päpste alles aussitzen.
Z. B. den Betrug um gefälschte Wertpapiere in Höhe von 950 Millionen Dollar, von
denen der Vatikan-Unterhändler Leopold Ledl berichtete.
Oder den Betrugsbankrott der Banco Ambrosiano, bei welchem der Vatikan den Direktor
der Vatikanbank vor einer Verurteilung in Italien schützte. In diesem
Zusammenhang sind auch mehrere Morde passiert.
Vieles weitere, was dazu führte, dass der vorletzte Bankdirektor
Ettore Gotti Tedeschi
Angst um sein Leben
hatte.
Im Jahr 2014 drang quasi nebenbei nach außen, dass sich "die Verdachtsfälle für
Geldwäsche im Jahr 2013 von sechs (2012) auf 202 [!] Fälle erhöht" haben (bild.de,
20.5.2014). In diesem Zusammenhang wird auch gegen den ehemals mächtigsten Mann des
Vatikan nach dem Papst ermittelt, gegen Ex-Kardinalstaatssekretär
Tarcisio Bertone
(Foto oben links: Twice25; GNU-Lizenz für freie Dokumentation),
rechte Hand von Papst Ratzinger und schon an Ratzingers Seite bei der Führung
der Glaubenskongregation, der modernen Inquisitionsbehörde; später
aussichtsreicher Kandidat für die Nachfolge auf dem Papstthron, doch gegen Jorge
Bergoglio unterlegen.
Zuletzt fiel Bertone auf, dass er sich eine 700 m2 große Luxuswohnung in Rom bauen
lässt. Jetzt wird ihm vorgeworfen, 15 Millionen Euro veruntreut zu haben. Aus
Konten des Vatikan sollen auf Bertones Initiative die Millionen an eine Firma
eines engen Bertone-Amigos geflossen sein. Zum aktuellen Stand:
bild.de,
19.5.2014.
Zum weiteren Verständnis:
Ein großer Teil der Vatikan-Aktivitäten wird von den Geldern der deutschen Steuerzahler
finanziert, die von den Diözesen nach Rom überwiesen werden.
Es kann allerdings nicht ausgeschlossen werden, dass mit den neuen
Enthüllungen auch davon abgelenkt werden soll, wie Vatikan und Kirche derzeit
in der Ukraine im Hintergrund
agieren. Siehe dazu auch "Kirche
contra Dialog"
Nr. K 208 / 2014 –
Der unermessliche Reichtum der Kirche war Thema vieler
Fastnachtsumzüge im Jahr 2014
– Siehe dazu das Foto aus Würzburg. Die Kirchenführer schwelgen in
Reichtum, während Hunderttausende von Menschen in Hunger und Elend dahinsiechen
und sterben. In Deutschland wurde diese Dauer-Situation vor allem durch die
Skandale von Bischof Franz-Peter Tebartz-van Elst ins Bewusstsein gerufen. In
Rom lässt sich derweil unbeeindruckt von der Situation in Deutschland
Ex-Kardinalstaatssekretär Tarcisio Bertone eine 700 m2 große Luxuswohnung über
den Dächern der Stadt bauen (siehe z. B.
ntv.de, 21.4.2014).
In Rom gehört ohnehin jedes dritte oder vierte Haus der Kirche. In anderen
Städten Italiens ist es ähnlich. Die Kirche in Italien ist wie die Kirche in
Deutschland von allen Steuern befreit und genießt Privilegien über Privilegien.
Auf dem Faschings-Umzugswagen in Würzburg waren noch die Aufschriften zu lesen: "Wir
wissen, wie man feiert" und "Wir brauchen eine Kirchensteuererhöhung".
Durch die
Verpflichtung aller deutscher Banken, am dem Jahr 2015
Kirchensteuer auf
Kapitalerträge direkt an die Kirche abzuführen, werden der Kirche viele
Millionen schneller zugeführt und es wird dadurch verhindert, dass jemand diesen
Teil der Steuer für die Kirche hinterzieht. Dabei gehört jetzt die
Konfessionszugehörigkeit zu den Daten, die von den Banken abgefragt werden.
Kritiker befürchten, dass in Zukunft auf Nichtkirchenmitglieder zusätzliche
finanzielle Nachteile zukommen können.
Nr. K 207 / 2014 –
"Uno attackiert Vatikan wegen Verschleierung von Kindsmissbrauch" /
Vertuschung von klerikalen Sexualverbrechen als Teil der kirchlichen Grundsätze
– Der aktuelle Bericht des "UNO-Komitees für die Rechte des Kindes" fällt "vernichtend"
für den Vatikan aus. "Es
bereite der Uno große Sorge, dass der Vatikan ´Regeln und Methoden angenommen
hat, die zu einer Fortführung des Missbrauchs durch und einer Straffreiheit der
Täter geführt haben`" (spiegel.de,
5.2.2014).
Der Ruf der Kirche sei dabei über das Wohl von Kindern gestellt worden. "Der
Vatikan habe eine Politik gepflegt, die es Priestern erlaubt habe, sich an
Kindern zu vergehen", so spiegel.de am 5.2.2014.
"Überführte Täter müssten umgehend der Justiz übergeben werden,
heißt es in dem Bericht weiter" als eine der Vorschläge bzw. Forderungen
der UNO an den Vatikan. "Der Ausschuss fordert den Vatikan auf, die
Empfehlungen umzusetzen und 2017 Bericht zu erstatten."
Das jedoch dauert viel zu lange, zumal der Vatikan die "Päpstliche
Geheimhaltungspflicht" für Kinderschänder-Verbrechen durch Priester aufrecht
erhält [was bis
Dezember 2019 so war], so dass Kindern weiter überdurchschnittliche Gefahr durch rückfällige Wiederholungstäter unter
dem Schutz des Vatikan droht. Diese Gefahr besteht weiterhin, obwohl Papst
Ratzinger einst nicht völlig untätig war und nach Angaben des Vatikan Hunderte
von pädophilen Priestern aus dem Dienst
entließ (siehe hier). Doch bei dem Ausmaß
und der Menge der Verbrechen durch Priester und dem Ausmaß der Vertuschungen
bleibt die Gefahr akut.
Aus diesem Grund muss nun auch die Bundesanwaltschaft tätig werden, um
ihrerseits gegen den Vatikan zu ermitteln und um verbindliche Auskünfte über
pädophile Triebtäter im Talar einzufordern, die weiter im Amt sind oder sich als
lebende Zeitbomben weiterhin in
der Gesellschaft frei bewegen. Das Ermessen darüber darf nicht einer Kirche
überlassen werden, die durch Geheimhaltung und Vertuschung Sex-Verbrechen an
Kindern prinzipiell begünstigt und die ihren "Ruf" grundsätzlich über das Wohl
von Kindern stellt.
Bei Zehntausenden von
Priestern war der Wunsch nach dem Ausleben von Perversitäten mit Kindern nicht
nur Teil ihrer sexuellen Phantasie, sondern sie holten sich unzählige Kinder als
Opfer. Dabei wurde vorgetäuscht, dies habe etwas mit
"Gott" zu tun. Viele Kinder begingen später Selbstmord. Doch die
pädokriminellen Täter wurden meist nur versetzt.
(Bildausschnitt: Angelo Bronzino 1540-45, Allegoria
del trionfo di Venere, The York Project, GNU Free Documentation License).
Hier lt. spiegel.de
die UNO-Anklage gegen die Kirche, die sich ihrerseits
"Eingriffe" in ihre Lehre, ihre "Grundsätze" oder ihr "Menschenbild" verbittet.
So gilt nach römisch-katholischer Lehre beispielsweise auch ein Priester, der Kinder
vergewaltigt hat, weiterhin als
angeblicher "Mann
vor Gott".
1. Die Kirche schützt Kinder nicht ausreichend vor Diskriminierung
2. Die Kirche stellt ihre eigenen Interessen über die der Kinder
3. Die Kirche nimmt Kinder nicht ernst genug
4. Die Kirche verwehrt Kindern das Recht auf Herkunft
5. Die Kirche bietet Kindern keinen ausreichenden Schutz vor körperlicher
Gewalt
6. Die Kirche tut zu wenig, um körperliche Züchtigung zu verbieten
7. Die Kirche schützt Kinder nicht ausreichend vor sexuellem Missbrauch
8. Die Kirche entzweit Kinder und ihre Eltern
9. Die Kirche schützt die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen nicht
ausreichend
10. Die Kirche tut zu wenig für den Opferschutz
Alle diese Klagepunkte werden an Beispielen belegt. Wann endlich reagieren nun auch
die Bundesregierung und die Länderregierungen in Deutschland? Denn sie sind es,
die mit staatlichen Milliardenzahlungen an die Kirche aus den allgemeinen
Steuereinnahmen das von der UNO aufgedeckte kinderfeindliche Milieu aufrecht
erhalten und fördern, z. B. durch staatliche Komplettfinanzierung von
katholischen Priesterseminaren.
Nr. K 206 / 2014 –
Bischof Tebartz-van Elst mit vatikanischem Rückenwind zurück in Limburg. Er
verweigerte Befragung durch die Untersuchungskommission
– Demokratie ist für die Kirche "Ketzerei" – Falscher "Franziskus" in Rom – Er ist zurück.
(Fortsetzung der Meldung
hier)
Nr. K 205 / 2014 –
Intendant erlebte katholisches Internat als "grauenhaft"
– "Prügel, Erniedrigung und Grabscherei. Die Schulzeit in einem katholischen
Internat in Augsburg hat Luisenburg-Intendant Michael Lerchenberg als grauenhaft
erlebt" (Frankenpost, 21.11.2014). Es handelt sich um das Internat
der Benediktiner-Abtei St. Stephan, wo Mönche den Kindern zum Beispiel die
Geschlechtsteile "kitzelten".
"Man konnte sich der Hölle nicht widersetzen, das
hätte damals keiner gewagt ...
Die Hilflosigkeit war für mich das Schlimmste",
so der heute erfolgreiche Regisseur der Luisenburg-Festspiele.
Hier der Artikel:
frankenpost.de
Es ist immer das gleiche: Die einzelnen
Puzzle-Teile ergeben ein Gesamtbild des Grauens und sind eben nicht Ausnahmen.
Dahinter steckt ein System, das sich in mittlerweile Hunderttausende von
Einzelfällen entlarvt. Diese Fülle zeigt:
Es sind nicht Abweichungen, sondern es
bricht zigtausendfach durch die Masken hindurch. Von der angeblich grauenhaften
"ewigen Hölle", die Aussteiger gemäß der "unfehlbaren"
päpstlichen Lehrentscheidungen im Jenseits erwarten soll, werden
flächendeckend und weltweit schon Teile auf die Erde geholt.
Dennoch werden in
Deutschland die kirchlichen Erziehungseinrichtungen
weitgehend vom Staat, das heißt von allen Bürgern, bezahlt. Und das System
wird auch durch den staatlichen Kirchensteuereinzug hoch gehalten. Das heißt:
Die Politiker nähren mit den Steuereinnahmen, die sie von den Bürgern
eintreiben, diese Nischen voller Verbrechen und Perversionen, die ohne diese
öffentlichen Geldmittel gar nicht lebensfähig wären.
Das prostitutive Verhältnis von Staat
und Kirche (Politiker holen sich, einem Freier gleich, den "Segen" der
Priester und geben der Kirche dafür die Milliarden der Bürger) gehört endlich
beendet, wie es die Verfassungen von 1919-1933 und dann wieder ab 1945
vorschreiben. Dazu sind die Politiker verpflichtet. In der Zwischenzeit
etablierte sich jedoch 1933 mit dem Hitler-Konkordat mit dem Vatikan und der
Erfindung der deutschen Kirchensteuer ein System der finanziellen Blüte für die
Kirche dank der unermesslichen Staatsleistungen. Und nach dem Muster von 1933
wird verfassungswidrig auch seit 1945 weiter verfahren. Doch was zählt schon die
Verfassung gegenüber dem Brimborium der Kirche,
wenn sich die Politiker
verpflichten, sich dem Papst und der Kirche zu unterwerfen? Und wenn die
Bürger es zulassen?
Nr. K 204 / 2014 –
Bericht aus Rom: Papst Ratzinger entließ jede Woche durchschnittlich ca. vier
Kinderschänderverbrecher aus dem Priesterdienst
– Die
Kirche versinkt regelrecht im Morast der Sexualverbrechen an Kindern,
hauptsächlich Jungen. Die verbrecherischen Würdenträger waren dabei meist
homosexuell orientierte Pädophile. Während Papst Joseph Ratzinger 2010
zwischenzeitlich vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag wegen
Verbrechensvertuschung und damit Begünstigung weiterer Verbrechen angezeigt war
(Materialien dazu in dem Buch Angeklagt: Der
Papst), geht aus einer internen vatikanische Statistik jetzt hervor,
dass an der Spitze der römisch-katholischen Weltkirche trotz
päpstlichem
Geheimhaltungsgebot – bei Androhung ewiger Hölle für Gläubige, die ihr Schweigen
brechen – nicht
nur vertuscht und versetzt wurde. "Mehr als 400" Priester habe Papst Joseph
Ratzinger in den Jahren 2010 und 2011 auch aus dem Priesterdienst entfernt
(z. B.
zeit.de,
18.1.2014).
Das sind im Durchschnitt ca. vier Priester pro Woche und das mindestens
zwei Jahre lang. Doch wie viele Straftäter wurden nicht des Amtes enthoben? Gegen 419 Priester wurden in "Missbrauchsverfahren" allein im
Jahr 2011 "Strafen unterhalb der Amtsenthebung ausgesprochen", das sind
durchschnittlich acht pro Woche. Und schließlich die Frage: Wo wurden überhaupt keine Meldungen gemacht
und keine Verfahren eingeleitet?
Immerhin bekundet der Vatikan für das Jahr 2011: Es wurde pro Woche im Durchschnitt über zwölf
pädokriminelle Priester Kirchengericht gehalten, und das Woche für Woche,
52 Wochen lang, andauernd. Da die Taten allesamt individuell kirchenintern "geprüft" wurden,
stellt sich bei der Berechnung des dafür notwendigen Zeitaufwands auch die Frage:
War bzw. ist dies eine der Hauptbeschäftigungen des Papstes? Wie viel
Päpste wären notwendig gewesen, um allen Anzeigen angemessen nachzugehen?
Als Präfekt der
"Glaubenskongregation" hatte der spätere deutsche Papst Joseph
Ratzinger alle Fälle einst
an sich gezogen. Zeit.de schreibt: "Die von Ratzinger eingeleiteten
Reformen gaben den Bischöfen in jedem von der Kongregation geprüften Fall vor,
wie sie vorzugehen hatten." (18.1.2014)
Die Veröffentlichung dieser Zahlen erfolgte dabei nicht ohne Anlass. Damit reagierte der Vatikan auf Vorwürfe der
Vereinten Nationen: "Über
Jahrzehnte hinweg sollen weltweit Tausende Kinder von pädophilen Priestern
gequält und ausgenutzt worden sein. Der
Kirche wird vor allem vorgeworfen, nicht energisch genug eingeschritten und die
Taten vertuscht zu haben", so tagesschau.de vom 16.1.2014 über die
bereits bekannte Klage der UN gegenüber dem Vatikan, die in dem
Bericht, der am 5.2.2014
veröffentlicht wurde, dann mit vielen konkreten Fakten untermauert wurden.
Der renommierte Religionswissenschaftler und ehemalige Dekan der
Römisch-Katholischen Fakultät der Universität Wien, Prof. Dr. Hubertus Mynarek,
rät deshalb: "Kinder sollten am besten gar keinen Kontakt zu Priestern haben."
(zit. nach Das Weisse Pferd Nr. 6/2002)
PS: Bis heute hat der Vatikan zusammen mit Weißrussland die
Europäische Menschenrechtskonvention (EMRK) aus dem
Jahr 1950 nicht unterzeichnet. Alle anderen Staaten Europas haben sich
jedoch darauf verpflichtet. Warum wohl der Vatikan nicht? Die vermeintlich
"Heiligen Väter", die Eminenzen und Exzellenzen werden dabei von unterwürfigen Staatsmännern so behandelt, als wäre
der Vatikan ein Ort, an dem die Menschen Gott näher
wären als anderswo.
Das hatte übrigens auch Martin Luther einmal geglaubt, bis er in der Kürze der
Zeit vom Gegenteil überzeugt war.
Und der derzeitige Papst Jorge
Bergoglio wird sich daran messen müssen, ob die unzähligen Kirchenopfer weiter wie bisher
allenfalls mit ein paar Almosen etwas ruhiger gestellt werden oder ob man sich um eine
echte Reue und Wiedergutmachung bemüht und in diesem Zusammenhang auch damit
beginnt, den unermesslichen Reichtum der Kirche mit Bedürftigen und mit Opfern
der Kirche zu teilen.
Nr. K 203 / 2014 –
Vatikanische Heuchelei
bei der Homosexualität: Nach außen bekämpft, nach innen ausgelebt
– Ein ehemaliger Schweizergardist sorgt für erneute Unruhe im Vatikan. "In
seiner Dienstzeit habe er von bis zu 20 Geistlichen unzweideutige Angebote
erhalten. Avancen machten ihm Bischöfe, Priester und Pater: ´Auch Kardinäle
wollten Sex mit mir`", schreibt die Aargauer Zeitung. (5.1.2014)
Die Details sind äußert pikant. Für einen Priester in leitender Vatikan-Stellung
sollte er das "Dessert" nach dem Steak sein, ein Bischof schickte eine Whisky-Flasche
mit Visitenkarte. Bei einem Bewerbungsgespräch bei einem Bischof riet ihm ein
Priester diskret: "Aber geh vorher duschen."
Für den Schweizergardisten war
klar: "Wenn ich den Callboy spiele, gibt mir der Bischof einen Job."
"´Vielleicht wäre ich ja heute Kommandant der Schweizergarde, wenn ich
mitgemacht hätte`, sagt er zu ´20minuten.ch`." (focus.de, 5.1.2014)
Die neuen Veröffentlichungen über gängige homosexuellen Praktiken ranghoher
Würdenträger hinter den Vatikanmauern "dürften in Rom gerade jetzt ungelegen
kommen: Denn am 27. April wird Johannes Paul II. heilig gesprochen", schreibt
die Aargauer Zeitung.
Die ehemalige Theologieprofessoren Dr. Uta-Ranke Heinemann geht von
60 %
homosexuellen Männern im Vatikan aus. Dabei wird das praktizierte
Ausleben dieser sexuellen Orientierung gleichzeitig heftig bekämpft, und nach der
Bibel der Kirche müssten die Betreffenden sogar gesteinigt werden.
In der Bibel steht:
"Wenn jemand bei einem Manne liegt, wie bei einer Frau, so haben sie getan, was
ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben"
(3. Mose 20, 13). Nun soll ja die Bibel verbindliches und reines
Gotteswort sein und
wer das nicht glaubt, wird dafür von der katholischen Kirche
in eine angeblich
ewige Hölle verflucht. Also muss man auch glauben, dass die Hinrichtung
praktizierender Homosexueller "reines" und "verbindliches" Gotteswort ist.
Folglich müssten die bibelgläubigen heterosexuellen Priester, wenn sie später
nicht in die Hölle wollen, ihre homosexuell aktiven Kollegen hinrichten lassen.
Oder doch zumindest aus ihrer Kirche ausschließen.
Dann wäre auch das Leben oder zumindest der Status von Alt-Papst Joseph
Ratzinger womöglich nicht mehr sicher. Denn er soll laut dem
Ex-Vatikan-Würdenträger David Berger zu den 60 % gehören.
Oder man erklärt einfach öffentlich, dass das in der Kirche Übliche Gott ein
"Gräuel" ist, aber man mache eben trotzdem so weiter, da wir doch alle
mehr oder weniger "Sünder" seien, so sinngemäß eine beliebte kirchliche
Formulierung.
Die sexuelle Orientierung des Klerus im Vatikan ist dabei schon seit
Jahrhunderten ein Thema. Als Martin
Luther im 16. Jahrhundert im Vatikan die Stärkung seines Glaubens suchte, wurde
seine Hoffnung enttäuscht. Er lernte unter anderem die "rasenden Papstesel"
in Rom kennen, wie er sich ausdrückte, von denen er später schrieb, sie
"wissen auch nicht, ob sie Weiber oder Männer sind".
Hinzu kommt, dass die vatikanischen Umtriebe in Rom von den Gläubigen und den
Staaten teuer bezahlt werden, weil die Politiker und "Kirchenschafe"
irrtümlich glauben,
dass man dort eine nähere Verbindung zu Gott hat.
Doch auch bei den heterosexuellen Priestern ist die Heuchelei und
Doppelmoral an der Tagesordnung. Ntv.de berichtet von dem Priester
Stefan Hartmann aus Oberhaid bei Bamberg, der sich zu seiner Tochter bekennt und
schreibt: "Die
Einsamkeit in den großen Pfarrhäusern treibe viele Priester in ein Doppelleben.
Niemand kenne genaue Zahlen, wie viele Geistliche gegen den Zölibat verstoßen.
Wie viele heimliche Beziehungen hätten oder sogar Kinder, zu denen sie sich
nicht öffentlich bekennen würden." (10.1.2014)
2013
Nr. K 202 / 2013 –
Sexualverbrechen an
Kindern und Jugendlichen: 10 Jahre und 8 1/2 Jahre Haft für katholische
Würdenträger – In den letzten Jahren
wurden weltweit verstärkt Verbrechen von Priestern aufgedeckt, die bereits
verjährt waren, so dass die Täter straffrei davon kamen. Gleichzeitig stieg die
Wachsamkeit im Umfeld der Kleriker, und die Ernten böser Saaten gehen immer
schneller auf. So ist es auch für die Verbrecher im Talar schwerer, sich in
ihrem kirchlichen Habitus zu verstecken.
So hatte sich der erst 37jährige Priester Vize-Rektor eines Theologischen
Seminars in Fundao in Portugal an sechs Minderjährigen vergangen – ob Jungen
oder Mädchen, wurde nicht bekannt. Zeugenaussagen brachten den Amtsträger vor
Gericht, ebenso wie in Polen. Dort hatte ein 49jähriger Priester fünf Jungen
sexuell missbraucht und muss dafür 8 1/2 Jahre ins Gefängnis. (ntv.de,
welt.de, 2.12.2013)
Erst vor wenigen Wochen wurde die polnische Kirche von den
Sex-Verbrechen eines päpstlichen Nuntius
erschüttert.
Nr. K 201 / 2013 –
Bischof Tebartz-von
Elst erholt sich im Kloster Metten. Dort gab es in der Vergangenheit schwere
Fälle von sexuellem Missbrauch und Körperverletzung
– Kindsmissbrauch in Kloster Metten: Zwei beschuldigte Benediktiner-Mönche sind mittlerweile verstorben, ein
Amtsträger habe 2010 sein Bedauern ausgedrückt. Ein Priester "habe häufig
während des Unterrichts Schüler zwischen 10 und 13 Jahren gestreichelt. Vor
Schulaufgaben habe er besonders mädchenhafte Knaben zu sich aufs Zimmer geholt,
sie dort unsittlich berührt und gestreichelt. Als Gegenleistung habe es die
Lösungen für die anstehende Schulaufgabe gegeben ... Auch von übermäßiger
Gewalt eines weiteren Paters gegen seine Schüler ist die Rede. Er habe die ihm
anvertrauten Buben oft bis aufs Blut mit einem Stock geschlagen" (trp1.de,
17.3.2010). Ein vierter Pater habe 2010 mit einer "Therapie" begonnen,
nachdem die Mutter eines 13-jährigen Jungen mehrere SMS-Nachrichten des
Priesters mit sexuellem Inhalt auf dem Handy ihres Kindes gefunden hat. Seither
wurde dieser klerikale Sittenstrolch "von allen Aufgaben im Internatsbereich entbunden"
(sueddeutsche.de, 31.3.2010). Der Abt hatte 2010 zugegeben, dass die
früheren Maßnahmen "unzureichend" waren. Strafrechtlich war – wie fast immer
–
alles verjährt.
Nun ist das Kloster Metten anderweitig in die Schlagzeilen geraten, als
zwischenzeitlicher Aufenthaltsort für Bischof Franz-Peter Tebartz-von Elst, über
dessen berufliche Zukunft der Papst noch nicht entschieden hat. Der mittlerweile bundesweit bekannt Bischof Franz-Peter Tebartz-von Elst habe bereits in den Jahren 2002-2004 "immer wieder Zeit in
diesem Kloster verbracht" (bild.de, 31.10.2013). Die Vorwürfe gegen ihn
sind aber ganz anderer Art, und er
nehme nun am Gemeinschaftsleben des Klosters teil. Derweil überweist ihm der
Staat weiter seine ca. 10.000,00 € Bischofsgehalt, so dass er sich z. B. während
des Betens und Singens keine finanziellen Sorgen zu machen brauche.
Ob eine wirkliche "Erholung" an solchen Tatorten von Verbrechen wie in Metten in
Niederbayern aber möglich ist, kann bezweifelt werden, wobei auch an die Geschichte
solcher Orte in früheren Jahrhunderten gedacht werden kann. Es muss nicht gleich
"spuken" in einem Haus. Doch alles, was an bestimmten Orten im Laufe der Zeit
getan, gesprochen, gedacht und empfunden wurde, prägt auch diese Orte und haftet
ihnen an, und es wirkt
folglich auch auf die Gegenwart ein.
Nr. K 200 / 2013 –
Bischöfe Mixa, Tebartz-von Elst und Müller: Auch die Dämonen mischen kräftig mit
– "Aufstand im Bistum Limburg" (spiegel.de 21.10.2013)
– die leitenden
Mitarbeiter wollten ihren Bischof nicht mehr zurück, wobei vor allem die
"Persönlichkeit" des Würdenträgers das Problem zu sein scheint. So soll
Exzellenz Tebartz-von Elst zu seiner Rechtfertigung zuletzt versucht haben, die
Schuld für die Explosion der Baukosten auf seine Mitarbeiter zu schieben, denen
darauf endgültig der Kragen geplatzt sein soll. Lüge und Verschwendung sind also
offenbar nur die Spitzen des Eisbergs der zerrütteten Verhältnisse in der
Romkirche.
Doch der Großinquisitor der Vatikankirche, Präfekt Ludwig Müller, verteidigt den
Limburger Bischof weiter, zuletzt in einer Predigt über "Dämonen". Darin
wiederholte er seine Vorwurf von einem "Lügengebäude
der Presse", "das bald in sich zusammenfallen werde"
(spiegel.de, 21.10.2013).
Und Bischof ist eben Bischof und die römisch-katholische Kirche ist eine strenge
Priesterhierarchie, in der die Entscheidungen oben getroffen werden und nicht
bei den "Kirchenschafen", die dem Bischof gehorchen müssen.
Dabei ist der Inquisitor selbst ein beschriebenes Blatt hinsichtlich
Verschwendung. So wurde unter Bischof Ludwig Müller
im Regensburger Dom
"der Altarraum für immerhin 100.000 Euro neu gestaltet: aus liturgischen
Gründen, heißt es im Bistum. Der Bischofssessel wurde ins rechte Licht gerückt
und steht nun nicht mehr am Rand, sondern im Zentrum" (Der Spiegel Nr.
30/2010). Man könnte es auch "Personenkult" nennen, für den man gerade
mal 100.000,00 € aus der kirchlichen Portokasse entnommen hätte, wenn den Umbau
aus "liturgischen Gründen" nicht der Staat (!), das heißt wir alle, bezahlt
hätten.
Die Einbeziehung der Dämonen in die
Konflikte hatte vor drei Jahren auch bereits Bischof Walter Mixa versucht.
Während er Kinder schlug, sagte er oft Sätze wie:
´In Dir ist der Satan, den werde ich Dir
schon austreiben`. Am Ende summierten sich acht eidesstattliche Versicherungen
ehemaliger Heimkinder gegen Bischof Mixa, während die Bischofskonferenz ihren
Kollegen stützt. "Ich glaube ihm", so der Sprecher der Deutschen Bischöfe
(focus.de, 1.4.2010). Demnach hätten die ehemaligen Heimkinder mit ihren
Klagen eidesstattlich gelogen. Vielleicht hatte der damalige Stadtpfarrer Walter
Mixa noch nicht kräftig genug zugeschlagen, so dass der "Satan" in den Kindern
drin geblieben ist? so eine Reaktion damals, in dem der Bischof sich schließlich
"erbarmte" und seinen Rücktritt anbot.
In Limburg gibt es mittlerweile neun weitere Strafanzeigen gegen Bischof van
Elst wegen Untreue, doch wo sollen die Dämonen dieses Mal stecken?
Möglicherweise gut verteilt auf allen Seiten, denn mit Christus hat die Kirche nichts zu tun,
ob einzelne Exzellenzen den Missbrauch von Christus nun auf die Spitze treiben
oder den Betrug mehr im Verborgenen praktizieren. Die Kirche ist aufs Ganze gesehen der
modernisierte Baalskult der Antike – passend
gemacht für unsere Zeit. Mit Gott hat der ganze Priester- und Bischofszauber
nichts zu tun.
Nr. K 199 / 2013 –
Vatikanische Glaubenskongregation verteidigt Bischof Tebartz-von Elst
und schiebt Schuld auf seine "Mitarbeiter" und wirft den
Journalisten "Erfindungen" vor
–
sueddeutsche.de,
12.10.2013
Nr. K 198 / 2013 –
Ein Bischof als Teil eines Systems: "Uneinsichtig und offensichtlich
krank"
– "Ursprünglich sollte
der Kranz mit den vier Kerzen [für Bischof Tebartz-von Elst] in den Wochen vor
Weihnachten auf einem
schmiedeeisernen Gestell ruhen. Kann der nicht auch von der Decke
hängen?, fragte der Bischof. Im Prinzip ja, antworteten die Bauleute,
das wird aber teuer, es war halt anders geplant. Ich will aber,
antwortete der Bischof. Und so geschah sein Wille, das Dach wurde wieder
aufgeschnitten und ein Flaschenzug für den Adventskranz eingebaut.
Kindern, die alles wollen, kann man Grenzen setzen; einem Bischof der
katholischen Kirche offenbar nicht so leicht." (sueddeutsche.de über
Bischof Tebartz-von Elst, 9.10.2013)
So sind die Kosten also beispielsweise beim Adventskranz
explodiert, nicht jedoch beim Kranz für die Gläubigen im Dom, sondern beim Kranz
nur für den Bischof, in seiner Privatkapelle, im
Volk "Schwarzer Kasten" oder schlicht "Sarg" genannt
(siehe Foto rechts) ... (Fortsetzung der Meldung
hier)
Nr. K 197 / 2013 –
Nuntius und
Vatikan-Botschafter und Priester: Sex mit minderjährigen Jungen
– Kirche lehnt Entschädigung ab
– Der bekannte Botschafter, des Vatikan in der Dominikanischen Republik, Nuntius
Josef Wesolowski aus Polen, war bei seinen pädophilen Verbrechen womöglich nicht der
Einzige. Auch gegen einen weiteren Priester aus Polen wird jetzt deswegen
ermittelt. Den beiden wird vorgeworfen, "Sex mit minderjährigen Jungen gehabt zu
haben".
Der Generalsekretär der polnischen Bischofskonferenz "verurteilt" zwar
– wie
üblich – die Verbrechen, stellt jedoch auch klar, dass die Opfer keine
Entschädigung von der Kirche bekämen. "Die straf- und zivilrechtliche
Verantwortung liegt beim Täter", wird er von tagesschau.de zitiert
(27.9.2013). Doch die Kirche bietet den Tätern das Milieu, gleichsam den
Nährboden, in dem sie weit überdurchschnittlich aufgrund von Sex-Verbrechen an
Kindern straffällig werden: Zölibat, Körperfeindlichkeit, abstruse Dogmenlehren,
weltfremde abgeschottete Ausbildung in Priesterseminaren, materielle Absicherung
unabhängig von der Leistung, Stilisierung der
Priester zu "Männern vor Gott" und in dieser Eigenschaft mit dem Auftrag, sich
auch Kindern als "Seelsorger" zu nähern.
PS: Ca. ein Jahr nach den ersten Aufdeckungen der Verbrechen wurden bei dem
Erzbischof 100.000
Kinderporno-Dateien auf dem Vatikan-eigenen PC gefunden.
Nr. K 196 / 2013 –
Katholischer Priester vom Deutschen Orden missbrauchte fünfjährigem Jungen /
Deutscher Orden in dieser Zeit massivst von CSU begünstigt
– Die Mainpost schreibt dazu u. a.: "Wie Oberstaatsanwalt Boris Raufeisen
auf Anfrage erklärte, soll der katholische Priester das Kind zwischen 1991, als
der Junge drei Jahre alt war, bis 1998 [als er zehn Jahre alt war] insgesamt 14
Mal sexuell missbraucht haben. Einige der mutmaßlichen Missbrauchshandlungen
sollen im Pfarrhaus seiner Gemeinde stattgefunden haben. Hier war der
Ordensgeistliche geschätzt und beliebt. Bei seiner Verabschiedung [im Jahr 2009]
hieß es, man müsse ´einen Schatz loslassen`, mit dem Pater gehe ´etwas
Großartiges` und ´das Licht, das er zum Aufleuchten gebracht` habe, brenne ´in
den Herzen` der Gemeindemitglieder weiter." (19.9.2013)
"Fünf Jahre alt war das Kind laut Anklage, als der Pater zum ersten Mal das
mit ihm machte, was Erwachsene nie mit Kindern machen dürfen", hieß es später.
(25.9.2013)
Beim letzten sexuellen "Übergriff" war der Junge zehn Jahre alt.
"´Es war aber die große Ausnahme, dass wir zusammen nackt im Bett lagen`, sagt
der Angeklagte" zu seiner Verteidigung. Er stehe sonst auf "junge Männer". Und: "Großflächiger Hautkontakt reizt,
das ist naturgegeben." Sowie: "Ich wollte ihm zeigen, dass er ein starker Mann
ist." "Zu einer ´kleinen Nutte` habe der Priester ihn gemacht", so das Opfer,
der nach Aussage seiner Mutter in dieser Zeit autistische Züge entwickelte. Auch
berichtete er von Depressionen und "Schwierigkeiten beim Aufbau von
Vertrauensbeziehungen"
"´Das waren nicht nur Grenzüberschreitungen, sondern ganz erhebliche
sexuelle Übergriffe`, sagte der Vorsitzende Richter Burkhard Pöpperl"
(main-netz.de, 27.0.2013). "´Er
war Priester, Seelsorger und Vaterersatz und hatte eine ganz besondere
Vertrauensposition`, betonte Pöpperl. Dies habe er ´wirklich schamlos für die
eigenen Bedürfnisse ausgenutzt.`"
Doch war er das einzige Opfer des "großartigen" Pfarrers? Eine Leserin schreibt
dazu auf mainpost.de: "Ich hoffe doch,
es trauen sich im Zuge der Verfolgung dieser Straftat noch weitere Betroffene
und entschließen sich zur Anzeige."
Mittlerweile wurde der Würdenträger in ein katholisches Kloster, wie
meistens in vergleichbaren Fällen, abgeschoben. Da jedoch die Verjährungsfrist
in "schweren" Fällen nach § 176 a StGB seit dem 1.4.1998 von 10 auf 20 Jahre
herauf gesetzt wurde, kann der Priester für nach dem 1.4.1998 begangene
Verbrechen auch staatlich belangt werden.
Der Priester wurde zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Er gehört
dem Deutschen Orden an, dessen ca. 30 Mitglieder in dieser Zeit von der
CSU-Regierung im Freistaat Bayern extremst bevorzugt wurde. So schrieb der
damalige CSU-Ministerpräsident Edmund Stoiber im Verbrechenszeitraum u. a. an
den damaligen Kultusminister:
"Ich weiß, dass Dein Haus in den letzten Jahren
die Körperschaftsrechte an Orden nur dann verliehen hat, wenn deren
Mitgliederzahl deutlich über 200 lag. Der Deutsche Orden umfasst zwar nur knapp
30 Fratres und Patres, doch ist die Altersstruktur in diesem Orden sehr günstig
..." (siehe hier).
Daraufhin wurde der Orden im Jahr 1998 zunächst "Körperschaft öffentlichen
Rechts" und wäre anschließend bei Schulden von ca. 350 Millionen DM Pleite
gegangen. Doch bei einer Körperschaft öffentlichen Rechts springt der Staat ein.
Also nicht nur Seelenmord an mindestens einem Kind, sondern auch Amigo, Amigo.
Wehe, wenn auch nur ein Bruchteil solcher Verbrechen und solchen Gebarens bei
einer religiösen Minderheit passiert wäre ...
Nr. K 195 / 2013 –
Drei Polizisten und einen Sanitäter
erschossen – Der Täter war leidenschaftlicher katholischer Jäger, der täglich betete
–
Zwar hieß es in den Medien, der Vierfachmörder sei ein
"Wilderer" gewesen. Doch dann stellte sich heraus, dass er ein Jäger mit
Jagdschein und Mitglied des Jagdvereins und des Schützenvereins war. Und er soll
auch
eine
Erlaubnis für seine Waffen besessen haben, zumindest für einen Großteil
davon. So
bewahrheitet sich einmal mehr das Wort von Leo Tolstoi: "Vom Tiermord
zum Menschenmord ist nur ein Schritt". Das Gottesgebot "Du sollst
nicht töten" gilt jedoch gegenüber Menschen und Tieren. Nur der
vermessene Mensch, der keine Mücke erschaffen kann, maßt sich an, töten
zu dürfen. Tiere "legal", Menschen im Krieg "legal" und im Zuge der
weiteren Verrohung dann eben auch "illegal". Alois Huber, der
Mehrfachmörder, war zuvor "legal" "auch auf Großwild- und bei
Hubschrauberjagden" (oesterreich.at, 18.9.2013).
Er "verschrieb sich der Jagd" und für
Hirschgeweihe, die er in seiner Wohnung stapelte, jagte er auch "illegal"
in anderen Revieren, da in "seinem" Jagdrevier keine Hirsche waren. "Er legte sich ein
Waffenarsenal mit Präzisionsgewehren an, hortete Nachtsichtgeräte und
war ausgerüstet, um den Polizeifunk abzuhören."
Weit über 100 Waffen waren in seinem Besitz. Schließlich übertrug er nun seine Kenntnisse von einer "waidgerechten"
Jagd auf seine Menschenmorde – "Geübt am Jagdgewehr", "völlig
kaltblütig und wie ein Jäger, ... zielte stets auf die Köpfe der
Polizisten und seiner Opfer"
(bild.de, 18.9.2013). Nun steht er im Verdacht, auch vier
Prostituierte bereits auf ähnliche Weise ermordet zu haben.
Eine Haupt-Wurzel für die Verrohung ist auch die kirchliche Lehre einer
späteren angeblich ewigen nie endenden und ständig qualvollen Hölle für
Abweichler vom "richtigen" Glauben, hinter der eine unvorstellbare
brutale (und leider auch in Österreich staatlich subventionierte) Gottesvorstellung steht.
Und der Täter war traditionell katholisch und tat weit mehr für seinen
Glauben als der "Durchschnittskatholik". So ließ er auf seinem Grundstück eine
"Kapelle für die verstorbene Gattin" bauen, "in der er täglich betete".
Inwieweit er darüber nachdachte, ob seine Frau in
den "Himmel" gekommen sei oder in die Hölle, ist nicht bekannt. Ihr Tod
nach schwerer Krankheit habe ihn auf jeden Fall nicht losgelassen.
Und wer diesen
Glauben ernst nimmt, für den
kommen die meisten Menschen in die angeblich
ewige Hölle, auch gläubige Katholiken, die viel Gutes tun,
was so manche tief liegende Hemmschwelle noch weiter senken kann. Dass
auch laut Bibel in Wirklichkeit das Gesetz von Saat und Ernte gilt
(z. B. Galater 6, 7), wonach jeder exakt das erntet, was er gesät
hat, weswegen alles Tun eine entsprechende Folge hat, wird den Gläubigen von der
Kirche verschwiegen.
"Grundsätzlich sind einige Faktoren ausschlaggebend, damit jemand einen
Handlungsstil nach dem Motto ´Jetzt ist eh schon alles egal` an
den Tag legt", so beschreibt oesterreich.at die Stellungnahme von
Dr. Adelheid Kastner, Fachärztin für Psychiatrie und Neurologie (Das
Psychogramm des Killers, 17.9.2013), zu dem Vierfachmord mit
anschließendem Selbstmord. Die Religion sollte auf jeden
Fall endlich einmal mit in die Prüfung einbezogen werden.
Nr. K 194 / 2013 –
Father Ratigan, ein katholischer Priester und Kinderporno-Produzent, in USA zu
50 Jahren Haft verurteilt. Er glaubt, dass "Gott" ihm vergeben habe
– Während in Deutschland die meisten Kinderschänderverbrecher im Priestergewand
aufgrund der Verjährung straflos davon kamen, erging es dem 47-jährige Priester Shawn Ratigan anders. Er wurde in
Kansas City zu 50 Jahren Haft verurteilt. Er hat fünf junge Mädchen vergewaltigt
und von den Taten kinderpornographisches "Material" erstellt und in Umlauf
gebracht. Für die Opfer war Father Shwan Ratigan "ein Freund und vertrauter
Priester in klerikalen Gewändern" (fox4kc.com, 12.9.2013).
Das Priesteramt ermöglichte bzw. erleichterte dem "Hochwürden" den Zugriff.
Er gab zu, 15 Jahre Haft verdient zu haben, aber keine 50. "Ich weiß, dass
´Gott` mir vergeben hat", so Father Ratigan. Doch selbst wenn das nach einer
echten Reue und allen denkbaren Anstrengungen um Wiedergutmachung stimmen würde,
was ist mit den Opfern? Sehr schnell behaupten Verbrecher im Talar, angeblich
mit "Gott" wieder in Frieden zu sein und nach römisch-katholischer Lehre ist nur
das entscheidend. Dabei wird verleugnet, dass es genauso darauf ankommt,
dass
einem die Opfer vergeben – bei einem "Seelenmord", aufgrund dessen mehrere
Kinder nicht mehr mit dem Leben zurecht kommen, ist das oft während eines Lebens
nicht so ohne weiteres möglich. Der Ankläger beschrieb den laut Kardinal Meisner
zum "Mann vor Gott" erhobenen Priester als
"arrogant" und mit einer "Besessenheit nach jungen Mädchen".
Nr. K
193 / 2013 –
Mutmaßliches Totschlagsdrama im Kernbereich der katholischen Kirche
– 16 Monate nach ihrem Verschwinden wurde die skelettierte Leiche der
Vorsitzenden der Katholischen Landjugendbewegung KJLB Maria Baumer in einem Wald
gefunden. Unter dem dringenden Tatverdacht der Tötung wurde ihr damaliger
Verlobter am 13.9.2013 festgenommen und macht von seinem
Aussageverweigerungsrecht Gebrauch. Der gläubige Katholik gab damals an, seine
Verlobte wolle sich eine "Auszeit" nehmen und zum Skelett des "heiligen" Jakobus in Santiago de Compostela
in Spanien pilgern. Für das Fernsehen zündet der "ehemalige Regensburger Domspatz" (lt.
Kommentar von Kaspar Godeysen in focus.de, 13.9.2013) in einer katholischen
Kirche damals eine Kerze für seine Verlobte an.
Wenn beide einer religiösen Minderheit angehört hätten, würden die
Kirchenverantwortlichen jetzt von einem neuen "Sekten-Drama" sprechen. Müsste
man dann in der Logik dieses Denkens dann hier nicht von einem mutmaßlichen neuen
"Kirchen-Drama" sprechen?
Der Kommentator bei focus.de schreibt: "Ich
als ehemaliger Mitarbeiter der Regensburger Domspatzen sehe einen direkten
Zusammenhang zwischen dieser Institution und bestimmten
Persönlichkeits-Auffälligkeiten." Und: "In dieser Institution gedeihen
Pädophilie, latente Gewalt, psychischer Druck und Duckmäusertum."
Außenstehende können das natürlich schwer beurteilen. Nachdem die Behörden aber
jetzt bei der Bibelgruppe der so genannten "Zwölf Stämme" durchgegriffen haben
und den prügelnden Eltern das Sorgerecht entzogen haben, sollten sie jetzt
auch bei den kirchlichen Institutionen vorbeugend näher hinsehen, inwiefern dort
z. B. "latente Gewalt" gefördert wird, die eines Tages zum Ausbruch kommen kann.
Dies gilt umso mehr, als diese Institution im Unterschied zu den "Zwölf Stämmen"
zu einem großen Teil staatlich finanziert wird. Gerade bei den Domspatzen selbst
ist es mehrfach zu Gewalt und Kindsmissbrauch
gekommen. Nun wurde also offenbar ein ehemaliger Domspatz verhaftet.
Nr. K 192 / 2013
– Diözesanpriester in Bayern verhaftet –
Schwerer sexueller
Missbrauch an Jungen, der noch keine 14 Jahre alt war, im Bistum Eichstätt.
Der Priester "diente" dort während der Amtszeit des Bischofs Walter Mixa
(1996-2005) und hat die Verbrechen offenbar zwischen 1998 und 2001 im
Pfarrdienst begangen. Bischof Mixa hatte damals seine klerikalen "Zöglinge" auch
schon mal "meine Lustmolche" genannt und
wurde mehrerer Delikte im Bischofsamt, unter anderem auch
sexueller Art, beschuldigt. Er wurde
darauf hin bei voller staatlicher Pensionszahlung (pro Monat ca. 7.000,00 Euro) in den Ruhestand versetzt.
n-tv.de,
24.8.2013
sueddeutsche.de,
24.8.2013
Nr. K 191 / 2013 –
Sex-"Ministranten" für Priester und "ranghohe Prälaten" in
Rom? Auch Bischöfe als Kunden?
–
Wenn ein Priester in einer katholischen Kirche von Jugendlichen und Kindern
umgeben ist, dann zelebriert er meist eine katholische Messe, und die
Minderjährigen stehen als so genannte "Ministranten" mit Glöckchen und
Weihrauchfass daneben. Das Wort "Ministrant" kommt von "ministrare" dienen. Nun
wurden einem Zeugen zufolge einige Kirchengebäude im Norden Roms für jugendliche "Ministrier"-Dienste
anderer Art präpariert, und die Jugendlichen bzw. Kinder sollen für diese
"Dienste" auch deutlich mehr Geld bekommen haben, vielleicht einschließlich
Schweigegeld. Es ist die Rede davon, dass die Priester zwischen 150 und 500 Euro
für ein Treffen bezahlt hätten.
Jungen vor allem aus Osteuropa sollen in diesen Kirchen unter noch nicht
komplett
geklärten Umständen den homosexuellen und in diesen Fällen gleichzeitig pädophilen
Würdenträgern zugeführt und zum Sex zur Verfügung gestellt worden sein. Es soll
sich unter anderem um "rumänische Teenager
im Alter zwischen 14 und 15 Jahren", handeln (orf.at, 26.6.2013),
die von dem Priester-Prostitutionsring "auf Straßen rund um Rom" rekrutiert
worden seien, vor allem von dem Ex-Polizisten Guiseppe Buonviso. Der schon länger
von der Polizei beschattete Zuhälter wurde zuletzt tatsächlich dabei beobachtet,
"wie er einen Jugendlichen aus bisher unbekannten Gründen in eine römische
Kirche begleitet habe" (sueddeutsche.de, 26.6.2013). Bei der Rekrutierung hätte der Ring ein Fahrzeug mit der Aufschrift "Eiliger
Bluttransport" benutzt (focus.de, 16.6.2013). Im übertragenen Sinne
würde dies sogar stimmen. Denn die Priester wären in diesem Fall wie Vampire, welche sich
mithilfe der Lebensenergie (dem "Blut") der Kinder und Jugendlichen für das
Lesen ihrer vielen Messen und für andere priesterlichen Tätigkeiten "stärkten".
Wie kam es dazu,
dass solches trotz eines weltweit gespannten Vertuschungssystems für
Sexualverbrechen und -vergehen von Priestern jetzt öffentlich verbreitet wird? Denn es
gilt weiterhin: Wer auspackt und redet, dem wird
seit Anfang der 60-er Jahre des 20. Jahrhunderts z. B. mit Exkommunikation und damit
"ewiger Hölle" gedroht (vgl.
hier).
Doch die Wirksamkeit der kirchlichen Drohmechanismen schwindet – vor allem, seit
die Kirche nur noch wenig äußere Macht gegenüber Abweichlern ausüben kann; anders als
früher, als am Ende der Inquisitionstribunale unschuldige Menschen, die aus dem
System aussteigen wollten, auf den Scheiterhaufen verbrannt wurden.
Im konkreten Fall
meldete der selbst wegen Kindsmissbrauchs zu acht Jahren Haft verurteilte
Priester Don Patrizio Poggi, der nach der Verbüßung von fünf Jahren Haft aus dem
Gefängnis entlassen wurde, die
ihm bekannten weiteren Verbrechen nicht dem Bischof, sondern der Polizei.
Der Hintergrund: Im Zuge weltweit aufgedeckter Kinderschänderverbrechen
von Priestern ist es für die Kirche immer schwerer, die Täter einfach nur zu
"versetzen", und es wächst der öffentliche Druck, den
Schwerverbrechern im Talar nicht mehr mit "Milde" begegnen zu dürfen. Diesem
Druck hat man sich jetzt
offenbar auch bei Don Poggi gebeugt. "Nach
Beendigung seiner Haft hatte Poggi um Aufhebung seiner beruflichen Suspendierung
gebeten und um die Erlaubnis, die Messe zu zelebrieren und die Sakramente zu
spenden. Nachdem ihm dies vom Vatikan verweigert wurde, habe er beschlossen, zu
reden, berichtet die
italienische Webseite today." (sueddeutsche.de, 26.6.2013)
"Der ´Corriere della Sera`
geht aufgrund der Zeugenaussage davon aus, dass nicht nur einfache Pfarrer, sondern auch ranghohe Vertreter
der katholischen Kirche in Rom in den Fall verwickelt sind", schreibt
focus.de (26.6.2013), die Südwestpresse schreibt von "ranghohen
Prälaten" (swp.de, 27.8.2013), der ORF berichtet, auch "einige
Bischöfe" zählen zu den Verdächtigen (26.6.2013). Der Vatikan
dementierte die Vorwürfe jedoch erwartungsgemäß. Kardinalvikar Vallini ließ die
Vermutung verbreiten, "dass Poggi aus Rache
oder persönlichen Ressentiments heraus die Unwahrheit verbreite"
(orf.at, 26.6.2013). Andere betrachten die Aussagen des ehemaligen
Priesters als sehr glaubwürdig und wohl der Wahrheit entsprechend. So wird abzuwarten sein, was die weiteren
Ermittlungen der italienischen Polizei und Staatsanwaltschaft ergeben. Eine
weitere Aussage eines jugendlichen Missbrauchsopfers hat die Aussagen Don Poggis
mittlerweile "erhärtet" (sueddeutsche.de, 26.6.2013).
Hier der italienische Artikel vom 26.6.2013 im Original:
roma.corriere.it
Laut kirchlicher Lehre sind die Täter "Männer
vor Gott", die "Gott in die Augen
schauen". Hätte "Gott" dann auch hier mit den Augen gezwinkert? Erst vor kurzem
gab Papst Bergoglio zu, dass im Vatikan ein "Schwulen-Netzwerk" agiert
und focus.de schrieb dazu: "Papstsprecher
Federico Lombardi bemerkte lediglich, dass er den Inhalt von Privataudienzen
nicht kommentiere – was einer Totalbestätigung gleichkommt." (17.6.2013)
Die Richtigkeit der Angaben des Ex-Priesters vorausgesetzt stellt sich die
Frage, ob der
Jugend-Prostitutionsring Teil dieses Netzwerks ist oder unabhängig davon tätig
war. Der Polizei sind bisher die Namen von neun Würdenträger bekannt, die
laut dem Ex-Priester Poggi regelmäßig die Dienste des Rings in Anspruch nahmen.
PS:
Auch für heterosexuelle Orgien im Vatikan soll es zur Beteiligung von
Jugendlichen und schweren Verbrechen gekommen sein.
Laut Zeugenaussage wurde zu diesem Zweck
vor ca. 30 Jahren die 15jährige Emanuela Orlandi entführt und
später getötet und ihre Leiche demnach mithilfe einer Betonmischmaschine beseitigt.
Ihr Schicksal ist bis heute offiziell noch nicht aufgeklärt.
Nr. K
190 / 2013 –
Zwei Priester
vergewaltigten und folterten Kind –
Ausgerenkter Kiefer, ausgekugelte Schultern, bis heute Eiter- und Blutbildungen.
Die Täter sind bis heute als Gemeindepfarrer im Amt. Ein Opfer klagt nun
gegen die beiden Priester und gegen
das Stift Admont, ein Benediktiner-Stift in
der Steiermark in Österreich. Sepp Rothwangel von der
Plattform "Betroffene kirchlicher Gewalt" schreibt dazu: "Wenn der Staat nicht
endlich tätig wird, bleiben die kirchlichen Missbrauchsverbrechen für immer
unaufgeklärt, die Opfer werden mit jenem Bettel an Entschädigungszahlung
abgespeist, der von [Kardinal] Schönborns Klasnic-Kommission nach eigenem
Gutdünken vergeben wird."
Mehr dazu unter
http://hpd.de/node/15712
Nr. K 189 / 2013 –
Nach Verjährung von 17 Sexualverbrechen eines Priesters an Kindern droht
der Täter nun einem Opfer mit rechtlichen Schritten
– Dank der üblichen Verjährung blieb der sexuelle Missbrauch eines
Priesters an mindestens 17 Jungen, vornehmlich Messdienern, straffrei. Neben den
vielen Schwerverbrechen im Amt "schwängerte" der Würdenträger auch eine Frau,
wie die Rhein-Zeitung schreibt (10.4.2013), heiratete anschließend
und wechselte ins Lehramt. Nun droht er einem Opfer mit rechtlichen Schritten.
Doch "beim Trierer Generalvikariat dürfte es nur wenige geben, über die es
derart viele Opferaussagen gibt wie über den heute 79-jährigen Ex-Priester"
(rhein-zeitung.de,
9.4.2013).
Doch verjährt ist eben verjährt. Dem Opfer, das den Mut hatte, zu sprechen,
droht jedoch ein Prozess, wenn es seine Klagen wiederholt.
Nr. K 188 /
2013 –
Hat ein Vertuschungs-Netzwerk sich den "Schutz" der Täter aufgeteilt?
– Wer wählte den neuen angeblichen "Stellvertreter
Christi"? Dazu gehörte auch Kardinal Mahony aus den USA. Es ist mittlerweile
erwiesen,
"dass Mahony in den achtziger Jahren
tatverdächtige Priester aus dem Bundesstaat oder ins Ausland bringen ließ, um
sie vor Strafverfolgung zu schützen. Mindestens 122 Geistliche sollen in den
Akten auftauchen" (spiegel.de, 27.2.2013), die Kinder vergewaltigten oder
sich an ihnen sexuell vergingen. Zugute gehalten wird ihm, dass er zumindest den
Priester Kevin B. aus dem Amt entfernen wollte, "der
mindestens acht minderjährige Jungen betrunken gemacht und dann missbraucht
haben soll – manchmal während des Gebets". Kevin B. wurde jedoch
ausgerechnet vom Vatikan
geschützt. "Obwohl Mahony daraufhin bei der Glaubenskongregation und anderen
Stellen in Rom anklopfte, sei er in der Sache nie angehört worden, heißt es", so
dass der Täter zehn Jahre lang als Priester weitermachen konnte. Hat
ein "Vertuschungs-Netzwerk" sich den "Schutz" der unzähligen Täter aufgeteilt? Einmal vertuschte
beispielsweise der Bischof oder
Kardinal vor Ort, ein andermal vertuschte Rom?
Nr. K 187 / 2013 –
Kirchenrecht
widerspricht staatlichem Recht und fordert Geheimarchiv und Vernichtung von
Akten bei Sex-Verbrechen von Priestern
– Die Bischöfe kündigten den Vertrag mit dem Kriminologischen Institut
Niedersachsens zur Aufarbeitung der Sex-Verbrechen von Priestern an Kindern
fristlos. Dabei wurde ein weiterer Skandal aufgedeckt, da das Kirchenrecht
einmal mehr dem staatlichen Recht massivst widerspricht und eine umfassende
Verbrechensaufklärung verhindert. Hier aus dem Wortlaut des Kirchenrechts,
Codex Iuris Canonici, Canon 489 § 1: "In der
Diözesankurie muss es ... ein Geheimarchiv geben, ... das fest verschlossen und
so gesichert ist, dass man es nicht vom Ort entfernen kann; in ihm müssen die
geheimzuhaltenden Dokumente mit größter Sorgfalt aufbewahrt werden."
§ 2: "Jährlich sind die Akten der Strafsachen in
Sittlichkeitsverfahren, deren Angeklagte verstorben sind oder die seit einem
Jahrzehnt durch [kirchliche] Verurteilung abgeschlossen sind, zu vernichten ..."
Canon 490 § 1: "Nur der
Bischof darf den Schlüssel zum Geheimarchiv haben."
§ 3: "Aus dem Geheimarchiv bzw.
Geheimschrank dürfen
keine Dokumente heraus gegeben werden."
Zu diesem Geheimarchiv bzw. Geheimarchiv kommt noch die päpstliche
Geheimhaltungspflicht bei Kinderschänderverbrechen von Priestern hinzu, bei
Androhung der Exkommunikation, woraus sich eine angeblich ewige Hölle ergibt,
für Mitwisser, die auspacken.
Geheim, geheim, geheim! Wann greift der Staat endlich ein und unterbindet
diese Rechtsbeugung bzw. entzieht der Kirche die staatlichen
Milliardensubventionen? Wie lange unterstützt man noch eine Institution, deren
Gesetze im Gegensatz zu den Gesetzen des demokratischen Rechtsstaats stehen? Wir
sind für den Staat. Und auch die Politiker müssen sich entscheiden: Für die
Kirche oder für den Staat.
Zur Erinnerung: Aus früheren Zeiten
kommen trotz der Jahrhunderte langen Geheimniskrämereien die Verbrechen und
Vergehen der allerhöchsten Vertreter der Kirche selbst immer mehr ans
Tageslicht: Beispiel Papst Innozenz VIII., 15. Jahrhundert, von dem es heißt: "Octo
nocens pueros genuit, totidemque puellas; hunc merito poterit dicere Roma patrem"
(= Acht Buben zeugte er unnütz, genauso viele Mädchen; ihn wird Rom mit Recht
Vater nennen können) (zit. nach Wikipedia, Stand: 21.1.2013). So weit
nur zu den bekannt gewordenen Zeugungen. Andere sexuelle Ausschreitungen des in
Lehrfragen angeblich unfehlbaren "Heiligen Vaters" führten nicht gleich zu
Zeugungen. Offenbar verging sich dieser Papst hauptsächlich an Mädchen und
Frauen. Doch haben er und sein Gefolge auch mindestens drei Jungen auf dem
Gewissen. Im Alter von 59 oder 60 Jahren, kurz vor seinem Tod, soll der Pontifex
"das Blut von drei zehnjährigen Knaben erhalten haben, um deren Jugend zu
erlangen. Die Kinder sollen an den Folgen des Aderlasses gestorben sein".
Kinder lebten und leben also gefährlich
in der Nähe der Würdenträger. Und eine Parallele zwischen früher und
heute: Die Opfer werden weiter von der Kirche gedemütigt. So berichtet ein
ehemaliger Regensburger "Domspatz" lt. stern.de vom 21.1.2013:
"´Es gab einen Strafenkatalog. Man wurde geschlagen, ich wurde aus dem
Beichtstuhl geschlagen, im Hochaltar geschlagen.` Sechs Jahre lang durchlebt Udo
Kaiser dieses Martyrium." Nachdem er den Mut fasste, sich an das Bistum zu
wenden, erhielt er folgenden Brief der Diözese, dass man bei ihm keinen
"sexuellen Missbrauch" nachvollziehen könne. Und weiter: "Eine Leistung in
Anerkennung von erlittenem Leid erscheint auf diesem Hintergrund deshalb nicht
gerechtfertigt."
Doch auch Alexander Probst, ein weiterer ehemaliger "Domspatz", der mit 11
Jahren von einem Priester eindeutig sexuell missbraucht wurde, wartet seit fast
einem Jahr auf eine Antwort. Die Kirche beruft sich auf den "Datenschutz". Seine
Reaktion auf die Kündigung des Aufklärungs-Vertrages durch die Bischöfe: "Man
spürt in sich wieder dieselbe Wut, wie man sie vor drei Jahren hatte. Man spürt
diese wahnsinnige Machtlosigkeit."
Doch dieses Mal werden die Herren der Kirche ihre Verbrechen und die von
Ihresgleichen nicht übergehen können wie im 15. Jahrhundert ...
Nr. K 186 / 2013 –
Priester planten Sex-Verbrechen an Kindern und nutzten dazu das kirchliche
Instrumentarium wie Beichte, Gebete und Rede von "Gott"
– Die Kirche versinkt mehr und mehr im Verbrechenssumpf und tritt nun gleich
doppelt auf die Bremse. So wird jetzt parallel zur
Aufkündigung der Zusammenarbeit mit dem
Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen die Telefon-Hotline für
Opfer von Priestern abgeschaltet und stillgelegt, die 2010 eingerichtet wurde –
offiziell, weil es "zuletzt kaum mehr Anrufe" gegeben haben soll. Für die
Vergangenheit ist auf jeden Fall Fakt: 8500 Anrufe dokumentieren, dass sich
Priester und Diakone "das Vertrauen von Kindern erschlichen und diese dann auf
schändliche Weise missbraucht haben", "in der Kirche, in Heimen und in
Internaten".
Es seien keine "zufalls- oder überfallartigen Taten" gewesen, sondern geplante,
so der Missbrauchsbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Stephan
Ackermann. Dabei hätten die Würdenträger gezielt mit Beichte oder Gebeten
operiert, um die Opfer einzufangen und mit der Täuschung, die Sexualverbrechen
"seien ein Ausdruck liebender Verbundenheit mit Gott". (ntv.de, 17.12.2013)
Es ist sicher kein Zufall, dass Bischof Ackermann zu diesem Zeitpunkt [17.1.2013] damit an die Öffentlichkeit geht, wenige Tage nach der Aufkündigung
der Zusammenarbeit mit einem der Kirche wohlwollend gegenüberstehenden, jedoch
neutralen und nicht weisungsgebundenen Institut. Und möglicherweise dient das
neuerliche Eingeständnis eigener "Erschütterung" auch mit dazu, dass die
Stilllegung der Opfer-Hotline nicht ebenfalls ein großer öffentlicher Skandal
wird. "Man weiß ja, dass Teile der Kirche durchaus fähig und willens sind,
Gegenwind und harsche Kritik zu ignorieren und auf Zeit zu spielen", so Frank Neubacher, Direktor des Instituts für Kriminologie der Universität Köln. (fr-online.de,
17.1.2013)
Doch die Zeit ist gekommen, in welcher der ganze "Systemfehler" Kirche (sie hat
nämlich in Wirklichkeit kaum etwas mit Christus und seiner Lehre zu tun, sondern
ist eine vor allem aus antiken Götzenkulten entlehnte Religion, die im Gegensatz
zu Christus steht) mit seinen ganzen Lügen offenbar wird; ebenso, das "ungesunde Milieu", so dass man
nicht mehr mit dem Verweis auf "nur" einzelne sündige "Söhne und Töchter oder
Kirche" seine gesellschaftliche Vormachtstellung in Verbindung mit
milliardenteuren Privilegien halten kann.
Nr. K 185 / 2013 –
Wie
die Kirche viele ihrer verbrecherischen "Männer vor Gott" schützt
–
Kardinal Meisner
nennt die Priester "Männer vor Gott", inklusive der pädophilen und kriminellen
Priester. Eine Aufarbeitung der verharmlosend "Missbrauchsfälle" genannten
jüngeren Verbrechensgeschichte zusammen mit einem
neutralen Forschungsinstitut wurde von den Bischöfen nun abrupt und fristlos
beendet. Dazu erklärt der Forschungsleiter, der renommierte Jurist und ehemalige
niedersächsische Justizminister Christian Pfeiffer in einem Interview:
"Generalvikar
Peter Beer hat mehr Kontrollrechte für die Kirche gefordert, die es ihr
ermöglichen würde, gegebenenfalls auch Veröffentlichungen unseres Instituts zu
verbieten."
"Ich habe sie
[die Bischöfe] auch auf Hinweise aufmerksam gemacht, die ich von
Kirchen-Insidern erhalten habe, dass in manchen Diözesen Akten vernichtet worden
seien. Das war ein internes Schreiben, nicht für die Öffentlichkeit bestimmt.
Doch ein Unbekannter hat es einer Zeitung gesteckt ..."
Im Hinblick auf
eine von der Diözese München in Auftrag gegebene Studie einer Anwaltskanzlei zu
den Verbrechen:
"Vielleicht waren die Ergebnisse ja so katastrophal, dass der dortige
Generalvikar die Folgerung zog, dass die Kirche eine weitere Forschung nur
zulassen könne, wenn man die Wissenschaftler unter ähnlicher Kontrolle hat wie
die eigenen Anwälte."
Auf die Frage
nach einem eventuellen Prozess aufgrund juristischer Drohungen der Bischöfe hin:
"Ich würde es sehr begrüßen ... Dann bekommen wir eine gerichtsamtliche
Bestätigung, dass unsere These [der Zensur durch die Kirche] richtig ist."
"Ich bin das
Gegenteil eines Kirchenfeindes. Ich habe bewusst als evangelischer Christ
katholisch geheiratet und [habe] zwei katholische Kinder. Ich bin seit Jahren der
katholischen Kirche verbunden." (z. B. zit. nach Mainpost, 12.1.2013)
Nr. K 184 / 2013 – Die Verbrechen
der "Männer vor Gott" und der Schmutz
hinter den festlichen Gewändern –
Kirche verweigert erneut
umfassende Verbrechensaufklärung zum Schutz ihrer "geweihten" Priester / Soll
die Aufklärung über das Verhalten Joseph Ratzingers vertuscht werden?
– Der Beginn des Jahres 2013 sollte vor allem den deutschen Katholiken eigentlich
den neuen
Erzbischof Georg Gänswein "schenken", doch nur wenige Tage später erschüttert ein
neuer Skandal das Land:
Der Verband der Diözesen Deutschland VDD kündigte einen Vertrag mit dem
Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen KFN fristlos. Der Vertrag kam
2011 unter dem öffentlichen Druck von Tausenden von
enthüllten Kinderschänderverbrechen von
Priestern zustande und sollte die Verbrechen und Vergehen innerhalb der Kirche
seit 1945 aufdecken helfen. Die Kirche wollte damit offenbar ihren Ruf wieder
aufbessern. Doch sie hat ihre ganz eigenen Vorstellungen von
"Aufdeckung". So werden bis heute 10 Jahre nach innerkirchlichen
Urteilssprüchen, die offenbar von enormer Nachsicht gegenüber den Verbrechern und
Übeltätern im Talar geprägt sind, alle Akten vernichtet, obwohl
im Vertrag von 2011 die Regelung getroffen wurde, "wonach dem KFN alle
Verfahrensakten vollständig zur Verfügung gestellt werden." (fr-online.de,
9.1.2013)
Die Frankfurter Rundschau schreibt weiter:
Für die Untersuchungskommission stünden die
neuerlichen Aktenvernichtungen der Kirche "in krassem Widerspruch zu den
Interessen der Opfer, der Öffentlichkeit und der Wissenschaft". Das KFN habe
"deshalb alle Diözesen angefragt, ob es zu Vernichtungen gekommen ist. Darauf
habe [der Kriminologe Christian] Pfeiffer die Antwort erhalten, ´dass allein
diese Anfrage das Vertrauen nachhaltig zerstört`".
Soweit nur ein Aspekt des Skandals.
Doch die Haupt-Bombe könnte noch ganz woanders verborgen liegen. "Nach
der anfänglich guten Zusammenarbeit habe es Widerstände ausgehend von der
Diözese München und Freising gegeben",
heißt es.
Und dort lagerten natürlich auch die Akten der Verbrechen aus der Amtszeit von Erzbischof
Joseph Kardinal Ratzinger, dem nicht erst in jüngster Zeit vorgeworfen wird,
einen überführten Kinderschänder
wieder in den Gemeindedienst seiner Diözese eingesetzt zu haben.
"Joseph Ratzingers Amtszeit als Münchner Erzbischof von 1977 bis
1982 gehört
genau zu den Jahren, um die es bei den Missbrauchsfällen geht", sagte
bereits im Jahr 2010 der
engagierte Laien-Katholik Christan Weisner (Frankfurter
Rundschau, 8.3.2010). Und ebenfalls bereits im Jahr 2010
beklagte der
Generalvikar zur Zeit Ratzingers, Gerhard Gruber, ihm sei von der Kirchenführung
später ein Schuldeingeständnis für diesen Skandal
diktiert worden, um den Papst
auf diese Weise zu entlasten. Sehr gut möglich, dass die Offenlegung von Akten,
wenn sie jetzt nicht schnell noch vernichtet worden wären, unweigerlich zu einem
Rücktritt des Papstes hätten führen müssen. Vgl. dazu auch das Buch
Angeklagt: Der Papst.
Nr. K
183 / 2013 –
Junger überzeugter Katholik will Priester werden. Doch Studium
und Priesterseminar werden für ihn zum Martyrium
– "´Psychosen waren
keineswegs die Ausnahme`, sagt der 34-Jährige heute. Mystische
Wahnvorstellungen, sexuelle Doppelmoral, Alkoholmissbrauch, Tablettensucht ..."
(Nr. 52 vom 22.12.2012).
Der komplette Artikel gibt einen Einblick in das Leben von künftigen Priestern –
acht Jahre nach der Offenlegung der Sex-Skandale im Priesterseminar Sankt Pölten
und der Schließung dieses "Porno-Seminars" (focus.de, 12.8.2004).
So berichtete der Aussteiger Daniel Bühling z. B. auch von einem Mitbewohner,
"der auf dem Steinboden vor dem Altar lange in der Körperhaltung des
Gekreuzigten verharrte. Ein anderer wollte seine Gefährten davon überzeugen,
ihre Genitalien nur mit Papier anzufassen, weil alles Geschlechtliche böse sei."
Hinzu kamen vielfach Buß-Kasteiungen mit Ledergürtel. "Es ging meist um
homosexuelle Kontakte", so der ehemaligen Priesteramtskandidat. Ein anderer
Kandidat entschloss sich zur "Vorsicht" bis zur Priesterweihe. Danach sei ihm
die Meinung des Vatikan "egal". Der Aussteiger "staunte" auch über den
"Luxus" in Bischofsresidenzen, die für ihn "wahre Schatztruhen" waren: "Es habe Bischöfe
gegeben, die ihm stolz prall gefüllte Weinkeller präsentierten und die exklusive
Inneneinrichtung ihres Wohnsitzes vorführten – samt Massagesessel und mehreren Flatscreen-Fernsehern".
PS: Die Bischöfe werden immer noch zu 100 % vom deutschen Staat
bezahlt. Und auch die Priesterseminare und ihr "ungesundes" (Der Spiegel),
also krank machendes Milieu werden immer noch zu 100 % vom deutschen Staat aus
den allgemeinen Steuereinnahmen bezahlt.
Daniel Bühling überlegte lange, ob er mit seinen Erfahrungen an die
Öffentlichkeit gehen sollte. "Kleriker könnten ... versuchen, ihn zu
diskreditieren". Er verweist dazu auf sein Abschlusszeugnis, in dem "seine
sachliche Art und sein gutes Urteilsvermögen" gelobt werden, und er entschied
sich, nicht mehr zu schweigen: "Viel zu lange habe ich mich vor der Kirche
gefürchtet, vor der Strafe, nicht mehr dazuzugehören", was für ihn bedeuten
soll: Grausame Höllenstrafen für alle Ewigkeiten (vgl.
hier). "Erst jetzt
... fühle ich mich als freier Mann", so sagte er nach einigen Jahren, in denen
er seither als "Freier Theologe" arbeitete.
Sein Buch Du sollst
nicht darüber sprechen – Dunkle Wahrheiten über das Priesterseminar ist nun
im Riva-Verlag erhältlich. Jahrzehntelang zogen kirchliche "Sektenbeauftragte"
mit so genannten "Aussteigerberichten" aus religiösen Minderheiten – meist
verleumdend – durchs Land. Ihre Alternative: Die Kirche. Nun häufen sich mehr
und mehr die Aussteigerberichte aus der Kirche. Daniel Bühling ist einer
davon. (vgl. dazu unseren Bericht zum
Ausstieg aus der evangelischen Kirche)
Lesen Sie dazu auch Der Theologe Nr. 63
– Priester, Pfarrer und Pastoren – Gegenspieler von Jesus,
dem Christus. Denn die Priester und Bischöfe verwalten immer die Dogmen,
religiösen Gesetzesvorschriften und althergebrachten Bräuche und Traditionen.
Der lebendige Gottesgeist, der vor allem durch Jesus, dem Christus, in die Welt
kam, brachte den Menschen jedoch das unmittelbare Gotteswort. Und so war es auch
bei den gerechten Gottespropheten seit Jesus von Nazareth. Sie gerieten sofort in Konflikt mit der
"Priesterkaste" und wurden von dieser Jahrhunderte lang auch auf die Scheiterhaufen oder in die
Folterkeller gebracht.
Gott
setzte aber nie einen Priester ein, sondern sprach immer nur durch Propheten sowie
durch Christus, den größten Propheten aller Zeiten. Diese Aussage kann
– im Unterschied zu den zahllosen Fakten in diesem Schwarzbuch – nicht beweisen
werden,
doch daran glauben wir, und über den Gegensatz zwischen Priester und Prophet
lohnt es sich auf jeden Fall einmal nachzudenken.
Die Priester und
Theologen hatten sich schon vor der Zeit des Christus auf den "Stuhl des Mose"
gesetzt (Matthäus 23, 2), des vollmächtigen Gottespropheten vor ca. 3500 Jahren, wie Jesus von
Nazareth in Seinen Weherufen gegenüber den Theologen klagt. Der "Stuhl des Mose"
ist ein Symbol für die Aufgabe, Gott und der geistigen Welt als Prophet, das
heißt als Sprachrohr bzw. Dolmetscher zu dienen. Und was haben die Theologen in
der Zeit nach Jesus von Nazareth getan? In der offiziellen Vatikan-Schrift
Kongregation für den Klerus, bestätigt durch Papst Johannes Paul II. am
31.1.1994, heißt es wörtlich: "Wiederum ist es
der Heilige Geist, der dem Priester in der Priesterweihe die prophetische
Aufgabe überträgt." Damit haben sich also auch die katholischen Priester auf den
"Stuhl des Mose" gesetzt. Da sie aber keine Propheten sind, sind sie in
unserer Zeit nachweislich die "falschen Propheten", vor denen Jesus einst warnte
(Matthäus 7, 15). Es sind diejenigen, "die in Schafskleidern zu euch kommen,
inwendig aber sind sie reißende Wölfe". Der Beweis sind die Fakten aus 2000
Jahre Kirchengeschichte. Zum "Stuhl des Mose" hat man dabei noch den "Stuhl
Petri" gestellt bzw. den "Heiligen Stuhl", der auf den Knochen und mit dem Blut
unzähliger Menschen erbaut wurde, jedoch in unserer Zeit mehr und mehr ins
Wanken kommt. Denn welches sind heutige Früchte der "falschen Propheten"? Sexualverbrechen an Kindern zu Zigtausenden oder, wie es in dem Spiegel-Artikel
weiter heißt: "Psychosen ... Wahnvorstellungen, sexuelle
Doppelmoral, Alkoholmissbrauch, Tablettensucht ..."
Die cremefarbenen Talare der heutigen Priester sind
– zur besseren Erkennbarkeit – auch Schafskleidern ähnlich. Und das Pallium, der Schal der Bischöfe, wird sogar extra aus
Schafswolle von Lämmchen gewebt, ist also sogar im wörtlichen Sinne ein echtes
Schafs-Kleidungsstück. Die Lämmchen
werden dazu vom Papst alle Jahre wieder am 21. Januar gesegnet und einige Wochen später
von einer Nonne mit der Axt erschlagen. Alleine dieser Umstand zeigt auch,
welches gewalttätige Bewusstsein sich hinter den "Schafskleidern" verbirgt.
Deshalb unser Rat: Folgen Sie nie einem Priester in sein kaltes
Haus aus Stein, das mit Gott nichts zu tun hat, wie Gott auch durch den
Propheten Jesaja sprach: "Der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln, die mit
Händen gemacht sind" (Apostelgeschichte 7, 48), womit selbst die
kirchliche Bibel eindeutig belegt, dass die Kirchen der Großkonfessionen keine Gotteshäuser sind. Sondern
suchen Sie Gott in Ihrem Inneren, in Ihrem eigenen Herzen, der dort auf
Sie wartet und der auch im Inneren Ihres Nächsten lebt. Denn Sie selbst sind der
"Tempel" des Heiligen Geistes, wie es Jesus und auch Paulus lehrten.
Wie gesagt: Diese positive Botschaft können wir keinem beweisen. Jeder kann
jedoch damit beginnen, es sich selbst zu beweisen, wenn er möchte.
2012
Nr. K 182 / 2012
–
"Systemfehler" Kirche: Gefahr für Kinder nicht nur durch pädophile Priester,
sondern auch durch andere –
Besorgnis erregende Nachrichten für die Kirche und ihre Gemeinden.
"Die meisten Priester, die sich an Jungen oder
Mädchen vergangen haben, sind nicht pädophil. Zu diesem Ergebnis kommt eine
Studie der deutschen Bischofskonferenz"
(spiegel.de,
7.12.2012).
Dieses "verstörende" Ergebnis der Studie Sexuelle Übergriffe durch Geistliche
in Deutschland lautet also mit anderen Worten: Die meisten
Geistlichen, die Mädchen und Jungen missbrauchen, sind weder psychisch krank
noch pädophil. Die Verbrecher bewegten sich im "normalpsychologischen Bereich",
waren also ganz "normale" Priester ohne psychische Störungen und abartige
sexuelle Phantasien. Daraus ergibt sich aber, "dass die Probleme in den
Strukturen des Systems liegen".
So könnte man gleich aus vielen Gründen von einem "Systemfehler Kirche"
sprechen, welcher die ganze Institution mitsamt ihrem Glaubensgebäude in Frage
stellt, da demnach dort auf die eine oder andere Weise die wesentlichen Ursachen
liegen.
Zu den "Problemen in den Strukturen des Systems" zähle dabei auch folgendes:
"Bei dem ersten sexuellen Übergriff waren die Täter im Schnitt rund 36 Jahre
alt. Die Meldung an das Bistum erfolgte durchschnittlich 14 Jahre später, Jahre,
in denen der Priester oftmals unbehelligt weiter in seinem Umfeld agieren
konnte. Bis zur Begutachtung vergingen noch einmal Jahre. Mehr als die Hälfte
der übergriffigen Priester verging sich denn auch an zwei oder mehr Opfern. In
einem der untersuchten Fälle gab es gar 22 Betroffene." Einer der
maßgeblichen Systemfehler ist dabei das überhöhte Amt des Priesters selbst, das erst im Juni von Erzbischof Joachim Kardinal
Meisner in der seit Jahrhunderten üblichen Art angepriesen wurde, obwohl es
aus antiken Götzenkulten stammt, während Jesus von Nazareth niemals Priester
wollte.
Überraschend schließlich
die Schlussfolgerung der Gutachter der von den Bischöfen in Auftrag gegebenen
Studie: Die Täter (deren "Seelenmord" an Kindern weltweit auch schon zu vielen
Selbstmorden der Opfer führte) sollten nicht etwa ins Gefängnis oder in Sicherungsverwahrung,
sondern: "In fast jedem zweiten Fall riet der Psychiater dazu, den übergriffigen
Priester erneut oder weiter in einer Gemeinde zu beschäftigen."
Spiegel.de:
"Für die Opfer dürfte das schwer nachvollziehbar sein."
Und für manche Eltern
heißt dies dann auch: Um das Risiko für die Kinder zu senken, achten sie darauf,
dass diese, wenn möglich, überhaupt keinen Kontakt zu Priestern haben.
Nr. K 181 /
2012 –
Offener Brief eines
Polizisten an die Kirche: Vertuschung von Verbrechen, Psycho-Druck auf die Opfer
und Behinderung der Polizei – Die
römisch-katholische Kirche in Australien sieht sich derzeit erneut schwersten
Vorwürfen ausgesetzt. Die Neue Zürcher Zeitung berichtet am 12.11.2012
von einem Offenen Brief eines langjährigen Polizeibeamten. "Darin warf er der
Kirche vor, Kindsmissbrauch in den eigenen Reihen zu vertuschen, Opfer zum
Schweigen zu bringen und die Polizei beim Ermitteln zu behindern. So seien Täter
vorgewarnt, Beweise vernichtet und Priester in andere Gemeinden versetzt worden,
´um den guten Namen der Kirche zu schützen`. Er könne dies, schrieb der
Polizist, gestützt auf seine eigene Erfahrung bezeugen." Mehr dazu unter
nzz.ch,
12.11.2012.
Nr.
K 180 / 2012 –
Katholischer Priester
beißt seinem Priester-Kollegen das Ohr ab
– Der römisch-katholische Priester im Ruhestand Thomas Byrne geriet mit dem
ebenfalls römisch-katholischen Priester im Ruhestand Thomas Smith in Perth in
Australien in einen heftigen Streit um einen Parkplatz für die Autos der
Würdenträger. Der Streit mündete in einer wüsten Schlägerei der beiden geweihten
Männer auf offener Straße. Bei dem Handgemenge biss Thomas Byrne schließlich
Thomas Smith das Ohr ab und höhnte ihm nach dem folgenreichen Biss zu, er "solle
mal was vom Boden aufheben" (bild.de, 12.11.2012). Smith ließ sich das
Ohr wieder annähen und Byrne wurde zu einer Geldstrafe verurteilt und zu einer
Auflage: Der eine Priester darf dem anderen nicht mehr näher als 10 Meter
kommen.
Zum Vergleich: Ein deutscher Priester hat einem Strichjungen beinahe den
Penis abgebissen. Der Jugendliche: "Ich
bekam einen Schock fürs Leben und habe ihm einen Stein auf den Kopf gehauen.
Aber dieser kranke Mensch lachte nur dreckig. Ich dachte, mein S.... ist ab!"
(Bild, 19.9.2008; siehe
auch
In den Penis gebissen)
Nr. K 179 / 2012 –
Katholischer
Religionslehrer ließ die Gesichter seiner Schülerinnen auf Pornodarstellungen
hinein montieren – Viele Mädchen, die den
Unterricht "Katholische Religionslehre" eines Gymnasiums im Rhein-Erft-Kreis
besuchen, fanden sich plötzlich als vermeintliche Pornodarstellerinnen im
Internet wieder. Dahinter steckte ihr Religionslehrer. Im Unterricht war es
seine Aufgabe, die Kinder von den katholischen Dogmen zu überzeugen. "Nach dem
Unterricht soll der Lehrer im Internet nach privaten Fotos von Schülerinnen
gesucht haben" (bild.de, 9.11.2012). Anschließend hat er die Fotos an
eine stark
besuchte Pornoseite zur Bearbeitung übersandt und sich daran
ergötzt. Es handelt sich dabei um "Hunderte" von vermeintlichen "Nacktfotos"
von "über 100 Mädchen",
die der Kirchenmann auf diese Weise von seinen Schülerinnen herstellen ließ. Sie
wurden teilweise mit echtem Vornamen und Wohnort der Mädchen veröffentlicht, und
der Religionslehrer schrieb hinzu: "Schreibt mir, wenn ihr mehr über die Mädchen
erfahren wollt."
Der Staat, der den katholischen Religionsunterricht zu 100 %
finanziert, hat den Mann mittlerweile entlassen, "um eine weitere Gefährdung von
Schülerinnen und Schülern zu verhindern", so ein Vertreter der staatlichen
Schulaufsicht (ntv.de, 9.11.2012). Ob es ein Priester oder ein
Laien-Theologe ist und wie die Kirche mit seiner "missio canonica", der
"Lehrbefugnis für Katholische Religion" umgeht, wurde nicht bekannt,
da die Kirche bisher schweigt. Der Staat sollte sich jedoch komplett aus der Unterstützung des konfessionellen
Religionsunterrichts zurück ziehen. Die "Kindermission" bzw. der
Dogmenunterricht sind alleine Sache der Kirche und ihrer Mitglieder. Mehr dazu auch unter
spiegel.de,
9.11.2012.
Nr. K 178 / 2012
– Kirche bizarr:
Pfarrer terrorisierte vermeintlichen Sex-Partner, einen Theologie-Studenten und
dessen (eventuell 2.) Sex-Partner, ebenfalls Pfarrer – Diözese "ermittelt" seit 1 1/2 Jahren
– Katholisches Internetportal gibt auch einen Hinweis in Richtung "Sodomie"
– Zu 1800 Euro Strafe wegen Stalkings wurde ein Pfarrer aus Oberbayern bereits
im Frühjahr 2011 verurteilt. "Der Pfarrer hatte laut ORF Tirol eine Beziehung zu
einem österreichischen Theologie-Studenten, der aber gleichzeitig eine Beziehung
zu einem Tiroler Pfarrer hatte." Als der Pfarrer "das herausbekam, schickte er
diesem Briefe mit sexuellem Inhalt und terrorisierte ihn mit anonymen Anrufen.
Die erhielt auch der Theologiestudent über ein halbes Jahr, dann gingen die
beiden Betroffenen zur Polizei", so rosenheim24.de bereits am 18.4.2011.
Das streng katholische, aber nicht kirchlich-offizielle Internet-Portal kreuz.net ergänzte am 16.4.2011, nach "Angaben" des wegen Stalking jetzt
vorbestraften Pfarrers handelte es sich um "einen sodomistischen
Theologiestudenten".
(Bei Sodomie geht es um Sex mit Tieren. In den USA erlitt ein
katholischer Priester vor einigen Jahren beim
Analverkehr mit einem Pferd
einen Darmriss und starb an Ort und Stelle.
Und ein
lutherischer Pfarrer aus Deutschland hatte Oralverkehr mit seinem Hund und
erklärte im Rahmen der Jugendarbeit auch den Sex mit Hühnern, die diesen
möglicherweise nicht überleben.)
Der jetzt im Alpenland verurteilte Priester bestreitet sexuelle Kontakte mit dem
Priesteramtskandidaten. Er habe nur aus Sorge um ihn und seine bevorstehende
Priesterweihe "Schlimmeres verhindern" wollen. "Auf jeden Fall" beginnt der
Würdenträger, "dem Paar im Nachbarland anonyme Briefe zu schreiben, sie mit
Telefonanrufen zu bombardieren. Tagein. Tagaus" (tz.de, 19.4.2012). In
der Pfarrei Mariä Sieben Schmerzen, der er vorstand, demonstrierte eine
katholische "Bürgerinitiative" in den kommenden Monaten für die Rückkehr ihres
ohne offizielle Begründung bis auf weiteres suspendierten Priesters. Darin
mischt sich "die Sorge", dass die Kirchengemeinde "womöglich im Zuge der Strukturreform keinen
neuen eigenen Pfarrer mehr bekommt" (merkur-online, 16.6.2011). "Als
Außenstehender könne man sich gar nicht vorstellen, was in der Pfarrei schon in
der Vergangenheit los gewesen sei", so ein Ex-Pfarrgemeinderatsmitglied. "Von
´Anfeindungen` ist die Rede, von ´Mobbing`-Vorwürfen, ´ein Hammer nach dem
anderen.`" Ein aktiver Pfarrgemeinderat hält den Skandal für eine Lappalie. "Da
gibt es ganz andere Fälle" (bgland24.de, 20.6.2011), was angesichts
zigtausender Kinderschänderverbrechen durch Priester mit vielfachem
anschließenden Selbstmord der missbrauchten Kinder sicher stimmt.
Die Kirchenleitung sitzt den Skandal seither in bewährter Manier aus bzw. sie
"ermittelt" im "Verborgenen".
Nach einem Jahr, im April 2012, wussten die Gläubigen immer noch nicht, was
genau alles geschehen ist und wie es weiter gehen soll (bgland24.de,
18.4.2012). Dann, im September 2012, schickte man den Mönch Pater Benno in
die betroffene Pfarrei, um die Katholiken dort zu führen. "Ermittlungsergebnisse" "waren für Mitte September angekündigt worden. Auf Anfrage der
Heimatzeitung bei der Pressestelle des Erzbistums München sagte Pressesprecherin
Bettina Göbner, dass es noch immer keine Ergebnisse gebe: ´Es wird noch
ermittelt`" (bgland.de, 28.9.2012). Womöglich wird auch an der genauen
Version einer offiziellen Stellungnahme gefeilt, was durchaus Monate dauern
kann, da es hierbei ja nicht um die größtmögliche Wahrheit geht, sondern um die
Präsentation der Kirche in der Öffentlichkeit.
Nr. K 177 / 2012 –
Zehntausende von
Kinderschänderverbrechen durch Priester – Exzellenz Präfekt Müller erklärt
Kirche für unschuldig – Der neue
Präfekt der Glaubenskongregation im Vatikan, Präfekt Prof. Exzellenz Dr. Gerhard
Ludwig Müller, hatte in einem Interview mit NDR Kultur (6.10.2012)
erklärt, bei den Sexualverbrechen durch Priester und kirchliches Personal handle
es sich um "einzelne Fälle" von "einzelnen Personen" (vgl. den kleinen
Ausschnitt von Zusammenstellungen auf dieser Seite, der nur einen Bruchteil
aller Verbrechen ausmacht). Der neue Präfekt halte es "aus theologischen
Erwägungen" für nicht richtig, dass sich die Kirche zur "Täterin" erkläre. "Die
Behauptung, dass diese Untaten im System Kirche liegen, muss ich als ein
schweres Unrecht zurückweisen." Schweres Unrecht? Dass unzähligen Kindern
"schweres Unrecht" geschah und sehr viele von ihnen deswegen Selbstmord begingen
oder bis heute nicht im Leben zurecht kommen, darüber sagte der Präfekt in dem
Interview nichts.
Es wird nun immer klarer, weshalb Papst Joseph Ratzinger ausgerechnet diesen
Mann zum neuen Präfekten der vatikanischen Glaubenskongregation gemacht hat.
Einen Mann, der bis heute keine Silbe der Entschuldigung dafür über die Lippen
brachte, dass er selbst
als Erzbischof von Regensburg einen Priester in der Pfarrei Riekofen wieder
einsetzte, der zuvor bereits
des Kindsmissbrauchs überführt worden war – und der
sich dann an weiteren Ministranten verging.
Bischof Gerhard Ludwig Müller
ist weiterhin ein Mann, der noch Ende 2011 in seinem
Bistum vorformulierte Schreiben an die Opfer pädophiler Priester verschicken
ließ, in denen deren Ansprüche auf Entschädigung pauschal in Frage gestellt
wurden, weil man ihre Aussagen, so wörtlich, ´nicht nachvollziehen` könne. Müllers Aussagen passen
sehr gut in den Palast der vormaligen "Heilige Inquisition", in dem das
Interview stattfand. Denn deren Präfekten beharrten schon immer auf der
angeblichen "Heiligkeit" einer Institution, die Jesus von Nazareth nie gegründet
habe. Und wer Priester, die Christus nie eingesetzt hat, mit einem besonderen
Nimbus zu umgeben versucht, der trägt auch die Verantwortung dafür, wenn Kinder
und Jugendliche, die diesen ´Amtsträgern` dann zum Opfer fallen, nicht nur
seelisch traumatisiert, sondern zusätzlich auch noch von Gott entfremdet werden.
In diesem Zusammenhang sind auch die Jesus-Worte zu verstehen:
"Wer einem von
diesen Kleinen etwas antut, für den wäre es besser, er würde mit einem Mühlstein
um den Hals im Meer versenkt."
Dass das katholische Priestermilieu – Zölibat, erzwungene offizieller
Enthaltsamkeit und religiöses Elitedenken in Verbindung mit dem Auftrag, auch
Kindern und Jugendlichen gegenüber zu predigen – leider einen gefährlichen
Nährboden für die Verbrechen darstellt, lässt sich auch durch Dementierung aus
Rom nicht wegdiskutieren.
Papst Joseph Ratzinger wolle sich womöglich mit der Ernennung Bischof Müllers zu
seinem Nach-Nachfolger als Glaubenspräfekt vor allem selbst davor schützen, für
seine Beteiligung an der jahrzehntelangen Vertuschung kirchlicher
Sexualverbrechen jemals belangt zu werden. Denn über Joseph Ratzingers
Schreibtisch in der Glaubenskongregation hatten über viele Jahre sämtliche
Vorfälle dieser Art zu laufen. Noch vor einem Jahr, im November 2011, rühmte
Joseph Ratzinger das Vorgehen seiner Kirche gegen sexuellen Missbrauch als, so
wörtlich, "Vorbild für die gesamte Gesellschaft". Sollte ihm das damals noch
jemand geglaubt haben, so wurde er spätestens jetzt durch die anmaßende
"Unschuldserklärung" seines Präfekten eines Besseren belehrt. Und mit seiner
Erklärung der kirchlichen "Unschuld" will der Vatikan womöglich in Zukunft auch
Forderungen nach Entschädigung und Wiedergutmachung vorbeugen. Doch auch die
römische Kirche wird sich früher und später vor Gerichten verantworten müssen,
wo sie und Ihresgleichen nicht selbst das Urteil fällen werden.
Nr. K
176 / 2012 –
Neuer erschreckender
Bericht: In katholische Kinderheimen in der Schweiz wurde bis 1970 systematisch
gefoltert – Der Historiker Markus
Furrer von der Pädagogischen Hochschule der Zentralschweiz hat heraus
gearbeitet: "Einige der angewendeten Strafpraktiken werden heute als
Foltermethoden aufgeführt, wie das Unter-Wasser-Drücken des Kopfes oder das
Einsperren in dunkle, verliesähnliche Räume" (nzz.ch,
26.9.2012).
Vor allem das Unter-Wasser-Drücken des Kopfes, das oft bis knapp vor dem
Ertrinken durchgeführt wird, ist eine grausame Foltermethode, da das Kind sich
in Todespanik gegen das Ertrinken wehrt und unter grässlichen Qualen sterben
würde, wenn sich der Folterer nicht doch noch erbarmt. Und dieser hat es in der
Hand, wie weit er geht. "Vor allem rebellische oder bettnässende Kinder seien in
eine eigentliche Spirale von Strafen geraten", schreibt die NZZ. Und: "Der
Alltag in den Luzerner Erziehungsanstalten war grausam." Dabei zeigte die
Studie eindeutig: "Es waren keine Einzelfälle, sondern Heimkinder wurden
systematisch misshandelt und missbraucht", mehr als die Hälfte aller
Kindern wurden auch vergewaltigt oder sexuell missbraucht.
Zehn der untersuchten 15 Kinderheime wurden von der katholischen Kirche geführt.
Während die reiche Kirche in der Schweiz bis heute massivst subventioniert wird
(so müssen z. B. in der Schweiz auch Betriebe bzw. Firmen Kirchensteuer
bezahlen, selbst wenn der Chef und die komplette Belegschaft ausgetreten sind)
und während Bischöfe vielfach in Luxus schwelgen, bekamen die Kinder das Essen
nur "billig und streng rationiert". Einmal richtig satt essen war demnach nicht
möglich. Dafür mussten die Kinder hart arbeiten.
Der Theologe Markus Ries arbeitete zudem heraus, "dass es nicht trotz der
kirchlichen Verantwortung, sondern gerade ihretwegen zu den systematischen
Übergriffen kam. Das von ihm geleitete Team zeigt in der Studie ´Hinter
Mauern`, dass die Misshandlungen auch spezifisch religiös bedingt waren.
Katholische Pädagogik mit Strafe und Leiden, weltanschauliche Rivalitäten,
unreflektierte oder unreife Sexualität sowie weltliche Wirkungen des
Ordensideals seien wesentliche Ursachen für die unhaltbaren Zustände gewesen",
schreibt die NZZ.
Nun wird auch immer klarer, warum vielfach weiter – vor allem in Deutschland –
von der Kirche herunter gespielt und vertuscht wird. Denn die Vorgänge in dem
insgesamt eher reichen Luzern in der Schweiz waren mit Sicherheit kein
Einzelfälle.
Bischofsvikar Ruedi Heim hat seiner Kirche nun auch empfohlen, daran zu
"arbeiten, dass nicht unter Berufung auf die so genannte göttliche Autorität"
"berechtigte Anliegen ... abgeblockt werden". Diese mit Weihrauch
durchgeräucherte Floskel zeigt auch auf, dass die Kirche sich nicht geändert
hat.
Zum Vergleich: Bei Menschen, die sie früher zu Hunderttausenden foltern und
ermorden ließ, hatte der Papst z. B. im Jahr 2000 "bedauert", dass "Söhne und
Töchter" der Kirche "bisweilen Methoden der Intoleranz zugelassen" hätten
– ein
scheinheiliges "Schuldeingeständnis", das mehr wie ein Zugeständnis an den aus
kirchlicher Sicht "demokratischen Zeitgeist" geschuldet schien. Und mit Gott hat
das kirchliche Handeln überhaupt nichts zu tun. Und eine weitere Frage stellt
sich auch hier erneut: Wie lange zahlen die Menschen dafür noch Steuern?
Nr. K 175 / 2012
–
Luxusflug des Bischofs in den Slum und neue
Luxus-Residenz für den Bischof von Limburg
– Er gilt als einer der Hoffnungsträger von Papst
Benedikt XVI. Der junge konservative Hardliner-Bischof Franz-Peter Tebartz-von-Elst zeigt auch im Äußeren seine gehobene Stellung. Lesen Sie mehr
zu seinem Luxusflug in einen indischen Slum und seinen neuen gegen die
Bauordnung verstoßenden Prunk-Palais
hier.
Nr. K 174 /
2012 –
"Und nachts kam der
Pfarrer" – Jungen im Antoniusheim in Wiesbaden vom Priester sexuell
missbraucht – Die beiden ehemaligen
Heiminsassen Hans Kloos und Peter Dinkel brechen ihr Schweigen über die
Ereignisse in den 50er-Jahren: "Die Angst der Jungen erreichte ihr
Höchstmaß, wenn abends im Flur noch einmal das Licht anging. Dann wussten
sie: Der Pfarrer ist wieder unterwegs. Gleich würde er ihren Schlafsaal betreten,
den der Kleinen im damaligen katholischen St. Antoniusheim in Wiesbaden.
Gleich würde er sich einen der sechs- bis zehnjährigen Jungen greifen."
Der Priester ist nach den Verlautbarungen von Erzbischof Kardinal Meisner
"Fleisch gewordene Bündnistreue zu uns Menschen"
Ehemalige Kinder des Heimes berichten nun über ihre Erfahrungen: Wie sie dem
Priester für perverse Sex-Spiele dienen mussten und wie sie von den Nonnen
drangsaliert und geschlagen wurden: Die Tage begannen für Kinder "um sechs Uhr
mit ´Aufwachen!` und ´Gelobt sei Jesus Christus!` brüllenden Nonnen ... Um den
Hals, über dem Habit, trugen sie zusätzlich Trillerpfeifen. Wer nicht sofort aus
dem Bett sprang und in den Waschraum floh, handelte sich die erste Tracht Prügel
ein. ´Geschlagen wurde mit allem, was eben greifbar war: mit Stöcken,
Besen oder dem Handfeger.`"
"An drei Tagen pro Woche vor dem Frühstück und alle Sonntagabende wurden die
Jungen zu Andacht und Messe in die Kapelle gezwungen. In Dreierreihen,
mit Sprechverbot. Immer wieder fielen Jungen beim Anblick des Pfarrers in
Ohnmacht", dem Mann, der laut Kirchenlehre "vor dem
Angesichte Gottes" steht. "Nach dem nächtlichen Besuch des Geistlichen war das Zusammentreffen
am Morgen zu viel für Kloos."
Priester und Nonnen wurden nie bestraft. Würden sie heute noch leben, wäre alles
verjährt. (fr-online.de, 14.6.2012 unter der Überschrift "Und nachts kam der
Pfarrer")
Nr. K 173 / 2012 –
Warum
soll ein Priester, der in der Sakristei ein Kind vergewaltigt hat, berechtigt
sein, wenige Minuten später dessen Eltern die Sünden zu vergeben?
– Im Zuge der Aufdeckung von Kinderschänderverbrechen gab
es auch mehrere Fälle, in denen Priester Messdiener vor bzw. nach der Messe in
der Sakristei sexuell missbraucht hatten. Deshalb kam oft die Frage auf, ob denn dieser Priester gleich anschließend gültig die kirchlichen
"Sakramente" spenden könne, z. B. angeblich eine Vergebung zusprechen, die
"Eucharistie" durchführen, Kinder durch Handauflegung firmen, taufen usw.
Bei den Verbrechen in der Sakristei kann auch nicht ausgeschlossen werden,
dass z. B. die Eltern des missbrauchten Kindes im Kirchenraum zu den
Gottesdienstbesuchern zählten, denen der Priester z. B. anschließend die Hostie
"zum Heil" gereichte oder ihnen im Beichtstuhl die Beichte "abnahm" und ihnen
angeblich im Namen Gottes die Vergebung zugesprochen hatte. Was lehrt hier die
Institution Kirche? Hier nachfolgend das Ergebnis:
1)
Ihre Priester besitzen einen so genannten
character indelebilis (= "untilgbares Prägemal") – "Im Zusammenhang mit
dem Weihesakrament
der katholischen Kirche (Diakone, Priester, Bischöfe) besagt der Ausdruck, dass
der Geweihte dies auch lebenslang bleibt, auch wenn er kein kirchliches Amt mehr
innehat, sogar wenn ihm die Ausübung der jeweiligen Funktionen aus
disziplinarischen oder lehramtlichen Gründen verboten oder er auf Antrag
laisiert oder strafweise aus dem Klerikerstand entlassen wurde. Auch dann kann
er unter gewissen Umständen, etwa in Todesgefahr, gültig und erlaubt die
Eucharistie feiern und die Krankensalbung spenden."
"Das gilt analog auch
für Diakone und Bischöfe, die ebenfalls die ihnen zustehenden Sakramente
weiterhin gültig, wenn auch meist unerlaubt spenden können. Bei letzteren kann
dies bis zu ´unerlaubten, aber gültigen` Weihen gehen, die zur Exkommunikation
führen."
"Mit der Lehre vom character indelebilis bekennt sich die Kirche zur Bundestreue
Gottes, die in Christus ihren letzten und unwiderruflichen Ausdruck gefunden
hat. ´Wenn wir untreu sind, bleibt er doch treu, denn er kann sich selbst nicht
verleugnen` (2.Tim 2, 13) ..." (Wikipedia: Stand: 13.6.2012)
Letzteres ist eine Verhöhnung von Gott und Christus,
denn beide haben weder Priester eingesetzt noch Verbrechern irgendwelche
Vollmachten oder geistigen Fähigkeiten erteilt. Die
"Treue"
Gottes besteht
vielmehr darin, dass Er keines Seiner Kinder ewig verdammt, da sonst die Sünde
größer wäre als die Liebe Gottes. Dies wird jedoch von der Kirche abgestritten,
die ihrerseits Milliarden von Menschen angeblich ewig verdammt.
2)
Die vom Priester vollzogene Durchführung von Sakramenten soll einzig wirken
aufgrund
"ex opere operato" (= "aufgrund der vollzogenen Handlung").
"Etwas wirkt unabhängig von der Einstellung dessen, der es tut, und unabhängig
von der Einstellung dessen, an dem und für den es getan wird. In der
katholischen Dogmatik ist der Begriff die Bezeichnung für die objektive
Wirkungsweise der Sakramente aufgrund ihres richtigen Vollzugs, unabhängig von
der sittlichen Disposition des spendenden Priesters. Die Wirksamkeit eines
Sakramentes tritt dann ein, wenn der Empfänger dem nicht entgegenwirkt. Diese
Sichtweise der katholischen Kirche wird auch von den orthodoxen, orientalischen
und anglikanischen Kirchen geteilt." (Wikipedia: Stand: 13.6.2012)
3)
Im Katholischen Katechismus, Randnummer 1128 wird
der Begriff "ex opere operato" ebenfalls verwendet, und es heißt in diesem
Zusammenhang wörtlich:
"´Das Sakrament wird nicht durch die Gerechtigkeit des Menschen, der [das
Sakrament] spendet oder empfängt, sondern durch die Kraft Gottes vollzogen` (hl.
Thomas von Aquin, s.th. 3,68,8). Sobald ein Sakrament der Absicht der Kirche
gemäß gefeiert wird, wirkt in ihm und durch es die Macht Christi und seines
Geistes, unabhängig von der persönlichen Heiligkeit des Spenders. Die Früchte
der Sakramente sind aber auch von der inneren Verfassung ihres Empfängers
abhängig."
Also auf gut Deutsch:
Der Gläubige muss eine bestimmte
"innere Verfassung"
haben, der Priester nicht, er kann ein Schwerverbrecher sein.
4)
Zu den Dogmen und Lehrsätzen selbst hier gibt es ein Dogma von Papst Innozenz
III. Er entschied im
Glaubenskrieg gegen die grausam verfolgten Waldenser im
Jahr 1209 folgendes, zit. nach Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz
Nr. 560: "So glauben wir fest und ohne zu zweifeln mit aufrichtigem Herzen,
und wir bekennen es ohne Rückhalt mit gläubigen Worten. Dabei wirkt ein guter
Priester nicht mehr und ein schlechter nicht weniger. Denn nicht das
Verdienst des Weihenden, sondern das Wort des Schöpfers und die Kraft des
Heiligen Geistes wirkt es. Darum glauben und bekennen wir fest, dass niemand,
mag er noch so ehrenhaft, fromm, heilig, weise sein, die Eucharistie weihen und
das Opfer des Altars vollbringen kann oder darf, wenn er nicht Priester ist, von
einem sichtbaren und irdischen Bischof gültig geweiht."
5)
Die Kirche verurteilte dann auf dem Konzil von Konstanz 1414-1418 "unfehlbar"
folgenden angeblichen Irrtum des Reformers John Wiclif, der im Gegensatz zur
Kirche lehrte:
"Ein Bischof oder Priester, der in der schweren Sünde lebt, weiht nicht,
verwandelt nicht (in der heiligen Messe), bringt das Sakrament nicht zustande,
tauft nicht." (Neuner-Roos, Nr. 499)
Der Reformer Jan Hus wurde auf diesem Konzil gefragt, ob er das auch so sehe (Nr. 500).
Da Jan Hus bejahte, wurde er trotz der Zusicherung freien
Geleits noch auf dem Konzil hingerichtet.
6)
Und dann der entscheidende "unfehlbare" katholische Bannfluch auf dem Konzil von
Trient 1547:
"Wer sagt, der Ausspender, der sich im Stand der Todsünde
befinde, bringe kein Sakrament zustande oder teile keines mit, obwohl er alles
Wesentliche beobachtet, was zum Zustandebringen und Mitteilen des Sakramentes
gehört, der sei ausgeschlossen" (wörtlich: "anathema sit" = "der sei ewig
verdammt").
(Neuner-Roos, Nr. 517)
7)
Dann noch einmal "unfehlbar" das Konzil von Trient, 1562:
"Wer sagt, durch jene Worte ´Tut dies zu meinem Gedächtnis` habe Christus seine
Apostel nicht zu Priestern bestellt, oder nicht angeordnet, dass sie selbst und
die anderen Priester seinen Leib und sein Blut opferten, der sei
ausgeschlossen." (Neuner-Roos, Nr. 607 )
8)
Und schließlich hier: Da geht es um Vergebung und "Absolution", also um das
Kirchensakrament der "Buße", Neuner-Roos, "unfehlbar" Nr. 669, wieder
Trient 1551:
"Wer sagt, die Priester, die im Stand der Todsünde sind, hätten nicht die
Vollmacht, zu binden und zu lösen, ... der sei ausgeschlossen".
Das heißt:
Der Priester, der in der Sakristei einen Jungen vergewaltigt, hat z. B. fünf
Minuten später die kirchliche Macht, dessen Eltern angeblich von ihren Sünden
los zu sprechen oder ihnen die Absolution zu verweigern.
Nr. K
172 / 2012 – Ein Trauma erlebte ein junges Brautpaar bei seinem
"schönsten Tag des Lebens" in der katholischen Kirche von Haltern. Der Priester
beschimpfte das Paar und die Hochzeitsgesellschaft, weil ihm die Menschen nicht
kirchenfromm genug waren, und er brach die Messe ab und stolzierte grußlos von
dannen. "Die Hochzeitsgesellschaft sei wie ´gelähmt` gewesen, die Braut habe
geweint." Und dafür zahlen die Menschen dann lebenslang Kirchensteuern! Lesen
Sie den Skandal bei
derwesten.de,
2.6.2012!
Nr. K
171 / 2012 – Österreichisches Recht gebietet besonders respektvolle
Behandlung pädophiler Priester, die Kinder vergewaltigt haben, in den
Gefängnissen – Das "Konkordat zwischen dem Heiligen Stuhle und der Republik
Österreich samt Zusatzprotokoll" vom 5.6.1933 ist in Österreich bis heute (!)
nicht nur ein Gesetzestext, sondern hat sogar immer noch Verfassungsrang. Darin
heißt es u. a. im Artikel XX: "Im Falle der Verhaftung und Anhaltung in
Haft soll der Geistliche (Ordensperson) mit der seinem Stande und seinem
hierarchischen Grade gebührenden Rücksicht behandelt werden" (zit. nach
Bundeskanzleramt,
Fassung vom 28.11.2020).
Das heißt z. B., inhaftierte pädokriminelle Priester müssen mit besonderer "Rücksicht
behandelt werden", ein Bischof oder Kardinal dabei mit noch mehr Rücksicht als
ein Priester.
Damit stellt die Forderung des Konkordats die übliche Hierarchie
unter den Gefangenen in diesem Fall auf den Kopf, wonach dort Vergewaltiger von Kindern
ganz unten stehen.
Da die meisten pädokriminellen Verbrechen von kirchlichen Amtsträgern jedoch
vertuscht wurden und in die gesetzliche "Verjährung" "hinüber
gerettet" wurden, sind
in der Praxis noch keine Konflikte wegen des Artikels XX bekannt
geworden, wenn etwa Mitgefangene der Würdenträger sich nicht an Artikel XX halten.
Der wegen "sexuellen Missbrauchs" an Kindern überführte Erzbischof Hans Hermann
Kardinal Groer aus Wien kam beispielsweise gar nicht ins Gefängnis, sondern
wurde 1998 ins Kloster Marienfeld versetzt, und zu seiner Beisetzung im Jahr 2003 kam
sogar der deutsche Erzbischof Joachim Kardinal Meisner aus Köln angereist und
hielt die Predigt. Und alle Jahre wieder am Todestag des Kardinals, dem 24.3., wird in
der römisch-katholischen Kirche durch einen in den Hierarchie ebenfalls hoch
stehenden Amtsträger eine Seelenmesse zu Ehren des hohen Würdenträgers gebetet,
2008 z. B. durch Erzbischof Edmond Y. Farhat, dem damaligen Apostolischen
Nuntius des Vatikan in Österreich, der seit 2009 auch der vatikanischen
"Kongregation für die Selig- und Heiligsprechungsprozesse" angehört.
Eine weitere Frage, die sich in diesem Zusammenhang stellt, ist: Wann wird
das Konkordat mit den maßlosen Kirchenprivilegien endlich gestrichen?
Nr. K 170 / 2012 –
Bistum Regensburg: Wenn ein Priester den Kopf eines Kindes zwischen
seine Schenkel klemmt und mit seinem nackten erigierten Penis gegen dessen Kopf
schlägt und dabei stöhnt, sei dies kein sexueller Missbrauch – Antrag des ehemaligen Regensburger Domspatzen auf Anerkennung als Opfer abgelehnt
– "Gegenseitige Onanie mit den Priestern und Erziehern, Zungenküsse,
Schenkelverkehr, versuchter Analverkehr ..." – Die Kirche setzt ihre Verteidigungsstrategie für ihre Würdenträger mit allen
Tricks weiter fort. Nachdem
die Verbrechen Jahrzehnte lang vertuscht wurden, werden sie jetzt klein geredet.
In diesem Fall, indem der Rechtsanwalt des
Bistums Regensburg erklärt, das Stöhnen des Präfekten der Kirche könne auch auf die körperliche
Anstrengung seines Mandanten zurückzuführen sein, den Kopf des gequälten Jungen
(der sich vielleicht sogar zu wehren versuchte) zwischen seinen
Beinen festzuhalten und mit dem erigierten Penis drauf zu schlagen, nicht mit sexueller
Erregung. "Der heute 50-jährige [und damals 10-jährige] Udo Kaiser sei
eines Nachts vom Präfekt aus dem Schlafsaal geholt worden: ´Schlafanzughose
runter, Kopf zwischen die Oberschenkel. Und dann hat sich bei jedem Schlag das
erigierende Glied am Hinterkopf gerieben. Es war furchtbar.` Der Täter habe
dabei geschwitzt und gestöhnt, so der Bayerische Rundfunk", heißt es bei
www.blu.fm.
Das Opfer erinnert sich: "Bei einem Präfekten musste ich die Hose runterlassen
und den Kopf zwischen die Oberschenkel stecken. Er hat mich verprügelt, während
ich sein nacktes erigiertes Glied am Hinterkopf spürte. Das Bistum hat das bis
heute nicht als sexuellen Missbrauch anerkannt." (taz.de, 20.1.2016)
"Bei einem Präfekten
musste ich die Hose runterlassen und den Kopf zwischen die Oberschenkel
stecken. Er hat mich verprügelt, während ich sein nacktes erigiertes Glied
am Hinterkopf spürte. Das Bistum hat das bis heute nicht als
sexuellen Missbrauch anerkannt."
(Otto Kaiser, ehemaliger Regensburger
Domspatz und Opfer der Priester-Verbrecher lt. taz.de, 20.1.2016; die
taz schreibt:
"Ein
Gutachten bezichtigt 42
[!]
Priester und Lehrer der Regensburger Domspatzen, Kinder misshandelt zu haben.")
|
"Sexueller Missbrauch im
strafrechtlichen Sinn sei das jedoch nicht",
so die Rechtfertigung des Täter-Anwalts des Bistums. Der Anwalt des Bistums
wörtlich: "Täter können nicht nur aus sexueller Erregung stöhnen, sondern
weil Verprügeln anstrengend ist."
Darauf hin erhielt das
Opfer vom Bistum Regensburg folgendes Schreiben:
Es tut uns sehr leid, aber wir können
Ihre Aussage zur Frage eines sexuellen Missbrauchs nicht nachvollziehen.
Eine Leistung in Anerkennung von erlittenem Leid erscheint vor diesem
Hintergrund als nicht gerechtfertigt." (zit. nach
tammox2.blogspot.de,
25.4.2012)
Liebe Eltern, sehen Sie das auch so? Wenn Ihr Kind weinend und verstört
nach Hause kommt und berichtet, der Priester habe sich mit seinem Geschlechtsteil in der oben geschilderten Weise
an Ihrem Kind gerieben
und der Würdenträger habe dabei gestöhnt, dann sei Ihr Kind damit doch kein Opfer geworden? Sehen Sie das auch so?
Dass ein solches Tun zwar vielleicht nicht die "feine englische Art" sei, mit Kindern
umzugehen, aber im strafrechtlichen Sinne doch
überhaupt nichts passiert sei? Etwa mit der Haltung: Ein paar ansatzweise sexuelle
Handlungen gegenüber Kindern werde man dem Priester ja wohl zugestehen müssen. Oder sehen Sie das nicht so?
Schreiben Sie für diesen Fall am besten an die Regierung, die das Bistum Regensburg mit
Milliardensubventionen unterstützt und beschweren Sie sich, dass
Sie dieses Milieu selbst dann mit Ihren Steuergeldern finanzieren müssen, wenn
Sie schon aus der Kirche ausgetreten sind – durch die Staatssubventionen.
Doch es passierte noch sehr viel
mehr. Weitere Beispiele: "Auch
Georg Auer, der aussagte, wie er als Sängerknabe immer wieder für den Erzieher
in Etterzhausen nackt auf einen Stuhl klettern musste, bekam einen ablehnenden
Bescheid vom Bistum, fast wortgleich wie das Schreiben an Udo Kaiser." (regensburg-digital.de,
30.12.2014)
"Wir
konnten dabei Ihre Aussagen zur Frage eines sexuellen Missbrauchs leider nicht
nachvollziehen. Eine Leistung in Anerkennung von erlittenem Leid erscheint auf
diesem Hintergrund deshalb nicht gerechtfertigt." (19.1.2015)
Und in einem bislang unveröffentlichten Urteil gegen einen
ehemaligen Direktor der Regensburger Domspatzen ist zu lesen, er habe die
Schutzbefohlenen, "´mit Alkohol bewirtet, um eventuelle Hemmungen (…) leichter
zu beseitigen.` Die Methode zeigte offensichtlich Wirkung, denn in dem Urteil
heißt es: ´Die sexuellen Betätigungen waren ziemlich registerreich. Es kam zu
Betastungen des Körpers, zu gegenseitiger Onanie, zu Zungenküssen, zu
geschlechtsverkehrähnlichen Handlungen, zu Schenkelverkehr und einmal auch zu
versuchtem Afterverkehr.` Die Übergriffe fanden laut Urteil sowohl im Internat
der Domspatzen als auch auf Konzertreisen statt."
(zit. nach
regensburg-digital.de,
30.12.2014)
Siehe dazu auch unsere Nachricht:
Bischof Gerhard Ludwig Müller
erklärt Kirche bei Kinderschänderverbrechen von Priestern für
"unschuldig".
Nr. K 169 / 2012 –
Selbstmordrate bei missbrauchten Kindern und Jugendlichen bei fast 30 % /
Kirche beharrt auf Verjährungsfristen – Welches unermessliche Leid den Kindern und
Jugendlichen angetan wurde, darauf weist in einem ntv-Interview auch der
ehemalige Vatikan-Korrespondent von Bild Andreas Englisch hin, der
erklärte, "dass die Selbstmordrate bei sexuell missbrauchten Kindern und
Jugendlichen bei fast 30 Prozent liegt" (ntv.de, 16.4.2012). Aus diesem
Grund würde Benedikt XVI. statt von "Opfern" "immer von ´Überlebenden`"
sprechen. Wobei es dann korrekt ist, zwischen überlebenden Opfern zu sprechen
und Opfern, die das Leid, das ihnen angetan wurde, und das man als Seelenmord
bezeichnen könnte, auch körperlich letztlich nicht überlebt haben. Umso schwerer
wiegt die jahrzehntelange kirchliche Politik der Vertuschung bzw. bloße
Versetzung von Priestern bzw. die Berufung auf die juristische Verjährung.
Die wenigsten Täter wurden zur Rechenschaft gezogen und bis heute beharrt die
Kirche auf der Verjährungsfrist von meist nur 10 Jahren, obwohl sie auf diese so genannte
"Einrede der Verjährung" verzichten könnte.
Nr. K
168 / 2012 – Neue schockierende Details zum Verbrechen der Kirche an von
Priestern vergewaltigten Jungen: Der Bischof selbst hat den Auftrag gegeben,
die vergewaltigten Jungen nach der Beichte zu kastrieren –
Wissenschaftler fordern "politische Deckung" gegenüber neuen
Vertuschungsversuchen – Den von Priestern vergewaltigten Jungen in den
Niederlanden sei von der Kirchenführung der römisch-katholischen Kirche nicht
nur die Schuld gegeben wurden, dass Priester über sie herfielen, sie gab als
Strafe auch noch selbst den Kastrationsauftrag.
Welt.de schreibt: "Nach der
Beichte seien die Jungen zum Chirurgen geschickt worden ... Dies hätten
Wissenschaftler am Mittwoch bei einer Anhörung im niederländischen Parlament
bestätigt."
Und: "Ein Professor für Medizingeschichte erklärte demnach, zwei
katholische Chirurgen hätten ihm persönlich bestätigt, von einem Bischof mit
Kastrationen beauftragt worden zu sein".
Erst jetzt seien zudem lange
verschwundene Akten über Sexualverbrechen von Priestern aufgetaucht. "Die
Wissenschaftler forderten die Abgeordneten auf, jenen, die mit der Untersuchung
der Fälle betraut würden, ´politische Deckung` zu geben. Andernfalls sei nicht
sicher, dass sie Zugang zu den Archiven erhielten". Weitere Nachrichten zu
diesem Thema siehe hier.
Nr. K 167 / 2012 –
Das Archiv Satans "unter dem Vatikan" –
"500 Jahre lang verfolgte die Kirche Hexen, Ketzer
und Andersgläubige. Die Inquisitoren lieferten Millionen Menschen der Folter und
dem Feuer aus. Die Protokolle darüber bewahrt der Vatikan in Geheimarchiven auf,
zu denen nur wenige Auserwählte Zutritt haben ..." (PM-Magazin Nr. 4/2012, S.
16 ff.) Das Archiv Satans befindet sich "unter dem Vatikan". Mehr dazu
hier.
Die heutigen Inquisitoren, welche die Inquisition an die Möglichkeiten unserer
Zeit anpassten, sind die Sektenbeauftragten. Einer von ihnen erklärte: "Wenn Sie
bei mir auf Inquisition tippen, dann liegen Sie natürlich richtig ..." Mehr dazu
hier.
Nr. K 166
/ 2012 – "Ein ehemaliger Ministrant berichtet, dass er dem Pfarrer in der
Sakristei noch vor der Messe sein Hinterteil zur Bedienung bereit halten musste.
Unter seinem Messdienergewand durfte er keine Hosen tragen. Andere Kinder und
Jugendliche wurden gezwungen, Priester oder sonstige kirchliche Mitarbeiter oral
zu befriedigen. Wieder andere wurden von ihnen unter der Bettdecke befummelt und
teils masturbiert. Die Liste der Abscheulichkeiten lässt keine Perversionen im
Umgang katholischer Mitarbeiter mit solchen Kindern und Jugendlichen aus, die
sie eigentlich beschützen sollten" (readers-edition.de, 7.4.2012)
Nr. K 165 / 2012 –
Katholische Kirche könnte auf Verjährung der Sex-Verbrechen von Priestern
verzichten, tut es aber nicht – readers-edition.de, 7.4.2012
Nr. K 164 / 2012 –
Die Verwicklungen des Vatikan in das Verschwinden
und die mutmaßliche Ermordung der 15–jährigen Emanuela Orlandi
–
Das 15jährige Mädchen war als Tochter
eines vatikanischen Hofdieners eine der wenigen weiblichen Staatsangehörigen des
Vatikan, und sie verschwand am 22.6.1983 auf dem Heimweg vom Musikunterricht im
Kirchenstaat spurlos. Emanuela spielte Flöte. Doch seit einiger Zeit gibt es
eine neue Spur und eine Verbindung zu einem anderen Verbrechen, in das der
Vatikan massiv verwickelt ist. Aufgrund neuer Diskussionen im September 2017 und
im November 2018
wurde die bis dahin an dieser Stelle erschienene Zusammenfassung nun neu unter der Nr.
K 235/2017/2018 veröffentlicht und
inhaltlich ergänzt.
Nr. K 163 /
2012 –
Der grausame Kinderraub durch
Vertreter der Kirche Ende des 20. Jahrhunderts in
Spanien – Von Unrechtsbewusstsein ist nichts bekannt
–
Es geht um den Raub von neugeborenen Kindern
durch ein System von katholischen Ärzten, Würdenträgern und Nonnen und den
finanziell lukrativen Verkauf der Babys an ahnungslose katholische Familien, während man den Müttern, die
man nicht für genügend katholisch gläubig hielt, erklärte, das Kind sei tot
geboren, und das kirchliche Krankenhaus würde sich für die Mutter gratis um die Beisetzung
kümmern. Kamen einer Mutter Zweifel am Tod ihres Kindes, tauten die Männer und Frauen der Kirche
einen toten Vorzeige-Säugling aus der Gefriertruhe kurz auf, dessen Leiche zu diesem Zweck
dann immer präsentiert wurde.
Doch selbst eine Mutter, die dem Raub und dem Betrug auf die Spur kam, wurde von
der verantwortlichen Nonne wegen ihres Glaubens dermaßen eingeschüchtert und
fertig gemacht, dass sie das Verbrechen verzweifelt über sich ergehen ließ
(siehe hier) – ein Beispiel für die
unheilvolle Macht des Katholizismus über die Seelen von Millionen von Menschen.
Die ahnungslosen schwangeren Frauen gingen zuvor in die
Falle, als sie auf eine Zeitungsanzeige reagierten, welche z. B. die Nonne
María Gómez Valbuena geschaltet hatte und in denen
versprochen wurde, allein stehenden schwangeren Frauen zu helfen. Im Gespräch
wurde den schwangeren Frauen dann ein Platz für das Kind im katholischen
Kinderheim in Aussicht gestellt – eine perfide Strategie. Denn was
geschah wirklich?
Die taz schreibt:
"Doch
wer sich auf Schwester Maria einließ, verlor sein Kind. Kaum aus dem Kreissaal
entlassen, wurden den meisten Müttern erklärt, das Baby sei tot zu Welt
gekommen." Doch Schwester Maria war nur ein kleines Rad im Räderwerk dieses
Schreckens. Die "Plattform geraubter Kinder" in Spanien schätzt die
Anzahl der geraubten Kinder seit ca. den 50er- bis Ende der 80er-Jahre auf 300.000. "´Überall in
Spanien gab es Nonnen und Ärzte, die nach dem gleichen System vorgingen`,
berichtet Mar Soriano Rúiz, Gründerin und Sprecherin der Initiative in Madrid."
(taz.de,
2.4.2012)
Der spanische Staat, der im 21. Jahrhundert immer noch von den
Bischöfen und Priestern im Hintergrund beherrscht wird, geht nur zögerlich gegen
die Schwerverbrecher in Kutte, Soutane und weißem Kittel vor. Alle sind in Freiheit, von
einem Unrechtsbewusstsein ist nichts bekannt, und es wird nur
sehr zögerlich und teilweise wegen "Entführung" ermittelt, denn
die meisten Staatsanwälte, Richter und Politiker fürchten die Macht der
Institution Kirche
vor allem über ihre Seelen und wollen auch gute Katholiken sein. Außerdem gilt
die katholische Kirche weltweit als sehr erfahren in Sachen Vertuschung.
Und aus katholischer Sicht könnte man ja auch sagen: Ihre "Söhne und Töchter" hätten es doch nur gut
gemeint. Sie hätten doch die Wahrscheinlichkeit, dass die Kinder später nicht in
die angeblich ewige Verdammnis müssen, sondern treue Glieder ihrer Religion werden,
deutlich erhöht. Und außerdem hätten die papsttreuen Organisatoren damit viel
Geld erwirtschaftet, denn die Säuglinge wurden natürlich gegen "hohe Geldbeträge" an
die frommen Katholiken verkauft – Gelder allerdings, von denen die leibliche Mutter, die man brutal
belog, keinen Cent bekam. Und selbst der angebliche Aufwand für die Bestattung, den man den
Müttern vorgaukelte, war ja eine bösartige Lüge.
Auszug aus
spiegel.de, 10.9.2012
Baby-Raub in katholischer Geburtsklinik:
Wie die Nonne vorging
"Maria Luisa Torres Romero brachte in der Madrider Santa Cristina Klinik ein
gesundes ... Mädchen zur Welt, ... sie nannte ihr Kind Pilar. Kurz nach der
Geburt kam Schwester Maria zu Torres Romero. Pilar sei leider plötzlich
verstorben. Torres Romero ließ sich davon zunächst nicht abwimmeln. Sie ging
in das Neugeborenenzimmer und fand Pilar, so erzählt sie es heute. Auf dem
Namensschild stand [aber] ´Maria`. Sie stellte die Nonne zur Rede – doch Schwester
Maria setzte die junge Frau massiv unter Druck. Sie drohte mit einer Anzeige
wegen Ehebruchs, obwohl dieser schon damals keine Straftat mehr darstellte.
Dies hätte laut Aussage der Nonne zu einer langen Gefängnisstrafe führen
können. Doch die Nonne drohte der jungen Mutter noch perfider – und sprach
davon, ihr auch ihre erste, zweijährige Tochter durch die Behörden wegnehmen
zu lassen, da sie ihrer Rolle als Mutter nicht gewachsen sei. Geschockt
und völlig verängstigt verließ die junge Mutter die Klinik ohne das
Neugeborene. Sie hatte Pilar für 29 Jahre das letzte Mal gesehen."
(Den ganzen Artikel lesen Sie bei
spiegel.de
vom 9.9.2012
Lesen Sie dazu auch den Bericht bei
taz.de
vom 22.4.2013
|
Dies alles erinnert auch an den
Kinderraub von Papst Pius IX., der im
19. Jahrhundert ein jüdisches Kind von seinen Eltern rauben ließ, weil das Kind
von dem katholischen Kindermädchen gegen den Willen der Eltern katholisch
"notgetauft" worden war. Damit waren seine Eltern aus Sicht der
Kirche nicht mehr geeignet, ihr Kind zu erziehen, und die Kirche ließ es für
immer in den Vatikan entführen. Dort adoptierte der Papst den kleinen jüdischen Buben
und machte ihn zu einem unterwürfigen Priester, der
später von seinen Eltern und seiner jüdischen Herkunft nichts mehr wissen wollte. Und Pius IX. wurde
von Papst Johannes Paul II.
selig gesprochen und sein Verbrechen auf diese Weise faktisch legitimiert.
So könnte man fragen: Werden María
Gómez Valbuena und ihre verbrecherischen Mittäter nun auch Kandidaten für eine
mögliche Seligsprechung?
So
könnte z. B. eines der 300.000 einst geraubten Babys auftreten und sinngemäß
verkünden: "Ich danke den Vertretern der Kirche von ganzem Herzen, dass sie alles dafür
getan haben, dass ich in einer Familie groß werden durfte, wo ich den ´richtigen`
Glauben erhalten habe und nun in den Himmel komme. Wäre ich bei meiner
sozialistischen Mutter aufgewachsen, so wäre ich heute auf dem Weg in die ewige
Hölle.
Und für diese Tat für die Ewigkeit werden die mutigen Männer und Frauen der
Kirche nun auch noch diskriminiert. Für mich sind sie Märtyrer."
Bei einem Gerichtstermin wirkt Maria Gomez auch fröhlich und entspannt. Und offenbar
geht auch die Kirche nicht gegen die Verbrecher vor. Die Verbrecherin tritt
in voller katholischer Amtstracht (!) auf. Und sollte der "Druck" größer werden,
könnte man ja vordergründig ein paar Alibi-Maßnahmen ergreifen.
Bild rechts:
Zur angeblichen "Ehre von
Jesus und den Zwölf Aposteln"
wurden 13 Indianer, die nicht katholisch werden wollten, von den Eroberern und
Missionaren in Lateinamerika aufgehängt und verbrannt zugleich. So wie der
brennende Holzscheit keinen Stand mehr bot, zog sich gleichzeitig die Schlinge
am Hals zu. Ein Kind wird gegen einen Felsen geschlagen und auf diese Weise
schneller getötet –
laut Papst Johannes Paul II. war dieser grausame Eroberung
eine "glückliche Schuld".
Wer den Katholizismus und seine
systematisch begangenen Verbrechen verstehen will, der kann dazu auch noch
manches andere bedenken. Z. B., welche Erklärung Papst Johannes Paul II.
im Jahr 2000 zum Völkermord und zur Zwangsmissionierung der Indianer in
Brasilien
abgegeben hatte: Die brutalen Täter stünden laut dem "seligen" Johannes Paul II. in einer "glücklichen
Schuld", denn immerhin wäre trotz der Massaker auch der rechte Glaube verbreitet
worden. Und vergleichbar dazu könnte man kirchenintern auch den Babyraub in
Spanien als "glückliche Schuld" verbrämen. Denn die Babys hätten ja
auf diese Weise die
aus kirchlicher Sicht "richtige" Erziehung erhalten.
Zu all´ dem passt auch die Meldung vom 14.4.2012: Die
Kirchensteuereinnahmen in Deutschland "sind auf den zweithöchsten
Stand seit der Wiedervereinigung gestiegen".
Von 2010 auf 2011 sind sie um 2,61 % auf 4,918 Milliarden Euro alleine für die
römisch-katholische Kirche gestiegen. Die Kirchensteuerzahler sind also diejenigen, die
das System maßgeblich aufrecht erhalten. Hinzu kommen Staatssubventionen in Höhe
von ca. 7,5 Milliarden Euro pro Jahr alleine für die katholische Kirche und ca.
25 Milliarden Euro vom Staat für katholische Sozialeinrichtungen – vergleichbar
den
kirchlichen Krankenhäusern in Spanien –, wo die Kirche beim Personal nur loyale
und konforme Leute einsetzen kann, obwohl der Staat alles oder fast alles
bezahlt. Geschiedenen mit neuem
Partner wird dann z. B. fristlos gekündigt.
Nr. K 162 /
2012 – Mobbing gegen Aufklärer in der Kirche – "Die
Missbrauchsgeschichten aus der Diözese heraus zu halten" – Kurz vor der
Wallfahrt zum Heiligen Rock 2012 werden die Verbrechensvertuschungen im Bistum
Trier immer haarsträubender. Lesen Sie Aufklärung auf katholisch bei
spiegel.de,
29.3.2012
Nr. K 161 / 2012 – "Kinderschänder
feiert Messe" mit Erstkommunion-Kindern –
n-tv.de,
28.3.2012 – Kirchenleitung stellt sich dumm. Man habe
nicht gewusst, dass Kinder kommen.
"Man hat früher immer von ´Opfern` gesprochen, Benedikt XVI.
hat immer von ´Überlebenden` geredet, weil die Selbstmordrate bei sexuell
missbrauchten Kindern und Jugendlichen bei fast 30 Prozent liegt."
(Papst-Biograf und Freund Andreas Englisch, ntv.de, 16.4.2012)
|
Nr. K 160 / 2012 –
Elfjähriger suchte in der Kirche Hilfe und fand die Hölle auf Erden –
vom Priester vergewaltigt – Näheres bei
bz-berlin.de,
27.3.2012.
Darin heißt es u. a.: "Es war ein strahlender Frühlingstag, als Thomas L. zu
Hause Streit mit dem Vater hatte, von ihm geschlagen wurde. Er rannte in die
Kirche, um Hilfe zu suchen – und fand die Hölle. ´Der Kaplan ging mit mir in die
Sakristei, schloss die dicke Eichentür. Schreie hätte niemand gehört`, sagt er.
Also schrie der Junge nicht. Nicht, als der Geistliche ihn an seine Brust
gedrückt haben soll. Nicht, als er sich auszog, ihn dann zum Oralverkehr
gedrängt habe ... 13 Jahre später, Anfang 2010, liest er von den anderen
Missbrauchs-Vorwürfen gegen Peter W. Er wendet sich an das Erzbistum, berichtet
von seinem Fall. ´Missbrauch ist so ein verniedlichendes Wort`, sagt Thomas L.,
´es war Vergewaltigung`". Pater W. ist bis heute unbehelligt. Das Verbrechen ist
strafrechtlich wie nahezu immer verjährt, obwohl die Opfer in der Regel mehr als
zehn Jahre brauchen, um endlich auszupacken. Und kirchenintern ist der
für die kircheninterne Aufarbeitung zuständige Jurist erst einmal verstorben ...
Nr. K 159 / 2012 – Geliebte des Priesters von Ruhstorf an der Rott wegen Betrugs zu
drei Jahren Haft verurteilt. Nun erhärtet sich auch der Verdacht gegen
den Priester selbst – abendzeitung.de schreibt: "Das Betrugssystem der
Jugendpädagogin stützte sich auf gefälschte Belege und Scheinrechnungen, mit
denen sie private oder von der Diözese nicht genehmigte Ausgaben deckte ... Laut
Zeugenaussage der Pfarrsekretärin, die für die Buchhaltung des Jugendbüros
zuständig war, gehörte zu diesen offenbar auch der Ortspfarrer. ´Zweimal` soll
er laut ihrer Erinnerung an die ´fünf bis zehn Belege` unterschrieben haben. Es
ging um Mietzahlungen an das Pfarrheim, die es in Wahrheit nicht gab. In der
Anklage hieß es, auch diese Mietzahlungen hätten der Verschleierung gedient. Es
sollen 25 solcher Mietbelege in einer Gesamthöhe von mehr als 60.000 Euro
aufgetaucht sein." (29.3.2012)
Nr. K 158 / 2012 –
Mindestens zehn Jungen wurden in den Niederlanden in den 50er-Jahren in
kirchlichen Krankenhäusern kastriert, nachdem sie zuvor von perversen
Amtsträgern sexuell missbraucht worden waren (siehe
hier). ntv.de
berichtet noch weiter: "Es gebe zudem den Verdacht, dass Kinder, die sich
trauten, den Missbrauch ihrer Klassenkameraden öffentlich zu machen, zur Strafe
ebenfalls kastriert wurden" (18.3.2012). Und ob letztlich nur die
Opfer kastriert wurden oder auch ihre Freunde, die noch nicht völlig zum
Schweigen gebracht wurden – in beiden Fällen zeigte die Kirche eindeutig
Solidarität mit den Kinderschänder-Verbrechen und schändete deren Opfer
grausamst aufs
Neue.
Unmittelbar im Anschluss an die Verbrechen, im Jahr 1962, führte Papst Johannes
XXIII. dann weltweit aus gutem Grund
das päpstliche
Schweigegebot für diese und zehntausende weitere Verbrechen von Priestern
und Kirchenführern oder von kirchlichen Pädagogen an Kindern ein, um die
Hochwürden und Ihresgleichen vor Strafverfolgung zu schützen und die
scheußlichen Verbrechen in der Kirche geheim zu halten. Wer auspackt, dem wurde
bis 2019
zudem die ewige Hölle angedroht. Das wirkte natürlich. Präfekt
Joseph Ratzinger hatte dann im Jahr 2001 diese päpstliche Geheimhaltung mit
Drohung ewiger Hölle neu bekräftigt.
Nun wird es aber immer mehr Zeit: Der Papst
muss zurück treten und die Kirche muss endlich in allen Ländern ihre maßlosen
Privilegien verlieren, mit denen die Staaten gezielt das Milieu fördern, das
solche Verbrechen möglich machte und immer macht. Der Staat kann sich immer
weniger heraus reden. Mit jedem Euro für die Kirche und für ihr anhaltendes
Vertuschungssystem machen sich die Politiker schwer schuldig.
Nr. K 157 / 2012 –
Bischof von Hildesheim verbietet Gläubigen Gespräch mit vatikankritischem
Priester – Immer noch glauben viele Katholiken, sie seien "Kirche". Doch das
ist ein Irrtum. "Kirche" sind der Papst und seine Vasallen und die ihnen
Hörigen, die anderen sind nur Kirchensteuerzahler. Nur wenn sie gehorchen, sind
auch sie "Kirche". Den Theologen Helmut Schüller aus Österreich, Initiator der
Pfarrer-Initiative, die sich für die Weihe von Frauen zu Priesterinnen einsetzt,
musste die Pfarrgemeinde St. Marien in Soltau auf Verlangen von Bischof
Norbert Trelle wieder ausladen. Die Schafe folgten ihrem "Hirten" und sind dank
dieses Gehorsams wieder "Kirche".
(neues-deutschland.de,
16.3.2012)
Auch in anderen Bistümern wird "Kirche" so definiert wie in Hildesheim: "In
Regensburg beispielsweise schimpfte Bischof Gerhard Ludwig Müller vor einiger
Zeit auf die reformwilligen Geistlichen: Ungehorsam sei ein Übel, habe ´viel
Unheil in unsere Welt gebracht`. Und Nachbarbischof Wilhelm Schraml (76) aus
Passau wähnt in den Wünschen der Initiative gar einen ´Abfall vom Glauben`", was
aus Sicht der Kirche gleichbedeutend der ewigen Hölle nach dem Tod ist. Dies
bleibt den gehorsamen Katholiken von Soltau nach der Meinung von Exzellenz
Wilhelm Schraml jetzt erspart.
Nr. K 156 / 2012 –
Horrorkloster Kremsmünster –
"Das Benediktinerstift Kremsmünster war für
Hunderte Klosterschüler bis in die neunziger Jahre die Hölle. "An der
Tagesordnung: systematische Gewaltexzesse, sexueller Missbrauch, emotionale
Zermürbung. Ein pädophiler, schwer bewaffneter Mönch stand als Konviktsdirektor
an der Spitze eines sadistischen Regimes." (profil.at)
(Bild: H.Raab; User:Vesta;
GNU-Lizenz für freie
Dokumentation)
Nr. K 155 / 2012 –
Pädophile Verbrechen – Betrug an der Öffentlichkeit? –
"Der Trierer Bischof Stephan Ackermann ist der Missbrauchsbeauftragte der
Deutschen Bischofkonferenz und hatte in dieser Funktion eine
´Null-Toleranz-Linie` gegenüber Sexualstraftätern gefordert. Nach
SPIEGEL-Informationen verfährt er in der Praxis jedoch anders und beschäftigt
Pädophile weiterhin als Seelsorger. In seinem Bistum sind mindestens sieben
als pädophil aufgefallene Pfarrer im Einsatz". Mehr dazu unter
spiegel.de,
18.3.2012.
"In Trier wird Pseudo-Aufklärung betrieben, nichts weiter", beklagt Claudia
Adams von der Opfer-Initiative MissBiT. Und Thomas Schnitzler von der
Opfer-Initiative: "Das Risiko, dem Ackermann Kinder aussetzt, ist absolut nicht
vertretbar." Der Bischof selbst hüllt sich auf die Frage, wie viele Täter als
Seelsorger im Einsatz sind, in Schweigen.
Einer von ihnen, der als Klinikseelsorger arbeitet, gibt seine Pädophilie
immerhin zu: "Es ist wie eine Sucht, eine Schizophrenie", bei der er "ganze Teile des
Bewusstseins" ausschalte (bild.de, 18.3.2012). Nicht auszudenken, wenn
der geständige Triebtäter von den Ärzten oder dem Personal
in die Kinderabteilung des Krankenhauses gerufen wird und dann im
Angesicht der Kinder plötzlich wieder "Teile des Bewusstseins"
ausgeschaltet werden.
Das Bistum Trier rechtfertigte seine Entscheidung und fügte hinzu, es gebe
keinen Kontakt zu Kindern. Doch wer soll das garantieren und vor allem
kontrollieren? In der Öffentlichkeit oder auch im Klinikum sind die Triebtäter
weiterhin "Hochwürden", und das Umfeld weiß ja gar nichts von den
verbrecherischen Neigungen der Würdenträger. Oder soll man in Zukunft etwa jeden
Priester erst einmal fragen, ob sein Dienst mit Auflagen versehen ist? So
ergänzte bild.de am 19.3.2012: "Kinderkriminelle Pfarrer weiter im Amt
– Nach momentanem Kenntnisstand sei nicht vorgesehen, sie von ihren Stellen
abzuziehen, so ein Sprecher."
Keine andere Institution könnte sich so etwas erlauben. Nur die Kirche, die
überwiegend vom Staat und von den staatlich eingezogenen Kirchensteuern finanziert wird. Und die unmündig
gehaltenen Gläubigen lassen sich sogar noch von perversen Kriminellen die Hostie
in den Mund schieben und glauben, dass sie so dem Himmel näher kommen.
Die neuen Skandale treffen Trier vier Wochen vor Beginn der legendären
Wallfahrt zum heiligen Rock, eine
schmutzige gefälschten Reliquie, wobei den Gläubigen vorgegaukelt wird, dies sei angeblich das Gewand von Jesus
gewesen.
Nr. K
154 / 2012 – Kirchenangehörige vergewaltigten Jungen, und die
römisch-katholische Kirche ließ die Opfer anschließend kastrieren / Vom
Priester vergewaltigter Junge vertraute sich der Polizei an und wurde dafür zur Strafe
kastriert – Die Verbrechen
der Kirche im 20. Jahrhundert sind um ein weiteres Kapitel erweitert worden. Das
NRC Handelsblad in den Niederlanden berichtet, in den 50er-Jahren seien
im Land mindestens 10 Kinder in römisch-katholischen Internaten von
Kirchenangehörigen zuerst sexuell missbraucht und dann kastriert worden, um die
Opfer auf diese Weise von ihren "homosexuellen Neigungen" zu heilen. Das heißt: Nicht
die Verbrecher, die perversen und homosexuell orientierten Priester und Erzieher wurden kastriert, sondern
ihre Opfer (!). "Die chirurgischen Eingriffe seien in kirchengeführten
psychiatrischen Kliniken vorgenommen und mit dem Ziel begründet worden, die
Kinder ´von ihrer Krankheit zu befreien`".
In den Niederlanden sind seit 1945
"Zehntausende Kinder in Einrichtungen der katholischen Kirche sexuell
missbraucht wurden"
(ftd.de unter der Überschrift "Niederländische Kirche ließ offenbar Jungen
kastrieren").
Die Verbrechen wurden wie üblich in der Kirche vertuscht und sind heute
verjährt.
"Laut
dem Bericht des liberalen Handelsblad hatte Heithuis 1956 [als Kind !!]
bei der Polizei Anzeige erstattet und angegeben, in dem Jungeninternat der
katholischen Kirche in Harreveld in der Provinz Gelderland sexuell missbraucht
worden zu sein. Statt die Vorwürfe zu untersuchen, wurde er nach seiner Aussage
bei der Polizei in die psychiatrische Einrichtung ´Huize Padua`in der Provinz
Nordbrabant eingeliefert. Diese Einrichtung wurde ebenfalls von katholischen
Priestern geleitet. Hier wurde Henk Heithuis die Schuld am sexuellen Missbrauch
angelastet. Es habe geheißen, er habe die Priester verführt, berichtet Cornelius
Rogge [sein späterer Betreuer]. Heithuis sei dann kastriert worden. Er sei total
verstümmelt gewesen, berichtet Rogge"
(taz.de, 22.3.2012).
Das heißt:
Die Mediziner haben dem Kirchenopfer auf Veranlassung von Staat und Kirche
wahrscheinlich den Penis abgeschnitten.
Henk Heithuis
kam darauf hin mit dem Leben nicht mehr zurecht und brauchte Betreuung. Er ist inzwischen tot, aber sein ehemaliger Betreuer lässt das Verbrechen
von Staat und Kirche an ihm
nicht auf sich beruhen.
Mehr zu den Niederlanden hier.
Zudem gibt es den
Verdacht, dass Kinder, welche die Verbrechen an ihren Freuden öffentlich zu
machen versuchten, zur Strafe von der Kirchenleitung
ebenfalls kastriert wurden.
Nr. K 153 / 2012 – "Triumphierende
Kirche" – Bistum Regensburg demütigt seine Opfer, verweigert
Therapiekosten und speist andere mit ablehnenden Serienbriefen ab.
Bischof Müller könnte als Belohnung für seinen Hardliner-Kurs neuer Präfekt der
Glaubenskongregation, der obersten kirchlichen Inquisitionsbehörde, in Rom
werden –
regensburg-digital berichtet am
8.3.2012 Erschütterndes, aber nichts wirklich Überraschendes. "Hintergrund ist
unter anderem der weithin bekannt Fall der Viechtacher Familie Treimer. Die
beiden Söhne waren 1999 von dem Kaplan Peter K. sexuell attackiert worden. Seit
die Familie 2007 an die Öffentlichkeit ging und mit dazu beitrug, dass weitere
Missbrauchsfälle durch
Peter K. in Riekofen bekannt wurden, verweigert die Diözese den Treimers die
Übernahme von Therapiekosten."
Und: "Wie berichtet, gibt es mehrere Fälle, in denen das Bistum Regensburg
Opfern per Serienbrief mitteilt, dass ihre Schilderungen ´nicht nachvollziehbar
seien` und ´man die Anerkennung der erlittenen Leides ablehne`."
Nun könnte ein "Kirchenversteher"
einwenden: Aber das sei doch nur Bischof Gerhard Ludwig Müller. Der sei ja für
solches bekannt. Andere Bischöfe wären doch bestimmt anders.
Bischof Müller ist aber de facto einer der mächtigsten Bischöfe Deutschlands und
wird vom Vatikan hofiert, gestützt und gefördert.
Welt.de schreibt, dass er aussichtsreichster Kandidat ist, Präfekt der
römischen Glaubenskongregation zu werden und damit nach dem Papst
zweitmächtigster Mann des kirchlichen Imperiums würde.
Und darüber wird ausschließlich von ganz oben entschieden, allein durch den
Papst. Und der favorisierte nun mal Müller und dieser erhielt dann auch diesen
Posten. Kardinal William Levada, der zuvor noch
dieser Präfekt war, hatte aus Altersgründen sein Rücktrittsgesuch eingereicht.
(welt.de, 9.2.2012)
Und wer war
eigentlich Kardinal Levada? Er war als Bischof von Portland in den USA
früher selbst einer der größten Vertuscher von Kinderschänder-Verbrechen. Als
er 1985 von der Gefährlichkeit pädophiler Priester in seiner Diözese erfuhr,
unternahm er – so unglaublich das vielleicht ist –
nichts.
Leider gibt es immer noch viele
Katholiken, die sagen "Wir sind Kirche". In Wirklichkeit sind die Ratzingers,
Müllers, Levadas und Ihresgleichen "Kirche", und sie brauchen das Kirchenvolk nur
als Steuer zahlende Schafe und als formelle Mitglieder, um durch die Anzahl der
Mitglieder den eigenen Kirchenführer-Posten aufwerten zu können.
Dagegen hilft nur: Austreten, austreten, austreten und keine Kinder mehr in
diese Organisation hineintaufen.
Nr. K 152 / 2012 – Die
USA haben den Vatikan auf eine Liste von 68 Staaten gesetzt, die wegen des
Verdachts auf Geldwäsche beobachtet werden – "Im Mittelpunkt der Prüfung
steht die sogenannte Vatikanbank, das "Institut für die religiösen Werke"
(IOR) "Erstmals erscheint der Heilige Stuhl im jährlichen
Strategiebericht des US-Außenministeriums zum Kampf gegen Drogenkriminalität."
(rp-online.de,
8.3.2012)
Zum Hintergrund:
Das berüchtigte IOR im Vatikan war Anfang der 80er Jahre in einen der größten
Betrugs-Bankrott-Skandale im Bankenwesen beteiligt. Es ging um die Banco
Ambrosiano, benannt nach dem heiligen Kirchenvater Ambrosius. Bankier Roberto
Calvi hing im Zuge des Skandals, mit Kieselsteinen beschwert, tot unter der
Brücke der Barmherzigen Brüder in London, seine Beine bereits unter Wasser in
der Themse.
"Es waren mit Sicherheit die Priester des Vatikans", sagte seine Witwe
Clara Canetti später (ARD-Dokumentation "Im Namen des Papstes", 8.12.1991).
"Das hatte uns Roberto schon vorher gesagt." Und: "Wenn mir etwas
zustößt, muss der Papst zurücktreten", sagte Calvi zuvor seiner Frau
(Die Zeit Nr. 45/2001). Wie
gefährlich das Wissen Roberto Calvis für den Stuhl Petri war, lassen dessen
Worte an seine Tochter Anna erahnen: "Wenn ich auspacke, dann werden die
Priester den Petersdom verkaufen müssen." Kein Stein werde dann mehr auf
dem anderen bleiben. (Spiegel special Nr. 3/2005)
Doch Roberto Calvi hatte offenbar die Macht und die Methoden im Vatikan
gewaltig unterschätzt. Und Dutzende von Verdächtigen an dem Betrugsbankrott, die
im Vatikan Unterschlupf fanden, wurden dort gedeckt. Einer der
Hauptverdächtigen, der IOR-Chef und US-Erzbischof Robert Marcinkus, wurde vom
Vatikan in die USA zurück geschleust, um in Italien nicht verhaftet werden zu
können. Und ausgerechnet der vermeintliche Auftrags-Mörder Roberto Calvis wurde
drei Monate später mit erschlagenem Schädel aufgefunden und konnte nicht mehr
aussagen. Mehr dazu hier.
Nr. K 151 / 2012 – Wie das Bistum Regensburg seine Opfer verhöhnt und
seelisch quält – Die Kirche, der von den Politikern faktisch ein
Freibrief für jede Art von schlimmem Verhalten ausgestellt wird (sie bekommen
trotzdem immer die Millionen vom Staat), nützt dies auch schamlos und dreist aus
und präsentiert sich trotz ihrer beispiellosen Verbrechensgeschichte weiter auf
dem hohen Ross –
regensburg-digital.de
Nr. K 150 / 2012
– Der Vater einer Schülerin darf einen katholischen Religionslehrer als "Straftäter"
bezeichnen, obwohl ein Gericht seine Bewährungsstrafe aufgehoben hatte.
Der Theologe hatte eine sexuelles Verhältnis mit einer 14-jährige Schülerin aus
einer Klasse, in der er keinen Unterricht erteilte. So lag kein
unmittelbares Abhängigkeitsverhältnis vor, wie zur Verteidigung des Theologen
vorgebracht wurde. Der Religionslehrer hatte zuvor auch die
Schwester seiner jugendlichen Geliebten "im Klassenraum an sich gedrückt und ihr
unter den Pullover gefasst. Das Mädchen hat den Mann aber zurückgewiesen". Ihre
jüngere Schwester konnte ihm dann nicht widerstehen, hatte die mehrmonatige
Liebschaft mit viel Sex, unter anderem im
Putzraum der Schule,
jedoch nicht verkraftet und erstattete später Anzeige.
(spiegel.de,
24.2.2012)
Nr. K 149 /
2012 – Sein Glaube hielt ihn nicht davon ab: Mesner ersticht Ehefrau
–
Keiner kommt den angeblich im Glauben stärkenden Hostien näher als der Mesner,
so auch der Küster der katholischen Kirchengemeinde Rosenkranzkönigin in
München-Neubiberg. Er kümmerte sich um genügend Hostien für die angebliche Verwandlung
in den "Leib Christi" und
darum, dass die verwandelten und nicht verzehrten Hostien katholisch korrekt in
der Monstranz weiter aufbewahrt werden. Keiner hört auch so viele Predigten und
spricht so viele Gebete, denn er ist immer mit dabei, wenn ein Priester die
Messe liest.
"Ein
gläubiger Mann ist er immer gewesen",
hieß es in Presseberichten. (bild.de, 21.2.2012)
Versprechungen der "Rosenkranzkönigin" – der
angeblich "heiligen Jungfrau" Maria, nach der die Kirchengemeinde in
München benannt ist –
an die Gläubigen lauten u. a. wie folgt:
"Der Rosenkranz ist ein mächtiger Schild gegen
den höllischen Feind; er vernichtet das Laster, verhindert die
Sünde und rottet die Irrlehre aus
...
Alle diejenigen, welche andächtig den Rosenkranz
beten, und dabei die Geheimnisse betrachten, werden vom
Unglücke nicht niedergebeugt
...
Alles, was man ... vermittels des hl.
Rosenkranzes bittet, wird man erhalten."
(zit. nach adorare.de)
Für den gläubigen Mesner waren dies alles nur leere Versprechungen und in der Krisensituation nur Schall und Rauch: Am 20.2.2012 rammte
er seiner Frau in der gemeinsamen Kirchenwohnung von hinten ein 20 cm langes
Küchenmesser mehrfach in den Rücken, so dass sie starb. Die Frau wollte den Mann
aus unbekannten Gründen verlassen. Die beiden Buben, drei und sechs Jahre alt, waren bei dem
"heimtückischen Mord" mit in der Wohnung. Danach ließ der Kirchendiener sich
widerstandslos festnehmen. Der Priester holte die Kinder nach der furchtbaren
Familientragödie aus der Wohnung.
(tz-online, 21.2.2012 u. a.)
Nr. K 148 / 2012 –
Die ersten zigtausend Kinderschänder-Verbrechen in der Kirche sind bekannt
geworden. Jetzt fürchtet die Kirche die nächste Welle der Aufdeckung von
Verbrechen:
(tagesschau.de). Doch noch hält das
von Joseph Ratzinger installierte und weiter gültige
System der innerkirchlichen Geheimhaltung,
Vertuschung und außerstaatlichen Rechtssprechung
vieles zurück.
Außerdem zahlen die Politiker von CDU, CSU, FDP, SPD, Grünen und Linken
weiterhin anstandslos Jahr für Jahr die Milliarden für die
Kirchenfinanzierung. Und die Linke, wo immerhin auch darüber nachgedacht wird, überlegt
sich großzügige weitere "Entschädigungen" für die Kirche im Falle einer
Beendigung der staatlichen Kirchenfinanzierung. Doch neue
Verbrechens-Enthüllungen könnten auch hier mehr Menschen ins Nachdenken bringen,
wann denn endlich in Deutschland das Mittelalter ersatzlos beendet wird und die
Kirche einmal auf ihren eigenen Füßen stehen muss.
Nr. K 147 /
2012 – Sex-Verbrechen an Kindern in der Kirche: Die Berichte über
Verbrechen und Vertuschungen häufen sich erneut, so dass wir hier nur einige weitere
Stichworte dokumentieren. Und noch immer gibt es unzählige Opfer, die schweigen:
– Katholische Eliteschule Collegium Josephinum in Bonn: Pater Pädo vergreift
sich immer wieder an Jungen – Einzelheiten bei
spiegel.de,
1.2.2012
– Chile: Protestantischer Bischof packt aus: Er wurde als Kind vom amtierenden
katholischen Bischof und weiteren Priestern sexuell missbraucht
(kathweb.at)
– Salzburg: Jugendliche bzw. junge Frau vom katholischen Domprediger zwischen
16. und 20. Lebensjahr mehrfach vergewaltigt. Würdenträger spricht von
einvernehmlichem Sex; Bischof setzt ihn wieder in Gemeinde ein
(kurier.at)
– Stift Admont: Junge zwischen 9. und 13. Lebensjahr von zwei Priestern
vergewaltigt. Staatliche Klasnic-Kommission zahlte keine Entschädigung. Näheres
unter
oe1.orf.at
, 30.1.2012.
Nr. K 146 / 2012 – Katholischer Priester missbrauchte Kind seiner Haushälterin,
dessen Vater evangelischer Pfarrer ist –
mainpost.de,
30.1.2012 –
Der kleine Junge war vier Jahre alt, als der Hochwürden sich das erste
Mal sexuell in seiner Gegenwart sexuell erregte und das Kind daraufhin missbrauchte. Und das
Opfer musste bis zu seinem neunten Lebensjahr mehrere sexuelle Attacken des
Priesters über sich ergehen lassen. Wie fast immer ist rechtlich alles
"verjährt" und dem Priester drohen nur der innerkirchliche Entzug der
priesterlichen Rechte, die er derzeit noch ausüben darf. Er wohnt jetzt
unbehelligt in einem Kloster und hatte sich selbst einem innerkirchlichen
Missbrauchsbeauftragten gegenüber gestellt.
Nr. K 145 /
2012 – Bis höchstens 5000 Euro "Entschädigung" für
ein durch Missbrauch zerstörtes Leben – Kirche nimmt Opfer ihrer Priester
nicht ernst
– Matthias B., heute 48 Jahre alt, war ein aufgeweckter und talentierter
Junge, bis er in die Fänge des Priesters Pater S. geriet, der sein Sportlehrer
war. "Dann gab es Schläge, erst fünf, dann zehn, dann immer mehr. Hinterher gab
sich S. fürsorglich, cremte den wund geschlagenen Po ein. Als B. krank wurde,
bestand S. darauf, ihm die Zäpfchen einzuführen. Erst als sich der Junge bei
einer Prügelorgie das Genital am Tisch klemmte und ohnmächtig wurde, hörte der
Mann auf." (www.welt.,
27.1.2012)
Heute lebt der Täter unbehelligt im Ruhestand, alles sei verjährt! Und eines
seiner vielen Opfer "blickt wie viele andere Betroffene auf ein gebrochenes
Leben zurück. Nach dem Missbrauch sackte der Einser-Schüler ab, schaffte nur
mit Mühe das Abitur. Eine Ausbildung hat er nie gemacht, stattdessen
jobbte er als Busfahrer und als Bauarbeiter. Heute lebt er von Hartz IV. Diverse
Therapien haben ihm geholfen, sich zumindest im Alltag zurechtzufinden."
Höchstens 5000 Euro, sagt dazu die Kirche. Der Verein Eckiger Tisch hat
demgegenüber die Durchschnittssumme errechnet, die von deutschen und
österreichischen Gerichten in den letzten Jahren den Opfer zugesprochen wurden:
82.000 Euro pro Opfer. Da die Priester zusätzlich in vielen Fällen das
Gottvertrauen der Kinder zerstört haben, sollte also als Entschädigungssumme
eine Basis von mindestens 100.000 Euro pro Opfer veranschlagt werden, so die
Forderung.
Hier müsste der deutsche Staat endlich einschreiten und
die Milliarden-Subventionen an die Kirchenbürokratie sofort stoppen und dieses Geld
stattdessen in einen Fonds für die Opfer von pädophilen Priester einzahlen.
Die Mehrheit der Bevölkerung würde hinter dem Staat stehen, wenn endlich
einmal ein paar Politiker den Mut hätte, der "schwarzen Macht" die Stirn zu bieten!
Nr. K 144 /
2012 – Geheimdokumente belegen Korruption im Vatikan –
spiegel.de,
27.1.2012. "Das Netz aus Korruption, Vetternwirtschaft und Seilschaften" ist eng und
offenbar extrem mafiös. Erzbischof Carlo Maria Viganò, der gegen die Missstände
und Finanzverbrechen angehen wollte, wurde aber stattdessen gegen seinen Willen
von Joseph Ratzinger in die USA versetzt. Doch jetzt packt er aus. "Teilweise
sei mehr als doppelt so viel gezahlt worden, wie andere Anbieter verlangt
hätten. So habe 2009 etwa die Krippe auf dem Petersplatz 550.000,00
Euro gekostet", obwohl offenbar ein anderer Anbieter die Krippe für weniger als die
Hälfte an Kosten aufgestellt hätte.
Abgesehen davon wären selbst Kosten in Höhe von
200.000,00 € für eine Krippe mit dem Jesus-Baby nur zur Präsentation während der
Weihnachtstage in einem einzigen Jahr extrem viel, doch wie gesagt: 550.000,00 Euro war der
Preis. Andernorts wird dies ehrenamtlich gemacht, aber die Kirche hat ja die
Millionen. Zur Bekämpfung des Hungers in der Welt und zur Rettung von verhungernden
Kindern gibt der Vatikan von seinem immensen Vermögen nichts, allenfalls mal
Almosen. Hauptsache die
Jesus-Baby-Imitation glänzt schön.
Erzbischof
Vigano hatte in seiner kurzen Amtszeit bereits über 40 Millionen Euro eingespart, doch
damit ist jetzt Schluss. Spiegel.de schreibt: "Durch die Versetzung kommt
Viganò nicht mehr für den Job als oberster Verwalter in Frage, die mit dem Titel
eines Kardinals einhergeht."
Nr. K 143 / 2012
– Reaktion der Kirche auf den Missbrauchsskandal ein "zweites
Verbrechen" – ein Betroffener berichtet – "Vor zwei Jahren
gelangte der Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche mit all seinen
Details an die Öffentlichkeit – ein Betroffener schildert, wie schwer es ist,
das Erlebte zu verarbeiten und warum die Reaktion der Kirche für ihn ein zweites
Verbrechen ist." (sueddeutsche.de,
28.1.2012)
"Zu erfahren, dass ´meine` beiden Täter vor
mir und nach mir jeweils Dutzende andere Jungen missbraucht haben, hat mich mehr
geschockt als alles andere. Mein Schicksal war also nicht willkürlich oder
zufällig, sondern Teil eines kompletten institutionellen Versagens. Die
Vorgesetzten dieser Männer hätten meinen Missbrauch verhindern können. Doch
die Täter wanderten ins innerkirchliche Täterschutzprogramm
... [Betroffene] beobachten auch, dass die Täterschutzprogramme
weltweit nach dem gleichen Muster abliefen. Sie sehen sich dabei einer
machtvollen, transnationalen religiösen Konzernstruktur gegenüber
... Das Schweigen der Opfer im Bereich der Kirche war auch deshalb so
anhaltend, weil kaum ein anderer Täter so mächtige Helfer auf seiner Seite hat
wie den lieben Gott und seine irdischen Stellvertreter."
Der "liebe Gott" ist in diesem Fall der "Gott der Institutionen Kirche". Und
dessen Stellvertreter ist bekannt. Deshalb die Frage: Wann endlich muss sich
Joseph Ratzinger, der Verantwortliche für die Täterschutzprogramme, die immer
neue Verbrechen hervor brachten, dafür vor Gericht verantworten? Eine
Anzeige vor dem Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag ist bereits
erfolgt.
Eines wird an dem Betroffenenbericht auch deutlich: Es gibt noch viel mehr
Sexualverbrechen in der Kirche und noch viel mehr Opfer. Denn: "Viele meiner
Kameraden, die meinen, es sich beruflich nicht leisten zu können, wollen bis
heute nicht als Missbrauchsbetroffene identifiziert werden."
Nr. K 142 / 2012 – nicht
mehr einsehbar
Nr. K 141 /
2012 – Katholischer Priester verspielt eine halbe Million Euro Spendengelder
und Kirchenvermögen in Las Vegas – Dass der Pfarrer der römisch-katholischen
Kirchengemeinde St. Elizabeth Ann Seton einfach mal so 650.000,00 Dollar Gelder aus
dem Besitz der Kirchengemeinde in seine eigene Tasche stecken kann, ist bereits für viele
Menschen eine Zumutung, die sich fragen: Wozu hortet die Kirche das viele Geld
und warum kommt der Pfarrer so leicht hier dran? Ein Verbrechen ist es jedoch, dass der "wunderbare Pfarrer", so
Gemeindeglied Regina Hauck, das weiter zu ihm hält, die ganze Summe in den
Spielhöllen von Las Vegas verspielt hat. Wegen Unterschlagung wurde der Pfarrer jetzt zu
einer Gefängnisstrafe von drei Jahren und einem Monat verurteilt
(rp-online.de,
14.1.2012).
Er könne aber weiter Backoblaten katholisch gültig angeblich in den Leib Christi
verwandeln.
Nr. K 140 / 2012 –
Erzbischof gibt Frauen, die abgetrieben haben, zur Vergewaltigung frei
–
Der Erzbischof von Granada, Javier Martinez, hat in seiner Weihnachtspredigt
2011 gesagt, dass Frauen vergewaltigt werden dürften, wenn sie abgetrieben
haben. Wörtlich sagte dieser mit ranghöchste Würdenträger Spaniens, dass "eine
Frau, die abtreibt, einem Mann ohne Einschränkungen die absolute Lizenz zum
Missbrauch ihres Körpers gibt, denn sie hat Schuld auf sich geladen, als ob sie
ein Recht dazu habe"
(jn.pt,
4.1.2011).
In seiner Predigt schwärmte Exzellenz Javier Martinez auch über das Mittelalter,
"esa preciosa Edad Media" ("dieses kostbare Mittelalter")
(diocesisgranada.files, 20.12.2009).
Dort wurden Frauen, die abgetrieben haben, als Hexen verfolgt und
hingerichtet, oft, nachdem sie von den Priestern noch einmal
vergewaltigt werden durften. Solche Gedanken leben also in unserer Zeit zunehmend wieder
auf, da auch der Staat die Macht der Kirche nicht begrenzen möchte, sondern in
Deutschland und auch wieder verstärkt in Spanien und Italien wieder fördert.
Der Psychoanalytiker Eugen Drewermann schreibt:
"Noch bis 1945
forderte diese Kirche die Todesstrafe gegen ‘Kindsmörderinnen’ [Frauen, die eine
Abtreibung durchgeführt haben], während sie die Männer unter dem Fahneneid auf
den Führer zum Kampf gegen den sowjetischen Atheismus nötigte. Wer Blut an den
Fingern hat, sollte nicht anderen die Hände binden oder waschen wollen."
(zit. nach Das Weisse Pferd Nr. 2/2000)
Hinter der neuerlichen erzbischöflichen Freigabe der Frau zum Missbraucht-Werden
durch Männer steckt nun die
Lehre der großen Kirchenlehrer und Kirchenheiligen Augustinus und
Thomas von Aquin, deren
Seelen
auch Papst Joseph Ratzinger immer wieder
um Hilfe anruft.
Der "heilige" Augustinus lehrte,
dass
"nichts andres als die Hervorbringung von Kindern" der Grund für die Erschaffung
der Frau gewesen sei (Über den Wortlaut
der Genesis VI, 3, 5).
Ebenso der "heilige" Thomas von Aquin. Er lehrte,
dass die
Frau nur als "Hilfe zur Fortpflanzung" erschaffen wurde, weil "zu jedem anderen
Werk der Mann durch einen anderen Mann entsprechendere Unterstützung fände als
durch eine Frau". (Summa Theologica
I/92/1)
Der Erzbischof zieht nun daraus die
Schlussfolgerung: Wenn die Frau nicht bereit sei, gezeugte Kinder auszutragen
und damit ihren einzigen Zweck zu erfüllen, nämlich Kinder zu gebären, dann habe
sie auch keine Rechte mehr und genieße keinen Schutz. Und damit sind wir wieder
bereits wieder mitten drin im "kostbaren Mittelalter". Der Erzbischof durfte dies
ungestraft predigen, also öffentlich Straftaten als legitim bezeichnen, ohne
dass er angezeigt oder festgenommen wurde. Denn er ist die mächtige
Exzellenz.
PS: Auch wir
befürworten Abtreibung nicht (da einer Seele damit die bei der Zeugung
eingeleitete Inkarnationsmöglichkeit genommen wird), was jedoch die
Freigabe schlimmster Verbrechen (z. B. Vergewaltigung) durch die
katholischen Priester in keinster Weise rechtfertigt. Auch ist die katholische
Lehre über Frauen und deren Ausschluss von vielen kirchlichen Ämter in höchstem
Maße diskriminierend und verstößt gegen die Gleichheit von Mann und Frau, wie es
auch Jesus, der große Weisheitslehrer, praktizierte.
Nr. K 139 / 2012 – Verbotene Zeugungen
– Weihbischof gefeuert – Gabina Zabala, Weihbischof von Los Angeles, "war eine
einflussreiche Persönlichkeit der katholischen Kirche in den USA"
(nachrichten.at, 4.1.2012).
Damit ist es jetzt vorbei. Der Weihbischof wurde "seines Amtes enthoben" und
musste den Papst um Rücktritt bitten. Der hohe Amtsträger hatte mit einer
erwachsenen Frau trotz Zwangszölibat zwei Kinder gezeugt – für den Katholizismus
ein nicht zu duldendes Fehlverhalten, das durch die mangelhafte Verhütung nun
nach Jahren offenkundig wurde.
Unzählige andere Würdenträger vergnügen sich regelmäßig in der
Homosexuellen-Szene oder pflegen geschützteren Geschlechtsverkehr mit einer oder
mehreren Frauen. Und unzählige weitere vergriffen oder vergreifen sich an
Kindern und Jugendlichen. Nach außen hin wird aber die "Reinheit" des
Zwangszölibats vorgetäuscht, was in unzähligen Fällen reine Scheinheiligkeit ist
und außerdem ein Verstoß gegen das 6. Gebot "Du sollst nicht ehebrechen". Denn
der Zwangszölibat bricht von Grund auf mit der Ehe, die gottgewollt ist – im
Gegensatz zum Priestertum. Denn Jesus von Nazareth hat niemals Priester
eingesetzt.
Die Kirche will die Bischofskinder in den USA zumindest finanziell unterstützen.
Nr. K 138 / 2012 – Kinderpornografie:
Katholischer Bischof hatte 588 Bilder und 63 Sex-Videos von minderjährigen
Jungen auf Laptop und Handy – Ph. D. Raymond John Lahey war bis zu seiner Festnahme 2009 auf
dem Flughafen von Ottawa in Kanada einer der angesehensten katholischen Bischöfe
Kanadas. 1985 wurde er von Papst Johannes Paul II. zum Ehrenprälaten ernannt,
1985 zum Bischof. Im Jahr 2002 veröffentlichte er das bekannte Buch über die
Geschichte der katholischen Kirche in Kanada The First Thousand Years: A
Brief History of the Catholic Church in Canada. Ph. D. Lahey ist
gleichzeitig Professor für Religionswissenschaft und Mitglied der Amerikanischen
Akademie der Theologie. Der hohe Würdenträger darf seit 2009 aber nicht mehr alleine
in den Park und kein Internet mehr benutzen und ist zurück getreten. 2011 wurde
er zu 15 Monaten Haft und 24 Monaten auf Bewährung verurteilt (Bischof wegen
Kinderpornografie verurteilt, bild.de 4.1.2012). Da er bereits
2009 gegen Kaution frei kam, war er bis auf einige Tage nie in Haft.
2011
Nr. K 137 / 2011 – Weit
über 20.000 Verbrechen an Kindern durch Priester und andere Kirchenmitarbeiter
in den Niederlanden. "Das Ergebnis einer Untersuchungskommission ist
erschreckend: In den Niederlanden wurden zwischen 10.000 und
20.000 Kinder in katholischen Einrichtungen missbraucht. Die
Kirche habe zudem versucht, derartige Fälle aus Angst vor Skandalen zu
vertuschen."
(tagesschau.de, 16.12.2011)
Da viele Kinder über Jahre hinweg sexuell missbraucht oder vergewaltigt
wurden, kann man von weit über 20.000 Verbrechen sprechen.
Die Frankfurter Allgemeine schreibt:
"Zehntausende Opfer, so eine unabhängige
Untersuchungskommission, habe der Missbrauch von Kindern in den Niederlanden
gefordert; Tausende Kinder seien vergewaltigt worden, und die kirchliche
Hierarchie habe Täter systematisch geschützt und die Reputation der Kirche über
das Leid der Opfer gestellt. Als wären die Folgerungen der
´Deetman-Kommission`, geleitet von einem protestantischen Politiker, für
Hollands Katholizismus noch nicht vernichtend genug, gerät nun ein weiterer
furchtbarer Aspekt katholischer Sexualpolitik ins Gesichtsfeld: Zeitzeugen
melden den Fall eines jungen Mannes, der in den fünfziger Jahren seine sexuelle
Ausbeutung in einem katholischen Heim bei der Polizei anzeigte, danach in eine
katholische Klinik eingewiesen und schließlich als Minderjähriger kastriert
wurde. Die Begründung damals: Der Junge habe als perverser Homosexueller die
Patres verführt." (faz.de, 14.4.2012)
Lesen Sie dazu: Einige der vergewaltigten Jungen ließ die
Kirche
anschließend
kastrieren,
während den Tätern nichts passierte
Nr. K 136 / 2011 –
Kirchenleitung deckte pädophilen Verbrecher an Ministrantinnen, weil er "vorbildliche"
Gemeindearbeit leiste – Das Opfer wurde vom Sekretär des Bischofs bedroht:
"Wir sind viele und Sie sind allein." Lesen Sie den erschütternden Bericht über
den Pfarrer, der viele Ministrantinnen missbrauchte und dem eines Tages
Einbrecher einen Messkrug ins Gesicht schlugen. (fr-online.de unter der
Überschrift "Er mag es, wenn man um Hilfe schreit")
– Siehe dazu auch Nr. K 135/2011
Nr. K 135 / 2011 –
Überfallener katholischer Priester hatte früher Messdienerinnen und
Messdiener sexuell missbraucht.
Gibt es Zusammenhänge?
(volksfreund.de, 1.12.2011). Erneut wurden zwei katholische Priester wegen
Sex-Verbrechen vom Dienst suspendiert. In einem Fall deutet sich dabei womöglich
ein spektakulärer Zusammenhang mit einem Überfall auf diesen Priester an
Weihnachten 2010 an, der ein Racheakt für dessen Missbrauch von zwei
Ministrantinnen gewesen sein könnte.
Damals wies die Leiterin des katholischen Christopheruswerkes e.V. empört auf
diesen Überfall und auf einen weiteren hin: "Nur zwei Tage zuvor geschah ein
ähnlicher Terror-Überfall – fast genau nach gleichem Strickmuster ... ´Nur`
wegen räuberischer Absichten hätten die maskierten Verbrecher die beiden
schlafenden Geistlichen nicht aus ihren Betten zerren müssen ... Es stellt sich
überdies die Frage, ob die erschreckende Zunahme brutaler Anschläge auf
katholische Priester im Zusammenhang steht mit jener einseitigen, teilweise
geradezu hysterischen Medienkampagne zum Missbrauchsthema, die monatelang
anhielt und mitunter einem Vernichtungsfeldzug gegen die katholische Kirche
glich, wobei besonders katholische Priester einem unfairen und infamen
Generalverdacht ausgesetzt waren, der auch von linkskirchlicher Seite geschürt
wurde." (kultur-und-medien-online,
27.12.2011)
Nun stellt sich also in einem der Fälle der Sachverhalt so dar: Der überfallene
Priester war kein "unschuldiges" Opfer einer angeblich "geradezu
hysterischen Medienkampagne", sondern es ist einer jener pädokriminellen
Täter,
deren Taten immer mehr ans Licht der Öffentlichkeit kommen.
Nr. K 134 / 2011 –
Katholischer Pfarrer gesteht nach jahrelangem Leugnen und Bewährungsstrafe
Sexualverbrechen an Kindern – Erst wurde die Erzdiözese Freiburg
von Freien Christen verklagt, sich nicht mehr "christlich" nennen zu dürfen
(vgl.
hier), dann sollte der
Papst das ramponierte Image des Bistums von Bischof Robert Zollitsch 2011
aufpolieren. Nun erschüttert ein neuer Skandal die Diözese, bringt jedoch
gleichzeitig eine weitere Wahrheit ans Licht, die seit über 15 Jahren nicht
eingestanden wurde.
Denn Jahre lang standen Aussagen gegen Aussagen: Auf der einen Seite die Klagen
traumatisierter Kinder und Jugendlicher, die vom Dorfpriester sexuell
missbraucht worden waren und die man auch noch vielfach verdächtigte, die
Unwahrheit zu sagen. Und auf der anderen Seite die hartnäckigen Leugnungen des
so genannten "Gottesmannes". Für die innerkirchliche Suspendierung waren die Fakten zwar
ausreichend, für eine angemessene Verurteilung nach staatlichen Gesetzen aber zu
dürftig. So wurde der katholische Priester 1996 für Taten aus dem Zeitraum von
1990-1995 in den Gemeinden Bachheim, Reiselfingen und
Unadigen nur zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Mittlerweile
sind die Verbrechen verjährt und der Priester Manfred Müller hat sie nun ca. 20
Jahre später doch eingestanden. Die Opfer können sich noch einmal melden bei der
Rechtsanwältin der Erzdiözese Freiburg ...
(suedkurier.de, 12.11.2011)
Nr. K 133 / 2011 – England: Vater Pearce,
Priester und Rektor der Benediktinerschule in London, missbrauchte 40 Jahre lang
Kinder. Der verantwortliche Abt ist auf der Flucht – Die Aufdeckung von
Gewalt- und Sexualverbrechen von Priestern weltweit hat auch die englische
Hauptstadt erreicht und weitet sich immer mehr zu einer Kriminalgeschichte mit
offenem Ende aus. Opfer packten aus, wie der verantwortliche Rektor der Ealing
Abbey der Benediktiner 40 Jahre lang ihm anvertraute Kinder sexuell
missbrauchte. Opfer berichten von einem ganzen System von Sex und Gewalt gegen
Kinder. Im Zuge der kircheninternen Ermittlungen ist nun der ehemalige
Abt des Klosters, Laurence Soper, aus einem römischen Ordenshaus der
Benediktiner plötzlich verschwunden und untergetaucht.
Unter der Überschrift "Kein Kind soll erleiden, was wir durchmachen mussten",
schreibt einer der unzähligen Opfer in The Times (25.10.2011): "When I
arrived at St Benedict’s I became the victim of a bullying culture led by Father
David Pearce. Corporal punishment was common and a couple of times there
was a quite overt sexual element." ("Als ich in St. Benedikt ankam, wurde ich ein
Opfer einer schikanierenden Kultur unter der Führung von Vater David Pearce.
Gemeinschaftsbestrafung war üblich und einige Male gab es ein unverhohlen
sexuelles Element.")
Wie offen der Schmutz hinter den frommen Kutten offen gelegt und bestraft wird,
bleibt abzuwarten. Der Hauptverantwortliche ist zumindest offiziell auf der
Flucht. Wenn er nicht kirchenintern irgendwo versteckt wird.
Und auch der Ruf der Benediktiner ist entsprechend beschädigt.
Nr. K 132 / 2011 – Priester als Millionenräuber. Er unterschlug
fast eine Million Euro an Spendengeldern – extrem milde Bewährungsstrafe
– Ob
Bewährung oder Verjährung: eines von beiden wird fast immer angewandt, wenn
katholische Würdenträger Verbrechen begehen. So auch in einem weiteren Fall in
der Diözese Würzburg. Nachdem der angesehene katholische Priester aus Karlstadt
ins Visier der Steuerfahndung geraten war, erwirkten die Behörden eine
Hausdurchsuchung. Dabei fanden die Beamten im Pfarrhaus Informationen über die
Konten unter der alleinigen Verfügungsberechtigung des Priesters mit
Kontoständen von über einer Million Euro (siehe auch
hier).
Hinzu kamen viele Umschläge mit Geld, die der Hochwürden an verschiedenen
Stellen im Pfarrhaus versteckt hatte, sowie "eine schwere Kiste voll Geld, die
einer allein kaum tragen konnte. Einen ganzen Nachmittag lang, so der Zeuge,
hätten vier Polizisten die Münzen und Scheine gezählt. Das Ergebnis waren 133
000 Euro"
(mainpost.de
vom 20.10.2011).
Nach einem anfänglichen Geständnis, das Geld gestohlen bzw. veruntreut zu haben,
widerrief der geweihte Mann später sein Geständnis. "Alles Geld, das man
gefunden habe, habe der Geistliche im Lauf seines Berufslebens angespart." (PS: Der Staat subventioniert die Kirche
mit Milliarden, damit sie die Pfarrergehälter nicht nur aus der Kirchensteuer
bezahlen muss.)
Später kam es jedoch zu einem Widerruf des Widerrufs und zu der Herabstufung der
Gewichtigkeit des
Verbrechens, so dass man sich als Außenstehender fragen kann, ob dieses nicht
fast wie ein Kavaliersdelikt behandelt wurde. Während Nichtpriester
sicher für mehrere Jahre ins Gefängnis gemusst hätten, bekam der Priester nur
eine Strafe von zwei Jahren auf Bewährung und blieb äußerlich ein freier Mann. 907.000
Euro unterschlagene Spendengelder muss er an die Kirche zurück zahlen. Dazu
kommt eine kleine Geldstrafe in Höhe von 16.500 Euro und eine Verurteilung dazu,
jeden Monat 200 Euro an eine gemeinnützige Organisation, also z. B. die eigene Kirche,
die sich dieses Etikett anheften ließ, zu spenden.
Selbst die für ihre Kirchenfreundlichkeit bekannte
Main-Post kommentierte am 22.10.2011: "Mit Gerechtigkeit hat das nicht viel
zu tun. Am Ende profitiert übrigens die katholische Kirche von der Sache ..."
Die "Höhe" der Strafsumme war auch überraschend. Denn dem
Verbrecher im Talar bleiben 580.000,00 Euro als Eigenvermögen, wo
man anerkannt hatte, dass er diese mehr als eine halbe Million demnach von seinem
Pfarrersgehalt angespart habe. Und
eine monatliche Priesterpension in Höhe von 2700 Euro kommt ständig hinzu,
damit der Würdenträger auch im Alter nicht darben muss. Davon können normale
Bürger nur träumen.
Die Zeitung äußerte jedoch auch Verständnis für die deutsche Justiz, "die sich
monatelange Untreue- und Betrugsprozesse nicht mehr leisten kann, weil ihr die
Zeit und das Personal dafür fehlen". Das ist in der Tat ein völlig neues
Argument in Deutschland. Auffällig allerdings der Zusammenhang, in dem man es
anwendet. Das Kruzifix im
Gerichtssaal, unter dem die Prozesse stattfinden, ist nämlich gleichzeitig das Symbol der
katholischen Kirche.
Laut kirchlicher Lehre müssen übrigens die katholischen Laien, wozu auch die
Richter gehören, der Kirche in
ihrem Amt dienen, wenn sie ihr Seelenheil nicht gefährden wollen.
Nr. K 131 / 2011 – Bischof ließ pädophilen Verbrecher fünf Monate lang
mit Kindern weiterarbeiten – Obwohl pädophile Priester seit Aufdeckung
einiger Sex-Verbrechen und weltweiter Berichte darüber massivst "gewarnt" sind,
machen einige weiter, und wurden zeitweise wieder von Vorgesetzten
gedeckt. So der Priester Shawn Ratigan aus den USA, der bei einer kirchlichen
Osterveranstaltung z. B. Porno-Aufnahmen von einem ihm anvertrauten Mädchen
machte. Und obwohl Bischof Robert Finn aus Kansas City bereits im Dezember 2010
von den Fotos erfuhr, ließ er den Verbrecher zunächst weiter mit Kindern
arbeiten und wandte sich erst im Mai 2011 an die Polizei. Gerichtsdokumenten
zufolge besuchte der Täter in der Zwischenzeit "zahlreiche Kindergeburtstage,
verbrachte Wochenenden mit Familien aus der Gemeinde und leitete mit Billigung
des Bischofs die Kommunionfeier eines Mädchens" (dpa, 14.10.2011). Gegen
den Bischof wird jetzt ebenfalls Anklage erhoben. Auf dem Laptop des Priesters
wurden Hunderte von nackten Kindern und Kinderpornobilder sicher gestellt. Der Bischof sieht sein
Fehlverhalten offenbar nicht ein, ist sich keiner Schuld bewusst und spricht von
seinem "tiefen Glauben". Doch selbst wenn der pädophile Priester das Mädchen, das
er bei der "Erstkommunion" näher zu "Gott" geführt haben soll, nicht sexuell
belästigte wie das andere Mädchen, das er zu pornografischen Handlungen
anstiftete: Wie werden das Mädchen und seine Eltern denn wohl jetzt reagieren
und die bischöflich herauf beschworene Situation bewerten?
Nr. K 130 / 2011 – Wahnsinns-Bluttat während der katholischen Messe.
Ein Gläubiger nahm offenbar die Bibel wörtlich und riss sich seine beiden Augen
aus.
"Stimmen" hätten es ihm so gesagt. Der Priester setzte die Messe anschließend
fort.
(news.at vom 3.10.2011)
Nr. K 129 /
2011 – Strengst katholischer Priester: Einvernehmlicher Sex mit
14-jähriger Ministrantin oder Vergewaltigung? – Der Priester hatte – wie immer so auch
dieses Mal – "Glück". Weil die Erinnerung des Opfers Lücken aufwies, wurde die
Anklage fallen gelassen. Die junge Frau bekam durch die Aufdeckung der vielen
Sex-Verbrechen von Priestern Mut, ebenfalls zur Polizei zu gehen und wurde vom
Star-Anwalt des Priesters verhöhnt. Dies sei ein "klassischer Trittbrettfall".
Dass der jungen Ministrantin vom Hochwürden der Mund zugehalten wurde und er
ihre Arme festhielt, um ihren Widerstand zu brechen, als er sich sexuell an dem
Mädchen abreagierte, "blieb
räumlich und
zeitlich zu vage".
Nach Aussage des Täters, des Chefs der innerkatholischen extrem strengen
"Christusgemeinschaft" (CG), war der Sex mit dem Mädchen "einvernehmlich"
gewesen. (taz.de, 29.9.2011)
Nr. K 128 / 2011
–
Priester vergewaltigte seine erste Ministrantin
(9 Jahre). Bei Eucharistie und Glockengeläut wird ihr heute schlecht
–
Sie war das erste Mädchen, das in einer katholischen Kirchengemeinde in
Nordrhein-Westfalen am Altar ministrieren durfte.
Doch der dort tätige Priester war hetero-pädophil und vergewaltigte das Mädchen immer wieder. "Er hat gesagt,
das passiert alles in Gottes Sinne, und wenn ich darüber rede mit
irgendjemandem, dann sieht Gott das, weil Gott alles sieht, und wird mich dann
strafen."
Die Welt schreibt u. a.: "Sonja F. fällt es schwer, zu
Hochzeiten oder Taufen von Freunden und Verwandten zu gehen. Die 35-Jährige
erträgt die katholischen Gottesdienste nicht, die Rituale, die Gebete, die
Gewänder. Besonders bei der Wandlung und den Worten ´Das ist mein
Leib, der für euch hingegeben wird` –, da wird ihr ´übel, mulmig`.
Sie wurde als eine von fünf Opfern ausgewählt, mit Joseph Ratzinger während des
Papstbesuches 2011 in Deutschland sprechen zu
können und bekam am nächsten Morgen einen Ehrenplatz bei der Messe auf dem
Erfurter Domplatz. "Doch da ging es schon wieder los bei Sonja. Sie
hörte das Glockenläuten, roch den Weihrauch, erlebte die Kommunion. Und
sie zitterte am ganzen Körper." Und sie dachte an die Tausende von anderen Opfern. "Der
Papst hätte, so sagt sie, doch so leicht noch ein, zwei Sätze sagen können über
das Leid aller Missbrauchsopfer, dass er sieht, und dass er allen
Missbrauchsopfern Kraft wünsche, das durchzustehen. Doch da kam nichts."
(welt.de unter der Überschrift "Wenn ich Kirchenglocken höre, wird mir
schlecht")
Joseph Ratzinger ist wegen seiner persönlichen Verantwortung für jahrzehntelange
Verbrechens-Vertuschung und Begünstigung weiterer Verbrechen mehrfach beim
Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag angezeigt.
Nr. K 127 / 2011 –
Es passiert immer wieder das gleiche: "Zwei
unter Pädophilie-Verdacht geratene Priester" wurden in Slowenien nur
versetzt und arbeiten wieder mit Kindern. "Ein Priester konnte sogar in
ein diözesanes Bildungsheim wechseln, in dem auch Ferienprogramme für
Schulkinder stattfinden. Dem zweiten Priester sei eine kleinere Pfarre in der
Oberkrain anvertraut worden." (Die Presse, 27.7.2011)
Nr. K 126 / 2011 –
Freude auf den Papstbesuch beendet:
Katholischer Pfarrer wegen
Sexualverbrechen an mehreren Kindern verhaftet /
Er hatte bereits innerkirchlich seit 2006 Kontaktverbot zu dem Jungen, den er
zum Sex missbrauchte, doch die Kirche setzte auch hier auf Vertuschung:
Eltern und Staatsanwaltschaft wurden nicht informiert / Kripo prüft auch
tatsächlichen oder vermeintlichen Selbstmord im Pfarrhaus / Priester plante
mutmaßlichen Sex-Urlaub mit 13-jährigem Kind in der Dominikanischen Republik
– Die Polizei schlug
schließlich zu, als der
Priester gerade mit Kindern und Jugendlichen zu einer Freizeit aufbrechen
wollte. Pfarrer Andreas L. aus Salzgitter wurde festgenommen und hat bereits
viele der ihm zur Last gelegten Taten gestanden. Ihm wird Sex mit mindestens
drei Kindern in ca. 200 Fällen vorgeworfen, z. B. sexueller Missbrauch an zwei
anfangs zehnjährigen Jungen. Wäre eine Mutter eines Opfers
nicht zur Polizei gegangen, hätte auch dieser Täter weitermachen können.
Denn auch in der Kirche waren Vorwürfe gegen den pädokriminellen Täter bereits
bekannt, doch diese ließen sich wegen fehlender Opfer-Aussagen offenbar nicht
beweisen. Zuletzt wurde der Würdenträger deswegen 2010 überprüft. Doch bereits
2006 erhielt er ein innerkirchliches Kontaktverbot gegenüber dem 10-jährigen
Jungen, mit dem er offenbar Sex hatte, das er aber nicht einhielt. Eltern und
Staatsanwaltschaft wurden darüber nicht informiert – spiegel.de,
24.7.2011 – Die letzte Tat geschah dann im
Juni 2011. Im Internet ist der Täter unter anderem auf einem Foto mit
arglosen Kindergartenkindern abgebildet.
Aufgrund dieser Anzeige
bei der Polizei konnten die Behörden nun erneut ermitteln und schließlich handeln.
Hätte sich die Mutter stattdessen an die Kirchenleitung gewandt, wäre wohl alles
zunächst weiter unter dem
Deckmantel der päpstlichen Geheimhaltungspflicht
– bei
Androhung der Exkommunikation und damit der ewigen Hölle bei Zuwiderhandlung –
verblieben, die Joseph Ratzinger im letzten Jahrhundert installiert hatte. Und
man hätte die Mutter eventuell vor einer Anzeige gewarnt aufgrund der
"unabsehbaren Folgen für die Opfer" oder wie immer die Ausreden oftmals
formuliert werden.
Anders als in anderen Ländern, wie z.
B.
Frankreich oder den USA, gibt es in Deutschland noch immer keine Anzeigenpflicht
bei Sex-Verbrechen von Priestern, was der Kirche immer
noch die Möglichkeit gibt, die "Dinge" "intern" zu regeln.
Noch
für 2011 hatte der pädophile Straftäter einen Sex-Urlaub mit einem 13jährigen
Jungen in der Dominikanischen Republik geplant und hatte bereits alles gebucht.
Offenbar im Zusammenhang der Strafanzeige gegen ihn hatte der Täter die geplante
Missbrauchs-Reise dann storniert. (bild.de
vom 4.8.2011)
Und wie geht es mit dem Täter weiter? "Ob der 46-Jährige
für immer aus dem Priesteramt entfernt wird, müssten kirchenrechtliche
Ermittlungen ergeben, sagte Weihbischof Heinz-Günter Bongartz in Hildesheim"
(sueddeutsche.de, 19.7.2011). Das mag ja sein. Es klingt aber gerade so, als
wären auch hier wieder die kirchlichen "Gerichte" zuständig und nicht die
Staatsanwaltschaft, und als käme auch dieser Verbrecher wieder mit einer Bewährungsstrafe davon, und
als
ginge es nur darum, ob er seine Seelsorge z. B. künftig im Seniorenheim ausübt
und sich vielleicht von Kindern fernhalten solle oder ob er vielleicht ins
Kloster müsse. Dass man außerhalb der Kirche vielleicht 30 Jahre Haft für
angemessen halten könnte, scheint außerhalb des Horizonts kirchlicher
Nachsichtigkeits- und Vertuschungspolitik gegenüber Verbrechern in den eigenen
Reihen zu sein.
Erst durch die Einschaltung der Polizei, wie bei anderen Verbrechen auch,
scheint manchem endlich zu dämmern, dass Priester keine einseitig barmherzige Sonderstellung unter den
Verbrechern haben dürfen. Immerhin: Für den
Priester ist die Freude auf den Papstbesuch damit erst einmal vorbei, es sei
denn, er wird zur Teilnahme an einer Papstmesse wieder aus der Haft entlassen.
Die
deutschen Politiker sollten jedoch endlich aufwachen und Joseph Ratzinger, der
durch seine kirchlichen Regelungen faktisch zum Schirmherren
der pädokriminellen Taten geworden ist, nicht auch noch den Bundestag als ein Forum der Ablenkung
zur Verfügung stellen.
Siehe auch Nr. K 125 / 2011: Aufforderung an die Bischöfe, sich für eine
Anzeigepflicht pädokrimineller Verbrechen durch Priester und andere Verbrecher
einzusetzen.
PS:
Die Soko
"Sünde" der Kriminalpolizei in Salzgitter prüft auch, ob der Priester eine
Affäre mit einem Mann hatte, den er aus "seelsorgerischen Gründen" bei sich
aufnahm. Der 25-Jährige beging
2007 in der Pfarrer-Wohnung aus unbekannten Gründen offenbar Selbstmord.
(bild.de, 24.7.2011)
Aktualisierung: Priester Andreas L. steht im Januar 2012 vor Gericht und
beschönigt und verharmlost ca. "280 Fälle des teils schweren sexuellen
Missbrauchs" von Kindern, also Vergewaltigungen von kleinen Jungen. Unter der
Überschrift Missbrauch vor der Messe dokumentiert
spiegel.de
am 12.1.2012 die zynischen
Verbrechen.
Nr. K 125 / 2011 – Öffnung von kirchlichen Personalakten nur "Nebelkerze",
denn es gebe noch "geheime Personalpapiere" / Aufforderung der
Freien Christen an die Bischöfe, sich für eine Anzeigepflicht pädokrimineller
Verbrechen einzusetzen – Die taz schreibt: "Die katholische Kirche
will unabhängigen Fachleuten Zugang zu ihren aktuellen Personalakten gewähren,
um mögliche Hinweise auf sexuellen Missbrauch von Minderjährigen durch
Geistliche aufzuspüren ... In einer ersten Reaktion nannte Norbert Denef vom
Opferverband ´netwerkB` das Vorhaben ´eine Nebelkerze wie viele andere auch`,
die die katholische Kirche zünde. In jedem Bistum gebe es neben den offiziellen
Akten noch geheime Personalpapiere, die unzugänglich blieben. Auch der runde
Tisch ´Sexueller Kindesmissbrauch` der Bundesregierung bleibe eine reine
Interessenvertretung der Organisationen, bei denen es zu ´Pädokriminalität
kommt`, verkündete Denefs Netzwerk. Das ´Hauptproblem` für die Betroffenen
sei, dass die Straftaten weiterhin verjährten, so Denef." (taz.de,
10.7.2011)
Und weil auf diese Weise fast alle furchtbaren Verbrechen ungesühnt bleiben,
weil die meisten Opfer erst nach der Verjährung von 10 Jahren aussagen, deshalb
sollte der Papst auf die Verjährungsfristen zum Schutz pädokrimineller Priester
verzichten, damit diese der Gerechtigkeit zugeführt werden können. Ebenso haben
die Freien Christen auch an alle deutsche Bischöfe appelliert, sich für eine
Anzeigepflicht von Sex-Verbrechen,
einzusetzen, damit diese Verbrechen innerkirchlich nicht mehr vertuscht werden können.
Nr. K 124 / 2011 – Ein von einem Priester missbrauchtes Mädchen hat als
45-jährige Frau einen Selbstmordversuch unternommen. Der Grund: Alle
Beschuldigten kamen wie fast immer straflos davon. Der Nationaldirektor des
päpstlichen Missionswerks widerrief sein Geständnis. Und die Frau wurde
verleumdet. Denn die Kirche
legte eine Ferndiagnose "Borderline-Syndrom" gegenüber der Frau vor, um Täter in ihren Reihen
zu entlasten. Doch selbst bei tatsächlichen Borderline-Patienten: Die Erkrankung
ist in der Regel die Folge der Vergewaltigungen, z. B. durch einen Priester. Mehr
dazu siehe
diepresse.com
vom 10.7.2011
Nr. K 123 / 2011 –
Erzbistum Freiburg kurz vom dem Papstbesuch:
Verbrecher bittet Opfer gleichzeitig um Vergebung und um Beendigung der
Therapiekostenübernahme –
Gab Kirche vertrauliche Opferdaten an Missbrauchs-Priester weiter? Dieser bittet
nun eines seiner Opfer darum, dass die Kirche keine Therapiekosten mehr bezahlen müsse. Der
Priester des Erzbistums hatte zwischen 1965 und 1990 Kinder in Vimbuch und
Weitenung sexuell geschändet. Als ein Verbrechen aufgedeckt wurde, erfolgte –
wie fast immer in der Kirche – die Versetzung in eine andere Pfarrei, in diesem
Fall nach Löffingen. Dort gingen die Verbrechen dann wie meistens weiter und
führten schließlich dazu, dass der Priester-Täter in den vorzeitigen Ruhestand
versetzt und zu einer Bewährungsstrafe verurteilt wurde.
Nach vielen Jahren wandte sich ein schwer traumatisiertes Opfer, wie von der
Kirche erbeten, vertraulich an das Erzbistum, wo man sich bereit erklärte, die
Kosten für eine Therapie zu übernehmen, die das Bistums seinerseits offenbar von
der üppigen Pension des Verbrechers abzog. Dieser wandte sich nun in einem Brief an sein
ehemaliges Opfer und bat um Vergebung und darum, dass dieses in Zukunft darauf
verzichte, weitere Erstattungen für seine Therapie von der Kirche zu bekommen.
Die Zeit schreibt dazu weiter:
"Norbert Denef, der Sprecher des Netzwerkes B, vermutet: Die Kirche gebe
Opfer-Daten an Täter weiter. ´Wir vom Netzwerk B haben Sorge, dass es bereits
eine Vielzahl weiterer Fälle dieser Art gibt`, sagt er. ´Wir halten diesen
Umgang mit den Opfern für gefährlich. Hier besteht das Risiko eines erneuten
Traumas. Die Mehrzahl der Opfer verfügt nicht über eine therapeutische
Unterstützung und wäre einer solchen Situation hilflos ausgesetzt.`"
(zeit.de, 7.6.2011)
Als ein Verantwortlicher an diesen Vorgängen wird Erzbischof Robert Zollitsch
genannt. Dieser belehrt aber mittlerweile die Bundestagsabgeordneten im
Hinblick auf den kommenden Papstbesuch und fordert ihre Anwesenheit während der
geplanten Papstrede im Reichstag (z. B.
handelsblatt.com, 22.4.2011).
Die katholische Kirche hatte sich schon bereit erklärt, Opfern, deren Leben
durch die Kinderschänder im Talar vielfach ruiniert wurde, bis zu höchstens 5000
Euro an Entschädigung zu bezahlen (zeit.de, 3.3.2011)
– eine weitere Verhöhnung der Opfer: die Summe entspricht etwa den
Reparaturkosten für einen PKW mit einem mittleren Blechschaden, während der
Reichtum der Kirche unermesslich ist.
Der Bundestag sollte deshalb endlich die Reißleine ziehen und die geplante
"Papst-Show" im Reichstag (Rede mit vorheriger
Gelegenheit der persönlichen Beichte bzw. Segnung von Abgeordneten durch Papst
Ratzinger) absagen. Die Politiker sollten sich stattdessen mit den Kirchenführern treffen,
um dieses unwürdige Angebot nachzuverhandeln.
Nr. K 122 / 2011 – Katholischer Priester in
Großbritannien zu 21 Jahren Haft verurteilt – "Unvorstellbar grausame
Taten", so der Richter, "die Opfer [21 kleine Buben] hätten kaum je zu
überwindenden Schaden genommen". Der Richter bezeichnete den katholischen
Priester zudem als "doppelzüngig" und "manipulativ". In Deutschland wäre das
Verfahren wegen "Verjährung" gar nicht erst eröffnet worden, und der Priester in
ein Kloster versetzt worden. In England werden die Verbrechen aber auch 27 Jahre
nach dem letzten nachgewiesenen Verbrechen von der Justiz wie entsprechende
Verbrechen behandelt.
(derstandard.at, 22.10.2010)
Nr. K 121 / 2011 –
"In Italien sei es wegen der ständigen
Präsenz der Kirche schwer, über den Missbrauch zu sprechen ..."
(ad-hoc-news.de, 20.4.2011).
Opfer pädophiler Geistlicher organisieren sich.
Nr. K 120 / 2011 –
Schock inmitten der Vorbereitung zur Wallfahrt zum Heiligen Rock –
Sex-Verbrechen an Jugendlichen und Kindern bei renommiertem Priester in Trier
aufgedeckt – Die Nachricht von den Verbrechen trifft
das Bistum in Trier mitten in die Vorbereitung zum Massen-Ereignis, der
Wallfahrt zum Heiligen Rock vom 13.4.-13.5.2012, wo der Papst nach dem Wunsch
von Bischof Stephan Ackermann erneut nach Deutschland kommen soll. Bei der
letzten Wallfahrt zum Heiligen Rock im Jahr 1996 kamen 700.000 Pilger. Ein
schmutziges Stück Stoff wird dabei als angebliches Gewand von Jesus verehrt, und
die Gläubigen schreiten ehrfürchtig betend daran vorbei – letztlich eine Verhöhnung von
Jesus, denn er würde sicher heute saubere, gepflegte und unauffällige Kleidung
tragen. Der Rock wurde erstmals
1512 in Trier gezeigt und dann zunächst Jahr für Jahr, und Martin Luther tobte.
Dies sei ein "verführlich, lügenhaft und schändlich Narrenspiel". 2012 jedoch
beteiligt sich die Evangelische Kirche an dem "lügenhaften Narrenspiel".
Mitten hinein in die Vorbereitungen musste Abt Ignatius Maaß von der Trierer
Abteikirche St. Matthias zugeben, dass Priester und "Bruder" B. in den 70er- und
80er-Jahren jahrelang Kindern und Jugendlichen missbrauchte.
Der Trierer Volksfreund schreibt am 22.5.2011: "Er gehörte zu den bekannten Trierer
Persönlichkeiten und genoss allgemein eine hohe Wertschätzung." Wie
meistens hatte die Kirche die Polizei nicht eingeschaltet und nach eigenen Angaben auf "Wunsch der
Opfer" auf strafrechtliche Verfolgung der Verbrechen verzichtet. Das Ausmaß
der seelischen Verwüstung bei den Opfern (man spricht von Seelenmord) bewirkt
jedoch, dass diese durch Tätervertretungen (in diesem Fall die Kirchenleitungen)
leicht manipuliert werden können. Die Kirche habe intern, so der Abt, eine
"freiwillige Leistung" erbracht. Die Verbrechen sind außerdem wie fast immer in
solchen Fällen "verjährt", weswegen der Verbrecher wie meistens unangetastet im Kloster
seinen Lebensabend verbringen kann. Der Papst hatte auf verschiedene Bitten, auf
die Verjährung bei Kinderschänderverbrechen von Priestern zu verzichten, nie
reagiert. Die Opfer sind oft erst nach Jahrzehnten überhaupt in der Lage, die
Traumatisierung aufzuarbeiten und darüber zu sprechen. In der Frankfurter
Rundschau heißt es in einer Zusammenfassung der Verbrechen:
"Die Opfer
jedenfalls waren und sind in erschütterndem Maße machtlos." (25.5.2011)
Nr. K 119 /
2011 – Priester holt sich
Obermessdiener, dieser holt sich jüngeren Messdiener, dieser holt sich Kind zum
Sex – Der Trierer Volksfreund
enthüllt, was sich im katholischen Pfarrheim und in der Sakristei jahrelang
abspielte. Der Priester erzog den Obermessdiener zu seinem Sex-Partner mit den
Worten "Das ist eine schöpfungsbejahende Lebensweise, die vor Gott nicht
schlecht sein kann". Außerdem bekam er für diese weiteren Dienste reichlich
finanziellen Zuschlag. Der Obermessdiener übernahm die Methode gegenüber jüngeren Messdienern,
von denen einer ebenfalls wegen Missbrauchs verurteilt wurde.
Der Obermessdiener wurde nun zu drei Jahren Haft verurteilt. Der Priester wurde nie
verurteilt. Seine Taten sind wie üblich verjährt. Sie unterlagen nun lange genug
dem päpstlichen Geheimhaltungsbefehl.
(volksfreund.de, 9.5.2011)
Nr. K 118 / 2011 – Mutmaßlicher französischer
Familienmörder war militanter Katholik, Frau und Kinder "streng
katholisch" – Spiegel.de schreibt: "Er war
militanter Katholik ... Nach dem Fünffachmord von Nantes ist der tatverdächtige
Xavier D. unauffindbar. Tötete er seine Frau und die vier Kinder? ... Xaviers
ehemals bester Freund zeigte sich nach dem Blutbad ´wie betäubt`: Gemeinsam habe
man von 1975 bis 1978 das katholische Gymnasium in Versailles besucht, erzählte
der Mann namens Bruno der ´Libération`. ´Gesellig, fröhlich, sympathisch` sei D.
als junger Mann gewesen. Das religiöse Element war stark vertreten – die Mutter
las dem Sohn aus dem Katechismus vor, an der Schule galten strenge Regeln."
Auch seine Frau und seine vier Kinder waren "streng katholisch", waren in der
Kirche Saint-Félix in Nantes engagiert, gingen dort ein und aus. Doch der Vater
bekam zunehmend Probleme mit dem katholischen Gott, startete deshalb im April
2010 in einem katholischen Internet-Forum einen Hilferuf: "Worin besteht der
Nutzen oder die Lust Gottes, wenn man ihm ein Tier opfert, ein Kind, einen
Menschen ... seinen Sohn? Danke für eure Antworten." (ntv.de, 29.4.2011)
Auf diese Frage hat auch Papst Benedikt XVI. in seinem neuen Buch Jesus von
Nazareth, Band 2, geantwortet. Der Papst bezeichnet die Tierschlachtungen
zur angeblichen "Beruhigung" Gottes im Alten Testament als "wartender Ausgriff
nach Kommendem", die "ihr Licht und ihre Würde von dem Kommenden empfingen" (S.
77 f.), dem angeblichen Menschenopfer von Jesus, um den Gott, an den die
Kirche glaubt, damit zu "versöhnen".
Doch der mutmaßliche Fünffach-Mörder wurde "nach 35 Jahren militant gelebtem
Katholizismus", wie er selbst schrieb (spiegel.de, 28.4.2011), an diesem
Glauben irre, weswegen ihm nach römisch-katholischer Lehre nun die ewige
Verdammnis drohte. Hat er am Ende versucht, diesem Gott seine Familie zu
"opfern", um ihn wieder gnädig zu stimmen? Eine Antwort darauf gibt es noch
keine, da er verschwunden ist. Die Leichen
seiner Frau und seiner vier Kinder wurden im Garten gefunden.
Nr. K 117 / 2011 –
Vom Kaplan vergewaltigt – Opfer klagt: Erzbistum nicht an Aufklärung
interessiert – Zu Tausenden sind katholische Priester nicht mit Sado-Maso-Sex unter Männern zufrieden (siehe unten),
sondern versuchten, ihren Trieb an Kindern zu stillen. Diese sind oft erst nach
vielen Jahren fähig, die sexuelle Gewalt, die ihnen angetan wurde,
aufzuarbeiten. Über ein weiteres Beispiel schreibt die Berliner Zeitung vom
8.4.2011.
(berlinonline.de)
In dem Artikel heißt es unter anderem: "Mit immer neuen Schreiben an
immer mehr Menschen und mit Informationen an die Staatsanwaltschaft und die
Deutsche Bischofskonferenz hat Beyer die Kirche offenbar dazu gezwungen, den
mutmaßlichen Täter aus dem Amt zu nehmen. ´An Aufklärung ist das
Erzbistum nicht interessiert`, bilanziert Beyer bitter." Schließlich kommt der Papst
im Herbst ins Erzbistum und die Kirche will endlich andere "Schlagzeilen". Aber
die Verbrechen, von denen täglich immer mehr ans Licht kommen, lassen sich nicht
zum Papstbesuch unter den Teppich kehren.
Nr. K 116 / 2011 – Kondomverbot für
HIV-infizierte Afrikaner und harter homosexueller Sado-Maso-Sex im Vatikan /
Tausende geheime Kinder der heterosexuellen Priester wachsen in gestörten
Verhältnissen auf – Der Journalist Carmelo Abbate enthüllt die maßlose Heuchelei der Kirche und
berichtet z. B. von dem "wilden Treiben" "hinter keuscher Fassade". Sein neues Buch
erschien am 21.4.2011 in italienischer und französischer Sprache (Sexe au
Vatican).
(blick.ch)
Und während "schwuler Sado-Sex mit Blick auf den Petersdom" zum vatikanischen
Alltag gehört, droht der Papst eingeschüchterten afrikanischen Gläubigen mit der
Hölle, wenn sie ein Kondom benutzen, um z. B. in der ehelichen Sexualität den
Partner vor Infizierung mit dem HIV-Virus zu schützen (mehr dazu z. B. in dem
Buch
Angeklagt der Papst).
Hinzu kommt die maßlose Heuchelei der heterosexuellen Priester. Um
Tausende von Priesterkinder und ihre Mütter weltweit, die in gestörten sozialen Verhältnissen
aufwachsen, müssen sich eigene Hilfsorganisationen kümmern. Bei
20min.ch
vom 20.4.2011 heißt es, nur
auf die konservative Schweiz bezogen: "Laut dem Autor von ´Sex and the Vatican`
gibt es in der Schweiz 1900 aktive Priester und 500 Frauen, die eine Beziehung
zu einem Priester haben. Aus diesen Beziehungen seien gemäß einer nicht näher
genannten Hilfsorganisation für Priester-Liebhaberinnen rund 200 Kinder
entstanden."
Nr. K 115 / 2011 – Vom Priester vergewaltigter Junge
trifft seinen Peiniger –
Siehe
taz.de
vom 5.4.2011
Nr. K 114 / 2011 – Propst suchte homosexuellen Sex
im Internet
– im Beichtstuhl wurden Sex-Partner bekannt
– jetzt ist er bei der Bundeswehr
/ Angst in der Kirche vor weiteren Beichtstuhl-Enthüllungen / Neue
Berichte aus dem Vatikan: Schweizer Gardisten und andere packten aus
– auch der Name "Ratzinger"
wurde genannt / Neue
Unruhe in der katholischen Kirche vor dem Papstbesuch –
"Demnach soll der Kaplan
Gerhard F. (Name geändert) einen jungen Mann in der Beichte ausgehorcht haben.
Es soll um Sex-Kontakte von Geistlichen gegangen sein; besonders um mögliche
sexuelle Verfehlungen des Pastors Bernward Mezger, damals Propst in St. Clemens
[in Oberhausen] und Vorgesetzter des Kaplans Gerhard F. Auch Verbindungen
anderer Priester in die Homosexuellen-Szene sollen im Beichtstuhl abgetastet
worden sein. Der
Kaplan habe es weitergetragen an Ohren, die es nicht hören sollten." (WAZ,
29.3.2011)
Der ranghohe Propst habe u. a. "auf einer Schwulenkontaktbörse im Internet
Partner zum Sex gesucht" (WAZ, 3.3.2011). Da es kirchenrechtlich nicht
verboten ist, wenn Priester öffentlich nach schwulen Sex-Partnern suchen (nur
die Heirat einer Frau wäre verboten und würde zur Exkommunikation aus der Kirche führen,
was wiederum die Hölle nach sich ziehen soll), wurde der Propst nur versetzt und arbeitet jetzt als
Militärpfarrer der
Bundeswehr in Zweibrücken. Dort wird er jetzt zu 100 % vom Staat bezahlt und hat
es in seiner Seelsorge sogar ausschließlich mit Männern zu tun.
Seinem ehemaligen Untergebenen drohen wegen der
Beichtstuhl-Verhöre und deren Protokollierung harte Maßnahmen. Denn die Kirche möchte auf jeden Fall
verhindern, dass weitere Beichtstuhl-Enthüllungen erfolgen. Was geschieht
nämlich, wenn auf diese Weise z. B. die Namen von hohen Amtsträgern genannt
werden, die von sich aus niemals eine solche "Beichte" ablegen würden, da sie
öffentlich das Gegenteil von dem lehren, was sie tun? Eine Aufdeckung
einer solchen Heuchelei würde das Ansehen der Kirche noch weiter schmälern.
So sagte z. B. der ehemalige hohe katholische
Vatikan-Würdenträger David Berger:
"Ich
habe selber oft Theologen erlebt, die sich morgens in Vorlesungen oder in
Artikeln extrem homophob geäußert haben, die gesagt haben, sie würden sich am
liebsten beim CSD [Christopher Street Day – öffentliche Homosexuellen-Parade]
mit einem Maschinengewehr an den Straßenrand stellen und alle niederknallen. Die
gleichen Leute habe ich dann abends in Schwulenbars getroffen. Wenn man sie
darauf angesprochen hat, kam oft: ´Ich bin doch nicht schwul!` Das sei etwas
ganz anderes."
Und der ehemalige Vatikan-Theologe David
Berger in dem Interview weiter: "Wenn man sich mit Theologen privat unterhält, dann sagen fast alle:
Natürlich ist Ratzinger homosexuell veranlagt. Er kommt aus einer
kirchlich geprägten Kultur, in der das ein absolutes Tabu ist. Was er bei
sich hasst, projiziert er auf andere und bekämpft es. Und das kann er jetzt als
Papst mit offiziellen Dokumenten machen."
Und: "Diese Dokumente soll es
nach Aussagen einer renommierten Vatikanistin (Valeska von Roques, Anm. d. Red.)
geben, die mir persönlich Ausschnitte und Zitate vorgelegt hat. Sie belegen
angeblich, dass der Papst noch in seiner Zeit als Kardinal in Rom regelmäßig
homosexuelle Kontakte gepflegt hat. Es sind Aussagen von Schweizer Gardisten
und anderen im Vatikan tätigen Leuten" (fresh-magazin.de
– April 2011). Und die römisch-katholische
Theologie-Professorin Dr. Uta Ranke-Heinemann bemerkte dazu: "60 % des Vatikan
sind homosexuell." (zit. nach Das Weisse Pferd Nr. 6/2002)
Während nach außen also der überwiegend falsche Eindruck erweckt wird, die
Würdenträger würden ihre Sehnsucht nach einer Frau durch die "geistliche" Anstrengung
im Zölibat "mit Gottes Hilfe" in den Griff bekommen, ist der größte Teil von ihnen
demnach in Wirklichkeit homosexuell und hat mit dem Zölibat deshalb nicht das
geringste Problem – im Gegenteil: Die Priester können ihre Vorlieben hinter
dem Zwangszölibat fast perfekt verstecken, und es läuft dann ein doppeltes
oder gar mehrbödiges "Spiel" gegenüber den Gläubigen und der Öffentlichkeit.
Von daher erscheinen die geplanten Demonstrationen anlässlich des
Papstbesuches in Deutschland, die teilweise von Schwulen- und Lesbenverbänden organisiert
werden, noch einmal in einem anderen Licht. Gerade die geplante öffentliche
homosexuelle Kuss-Inszenierung in Gegenwart des Papstes könnte auch als
Einladung
an die Priester bis hin zum Papst verstanden werden, damit sich diese ebenfalls zu
ihren
möglichen sexuellen und erotischen Leidenschaften "bekennen" und diese nicht nur heimlich oder
gedanklich ausleben oder eben bei sich unterdrücken und dafür bei anderen
bekämpfen. Doch Offenheit und Ehrlichkeit waren noch nie die Werte des Katholizismus.
Nr. K 113 / 2011 –
Kirche ernennt pädophilen Straftäter zum Priester.
In der Gemeinde beging er dann weitere Verbrechen – "Ein niederländischer Kardinal hat die Ernennung eines
verurteilten Pädophilen als Priester zugegeben, ... der nach Angaben der Zeitung
´NRC Handelsblad` später erneut ´dutzende Kinder` missbrauchte".
(de.news.yahoo.com, 10.2.2011)
2010
Nr. K 112 / 2010 – Keine Chance mehr
für Friedensnobelpreis an Priester
– Kandidat hatte Jungen sexuell missbraucht
– Ein pädophiler Priester wird nicht mehr für den Friedensnobelpreis nominiert.
Lesen Sie dazu:
spiegel.de
vom 29.12.2010
Nr. K 111 / 2010 – Priester
als Liebhaber des Familienvaters vergewaltigte auch dessen Sohn und dessen
Tochter / Er habe das "Ankuscheln" des 11-jährigen Jungen
"missverstanden" / Papst lässt "Verjährung"
nicht aufheben – Das Schicksal von Michael L. beschreibt
welt.de, 28.12.2010.
Immer wieder kommen ihm die Bilder, wie er als 11-Jähriger vom Priester
vergewaltigt wurde. Der Priester war eigentlich der Sex-Partner seines Vaters,
doch der in seiner Gemeinde äußerst beliebte Amtsträger, der auf die Liturgie
sehr großen Wert legte, verging sich auch an ihm und an seiner Schwester. Erst nach
vielen Jahren wagt der junge Mann, darüber zu sprechen, was ihm angetan wurde.
Bei der Polizei bricht er daraufhin zusammen, als ihm wieder die Erinnerungen
kommen:
"Das Bild einer grobporigen Nase etwa, die Michael neben seinem Gesicht sah,
wenn Ulrich H. von hinten in ihn eindrang. Oder das schmatzende Geräusch der
Vaseline, mit der der Priester sein Geschlechtsteil zuvor eingerieben hatte ...
Tagsüber hilft er Ulrich H. beim Aussuchen einer Krippe für das Weihnachtsspiel.
Abends holt ihn der Geistliche in sein Bett und vergewaltigt ihn ... [Es kommt
zum Prozess] Auch aus der Gemeinde des Priesters sind einige gekommen.
Sie sitzen hinten im Saal. ´Lügner` zischeln sie, wenn Michael L.
von den erlittenen Qualen erzählt. Unheilvoll wie ein Chor in einem
antiken Drama. Das trifft ihn
schlimmer als das Verhalten des Priesters. Er hat sich so Mühe gegeben, dass
Ulrich H. nicht noch mehr Schuld tragen muss. Auch wegen des unsinnigen Gefühls,
das seit damals in seinem Inneren nagt. Ein typisches Gefühl für Opfer von
sexuellem Missbrauch, sagen Psychologen. Der junge Mann fühlt sich mitschuldig.
Der Priester nutzt die Gelegenheit zur Buße nicht. Er streitet ab, räumt dann
nur das ein, was ihm nachgewiesen werden kann. Sieht sich als den Verführten.
Er habe das Ankuscheln des Jungen ´missverstanden`."
Der Priester wird
zu einer Haftstrafe verurteilt, darf aber Priester bleiben. Einige Taten sind
auch schon verjährt, was bereits nach zehn Jahren der Fall ist. Auf die
Verjährung berufen
sich die Kirche und ihre Priester immer wieder, und der Papst, der im September
2011 die Abgeordneten im Deutschen Bundestag moralisch "belehren" will, weigert sich, auf
die strafrechtliche Verjährungsfrist bei Sex-Verbrechen von Priestern zu verzichten, obwohl er
vielfach darum gebeten wurde. Auch ist der Papst
maßgeblich an Vertuschungen beteiligt.
Es ist ein Skandal ohnegleichen, dass die deutschen Politiker planen, sich in
Ehrerbietung zu erheben vor dem Chef eines Berufsstandes, der wie kein anderer in
den letzten Jahrzehnten Leid und Verwüstung in Familien gebracht und Kinder zu
seelischen Wracks gemacht hat.
Nr. K 110 / 2010 – Wie die Kirche Eckhard
O. zerstörte – Er wurde "von einem Priester gezeugt"
und ins katholische Erziehungsheim gesteckt. "Immer wieder vergingen sich
Geistliche und Angestellte des katholischen Heimes an ihm. ´Hast du schon
einmal deinen Pillemann angefasst?`, fragte die Religionslehrerin – nur um ihn
für die ehrliche Antwort auszupeitschen. O. erinnert sich noch heute an den
ekstatischen Gesichtsausdruck der Ordensfrau, wenn sie sich in Rage prügelte."
Heute ist er 61 und arbeitsunfähig. Und: "Bislang hat er gegen die Kirche immer
nur verloren." Lesen Sie den Artikel unter
spiegel.de,
24.12.2010.
Nr. K 109 / 2010 – Schlechtes
Vorbild der Priester: Vier Messdiener vergewaltigten Buben – Auf einem
ersten Höhepunkt der Aufdeckung der Sex-Verbrechen durch Priester im Sommer 2010
schlugen nun auch vier Messdiener aus Xanten zu, vielleicht nach dem Motto: "Was
sich viele von diesen erlauben, das probieren wir auch einmal aus."
Zum Vergewaltigungsopfer suchten sich die vier jugendlichen Altardiener auf
einer kirchlichen Jugendfreizeit einen gleichaltrigen Buben und einen weiteren
Jungen aus. "Die Staatsanwaltschaft spricht von schwerem sexuellen Missbrauch,
gleichzusetzen mit Vergewaltigung." (rp-online.de, 13.12.2010)
Derweilen untersagen immer mehr Eltern ihren Kindern die Messdiener-Tätigkeit.
Die Gefahr für die Kinder im kirchlichen Milieu erscheint ihnen zu groß. Nach römisch-katholischer Lehre könne
auch ein Priester in aktiver Todsünde die Sakramente gültig spenden und die
Messe gültig lesen, z. B. auch, wenn er
unmittelbar zuvor in der Sakristei einen
Jungen missbraucht oder in Sex-Praktiken "eingeführt" hat. Oder wenn er am Altar
in Gedanken eine Vergewaltigung plant. Erst recht gibt es diesbezüglich keine
Einschränkungen für Messdiener. Alles, was am Altar formell korrekt
ausgeführt ist, gilt. Der Charakter oder das Tun der Priester bzw. Altardiener
spielt dafür keine Rolle.
Nr. K 108 / 2010
–
Über 100-facher Ministrantenmissbrauch: Priester und "Schulseelsorger" zu sieben Jahren Haft
verurteilt – Sexuelle
Handlungen mit Ministranten wurden einem Priester aus Fritzlar, der in der
Gemeinde speziell für Kinder und Jugendliche und auch als Schulseelsorger tätig
war, in 155 Fällen nachgewiesen. Viele Opfer sind traumatisiert. Der Priester
und "Beichtvater" der Kinder wurde dafür zu sieben Jahren Haft verurteilt.
(myvideo.de – Fritzlarer Pfarrer ins Gefängnis)
Nr. K 107 / 2010 – Papst stärker in
Kinderschänder-Skandal verwickelt als bisher bekannt – siehe dazu
spiegel.de,
27.11.2010
Nr.
K 106 / 2010 – Fast gleichzeitig
mit den Sex-Chat-Skandal um
den Vorstand der katholischen Kinderdörfer wurde im Oktober 2010 erneut
in Priester aus Franken entlassen, weil er heiraten will. Es ist bereits der
dritte Priester aus der Region in kurzer Zeit, der deswegen vom Bischof
suspendiert wurde: Vor einem Jahr der Priester von Hammelburg, vor einem Monat
der Priester von Rechtenbach und jetzt der Priester von Ansbach-Christkönig. Die
angeblich "christliche" (in Wirklichkeit "katholische" und
"evangelische") Leitkultur, die von CSU-Chef Horst Seehofer und
CDU-Chefin Angela Merkel im Herbst 2010 moslemischen Bürgern zur
Integrations-Orientierung vorgehalten wird, wird hauptsächlich von
staatlichen Milliardensubventionen
gestützt und zusammen gehalten und ist eher eine "Leidkultur".
Nr. K 105 / 2010 –
Sex-Flirt mit 13jährigem Mädchen –
Pädophiler Papstschüler und Vorstand der deutschen katholischen Kinderdörfer
geht RTL in die Falle /
Dritter fränkischer Priester in Folge wegen Heiratswunsch suspendiert – In der TV-Sendung Tatort Internet (RTL, 11.10.2010)
geht dem Fernsehteam auch ein hoher katholischer Amtsträger ins "Netz". Der
Täter
ist Vorstand der katholischen Kolping-Kinderdörfer, selbst Leiter eines solchen
Kinderdorfes in Franken und nach eigener Aussage theologischer Schüler von Josef Ratzinger bzw. Papst Benedikt XVI. Im
Chat mit
einem 13jährigen Mädchen, das aber nur ein Lockvogel und in Wirklichkeit 18 Jahre alt ist,
steuert der "renommierte Pädagoge" (Mainpost, 16.10.2010) in eine
bestimmte Richtung:
"Ein Küsschen in Ehren" – "Es kribbelt" – "Hals
oder Nacken?" – "Das törnt vielleicht an" – "Könnte dich heiß machen"
(bild.de, 16.10.2010). Dies
nennt man "Cyber-Grooming". Dann
verabredet sich der oberste Kinderdorfleiter bei Caritas-Kolping mit dem Kind
während des Ökumenischen Kirchentags in München für eine gemeinsame Nacht. Die
Eltern des Mädchens seien angeblich nicht zuhause. Doch bevor es so weit kommt, wird der Mann von
der vermeintlichen Mutter des Mädchens gestellt, in Wirklichkeit vom Fernsehteam.
Auf dem Kirchentag hatte er zuvor die Menschen an einem eigenen Stand über
Kinder in Not in der Obhut der Kirche informiert.
Aus seinem Lebenslauf geht hervor, dass der Amtsträger zunächst Katholische Theologie
studiert hatte, dann offenbar kurz vor dem Examen und einer möglichen
Priesterlaufbahn auf Pädagogik umstieg. Die Zeit, in der er selbst Kind
war, verbrachte er im katholischen Internat. Er schreibt selbst: "Meine
Gymnasialzeit verbrachte ich in einem kath. Internat des Bistums Münster
– eine Zeit, die mich sehr geprägt hat. Nach dem Abitur 1968 studierte ich zunächst
kath. Theologie in Münster, Regensburg und Tübingen [wo jeweils auch der heutige
Papst als Professor lehrte, seit 1969 in Regensburg]. In Tübingen habe ich dann auf Diplompädagogik
umgeschwenkt ... Im Jahr 1982 habe ich dann die Stelle als Leiter des
Kolpinghauses X. angetreten – eine Entscheidung, die für über 18 Jahre Bestand
hatte und in deren Rahmen ich bereits etliche Jahre im Verwaltungsrat und im
Vorstand des Verbandes der Kolpinghäuser mitgewirkt habe ..." Einstimmig
wurde er dann im Jahr 2004 nach vierjähriger anderer Tätigkeit wieder zum
bundesweiten Vorstand der katholischen Kolping-Kinderhäuser der Caritas gewählt
(Augenblick mal, Sonderausgabe der Zeitschrift, Köln 2004). Nach
Ausstrahlung von Tatort Internet erhielt er nun einen Auflösungsvertrag,
doch er ist seither abgetaucht. Durch die Befürchtung, er könnte sich etwas
angetan haben, verbesserte sich die öffentliche Stimmung gegenüber ihm und
verschlechterte sich die Stimmung gegenüber denen, die ihm auf die Schliche kamen.
Hat er sich eventuell in den Vatikan abgesetzt? Er hatte übrigens
vergleichbare anzügliche Chats mit Kindern
(siehe oben) fortgesetzt, auch nachdem er ertappt worden war.
Nr. K 104 / 2010 – Die Kirche fault von
innen: Eine Frau erzählt, was ihr von Priestern angetan
wurde: "Diese alten, kalten Männer wollen gar nichts an den Strukturen der
Kirche verändern, vor allem nichts an ihrem Umgang mit Sexualität", urteilt
sie. "Diese Vertuschung hatte System." "Sie will keine Entschuldigung aus Rom,
sie würde ihr ohnehin nicht glauben. Sie will, dass die katholische Kirche ihr
Menschenbild überdenkt. ´Sie fault von innen`."
(news.de unter der Überschrift "Ich war abhängig von ihm")
Nr. K 103 / 2010 –
Trotz Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs: Priester gezielt in
Jugendarbeit eingesetzt – Das Bistum Würzburg hält einen beschuldigten Priester des
sexuellen Missbrauchs mittlerweile für schuldig. Mehr dazu unter
mainpost.de.
In dem Artikel vom 5.10.2010 heißt es am Ende allerdings auch:
"Keine Antwort
haben die Verantwortlichen in Orden und Bistum in ihrer gemeinsamen
Presseerklärung auf die Frage gegeben, warum Damian Mai von 1977 bis 2010 in der
kirchlichen Jugendarbeit in der Diözese eingesetzt wurde, obwohl mehrere Kinder
ausgesagt hatten, von ihm missbraucht worden zu sein."
Nr. K 102 / 2010 – "Ein
kirchliches Missbrauchsopfer aus Essen fordert von der katholischen Kirche mehr
als 860.000 € Entschädigung. Als Folge der inzwischen verjährten Tat
im Jahr 1979 könne er seit 14 Jahren nicht mehr arbeiten. Für diese Zeit fordere
er dasselbe Geld wie es der von der Kirche weiterbeschäftigte Täter in den 14
Jahren bekommen hat, sagte der heute 42-jährige Gelsenkirchener Wilfried
Fesselmann am Donnerstag. Bei gut 61.000 € Jahresgehalt des Pfarrers
(Besoldung A 14) ergebe sich die Summe." (bild.de, 30.9.2010)
Nr. K 101 / 2010 –
Unermesslicher Reichtum, Finanzverbrechen und vieles mehr:
Polizei ermittelt wieder gegen Vatikanbank – Einmal mehr steht die Vatikanbank im Zentrum
polizeilicher Ermittlungen (http://www.ftd.de).
Die Polizei fror zunächst 23 Millionen Euro wegen des Verdachtes der Geldwäsche
ein. "Noch immer werden Bilanz und Geschäfte des Hauses geheim gehalten.
Schätzungen zufolge soll sie über ein Vermögen von rund fünf Milliarden Euro
verfügen. Zuletzt überwies die Vatikanbank 50 Millionen Euro an den Papst."
Zur Erinnerung:
In den 80er-Jahren war die Vatikanbank in den Bankrott der Banco Ambrosiano
verwickelt. In diesem Zusammenhang wurde deren Chef Roberto Calvi und weitere
Personen ermordet.
"Wenn mir etwas
zustößt, muss der Papst zurücktreten", sagte Calvi zuvor seiner Frau Clara
Canetti (Die Zeit Nr. 45/2001).
Roberto Calvis Körper hing schließlich, erhängt an einem Baugerüst unter der
"Brücke der Barmherzigen Brüder" (Black Friar´s Bridge). Seine Füße wurden von
der Themse umspült, die Taschen seines Anzugs waren voll schwerer Steine.
"Es
waren mit Sicherheit die Priester des Vatikans", sagte seine Witwe später
(ARD-Dokumentation "Im Namen des Papstes", 8.12.1991).
"Das hatte uns
Roberto schon vorher gesagt." Weitere
Einzelheiten siehe hier.
Nr. K 100 / 2010 – Opfer in Italien wollen Verbrechen von pädophilen Priestern
als "Verbrechen gegen die Menschlichkeit" "ausgeführt von
einer politisch-religiösen Organisation" erklären lassen – Unter
de.news.yahoo.com vom 26.9.2010
heißt es unter anderem: "Opfer pädophiler Geistlicher in Italien wollen sexuellen
Missbrauch zu einem Verbrechen gegen die Menschlichkeit erklären. Mehrere
Dutzend Opfer und ihre Familien kamen am Samstag [26.9.2010] in Verona zusammen.
Der Organisator Salvatore Domolo erklärte, die Gruppe wünsche sich Solidarität
aus dem Ausland, weil Missbrauchsopfer in Italien nur schwer Gerechtigkeit
fänden, schließlich sei die Verjährungsfrist für Missbrauch nach zehn Jahren
abgelaufen. ´Hier gibt es keine Hoffnung`, sagte Domolo auf einer
Pressekonferenz. ´Wenn ein Opfer sich bewusst wird, dass es ein Opfer ist, dann
ist ein juristisches Eingreifen nicht mehr möglich.`"
Nr. K 99 / 2010 –
Belgien: Priester missbrauchten 475
Kinder, auch Kleinkinder; 13 Selbstmorde und sechs Selbstmordversuche
– Die Neue
Zürcher Zeitung schreibt am 10.8.2010 unter anderem: "Alles ist noch viel
schlimmer, als man bis dahin angenommen hatte ... In der katholischen Kirche
Belgiens haben Priester nach einem Untersuchungsbericht in den 50er- bis 80er-Jahren mindestens 475 Kinder sexuell missbraucht. Zu diesem Ergebnis kommt eine
unabhängige Kommission, die am Freitag (10.9.2010) ihren Abschlussbericht in
Löwen vorstellte. ´Es ging um oralen und analen Missbrauch, um Masturbation –
mit anderen Worten, es ging um schwere Fälle`, sagte der Kommissionsvorsitzende,
Kinderpsychiater Peter Adriaenssens ... Meist waren die Opfer Knaben im Alter
zwischen zehn und 14 Jahren, ein Drittel waren Mädchen. Allerdings sollen
auch Kleinkinder im Alter von zwei oder fünf Jahren missbraucht worden sein Die
Kommission zeigte sich betroffen von der hohen Zahl von Selbstmorden unter den
Opfern: Es wurden 13 Selbstmorde und 6 Selbstmordversuche gemeldet ... So
berichtete eine Betroffene beispielsweise, dass sie als 17-Jährige von einem
Priester missbraucht worden sei und sich Hilfe suchend an einen Bischof gewandt
habe. ´Hören Sie auf, ihn anzusehen, er wird Sie in Ruhe lassen`, habe dieser
ihr geraten. Im Juni durchsuchten Polizisten in einer spektakulären Razzia den
Hauptsitz der Kirche. Sie bohrten sogar zwei Bischofsgräber an, um Material zu
finden, das auf Vertuschungen von Missbrauchsfällen schließen ließe."
Nr. K 98 / 2010 –
Zur sexuellen Erregung: Priester bedrängte neunjähriges Kind und griff
ihr unter Kleidung an die Brust – Auch wenn das Interesse der Medien an den
Sex-Verbrechen von Priestern an Kindern mittlerweile schon wieder nachgelassen hat: die Aufdeckung der
Verbrechen selbst hat nicht nachgelassen, und wir veröffentlichen hier auch nur
einen Bruchteil der Berichte. So schreibt die Abendzeitung über einen der
Priester aus dem Bistum von Bischof Walter Mixa, wo der Bischof seine
Seminaristen u. a. als "Lustmolche" bezeichnet hat: "Dem 55-jährigen Mann
aus dem südlichen Landkreis [Augsburg] wird zur Last gelegt, im Frühjahr 2002 einer anfangs
neun Jahre alten Schülerin seines Religionsunterrichts in drei Fällen unter ihre
Kleider und an die Brust gegriffen zu haben, wie das Amtsgericht am Donnerstag
mitteilte. Laut Staatsanwaltschaft hat der Mann das Kind gestreichelt, um sich
sexuell zu erregen" (26.8.2010). Einem Kollegen, einem Geistlichen
Bischöflichen Rat aus dem Bistum Regensburg, ging der pädophile Trieb sogar mitten im staatlich finanzierten
katholischen Religionsunterricht durch, und er rieb sich
während des Unterrichts z. B. an
sechsjährigen Mädchen.
Nr. K 97 / 2010 – Priester
aus Spelle vergewaltigte 14-jähriges gläubiges Mädchen und drohte ihr mit "Gott",
wenn sie sich wehrt / Auch noch weiteres Opfer des Hochwürden – Focus
online schreibt u. a.: "Laut Anklage vergewaltigte der Kaplan das Mädchen in
der Dienstwohnung, die ihm die katholische Kirche in Haren zugewiesen hatte. Bei
der ersten Tat habe der Geistliche die tiefgläubige und sexuell unerfahrene
14-Jährige festgehalten und so ihren Widerstand gebrochen, sagte
Oberstaatsanwalt Alexander Retemeyer. Auch bei der zweiten Tat habe er das
Mädchen fest- und ihr den Mund zugehalten. Zudem habe er ihr für den Fall der
Weigerung Nachteile in ihrer Stellung vor Gott angedroht. Nach Angaben des
Opfers folgte den Vergewaltigungen eine drei Jahre dauernde sexuelle und
gewaltbetonte Beziehung. Diese sei von dem Mädchen wohl wegen der als
charismatisch empfundenen Ausstrahlung und aufgrund eines spirituellen
Abhängigkeitsverhältnisses ertragen worden, sagte der Oberstaatsanwalt Retemeyer
... Gegen den 50-Jährigen ist bei der Staatsanwaltschaft Osnabrück noch ein
zweites Ermittlungsverfahren wegen Vergewaltigung anhängig. Eine seinerzeit
23-jährige Frau solle im April und Mai 1995 ebenfalls mehrfach Opfer des
Geistlichen geworden sein, sagte Retemeyer." Ein großer Teil der Verbrechen ist
wie immer verjährt (24.8.2010). Nach Informationen aus Kirchenkreises
hatten die Vergewaltigungen jedoch keine Auswirkungen auf die "Wirksamkeit" der
Oblate, die der Priester nach den Verbrechen angeblich in den "Leib Christi"
"verwandelt" habe.
Nr. K 96 / 2010
–
Katholischer Journalist wirft Kirche "Bunkermentalität"
vor und muss deshalb gehen /
Die Schuld des Staates:
Er pumpt Milliarden über Milliarden in dieses System hinein – Die Frankfurter Rundschau
schreibt am 17.8.2010: "Da laufen die katholischen Bischöfe
seit Bekanntwerden der Missbrauchsfälle im Büßerhemd herum und reden über
Aufklärung und Ursachenforschung. Doch wenn ein Untergebener aus den eigenen
Reihen einmal Klartext redet, dann fliegt er raus. Ein katholisches Trauerspiel.
Bunkermentalität hat der inzwischen abgelöste
Leiter der katholischen Journalistenschule, Michael Broch, der Kirche
vorgeworfen − und sich dafür später entschuldigt. Das hätte er nicht tun
müssen. Denn der Rauswurf Brochs ist der Beleg für genau dies:
Bunkermentalität. Abschotten, zusammenhalten und warten, bis der Sturm
vorüber ist. Wer da nicht mitmacht, gehört nicht dazu. Das scheint das Credo der
Kirchenfürsten zu sein, die den kritischen Schulleiter in die Wüste geschickt
haben. Sie haben bewiesen, dass ihnen an Diskussionen nicht gelegen ist, an
Reformen schon gar nicht."
Die Schuld daran trägt maßgeblich der Staat: Er pumpt Jahr für Jahr
Milliarden über Milliarden von Euros aus dem allgemeinen Steueraufkommen in
dieses System und Milieu hinein und hält es so am Laufen. Siehe dazu
Der Theologe Nr. 46.
Nr. K
95 / 2010 –
Serienvergewaltiger im Talar: Priester
vergewaltigt alle 14 Tage ein Kind oder einen Schutzbefohlenen, 25 Jahre lang
/ Anderer Priester missbrauchte über 100 Kinder / Papst lehnt
Rückritt von wegen Verbrechensvertuschung angeklagten Bischöfen ab – 14.500 Opfer von
pädophilen Priestern und anderen kirchlichen Amtsträgern und Mitarbeiter wurden
in Irland bekannt. Bischöfe vertuschten jahrzehntelang Vergewaltigungen und
Misshandlungen von Kindern durch Priester. Zwei Bischöfe boten nun im Dezember
2009 ihren Rücktritt an, doch der Papst lässt sie mit "veränderten
Zuständigkeiten" im Amt. Zu den gedeckten Verbrechern gehört ein Priester, der
ca. alle 14 Tage eine Vergewaltigung einräumte, 25 Jahre lang. Ein anderer
katholischer Priester, der gedeckt wurde, gab nun zu, "mehr als hundert Kinder
missbraucht zu haben". (AFP, 16.8.2010)
Nr. K 94 / 2010 –
Geistlicher Bischöflicher Rat verging sich im Religionsunterricht an
Grundschülerinnen – Die Mädchen waren sechs, sieben, acht oder neun Jahre
alt, als der Geistliche Bischöfliche Rat aus der Diözese Regensburg mitten im
Katholischen Religionsunterricht sich im sexuellen Rausch unter der Kleidung der
Mädchen zu schaffen machte. Jetzt wurde er zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. (frankenpost.de)
Nr. K 93 / 2010 – Vaterglück kann etwas
Wunderschönes sein. Nicht jedoch für heuchlerische katholische Priester, die
ihre Vaterschaften vielfach dementieren, um den Gläubigen gegenüber den
"heiligen" Schein zu wahren.
Mittlerweile haben zwei Männer
dementiert, heimliche leibliche Söhne von Bischof Walter Mixa zu sein, der
verschiedenen Erzählungen und Berichten zufolge (siehe z. B.
unten) demzufolge in beide Richtungen
einer Bisexualität tätig geworden wäre. Die
Abendzeitung deutet am 13.8.2010 bereits an, dass in der Bevölkerung sogar
von noch mehr leiblichen Söhnen die Rede ist (abendzeitung.de).
Mit DNA-Tests könnten die Berichte ja leicht aus der Welt geschafft werden,
falls sie nicht stimmen sollten.
Nr. K 92 /
2010 –
Heuchelei: Vordergründig Homosexualität
verurteilt, nachts wilde Homosexuellen-Parties von Priestern – Das
italienische Magazin Panorama machte drei Wochen lang Filmaufnahmen in
Schwulen-Clubs, wo Priester männliche Vergnügungs- und Sex-Begleiter (so
genannten "Escorts") buchten und mit ihnen "wilde Nächte" abfeierten (z. B.
shortnews.de, 23.7.2010). Am nächsten Tag haben sie dann wieder angeblich
Oblaten in den Leib Christi verwandelt. Die Heuchelei und Scheinheiligkeit
besteht darin, dass die Kirche Homosexualität verurteilt, während aber nach
Expertenangaben ca. 60 % der Priester im Vatikan homosexuell sind (Das Weisse
Pferd Nr. 6/2002).
Für viele homosexuelle Männer oder homosexuelle Pädophile erscheint
"Katholischer Priester"
offenbar als Traumberuf, weil sie kein Problem mit dem Zwangszölibat haben und
im Beruf leichter wie jeder andere an Kinder heran kommen.
Mehr dazu siehe hier:
Ausgelebte Homosexualität
im Vatikan
Nr. K 91 / 2010 – Nach Tausenden von Seelenmorden an Kindern: Kirche wieder ganz
oben auf dem hohen Ross: Bischof Ludwig Müller: Rücktritt von Bischof Walter
Mixa war "nicht
gerechtfertigt". "Es habe sich um ´öffentlich inszenierte Kritik` gehandelt.
Nun stelle sich heraus, ´dass die Vorwürfe gar nicht so gravierend sind`... ´Das
relativiert andere Vorwürfe`, sagte Müller" (abendzeitung.de, 3.8.2010).
Mehr zu Bischof Mixa, der jetzt eine fürstliche Staatspension von über 7.000
€ erhält, z. B. unter K 84
K 82
K 78
K 67
K 66
K 65
K 58
K 55
K
51
K 50
K 46
K 44
Liebe Leserin, liebe Leser! Lesen Sie alles noch einmal
genau nach, wenn Sie möchten. Wenn das alles nach Bischof Ludwig Müller also gar "nicht so
gravierend" sei und der Rücktritt von Bischof Walter Mixa "nicht gerechtfertigt"
gewesen sei, wie mag es dann wohl im Bistum von Bischof Ludwig Müller und in anderen
Bistümern hinter den Kulissen zugehen? Die nächste
Enthüllung erfolgte bereits wenige Tage nach
diesen Aussagen Bischof Müllers.
Zur Erinnerung: Im Jahr 2007 wurde Bischof Ludwig Müller vom
Pfarrgemeinderat in Riekofen die Verantwortung für ein "grausames Experiment
mit der Seele unserer Kinder" vorgehalten. Bischof Ludwig Müller hatte einen
wegen Ministrantenmissbrauchs vorbestraften Priester gezielt wieder im
Gemeindedienst eingesetzt – ohne über dessen Neigungen und Verbrechen zu
informieren. Die Folge: Der Priester verging sich im Dienst wieder an
Kindern. Der Bischof, der gegen die ohnehin laxen Leitlinien für den Umgang mit
Verbrechern im Pfarrertalar auch noch verstoßen hatte, bedauerte damals nichts
und wurde auch nie zur Verantwortung gezogen. Mehr
dazu.
PS: Bischof
Ludwig Müller wurde jetzt
auf Kosten des Staates
für 100.000 € Umbaukosten ins
Zentrum des Regensburger Doms gesetzt, damit die Gläubigen ihn dort besser sehen
können.
Nr. K 90 / 2010 – Priester schändete 23
Jahre lang Kinder – Bischof Robert Zollitsch vertuschte und stellte
falsch dar.
Wie lange kann sich der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz noch ans Amt
klammern?
Mehr dazu bei
sueddeutsche.de,
20.7.2010.
Nr. K 89 / 2010 – Pädophile Schwerverbrecher wurden
in der Vergangenheit nur versetzt. Doch Chefarzt wird in einem
katholischem Krankenhaus gekündigt. Der Grund: Er hat das zweite
Mal geheiratet. Doch diese Institution wird zu 100 % vom Staat bezahlt.
Sind zölibatäre Priester nicht die schlimmeren Ehebrecher? – In Düsseldorf hat ein Arzt nach seiner Scheidung
ein zweites Mal geheiratet, bevor ein kirchliches Gericht über die
beantragte kirchliche "Annullierung" seiner ersten Ehe entschieden hatte. Das
Verfahren lief noch. Daraufhin wurde der Chefarzt von den zölibatären "Herren der
Kirche" und ihren Helfershelfern fristlos gekündigt. Er habe "gegen die katholische
Glaubens- und Sittenlehre verstoßen, argumentiert sein Arbeitgeber, der
kirchliche Träger der Klinik". (bild.de, 29.6.2010)
Ob er wirklich etwas
Schlimmes getan hat, was natürlich eine wichtige Frage wäre, ist für die
Kirchenverantwortlichen in diesem Zusammenhang jedoch unbedeutend. Und diese
schämen sich auch nicht, sich ihr Krankenhaus zu 100 % vom Staat bezahlen zu
lassen. Und die Politiker geben unser aller Geld dafür aus, solche Einrichtungen
zu bezahlen und sie zu unterstützen. Damit verantwortet der Staat auch die
fanatische Personalpolitik der zölibatären Hardliner anstatt die Sorge für die
kranken Menschen in eigener Regie zu verantworten. Wenn die Kirche ihre Häuser
selbst bezahlt, mag sie dort beim Personal ja wüten, wie sie will. Dann sind nur
die Mitglieder der Kirche dafür verantwortlich. Wenn der Staat jedoch der Kirche
alles Geld zusteckt, dann darf er sich die Personalpolitik nicht von den Mixas
und seinesgleichen diktieren lassen.
Zudem: Was sich hinter den festlichen Gewändern derer verbirgt, die
offiziell nicht gegen die katholische Glaubens- und Sittenlehre verstoßen, das
kommt oft erst nach Jahren oder Jahrzehnten ans Tageslicht.
Mose und Jesus von Nazareth lehrten das Gebot: "Du sollst nicht
ehebrechen." Doch wird nicht von jedem Priester verlangt, in seinem Leben mit
der Ehe zu brechen, indem sie ihm von vorne herein verboten wird? Mit den öffentlich
immer mehr bekannten Folgen. Von ihren Priestern (die Jesus niemals wollte)
verlangt also die Kirche, die Ehe zu brechen, und die sexuellen Ausschreitungen
dieser Ehebrecher wurden in der Kirche seit Jahrhunderten vertuscht, was das
Zeug hält. Bei einem Arzt jedoch greift man rigoros durch, ohne offenbar den
Einzelfall genau zu prüfen, dem möglicherweise ein friedliches Auseinandergehen
nach der ersten Ehe und ein Neuanfang auf hohem sittlichen Niveau bei der
zweiten Ehe zugrunde
liegen könnte.
Doch was waren im Gegensatz dazu die Folgen bei den Priestern und ihren Opfern? Viele Opfer pädophiler Priester haben sich
umgebracht oder sind bis heute seelisch zerstört.
Hätte sich der Chefarzt, anstatt erneut zu heiraten, auf das Parkett der
Verheimlichungen, Vertuschungen und Lügen begeben, auf dem die Priester sich so
gewandt bewegen, hätte er sicher seinen Arbeitsplatz behalten. Insider berichten
z. B. anonym und sehr detailliert von einem verdeckten Finanzsystem zur
Finanzierung von geheimen Priester- und Bischofskindern. Zu dieser Handhabung
der Sittenlehre passt natürlich ein normaler Ehemann, der ganz öffentlich eine
zweite Ehe wagt, nicht dazu.
Aktualisierungen: Das
Landesarbeitsgericht Düsseldorf erklärte die Kündigung durch das Erzbistum
Köln für unwirksam. Das "Selbstbestimmungsrecht der Kirche" "dürfe nicht dazu
führen, dass ´weltliche Rechte der Beschäftigten völlig ignoriert` werden. Auch
Kirchen müssten Rechtsregeln beachten und dürften nicht willkürlich gegen ihre
Mitarbeiter vorgehen". Außerdem wurde von den Kirchenführern der "Grundsatz der
Verhältnismäßigkeit" missachtet (evangelisch.de, 1.7.2010).
Dazu eine weitere
Überlegung: Waren die Scheiterhaufen verhältnismäßig? Und hat sich die Kirche
wirklich geändert oder nur veränderten Zeitumständen notgedrungen angepasst?
Und wie ging es im konkreten Fall weiter?
Das Erzbistum Köln strebte daraufhin die Revision vor dem Bundesarbeitsgericht
an, um den
angesehenen Mitarbeiter wegen seiner vor dem Standesamt geschlossenen Ehe
dennoch feuern zu können. Dieses bestätigte jedoch nach vielen Jahren im Jahr
2019 nach zwischenzeitlicher Vorlage des Falles beim Europäischen Gerichtshof im
Wesentlichen das Urteil des Landesarbeitsgerichts Düsseldorf. Das Erzbistum Köln
erwog nun eine Verfassungsbeschwerde, verzichtete dann jedoch darauf.
Nr. K 88 / 2010 –
Verschleppungstaktik der Kirche in Kloster Ettal? – "Den Opfern reicht´s"
– So die Überschrift bei abendzeitung.de (24.6.2010). Die Abendzeitung weist
auch auf die neue Homepage der Opfer hin:
ettaler-missbrauchsopfer.de.
Nach einiger Zeit machte aber Kloster Ettal den Opfern ein geringfügig besseres
Angebot als die Gesamtkirche. Statt höchstens 5000 € für ein möglicherweise
zerstörtes Leben, bietet das Kloster zwischen 5000 € und 20.000 €.
Die
staatlichen Gerichte haben aber bei ähnlich gelagerten Einzelprozessen einem
Opfer im Durchschnitt 82.000
€ zugesprochen.
So bleibt also auch das Angebot von Kloster Ettal weit unter dem Durchschnitt.
Nr. K 87 / 2010 – Razzia
bei belgischem Kardinal Godfried Danneels – Es habe Vorwürfe des
Kindesmissbrauchs gegen mehrere Mitglieder der Kirche gegeben, teilte die
Staatsanwaltschaft mit (n24.de).
Dann die Sensation: "Es seien auch Unterlagen zum Fall des Kinderschänders
Marc Dutroux gefunden worden ... Darunter Aufnahmen von der Leichenschau
[von ermordeten Mädchen], die allein für die Justiz bestimmt waren"
(Evangelisches Sonntagsblatt Nr. 28, 11.7.2010). Man ging seit jeher davon
aus, dass Dutroux kein Einzeltäter war.
Nr.
K 86 / 2010 – Anklage gegen renommierten Priester: Sexueller
Missbrauch von zwölf schutzbefohlenen Drogensüchtigen. Der heute 85-Jährige Pierino Gelmini
soll bis 2004 zwölf Hilfe suchende drogensüchtige Männer sexuell missbraucht
haben. Gelmini gründete 1963 die bekannte katholische
Drogen-Rehabilitations-Einrichtung Comunita Incontro, die heute weltweit über
200 Einrichtungen betreibt. Gelmini ist nicht mehr im Dienst.
(de.news.yahoo.com, 18.6.2010)
Nr. K 85 / 2010 – Die
"Hure Babylon" entlarvt sich Tag für Tag: Staatsanwaltschaft
ermittelt gegen den Erzbischof von Neapel, Crescenzio Sepe, wegen Korruption.
(theguardian.com,
20.10.2010)
Mehr über die Hure Babylon in
Der Theologe Nr. 41.
Nr. K 84 /
2010 –
Nächtliche Ministrantenbesuche bei Bischof
Mixa? / Zahlungen in ein spezielles Milieu durch Bischof Mixa / Zwei Opfer sagen
aus: Vergewaltigung
von Minderjährigen durch Stadtpfarrer Mixa? / Bischof schwer
alkoholsüchtig? / 2012 von Papst Ratzinger als Gesundheits-Präsident des Vatikan
ernannt – Die Frankfurter
Allgemeine bringt neue Details aus dem bizarr und verschiedentlich
anscheinend kriminellen Leben des Bischofs ans
Tageslicht. So wurde auch noch einmal an das mutmaßliche Opfer eines sexuellen
Missbrauchs hingewiesen, ein "Dom-Ministrant in Eichstätt und Mitglied eines von Mixa 1998 ins Leben gerufenen ´Interessentenkreises für Glaubens- und
Lebensfragen`." Dieser war z. B. "zu Stunden im Bischofshaus, in denen sich
fremde männliche Personen dort nicht mehr aufhalten sollten. In Eichstätt war
das nicht unbemerkt geblieben."
Weiteres aus dem Leben des Bischofs: "Nicht
erklärbar waren indes die durch die Aufdeckung finanzieller Unregelmäßigkeiten
in dem Schrobenhausener Kinderheim ans Licht gekommenen Zahlungen an eine in Rom
lebende Person, die in einem Milieu verkehrte, mit dem man einen Bischof nicht
in Verbindung bringen sollte. Und noch etwas trat hinzu: Zwei Priester, einer
aus dem Bistum Eichstätt, ein anderer aus dem Bistum Augsburg, hatten sich
unabhängig voneinander genau bezeichneten Personen offenbart und von
homosexuellen Übergriffen (´weiche Vergewaltigung`) [durch Mixa] berichtet, die ihnen Mitte
der neunziger Jahre gegen ihren Willen, jedoch in einem Zustand emotionaler
Abhängigkeit, angetan worden seien. Die Schilderungen waren präzise bis hin zu
dem Detail, dass der damalige Stadtpfarrer am Morgen danach erst zur Beichte
ging, ehe er wieder die Messe zelebrierte."
Mit anderen Worten: Die beiden
Jungen, die später den Priesterberuf wählten, wurden demnach in ihrer Jugend vom
damaligen Stadtpfarrer Mixa missbraucht. Dies sind eindeutige Unterlagen mit
dem "Hinweis auf mutmaßlichen sexuellen Missbrauch eines zur Tatzeit womöglich
Minderjährigen" (faz.net, 20.6.2010). Doch das ist längst nicht
alles aus diesem Bischofsleben. Auch de.news.yahoo.com schreibt:
"Vielmehr habe der Papst bereits über die päpstliche Nuntiatur in Berlin
zahlreiche andere Vorwürfe gegen Mixa zugeleitet bekommen." (20.6.2010)
Zudem berichten Menschen aus dem Umfeld des Bischofs, dass er "über den Tag
verteilt" immer wieder "Wein und hochprozentige Alkoholika" trinkt
(sueddeutsche.de, 20.6.2010), also demnach womöglich mit einem hohen
Daueralkoholpegel die alltäglichen Dinge verrichtet. Dazu würde dann das Suchtbild
eines so genannten "Spiegeltrinkers" passen, wozu auch gehört, dass z. B. die
nächtlichen Entzugserscheinungen gleich nach dem Aufstehen mit neuem Alkohol
angegangen werden.
Laut römisch-katholischer Lehre empfängt jeder Bischof die "Fülle des
Weihesakraments", wodurch er angeblich zum "Stellvertreter Christi" auf Erden wird (Katechismus der Katholischen Kirche, Nr. 1560). Dies wird nach
römisch-katholischer Lehre auch nicht gemindert, wenn ein Bischof pro Tag die
"Fülle einer Schnapsflasche" leeren würde.
Eine Chance auf eine Beförderung in der Kirche in
ein anderes hohes Amt durch den
Papst hat er vielleicht dennoch. Auch Erzbischof
Juliusz Paetz, der Priesteramtskandidaten gegen deren Willen küsste und
unsittlich anfasste, wurde ja kirchlich rehabilitiert. Ein möglicher Vorschlag
für ein Versprechen könnte z. B. so formuliert sein: "Ich schlage
keine Kinder mehr, bis ihnen das Trommelfell platzt, ich lüge nicht mehr, ich
praktiziere keine "weichen Vergewaltigungen" und
bezeichne die Jungpriester nicht mehr als Lustmolche, ich veruntreue keine
Gelder mehr, ich schmuggle keine Schwarzgelder mehr und sitze nicht mehr
betrunken auf Bischofskonferenzen, ich nehme meine Umgebung nicht mehr gestört
wahr, sondern richtig, ich ziehe mir keine Hörigen und Abhängigen mehr heran,
die ich dann massiv begünstige, ich überweise keine Gelder mehr in Bereiche,
womit ein Bischof nichts zu tun haben sollte, ich versuche nicht mehr, mit einem
Schlagstock aus Kindern Teufel auszutreiben und ich tue auch das viele andere
nicht mehr, was in der Geheim-Akte steht, damit ich die zehntausend Euro
monatliches Staatsgehalt auch genießen kann. Und wenn es mir nicht
gelingt, gehe ich immer sofort zur Beichte und hole mir die Absolution."
Wie gesagt, nur ein möglicher Vorschlag.
Eine vergleichbare Erklärung würde den Bischof auch für ein neues Amt im Vatikan
qualifizieren. So schreibt die Frankfurter Rundschau: "Eher
... könnte der Papst Mixa nach Rom holen und ihm dort ein hohes Amt geben. So geschehen
im Fall des früheren Erzbischofs von Boston. Nachdem Bernard Francis Law wegen
der Vertuschung von Missbrauchsfällen unhaltbar geworden war, machte ihn der
damalige Papst Johannes Paul II. im Jahr 2004 zum Erzpriester der Kirche Santa
Maria Maggiore, einer der wichtigsten Basiliken von Rom." (fr-online.de,
21.6.2010)
Und nachdem Bischof Mixa jetzt im Streit mit seiner Diözese notgedrungen
nachgeben musste, steigen
seine Chancen auf einen Posten in Rom. Noch unmittelbar vor seinem Einlenken hat
er den Papst um ein "neues Bistum" gebeten, in dem er wieder als Bischof
residieren könne (bild.de, 26.6.2010). Mixa war auch oberster
Militärbischof für die Bundeswehr und verantwortlich für die katholische
Betreuung der Soldaten in Afghanistan.
Aktualisierung: Am 21. März 2012 wird
Bischof Walter Mixa von Papst Joseph Ratzinger dann tatsächlich zum offiziellen
Gesundheitsbotschafter des Vatikan ernannt, offiziell zum Präsidenten des
Päpstlichen Rats für die Pastoral im Krankendienst, die Pontificium
Consilium pro Valetudinis Administris. Als Amtsitz wurde ihm eine Villa offenbar
mit eigenem Weinkeller zur Verfügung gestellt.
Nr. K 83 / 2010 – Benedikt XVI.
rehabilitiert wegen sexueller Belästigungen zurück getretenen Erzbischof – Überraschend
setzt der Papst ein neues Zeichen für die Kirche: Über Jahre hinweg hatte
Erzbischof Juliusz Paetz junge Männer im Priesterseminar und Priester sexuell
belästigt und z. B. mit Kuss-Attacken angegangen. Viele angehende Priester
berichten, "der Bischof habe sie unsittlich berührt, zweideutige Küsse
verteilt und anzügliche Bemerkungen gemacht". Aus diesem Grund
war er 2002 zurück getreten. Jetzt hat ihn Papst Benedikt XVI. jedoch voll
rehabilitiert und ihm alle seine Rechte wieder verliehen. Die Bevölkerung in
Polen ist entsetzt (tagesschau.de), die
kirchliche Begnadigung des sexuellen Gewalttäters und Erzbischofs füllt die
Schlagzeilen in Polen. Es ist jedoch nur ein Gerücht, dass ihm in Zukunft
vielleicht der
deutsche Bischof Walter Mixa als Amtsbruder zur Seite stehen und ihn beobachten
soll.
Nr. K 82 / 2010 –
Bischof zu Priesteramtsanwärtern: "Meine Lustmolche" / Bischof Mixa bittet um "Liebe" des Jungpriesters
– Bischof Mixa,
der durch seine Priester- und Bischofsweihe mit einem einzigartigen katholischen
"character indelebilis" (= "unzerstörbarer Charakter") ausgezeichnet ist, hat
den Priesternachwuchs mehrfach als "meine Lustmolche" angesprochen. Auch
berichtet ein Jungpriester von unangenehmen Berührungen durch den Bischof. (bild.de, 19.6.2010)
Augen- und Ohrenzeugen bekamen zudem folgenden Dialog zwischen Bischof Walter
Mixa und einem Jungpriester mit:
Bischof Mixa: "Bleib hier, ich brauche deine Liebe."
Jungpriester: "Ich bin doch nicht schwul."
Bischof Mixa: "Ich doch auch nicht."
Jungpriester: "Und was war gestern Abend?" (bild.de, 21.6.2010)
Nr. K 81 / 2010 – Priester
schlägt Demonstranten wegen Schild mit der Aufschrift "Würden Sie Ihr Sparschwein einem
katholischen Bischof anvertrauen?" – Mehr dazu unter der Überschrift Das
Bodenpersonal wird handgreiflich bei sueddeutsche.de
Nr. K 80
/ 2010 – Der Abschlussbericht der Missbrauchs-Beauftragten der Jesuiten, Ursula
Raue, enthält 205 Sex-Verbrechen von Priestern an Kindern in den
Jesuiten-Einrichtungen. Körperliche Gewalt war dabei teilweise ein Aspekt
sexueller Gewalt von Priestern gegen Kinder und Jugendliche: "Mehrere
Ordensleute schlugen die ihnen anvertrauten Kinder brutal. Dabei sei häufig ein
´sexueller Aspekt` dabei gewesen, sagte Raue. ´Er (der Täter) hat gestöhnt, und
es hat komisch gerochen.`" (focus.de, 27.5.2010)
Nr. K 79 /
2010 –
Kinderschänder-Verbrechen: Papst umgeht Wurzeln des Problems und
ignoriert Wiedergutmachungs-Forderungen / Kirche stützt sich auf Verjährung, doch
im Geist gibt es keine Verjährung – Zwar bat der Papst
in allgemeiner Form und nach langer Wartezeit die Opfer von
Kinderschänder-Verbrechen in Deutschland um "Vergebung" und versprach, alles tun
zu wollen, "um solchen Missbrauch nicht wieder vorkommen zu lassen"
(spiegel.de, 11.6.2010). Doch richtig weh tut der Kirche diese Erklärung
nicht, denn weder werden irgendwelche einschneidenden Maßnahmen getroffen noch
Schmerzensgeldforderungen in Milliardenhöhe anerkannt. Stattdessen versuchte der
Papst einmal mehr, das "System Kirche" zu verteidigen. Denn durch den Priester
würde angeblich Gott "durch alle menschliche Schwachheit hindurch seine Liebe in
dieser Welt praktisch werden" lassen – ein nachträglicher Hohn für die von
Priestern missbrauchten Opfer, die durch die Verbrechen auch das Vertrauen in
Gott verloren haben. Und ein Hohn auf Gott, der niemals Priester einsetzte, um
"Liebe praktisch werden zu lassen". Alle Christen sollten Gott, den Nächsten und
sich selbst lieben, wozu es keine gut bezahlten Priester braucht. Und Teil
dieser Liebe ist auch die echte Reue gegenüber den eigenen Untaten, die voraus
setzt, dass einem der Schmerz der Opfer auch selbst schmerzt. Ob die Opfer der
Kirche und den Priestern nun auf dieses Papstwort hin vergeben, ist fraglich.
Und damit tatsächlich Vergebung erfolgt, ist es auch notwendig, dass alle Opfer
den Tätern vergeben. Die kirchliche Beichtsakrament ist dabei völlig nutzlos und
wiegt die Täter in falsche Sicherheit. Denn die Menschen müssen sich
untereinander vergeben, wofür es keinen Priester braucht.
Auch stützen sich der Vatikan und die katholische Kirche in Deutschland auf die
Verjährung unzähliger Verbrechen durch Priester und lehnen damit in unzähligen
Fällen auch Wiedergutmachungszahlungen ab. Doch im Geist Gottes gibt es keine
Verjährung.
Nr. K
78 / 2010 – Der vom Freistaat Bayern bezahlte Bischof Walter Mixa greift nun
andere Kirchenobere an, dass sie einen Missbrauchsvorwurf Dritter gegen ihn (den das
Opfer oder vermeintliche Opfer jedoch dementiert) in diesem Fall einmal
ausnahmsweise gleich an die
Staatsanwaltschaft weiter gaben (Welt am Sonntag, 13.6.2010) – obwohl es
noch viele andere Anschuldigungen aus
Schrobenhausen und Umgebung gibt, über die noch gar nicht in der Öffentlichkeit
berichtet wurde. "Nicht zuletzt zum Schutz von Bischof emeritus Mixa sehen wir
davon ab, Einzelheiten öffentlich auszubreiten", so der Sprecher der bayerischen
Bischofskonferenz Bernhard Kellner (spiegel.de, 16.6.2010). Öffentlich sind jedoch bereits
die Misshandlungen von Kindern: "Die
Taten erfüllten unter anderem den Tatbestand der
schweren Körperverletzung und
der Misshandlung Schutzbefohlener, seien aber verjährt" (bild.de,
12.6.2010). Außerdem: "Seit April steht
Mixa unter Verdacht, als Kuratoriumsvorsitzender des Kinderheims Schrobenhausen
für mehrere Veruntreuungen verantwortlich zu sein."
(sueddeutsche.de, 14.6.2010)
Am 13.6.2010 dann ein weiterer Paukenschlag, der an frühere mittelalterliche Machtkämpfe
in der Kirche erinnert: Bischof Walter Mixa zog mit juristischer
Unterstützung wieder in den Bischofspalais in Augsburg ein (spiegel.de, 14.6.2010).
Offenbar putschte sich Walter Mixa zwischenzeitlich zurück auf den Bischofsstuhl
und versucht, aus dem Bischofspalais heraus seine Anhänger erneut zu mobilisieren.
Kath.net schreibt: "Bischof Mixa
kämpft um seine völlige Rehabilitierung und bittet um die Rücknahme der
Resignation, um wieder Bischof von Augsburg zu werden" (14.6.2010). Bischof Mixa
dazu selbst:
"Der Druck, unter dem ich die vorgefertigte Resignation unterschrieben
habe, war wie ein Fegefeuer. Drei Tage später habe ich sie in einem
Schreiben an den Papst widerrufen" (welt.de, 16.6.2010).
Das Rücktrittsgesuch sei ihm also aufgenötigt wurden und sei deshalb unwirksam.
Vor dem Päpstlichen Gerichtshof in Rom müsse neu entschieden werden.
Zwischenzeitlich handelt Mixa nach dem Grundsatz: "Derjenige ist der Bischof, der auf dem
Stuhl des Bischofs sitzt", und er meldet auf diese Weise erneut seinen
unmissverständlichen Anspruch
auf diesen vom Freistaat Bayern hoch bezahlten (B 10) kirchlichen Spitzenposten an.
Gegenüber den anderen katholischen Hierarchen in Augsburg, die er zuletzt massiv
kritisierte, würde er in den Messen im Augsburger Dom keinen Groll empfinden.
Man darf gespannt sein, wie der Papst entscheidet, oder ob Benedikt XVI. den
Konflikt aussitzt.
Nr. K 77 / 2010 – In
Nordhessen platzte für die Kirche die nächste Bombe: Der Pfarrer von
Fritzlar hatte von 1994 bis 2001 insgesamt 11 Ministranten mehrfach missbraucht. Bei der
Festnahme des Würdenträgers wurde umfangreiches Beweismaterial sicher gestellt,
da der Amtsträger selbst einschlägige Fotos seines verbrecherischen Treibens
machte. So machte er u. a. kinderpornografische Aufnahmen von Ministranten
unter der Dusche (bild.de, 16.6.2010). Der pädophile "Massentäter" unterrichtete auch Katholische Religionslehre an
der katholischen Privatschule der Ursulinen, wo es ja auch um den Umgang des
Katholiken mit Sex geht. Anscheinend hatte sich der Täter jedoch auf Schändung
und kinderpornografischer Darstellung
von Ministranten spezialisiert und verging sich nicht an Schülern, die keine
Ministranten waren.
Siehe dazu:
spiegel.de,
11.6.2010
Die entlarvten Kinderschänder-Verbrechen sind nach wie vor offenbar erst die
Spitze eines Eisbergs.
Und die Kirche sträubt sich weiter gegen einen Wiedergutmachungs-Fonds.
Deshalb unser Vorschlag: Die jährlichen Staatsmilliarden für Bischofsgehälter,
Kirchenrenovierungen, Priesterausbildung gehen in diesem Jahr komplett an die
Opfer. Und im nächsten Jahr werden sie endlich gestrichen, wie es die Weimarer
Reichsverfassung seit 1919 und das Deutsche Grundgesetz seit 1949 fordern.
Nr. K
76 / 2010 – Katholische Äbtissin misshandelte Nonne zu Tode und ließ sie
erfrieren / Verbrechen wurde auf Anweisung der Täterin vertuscht –
Furchtbare Zustände in einem Zisterzienser-Kloster in Dänemark: Andere Nonnen wurden von der
Äbtissin Mutter Theresa, die in Deutschland aufgewachsen ist, geschlagen. Siehe
spiegel.de,
9.6.2010
"Der Vatikan griff nicht ein". Neue grausame Details nun unter:
spiegel.de,
11.6.2010
Man könnte es als Mord deuten. Die ältere pflegebedürftige Nonne habe
die Äbtissin beim Gebet gestört. Daraufhin wurde sie, nur mit Nachthemd
bekleidet, von Mutter Theresa bei klirrender Kälte aus dem Klostergebäude geworfen.
Spiegel online schreibt über den Todeskampf der alten Frau:
"´Eine
Weile hämmerte die Nonne verzweifelt an die Tür und schrie, weil sie Panik hatte
und ins Warme wollte`, erinnert sich Helene Hägglund, 37, die von 1988 bis 2000
im Kloster Sostrup lebte. Niemand habe sich getraut, die alte Frau gegen den
Willen der Äbtissin ins Warme zu holen. ´Dann wurde es ganz still.` Auf dem Weg
in die Küche habe sie dann draußen den leblosen Körper der Ordensschwester auf
dem Boden liegend gefunden, berichtet sie SPIEGEL ONLINE. B. habe daraufhin eine
weitere Schwester gerufen, zu dritt habe man die Leiche ins Haus gebracht. ´Mutter
Theresa wies uns an, zu schweigen. Alles sollte so aussehen, als wäre sie
im Bett gestorben.`" (11.6.2010)
Nr. K 75 / 2010
– Sex mit 17-jährigem Jungen: Homosexueller Priester tritt Pfarrstelle in Stuttgart-St.Augustinus nicht an. Siehe
merkur-online.de,
6.6.2010
Nr. K 74 / 2010
–
"Beihilfe zum
sexuellen Missbrauch": Staatsanwaltschaft leitet
Ermittlungsverfahren gegen Bischof Robert Zollitsch ein, den Vorsitzenden der
Deutschen Bischofskonferenz;
siehe
bild.de,
2.6.2010.
Erst war Bischof Zollitsch in Rom wegen Bischof Mixa. Jetzt ist Bischof Mixa
in Rom. Wegen Bischof Zollitsch? Der Sachverhalt ist seit längerem bekannt, und
die Ausflüchte von Bischof Zollitsch sind in nahezu jeder Hinsicht
unglaubwürdig.
Nr. K 73 / 2010 – Bistum Würzburg:
Sexuelle Gewalt durch Priester in jüngerer Zeit
(nn-online.de)
Nr. K 72 /
2010 – Erzbischof beschuldigt, mehrere Sex-Beziehungen zu minderjährigen
Mädchen unterhalten zu haben (zenit.org)
Nr. K 71 / 2010 –
Opfer-Vertreter durften beim Kirchentag nicht aufs Podium
Nr. K 70 / 2010 –
Ein Opfer der
Kirche bricht sein Schweigen: Offener Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel
– Der Name des Opfers ist uns bekannt. Der Offene Brief ist komplett einsehbar
unter
scribd.com.
Nachfolgend ein Auszug als "Dokumentation zur Zeitgeschichte".
Es zeigt, wie ein Gemeindepfarrer Beichte und Kinderschändung miteinander
verbunden hat. Die Verbrechen an dem Kind begannen kurz vor dessen
Erstkommunion, also im Alter von etwa 8 Jahren, und dauerten ca. vier Jahre. Das
Opfer erklärt in dem Brief auch, warum es auf die Bedingungen und Umstände des
Bistums Speyer für ein Gespräch nicht eingehen konnte und schreibt, dass das
Bistum seinerseits auf seine Vorschläge und Forderungen nicht einging. Auch dies
ein Beispiel dafür, dass die Verbrechen vor Gericht gehören und nicht intern
abgewiegelt oder in bestimmte für die Kirche vorteilhafte Nischen kanalisiert werden dürfen. Hier der Auszug aus dem Brief:
"Es handelte
sich hierbei
zunächst
darum,
dass
mein Gemeindepfarrer
im Rahmen
einer von ihm
so
genannten
Beichte mich
über seinem
erigierten
Penis auf seinem
Schoss wiegte
... Anschließend
hatte ich nicht
genug Vaterunser
aufgesagt,
wie sich eine
Woche später
zeigte.
Als ich die nächste
Beichte
ablegen
wollte, wurde
ich hierfür gerügt und es
wurde mir gesagt,
dass ich nur Vergebung finden
könne,
wenn ich dafür
Buße tun
würde. In diesem
Zusammenhang
wurde mir aufgetragen,
in die Sakristei
zu kommen. Dort
musste ich mich
auf den Schoß
des Gemeindepfarrers
setzen. Dieser
– offenkundig
in Latein betend,
ich hörte nur
eine monotone
Rezitation
in einer mir
unverständlichen
Sprache
–
wippte mich vor
und zurück. Da ich dabei etwas
Hartes an
meinem Po spürte,
war ich, der gerne auf dem Schoß meines Großvaters gesessen war, sehr irritiert
... Nach einigen Monaten
bot mir
dieser
eine
besondere Ministrantenstelle
an", wobei das Kind anfangs eine Augenbinde getragen hatte, die später
wegfiel.
Der "Ministrantendienst" beinhaltete folgende Handlungen:
"1. Mehrfaches Wippen auf dem
erigierten Penis, wobei ich mich zuvor bis auf die Strümpfe nackt ausziehen und
sodann ein Ministrantengewand überstreifen musste
2. Mehrfaches Wippen auf dem erigierten Penis, völlig unbekleidet
3. Kneifen der nackten Brustwarzen
4. Mehrfaches Streicheln
meiner nackten Genitalien (beim ersten Mal wurde ich zuvor mit einem
Gegenstand auf den nackten Po geschlagen)
5. Mehrfache Manipulation am nackten erigierten Penis des Priesters, indem meine
Hand zunächst geführt wurde (hierbei kam es auch zum Samenerguss, teilweise auf
meinen Bauch)
6. Mehrfache Manipulation am eigenen nackten Penis bis zur Erektion und bei
weiteren Malen auch bis zum Samenerguss
7. Mehrfacher Oralverkehr an mir
8. Mehrfacher Oralverkehr durch mich, teilweise musste ich das Ejakulat
schlucken (hierbei wurde anfangs mein Kopf festgehalten, einmal kam es
zum Erbrechen)
9. Mehrfacher Analverkehr durch Einführen meines Penis in den After des
Priesters
10. Eindringen in meinen After mit dem Finger
11. Vorzeigen pornographischer Schriften (Zeichnungen, die den Analverkehr
zwischen Männern darstellten)
12. Gewaltsames anales Eindringen, zunächst mit einem Gegenstand, dann
mit zwei Fingern und schließlich mit dem Penis (Dies war für mich äußerst
Angst einflößend). Nachdem mir zunächst wie vor jeder neuen Handlung eine
Augenbinde angelegt worden war, wurden mir die Arme hinter dem Rücken
festgebunden und ich wurde an einen Gegenstand geführt, der sich anfühlte wie
ein Tisch. Meine Fußknöchel wurden hieran festgebunden, mein Oberkörper über den
Gegenstand gebeugt und ebenfalls festgebunden. Nachdem ich vor Angst uriniert
hatte, wurde ich mit einem Gegenstand auf den nackten Po geschlagen, sodass ich
vor Schmerz aufschrie. Daraufhin wurde ich zusätzlich geknebelt. Ich bekam eine
Art Einlauf und wurde sodann mit zwei Fingern penetriert. Dies war für mich sehr
qualvoll. Die anschließende Penetration mit dem Penis des Priesters war für mich
dermaßen schmerzhaft und entsetzlich, dass ich Atemnot bekam und in große Panik
geriet, da ich Angst hatte zu ersticken. Aufgrund der Penetration kam es zu
Blutungen aus meinem After."
Der Pfarrer erklärte dabei immer wieder,
"dass
ich als damals sehr gläubiges
Kind einen Dienst
an Gott erfüllen
müsse
und
entsprechend bei Unbotmäßigkeit keinerlei
Vergebung
erwarten
könne. Immer wurden
diese
verbrämt
als Initiierung
auf einem Weg,
den Gott für mich ausgesucht
habe. Aufkeimender
Widerstand wurde
sofort
geahndet
als
schwere Verfehlung
gegen Gott
und den für
mich bestimmten
besonderen Weg
... Meine Mutter
war sehr fromm und
bestand darauf,
dass ich zur
Beichte ging, auch
nachdem
ich zaghaft
versuchte,
hierfür
Ausreden zu finden.
Die Autorität
des Gemeindepfarrers verhinderte überdies, auch
nachdem
die Übergriffe
schwerer
wurden,
diesem
etwas Unbotmäßiges
zu unterstellen.
Darüber hinaus
rief das Geschehene
bei
mir
große
Scham-
und
Schuldgefühle hervor."
Das Opfer warf es dann in jungen
Erwachsenenjahren völlig aus der Bahn.
"Mein Leben bestand
fast ausschließlich daraus,
über
Arbeit,
Alkohol
und
Spiel zu verdrängen oder dies
zumindest zu versuchen.
Immer wenn ich weder beschäftigt
noch betrunken
war, erlitt
ich schwere
Flashbacks ..."
Im Zuge der Aufdeckung von immer mehr
Sex-Verbrechen der Priester fasste auch er nun den Mut, auszupacken und
nachträgliche Schmerzensgeldforderungen zu stellen, was der Kirche nicht
behagte.
"... Das Bistum Speyer gab keine
Stellungnahme zu meinen Vorwürfen oder der Schmerzensgeldforderung ab und hat
dies im Übrigen bis heute nicht getan. Ich war deshalb gezwungen, eine
Rechtsanwältin mit der Durchsetzung meiner Ansprüche zu beauftragen, obwohl ich
mir diese finanziell nicht leisten kann. Ein anwaltliches Schreiben von Mitte
April 2010 blieb ohne substanziierte Rückantwort des Bistums. Ein eindringliches
Erinnerungsschreiben meiner Anwältin von Anfang Mai 2010 blieb bisher
unbeantwortet. Daraufhin habe ich das Bistum informiert, dass ich mich in einem
offenen Brief an Sie [die Bundeskanzlerin] wenden
werde, um diese unsägliche Verhaltensweise für jedermann offen zu legen. Ich
hoffe sehr darauf, dass Sie, Frau Dr. Merkel, den Mut und die Kraft haben, der
katholischen Kirche mit Entschlossenheit entgegenzutreten und diese zu einem
fairen Umgang mit den berechtigten Forderungen von allen Opfern zu bewegen."
PS: Mittlerweile folgte bereits ein
zweiter Offener Brief (www.scribd.com – Open Letter to Dr Angela Merkel Chancelor of Germany Part II).
Doch ausgerechnet Angela Merkel hatte noch vor kurzem die römisch-katholische Kirche für ihren
Umgang mit den Verbrechen in ihren Reihen gelobt. Sollte sie dieses Lob
nicht zurück nehmen, dann muss man sagen. Sie verhält sich so wider besseres
Wissen.
Nr.
K 69 / 2010 – 26 Ministranten von Priestern sexuell geschändet – 17
Millionen Dollar Schmerzensgeld – Die römisch-katholische
Diözese in Vermont/USA hat sich bereit erklärt, 26 ehemalige Ministranten zu
entschädigen, die von Priestern sexuell geschändet worden waren (bild.de,
13.5.2010). In Deutschland hofft die Kirche noch, finanziell glimpflich
davon zu kommen, obwohl sich nach wie vor täglich neue Opfer melden.
Nr. K 68 / 2010 – Aus der langen Reihe von Sex-Verbrechen durch Priester hier nur
einige wenige weitere Fälle. Alleine zwölf Kirchen-Täter im Bistum
Würzburg
Ein 61jähriger Priester aus dem Bistum Limburg
räumt "grenzüberschreitendes Verhalten" gegenüber Kindern oder
Jugendlichen ein und tritt zurück.
Und ein 59jähriger Priester aus dem Landkreis Bad
Kissingen (Diözese Würzburg) hat sich "an Kindern vergangen" (fr-online.de, 9.5.2010).
Er sprach u. a. Andachten im Hessischen Rundfunk, und eine Predigt von ihm wurde
im Deutschlandfunk übertragen. Er bekannte sich in einer anderen Hörfunk-Sendung
auch dazu, Alkoholiker gewesen zu sein. Der Kindsmissbrauch kam erst jetzt
heraus (1).
Ein weiterer Priester aus der Diözese Würzburg hat eine 17jährige Jugendliche "sexuell
belästigt" (mainpost.de, 9.5.2010) (2) und noch ein dritter Priester
aus der Diözese Würzburg hatte ein sexuelles Verhältnis mit einem 15jährigen
Mädchen und gestand (bild.de, 13.5.2010). Er wurde sofort in den
"Ruhestand" versetzt. (3) Bei weiteren Priestern aus der Diözese Würzburg sind die
Taten schon etwas länger bekannt: Etwa bei dem
Dekan und Mitglied der Bistumsleitung, der mit einem jugendlichen Ministranten
in einem sexuellen Abhängigkeitsverhältnis stand. Er soll sich freiwillig
vor den Zug geworfen haben.
(4) Oder bei dem
Priester, der nach Versetzungen immer
neu Kinder missbraucht hatte.
(5) Oder der Priester, der
Jungen massiv sexuell bedrängte und missbrauchte. (6) Oder der
Wallfahrtsseelsorger der Würzburger Wallfahrtskirche Käppele, der wegen schweren
Kindsmissbrauchs an seiner vormaligen Wirkungsstätte in Passau suspendiert
werden musste (Mainpost, 4.3.2010). (7) Gegen einen weiteren Priester aus dem
Bistum Würzburg ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen Kindesmissbrauchs. Das
Verbrechen wäre noch nicht verjährt. (merkur-online, 24.6.2010) (8)
Das sind alleine schon acht Priester in der Diözese Würzburg, die
Kinder missbrauchten oder Jugendliche sexuell verführten oder abhängig machten, Dunkelziffer noch
gar nicht gerechnet. Hinzu kommen noch Prügel-Opfer im bischöflichen
Knabenseminar der Diözese Würzburg in Miltenberg. (9) Ein römisch-katholischer
Präfekt hat einem Kind dabei eine so massive "Watschn" ins Gesicht gegeben, dass
sein Nasenbein bei dem Schlag in Trümmer gebrochen ist. (Main-Echo, 11.5.2010)
Und im Jahr 2011 ging es weiter: Der Priester aus dem Bistum Würzburg,
der eine Million Euro gestohlen
hatte, wurde gerichtlich verurteilt (10). Ein Verbrechen eines weiteren
renommierten Priesters aus dem Bistum wurde neu aufgedeckt. Er hatte vor einigen
Jahren einen Jugendlichen sexuell missbraucht, was als bereits verjährt gilt.
(Fränkischer Tag, 18.12.2011) (11)
Rechnet man noch den Leiter des Caritas-Kinderdorfes in Würzburg hinzu,
er sich im Sex-Chat im Internet
mit einem Kind verabredet hatte und dem RTL-Filmteam in die Falle ging (12),
ist ohne Dunkelziffer das Dutzend alleine für Würzburg voll. Und
es geht weiter und weiter,
Nr. 13, der
Missbrauchsbeauftragte des Bistums selbst als Täter, usw.
Und das alles sind doch keine Einzelfälle.
Das ist das System.
Da passt es gut, dass das Bistum Würzburg das laufende Jahr 2010 unter das Motto
Würzburger Apokalypse gestellt hat. Der Seher aus der Apokalypse
des Johannes rief die Menschen zum Austritt aus der Hure Babylon, dem Symbol für
die endzeitliche Kirche, aus: "Tretet aus
[so die mögliche wörtliche
Übersetzung] von ihr mein Volk, dass ihr nicht teilhaftig werdet ihr
Sünden und nichts empfanget von ihren Plagen." (Offenbarung 18, 4)
Denn
sieht es in den anderen Diözesen wirklich anders aus?
In Hamburg gestand ein
Priester den sexuellen Missbrauch an einem Jungen und wurde "freigestellt" (abendblatt.de,
10.5.2010).
In Tettenweis zerbrach ein unbekannter Täter die Osterkerze in
der katholischen Kirche und verschmutzte den Beichtstuhl. Der Hintergrund: Der
Priester schaute sich zusammen mit Kindern Pornofilme an (abendzeitung.de,
13.5.2010).
Und, und, und ...
Nr. K 67 /
2010 – Nachdem Bischof Walter Mixa von seinem Amt entbunden wurde,
erscheinen immer mehr Vorgänge in einem neuen Licht, und die Liste seiner
Untaten
wird immer unübersichtlicher, wobei er sicher kein Einzelfall ist. Doch sei speziell
hier auch noch einmal daran erinnert, als der damalige Bischof von
Eichstätt, der schon damals gleichzeitig
Militärbischof für die Bundeswehr war, am 2. Weihnachtsfeiertag des Jahres 2001
vom mazedonischen Zoll gefasst wurde, als er 400.000 DM in
Tausender-Scheinen illegal aus dem Land schaffen wollte. Der Devisen-Schmuggel
des Bischofs war eine klar definierte strafbare Handlung. Zudem handelte es sich
um
Schwarzgeld bzw. so genanntes "graues" Geld, das nach Deutschland
eingeschleust werden sollte. Doch dem Bischof passierte damals einmal mehr
nichts, denn er hatte ja den Bonus des Bischofs, weswegen schon bald der "Mantel
des barmherzigen Schweigens" über ihn ausgebreitet wurde. Die
Exzellenz wurde, wie so oft, vom Kirchenapparat gedeckt und
Mazedonien brauchte deutsche Hilfe, weswegen man dort auch an einer
Strafverfolgung eines deutschen Bischofs nicht interessiert war. Und auch der Karriere von
Walter Mixa schadete der Devisen-Schmuggel nicht. Es war eine der ersten
Amtshandlungen von Papst Benedikt XVI., ihn vom Bischof von Eichstätt zum
Bischof von Augsburg zu befördern. Und vielleicht ist Walter Mixa
wirklich nur ein kleiner katholischer Fisch, gemessen an den Finanzverbrechen im Vatikan, wo schon
einmal der "Bankier Gottes" aufgehängt an einer Brücke gefunden wurde ...
Nr. K 66 / 2010 –
Nach außen hin lehnt die römisch-katholische Kirche das Ausüben homosexueller
Praktiken schroff ab.
Doch unzählige Priester und Bischöfe leben diese teilweise exzessiv aus, während
sie als Amtsträger öffentlich die Heuchelei und Scheinheiligkeit pflegen.
"Kirchenkreise" sprechen in diesem Zusammenhang auch von "homosexuellen
Neigungen" von Bischof Walter Mixa: "In der Szene wurde über seinen Spitznamen ´Monsi`
– abgeleitet von Monsignore – gespottet. Schon seit längerem hatte im
Kirchenmilieu darüber Verwunderung geherrscht, wie es Mixa gelang, auffallend
viele junge Männer in seine Priesterseminare zu locken, selbst solche, die in
anderen Bistümern als ungeeignet abgelehnt worden waren." Auch wurde bekannt,
dass der Bischof (dem auch Sex mit einem Ministranten
vorgeworfen wurde, der allerdings "loyal" zu Mixa steht und
dementiert), auch junge Priesteramtskandidaten in seine Privatsauna
eingeladen hat (spiegel.de, 7.5.2010).
Wie es dort zuging, wurde jedoch nicht öffentlich (siehe dazu auch
hier).
"Keiner weihte
so viele zu Priestern wie Mixa. Von ´Lustknaben` wurde da in
Kirchenkreisen geredet. Und: Dass Mixa Posten nur nach dem Äußeren besetze ...
Geredet wurde viel. Zum Beispiel, warum sich zwei erwachsene Männer ´Hasi` und ´Monsi`
nennen. ´Monsi` war Monsignore Mixa. ´Hasi` war Hansfred Hasslbauer, der
Heimleiter des Schrobenhausener Waisenhauses" (abendzeitung.de, 7.5.2010),
in dem Mixa einst immer wieder Kinder geschlagen hatte.
"Der
Vatikan hat sich zu einer schnellen Entscheidung im Fall Walter Mixa
durchgerungen", schreibt Spiegel online (7.5.2010). Doch von "schnell"
kann überhaupt keine Rede sein, als der Papst am 8.5.2010 um 12 Uhr die Rücktritts-Bitte
von Bischof Walter Mixa angenommen hatte. Denn bereits am 21.4.2010 hatte Bischof Mixa Papst
Benedikt XVI. um seinen Rücktritt "gebeten". Man rechnete als Normalbürger mit
dessen Annahme schon am 22.4.2010, doch nichts passierte. Überhaupt nichts. Kein
einziger Satz.
Über zwei Wochen strichen ins Land. Weiter nichts.
Und "Mixa wollte offenbar von seinem Rücktritt zurücktreten"
(abendzeitung.de, 7.5.2010). Erst die Bekanntgabe staatsanwaltschaftlicher
Vorermittlungen gegen Bischof
Walter Mixa durch die Augsburger Allgemeine am 7.5.2010 machte der
Aussitz-Strategie des Vatikan offenbar einen Strich durch die Rechnung. Noch am 7.5.2010, vermutlich vor
Bekanntwerden des Artikels in der Augsburger
Allgemeinen, hieß es aus Rom forsch: Der Papst habe zu
Bischof Walter Mixa "nichts
zu sagen" (spiegel.de, 7.5.2010).
Dies ist die alte Methode der Kirche, frei nach dem Motto "Eine Krähe hackt der
anderen kein Auge aus".
Zudem besteht immer akute Vertuschungsgefahr. In diesem Fall steht ein
ehemaliger Ministrant "loyal" zu seinem vermeintlichen einstigen hochrangigen
Sex-Partner, doch selbst wenn der Bischof in diesem Fall unschuldig ist, so
wiegt das nicht annähernd die Dunkelziffer noch unentdeckter solcher Untaten in der
Kirche auf.
So erscheinen die Prügel-Attacken des Bischofs auf Kinder nahezu als sadistische
und äußerst schmerzhafte Handlungen für die von ihm Gequälten.
"Mixa soll oft mit der Faust und
einem Stock zugeschlagen haben, einmal auch mit einem Gürtel. Ein
Mädchen sei unter den Schlägen zusammengebrochen. Er sagte oft Sätze wie: ´In
Dir ist der Satan, den werde ich Dir schon austreiben`, zitierte [der
unabhängige Ermittler] Knott einen ehemaligen Heimjungen. Die Nonnen, die in dem
Heim arbeiteten, hätten Mixa oft mit den Worten ´Hau nei, hau nei` angestachelt."
(dpa, 14.5.2010)
Die Sex- und Gewaltverbrechen in der Kirche, von denen immer mehr ans Tageslicht kommen, auch
in der
evangelischen Kirche, belasten auch den 2. ökumenischen Kirchentag in
München vom 12.5. bis 16.5.2010.
Mehr zu Bischof Walter Mixa und zu der Androhung der Kirche in Augsburg
gegenüber einer Jugendlichen, sie wegen ihres Kirchenaustritts von der Schule zu
verweisen, siehe hier.
Nr. K 64 / 2010 – Die
Kinderschänder-Verbrechen und Schläge gegen Kinder in der katholischen Kirche
erfassen immer mehr die Hierarchie der Bischöfe. Der frühere
Würzburger Weihbischof Helmut Bauer hat mögliche Schläge gegen
Schüler in den 60er und 70er Jahren eingeräumt (bild.de, 29.4.2010).
Bauer trat in der Öffentlichkeit z. B. massiv gegen eine urchristliche
Gemeinschaft, "Universelles Leben", in Würzburg auf, die sich nichts hat zuschulden kommen lassen.
Derweil werden die Rufe nach Rücktritt von Bischof Heinrich Mussinghoff
aus Aachen immer lauter. So habe das Bistum die Klagen über Verbrechen von
Pfarrer Georg K. aus
Tönisvorst, Kempen und Lobberich "weitgehend
ignoriert".
(az-web.de)
Nr. K 63 / 2010 – Der
Sex-Verbrechens-Skandal in der Kirche eskaliert immer weiter. Nun kam heraus, dass auch
ein Bischof vor dem sexuellen Missbrauch von Kindern nicht Halt machte. Der
renommierte und dienstälteste römisch-katholische Bischof Belgiens, Roger
Vangheluwe gab zu, "er habe sich auch in seiner Zeit als Bischof noch an
dem Jungen aus seinem Umfeld vergangen. ´Das Opfer trägt noch an den
Folgen`, hieß es in dem Brief" der Exzellenz (focus.de, 23.4.2010). Der
Papst, der selbst schon längst hätte zurücktreten müssen, nahm das
Rücktrittsgesuch an. Roger Vangheluwe war über 25 Jahre lang Bischof.
Nr. K 62 /
2010 – "Große Enttäuschung" und "Bestürzung" in der Erzdiözese Washington/USA
über die Erzdiözese Mainz. Die Deutschen schickten einen Priester zur
Unterstützung in die USA, der dort dann viele "sexuelle Beziehungen zu
weiblichen Jugendlichen und jungen Frauen" ausgelebt hat. So hatten sich die
US-Katholiken die "Hilfe" aus Deutschland allerdings nicht vorgestellt. Die
Staatsanwaltschaft Darmstadt ermittelt nun wegen sexuellen Missbrauchs
gegen den Würdenträger.
Nr.
K 61 / 2010 – Beispielloser neuer Skandal um den Papst – Klage von
Generalvikar Gruber: Ihm wurde der Brief diktiert, mit dem er sich vor
Joseph Ratzinger stellen musste und die Alleinverantwortung für die
Weiterbeschäftigung eines pädophilen Straftäters im Erzbistum München-Freising
übernahm – Dass
Generalvikar Gerhard Gruber damals log, war ohnehin fast mit Händen zu greifen. Nun packte der ehemalige Generalvikar
selbst aus: "Vertraute Grubers schilderten nun dem SPIEGEL, er stehe unter
großem Druck und solle wohl als Sündenbock für den Papst herhalten. Es sei darum
gegangen, den Papst ´aus der Schusslinie zu nehmen`. Als die Affäre Mitte März
aufflog, sei er am Telefon eindringlich ´gebeten` worden, die volle
Verantwortung zu übernehmen, klagte Gruber gegenüber Freunden. In einem Brief an
seine Vertrauten schreibt Gruber, er habe eine fertig formulierte Stellungnahme
zugefaxt bekommen. Änderungswünsche habe er anmerken können. Über die
Darstellung des Bistums und darüber, dass man ihm ´eigenmächtiges Handeln` im
Fall H. vorwarf, empfinde er jedoch großen Unmut" (spiegel.de, 17.4.2010).
Gruber hatte damals behaupten müssen, der spätere Papst und damalige Erzbischof
Joseph Ratzinger habe von allem nichts gewusst,
und er, Gruber, habe "eigenmächtig" den kriminellen pädophilen
Priester wieder mit
Kindern arbeiten lassen, woraufhin dieser erneut über Kinder sexuell herfiel.
Nr. K 60
/ 2010 –
Bischof deckt Schwerstverbrecher im Talar – Höchstes Lob vom Papst,
dass er lieber wegen Strafvereitelung verurteilt wurde als einen Bruder an die
Polizei zu verraten – Der Schmutz und Dreck hinter den festlichen Gewändern der
Würdenträger wird immer mehr und hat jetzt Papst Johannes Paul II. und
Dario Castrillón Hoyos, dem Präfekten für den Klerus im Vatikan von 1996-2006,
erreicht. Kardinal Hoyos wies jetzt darauf hin, dass Papst Johannes Paul sein
Schreiben an die katholischen Bischöfe in aller Welt genehmigt habe, in dem er
sich bei dem französischen Bischof Pierre Pican im Namen der ganzen Kirche
bedankt hatte. Bischof Pican wurde zuvor wegen Strafvereitelung in einem
besonders schweren Fall zu einer Haftstrafe auf Bewährung verurteilt. Er hatte
einen Serienvergewaltiger an Kindern im Priestertalar gedeckt, dessen
schauerliche Verbrechen schließlich trotz der Vertuschung der Kirche ans
Tageslicht drangen. Der Priesterverbrecher wurde dafür zu 18 Jahren
Gefängnis verurteilt, doch die Kirche lobte den Versuch der
Strafvereitelung.
Kardinal Hoyos erklärte nun, er habe im Einvernehmen mit dem Papst an Bischof
Pican geschrieben: "Nachdem ich vom Papst Rat eingeholt hatte, schrieb ich an
den Bischof und gratulierte ihm als einem vorbildlichen Vater, der seine Kinder
nicht verrät", sagte Hoyos der spanischen Zeitung La Verdad. Dem Bischof
hatte er damals geschrieben: "Sie haben gut gehandelt und ich freue mich über
einen Bischofskollegen, der in den Augen der Geschichte und aller anderen
Bischöfe auf der Welt das Gefängnis dem Verrat an einem Priesterbruder
vorgezogen hat" (ntv.de, 18.4.2010). Und:
"Der Heilige Vater erlaubte
mir, diesen Brief an alle Bischöfe in der Welt zu schicken und wir stellten ihn
auch ins Internet."
Nr. K 59
/ 2010 – Weiter keine Anzeigepflicht bei Kinderschänder-Verbrechen von
Priestern: Kirche trickst Öffentlichkeit aus – "Das bürgerliche Gesetz, das
die Anzeige von Verbrechen bei den Behörden betrifft, sollte immer befolgt
werden", so die neue Richtlinie aus dem Vatikan zu Kinderschänder-Verbrechen von
Priestern (z. B. tagesschau.de, 12.4.2010). Doch was kaum jemand weiß:
"Das bürgerliche Gesetz", das nun immer befolgt werden soll, sieht keineswegs
eine Anzeigenpflicht vor. Das heißt: Die Kirche kann weitermachen wie bisher
und nur dann die Staatsanwaltschaft einschalten, wenn sie das für richtig hält.
Doch nur wenige Journalisten durchschauen das mehrbödige Tricksen und Taktieren
der Kirche. Die Zeit kam der Sache näher auf den Grund und schreibt:
"Viele meinen, Missbrauchsfälle müssten zur Anzeige gebracht werden. Wie
selbstverständlich diese Erwartung ist, zeigte der Umgang mit einer Mitteilung
des Vatikans, auch die Glaubenskongregation habe sich bei der Anzeige von
Verdachtsfällen an die jeweiligen staatlichen Gesetze zu halten. Fast alle
deutschen Medien, einschließlich der ´Tagesschau`, folgerten daraus, nunmehr
gebe es eine Anzeigepflicht. Tatsächlich gibt es sie, jedenfalls in Deutschland,
nur in Fällen gemeingefährlicher und schwerster Straftaten wie Mord und
Totschlag. Eine Änderung des Strafgesetzbuchs war bereits 2003 gescheitert"
(15.4.2010). Und der Seelenmord von Priestern an Kindern gehört in
Deutschland eben gerade nicht zu diesen Fällen.
Deshalb kann sich die Kirche, wenn man genauer nachfragt, jederzeit
hinter einem angeblichen Opferschutz verschanzen, der dann dafür
herhalten muss, dass man die Verbrechen für sich behält und viele Täter schützt.
Und folglich heißt es bei Radio Vatikan nun: "Das neueste Vatikan-Dokument zum
Umgang mit pädophilen Priestern spricht nicht von einer automatischen
Anzeigepflicht bei sexuellem Missbrauch. Darauf weist Missbrauchs-Beauftragter
Bischof Stephan Ackermann hin. In dem Dokument stehe lediglich, ´dass das
staatliche Gesetz hinsichtlich der Anzeige von Verbrechen bei den zuständigen
Behörden beachtet werden muss ...` Ackermann wörtlich: ´Eine solche
Anzeigepflicht gibt es in Deutschland nicht. Und das aus gutem Grund, wie uns
Experten sagen.` Denn es müsse vor allem darum gehen, ´bei allem Respekt vor den
berechtigten Interessen des Staates, den Schutz und die Bedürfnisse der Opfer
vorrangig zu sehen und zu respektieren`."
(oecumene.radiovaticana.org, 15.4.2010)
Diese Heuchelei! Wenn das unabhängige Opferverbände oder Psychotherapeuten so sehen,
dann ist das in
den einzelnen Fällen, wo dies so gehandhabt würde, wohl glaubwürdig! Doch wenn die
Kirche jetzt auf dieses ihr genehme Trittbrett springt, ist das unglaubwürdig
und stinkt zum Himmel. Denn wo hat man denn in der Vergangenheit den "Schutz und
die Bedürfnisse der Opfer" "vorrangig" gegenüber dem Ansehen der eigenen Kirche
betrachtet? Wo, also in welchen der Tausenden von Fällen, ist das so geschehen, was
Bischof Ackermann hier vollmundig verkündet?
Zudem verschanzt sich die Kirche im Konfliktfall weiter hinter ihr "Beichtgeheimnis".
Hierzu ist zu sagen: Eine Beichte bei einem Priester ist Unsinn und eine
Irreführung der Menschen. Kein Priester kann einem
Menschen Sünden vergeben, und schon gar nicht im Namen Gottes. Die Menschen
müssen einander direkt vergeben – nur so kann eine Schuld getilgt werden,
niemals aber durch die Kirche oder einen Priester. Folglich braucht es auch
keinen Schutz eines kirchlichen "Beichtgeheimnisses", weil unter diesem
Deckmantel die Verbrechensaufklärung faktisch behindert wird. Ein Priester
sollte also, was seine Geheimnisse betrifft, genauso behandelt werden wie jeder
andere Mensch auch, der seine Geheimnisse mit sich herum trägt.
Nr. K 58 / 2010 –
Veruntreuung? Bischof Mixa hat sich nach Aussage eines Strafrechtlers "eindeutig
einer Straftat schuldig gemacht" (bild.de, 15.4.2010) – Da kommt
allmählich ganz schön was zusammen: Sadistische Prügeleien gegen Kinder,
eventuell Lügen oder schwerste "Gedächtnisausfälle" und jetzt auch noch womögliche Veruntreuung von Geldern einer Waisenhausstiftung zugunsten seines
Pfarrhauses. Langsam wird es Zeit, Bischof Mixa in den Vatikan zu befördern. Wir
verweisen auf die entsprechende Berichterstattung in allen Medien.
Nr. K 57 / 2010
–
Homosexueller Mann spürte Berufung zum Priester und erlebte Exzesse und
Heimlichkeiten ohne Ende / Systemfehler Kirche / Päpste, Priester
und Bischöfe sind nichts als "Zeitgeister" / Bild erhält Audienz beim
Papst – Brian M. wurde im
Priesterseminar in Paderborn zum Priester ausgebildet. Doch wie erlebte er die
Kirche? "Statt auf Keuschheit und Demut stieß
er auf Doppelmoral, sexuellen Missbrauch und Mobbing" (spiegel.de, 14.4.2010).
Schon am zweiten Tag im Priesterseminar wurde er sexuell
belästigt. "Ob sich die
Studenten in der schwulen Szene einer Großstadt vergnügt hätten? ´Das war gar
nicht nötig`, sagt Brian trocken. ´Ich lebte in einem geschlossenen System und
musste noch nicht einmal vor die Tür gehen, um Sex zu haben, sondern
bekam ihn sozusagen auf dem Tablett serviert.` Es habe eine Art Telefonkette
gegeben."
Spiegel.de berichtet weiter über den Priesteramtskandidaten: "Als er
einen Studienkollegen im Vatikan besuchte, sei er von einem dortigen
Priester bedrängt worden. ´Auch in den Klöstern, der für mich
letzten Bastion der Reinheit, regierte keineswegs Keuschheit.`"
Bekannt geworden sind zuletzt die Exzesse von Ettal,
wo über 100 Kinder mit hineingezogen wurden, die teilweise vor dem Bett eines
Präfekten Schlange gestanden haben sollen, um sich von dem hohen Geistlichen
sexuell befriedigen zu lassen.
Dann
hatte Brian M. als Priesteramtskandidat selbst sexuelle Beziehungen zu Priestern.
"´Mein Freund war ein hervorragender Priester, der seine Arbeit und die Menschen
so sehr geliebt hat." M. trennte sich von dem Mann. Auch die folgende Beziehung
zu einem Priester hielt den Realitäten nicht stand: ´Ich lebte in zwei Welten.
Draußen war es eine Männerfreundschaft, drinnen war es Liebe.` Der zweite
Partner war rigoroser im Vertuschen der illegitimen Verbindung. Jetzt musste auf
jedes Detail geachtet werden: keine Umarmungen in der Öffentlichkeit, kein
Nackenkraulen beim Autofahren, keine Schwulenparaden, keine öffentlichen
Bekenntnisse."
Das alles können die Priester und angehenden Priester ja alles halten, wie
sie wollen, ob mit öffentlichen Auftritten auf Schwulenparaden oder nicht. Aber
nicht auf Kosten der Allgemeinheit, welche diese geschlossenen katholischen
Systeme komplett aus allgemeinen Steuermitteln mit Millionen und Milliarden
finanzieren müssen. Außerdem sollte ihnen untersagt werden, sich
"christlich" zu nennen. Denn bei Jesus und Seinen Jüngern gab es auch keine
sexuellen Männerorgien oder heimliche homo- oder heterosexuelle Liebschaften und
verleugnete Vaterschaften wie in der Kirche. Petrus und viele andere Jünger
waren verheiratet. Außerdem hatte Jesus niemals Priester gewollt.
Päpste, Priester, Pfarrer, Pröpste, Präsides und Bischöfe sind in diesem Sinne "Zeitgeister",
welche sich zwischen Gott und die Menschen stellen und den Menschen den Zugang
zu echten
Gotteserfahrungen und vielfach auch zu einem anständigen Leben verbauen.
Deshalb bringt es nichts, nach einzelnen Fehlern im "System Kirche" zu suchen.
Die Institution Kirche selbst – mit ihren Dogmen, Kulten, ihrer
Hierarchie und ihrer
Doppelmoral – ist ein einziger Systemfehler, der mit Christus überhaupt
nichts zu tun hat. Stattdessen vergehen sich nicht nur unzählige Priester an
Kindern, sondern alle Priester vergehen sich auch an Jesus, dem Christus, dessen
Leib
am Kreuz der Kirche hängt und der sich dagegen deshalb nicht mehr persönlich wehren kann
– so wie sich auch unzählige Kinder nicht gegen die Übergriffe von Priestern
wehren können.
Derweil tritt der Papst die Flucht nach vorne an und spielt seine letzten
Trümpfe aus: Eine Audienz für ein mehrköpfiges Team der Bild-Zeitung, das
er mit seine knallroten Schuhen empfing. Im Gegenzug erfolgte sofort eine
positive Berichterstattung. (bild.de, 15.4.2010)
Nr. K 56 / 2010
–
Es sind tausende sadistische Priester, die Kinder quälten und missbrauchten
oder sexuell erniedrigten. Und immer mehr melden sich auch prominente Opfer,
die gedemütigt wurden. So der bekannt Sänger Wolfgang Niedecken der Band BAP,
der nachts in das Zimmer eines Hochwürden kommen musste und erdulden musste,
dass der Würdenträger ihm in die Hose langte und sich an dem Kind sexuell
aufreizte. Mehr dazu bei
morgenpost.de,
14.10.2010
Nr. K 55 / 2010 – Die achte
eidesstattliche Versicherung über den prügelnden Augsburger
Bischof Mixa: Eine heute 51 Jahre alte Frau berichtet über ihren Firmunterricht
beim damaligen Priester Mixa in Weilnach: "´Er hat mich mehrmals geschlagen,
mit der flachen Hand ins Gesicht`, versichert sie. "´Ich musste mich bei
ihm entschuldigen und seine Hand küssen`" (bild.de, 14.4.2010). Diese
Form des Sadismus an Kindern ist besonders heftig. Erst werden sie
geschlagen, und dann müssen sie sich auch noch für die Prügel bedanken
und sich wie Sklaven dem Täter unterwerfen. Z. B., indem sie das Körperteil des
Schlägers küssen, durch das sie geschlagen wurden. Der Augsburger Bischof bestreitet
weiter alle Anklagen. Wie viele eidesstattliche Versicherungen braucht es noch?
Nr. K 54 / 2010 –
Papst zögerte als Kardinal die Amtsenthebung eines Kinderschänder-Verbrechers
hinaus.
Er durfte noch zwei Jahre lang sogar weiter mit Kindern arbeiten. (siehe z. B.
spiegel.de,
10.4.2010)
Der oberste Kardinal
Sodano bezeichnete den Papst derweil als "makellos" und neuen "Christus auf
Erden".
Nr. K 53 / 2010
–
Die Hölle von Ettal: 14 perverse und sadistische Priester und der Abt
quälten 100 Kinder
– "Im Kloster Ettal sollen nach Informationen des Focus etwa 15 Patres ... weit mehr als 100 ihrer Schutzbefohlenen
systematisch gequält und sexuell missbraucht
haben. Das gehe aus dem Abschlussbericht hervor, den der
Sonderermittler der katholischen Kirche in den kommenden Tagen vorstellen wird"
(bild.de, 10.4.2010). Unter anderem wurden sie von den Hochwürden
gezwungen, lebende Kleinreptilien roh zu essen. Oder ihr Kopf wurde
massivst immer wieder auf die Tischplatte geschlagen, wobei mancher
vielleicht auch an Guantanamo denkt. Oder die Priester droschen so massiv
auf sie ein, dass die Trommelfelle platzten (infranken.de, 10.4.2010).
Ein oberer Präfekt von
Ettal stellte sexuelle Übergriffe so dar, dass die Kinder bei ihm angeblich Schlange
gestanden hätten, um sich von ihm sexuell befriedigen zu lassen. Derweil
spendeten die Pilger in Ettal zig-Tausende von Mark für die Einrichtungen vor
Ort. Einer der Angeklagten wegen sadistischer Quälereien ist der frühere Abt und
Präfekt Edelbert Hörhammer OSB, genannt Johannes, der das Kloster Ettal 32
Jahre lang leitete und maßgeblich prägte, von 1973 bis 2005. Ihm wird z. B.
vorgeworfen, eine Schüler zum Essen einer lebenden Schnecke gezwungen zu haben,
und er habe "wiederholt die Köpfe von Schülern auf die Pulte geschlagen"
(spiegel.de, 12.4.2010). Hörhammer ist auch ein Buchautor des
Katholizismus, Die
Moraltheologie Joseph Laubers (1744–1810) im Zeitalter des Josephinismus,
Dom-Verlag, Wien 1973.
Nr. K 52 / 2010 –
Priester wegen Missbrauch von Mädchen zu
Bewährungsstrafe verurteilt –
"Ein Gericht in Vigo (Spanien) hat einen katholischen Geistlichen (69) wegen
sexuellen Missbrauchs von zwei Mädchen (10, 14) zu einer zweijährigen
Bewährungsstrafe verurteilt. Zudem
muss der Pfarrer 4140 € Strafe und 14.000 € an die Opfer zahlen."
(bild.de, 8.4.2010)
Nr. K 51 / 2010 – Bischof Mixa hat zumindest
nicht alle Kinder geschlagen – Nun melden sich "knapp 20" ehemalige
Ministranten aus Schrobenhausen und kirchlich engagierte damalige Jugendliche,
die vom damaligen Stadtpfarrer Walter Mixa nicht geschlagen wurden
(abendzeitung.de, 5.4.2010). Das bedeutet aber nur, dass Bischof Mixa viele
Kinder auch nicht geschlagen hat, was bei einigen Hundert oder Tausend jedoch
kein besonderes Verdienst ist. Und es ist eine Augenwischerei des Bischofs, wenn er
zu seiner Verteidigung nun in die Waagschale werfen würde, dass er "knapp 20"
Kinder nicht geschlagen habe.
Dazu ein Bild: Was ist, wenn zur Verteidigung eines Räubers plötzlich
Leute auftreten, die behaupten, sie wurden nicht von dem Räuber beraubt? Oder
wenn zur Verteidigung eines Mörders Leute auftreten, die durch ihre Anwesenheit
Zeugnis davon geben, dass sie nicht von dem Täter ermordet worden sind? Werden damit
die Raubzüge oder Morde bei den anderen entkräftet?
Nr. K 50 / 2010 – Auch das
Bistum Augsburg bezichtigt die von Bischof Walter Mixa vielen geschlagenen
Kinder indirekt der Lüge. "Am Karfreitag steht Mixas Sprecher Dirk Hermann
vor dem Dom und beteuert gegenüber Journalisten die Unschuld seines Bischofs: ´Die
Zahl der eidesstattlichen Versicherungen sagt noch nichts über ihren
Wahrheitsgehalt aus`" (welt.de, 3.4.2010). Die Kirche pokert weiter
darauf, dass ihre Kirchenschafe den vielen Opfern nicht glauben und ihrem
Bischof und ihrer Kirche weiter die Treue halten. Und dass die Politiker,
Staatsanwälte und Richter lieber Bischof Mixa weiter den Ring küssen als sich
getrauen, ihn ernsthaft zu kritisieren.
Nr. K 49 / 2010 – Osterbotschaft aus dem Vatikan: "Unbedeutendes Geschwätz" der Kirchenopfer und
Kirchenkritiker? Oder des Papstes? – Während der weltweit übertragenen
Osterfeiern nach römisch-katholischen Kult aus Rom ergriff
Kardinalstaatssekretär Kardinal Angelo Sodano, der ranghöchste Kardinal und
Vorsitzende des weltweiten Kardinalskollegiums, das Wort und sagte:
"´Heiliger
Vater, das Volk Gottes ist mit dir und wird sich nicht von dem unbedeutenden
Geschwätz dieser Tage beeinflussen lassen`.
Die Kardinäle, Kurienmitarbeiter
und Bischöfe weltweit stünden hinter ihm" (spiegel.de,
4.4.2010).
Und wer redet in "diesen Tagen" kritisch über die Kirche? Es sind vor
allem die
Opfer der Priester und ihre Fürsprecher. Und diejenigen, welche alle Untaten
aufklären wollen und nicht hinnehmen, wie sich die Kirche weiter windet.
Der Papst selbst hatte seinem obersten Kardinal am Palmsonntag die Steilvorlage
für die erneute Verhöhnung der Opfer gegeben, indem er die "Christen"
aufgefordert hatte, sich "nicht vom Geschwätz der vorherrschenden Meinung
einschüchtern zu lassen".
Nun, in seiner Osterbotschaft, erwähnte
Benedikt XVI. dann zwar allgemein
eine "moralische Umkehr", erwähnte aber die zigtausend Kinderschänder-Verbrechen
von Priestern und seine massive Vertuschungs- und Strafvereitelungspolitik mit
keinem Wort. Da stellt sich dann doch die Frage: Was ist hier das "unbedeutende
Geschwätz"? Das, was dem Papst von Opfern und Kritikern entgegen
gehalten wird oder das, was der Papst dazu bisher selbst zu sagen hatte?
Und vom "Volk Gottes" zu sprechen, ist dabei eine Verhöhnung,
denn mit Gott hat die Institution Kirche nichts zu tun, und Jesus lehrte auch:
"Ihr sollt niemanden auf Erden ´Vater` nennen" (Matthäus 23)
und schon gar nicht "Heiliger Vater". Also ist die Kirche auch ganz klar gegen Jesus und
zwar offensichtlich und für jeden nachprüfbar. Wenn der Papst nach den
Anordnungen von Jesus aber kein "Heiliger Vater" ist, was ist er
dann? Ein Hochstapler? Oder schlimmer noch?
Der
Kirchenhistoriker Karlheinz Deschner schrieb:
"Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte
des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit ... keine
Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich
mit Verbrechen belastet ist wie die [angeblich]
christliche Kirche, ganz besonders die
römisch-katholische Kirche" (in: Die beleidigte Kirche, Freiburg 1986, S. 42
f.).
Und klar, dass ein Verbrecher
oder Verbrechens-Beschöniger den anderen deckt. Die Kirche versteht nur eine
Sprache: Austreten und staatliche Milliarden-Subventionen und Privilegien
komplett streichen!
Nr. K 48 / 2010 – 60er-Jahre: "Fürchterliches Klima der Angst und des Drucks" im
konfessionellen Religionsunterricht auf Staatskosten –
siehe z. B.
main-netz.de,
3.4.2010
–
Priester und Ehrenbürger beschuldigt.
Der deutsche Staat zahlt bis heute aus den allgemeinen Steuermitteln jährlich
Milliarden, damit die Großkirchen in den Schulen ihre abstrusen konfessionellen
Vorstellungen verbreiten dürfen, wozu auch gehört, religiöse Minderheiten als
"Sekten" zu verleumden und die konfessionellen Schüler entsprechend gegen diese
Menschen aufzuhetzen.
Jetzt wäre endlich die Zeit, dass die Kirche ihre Kindermission an den
staatlichen Schulen selber finanzieren muss – für diejenigen Schüler oder ihre
Eltern, die das an der Schule so möchten. Ansonsten sollten die Schüler endlich
in einem konfessionsübergreifenden Religions- und Ethikunterricht zur Achtung
und Toleranz im Geiste der Verfassung und des Grundgesetzes unterrichtet werden
und auch darin, ihren Verstand einschalten zu können.
Wann rührt sich bei den schlappen kirchenhörigen Politikern endlich mal der
Anstand und das Gewissen und die Treue zu den positiven Werten unseres Staates?
Nr. K 47 / 2010 – Die GRÜNEN-Politikerin Renate
Künast kritisiert den zahmen Umgang des Staates mit der römisch-katholischen
Kirche: "Die Kirche ermittle nach wie vor selbst und halte das für richtig;
dabei müssten unabhängige Personen gemeinsam mit der Staatsanwaltschaft den
Skandal um die Opfer sexuellen Missbrauchs aufklären. Nötig sei auch ein
Entschädigungsfonds. Künast hielt den Unionsparteien falsche Rücksichtnahme
gegenüber der Kirche vor." (bild.de, 3.4.2010)
Nr. K 46 / 2010 – Immer neue Vorwürfe gegen
Bischof Mixa: Kind wurde von Bischof Mixa geschlagen und musste ihm
anschließend die Hand küssen; anderem Kind wurde Gespräch verweigert, und es
wurde dafür geprügelt / Bischof Mixa "betet" jetzt für seine Opfer
und unterstellt ihnen fehlende Erinnerung – Nun
melden sich immer mehr ehemalige Kinder, die vom damaligen Stadtpfarrer und
heutigen Bischof Walter Mixa geschlagen wurden. Erst hatte der Bischof alles
abgestritten und den Heimkindern strafrechtliche Konsequenzen angedroht. Nachdem
es aber immer mehr wurden, die sich trauten, auszusagen, bietet er nun "Gespräche" an. Dabei ging es damals unter
Umständen ziemlich sadistisch zu. Ein Mädchen wurde vom Priester Mixa mit der
Hand geschlagen und wurde gezwungen, diese Hand anschließend zu küssen.
(Donaukurier, 3.4.2010)
"Nicht selten fließen in den Gesprächen Tränen. Einer ruft an, der Mixa als
Lehrer in der Grundschule hatte. ´Es ist Zeit, dass die Dinge ans Licht kommen`,
sagt der heute 40-Jährige, der im Rosenheimer Raum lebt. ´Mixa war nicht nett,
er hat uns an den Haaren und den Ohren gezogen` – er sei ganz anders gewesen,
als der Augsburger Bischof sich in den Medien darstelle, behauptet der Mann."
Ein Junge hielt es in dem katholischen Heim nicht mehr aus und floh, wurde aber
wieder eingefangen. "Er habe sich erklären wollen, darüber reden, warum er
durchgebrannt war, erinnert er sich. Dann sei er gerufen worden und habe wortlos
eine gefangen – ´vom damaligen Stadtpfarrer Mixa`, wie er sagt. Jahre später
habe er im Fernsehen verfolgt, wie Mixa Bischof wurde und in Interviews sagte,
wie wichtig ihm das Gespräch mit den Jugendlichen sei. ´Mir wurde damals so
ein Gespräch verweigert`, erinnert sich der Mann."
Der "Medienprofi" (Donaukurier) Walter Mixa verweigert weiter jedes
Schuldeingeständnis und bietet den Opfern stattdessen nun "Gespräche" an.
Will
er sie dadurch zur Aufweichung ihrer Vorwürfe bewegen? Welche Gegenleistung
würde er ihnen dafür bieten? Doch: "Ich spreche auf keinen Fall mit jemandem,
der mich als Lügner hinstellt", wird eine Betroffene zitiert.
Bischof Walter
Mixa zieht seine Rolle jedoch weiter knallhart durch. Er stellt die Opfer weiter
als Lügner hin und erklärt die Anschuldigungen weiterhin für "absurd und
erfunden". Und er höhnt: "Diese Leute können sich doch gar nicht mehr an mich
erinnern" (merkur-online.de, 4.4.2010). Er wolle jetzt für
diejenigen "beten", die ihn anklagen – eine an Scheinheiligkeit
kaum zu überbietende unverschämte öffentliche Erklärung. Dass sich
Bischof Walter Mixa weiter im Amt halten kann, hat seine Ursache auch in den
kirchenhörigen Politikern von CSU, SPD, FDP, GRÜNEN, Freien Wählern usw.,
die ihm immer noch den Ring küssen würden.
"´Was Mixa macht, ist ein Solo ohne Vier`,
sagt einer in Schafkopfsprache – er glaubt, Mixa pokere hoch, ohne Trümpfe in
der Hand zu haben." Viele in Schrobenhausen sehen das im Gespräch mit dem
Donaukurier so. "´Mixa setzt darauf, dass das Wort eines Bischofs mehr wiegt als
das von ein paar einst schwer erziehbaren Heimkindern`, glaubt einer!"
Nr. K 45 / 2010 – Pfarrerstochter und
Bundeskanzlerin Angela Merkel lobt römisch-katholische Kirche. Einer
dpa-Meldung vom 31.3.2010 zufolge lobt die Bundeskanzlerin vor allem das
"Nottelefon" der Kirche für die Opfer. "Außerdem sei es gut, dass sich alle
Opfer an Bischof Ackermann wenden könnten", so die Kanzlerin laut dpa.
Da können sich die Opfer aus Schrobenhausen, denen vom Bistum Augsburg mit ihrem Bischof Mixa
straf- und zivilrechtliche Schritte angedroht wurden, doch
jetzt mit Unterstützung der Bundeskanzlerin an Bischof Ackermann wenden. Und
auch der Priester, der von Bischof Hofmann seines Amtes entbunden wurde, weil er
als früheres Opfer auspackte, kann dann ja jetzt unter Berufung auf die
Kanzlerin Bischof Ackermann um Hilfe bitten. Nur wieso verweist auch die
Bundeskanzlerin die Opfer an Bischof Ackermann und setzt sich nicht für ein
"Nottelefon" ein, das nicht unter Kontrolle des Umfelds der Schwerverbrecher
steht?
Nr. K 44 / 2010 – Wer ist mit dem Teufel im Bunde?
Bischof Walter Mixa oder die ehemaligen Heimkinder? / Sekretär der
Deutschen Bischofskonferenz stellt sich hinter Bischof Walter Mixa – Vor einigen Jahren
wurden ehemalige missbrauchte Heimkinder in Aachen strafrechtlich verfolgt, weil
sie gegen ihre Peiniger bei den Armen Dienstmägden Jesu ausgesagt hatte.
Mittlerweile wurde das Verfahren eingestellt und die Aussagen der missbrauchten
Kinder erscheinen nun in einem anderen Licht.
Jetzt geht das Bistum Augsburg massiv gegen traumatisierte Opfer vor, die von
Bischof Walter Mixa in dessen Eigenschaft als Stadtpfarrer von Schrobenhausen
über Jahre massiv geschlagen wurden. Es liegen bisher bereits fünf eidesstattliche
Versicherungen vor. Doch der Bischof widerspricht und das Bistum behält sich
straf- und zivilrechtliche Schritten gegen die Opfer vor, das heißt, es droht
diese an. Über die Angst und den
Schrecken, welche der Bischof den Opfern zufolge verbreitete, berichtet
ausführlich die Süddeutsche Zeitung vom 31.3.2010. Jetzt stellt sich die Frage: Wer lügt? Die
ehemaligen gequälten Heimkinder oder Bischof Walter Mixa? Nach der Bibel ist der
Teufel der "Vater der Lüge" (Johannes 8, 44)? Wer hat also den Teufel zum Vater? Liebe Leser,
was glauben Sie? Die ehemaligen Heimkinder oder Bischof Walter Mixa?
Der
Bischof hatte sich gemäß einer der eidesstattlichen Erklärungen eines Opfers
schon in seiner Zeit als Stadtpfarrer bzw. Dekan damals klar geäußert. Als der Kochlöffel einmal bei den Schlägen
zerbrochen ist, prügelte Mixa mit der Hand weiter auf das Kind ein und soll
dabei gesagt
haben: "In dir ist der Satan, den werde ich dir schon austreiben." Das
Opfer arbeitet – wie viele unzählige weitere Opfer von Priestern – , die immer noch
schweigen, in einer kirchlichen Einrichtung und es befürchtet jetzt zurecht massive
Repressalien durch die Kirche.
Einem anderen Opfer soll der heutige Bischof unzählige Male die Hosen herunter
gezogen haben und ihn mit Schlägen auf das nackte Gesäß drangsaliert haben.
Dabei
bleibt insgesamt weiter die Frage im Raum: Wer lügt? Und wer
ist mit hier mit dem Teufel im Bunde?
Mittlerweile hat sich eine sechste Person gemeldet und eine eidesstattliche
Versicherung zu den Taten Walter Mixas abgegeben: "Er schlug mir mit voller
Wucht ins Gesicht." (stern.de, 1.4.2010)
Auch auf Seite der Kirche eskaliert der Konflikt. So hat sich der Sekretär
der Deutschen Bischofskonferenz, Hans Langendörfer, und damit symbolisch die
gesamte römisch-katholische Kirche in Deutschland hinter Bischof Walter Mixa
gestellt: "Ich glaube ihm", so der Sprecher der Deutschen Bischöfe
(focus.de, 1.4.2010).
Demnach würden die ehemaligen Heimkinder lügen.
Heißt das womöglich: Vielleicht hat der
damalige Stadtpfarrer Walter Mixa noch nicht kräftig genug zugeschlagen, so dass
der
"Satan" in den Kindern drin geblieben sei?
PS: Was unternimmt der Staat zum
Schutz der sechs Personen, welche ausgesagt haben? Und was unternimmt der Staat zur
Unterstützung von Opfern, denen jetzt Repressalien der Kirche drohen? In
Würzburg wurde z. B. ein Kaplan, der einen beliebten Priester des Missbrauchs
bezichtigt hat, von der Kirche von seinem Amt entbunden.
Wer stärkt ihm jetzt den Rücken, dass ihn niemand zwingen kann, eventuell unter
Androhung der ewigen Verdammnis zu widerrufen?
– wie es die
Päpste Johannes XXIII., Johannes Paul II. und der damalige Kardinal Joseph
Ratzinger allen Opfern androhten, die auspacken. Wer ermuntert die vielen
anderen Opfer, die sich aus Angst um ihre Existenz noch nicht über die Verbrecher zu reden trauten
und die deshalb das Unrecht, das ihnen angetan wurde, weiter verschweigen?
Die Bundeskanzlerin stellte sich zuletzt hinter die
Art, wie die katholische Kirche die Verbrechen aufarbeitet.
Nr. K 43 / 2010 –
Wachkoma-Patientin im St.-Bonifatius-Altenzentrum der Diözese Speyer
vergewaltigt. Die schwer hirngeschädigte Frau ist jetzt im 5. Monat
schwanger. Der Täter ist noch nicht gefunden. (bild.de, 31.3.2010)
Nr. K 42 / 2010 – "Das Bistum Basel
wusste genau Bescheid, dass Pater Gregor Müller (69) sich bei
seinen früheren Einsätzen im Ausland wiederholt an Knaben vergriffen hatte", so blick.ch am
19.3.2010. Dennoch wurde er in einer Art "Kinderversuch" wieder in der
Kinderarbeit eingesetzt, wenn er parallel dazu ärztlich behandelt und durch
einen anderen Priester beaufsichtigt würde. Und der Priester gründete an seinem
nächsten Einsatzort in Baden im Aargau gleich einen Kinderchor – einen möglicher
"Leckerbissen" für einen pädophilen Straftäter; natürlich ohne Wissen der Eltern
der Kinder. Jetzt zittert die Kirche, ob sich eventuell Opfer aus diesem
Kinderchor melden oder ob der Priester dort nicht in diesem Sinne tätig wurde.
Dann wäre der "Kinderversuch" in diesem Fall einmal geglückt.
Nachdem aber ein ehemaliges Opfer aus dem voran gegangenen Dienstort des
Priesters jetzt auspackte, ist dieser zunächst abgetaucht. Einmal mehr im
Mittelpunkt steht dabei die deutsche Erzdiözese Freiburg. Schon 2006
räumte der Priester "gegenüber einem ehemaligen Klosterschüler ein, ihn
missbraucht zu haben. Das heute 53-jährige Opfer informierte mit dem ihm
vorliegenden Geständnis die Erzdiözese Freiburg, wie die Zeitung
´Südkurier` heute berichtet. Die Erzdiözese Freiburg bestätigt heute: Sie
versprach im Jahr 2006, den Fall in Angriff zu nehmen ... Geschehen ist
jedoch nichts. Vier lange Jahre wartete das immer noch traumatisierte
Opfer". Und blick.ch schreibt: "Kirche liess Anzeige verschwinden".
Dann entschloss sich das Opfer, "selbst die Initiative ergreifen: Er kündigte
an, beim Sonntags-Gottesdienst in Schübelbach [im Bistum Chur, wo der
Priester zuletzt arbeitete] Pater Gregor vor versammelter Kirchgemeinde mit
seinen Taten zu konfrontieren". Erst diese Ankündigung führte zur Aufdeckung der
Verbrechen. (blick.ch, 19.3.2010)
Nr. K 41 / 2010 – Strafsache Vatikan:
Missbrauchsopfer klagt Papst der Strafvereitelung und Falschaussage an – Der
Anwalt Jeff Anderson aus den USA vertritt eines der gehörlosen Kinder, das von
dem Priester Lawrence Murphy in der Erzdiözese Milwaukee missbraucht wurde.
Joseph Ratzinger stellte jedoch in den 90er-Jahren das innerkirchliche Verfahren
gegen den Täter, der sich an ca. 200 gehörlosen Kindern vergangen hat, ein.
Angeblich habe die Glaubenskongregation, die moderne "Inquisitionsbehörde" in
Rom mit Joseph Ratzinger an der Spitze, von nichts gewusst, und als sie es 1996
schließlich doch erfahren habe, sei alles schon "verjährt" gewesen. Das Argument
ist bekannt. Auch in Deutschland will Erzbischof Joseph Ratzinger von den
Personalentscheidungen in seinem Bistum, einen pädophilen Priester betreffend,
die ihm neue Kinderschänder-Verbrechen ermöglichten, nichts gewusst haben
(vgl. hier). Das Opfer
Arthur Budzinski widerspricht energisch:
"Der Papst hat davon gewusst. Er muss
zur Rechenschaft gezogen werden." Vor Gericht könnte der Papst ja dann
versuchen, seine angebliche Unschuld zu beweisen. Was ihm vermutlich nicht
gelingen wird. Denn der Rechtsanwalt Jeff Anderson hat "Papiere",
die den Papst schwer belasten, "in den abgelegten Akten eines alten Falls
gefunden". Lügt also der Papst? Der Opferanwalt wörtlich:
"Ich traue nicht einem einzigen Katholiken oder
der klerikalen Kultur zu, dieses Problem zu lösen. Sie haben sich immer nur
selbst geschützt. Alle Wege im Skandal und die Vertuschung führen nach
Rom"
(Tagesanzeiger, 30.3.2010). Auch das Kind des Anwalts wurde im Alter von
acht Jahren missbraucht. Von einem Therapeuten mit römisch-katholischer
Priesterweihe.
Vgl. auch das Buch
Strafsache Vatikan: Ein Tribunal über die Päpste.
Nr. K 40 / 2010 – Kinderschändung durch Priester in Stichworten (Teil 2;
Teil 1 siehe hier) – Allein
im Bistum Trier stehen jetzt 20 Priester wegen Kindsmissbrauchs unter Verdacht
(Spiegel online, 29.3.2010) / Im Bistum Münster wurde ein Pater wegen
des Verdachts des sexuellen Missbrauchs vorläufig vom Dienst entbunden und in
ein Kloster versetzt (ahlener-zeitung.de, 31.3.2010) / In Spelle wird der
Jugendpfarrer angeklagt, über Jahre hinweg ein minderjähriges Mädchen
vergewaltigt zu haben. Der Priester spricht nur von einem "Fehlverhalten" (ahlener-zeitung.de,
31.3.2010) / In Sulz am Neckar in der Erzdiözese Freiburg
wurde ein Priester suspendiert, der Ende der 70er und 80er Jahre mit "sexuellen
Übergriffen auf Kinder" gewütet hat. / Einem anderer Priester aus
Tiengen-Lauchringen, ebenfalls Erzdiözese Freiburg, wird vorgeworfen, während
seiner Zeit in Irland Kinder sexuell missbraucht zu haben. Er beantragte seine
Beurlaubung (stuttgarter-nachrichten.de, 28.4.2010) / Alleine im
Bistum Würzburg haben sich beim bischöflichen Missbrauchsbeauftragten nach
nur wenigen Tagen schon 54 Opfer gemeldet (tz-online.de, 29.4.2010)
/ Derweil sitzt Papst Benedikt XVI. das Rücktrittsgesuch von Bischof Walter
Mixa aus – ein Verhalten, das die Kirche wie keine andere Institution seit
Jahrhunderten beherrscht / In römisch-katholischen Studienseminar in
Aschaffenburg wurden Jungen mit dem Rohrstock auf die Genitalien geschlagen.
Der Täter, vermutlich ein Priester, sei dabei "sehr erregt" gewesen
(main-netz.de, 4.5.2010). "Schläge und eiskalte Duschen" seien die üblichen
Foltermethoden gegenüber den Kindern gewesen. Ein Junge wurde einmal in den
Keller eingesperrt, bis zu den Knien im eiskalten Wasser. Auch im
römisch-katholischen Knabenhort in Aschaffenburg waren Schläge "an der
Tagesordnung".
Die hier stichpunktartig genannten Fälle sind nur ein minimaler Ausschnitt.
Mittlerweile (4.5.2010) werden die neu entdeckten Verbrechen in der Regel nicht
mehr überregional bekannt gemacht, aber jedes Bistum hat offenbar seine Dutzende
von neuen Opfern.
Nr. K 39 /
2010 – Angesichts der bischöflichen Beurlaubung eines Kaplans, der endlich
auspackte, dass er von einem Priester sexuell missbraucht wurde (siehe
Nr. K 38), stellt sich dringend die Aufgabe
eines staatlichen Opfer- und Zeugenschutzes für von Priestern missbrauchte
Kinder. Denn es ist davon auszugehen, dass noch Hunderte, wenn nicht
Tausende Opfer heute im Dienst der Kirche stehen und berufliche Nachteile oder
Entlassungen fürchten müssen, wenn sie die Wahrheit sagen und sich an der
Aufklärung aktiv beteiligen.
Hier könnte der Staat z. B. einen Teil der üben sieben Milliarden Euro
Subventionen, welche die römisch-katholische Kirche jährlich vom Staat für
innerkirchliche Zwecke erhält, dafür verwenden, den Opfern und Zeugen im
kirchlichen Dienst den Rücken zu stärken. Das Schutzprogramm könnte z. B.
berufliche Nachteile oder gar Kündigungen ausgleichen helfen.
Auch könnte der Staat endlich damit beginnen, kirchliche Sozial- und
Erziehungseinrichtungen, die er ohnehin schon zu 70-100 % staatlich
finanziert, in eigene Regie überzuführen. Den Differenzbetrag kann er locker
aufbringen, wenn er die jährlichen Milliardensubventionen an die Kirchen
einstellt, was der Staat ohnehin schon seit 1919 (Weimarer Reichsverfassung) tun
muss. Doch die kirchlichen Politiker weigern sich bisher, dieses
Verfassungsgebot, das auch in das deutsche Grundgesetz übernommen wurde, in die
Tat umzusetzen. Es fehlt bislang
am Willen der Politiker und
aufgrund der Trägheit der meisten Bürger in dieser Hinsicht können die Politiker
sich dies leisten. Zumindest könnte der Staat die jährlichen Milliardensummen
für die Kirche kürzen.
Nr. K 38 / 2010 – Der in
Würzburg stadtbekannte Franziskaner-Minoriten Pater Damian M.
wies die Anschuldigungen des Kindsmissbrauchs gegen ihn bisher stets zurück.
Schon schien der ehemalige Schulleiter in der Öffentlichkeit auch als ein
"Opfer" zu gelten. Doch die Anklagen werden nun immer erdrückender. Ein
damals 10jähriger Junge berichtet 40 Jahre später: "Damian Mai habe ihn körperlich bedrängt. So
sehr bedrängt, ´dass ich mich geekelt und furchtbar geschämt habe`. Verschiedene
andere Schüler, deren Namen die Redaktion kennt, bestätigen Peters Erlebnisse.
Auch sie erzählen, dass sie im Zimmer des Paters duschen sollten. Er habe sie
auf den Mund geküsst und sich in Unterhose mit ihnen auf dem Bett gewälzt."
(Mainpost, 29.3.2010)
Als die ersten Eltern drohten, zur Polizei zu gehen bzw. ihre
Schüler aus dem Internat heraus nahmen, zeigte sich der Pater 1970 formell selbst an.
Es kam zu einer Gerichtsverhandlung. Doch eines der Opfer erzählt: "´Kurz vor
meiner Vernehmung hat mich Pater Damian zu sich bestellt, um mir zu erklären,
was ich aussagen soll.` Seine Mutter berichtet diese Begebenheit später dem
Provinzial der Franziskaner-Minoriten in Würzburg: ´Pater Damian wollte meinen
Sohn dahin gehend beeinflussen, er möge nichts vom Schlafzimmer erwähnen und
auch nichts davon, dass die Handlungen im Bett erfolgt seien.` Die Mutter
beschreibt, wie sie Damian Mai darauf angesprochen habe. Dieser habe erwidert,
dass Verschweigen ja keine Lüge sei. ´Traurig und wütend`, so beschreibt
Peter W. seine Gefühle heute. ´Wenn mein Sohn das erleben müsste, was ich erlebt
habe, könnte ich das nicht aushalten.`"
Auch ein anderer Priester, Pater S., übte vor der Verhandlung gegen
Pater Damian damals massiven Druck auf den Jungen und seine Mutter aus. Der Junge solle "keine weiteren
Namen nennen oder besondere Einzelheiten". "Weiter führt Pater S. aus, dass
nicht nur die Ehre des beschuldigten Paters und des Kollegs auf dem Spiel
stünden, sondern auch die Zukunft von Peter. Ein dezenter Hinweis auf die
wirtschaftliche Abhängigkeit der verwitweten Mutter, deren Sohn ein Teil des
Schulgeldes erlassen wird. Pater S.: ´Für ihre Mithilfe, die Sache zu
bereinigen, jetzt schon vielen Dank.`"
Heute gibt Pater S. zu, unter dem Einfluss seines damaligen Chefs, des
nächsten in die Schändungen verwickelten leitenden Priesters, gehandelt zu haben. Aufgrund der
auf diese Weise manipulierten Aussagen wurde
der Pater frei gesprochen und die Mutter von Peter W. schrieb darauf hin verzweifelt an
Erzbischof Kardinal Joseph Höffner. Gleichzeitig schrieb sie gleich mehrere
Briefe an die Leitung der Franziskaner-Minoriten und deckte darin auch auf, wie ihr
Sohn zu falschen Aussagen zugunsten des Täters gedrängt wurde. Doch der
Erzbischof reagierte nicht, ebenso wenig die Ordensleitung. Der Täter wurde
nicht verurteilt und blieb auch kirchlich im Amt. Man hielt es also nicht einmal
für nötig, ihn zu versetzen, wie man es in zigtausend anderen Fällen in der
Kirche tat. Er wurde ja auch "frei"
gesprochen. Der ganze Priestermänner-Clan, von ganz oben bis ganz unten, saß die Sache schweigend aus.
Und der Täter konnte weiter machen. Bereits 1976 wurden die nächsten
Missbrauchs-Vorwürfe gegen Pater Damian erhoben, jetzt von einem weiteren Schüler.
Doch wieder schüchterte die Kirche das Opfer ein. "Mehrere Kinder könnten dies
bestätigen. Der Provinzial fragte nicht nach: weder bei den Schülern
noch bei anderen Erziehern. Stattdessen wiegelte er die Vorwürfe in einem
Brief an den Schüler ab und warnte diesen davor, Unwahrheiten zu verbreiten." Alle diese
Missbräuche gelten nun als verjährt, nachdem die Kirche eine zeitnahe Aufklärung
massivst verhindert hat. Doch jetzt gibt es auch neue
Anschuldigungen der Kinderschändung gegen den Pater aus den Jahren 2001 und
2002. Diese sind noch nicht verjährt.
Doch der Vertuschungsskandal geht noch weiter. Als am 22.2.2010 ein Kaplan
gegenüber der Presse von den "sexuellen Übergriffen" von Pater Damian berichtet,
denen auch er als Schüler einst ausgesetzt war, wurde er sofort vom Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann
beurlaubt.
Erst vor wenigen Tagen heuchelte die Kirche,
dass es nun angeblich keine Geheimhaltung mehr gebe, nachdem man es Jahrhunderte
lang anders hielt. Doch in der Kirche werden weiter Maßnahmen gegen Opfer
ergriffen. Ein "Parade-Beispiel" für "innerkirchliche
Aufklärung". Und die Kette der Anschuldigungen gegen den Pater
reißt nicht ab.
Und weitere Vorwürfe ehemaliger Opfer kommen ans Tageslicht. Der Täter hat sich nun
einen Anwalt genommen: "Für mich ist das nicht nachvollziehbar", so verteidigt
er sich. Bislang ist er damit durchgekommen.
Nr. K 37 / 2010 – Weitere Aufgaben für den Runden Tisch:
Auch Sodomie und Schicksal von schwangeren Nonnen untersuchen – Der bekannte
Kirchenhistoriker Karlheinz Deschner stößt in einem Interview zu
den aktuellen Kinderschänder-Verbrechen von Priestern auch ein weiteres dunkles
Thema an: die Sodomie in der Kirche, das heißt den Sex von Amtsträgern mit Tieren. So sagte er
u. a.: "Wie denn nur beispielhalber die Ritter des Deutschen Ordens,
verpflichtet, ein Leben ´allein im Dienste ihrer himmlischen Dame Maria` zu
führen, alles v..., was eine Vagina hatte, Ehefrauen, Jungfrauen, kleine Mädchen
und, wie wir nicht ohne Grund vermuten dürfen, weibliche Tiere"
(hpd.de/node/9114). Die Tiere können jedoch nicht auspacken und die
Täter nicht anzeigen. Alle bisher aufgedeckten Fälle in der jüngeren
Vergangenheit sind deshalb den
besonderen Umständen zu verdanken: Als z. B. ein katholischer Priester nicht nur
einen 15-Jährigen missbrauchte, sondern auch
Tiere vergewaltigte
oder als ein evangelischer Pfarrer
Sex mit Tieren in die Jugendarbeit
einbezog
oder wiederum ein katholischer Priester beim
Sex mit einem Pferd
starb.
Auch das Schicksal von schwangeren Nonnen sollte besser untersucht werden.
Aus der Kirchengeschichte sind ja Baby-Gräber im Umfeld von Nonnen-Klöstern
bekannt. Dazu die Frage: Was geschieht heute genau, wenn eine
Nonne schwanger ist?
Dies sollte unbedingt von einer neutralen Stelle überprüft werden.
Nr. K 36 / 2010 – Joseph
Ratzinger klammert sich an den Stuhl Petri. Da dieser jedoch auf dem Blut
und den Knochen der Opfer der Kirche über Jahrtausende erbaut wurde, ist die
Frage, wie lange ihm dieser Stuhl noch Halt gibt.
Nun fordert auch des Sprecher
der Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche" in Österreich, Hans Peter Hurka, den
Rücktritt des Papstes. "´Wenn er konsequent wäre, müsste er das tun`, sagte
Hurka am Freitag vor Beginn der ´Wir sind Kirche`-Bundesversammlung in Würzburg.
Der frühere Kardinal Joseph Ratzinger habe seit 2001 Kenntnis von mehr als
300 Fällen von Pädophilie gehabt. ´Dann muss man sich fragen, ob er auch
Mittäter war, weil er nichts getan hat`, argumentierte Hurka. Wenn Benedikt
jetzt den Rücktritt irischer Bischöfe verlange, müsse er das auch für sich
selbst erwägen", so eine ddp-Meldung vom 26.3.2010.
Doch "eine persönliche Verwicklung hat der Papst am Sonntag indirekt als
´belangloses Geschwätz` zurückgewiesen" (Spiegel online, 28.3.2010).
Papst Benedikt XVI. sagte wörtlich, der Glaube an Jesus Christus gebe einem die
Stärke, sich "nicht vom belanglosen Geschwätz der vorherrschenden Meinung
einschüchtern zu lassen". Damit versucht der Pontifex, weiter über dem Teppich
zu schweben, unter dem zahllose Verbrechen bisher gekehrt wurden.
Als Erzbischof von München und Freising trug er die Verantwortung für die
Versetzung eines pädophilen Priesters in sein Bistum, der darauf erneut mehrfach
zum Seelenmörder von Kindern wurde. Angeblich hätte er aber nicht
mitbekommen, dass der Sittlichkeitsverbrecher wieder in der Kinder- und
Gemeindearbeit eingesetzt wird. Und später als Vorsitzender der
Glaubenskongregation im Vatikan, der heutigen Inquisitionsbehörde, ließ er
sich unter höchster Geheimhaltung alle pädophilen Verbrechen von Priestern
melden. An die jeweilige Staatsanwaltschaft weiter gegeben hat er nach
dem heutigen Wissensstand aber keinen der Verbrechensfälle. Auch eine Mitwisserschaft der
Missbräuche bei den Regensburger Domspatzen kann nicht ausgeschlossen werden.
Joseph Ratzinger war Theologieprofessor in Regensburg und sein Bruder Georg
Ratzinger der Chorleiter. Kaum denkbar, dass die beiden nicht darüber gesprochen
haben, wenn es bei den Domspatzen Probleme gab.
Auch steht Joseph Ratzinger weiter im Verdacht, Bischof Joseph Stangl beim
Exorzismus an Anneliese Michel beraten zu haben. Die
junge Katholikin starb
1976 an den Folgen des römisch-katholischen Exorzismus. Das Erzbistum wurde der Lüge überführt,
nachdem der Pressesprecher von Joseph Stangl erklärte, der Bischof habe von
nichts gewusst. Tatsächlich konnte aber zweifelsfrei bewiesen werden, dass der
Bischof selbst den Exorzismus angeordnet hatte. Und dieser war wieder ein Vertrauter
von Joseph Ratzinger, damals Professor in Regensburg und kurz darauf von Stangl
zum Erzbischof von München und Freising geweiht (mehr dazu
hier). Gegen Bischof Stangl wurde nie
ermittelt – nur gegen die von ihm beauftragten Exorzisten, die dann zu
"Bewährungsstrafen" verurteilt worden waren.
Nr. K 35 / 2010 – Wo
sind die gedeckten und vertuschten Kinderschänder-Verbrecher der Priester
gesammelt und archiviert? Im Vatikan. Denn dorthin müssen seit Jahrzehnten
alle Verbrechen unter dem secretum pontificium (der höchsten Geheimhaltungsstufe
nach dem Beichtgeheimnis) gemeldet werden. Die Frankfurter Rundschau
schreibt: "Der Vatikan sitzt auf allen Fakten zu zahlreichen Fällen von
Kindesmissbrauch – und er hält den Daumen auf den Informationsfluss"
(26.3.2010). Was bringt in diesem Zusammenhang der Runde Tisch der
Bundesregierung? Stern.de schreibt dazu: "Unabhängige Aufklärung? Von
wegen. Die Besetzung des Runden Tischs der Bundesregierung ist zwar hochkarätig,
sendet aber eine klare Botschaft an die katholische Kirche: Fürchtet euch
nicht!" Ein Beispiel: Bei "Ministerin Schavan muss die Frage gestellt werden, ob
sie nach ihrer langjährigen, engen beruflichen Bindung an die katholische Kirche
die unabdingbare Unabhängigkeit für ihre Arbeit am Runden Risch mitbringt. Hat
sie den Mumm, etwa dem Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller offen entgegen
zu treten?" (25.3.2010). Auch wenn Müller sie z. B. mit dem angeblichen
Verlust ihres Seelenheils bedrohen würde? Letztlich könnte nur der Druck
aller Staaten auf den Vatikan helfen und die Aufforderung, das ganze
Verbrecherarchiv zu öffnen. Denn nach kirchlichen "Gesetzen" dürfen die
geheimen Archive der Glaubenskongregation erst nach 100 Jahren geöffnet werden.
Doch das dürfen sich die Menschen nicht mehr gefallen lassen. Man stelle sich
vor, die Stasi-Akten hätten auch erst im Jahr 2089 geöffnet werden dürfen (100
Jahren nach dem Fall der Mauer)! So könnte man, symbolisch gesprochen, fordern:
"Satan, öffne Dein Archiv!" Und zwar jetzt. Die Dokumente sollten allesamt den
Strafverfolgungsbehörden der jeweiligen Ländern ausgehändigt werden.
Nr. K 34 / 2010 –
Keiner
wusste mehr als der Papst. Und er hat die Instruktion zum Schweigen gegeben /
Wann tritt der Papst zurück?
– Professor
Dr. Hans Küng, Theologe, Universität Tübingen: "Ich glaube, dass ich
nicht übertreibe, wenn ich sage, es gab in der katholischen Kirche keinen
einzigen Mann, der so viel wusste über die Missbrauchsfälle, und zwar ex
officio, also von seinem Amt her – schon früher als Professor in Regensburg,
dann schließlich als Erzbischof von München und 24 Jahre in der
Glaubenskongregation, wo seit langem alle Missbrauchsfälle zentralisiert
sind, damit sie unter höchster Geheimhaltungsstufe des Sanctum Offiziums
eben unter der Decke gehalten werden können. Aktenkundig ist natürlich dieser
berühmte Brief aus dem Jahr 2001, im Mai abgeschickt, unterzeichnet von Joseph
Ratzinger, an sämtliche Bischöfe der Welt: Alle Sexualdelikte müssen unter dem secretum pontificium, als höchste Geheimhaltungsstufe, nach Rom gemeldet werden
(siehe hier),
und dort sind sie natürlich auch entsprechend archiviert worden, und es ist eben
nichts geschehen." Weiterhin brauche man "ein
klares Eingeständnis, dass der Papst selber verantwortlich ist. Er kann doch
nicht einfach nur den Bischöfen den Zeigefinger machen und sagen, ´Ihr habt das
genügend gemacht`. Er selber hat die Instruktion gegeben, als Chef der
Glaubenskongregation und auch als Papst wieder neu." (Schweizer Fernsehen, SF 1 Tagesschau, 21.3.2010)
Immer mehr namhafte Persönlichkeiten fordern
deshalb jetzt den Rücktritt des Papstes, z. B. die Theologin Susanne
Heine (Kurier, 25.3.2010).
Kanon 332
des CIC (Codex Iuris Canonici), Absatz 2, regelt den Rücktritt
des Papstes. Demnach könne der Papst jederzeit und ohne jemanden um Erlaubnis
fragen zu müssen, zurück treten. Der letzte Papst, der zurück getreten ist,
Cölestin V., wurde anschließend "heilig" gesprochen. Und sein Skelett wurde bei
dem schweren Erdbeben 2009 aus den Trümmern der Kirche Santa Maria de Collemaggio in L´Aquila "gerettet". In der Denkwelt von Papst Benedikt XVI. könnte dies ja als ein
gutes Omen betrachtet werden. Außerdem ist die Frage, ob es nicht auch besser
für ihn wäre, wenn ihm unter Umständen ein solches
öffentliches körperliches Siechtum im Amt wie seinem Vorgänger
Johannes Paul II. erspart bliebe. Es spricht also viel für einen Rücktritt.
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Nr. K 33 / 2010 – Finanzskandale im Vatikan – "Für
Aufregung in der katholischen Kirche hat das Buch Vatikan AG bei seinem
Erscheinen im Mai 2009 gesorgt. In italienischen
Medien sei das Buch, das Finanz- und Politskandale des Vatikan samt
Verbindungen zur Mafia aufdeckt, allerdings kaum beachtet worden, obwohl es
im Oktober 2009 das meistverkaufte Sachbuch Italiens
war, meinte Autor Gianliugi Nuzzi am Mittwoch anlässlich der Buchpräsentation in
Wien. ´In Italien gibt es eine Selbstzensur in
der Presse, die erschreckend ist`." (Der Standard, 25.3.2010)
Nr. K 32
/ 2010 – "Auch in den USA gibt es schwere Missbrauchsfälle. 200 gehörlose
Jungen soll ein Priester missbraucht haben – und der Vatikan blieb untätig.
Der damalige Kardinal Joseph Ratzinger soll Briefe nicht beantwortet haben"
(focus.de,
25.3.2010).
Drei aufeinander folgende Erzbischöfe hätten die Missbräuche der
Staatsanwaltschaft verschwiegen. Und das geheime innerkirchliche Verfahren
wurde gestoppt, nachdem der angeklagte Priester einen Brief an Erzbischof
Kardinal Joseph Ratzinger geschrieben hatte. Er wurde auf eine andere Stelle
versetzt, wo er wieder mit Kindern und Jugendlichen zu tun hatte. Die
Anklageschrift gegen den Papst wird länger und länger.
Der Priester hatte bis 1974 die Jungen meist in einen Schrank geholt und sie
dort missbraucht. Ein Opfer "habe sich 1974 unter anderem dem Erzbischof
von Milwaukee, William Cousins, anvertraut. Dieser habe ihn jedoch
angeschrien. Er sei daraufhin weinend davongelaufen" (focus.de,
26.3.2010). So weit hier zum Thema der innerkirchlichen Anzeige eines
Verbrechens. Wäre der Junge statt zum Erzbischof zur Polizei gegangen, hätte man
ihm mehr Gehör geschenkt. Der Täter wurde auch dann nicht innerkirchlich
belangt, als sich die Verbrechen nicht mehr unter den Teppich kehren ließen.
"Gründe ihn nicht seines Amtes zu entheben, seien sein damals schon
angeschlagener Gesundheitszustand und die Tatsache gewesen, dass es keine
Vorwürfe mehr gegen Murphy aus jüngerer Zeit gegeben habe", so der Sprecher des
Vatikans Federico Lombardi.
Nr. K 31 / 2010 –
17-fachen Kinderschänder nur in den Ruhestand versetzt:
Schwere Vorwürfe gegen Bischof Robert Zollitsch – "Der Pfarrer Franz B. soll im Zeitraum zwischen
1968 und 1991 mindestens 17 Kinder und Jugendliche missbraucht haben, vor
allem Messdiener", so swr.de (20.3.2010). Der Priester wirkte in
Oberharmersbach im Ortenaukreis. "Zollitsch wird vorgeworfen, einen 1991 unter
Missbrauchsverdacht stehenden Pfarrer lediglich in den Ruhestand versetzt zu
haben, ohne die Staatsanwaltschaft einzuschalten." Der heutige Bischof war
damals Personalreferent der Erzdiözese Freiburg. Erst 1995 wurden die Verbrechen
bei der Staatsanwaltschaft bekannt, nachdem ein Opfer Anzeige erstattete. Der
Priester entzog sich der Verantwortung anscheinend durch Selbstmord, wobei über
den Grad der Freiwilligkeit dieser Entscheidung natürlich spekuliert werden
kann.
Die Freien Christen für den Christus der Bergpredigt verlangten am 10.2.2010 vor
dem Verwaltungsgericht in Freiburg, die Erzdiözese Freiburg solle sich nicht
mehr "christlich" nennen.
Damals äußerten anwesende Kirchenvertreter noch, vorgebrachte Vorwürfe hätten
nicht in der Erzdiözese Freiburg stattgefunden. Nun also auch nachweislich Freiburg.
"Ein weiteres mutmaßliches
Missbrauchsopfer hat schwere Vorwürfe gegen die Erzdiözese Freiburg und die
Zisterzienserabtei Mehrerau erhoben. Der heute 53-Jährige sagte in einem
Interview mit dem Südkurier (Dienstagausgabe), dass er als Ministrant
zwischen 1963 und 1965 in mindestens 30 bis 50 Fällen von einem Mönch in der
Klosterkirche Birnau (Bodenseekreis) missbraucht worden sei. 2006 legte der
Pater ein schriftliches Geständnis ab, das nach Angaben des Opfers auch der
Erzdiözese Freiburg bekannt gewesen sein muss. Dennoch hätten sich die
Verantwortlichen nicht ernsthaft für den Fall interessiert. Der 53-Jährige
wirft der Kirche ´Vertuschung` und ´Strafvereitelung` vor." (ddp, 23.3.2010)
Nr. K 30 / 2010 – Papst am Pranger: Was jetzt an
die Öffentlichkeit drang, spitzt die bisherigen Vertuschungs-Praktiken der
Kirche noch einmal zu. "Obwohl ein Kirchengericht den Pfarrer aus der
Steiermark für schuldig befand, würgte der Vatikan den Prozess einfach ab.
Laut einer staatlichen Strafanzeige aus dem Jahr 2002 war der Pfarrer
verdächtig, in den 80er-Jahren mindestens 13 Jungen "zwischen fünf und 18 Jahren
wiederholt sexuell und schwer sexuell missbraucht zu haben" (Frankfurter
Rundschau, 19.3.2010). Nach staatlichem Recht griff die Verjährung. Nach
kirchlichem Recht hätte sie aber wenigstens intern aufgehoben werden können.
Doch der Vatikan unter Papst Benedikt XVI. hob das Urteil des Kirchengerichts in
Österreich "wegen Verjährung" auf. "Gerhard Holotik, der als Chef des Salzburger
Diözesangerichts das Verfahren leitete, gibt sich zurückhaltend: ´Wir stehen
unter päpstlicher Verschwiegenheit ... Sie können sich denken, wie wir
empfinden, wenn unser Urteil plötzlich aufgehoben wird`". Der Kinderschänder
wurde weiter beschäftigt und erst unter einem neuen Bischof in ein Kloster
versetzt. Die Frankfurter Rundschau schreibt weiter:
"Inwieweit der
heutige Papst in die Aufhebung des Urteils involviert war, ist so geheimnisvoll
wie der gesamte Prozess. Als die Glaubenskongregation das Verfahren bestellte,
war er noch deren Chef. Als Rom es abwürgte, war er Papst."
Nr. K 29 / 2010 – Wie bei einer sich
windenden Schlange ist der Kirche ein neues Argument eingefallen, mit dem sie
die Vertuschung von Kinderschänder-Verbrechen teilweise rechtfertigt. Sie
habe es angeblich zum Schutz der Opfer getan. Beispielhaft hier die
Rechtfertigung aus dem Kloster Einsiedeln in der Schweiz: "In der Stiftsschule
Einsiedeln ist es seit den 1970er-Jahren immer wieder zu sexuellen Übergriffen
an Schülern gekommen. Insgesamt haben sich fünf Mitglieder der Gemeinschaft
Verfehlungen zuschulden kommen lassen. Angezeigt hat die Klosterleitung keinen
der Täter. Gemäß Abt Martin Werlen sind drei Brüder, welche sexuelle Übergriffe
verübt haben, weiterhin beschäftigt. Man wolle ihnen eine zweite Chance geben,
sagt Abt Martin Werlen in der Sendung «Schweiz aktuell». Auf eine Anzeige habe
man aus Gründen des Opferschutzes verzichtet. Details wollte Werlen keine
bekannt geben, die Fälle haben sich innerhalb der letzten neun Jahre ereignet."
(a-z.ch, 19.3.2010)
Nr. K 28 / 2010 – Der einfache Mann
muss in Haft, der Priester und Bischof bekommt Bewährung oder Verjährung –
Ist das so? Irgendwo in Deutschland: Ein 40jähriger Handwerker hatte eine
13jährige Freundin und beide hatten in beiderseitigem Einvernehmen ein paar Mal
Sex. Natürlich ist das nicht erlaubt, denn mit 13 Jahren ist man noch ein Kind,
auch wenn das Kind "frühreif" ist und schon sexuell erfahren, z. B. durch Sex
mit annähernd Gleichaltrigen. Weil Nachbarn den Mann aufgrund der minderjährigen
Freundin angezeigt hatten, wurde er festgenommen und er bereute und legte
sogleich ein umfassendes Geständnis ab. Die Frankenpost schreibt dazu: "Sex
mit Kindern wird schwer bestraft, auch wenn der Täter im Einvernehmen mit dem
Opfer gehandelt hat. Dies machte am gestrigen Mittwoch die erste Strafkammer des
Landgerichts Hof deutlich. Sie verurteilte einen 40-jährigen Mann aus dem
Landkreis Hof zu einer Freiheitsstrafe von drei Jahren und sechs Monaten. Damit
blieb die Kammer deutlich unterhalb der nach Strafgesetzbuch möglichen zehn
Jahre. Die Staatsanwaltschaft hatte sechs Jahre Haft beantragt."
(frankenpost.de, 18.3.2010)
Nun, liebe Leserinnen und Leser, wie ist das dann aber, wenn ein Priester z. B.
ein fünfjähriges Kind vergewaltigt und sein Glied mit Gewalt in die Scheide oder
den After des Vorschulkindes presst? Oder wenn er ein 10jähriges Kind mit Gewalt
und Manipulation zu perversen sexuellen Ausschweifungen drängt, so dass sich das
Kind später als junger Erwachsener umbringt? Wenn der Staatsanwalt in Hof bei
dem Mann, der mit seiner minderjährigen Freundin einvernehmlich schlief, sechs
Jahre Haft forderte, wie viel müsste er dann für einen Kinderschänder-Verbrecher
fordern, der auch noch im Namen Gottes seine Verbrechen beging, anders als
der Handwerker aus dem Landkreis Hof, der sich bei seinem Tun mit seiner
frühreifen Freundin nicht auf Gott berief? Nun, alles verjährt, so die monotone
Antwort in den letzten Wochen. Hin und wieder hört man allenfalls, es gab hier
und da eine Vorstrafe "auf Bewährung" für den Priester, bevor er dann seine
weiteren Verbrechen beging. Doch warum bekommen Priester immer wieder
Bewährung, wo andere Bürger womöglich keine Bewährung bekommen? Hat man hier
einmal geprüft, ob Priester vor dem Gesetz bevorzugt werden? Und warum sind
schlimmste Verbrechen von Klerikern unter Umständen verjährt? Der Grund ist:
Weil sie von Bischöfen und kirchlichen Vorgesetzten im Einvernehmen mit dem
Vatikan immer wieder vertuscht wurden. Also sollte doch dann derjenige
vor Gericht anstelle des Täters zur Rechenschaft gezogen werden, der vertuscht
hat, weil durch die Vertuschung das Verbrechen überhaupt erst verjähren
konnte?
Oder beruft man sich in der Kirche darauf, dass auch die Vertuschung verjährt
ist? Und wenn die Priester und Bischöfe schon die ganze Milde des deutschen
Rechtssystems für Priester und für "verjährte" Taten für sich in Anspruch
nehmen, so sollte man doch meinen, dass die Täter wenigstens von ihren Ämtern
zurück treten? Und zwar alle Beteiligte, vom Papst über Bischof Robert Zollitsch
bis hin zu den Verbrechern im Talar selbst. Doch was passiert?
Nr. K 27 / 2010 – Spiegel online
kommentiert am 19.3.2010 u. a.: "Dass hier wie an vielen anderen Orten
wahrhafte Sittenstrolche, Schweinepriester (ein Schimpfwort aus dem 12.
Jahrhundert) und "Verbrecher" (Opfer Amelie Fried in
der "FAZ") weithin unbehelligt ihr Unwesen treiben konnten, ist das eine.
Der Skandal nach dem Skandal, die zweite Schuld aber ist das große
Schweigekartell, das über Jahrzehnte dicht gehalten hat. Da hilft es auch
nichts, die offizielle Statistik von Kindesmissbrauch heranzuziehen, der zufolge
die weitaus meisten Fälle in Familien zu beklagen sind. Man kann die
katholische Kirche mit ihrem immer noch schweigenden Papst nun mal nicht an der
gleichen moralischen Elle messen wie eine sozial verwahrloste Familie. Zumal
sich die Kirche und auch elitäre Schulleiter sonst moralisch und intellektuell
doch so erhaben fühlen. Alle rhetorischen Verrenkungen und wortreichen
Entschuldigungen samt der Bestellung von Missbrauchsbeauftragten und Runden
Tischen ändern nichts daran: Hier liegt letztlich kriminelles Versagen
ausgerechnet jener Institutionen vor, deren Ethik höchste moralische Ansprüche
formulierte. Dieselbe Kirche, die jungen Menschen jahrhundertlang Angst und
Schrecken einjagte, selbst wenn es nur um kleinste angebliche Sünden und
Verfehlungen ging, tolerierte sehenden Auges Sadisten und Sexualverbrecher in
ihren Reihen. Motto: tarnen, täuschen und vertuschen. Die Verlogenheit der
katholischen Kirche ist historisch nicht neu, auch nicht ihre Doppelmoral und
Scheinheiligkeit, ob es nun um das Tabu der Homosexualität, das Geißeln von
Pille und Präservativen oder mittelalterliches Foltern im Dienste der
Frömmigkeit geht. Für viele überraschend mag aber doch sein, dass sie sich auch
in unserer demokratischen Gesellschaft bis heute als Paralleluniversum halten
kann – als eine Macht, deren finanzielle Grundlage nicht zuletzt in der
staatlichen Eintreibung der Kirchensteuer besteht."
(spiegel.de,
19.3.2010)
Nr. K 26 / 2010 – Pädophiler
Wiederholungstäter: Papst noch schwerer belastet. Erzbistum unter seiner
Verantwortung ignorierte das Flehen des Psychiaters – "Er warnte sie
eindringlich – doch seine Einschätzungen wurden in der katholischen Kirche in
München und Freising nicht gehört und nicht gelesen. Es war Psychiater Werner
Huth, der sich eingemischt hatte. Laut New York Times beschwor er die
katholische Kirche Anfang der 80er-Jahre geradezu: Der wegen
Kindesmissbrauchs vorbelastete Pfarrer aus dem Bistum Essen, der bei ihm in
Behandlung war, dürfe auf gar keinen Fall wieder mit Kindern arbeiten.
Doch die Erzdiözese München und Freising habe ihn ignoriert. Die Süddeutsche
Zeitung hatte den Fall vergangene Woche publik gemacht. ´"Um Gottes willen,
er muss dringend von der Arbeit mit Kindern ferngehalten werden`, sagt Huth der
New York Times`"
(sueddeutsche.de, 19.3.2010). Doch es kam anders. Der dafür
verantwortliche Erzbischof: Joseph Ratzinger.
Und Spiegel online
schreibt:
"In einem Übergabebrief des Bistums Essen an die von Ratzinger damals
geleitete Erzdiözese hatte klar erkennbar gestanden, dass Kaplan Peter H. sich
sexuell an Kindern seiner Gemeinde vergriffen hätte. So erklärte es das Bistum
Essen vorige Woche gegenüber dem SPIEGEL. Man habe München nicht im Unklaren
gelassen, was für ein Problemfall da komme" (spiegel.de, 20.3.2010). Und
weiter heißt es: "Trotzdem meldeten Ratzinger und sein Erzbistum den
Kinderschänder nicht der Polizei", die Verbrechen wurden also innerkirchlich
gemäß der päpstlichen Richtlinien von 1962 und entgegen den staatlichen Gesetzen
geheim gehalten.
Der Priester verging sich erneut an Kindern, wurde dieses Mal für eine
ersten Wiederholungstaten zwar
"auf Bewährung" verurteilt, doch innerkirchlich wieder
einfach nur versetzt. Erneut arbeitete er mit Kindern und Jugendlichen, hielt z. B. Erstkommunionfeiern und Jugendgottesdienste.
Da hilft es wenig, wenn der Vatikan jetzt nach langem Nachdenken behauptet, die
päpstliche Geheimhaltungspflicht bei Kinderschänder-Verbrechen hätte angeblich
gar nicht gegenüber den staatlichen Behörden gegolten. Praktisch hielt man es in
der Regel so und hat damit selbst entlarvt, wie die päpstliche
Geheimhaltungspflicht, die 2001 erneuert worden war, kirchlich "korrekt" zu interpretieren
war.
Nr. K 25 / 2010 – "Nach welchem Maß ihr messt"
... –
Muss Liebespaar in der Kirche 16.000 € zahlen? – Weil ein
Liebespaar in einer eiskalten Nacht sich bis zum frühen Morgen in die
beheizte katholische Kirche von Rennertshofen zurückgezogen hat, muss der Mann jetzt
8.000 € Strafe zahlen. Die Höhe des Strafbefehls für die Frau ist noch nicht
bekannt und könnte noch einmal in dieser Höhe liegen. Beide hatten offenbar nicht mitbekommen, dass das Früh-Rosenkranzgebet schon
begonnen hatte, und sie wurden aufgrund von Kichergeräuschen wegen "Störung der Religionsausübung" angeklagt,
nachdem der Priester den Vorfall bei der Polizei angezeigt hatte. Der Mann, ein
Polizist, soll zudem suspendiert worden sein (abendzeitung.de, 19.3.2010).
Wir berichteten hier.
Im Gegensatz dazu haben die Priester zigtausendfach und weltweit
Kinderschänder-Verbrechen und Seelenmorde ihrer eigenen Leute nicht bei der Polizei gemeldet.
Und berücksichtigt man das Jesus-Wort "Nach welchem Maß ihr messt, wird Euch
wieder gemessen werden", welche Zahlungen wären dann wohl bei den Verbrechen der
Priester fällig? 800.000 € pro Verbrechen? 8 Millionen? Oder mehr? Und wie
hoch könnte man die Strafe bei Strafvereitelung durch kirchliche Exzellenzen
ansetzen, wenn ein Kinderschänder-Verbrecher nicht der Polizei gemeldet
wurde, nur versetzt wurde und er dort erneut Seelenmorde an Kindern beging? Wenn
man dem heutigen Papst z. B. nachweisen kann, dass er als Erzbischof wusste,
dass ein Kinderschänder kirchenamtlich wieder in Berührung mit Kindern kommt?
Dass Joseph Ratzinger die ihm bekannten Verbrechen nicht anzeigte, ist ja schon
erwiesen. Unter 80.000 € oder Haft mit Bewährung dürfte er dann nicht hinweg
kommen.
Für die
Kirche ist es zwar eine "Störung der Religionsausübung",
wenn ein erwachsenes Liebespaar einvernehmlich auf der Empore umschlungen ist.
Aber keine Störung der Religionsausübung ist es, wenn ein pädophiler Priester z.
B. einem Ministranten in der Sakristei erst seinen Penis und dann später
in der Kirche die Hostie in den Mund steckt. Ein
Priester hat zudem den katholischen "character indelebilis". Er kann also sogar
Menschen ermorden. Seine sakramentalen kirchlichen Handlungen bleiben trotzdem gültig. Der
Polizist jedoch wurde suspendiert wegen unvorsichtiger und anstößiger, aber einvernehmlicher
Liebe zwischen Mann und Frau. Die Kirche sollte sich schämen und dem Liebespaar
wenigstens zeitlebens die Kirchensteuer erlassen.
Ein anderer Vorschlag: Katholiken, für die Sex-Missbrauch von Priestern an
Kinder schlimmer ist als lustvolles Kichern, das bis zu einer Handvoll
Rosenkranz-Betern vordringt, könnten aus der Kirche austreten. Und mit der
eingesparten Kirchensteuer könnten sie dem Polizisten einen Beitrag zukommen
lassen, damit er nicht so viel selbst bezahlen muss.
Nr. K 24 / 2010 – Die Abgründe werden
immer erschreckender. In den Niederlanden fielen römisch-katholische Priester über
blinde Kinder her und missbrauchten sie. Die Kinder befanden sich in der
Obhut der römisch-katholischen Internatsschule Sant Henricus in Grave und
wurden teilweise wie "Freiwild" missbraucht. Sechs Würdenträger bedienten sich der teilweise hilflosen Kinder
über Jahre hinweg "regelmäßig" zur sexuellen Befriedigung (nn-online.de,
18.3.2010). Die Verbrechen wurden kirchenamtlich "bewusst vertuscht". Die
Vergewaltigungen geschahen entweder in Gegenwart anderer Blinder, die ja alle
nicht sehen konnten, wer sich gerade an einem der Ihren sexuell zu schaffen
machte, oder in einer Abstellkammer. (merkur-online.de, 18.3.2010)
Nr. K 23 / 2010 – Dr. paed.phil.
– Priester
verführte Kinder zum Sex für seine "Doktorarbeit" – (welt.de, 16.3.2010)
Nr. K 22 / 2010 – "Exakt 374.408.554
Dollar zahlte die US-Kirche allein im Jahr 2008 an Opfer sexuellen
Missbrauchs durch Priester. Der Jahresbericht führt zudem rund 35,2 Millionen
Dollar Anwaltskosten, 7,9 Millionen Dollar Therapiekosten für die Opfer und 14,2
Millionen Dollar zur Hilfe für die Täter an ... Bei der Aufarbeitung von
Kindesmissbrauch ist die US-Kirche jener in Deutschland um Jahre voraus ...
Die Praxis der Geldzahlungen an Opfer schützt Priester [jedoch] ebenfalls
vor Strafverfolgung, da es sich dabei meist um außergerichtliche Vergleiche
handelt. ´Man darf sich da nicht täuschen lassen: Das ist nur Kosmetik, das sind
keine Reformen`, sagt SNAP-Sprecherin (Survivors' Network of those Abused by
Priests) Barbara Dorris. ´Keine Institution kann als Richter ihrer selbst
auftreten, und den Bischöfen fehlt es hier an Ansporn und Integrität.` Nur eine
unabhängige Untersuchung und Verfolgung von außen sichere wirkliche Aufklärung."
(ntv.de, 17.3.2010)
Nr. K 21 / 2010 – Kardinal vertuschte
Sex-Verbrechen und bleibt im Amt – (sz-online.de). Kardinal Sean
Brady hatte durch seine Strafvereitelung mitgeholfen, "dass noch viele
weitere Kinder missbraucht wurden". Er rechtfertigte sich mit der "Kultur
des Schweigens", die in der Gesellschaft üblich gewesen sei. Doch er würde nur
auf Befehl des Papstes zurück treten. Doch
dieser wird ja selbst der Vertuschung
beschuldigt und so hackt einmal mehr eine schwarze Krähe der anderen kein
Auge aus.
Nr. K 20 / 2010 – Mit einem öffentlichen Gebet
versuchten die katholischen Bischöfe, das Vertrauen ihrer Gläubigen wieder zu
gewinnen. Doch woran wird ein Mensch gemessen? An seinen schönen Worten,
eventuell an schönen Gebeten, oder an seinen Taten? Worte sind leicht und schnell
gesprochen, doch was ist z. B. mit der Wiedergutmachung? Erfolgt sie nicht, ist
ein öffentliches Gebet scheinheilig.
Jesus von Nazareth warnte einst vor den Theologen Siner Zeit mit den Worten:
"Seht euch vor vor den Schriftgelehrten, die gern in langen Gewändern gehen und
lassen sich auf dem Markt grüßen und sitzen gern obenan in den Synagogen und am
Tisch beim Mahl; sie fressen die Häuser der Witwen und verrichten zum Schein
lange Gebete. Die werden ein umso härteres Urteil empfangen."
(Markusevangelium 12, 38-40)
Nr. K 19 / 2010 – Klagen in der Kirche.
Wird zu hart mit einzelnen Beschuldigten umgegangen? / Pius-Bruderschaft:
Papst braucht sich nicht zu entschuldigen – Die Benediktiner von Kloster Ettal, wo es
horrende Exzesse von Kinderschändung gab, beschweren sich. "Angesprochen auf die
Visitation durch einen Beauftragten des Papstes, sagte Notker Wolf dem FOCUS,
der Visitator könne dabei gleich auch die Rolle von Erzbischof Reinhard Marx
thematisieren. Es müsse geklärt werden, ob die Erzdiözese München und Freising
´so mit einer Abtei umgehen kann, wie sie es jetzt tut, beispielsweise die
Schließung der Schule anzudrohen, falls der Schulleiter nicht zurücktritt, ohne
dass diesem das Geringste vorgeworfen werden kann` (focus.de, 17.3.2010).
Auch im Falle des Abtes hätte sich der Erzbischof eigentlich an die
Religionskongregation wenden müssen, so Wolf."
Der Schulleiter, dem man den Rücktritt eindringlich nahe legte, hatte nicht
einmal die innerkirchlichen Richtlinien bei Kinderschänder-Verbrechen
eingehalten, geschweige denn diese an die Staatsanwaltschaft gemeldet. Und
die meisten Menschen in Deutschland haben ohnehin genug von
Religionskongregationen, innerkirchlichen Kommissionen und päpstlichen
Beauftragten und sie fordern das konsequente Einschreiten der
Staatsanwaltschaft.
Die von Papst Benedikt XVI. teilweise rehabilitierte katholische
Pius-Bruderschaft springt derweil dem Papst bei. "Der Papst hat sich in
keiner Weise schuldig gemacht, folglich kann er sich auch nicht entschuldigen",
sagte der deutsche Distriktobere, Pater Franz Schmidberger, der Leipziger
Volkszeitung (17.3.2010). (Der Papst hatte als Erzbischof einen
vorbestraften pädophilen Priester in seiner Diözese wieder bei Kindern
eingesetzt und habe jetzt angeblich nichts gewusst. Der Priester beging erneute
Verbrechen) Und im Hinblick auf die Bundesjustizministerin Sabine
Leutheusser-Schnarrenberger, die eine wirkliche Aufklärung ohne weitere
Vertuschung und Beschönigung fordert, tobt der Distriktobere: "Das Maß ist
voll." So ist es. Aber nicht bei der Ministerin, sondern bei den Verbrechern im
Talar.
Nr. K 18 / 2010 – "Wir ahnen noch gar nicht, wie es
in anderen Ländern aussieht" – "Auch in anderen Ländern könnte die Strategie
des eisernen Schweigens aufbrechen, die die Kirche in den vergangenen
Jahrzehnten verfolgt hat. ´Ich fürchte, wir ahnen noch gar nicht, wie es
anderswo aussieht`, sagte der Theologe und prominente Kirchenkritiker Eugen
Drewermann stern.de. ´Nehmen wir nur Länder wie Polen, in denen eine
Modernisierung der Kirche wie in Deutschland gar nicht stattgefunden hat, wo
alles noch sehr traditionalistisch ist`." (stern.de, 17.3.2010)
Nr. K
17 / 2010 – Unter der Verantwortung von Joseph Ratzinger gedeckter pädophiler
Priester: Neue Vorwürfe im Detail – Zweimal versetzt – Über den Priester
Peter H., zuletzt in Garching und Bad Tölz aktiv, packt u. a. ein Ministrant aus:
"Immer küsst uns der Pfarrer auf den Mund. Ich will das nicht." Ein Schüler im
staatliche finanzierten katholischen Religionsunterricht ist noch deutlicher: "Pfui
Deifi, jetzt hat mich die Sau schon wieder auf den Mund geküsst!" Im Rahmen
von Schülergottesdiensten hat er "des Öfteren Schülern sein Schlafzimmer
gezeigt". Manche Eltern schöpften Verdacht, nahmen ihre Kinder aus der Kirche
heraus. Der Pfarrgemeinderat von Garching ist "bestürzt über das Vorgehen des
Ordinariats": "Damit sind auch wir missbraucht worden. Man hat über
die Köpfe einer Gemeinde hinweg entschieden und mit der heimlichen
Resozialisierung eines verurteilten Sexualstraftäters ein Experiment gestartet
nach dem Motto: Entweder es klappt – oder nicht" (Spiegel online, 17.3.2010). Es klappte
nicht.
Nr. K 16 / 2010
– Verurteilter pädophiler Priester weiter in Gemeinde aktiv / Neue
Vorwürfe – Im Bistum Fulda wird ein wegen Kindsmissbrauch verurteilter Priester
weiterhin in der Gemeindearbeit eingesetzt. Der ehemalige Priester von Homberg/Efze wurde zu einer Geld- und Gefängnisstrafe auf Bewährung
verurteilt. Nach seiner Versetzung nach Weimar in Thüringen wurde er dort
erneut von Jugendlichen des sexuellen Missbrauchs beschuldigt. Danach
wurde er wieder in den Kreis Kassel versetzt, hielt dort zuletzt z. B. die
Erstkommunionfeier mit Kindern. (bild.de, 17.3.2010)
Nr.
K 15 / 2010 – Kinderschändung und Sex-Verbrechen durch Priester in Stichworten:
Bistum Eichstätt suspendiert Sturmius W., Priester von Dietenhofen und
Großhabersdorf. Er hatte als Priesteramtskandidat bei den Regensburger
Domspatzen mindestens einen Jungen missbraucht / Franziskaner in Lingen/Niedersachsen: "Geistliche und Jugendliche würfelten miteinander. Je
nachdem, wer wie viele Augen hatte, mussten sich betrinken, sich ausziehen oder
andere auf Wange und Brüste küssen ..." (bild.de, 16.3.2010) / Kindsmissbrauch in Diözese Rottenburg. Beschuldigt wird Pfarrer
Stefan K., einer der drei Ehrenbürger von Wurmlingen, heute ein Stadtteil
von Rottenburg. Er soll immer wieder zugeschlagen und geschändet haben. /
Kapuziner missbraucht Kind in Bad Mergentheim / Bensheim:
Schon 15 Opfer von roher Gewalt bzw. Kinderschändung im katholischen
Knabenkonvikt haben sich gemeldet / Benediktiner aus Meschede zeigt
sich selbst an / Bistum Fulda versetzt einen zwischenzeitlich wegen
Kindsmissbrauch nach Duisburg versetzten Priester in den einstweiligen Ruhestand
/ Kinderschänder-Verbrechen durch Priester in Frankreich, Spanien, Polen und
der Schweiz
(tagesspiegel.de,
18.10.2010)
Z. B. auch: Pfarrer
von Schübelbach im Bistum Chur gibt Missbrauch in Mehrerau und Birnau zu
(blick.ch, 17.3.2010). Und in Italien
(rp-online.de) /
Gegen 15 Priester wird mittlerweile im Bistum Münster ermittelt /
Sexueller Missbrauch im Kinderhaus St. Josef in Bad Oldeslohe, im
Kloster Nüntschau Missbrauch einer Frau, und Missbrauch durch einen Priester
im Schullandheim Neubörnsen
(focus.de, 26.3.2010) / In Mecklenburg, wo es kaum Katholiken gibt,
"hat Weihbischof Norbert Werbs eingeräumt, dass fünf inzwischen
verstorbene Geistliche Minderjährige sexuell missbraucht hatten". (AP,
29.3.2010)
Nr. K 14 / 2010 –
Schweigender Papst "flüchtet" in evangelische Kirche
–
Focus.de schreibt:
"Weitere Gelegenheit
verstrichen – ... am Sonntagabend äußerte
sich Benedikt XVI. mit keinem Wort zum sexuellen Missbrauch an katholischen
Einrichtungen in Deutschland. Nach dem Angelus-Gebet am Mittag war es die zweite
Gelegenheit für den Pontifex, öffentlich Stellung zu nehmen" (15.3.2010).
Stattdessen verschwand er in der evangelischen Christuskirche in Rom, um mit den
Protestanten gemeinsam zu beten. Joseph Ratzinger steht wegen der
Versetzung eines Priesters, der ein
Kind geschändet hat, in sein damaliges Bistum München-Freising selbst mit
dem Rücken an der Wand. Der Priester wurde dort wieder rückfällig und wieder
versetzt.
Nr. K 13 / 2010 – Trauung
bei zweimal versetztem und verurteiltem pädophilen Straftäter? Eklat bei der Messe in Bad Tölz
–
Jahrzehntelang schoben Bischöfe pädophile Straftäter von einer Stelle
auf die andere, schwiegen zu den Gründen und schafften jeweils die
Voraussetzungen für neue furchtbare Straftaten. Jetzt gehen allmählich die Gläubigen auf
die Barrikaden. Als der Vertretungs-Priester bei der Messe am 14.3.2010 in
Bad Tölz wieder nur allgemein von "Versöhnung" und vom Glauben an die "Vergebung
der Sünden" predigte, platzte einem Gottesdienstbesucher der Kragen. Er verlangte
während der Messe "lautstark, die Vorwürfe und den Geistlichen beim Namen zu
nennen. Er habe in wenigen Wochen Trauungstermin bei H. und das Thema daher
gerne offen mit diesem besprochen" (merkur-online.de, 14.3.2010).
Man kann verstehen, dass ein Brautpaar an seinem "schönsten Tag im Leben"
nicht unbedingt von einem vorbestraften (ehemaligen)
Kinderschänder und Wiederholungstäter getraut werden will.
Es handelt sich um einen Priester, der sich an einem 11jährigen Jungen verging
und daraufhin unter Erzbischof Joseph Ratzinger von Essen nach
Garching versetzt worden war. Dort wurde er wieder "rückfällig" und zu 18
Monaten Haft "auf Bewährung" verurteilt. Von dort ging´s dann zur nächsten
Versetzung, nach Bad Tölz. Und trotz dieser Straftaten "feierte der Pfarrer
weiterhin Gottesdienste für Jugendliche" (bild.de, 14.3.2010). Er
galt bisher als beliebter "Priester zum
Anfassen" (abendzeitung.de, 14.3.2010). Und Joseph
Ratzinger schweigt weiter.
Doch wer weiß, wen andere Brautpaare schon alles
als Priester bekommen haben? Auch sollte man sich einfach bewusst machen, dass
eine kirchliche Trauung eben keine christliche Trauung ist. Und dass der Segen
der Kirche eben nicht der Segen Gottes ist.
PS: In Oberfranken platzte vor einigen Jahren bereits einem anderen Gläubigen
der Kragen. Am Beginn des Weihnachtsgottesdienstes (wahrscheinlich 1998) trat der Vater nach vorne zum
Altar, wo der pädophile Priester gerade zelebrieren wollte und rief: "Dieser
Mann hat meinen Sohn schon mehrere Male missbraucht". Daraufhin übertönte der
wuchtige Orgelklang den wütenden Gläubigen.
(spiegel.de,
20.4.2009, ... und der pädophile
Priester konnte ohne weitere Beeinträchtigungen den Festgottesdienst zu Ende
zelebrieren)
Nr. K 12 / 2010 – Wenn ein Kinderchor z. B.
aus Nordkorea glanzvoll sang, dann vermutete man im Westen die Diktatur im
Hintergrund und ein entsprechendes Schicksal der Kinder, die beim Singen nur
ihre fröhlichen Masken aufsetzen müssen. Nicht vermutete man solches z. B. bei
einem Konzert der Regensburger Domspatzen unter Leitung von Georg Ratzinger. In
focus.de beschreibt der Ex-Domspatz Markus R. das System der Angst bei
dem Kinderchor der Kirche. Wörtlich sagte er u. a. über seine Zeit zwischen
1969 und 1971 in der Vorschule für die Jüngeren in Etterzhausen. Weder gab es
ein Spielzimmer noch andere Freizeiträume, nur eine Bibliothek. Und weiter:
"Es war kahl, ins nahe gelegene Wäldchen oder an den Hühnerstall und die
Gemüsebeete durften wir nicht ... Maier [Der Leiter der Vorschule der
Domspatzen]
war damals etwa Mitte Vierzig, Priester, immer in schwarzem
Anzug und mit weißem Kragen. Wir hatten Angst vor ihm. Er hat bei jeder
Gelegenheit zugeschlagen, und nicht zu knapp ... Mein einziger
Ansprechpartner war mein Teddybär, mit dem ich nächtliche Zwiegespräche
hielt und dem ich ziemlich früh gesagt habe: ´Wir hauen ab hier`. Es gab später
eine Küchenhilfe, eine weltliche, keine Nonne, zu der ich ab und zu gegangen
bin. Das war die einzige erwachsene Person in Etterzhausen, vor der ich keine
Angst hatte ... Wir Schüler durften auch nicht nach Hause telefonieren. Briefe
wurden von der Internatsleitung gelesen. Mein Vater glaubte lange wohl auch,
dass ich übertreibe oder phantasiere ... Präfekt Hansch verteilte meistens
die Stockschläge, ich glaube, dabei kam der Taktstock zum Einsatz. Es
passierte ganz schnell, dass man damit eine gekriegt hat, zum Beispiel als
Aufforderung, sich schneller anzuziehen. Ein Lehrer namens Rauner hat gerne an
den Koteletten oder an den Haaren gezogen. Ohrfeigen waren Alltag. Maier und
Hansch haben so zugeschlagen, dass die Kinder getaumelt, auch umgefallen sind.
Ich habe an meinem zehnten Geburtstag von Maier völlig unvermittelt eine solche
Ohrfeige bekommen, dass ich mit dem Kopf gegen den Türstock geschlagen bin und
mir schwarz vor Augen wurde. Keine Ahnung, ob ich bewusstlos war ... Die
Schläge waren wie gesagt unvermittelt und oft willkürlich. Beliebt waren
auch Kopfnüsse mit einem Schlüsselbund in der Faust. Das ganze System basierte
auf Angst, Disziplinierung durch Angst. Wenn der Präfekt sagte, ´Süd ist Nord`
und man entgegnete , ´nein, Süd ist Süd` und dafür dreimal verprügelt wurde,
dann sagte man beim vierten Mal eben ´Süd ist Nord` ... Ratzinger muss
Möglichkeiten gehabt haben, dem Treiben Einhalt zu gebieten, zumal er ja jetzt
zugegeben hat, von den Methoden Maiers gewusst zu haben ... In München in meiner
alten Umgebung bin ich [nach der Internatszeit] noch psychologisch betreut
worden ... Ich habe nach dem Internat nie wieder eine Note vom Blatt gesungen
und auch nie wieder Klavier gespielt" (14.3.2010). Das war, wie
gesagt, der "normale" Alltag. Die Fälle von
sexueller Kinderschändung kamen dann noch hinzu.
Nr. K 11 / 2010 – 60 Kinderschändungen durch
Priester in der Schweiz, drei Priester aus Vechta beschuldigt, Priester aus
Münster St. Benedikt wegen Missbrauchsvorwurf zurück getreten –
(Spiegel online, 13.3.2010; bild.de,
14.3.2010)
Nr. K 10 / 2010 –
Radio Vatikan berichtet am 11.3.2010: Die römisch-katholische Kirche in
Mexiko erlebt eine ihrer schwersten Erschütterungen. Der bekannte und hoch
angesehene Gründer des Ordens "Legionäre Christi" Pater Marcia Maciel
Degollado, der unmittelbar Kontakt mit Papst Johannes Paul II. hatte, steht im
Mittelpunkt der Enthüllungen. Der 2008 verstorbene Hochwürden hat den Zölibat
vorgespielt und parallel dazu mit einer Geliebten zwei Söhne gezeugt.
Diese klagen, von ihrem Vater sexuell missbraucht worden zu sein. Auch
Priesteramtskandidaten wurden vom Ordensgründer sexuell missbraucht, so die
Klagen. Papst Benedikt XVI. soll demnächst einen Untersuchungsbericht über die
Legionäre Christi erhalten. Pater Maciel Degollado habe zudem anderen Priestern die
Absolution von ihren Sünden "für gemeinsam begangene sexuelle Handlungen"
erteilt. (u. a.
lt. domradio.de)
Nr. K 9 / 2010 –
"Mehrere hundert Hinweise auf
sexuellen Missbrauch durch Geistliche sind bei der katholischen Kirche in
den Niederlanden innerhalb weniger Tage eingegangen. Seit Monatsbeginn
hätten sich 350 mutmaßliche Opfer an die Organisation Hulp en Recht
(Hilfe und Recht) gewandt, so die Kirche", so eine afp-Meldung (zit. nach
Hannoversche Allgemeine, haz.de, 10.3.2010). Die Kinderschänder-Verbrechen
der Priester sind weltweit, und es ist nur die Frage, wann sie wo enthüllt
werden. Derzeit greift der deutsche Flächenbrand auch auf Österreich und die
Niederlande über. Vor kurzem waren vor allem Irland und die USA betroffen.
Nr. K 8 / 2010 – Der offiziell von der Kirche
beauftragte Exorzist für die Diözese Rom und den Vatikan, Pater Don Gabriele Amorth, gibt zu: "Im Vatikan haust der Teufel ... Wenn die Rede vom
'Rauch des Satans' ist, der in die heiligen Räume eingezogen ist, dann ist das
wahr – auch, was die jüngsten Berichte über Gewalt und Pädophilie
anbelangt", so
der Beauftragte der Kirche. Spiegel online weiter über die Aussagen des
Paters: "Es gebe Kardinäle, die nicht an Jesus glaubten, und Bischöfe, die
Verbindungen zum Teufel hätten." Damit ist es also auch von einer offizieller
Seite bestätigt. Dafür sollten die Gläubigen aber dann keine Kirchensteuer
mehr zahlen und austreten.
Pater Amorth nahm auch Stellung zur
Ermordung des
damaligen Leiters der Schweizergarde, Alois Estermann, und seiner Frau.
Damals wurde vom Vatikan der Schweizergardist Cedric Tornay aus Karrieregründen
beschuldigt. Anschließend soll er gleich Selbstmord begangen haben, so dass
keine weiteren Untersuchungen notwendig gewesen wären. Dessen Familie
widersprach heftig. Und auch sonst war die vatikanische Version der Geschichte
unglaubwürdig, doch der Vatikan ist ein souveräner Staat. Nun bestätigt auch
Padre Amorth: "Sie haben sofort alles verschleiert. Daran sieht man den Grad der
Fäulnis." (11.3.2010)
Mehr zu dem Mordkomplott auch unter
kirchenopfer.de
Nr. K 7 / 2010
– Wie lange will sich
der Papst noch im Amt halten? Jeder Vorsitzende eines Vereins oder einer Partei
hätte längst zurück treten müssen, wenn dort auch nur ein Bruchteil der
Verbrechen geschehen wären. Aber noch immer hat die römisch-katholische Kirche
bei der Verbrechensaufarbeitung in ihren Reihen einen Bonus, dass man mit ihr
milder umgeht als mit jedem anderen.
Jetzt wurde enthüllt: Ein pädophiler Kinderschänder, der Kinder zum
Oralverkehr gezwungen hatte, wurde 1980 von Essen als Gemeindepriester nach
Garching in das Bistum München-Freising versetzt. Dort schändete er
erneut Kinder. Verantwortlich: Erzbischof Joseph Ratzinger. "Der damalige Erzbischof Joseph Ratzinger habe dem
Umzug des pädophilen Priesters von Essen nach München im Jahr 1980 zugestimmt.
´Diesen Beschluss hat der damalige Erzbischof mit gefasst`, teilte das Erzbistum
der Zeitung mit" (Spiegel online, 13.3.2010). Den Gläubigen wurde
das Tun des Päderasten verschwiegen. Er galt dort als beliebter "Priester zum
Anfassen". (abendzeitung.de, 14.3.2010)
Die Reaktion dazu aus dem Vatikan ist hanebüchen. Der heutige Papst habe von
nichts gewusst. Oder, wie der Bistumssprecher Bernhard Kellner jetzt herum
redet: "Möglicherweise sei Ratzinger die Dienstanweisung Grubers an den
pädophilen Priester zugestellt worden, wieder in der Gemeinde zu arbeiten. Man
könne aber nicht davon ausgehen, dass Ratzinger sie persönlich geprüft habe,
sagte der Sprecher." Diese Stellungnahme ist lachhaft. Doch selbst, wenn das
irgendjemand glauben sollte: Dann müsste der Papst ebenfalls zurücktreten – wenn
er es nämlich nicht einmal für nötig erachtet, persönlich zu prüfen, wie sein
früherer Generalvikar Gerhard Gruber, der sich jetzt schützend vor den Papst
wirft, einen pädophilen Priester aus dem Ruhrgebiet im Bistum einsetzt.
Die angebliche Aufarbeitung der Verbrechen in der Kirche bleibt heuchlerisch und volksverdummend.
Nr. K 6 / 2010 – Immer
neue Opfer bei den Regensburger Domspatzen, und die Beteuerungen des
Papstbruders Georg Ratzinger, nichts gewusst zu haben, werden immer
unglaubwürdiger. "Ex-Schüler Thomas Mayer berichtet dem SPIEGEL von
schrecklichen Erlebnissen. Er habe sexuelle und körperliche Gewalt bis zum
Verlassen des Internats 1992 als allgegenwärtig erlebt" (Spiegel online,
13.3.2010). "Auch Chorchef Georg Ratzinger, der Bruder von Papst Benedikt
XVI., wurde von ehemaligen Domspatzen als ´extrem cholerisch und jähzornig`
erlebt. So habe Ratzinger noch Ende der achtziger Jahre bei Chorproben erzürnt
Stühle in die Männerstimmen hineingeworfen. Einmal habe sich der Domkapellherr
so erregt, dass ihm sogar das Gebiss heraus gefallen sei".
Nr. K 5 / 2010
– Bis heute hat das deutsche
Fernsehen die Dokumentation der britischen BBC mit dem Titel Sex
Crimes and Vatican aus dem Jahr 2006 noch nicht ausgestrahlt. Autor ist Colm
O´Gorman, als Jugendlicher selbst Sex-Opfer eines katholischen Priesters. Warum
die deutschen Medien den Film nicht zeigen, hat wahrscheinlich mit folgenden
Aussagen in dem Film zu tun, die aus dem Englischen übersetzt wurden:
"Seit 23 Jahren beschäftige ich mich mit den Aussagen vieler Kardinäle,
Erzbischöfe und Bischöfe des Landes. Was mir dabei immer wieder begegnet ist,
ist Verschleierung, Meineid, Leugnung und Täuschung in den höchsten Kreisen der
Katholischen Kirche ... Kardinal Ratzinger, jetzt Papst Benedikt, war der Leiter
der Kongregation für Glaubenslehre. Der Anführer meiner Kirche, der Nachfolger
von Petrus, der Heilige Vater hatte die Aufgabe, darauf zu achten, dass kein
Priester einem Kind wehtut. Er übte dieses Amt in den Jahren von 1978 bis
2005 aus, und er hat dabei versagt. Er und der Papst hätten diesen Vorfällen
einen Riegel vorschieben können, aber das ist nicht geschehen. Die Bischöfe
haben die Berichte unter den Teppich gekehrt, fuhren zurück und machten weiter,
als wäre nichts gewesen. Sie wussten, dass Kinder geschändet wurden, und sie
taten absolut nichts, um auf diese Weise sicher zu stellen, dass die Polizei und
die Öffentlichkeit nichts davon mitkriegten ... Die Lage war noch wesentlich
schlimmer als sich jeder Zyniker hätte vorstellen können. Kardinal Law, der
Erzbischof von Boston, betreute die schlimmsten Sexualverbrecher in der
Geschichte der Kirche. Er musste deswegen letztendlich zurücktreten. Man würde
denken, wenn man Sexualverbrechen an Dutzenden von Kindern vertuscht, wird man
normalerweise dafür bestraft, aber der Vatikan war der Meinung, dass er
ungerecht behandelt wurde. Sie ernannten ihn in Rom sogar zum Kardinal
Erzbischof. Und er führte durch die Andachtsfeier von Papst Paul II. ... Ich
denke, die Kirche sollte sagen: ´Wir hatten eine grauenvolle Zeit im Mittelalter
– und wisst ihr was? Wir sind immer noch mitten drin!` Wenn die Kirche d a s endlich mal einsehen würde!"
Nr. K 4 / 2010 – Ein Priester, der ein Mädchen sexuell missbrauchte, war bereit,
in der Öffentlichkeit zu sprechen. Er berichtete, dass er in einer Familie ein
gern gesehener Gast war und dort auch gelegentlich übernachten durfte. In einer
dieser Nächte ging er dann heimlich in das Kinderzimmer, wo die kleine Anne
schlief: "Ich wollte zärtlich zu ihr sein und versuchte, sie auf den Mund zu
küssen. Ich glaube, ich griff nach unten und hob ihr das Nachthemd hoch. Ich
versuchte – nein, nein – ich habe sie dort im Genitalbereich berührt, zuerst
noch mit dem Nachthemd darüber. Ich kann es jetzt nicht mehr so genau sagen,
aber ich denke, ich habe meine Hand in ihre Unterhose geschoben. Und das war der
Punkt, an dem ich merkte, dass es nicht richtig wäre, weiter zu machen. Obwohl
ich nicht mehr genau sagen kann, was ich getan habe, möchte ich sagen, dass ich
kurz darauf aufgehört habe. Ich habe ihr Bett und ihr Zimmer verlassen und bin
Schlafen gegangen." Am nächsten Morgen war das Kind "wahnsinnig
nervös, regelrecht schreckhaft und sie war total verängstigt", so die Eltern.
Der Priester hat einen Entschuldigungsbrief geschrieben (aus dem Film "Sex
Crimes and Vatican", BBC 2006 von Colm O´Gorman; deutsche Übersetzung; das
deutsche Fernsehen strahlte bis jetzt die Dokumentation nicht aus,
offenbar wegen der sehr kirchenkritischen Einstellung (siehe die nachfolgende
Meldung Nr. K 5) des Autors, der selbst von einem Priester als Jugendlicher
sexuell missbraucht worden war.
Nr. K 3 / 2010 – Im Artikel Hölle, lebenslang in Spiegel online
vom 3.3.2010 berichtet auch über andere Opfer, die von katholischen Nonnen
schikaniert und gefoltert wurden: "Die beiden damals Sechsjährigen sahen, wie
Schwestern Kinder zwangen, so lange zu essen, bis sie erbrechen mussten.
Anschließend wurden die Kinder gezwungen, das Erbrochene aufzuessen ...
Post und Pakete von zu Hause wurden ihm verweigert. Sein Bruder wurde
einmal aus einem Zimmer gezerrt – und kehrte mit einem Hämatom im Gesicht
zurück. ´Noch heute habe ich all diese würdelosen Behandlungen vor Augen.` Lange
war Tessmann und seinem Bruder nicht bewusst, dass man auch im Nachhinein
aufschreien kann. Erst als der Bruder einen Zusammenbruch erlitt, setzten sich
beide mit dem Erlebten auseinander."
Nr. K 2 / 2010 – Am 3.3.2010 veröffentlicht Spiegel online unter der
Überschrift "Hölle, lebenslang" den Bericht eines missbrauchten Opfers im
Internat der Zisterzienser in der katholischen Eliteschule in Mehrerau bei
Bregenz am Bodensee
(spiegel.de,
3.3.2010). Darin
heißt es u. a.: "´Trotz Hunger haben wir uns geweigert, die grausame Suppe zu
essen – diesen Klosterfraß, für den meine Eltern teures Geld bezahlen mussten`,
sagt Schneider. Es sei nichts Außergewöhnliches gewesen, wenn ein Pater in
die Schüsseln ein Stück rohes Fleisch oder eine ungeschälte Kartoffel warf und
die Kinder zwang, die Suppe auszulöffeln. ´So füttert man Schweine`, sagt
Schneider, dessen Eltern damals einen Bauernhof betrieben. ´Ich war nicht
besonders anspruchsvoll, aber das überschritt die Grenze des Zumutbaren.`
Freiräume gab es für die Kinder nicht. ´Von 6 Uhr in der Früh bis 10 Uhr nachts
– es waren immer dieselben Leute um uns` ... Während des Unterrichts, der nach
Kloster-Gepflogenheiten den ganzen Tag über dauerte, schlich sich der Erzieher
oft von hinten an seine Zöglinge heran und schlug ihnen seinen Handknöchel mit
voller Wucht auf den Kopf. Den Heiligabend und weitere sieben Tage musste er in
einer Kammer sitzen, mit der Bibel, die er von morgens bis abends lesen
sollte ... Mitschüler seien nachts in die Zelle eines Paters bestellt
worden, erinnert sich Schneider. Dort sei ihnen ´mit einem Stecken der Hintern
versohlt` worden ´und was weiß ich nicht alles`. Ein anderer Schüler bestätigt,
hinter verschlossenen Türen sei es zu sexuellem Missbrauch gekommen. ´Sie
zwangen uns mit einem Rohrstock, ihre abartigen Wünsche zu erfüllen`, sagt ein
ehemaliger Mitschüler Schneiders. Ein
anderer nahm sich mit 56 das Leben. In seinem Abschiedsbrief erwähnte der
Mann die demütigenden Übergriffe, die er nie verarbeitet hatte ... ´Ich
bin erstaunt darüber, dass die Opfer nun überhaupt Gehör bekommen. Aber
anscheinend hat die Kirche nicht mehr genug Macht, das zu unterdrücken, was man
auch schon vor 50 oder 100 Jahren in jedem Dorf auf dem Land gewusst hat.` ´Uns wurde
im Kloster allen Ernstes vermittelt, dass schon der Gedanke an ein Mädchen eine
Todsünde wäre, der direkte Weg zur Hölle, ohne Rückfahrschein.` Ein Mitschüler
habe zwei Tage vor dem Abitur das Kloster verlassen müssen, weil sein Pater die
Illustrierte ´Stern` bei ihm entdeckt hatte und darin Frauen im Bikini
abgebildet waren."
Nr. K 1 / 2010
–
Spiegel online berichtet am 10.3.2010 über das Sex-Verbrechen eines
Priesters, der nach seiner Straftat wieder zur Arbeit mit Kindern versetzt
wurde: Ein kleiner Auszug aus dem Artikel: "Benedikt Treimer und seine beiden Geschwister brauchten jemanden, der
mit ihnen spielt. Die Eltern waren beschäftigt, aber der Kaplan sagte: Klar
spiele ich mit euch. Also kam er mit auf den Dachboden. ´Wen ich erwische, der
gehört mir`, sagte der Kaplan, und erwischt hat er dann Benedikt, damals zwölf
Jahre alt, und spätestens, als die Hand des Kaplans in seiner Hose war,
wusste Benedikt, dass es kein Spiel mehr war. Danach sollten sich dann die
beiden Geschwister verstecken, während der Kaplan und Benedikt im Nebenzimmer
warteten, und kaum waren Bruder und Schwester außer Sichtweite, umarmte der
Kaplan Benedikt von hinten, verlangte, dass er die Hose herunterziehe, bedrängte
ihn. Daheim erzählte die Schwester alles, zum Glück, denn Benedikt war so
geschockt, dass er gar nichts sagen wollte. Immer hatte die Mutter der Kirche
vertraut, war selbst engagierte Christin und jetzt das ... am nächsten Tag
war der Kaplan verschwunden. Zu einer Anzeige kam es nicht. Benedikt wollte
nicht mehr über den Vorfall sprechen, er wollte ihn vergessen, und der Anwalt
sagte: Wenn ihr vor Gericht geht, wird alles an die Öffentlichkeit gezerrt.
Die Familie unterschrieb ein Stillschweigeabkommen mit der Kirche. Benedikt
bekam etwas Geld und einen lauwarmen Entschuldigungsbrief des Kaplans. Die
Familie forderte, dass dieser Mann nie wieder in der Jugendarbeit eingesetzt
werden dürfe, doch die Kirche verweigerte eine Garantie. Und so kam es,
dass der pädophile Kaplan wenig später wieder im Auftrag der Kirche mit Kindern
zu tun hatte, da missbrauchte er dann einen kleinen
Jungen 22-mal."
Weitere Dokumentationen bei
sgipt.org
PS: Im Handel erhältlich ist seit 2012 auch
ein Buch mit ähnlichem Titel wie diese Studie. Es lautet Schwarzbuch Kirche –
Und führe und nicht in Versuchung, geschrieben von dem Rechtsanwalt und
aktiven Katholiken Michael Hebeis. Eine Besprechung des Humanistischen
Pressedienstes finden Sie unter
http://hpd.de/node/14046
Empfehlen können wir die drei gut verständlich geschriebenen Bände "Wer sitzt auf
dem Stuhl Petri?" aus dem
Gabriele-Verlag Das Wort, je Band nur 4,80 € Sonderpreis plus Versand,
Telefon 09391/504135
Der Text kann wie folgt zitiert werden:
Zeitschrift "Der Theologe", Hrsg. Dieter Potzel, Ausgabe Nr.
43: Sexueller Missbrauch durch Priester und andere Verbrechen und Skandale
in der Kirche, zit. nach theologe.de/schwarzbuch_katholische-kirche.htm,
Fassung vom 12.1.2025,
Copyright © und Impressum siehe
hier.
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