Der Theologe Nr. 46, aktualisiert am 10.12.2023
So mancher Bürger kritisiert Ende des Jahres 2023
die mehr als üppigen Gehaltsforderungen der Lokführer-Gewerkschaft GDL,
welche das
–
gemäß dem Gewerkschaftsboss Claus
Weselsky
–
"klimafreundlicheste"
Verkehrsmittel per Streik schon des Öfteren blockierte. Doch eine
Institution im Land übertrifft diese Forderungen um ein Vielfaches, und das
kann in Zahlen gar nicht mehr ausgedrückt werden. Jahr für Jahr muss der deutsche Staat
bzw. der Steuerzahler nämlich die Staats-Amtskirchen mit ca. 20 Milliarden
Euro und mehr subventionieren. Dies ist einer der lukrativsten Zweige des
"Geschäftsmodells Kirche". Doch es muss endlich damit vorbei sei, dass
unterwürfige Politiker sich die Kirchen-Gunst dadurch verdienen wollen,
dass
sie die maßlosen kirchlichen Milliardenansprüche an das Gemeinwohl erfüllen, die
teilweise mit "Verträgen" von 1803 und früher begründet werden,
wobei der Inhalt dieser Texte auch noch grob verfälscht wird. In allen Ländern müsste
z. B. die Vergiftung und Ausplünderung der Erde beendet und ein neuer Umgang
mit den Ressourcen der Erde angestrebt werden, was einiges an Geld
kostet. Hier werden also einige Euros gebraucht. Doch der einfache Bürger
darf nicht noch mehr geschröpft werden, weil er sich dann nichts mehr
leisten kann und immer mehr Bürger darüber hinaus verarmen.
Es ist also allerhöchste Zeit, nicht länger
Institutionen künstlich am üppigen Leben zu erhalten, die in nahezu 2000
Jahren unsere Zivilisation in Richtung Abgrund geführt haben und die sich mit
"Gott" und mit "Christus" schmücken, obwohl sie mit der
Botschaft des Jesus von Nazareth nur sehr wenig zu tun haben und ihn und Teile
Seiner Lehren nur für ihre Religionszwecke missbrauchen.
Die
kirchlichen Priester knüpfen in ihrer Kirchenlehre und ihrem Tun vielmehr an antike
Götzenkulte an (siehe z. B. Der Theologe Nr. 42), nicht aber an den unbequemen
Propheten und Weisheitslehrer Jesus von
Nazareth. Sie präsentieren dabei
unzählige Absurditäten und
blieben bisher außerdem jeden Beweis schuldig, dass auch nur eines ihrer Dogmen
und Lehrverkündigungen stimmen würde, so dass es sich für viele Zeitgenossen
hier ohnehin nur um Scharlatanerie handelt. Und in den kirchlichen Reihen wurden zuletzt
außerdem schwerste Verbrechen an Kindern
über Jahrzehnte begangen und anschließend
bis in unsere Zeit hinein
systematisch vertuscht.
Mit den maßlosen Kirchensubventionen werden der Staat und seine Bürger missbraucht für die Aufrechterhaltung
dunkler Parallel-Welten und obskurer Milieus, die sich endlich selbst
finanzieren und anderen
Organisationen auch in der Rechtssprechung gleich gestellt werden müssen.
Dies wäre geboten, wenn Demokraten die Demokratie
ernst nehmen würden und sie eine gerechte Politik im Interesse des Volkes machen
würden anstatt sich nicht nur zum Büttel der Rüstungsindustrie, sondern
darüber hinaus zum Büttel der Großkirchen und zu Vollziehern
kirchlicher Weisungen und Ansprüche zu
erniedrigen. Selbst Papst Joseph Ratzinger hatte
einen Verzicht auf die Privilegien gefordert, was man endlich umsetzen sollte,
allerdings ohne neuerliche unrechte kirchliche Entschädigungsansprüche für dieses Tun.
Würden hier alle skandalösen Privilegien und Subventionen des deutschen Staates an die Kirchen
aufgezählt, man würde in einem Jahr nicht zu Ende lesen können, was sich
hier alles summiert und schier Unglaubliches auftürmt. Doch nachfolgend
sollen
wenigstens beispielhaft einige Fakten benannt werden, so dass doch noch so
mancher Bürger aufgerüttelt wird, und dass in unserer Gesellschaft ein wenig
mehr in Richtung Gerechtigkeit entsteht, bevor diese materialistische Welt
vergeht.
"Im Säkularisationsbeschluss von 1803, als die letzten zwanzig geistlichen Territorien aufgehoben wurden – Gebiete in denen die (Fürst-)Bischöfe die geistliche und weltliche Macht in einer Person ausübten – wurden Dotationen lediglich für die restliche Lebenszeit der ihrer weltlichen Macht enthobenen Kirchenfürsten vorgesehen. Dass sich daraus ein über 200 Jahre andauernder Zahlungsautomatismus entwickeln konnte – inzwischen sogar ohne jede Zweckbindung und Kontrolle – kann höflich formuliert nur als finanzverfassungsrechtliches Unikum bezeichnet werden." (Alexander Tschierse, Veranstaltungsbericht zu dem Vortrag von Dr. Carsten Frerk am 21.10.2011 in Frankfurt am Main; hpd.de/node/12203; siehe dazu unsere Nachricht hier)
"Heute fließt mit der vom Staat eingezogenen Kirchensteuer noch viel mehr
Geld nach Rom als damals zur Zeit Luthers, was die Deutschen inzwischen
widerspruchslos ertragen. Gegen die vom deutschen Staat eingezogene
Kirchensteuer und die hohe Bezahlung der Bischöfe und Kardinäle seitens des
Staates wehren sie sich nicht."
(Prof. Dr. Uta Ranke-Heinemann, zit. nach debattiersalon.de,
21.10.2013) |
Fakten, Fakten, Fakten, ein Faktum nach dem
anderen unter den Nummern 1 bis 45. Haben Sie´s
gewusst? Die Abschnitte beinhalten einzelnen Aspekte einer Untersuchung zu den
Kirchenfinanzen, die vor allem über die massive Geschichtsfälschung der
Kirche und ihrer Lobbyisten aufklärt. Die Aufteilung in die einzelnen 45 Sinnabschnitte ergibt sich daraus, dass das Manuskript ursprünglich als
Grundlage für eine Gesprächsrunde zum Thema entworfen wurde. Sie können jede Zahl auswählen, die Sie wollen, immer der gleiche Sumpf
des gottlosen Machtkonglomerats von Kirche und Staat! Im Anschluss daran
lesen Sie weitere Fakten, nach Themen geordnet. Schließlich in chronologischer Reihenfolge weitere
Subventions-Skandale von 2011 bis 2020.
Fakten, Fakten, Fakten – von Nr. 1 bis Nr. 45
1 – Dotationen, Subventionen, Milliardenvermögen und sinkender
Bevölkerungsanteil
2 – 12-13 Milliarden Euro Kirchensteuer im Jahr,
über 20 Milliarden Subventionen und Steuerbefreiungen und noch mal ca. 55 Milliarden
vom Staat obendrauf für Soziales, doch die Kirche bestimmt die Personalpolitik
3
– Der Bischof bekommt sein Gehalt vom Staat, entweder direkt oder eben
– ein wenig verschleiert – indirekt. Der
Staat und alle seine Bürger zahlen ganz offiziell das "Kirchenregiment".
Der prall gefüllte dunkle Schattenhaushalt der Bischöflichen Stühle
4 – Wie der Staat den vom schwelgerischen Luxus verwöhnten
katholischen Fürstbischöfen 1803 weiter ein Leben auf großem Fuß ermöglichte
5 – Plötzlich wollten auch
die Abkömmlinge der damaligen Fürstbischöfe solche Geldsummen einkassieren und Privilegien
genießen, und
der deutsche Staat zahlt und zahlt und zahlt und zahlt. Alle haben bisher
gezahlt und zahlen weiter
6 –
Das Grundgesetz fordert die Beendigung der Zahlungen, doch
die Kirche verlangt dafür Ablösesummen, vor deren unverschämt geforderten Höhen bisher alle
Politiker kapitulierten. Die Kirche hat das Sagen über den Staat
7 –
Von "Ablösesummen" steht nichts im
Grundgesetz
8
– Seit wann das katholische Domkapitel oder der
evangelische Landeskirchenrat vom Staat bezahlt werden. Es begann 1924 in Bayern.
Die Begründungen dafür sind schlicht falsch
9 –
Die Politiker haben sich in
den Konkordaten und Staatsverträgen mit der Kirche selbst entmachtet zugunsten
der Kirchenführer. Es handelt sich um sittenwidrige Knebelverträge. Der Staat
soll zahlen, selbst wenn alle Gläubigen ausgetreten wären
10 –
Ist der Staat "verdammt
in alle Ewigkeit", die Kirche zu finanzieren? "Die bisherigen
Regierungen ... [aus Kirchenlobbyisten] haben das so gesehen",
denn sie profitieren davon
11 – Einschüchterung aller Politiker und Ausbeutung der Bevölkerung. Doch auch die
Richter machten mit. Sie dienen ihrer Kirche
12 –
Wie auch die neuen
ostdeutschen Bundesländer in das verfassungswidrige Skandal-System der staatlichen Kirchenfinanzierung
hinein gezogen wurden
13 –
Die soziale Not steigt, die Kirchenbänke werden immer
leerer, doch der staatliche Finanzstrom hinein in die Kirchenbürokratie quillt schier
über
14 – Die angebliche
Tradition der "Baulast" und so genannte "kommunale
Dotationen" – Warum der Staat Kirchenrenovierungen oder neue Glocken
zahlt
15
– Das setzt dem Skandal die Kirchenkrone auf: Kirche
fordert astronomische "Ablösesummen"
16 – Noch hat das
staatliche Ross den es peitschenden kirchlichen Reiter nicht abgeworfen. Noch nicht
17 – Die Rechnung der Kirchenführer: Statt jährlich 130 Euro
für eine kleine unrechtmäßige Staatsleistung einmalig ca. 32.000 Euro für diesen Kleinstposten
18 – Woher nimmt eine kleine
Gemeinde die Millionen für die Kirche? Kirche verhöhnt mit ihren Forderungen den
Staat / Demokratiefeindliche Lehren im staatlich finanzierten
konfessionellen Religionsunterricht
19
– Staatliche Kommune muss selbst für eine Pfarrstelle
zahlen, die es schon lange nicht mehr gibt. Kirche nennt diesen Skandal
heuchlerisch "Gewohnheitsrecht"
20
– Kirche verzichtete auf staatlich finanzierte
Gründonnerstags-Eier und Kirchturmuhr-Wartungen: Für das "Sümmchen"
von 150 Millionen Euro als Gegenleistung
21
– Neuer Bischofsstuhl aus rotem Granit. Die halbe
Million dafür zahlt der Staat: Moslems, Juden, Atheisten, Urchristen, alle ...
22
– Die Verschwendungssucht von Bischof Tebartz-von-Elst
war nur die Spitze des Eisbergs
23 – Der Staat pumpt
Milliarden ohne Leistungsnachweise in eine Milieu, das überdurchschnittlich
viele pädophile Schwerverbrecher hervorbrachte und bringt / 100.000 staatliche
Euros für
die Umstellung eines Bischofsstuhls aus "liturgischen"
Gründen. Wann hört dieser Wahnsinn endlich auf?
24 –
Jesus von Nazareth wollte von alledem NICHTS
25 – Der Zeremoniat setzt
der Exzellenz die Mitra auf und ab
26 – Benefiziate,
Dignitäre, Kanoniker und die Staatspension für Bischof Mixa in der Villa mit
eigenem Weinkeller
27 – Zu den angeblichen
staatlichen Zahlungsverpflichtungen kommen die freiwilligen staatlichen
Zahlungen von Bund, Ländern, Bezirken und Kommunen an die Kirche
28 – Wenn die Stadt freiwillig
erst die Außenrenovierung der Kirche finanziert, dann die Innenrenovierung –
denn hier handle es sich angeblich um städtische "Kultur"
29 – Wenn die Kirche mit fadenscheinigen Gründen auch
zusätzliches Geld aus
staatlichen und privaten Stiftungen herausholt
30 – Was sich noch alles addiert, kann gar nicht ermessen werden
31 – Der Staat zahlt die Vergangenheit der
Kirche, und die Politiker lassen es laufen. Auch der Papst unternimmt nichts,
trotz vordergründig selbstkritischen Worten
32 – Wie die Kirche ihre
Lehensrechte überhaupt erworben hat – "Anmaßung, Erbschleicherei,
List, Betrug". So steht es selbst im Lexikon
33 –
Kirchenvertreter fälschten eine Schenkungsurkunde
zugunsten ihrer Institution – das Finanz-Schwerverbrechen der angeblichen
Konstantinischen Schenkung
34 – Menschen wurden zu
Sklaven bzw. Leibeigenen der Kirche
35
– Die nächste kirchliche Einnahmequelle:
Die Opfer der Kirche mussten ihre Folterung und Hinrichtung selbst bezahlen
36 – Mit dem Blutgeld der
teuflischen Inquisition konnte die Kirche bauen, z. B. Bischofsresidenzen, ein
Schloss, oder sie konnte ganze Bistümer damit errichten
37 – Konfiszierung der Häuser von Andersdenkenden, die dann der Kirche geschenkt
wurden, und die Todesstrafe für die "Ketzer"
(sie könnten ja sonst vielleicht in ihre Häuser zurück wollen)
38 – Plünderungen, Versklavungen, Morde und Raubzüge
–
Das Raubgold ziert noch heute die katholischen Tempel, in denen auch der Papst
zelebriert
39 – Wie die Kirche die
Menschen durch ihre Ablassbriefe ausnimmt oder den Nachkommen von "Ketzern"
ihr Erbe raubte
40 – Als die Stedinger
Bauern die Kirche nicht mehr finanzieren wollten, wurden sie massakriert und ihr
Vermögen wurde eingezogen
41 – Der Reichtum der
Kirche ist Blutgeld
42 – Moralisches Unrecht
der Kirchensubventionen und fortdauernder Verfassungsverstoß
43 – Staatliche
Kirchenfinanzierung als einer der größten andauernden Skandale der
Bundesrepublik Deutschland – Mit Christus hat alles sowieso nichts zu tun
44 – Wir fordern: Echte Demokratie statt Feudaldemokratie
45 – Leserbriefe und Briefe an die Politiker
Kirchensteuerzahler:
100.000 bis 150.000 Euro nur für die Kirche
Ca. 15 Milliarden Euro jährliche Staatszahlungen für die
Kirche in Deutschland – ein Überblick
Exakte Zahlen aus Baden-Württemberg: "Raubzug" der
Kirche erst 2007 erneuert
Auszug aus dem Vertrag zwischen dem "Heiligen Stuhl" und dem
Freistaat Bayern vom 8.6.1988
Auszug aus dem Loccumer Vertrag zwischen der
Evangelischen Kirche und Niedersachsen von 1955
Die "Ausplünderung" Ostdeutschlands durch die Kirche
Landesrechnungshof Schleswig-Holstein fordert
Kürzungen der Kirchensubventionen um 2/3
Ein Leserbeitrag: Staatsmilliarden für die Kirche auf dem
Prüfstand
Schwarzes "Violettbuch Kirchenfinanzen"
So reich ist
Österreichs Kirche
Die unten stehende Aufzählung ließe sich beliebig erweitern
und aktualisieren, immer auf die gleiche und ähnliche Art und mit gleichen
und ähnlichen Beispielen. Aus der Tagespresse sind weitere Meldungen in
Fülle zu entnehmen. In diesem Zusammenhang mögen die nachfolgend dargelegten
Fakten – schwerpunktmäßig aus den Jahren 2011 bis 2014 – genügen, um das Wesen und die finanziellen Praktiken
des Geschäftsmodells "Kirche" repräsentativ darzulegen. Denn es ist seither
eher noch schlimmer geworden.
Hier nun die Auswahl weiterer
Kirchensubventions-Skandale
2011
Fußbodenheizung und bequeme Sitzbänke für Andacht
vor Massenmörder-Denkmal
Listiger Papst – Kirche bekommt mehr Milliarden, wenn
sie auf Privilegien langfristig verzichtet und sich dafür kurzfristig erneut
entschädigen lässt
Bundesrepublik
oder Hostienrepublik? Politiker müssen bei bestimmten Gesetzesänderungen erst die Erlaubnis
der Kirche einholen
Priesterjahr 2010: Niedrigste Zahl an
Priesterweihen seit Ende des 2. Weltkriegs / Millionenteure Staatsfinanzierung
der Priesterausbildung beenden
Immobiliensteuer
in Italien: Nur die Kirche und alle
kirchlichen Betriebe sind komplett befreit / Pfarrergehälter in der Schweiz vom
Staat bezahlt
Millionenbetrug: Abt festgenommen
2012
Kirchensteuereinnahmen wuchsen 2011 "in
den Himmel"
Der unermessliche Reichtum des Vatikan
Spanien: Staat ist nahe dem Bankrott, doch
Immobilien-Grundsteuer-Befreiung für die Kirche bleibt
Der Vatikan wird zu einem großen
Teil von der Bundesrepublik Deutschland und allen ihren Bürgern finanziert
2013
Schweizer Gericht entscheidet: Bürger muss
jährliche kirchliche Forderung aus dem Jahr 1357 nicht mehr bezahlen
Selbstentlarvung: Wie Politiker die Kirchen
weiterhin mit Milliarden an Euro überschütten wollen
Schamloses Absahnen der Bürger durch reiche Kirche
in Untermeitingen
Der "Bischöfliche Stuhl" – Die geheimen
Schattenkonten der Kirche in Deutschland
Die Feudaldemokratie in Deutschland und
die Staats–Subventionen zur Vermehrung des Reichtums der
Kirche
Einstige Lehen der Fürstbischöfe war nicht kirchliches Eigentum
/ Kirche hat schon 13 Milliarden zuviel bekommen
Wie die deutschen "Staatsbischöfe"
zu verschleiern versuchen, dass sie ihr Gehalt vom Staat bekommen
2014
Kindertagesstätten: Wie die evangelische Kirche den Staat zu erpressen versucht
Wegen Zusage aus dem Jahr 1887: Kirche
verlangt von der Stadt 5/6 der Kosten für Glockenturmrenovierung
Tebartz–van Elst -
Verschleierungen des staatlichen Bischofsgehalts
Schon wieder neuer Rekord bei
Kirchensteuereinnahmen
Die Umverteilung: Steuereinnahmen der hoch verschuldeten
Bundesrepublik fließen Kirchen zu
ARD-Dokumentation über unermesslichen
Reichtum der Kirche – Warum wird ihr dann nicht die Gemeinnützigkeit entzogen?
Wie lange subventionieren die
Deutschen "existenzielle Schizophrenie" und "geistiges Alzheimer" im Vatikan?
2015 / 2016 / 2017 ...
Gerichtskostenprivileg der Kirche
2018 /
2019 / 2020 / 2021 / 2022 / 2023 ...
"Geldansaug–System" Kirche aktuell
Kirche lässt
Mann aus Glaubensgründen ermorden, beschlagnahmt sein Vermögen und kassiert bis heute
dafür Zinsen vom Staat
Nach über 200 Jahren tut sich ein wenig bei den ersten Politikern in Deutschland. Unter
der Überschrift "Jagd auf die Kirchenmäuse" schreibt das Magazin Der Spiegel,
Ausgabe Nr. 30/2010: "Bis heute müssen die Bundesländer den Kirchen
Entschädigungen für Enteignungen im 19. Jahrhundert zahlen. Jetzt wollen
Politiker von Kiel bis Saarbrücken den Kirchenfürsten die Alimente kürzen – doch
die pochen auf alte Rechte."
Jahr für Jahr werden Hunderte von
Millionen aus den Staatseinnahmen einfach so an die Großkirchen überwiesen. 2019
waren es ca. 549 Millionen Euro, 2023 sind es schon 638 Millionen
Euro, welche die deutschen Bundesländer an die beiden deutschen Wohlstands- und Machtkirchen, die römisch-katholische Kirche und die evangelischen
Landeskirchen,
bezahlen. Und dies, obwohl die Anzahl der Kirchenmitglieder 2022 auf nur
noch 47,5 % der Bevölkerung geschrumpft war (katholisch 24,8 %, evangelisch
22,7 %)und weiter steigende Rekordaustrittszahlen darauf hindeuten, dass zeitnah
auch die 45-%-Marke deutlich unterschritten wird. Dabei
sind diese 638 Millionen Euro ja nur ein ganz kleiner Teil (!) der jährlichen
Staats-Gelder für die beiden Großkirchen in Deutschland. Durch direkte
staatliche Zuwendungen und den Verzicht des Staates auf Einnahmen, vor allem
Steuereinnahmen, bekommen die
Kirchen
jährlich ca. 20 Milliarden Euro und mehr an staatlichen Subventionen bzw.
Steuerbefreiungen. (stop-kirchensubventionen.de)
Dabei ist die
Kirche überhaupt nicht bedürftig. Der renommierte Politologe Dr. Carsten Frerk errechnete
bereits um die Jahrtausendwende allein
für Deutschland ein Vermögen beider Großkirchen zusammen in Höhe von ca. 500 Milliarden
Euro, welches die Kirche dank der astronomischen Staats-Subventionen und
Steuerbefreiungen, die sie
Jahr für Jahr erhält, gar nicht
antasten muss (spiegel.de).
Einen Teil der Milliardenzuwendungen macht z. B. die Befreiung der Kirche von allen
Steuern aus:
"Die Kirche zahlt keine
Einkommensteuer bzw. keine Körperschaftssteuer, keine Vermögenssteuer, keine
Erbschaftssteuer, keine Schenkungssteuer, keine Gewerbesteuer, keine
Grundsteuer, keine Grunderwerbssteuer, keine Umsatzsteuer, keine
Zinsabschlagssteuer bzw. keine Kapitalertragssteuer, keinen
Solidaritätszuschlag, keine Gebühren für Grundbucheinträge, und sie ist von
Justizkosten bzw. Gerichtsgebühren sowie von Beurkundungs- und
Beglaubigungsgebühren befreit, z. B. den Gebühren für Grundbucheinträge, was vor
allem durch die immensen Immobiliengeschäfte in die Millionen geht, mit denen
die Kirche hier privilegiert wird." (stop-kirchensubventionen.de).
6,5 Milliarden Euro kostet allein der staatlich finanzierte
konfessionelle Religionsunterricht an öffentlichen Schulen, ca. 850 Millionen Euro die Ausbildung der
Priester und Pfarrer auf Staatskosten usw. usf. Siehe dazu einen
Überblick über bekannte Zahlungen. Nach anderen Quellen sind manche
dieser Staatsleistungen für die Großkirchen sogar noch weit höher. Und wenn in einem bestimmten Jahr ein bestimmter
Betrag ermittelt worden war, dann ist eine jährliche Steigerung um ca. 1 %
seither realistisch.
Hierbei ist grundsätzlich noch zu unterscheiden zwischen Vergünstigungen, die
nicht nur speziell die Kirchen bekommen, sondern zum Beispiel auch so genannte
"Gemeinnützige Vereine" und den Zahlungen und Privilegien, die
ausschließlich die Kirche bekommt. Und nur darum soll es in dieser Studie gehen, und deshalb
ist unsere Zahl auch etwas niedriger als die bei Carsten Frerk in seinem im Jahr
2000 erschienenen Standardwerk Finanzen und Vermögen der Kirche in
Deutschland errechneten
Kirchen-Subventionen von damals bereits ca. 20-21 Milliarden Euro jährlich. Wir gehen
ca. 20 Jahre später, von ca. 21
Milliarden Euro und mehr aus, welche die Kirchen vom Staat bekommen (siehe
Tabelle), und zwar zusätzlich zur Kirchensteuer, die der
Staat und die Arbeitgeber für die Kirche einziehen und welche der Kirche jährliche Einnahmen von
9,8 Milliarden Euro im Jahr 2011 und im Jahr 2019 bereits 12,71 Milliarden
Euro bescherten. Die römisch-katholische Kirche
kann dabei Jahr für Jahr neue historische Rekordeinnahmen verbuchen von 5,19 Milliarden Euro
im Jahr 2011 (kath.net) bis nun schon 6,76
Milliarden Euro im Jahr 2019, also innerhalb von acht Jahren gerade mal so gut ca.
eineinhalb
Milliarden extra obendrauf. Erst die Ausfälle bei der Einkommensteuer 2020 durch
die Corona-Krise ließ auch die Kirchensteuer mit 11,69 Milliarden wieder unter
die 12-Milliarden-Marke fallen. Und diese ganzen Milliarden werden nun nicht oder
nur zu einem sehr geringen Teil für soziale Zwecke verwendet, was viele
Zeitgenossen leider gar nicht wissen.
Denn Tatsache ist: Die kirchlichen
Sozialeinrichtungen Diakonie und Caritas werden obendrein zusätzlich mit ca. 50
Milliarden Euro jährlich vom Staat finanziert, also zusätzlich zu den ca. 20
Milliarden Euro Staatsgeldern und den ca. 12 Milliarden Euro Kirchensteuern. So berichtet
Spiegel online am 8.6.2010 von den 50 Milliarden – eine Summe, die
mittlerweile [2023] auch deutlich mehr geworden sein müsste, aufgrund der
realistischen 1 %-Steigerungs-Formel wären es nun hochgerechnet über 56
Milliarden. Das heißt: Der Staat bezahlt, die Kirche jedoch
bestimmt über die Arbeitsabläufe und über das Personal, z. B., dass ein Arzt in
einem katholischen Krankenhaus entlassen wird, wenn er zum zweiten Mal heiratet
oder eine Kindergärtnerin.
Das ist die Situation in den staatlich finanzierten kirchlichen
Sozialeinrichtungen.
Kann man bei den
vielen Staats-Zahlungen an die Kirche überhaupt noch folgen? Also 20 Milliarden
plus 12 Milliarden plus 56 Milliarden, das ergibt 88 Milliarden für zwei
Großinstitutionen, die in ihrer Religionsgrundlage "Bibel" immerhin auch den
Satz stehen haben "Ihr könnt nicht Gott dienen und dem Mammon". Zieht man davon
eine gewisse Summe ab, die man nicht als Dienst am Mammon bezeichnet, so bleiben
doch Summen übrig, die sich nur aufgrund des gesellschaftlichen Systems von
Mammon und Profitmaximierung errechnen.
Doch worum geht es nun
zunächst genau bei dem
Detail der
638 Millionen Euro jährlich, den "Kirchenmäusen", wie Der Spiegel
schreibt, welche immer mehr Politiker nicht mehr widerspruchslos und in
vollem Umfang an die Großkirchen abführen wollten? Bis sie sich aber dann doch wieder
von den Kirchen-Lobbyisten einlullen ließen, so dass auch weit über ein Jahrzehnt später
(2010-2023) noch
nichts passiert ist – bis zuletzt 2021 auf einen Antrag von FDP, Grünen und
Linken, die den Großkirchen jedoch Ablösesummen in apokalyptischen Höhen von ca.
18-fachen Jahresbeträgen zugestehen wollen. Doch 2023 wurden die Pläne auf
unbestimmte Zeit verschoben. Die zuletzt 638 Millionen sind
wiederum Teil der ca. 20,7
Milliarden Euro Staatsgelder für die Kirche, und es handelt sich dabei um einen
Teil der so genannten "Dotationen", zu deutsch "Schenkungen, Zuwendungen,
Mitgift", an denen jetzt einmal der Hebel angesetzt werden könnte. Dieser Teil
der Dotationen wird für die Besoldung der Bischöfe, Priester, Pfarrer und für
andere Würdenträger in der Kirchenbürokratie verwendet, in den Verträgen
zwischen den deutschen Bundesländern und der Kirche ist von "kirchenregimentlichen
Zwecken" die Rede. Daneben gibt es noch unzählige "kommunale Dotationen", also
regelmäßige "Zahlungsverpflichtungen" von Städten und Gemeinden an die
Großkirchen, wozu sich noch die kommunalen "Baulast"-Verpflichtungen addieren,
die z. B. anfallen, wenn ein Glockenturm oder Pfarrhauskeller renoviert werden
soll.
Im Spiegel
heißt es zu den "Dotationen" der Bundesländern, also den 638 Millionen Euro
pro Jahr nach Stand aus dem Jahr 2023:
"Der Betrag steht den Kirchen zur freien Verfügung.
Verwendungsnachweise sind nicht vorgesehen. Häufig verschwindet Geld gleich in
geheimen Kassen, wie der des ´Bischöflichen Stuhls`
der katholischen Diözesen.
Auch werden keine Steuern fällig."
Wie prall die Konten nur des ´Bischöflichen
Stuhls` gefüllt sind, wissen nur wenige.
Nur der
Bischof und seine engsten Vertrauten kennen diesen Schattenhaushalt, kein
Finanzamt darf Einblick nehmen und die Ein- und Ausgaben stehen in keinem
kirchlichen Haushaltsplan. Und das alles legal. Niemand sonst darf solche
dunklen Konten
führen, nur die Kirche.
Und warum diese Geldströme für die Kirche? Diese staatlichen
Milliardenausschüttungen an die deutschen Großkonfessionen gehen zu einem Teil zurück auf das Jahr 1803.
Damals hatte Napoleon die Grenze Frankreichs bis an den Rhein ausgedehnt, zu
Lasten deutscher Landesfürsten. Den deutschen Fürsten des "Heiligen Römischen Reiches
Deutscher Nation" bot Napoleon im Gegenzug aber an, sich östlich des Rheins
dafür einen Ausgleich zu holen, woraufhin sich die deutschen Landesherren
die bisherigen Reichslehen der Fürstbischöfe aneigneten. Die Kirche wurde
also überhaupt nicht "enteignet", es wurden lediglich
staatlich gewährte Lehen, welche niemals (!) im Eigentum der
Kirche waren, neu verteilt.
Dazu ein Vergleich: Wie war es, als Helmut Kohl nicht mehr zum
Bundeskanzler gewählt wurde? War das eine Enteignung? Und
musste man ihn dann lebenslang dafür entschädigen, dass er von da an kein
Kanzlergehalt mehr bekam? Doch nicht nur Entschädigung für ihn, sondern von nun
an für alle seine Nachkommen, die
Kinder, Kindeskinder usw. und deren Nachkommen für alle Zeiten?
Wenn das nicht
getan wird, warum
wurden dann aber die Bischöfe und alle ihre Nachfolger seither dafür
entschädigt, dass sie seit 1803 die weltliche Regierungsgewalt, also das
Regierungsamt nicht mehr
ausüben, nachdem sie die Lehen zurück geben mussten?
Um die damaligen Kirchenfürsten
nicht gegen sich aufzubringen, dachten sich
die Konstrukteure dieser Neuordnung im Jahr 1803 zunächst etwas aus, wovon diese profitieren
konnten.
Der Spiegel schreibt: "Allerdings verpflichteten sich die Landesherren,
die Kirchengebäude ´fest und bleibend` auszustatten, die ´Pensionen für die
aufgehobene Geistlichkeit` zu zahlen und zum ´Aufwand für Gottesdienste,
Unterrichts- und andere gemeinnützige Anstalten` beizutragen."
Das Dokument, in dem dies festgelegt ist, ist der so genannte
Reichsdeputationshauptschluss vom 25.2.1803.
Wörtlich heißt es darin z. B. in § 50: "Den sämtlichen
abgetretenen geistlichen Regenten ist nach ihren verschiedenen Graden auf
Lebenslang eine ihrem Range und Stande angemessene freie Wohnung mit Meublement
und Tafelservice, auch den Fürstbischöfen und Fürstäbten des ersten Ranges ein
Sommeraufenthalt anzuweisen; wobei sich von selbst versteht, dass dasjenige, was
ihnen an Möbeln eigentümlich zugehört, ihnen gänzlich überlassen bleibe, das
aber, was dem Staate zugehört, nach ihrem Tod an diesen zurückfalle."
Das heißt nun aber im Klartext:
Mit
den Dotationen war die damals (!) lebende Geistlichkeit gemeint. Nirgends ist davon
die Rede, dass die Unterhaltszahlungen nach deren Tod auf ihre Nachfolger
übergehen.
Dies gilt selbstverständlich auch für die materielle
Versorgung der damaligen Fürstbischöfe, die der Staat nach dem Wegfall der Lehen
gnädigerweise gewährte. So heißt es in § 51 im so genannten
Reichsdeputationshauptschluss: "Die Sustentation
[=
Unterstützung, Versorgung] der geistlichen Regenten, deren Lande ganz oder doch
größtenteils mit den Residenzstädten an weltliche Regenten übergehen, kann, da
ihr Einkommen sehr verschieden ist, nur nach Verhältnis desselben reguliert,
mithin allenthalben nur ein Minimum und ein Maximum bestimmt werden."
Mit anderen Worten: Die Frage im Jahr 1803 war: Wie kann man die vom Luxus
verwöhnten Kirchenmänner, die nicht daran gewöhnt sind, einer normalen Arbeit
nachzugehen, so ruhig stellen, dass sie möglichst keine persönlichen Einbußen
hinnehmen müssen und sich für ihren Lebensunterhalt auch keine Arbeit suchen
müssen? Aber eben nur die damaligen Kirchenfürsten.
Die einzige längerfristige Verpflichtung, die der Staat 1803 im
Reichsdeputationshauptschluss einging,
bestand in der Ausstattung der verbleibenden Domkirchen.
Dennoch berufen sich die
Kirchenjuristen seit über 200 Jahren auf diesen "Reichsdeputationshauptschluss", wenn es darum geht, dass der Steuerzahler dem
Kirchenpersonal bis heute ein sorgenfreies üppiges Leben finanziert. Denn in Anknüpfung an die
Vereinbarung von 1803 wurden vom Staat in endloser Folge seither Konkordate und
Kirchenverträge geschlossen,
und zwar mit beiden
großen Kirchen, und dies alles völlig zu Unrecht.
Und trotz dieses fortdauernden Unrechts wird seither
Jahr für Jahr bezahlt, als handle es sich dabei um "Ewigkeitsrechte": Die Landesfürsten haben gezahlt, das deutsche
Kaiserreich hat gezahlt, die Weimarer Republik hat gezahlt, der Katholik Adolf Hitler und das
Dritte Reich haben gezahlt, und Adolf Hitler hat die maßlosen kirchlichen Ansprüche
sogar ausdrücklich bekräftigt, und die Bundesrepublik Deutschland zahlt; Jahr für Jahr, seit
über 200 Jahren – Millionen und Abermillionen, ja aufs ganze gesehen Milliarden
und Abermilliarden, und mit Zins und Zinseszins Billionen. Die
Zahlungen wurden immer und immer wieder verlängert, aufgestockt und erweitert, und
es wurden Vergünstigungen auf
Vergünstigungen, Privilegien auf Privilegien für die Kirche erfunden und aufgetürmt.
Ja, aber
das kann doch nicht ewig so weiter gehen? Genau das dachten sich auch schon die
Politiker vor knapp 100 Jahren. Deshalb wurde in die Weimarer Reichsverfassung
von 1919 der Artikel 138 aufgenommen, dass diese Zahlungen an die
konfessionellen Großkirchen "abgelöst", das heißt
definitiv beendet (!) werden sollen. Doch die Politiker der Weimarer Republik
haben sich nicht getraut, sich mit der Kirche anzulegen, und für den Katholiken
Adolf Hitler waren die Großkonfessionen dann "die
wichtigsten Faktoren zur Erhaltung unseres Volkstums" (Regierungserklärung
vom 23.3.1933; Quelle siehe oben unter 5)),
was an so manchen Politiker unserer Zeit [2023] erinnert, für den die Kirchen
ebenfalls maßgeblich die Gesellschaft prägen sollen. Und die NSDAP bestand ja auch zum allergrößten Teil
aus evangelischen und katholischen Kirchenmitgliedern. So musste dieses
Verfassungsgebot der Weimarer Reichsverfassung 30 Jahre später, im Jahr 1949, wiederholt werden,
da es bis dahin nicht umgesetzt worden war, und es wurde
jetzt
als Artikel 140 in das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland aufgenommen.
Doch wieder passierte nichts.
Jetzt [2022] schon seit 73 weiteren Jahren
– nichts,
nichts und wieder nichts. Denn die
maßgeblichen Politiker sind – wie früher – zum überwiegenden Teil alle katholisch und
evangelisch, und sie dienen ihrer Kirche im politischen Alltag als Lobby, was die
Kirche ja auch von ihnen mit Nachdruck verlangt (siehe z. B.
hier). Und die
Kirche will natürlich, dass die Zahlungen weitergehen, oder sie verlangt so
unverschämt hohe "Ablösesummen" für deren Beendigung, dass selbst Politiker,
welche zwischenzeitlich darüber nachdachten, das Gebot des Grundgesetzes zu
erfüllen, bisher immer vor den heutigen Kirchenfürsten kapitulierten, was
faktisch auch bedeutet: Die Kirche hat das Sagen über den Staat.
Ablösesummen, fragt
sich dabei so mancher? Das kennt man sonst zum Beispiel bei Fußball-Profis. Wie kann man
sich das denn vorstellen? Worum geht es denn da genau? In der Verfassung steht
doch nur, dass die Zahlungen durch die Gesetzgebung "abgelöst", das heißt beendet
werden sollen. Von Ablöse-"Summen" steht dort nichts.
Doch dies
hält die heutigen Kirchenoberen mitsamt ihrem gewieften kirchenjuristischen
Apparat nicht davon ab, bei einer eventuellen "Ablöse" in der Regel das 25-fache
einer Jahressubvention zu verlangen, falls die Politiker tatsächlich "ablösen"
statt wie immer aussitzen wollen.
Also nach dem Motto: "Gib mir im Jahr 2021 die Milliarden
bis zum Jahr 2046 im Voraus. Dafür würde ich dann ab dem Jahr 2047 keine
neuen Milliarden wollen!" Doch wer weiß. Und da diese Forderung
– abgesehen von ihrer
beispiellosen Dreistigkeit und Frechheit – schlicht
nicht finanzierbar ist, werden also für die Großkonfession Jahr für Jahr
von allen Bürgern Hunderte von
Millionen und Milliarden weiterhin bezahlt.
Und aus diesem Grund schrieb etwa die
Süddeutsche Zeitung am 22.8.2008 in diesem
Zusammenhang: "Parteivorsitzende
werden von ihrer Partei, Gewerkschaftssekretäre von ihrer Gewerkschaft, die
Unternehmensvorstände von ihrem Unternehmen bezahlt. Nur die leitenden Herren
der Kirche, die Bischöfe, werden nicht von ihrer Kirche, sondern vom Staat
bezahlt ... Wer vor 205 Jahren von Napoleon enteignet wurde, ist besser dran als
derjenige, dem dies vor 60 Jahren durch die Sowjets geschah."
Letzterer bekam nämlich
keine Entschädigung. Das ist eben der Unterschied.
Was hier also in der Bundesrepublik Deutschland Jahr für Jahr geschieht, ist deshalb ein unfassbarer Skandal im Milliardenbereich, der in der Summe wohl schon die Billionengrenze überschritten hat. Und man muss hier, wie bereits erwähnt, unterscheiden zwischen einerseits den Dotationen der Länder, also den Geldzuwendungen der deutschen Bundesländer an die Großkirchen; und andererseits den Dotationen der Kommunen, der Städte und Gemeinden. Doch beide sollen gemäß des Verfassungsgebotes "abgelöst", das heißt beendet werden.
Nur die staatlichen
Subventionen und Privilegien halten die Kirchen noch zusammen.
Schauen wir dabei einmal genauer hin, zunächst, was die Bundesländer betrifft:
Hier haben die Kirchen in Deutschland im 20. Jahrhundert mit den Bundesländern
also so genannte Staatsverträge (Staat und evangelische Landeskirchen) bzw. Konkordate
(Staat und römisch-katholische Kirche) abgeschlossen, in denen die
Zahlungen des Staates im Gegensatz zum Verfassungsgebot festgeschrieben wurden.
Dabei orientiert man sich an den Einkommen von hohen staatlichen
Regierungsbeamten und legte dann unter anderem fest: Jedes Mitglied eines
katholischen Domkapitels oder eines evangelischen Landeskirchenrats bekomme
genauso viel Geld vom Staat wie dieser oder jener Regierungsbeamte. Begonnen hat
diese neue Form der Bindung zwischen Staat und Kirche im 20. Jahrhundert mit dem
Konkordat des "Heiligen Stuhls" mit dem Freistaat Bayern im Jahr 1924, dem im
gleichen Jahr sogleich der Staatsvertrag des Freistaates Bayern mit der Evangelisch-Lutherischen Kirche in
Bayern folgte, worauf hin die Konkordate mit Preußen (1929) und Baden (1932)
gefolgt waren und der Staatsvertrag der evangelischen Landeskirchen mit Preußen
(1931). Nach dem 2. Weltkrieg ging es dann zunächst mit den evangelischen
Kirchen 1957 weiter, den Staatsverträgen von Schleswig-Holstein,
Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen mit den evangelischen Landeskirche usw.
Apropos:
Unter Napoleon wurde den evangelischen Kirchen aber überhaupt kein Cent,
keine Wiese und kein Acker weg genommen. Die vermeintlichen "Enteignungen"
waren, wie oben bereits dargelegt, in Wirklichkeit nur die Rücknahme staatlicher
Lehen (!) an römisch-katholische Fürstbischöfe. Doch was um aller
Welt ist hier passiert, dass sich seit weit über
Hundert Jahren auch die Luther-Kirchen dafür "entschädigen" lassen,
die nicht einmal Lehen verloren haben?
Hier von voraus gehenden "Enteignungen" zu sprechen, ist nichts anderes als
verlogene Volksverdummung.
In Wirklichkeit sind
diese ganzen Milliardenverschiebungen zugunsten der Kirche ein einziger Spott auf die
Demokratie.
Doch es geht weiter und weiter: Zu diesen Dotationen der Bundesländer hinzu kommen noch weitere
Millionenzahlungen von Städten und Gemeinden an die Kirche, die vertraglich
ebenfalls in Ereignisse aus dem 19. Jahrhundert und noch weiter zurück reichen und die von der Kirche seither
gnadenlos eingetrieben werden, die so genannten kommunalen Dotationen.
Nun gibt es ja aber erste Politiker, die dieses gigantische und dauernd
sprudelnde Leck in den Staatshaushalten zumindest ein wenig eindämmen möchten,
wenn es auch nur sehr wenige sind. Als normal denkender Staatsbürger geht man eigentlich davon aus, dass
es auch im Ermessen der Politiker liegt, die Subventionen an die Kirche
vielleicht wenigstens einmal um 10 % zu kürzen, so wie der Staat ja überall spart. Oder dass die Politiker auch entscheiden können, solche
Subventionen ganz zu streichen. Denn die Priester werden immer weniger, die
Skandale und Verbrechen in der Kirche häufen sich – man denke nur an die
unzähligen Kinderschänder-Verbrechen durch Priester und Pfarrer – und die Kirchen
werden immer leerer: Nur noch 9,1 % der Katholiken und 3,2 % der Protestanten
besuchten im Jahr 2019 die konfessionellen Kirchenversammlungen, die von ihnen "Gottesdienste"
genannt werden, Anzahl seit Corona weiter drastisch gesunken. Und man denkt als unbefangener
Zeitgenosse, es sind doch die Politiker, welche in Deutschland Gesetze beschließen oder die
Staatshaushalte aufstellen und den Geldfluss überwachen.
Doch dieses normale
Empfinden entspricht bei dem Verhältnis von Staat und Kirche leider nicht der
Realität. Denn die Politiker haben sich in Deutschland den Kirchenführern auf
Gedeih und Verderb ausgeliefert – und zwar solange, wie sie sich weiter an die
skandalösen Verträge und Konkordate mit der Kirche gebunden fühlen, die ihre
kirchenhörigen Vorgänger z. B. vor ca. 90 Jahren unterschrieben haben. Denn
diese so genannten Staatsverträge und Konkordate aus dem 20. Jahrhundert sind
in ihrem Kern nichts anderes als sittenwidrige unseriöse Knebelverträge und
schon von daher nichtig; so wie man sich heute mit Recht auch nicht mehr an die
Gesetze und Verträge der NS-Diktatur gebunden fühlt – mit Ausnahme aber
ausgerechnet des
Konkordats von Nazi-Deutschland mit dem Vatikan aus dem Jahr 1933. Hier wird
anerkannt, was der "Führer" damals zugunsten der Kirche festgelegt
hatte. Das
ist sozusagen eine bleibende "Errungenschaft" seiner Politik, auch noch 85 Jahre
später. Und für die
meisten solcher sittenwidrigen Verträge und Konkordate wurde damals vereinbart:
Der Staat dürfe die Millionen und
Milliarden für die Kirche zu einem späteren Zeitpunkt angeblich nur mit Zustimmung des Zahlungsempfängers, nämlich der
Kirche, kürzen oder gar ganz einbehalten. Dabei werden die Machtverhältnisse
deutlich: Letztlich bestimmt die Kirche, und der Staat muss ihren Wünschen
gehorchen – so wollten es zumindest diejenigen, welche diese Konkordate und
Staatskirchenverträge ausarbeiteten.
Wie absurd dieses Denken ist, zeigt auch folgende Überlegung: Selbst wenn alle
Gläubigen, die in der Kirche kein geistliches Amt bekleiden, aus der Kirche
austreten würden, müsste der Staat nach dieser Logik die Bischöfe und
Kirchenführer anschließend weiterhin aus dem Staatshaushalt bezahlen; also auch
dann, wenn es gar keine Gläubigen mehr gibt, die sich ihnen unterordnen. Die kirchlichen Würdenbesitzer würden
dann zwar nur noch sich selbst und ihre Priester verwalten, aber der Staat
müsste die Millionen dafür weiter bereit stellen, sofern er sich an diese
Verträge gebunden fühlt, die an die Zeit der Leibeigenschaft erinnern.
Der Spiegel zitiert hierzu
in seiner Ausgabe Nr. 30/2010 die Schlussbestimmung des
Vertrages des
Landes Rheinland-Pfalz mit der evangelischen Kirche aus dem Jahr 1962, in der es heißt:
"Das
Land wird eine Ablösung ohne Zustimmung der Kirche nicht durchführen." Oder in
dem Vertrag des Freistaates Bayern mit der evangelischen Kirche heißt es
am Ende: Die Verpflichtung des Staates "kann von keiner Seite durch einseitige
Erklärung gelöst werden". Das heißt: Der Staat, vertreten durch die Lobbyisten
der evangelischen und katholischen Kirche, den evangelischen und katholischen
Politikern, hat sich in diesen Knebelverträgen für alle Zeiten und
Ewigkeiten an die Großkirchen gebunden. Aufgrund dieser Situation heißt es nun
im Spiegel: "Muss ein Land wie Nordrhein-Westfalen wegen solcher
Traditionen heute noch hohe Summen zum Beispiel an die überaus wohlhabende
Kölner Erzdiözese mit dem Kardinal Joachim Meisner an der Spitze bezahlen – verdammt in alle
Ewigkeit? Die bisherigen Regierungen in Düsseldorf haben das so gesehen."
Weil die Regierung weitgehend aus Kirchen-Lobbyisten bestand.
Die bisherigen Regierungen? Das waren doch auch wieder
fast ausschließlich katholische und
evangelische Politiker, nämlich wiederum die Lobby ihrer Kirche, die den Staat für ihre
Konfessionskirchen seit Jahrhunderten nach Strich und Faden ausnehmen. Deshalb
lesen wir auch weiter im Spiegel: "Für die Kirchen hätte es kaum besser
kommen können. Die praktisch endlosen Entschädigungen lassen die
Enteignungen von 1803 wie das vielleicht beste Geschäft ihrer Geschichte
aussehen."
Doch noch einmal die Frage: Sind solche Knebelverträge nicht sittenwidrig und deshalb null und nichtig?
Oder wie soll man es bezeichnen, wenn die Kirchenführer den Politikern mit einer
angeblich ewigen Hölle drohen, wenn sie sich nicht der kirchlichen Lehre und z.
B. dem Papst unterwerfen? Oder wie soll man es bezeichnen, wenn die Vertreter
der Kirche das religiöse Abhängigkeitsgefühl von Politikern dazu missbrauchen, dass man
sie unterschreiben lässt, dass sie und ihre Nachfolger für alle Zeiten für die
Kirche bezahlen
müssen? Das hat doch mit Recht und Ordnung nichts zu tun. Das ist doch blanke
Einschüchterung der Politiker und Ausbeutung der Bevölkerung.
Aus diesem Grund wurde auch
im Jahr 2010 eine weitere Verfassungsbeschwerde gegen diese Zahlungen erhoben,
nachdem es bis dahin immer wieder einmal Versuche gegeben hatte, den
Dauer-Skandal zu beenden. Die Behauptung von heutigen Politikern, die Verträge
mit den Kirchen seien "unkündbar", wurde als "lauter Ausreden" bezeichnet. Die
"Verluste" durch Entzug der Lehen der Fürstbischöfe aus dem Jahr 1803 wurden
durch die Staatsleistungen der letzten 200 Jahre doppelt, dreifach und x-fach
ausgeglichen. Dass der Staat hierfür immer noch bezahlt, ist ein massiver
Verfassungsverstoß. Und bereits seit 1919 durften solche verfehlten
Altleistungen nicht durch neue Verträge verlängert oder ersetzt werden. Doch die
konfessionellen Politiker scherten sich nicht um die Verfassung und scheren sich
bis heute nicht darum. Und ähnlich halten es die konfessionellen Richter, von
den unteren Instanzen bis zum Bundesverfassungsgericht. Sie sind fast
durchgehend auch Kirchenlobbyisten, die ihrer Kirche auch in ihrem Richteramt
dienen müssen, wie es die Kirchenlehre verbindlich vorschreibt (vgl. auch
hier), weswegen auch die
Verfassungsbeschwerde von 2010 abgelehnt wurde.
Doch leider passiert das völlige Gegenteil von dem,
was die Verfassung fordert. Obwohl es das Grundgesetz der
Bundesrepublik Deutschland seit 1949 erneut vorschreibt, diese Staatsleistungen
an die Großkirchen endlich abzulösen, wurden stattdessen grundgesetzwidrig in den
90er-Jahren des 20. Jahrhunderts neue Staatsleistungen an die Großkirchen beschlossen,
die scheinheilig und dummdreist wie eh und je mit der Politik Napoleons begründet wurden. Und
wer muss seither zusätzlich zahlen? Die neuen ostdeutschen Bundesländer sind es,
die vornehmlich durch ihre CDU-Regierungen im Rekordtempo zu neuen Zahlmeistern
für die Kirche gemacht wurden. Schnell wurden Konkordate und Staatsverträge nach
dem Vorbild der grundgesetzwidrigen westlichen Verträge auch mit dem Osten
ausgehandelt – vielfach durch Politiker, die fest im Katholizismus und
Protestantismus des Westens verwurzelt waren und die jetzt im Osten Deutschlands
das Kommando übernahmen. Und so müssen auch die Menschen in diesen Regionen, wo der
Anteil der Kirchenmitglieder unter 25 % liegt, jetzt seither Millionen über
Millionen für das Großkirchen-Personal stemmen. Im Jahr 2010 handelte es sich
dabei um insgesamt 93 Millionen Euro Dotationen allein aus den ostdeutschen
Bundesländern für die Kirche [2013: 109,7 Millionen Euro] – und das angeblich, wie im Westen, von nun an bis
"in Ewigkeit", das
heißt: solange die Kirche das Geld möchte. Und die Kirche will das Geld
natürlich haben, auch wenn der neue katholische Papst Franziskus 2013 medienwirksam von
einer "Kirche der Armen" sprach: Mit ein paar Hundert Milliarden in der Tasche
und Pfründen für jede Fußzehe lässt es sich leicht "arm" sein. Und die meisten Einwohner im Osten Deutschlands hatten hier in der Freude über die deutsche
Einheit gar nicht gemerkt, wie sie hier sogleich von Politik und Kirche über den
Tisch gezogen wurden.
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Und deshalb die Frage an die verantwortlichen Politiker in Ost und West: Ist euch die Kirchenbürokratie, der die Gläubigen scharenweise davonlaufen, immer noch wichtiger als soziale Gerechtigkeit z. B. gegenüber Hartz IV-Empfängern und kinderreichen Familien? Warum verlangt ihr nicht von den Kirchen, dass sie sich selbst finanzieren, aus ihrem eigenen unermesslichen Reichtum statt auf sittenwidrige Weise weiter Jahr für Jahr den Staat auszubeuten? Nur noch ein geringer Prozentsatz der Kirchenmitglieder erscheint hin und wieder zum Sonntagsgottesdienst ihrer jeweiligen Konfession, bei den Katholiken bereits vor den Corona-Schließungen weniger ca. 9 %, bei den Protestanten ca. 3 %. Die Kirchenbänke sind leer und der staatliche Geldstrom kommt folglich vor allem einer Kirchenbürokratie zugute, der die Gläubigen längst davongelaufen sind.
Nun hat es ja in den vergangenen Jahren immer wieder einmal Versuche einzelner Kommunalpolitiker gegeben, der Macht der Kirche wenigstens in ihrem Dorf oder in ihrer Stadt die Stirn zu bieten. Wenn z. B. die Dorfkirche aufwändig renoviert wurde und die Kirche dem Gemeinderat anschließend die Rechnung präsentierte, welche die politische Gemeinde in größte existenzielle Not stürzte, dann sagte so mancher Bürgermeister empört: "Das können wir nicht bezahlen". Doch dann konfrontierten ihn die Finanzexperten und Juristen der Kirche mit "Napoleon" und alten vermeintlichen "Verpflichtungen" aus früheren Jahrhunderten, welche dem Dorf eine so genannte "Baulast" für die Kirche oder für Kirchenglocken und dergleichen auferlegte. Damit stieß die Kirche die empörten Bürger immer wieder vor den Kopf und kassierte weiter ohne Ende. Schuld daran sind also in diesem Fall die so genannten "kommunalen Dotationen", also angebliche Zahlungsverpflichtungen von Städten und Gemeinden gegenüber der Kirche aus dem 19. oder aus noch früheren Jahrhunderten, von der Kirchenlobby verbrämt auch "Tradition" genannt.
Nun glaubten manche vernünftige Politiker, man könne das Verfassungsgebot der Bundesrepublik Deutschland, die Zahlungen an die Kirche endlich abzulösen, also einzustellen, wenigstens in ihrem Dorf oder in ihrer Stadt in die Tat umsetzen. Doch wer das glaubte, machte die nächste bitterböse Erfahrung, die jedoch für denjenigen wenig überraschend ist, der die Kirche kennt. Denn die Kirchenführer verlangen dafür astronomische "Ablösesummen", z. B. in Form einer Vorauszahlungen der Dotation für die nächsten 100 Jahre. Dann sei die politische Gemeinde im übernächsten Jahrhundert von der Zahlung befreit, so die Schröpfungsexperten der Kirche.
Dies alles ist keine Satire. Es ist Realität in Deutschland, das als Land der "Dichter und Denker" gilt. Doch in Wirklichkeit kann man in Deutschland den Staat mit einem Ross vergleichen und die Kirche mit dem Reiter. Das heißt: Die Kirche hat die Zügel in der Hand und sie kann mit dem Staat machen, was sie will. Der Reiter lenkt das Ross dorthin, wohin der Reiter will, nicht dorthin, wohin das Ross selber will. Und sie quetscht einen Tausender nach dem anderen, eine Million nach der anderen aus ihm heraus, eine Milliarde nach der anderen. Und das solange, wie das Ross den Reiter nicht abwirft. Noch hat also das Ross den ihn peitschenden Reiter nicht abgeworfen. Noch nicht.
Das ARD-Magazin Panorama berichtete z. B. am 17.10.2002, dass eine Gemeinde in Unterfranken wenigstens eine kleine Zahlungsverpflichtung gegenüber der Kirche loswerden wollte, neben den vielen großen, die man auch noch hatte (daserste.ndr.de; siehe auch den aktualisierten Beitrag im Jahr 2009 unter daserste.ndr.de). Es ging hierbei um 130 Euro, welche die Kommune der Kirche jährlich bezahlen muss, den Gegenwert einer Lieferung von Roggen für die Ernährung des Dorfpfarrers in früheren Jahrhunderten. Die Kirche stimmte im Prinzip zu – aber nur unter der Bedingung, dass der Gemeinderat den Roggen für den Dorfpfarrer für die nächsten 100 Jahre vorfinanziert, mit Zins und Zinseszins versteht sich, was praktisch bedeutete: Wenn die politische Gemeinde einmalig 32.000 Euro bezahle, würde ihr die jährliche Zahlung von 130 Euro für den Roggen in Zukunft erlassen.
Solche Beispiele gibt es in Hülle und Fülle. Bei einer Kleinstadt in Bayern (Karlstadt) verlangte die katholische Kirche im Jahr 1997 eine halbe Million DM Ablösesumme, wie der Lokalpresse zu entnehmen war. Doch diesen Betrag konnte die Stadt nie und nimmer aufbringen. Seither zahlt man deshalb weiter notgedrungen jährlich an die Kirche. Das Verfassungsgebot nach Beendigung dieser Zahlungen wird von der Kirche auf solche Art und Weise immer wieder ausgehebelt und die kommunalen "Dotationen" bleiben dadurch bestehen. Letztlich verhöhnt die Kirche auf diese Weise die Verfassungen der Weimarer Republik und der Bundesrepublik Deutschland, und die Politiker lassen sich diese Verhöhnung des Staates gefallen. Manche machen dies auch sehr gerne, weil sie sich in Wirklichkeit als Kirchenmänner und Kirchenfrauen fühlen, die eben beruflich ein politisches Amt innehaben und in ihrem Amt vor allem ihrer Kirche dienen wollen. "Gewieft" ist die noch mildeste Umschreibung einer solchen Politik. Dabei folgen die konfessionellen Politiker den Forderungen, wie es die kirchlichen Lehren von ihnen als "Gläubige" im Staatsdienst auch verlangen: Sei es die katholische Lehre über die Pflichten der katholischen "Laien" im Unterschied zu den Priestern oder die evangelische Lehre, wo von Martin Luther eine so genannte "Zwei-Reiche-Lehre" entwickelt wurde (mehr dazu z. B. hier), wonach Staat und Kirche einander dienen sollen; eine Lehre, in der für viele gleichberechtigte Religionsgemeinschaften in einer Gesellschaft kein Platz ist, die aber ungeniert z. B. an deutschen Gymnasien zum Abiturwissen zählt. Die Jugendlichen werden also auf Staatskosten im Sinne der "Zwei-Reiche-Lehre" indoktriniert und nicht im Sinne einer Demokratie unterrichtet. Und wohin das früher oder später wieder führt, wenn es nicht endlich gestoppt wird, wer weiß?
Ein weiterer Skandal in diesem Zusammenhang: Die besagte Kleinstadt, welche die von der Kirche geforderte halbe Million DM Ablösesumme für die Ablösung der Dotationen nicht aufbringen konnte, musste gemäß der Presseberichterstattung aus dem Jahr 1997 auch Jahr für Jahr weiterhin eine katholische Pfarrstelle finanzieren, die bereits 1984 aufgelöst worden war. Doch die Kirche bestand dennoch weiter auch auf der staatlichen Finanzierung dieser Stelle, obwohl sie es schon lange nicht mehr gab. Das Argument der Kirchen-Finanz-Juristen: Die Stadt müsse aufgrund der so genannten "Observanz", dem seit mehreren Jahrhunderten geltenden Gewohnheitsrecht, weiter zahlen – völlig egal, ob diese Pfarrstelle überhaupt noch existiert oder nicht, rechtlich maßgeblich sei angeblich die "Observanz". Es sei denn, wie gesagt: Man befreie sich mit einer halben Million DM Ablösesumme von allen Zahlungsverpflichtungen. Welcher Bürger auch nur ein Minimum-Gefühl für Anstand und Gerechtigkeit hat, der müsste hier eigentlich auf die Barrikaden gehen.
Andere Kommunen beißen nun tatsächlich in diesen saueren Apfel und holen alles Ersparte aus den hintersten Winkeln zusammen, um die maßlosen Forderungen der Kirche zu erfüllen und die Dotationen abzulösen und dann aber frei zu sein. Dazu schreibt Der Spiegel (Nr. 30/2010): "Für hessische Kommunen, die ebenfalls unter alten Verträgen zu leiden hatten, wurden 2003 Erleichterungen beschlossen. Drei Jahre lang hatten Land und Kommunen mit der Geistlichkeit verhandeln müssen – dann erst verzichteten die Kirchen, gegen eine Abfindung von 150 Millionen Euro (!), etwa auf die ´Gründonnerstagseier` für den Pfarrer von Ludwigsau, die staatliche Instandhaltung der Kirchturmuhr in Kriftel und etliche weitere Gewohnheitsrechte." Und dann beschweren sich die deutschen Bürger 2013 über die Praktiken in Griechenland und Zypern, doch auf dem Auge, das die eigenen Praktiken sehen könnte, wird man systematisch blind gehalten.
Unfassbar, könnte man sagen. Die meisten Menschen haben lange Zeit nicht
gewusst, in welchem Ausmaß die Kirche in Deutschland den Staat finanziell
praktisch in der Hand hat und die kirchengläubigen Politiker sich Jahr für Jahr
wieder unterwerfen – viele gerne, aber immer mehr von ihnen unwillig, weil sich
irgendwann doch das Gewissen der Politiker meldet und man diesen beispiellosen
Raubzug aus der Staatskasse nicht mehr hinnehmen möchte.
Weiter heißt es
im
Spiegel Nr. 30/2010: "Neben den Dotationen werden häufig auch noch hohe Summen für den
Unterhalt kirchlicher Bauten fällig. Allein für den Einbau einer Hauptorgel in
der Trierer Konstantin-Basilika zahlt Rheinland-Pfalz dieses Jahr [2010]
868.000 Euro. Nicht zuletzt dank der üppigen Zuwendungen leisten sich manche
Kirchenfürsten eindrucksvolle Projekte. So bekam der Freiburger Erzbischof
Robert Zollitsch", der spätere Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, "in seinem
Münster einen komplett umgestalteten Altarraum inklusive neuem Bischofsstuhl aus
rotem Granit. Die Kosten dafür: 450.000 Euro".
Wenn die Katholiken Bischof
Robert Zollitsch
oder seinen Nachfolgern einen neuen Altarraum und einen neuen Bischofsstuhl aus rotem Granit für 450.000
Euro spendieren, dann mögen sie das tun. Das braucht niemanden zu stören, wenn
die Gläubigen ihren Kult und die Zeremonien von Bischof Robert Zollitsch und
seinen Nachfolgern selber
bezahlen. Aber das alles bezahlen ja gar nicht die Gläubigen. Sondern der Staat.
Das heißt: Wir alle. Moslems, Juden, Atheisten, Urchristen, Agnostiker, wir alle
müssen unser Geld zusammen legen, damit Robert Zollitsch damals einen Bischofsstuhl aus
rotem Granit bekam und seine Nachfolger andere Wünsche erfüllt bekommen. Deshalb
waren die Kirchenfürsten ja so vorsichtig, als es
2013 und 2014 um die Verschwendungssucht des Limburger Bischofs Franz-Peter Tebartz-von
Elst ging. Sie alle haben selbst ihre goldenen Leichen im Keller.
Und warum ist
das so? Weil die Politiker in Deutschland sich der Kirche unterworfen haben und
zahlen, zahlen und nochmals zahlen. Und weil das Staatsross in Deutschland den
kirchlichen Reiter immer noch nicht abgeworfen hat, obwohl der Reiter das Ross
ständig in eine bestimmte Richtung zwingt, die gegen das Ross gerichtet ist,
nämlich den finanziellen Abgrund.
Und müsste man nicht auch sagen: Der Staat finanziert auch die pädophilen und
kriminellen Priester? Denn man pumpt Milliarden über Milliarden in ein Milieu,
das zunächst diese Verbrechen hervor brachte und in dem die Verbrechen dann jahrzehntelang
vertuscht und verschwiegen wurden. Damit macht sich doch der Staat schuldig an
den unzähligen Kinderschänderverbrechen durch Pfarrer und Priester? Denn würde
der Staat nicht Jahr für Jahr dieses Kirchensystem und Kirchenmilieu mit
Milliarden und Millionen aufrecht erhalten, dann hätte sich dort schon längst
etwas ändern müssen.
Und umgekehrt: Wo so
viele Staatsgelder eingestrichen werden ohne irgendeinen Leistungsnachweis, da
braucht es einen auch nicht zu wundern, dass viele Nutznießer dieses Systems in
den Sumpf von Müßiggang und Verbrechen abgeglitten sind.
Weiter heißt es im
Spiegel Nr. 30/2010: "Im Regensburger Dom wurde der Altarraum für
immerhin 100.000 Euro neu gestaltet: aus liturgischen Gründen, heißt es im
Bistum. Der Bischofssessel wurde ins rechte Licht gerückt und steht nun nicht
mehr am Rand, sondern im Zentrum." Wenn die Gläubigen dafür 100.000,00 €
spenden wollen, bitte, jeder ist frei! Aber doch nicht der Staat, wir alle, die
dem Staat die Steuern für solche Ausgaben zahlen müssen! Wann hört dieser
Wahnsinn denn endlich mal auf?
Das ist ja kaum zu ertragen. Bischof Gerhard Ludwig Müller, der dann von 2012-2017 Präfekt der Glaubenskongregation in Rom war, saß also dank 100.000,00 € Staatsgeldern seither im Zentrum seines Kultes. "Aus liturgischen Gründen" – "Von mir aus", könnte jemand sagen, aber was hat denn das mit dem Staat zu tun? Und was hat diese Ausbeutung des Staates durch die Kirche mit Jesus von Nazareth zu tun? Nichts, aber auch gar nichts. Jesus wollte keine Priester und keine Kirchen aus Stein. Er wollte keinen Altarraum und keinen Bischofssessel und keine goldverzierten Kanzeln, von denen Theologen ihre Sonntagsreden schwingen. Alles das stammt aus antiken heidnischen Götzenkulten. Und auch die kirchliche Lehre hat nichts, aber auch gar nichts mit Jesus von Nazareth zu tun. Jesus hat kein einziges Dogma eingesetzt, Er hat keine Kriege befürwortet und keine Andersgläubigen hinrichten lassen oder in eine angeblich ewige Hölle verflucht. Die Kirche nennt sich "christlich" und sie beutet bis heute den Staat aus. Doch sie ist "katholisch" oder "evangelisch", jedoch niemals "christlich". Und wenn sie schon den Staat ausnimmt nach Strich und Faden, und die gewählten Politiker lassen dies zu oder betätigen sich ungeniert als Lobby der Kirche, dann sollte die Kirche sich wenigstens nicht "christlich" nennen.
Weiter heißt es im Spiegel
Nr. 30/2010:
"Zwei Nonnen als persönliche Haushälterinnen gehören in vielen
Bischofsresidenzen zum guten Ton" – auf Staatskosten, versteht sich
–
"Genauso
wie ein persönlicher ´Zeremoniat` im Mitarbeiterstab, zu dessen Aufgaben es
zählt, Seiner Exzellenz im passenden Moment die Mitra auf- und abzusetzen."
Der Zeremoniat darf hier aber nicht verwechselt werden mit dem "Benefiziat", dem "Dignitär", dem "Kanoniker" oder dem Leiter der bischöflichen Knabenseminare, die natürlich auch alle vom Staat bezahlt werden und folglich auch ihre fürstlichen Pensionen. So finanziert der Freistaat Bayern z. B. den süßen Lebensabend von Erzbischof Walter Mixa im Frauenkloster und anschließend in einer Villa mit eigenem Weinkeller mit ca. 7800 Euro monatlich [Stand: 2010] – netto, versteht sich. Seine Untaten sind ja alle verjährt.
Was wir jetzt hier vorgetragen haben, sind aber nur die angeblichen Zahlungsverpflichtungen des deutschen Staates in Milliardenhöhe gegenüber der Kirche. Überhaupt noch nicht berücksichtigt sind in den 20 Milliarden Euro plus 12 Milliarden Euro plus 56 Milliarden Euro pro Jahr diejenigen Gelder für die Kirche, die freiwillig vom Staat, dem Bund, den Ländern und Kommunen, für die Kirche gegeben werden, was neue unübersehbare Millionensummen ausmacht oder wiederum gar Milliarden.
Doch was kann man sich darunter vorstellen? Ganz einfach: Nehmen wir
einmal an, die Kirche müsste die Renovierung ihres Kultgebäudes – was eigentlich
selbstverständlich sein sollte – einmal selbst
finanzieren, ohne eine staatliche so genannte "Baulast-Verpflichtung" aus früheren
Jahrhunderten. Dann wendet man sich an den Stadt- oder Gemeinderat etwa mit
folgender Argumentation: Wenn Besucher nun in die Stadt oder das Dorf kommen, dann
würden sich diese ja auch für die Kirche interessieren. Das Herausputzen der Kirche
und die Darstellung des kirchlichen Brimboriums sei also vor allem ein
Aushängeschild für die Stadt, sozusagen eine "kulturelle" Aufgabe, die fest in
der "Tradition" dieser Kommune verankert sei und wofür die Stadt
doch sicher wie immer bezahlen werde.
Dass in früheren Jahrhunderten die Bürger den Bischof womöglich schon einmal aus
der Stadt jagten (wie in Würzburg im 14. Jahrhundert, worauf sich die Kirche
mit einem mörderischen Kriegszug grausam an den Bürgern rächte) und sie sich von den Klerikern nicht mehr länger
auspressen lassen wollten wie Zitronen, wird natürlich in diesen Zusammenhängen
nicht erwähnt. Und so findet man in den Lokalausgaben der Tageszeitungen immer wieder
Meldungen von der Art, dass der Gemeinderat z. B. einen hohen sechsstelligen Betrag für die
Außenrenovierung der Kirche bewilligt habe. Und später heißt es: Man habe noch einmal
einen hohen sechsstelligen Betrag bewilligt, dieses Mal für die Innenrenovierung usw.,
denn die Touristen möchten ja auch die Kirche von innen sehen und dabei
natürlich einen guten Eindruck von der Stadt in Erinnerung behalten usw.
Und aus diesem Grund lehnt auch das Kulturministerium von Mecklenburg-Vorpommern
durch seinen Sprecher Ulf Tielking Kürzungen der Kirchensubventionen mit dem Argument ab: "Kirchen sind oft der
einzige stabile Kulturträger vor Ort" (Der Spiegel Nr. 39/2010) –
eine Verhöhnung der Bevölkerung, für die
Kultur und Freizeit etwas anderes bedeutet als Kirche; ob Musik, Theater, Kino,
Kunst oder Sport oder manches andere mehr. Und außerdem: Was hat eine Familie,
die sich keine drei Mahlzeiten am Tag mehr leisten kann, von dem Kulturträger
Kirche mit seinem weltfremden Kultgepränge und seinen grausigen
Reliquienkammern?
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Doch die Kirche versteht es meisterhaft, auch die Gelder staatlicher oder privater Stiftungen in die eigene Tasche zu leiten. Dazu nur ein Beispiel von unzähligen: Im Jahr 1927, in einer Zeit großer sozialer Not in Deutschland, wurde – wie andere Stiftungen auch – die staatliche Oberfrankenstiftung gegründet, mit dem Stiftungszweck, die "Volkswohlfahrt unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Verhältnisse der Bevölkerung" zu fördern. Aus diesem Stiftungsvermögen wurden nun im Jahr 2008 eine halbe Million Euro für eine neue Orgel in einer großen evangelischen Kirche der Region bewilligt, der evangelischen Stephanskirche in Bamberg. Doch was hat das mit "Volkswohlfahrt unter besonderer Berücksichtigung der sozialen Verhältnisse" zu tun? Die halbe Million ist trotzdem geflossen.
Oder weitere Beispiele: Eine Kirchengemeinde möchte ein neues Geschirr für Messwein und Hostien mit einem Überzug aus reinem Gold. Dafür werden in diesem Fall Gelder aus einem Fonds für die Förderung strukturschwacher Regionen in Deutschland beantragt. Und wie ist es, wenn eine Kirchengemeinde eine Immobilie für ihre Jugendmission nützen will, was sie ja tun kann, wenn sie das möchte und auch selbst bezahlt? Der Umbau wird aber weit gehend von einem staatlichen Jugendförderungsprogramm finanziert usw. usf. Was sich hier alles deutschlandweit addiert, kann gar nicht ermessen werden. Letztlich sind es unser aller Steuern.
Aber es gab ja 2010 schon einen kleinen Funken Hoffnung am Horizont. Nämlich die
Politiker, die damals wenigstens einmal die Dotationen für die Kirchen kürzen
wollen, also den relativ kleinen Betrag von 459 Millionen Euro pro Jahr,
mittlerweile [2023] 638 Millionen Euro pro Jahr. Dazu zählte damals der
haushaltspolitische Sprecher der damaligen SPD-Bundestagsfraktion Carsten Schneider, der
die Zahlungen als "unangemessen und nicht mehr zeitgemäß" kritisierte und einige
FDP-Politiker. Und so brachte auch die Bundestagsfraktion der Linken einen
entsprechenden Antrag in den Bundestag ein, der im März 2013 auch im
Innenausschuss beraten wurde – nicht überraschend jedoch ohne entsprechendes
Ergebnis. Denn die über 70 Mitglieder des Innenausschusses
waren wiederum Kirchenlobbyisten, von der Kirche indoktrinierte Opportunisten
oder schlicht Unwissende, so dass die größte Hoffnung erst einmal daran bestand,
die Kartoffel heiß zu halten, um das Zeitfenster für weitere Aufklärung zu
nützen.
Ob hier Papst Jorge Mario Bergoglio etwas ändert? Wenn er eine "Kirche der
Armen" will, sollten wir ihn beim Wort nehmen, auch wenn der Wegfall von ein
paar Milliarden Euro die Kirche noch lange nicht "arm" macht. Aber es ist
zumindest eine Richtungsanzeige. Aus diesem Grund unser Appell an den "Lenker
des Erdkreises" in Rom, der auch die deutsche Kirche lenken kann: "Eine neue
Petition zur Abschaffung der staatlichen Kirchensubventionen in Deutschland ist
unbedingt notwendig. Wir gehen davon aus, dass Sie diese Petition ebenfalls
unterschreiben. Mit dieser prominenten Unterstützung hat das Anliegen eine
Chance. Mit Dank im Voraus." Passiert ist bis 2018 jedoch auch nichts und 2023
wurde es offiziell auf unbestimmte Zeit verschoben.
Wenig überraschend ist dabei, dass die nachgeordneten Ränge der
Kirchenhierarchie und die aus katholischer Sicht evangelischen "Häretiker" jeweils im Vorfeld immer
Widerstand signalisieren. So
erklärte etwa der damalige Sprecher der EKD, Reinhard Marwick, die Zahlungen seien "keine
staatlichen Geschenke an die Kirche, sondern Rechtsverpflichtungen". Und Der
Spiegel Nr. 30/2010 schreibt dazu:
"Verhandlungen mit der Kirche jedoch sind schwierig – selbst für Experten sind die über Jahrhunderte angehäuften Ansprüche kaum noch
zu durchschauen. Schon die antiquierten Formulierungen in den Haushaltsplänen
mancher Länder zeigen, dass hier nicht die Gegenwart bezahlt wird, sondern die
Vergangenheit."
Das allerdings ist sehr interessant. Es wird also die Vergangenheit bezahlt.
Es wird ja immer wiederholt,
dass die Kirche im Jahr 1803 bei der so genannten "Säkularisation" "Enteignungen" hinnehmen musste.
In Wirklichkeit erfolgte aber, wie bereits dargelegt, nur die Aufkündigung der Lehen von 20 Fürstbischöfen, also von Besitzungen, die der Kirche ohnehin nicht gehörten, sondern
über die sie nur im staatlichen Auftrag verfügte. Und daraus folgte aufgrund der
seitherigen staatlichen "Entschädigungs"-Zahlungen laut Spiegel wohl
"das
beste Geschäft ihrer Geschichte". Aber kaum jemand fragt, wie die Kirche denn bis
zum Jahr 1803 diesen Besitz und die Lehensrechte überhaupt erworben hat, für den sie bis heute von
der Bundesrepublik Deutschland Jahr für Jahr mit Milliarden von Euro "entschädigt"
wird.
Wir zitieren dazu einmal aus dem Brockhaus-Lexikon von 1824 zu dem Stichwort
"Säkularisation" vor:
"Die Säkularisation
enthält, aus rechtlichem Gesichtspunkt betrachtet, durchaus nichts Ungerechtes,
da die geistlichen Regenten nicht durch den Willen der von ihnen regierten
Völker, sondern durch bloße Anmaßung zu ihrer Herrschaft gelangt waren, mithin
kein wohl erworbenes Recht hatten."
Noch deutlicher schreibt es das seriöse bürgerliche Mayer´s
Konversationslexikon von 1851. Darin heißt es, dass die
"geistlichen
Regenten in der Regel wider den Willen der von ihnen regierten Völker durch
Anmaßung, Erbschleicherei, List und Betrug und dergleichen zu ihrer Herrschaft
und zu ihren Reichtümern gelangt sind".
Jetzt wird immer klarer, warum Der Spiegel über die Kirche schreibt, dass hier das "beste Geschäft ihrer Geschichte" wurde. Und diesem "besten Geschäft" ging schon lange zuvor auch der etwa gleich große Betrug ihrer Geschichte voraus. Um das Jahr 800 ließ die Kirche nämlich eine Urkunde fälschen, wonach Kaiser Konstantin im 4. Jahrhundert dem damaligen Papst Silvester angeblich die ganze Westhälfte des Römischen Reiches geschenkt habe. Und von dieser gefälschten Schenkungsurkunde leitete die Kirche dann den Anspruch auf einen Kirchenstaat und unermessliche staatliche Zahlungen zu ihren Gunsten ab. Dass es sich bei der so genannten Konstantinische Schenkung (siehe auch unten die Stellungnahme Luthers) um eine Fälschung handelt, ist mittlerweile auch in der Kirche unbestritten. Rückzahlungen leistete die Kirche jedoch nie.
Für die angebliche Vergebung ihrer Sünden durch einen Priester und die angebliche himmlische Belohnung überschrieben Menschen in allen Jahrhunderten all ihren Besitz der Kirche, dazu sich selbst oft als Leibeigene. Die Einwohner ganzer Dörfer und Städte wurden auf diese Weise zu Kirchensklaven. Oft waren es die Klöster, die den Menschen alles genommen haben. Urkunden darüber befinden sich teilweise bis heute in einzelnen Familiendokumenten. Als Sklaven mussten die Menschen manchmal auch in einen Kreuzzug ziehen und noch mehr herbeischaffen. Wurde, was selten vorkam, ein Sklave einmal freigelassen, musste er im Gegenzug sein gesamtes Vermögen der Kirche übereignen.
Das Vermögen der im Krieg gefallenen Kreuzfahrer
fiel natürlich auch an die Kirche. Oder das Hab und Gut der unzähligen in der
Inquisition und Hexenverfolgung hingerichteten Menschen. Es wurde zwischen
Bischof und katholischen bzw. evangelischen Fürsten aufgeteilt (mehr dazu bei
Henry
Charles Lea, Geschichte der Inquisition, Bd. 1, Aalen 1980). Die Opfer mussten
sogar ihren Schauprozess, ihre Folterqualen und ihren Henker aus eigener Tasche
bezahlen. Auch das Vermögen der Kinder der Ermordeten ließ die Inquisition im
Auftrag der Kirche einziehen.
Hier ein Beispiel für die Folter- und Hinrichtungskosten, die das Opfer selbst
an Kirche und Staat bezahlen musste,
wie es in einem Dokument aus dem Folter-Museum in Rüdesheim einsehbar ist:
– Einen Lebenden zu vierteilen, 15 kr.
– Den Scheiterhaufen aufrichten, die Asche des Verbrannten in fließendes Wasser
werfen, 30 kr.
– Eine Hexe lebend verbrennen, 14 kr.
– Eine Person mit dem Schwert töten, 10 kr.
– Einen Menschen henken, 18 kr.
– Einen Körper ziehen, 5 kr.
– Ohren und Nase abschneiden, 5 kr.
– In den Bock spannen, 8 kr.
– Ein Streich mit der Spitzrute, 1 kr.
– Schnüre zum Bockspannen, Aufziehen und Gewichte anhängen, die Beinschrauben
anlegen, 30 kr.
Um möglichst schnell an das Geld der Menschen zu kommen, presste die kirchliche Inquisitionsbehörde ihren Opfern in der Folter auch Geständnisse ab. Aus dem Blutgeld der Inquisition konnte dann z. B. Papst Johannes XXII. im Jahre 1317 sechs neue Bistümer kaufen. Der Autor Henry Charles Lea schreibt in seinem Buch Geschichte der Inquisition, Bd. 1, Aalen 1980: "Hätten nicht alle Beteiligten an der Inquisition, also am Raubmord an Andersgläubigen, gut verdient, wäre die Inquisition bald im Sande verlaufen. Denn viele Menschen, auch Fürsten, fühlten in ihrem Inneren, dass hier der Papst etwas Teuflisches angeordnet hatte" (S. 597). Noch heute stehen viele Bauwerke, die einst mit diesen Blutgeldern errichtet worden, z. B. das bekannte Schloss Johannisburg in Aschaffenburg, die einstige Zweitresidenz der Erzbischöfe von Mainz.
|
Bereits seit dem 4. Jahrhundert, seit dem Jahr 380, war die Kirche die einzige Staatsreligion im Römischen Reich. Für Andersgläubige wurde schon damals ein Versammlungsverbot und eingeführt und im Jahr 385 für den ersten Abweichler vom katholischen Glaube die Todesstrafe vollzogen. Die Häuser, in denen sich diese Menschen getroffen hatten, wurden von den staatlichen Behörden der katholischen Kirche geschenkt. Auch so hat sich der kirchliche Besitz allmählich angehäuft. Ab dem 13. Jahrhundert wurde die Todesstrafe für so genannte "Ketzer" dann katholische "Routine".
Im 15. Jahrhundert ließ die Kirche die Länder Lateinamerikas ausplündern und
ihre Bewohner versklaven und ihren Besitz konfiszieren. Im Jahr 1452
legitimierte Papst Nikolaus V. den Sklavenhandel durch eine Bulle, indem er den
portugiesischen König ermächtigte, "die Länder der Ungläubigen zu erobern,
ihre Bewohner zu vertreiben, zu unterjochen und in die ewige Knechtschaft zu
zwingen" (zit. nach Friedhelm
Othegraven, Litanei des Weißen Mannes, Struckum 1986,
S. 101). Mit dem ersten Gold aus der Süd-Amerika-Beute ließ Papst
Alexander VI. dann die Decke von Santa Maria Maggiore in Rom verzieren (S. 115). Es
handelt sich dabei um diejenige Kirche, in der die Anhänger des früheren Papstes
Damasus I. im Jahr 366 die Anhänger des Papst-Kandidaten Ursinus ermorden
ließen. 137 Gläubige wurden erstochen und massakriert und die Papstwahl
zugunsten von Damasus damit vorab entschieden. Später wurde diese Kirche dann
mit dem Blutgold
aus Südamerika verziert und heute noch strömen die Gläubigen in diesen
Monumentalbau, der die grausamen Verbrechen ausstrahlt. Und sogleich nach seiner Papstwahl eilte auch
Papst
Jorge Mario Bergoglio am 14.3.2013 gleich am nächsten Morgen genau in diese
Kirche, um dort vor einer Maria-Götzenfigur zu beten. Oder wollte er vielleicht
den Odem der argentinischen Militärdiktatur (über 30.000 gefolterte und
ermordete Menschen) noch einmal spüren, die ohne den Pakt mit der Kirche gar
nicht möglich gewesen wäre und währenddessen er in Argentinien Jesuitenführer
war?
Dies ist nur ein kleines Beispiel von vielen. Die geraubten Goldschätze hat
man bis heute natürlich nicht zurück gegeben. Der größte Teil wurde
eingeschmolzen und daraus z. B. goldene Monstranzen für die Kirche
gegossen. Oder man hat den Altar der Kathedrale von Sevilla in Spanien
damit überzogen. (siehe Foto rechts)
Dazu ein Zitat von Johann Wolfgang von Goethe:
"Die Kirche
hat einen guten Magen / Hat ganze Länder aufgefressen / Und doch noch nie sich übergessen /
Die Kirch' allein, meine liebe Frauen / Kann ungerechtes Gut verdauen." (Mephistopheles in Faust I, Vers 2836 ff.)
Und Goethe weiter in seinem Gedicht
Kirchengeschichte:
"Mit
Kirchengeschichte, was hab ich zu schaffen? / Ich sehe weiter nichts als Pfaffen
/ ... Es ist die ganze Kirchengeschichte / Mischmasch von Irrtum und Gewalt."
Schließlich nimmt die Kirche darüber hinaus die Menschen durch den Ablasshandel aus. Um angeblich deren Verweilzeit im jenseitigen so behaupteten Fegefeuer mithilfe eines Ablassbriefes zu verkürzen, verlangte die Kirche Jahrhunderten lang von den Menschen Zahlungen über Zahlungen. Wenn das nicht reichte, wurden darüber hinaus systematisch Urkunden gefälscht oder Verstorbene nachträglich zu "Ketzern" erklärt, um den Erben das Geld weg nehmen zu können. Papst Alexander III. verfügte, dass jedes Testament ungültig ist, das nicht in Gegenwart eines Priesters aufgesetzt worden ist. Usw. usf.
Als die Stedinger Bauern bei Bremen im 13. Jahrhundert sich vom Bischof hintergangen fühlten, setzten sie die Bezahlung der Abgaben an den Bischof aus. Darauf hin setzte die Kirche das Instrument der Inquisition ein. Papst Gregor IX. ließ seine Dominikaner-Mönche den Kreuzzug gegen die Stedinger Bauern predigen. Die Bauern wurden dann durch das Fürsten- und Ritterheer unter Führung von Erzbischof Gebhard II. massakriert und ihr Vermögen eingezogen. Das Geld musste eben an die "richtige" Stelle – ob ohne weitere Leichen oder über Berge von neuen Leichen? Das war für die Kirche sekundär.
Wir sehen also: Ab dem Jahr 1803 mussten die katholischen Fürstbischöfe in Deutschland auf die üppigen Einnahmen aus ihren Reichslehen verzichten, eine Beschneidung der kirchlichen Geldvermehrung also. Doch wie ist dieser kirchliche Besitz überhaupt entstanden? Müsste man nicht sagen "Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld"? Und heute? In seinem Bestseller Die Heilige Mafia des Papstes erwähnt Robert Hutchison eine Reihe mysteriöser Todesfälle, die alle in geschäftlichem oder persönlichem Zusammenhang mit dem Vatikan oder einer ihr nahe stehenden Gruppe stehen.
Welches moralische Recht hat also die Kirche, bis heute von der Bundesrepublik Deutschland jährlich Millionen- und Milliardenentschädigungen dafür zu fordern, dass es im Jahr 1803 zu einigen Besitzverschiebungen kam, die noch dazu ethisch-moralisch geboten waren? Denn wie hatte denn die Kirche das, was sie damals hergeben musste, einst erworben? Und selbst wenn es rechtmäßig gewesen wäre, was ja überhaupt nicht der Fall ist: Die Verluste der Kirche aus dem Jahr 1803 wurden durch die Staatsleistungen der letzten 200 Jahre doppelt, dreifach, zehnfach, ja x-fach weit darüber hinaus "ausgeglichen". Dass der Staat hierfür immer noch bezahlt, ist ein massiver fortdauernder Verfassungsverstoß.
Wir decken in dieser Darlegung deshalb einen der größten Skandale der Bundesrepublik
Deutschland auf: Die jährlichen Millionen- und Milliardenzahlungen des
Staates an die beiden Großkirchen, obwohl diese Zahlungen schon seit 1919 bzw.
seit 1949 beendet werden sollen. Endlich, ab dem Jahr 2010, wagten sich die
ersten Politiker scheu und mit viel zu großem Respekt vor dem Jahrhunderte
langen Blutsaugen an dieses Thema. Und der Verschwendungsskandal des Bischofs
von Limburg hat im Jahr 2013 das Thema wieder ins Bewusstsein der Öffentlichkeit
gerückt, doch schon bald war es wieder kirchlich ausgesessen.
Und in diesem Zusammenhang möchten wir auch
noch eine weitere Frage stellen:
Ist es
eigentlich legitim, dass der Staat mit Steuergeldern einen Klerus finanziert,
dessen Sittenlosigkeit offenbar keine Grenzen mehr kennt und dessen
Kinderschänder-Verbrechen
von den Bischöfen so lange wie nur irgend möglich vertuscht werden? Und dabei
geht es längst nicht mehr um Einzelfälle, wie das Jahr 2010 erwiesen hat, aus
dem einige der hier genannten Beispiele stammen,
und wie die folgenden Jahre ebenfalls erweisen.
Wir möchten in diesem Zusammenhang einmal betonen: Wir haben nichts gegen die
katholische und gegen die evangelische Kirche, solange sie sich nur katholisch
oder evangelisch
nennen,
aber nicht christlich. Denn mit Jesus, dem Christus, hat
das kirchliche Gebaren in Vergangenheit und Gegenwart nichts zu tun.
Und wir haben auch gar nichts dagegen, wenn die Kirche mit dem Geld ihrer Gläubigen das tut, was sie möchte und wozu sie von ihren Gläubigen ermächtigt wird. Doch wir nehmen es nicht länger hin, dass wir alle, Moslems, Juden, Urchristen, Atheisten, Agnostiker und Menschen aller Religionen und Kulturen in Deutschland, die katholischen und evangelischen Priestermänner und ihren feudalen Hofstaat finanzieren müssen. Und wir fordern die verantwortlichen Politiker dazu auf, endlich zu handeln, so wie es das deutsche Grundgesetz verlangt und diese Zahlungen sofort und ersatzlos zu beenden. Entweder leben wir in einer kirchlich gelenkten Feudaldemokratie, wobei das feudale Element stärker ist als das demokratische. Oder in einer echten Demokratie mit Religionsfreiheit. Dann gehört endlich hier durchgegriffen.
Und so mancher
fragt sich vielleicht auch: Was kann ich als Einzelner tun? Jeder kann z. B.
mithelfen, um aufzuklären: Etwa durch Leserbriefe oder durch einen Brief an die
Politiker. Für immer mehr Menschen ist es ein lohnenswertes Ziel, dass in
Deutschland nicht länger der kirchliche Reiter bestimmen kann, wohin er das
Staatsross lenkt. Sondern dass alle Bürger gleiche Rechte und Pflichten
erhalten, wie es auch der Sinn des deutschen Grundgesetzes ist.
Weitere
wissenswerte Fakten und Quellen
|
Die milliardenschweren Subventionen
|
Steuerverluste durch steuerliche
Absetzbarkeit der Kirchensteuer
laut 26.
Subventionsbericht der Bundesregierung aus dem Jahr
2017, |
3,88 Milliarden Euro |
Steuerbefreiungen* der verfassten Kirche (Der Bundesregierung liegen auf Anfrage darüber im Jahr 2018 "keine Kenntnisse" vor –dip21.bundestag.de; die Schätzung beruht auf Datenerhebungen u.a. zur Umsatzsteuerbefreiung und Kapitalertragssteuerbefreiung bereits aus dem Jahr 2003) |
2,75 Milliarden Euro |
Verzicht auf Einnahmen des Staates insgesamt ca. |
ca. 6,63 Milliarden Euro |
Direkte Subventionen (unvollständig)
Konfessioneller Religionsunterricht in doppelter Ausfertigung (katholisch und evangelisch) an allen Schulen lt. Bund für Geistesfreiheit Augsburg, 21.7.2018 |
6,50 Milliarden Euro |
Ausbildung der kirchlichen Theologen an den staatlichen Universitäten und Unterhalt kirchlicher Fachhochschulen lt. Bund für Geistesfreiheit Augsburg, 21.7.2018 |
0,85 Milliarden Euro |
Kirchliche Ersparnis** durch Einzug der Kirchensteuer durch Staat, Arbeitgeber und Banken |
1,94 Milliarden Euro |
Denkmalpflege (nur Anteil von Bund und Ländern) lt. Bund für Geistesfreiheit Augsburg, 21.7.2018 |
0,47 Milliarden Euro |
Seelsorge bzw. Mission in öffentlichen Einrichtungen (Militär, Polizei, Gefängnis, Anstalten) lt. Bund für Geistesfreiheit Augsburg, 21.7.2018 |
0,09 Milliarden Euro |
Weiterer Staatszuschüsse aufgrund von Konkordaten und Verträgen zwischen Staat und Kirche (Gehälter der Bischöfe und von mehreren Hundert weiteren kirchlichen Amtsträgern; Pension für Bischof Mixa und viele andere; Kirchliche Hochschule Eichstätt u. a.), so genannte Dotationen |
0,64 Milliarden Euro |
Zahlungen der über 11.000 Kommunen in Deutschland sowie der Landkreise und Bezirke (vorsichtig geschätzt; der BfG Augsburg schreibt von einer "Veranschlagung" von – vorsichtig geschätzt – drei Milliarden bei den Kommunen) |
3,00 Milliarden Euro |
Ausgaben öffentlicher Rundfunkanstalten für kirchliche Sendungen |
0,28 Milliarden Euro |
Zuschüsse an kirchliche Hilfs- und Missionswerke |
0,19 Milliarden Euro |
Zuschüsse zur kirchlichen Kultur |
0,02 Milliarden Euro |
Sonstiges (z. B. Orden, Kirchentage, Stiftungen) |
0,09 Milliarden Euro |
Weitere Zahlungen, wie z. B. Zuschüsse für kirchliche Stellen im Rahmen des Bundesfreiwilligendienstes und vieles mehr |
unbekannt |
Direkte Subventionen ca. |
ca. 14,07 Milliarden Euro |
Staatliche Subventionen an die
Kirchen insgesamt:
Ca. 20,7 Milliarden Euro pro Jahr
* Die Kirche zahlt keine Einkommensteuer
bzw. keine Körperschaftssteuer, keine Vermögenssteuer, keine Erbschaftssteuer, keine Schenkungssteuer,
keine Gewerbesteuer, keine Grundsteuer, keine Grunderwerbssteuer, keine
Umsatzsteuer, keine Zinsabschlagssteuer bzw. keine Kapitalertragssteuer, keinen Solidaritätszuschlag,
keine Gebühren für Grundbucheinträge, und sie ist von Justizkosten bzw.
Gerichtsgebühren sowie von Beurkundungs- und Beglaubigungsgebühren
befreit, z. B. den Gebühren für Grundbucheinträge, was vor allem durch
die immensen Immobiliengeschäfte in die Millionen geht, mit denen die
Kirche hier privilegiert wird.
** Zwar vergütet die Kirche dem Staat
nach eigenen Angaben "zwei bis vier Prozent" der Kirchensteuereinnahmen
für den Einzug, doch dies ist ein minimaler Betrag im Verhältnis zu den
Kosten, die der Kirche entstehen würden, wenn sie, wie jede andere
Organisationen der Welt, ihre Mitgliedsbeiträge selbst einziehen müssten.
Die Schätzung von 1,94 Milliarden € Differenzbetrag durch Carsten Frerk
(kirchenfinanzen.php)
könnte deshalb auch zu niedrig gegriffen sein. Man denke hier auch an
die Erfassung aller kirchensteuerpflichtigen Vorgänge sowie an säumige
Zahler bzw. an das Mahnwesen. Die Kirche muss sich um nichts kümmern,
denn der staatliche Apparat in Verbindung mit den Arbeitgebern und
Banken sorgt für die lückenlose und rigorose Eintreibung.
Quellen:
– Carsten Frerk, Finanzen und Vermögen der Kirche in Deutschland,
Aschaffenburg 2002, siehe auch: bfg-muenchen.de
–
Carsten Frerk, Violettbuch Kirchenfinanzen, Aschaffenburg 2010
– Gerhard Rampp, Bund für Geistesfreiheit Augsburg,
bfg-bayern.de, Aktualisierung der Daten und
Zahlen vom 21.7.2018
– Eigene Recherchen
|
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|
[2016]:
Die Linke forderte die Abschaffung der Staatszahlungen des
Freistaats Sachsen an die Kirche.
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Auskunft über die Staatsfinanzierung der
Kirchen gibt vor allem das
Violettbuch Kirchenfinanzen – Wie der Staat die Kirchen
finanziert des Politologen Dr. Carsten Frerk
(Alibri-Verlag, Aschaffenburg 2010). In der Zeitschrift
idea-spektrum
(Nr. 04/2011 vom 26.1.2011) ist der Autor im Gespräch mit Prof. Hans
Michael Heinig, dem Leiter des Kirchenrechtlichen Instituts der EKD.
Nachfolgend daraus nur einige wenige Sätze von Carsten Frerk, welche aber deutlich machen, wie in
Deutschland die Kirche immer noch mittelalterlich finanziert wird.
Anmerkung: Die Kirche scheint
wie selbstverständlich "gemeinnützig" zu sein – ein Rechtsstatus,
der weiterhin erhebliche finanzielle Vorteile bedeutet. Doch dem
widersprechen wir, wie wir gleich noch etwas erläutern.
Selbstverständlich könnte sie, wie viele
andere Einrichtungen auch, die so genannte "Gemeinnützigkeit"
regulär beantragen. Doch angesichts Hunderter von
Kinderschänderverbrechen von Priestern und Pfarrern und deren
jahrzehntelanger Vertuschung, angesichts von Höllendrohungen gegen
Andersgläubige und der Rufmord-Verleumdung, dass zum Beispiel eine
gesetzestreue Gemeinschaft eine "Sekte" sei, angesichts von unzähligen ekklesiogenen Neurosen durch kirchliche
Erziehung, angesichts der konfessionellen Lehre, dass
gute Taten für das Seelenheil nichts nützen oder aufgrund der verbindlichen
Vorschrift, Säuglinge zu Mitgliedern zu machen (und vielem mehr) erfüllt
die Kirche unseres Erachtens nicht die Kriterien für eine legale
gesellschaftliche "Gemeinnützigkeit", und es gibt noch
mehr, was dagegen spräche. Allein der in der katholischen Kirche als für alle Zeiten
"unfehlbar" erklärte Lehrsatz, dass jeder, der
nicht in der Kirche verharrt oder noch zu Lebzeiten in sie eintritt, später
dem "ewigen Feuer" verfallen wird, ist in keiner Weise mit den Voraussetzungen für
die Verleihung der "Gemeinnützigkeit" vereinbar. Tatsache ist jedoch: Die
Kirche bekommt vom Staat immer noch sogar weit mehr Privilegien als wirklich
"gemeinnützige" Einrichtungen, welche die Kriterien dafür erfüllen.
Carsten Frerk weiter: "Meine Frage ist:
Warum haben die Kirchen immer noch dieses hohe Ansehen? Weil sie nicht
transparent sind und weil sie vorsätzlich lügen. Und mein Buch liefert dafür
die Belege. Das katholische Hilfswerk wirbt ´Mit Zorn und Zärtlichkeit an der Seite der Armen`
– aber
eben nicht mit dem Geld der Kirche, sondern mit dem des Staates. Oder
Ex-Bischöfin Margot Käßmann und ihr Rücktritts-Spruch: ´Niemand kann tiefer
fallen als in Gottes Hand` – ja, das lässt sich leicht sagen, wenn ich bis
zur Pensionierung monatlich mehr als 10.000 Euro auf Kosten der
Allgemeinheit bekomme" [PS: Carsten Frerk benennt hier das vom Staat
bezahlte Bischofsgehalt; die ebenfalls vom Staat bezahlte Bischofspension liegt etwas
niedriger; Bischof Mixa bekam am Beginn seines Ruhestands ca. 7.000 Euro pro Monat staatliche Pension,
mittlerweile auch mehr] ... "Die Kirche ist die beste Geschäftsidee aller Zeiten". Links zu
späteren
Zahlen [2012] siehe hier
"Man spricht
nicht über Geld – man hat es."
An diese kirchliche Devise hielt sich das österreichische
Wirtschaftsmagazin Trend
nicht, als es den Reichtum der Kirche zum Themenschwerpunkt seiner
Aprilausgabe im Jahr 1998 machte. Wer wusste zum Beispiel, dass die Kirche in
Österreich Ländereien mit einer Gesamtfläche von mehr als 250.000 Hektar besitzt? Das
sind immerhin drei Prozent der Gesamtfläche Österreichs oder – anders ausgedrückt
– eine
Fläche so groß wie ganz Vorarlberg und zweimal die Stadt Wien. "Insgesamt
erwirtschaftet der Konzern "Katholische Kirche" Österreich einen Umsatz von
geschätzten 20 Milliarden Schilling", schrieb Trend im Jahr
1998. Das waren immerhin 0,8
%
des gesamten Bruttoinlandsprodukts von 1996 oder mehr als die gesamte Ausfuhr Österreichs
nach Asien, Lateinamerika und Australien. Zwar gibt es in Österreich keine vom Staat eingezogene Kirchensteuer,
doch die Finanzämter liefern der Kirche die Daten, aufgrund derer diese dann die
Pflichtbeiträge der Gläubigen eintreiben kann: 4,2 Milliarden Schilling im Jahr (600
Millionen DM). Ähnlich wie in Deutschland gibt es auch in Österreich ein Konkordat, einen Vertrag
zwischen dem Vatikan und dem Staat. Aus diesem Vertrag folgt die Verpflichtung des
Staates, der Kirche jährlich 500 Millionen Schilling zu zahlen – als
"Wiedergutmachung" für während der NS-Zeit eingezogenes Kirchengut. Von
Wiedergutmachung für die Opfer des Jahrhunderte langen Zehnt-Eintreibens durch die
Klöster und der fast sprichwörtlichen kirchlichen Erbschleicherei redet allerdings
niemand, auch nicht von den "Hexen", deren Vermögen vor der Hinrichtung
von der Kirche konfisziert wurde. Rechnet man die 3,5 Milliarden Schilling hinzu, die der Staat
außerdem jährlich für die Gehälter der Lehrkräfte an kirchlichen Schulen bezahlt, so
kommt man, wie in Deutschland, zu dem Ergebnis: Der Staat bezahlt den Kirchen in etwa noch
einmal soviel an Subventionen aus allgemeinen Steuermitteln, wie diese an
Pflichtbeiträgen einnehmen. Die älteste Wiener Privatbank, Schelhammer & Schattera, ist
vollständig in kirchlichem Besitz. Sie verfügte nach damaligen
Recherchen über Kundendepots von 9,6 Milliarden Schilling,
die sie bevorzugt im Wertpapierbereich anzulegen pflegt. Indirekt ist das Bankhaus auch an
den österreichischen Casinos mitbeteiligt. In Wien gehört die katholische Kirche zu den größten Hausbesitzern. Der
Erbabtei St. Peter gehört die halbe Altstadt von Salzburg. Das Kloster Admont, mit 26.000
Hektar der größte Waldbesitzer unter den Stiften, ist auch an Bergbahnen und Skiliften
beteiligt.
Auch im Medienbereich verfügt die Kirche über beachtliche finanzielle Macht. Die
Diözese St. Pölten mit dem umstrittenen Bischof Krenn, der dort lange an der Spitze
stand, ist mit 80 % am
Niederösterreichischen Pressehaus beteiligt, das unter anderem die Niederösterreichischen
Nachrichten herausgibt. Die Diözese Graz-Seckau besitzt die (gar nicht so kleine) Kleine
Zeitung und entscheidende Anteile an der Wiener Tageszeitung Die Presse.
Schwarzes
"Violettbuch
Kirchenfinanzen"
In Nordrhein-Westfalen finanziert die Kirche
beispielsweise "nur 12 % der Kosten für einen
Platz in einer kirchlichen Kindertagesstätte, 88 % trägt der Staat ... Wozu
sind also kirchliche Kindertagesstätten gut? Zur Missionierung, also zur
Erziehung künftiger Kirchensteuerzahler! Und dafür zahlt die Kirche nur 12 %
der gesamten Kosten – das ist doch ein Spottpreis".
Carsten Frerk weist auch darauf hin, dass z. B. eine kirchliche
Kindertagesstätte in Hamburg sogar zu 100 % von der Stadt finanziert wird,
jedoch durch den kirchlichen Träger automatisch der Eindruck erweckt werde, dies wäre eine kirchliche Leistung.
Und auf die Frage des Reporters an den Vertreter der EKD, ob die Kirche in kirchlichen
Einrichtungen tatsächlich missioniert, antwortet dieser: "Das will ich hoffen! Jede
kirchliche Einrichtung hat einen missionarischen Auftrag."
Carsten Frerk: "Lesen
Sie den Subventionsbericht der Bundesregierung. Der Sonderabzug der
Kirchensteuer von der Einkommensteuer [wodurch dem Staat pro Jahr
ca. drei Milliarden Euro entgehen] wird dort damit
begründet, dass damit die sozialen Dienste der Kirche für die Gesellschaft
anerkannt werden ... Das hat sich inzwischen grundlegend geändert. Die
Kirchengemeinden haben heute keine Gemeindeschwestern mehr, sondern es gibt
heute die Einrichtungen von Caritas und Diakonie, die zu 98 % von den
Krankenkassen refinanziert werden. Damit ist der Grund für die
Steuerbegünstigung der Kirchen entfallen."
Kirche verfehlt Kriterien für
Gemeinnützigkeit
Über die Mitglieder der Kirche: "Die
Mehrheit wurde nach der Geburt zwangsgetauft".
Und über den Staat: "Absurd ist es, dass
der Staat den Kirchen damit [= mit der staatlichen Finanzierung der Kirche]
eine immerwährende Bestandsgarantie gibt."
Das österreichische Wirtschaftsmagazin
Trend analysierte:
So reich ist
Österreichs Kirche ...
und auch bis heute [2023] hat sich nichts Wesentliches geändert
In Wien gehört die
katholische Kirche
zu den größten Hausbesitzern
Wenn das Geld im Beutel
klingelt – Erster Überblick über den Reichtum der Kirche in
Österreich –
derstandard.at – Der Standard, 5.3.2012)
Interview mit dem Kirchenfinanz-Experten Dr. Carsten Frerk:
derstandard.at
Ca. Zwei Milliarden Euro
Subventionen pro Jahr:
heute.at
(leider nicht mehr abrufbar)
Geld aus NS-Verwicklungen
–
hpd.de/node/130%7
Die Kirche als
drittgrößter Immobilienbesitzer –
format.at
(leider nicht mehr abrufbar)
2011
27.5.2011 –
Neue
Staats-Millionen für die Renovierung des Doms in Würzburg
– Weil die Kirchenbänke im Dom für die
wenigen verbliebenen Besucher verhältnismäßig hart sind, ruft die Kirche auch in
Würzburg nach dem Staat. Das Main-Echo schreibt: "Dringend
erneuerungsbedürftig ist auch die Elektrik und die Bodenheizung. Neue Bänke
aus Holz sollen den Gottesdienstbesuch etwas sitzbequemer machen. Der
Freistaat, der die Baulast für den Dom trägt, übernimmt
62 Prozent der
Kosten in Höhe von 1,6 Millionen Euro, den Rest die Diözese"
(Main-Echo, 27.5.2011;
main-netz.de).
In ihrer Andacht können sich die Gläubigen dann mit angenehmerem
Sitzgefühl z. B. der Betrachtung der Statuen der drei Massenmörder
Julius Echter (1545-1617), Johann Gottfried I. von Aschhausen (1575-1622)
und Philipp Adolf von Ehrenberg (1583-1631) hingeben. Sie sind als "Hexenbrenner" in die Geschichte eingegangen, die
Hunderte Frauen, Männer, Greise und Kinder im Auftrag der
römisch-katholischen Kirche in einen grausamen Tod geschickt haben.
Der
Würzburger Dom wurde zuletzt 1987/88
(innen) und 2006 (außen) renoviert, ebenfalls überwiegend auf Staatskosten.
Die neue Heizung und die neuen Bänke kommen bei einem Besucheraufkommen von
z. B. 50 Personen bei einer Messe 0,00038 % der Bewohner Würzburgs zugute.
Huldigung für Bischof Julius Echter im Würzburger Dom (links):
"Unter Julius wurden auch
Hexenverfolgungen in starkem Maße wieder aufgenommen und nahmen zum Teil
entsetzliche Formen an" (Wikipedia, Stand: 27.5.2011). Außerdem
hat er die jüdischen Mitbürger enteignet, die bei der Judenvertreibung
seines Vorgängers, Bischof Friedrich, übrig geblieben
sind. Zu
62 % auf Staatskosten erfolgt jetzt die Innenrenovierung des
Domes, welches auch das Echter-Denkmal und das Echter-Grab beinhaltet. Im
Volksmund wird Echter wegen seiner Verbrechen an Andersgläubigen auch "Schlächter" genannt.
Huldigung für Bischof Johann Gottfried I. von Aschhausen im
Würzburger Dom (rechts): "Unter
seiner Regierung nahmen die Hexenverfolgungen große Ausmaße an. 1612/1613
und 1617/1618 starben im Hochstift Bamberg 300 Personen in den Flammen der
Scheiterhaufen. Allein 1617 wurden 102 Menschen im Hochstift als Hexen
hingerichtet." Bischof Johann Gottfried I. von Aschhausen war sowohl Bischof von
Bamberg als auch von Würzburg Er wird mit einem Denkmal im Würzburger Dom geehrt,
sein Grab ist im Bamberger Dom (vgl.
hier). Die Gläubigen, die sich am
Aschhausen-Denkmal in Würzburg in Stille versenken, bekommen eine neue Bodenheizung, damit
ihre Füße beim Gebet nicht so schnell kalt werden.
Huldigung für Bischof Philipp Adolf von Ehrenberg (Foto noch nicht
vorhanden): Bischof Philipp Adolf von Ehrenberg trieb die
Ermordungen von Menschen, die sich der Kirche nicht bedingungslos
unterwarfen, auf die Spitze, und seine Verbrennungstechnik gilt als ein
Vorläufer der Verbrennungsöfen in NS-Deutschland, z. B. für Auschwitz: "Im Stift brannten über 900
Hexen, allein in der Stadt Würzburg an die 200. Die Hexenverfolgung
erfasste Menschen aller Stände: Adlige, Ratsherren und Bürgermeister wurden
neben einfachen Leuten verbrannt. 20 % der in Würzburg Verbrannten waren
Priester und Ordensleute. Einsatz für angeklagte Hexen führte zum eigenen
Prozess. Im würzburgischen Gerolzhofen wurden Verbrennungsöfen installiert,
um die rund 200 Menschen pro Jahr ´fristgerecht` verbrennen zu können. Erst
das Reichskammergericht und der Tod von Bischof Philipp Adolf am 16. Juli 1631
beendeten die Prozesse" (Wikipedia, Stand: 27.5.2011). Bischof
Philipp Adolf von Ehrenberg hat ein besonders großes Monument im
Würzburger Dom zu seiner Ehre erhalten, das die Monumente seiner Vorgänger
(siehe Fotos) an Massivität noch
übersteigt und um das herum auf Staatskosten jetzt eine verbesserte Elektrik
gelegt wird.
Hier noch einige weitere Exzellenzen, die im
Würzburger Dom, der weitgehend auf Kosten des Staates unterhalten
wird, verehrt werden:
Bischof Gottfried I. (organisierte im 11.
Jahrhundert einen Kreuzzug nach Jerusalem, dem Tausende von Menschen zum
Opfer fielen), Bischof Rudolf II. von Scherenberg (ließ den 18jährigen
prophetischen Prediger Hans Böhm, den "Pfeifer (bzw.
"Pauker") von Niklashausen", 1476 auf dem Scheiterhaufen verbrennen),
Bischof Konrad II.
von Thüngen (schlug 1525 den Aufstand der Bauern
und den Protest der Bürger der Stadt Würzburg in einem fast beispiellosen
Gemetzel nieder;
8.000 Tote in zwei Stunden; der Bischof drohte der Stadt Würzburg, über die
er thronte, zudem mit
totaler Zerstörung bei Nichtunterwerfung unter ihn, den Bischof; er ließ auch den Bürgermeister und
bekannten Bildhauer Tilman
Riemenschneider foltern und wahrscheinlich verstümmeln), Bischof
Friedrich von Wirsberg (verfolgte 1560 die jüdischen Mitbürger
und vertrieb sie aus Würzburg; wurde im Dom begraben; nach diesem
antisemitischen Gewalttäter ist bis heute auch das Wirsberg-Gymnasium im Würzburg
benannt), Bischof Carl Philipp von Greiffenclau zu Vollraths (griff
sich die 70jährige
Nonne Maria Renata Singer und ließ sie 1749 auf dem Scheiterhaufen verbrennen; auch er bekam nach seinem Tod 1754 ein Grab im Würzburger Dom), Bischof Josef Stangl
(er gab die Erlaubnis zum Exorzismus an der Studentin Anneliese Michel, an
deren Folgen sie 1974 starb; er bestritt die Erlaubnis, wurde aber der
Falschaussage überführt und soll danach an geistiger Umnachtung gestorben
sein; er weihte auch den späteren Papst Joseph Ratzinger zum Erzbischof von München und
Freising).
2.10. / 12.10.2011 / 15.6.2018 / 7.12.2023 –
Papst wünscht
"Befreiung" der
deutschen Kirche von Privilegien, deutsche Bischöfe sind offiziell dagegen. Ist
der Papst der bessere Taktiker, denn für eine "Befreiung" würde die Kirche
neue Milliardenentschädigungen fordern?
– Joseph
Ratzinger, der listige Greis im Oberpriester-Gewand, hat seine
Exzellenzen und Eminenzen in Freiburg möglicherweise nur scheinbar vor
den Kopf gestoßen, als er sagte: "Die
von materiellen und politischen Lasten und Privilegien befreite Kirche kann
sich besser ... der ganzen Welt zuwenden."
Der erste Teil des Satzes ist, nebenbei gesagt, Verfassungsgebot seit 1919.
Doch bislang fuhr die Kirche und die in der Politik maßgebliche Kirchenlobby
am besten damit, die Verfassung hier einfach zu ignorieren und das Gegenteil
zu tun. Bald aber könnte die Rechnung für die
Kirche anderweitig besser aufgehen. Denn obwohl die Kirche schon x-fach für
angebliche Enteignungen von regionalen kirchlichen Besitztümern aus dem Jahr 1803
"entschädigt" wurde (in Wirklichkeit waren dies überwiegend Reichslehen,
also Leihgaben, und
gar kein kirchlicher "Besitz"), würde die Kirche auf einer einmaligen
astronomischen Ablösesumme bestehen, falls die Privilegien tatsächlich
beendet würden. In Einzelfällen verlangte die Kirche bis jetzt z. B.
den 100-fachen Jahresbetrag einer Staatsleistung als
Abschlagszahlung. Zahlt eine Kommune z. B. aufgrund der über 200 Jahre alten
Knebelverträge bis jetzt pro Jahr 100.000 Euro an die Kirche, könne sich die
politische Gemeinde mit einer Einmalzahlung von 10.000.000,00 Euro (zehn
Millionen) Millionen davon
"befreien". Und weil keine staatliche Stelle solche horrenden Einmalzahlungen
aufbringen kann, wurden die fetten Pfründen einfach Jahr für Jahr
weiter ausbezahlt.
Und bisher weigern sich nun die von der
Kirchenlobby gesteuerten oder indoktrinierten Parteien CDU, CSU, SPD, FDP
und GRÜNE, die Privilegien anzutasten. Nur die Linken wollten 2011 einmal
einen
Gesetzesentwurf für die Verfassungsgebote von 1919 und 1949 einbringen,
sind aber später auch eingeknickt. Sie haben mit Ministerpräsident
Bodo Ramelow
auch einen besonders extremen Kirchenlobbyisten in führender Stellung in
ihren Reihen. Damals schlugen "die Linken als Ablösesumme das Zehnfache des
Jahresbetrags
der Zahlungen an die Kirchen vor" (Der Spiegel Nr. 40/2011). Das
wären für den Sonderposten der Dotationen, den unmittelbaren
Staatszahlungen, 4,6 Milliarden Euro. Darin zeigt sich auch die teilweise
Indoktrinierung der Linken durch die Kirche. Wie ist sonst erklärbar,
dass selbst die Linken hier mit dem Faktor 10 in die Milliarden
hinein multiplizieren, obwohl die Ansprüche der Kirche seit
Jahrzehnten abgegolten sind und laut dem Politologen Dr. Carsten
Frerk die Kirche schon heute einige Milliarden zu viel erhaltenes Geld
zurück bezahlen müsste. Nun muss man abwarten, wie sich die AfD
entwickelt. Zumindest am Anfang [2017] hat sie auch das Ende der
Staatszahlungen gefordert, doch auch in ihren Reihen gibt es
Kirchenlobbyisten.
Zwischenzeitlich hatte auch die
Kriegs-Ampel aus SPD, Grünen und FDP in ihrem Koalitionsvertrag von 2021
die Ablösung der Dotationen beschlossen, allerdings garniert mit einer
apokalyptischen Entschädigung von ca. dem 18-fachen Jahresbeitrag der
Dotationen, während aber die Dotationen selbst noch einige Jahre
weiterlaufen sollten. Also wie alle von den Parteien einschließlich der
Linken vorgebrachten Vorschläge zur Beschneidung der Kirchen, von der
diese jedoch massiv zusätzlich profitiert. Was bleibt, ist lediglich ein
halbherziges Bemühen. Doch selbst das wurde schon bald wieder kassiert,
auch weil man die Kirchen als Absegner der Kriege gegen Russland und der
Kriege Israels benötigt und die Kirchen auch damit einverstanden
sind, dass überhaupt nichts angetastet wird und die Milliarden einfach
so selbstverständlich und uferlos in ihrer Taschen weiterfließen.
Bleibt sich die Kirche treu, wird sie das 2011 schon astronomisch hohe
Angebot der Linken noch einmal verzehnfachen wollen und 46 Milliarden
fordern. Und am Ende würde sie vielleicht 43,7 neue Milliarden
Euro vom Staat auf die Kirchenkonten überwiesen bekommen und würde sich
auch noch wehleidig als Opfer einer neuen Kirchenfeindlichkeit
darstellen. Denn
selbst der Schatzmeister der Linken, Raju Sharma, wurde für sein
damaliges 4,6-Milliarden-Euro-Angebot an die Kirche schon angefeindet: "Man wird
schnell als Kirchenfeind niedergemacht, wenn man das Thema angeht" (zit.
nach Der Spiegel Nr. 40/2011). Und der Generalsekretär der CSU,
Alexander Dobrindt, mächtig gestärkt durch den Monolog des katholischen
Diktators Joseph Ratzinger im Jahr 2011 im Deutschen Bundestag, dachte bereits wieder laut über ein
"Verbotsverfahren" gegenüber der Partei nach, in der es
zumindest nicht ganz so
viele unverschämte Kirchenlobbyisten gibt als anderswo (focus.de, 3.10.2011).
Doch viele weitere Subventionen wären damit
noch gar nicht angetastet, wenn zunächst die Dotationen "abgelöst" werden,
wie im Gesetzesentwurf der Linken einstmals geplant, also die unmittelbaren
Zahlungen der Bundesländer und Kommunen aufgrund einiger Besitzstandsveränderungen im Jahr 1803.
In
den Folterkellern der Inquisition: Opfer mussten sogar ihre Peiniger
selbst bezahlen. Ihr Besitz und der ihrer Familie wurde meist
eingezogen. Auch so wuchs das Vermögen der Kirche. Es gilt: Der Reichtum
der Kirche ist Blutgeld.
Der Papst dachte jedoch wohl langfristig. Griechenland
ist faktisch längst pleite, Portugal, Irland, Spanien und Italien folgen womöglich
bald, und irgendwann rutscht auch Deutschland noch weiter ab. Ob die Kirche
auch im Jahr 2021 aufgrund des allgemeinen Niedergangs noch so massiv die
Milliarden vom deutschen Steuerzahler absahnen kann, ohne dass die große
Mehrheit der Bürger auf die Barrikaden geht, ist mehr als fraglich.
Da fährt sie um einiges besser, sich jetzt das ganze Jahrhundert im
voraus ausbezahlen zu lassen, denn wer weiß, ob es in 100 oder 200
Jahren überhaupt noch Menschen auf der Erde gibt. Prognosen seriöser
Wissenschaftler bezweifeln dies, weswegen die Kirche nun bereits als
erste rufen könnte: "Gebt uns die Milliarden im voraus! Denn nach uns die Sintflut".
Die Sorge des Papstes um die über
Jahrhunderte unveränderbare Botschaft
seiner Kirche und die Sorge seiner Eminenzen und Exzellenzen um die Milliardenpfründen
harmonieren also viel besser als es dargestellt wird.
Deshalb kann nur eines gelten: Subventionen streichen, und zwar
sofort und ohne (!) Ablösesumme. In den vergangenen 200 Jahren
haben die Kirchen schon einen weit höheren Wert als "Entschädigung"
bekommen als der von ihnen in den Jahrhunderten zuvor zusammen geraubte
"Besitz" überhaupt wert war.
Lesen Sie dazu auch:
Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld
10.10.2011 –
Man kann es kaum
glauben, und doch ist es wahr: Bundestag, Landtage
und Kommunalparlamente (die "Legislative") dürfen bei Milliarden- und
Millionenzahlungen für die Kirche nicht mehr selbst entscheiden und Gesetze
erlassen. Sie müssen die Kirche vorher um Erlaubnis bitten. Das ist die
Hostienrepublik. In Schleswig-Holstein stimmt die Kirche nicht zu und beharrt
auf ihren Millionengeschenken. Da hilft nur ein radikaler Schnitt: Verfassungs-
und sittenwidrige so genannte Konkordate und
Staatskirchenverträge endlich (!) für null und nichtig erklären
– Allmählich verstehen die deutschen Bürger, auf
welche dreiste Art und Weise die Kirchenlobby in der Politik im letzten
Jahrhundert das Land quasi in eine Hostienrepublik verwandelt haben. Die
Politiker haben so genannte "unkündbare" Konkordate und Staatsverträge mit den
beiden deutschen Großkirchen abgeschlossen, die diesen seit Jahrzehnten aufs
Ganze gesehen Milliarden über Milliarden aus dem Staatshaushalt garantieren,
zusätzlich zur Kirchensteuer. Zuletzt wurden alle neuen
ostdeutschen Bundesländer auf diese Weise über den Tisch gezogen. Zusätzlich haben die Politiker auch die
Gesetzgebung aus der Hand gegeben (ein eklatanter Verfassungsverstoß)
und sich verpflichtet, diese Zahlungen nur mit Zustimmung des Zahlungsempfängers
ändern zu dürfen. Und dieser stimmt natürlich nicht zu.
So verhandelte z. B. das Land
Schleswig-Holstein seit Dezember 2010 vergeblich mit der evangelischen
Nordelbischen Kirche, um eine geringfügige Kürzung des jährlichen
staatlichen 12-Millionen-Geschenks an die Evangelische Kirche zu erreichen. Doch die
Männer im Talar denken gar nicht daran.
Warum sollten sie auch? Die Kirche in Deutschland steht in diesen Dingen über
dem Staat, weil die Kirchenlobby in der Politik den Staat gegenüber den
Kirchenmillionen und -milliarden gezielt handlungsunfähig gemacht hat. In
Schleswig-Holstein war es 1957 die CDU. Mehr zur Situation in Schleswig-Holstein
hier und bei
shz.de.
In allen anderen Bundesländern ist es ähnlich. Deshalb hilft hier nur ein
radikaler Schnitt: Sofort alle Konkordate und Staatsverträge mit den Großkirchen
ersatzlos kündigen wegen Verfassungs- und Sittenwidrigkeit. Auch der Papst hatte
bei seinem Deutschlandbesuch 2011 den Stopp dieser unseligen Subventionen gefordert.
Auch die katholischen Politiker können deshalb handeln, ohne sich von der Kirche
mit einer angeblich "ewigen Verdammnis" einschüchtern lassen zu müssen. Dann
könne man neu überlegen, wie das unselige parasitäre Verhältnis von Staat und
Kirche endlich getrennt und nach ethischen Prinzipien fair neu organisiert
werden kann.
11.11.2011
–
Priesterjahr 2010:
Niedrigste Zahl an Priesterweihen seit Ende des 2. Weltkriegs /
Millionenteure Staatsfinanzierung der Priesterausbildung beenden
–
Neue Studie über die "Glaubensrepublik Deutschland":
jesus.de
Interessant u. a.: Im "Priesterjahr 2010" war in Deutschland bisher der
niedrigste Stand an Priesterweihen seit dem Ende des 2. Weltkriegs. Es kamen
in ganz Deutschland 79 neue Priester hinzu. Die Staatsmillionen für die
katholisch-theologischen Fakultäten fließen jedoch weiter
ungebrochen – bei 650.000.000,00
Euro Staatsleistungen pro Jahr für die theologischen Fakultäten
insgesamt ca. 325.000.000,00 Millionen Euro pro Jahr allein für das
Studienfach Katholische Theologie.
Lässt man einmal die Lehramts-Studenten für den konfessionellen
Religionsunterricht außen vor (die ja auch unnötig wären, wenn es statt
kirchlichem Konfessionsunterricht an staatlichen Schulen einen Lebenskunde-,
Ethik- und Religionsunterricht für alle Schüler gäbe wie das Fach LER in
Brandenburg und Berlin), dann könnte man hochrechnen:
Der deutsche Steuerzahler muss für die Ausbildung eines neuen katholischen
Priesters derzeit 4,11 Millionen Euro bezahlen, von denen dann nicht wenige
mit dem Zwangszölibat nicht zurecht kommen und manche im
Sumpf krimineller oder anrüchiger Handlungen an Kindern versunken sind
oder ein scheinheiliges Doppel-Leben führen. Hier sollte der Staat unbedingt bei strafbaren
Handlungen tätig werden, sich ansonsten – vor allem finanziell – aber
komplett heraus halten. In den letzten Jahrzehnten war es jedoch umgekehrt: Der Staat bezahlte, und
Sex-Verbrechen an Kindern wurden vielfach innerkirchlich vertuscht.
Wenn im Jahr 2011 wieder ca. 75-80 neue Priester hinzu kämen und wieder
325 Millionen Euro Staatsgelder für die Priesterausbildung locker gemacht
werden, kann man diese Hochrechnung
Jahr für Jahr aktualisieren.
Das Geld sollte man aber lieber dafür einsetzen, Lebenskunde- und
Ethiklehrer auszubilden, bei denen es nicht auf die Konfession ankommt.
Jeder Lehrer ohne Ansehen seiner Konfession oder Weltanschauung kann sich
dafür dann auf seine Eignung hin prüfen lassen und gegebenenfalls als
Fachlehrer ausbilden lassen. Hierbei kommt es dann darauf an, dass er
sich in Weltanschauung und Lebensführung an den positiven Werten der
Demokratie und des deutschen Grundgesetzes orientiert. Und das
ließe ich ohne großes Aufhebens auch schnell in die Realität umsetzen, sobald die Politiker ihre
Kirchenhörigkeit aufgeben würden.
10. / 11.12.2011 –
Neue
Immobiliensteuer in Italien: Nur der reichste Immobilienbesitzer, die
Kirche, und alle kirchlichen Betriebe sind befreit / Riesenskandal
in der Schweiz: Kanton Lausanne und andere Kantone zahlen die
Pfarrergehälter: Klage abgewiesen
–
Dem italienischen Staat entgehen durch die Steuerbefreiung für alles,
was mit Kirche zu tun hat, alleine bei der Immobiliensteuer ca. drei
Milliarden Euro jährlich. "Allein
in Rom besitzt die Kirche 23.000 Immobilien und Grundstücke, ihr Vermögen in
der Hauptstadt wird auf neun Milliarden Euro geschätzt"
(
derstandard.at).
Ca. 30.000 kirchliche Organisationen besitzen in
Italien 22 % aller Immobilien. Darunter sind viele profitorientierte Betriebe, denen durch
die Steuerbefreiung ein skandalöser Vorteil gegenüber der Konkurrenz
verschafft wird. Wenigstens diese sollen zwar ab dem 1.1.2013
ebenfalls die Immobiliensteuer zahlen – es sei denn, in diesen
Unternehmen befinde sich eine kleine Kapelle oder ein Gebetsraum. Dann
greift wieder die Steuerbefreiung. Aufgrund dieses Tricks ist es sehr
fraglich, ob der Staat je einen Cent Steuer von einer kirchlichen
Einrichtung bekommt ...
Siehe: Die Lobby des Vatikan übernimmt in Italien die Regierung unter
Lobby_des_Vatikan
Und in der Schweiz erklärten
kirchlich indoktrinierte Richter weiterhin die Bezahlung der Pfarrer
durch den Staat als rechtmäßig und die Klage einer Atheistin auf
anteilmäßige Steuerermäßigung als unrechtmäßig. Das Mittelalter ist
Gegenwart. Immer noch:
nzz.ch
Die Kirche ist vergleichbar einem großen Geld-Staubsauger,
der aus allen Völkern Energie = Milliarden an
Euro absaugt und sie dafür auch noch geistig in die Irre führt, denn weder
stimmen die kirchlichen Lehren noch haben sie etwas mit Christus und
Gott zu tun. Lediglich ein paar Aspekte der christlichen Lehre werden in
das kirchliche Kult- und Priestergebäude mit hinein projiziert.
26.12.2011 –
Millionenbetrug:
Abt festgenommen –
Der nahezu
bankrotte griechische Staat rückte mit einem Großaufgebot an Polizei gegen
das Kloster Athos vor. Der Abt der griechischen Mönchsrepublik wurde
festgesetzt. "Er soll riesige Summen Geld unterschlagen und gewaschen
haben". Mit ihm wird Anklage gegen 31 weitere Männer erhoben, wahrscheinlich
alles Kirchenmänner. So wie die katholische Kirche durch Urkundenfälschung
einst log, der Kaiser hätte ihr als Dank für die Taufe angeblich große Teile
des römischen Reiches geschenkt (die so genannte "Konstantinische
Schenkung"), worauf sich bis heute der Vatikanstaat gründet und woraus
Milliardenzahlungen des Staates an die Kirche resultieren, so erdreisteten
sich auch die orthodoxen Mönche, nach demselben Milliarden-Schmarotz-Betrug
vorzugehen:
"Funktioniert haben soll das so: Der Abt und seine Mönche haben dem
Staat mit einer Urkunde aus dem 14. Jahrhundert weisgemacht, dass
ihnen ein See im Norden des Landes gehört. Die Regierung tauschte den
See dann im Jahr 2005 gegen Eigentumsrechte an Staatsimmobilien, die den
Geistlichen wiederum satte Gewinne bescherten."
(spiegel.de)
Die Klöster der Kirche sind seit je her auf Urkundenfälschungen
spezialisiert und darauf, den Staat und seine Bürger zu betrügen und
übers Ohr zu hauen, was der Kirche bis heute satte Gelder bringt.
An dieser Stelle nur noch ein kleines von unzähligen Beispielen aus
Deutschland: Um das Jahr 1700 gewährte das reiche Kloster Triefenstein
in Unterfranken der Gemeinde Esselbach ein Darlehen. Als die Gemeinde das
Darlehen per Boten pünktlich zurückzahlen wollte, wurde der Vertreter der
Gemeinde von den Kirchenmännern betrunken gemacht und faktisch an der
Geldübergabe gehindert. Gegen Mitternacht war dann die Frist für die
Rückzahlung des Darlehens verstrichen, und die Kirche konfiszierte darauf
hin den Gemeindewald. Ca. 300 Jahre später kaufte (!) die politische
Gemeinde dann den vom Kloster einst geraubten Wald zurück.
So und so ähnlich erwarb die Kirche ihre Reichtümer und Geldansprüche bis in
unsere Zeit.
2012
21.1.2012 –
Kirchensteuereinnahmen 2011 massiv gestiegen. Einnahmen wuchsen "in den
Himmel" – Die
Kirchensteuereinnahmen der Diözese Würzburg wuchsen "laut Finanzdirektor
Siedler 2011 ´in den Himmel`, lagen allein in der Diözese Würzburg bei 139
Millionen Euro". "Das Gesamthaushaltsvolumen der Diözese beträgt 2012 knapp
153 Millionen Euro. Dies ist das höchste Etatvolumen, das die Diözese je
verzeichnete" (Mainpost, 21.1.2012). Und dies,
obwohl alleine in der Diözese Würzburg elf Priester Verbrechen begangen
haben, meistens an Kindern, Dunkelziffer bzw. womöglich noch nicht
aufgedeckte Verbrechen noch nicht mit hochgerechnet.
Zusätzlich zur Kirchensteuer bekommt die Kirche noch weitere Subventionen,
Privilegien, staatliche Geschenke, die alle Steuerzahler aufbringen müssen,
da die verantwortlichen Politiker nach wie vor vielfach in erster Linie auch
Kirchen-Lobbyisten sind. Auch Diakonie und Caritas werden mit ca. 50
Milliarden Euro pro Jahr vom Staat finanziert. Und auch der Papstbesuch
wurde zu über 100 Millionen Euro vom Staat, also von allen Steuerzahlern,
finanziert. Nicht aufgeführt sind jeweils die Gelder des so genannten
"Bischöflichen Stuhls", über den die Kirche keinem gegenüber zur
Rechenschaft verpflichtet ist.
Zudem genießt die Kirche völlige Steuerfreiheit.
8.4.2012 / 7.10.2013 –
Der unermessliche
Reichtum des Vatikan und der Kirche: Die Tonne Gold ist das Wenigste
– Die Wirtschaftswoche berichtet, "wo
der Papst das Geld hortet". Ein interner Bericht aus dem Jahr 2008 wurde der
britischen Zeitung The Tablet zugespielt.
90 Millionen
Euro pro Jahr erhält der Vatikan aus den einzelnen römisch-katholischen
Kirchen der Welt, einen großen Teil davon aus Deutschland. Der deutsche
Steuerzahler subventioniert die katholische Kirche mit Millionen und aufs
Ganze gesehen (mit Priesterausbildung, konfessioneller Religionsunterricht
u.v.m.) mit Milliarden, und die katholische Kirche leitet einen großen Teil
der deutschen Steuergelder weiter nach Rom.
Auf ca. 520
Millionen Euro beläuft sich der Wert der Aktien und Wertpapieren,
welche der Vatikan an den Börsen dieser Welt angelegt hat
340,6 Millionen
Euro sind die Bargeld-Reserven des Vatikan, also die "Handkasse".
Der Wert der
Vatikan-Immobilien in Frankreich, England und der Schweiz liegt bei 424
Millionen Euro. Der Wert der Vatikan-Immobilien in Italien liegt weit
darüber. 50.000 Immobilien werden "mindestens" veranschlagt. Würde
man vom durchschnittlichen Wert einer Immobilie in vorsichtiger Höhe von
400.000 Euro ausgehen, käme man hier auf weitere 20 Milliarden Euro. "Allein
die Kongregation für die Evangelisierung der Völker, die Propaganda Fide,
besitzt Immobilien und Grundstücke im Wert von 53 Millionen Euro. 2007
sprudelten aus dieser Quelle rund 56 Millionen Euro".
Reines Gold
in Barrenform gegossen im Gewicht von einer Tonne (zum
Gießen von "Goldenen Kälbern" vor den katholischen Kirchen?)
Diese Tonne ist jedoch allein beim Gold die niedrigst mögliche
Schätzung. Allein der
Goldschatz des Vatikan wird in der Regel deutlich höher geschätzt.
Und: "Auch die veröffentlichte
Geheim-Bilanz hilft nicht entscheidend, die wahren Vermögenswerte der Kirche
zu beziffern. Denn zu den Immobilien, Aktien- und Barvermögen kommen auch
unveräußerliche Werte, etwa Kunstgemälde. Vorsichtige Kenner schätzen das
Vatikan-Vermögen auf über zwei Milliarden Euro, nicht wenige sprechen gar
von einem 12-Milliarden-Vermögen." (wiwo.de)
Doch das ist vermutlich viel zu niedrig geschätzt, wenn man nur mal unsere
kleine Hochrechnung mit den Immobilien in Italien bedenkt. Zudem: "Max
Parisi recherchierte für die Zeitung La Padania nochmals die
Eigentumsverhältnisse in Rom und kam in seinem Artikel vom 21.6.1998
zum Schluss, dass jetzt bereits schon fast 1/3 aller Häuser Roms
im Besitze des Vatikans sind. Dies und vieles mehr lesen Sie unter Der
Reichtum der Kirche ist Blutgeld
Zum Vergleich: Pro Tag (!) sterben ca. 10.000 Kinder weltweit an
Unterernährung. Um hier dagegen zu halten, macht der Vatikan keinen Euro
locker, fordert nur gelegentlich die Gläubigen zum Spenden auf.
Dazu der Politiker Heiner Geißler:
"Die
Nächstenliebe, die Jesus propagiert habe, sei nicht Ausdruck von
Gutmenschentum, sondern knallharte Pflicht. Nämlich, ´denen zu helfen,
die in Not sind, und dies geht weltweit nur durch eine Veränderung der
Strukturen.` Strukturen, die Benedikt XVI. allerdings nicht anprangert,
bemängelt Geißler. Weder kritisiere das Kirchenoberhaupt die
Kriminalität der Investmentbanker noch die Habgier der Spekulanten."
(taz.de, 8.4.2012)
Doch dies ist auch klar: Der Vatikan ist Teil dieser Strukturen und
sitzt mit denen im selben Boot, die davon am meisten profitieren.
Und deshalb ändert sich auch unter Franziskus nichts Wesentliches.
26.5.2012 –
Spaniens Staat ist
nahe dem Bankrott, doch die Steuerbefreiung für die Kirche bleibt
– Auch die in Spanien unermesslich reiche Kirche sollte mit zur
Immobiliengrundsteuer heran gezogen werden, wie alle anderen
Immobilienbesitzer auch. Doch die offenbar um ihr Seelenheil besorgte
kirchentreue Regierung lehnte einen entsprechenden Antrag ab. Die
einseitigen Subventionsverträge zwischen dem Staat und dem "Heiligen Stuhl"
von 1979 werden auch in Spanien nicht angetastet (kath.net, 26.5.2012).
Zahlen müssen nur die anderen.
12.7.2012 –
Der Vatikan wird zu einem großen Teil von der Bundesrepublik Deutschland und
allen ihren Bürgern finanziert
– Zusätzlich zu den jährlichen Milliardenzahlungen des deutschen Staates an
die beiden deutschen Großkirchen gibt es auch noch einen massiven Geldfluss
aus Deutschland, um die Priesterhierarchie im Vatikan zu bezahlen. Dazu heißt es auf der Web-Site der Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche"
mit Datum vom 4.11.2009: "Deutschland
steht nach Angaben des Vatikans zusammen mit den Vereinigten Staaten von
Amerika und Italien an der Spitze der Geberländer zur Finanzierung des
Vatikans. Nach einer anderen Schätzung finanziert Deutschland etwa ein
Drittel der Ausgaben des Vatikans."
(wir-sind-kirche.de)
Dies ist auch von daher bemerkenswert, da die meisten führenden
deutschen Politiker nach angeblich "unfehlbarer" römisch-katholischer Lehre
ewig verdammt sind. Sie bezahlen also diejenigen, die sie später in das
"ewige Feuer" schicken möchten.
Lesen Sie mehr dazu unter: Der Theologe Nr. 18
und Der Theologe Nr. 19.
2013
15.1.2013
– Die Kirche vergeht –
Schweizer Gericht entscheidet: Bürger muss
jährliche kirchliche Forderung aus dem Jahr 1357 nicht mehr erfüllen
– Im
Jahr 1357 erhielt der Schweizer Konrad Müller aus Näfels von der katholischen
Kirche einen "Ablass" von seinen vermeintlichen Sündenstrafen (nachdem im Streit
mit Müller ein Bekannter zu Tode kam) – aber nur, wenn er und seine Erben oder
Käufer seiner Grundstücke "bis in alle Ewigkeit" ein Feuer in einer katholischen
Kapelle unterhalten. Dafür sollten alle Nussbäume auf den Grundstücken Müllers
der Reihe nach gefällt werden und dafür den Brennstoff liefern.
Diese sind mittlerweile alle gefällt, doch die Erben, Nacherben und Käufer
dieser Grundstücke zahlten Jahr für Jahr weiter, Jahrzehnt für Jahrzehnt,
Jahrhundert für Jahrhundert, 654 Jahre lang. Dies bedeutete für den heutigen
Inhaber eines der beiden ehemaligen Müllerschen Grundstücke zuletzt 70 Franken
pro Jahr für die Stromkosten des zwischenzeitlich auf elektrisches Licht
umgestellten "ewigen Feuers". Denn der Priester verlangte nun mal 1357 ein Feuer
"bis in alle Ewigkeit", damit Konrad Müller den kirchlichen "Ablass" von seinen
"Sündenstrafen" auch bekomme.
Als einer der heutigen Grundstücksbesitzer von der Kirche nun wieder eine
Zahlungsaufforderung in Höhe von 1400 Franken als Vorauszahlung für den
Strom der nächsten 20 Jahre erhielt, wollte er nicht mehr bezahlen. Darauf hin
wurde er von der römisch-katholischen Kirchengemeinde St. Hilarius in Näfels im
Kanton Glarus verklagt, um damit zur Bezahlung des für den Ablass von 1357
befohlenen "ewigen Lichts" gezwungen zu werden. Dahinter steckt die kirchliche
Drohung, dass Konrad Müller nun wieder ins "Fegefeuer" geschickt und dort leiden müsste, wenn die
Forderung des damaligen Priesters für die angebliche Wirksamkeit des Ablasses
nicht "bis in alle Ewigkeit" weiter erfüllt würde.
Nun ist das Urteil des Kantonsgerichts Glarus ergangen: Spätestens seit 1849
seien die Erben, Nacherben Konrad Müllers bzw. die Käufer der Grundstücke
aufgrund der "Bereinigung des Hypothekarwesens" nicht mehr zahlungspflichtig.
Doch die Forderung der Kirche ist in Wirklichkeit schon von Anfang an aus
juristischer Sicht sittenwidriger Unfug. Doch immerhin ist es jetzt seit 1849
juristisch vom Tisch.
Die Kirche muss stattdessen die Gerichtskosten sowie eine Entschädigung für den
von ihr Angeklagten bezahlen (Die Rheinpfalz, 10.1.2013).
Und so, wie die
Kirche im schweizerischen Näfels Jahrhundert für Jahrhundert abkassierte,
zuletzt 163 Jahre auch juristisch sicher zu Unrecht, so
ähnlich ist es auch in Deutschland: Unverändert kassieren katholische
Kirchengemeinden auch in Deutschland meist von – den der Pleite nahen – Kommunen
Zahlungen aufgrund von Verpflichtungen aus dem Mittelalter, z. B. so genannte Reichnisse, meist für die "Ernährung" der Pfarrer, die aber heute
durch ein A-13-Grundgehalt mit jährlichen Steigerungen üppig sicher gestellt
wird. Doch die "Reichnisse" werden trotzdem weiter einkassiert. Und die Kirche kennt auch in Deutschland keine Gnade und
beharrt juristisch auf ihren Forderungen, es sei denn, der Schuldner zahlt z. B.
100 Jahre im Voraus – mehr dazu z. B. unter
dotationen_gemeinden.
Zum Vergleich: Die
Kirche
maßt sich auch an,
Andersgläubige "bis in alle
Ewigkeit" in das grausame Höllenfeuer zu verfluchen.
Ein einzelner
Grundstücksbesitzer hatte also ein wenig Mut und Rückgrat und ein Schweizer
Gericht zog in einem kleinen Fall endlich einmal einen Schlussstrich und den
klerikalen Wahnsinn. Und eine Frage ist: Haben bald auch deutsche Richter Mut
und Erbarmen, diesen Wahn wenigstens im 21. Jahrhundert zu stoppen? Doch ob es
so kommt oder so: Laut dem Maya-Kalender hat ein "neues Zeitalter" begonnen und
auf welche Art auch immer wird dieser Unsinn in naher Zukunft vergehen, denn der
Nachruf für die Großkirche ist schon geschrieben; auch
wenn die Kirchengemeinde Näfels die Ablassforderung von 1357 bis auf weiteres auf eigene
Stromkosten bezahlt. In der "Ewigkeit Gottes" wird es eines Tages keine Kirche mehr
geben. Es
besteht dann nur noch die vage Erinnerung an eine der furchtbarsten Verirrungen
der Menschheitsgeschichte (siehe 1700 Jahre blutige Kirchengeschichte), die
überwunden wurde.
11.3.2013 –
Wie die Politiker
immer noch vor der Kirche auf die Knie fallen und sie mit Milliarden an Euro
überschütten wollen, ist eine Selbstentlarvung
– Es sind auch noch Spätfolgen einer Jahrtausende alten Indoktrination und
Manipulation der Menschen durch die kirchlichen Obrigkeiten, die den
Politikern aber letztlich gar nichts nützen. Sie werden gemäß angeblich
unfehlbarer Höllenlehre
trotzdem später ewig verdammt, weswegen man das Verhältnis von Staat und
Kirche auch als eine extreme Ausprägung eines Sado-Masochismus deuten kann.
Dabei versuchen die Politiker, die Bevölkerung in ihren Extrem-Masochismus
gegenüber den Kirche mit hinein zu ziehen.
2013 beriet zur Abwechslung einmal der Innenausschuss der Bundestages über die seit fast 100
Jahre von der Verfassung geforderte Beendigung der Staatssubventionen für
die beiden deutschen Großkirchen. Doch die gewählten Politiker nehmen die
Verfassung immer noch nicht richtig ernst. Noch nicht viel Hoffnung hatte in
der gegenwärtigen Konstellation deshalb der Kirchenexperte und Politologe
Dr. Carsten Frerk:
hpd.de
Aber es kommt auch
immer mehr in Bewegung.
7.10.2013 –
Schamloses Absahnen bei
den Bürgern durch die reiche Kirche in Untermeitingen
– Zwar ahnte der Gemeinderat schon Unverschämtes,
doch trotzdem schenkte die Gemeinde der katholischen Kirche 30.000,00 € aus den
allgemeinen Steuereinnahmen. Und dies obwohl, die Kirchengemeinde sich weigerte,
der politischen Gemeinde im Gegenzug wenigstens ein Grundstück zu verkaufen;
wohlgemerkt, zu verkaufen, also gegen weiteres Geld. Durch den Erlös hätte die
Kirche ihre Vorhaben selbst finanzieren können.
Doch die Kirche zockt nicht nur dort die Bürger mit einer Dreistigkeit ab, die
seit langem gestoppt gehört. Sie muss dies sogar tun, denn nach dem
Kirchengesetz ist das Vermögen, also der Mammon, "ungeschmälert zu erhalten",
worauf auch der Priester vor Ort verwies. Das können sie ja machen wie sie
wollen, aber nicht mehr auf Kosten der Allgemeinheit!
Wann endlich sind also die Politiker keine Kirchenlobbyisten mehr, sondern für
die Bürger da? Denn was in Untermeitingen ablief, geschieht nahezu überall. Die
evangelische Kirche bekam in Untermeitingen sogar 88.000,00 € geschenkt, will
aber dafür immerhin zusätzlich ein Grundstück an die politische Gemeinde
verkaufen, nochmals wiederholt – "verkaufen".
Die superreichen Großkirchen sollen sich endlich selbst finanzieren und durch die Steuern ihrer Mitglieder; wie andere Bürger auch.
Untermeitingens Bürgermeister hatte zwar die richtige Erkenntnis und sagte:
"Jemand, der Geld oder Grundstücke hat, muss finanzielle Mittel aufbringen,
bevor er Steuergelder bekommt". Doch den Mut für die richtige Konsequenz hatte
er noch nicht. (Augsburger Allgemeine, 26.9.2013;
augsburger-allgemeine.de)
9.10. / 17.10.2013 –
"Der Bischöfliche Stuhl" –
Die
millionenschweren Schattenkonten der Kirche in Deutschland – Woher
kommt das Vermögen, das ca. 200 Jahre alt ist? / Bischöfe "leben auf
großem Fuß" / Geht der "Bischöfliche
Stuhl" pleite, muss der Staat einspringen / Bürger als Kirchensklaven:
Staat, der zwei Billionen Euro Schulden hat, subventioniert Kirche, die 430
Milliarden Euro Vermögen hat
– Der Limburger Finanzskandal um den Bischof Tebartz-von Elst erinnert an die Schattenkonten der
katholischen Kirche in Deutschland. 2,5 Millionen Euro für den Prunkbau
seiner neuen Residenz
sollen aus den Kirchensteuereinnahmen kommen. Doch woher kommen die
bislang anderen 28,5 Millionen Euro? "Die Baukosten für den Limburger
Bischofssitz in Höhe von 31 Millionen Euro [mittlerweile ca. 40
Millionen] gehen nach Einschätzung des
Vermögensverwaltungsrates nicht zulasten der Steuerzahler. Sie würden
vom Bischöflichen Stuhl getragen, sagte Michael Lucas, Mitglied des
Gremiums." (focus.de, 9.10.2013)
Der "Bischöfliche Stuhl" ist
ein dunkles Konto der katholischen Kirche, über das jeder Bischof in
jeder der 27 Diözesen Deutschlands verfügt. Über das Konto des
Bischöflichen Stuhls, über die Höhe der Einlagen, die Ausgaben und
Einnahmen (also woher das Geld kommt), muss die Kirche
niemandem Rechenschaft ablegen – keinem Finanzamt, niemandem. Dem leichtgläubigen Volk werden
jeweils der Diözesanhaushalte vorgeführt, doch vieles Wesentliche bleibt
geheim und läuft
über den "Bischöflichen Stuhl" oder über andere unbekannte Konten
irgendwelcher katholischer Stiftungen oder Unterorganisationen.
Nun ist Limburg ein kleines
Bistum, im Vergleich beispielsweise zu München-Freising oder Köln. Und
wenn man schon mal eben locker aus dem Bischöflichen Stuhl Limburg
37.500.000,00 Euro heraus nehmen kann, also wohl deutlich mehr da ist (die
Rede ist von 100 Millionen), welche
Summen werden dann erst in Köln oder München liegen und in den anderen
24 Diözesen?
Man kommt hochgerechnet wieder
einmal in den Milliardenbereich (der Politologe Dr. Carsten
Frerk schätzt drei Milliarden Euro in Köln), zusätzlich zu den
ca. 17 Milliarden
Euro Staatssubventionen an die Großkirchen in Deutschland und den ca.
12
Milliarden Euro Kirchensteuer [2018] und den ca. 50 Milliarden Euro Staatsgelder, mit
denen der Staat die Kircheneinrichtungen Caritas und Diakonie finanziert
usw. usf.
"Es liegt nachweisbar
ein Vermögen von 170 Milliarden Euro vor", so der Politologie Dr. Carsten
Frerk (bild.de, 17.10.2013). Doch
allein in Deutschland wird das Vermögen allein
der römisch-katholischen Kirche "auf
270 Milliarden Euro geschätzt" (spiegel.de, 17.10.2013).
Dazu ein Vergleich: Die Staatsverschuldung
der Bundesrepublik Deutschland lag Ende 2012 bei 2,07 Billionen
Euro. "Auf
gewaltige 430 Milliarden Euro schätzt Kirchenkritiker Carsten Frerk das
Vermögen der Kirchen in Deutschland, davon soll rund ein Drittel
Kapitalvermögen sein"
(faz.net, 16.10.2013). Wer ist also der Reiche, der den Armen
unterstützen oder subventionieren müsste? Ganz klar, so die normale
Antwort: Wer 430 Milliarden Euro besitzt, müsste dem finanziell
helfen, der zwei Billionen Euro Schulden hat. Doch in Deutschland ist es
genau umgekehrt. Der
Superreiche lässt sich Jahr für Jahr Milliarden über Milliarden vom Staat
schenken. Dadurch werden die Bürger, die vom Staat repräsentiert werden,
immer ärmer und die Kirche immer reicher.
Auf diese Weise sind wir alle
bereits unmerklich wieder zu Kirchensklaven geworden.
Warum, so gerade hier die drängende Frage, zahlt der Staat
also immer noch so
viele Milliarden Euro Subventionen an die Kirche? Ist das nicht einfach nur
Wahnsinn und mit gesundem Menschenverstand nicht annähernd mehr zu fassen?
Dazu noch ein anderes Beispiel:
Jeder Mensch in unserem Staat muss, wenn er Staatsgelder in Anspruch
nehmen will, seine Bedürftigkeit nachweisen. Ist er vermögend,
bekommt er nichts bzw. wird
selbst zur Kasse gebeten. Warum aber macht man bei der Kirche das Gegenteil?
Der nächste dringende Schritt wäre zumindest: Wenn die Kirche
auch nur einen Euro Staatsgelder will, dann soll sie zunächst die Konten
des Bischöflichen Stuhls offen legen und erst dieses gehortete Vermögen
einsetzen. Solange dies aber nicht geschieht, wird vorerst jede
Zahlung sofort gestoppt. Damit könnten doch die Politiker einmal
nach Recht und Gesetz beginnen. Danach könnten sie weitersehen.
Der Ex-Theologieprofessor Dr. Eugen Drewermann erklärt:
"Die katholische Kirche hat enorme Rücklagen
und ist der größte Großgrundbesitzer in Deutschland. Das ist der eigentliche
Skandal, nicht der Limburger Bischof ... In Köln und München leben die
Bischöfe schon auf einem so großen Fuß, da muss sich Limburg erst einmal hin
hocharbeiten."
(zit. nach nw-news.de, 12.10.2013)
"Mehr als hundert Jahre alt" sei das Kirchenvermögen des Bischöflichen
Stuhls, heißt es (z. B. spiegel.de, 10.10.2013). Vielleicht auch
mehr als 200 Jahre alt? Sind hier vielleicht auch die aufgelaufenen
Gelder aus den Hexenverfolgungen mit gebunkert, die man damals den
Opfern abgenommen hat? In diesem Fall stellt sich heraus: Seit 1827
besteht dieser "Stuhl" in Limburg. Die letzte "Hexenhinrichtung" erfolgte
1793 in Preußen. Doch noch 1836 ertränkten überzeugte Kirchenmitglieder in
Selbstjustiz eine "Hexe" auf der damals zu Preußen gehörigen Halbinsel Hela.
Das Vermögen, das 1827 in Limburg also schon existierte, stammt folglich aus der Zeit
davor. Wie und von wem wurde es also geraubt?
Besonders dreist: "Die Bischöflichen Stühle" wurden von den
kirchenhörigen Politikern der Bundesrepublik Deutschland allesamt zu
"Körperschaften öffentlichen Rechts" gemacht. Das heißt: Wäre der
"Stuhl" in
Limburg pleite gegangen, weil der Bischof noch mehr Millionen verbrannt
hätte, müsste der Staat, das heißt wir alle, für den Minusbetrag aufkommen.
Zur Erinnerung, mit welchen Tricks die Kirche den Staat regelrecht
ausraubt: Der frühere CSU-Ministerpräsident Edmund Stoiber setzte durch,
dass die ca. 30
Mitglieder des römisch-katholischen Deutschen Ordens 1998 auch zur
"Körperschaft öffentlichen Rechts" wurden.
So schrieb der überzeugte Katholik Edmund Stoiber u. a. an den damaligen
Kultusminister:
"Ich weiß, dass Dein Haus in den letzten Jahren die Körperschaftsrechte an
Orden nur dann verliehen hat, wenn deren Mitgliederzahl deutlich über 200
lag. Der Deutsche Orden umfasst zwar nur knapp 30 Fratres und Patres,
doch ist die Altersstruktur in diesem Orden sehr günstig ...".
Nur kurze Zeit später ergab sich: Der Orden hat Schulden von ca.
350.000.000,00 DM. "Uff, gerade noch rechtzeitig Körperschaft
Öffentlichen Rechts geworden", dachte sich vielleicht die
Kirchenlobby. Der Staat musste nun die aufgelaufenen Schulden bezahlen. Und nur am Rande sei
bemerkt,
dass mindestens einer der Patres in diesem Zeitraum einen Jungen
immer wieder vergewaltigte.
Die Frage ist auch: Warum lässt sich die Bevölkerung das alles immer
noch gefallen und wählt immer wieder die Politiker=Kirchenlobbyisten,
welche sich für die Fortsetzung der staatliche Finanzierung der
katholischen und evangelischen Kirche einsetzen? Siehe dazu auch:
Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld.
Zum Kirchenskandal in Limburg siehe auch:
Der Bischof als Teil eines Systems: "Uneinsichtig und offensichtlich krank"
Und zu den Finanzen im
Vatikan siehe unter vielem anderen:
Der Vatikan und seine
Bank – "Die dunkle Seite der Macht"
20.10. / 21.10.2013 –
Die heutigen deutsche Fürstbischöfe, Meister der Vertuschung
– Die Feudaldemokratie der Bundesrepublik Deutschland und die
Staatssubventionen zur Vermehrung des "aberwitzigen"
Reichtums der Kirche / Alleine geschätzte drei Milliarden Euro beim
Schattenkonto des "Bischöflichen Stuhls" in Köln
– Die Kirche in Deutschland ist eine weitgehend autonome feudale
Einrichtung
innerhalb einer von den Kirchen abhängigen parlamentarischen Demokratie, und
sie wertet das politische
System insgesamt zu einer Art "Feudaldemokratie" ab. Unwissenheit der
Bürger und massive Vertuschung der Kirchenoberen gehen dabei Hand in
Hand. Die Kirche genießt nicht nur Steuerbefreiung (darunter auch
Grundsteuer, Vermögenssteuer, Umsatzsteuer) und bekommt von den
Politikern permanent die Millionen und Milliarden "vorne und hinten rein gesteckt".
Neben den "üblichen" Milliardensubventionen (Hochverschuldeter Staat zahlt Bischofsgehälter, Priesterausbildung,
konfessionellen Religionsunterricht, kirchliche Sozialeinrichtungen;
Kirchenrecht wird über Staatsrecht gestellt, Staat bürgt bei Insolvenz
kirchlicher Körperschaften) gibt es noch unzählige weitere Privilegien.
Beispielsweise die skandalöse "Freiheit von Gerichts- und
Verwaltungskosten" (Handbuch des Staatskirchenrechts, Band I, Berlin
1994, § 36 C, S. 1086) und einer Ermäßigung bei den Notarkosten um
50 % (S. 1090), was die Kirche auch permanent in Anspruch nimmt.
Hinzu kommt: Es gibt wohl
kein kirchliches Vorhaben, das Geld kostet – in irgendeiner Staat oder
in irgendeinem Dorf –, bei dem die Kirchenoberen nicht die Stadt- und
Gemeinderäte angehen. Sie verlangen dann jeweils Zuschüsse und
Finanzierungsbeteiligungen von den in der Regel hoch verschuldeten Kommunen, und sie bekommen diese nahezu immer. Denn
Politiker sind natürlich zum allergrößten Teil auch Kirchenmitglieder. Und
während die Bevölkerung nur noch zu weniger als 55 % katholisch und evangelisch
ist [2017] (und das auch nur aufgrund von
Zwangstaufen von Säuglingen unter
Androhung ewiger Hölle bei Nichttaufe), kann man bei der 2013
gewählten neuen
Bundesregierung einmal mehr von 100 % Konfessionszugehörigkeit bei den
Großkirchen ausgehen. Aus diesem Grund wird die "Feudaldemokratie" für
die Kirche immer noch aufrecht erhalten, weil die Politiker die Zeichen
der Zeit ignorieren und sich gegen wesentliche Erfordernisse des neuen
Jahrtausends sträuben. Sie vertrauen lieber dem "altbewährten"
kirchlichen "Segen". Doch wohin hat dieser bisher geführt?
Wenn man also bei den
Koalitionsverhandlungen von CDU, CSU und SPD fragen würde: Ist es in
Ordnung, dass ihr einer Großinstitution, die mindestens 170 Milliarden
Euro in "grauen" Kassen hortet (focus.de, 21.10.2013 nur für die
katholische Kirche), Jahr für Jahr weitere Millionen und Milliarden
hinzu schenkt, dann würde die Antwort sinngemäß lauten: "Das seien
eben
alte Rechte, da könne man nix machen" (was gelogen ist, es ist glatte
Rechtsbeugung und ein andauernder
Verfassungsbruch). Oder: "Aber die Kirche tue so viel Gutes" (auf Staatskosten, und sie nimmt weit mehr als sie gibt). Ehrlicher
wäre, wenn man sagen würde: "Wir alle sind auch die Lobby der Kirche.
Wenn Ihr das nicht wollt, müsst Ihr andere Politiker wählen, aber die
müsst Ihr erst einmal finden". Und dann würde man sich – im
übertragenen Sinne – mit dem Sektglas
auf die nächsten 500 Millionen Euro zuprosten, die man der Kirche rüber
schiebt.
Kaum ein wacher Zeitgenosse
durchschaut dabei alle Finanzquellen. "Fragwürdige Immobiliengeschäfte"
hätten beispielsweise das Vermögen des "Bischöflichen Stuhls" in Limburg
anschwellen lassen. Der Bischof habe dazu einfach ein kirchliches
Siedlungswerk mit 7500 (!) Wohnungen vom "Stuhl" an das Bistum verkauft, die dieses mit
6,7 Millionen Euro Mitteln aus der Kirchensteuer erwarb. Mit den Millionen konnte dann der "Stuhl"
wiederum schalten und walten, wie er wollte. Damit wurde der
Limburger Bischofssitz mitsamt allen bischöflichen Sonderwünschen doch
zu einem großen Teil mit Kirchensteuermitteln erbaut, wenn auch durch
ein Insider-Geschäft verschleiert.
(focus.de,
18.10.2013)
Nun werden auch andere deutsche
Bischöfe öffentlich der Vertuschung und Verschleierung beschuldigt,
vergleichbar bei den Kinderschänderverbrechen von Priestern.
Spiegel.de schreibt: "Deutschlands katholische Bistümer verfügen
nach Recherchen des SPIEGEL über deutlich höhere Vermögen als bislang
bekannt. Trotz der Transparenzoffensive in der vergangenen Woche
verschweigen Bischöfe mehrstellige Millionenbeträge, etwa in gesonderten
Vermögenshaushalten oder in Vermögenshaushalten von Domkapiteln."
(20.10.2013)
Alleine bei dem
kleinen Limburg wurden in der Zeit sei 1948 ca. 300 Millionen Euro
"in eine graue Kasse verschoben" – ein "bisher kaum bekannter" weiterer
"Vermögenshaushalt" des Bistums – nicht beim "Stuhl" und nicht in den
öffentlich gemachten Haushalten. Und angesichts der apokalyptischen Höhe
der Vermögenswerte des Bistums Köln kapituliert selbst der Dompropst
Norbert Feldhoff, der übrigens auch vom Staat bezahlt wird. Er
wüsste die Höhe des Vermögens nicht und Schätzungen wären "aberwitzig".
Der Politologe und Experte für Kirchenfinanzen, Dr. Carsten Frerk,
schätzt alleine das Vermögen des "Bischöflichen Stuhls" in Köln auf drei
Milliarden Euro (tagesschau.de, 21.1.0.2013). Und auch in München und Freising sah man sich nicht in der Lage, das
Vermögen zu schätzen. "Drei bis vier Jahre" werde es dauern, bis man
einen "sachgerechten Überblick" habe, was alles noch zu den 166,2
Millionen Euro hinzu komme, die man schon einmal vorab zugegeben hat.
Und in Hamburg hat man innerhalb einer Woche die Zahlen von 35 Millionen
Euro auf 156 Millionen Euro nach oben korrigiert. Das Bistum Würzburg
gab 271 Millionen Euro zu (tagesschau.de, 21.1.0.2013). Es kommt eben immer
darauf an, wie viele Konten man jeweils zusammen zählt und in welche
Ecke man die dicksten Brocken verschoben hat.
Die Kirchen sind
auch Meister darin, etwas nicht zu sagen. So verschwieg der Bischöfliche
Stuhl von Münster bei Nachfrage nach seinem Vermögen z. B.
"38 Immobilien mit
einer Gesamtnutzfläche von 17.322 Quadratmetern sowie Wald- und
Landgebiete von insgesamt 3,1 Millionen Quadratmetern". Man könnte es
als eine Handvoll "Erdnüsse" bezeichnen, wenn man sich bewusst macht,
dass in Rom ca. jedes dritte oder vierte Haus der Kirche
gehört und
nicht nur in Rom, von den Goldreserven und unzähligen
Kapitalbeteiligungen, Konzernbeteiligungen, eigenen Firmen usw. weltweit gar nicht zu reden.
Während die USA gerade mit Staatsschulden um die 17.000.000.000.000,00
Dollar taumelt [2013] und auch die anderen Industriestaaten im Billionenbereich
verschuldet sind, kommt man kaum mit den Hochrechnungen nach, wo genau auf
der Billionen-Skala man das Vermögen der römisch-katholischen Kirche
ansiedeln könnte. Hier handelt es sich also um zwei sich sehr nahe stehende
Machtzentren, die finanziell jedoch völlig gegensätzlich gestellt sind.
Wer steht also besser da?
28.10.2013 –
Den damaligen Fürstbischöfen wurden im Jahr 1803 in erster Linie
die "Reichslehen" genommen, die dem Reich (!) gehörten, nicht der Kirche
/ Kirche hat bereits mindestens 13 Milliarden Euro zuviel bekommen
– Die Kirche wurde auf diese Weise also gar nicht im großen Stil
enteignet, wie sie das derzeit immer wieder behauptet. Der
oberste Lehnsherr nahm vor allem die Reichslehen für die feudalen
Fürstbischöfe zurück und übertrug sie "weltlichen" (aber natürlich
ebenfalls "gut katholischen" oder "gut evangelischen") Landesfürsten. Dazu
heißt es in einem entsprechenden Lexikon:
"Man versteht unter
Lehen – lat. feudum,
feodum, beneficium – das ausgedehnteste Nutzungsrecht an einer fremden
Sache, das sich auf eine Verleihung seitens des Eigentümers gründet ...
Sprachlich hängt der Ausdruck ´Lehen` mit
leihen zusammen, bedeutet also so viel wie geliehenes Gut (vgl.
heute ´Darlehen`)
... Den
Gegensatz zum Lehen bildet das freie Eigentum ... Der König gibt Land
oder Ämter an Kronvasallen, diese geben sie weiter an Untervasallen
... Ursprünglich war eine Lehnsbindung ein lebenslanges Treueverhältnis ...
In Deutschland war die Auflösung des Lehnsverbandes ein langer Prozess."
( de.academic.ru)
Leider ist der Lehnsverband bis heute noch nicht wirklich aufgelöst,
denn die Kirche saugt immer noch am Staat und behandelt ihn wie einen
Feudalstaat.
Wie war es damals? Auch in Deutschland war der oberste Lehnsherr der König, der die
Lehen zunächst an "weltliche Fürsten" und katholische Fürstbischöfe gab,
die Teile davon ebenfalls als "Lehen" an Untergebene weiter verleihen konnten.
Eigentum blieb aber das "Reich", dem der König vorstand.
Die Kirche erweist sich auch hier als "Meisterin der Fälschung", denn man tut heute
so, als hätte der Staat der Kirche damals "ihr" "Eigentum"
schlechthin weg genommen. Wo die Kirche tatsächlich "Eigentümer" war und
nicht nur "Lehnsempfänger", müsste also genauer heraus gearbeitet
werden, wenn dies bei der Abschlussrechnung noch von Bedeutung werden
sollte. Mit Sicherheit ist die damalige so genannte "Säkularisierung" jedoch
schon x-fach abgegolten durch 210 Jahre lange uferlose staatliche Millionen
und Milliardensubventionen
an die Kirchen.
Wie hat die
Kirche ihren unermesslichen Reichtum erworben?
Außerdem wirft dieser Sachverhalt eine noch viel interessantere Frage
auf: Wie hat die Kirche das, was sie 1803 als "Eigentum"
beanspruchte, erworben? Durch Kreuzzüge, Raub, Betrug, Folter, Krieg,
Hinrichtung, Mord, Erbschleicherei, Nötigung, Beschlagnahmung,
Enteignung, Höllendrohungen, Bestechung, Korruption, Ablasshandel,
Ämterverkauf, Schmarotzertum, Urkundenfälschung, Lügen,
Skrupellosigkeit, unrechtmäßige Bereicherung, Wucher, Diebstahl,
Unterschlagungen, Schuldknechtschaft, Sklavenhandel, Geldverleih usw., so dass nun auch die
Zeit für die Aufdeckung eines weiteren Sachverhalts ist:
Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld. Es ist schlicht ein Unding,
dass sich ein demokratisches Gemeinwesen noch über 200 Jahre später
verpflichtet fühlt, den Räuber für den Teil seiner Beute zu
entschädigen, den man ihm wieder hat nehmen können. Die Kirche fordert
derzeit – maßlos, dreist und verlogen, wie sie immer ist und war – meist einen
25fachen Jahresbeitrag als einmaligen weiteren (!) "Entschädigungs"-Beitrag",
also erneut Milliarden über Milliarden, manchmal sogar das 100fache. Doch was wäre gerecht? Im
Endergebnis und unabhängig von den Detailuntersuchungen, den wir nicht
vorgreifen möchten, kann es, soviel ist jetzt schon ersichtlich, nur
eine Schlussfolgerung geben: Die staatliche Finanzierung der Großkirchen
sofort beenden und ohne neue Abschlagszahlungen. Im Gegenteil: Eine
Gegenrechnung sollte die Grundlage der Verhandlungen sein. Wie viel
also müssten die Großkirchen an die Allgemeinheit zurückzahlen?
Denn die angeblichen kirchlichen "Entschädigungsansprüche"
sind längst überbezahlt. Die Humanistische Union rechnete dies bereits im
April 2011 aus (hpd Nr. 11447, 18.4.11). Der Politologe und
Kirchenfinanz-Experte Dr. Carsten Frerk stellte daher mit Recht die
Frage, ob die Kirchen nicht eigentlich sogar mehr als 13 Milliarden Euro
zurückzahlen müssten, statt immer weitere Zahlungen zu erhalten.
(MIZ
Nr. 2 2/2011, S. 31)
Diese 13 Milliarden Euro könnten z. B. für soziale Projekte zur
Verfügung gestellt werden oder für den Klimaschutz und damit dem Schutz
für künftige Generationen, nachdem die kirchliche Lehre von der
ego-menschlichen gnadenlosen Ausbeutung der Schöpfung nach dem Prinzip
"Macht euch die Erde untertan" die Welt seit Jahrhunderten in Richtung
Abgrund trieb (vgl. hier), den man
in unserer Zeitenwende mit dem Stichwort "Herannahende Klimakatastrophe"
bezeichnen könnte.
Aktuell siehe auch:
Wie viel Geld besitzen die Kirchen? Das Kreuz mit den Milliarden
1.11.2013 –
Wie die
deutschen Staatsbischöfe zu verschleiern versuchen, dass sie ihr Gehalt
vom Staat bekommen –
"Ich
wünsche mir mehr Sachlichkeit", so Landesbischof Markus Dröge
von der
Evangelischen Kirche Berlin Brandenburg Schlesische Oberlausitz (EKBO)
zu dem Thema des unermesslichen Reichtums der Kirche und der
Staatsfinanzierung der Kirche in Milliardenhöhe durch den deutschen Staat.
Sachlichkeit ist gut, doch was hat Manipulation mit Sachlichkeit zu tun?
So schreibt der Würdenträger in Der Tagesspiegel vom 24.10.2013: "Mein
Bischofsgehalt übrigens bezahlt meine Kirche und nicht der Staat."
Sollte hier tatsächlich eine der Großkirchen in Deutschland der
selbstverständlichen, recht und billigen Aufforderung nachgekommen sein, ihre Bischöfe doch
bitte selbst zu bezahlen,
wozu z. B. auch einige FDP-Lokalpolitiker den Erzbischof von Bamberg
aufgefordert hatten?
Nein. Denn solche Wunder gibt es nicht einmal in der Bibel, könnte man
überspitzt sagen. Wie sieht die Wirklichkeit aus?
Während es in den Staats-Kirchen-Verträgen z. B. mit Bayern noch plump sinngemäß heißt,
der Freistaat bezahle für den Bischof ein Gehalt "in Höhe von B 10"
usw.,
wurde die entsprechende Summe andernorts exakt nach Personalschlüsseln
in eine "Pauschalsumme" eingearbeitet. Das heißt: In diesen
Pauschalbetrag, den die Kirche z. B. vom Land Berlin bzw.
dem Bundesland Brandenburg bekommt, wurde das Bischofsgehalt nach Euro
und Cent exakt (!) eingearbeitet. Es ist aber als Teil des
Pauschalzuschusses verschleiert. Der Trick ist also ganz einfach.
Dadurch wird der Bischof formalbuchhalterisch tatsächlich von der
Kirche bezahlt. Das Geld hierfür bekommt sie aber im Verhältnis 1:1
über einen entsprechenden Anteil am staatlichen Pauschalzuschuss wieder
komplett herein. Nur die Buchhaltung wurde also geändert, nicht
jedoch die Zahlung.
Ist das also die "Sachlichkeit", die sich die Kirchenführer wünschen?
Sie dürften sich nicht einmal wundern, wenn aufgebrachte Bürger sie als Lügner bezeichnen
würden, obwohl ihre Behauptungen natürlich formaljuristisch keine
Lügen sind. Nur wer durchschaut,
was dahinter steckt? Wer den
Kirchen nicht ständig über die Schultern schaut, wird von ihr an der
Nase herum geführt wie eh und je.
Die deutschen Bischöfe sind also nur äußerlich evangelische Landesbischöfe oder
eben katholische Bischöfe. Vom Wesen her sind sowohl die katholischen
als auch die evangelischen Bischöfe "Staatsbischöfe" und damit die
Vorzeigeobrigkeiten der bundesdeutschen "Feudaldemokratie", in der immer
noch die Kirche das Sagen hat, auch wenn sie trotz
Höllendrohungen an Kirchenaussteiger immer mehr Mitglieder verliert.
2014
3.2.2014 –
Kindertagesstätten: Wie die evangelische Kirche die Städte und Gemeinden
zu erpressen versucht
– Das
Land Nordrhein-Westfalen hatte 2008 den Trägeranteil der Kirchen an den
Kosten für ihre eigenen evangelischen Kindertagesstätten von 20 auf
zwölf Prozent gesenkt. "Doch das reicht der evangelischen Kirche nicht",
schreibt die WAZ (derwesten.de, 27.1.2014). "Die evangelischen
Landeskirchen wollen als arme Träger von Kitas eingestuft werden. So
müssten sie nur neun statt bisher zwölf Prozent an Betriebskosten
aufbringen. Ihre Forderung unterstreichen sie mit der Drohung, notfalls
jede dritte Kita zu schließen. Die Städte warnen vor den Folgen."
"Arm", obwohl sie über millionen- bzw. milliardenschwere Rücklagen
verfügen. Und im Unterschied zu den reichen Kirchen sind die Kommunen
hoch verschuldet. "Es wäre eine Unverfrorenheit, wenn das Land den
Trägeranteil für die Kirchen absenken und die Differenz auf uns abwälzen
würde", sagte der zuständige Mitarbeiter der Stadt Duisburg. In Essen
zahlt die Stadt bereits freiwillig auch einen Teil des 12%-igen
"Eigenanteils" der Kirche an den kirchlichen Kindertagesstätten, wo die
Kirche aber ihre rigiden Personalvorstellungen durchzieht. Mehr dazu bei
derwesten.de
3.2.2014 /
6.2.2015 –
Kirche contra politische Gemeinde: Evangelische Kirche in Württemberg wollte
auf Vereinbarung aus dem Jahr 1887 bestehen und verlangte von der Stadt Gingen 5/6 der
Kosten für die Renovierung des Kirchturms der evangelischen Kirche /
Niederlage der Kirche vor Gericht zeigt den Weg in die Zukunft auf
–
Am Kirchturm der lutherischen Kirche in Gingen standen neue
Renovierungsarbeiten an.
Die Stadt Gingen bot der lutherischen Kirchengemeinde 50 % Beteiligung an den
Kosten an, die Kirche wollte aber den im Jahr 1887
zugesagten 83,3 %-Staats-Anteil an den Kosten, den nach ihrer Meinung die
Bürger-Gemeinde zahlen müsse. Dabei zahlte die Kommune immer noch die
Raten der letzten Renovierung des Glockenturms vor zehn Jahren ab (!).
(swr.de,
3.2.2014)
Nach einem Beschluss des Verwaltungsgerichtshofs Mannheim musste der
Staat, in diesem Fall die politische Gemeinde, aber "nur" noch 1/3 der Kosten
zahlen (was immer noch zuviel ist) und hat jetzt wieder mehr Geld für
die Schule und den Kindergarten. Doch die Kirche nahm das Urteil nicht hin und
verlangte, dass auch im Jahr 2014 das Gesetz von 1887 nicht angetastet
wird und bestand darauf, dass Zahlungsvereinbarungen früherer Jahrhunderte
zugunsten der Kirche hier unverändert weiterlaufen müssen. Sie zog zunächst bis zum
Bundesverwaltungsgericht in Leipzig, um den Rest-Betrag aus der
politischen "Gemeinde" heraus zu holen, doch sie unterlag auch dort.
Darauf hin legte die evangelische Kirche in Gestalt der lutherischen Kirchengemeinde Gingen
Verfassungsbeschwerde beim Staatsgerichtshof in Stuttgart ein. Doch auch dort
unterlag sie, ein in Deutschland richtungsweisendes abschließendes Urteil. Bereits der
Verwaltungsgerichtshof Mannheim hatte die horrenden kirchlichen Ansprüche zurück gewiesen: "Der Kirchturm habe nicht mehr
die Bedeutung für die Menschen, die er früher einmal hatte."
(swp.de,
3.2.2015)
Um zu erfahren, wie spät es ist, benötigt es also keiner Kirchturmuhr
mehr, und die Menschen verlassen in Scharen die Institution Kirche.
Und wesentlich ist weiter: Die
Weimarer Reichsverfassung (WRV) und das Deutsche Grundgesetz (GG) fordern die
Politiker bereits seit 1919 dazu auf, die maßlosen Staatsleistungen an die
Institutionen Kirche zu beenden. Dass dies bisher nicht geschah, ist ein
fortdauernder Verfassungsbruch durch die Kirchenlobbyisten im
Politiker-Gewand.
Nun wecken einige dem Rechtsstaat und der Verfassung verpflichtete
Juristen die Politiker auf, endlich auch auf politischer Ebene dem Wahn
der jährlichen Milliardenansprüche der Großkirchen an die
Allgemeinheit einen Riegel vor zu schieben und endlich Zug und Zug in die Tat
umzusetzen, was schon lange in der Verfassung steht: "Es besteht keine Staatskirche."
28.3.2014 –
Tebartz-van-Elst – Verschleierungen des staatlichen Bischofsgehalts
– Nun hatte der Bischof von Limburg, Franz-Peter Tebartz-van Elst schon
einige Monate bei voller staatlicher Gehaltsfortzahlung eine Besinnungszeit
einlegen können. Da der Papst dann entschieden hat, ihn nicht nach Limburg
zurück zu schicken, stand ihm ein dreijähriges Übergangsgeld auf der Basis
seines B 8 – Grundgehaltes von ca. 9.500,00 € pro Monat zu. Wohlgemerkt: Nur
Grundgehalt. Da dies alles über das "Hessische Besoldungsgesetz" für Beamte
abgewickelt wird, kann davon ausgegangen werden, dass es mittelbar vom Staat
kommt bzw. dass das Bistum sich das Geld anschließend vom Staat, das heißt von
uns Bürgern, zurück holen kann.
Ehrliche Auskunft darüber ist jedoch kaum zu bekommen. Denn bei dieser Gelegenheit verschleierte ein
Sprecher des CDU-geführten Hessischen Kultusministeriums bereits die Fakten
hinsichtlich des bis dahin gezahlten Bischofsgehalts, indem er behauptet hatte. "Anders
als in Bayern werden in Hessen die Gehälter der katholischen Bischöfe weder
unmittelbar durch den Staat noch mittelbar im Wege einer Personaldotation
gezahlt." (welt.de, 27.3.2014)
Doch auch der Sprecher des Kultusministeriums verschleiert die Fakten. Es gibt einen
"Vertrag des Landes Hessen mit den Katholischen Bistümern in Hessen", "mit
Zustimmung des Heiligen Stuhls" am 9.3.1963 unterzeichnet. Aufgrund
dessen erhält auch das Bistum Limburg einen jährlichen staatlichen "Gesamtzuschuss", in
den selbstverständlich das Bischofsgehalt anteilig mit eingerechnet ist. Der
andere Anteil kommt beim Bischof von Limburg aus dem Bundesland Rheinland-Pfalz. Das Gehalt
wird dabei gemäß dem staatlichen "Hessischen Besoldungsgesetz" ermittelt. Tebartz bekam B 8, Algermissen in Fulda B 9, Marx in München B 10. Diese
Gehaltsstufe wird in Hessen von der Kirche bestimmt, doch das Geld kommt
mittelbar doch vom Staat. Wenn der Ministeriumssprecher das verneint, dann sagt
er die Unwahrheit. Es nennt sich nur nicht mehr "Personaldotation",
da hat er formaljuristisch recht, sondern es ist Teil des Gesamtzuschusses,
dessen Errechnung nur leider für den Bürger nicht mehr transparent ist – wie so
vieles andere auch nicht mehr.
Deshalb folgende Forderung, die nur recht und billig ist: Die Kirche muss
endlich offen legen, wie sich die jeweiligen Millionensummen, die sie vom Staat
– also von allen Steuerzahlern – bekommt, genau errechnen. Da werden dann
so manchem noch mehr die Augen aufgehen.
14.5. / 15.5.2014 / 17.6.2018 –
Schon wieder "neuer Rekord bei Kirchensteuereinnahmen"
– Joseph Ratzinger gab als Kardinal einmal zu: "Wissen Sie, was das größte Problem der
Kirche in Deutschland ist? Sie hat zu viel Geld."
(Joseph Kardinal Ratzinger in einem Interview mit dem Philosophen Robert
Spaemann, zit. nach Die Welt, 29.9.2011)
Dieses Problem verschärft
sich weiter von Jahr zu Jahr, obwohl Franz-Peter Tebartz-van Elst schon
relativ viel ausgegeben hat. Doch gemessen an dem geschätzten Vermögen der
katholischen Kirche in Deutschland (ca. 250 Milliarden Euro; Der Spiegel Nr.
49/2001) waren das nur "Minibeträge" in der Größenordnung von 0,01 bis 0,02
%.
"Neuer Rekord bei Kirchensteuereinnahmen" schrieb
beispielsweise idea-spektrum in der Ausgabe Nr. 20 von 14.5.2014.
So erwartet alleine die EKD im Jahr 2014 Einnahmen in Höhe von ca. 5,14
Milliarden Euro. Im Jahr 2013 waren es noch 4,99 Milliarden Euro. Bereits für
das Jahr 2012 hieß es.
"Mit rund 4,7 Milliarden Euro sei im vergangenen
Jahr das bislang höchste Kirchensteueraufkommen erreicht worden" (jesus.de,
2.12.2013). Seit 2011 geht es für die Evangelischen Kirchen steil nach oben,
nachdem im Jahr 2010 ein Rückgang war.
Und im
Noch mehr Kirchensteuereinnahmen verbucht
die römisch-katholische Kirche. Lediglich 2010 gab es auch dort einen kleinen
Knicks wegen der ersten umfassenden Aufdeckungen von Sexualverbrechen von Priestern an
Kindern und deren systematischer Vertuschung. Doch schon bald ging es
wieder kräftig nach oben. Am 21.1.2012 hieß es beispielsweise: Die Kirchensteuereinnahmen
der Diözese Würzburg wuchsen "laut Finanzdirektor Siedler 2011 ´in den Himmel`,
lagen allein in der Diözese Würzburg bei 139 Millionen Euro". "Das
Gesamthaushaltsvolumen der Diözese beträgt 2012 knapp 153 Millionen Euro. Dies
ist das höchste Etatvolumen, das die Diözese je verzeichnete" (Mainpost,
21.1.2012). Und dies,
obwohl alleine in der Diözese Würzburg die Verbrechen von elf Priestern
aufgedeckt wurden, meistens an Kindern, Dunkelziffer bzw. womöglich noch
nicht aufgedeckte Verbrechen noch nicht mit hochgerechnet.
Die Zahlen für die
katholische Kirche ab 2012 für ganz Deutschland: 5,2 Milliarden Euro im Jahr
2012, 5,35 Milliarden Euro im Jahr 2013. Und trotz Tebartz-van Elst gingen die
Schätzungen für 2014 in Richtung 5,5 Milliarden Euro. Verantwortlich sei vor
allem die "gute Konjunktur" in Deutschland, welche die Einnahmeverluste durch
Hunderttausende von Kirchenaustritten mehr als wett macht. Und 2016 waren es
dann bereits 6,15 Milliarden Euro für die katholische Kirche und 2017 und 2018
ist dieser Betrag noch weiter gestiegen.
Hinzu kommen staatliche Subventionen und
Steuerbefreiungen in Rahmen von ca. 20 Milliarden Euro plus noch einmal ca. 50
Milliarden Euro für die Staatsfinanzierung von Caritas und Diakonie.
Da die Kirche ihr Vermögen nicht dazu einsetzt, die Hungersnöte in der Welt zu
lindern (bis auf einige Institutionen wie "Brot für die Welt" und "Misereor", wo
aber fast ausschließlich die Gläubigen zusätzlich spenden und die Amtskirche nur kleinere
Zuschüsse gibt), stellt sich immer wieder das Problem, wie man die vielen
Milliarden am besten bunkert bzw. ausgibt.
Da die obersten Würdenträger der Kirchen ja – über in Pauschalzuschüsse
eingerechnete Gehaltszahlungen – vom Staat bezahlt werden, müssen sie
nicht einmal die fünfstelligen Bischofsgehälter und Bischofspensionen (z. B. die
Ruhegehälter der Bischöfe Mixa und Tebartz-van Elst) selbst aufbringen.
Im krassen Gegensatz dazu sind die
Städte und Gemeinden in Deutschland hoch verschuldet und der Pleite nahe. Dennoch halten vor
allem die kirchlichen Institutionen auch dort ihre bittenden Hände auf und
kassieren auch von den Kommunen noch einmal Milliarden; angeblich aufgrund Jahrhunderte
alter "Verpflichtungen" oder neuer Subventionen, weil kaum ein
Stadt- oder Gemeinderat sich traut, die kirchlichen Bitte um Zuschüsse nicht zu
erfüllen.
Kritiker sprechen mit einem gewissen Spott davon, dass es keine Institution
besser versteht, das missverständliche Bibelwort "Wer da hat, dem wird gegeben
werden" zum eigenen Vorteil auszulegen wie die Institutionen Kirche. Gemeint
waren in der Bibel jedoch keine Steuereinnahmen und Subventionen in immer
größeren Milliardenhöhen, sondern der Einsatz der eigenen Talente, der dazu
führt, dass man immer neue Talente entwickelt.
20.7.2014 –
Die Umverteilung: Steuereinnahmen der
hoch verschuldeten
Bundesrepublik Deutschland fließen den reichen Kirchen zu / Auch kleines Bistum
Limburg ist Milliardär
– Dank einer Offenlegung bei wenigstens einer der
Diözesen bestätigt sich: Die Kirche in Deutschland verfügt über Milliarden. "In
Limburg legte das krisengeschüttelte Bistum am Freitag erstmals sein Vermögen
offen, das sich auf mehr als eine Milliarde Euro beläuft. Die Bilanzsumme des
Bistums beträgt rund 909 Millionen Euro. Der allergrößte Teil sei dabei in
Anlagevermögen wie Gebäuden, Beteiligungen oder Fondsanteilen gebunden", heißt
es in der Berliner Zeitung vom 18.7.2014. Nicht eingerechnet ist hier
jedoch das Vermögen des Bischöflichen Stuhls
in Limburg, so dass die Kirche noch weit mehr Vermögen hat. Die Institutionen Kirche
bekommen auch nicht nur Milliardensubventionen vom Staat (mit ca. zwei Billionen Euro
Schulden), sie sind auch von allen Steuern und Abgaben befreit, und sogar die
Gehälter für ihre Bischöfe werden ihnen vom Staat erstattet. Denn irgendwie muss
man die hohen Steuereinnahmen doch auch ausgeben. Oder? So könnte jemand fragen.
8.9.2014 –
ARD-Dokumentation über den unermesslichen Reichtum der Kirche – Warum wird der
Kirche dann nicht die so genannte Gemeinnützigkeit entzogen?
In dem Bericht Vergelt´s Gott über den
"verborgenen Reichtum der Kirche" wurden unter anderem Konten für
vermeintlich soziale Zwecke geführt, wo aber nur Geld aus
Korruptionsgeschäften gewaschen wurde. Dann der Immobilienbesitz in
Deutschland im Wert von Minimum 200 Milliarden Euro. Nimmt man die
etwas größere genannte Zahl, liegt man schon bei ca. 330 Milliarden nur
für die katholische Kirche und vermutlich ca. 600 Milliarden für beide
– nur Grundbesitz. Die Kirche ist also mit Sicherheit Billionär.
Und ein Wiedereingliederungsprojekt für Obdachlose wird dicht gemacht aus
Kostengründen, das heißt: es gibt nicht genügend Staatsgelder, damit sich
die Kirche auch mit diesen Lorbeeren schmücken kann.
Warum wird der Kirche nicht die so genannte "Gemeinnützigkeit" entzogen?
Denn das Gemeine ist, dass man vor allem auf den eigenen Nutzen bedacht ist.
Ein Sprichwort aus Italien besagt sinngemäß: "Die Kirche nimmt. Und dort, wo
die Kirche gibt, kann man sicher sein, dass sie zuvor um einiges mehr
genommen hat."
Und dann noch die Geschichte mit den Steueroasen, wobei man überwiegend
sowieso keine Steuern zahlt, sondern alle Steuerzahler nach Strich und Faden
für Bischofsgehälter, Priesterseminare usw. ausnimmt.
22.12.2014 –
Wie lange finanzieren die Deutschen weiterhin "existenzielle Schizophrenie" und
"geistiges Alzheimer" im Vatikan?
– Der Papst zählt alleine 15 schwerwiegende Krankheiten auf, an denen die
Exzellenzen, Eminenzen, anderen Würdenträger und ihr Gefolge im Vatikan leiden,
darunter "existenzielle Schizophrenie" und "geistiges Alzheimer" oder die
"Krankheit der Rivalität und Eitelkeit" (z. B. focus.de, 22.12.2014).
Dieser Herd vieler Krankheiten bzw.
dieses krankmachende Milieu konnte sich
nur aufgrund der Abermillionen-Subventionen, vor allem von den Diözesen aus
Deutschland, in dieser Weise heraus bilden.
Die Diözesen wiederum werden ihrerseits vom deutschen Staat mit Abermilliarden an Subventionen
finanziert, wodurch diese so reich werden, dass sie vieles davon ohne
Anstrengung nach Rom weiterleiten können.
Deshalb die Frage: Wie lange noch subventionieren die Deutschen – auch Atheisten,
Urchristen, Konfessionslose aller Glaubensrichtungen – diese schwer kranke
Macht-Institution durch Milliardensubventionen? Wann endlich übernehmen
Politiker die Verantwortung, die sich gemäß der eigenen Verfassung
weltanschaulich neutral verhalten? Und wie lange werden noch Politiker gewählt,
welche eine Großkirchen weiterhin mit Privilegien überschüttet, die in ihrem
Zentrum von
2015 / 2016 / 2017 / 2018
17.7.2016 –
Gerichtskostenprivileg der Kirche
– Wenn eine Partei vor Gericht den
Prozess verliert, muss sie für die Gerichtskosten aufkommen. Dies gilt auch für staatliche Einrichtungen, Behörden und
Unternehmen. Nicht aber für die Institutionen Kirche mit Ausnahme des
Bundeslandes Hessen, in dem die Gebührenbefreiung für die Vatikankirche und
die Lutherkirchen vor Gericht schon im Jahr 1997 gestrichen wurde.
Offenbar in allen anderen Bundesländern bekommen die milliardenschweren
Kircheninstitutionen aber zusätzlich zu den unermesslichen Millionen
auch noch Gratis-Prozesse, auch wenn sie verlieren.
Nach langem Schweigen des
Bundes der Steuerzahler zu den unermesslichen staatlichen Milliarden-Subventionen und
Steuerbefreiungen der Kirche wird in der Ausgabe Der Steuerzahler Nr.
6/2016 wenigstens über dieses Gebührenprivileg der Kirche in
Schleswig-Holstein berichtet. Der Antrag der Piratenpartei im Landtag,
es zu streichen, wurde von den anderen Parteien CDU, Grüne, SPD und SSW,
die allesamt Kirchen-Lobbyisten sind, ohne Begründung abgelehnt.
Wann
endlich gehen die Bürger auf die Barrikaden?
Der Bund der Steuerzahler
wäre eigentlich dafür da, diese völlig ungerechtfertigte
Steuerverschwendung anzuprangern.
2019 / 2020 / 2021 / 2022 / 2023 ...
17.1. / 20.1.2019 –
"Geldansaug-System" Kirche – Prognose bis 2023: Immer mehr Euro-Milliarden trotz rasantem
Vertrauensverlust – Kommunen immer ärmer, Kirche mit ihrer "Ausmerzungs-Doktrin"
immer reicher – Die regierenden
Parteien und ihre führenden Politiker wollen es so
– Jahr für Jahr neue
Geld-Rekorde: 2018 nahmen in Deutschland die beiden Großkirchen Evangelisch und Katholisch wegen
der automatischen Anbindung an das staatliche Steuersystem mit 12,6 Milliarden
€ so viel durch die – unter dem Katholiken Adolf Hitler eingeführte
– Kirchensteuer ein wie nie zuvor; obwohl sie jedes Jahr ca. eine halbe Million
Mitglieder verlieren. Ähnliches gilt für die Nachbarländer. So sind die
Kirchenaustritte z. B. in der römisch-katholischen Kirche in Österreich im Jahr
2018 im Vergleich zu 2017 um 8,7 % gestiegen (Zeit im Bild, 9.1.2019). In
Deutschland zahlte ein Katholik im Jahr 2018 im Durchschnitt 291 €, ein
Protestant 278 €, so das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) unter
der Überschrift Geldsegen für die Kirche (iwkoeln.de, 14.12.2018) – wobei
die Beträge meist weit höher liegen, da viele Mitglieder noch keine Steuern
zahlen, z. B. die aufgrund der
Forderung des Dogmas
und der damit verbundenen Höllendrohungen neu rekrutierten Babys.
Nach dem Motto "Für die Reichen noch mehr Geld" gibt es darüber hinaus für beide
Großinstitutionen Jahr für Jahr ca.
21 weitere Milliarden €
im Jahr aus dem allgemeinen
Steueraufkommen an Staats-Subventionen und Steuerbefreiungen, dazu weitere ca.
55 Milliarden € im Jahr für die sozialen Dienste von Caritas und Diakonie, für welche
jedoch ausschließlich die Kirchen die Lorbeeren in der öffentlichen Wahrnehmung ernten
und die Personalpolitik kirchenkonform bestimmen.
Hinzu kommen die
erfolgeichen Bitten um Spenden oder das Ausnehmen von Gläubigen, indem man ihnen
etwa auf vatikanischer Seite vorgaukelt, Gelder für die Kirche könnten
beispielsweise das jenseitige Schicksal ihrer verstorbenen Verwandten günstig
beeinflussen, z. B., indem für sie "Messen gelesen" werden, verbunden mit so genannten Mess-Stipendien, wo man oft noch einen weiteren Umschlag mit Geld zu den offiziellen
Gebühren hinzu legt, oder durch entsprechende Erbschaften.
Die herrschenden Parteien setzen dabei weiterhin das
Verfassungsgebot außer Kraft,
das schon seit 1919 und dann noch einmal seit 1949 bestimmt, wenigstens einen
Teil der Staats-Subventionen für die Institution Kirche zu beenden, die nach
Untersuchungen des Historikers Karlheinz Deschner "wie keine andere Organisation
der Welt" "zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen
belastet ist". (zit. nach Die beleidigte Kirche, S. 42 f.)
Doch wenn nur Kirchenlobbyisten regieren, braucht die Verfassung hier offenbar nicht
mehr wirklich zu interessieren.
Ein Beispiel dafür: Das Quartett aus vier Frauen vom Zentralkomitee der
Katholiken mit Annegret Kramp-Karrenbauer und Julia Klöckner (beide CDU) und
Andrea Nahles und Malu Dreyer (beide SPD). Man trifft sich unter kirchlicher
Schirmherrschaft.
Nach Hochrechnungen des Instituts der
Deutschen Wirtschaft wird die Explosion an Kirchensteuereinnahmen sich weiter
fortsetzen, für 2023 wird der hochgerechnete Betrag auf über 15 Milliarden Euro geschätzt.
Dabei ist der Vertrauensverlust in der Bevölkerung rasant. Das Meinungsforschungsinstitut forsa
ermittelte Anfang 2019, dass nur noch 18 % der Bevölkerung der katholischen
Kirche vertrauen (bei den Evangelischen sind es immerhin noch 38 %, jedoch auch
mit stark sinkender Tendenz) gegenüber beispielsweise 41 % Vertrauen gegenüber
der Presse. Dabei sinkt auch dort das Vertrauen. So kursierte eine Zeitlang der Begriff "Lügenpresse" in Teilen der Bevölkerung
aufgrund bestimmter Tendenzen und Vorfälle,
und auch hier
nehmen Ideologie-Gebundenheit und Sensationslüsternheit statt Suche nach Wahrheit rasant zu.
Trotzdem vertrauen in Deutschland dieser Umfrage zufolge der Presse noch mehr als
doppelt so viel Bürger wie den Bischöfen und Priestern der Vatikankirche, in der eine
milieubedingte Verbrechensdichte bei Vergewaltigung von Kindern (verharmlosend
unter der Überschrift "sexueller Missbrauch" mit "eingeordnet") weltweit von
immer größerem Ausmaß ans Tageslicht kommt.
Auch das Desinteresse an den Sonntagspredigten der Priester und Pfarrer steigt
rapide. So veröffentlichte die Evangelisch-Lutherische Kirche in
Bayern in ihrem Jahresbericht 2017/2018, dass die Anzahl der
Gottesdienstbesucher unter den eigenen Mitgliedern nur noch bei ca. 3,3 % liegt (idea.de,
16.1.2019). Bei den Katholiken dürfte es aufgrund der "Sonntagspflicht" mit
entsprechenden Drohungen hinsichtlich des angeblichen Seelenheils noch etwas
höher sein.
Wie ist das also möglich, dass dem Niedergang von
sündenschweren Institutionen (die sich nur zum
missbräuchlichen Schein auf Jesus von Nazareth berufen; denn Er hat solche
Kirchen mit Priestern, Dogmen, Sakramenten und teilweise absurden
Glaubensforderungen nie gewollt) mit Staats- und
Steuergeldern aller Bürger gleich einem
"Geldansaug-System" entgegengewirkt wird? Sogar Papst Benedikt XVI.
beklagte im
Jahr 2011, dass die Kirche einfach zu
viel Geld habe.
Es sind letztlich die Politiker, bis zur Hörigkeit systemtreue "Kirchenschafe", die in
Deutschland ein weltweit einmaliges Finanzierungssystem für ihre Religion
organisiert haben und immer in der ersten Reihe sitzen dürfen, wenn die
Priesterkaste predigt, während die Priesterkaste in der ersten Reihe sitzt (und
bei gesellschaftlichen Anlässen gemäß des offiziellen Protokolls auch zuerst begrüßt werden muss), wenn die
Politiker ihre Politik vorstellen. Dabei lassen sie sich nicht nur Waffenexporte
von den Klerikern absegnen, sie bewegen sich umgekehrt auch im Kielwasser der
Ausmerzungs-Doktrin der Kirchen-Institutionen, welche in der Vatikankirche z. B.
wörtlich unter anderem lautet: "Die
Kirche hat ... die Pflicht, ... beständig mit größtem Eifer über das Heil der
Seelen zu wachen. Deshalb muss sie mit peinlicher
Sorgfalt alles entfernen und ausmerzen, was gegen den Glauben ist
... Somit kommt der Kirche ... nicht nur das Recht zu, sondern sogar die
Pflicht, gleich welche Irrlehren nicht nur nicht zu dulden, sondern vielmehr zu
verbieten und zu verurteilen, wenn das die Unversehrtheit des Glaubens und das
[angebliche] Heil der Seelen fordern"
(zit. nach Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr. 382).
Dies geschah früher durch Morde, Hinrichtungen und Kriege und heute zum
Beispiel durch
Rufmorde angeblich kirchlicher "Experten" und Versuche
der Existenzvernichtung; vor allem dort, wo die Kirchenführer eine Gefahr
für ihre Ansprüche vermuten. Und noch immer ist die Kirche der Reiter, welcher
den Staat gleich einem Ross nach ihren Vorstellungen lenkt. Wie lange noch?
Der Sänger Reinhard Mey
brachte vieles davon unverblümt auch in dem Lied Sei wachsam auf
den Punkt, zum Beispiel in dem Liedvers: "All das Leimen,
das Schleimen ist nicht länger zu ertragen / Wenn du erst lernst zu übersetzen,
was sie wirklich sagen: / Der Minister nimmt flüsternd den Bischof beim Arm: /
Halt du sie dumm, – ich halt’ sie arm!"
"Arm" im wahrsten Sinne des Wortes auf einen
Großteil der
öffentlichen Kassen bezogen im Gegensatz zu den Kirchenkassen: Denn während die
gewählten Politiker auch hinnehmen, dass bei extremster Staatsverschuldung auch
die Schulden der meisten bürgerlichen Kommunen Jahr für Jahr
ansteigen, fördern sie, dass diese weitere Schulden machen, um
einen großen Teil der Kredite den reichen Kirchen zusätzlich "vorne und hinten" quasi "reinstecken" zu können. Aber gleich anderen
Auswüchsen des klerikalen Systems Baal wird dieses
Geldansaug-System früher oder später
wegen der eigenen Verbrechen und Vergehen der Geldempfänger zu Fall kommen.
9.4. / 10.4.2019 –
Katholische Kirche lässt Universitätsrektor aus Glaubensgründen ermorden und zieht sein Vermögen ein,
darunter ein Darlehen an die Stadt Trier. Diese muss seit 430 Jahren bis heute
Zinsen dafür an das Bistum Trier bezahlen. Wann endlich hört dieser Wahnsinn
auf? –
Bevor ein System kippt, treiben die Auswüchse oft noch auf die Spitze. Und
manchmal erscheint die Wahrheit noch ärger als die schon schlimmen
Befürchtungen, vor allem bei der staatlichen Finanzierung der beiden deutschen
Großkirchen in Deutschland:
Jüngstes Beispiel: Jahr für Jahr
muss die Stadt Trier dem Bistum – neben wohl vielen anderen kommunalen
Subventionen – 362,50 € an Zinsen bezahlen und focus.de spricht von einem
grausamen, aber "lukrativen Mord" auf Betreiben des damaligen
Kurfürsten und Erzbischofs, dem
Vorgänger des heutigen katholischen Missbrauchsbeauftragten und Trierer Bischofs
Dr. Stephan Ackermann. Die damaligen Kirchenführer ließen den damaligen Rektor der
Universität Trier Dietrich Flade wegen vermeintlich abweichenden Glaubensansichten hängen,
seine Leiche verbrennen und sein Vermögen als Erbe für die Kirche
konfiszieren.
focus.de
Dabei ließ die Vatikankirche hier einen der
Ihren umbringen, der zuvor selbst in ihrem Auftrag unter Folter Geständnisse von
Glaubensabweichlern erpressen und diese hinrichten ließ, entsprechend dem
Ausmerzungs-Dogma der Papstkirche auch bei relativ "kleinen" Verstößen, welches
im 19. Jahrhundert neu formuliert wurde und bis heute lautet:
"Die Kirche ... muss sie mit peinlicher
Sorgfalt alles entfernen und ausmerzen, was gegen den Glauben ist."
(zit. nach Neuner/Roos, Der Glaube der Kirche, Lehrsatz Nr. 381)
Das bedeutet: Nach dem Tod Verfluchung in angeblich ewiges Höllenfeuer,
was auch unzählige gläubige Katholiken betreffen
soll – wegen kleinerer Abweichungen (wie damals womöglich bei Rektor Flade)
und vor dem Tod wenn möglich Ermordung oder eben andere Methoden, um Menschen
zum Schweigen zu bringen wie etwa der Rufmord, wenn die staatliche Gesetzgebung
Morde auf Betreiben der Kirche nicht mehr zulässt.
Wie hat die
Kirche ihren unermesslichen Reichtum erworben und wie profitiert sie
noch heute vom Vermögen ihrer damaligen Mordopfer?
(Foto: Jacques Gallot, The Hanging, 1632,
Art Gallery of New South Wales, Wikimedia-Commons Lizenz)
Der
damalige Trierer Weihbischof Peter Binsfeld, Verfasser einer Schrift über die
Verfolgung und Hinrichtung von "Hexen", ließ den Rektor 1589 nach
einer Anzeige ausgerechnet aus dem Umfeld seiner Opfer verhaften, ihn foltern und nach
einem durch die Folter erpressten Geständnis aufhängen und seinen Leichnam
anschließend verbrennen. Und der diesem blutrünstigen Weihbischof vorgesetzte Kurfürst und Erzbischof, Exzellenz Johann VII. von Schönenberg,
trat das Erbe des vermögenden Rektors und damit auch die "Rechtsnachfolge" eines Darlehens von Dietrich Flade an die Stadt Trier in
Höhe von 4000 Gulden an, mit dem die Stadt paradoxerweise einen Prozess für
mehr Unabhängigkeit von der Kirche geführt hatte. Doch die Stadt Trier verlor
den Prozess gegen die
Kirche (wie heute auch viele gegen die Kirche verlieren und z. B. ein
katholischer oder evangelischer Richter das Urteil gesprochen haben), und die Nachlassräuber im Exzellenzen-Talar verlangen seit dieser Zeit
ohne zeitliche Begrenzung Zinsen von der Stadt für die
"Aufbesserung des Pfarrergehalts". Und das hat bis heute in der Bundesrepublik
Deutschland Bestand, da sowohl das Bistum Trier als auch die römisch-katholische
Pfarrei Liebfrauen in Trier als Begünstigte dieses Verbrechens auf der dauerhaften Einhaltung des "Vertrags" von 1589
bestehen und Jahr für Jahr weiter abkassieren wollen. Zuletzt im Jahr 2010
"bestanden die Kirchenvertreter darauf, dass die Zahlungen weiter zu
erfolgen hätten". (focus.de, 8.4.2019)
So könnte man auch fragen:
Ist nicht diese Zahlung nicht der Versuch einer
"ewigen" Rache der Kirche an der Stadt Trier, die versuchte, sich damals aus der
Herrschaft des Fürstbischofs zu lösen? Die Kirche beherrscht (bis heute) den
Staat, und jeder, der sich dagegen wehrt, musste über all die Jahrhunderte
bestraft werden. Da kam der Schuldschein von Dietrich Flade gerade recht. In
einigen Fällen ist es Bischofsstädten gelungen, sich einigermaßen zu befreien:
Augsburg, Köln, Regensburg. Wo es versucht wurde, aber nicht gelungen ist,
wurden die Städte die schlimmsten Hexenverfolgungs-Städte: Würzburg, Bamberg und
eben auch Trier.
Die an Scheinheiligkeit nicht zu überbietenden Begründungen
der Rechtsnachfolger der damaligen Massenmörder, dass mit den Zahlungen ja auch
an die damalige Zeit erinnert würde und das Geld "sozialen Zwecken" zugute
komme, zeigt auf, wer in unserem Land immer noch das Sagen hat.
Man könnte weiterhin fragen: "Schämt ihr euch denn eigentlich nicht?" Nein, das
tun sie nicht. Wessen vielfach "heilig" gesprochene und bis
heute im Gebet angerufene Vorgänger foltern und morden ließen, der schämt sich
nicht für 430 Jahre lange kirchliche Zinseinnahmen aus dem Nachlass eines Mordopfers, das man
aufhängen ließ. Der kommt auch gar nicht auf die Idee, die umgerechneten
Verbrechenseinnahmen von 155.875,00 €
plus Zinsen zurückzuzahlen, damit die Stadt damit zum Beispiel etwas Gutes tun
kann. Dass das
von der Stadt Trier Jahr für Jahr letztlich geraubte Geld heute anscheinend formell
kirchliche Einrichtungen, die mit Obdachlosen zu tun haben,
bekommen, ist eine zynische "Schutzbehauptung". Dafür könnten sie auch in ihrem
Millionenhaushalt ein paar Euros mehr einplanen. Und dafür bräuchten sie nicht aus
der Stadt Jahr für Jahr weiterhin Blutgeld herauspressen und dann auch noch so
tun, als käme dieses Almosen von der Kirche selbst.
Doch vielleicht kommt wenigstens noch so mancher Katholik ins Nachdenken, auch
was der Satz in den Bibeln bedeutet, in der Offenbarung des Johannes:
"Tretet aus von ihr mein Volk, damit ihr nicht teilhabt an
ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen."
Dieses hier dargelegte Zahlungsbeispiel zeigt einmal mehr den ganzen verlogenen Wahn der angeblich
staatlichen und kommunalen Verpflichtungen aufgrund bestehender "Verträge" aus vergangenen
Jahrhunderten, so dass sich
eigentlich jeder beseelte Mensch empören müsste,
dass so etwas immer noch angewendet wird und dass dem Staat wegen der von der Kirchenmacht
unter Androhung von Folter und Mord in die Verträge aufgenommenen Klauseln auch
430 Jahre später die
Hände gebunden sind – aber auch nur deshalb, weil die heutigen Kirchenlobbyisten in den
entsprechenden Regierungsparteien immer noch so tun, als seien diese Verträge
rechtmäßig zustande gekommen und als könnten sie deshalb weiterhin Gültigkeit
beanspruchen. Die vorherige oder nachträgliche Enteignung
von ermordeten Juden durch die Nationalsozialisten wird ja heute auch zurecht
nicht mehr als rechtsstaatlich verbindlich betrachtet, warum aber dann die
vorherige oder nachträgliche Enteignung von ermordeten "Ketzern" – also zum
Beispiel von Christen – durch Katholiken und Protestanten?
Der Mörderbischof, Seine Exzellenz Johann VII. von
Schönenberg ("unter dem es" – vor allem auch durch den Einfluss des ihm
unterstellten blutrünstigen Weihbischofs Peter Binsfeld – "zu den schlimmsten
Hexenverfolgungen im Trierer Kurfürstentum kam" – Wikipedia, Stand:
9.4.2019), wird bis heute an seinem Grab im Dom zu
Trier von Priestern und Gläubigen verehrt. Ihm hat die katholische Kirche bis
heute auch die jährliche Zinszahlung von der Stadt Trier zu verdanken, da er den
Nachlass eines unter seiner totalitären Herrschaft ermordeten "Ketzers" und Gläubigers der
Stadt Trier beschlagnahmt. Bereits als 13-Jähriger war er als
Adliger im Kindesalter "Domizellar" am Trierer Dom, konnte dort
also für sich Geld herausholen.
(Foto:
Joachim Specht; Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication)
Und nur nebenbei sei erwähnt, mit welchen
"Vertrags-Profiteuren" man es hier zu tun
hat: Bei Kinderschänderverbrechen von Priestern bestehen sie auf
Verjährung der Schwerverbrechen und kalkulieren damit, dass viele
Kinder-Vergewaltiger im Talar ohne Strafe ihren Lebensabend üppig im Kloster
verbringen dürfen. Bei ihren Blut-, Mord- und Erpressungsverträgen jedoch, wo
sie bis heute auf´s Äußerste schamlos abkassieren, bestehen sie darauf, dass
diese niemals verjähren.
Lesen Sie dazu auch:
Der Theologe Nr. 38
– Der Gott Mammon und seine
Kinder
Freie Christen Nr. 3 – Der Reichtum der Kirche ist Blutgeld
Weitere Meldungen zum Thema "Kirche und Geld" finden Sie in:
Der Theologe Nr. 16
– Johannes Paul
II., Benedikt XVI., "schwarzer Papst" Bergoglio im Vatikan
Der Theologe Nr. 23 – Das Staatsross und sein
kirchlicher Reiter
Der Theologe Nr. 78 – Wie die
Kirche reich wurde
Hier weitere sehenswerte Links aus den vergangenen Jahren:
Interview mit dem Politiker Wolfgang Kubicki, Mitglied der
Evangelisch-Lutherischen Kirche
zdf.de
(Doch Achtung: Die Position des FDP-Politikers entspricht nicht
der seiner Partei, der FDP, die auf
"Kirchenkurs" ist)
ZDF-Bericht von Frontal21 vom 3.8.2010 über die
skandalösen Kirchensubventionen
frontal21.zdf.de
ZDF-Bericht vom 24.9.2010 – Die Kirche und ihre Finanzen
zdf.de
sowie einen kurzen Bericht dazu: sonntags.zdf.de
ARD-Bericht Panorama vom 17.10.2002
archiv/2002
ARD-Bericht Panorama vom 4.6.2009
archiv/2009
Lobbyismus und Transzendenz – Die teure Trennung von Staat und Kirche –
08.02.2014
im Hörfunk auf Bayern 2:
br-online.de/podcast
Zu diesem Thema erhalten Sie über den Theologen auch gratis die
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