Gastbeitrag: Nachfolgender Beitrag stammt nicht von den Autoren von "Der Theologe", wurde jedoch vom Autor zur Veröffentlichung auf der Seite Der Theologe - Aufklärung über Kirche und Urchristentum freigegeben.


Gedanken anlässlich des Volksentscheids "Pro Reli" 

Sind die Werte, die die Kirchen vertreten, christlich?

Aktualisiert am 1.7.2022


Die offiziellen Argumente, die auf beiden Seiten – der Initiative "Pro Reli" und den Befürwortern eines wie bisher für alle verbindlichen Ethikunterrichts "Pro Ethik" in Berlin – angeführt wurden, sind inzwischen hinreichend bekannt und seit kurzem auch in der amtlichen Information zum Volksentscheid am 26.4.2009 nachlesbar [Anmerkung: "Pro Reli" ist gescheitert, der für alle verbindliche Ethikunterricht ist geblieben].

Wer die Debatte über den Volksentscheid aber auch in den Leserbriefen und in den Kommentaren der Tageszeitungen verfolgt hat, konnte erkennen, dass viele Menschen von noch grundsätzlicheren Fragen bewegt werden.

Es wird zum Beispiel in Frage gestellt, ob staatliche Schulen überhaupt für den Unterricht von Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften zuständig sein sollten – von welcher Gemeinschaft auch immer, und es stand auch häufig ganz generell das derzeitige Verhältnis von Staat und Kirche in der Diskussion, das offensichtlich von immer mehr Menschen nicht mehr als zeitgemäß erachtet wird.

Diese Fragen bewegen auch mich, und ich möchte meinen Ausführungen auch noch vorausschicken, dass ich mich selbst als Christ sehe, der versucht, die Lehre des Jesus von Nazareth in seinem Alltag zu verwirklichen. Ich bin jedoch schon vor vielen Jahren aus der Kirche ausgetreten, weil ich dort auf meine Fragen nach dem Sinn dieses Erdenlebens keine Antworten gefunden habe. Durch mein tägliches Bemühen, ein christliches Leben zu führen, habe ich auch feststellen müssen, dass vieles, was in den Kirchen gelehrt wird, nicht christlich sein kann. Mir ist immer mehr bewusst geworden, dass dort, wo zwar "christlich" draufsteht, oft wenig Christliches drin ist.

In den Debatten um den Volksentscheid wird oft einfach vorausgesetzt, dass die Kirchen christliche Werte vertreten. Ich möchte in diesem Schreiben einmal hinterfragen, ob das tatsächlich so ist.

Die wenigsten Kirchenchristen sind mit der offiziellen Lehre ihrer Kirche vertraut. Einige von den Kirchen heute gern verschwiegene "Glaubenswahrheiten", über die man auch im Religionsunterricht kaum etwas erfährt, möchte ich hier vorstellen, weil gerade sie unsere Geschichte maßgeblich beeinflusst haben und es auch heute noch tun.

Mit Kirchen sind von mir im Folgenden immer die evangelische und die katholische Kirche gemeint, die ja auch beide das Volksbegehren "Pro Reli" unterstützen.

 

1    Kirchliche Lehre
 

1.1. Bibel

Die Glaubensgrundlage der Kirchen stellt in erster Linie die Bibel dar. Die so genannte Heilige Schrift beinhaltet nicht nur die höchste Ethik – die Zehn Gebote Mose und die Bergpredigt des Jesus von Nazareth, sondern sie ist in vielen Passagen auch ein blutrünstiges Buch, in dem kaum zu übertreffende Grausamkeiten und Unmenschlichkeiten als gottgewollt dargestellt werden: Völkermord, Menschenraub, das Hinschlachten von Kindern, Frauen und Greisen, Vergewaltigung, barbarische Methoden des Mordens, die blutige Ausrottung Andersdenkender, die Hinrichtung von Ehebrechern, Homosexuellen, Wahrsagern und anderen der herrschenden Priesterkaste missliebigen Zeitgenossen. Zudem finden sich im neuen Testament auch antijüdische Aussagen.

[Beispiele für gewalttätige Bibelstellen]

Die kirchlichen Institutionen lehren bis heute, dass die ganze Bibel Gottes Wort sei, an das man glauben müsse.

In ihrem aktuellen Katechismus erklärt die katholische Kirche zu dieser Frage verbindlich: "Das Alte Testament bereitet das Neue vor, während dieses das Alte vollendet. Beide erhellen einander; beide sind wahres Wort Gottes" (Nr. 140).

Noch etwas drastischer formuliert es der "unfehlbare", "irrtumslose" und "für alle Ewigkeiten" geltende Lehrsatz Nr. 98: "Wer nicht alle Bücher der Heiligen Schrift mit allen ihren Teilen, wie sie die Kirchenversammlung von Trient [1545] anführte, als heilige kanonische Schriften anerkennt oder wer leugnet, dass sie von Gott eingegeben sind, der sei ausgeschlossen."

Was "der sei ausgeschlossen" bedeutet, wird später noch genauer erläutert. Hier nur soviel: Ein Religionslehrer, der zu seinen Schülern sagt: "Wer nicht alles glaubt, was in der Bibel steht, kommt in die Hölle", steht damit auf dem Boden offiziellen katholischen Glaubens.

Und die evangelische Kirche hat in ihren Bekenntnisschriften bis heute verbindlich festgelegt: Sowohl das Alte als auch das Neue Testament sind "einzig Richter, Regel und Richtschnur", nach welchen "müssen alle Lehren erkannt und geurteilt werden, ob sie gut oder böse, recht oder unrecht sind" (Konkordienformel aus dem Jahr 1580, Epitome, Summarischer Begriff 3).

Würde man das Gesetz über die Verbreitung jugendgefährdender Schriften auf die Bibel anwenden, müssten vermutlich Teile des Alten Testamentes aus dem Verkehr gezogen werden, wobei ich die größte Gefahr dieser Schriften darin sehe, dass aus heutiger Sicht schwerste Kriminaldelikte und Menschenrechtsverletzungen als von Gott toleriert, ja gefordert, dargestellt werden.

Mit Hilfe dieser Bibelstellen konnten z. B. sämtliche Kriege, die in den letzten 2000 Jahren im Namen Gottes von "christlichen" Herrschern geführt wurden, gerechtfertigt werden, einschließlich des jüngsten Irak-Krieges, verantwortet von einem "christlichen" Präsidenten der USA, George W. Bush.

Um den breiten Fundus an Rechtfertigungsmöglichkeiten, den die Bibel bietet, deutlich zu machen, möchte ich zunächst eine von kirchlichen Friedensaktivisten oft zitierte Stelle anführen:

"Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen."  (Jesaja 2, 2-4)

Nur wenigen Kirchenchristen ist bekannt, dass bei Bedarf auch das genaue Gegenteil mit der Bibel gerechtfertigt werden kann:

"Bereitet euch zum heiligen Krieg! ... Macht aus euren Pflugscharen Schwerter und aus euren Sicheln Spieße ..." (Joel 4, 9-10.12-13.17)

In der Bibel wimmelt es von Widersprüchen, die von den Kirchenchristen aber scheinbar widerspruchslos hingenommen werden. Da gibt es den Propheten Mose, der den Menschen das Gebot "Du sollst nicht töten" brachte, und der gleiche Mose ruft dann aber wenig später bei der geringsten Verfehlung seiner Mitmenschen zur Todesstrafe auf. Da gibt es seitenlange Vorschriften darüber, wie Tiere zu opfern sind. Andererseits weist Gott durch mehrere Propheten immer wieder darauf hin, dass ihm Tieropfer ein Gräuel sind.

Kirchenchristen rechtfertigen die Haltung und das Schlachten von Tieren zum Verzehr, was in besonderem Ausmaß zu Kirchenfesten stattfindet, oft mit einer Stelle in der Schöpfungsgeschichte: "… macht euch die Erde untertan …" (1. Mose 1, 28). Der direkt nachfolgende Satz aber lautet: "Und Gott sprach: Sehet da, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde, und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise" (1. Mose 1, 29-31). Diese Stelle wird verständlicherweise nicht so oft zitiert, obwohl inzwischen unsere Wissenschaft immer mehr Beweise liefert, dass eine vegetarische Ernährung sowohl der Gesundheit des Menschen, als auch der Gesundheit des Planeten Erde am förderlichsten wäre. Die Massentierhaltung ist in hohem Maße mitverantwortlich für Klimawandel, Rodung der Regenwälder, Wasserverschmutzung, Welthunger und die so genannten Zivilisationskrankheiten. Auch Einstein wusste bereits: "Nichts wird die Chance auf ein Überleben auf der Erde so steigern wie der Schritt zur vegetarischen Ernährung."

Diese "Ernährungsempfehlung" Gottes in der Schöpfungsgeschichte harmoniert auch mit der Vision des Friedensreiches durch den Propheten Jesaja. Hier leben Mensch und Tier friedlich miteinander: "Da werden die Wölfe bei den Lämmern wohnen und die Panther bei den Böcken lagern. Kalb und Löwe weiden zusammen, ein kleiner Knabe kann sie hüten. Kuh und Bärin freunden sich an, ihre Jungen liegen beieinander. Der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Der Säugling spielt vor dem Schlupfloch der Natter, das Kind streckt seine Hand in die Höhle der Schlange. Man tut nichts Böses mehr und begeht kein Verbrechen auf meinem ganzen heiligen Berg." (Jesaja 11, 6-9)

Aber was wäre die Bibel, wenn sie nicht auch beim Thema Ernährung zusätzlich noch das genaue Gegenteil verkünden könnte. Ausgerechnet nach der Sintflut, vor der doch bekanntermaßen Noah von Gott den Auftrag erhielt, alle Tiere zu retten, soll Gott zu den Menschen gesprochen haben: "Furcht und Schrecken vor euch sei über allen Tieren auf Erden und über allen Vögeln unter dem Himmel, über allem, was auf dem Erdboden wimmelt, und über allen Fischen im Meer; in eure Hände seien sie gegeben. Alles, was sich regt und lebt, das sei eure Speise …" (1. Mose 9, 2-4). Und im Neuen Testament erklärt Paulus: "Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esst und forscht nicht nach, damit ihr das Gewissen nicht beschwert. Denn ´die Erde ist des Herrn und was darinnen ist`." (1. Korinther 10, 25-26)

[Zusammenstellung von Widersprüchen in der Bibel]

Wie gesagt, mit der Bibel kann man alles rechtfertigen. Und wie schrieb bereits Hieronymus an Papst Damasus I., von dem er im Jahre 383 den Auftrag für die Herstellung eines einheitlichen lateinischen Bibeltextes bekam:

"Auch meine Verleumder müssen bestätigen, dass ... in Abweichungen nicht die Wahrheit anzutreffen ist. Wenn nämlich auf die lateinischen Texte Verlass sein soll, dann mögen sie bitte sagen: Welchen? Gibt es doch beinahe so viele Textformen, wie es Abschriften gibt." Doch wo für Hieronymus "schwerlich die Wahrheit anzutreffen ist", gilt für den Vatikan: "Offenbarung ohne Irrtum."

[Hieronymus und die Entstehung der Bibel]

Die Dogmen des Vatikans zur Bibel stellen vor dem Hintergrund der Ergebnisse der Bibelforschung eine Beleidigung für den gesunden Menschenverstand dar.
Hinzu kommt noch, dass sich die katholische Kirche natürlich vorbehält, wie die Bibeltexte zu interpretieren sind. So wird zum Beispiel behauptet, die Stelle "Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen will ich meine Kirche bauen" (Matthäus 16, 18) würde den Auftrag Jesu an Petrus belegen, eine Kirche zu gründen. Angeblich hätte Petrus anschließend auch als einziger noch eine so genannte Schlüsselgewalt bekommen, nämlich die "Schlüssel des Himmelreiches", um damit auf der Erde "binden" und "lösen" zu können. Und die Kirche behauptet nun, als Nachfolgerin des Petrus diese "Schlüsselgewalt" von ihm sozusagen mit geerbt zu haben. Dazu haben sich die Kirchenführer Kulthandlungen ausgedacht bzw. aus dem Heidentum übernommen. Diese so genannten Sakramente sind laut den Kirchen heilsnotwendig und können – wie sollte es auch anders sein – nur von diesen wirksam vollzogen werden. Mit der Lehre Jesu hat das jedenfalls nicht mehr viel zu tun.
      
[Weitere Informationen zu Matthäus 16, 18]

Im Gegensatz dazu werden wesentlich eindeutigere Stellen einfach ignoriert, weil sie den Kirchen nicht ins Konzept passen, zum Beispiel: "Aber Ihr sollt Euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist Euer Meister; Ihr aber seid alle Brüder. Und Ihr sollt niemanden unter Euch Vater nennen auf Erden: denn einer ist Euer Vater, der im Himmel ist." (Matthäus 23, 8-9) 

Weitere in der Kirchengeschichte gern übersehene Bibelstellen sind: 

1.      "Du sollst nicht töten" (2. Mose 20, 1-17 und 5. Mose 5, 1-22)

2.      "Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ´Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.` Ich aber sage euch: ´Liebt eure Feinde, segnet, die euch fluchen, tut wohl denen, die euch hassen, und bittet für die, die euch beleidigen und verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel`." (Matthäus 5, 43-44)

 [Weitere Informationen zur Bibel]

 

 1.2. Katholische Lehre

 »Verdammt in alle Ewigkeit« – Gibt es das heute noch? Vermutlich sagen dazu die meisten Katholiken: »Davon weiß ich nichts. Im Religionsunterricht haben wir das nicht gelernt.« Und die wenigen, die noch regelmäßig den Gottesdienst besuchen, erklären: »Mein Priester spricht nicht von der Verdammnis, also gilt das wohl heute nicht mehr.«

Doch wer als Katholik auch nur einen der nahezu 1000 kirchlichen Lehrsätze, Dogmen und Verdammungssprüche nicht glaubt oder nur daran zweifelt, für den heißt es: »... der sei ausgeschlossen«. Das ist die Übersetzung von »anathema sit«. Der Bann trennt den Betroffenen nicht nur von der Kirche, sondern angeblich auch von Gott, und führt zum Ausschluss vom Heil. Das heißt: Er landet in der ewigen Hölle. Und wenn die Kirche von »ewig« spricht, dann meint sie auch ewig: nie endende Höllenqual! Die zwei Drittel der Bevölkerung, die nicht katholisch sind, landen nach katholischer Lehre sowieso in der Hölle. Das glauben Sie nicht? Dann lesen Sie hier:

"[Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und verkündet, dass niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der Kirche) anschließt ..."

Die Quelle finden Sie hier unter Nr. 381:
[Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung]

Wer als Katholik wissen möchte, ob er bereits verdammt ist, kann die wichtigsten Lehrsätze in diesem offiziellen Lehrwerk der römisch-katholischen Kirche von Josef Neuner – Heinrich Roos, Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung, neu bearbeitet von Karl Rahner und Karl-Heinz Weger, Regensburg 1971, 13. Auflage 1992 (ISBN 3-7917-0119-3), nachlesen.

[Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung]

Selbst, wenn Sie den Inhalt der nachfolgenden Lehrsätze, die nur eine kleine Auswahl darstellen, für wahr halten, können Sie nicht sicher sein, der Verdammnis zu entgehen, denn:

"Wer nicht die ganze kirchliche Überlieferung annimmt, die geschriebene wie die ungeschriebene, der sei ausgeschlossen." (Lehrsatz Nr. 85) 
Übrigens einer der Lehrsätze, die laut katholischem Glauben unfehlbar, irrtumslos und für alle Ewigkeiten gültig sind und niemals geändert werden dürfen.

Ein weiterer unfehlbarer, irrtumsloser Lehrsatz:
"Wer sagt, die Menschenvernunft sei so unabhängig, dass ihr der Glaube nicht von Gott befohlen werden könne, der sei ausgeschlossen." (Nr. 49)

Und wer vermittelt die Befehle Gottes an die Menschen weiter – die Kirche?     
"Gott will es!", lautete zum Beispiel die Parole, mit der Papst Urbans II. zur Befreiung Jerusalems und des "Heiligen Landes" aus der Hand der Muslime aufrief.

Auch die Wehrmachtssoldaten im zweiten Weltkrieg bekamen ihr Gewissen von Militärgeistlichen rein gewaschen und brauchten somit ihre eigene "Menschenvernunft" nicht zu bemühen: "Und so ist es kein Zufall, dass unsere Soldaten im Freiheitskampf unseres Volkes, der am Ende auch innerlich die Welt frei machen soll, das "Gott mit uns" auf dem Koppelschloss tragen – als katholische Soldaten … mit Ihm und unter Ihm dieses Werk zu vollbringen."

Kann dies der liebende Vater sein, den uns Jesus nahe bringen wollte, von dem solche Anweisungen kommen, oder ist der Gott der katholischen Kirche ein anderer Gott? Zusätzlich belegen die beiden Beispiele, dass gerade der Begriff der "Freiheit", im Lauf der Kirchengeschichte immer wieder missbraucht worden ist.

[Quelle und weitere Zitate von Militärgeistlichen im zweiten Weltkrieg]

26% aller Deutschen und 30% aller Kirchegänger glauben an ein Vorleben und die Wiedergeburt auf dieser Erde (EMNID-Umfrage1997: Was glauben die Deutschen?). Nach katholischem Glauben kann das bestenfalls eine Wiedergeburt in der Hölle sein:

"Wer sagt oder daran festhält, die Menschenseelen hätten ein Vorleben gehabt, d. h. sie seien zuvor Geister und heilige Gewalten gewesen, sie seien aber der göttlichen Anschauung satt geworden, hätten sich dem Bösen zugewandt, seien deswegen in der Liebe Gottes erkaltet, hätten so den Namen "Seelen" (= die Kalten) bekommen und seien zur Strafe dafür in die Körper gebannt worden, der sei ausgeschlossen" (Neuner-Roos, Lehrsatz Nr. 325)

Nicht Esoteriker der Neuzeit, sondern Kirchenväter der ersten christlichen Jahrhunderte, die an die Reinkarnation glaubten, z. B. Origenes (185-254), wurden mit solchen Bannflüchen belegt. Vieles spricht dafür, dass die Reinkarnation zur Zeit Jesu bei den Juden zum Volksglauben gehörte.

[Reinkarnation – Urwissen der Menschheit und urchristlicher Glaube]

Die katholische Kirche hält bis heute an ihrem Ausschließlichkeitsanspruch fest – unfehlbar, irrtumslos und für alle Zeiten gültig:

"[Die heilige römische Kirche, durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und verkündet, dass niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der Kirche) anschließt. So viel bedeutet die Einheit des Leibes der Kirche, dass die kirchlichen Sakramente nur denen zum Heil gereichen, die in ihr bleiben, und dass nur ihnen Fasten, Almosen, andere fromme Werke und der Kriegsdienst des Christenlebens den ewigen Lohn erwirbt. Mag einer noch so viele Almosen geben, ja selbst sein Blut für den Namen Christi vergießen, so kann er doch nicht gerettet werden, wenn er nicht im Schoß und in der Einheit der katholischen Kirche bleibt." (Nr. 381) 

Oder auch:
"Dem römischen Papst sich zu unterwerfen, ist für alle Menschen unbedingt zum Heile notwendig. Das erklären, behaupten, bestimmen und verkünden Wir." (Nr. 430)

Vermutlich habe ich als Nichttheologe von Sinn und Bedeutung der so genannten Ökumene keine Ahnung. Trotzdem möchte ich einmal leise anfragen, ob es nicht für eine Ökumene die Grundvoraussetzung wäre, dass die katholische Kirche ihren Ausschließlichkeitsanspruch aufgibt. Die beiden genannten Lehrsätze tun schließlich unmissverständlich kund, dass alle Nichtkatholiken in der Hölle landen. Aber auch die anderen beteiligten Kirchen müssen sich fragen lassen, warum sie bei dieser Farce mitspielen. Vielleicht um gemeinsam gegenüber dem Staat besser Ansprüche vertreten zu können?

Bei den nächsten Lehrsätzen geht es um die "freie Wahl", die ein Kind hat, welches in ein katholisches Elternhaus geboren wird:

"Wer leugnet, dass die neugeborenen Kinder getauft werden müssen, ... der sei ausgeschlossen ..." (Nr. 356) Unfehlbar, irrtumslos und für alle Zeiten gültig wie auch folgender Lehrsatz:

"Wer sagt, die kleinen Kinder dürfe man nach Empfang der Taufe nicht zu den Gläubigen zählen, weil sie ja noch nicht tatsächlich glaubten, und sie müssten deshalb, wenn sie zu den Jahren der Unterscheidung kämen, wieder getauft werden, oder es sei besser, ihre Taufe zu unterlassen, als sie ohne eigenen Glaubensakt zu taufen nur aufgrund des Glaubens der Kirche, der sei ausgeschlossen." (Nr. 544)

Die Eltern haben nicht die "freie Wahl", der Säugling sowieso nicht. Wie sieht es später aus? Dazu folgender unfehlbarer, irrtumsloser und für alle Zeiten gültiger Lehrsatz:

"Wer sagt, solche kleinen Kinder, die getauft wurden, müsse man in reiferem Alter fragen, ob sie das bestätigen wollten, was die Paten in ihrem Namen bei der Taufe versprochen haben, und wenn sie antworten, sie wollten es nicht, dann müsse man sie ihrem eigenen Gutdünken überlassen und man dürfe sie einstweilen mit keiner anderen Strafe zum christlichen Leben zwingen, als dass man sie von dem Empfang der Eucharistie und der anderen Sakramente fernhalte, bis sie sich eines Bessern besännen, der sei ausgeschlossen." (Nr. 545)

Welche Strafen  zulässig sind, um den Gläubigen bei der Stange zu halten, wird hier offen gelassen. Mit der Bibel ließe sich auch in diesem Fall ein Durchgreifen bis zum Äußersten rechtfertigen: "Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht ... So sollen sie ihn steinigen alle Leute seiner Stadt, dass er sterbe ..." (5. Mose, 21,18 f.)

Fest steht, dass ein Mensch, der als Säugling katholisch getauft worden ist, zu keiner Zeit seines Lebens die katholische Kirche ohne Strafandrohung wieder verlassen kann  – und sei es "nur" die Androhung von ewigen Höllenqualen.

Im Übrigen lehrte Jesus selbst keine Säuglings- und Kindertaufe. Warum die Kirchen – auch die evangelische – so großen Wert darauf legen, kann man sich denken.

[Hintergründe zur Säuglingstaufe]

Apropos Höllenqualen – gibt es auch Lehrsätze über die Hölle?

"Wer behauptet, die Furcht vor der Hölle, durch die wir im Schmerz über die Sünden zu Gottes Barmherzigkeit unsere Zuflucht nehmen oder uns des Sündigens enthalten, sei Sünde oder mache den Sünder noch schlechter, der sei ausgeschlossen." (Nr. 826, unfehlbar, irrtumslos und für alle Zeiten gültig)

"Ferner bestimmen Wir: Wie Gott allgemein angeordnet hat, steigen die Seelen derer, die in einer tatsächlichen schweren Sünde verschieden, sofort in die Hölle hinab, wo sie von höllischen Qualen gepeinigt werden ..." (Nr. 905, unfehlbar, irrtumslos und für alle Zeiten gültig)

Obwohl das Thema Hölle natürlich unpopulär ist und von Religionslehrern vermutlich tunlichst vermieden wird, scheut sich der oberste Katholik Joseph Ratzinger nicht, den Gläubigen gelegentlich mit der wenig attraktiven Alternative zum Katholischsein zu drohen: "Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen."

[Die Hölle existiert und ist ewig]

Ich frage mich, warum die Gläubigen nicht gegen diesen Gott der Katholischen Kirche rebellieren, der nicht nur alle Nichtkatholiken, sondern auch alle Katholiken, die an den einen oder anderen skurrilen Lehrsatz nicht glauben wollen, in die Hölle schickt. Erst vor kurzem hat es in Österreich zurecht einen Aufschrei der Entrüstung gegeben, als eine Umfrage unter islamischen Religionslehrern ergeben hat, dass einige es richtig finden, dass der Abfall vom Islam mit der Todesstrafe geahndet wird. Dass der Abfall vom katholischen Glauben mit der grausamsten aller überhaupt denkbaren Strafen, der ewigen Verdammnis, geahndet wird, scheint den meisten Katholiken hingegen das normalste auf der Welt zu sein. Man muss sich das einmal bewusst machen, was ewige Verdammnis bedeutet. Eine ewige Verdammnis wäre unendlich viel grausamer als jedes noch so schlimme Verbrechen hier auf der Erde, welches in seiner Dimension doch immer nur endlich sein kann. Daraus ließe sich folgern, dass der Gott der katholischen Kirche unendlich viel grausamer als der schlimmste irdische Verbrecher sein müsste. Wie kann man sich vertrauensvoll im Gebet an so einen Gott wenden? Dass den Katholiken solche Widersprüche und Grausamkeiten nicht mehr auffallen, kann ich mir nur mit einer von frühester Kindheit an beginnenden Indoktrination erklären.

[Es gibt keine ewige Verdammnis – auch nicht in der Bibel]

[Weitere Informationen zur katholischen Lehre]

 

1.3      Evangelische Lehre

 Wie sieht es mit der evangelischen Lehre aus? Die evangelische Lehre basiert fast ausschließlich auf den Theorien Martin Luthers. Dass er die Bibel gut kannte, darf man wohl voraussetzen, denn er hat die Bibel aus den Ursprachen ins Deutsche übersetzt, eine Leistung, die die meisten Menschen zuerst mit Luther in Verbindung bringen. Gerade deshalb könnte man Martin Luther aber auch als ein Beispiel dafür anführen, dass das Studium der Bibel nicht automatisch zu einer höheren Ethik führt, sondern durch die vielen gewalttätigen Texte (siehe Kapitel Bibel) auch das Gegenteil bewirken kann.

Der junge Luther hatte noch durchaus positive Ansätze, welche schließlich zu seiner Distanzierung von der katholischen Kirche führten. Welche Ereignisse dazu geführt haben, dass sich im Laufe seines späteren Lebens in seinen Reden und Schriften immer mehr eine gewalttätige Veranlagung durchgesetzt hat, vermag wohl niemand genau zu sagen.

Auf die positiven Ansätze möchte ich hier nicht näher eingehen. Man kennt sie aus Predigten, Kirchenpublikationen und Lutherverfilmungen, die einseitig nur das Positive herausstellen.

Warum ich hier vor allem Luthers dunkle Seite beleuchten möchte, ist zum einen die Tatsache, dass sie kaum öffentlich bekannt ist und auch in den Medien ein Tabuthema zu sein scheint, zum anderen aber vor allem die Tatsache, dass Luthers intolerante und unchristliche Hetzreden gegen Andersgläubige sowohl zu Luthers Lebzeiten als auch in späteren Jahrhunderten für sehr viele Menschen ganz konkrete physisch spürbare Auswirkungen gehabt haben.

Zunächst einmal zu den Glaubensgrundlagen, die Luther für die evangelischen Gläubigen aus der Bibel und aus seinen Erfahrungen als katholischer Augustinermönch abgeleitet hat.

 

Rechtfertigungslehre

Die evangelische Kirche lehrt, Jesus hätte sich durch seinen Kreuzestod für die Menschen geopfert und damit alle Sünden auf sich genommen. Und wer glaubt, dass das tatsächlich so ist, der ist automatisch schon vor Gott gerechtfertigt, kommt also in den Himmel. Gute Taten sind nicht mehr notwendig und wer nur fest genug glaubt, darf sogar weiter sündigen!

"Sündige tapfer, aber glaube noch tapferer!" schrieb Luther in einem Brief an Philipp Melanchthon. Diese so genannte Rechtfertigungslehre wird seit der Reformation im 16. Jahrhundert von den evangelischen Kirchen gelehrt, und seit 1999 stimmt die katholische Kirche hier mit einigen theologischen Einschränkungen zu.

[Evangelische Rechtfertigungslehre]

Für einen denkenden Menschen wirft diese Lehre natürlich Fragen auf. Wenn Jesus uns von allen Sünden erlöst hat, warum gibt es dann so viel Leid und Elend in dieser Welt? Warum die ganzen Kriege? Warum die Krankheiten? Warum Terrorismus und Katastrophen? Vielleicht ist es ja gerade die Tatenlosigkeit der so genannten Christen, die für den Zustand dieser Welt mit verantwortlich ist. Womit ich hier natürlich gute Taten im Sinne der Lehre Jesu meine. Aber solche guten Taten sind nach kirchlicher Lehre ausdrücklich nicht erforderlich!

Dabei lehrte uns Jesus etwas ganz anderes: "Wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Felsen baute." (Matthäus 7, 24)

Die meisten Stellen im Neuen Testament lassen keinen Zweifel aufkommen, dass es auf das Tun ankommt:

"Seid aber Täter des Wortes und nicht Hörer allein; sonst betrügt ihr euch selbst." (Jakobus 1.22)

"Es werden nicht alle, die zu mir sagen `Herr, Herr!´ in das Himmelreich kommen, sondern die den Willen tun meines Vaters im Himmel." (Matthäus 7, 21)

Die Bibelstelle, die Luther als Beleg für seine Rechtfertigungslehre anführt, hat er zudem auch noch selbst gefälscht. Hieß es im Urtext in dem Paulusbrief an die Römer "durch den Glauben", hat Luther übersetzt "allein durch den Glauben" (Römer 3, 28).

Dass es auf das Tun ankommt, sollte einem eigentlich schon der gesunde Menschenverstand sagen. "Es gibt nichts Gutes, es sei denn man tut es", fasste es Erich Kästner kurz und prägnant in Worte. Vielleicht war es sogar seine Antwort auf die kirchliche Rechtfertigungslehre, denn wie folgendes kleine Gedicht belegt, war sich Erich Kästner durchaus bewusst, dass Gott nicht in den Kirchen zu finden ist:

"Da hilft kein Zorn. Da hilft kein Spott. Da hilft kein Weinen, hilft kein Beten. Die Nachricht stimmt! Der liebe Gott ist aus der Kirche ausgetreten."

Wie viel mehr hat der Dichter Erich Kästner unzähligen Kindern auf dieser Erde gegeben, als die Kirchen durch die Vermittlung ihrer Lehren im Religionsunterricht!

Es ist immer noch die Frage offen, warum Jesus am Kreuz sterben musste. Wer in seinen Erinnerungen an den Religionsunterricht kramt, wird zögernd antworten, dass dieses Opfer notwendig war, um Gott mit den Menschen zu versöhnen. Doch wer diese Antwort ernsthaft bedenkt, dem stockt der Atem: Ein Gott der Menschenopfer fordert, und noch dazu seinen eigenen Sohn. Christlicher Glaube oder heidnischer Opferkult?

Warum Jesus wirklich sterben musste, ist kein Geheimnis und steht für jedermann nachlesbar in den Evangelien. Er wurde der herrschenden Priesterkaste zu gefährlich, weil sich immer mehr Anhänger um ihn versammelten, worauf die Priester ihn unter einem Vorwand der damaligen Staatsmacht ausgeliefert haben. Solche Morde im Auftrag der Priesterkaste gegen Andersgläubige mit Hilfe der Staatsmacht gab es in den letzten 2000 Jahren immer wieder. Im Jahr 1209 befahl Papst Innozenz III. einen Kreuzzug gegen die Glaubensgemeinschaft der Katharer, nachdem diese in Südfrankreich immer mehr Anhänger gewinnen konnte. Der Kreuzzug endete mit einem Massenmord im Namen Gottes.

 

Prädestinationslehre

Wesentliche Inhalte von Luthers Glauben sind in der 1525 erschienenen Schrift Vom geknechteten Willen (De servo arbitrio) enthalten, die Luther in seiner Auseinandersetzung mit dem Gelehrten Erasmus von Rotterdam verfasst hat. Luther behauptet darin, dass der Mensch keinen freien Willen besitzt. Sein Leben wäre von Gott vorherbestimmt, auch ob der Mensch später in die Hölle oder den Himmel kommt (Prädestinationslehre). Obwohl selbst Luther die Widersprüchlichkeit und Grausamkeit eines solchen Gottesbildes bewusst ist, hält er daran fest: "Das ist der höchste Grad des Glaubens, zu glauben, jener [Gott] sei gütig, der so wenige rettet und so viele verdammt."      
Nach heutiger evangelischer Lehre ist der Mensch wenigstens in den "Dingen" frei, "so die Vernunft begreift" (CA XVIII). Das soll aber nicht in Glaubensfragen gelten. Demnach gilt in der evangelisch-lutherischen Kirche bis heute, "dass der freie Wille und Vernunft in geistlichen Sachen nichts vermag" (Apologie XVIII). Nötig dafür sei der "heilige Geist", wozu es die Institution Kirche brauche. Denn um den "heiligen Geist" zu bekommen, hätte Gott "das Predigtamt eingesetzt, Evangelium und Sakrament [ge]geben, dadurch er als durch Mittel den heiligen Geist gibt, welcher den Glauben, wo und w(e)[a]nn er will, in denen, so das Evangelium hören, wirket ..." (CA V).

CA steht hier übrigens für Confessio Augustana, dem Augsburger Bekenntnis, welches 1530 Kaiser Karl V. in Augsburg von Philip Melanchthon überreicht wurde. Es ist noch heute gültig und enthält – ähnlich wie in der katholischen Kirche – auch Glaubenswahrheiten, deren Nichtbefolgung Hölle und ewige Verdammnis zur Folge haben:

"Auch wird gelehrt, dass unser Herr Jesus Christus am Jüngsten Tag kommen wird, um zu richten und alle Toten aufzuerwecken, den Gläubigen und Auserwählten ewiges Leben und ewige Freude zu geben, die gottlosen Menschen aber und die Teufel in die Hölle und zur ewigen Strafe verdammen wird. Deshalb werden die verworfen, die lehren, dass die Teufel und die verdammten Menschen nicht ewige Pein und Qual haben werden." (Confessio Augustana, Artikel 17)

Auch an anderer Stelle wird mit der ewigen Verdammnis gedroht:

»... Denn was außer der Christenheit ist, es seien Heiden, Türken, Juden oder falsche Christen und Heuchler, ob sie gleich nur einen wahrhaftigen Gott glauben und anbeten, so wissen sie doch nicht, was er gegen ihnen gesinnt ist, können sich auch keiner Liebe noch Gutes zu ihm versehen, darum sie in ewigem Zorn und Verdammnis bleiben; denn sie den Herrn Christum nicht haben, dazu mit keinen Gaben durch den heiligen Geist erleuchtet und begnadet sind.« (Der große Katechismus nach der Fassung des deutschen Konkordienbuches, Dresden 1580)

Und auch in der evangelischen Kirche wird den Eltern – zumindest nach der offiziellen, schriftlich fixierten Lehre – nicht die "freie Wahl" gelassen, ob sie ihr Kind taufen oder ihm später selbst die Entscheidung überlassen wollen:

"Von der Taufe wird gelehrt, dass sie heilsnotwendig ist und dass durch sie die Gnade angeboten wird; dass man auch die Kinder taufen soll, die durch die Taufe Gott überantwortet und gefällig werden, d. h. in die Gnade Gottes aufgenommen werden. Deshalb werden die verworfen [= ewig verdammt], die lehren, dass die Kindertaufe nicht richtig sei."  (Confessio Augustana, Artikel 9)

[Confessio Augustana]

[Die geheimen Abgründe der evangelisch-lutherischen Kirche]

 

Luthers Hetzreden gegen Andersgläubige

Nachfolgende Aussprüche Luthers zitiert nach:

[So spricht Martin Luther – so spricht Jesus von Nazareth. Ein Vergleich]

 

Hexen

Jesus achtete die Frauen als gleichberechtigt und hinderte die Pharisäer daran, ein Todesurteil gegen eine Frau zu vollstrecken.

Martin Luther hingegen goss reichlich Öl ins Feuer des Hexenwahns: "Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen ... Es ist ein gerechtes Gesetz, dass sie getötet werden. Sie richten viel Schaden an ... Sie können auch ein Kind bezaubern ... Man töte sie nur." Im Territorium der Lutherkirche tobte der Hexenwahn genauso stark wie in den katholischen Gebieten. Die Landesherren, dank Luther gleichzeitig meist mit dem Amt der obersten Kirchenleitung versehen, strichen meist das gesamte Vermögen der Gefolterten und Ermordeten ein.

 

Verfolgung religiöser Minderheiten

Jesus von Nazareth respektierte jeden Menschen und war tolerant gegenüber anderen Glaubensrichtungen. Für ihn zählte nicht das Gebetbuch, sondern die Tat, was zum Beispiel im Gleichnis vom barmherzigen Samariter, einem hilfsbereiten Außenseiter, zum Ausdruck kommt.

Wer es jedoch wagte, in lutherischen Gebiet zu predigen, ohne von der Lutherkirche ordiniert zu sein, dem schickte Luther den Henker auf den Hals:

"... wenn sie gleich das reine Evangelium wollten lehren, ja wenn sie gleich Engel und Gabriel vom Himmel wären ... Will er predigen, so beweise er den Beruf oder Befehl ... Will er nicht, so befehle die Obrigkeit solchen Buben dem rechten Meister, der Meister Hans heißt (= dem Henker)."

Luther war auch ein fanatischer Verfolger der Täuferbewegung. Der Täufer Fritz Erbe starb nach jahrelanger qualvoller Kerkerhaft auf der Wartburg, nur weil er sich weigerte, sein Kind zu taufen.  [Der Täufer Fritz Erbe]

Während der NS-Zeit war die Lutherkirche maßgeblich daran beteiligt, dass die Zeugen Jehovas (damals: "Bibelforscher") verfolgt wurden. Hunderte starben in Konzentrationslagern. Auch heute noch verfolgt die Lutherkirche durch eigene Verleumdungsbeauftragte, "Sektenbeauftragte" genannt, religiöse Minderheiten mithilfe der Massenmedien durch Verleumdungskampagnen, die Ehrverlust, gesellschaftliche Ausgrenzung und zum Teil die Vernichtung beruflicher Existenzen zur Folge haben.  [Verfolgung religiöser Minderheiten]

 

Kriegstreiberei

Jesus war Pazifist. Er lehrte die Feindesliebe und warnte Petrus sogar in einer eindeutigen Notwehrsituation: "Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen!".
Martin Luther hingegen hetzte seine Mitmenschen in Krieg und Bürgerkrieg. Gegen die Türken sollten sie "mit Freude die Faust regen und getrost dreinschlagen, morden, rauben und Schaden tun so viel sie immer mögen, solange sie eine Ader regen können". Und er rief sie auf zum Bürgerkrieg gegen die aufständischen Bauern: "Steche, schlage, würge hie, wer da kann. Bleibst du darüber tot, wohl dir, einen seligeren Tod kannst du nimmermehr erlangen. Denn du stirbst im Gehorsam gegenüber dem göttlichen Wort und Befehl."

 

Juden

Alle nachfolgenden Aussprüche Luthers gegen die Juden zitiert nach:

[Die evangelische Kirche und der Holocaust]

 

Martin Luther erklärt den Bürgern, die Juden seien ihr "Unglück":

"Ein solch verzweifeltes durchböstes, durchgiftetes, durchteufeltes Ding ist´s um diese Juden, so diese 1400 Jahre unsere Plage, Pestilenz und alles Unglück gewesen sind und noch sind. Summa, wir haben rechte Teufel an ihnen. Das ist nichts anderes. Da ist kein menschliches Herz gegen uns Heiden. Solches lernen sie von ihren Rabbinern in den Teufelsnestern ihrer Schulen."

Anmerkung: Der Satz "Die Juden sind unser Unglück" wird zu einer der schlagkräftigsten Parolen der nationalsozialistischen Zeit.

 

Martin Luther empfiehlt, jüdische Mitbürger zu meiden:

"Wenn du siehst oder denkst an einen Juden, so sprich bei dir selbst also: Siehe, das Maul, das ich da sehe, hat alle Sonnabend mein lieben Herrn Jesum ... verflucht, vermaledeit und verspeist, dazu gebetet und geflucht vor Gott, dass ich, mein Weib und Kind und alle Christen erstochen und aufs jämmerlichste untergegangen wären. Er wollte es selber gerne tun, und, wo er könnte, unsere Güter besitzen ... Ich sollte mit einem solchen verteufelten Maul essen, trinken oder reden? So möchte ich aus der Schüssel oder Kannen mich voller Teufel fressen und saufen, so mache ich mich gewiss damit teilhaftig aller Teufel, die in den Juden wohnen."

Anmerkung: Die Vorwürfe gegen die jüdischen Bürger sind Lügen.
Die Nationalsozialisten verbieten 1941 Freundschaften zwischen Deutschen und Juden. In öffentlichen Einrichtungen dürfen Juden nicht bei Deutschen sitzen.

 

Martin Luthers Rat zur "Judentaufe"

"Wenn ich einen Juden taufe, will ich ihn an die Elbbrücke führen, einen Stein an den Hals hängen und ihn hinab stoßen und sagen: Ich taufe dich im Namen Abrahams!"

Anmerkung: Die Nationalsozialisten demütigen jüdische Mitbürger auf vielfache Weise. Schließlich werden sie bei Pogromen und später in den KZs ermordet. Eine katholische oder evangelische Taufe ist kein Schutz vor dem Holocaust.

 

Martin Luther fordert den Staat dazu auf, die jüdischen Mitbürger zu verfolgen:

1) Martin Luther fordert: Man soll ihre "Synagoga oder Schulen mit Feuer anstecken ... unserem Herrn und der Christenheit zu Ehren, damit Gott sehe, dass wir Christen seien ..."

Anmerkung: Das tun die Nationalsozialisten, z. B. in der Reichspogromnacht 1938.

 

2) Martin Luther fordert, "... dass man ihre Häuser desgleichen zerbreche und zerstöre ... Dafür mag man sie etwa unter ein Dach oder einen Stall tun".

Anmerkung: Die Nationalsozialisten ziehen die Juden zunächst ab 1938 in bestimmten Häusern zusammen, ab 1939 teilweise in Gettos. Später werde sie – vergleichbar einem Viehtransport – in Eisenbahnwaggons gepfercht und in die Konzentrationslager gefahren. Dort müssen sie in Baracken wohnen.

 

3) Martin Luther fordert, "... dass man ihnen nehme alle ihre Betbüchlein ... auch die ganze Bibel und nicht ein Blatt ließe".

Anmerkung: Die Nationalsozialisten lassen 1933 die jüdischen Schriften verbrennen.

 

4) Martin Luther fordert, "...dass man ihnen verbiete, bei uns ... öffentlich Gott zu loben, zu danken, zu beten, zu lehren bei Verlust Leibes und Lebens ... dass ihnen verboten werde, den Namen Gottes vor unseren Ohren zu nennen".

Anmerkung: Die Nationalsozialisten nehmen den Juden das Leben. Sie werden meist erschossen oder vergast, ihre Leichen in Massengräbern verscharrt oder verbrannt – allerdings unabhängig davon, ob der jüdische Bürger zuvor Gott öffentlich lobte oder nicht. Die ersten Pogrome erfolgen bereits 1933, die Massenmorde beginnen 1939.

 

5) Martin Luther fordert, "...dass man den Juden das Geleit und Straße ganz und gar aufhebe ... Sie sollen daheim bleiben".

Anmerkung: Juden dürfen in der nationalsozialistischen Zeit ihren Wohnort nur mit polizeilicher Genehmigung verlassen. Später gilt das auch für die Gettos (ab 1939). Wer sich nicht daran hält, wird verhaftet.

 

6) Martin Luther fordert, "dass man ... nehme ihnen alle Barschaft und Kleinod an Silber und Gold".

Anmerkung: Das tun die Nationalsozialisten ebenfalls. 1938 wird der Besitz "zwangsarisiert", 1939 der Schmuck eingezogen, später das Geld.

 

7) Martin Luther fordert, "...dass man den jungen und starken Juden und Jüdinnen in die Hand gebe Flegel, Axt, Karst, Spaten, Rocken, Spindel und lasse sie ihr Brot verdienen im Schweiß der Nasen".

Anmerkung: Die "jungen und starken Juden und Jüdinnen" werden von deutschen Firmen der Nazi-Zeit zum Teil als Zwangsarbeiter eingesetzt. In den Konzentrationslagern werden die Arbeitsfähigen v. a. seit 1938 von den Schwächeren getrennt. Die einen müssen unter dem Motto "Arbeit macht frei" zwangsarbeiten und werden erst hingerichtet, wenn sie nicht mehr gebraucht werden. Die anderen werden gleich umgebracht.

 

8) Martin Luther fordert: "Summa: ... dass ihr und wir alle der ... teuflischen Last der Juden entladen werden ..."

Anmerkung: Schätzungsweise sechs Millionen Juden werden beim Holocaust ermordet. Von den Überlebenden wandern die meisten bis 1951 in die USA oder nach Israel aus.

 

[Weitere Informationen zu Luther und der evangelischen Lehre]

 

 2    Auswirkungen der Kirchenlehre in der Geschichte


"An ihren Früchten werdet Ihr sie erkennen", lehrte Jesus von Nazareth. Welche Früchte die Kirchen hervorgebracht haben, kann man aus der Menschheitsgeschichte der letzten 1700 Jahre ablesen bzw. der letzten 500 Jahre, was die evangelische Kirche betrifft. Ich möchte deshalb am Anfang dieses Kapitels den Historiker Karlheinz Deschner zu Wort kommen lassen, der sich so intensiv wie kaum ein anderer mit der Kirchengeschichte befasst hat:

"Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit, einschließlich und besonders des 20. Jahrhunderts, keine Organisation der Welt, die zugleich so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die christliche Kirche, ganz besonders die römisch-katholische Kirche. Diese Erklärung, durch die von mir verfassten oder herausgegebenen kirchenkritischen Publikationen bereits gedeckt, wird durch meine (vorerst auf mindestens fünf Bände angelegte) "Kriminalgeschichte des Christentums" weiter erhärtet werden und solange gültig sein, bis dem von mir erbrachten und wohlfundierten Material irgendwann irgendjemand ein ebenso wohlfundiertes Material gegenüberstellen kann, das irgendeine andere Organisation der Welt genau so lang, so fortgesetzt und so scheußlich belastet."(Karlheinz Deschner in "Die beleidigte Kirche".)

Anmerkung: Inzwischen sind schon neun Bände der "Kriminalgeschichte des Christentums" erschienen, die in der Antike beginnend das 20. Jahrhundert immer noch nicht erreicht haben. Wer wissen möchte, warum Deschner schreibt "einschließlich und besonders des 20. Jahrhunderts", dem empfehle ich sein Werk "Die Politik der Päpste im 20. Jahrhundert".

[Lesung von Karlheinz Deschner auf YouTube]

Die meisten Menschen haben bereits davon gehört, dass es die Kirchen in früheren Zeiten mir der Lehre Jesu nicht so genau genommen haben. Da gab es die Inquisition, Hexenverbrennungen, Kreuzzüge, Judenprogrome (schon zu allen Zeiten), Feldzüge gegen die so genannten Heiden und auch gegen christliche Häretiker (Abweichler), Sklavenhandel und vieles mehr.

[Die Opfer der Kirche]

Als erstes möchte ich mich mit dem Gründer der katholischen Kirche befassen, dem "heiligen" Konstantin (280-337), auch Konstantin der Große genannt. Für viele Kirchenchristen dürfte er aus dem Religionsunterricht bekannt sein, denn für die Kirchen gilt der römische Kaiser als "Idealbild des christlichen Herrschers" und "Begründer des christlichen Abendlandes". Die kritische historische Wissenschaft sieht das inzwischen etwas anders.

 

Kaiser Konstantin

 Nicht nur zur Erringung der Alleinherrschaft gegen die Mitkaiser Maxentius, Maximinius und Licinius, auch gegen zahlreiche germanische Stämme und Grenzvölker führte er Zeit seines Lebens ständig Angriffs-, Verteidigungs-, Raub-, Unterwerfungs- und die ersten Missionierungskriege in der Geschichte des Christentums. An Grausamkeit kam er dem Christenverfolger Diokletian durchaus gleich, indem er die germanischen Heerführer und Könige in den Arenen von Raubtieren zur Augenweide des Publikums zerfleischen ließ. "Fränkische Spiele" nannte er diese berühmt berüchtigten Shows.

Später auf dem Thron ließ der Kaiser bei nur geringstem Verdacht auf Intrigen oder Verschwörung Freunde, Vertraute und hohe Beamte umbringen, einmal eine ganze Reihe Familienmitglieder, am Schluss sogar seine Frau Fausta und seinen Sohn Crispus.

Die katholische Kirche wurde von Konstantin großzügig beschenkt und begünstigt: Geld, Staatsämter, Titel, Grundbesitz, prachtvolle Kirchenbauten, Befreiung von Steuerleistungen für den Staat, kostenlose Versorgung mit Getreide, das Halten von Sklaven, Gerichtsrecht für Bischöfe auch in zivilen Angelegenheiten, freie Fahrt mit der Staatspost und vieles mehr.

Auf Druck der Klerikalen erließ Konstantin das Ketzer-Edikt von 326. Die einst selbst verfolgte christliche Kirche wurde zum Verfolger und blies, vom Kaiser abgesegnet, zum Feldzug gegen die Häretiker und Ketzer und ihre Anhänger. Es begann zunächst mit Gottesdienstverbot, Beschlagnahmung von Eigentum, Zerstörung der Kirchen, immer begleitet von einer schrillen Schmähpropaganda, wurde dann fortgesetzt mit ersten Tötungen und später unter den Nachfolgekaisern mit Massakern und Vernichtungskriegen.

Der Kriegsdienst war für Christen in den ersten drei Jahrhunderten nach Christus verboten. Auf der Synode von Arelate 314 n. Chr. verpflichtete Konstantin Christen zum Kriegsdienst. Wer sich weigerte, wurde entlassen und exkommuniziert, Fahnenflucht später sogar mit Enthauptung und Verbrennen bei lebendigem Leibe geahndet. Zum Erstaunen der Historiker ist kein Protest der Bischöfe überliefert.

Die Einführung des Kriegsdienstes durch Konstantin muss man in ihrer Bedeutung als schicksalhafte Schlüsselstelle der Geschichte des Christentums, ja der Geschichte und der ethisch-moralischen Entwicklung der ganzen Menschheit betrachten: Die Gewalt hielt, nun offiziell, von der höchsten moralischen Instanz abgesegnet, Einzug in das Christentum: Aus der urchristlichen Friedensreligion wurde eine Religion der Gewalt – auch eine Art "konstantinische Wende".

Die noch ausstehende theologische Rechtfertigung für den Krieg lieferten dem Staat und der Kirche später die genialsten Theologen, die "heiligen" Kirchenväter Augustinus und Thomas von Aquin. Beide postulierten den von Gott gewollten "gerechten Krieg": "Glaube nicht, dass jemand, der mit den Waffen Kriegsdienst verrichten will, Gott nicht gefallen könnte", belehrt uns Augustinus. Aus einem "Gott der Liebe", der gerade aus Liebe zu seinen Menschenkindern das Nichttötungsgebot aufgestellt hat, wurde ein unbarmherziger "Kriegsgott", der sogar Gefallen am gegenseitigen Abschlachten seiner Menschenkinder hat.

Die Folgen der theologischen Rechtfertigung des Krieges konnten nicht fataler sein: Im Namen Gottes und mit dem Segen der Kirche wurden die schrecklichen Missionierungskriege gegen die Sachsen und Slawen, die Kreuzzüge, die Unterwerfungskriege gegen die Indios, die Inquisitionskriege gegen Ketzer und zahllose andere Kriege, Feldzüge und Gewaltaktionen bis in unsere Zeit hinein geführt. An diese Lehre vom "gerechten Krieg" halten sich die katholische und auch die evangelische Kirche noch heute. Wie im katholischen Katechismus zu lesen, ist der Krieg die "ultima ratio", das "letzte Mittel zur Verteidigung des Staates". Als weitere theologisch-biblische Rechtfertigung für die Auslöschung von Menschenleben dient der Kirche die listige Verfälschung des 5. Gebotes, das Töten erlaubt, nur Morden verbietet.

Die katholische Kirche ist bis heute voll des Lobes für ihren "großen" Konstantin, der den "Siegeszug des Christentums" eingeleitet hat. An diesem Siegeszug, der in Wahrheit ein Siegeszug der Kirche war, haben die urchristlichen ethischen Grundwerte wie Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Nächsten- und Feindesliebe leider nicht teilnehmen dürfen – die Welt sähe heute anders aus.

[Konstantin der "Heilige" – ein Gewaltmensch auf dem Thron]

Diese von Konstantin eingeführte Symbiose von Staat und Kirche hat sich im Prinzip bis heute erhalten. Die Kirche rechtfertigt das Handeln des weltlichen Herrschers, und sei es auch noch so unchristlich, und erhält dafür von diesem zahlreiche Privilegien. Dass die evangelische Kirche dieses Prinzip gleich bei Ihrer Gründung übernommen hat, belegt Artikel 16 der Confessio Augustana:    
"Von der Polizei (Staatsordnung) und dem weltlichen Regiment wird gelehrt, dass alle Obrigkeit in der Welt und geordnetes Regiment und Gesetze gute Ordnung sind, die von Gott geschaffen und eingesetzt sind, und dass Christen ohne Sünde in Obrigkeit, Fürsten- und Richteramt tätig sein können, nach kaiserlichen und anderen geltenden Rechten Urteile und Recht sprechen, Übeltäter mit dem Schwert bestrafen [Anmerkung: also Todesstrafen aussprechen und als Henker exekutieren],  rechtmäßig Kriege führen... Hiermit werden die verdammt, die lehren, dass das oben Angezeigte unchristlich sei."

Von diesem Prinzip haben die Kirchen leider auch im 20. Jahrhundert keine Ausnahme gemacht, selbst als es in den dreißiger und vierziger Jahren so dringend geboten war. Nicht genug, dass sie Hitler als legitime Obrigkeit anerkannt, dem Kirchenvolk Gehorsamkeit gegenüber dem NS-Regime gepredigt und Hitlers Eroberungskriege unterstützt haben, durch die jahrhunderte lange Aussaat von judenfeindlichen Parolen haben die Kirchen als geistige Brandstifter auch noch den Holocaust an den Juden mitzuverantworten und gehören damit insgesamt zu den Hauptverantwortlichen dieser wohl bisher größten Katastrophe der Menschheitsgeschichte.

 

Zu den Ereignissen der Kirchengeschichte

·         Die Kirche und  der Holocaust

·         Die Kirche und der Krieg

·         Weitere Verbrechen der Kirche

·         Sexualverbrechen an Kindern durch Pfarrer und Priester

·         Misshandlung von Kindern und Jugendlichen in kirchlichen Heimen

 

Aussprüche von Theologen im Lauf der Kirchengeschichte

Was Theologen im Lauf der Geschichte so alles von sich gegeben haben zu Frauen, Inquisition, Juden, Krieg, Drittes Reich, Behinderte, Sexualität, Glauben, Ungläubige, Sitte und Moral, Erziehung, Sklaverei, Ausländer, Leid und Elend, Harry Potter, Abtreibung, Diktatoren und Mörder.

[Aussprüche von Theologen]

 

Verschiedenes

·         Friedrich Nietzsche über die Kirche

 
Angesichts dieser Zusammenstellung noch einmal die Ausgangsfrage: Vertreten die Kirchen überhaupt "christliche Werte"?
 

3     Schlusswort

Es ist mir ein Rätsel, wie die Kirchen selbst nach den Ereignissen des so genannten Dritten Reiches weiterhin als moralische Instanz angesehen werden konnten. Vermutlich hatten die Menschen nach dem Krieg andere Sorgen, als sich um eine Aufarbeitung der Geschichte zu kümmern. Doch auch heute, mehr als 60 Jahre später, liegt die Aufarbeitung der Deutschen Geschichte, was den Anteil der Kirchen angeht, immer noch im Argen. Dabei sind die Fakten größtenteils bekannt, wie dieses Schreiben belegt, sie gelangen nur sehr spärlich an die Öffentlichkeit.

Unsere Politiker und Historiker vertrauen anscheinend immer noch darauf, dass die Kirchen die Aufarbeitung ihrer Geschichte selbst in die Hand nehmen. Doch ohne äußeren Druck passiert da offenbar nur sehr wenig – im Gegenteil: Die evangelische Kirche hat erst im letzten Jahr eine so genannte Lutherdekade ausgerufen und die katholische Kirche beabsichtigt offenbar die Seligsprechung von Pius XII., die Vorstufe zur Heiligsprechung. Es gibt nicht wenige "Heilige" in der katholischen Kirche, die aus heutiger Sicht die reinsten Teufel waren. Dass diese in keinster Weise um ihren Heiligenstatus bangen müssen, zeugt nicht gerade von einer aktiven Geschichtsaufarbeitung. Die Intrigen und Morde der katholischen Heiligen lassen sich auch nicht mit dem damaligen Zeitgeist entschuldigen, denn die Täter kannten nicht nur die zehn Gebote und die Lehre Jesu, sondern gaben meistens sogar vor, in seinem Namen zu handeln.

Es erzeugt schon ein etwas seltsames Gefühl, wenn man sich bewusst macht, dass am Abend nach dem Amoklauf in Winnenden, sich trauernde Menschen in einer Kirche zusammenfanden, die ausgerechnet nach dem Inquisitor Karl Borromäus benannt ist, der im 16. Jahrhundert furchtbare Massaker unter Andersgläubigen durchführen ließ. Ist das nicht eine Verhöhnung der eigenen Kirchenmitglieder?

[Der "heilige" Karl Borromäus]

Müssten sich die Kirchen nicht auch von den gewalttätigen Stellen in der Bibel distanzieren? Von ihrem grausamen Gottesbild? Ihren anmaßenden Lehrsätzen?  Können die Kirchen mit ihrer Jahrhunderte langen unbereinigten Geschichte, mit all den Millionen von zum Himmel stinkenden Leichen in ihren Kellern, für die Menschen in der heutigen Zeit überhaupt noch eine Hilfe sein? Oder drehen sie sich nur noch um sich selbst, wie kürzlich bei dem Skandal um die Pius–Bruderschaft, der ja ebenfalls noch nicht bereinigt ist.

Der Zustand dieser Welt ist besorgniserregend. Politiker und Manager ohne Gewissen haben die Weltwirtschaft an den Abgrund geführt. Mit dem Klima sieht es nicht besser aus. Die Worst-Case-Szenarien der Wissenschaftler werden immer wieder von der Realität überholt. Was hat das mit den Kirchen zu tun? Die Krisen sind hauptsächlich durch das so genannte christliche Abendland verursacht, dessen Staaten fast ausnahmslos von bekennenden Kirchenchristen regiert wurden und werden. Wussten Gott und Christus die Menschheit nicht besser zu führen oder waren es die Kirchen, die geführt haben? "Wenn aber ein Blinder den anderen führt, so fallen sie beide in die Grube." (Matthäus 15,14)

Für diese Führung lassen sich die Kirchen vom Staat sehr gut bezahlen. Sie haben auch kein Unrechtsbewusstsein, noch heute von Verträgen zu profitieren, die mit Hitler abgeschlossen worden sind, zum Beispiel dem so genannten Reichskonkordat. Die Summe aller staatlichen Subventionen an die Kirchen (evangelisch und katholisch) beläuft sich nach vorsichtigen Schätzungen auf gigantische 14 Milliarden Euro jährlich.

Die Kirchen rechtfertigen diese Subventionen oft mit ihren Sozialeinrichtungen wie Kindergärten, Schulen, Altenheime und Krankenhäuser. Diese werden jedoch mit zusätzlichen 10 Milliarden Euro zu über 90 % vom Staat finanziert. Die Ausgaben der Kirchen für öffentlich-soziale Zwecke machen keine 10 % der Kirchensteuereinnahmen aus, welche im Jahr 2008 etwa 9,8 Milliarden Euro für beide Kirchen zusammen betrugen. Was machen die Kirchen mit dem vielen Geld? Diese Frage stellt sich erst recht, wenn man noch die 14 Milliarden Euro an staatlichen Subventionen mit dazurechnet. Finanzieren die deutschen Steuerzahler indirekt den Vatikan, der im letzten Jahr noch schnell unsichere Anlagen gegen eine Tonne Gold eingetauscht hat? Wer rechnen kann, wird feststellen, dass die Kirchen für den Staat ein Verlustgeschäft sind.

Ich möchte an dieser Stelle anmerken, dass ich keinen Zweifel daran habe, dass sich viele Kirchenchristen redlich im Sinne Christi für ihren Nächsten engagieren. Das ehrenamtliche Engagement ihrer Mitglieder sollten sich die Kirchen aber nicht vom Staat bezahlen lassen und schon gar nicht dermaßen überteuert. Wobei die Zahl der aktiven Mitglieder und Kirchgänger in keinem Verhältnis zu dem enormen Einfluss steht, den die Kirchen noch heute ausüben, insbesondere auf kirchliche Politiker und damit auf die Melkkuh, den Staat. Die Anzahl der passiven Kirchenmitglieder, auf die sich die Kirchen natürlich berufen, wäre vermutlich inzwischen deutlich geringer, wenn der Kircheneintritt mit einer bewussten Willensentscheidung verbunden wäre (siehe kirchliche Lehrsätze zur Taufe). Dagegen erfordert es oft großen Mut, sich gegen kirchliche Strafandrohungen (außerhalb der Kirchen kein Heil, sondern ewige Verdammnis), Konventionen und ein konservatives Umfeld zu behaupten und den Kirchenaustritt zu vollziehen. Viele Menschen zahlen auch nur deshalb weiter ihre Kirchensteuern, weil sie annehmen, dass die Kirchen diese für soziale Zwecke ausgeben. Dabei ist dieser Anteil vermutlich sehr viel geringer als sie denken. Dessen ungeachtet nimmt die Zahl der Kirchenaustritte immer mehr zu.

Als Folge davon befinden wir uns heute in einer Situation großer Ungerechtigkeit, in der immer mehr Nichtkirchenmitglieder, also Andersgläubige und Atheisten, aufgrund der hohen staatlichen Kirchensubventionen gezwungen werden, mit ihren Steuerabgaben eine Quasi-Staatskirche mitzufinanzieren, die es laut Verfassung ausdrücklich gar nicht geben dürfte. Bei "freier Wahl" würden die meisten Nichtkirchenmitglieder wohl eher andere Organisationen unterstützen.

[Staatliche Kirchensubventionen]

Ich möchte in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass der kirchliche Religionsunterricht in Berlin den Steuerzahlern jedes Jahr 35 Millionen Euro kostet. Bei einem Erfolg von "Pro Reli" würden die Kosten für das Land Berlin noch mal erheblich ansteigen. Dieses Geld stammt zum größten Teil von Nichtkirchenmitgliedern, denn laut der jüngsten Erhebung des Landesamtes für Statistik Berlin-Brandenburg sind von den 3,36 Millionen Einwohnern Berlins nur noch 981.000 Mitglied der katholischen oder evangelischen Kirche, was einem Anteil von 29,2 Prozent entspricht.

Für die "Pro-Reli"-Kampagne ist bei den Kirchen bzw. Kirchenmitgliedern das Geld vorhanden. Für den angestrebten "ordentlichen" Religionsunterricht sollen dann aber überwiegend Nichtkirchenmitglieder aufkommen. Ist das christlich?

Die Kirchen haben es durch eine unchristliche Lehre und ein Jahrhunderte langes unchristliches Verhalten selbst zu verantworten, dass immer mehr Menschen aus der Kirche austreten. Sie haben es auch zu verantworten, dass viele Menschen aufgrund des in den Kirchen vermittelten Gottesbildes überhaupt nicht mehr an Gott glauben können.

Wie das Volksbegehren auch ausgeht, immer mehr Menschen werden ihre "freie Wahl" dazu nutzen, um ihren eigenen spirituellen Weg zu suchen. Gleichzeitig werden sich auch immer weniger Menschen von den Gemeinschaften vertreten fühlen, die an den Schulen auf Staatskosten konfessionellen Religionsunterricht  oder anderen Weltanschauungsunterricht erteilen dürfen. Bestätigt wird diese Tendenz auch von einem Forschungsprojekt der Freien Universität Berlin, welches ergeben hat, dass in Berlin über 360 Gruppen und Gemeinschaften nahezu aller Religionen der Welt aktiv sind (Religion in Berlin – Ein Handbuch, Berlin, Juli 2003, ISBN 3-89998-003-4).

Der Geist weht wo er will und ist an keine Konfession gebunden. "Wo zwei oder drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter Euch", soll Jesus einmal gesagt haben und außerdem: "Wer suchet, der findet."

Ralf B., Berlin
(vollständiger Name und Adresse der Redaktion bekannt)

 


Anhang
(Bei Hinweisen ohne Verlinkung sind die ursprünglich hier aufgeführten Links nicht mehr abrufbar)

Beispiele für gewalttätige Bibelstellen   

Ø      Die Aufforderung zum Völkermord in der Bibel
https://www.theologe.de/altes_testament.htm

Ø     Gewalttätig, jugendgefährdend, verfassungsfeindlich.
Kommt die Bibel auf den Index?

Ø      Gräueltaten in der Bibel
http://www.unmoralische.de/gott.htm

http://www.unmoralische.de/morden.htm

Ø      Todesstrafe für Ehebrecher und Homosexuelle

 

Zusammenstellung von Widersprüchen in der Bibel

Ø     Gegenüberstellung von Widersprüchen in der Bibel
https://www.theologe.de/theologe8.htm

 

Hieronymus und die Entstehung der Bibel

Ø      Was ist Wahrheit? Was ist Fälschung? Hieronymus und die Entstehung der Bibel
https://www.theologe.de/theologe14.htm

 

Weitere Informationen zu Matthäus 16, 18 

Ø      Weitere Informationen zu "Du bist Petrus, der Fels, und auf diesen Felsen werde ich meine Kirche bauen" (Matthäus 16, 18)
Nicht Petrus, sondern Christus ist der "Fels" – Die Lehre von Jesus und die Fälschungen der Kirche:
https://www.theologe.de/petrus-christus-fels-schluesselgewalt.htm

 

Brief an den Papst zu Matthäus 23, 8-9  

Ø      Brief an den Papst zu Matthäus 23, 8-9
(nicht mehr im Internet einsehbar)

 

Weitere Informationen zur Bibel

Ø      Hintergründe zur Bibel – Wie die Priester die Macht über das Volk erlangten
https://www.theologe.de/theologe13.htm

Ø      Wie Paulus die Botschaft des Jesus von Nazareth veränderte und die Fundamente für die spätere griechisch-römische Staatskirche legte
https://www.theologe.de/theologe5.htm

 

Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung

Ø     Glaubenswahrheiten der katholischen Kirche zitiert nach dem offiziellen Lehrwerk der römisch-katholischen Kirche von Josef Neuner und Heinrich Roos, Der Glaube der Kirche in den Urkunden der Lehrverkündigung, neu bearbeitet von Karl Rahner und Karl-Heinz Weger, Regensburg 1971, 13. Auflage 1992 (ISBN 3-7917-0119-3)
https://www.theologe.de/theologe18.htm

 

Quelle und weitere Zitate von Militärgeistlichen im zweiten Weltkrieg

Alle nachfolgenden Texte stammen aus Karlheinz Deschners Buch "Die Politik der Päpste im 20. Jahrhundert". Es werden ganze Passagen aus diesem Buch wiedergegeben, in denen Deschner die Zitate von Geistlichen eingebaut hat.

Ø     Auf der anderen Seite wieder „feiern wir als christgläubige deutsche Soldaten schon das zweite Osterfest auf russischem Boden“. „Und das ist der Sieg, über alle Gewalt der Finsternis.“ „Gott hat dem deutschen Volk in diesem Krieg eine höchste Sendung gegeben. Neuordnung Europas. Dieser Neubau stehe im Zeichen Christi. Bolschewismus bedeutet Europa ohne Gott, ohne und gegen Christus. Die Front der jungen Völker unter Führung Deutschlands will ein Europa mit Gott, mit Christus.“ „Für diesen Kampf ist es wert, das Beste, alles einzusetzen, um die christlichen deutsche Werte unseres Volkes zu erhalten.“
(Band 2, Seite 67, angegebene Quelle: Missalla, Für Volk und Vaterland)

Ø   „Die Kraft zu den hervorragenden, ja manchmal einzigartigen Leistungen und Heldentaten schöpften unsere Brüder, wie wir alle aus den unversiegbaren Quellen unserer hl. Religion. Unser Christentum ist ja die Religion des höchsten Heldentums, weil es die Religion des Opfers ist …“. „Wir werden unsere Soldatenpflicht gewissenhaft und treu bis zum letzten erfüllen … Heldenhaft und stark werden wir tragen, was an Opfern gefordert wird. Uns ist Opfer und Tod fürs Vaterland ein Opfern und Sterben für ewige Werte, für die ewige Aufgabe, die Gott jedem Volke in seinem ewigen Reich zugeteilt hat. …“     
(Band 2, Seite 67, angegebene Quelle: Missalla, Für Volk und Vaterland)

Ø   „Wie viele Soldaten gehen auf dem Schlachtfeld in ihrem Blute lächelnd ein in die Ewigkeit … Diese Verklärung liegt als schönster und unverwelklicher Kranz auf dem einsamen Grab des Gefallenen“; es ist das „Hereinbrechen der ewigen Verklärung“.
(Band 2, Seite 68, angegebene Quelle: Missalla, Für Volk und Vaterland)

Ø  „Wir alle, die wir den schwarzen Rock des Theologen vertauscht haben mit dem Soldatenkleid, wir sind ja so froh, dass auch wir dabei sein dürfen. Mehr als manches Studiensemester macht uns diese Zeit reif und weit …“. „Das ist das Großartige, dass wir jetzt Kamerad unter Kameraden sind, denen wir täglich und stündlich Modell stehen müssen für ihr geistiges Bild unserer Kirche und ihrer Priester“.
(Band 2, Seite 70, angegebene Quelle: Missalla, Für Volk und Vaterland)

Ø  „Schließlich musste jeder den „heiligen Eid“ leisten, der auch im Katholischen Feldgesangbuch stand: „Ich schwöre bei Gott diesen heiligen Eid, dass ich dem Führer des Deutschen Reiches und Volkes, Adolf Hitler, dem Oberbefehlshaber der Wehrmacht, bedingungslos gehorchen werde und dass ich als tapferer Soldat bereit bin, jederzeit mein Leben für diesen Eid zu wagen“.    
(Band 2, Seite 71, angegebene Quelle: Katholisches Feldgesangbuch, Berlin 1939)

Ø     „Du sollst vor Gott treten und auf die Fahne deinem Führer Treue schwören. Bist du dir klar, was es heißt, vor dem Angesicht des allmächtigen Gottes zu stehen? Weißt du, was dieser Schwur für dich im Frieden und im Kriege bedeutet? Große Stunden fordern innerer Bereitung!“
(Band 2, Seite 72, angegebene Quelle: H. Bethke, Dokumente zur Eidesdiskussion)                                                     

  

Reinkarnation – Urwissen der Menschheit und urchristlicher Glaube

Ø      Reinkarnation – Urwissen der Menschheit und urchristlicher Glaube
https://www.theologe.de/theologe2.htm

 

Hintergründe zur Säuglingstaufe

Ø     Die Praktiken der Kirche – Die Taufe von Säuglingen

Ø      Heidnische Bräuche im Kirchenchristentum – Woher kommen Säuglingstaufe und Ohrenbeichte?

Ø      Wie der wahre Sinn der Taufe verschleiert oder umgangen wird
https://theologe.de/bamberg_st_stephan.htm#Taufe

Ø     Die katholische und evangelische Taufe – was steckt wirklich dahinter?
https://www.theologe.de/taufe_katholisch_evangelisch.htm

 

Die Hölle existiert und ist ewig

Ø     "Jesus ist gekommen, um uns zu sagen, dass er uns alle im Paradies haben will und dass die Hölle, von der man in unserer Zeit so wenig spricht, existiert und ewig ist für jene, die ihre Augen vor seiner Liebe verschließen", betont Benedikt XVI.   
 
http://kath.net/detail.php?id=16345  [Link nicht mehr erreichbar]         

 

Es gibt keine ewige Verdammnis – auch nicht in der Bibel

Ø     Es gibt keine ewige Verdammnis – auch nicht in der Bibel
https://www.theologe.de/theologe19.htm

 

Weitere Informationen zur katholischen Lehre

Ø      Die Praktiken der Kirchen sind größtenteils dem Heidentum entnommen

Ø      Die Kirche – ein "totalitärer" Götzenkult
https://theologe.de/kirche_verrat-an-jesus-dem-christus.htm

 

Evangelische Rechtfertigungslehre

Ø      Die evangelische Rechtfertigungslehre und ihre gefährlichen Konsequenzen
https://www.theologe.de/glaube_rechtfertigungslehre.htm

 

Confessio Augustana

Ø      Die bekannteste und populärste evangelischen Bekenntnisschrift ist die Augsburger Konfession bzw. Confessio Augustana (CA) aus dem Jahr 1530, die mit der Zustimmung Martin Luthers vom Reformator Philipp Melanchthon verfasst wurde.
https://www.theologe.de/theologe18.htm#Protestantismus

 

Die geheimen Abgründe der evangelisch-lutherischen Kirche

Ø    Die geheimen Abgründe der evangelisch-lutherischen Kirche
https://www.theologe.de/theologe1.htm

 

So spricht Martin Luther – so spricht Jesus von Nazareth. Ein Vergleich.

Ø     So spricht Martin Luther – so spricht Jesus von Nazareth. Ein Vergleich.
https://www.theologe.de/theologe3.htm

 

Martin Luther und der Täufer Fritz Erbe

Hubertus Mynarek [http://www.mynarek.de/] in seinem Buch "Die Neue Inquisition" (Verlag Das Weisse Pferd, ISBN 978-3-9808322-1-2) auf Seite 140:

"Luther hat sich also auch dadurch in schwerster Weise schuldig gemacht, dass er sich das Schwert der Obrigkeit dienstbar gemacht und eine systematische Fahndung nach allen Wiedertäufern zwecks deren Ausrottung betrieben hat. Auch die mörderischsten Fundamentalisten aller Couleur in unserer in dieser Hinsicht so düsteren Gegenwart können nicht intoleranter sein als Luther, der die Wiedertäufer schon (allein) wegen ihrer Verwerfung des Predigeramtes und der reinen lutherischen Lehre des Todes würdig befand und fanatisch bekämpfte. Enger, exklusiver, intoleranter und monopolistischer aber kann man die eigene Religion oder Konfession nicht zum alleinigen Heilmittel erheben. Fanatischer als er kann man auch nicht mehr zur Vernichtung aller anderen Glaubensrichtungen aufrufen. Wir vernahmen ja auch schon Luthers universales Todesurteil gegen alle, die seinen Heils- und Rechtfertigungsweg nicht gehen wollten: "Mit Ketzern braucht man kein langes Federlesen zu machen, man kann sie ungehört verdammen. Und während sie auf dem Scheiterhaufen zugrunde gehen, sollte der Gläubige das Übel an der Wurzel ausrotten und seine Hände in dem Blute der Bischöfe und des Papstes baden, der der Teufel in Verkleidung ist."

Wer auf diese furchtbare Art und Weise alle und alles verteufelt, muss ein rechter Teufel sein! Luther ist kein (tief-)religiöser Reformator, sondern ein von tausend Teufeln Besessener und Gerittener. Der jüngere Luther hat einige positive sozial- und religiös-reformerische Ansätze. Der Luther der mittleren und älteren Lebensphase hat sie alle zunichte gemacht, ist auf dem Höhepunkt seiner Macht der Perversion dieser Macht total erlegen. Das Teuflische unterdrückerischer Macht – kaum irgendeine Persönlichkeit der Vergangenheit demonstriert es so deutlich wie Luther! Und sein (Un-) Geist wirkt bis heute nach …

Luther ist also auch nicht bloß irgendein Sektenjäger, sondern geradezu der von tausend Teufeln des Hasses und der Mordlust getriebene klassische Typ des Ketzer- und Sektenvernichters, ein Großinquisitor neuen Stils, da er nicht einmal die Gerichtsprozesse, die die katholische Inquisition immerhin formell vorschrieb und durchführte, abwartete, sondern ohne Gericht, Untersuchung oder Überprüfung die Herrscher und das Volk zum Totschlagen der Bauern und ihrer Anführer, der Ketzer und Sektenangehörigen, der Papisten und Humanisten demagogisch-hypnotisierend aufrief und aufforderte, womit er ja auch als damaliger "geistiger" Führer der deutschen Nation in tausenden von Fällen Erfolg hatte."
 

Der folgende Text ist von einer Gedenktafel abgeschrieben, die sich auf der Wartburg in der Nähe des Südturmes befindet:

"Der Täufer Fritz Erbe Gefangener im Südturm der Wartburg 1540-48.

Thüringen stellte eines der Hauptausbreitungsgebiete der Täuferbewegung dar. Fritz Erbe, ein begüterter Bauer aus der Gemeinde Herda, wurde im Jahre 1533 gefangen genommen, weil er die Taufe für sein gerade geborenes Kind verweigerte und trotz Verbotes eine verfolgte Täuferin in sein Haus aufgenommen hatte.

Da sich der sächsische Kurfürst Johann Friedrich und der hessische Landgraf Philipp – paritätische Landesherren des zuständigen Amtes Hausbreitenbach – über das Strafmaß uneinig waren, wurde Fritz Erbe sieben Jahre in einem Turm an der Eisenacher Stadtmauer gefangen gehalten. Aus Angst vor Unruhen der sich solidarisch zeigenden Bevölkerung wurde Fritz Erbe 1540 auf die damals abseits jeglicher Öffentlichkeit gelegene Wartburg  überführt und in das Verlies im Südturm gesperrt. Ein durch den Amtmann der Burg, Eberhard von Thann, veranlasster Bekehrungsversuch scheiterte; Erbe hielt am Täufertum fest. Nach insgesamt 15 Jahren qualvoller Kerkerhaft starb Fritz Erbe 1548. Er wurde in der Nähe des ehemaligen Elisabeth-Hospitals begraben.

Mit einer Tiefe von 10 Metern liegt das Verlies im Südturm noch 3 Meter unter dem Niveau des umliegenden Geländes. Eine Öffnung im Fußboden des Turmmittelgeschosses – das so genannte Angstloch – bildet den einzigen Zugang zum Verlies. Die Gefangenen wurden an Strickleitern hinuntergelassen und waren der Feuchtigkeit, Kälte und Finsternis ausgesetzt."

 

 Verfolgung religiöser Minderheiten

Ø     Thomas Müntzer und die Zwickauer Propheten. Auf den Spuren von Christus, von Luther verfolgt
https://www.theologe.de/theologe10.htm

Ø      Interview mit Professor Mynarek über sein Buch: "Die neue Inquisition" –
"Scheiterhaufen können wir nicht mehr anzünden, doch ..."

Ø     Der "Sektenbeauftragte" – der neue Inquisitor. Die Bekämpfung friedfertiger religiöser Minderheiten durch die Kirchen in Deutschland
https://www.theologe.de/theologe12.htm

 

Die evangelische Kirche und der Holocaust

Ø    Die evangelische Kirche und der Holocaust
https://www.theologe.de/theologe4.htm

 

Weitere Informationen zu Luther und der evangelischen Lehre

Ø      Martin Luther und die Juden, Auszüge aus Luthers Schrift "Von den Juden und ihren Lügen" (1543)
https://www.theologe.de/martin_luther_juden.htm

Ø      Aussprüche Luthers
https://www.theologe.de/theologe3.htm

Ø      Die Evangelische Kirche in Deutschland begeht dieses Jahr aufwändig den 500. Geburtstag von Johannes Calvin (1509-1564), dem bedeutendsten Reformator neben Martin Luther. Auch Calvins Lehre und Verhalten war wenig christlich.
http://www.fr-online.de/in_und_ausland/kultur_und_medien/feuilleton/?em_cnt=1657083&em_cnt_page=1 [Link aus dem Jahr 2009]

 


Die Politik der Päpste im 20. Jahrhundert

Ø      Lesung von Karlheinz Deschner aus seinem Buch „Die Politik der Päpste im 20. Jahrhundert“. Auf YouTube unter dem Titel „Mit Gott und den Faschisten“.
http://www.youtube.com/watch?v=fgIaB8XeGA0&feature=related



Die Opfer der Kirche

Ø      Die Opfer der Kirche im Lauf der Menschheitsgeschichte
https://www.kirchenopfer.de

 

Konstantin der "Heilige" ein Gewaltmensch auf dem Thron

Ø     Konstantin der "Heilige" – ein Gewaltmensch auf dem Thron:
https://www.theologe.de/kaiser-konstantin_kirche.htm

 

Die Kirche und der Holocaust 

Ø      Unter dem Einfluss Martin Luthers:
Adolf Hitler – vom Freund der Juden zum Antisemiten
https://www.theologe.de/adolf-hitler_martin-luther.htm

Ø      Die evangelische Kirche und der Holocaust
https://www.theologe.de/theologe4.htm

Ø      Die katholische Kirche, die Judenverfolgung und Adolf Hitler:
"Wir setzen fort das Werk der Kirche"

Ø      Die katholische Kirche und der Holocaust
https://www.theologe.de/katholische-kirche_holocaust.htm

Ø      Die Kirche zur NS-Zeit – Heiliges Entgegenkommen      
Die Kirche hat nicht nur zu wenig gegen die Judenverfolgung getan – sie hat sie sogar gefördert, wie ein neues Buch zur kirchlichen Amtshilfe bei Ariernachweisen zeigt.          
http://www.sueddeutsche.de/,ra4m1/kultur/847/453537/text/ [Link nicht mehr erreichbar]

 

Die Kirche und der Krieg

 

Segnung der Atombombe für Hiroshima

Der katholische Priester George Zabelka segnete die Atombombe auf Hiroshima.
Vor dem Start des B29-Bombers der US-Airforce mit der Hiroshima-Atombombe am 6.8.1945 betete ein lutherischer Geistlicher vor versammelten Fliegern:
"Allmächtiger Vater, wir bitten Dich: Schütze diese Männer, die den Kampf zu unseren Feinden tragen. Mögen sie, bewaffnet mit Deiner Macht, den Krieg zu einem schnellen Ende bringen. Mögen die Männer, die in dieser Nacht fliegen, in Deiner Obhut sein und sicher zurückkehren ... Im Namen Jesus Christus, Amen."

[Quelle: zitiert nach Denk Mit und handle Nr. 8]

 

Segnung der Atombombe für Nagasaki

Gebet des Feldgeistlichen Downey vor dem Abwurf der Atombombe auf Nagasaki am 9.8.1945: »Allmächtiger Vater, der Du die Gebete jener erhörst, die Dich lieben, wir bitten Dich, denen beizustehen, die sich in die Höhen Deines Himmels wagen und den Kampf zu unseren Feinden vortragen … Wir werden im Vertrauen auf Dich weiter unseren Weg gehen …«

[Quelle: zitiert nach Denk Mit und handle Nr. 8]

 

Theologen zur Atombombe

"Selbst Atombomben können in den Dienst der Nächstenliebe treten."
(Walter Künneth, evangelischer Theologe, 1958)

[Quelle: zitiert nach Denk Mit und handle Nr. 8]

 

Die evangelische Kirche – immer für den Krieg 1813, 1870/71, 1914-1918 ...

Wer das Blutvergießen wollte und wem es nützte.
https://www.theologe.de/kirche-krieg.htm

 

Auch der am 9.10.2005 selig gesprochene Kardinal von Galen trieb die Soldaten in den 2. Weltkrieg
https://www.theologe.de/kardinal_von_galen.htm

 
Kardinal Michael Faulhaber

"Kardinal Michael von Faulhaber (1869-1952) gilt heute allenthalben als tapferer Widerstandskämpfer. Reiser zeigt in diesem Band: In Wirklichkeit war Faulhaber ein Antidemokrat, ein Parteigänger Kaiser Wilhelms II. und eine unerschütterliche Stütze Hitlers, ein böser Kriegstreiber und ein autoritärer Kirchenfürst."

(Buchbeschreibung des Rhenania-Versands, R. Reiser, Kardinal Michael Faulhaber)                                                              

 

Weitere Verbrechen der Kirche

Ø      Ein Mahnmal für die Millionen Opfer der Kirche
https://www.kirchenopfer.de/

 

Sexualverbrechen an Kindern durch Pfarrer und Priester 

Ø     Sex-Verbrechen und -Vergehen in der Kirche
https://www.theologe.de/sexuelle_vergehen.htm
 

Misshandlung von Kindern und Jugendlichen in kirchlichen Heimen

Ø     Kirche bedauert Misshandlung von Heimkindern
Vertreter beider Kirchen haben sich bei der ersten Sitzung des "Runden Tisches Heimkinder" in Berlin für die Misshandlungen von Kindern in den 50er- und 60er-Jahren entschuldigt. Sie äußerten ihr tiefstes Mitgefühl für die Opfer von Schlägen, Erniedrigungen und der zu Schwerstarbeit gezwungenen Schützlinge.
http://www.welt.de/politik/article3220622/Kirche-bedauert-Misshandlung-von-Heimkindern.html?nr=2&pbpnr=0

Ø     Die schreckliche Seite der Kirche
Institutionelle Kindesmisshandlung – Das Leiden deutscher Heimkinder
http://www.heimkinder-ueberlebende.org/SPIEGEL-Artikel_-_19.05.2003_-_KIRCHE_-_Unbarmherzige_Schwestern_No1.html

 

Aussprüche von Theologen

Ø    Was Theologen im Laufe der Geschichte so alles von sich gegeben haben zu Frauen, Inquisition, Juden, Krieg, Drittes Reich, Behinderte, Sexualität, Glauben, Ungläubige, Sitte und Moral, Erziehung, Sklaverei, Ausländer, Leid und Elend, Harry Potter, Abtreibung, Diktatoren und Mörder.     
http://www.unmoralische.de/christlich.htm

 

Friedrich Nietzsche über die Kirche

Ø      "Die Kirche ist exakt das, wogegen Jesus gepredigt hat."
(Der Philosoph Friedrich Nietzsche in Tolstoj-Exzerpte, Nachlass November 1887-März 1888 VIII 11 [257 und [244])

Ø      "Was ein Theologe als wahr empfindet, das muss falsch sein: man hat daran beinahe ein Kriterium der Wahrheit."
(Der Philosoph Friedrich Nietzsche in: Der Antichrist, 1894, Kapitel 9)

Ø      "Die Christen haben niemals die Handlungen praktiziert, welche ihnen Jesus vorgeschrieben hat: und das unverschämte Gerede vom ´Glauben` und von der ´Rechtfertigung durch den Glauben` und dessen oberster und einziger Bedeutsamkeit ist nur die Folge davon, dass die Kirche nicht den Mut, noch den Willen hatte, sich zu den Werken zu bekennen, welche Jesus forderte. Der Buddhist handelt anders als der Nichtbuddhist; der Christ handelt wie alle Welt und hat ein Christentum der Zeremonien und der Stimmungen."
(Der Philosoph Friedrich Nietzsche, Tolstoi-Exzerpte, Nachlass November 1887-März 1888 VIII 11 [243] und [244])

Ø      "Die christliche Kirche ließ nichts mit ihrer Verderbnis unberührt, sie hat aus jedem Wert einen Unwert, aus jeder Wahrheit eine Lüge, aus jeder Rechtschaffenheit eine Seelenniedertracht gemacht. Man wage es noch, mir von ihren ‚humanitären‘ Segnungen zu reden!" (Friedrich Nietzsche)
Vortrag Hubertus Mynarek: Friedrich Nietzsche über Kirche, Priester, Theologen
https://www.kirchenopfer.de


 
Der "heilige" Karl Borromäus 

Ø      Der "heilige" Karl Borromäus
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Borromäus

 

Staatliche Kirchensubventionen

Ø      Mehr Geld für den Bürger.
Stoppt die Milliardenzahlungen des Staates an die Kirchen!
https://www.stop-kirchensubventionen.de/

Ø     Spart Euch die Kirche!
Wussten Sie schon, dass jeder Steuerzahler die Bischofsgehälter und Priesterseminare mitfinanzieren muss – egal ob Katholik, Protestant, Moslem, Jude oder konfessionslos?
http://www.spart-euch-die-kirche.de/



Verfasser dieses Gastbeitrags:
Ralf B., Berlin

(vollständiger Name und Adresse der Redaktion bekannt)


Der Text kann wie folgt zitiert werden
:
Zeitschrift "Der Theologe", Hrsg. Dieter Potzel, Sind die Werte, die die Kirchen vertreten, christlich? Wertheim 2009, zit. nach theologe.de/pro-ethik.htm,
Fassung vom 1.7.2022, Copyright © und Impressum siehe hier.
 


 

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