Der Theologe Nr. 24 b, aktualisiert am 25.8.2022
Was wäre in Kirchenkreisen wohl für ein
Aufschrei ertönt, wenn auch nur ein einziger der hier
dokumentierten Sachverhalte nicht – wie geschehen – innerhalb oder im Umfeld
der Kirche, sondern bei Gottsuchern außerhalb der Kirche vorgefallen wäre? Am
kirchlichen Umgang mit Verbrechen und Vergehen in den eigenen Reihen bewahrheitet sich auch das Jesuswort über die Theologen: "Weh
euch, ihr Schriftgelehrten! Die Mücken siebt ihr aus, die Kamele jedoch
verschluckt ihr!“ (Matthäusevangelium 23, 24)
Aufgrund der Fülle des Materials aus jüngster Zeit kann nur auf einen kleinen Ausschnitt der
Verbrechen, Skandale und Tragödien hingewiesen werden.
Dabei wird bei der Schwere selbstverständlich deutlich unterschieden zwischen
z. B. Unterschlagungen einerseits und z. B. Morden
andererseits. Um jedoch eine zu
detaillierte Aufsplitterung der
hier dokumentierten Geschehnisse zu vermeiden, erfolgt auf dieser Seite nur eine
Unterteilung in
"strafrechtlich verfolgte" Taten und "nicht strafrechtlich verfolgte" Taten
bzw. "Vorkommnissen ohne Bezug zum Strafrecht". In beiden Bereichen werden die
Ereignisse
einfach in chronologischer Reihenfolge aneinander gereiht, ohne Bewertung und
ohne deshalb das eine
Ereignis mit einem anderen zu vergleichen.
Dabei ist zu berücksichtigen:
Keiner ist vollkommen, und jeder macht Fehler, auch schwere.
Und wir sind nicht die Richter über diese Dinge und über betroffene
Personen, denn jeder wird eines Tages sein eigener Richter sein durch das
Gesetz von Saat und Ernte (vgl. Der Theologe
Nr. 2). Doch wir zeigen Zusammenhänge auf.
Und da die Kirche sich nicht scheut, vor der angeblichen "Gefährlichkeit"
anderer Gemeinschaften zu warnen, wird ihr hier einmal selbst
der Spiegel vorgehalten, verbunden mit dem
Hinweis: "Nicht die anderen sind es, ihr selbst
seid es, vor denen ihr warnen solltet!" In euren Reihen
geschahen und geschehen diese Verfehlungen.
Dabei sind die "Söhne
und Töchter der Kirche" einerseits "nur" fehlerhafte
Menschen wie die anderen auch. Doch sie repräsentieren auch eine
Institution, über die der Historiker Karlheinz Deschner einmal erklärte:
"Nach intensiver Beschäftigung mit der Geschichte des
Christentums kenne ich in Antike, Mittelalter und Neuzeit, einschließlich und
besonders des 20. Jahrhunderts, keine Organisation der Welt, die zugleich
so lange, so fortgesetzt und so scheußlich mit Verbrechen belastet ist wie die
christliche Kirche [PS: das Wort "christlich" ist ein
Etikettenschwindel bzw. Betrug], ganz besonders die römisch-katholische
Kirche"
(in: Die beleidigte Kirche, Freiburg 1986, S. 42 f.).
Die Anzahl und die Grässlichkeit dieser Verbrechen werfen dabei die Frage
auf: Handelt es sich hier wirklich "nur" um Verirrungen von einer
ursprünglich vielleicht "guten Idee"? Oder zeigt hier eine Institution und
ein Glaube einen Teil seines Gesichts, den es nicht mehr verbergen kann und
der auch zu seinem Wesen gehört? Jesus von Nazareth selbst sprach von den
"Früchten", an
denen man einen guten oder einen schlechten Baum erkennen könne.
Am Rande bemerkt: Es waren oft die vordergründigen "Saubermänner",
welche
die Weichen für sehr großes Unrecht gegenüber Andersdenkenden stellten
(vgl. z. B. den anscheinend "guten" persönlichen Ruf des Inquisitors
Konrad von Marburg).
Würden sich diese Meinungsführer der Kirche
und ihre "Sekten-, und Weltanschauungsbeauftragten" jedoch ein
wenig mehr mit dem
eigenen bösen Unrat und seinen Ursachen beschäftigen anstatt mit dem Finger auf andere zu zeigen,
könnte viel Rufmord und die Gefahr von Noch-Schlimmerem verhindert werden.
Deshalb wird nicht mehr hin genommen, wenn die Kirchen Stimmung gegen
Andersgläubige machen, während man übles und übelstes Verhalten in den eigenen
Reihen deckt oder verharmlost. Oder wenn man sagt "Das hat doch gar nichts
mit unserem Glauben zu tun", während man bei Andersdenkenden umgekehrt
behauptet,
ein eventuell schlimmes Verhalten eines Anhängers müsse in dessen Glauben begründet sein,
und es wird folglich der ganzen Gemeinschaft angehängt. Und es wird
auch nicht mehr hin genommen, wenn man bei Vergehen in den
eigenen Reihen beschwichtigend sagt "Wir sind eben alle Sünder",
während man kleinere Fehler oder falsche Anschuldigungen gegenüber anderen
dafür instrumentalisiert, vor Andersdenkenden bzw. der "gefährlichen
Sekte" zu warnen.
Die nachfolgende Dokumentation wurde bis Anfang 2010 geführt und könnte bis in
die Gegenwart [2022] noch schier endlos in diesem Sinne erweitert werden.
Doch die hier genannten Fakten sind auch für die Zeit seither beispielhaft und
deshalb weiter aktuell. Insgesamt sollte jedoch diese Aufstellung
aus einem ausgewählten Zeitabschnitt genügen, um wenigstens die
staatliche Subventionierung des
kirchlichen Tuns in Zukunft zu stoppen und die beiden Großkirchen nicht mehr
zu privilegieren, was das Grundgesetz der Bundesrepublik
Deutschlands schon seit 1949 fordert.
Die sexuellen Verbrechen vor allem an Kindern sind dabei so umfangreich, dass sie nicht hier, sondern
in einer eigenen Ausgabe zusammengestellt sind.
Als chronologische Fortsetzung der kirchlichen Verbrechen, Schandtaten, Vergehen
und Gesetzesverstöße wurden ab 2010 weitere Fakten im
Schwarzbuch Katholische Kirche
und im Schwarzbuch Evangelische
Kirche dokumentiert. Am Anfang steht ein kleiner Überblick über die
Mord-Bilanz der Kirche.
Inhalt
Auszüge aus der Mord-Bilanz in der Kirche
Strafrechtlich verfolgte Taten
Nicht strafrechtlich verfolgte Taten bzw.
Vorkommnisse oder Sachverhalte ohne Bezug zum Strafrecht
Mord an Andersgläubigen im eigenen Land; Inquisition:
Jahrhunderte lang; ca. eine Million Tote
Auszüge aus der Mord-Bilanz in der Kirche
Mord an
Andersgläubigen im eigenen Land und außerhalb; Judenmord; viele Millionen
Tote
Mord an
Andersgläubigen in anderen Ländern, v. a. Moslems; Kreuzzüge: viele
Millionen Tote
Mord an
Ureinwohnern eroberter Länder, z. B. Indianer: ca. 100 Millionen Tote, der
größte Völkermord aller Zeiten
Mord an
Kriegsgegnern und deren Familien; zahllose von der Kirche inspirierte und
gesegnete Kriege; viele Millionen Tote
Mord an
Behinderten; gefordert, beteiligt oder geduldet, z. B. im Dritten Reich;
Tausende von Toten
Mord an
Regimegegnern von Diktaturen unter direkter kirchlicher Beteiligung, z. B.
in Argentinien;
(mehr dazu hier;
oder unsere Meldung hier)
Mord an
Volksgruppen innerhalb eines Staates unter direkter kirchlicher Beteiligung; z. B. Serben in den 40-er Jahren in Kroatien oder Tutsi in
den 90-er Jahren Ruanda
Mord an Tieren;
Abwertung als "seelenlose" Wesen und Freigabe zur Schlachtung; Milliarden
und Billionen von Toten
Strafrechtlich verfolgte Taten
Pfarrer wegen
Drogenschmuggels verurteilt
– "Der 49-jährige Pfarrer N. N. war im Oktober 1997
wegen Drogenschmuggels zu zwei Jahren und neun Monaten Haft verurteilt worden,
wovon er 22 Monate verbüßte. Anschließend hatte ihn die Kirche suspendiert
und ein Disziplinarverfahren eingeleitet, wogegen der Theologe Berufung
einlegte. Dies sicherte ihm die Fortzahlung der Hälfte seines bisherigen Gehalts
bis zur endgültigen Entscheidung. Der Pfarrer engagiert sich auch
bei einem Unternehmen, das über das Internet Porno-Bilder und Videoclips von
Homosexuellen vertreibt" (zit. nach idea-spektrum).
[2009] – Wie der Konflikt ausging, ist nicht näher bekannt.
16.10.2002
–
Zuschüsse
erschlichen – Gericht verurteilt bayerischen Pfarrer (idea-spektrum).
"Weil er für Jugendfreizeiten Teilnehmerlisten fälschte
und mit Hilfe einer Gabenkasse einen Parallelhaushalt für seine Gemeinde führte,
ist jetzt ein evangelischer Pfarrer in München zu einer Haftstrafe von zwei
Jahren verurteilt worden. Die Strafe wird für drei Jahre auf Bewährung
ausgesetzt."
Der Pfarrer "machte den Finanzskandal in Münchens
Evangelischem Kirchengemeindeamt mitverantwortlich für sein Verhalten. Im Frühjahr
2000 konnte die Kirchenbehörde über den Verbleib vom mehr als 11 Millionen
Euro vorübergehend keine Auskünfte
geben, weshalb auch die betroffene Kirchengemeinde ohne ordentlichen Haushalt
arbeiten musste."
22.10.2002 – "Mit Millionenbetrug Kindheitstraum erfüllt – Buchhalter des Evangelischen Regionalverbands angeklagt" (Main-Echo). Der evangelische Finanzexperte hat mit den veruntreuten 1,3 Millionen DM den Umbau eines Minensuchbootes zur Luxusyacht finanziert.
Ab 2005
8.3.2005
–
Tod durch
Erfrieren: Engagierte Lutheranerin brachte sich um und nahm ihre drei Kinder mit
–
Die Vize-Vorsitzende des evangelischen Kirchenvorstands von Groitzsch
bei Leipzig, U. B., galt als "Eckpfeiler" der lutherischen
Kirchengemeinde. Jetzt wurde sie mit ihren drei Töchtern erfroren in
einer Feldsenke aufgefunden. Neben den Toten lagen zwei Bibeln.
Hinsichtlich der Todesursache wird noch ermittelt. Unmittelbar vor dem Tod versuchte
Frau B. noch, mit dem Bürgermeister wegen der Sanierung der Kirche
Kontakt aufzunehmen. Auch die Kinder (4, 8 und 10 Jahre) kamen regelmäßig in
die evangelische Kirchengemeinde. Sie wolle sich ihrem Gott nähern, soll
die engagierte Lutheranerin kurz vor dem tragischen Ereignis einem
Bericht der Leipziger Volkszeitung zufolge gesagt
haben. (4.3.2005)
Welches sind mögliche Hintergründe? Ihr Vorbild Martin Luther lehrte
z. B., dass der Mensch keinen freien
Willen habe – er werde entweder von Gott oder dem Teufel gesteuert, was
man an dessen Leben erkennen könne. Glaubte Frau B. vielleicht, sie
werde vom Teufel gesteuert und wollte sie womöglich deshalb ihrem Leben ein Ende
machen? Hierzu kann auf Martin Luther verwiesen werden, der davor warnte, sich
allzu sehr mit dem von ihm gelehrten Gott zu beschäftigen und zuviel
wissen zu wollen. Unweigerlich
stürze man nach Luther aus der Höhe seiner Spekulation ab, geht "zu
Boden", gerate in "sichere Verzweiflung", renne wie
gegen eine eiserne Mauer und breche sich auf jeden Fall den Hals. "Zuletzt habe sich die Frau immer stärker in das Studium der
Heiligen Schrift vertieft", bestätigt auch
Spiegel online
(7.3.2005). Die Kirche,
für die in der Bibel das verbindliche Wort Gottes steht, will mit dem Tod ihrer Mitarbeiterin jedoch nichts zu tun haben.
Wehe aber, ein Angehöriger einer religiösen Minderheit wäre unter
diesen Umständen tot aufgefunden worden! Die Kirche würde zur Hexenjagd blasen,
und die Minderheit müsste mit dem Allerschlimmsten rechnen. Bei einem
Täter aus den Reihen der Kirche traut sich aber offenbar keiner aus dem
Umfeld des Dramas, eine kritische Rückfrage zu stellen.
Das besonders
Infame bei den Berichten über die Familientragödie von Groitzsch: Obwohl
die Frau evangelisch-lutherisch war, verdächtigten die Inquisitoren der Kirche
kleinere Gemeinschaften, denen sich die Lutheranerin
vielleicht insgeheim genähert haben könnte. Die beargwöhnten Mormonen
mussten sich deshalb öffentlich rechtfertigen, dass sie nichts damit zu
tun haben.
Näheres zu den Abgründen der lutherischen Lehre lesen sie bei:
theologe1.htm, einem fiktiven Gespräch
zwischen einem Journalisten und einem Theologen, dort u. a. in den Kapiteln
Rechtfertigung?,
Wer ist Gott? und
Nicht die Bibel
allein.
5.8. /
15.8.2005 / 16.5.2006 –
Evangelische Kirchenchristin brachte neun
Säuglinge um – Evangelischer Innenminister Jörg Schönbohm (CDU) lenkte ab und
beschuldigte die DDR – Wie ist der Mord an neun Säuglingen durch
die eigene Mutter zu erklären? Brandenburgs evangelischer Innenminister Jörg Schönbohm von der CDU,
ein ehemaliger General aus Westdeutschland, antwortet dazu in einem Interview mit dem
Berliner Tagesspiegel:
"Ich glaube, dass die von der SED erzwungene Proletarisierung eine der
wesentlichen Ursachen ist für die Verwahrlosung und Gewaltbereitschaft"
(zit. nach Spiegel online, 3.8.2005). Das Kirchenmitglied Jörg
Schönbohm antwortet dabei so, wie es im Laufe der Geschichte sonst immer die kirchliche Inquisition
praktiziert hatte: Die Fehler und Verbrechen der eigenen Kirche werden nach
außen auf andere projiziert,
und diese Außenstehenden werden dann dafür heftig bekämpft. So auch hier.
Zu den Einzelheiten:
Immer wenn Jörg
Schönbohm das Sonntagsläuten der Kirchenglocken hört, denkt er daran, "wie
ich mit meinen Kindern während ihrer Konfirmation in die Kirche ging"
(Berliner Morgenpost, 25.4.2004).
Daran denken vielleicht auch die Eltern der mutmaßlichen Neunfach-Mörderin
Sabine H.: "Oft gingen die Eltern mit den Töchtern zur Kirche", berichtete
die Presse (Bild, 2.8.2005). Es ist die evangelisch-lutherische
Martin-Luther-Kirche, deren Glocken heute wie damals in Brieskow-Finkenheerd
läuten. Der Vater von Sabine H. saß dort als Kirchenvorsteher sogar im
Leitungsgremium der evangelischen Gemeinde (Spiegel Nr. 32/2005), und die
heutige Pfarrerin Christiane Mantschew versicherte jetzt den Angehörigen von Sabine
H.: "Wir lassen euch auf diesem schweren Weg nicht
allein." (Antenne Brandenburg, 3.8.2005)
"Sabine
wurde von ihren Eltern sehr religiös erzogen. Sie waren sehr streng mit ihr
und ihrer Schwester Jutta", schreibt Bild nach Befragung ihres
Geliebten Bernd B. am 3.8.2005 "Deshalb hatte sie so ein großes Bedürfnis nach
Geborgenheit", so wörtlich die Aussage des Geliebten. Und eine
ehemalige Mitschülerin erklärt, dass Sabine sich "schon früh mit vielen Männern eingelassen
habe" (Spiegel online, 3.8.2005), womöglich, um dieses Bedürfnis
nach Geborgenheit zu stillen. So zumindest wäre eine nahe liegende
Schlussfolgerung – und nicht eine "von der SED erzwungene Proletarisierung"
der jungen Frau, wie das
der streitbare Kirchenmann von der CDU gern hätte, um die mögliche Mitverantwortung
seiner Kirche zu leugnen und die Tragödie einem politischen Gegner in die
Schuhe schieben zu können. Das Gegenteil ist nachweisbar. Denn die
Familie von Sabine H. war eine kirchliche Insel in der sonst vom
Kommunismus geprägten materialistischen Umwelt. "Die waren doch kirchlich, das war ein gutes
Elternhaus" und "die Sabine war doch als Kind so intelligent", so die
Nachbarin glaubhaft. (Spiegel online, 3.8.2005)
Eine strenge kirchliche Erziehung steht im Katholizismus und im
Protestantismus zudem auf Kriegsfuß mit einer Empfängnisverhütung durch
Pille, Kondome und andere Verhütungsmittel. Auch dieses Thema spielt hier
eine Rolle: "Von Verhütung
hat sie nicht viel gehalten", sagte die Staatsanwältin Anette B. über
die Täterin (Spiegel online, 3.8.2005). Und auch hier scheidet die DDR
als Verantwortliche für eine solche Lebenseinstellung aus. Denn die SED war
nicht gegen Verhütung. So fragt auch der Spiegel, ob vielleicht "der
verwerfliche Einfluss einer allzu christlichen Erziehung" als ein
möglicher Erklärungsansatz für die Tötungen taugen könnte (Nr. 32/2005). Hinzu kommt, dass die Morde bzw. Tötungen von 1988 bis
1999 erfolgten; davon also nur einer in der DDR und acht bereits unter CDU- bzw.
SPD-Regierungen der Bundesrepublik.
Der Innenminister und die Säuglingstöterin haben auf jeden Fall eines
gemeinsam. Sie gehören beide der evangelischen Kirche an, sind also
Glaubensgeschwister in der Tradition Martin Luthers.
Allein schon dieser Sachverhalt nötigt dazu, hier einmal näher hinzuschauen.
Und dabei stößt man auch auf wesentliche Teile der Lehre Martin Luthers, die
heute kaum mehr jemandem bekannt sind, die jedoch Auskunft darüber geben,
warum aus der Sicht Luthers solche grausamen Verbrechen passieren. Konkret:
Martin Luther lehnt die Willensfreiheit
des Menschen ab. Der Mensch sei entweder von Gott oder vom Teufel "besessen",
die jeweils als "Reiter" auf ihm sitzen und sein Verhalten
steuern. Wesentlich dabei nach Luther ist: Der Mensch könne aus eigener Anstrengung bzw. "Entscheidungsfreiheit"
nicht von einem zum anderen Reiter laufen oder denjenigen der beiden
Reiter abschütteln, der einen gerade beherrscht.
"Sondern die Reiter selbst streiten darum, ihn festzuhalten und zu besitzen"
(Martin Luther, Vom geknechteten Willen, Weimarer Ausgabe der Lutherschriften WA 18, S. 637, 7-22).
Und noch heute ist die evangelische Lehre von diesen Aussagen geprägt. Denn
bis heute lehrt die evangelisch-lutherische Kirche verbindlich, dass der Mensch
in den heilsnotwendigen Glaubensfragen in diesem Sinne keine
Entscheidungsfreiheit habe (Augsburger Konfession CA XVIII), was
viele Menschen in tiefe Verzweiflung stürzen kann (Näheres lesen Sie dazu in
Der
Theologe Nr. 1 – Wer folgt Luther nach und wer folgt Christus nach?).
Eine Entscheidungsfreiheit wird also nur für kleinere, nicht heilsnotwendige
Bereiche anerkannt.
Was könnte dies mit den Kindstötungen an der Oder zu tun haben? Folgende
Schlussfolgerung ist denkbar: Wer als Kind oder Jugendlicher mit einem solchen Glauben aufwächst oder damit in
Berührung kommt, der steht
zumindest in Gefahr, die Verantwortung für das eigene Leben und für das
Leben anderer nicht
oder nicht ausreichend wahrzunehmen. Folgerichtig fragt die heutige evangelisch-lutherische
Pastorin von Brieskow-Finkenheerd, Christiane M., im Zusammenhang der
neun toten Kinder auch: "Wo war Gott?" (Berliner Zeitung, 4.8.2005)
Also nicht: "Was hat der Mensch nur getan?" Sondern: "Wo ist
Gott gewesen?
Was hat er getan oder unterlassen?" Und diese Fragen stellt man
nicht nur angesichts der grausigen Funde in
Brieskow-Finkenheerd. So
fragen die evangelischen Kirchenleute immer, wenn ein Verbrechen oder eine
Katastrophe geschieht. Und das ist aus ihrer Sicht
auch folgerichtig. Denn wenn Gott und der Teufel um die Zügel streiten
würden, um den Menschen "reiten" zu können, dann müsste man in der Tat Gott
fragen, warum er den Teufel nicht von Sabine H. weggetrieben hätte und sich
selbst an dessen Stelle gesetzt hätte. Die grausame Antwort Martin
Luthers darauf ist die Prädestination, die Vorherbestimmung des menschlichen
Schicksals – angeblich durch Gott. Was für eine Glaube dieses "großen
Deutschen"! Zwar lehrt die heutige lutherische Kirche nur noch die
"Vorherbestimmung der zum Heil Geretteten", doch für die andere Gruppe, die
"Verdammten", bringt das im Ergebnis nicht die geringste
Verbesserung. Auch wenn ihr Schicksal nun nicht
mehr als von Gott vorherbestimmt dargestellt wird wie bei Martin Luther, sondern nur noch
als "vorhergesehen", so läuft es nämlich im Ergebnis auf das gleiche
hinaus: Verdammt ist nun mal verdammt. Hier tun sich furchtbare Abgründe auf.
Anstatt also Gott (als vermeintlich zweiten Schuldigen nach der DDR)
zu verdächtigen, sollte lieber gefragt werden: "Wo war die Kirche?
Was lehrt die Kirche? Wo hat sie dazu beigetragen, dass
es so weit kommen konnte?"
"Jede totalitäre Herrschaft verdirbt die
guten Sitten, knechtet den freien Willen," kommentiert Claus
Christian Malzahn die Ereignisse in Spiegel online (5.8.2005). So könnte man
in diesem Zusammenhang schlussfolgern:
Luthers Staatsverständnis war das einer totalitären Herrschaft (vgl. die
Staatslehre von Luther und der
evangelischen Kirche), und die
Untertanen wie die Herrscher haben nach Luther sowieso keinen freien, sondern eben einen "geknechteten
Willen". Doch der Journalist meinte – ganz auf der Linie des CDU-Innenministers
–
ebenfalls die DDR
...
Der evangelische Ex-General ruderte nach deutlicher Kritik auch aus seiner eigenen Partei etwas zurück und entschuldigte sich, dass er
Menschen "verletzt" habe (Main-Post, 5.8.2005). Gleichzeitig legte er aber
kräftig nach: "Wertevermittlung" sei in der DDR "sehr klein geschrieben"
gewesen. "Und in der DDR war es ja auch so, dass man gut dabei fuhr, wenn
man nicht zu sehr Anteil nahm am Nachbarn oder anderen Dingen." Ist das
zutreffend? So hatte
er es vielleicht in bestimmten politischen "Fortbildungs"-Veranstaltungen über
Ostdeutschland gelernt, bevor er dort sein Regierungsamt
angetreten hat. Seine
Deutungen im Zusammenhang der Säuglingstötungen würde er allerdings "heute anders
formulieren" (Main-Echo, 5.8.2005). Gleichzeitig weist er eine Verbindung mit der Bundestagswahl zurück.
"In den Wahlkampf gehört das aber nicht rein." (Bild, 5.8.2005)
Auch wenn Innenminister Jörg Schönbohm mit seinen Thesen wenig
Zustimmung fand – sein Ablenkungsmanöver vom religiösen Umfeld seiner
Glaubensschwester Sabine H. war ein voller Erfolg. Und darauf kam
es wohl in erster Linie an, ganz gleich, ob dies nun bewusst oder unbewusst
geschah. Denn
anstatt über die nachgewiesene kirchliche Erziehung bzw. Sozialisation der Täterin zu
sprechen, diskutierten die Medien in diesem Zusammenhang über die Politik
und die Mentalität der Menschen in der DDR. Und zur Ablenkung gehört auch, wenn man
nicht so genau auf die Täterin und ihr kirchliches Umfeld schauen will,
sondern das Gewicht der Berichterstattung stattdessen auf
das angebliche "Weggucken" der benachbarten Atheisten verlagern will.
Auch dazu Jörg Schönbohm: "Mir geht es um die Teilnahmslosigkeit, das
Weggucken" (Bild, 4.8.2005).
Natürlich auch ein wichtiges Thema, aber hier ist die Gewichtung verkehrt. Denn zuerst sollte man auf den Täter und sein Umfeld
schauen, dann kann man unter Umständen als zweites die Nachbarn in Blick
nehmen. Dies wird
auch von Spiegel online nicht ausreichend berücksichtigt, wo nun
plötzlich das "Konzept der
sozialistischen Dörfer (ohne Kirche)" ins Schussfeld gerät. Und
der
Autor Claus Christian Malzahn steht darüber hinaus sogar in Gefahr, zum Demagogen
zu werden, wenn er es
als "politisch notwendig" erklärt, darüber nachzudenken, "warum in Frankfurt Oder neun Säuglinge
von ihrer Mutter umgebracht worden sind – und nicht in Frankfurt am Main"
(5.8.2005). Ohne einen statistisch exakten Vergleich der Anzahl und
Schwere von Verbrechen im Verhältnis zu den Einwohnerdaten einer bestimmten
Region sind solche Aussagen nur politische Brandstiftung. Erst wenn das Frankfurt an der
polnischen Grenze nachgewiesenermaßen deutlich schlechter abschneiden sollte
als das Frankfurt mit den Bank–Hochhäusern (was zu bezweifeln ist; trotz der
bestimmte Verbrechen begünstigenden Grenzlage zu Osteuropa), könnte man über
mögliche Ursachen in dieser Richtung nachdenken.
Dieses hier dargelegte kirchliche Ablenkungsmanöver von den eigenen Vergehen,
Versäumnissen und Lehren ist übrigens eine in der Politik der Kirche
vielfach bewährte Methode. Und es wird immer wieder versucht. Auch beim Selbstmord einer engagierten Lutheranerin im
vergangenen Winter in Groitzsch bei Leipzig, bei dem die Frau ihre drei
Kinder "mitnahm", wurde der Verdacht von einzelnen
Kirchenleuten zuerst auf die völlig unbeteiligten Mormonen gelenkt.
Und obwohl neben den
erfrorenen Leichen eine Bibel gefunden wurde, sah sich die Kirche wie immer
als nicht betroffen ...
Lesen Sie dazu auch:
Groitzsch bei Leipzig – Engagierte Lutheranerin ging mit ihren Kindern in
den Tod
... PS: Neue furchtbare Tragödie am 7.8.2005: Eine Mutter (30) tötete ihre zwei kleinen Kinder (5 Jahre und 22
Monate) – diesmal im Westen Deutschlands, in Essen.
8.8.2005 – Übrigens: Wäre Sabine H. römisch-katholisch, bräuchte die Polizei mit ihr
nach katholischem Glauben nur zum Weltjugendtag nach Köln zu fahren. Dort
könnte sie nach römisch-katholischer Lehre eine vollständige Vergebung ihrer
Sünden und einen ebenso vollständigen Ablass ihrer Sündenstrafen und damit
den sofortigen Zugang zum Himmel erhalten. Die ermordeten Säuglinge jedoch müssten nach
katholischer Lehre ewig auf die Anschauung Gottes verzichten (die mildeste
Form der Hölle), da sie vor
ihrem Tod nicht getauft wurden.
(Lesen
Sie dazu auch in der Schrift der Freien Christen, Ausgabe Nr. 6, wie die
katholische Kirche jungen Eltern droht) Es sei denn, der katholische Gott würde sich (inoffiziell) doch erbarmen
und einen "Heilsweg" finden, was
manche katholische Amtsträger nicht mehr ausschließen möchten (nachdem es
allerdings Jahrhunderte lang ausgeschlossen wurde).
Es ist zum Gotterbarmen mit
diesen Kirchen, die trotz solcher abstruser Lehren vom Staat über Wasser gehalten
werden. Nämlich durch die staatlichen Subventionen, ca. 14,15 Milliarden €
pro Jahr, für innerkirchliche Zwecke und weitere ca. 10 Milliarden € jährlich
für
kirchliche Sozialleistungen (siehe
stop-kirchensubventionen.de), mit denen sich die Kirchen
fälschlicherweise gerne selbst schmücken. Dabei zahlen alles wir Bürger.
7.12.2005 / 13.10.2006 – Private Hinrichtungen:
Evangelischer Aushilfskantor brachte drei Menschen um –
19.1. / 22.2.2006 –
Katholische Pfarrgemeinderätin zu
lebenslänglicher Haft verurteilt – Neun hilflose Menschen getötet
– Der Prozess gegen M. G. aus Wachtberg in Nordrhein-Westfalen ist
am 22.2.2006 zu Ende gegangen. Nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft hat sie als Altenpflegerin
zwischen 2003 und 2005 insgesamt neun Frauen im Alter zwischen 79 und 93 im
Alten- und Pflegeheim Limbachstift mit einem Kissen erstickt. Ihre Geständnisse hatte
sie zuletzt widerrufen, was für das Gericht jedoch nicht glaubwürdig war. Das
Gericht stellte außerdem eine besondere Schwere der Schuld fest, so dass eine
Freilassung der Pflegerin auf Bewährung nach 15 Jahren Haft ausgeschlossen ist. Die engagierte Katholikin "half ... im
Pfarrgemeinderat der Kirche, spielte Bariton und Ventilposaune" (Bild, 19.6.2006).
Sie litt nach Angaben der Verteidigung an "Minderwertigkeitskomplexen" und der
"Gier nach Anerkennung". Dies ist insofern von gesellschaftlicher Bedeutung (und wird auch
nur deshalb hier
erwähnt), da die kirchlichen Weltanschauungsbeauftragten
in Verbund mit den Medien eine massive Hexenjagd auf religiöse Minderheiten
eröffnen würden (siehe dazu Der Theologe Nr. 12
– Der
Sektenbeauftragte, der neue Inquisitor), wenn ein Angehöriger einer solchen
kleineren Gemeinschaft auch nur einen Bruchteil der Verbrechen begehen würde, die bei
Mitgliedern der Großkirchen sehr häufig passieren. Dabei projizieren
die kirchlichen Theologen die Verbrechen, Skandale und krankhaften
Persönlichkeitsstörungen in den eigenen Reihen immer wieder auf die kleinen Gruppen
und ihre Anhänger
(siehe dazu z. B. den Theologen Nr. 1 über die
Projektionen der evangelisch-lutherische Lehre auf
Andersgläubige) und versuchen, diese damit zu verleumden. Erst im vergangenen Jahr wurde
ein Mitglied der
Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg,
das eine ausgeprägt evangelische
Erziehung erhielt, nach der Ermordung von neun ihrer Kinder festgenommen. Der
ebenfalls evangelische Innenminister Jörg Schönbohm lenkte damals vom
kirchlichen Hintergrund ab, indem er die Verhältnisse in der DDR beschuldigte.
20.4.2006 –
Gleich nach dem Urbi et
Orbi: Priester erwürgt schwangere Geliebte und schneidet sie in Stücke – doch
Kirche warnt weiter vor Andersgläubigen
–
Kaum war das "Urbi et Orbi" in Rom gesprochen (und
der "Ablass" von allen "Sündenstrafen" erteilt), beging ein
römisch-katholischer Priester in Mexiko gleich ein besonders schlimmes neues Verbrechen.
Er erwürgte nach der Ostermesse seine schwangere Geliebte und zerschnitt
sie anschließend in Stücke. Die Leichenteile packte er in Tüten und warf sie in
der Nähe des Friedhofs weg. Laut der Mutter des Opfers "habe die Tochter den Priester kennen gelernt, als sie 13 Jahre alt war". Beide
haben bereits ein gemeinsames Kind. Derzeit wird ermittelt, ob der "Hochwürden"
ein Serientäter sein könnte.
(netzeitung.de)
Der grausame Mord an der Frau ist ein weiterer Anlass für die Frage: Wann beginnt
die Kirche, vor ihren eigenen Leuten zu warnen statt vor religiösen
Minderheiten? Denn das, was die kirchlichen "Sektenbeauftragten" den Anhängern
kleinerer Gemeinschaften unterstellen, sind meist Projektionen der eigenen
Fehler, Vergehen und Verbrechen. Und wovor man bei missliebigen religiösen Minderheiten
warnt, sind bei näherem Hinsehen vielfach dokumentierte Auswirkungen bzw.
Auswüchse des eigenen kirchlichen Glaubens. In diesem Fall kann gefragt
werden, ob der mindestens zweimal jährlich gewährte vollständige "Ablass"
aller "Sündenstrafen" für gläubige Katholiken (zu
Weihnachten und zu Ostern) nicht dazu beiträgt, die Hemmschwelle für
neue "Sünden"
und "Verbrechen" zu senken.
5.6. / 14.6.2006 –
Nach intensivem Bibelstudium fünfjährige Tochter
zu Tode geschüttelt? Vater verhaftet – Seit einem schweren
Verkehrsunfall hat der Mann aus Wila im Schweizer Kanton Zürich "intensiv die
Bibel studiert", schreibt das Oltner Tagblatt (27.5.2006). "Ich will
meine Kinder nach alttestamentarischen Vorstellungen erziehen", so der
40-Jährige im Bekanntenkreis. Nach dem Motto "Frauen seien den Männern untertan"
[Anmerkung: steht auch im Neuen Testament; Epheser 5, 22 und drei weitere
Stellen] "habe der Vater seine Kinder [die Töchter S. (8) und G.
(5)] mit Brutalität erzogen und immer wieder hart bestraft", z. B. durch Schläge,
Schleifen durch die Wohnung, stundenlanges Stehen
und Essensentzug ... "Zudem hätten beide Töchter kaum das Haus verlassen dürfen
und fast kein Spielzeug besessen." Am 9.5.2006 starb nun die Tochter G. an
einer Gehirnblutung, aller Wahrscheinlichkeit nach unmittelbar nach einer
schweren "Züchtigung" durch den Vater. Im Alten Testament, das dieser in seiner
Erziehung verwirklichen wollte, heißt es z. B.: "Wer Vater oder Mutter flucht,
der soll des Todes sterben" (2. Mose 21, 17). Oder: "Wenn jemand einen
widerspenstigen und ungehorsamen Sohn [oder eine Tochter] hat, der der Stimme
seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen,
ihnen nicht gehorchen will, so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den
Ältesten der Stadt führen ... So sollen ihn steinigen alle Leute seiner Stadt,
dass er sterbe, und du sollst so das Böse aus deiner Mitte wegtun ..." (5.
Mose 21, 18-21). Oder: "Lass nicht ab, den Knaben [das Mädchen] zu
züchtigen; denn wenn du ihn mit der Rute schlägst, so wird er sein Leben
behalten; du schlägst ihn mit der Rute, aber du errettest ihn vom Tode"
(Sprüche 23, 13).
Für das Kind gilt demgegenüber schlicht und einfach:
"Gehorche deinem Vater, der dich gezeugt hat." (Sprüche 23, 22)
Zwar ist der Mann im vorliegenden Fall kein Mitglieder einer der beiden
Großkirchen, er hält sich jedoch hinsichtlich der Bibel an deren Lehre, weswegen
die Tragödie hier auch mit aufgelistet ist. So ist nach kirchlicher Lehre sowohl das Neue als auch das Alte
Testament "reines" "Wort Gottes" (siehe dazu die Einleitung in
Der
Theologe Nr. 8). Trotz wiederholter Kritik und vieler Anfragen
weigern sich die beiden Großkirchen bis jetzt massiv, Stellen wie die hier genannten davon
auszunehmen, "reines Gotteswort" zu sein. Damit leisten sie
mutmaßlichen Verbrechen wie dem in Wila/Schweiz Vorschub.
Der Bibelanhänger aus dem Kanton Zürich soll sich zuletzt sogar mit Jesus
identifiziert haben. Dass Jesus keine Kinder schlug und auch solche Anweisungen
weder gab noch bestätigte, hinderte den Vater aber nicht daran, die
"alttestamentliche" Erziehung beizubehalten. Der Polizei gegenüber sagte er aus,
seine Tochter sei die Treppe hinunter gefallen, was aber nicht mit der Art ihrer
tödlichen Verletzungen übereinstimmt (vgl. dazu auch
unten die Meldung Streit um Sex: Evangelischer
Bibelfanatiker ersticht seinen Sohn).
7.10.2006 / 18.4. / 29.6.2007 /
12.4.2010 –
Von schwer kranken Patienten genervt? Engagiertes evangelisches Gemeindemitglied
bringt vier, fünf, sechs oder mehr Menschen um / Sie möchte 5. Gebot ("Du sollst
nicht töten") ändern –
Die Krankenschwester I. B. (54) aus Berlin-Reinickendorf arbeitete auf der kardiologischen
Intensivstadion des Berliner Klinikums Charité. Zwei schwerkranken Patienten
soll sie vor kurzem die 1000-fache Überdosis des Blutdruck senkenden Medikaments Nitroprussid-Natrium
verabreicht haben.
Auch ein dritter Mord (eine 48 Jahre alte Frau, die sie am 19.9.2006 zu Tode
spritzte,
während deren Mann arglos an ihrem Krankenbett saß), vierter Mord
(eine Woche später ein 52 Jahre alter Mann) und fünfter Mord wird ihr
vorgeworfen sowie zwei weitere Mordversuche. Geständig ist sie jedoch "nur" bei
vier Morden. Für fünf Morde wurde sie schließlich zu lebenslanger Haft
verurteilt.
I. B. ist
überzeugte evangelische Kirchenchristin, "ging regelmäßig zum Gottesdienst",
lächelte meist milde und summte kirchliche Lieder.
"An Weihnachten legte sie Nachbarn kleine Präsente vor die Tür"
(Bild, 7.10.2006). Und "zum Kirchentag habe sie sogar Besucher in ihrer
kleinen Wohnung einquartiert" (Die Welt, 7.10.2006). Doch keiner kannte bisher
ihr grausames Geheimnis, wenn sie ihre Spritze zog. Bei ihrem ersten Mord soll
sie wütend über die Unruhe des Mannes gewesen sein und sich geärgert haben, dass
sie kurz vor Schichtende einen solchen Fall betreuen sollte" (Bild, 18.4.2007).
Das war möglicherweise das Todesurteil für den Mann.
Weil I. B. so kirchlich war, wurde "Mitleid" mit den Kranken als Mordmotiv
vermutet. Doch Isabelle H., Direktorin der Charité-Klinik für Psychiatrie,
glaubt nicht daran: "Bei der Tötung von Patienten schwingen sich
Krankenschwestern meist in einer Art größenwahnsinnigen Fantasie zu Herren über
Leben und Tod auf. Mitleid und Mitgefühl sind aller Erfahrung nach nur
vorgeschoben" (Bild, 7.10.2006; vgl. auch (netzeitung.de). Auch
die ermittelnde Polizisten habe "den Eindruck gehabt, dass die Angeklagte von
den schwer kranken Patienten genervt gewesen sei". (Netzeitung, 9.5.2007)
Sie selbst erklärte dazu gegenüber dem Berliner Psychiater Alexander Böhle:
"Die ´von Menschen gemachten zehn Gebote gehören dringend
überarbeitet` ... Das Gebot ´Du sollst nicht töten` sollte man
umformulieren in ´Du sollst nicht Schaden zufügen`. Doch was ist Schaden?" Der Psychiater fragte sie,
"ob sie sich denn als eine Agentin des göttlichen Willens verstehe. Das lehnte
sie ab. Sie sei nur eine am göttlichen Willen Mitwirkende". (Spiegel online,
22.6.2007)
In den evangelischen Sonntagsgottesdiensten verheimlichen die Pfarrer
derweil die dunklen Abgründe der evangelischen bzw. lutherischen Lehre. Oder sie
jonglieren damit. So lehrt z. B. Martin Luther:
"Wenn Gott lebendig macht, tut er es also, indem er tötet, wenn er rechtfertigt,
tut er es also, indem er schuldig macht, wenn er in den Himmel führt, tut er es,
indem er in die Hölle führt, wie die Schrift sagt: ´Der Herr tötet und macht
lebendig, führt in die Hölle und wieder heraus`, 1 Sam 2" (Weimarer Ausgabe der Lutherschriften 18,
S. 633, vgl. Der Theologe Nr. 1). Nach dem
Glauben Luthers tötet Gott durch die menschliche Obrigkeit. Und "die Hand, die
... tötet, ist dann auch nicht mehr eines Menschen, sondern Gottes Hand"
(Weimarer Ausgabe 19, S. 623-662). Von Martin
Luther sind viele vergleichbare Glaubenssätze überliefert (vgl. auch
Der Theologe Nr. 3), und es ist nahe liegend,
dass er dadurch auch zum Anstifter von manchen religiösen Tötungsphantasien
wurde und wird. So haben z. B. einige seiner Nachfolger in der evangelischen
Diakonie entschieden, behinderte Menschen "dem Schöpfer zurückzugeben"
(Beleg dafür in Der Theologe Nr. 3).
Und auch das 5. Gebot haben beiden Großkirchen ohnehin schon geändert
und interpretiert es als "Du sollst nicht morden" (so wird es z. B. bereits in
der Einheitsübersetzung zitiert), um das "Töten" im Krieg rechtfertigen
zu können.
Anstatt hier einmal die Zusammenhänge zu untersuchen, verleumdet der
Weltanschauungsbeauftragte der evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg,
Thomas Gandow, jedoch friedfertige Kirchenaussteiger, die sich in kleineren
Gemeinschaften versammeln, und warnt vor ihnen – obwohl er die Aufgabe hätte, in seiner eigenen Kirche
z. B. die Verbrecher zu finden (vgl. dazu Der Theologe Nr. 12
über die Aufgabe von Pfarrer und
Gemeinde und den Beruf
des "Sektenbeauftragten"). "Ich glaubte die Patienten bei ihr in guter
Obhut", so der Kardiologie–Direktor über die evangelische Krankenschwester.
Innerhalb der Evangelischen Kirche von Berlin–Brandenburg (mit Bischof Wolfgang
Huber an der Spitze) wurde innerhalb eines
guten Jahres damit zum zweiten Mal eine Serientäterin entlarvt. Erst im Mai
dieses Jahres wurde das ausgeprägt evangelisch aufgewachsene Kirchenmitglied Sabine H.
wegen der Tötung von neun ihrer neugeborenen Kinder verurteilt. Und Anfang
des Jahres wurde eine engagierte
römisch–katholische Krankenschwester wegen neunfachen Mordes im Dienst
verurteilt.
Bei Irene Bauer sind viele ihrer ehemaligen Patienten schon eingeäschert oder
verwest. Die genaue Zahl der Opfer wird sich deshalb vielleicht nicht ermitteln lassen.
Zu Beginn des Prozesses am 18.4.2007 bittet I. B. die Angehörigen ihrer Opfer
zwar formal um "Vergebung". Doch sie zeigt dabei nur "Bedauern", "aber keine Reue"
(Bild, 18.4.2007). Sie rechtfertigt die Morde weiter damit, die Opfer "in deren Willen und zu deren
Wohl" getötet zu haben. Doch warum hat sie dann z. B. eine schwerkranke
Frau in Gegenwart ihres Mannes umgebracht, die sich gewünscht hatte, nach Hause
verlegt zu werden, um dort in Ruhe sterben zu können?
Auch drei Jahre später ist sie weiter uneinsichtig: "Ich bereue nichts"
(spiegel.de, 12.4.2010). Das braucht sie gemäß der Lehre ihrer Kirche für
ihr Seelenheil auch nicht. Hauptsache, sie glaube.
12.11.2006 / 17.6.2007 –
Evangelische Kirche kommt nicht
zur Ruhe: Drogen, Diebstahl, Selbstmorde – Die
evangelische Kirche kommt nicht zur Ruhe. Zeitgleich zur Selbstverbrennung von
Pfarrer Weißelberg in Erfurt rumorte es in der Gemeindeversammlung von St.
Nikolai in Eckernförde. Dort wurde die Pfarrerin auf eine andere Stelle
versetzt, da "ihrem Mann Drogenhandel vorgeworfen wird" (Eckernförder
Zeitung, 8.11.2006). Das evangelische Pfarrhaus stand damit im Verdacht,
Umschlagsplatz für Rauschgift gewesen zu sein. Und der Küster wurde erhängt
aufgefunden, nachdem ihm Diebstahl von Spendengeldern bei der "Kollekte"
nachgewiesen und er deshalb entlassen wurde.
Aktualisierung:
Im
Juni 2007 fliegt der evangelische
Dom in Halberstadt als Drogendepot bzw.
Drogenumschlagsplatz auf. Der verantwortliche Küster war gleichzeitig Dealer für
Heroin, Kokain und Marihuana. Er wurde jetzt nach 18 Dienstjahren entlassen.
26.2.2007 –
Streit um Sex: Evangelischer Bibelfanatiker ersticht
seinen Sohn –
Seit vielen Jahren versucht der 12-fache
Familienvater K. K. aus Ratzeburg, andere Menschen zu einem Leben nach der
Bibel zu bekehren. Eine Zeitlang ist der Bundesgrenzschutzbeamte im Vorruhestand Mitglied der evangelisch-lutherischen St.-Ansverus-Gemeinde, spendet dort 10 % seines Einkommens. Doch die Gemeinde
ist ihm nicht
bibeltreu genug, und so tritt er dort wieder aus und wandert reihum in andere
evangelische Gemeinden, eckt überall mit seiner Bibeltreue an. Seiner Frau erklärt er, dass er nach den Anweisungen
von Paulus im Brief an die Kolosser leben möchte, wo es heißt: "Ihr
Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie es sich im Herrn geziemt" (3,
18). Die Kinder werden ebenfalls bibelgläubig erzogen und müssen ihm
gehorsam sein. Sie "müssen gezüchtigt werden", auch "das steht schon in der
Bibel", so K. K. (Spiegel Nr. 9/2007). Und was die Bibel betrifft,
hat der Mann auch Recht. Die Züchtigung der Kinder durch die Eltern wird dort
sogar mehrfach als angebliches Gotteswort weiter gegeben. Z. B. im Hebräerbrief,
wo es heißt: "Denn wo ist ein Sohn, den
der Vater nicht züchtigt? Seid ihr aber ohne Züchtigung, ... so seid ihr
Ausgestoßene und nicht Kinder" (12, 7-8). Oder im besagten
Kolosserbrief in Vers 20: "Ihr Kinder, seid gehorsam den Eltern in
allen Dingen; denn das ist wohlgefällig dem Herrn." Wohlgemerkt: In allen
Dingen. Hierzu gehört natürlich auch der Sex. "Ein Christ darf sich nur mit
einem unberührten Mädchen einlassen", so K. K. zu seinen ältesten Söhnen.
Der zweitälteste Sohn hält diese Erziehung bald nicht mehr aus und nimmt
Drogen. Und: "In Geesthacht zieht er sich vor einer evangelischen Kirche aus,
legt die Kleider in Kreuzform vor das Portal, rennt nackt durch die Stadt und
springt von einer Brücke in die Elbe." Er kommt die Psychiatrie. Der
älteste Sohn T. (22) wehrt sich immer häufiger, zieht zuhause aus und streitet
mit dem Vater, so auch kurz vor der Familientragödie, an deren Ende er getötet
wird.
Der Sohn zum Vater: "Moderne Mädchen sind keine Jungfrauen mehr." Der Vater
zum Sohn: "Du lügst."
Der Sohn: "Dann besorg mir doch bis morgen eine Jungfrau." Der Vater: "Das ist
unmöglich. Das kann ich nicht." Der Sohn mutmaßlich: "Dann gehe ich jetzt los
und vergewaltige eine 13-Jährige." (Der Spiegel)
Es gibt allerdings "nicht den
geringsten Anhaltspunkt, dass Thomas K. wirklich eine solche Tat vorhatte", so
später der Lübecker Oberstaatsanwalt. "Wenn er sich tatsächlich so geäußert
habe, dann höchstens, um den Vater zu provozieren." Sein Vater sieht das jedoch
anders und rammt dem Sohn an dieser Stelle der Auseinandersetzung ein Messer in
den Rücken. Der Sohn verblutet.
"Ich musste es tun", so der Vater. Mit seiner Tat
habe er eine Todsünde verhindert. Gott sei sein Zeuge. Und auch mit dieser letzten tödlichen
Züchtigung hat der Vater die Bibel auf seiner Seite. So heißt es im 5. Buch
Mose: "Wenn jemand
einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters
und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht
gehorchen will, so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der
Stadt führen und zu dem Tor des Ortes ... So sollen ihn steinigen alle Leute
seiner Stadt, dass er sterbe, und du sollst so das Böse aus deiner Mitte wegtun
..." (18-21)
Nach dem Glauben der beiden großen Kirchen ist die
ganze Bibel, Altes und Neues Testament, reines Wort Gottes (siehe dazu
die kirchlichen Bekenntnisse in "Der Theologe
Nr. 8"). Und Karl K. kann zu seiner Verteidigung zudem noch vorbringen,
dass er mit seiner Tat die Gemeinschaft entlastet hätte, die gemäß der Bibel den
Sohn hätte töten müssen.
Er allein habe es auf
sich genommen, den Willen des Gottes der Bibel zu erfüllen.
Wenn Karl K. also demnächst wegen Mord oder Totschlag angeklagt wird,
dann sollten auch Vertreter der Organisationen mit auf der Anklagebank sitzen,
die bis heute behaupten, die Bibel wäre reines Gotteswort (vgl. dazu auch
oben die Meldung Nach intensivem Bibelstudium Tochter zu
Tode geschüttelt?).
"Durchaus in der Lage, auch mal mit dem Säbel zu streiten"
Zu den Hintergründen: Professor H. R. (63) bekleidete das "höchste Musikfunktionärs- und das profilierteste künstlerische Amt, das die bayerischen Protestanten zu vergeben haben" (Sonntagsblatt Nr. 51 vom 19.12.2004). Neben seinem Amt als Landeskirchenmusikdirektor (LKMD) war er auch Professor für Kirchenmusik an der Universität Bayreuth. Sein Lied "Die Sonne geht auf. Christ ist erstanden" steht im Evangelischen Kirchengesangbuch. Er hatte u.a. die "die hoch gerühmte Kantorenstellung an St. Sebald" in Nürnberg inne (Nürnberger Nachrichten, 21.1.2009), und er führte vor allem in Coburg-St.Moriz und später in Nürnberg und München große Oratorien auf (siehe bachchor-coburg.de), und es gibt auch Musik von ihm zu kaufen. "Ohne Leidenschaft geht´s nicht", so der oberste evangelische Kirchenmusiker Bayerns bei seiner Verabschiedung im Jahr 2004. Und das Sonntagsblatt schreibt weiter, R. sei "durchaus in der Lage, auch mal mit dem Säbel zu streiten". Am 19.5.2008 hatte er dann seine Ehefrau B. R. (59), eine Pfarrerstochter, in der gemeinsamen Wohnung in Gmund-St.Quirin am Tegernsee mit einem Küchenmesser erstochen. "Die evangelische Pfarrerin von Bad Wiessee, Irene Geiger-Schaller, erklärte, die Gemeinde sei ´völlig fassungslos`. R. habe sich als Mitglied des Kirchenvorstands und nebenamtlicher Organist sehr im Gemeindeleben engagiert" (Neue Presse, 27.5.2008). Und nach Bekanntwerden der Tat hat auch die ehemalige Kirchengemeinde des Ehepaares in Coburg einen Konzertgottesdienst "für Familie R." gehalten.
"Ein ernsthafter Suizidversuch sei nicht festzustellen gewesen"
Am 20.1.2009 begann der Prozess. "Das Paar führte ein wohlhabendes Leben" (Abendzeitung, 21.1.2009). Doch Professor R. war hoch verschuldet, hatte nach seinen Angaben Angst, seiner Frau die Wahrheit über die Finanzen zu sagen. "Ich hatte das Gefühl, dass uns die finanzielle Last erschlägt. Das hätte sie nicht verkraftet", so sagt der Kirchenmusikdirektor (Altmühlbote, 21.1.2009). "´Da habe ich den Plan gefasst, uns zu töten`, sagt R. Seine Frau habe er nicht zurücklassen wollen ´mit dem ganzen Mist`" (Fränkischer Tag, 21.1.2009). Doch ob sich seine Frau für so viel "Rücksicht" einst im Jenseits bei ihrem Mann bedanken wird? Aus Bitten seiner Tochter habe er dann den Selbstmord nicht ausgeführt. So "könne es ihm niemand vorwerfen, dass er den Wunsch der Tochter erfüllt und auf den Selbstmord verzichtet habe" (Altmühlbote, 22.1.2009). Doch diese Aussagen des Ex-Kantors über seine Selbstmordpläne sind "nach den Worten des Sachverständigen" "zweifelhaft" (Süddeutsche Zeitung, 22.1.2009). Auch das Gericht sieht es anders als der Angeklagte: "´Die Tat ist die Kumulierung Ihres vorherigen Verhaltens. Ihres Charakters`, sagt der Vorsitzende Richter Weitmann zum Angeklagten. Ein ernsthafter Suizidversuch sei nicht festzustellen gewesen ... ´Das Leben der Frau ist vernichtet worden, damit sie bis zum Tod den Eindruck hatte, mit einem Strahlemann verheiratet zu sein.`" (Nürnberger Nachrichten, 23.1.2009)
Ein Versuch, "Gott" mit in Verbrechen hinein zu ziehen
Anders der Kirchenmusiker: Er "schiebt die Schuld indirekt auf den lieben Gott",
so die tz vom 21.1.2009.
Die tz
begründet ihren Satz mit R.s Worten: "Ich habe Gott gebeten, mir einen Weg zu zeigen. Es
kam nichts." Und in der Zeit werden seine Worte wie folgt dargelegt: "Gott
... habe sich in Schweigen gehüllt. Sein Leben lang habe er selbst für Gott
musiziert und den Menschen musikalische Brücken gebaut, auf denen sie zum
Christentum gefunden hätten, schreibt R. sinngemäß in einem Brief, und in der
dunkelsten Stunde habe Gott ihn, H. R., im Stich gelassen. ´Gott kann
grausam sein und ungnädig`" (29.1.2009). Auf diese Weise versucht
er, "Gott" mit in sein Verbrechen hinein zu ziehen. Hierzu merkt Die Zeit
jedoch an, "dass auf R. eine Pension im höheren Verwaltungstarif wartete, dass
seine Frau B. ebenfalls verdiente, dass er eine 74.000 Euro-Abfindung von
der Landeskirche kassiert hatte und wohlhabende Freunde und Verwandte besaß".
Und zum angeblichen Schweigen Gottes kann gesagt werden: Der Gott, den Jesus
lehrte, tat Seinen Willen z. B. durch die Zehn Gebote kund. Nach evangelisch-lutherischer
Lehre sind jedoch die Zehn Gebote ("Du sollst nicht töten", "Du sollst nicht ehebrechen", "Du
sollst nicht lügen" u. a.) anders als bei Jesus von Nazareth (z. B. Matthäus
19, 17) kein Weg zu Gott bzw. zum Seelenheil (näheres dazu siehe
hier). Es komme dafür stattdessen auf den
Glauben an.
"Die Ehefrauen dieser Leute leben noch"
Doch es gibt weitere Hintergründe: Der Landeskirchenmusikdirektor a.D. hatte "während seiner
35-jährigen Ehe fast ständig verschiedene Geliebte gehabt"
(Altmühlbote, 22.1.2009). Hinzu kamen zwei außereheliche Kinder. "´Es entsteht der Eindruck, dass Sie während der
Ehe permanent zwei-
Messerstich in den Rücken, in das Herz und in den Bauch
Die Nürnberger Nachrichten schreiben über den Tathergang: "Den Ermittlungen zufolge wandte ihm die
Frau am Tatabend den Rücken zu, als er die Küche betrat. Er soll sie gebeten
haben, sich nicht umzudrehen – und sie soll in dem Glauben gehorcht haben,
er wolle sie mit den Unterlagen für die geplante Andalusien-Reise
überraschen" (18.1.2009). In Wirklichkeit hielt er ein 15 cm langes Küchenmesser in seiner Hand und stach zu
–
nach Angaben seines Verteidigers, "um ihr den Schrecken des Todes" zu "ersparen"
(Weißenburger Tagblatt, 22.1.2009).
Und in der Abendzeitung heißt es weiter: "B. drehte sich um,
fragte: ´Was ist denn los?` R.: ´Sie hat das gesagt, als ob sie Mitleid mit
mir hätte oder mit mir reden wollte`"
(21.1.2009). Da
hielt ihr der Kirchenmusikdirektor a.D. den Mund zu und stach noch zweimal zu, einmal
ins Herz, dann in den Bauch.
Danach nahm er Schmuck, offenbar von seiner Frau, an sich und fuhr bis nach Ostdeutschland, "besuchte seine Lieblingskirchen",
zündete Kerzen für seine Frau an (Weißenburger Tagblatt, 22.1.2009). Die
Neue Presse Coburg schreibt, dass er am
folgenden Tag zunächst "ein paar Schmuckstücke in
München" verkauft hatte, "um seine ´Gedächtnisfahrt` zu finanzieren. Zuvor hatte
er an der Frühmesse teilgenommen"
(21.1.2009). Und nach seiner Rückkehr
musizierte bei einer
evangelischen Hochzeit (Münchner Merkur, 21.1.2009). Die Leiche seiner
Frau ließ er die ganze Zeit über in der Wohnung liegen. Es dauerte sechs Tage, bis die Vermieterin
sie fand. Danach floh der Musiker, stellte sich jedoch schließlich der Polizei
und gestand. Das Landgericht München II verurteilte ihn am 22.1.2009 zu
lebenslänglicher Haft.
Trägt Martin Luthers Lehre zur Enthemmung beim Sündigen bei?
Laut der Lehre Martin Luthers besitzt der Mensch keinen freien Willen,
sondern wird entweder von Gott oder vom Teufel "geritten" (siehe
hier). Zudem lehren
die beiden Großkirchen, dass Jesus bei seiner Kreuzigung angeblich alle
Sünden der Menschen weg genommen habe.
Und so textete auch H. R. in seinem Lied: "Mit unseren Sünden ist Christus gestorben und hat für
uns dadurch Freiheit erworben". Diese Lehre hat sowohl bei Martin Luther (siehe
Der Theologe Nr. 3) als auch bei vielen
seiner Nachfolger (vgl. auch Der Theologe
Nr. 21 über Pastor Klaus Geyer) offenbar mit zu einer Enthemmung
beim Töten beigetragen, da auch diese Sünde nach diesem Glauben ja von
Christus hinter her weggenommen würde (zum Sachverhalt siehe jedoch
Der Theologe Nr. 35 über die
evangelische Rechtfertigungslehre). Und auch der protestantische
Musikdirektor hatte ja vor der Tat zu seinem Gott gebetet (siehe
hier).
Und Martin Luther
lehrte ja im Zusammenhang seines Glaubens sogar weiter: "Pecca fortiter, sed
fortius fide" (= Sündige tapfer, aber glaube noch tapferer). Wie ist das,
wenn sich ein Nachfolger Luthers diese bekannte Aussage zum Leitsatz macht, wie
das vielfach geschieht? Sticht er dann im Konfliktfall nicht vielleicht
schneller zu oder drückt schneller ab oder schlägt schneller zu als jemand, den
sein Gewissen vielleicht im letzten Moment noch davon abhält?
"Unheilige Allianz" von "Beamtentum und Metaphysik"
Die erneute
furchtbare Familientragödie in der evangelisch-lutherischen Kirche sollte
deshalb dazu führen, die Lehre Martin Luthers einmal darauf hin zu prüfen, inwieweit
sie bei solchen Verbrechen mit eine Rolle spielten könnte, z. B. die
angebliche Wegnahme aller Sünden nur durch Glauben (siehe oben), der
Lehrsatz vom "tapfer Sündigen" (siehe oben) und die Leugnung
eines freien Willens.
Nach der Lehre
Martin Luthers wird nämlich der Mensch entweder von Gott oder vom Teufel "geritten". Der
Mensch könne sich jedoch nicht für den einen oder anderen entscheiden, sondern
Gott und der Teufel machen das unter sich aus, wer jeweils gewinnt. Das
glaubt man kaum, doch so ist die Lehre Luthers. Was könnte also der
lutherische Musikdirektor dann dafür, falls sich der Teufel hier nach
lutherischer Lehre gegen Gott durchgesetzt hat? (zum Sachverhalt allgemein aus
evangelisch-lutherischer Sicht siehe
hier)
Und Die Zeit schreibt: "Was ist das
für eine Kirche, in der Beamtentum und Metaphysik eine so unheilige Allianz
eingehen, dass ein leitender Kirchenmusiker kein Verantwortung mehr auf sich
nimmt?" (29.1.2009)
So sollte auch einmal geprüft werden, wie weit
diese Lehre überhaupt mit den ethischen Grundwerten einer demokratischen Gesellschaft
im Einklang steht und ob sich Martin Luther als Vorbild z. B. für Schüler im
Religionsunterricht überhaupt eignet (vgl. dazu auch
Der Theologe Nr. 3). Wäre der Täter Mitglied
einer kleineren
Glaubensgemeinschaft, würde man eine solche Prüfung sicher vornehmen. Doch wann
wird einmal Martin Luther hinterfragt und der lutherische Glauben? Zu den
Hintergründen siehe auch Der Theologe Nr. 1.
PS:
Wir urteilen nicht über Landeskirchenmusikdirektor a.D. (LKMD a.D.) H. R. Sondern er steht für
uns hier als Vertreter einer Institution, die selbst eine hochproblematische
Ethik vertritt und Vergehen in den eigenen Reihen auf andersgläubige
Minderheiten projiziert und diese bekämpft statt sich einmal selbst zu
hinterfragen (siehe dazu Der Theologe Nr. 12). Einige
weitere grundsätzliche Hinweise dazu, warum wir
deshalb solche Meldungen aus den Reihen der Kirche veröffentlichen, lesen Sie in
unserer Einleitung.
17.9.2008 –
Evangelische Pastorin wegen Stalking verwarnt – Nach dem Landgericht
in Detmold im Jahr 2005 untersagte nun auch das Amtsgericht Lemgo einer
Pfarrerin jede Kontaktaufnahme mit einem Arzt, dem sie seit Jahren "nachstellt".
Die Pastorin war bis jetzt uneinsichtig und wird mit den Worten zitiert: "Für
Gefühle kann man nichts. Ich weiß, dass ich sein Typ bin".
Sie zeigt dies in Briefen, Telefonanrufen und Geschenken vor der Haustür. "Inzwischen
musste der Internist seine Wohnung wechseln und sagte öffentliche Vorträge ab."
(idea-spektrum, 17.9.2008)
29.9. / 18.10.2008 / 25.11.2009 –
Serienverbrecher im Talar: Katholischer Priester aus Freiburg wegen 101
Straftaten verurteilt / In der Rechtsgeschichte beispiellos mildes Urteil
wegen Geständnisses, das der Priester ein Jahr später aber widerruft / Priester
bringt nun seinerseits Opfer auf die Anklagebank / Innerkirchliches Verfahren
wird verschleppt / "Bischof, wo bist du?" / Opfer des Priesters fordern
Wiedergutmachung von Erzdiözese – Wegen zahlreicher Verbrechen stand in
Freiburg ein 39jähriger römisch-katholischer Priester vor Gericht. Ihm wurde
unter anderem "Erpressung, Betrug, Untreue, Nötigung und Körperverletzung in
insgesamt 101 Fällen vorgeworfen" (swr.de, 29.9.2008; siehe auch:
spiegel.de). So hat er
z. B. im Jahr 2005 Spenden für die Kirche gesammelt, das Geld aber
für sich behalten. Auch die Erzdiözese Freiburg
habe er finanziell betrogen, dazu vier Privatpersonen. Der Priester pflegte
einen aufwändigen Lebensstil und hatte mehrere Geliebte, lebte jedoch
offiziell im Zölibat. Seine Haupt-Geliebte vor Gericht: "Ich wusste, dass er
andere Frauen hatte. Manchmal hat er ihnen Liebesnachrichten geschrieben,
sie versehentlich auf mein Handy geschickt" (Bild, 4.10.2008). Der
Priester habe seine Partnerin zudem "körperlich misshandelt,
bedroht und systematisch unter Druck gesetzt". Und: "Wenn
er aggressiv wurde, ging sein erster Griff an den Gürtel. Mit dem schlug er
mich."
In der Konsequenz der Gemeinsamen Erklärung zur Rechtfertigungslehre beider Großkirchen
aus dem Jahr 1999 gilt: Die Kirchen und jeder kirchlich
Gläubige dürfen sich des Heils geschenkweise gewiss sein, ganz gleich, wie viel
Verbrechen von ihnen zu verantworten sind und ob diese alle bereinigt sind. In
ihren eigenen Bibeln steht jedoch: "Was der Mensch sät, das wird er ernten."
(Galater 6, 7)
Das Urteil am 17.10.2008 erfolgte schließlich nach "einer Absprache der
Prozessparteien" (Fränkische Nachrichten,
18.10.2008). Der Würdenträger gesteht alles und verspricht hier und da
Wiedergutmachungen. Dafür wird er wegen vielfachen Betrugs und Körperverletzung
nur zu einer beispiellos milden Bewährungsstrafe von einem Jahr und acht Monaten verurteilt.
Mit diesem Urteil in
der Tasche ließ er dann ca. ein Jahr später die Bombe platzen. Er widerrief
Teile seines Geständnisses und seiner Reue und ging nun gegen sein damaliges
Hauptopfer vor.
Hintergrund: Die traumatisierte Frau hat "offen und selbstkritisch" ein
anonymisiertes Buch unter dem Titel Bischof – wo bist du? geschrieben, um
ihre Leidensgeschichte mit der Kirche aufzuarbeiten: "Von
ihrer Entdeckung, dass sie nicht die einzige Geliebte des römisch-katholischen
Geistlichen war. Von ihren Erfahrungen mit der Kirchenhierarchie" (Badische
Zeitung, 30.10.2009). Dagegen ging der Priester nun vor und stoppte vorerst
die Auslieferung des Buches. Weiterhin hat er seine Hauptgeliebte vor dem
Oberlandesgericht Karlsruhe jetzt seinerseits verklagt. Die Badische Zeitung
veröffentlichte ihren Artikel dazu unter der Überschrift: "Verurteilter Priester will sein Opfer vor Gericht bringen"
(badische-zeitung.de).
Angesprochen auf die innerkirchlichen Maßnahmen gegen den "Serientäter" im Talar
erklärte der Generalvikar der Diözese Freiburg, Fridolin Keck: Das kirchliche Verfahren gegen den verurteilten Priester sei
"unmittelbar nach Abschluss des Strafverfahrens vor dem Landgericht Freiburg,
Anfang Dezember 2008, eröffnet worden" (31.10.2009,
badische-zeitung.de).
Laut Erzbistum hänge dieses Verfahren aber "von der Kooperationsbereitschaft der
Beteiligten ab, die jedoch nicht erzwungen werden könne".
Die Badische Zeitung hatte auch an anderer kirchlicher Stelle
nachgefragt und schreibt weiter:
"Das vom Dienstherrn des Priesters gegen
diesen angekündigte kirchliche Verfahren, so der zuständige Offizial Stephan
Burger, ´läuft noch`. Nach anderen Quellen ist es indes angeblich noch gar nicht
eröffnet"
(30.10.2009). Der
Priester ist also weiterhin mit allen Rechten im Amt.
Der Sachverhalt
wirft auch seine Schatten auf ein anderes laufendes Verfahren, das gerade beim
Verwaltungsgericht Freiburg gegen das Erzbistum anhängig ist. Dem Bistum soll
sich zwar weiterhin "katholisch" nennen dürfen, aber nicht mehr "christlich"
–
aufgrund der vielen Widersprüche und Gegensätze zu Christus zu seiner Lehre.
Aktualisierung: Opfer fordern
von Kirche Wiedergutmachung – Der Spiegel schreibt in seiner
Druckausgabe Nr. 48/2009 über den Priester Frank B. unter anderem wie
folgt
(Zitate aus Der Spiegel,
verbindende Bemerkungen von uns):
– "Mal schenkte er einer Freundin einen Audi, mal gönnte er sich selbst für über
70.000 Euro einen Mercedes-Benz, mal ließ er sein Appartement mit teuren Möbeln
ausstatten." Um seinen Lebensstil zu finanzieren, "erschwindelte er sich hohe
Kredite von seiner Kirche".
– "Die Ex-Geliebte G. E. und ihre Tante fordern vom Bistum jenes Geld
zurück, das Frank B. ihnen abgeluchst hat, um seine Schulden bei der Kirche zu
begleichen ... Gudrun Eigner verkaufte ihr Haus auf Drängen von B. ... und
überwies aus dem Erlös mehr als 80.000 Euro an die Erzdiözese." Doch das Geld
reichte dem Pfarrer nicht, und er nötigte deshalb G. E., ihm noch mehr
Geld zu besorgen. Diese wandte sich darauf hin Hilfe suchend an ihre Tante. "Um
ihrer Nichte zu helfen, gewährte die Tante ihr ein zinsloses Darlehen von 83.000
Euro." Der Pfarrer legte zu diesem Zweck die Tante zuvor herein, indem er "in voller geistiger Montur"
behauptete, ihre Nichte "könne nicht mit Geld umgehen" und er habe "es sich als
Pfarrer zur Aufgabe gemacht, deren Vermögensverhältnisse zu ordnen." Die
Tante fiel auf den kriminellen Würdenträger in Ausübung seines seelsorgerlichen Amtes im Dienste
der Erzdiözese Freiburg herein. Und das Geld kam deshalb gar nicht bei der
Nichte an, "sondern landete gleich auf dem Konto des Pfarrers, der damit den
noch offenen Posten bei der Kirche bezahlte. Den Rest verwendete er für sich
selbst."
– "Im Prozess stellte sich heraus, dass der Pfarrer auch andere Frauen um Geld
geprellt hatte, wenn auch um kleinere Beträge."
– Jetzt gewährte die Kirche ihrem Priester immerhin ein neues Darlehen in Höhe
von 40.000 Euro, womit der Priester einen Teil seiner Schuld bei Gudrun Eigner
zurückzahlte. "Für die geprellte Tante fühlt sich das Erzbistum indes ´nicht
zuständig`, ließ Erzbischof Zollitsch ... mitteilen. "In einem Brief
appellierte die Tante
[deshalb] an ´Moral und Anstand` des Oberhirten, ´das von uns
erpresste Geld, das Ihnen zugeflossen ist, zurückzuerstatten ... Zumal sie
auf die 83.000 Euro als Alterssicherung angewiesen sei." Doch die Kirche zahlt
es nicht zurück. Der inzwischen beurlaubte Pfarrer jedoch "werde vom
Kirchensteuerzahler mit monatlich 1600 Euro versorgt".
Unsere Kommentierung: Die beiden
Großkirchen erhalten pro Jahr von allen deutschen Steuerzahlern über 14
Milliarden Euro an staatlichen Subventionen, z. B. für Bischofsgehälter und
Gehälter von anderen höheren Amtsträgern. Die Tante von Gudrun Eigner bleibt
dabei jedoch auf der Strecke.
7.1.2009 –
Römisch-katholischer Priester beim Diebstahl von
Porno-DVDs mit Messer in der Hosentasche ertappt / Polizei stellt 230 Porno-DVDs
in Klosterzelle in Maria Laach sicher / Priester von seinem Besitz "überrascht"
– Sieben Monate auf Bewährung und 300 € Strafe, so das Strafmaß für Pater
Ambrosius aus dem renommierten Benediktiner-Kloster in Maria Laach in der Eifel, nachdem er beim Diebstahl von vier Porno-DVDs
gefasst wurde.
Erschwerend kam hinzu: Bei der Tat hatte er ein Taschenmesser in
seiner Hosentasche. Das Gericht wertete die genauen Umstände als "Diebstahl mit
Waffen". Nachdem der Priester Einspruch erhob, kommt es jetzt in
Würzburg zur öffentlichen Verhandlung. Die Main-Post schrieb: "Der
Besitzer des Sex-Shops glaubt, dass der DVD-Diebstahl des 51-Jährigen nicht sein
einziger war. Offenbar hat der Pater, der mehrmals jährlich beruflich in
Würzburg zu tun hatte, den Laden regelmäßig besucht. Auf jeden Fall fanden
Polizeibeamte, die das Zimmer des Priesters in einem Kloster durchsuchten, 230
Porno-DVDs für Schwule. 42 davon stammen nach Angaben des Würzburger
Oberstaatsanwalts Erik Ohlenschlager aus dem Würzburger Sex-Shop. Ihr Wert soll
rund 1900 Euro betragen. Bei der Durchsuchung sei der Pater ´selbst überrascht
gewesen, dass er so viele Porno-DVDs hat?`, sagte Ohlenschlager." (7.1.2009)
Das Volksempfinden ist ja überwiegend so, dass man vermutet, dass
Priester, die sich in eine Klosterzelle zurückziehen, dort vor allem beten. Doch
wer kennt schon die Gedanken und die Träume dieser Männer? Und wer weiß, was
alles getan wird, wenn sich Menschen unbeobachtet fühlen? Darüber soll hier
nicht geurteilt werden. Doch Jesus von Nazareth lehrte weder ein Priester- noch
ein Pfarramt noch den Rückzug in Traumwelten oder in abgeschiedene
Klosterzellen. Er war ein Mann des Volkes und stand mitten im Leben. Und die
Menschen, vor allem die Gläubigen, sollten sich nicht mehr täuschen lassen von
Amt, Würden, Talaren und Kutten und angeblichen Berufungen zu kirchlichen
Ämtern. Von Gott kommen solche Berufungen nicht. Hinter den kirchlichen
Gewändern kommt der nackte Mensch zum Vorschein, und in dem Menschen ist eine
einfache Seele inkarniert. So wie bei dir und mir. Nicht mehr und nicht weniger.
Zum Vergleich:
Zweierlei Maß? – "In einem Umfang, der nicht unerheblich war", lud der
Domkapellmeister der Münchner Frauenkirche legal Pornobilder auf seinen Laptop
(Abendzeitung, 12.1.2009). Während Priester selbst bei Straftaten
manchmal nicht einmal versetzt werden, wurde der
Domkapellmeister aufgrund hausinterner Richtlinien vom Erzbistum München und
Freising entlassen.
12.4. / 31.7.2009 – 18-Jähriger in
Haft und
sein Freund hat bereits gestanden: Gläubiger junger Mann hat in der Nacht zum Karfreitag
offenbar seine
ganze Familie erschossen / Anklage: Er wollte an das Geld seiner Familie
25.9. /
8.10.2009 –
Dreifach-Mord
an Kindern: "Streng katholisch" aufgewachsene Pfarramtssekretärin überschüttet ihre drei Kinder und sich
mit Benzin und zündet alle an – Sie war die "gute Seele der Gemeinde"
– Bestialischer Feuermord bei Berlin – Vor einigen Jahren legte sich
eine Vize-Vorsitzende eines lutherischen Kirchenvorstands mit ihren drei
Kindern bei eisigen Temperaturen zum Erfrieren auf ein Feld (siehe
hier). Wie sie eine mögliche Gegenwehr der Kinder ausschaltete, ist bis
heute nicht bekannt.
C. W., die römisch-katholische Pfarrbüro-Sekretärin aus Berlin-Altenglienicke,
die "gute Seele der Gemeinde", gab ihren Kindern, elf, zehn
und sechs Jahre alt, vorher Tabletten, wahrscheinlich als
Betäubungsmittel. Doch man fand Benzindämpfe in den Lungen der
verkohlten Leichen. Das heißt: Sie verbrannten bei lebendigem Leibe im
Auto der Familie – ein bestialischer Dreifach-Mord. Denn selbst dann,
wenn man einen Menschen vor dem Mord betäubt, die Seele ist voll
schmerzempfindlich – ganz abgesehen davon, dass man wohl aufwacht, wenn
man am ganzen Leib zu brennen beginnt. Der Ehemann wusste nichts und
wurde von den Abschiedsnotizen der Frau entlastet (u. a. Bild, 25.9.2009). Die
Nachbarin, "die in einem nahen Seniorenheim lebt, hatte das Ehepaar immer
sonntags beim Kirchgang gesehen". (Berliner Morgenpost, 25.9.2009)
"´Sie kam gestern noch zur Arbeit, alles war ganz normal. Sie war die
gute Seele der Gemeinde`, sagte der Pfarrer" der römisch-katholischen
Kirchengemeinde Christus König in Adlershof ... (Berliner
Zeitung, 25.9.2009; Tagesspiegel, 25.9.2009). C. W. war nicht
nur seit 15 Jahren Sekretärin der Gemeinde, sie war auch "überaus engagiert im
Frauenverein der Kirchgemeinde aktiv", so eine Nachbarin. (Berliner
Morgenpost, 25.9.2009)
"Vermutlich litt die streng katholisch aufgewachsene Frau unter schweren
Depressionen" schreibt die Berliner BZ (25.9.2009). Doch die veräußerlichte Kult- und Dogmenreligion des Katholizismus mit seinen
Drohbotschaften gegen Abweichler und Aussteiger gibt immer weniger Menschen Halt. Viele
Anhänger werden stattdessen in unsägliche seelische Not gestürzt, mit der sie
nicht mehr klar kommen. Nur eines soll nach kirchlicher Lehre angeblich noch
schlimmer sein als die Hölle, die die streng katholische C. W. ihren
Kinder und sich selbst zubereitete: die ewige Hölle für
Kirchenaussteiger und Ungläubige, die sich der katholischen Kirche nicht
anschließen, obwohl sie diese kennen. Doch das trifft auf C. W.
nicht zu, denn sie blieb immer treu katholisch, weswegen ihre Morde gar
keine so schlimmen Konsequenzen haben als wenn sie z. B. aus der Kirche
ausgetreten wäre.
"Der
Herr nimmt die Schuldigen und Unschuldigen auf ...", so deshalb auch der
Weihbischof bei ihrer römisch-katholischen Beerdigung (Bild,
8.10.2009). Fragt sich nur, welcher "Herr" sie im Jenseits in
Empfang genommen hat.
Mit Christus,
der die Menschen zur Selbsterkenntnis und zur Heilung von seelischem Leid führt
und der das Halten der Gebote und das Gesetz von Saat und Ernte lehrte,
hat das alles nichts zu tun. Katholisch und christlich sind zweierlei. Auch
lehrte Christus keine ewige Hölle, sondern ein Ende jedes Leids –
allerdings erst, wenn alles Negative wieder gut gemacht ist (z. B.
Matthäus 5, 25-26). Der katholische Betrug und das christliche Leben
sind letztlich nicht vereinbar.
17.11. / 2.12.2009
–
Großbritannien: Waisenkinder über kirchliche Einrichtungen als Zwangsarbeiter
und Sex-Objekte nach Australien deportiert
– bis in die 70er-Jahre des 20.
Jahrhunderts. (fr-online.de)
Betroffen sind ca. eine halbe Million Kinder seit Ende des 2.Weltkriegs. Die
Regierung Australiens hat sich jetzt entschuldigt, die Kirchen noch nicht. Doch
auch aus Deutschland werden immer mehr Grausamkeiten enthüllt. 75 % aller Heime
waren dort in kirchlicher Hand. Siehe die nachfolgenden Zeilen:
Unvorstellbares Leid in der Bundesrepublik Deutschland: Folter und
Gewaltherrschaft in den kirchlichen Kinderheimen
welt.de
Die Auszüge erinnern teilweise an die Zeit der früheren Inquisition bzw.
teilweise auch an eine Fortsetzung der Konzentrationslager nach 1945: "Ich
habe es gekriegt im Namen von Gottvater, Sohn und Heiligem Geist".
Ordensschwester schlagen mit ihren Gürteln unbarmherzig zu, die mit den "drei
Knoten der Dreieinigkeit" verknotet wurden. Andere Nonnen liefen ständig mit der
Peitsche umher, um Kinder zu schlagen / Kinder wurden zusammengeschlagen und die
ganze Nacht im Nachthemd auf kalten zugigen Flur gestellt, andere in den
Schweinestall gesperrt und dort mit Schweinefutter gefüttert, andere mussten ihr
Erbrochenes essen / Pfarrer hat Kinder im Beichtstuhl zur Strafe dafür
vergewaltigt, dass das Kind sein Geschlechtsteil berührt hat. Nach ihm wurde
2005 ein kirchliches Haus benannt / Ein Mädchen bekam eine neue Identität: "Du
bist die Geburt des Teufels. Deinen Namen kannst du hier vergessen. Ab heute
bist du Nummer 22." Usw. usf. Auch ein neues Buch ist erschienen über ein
evangelisches Kinderheim. Es heißt Endstation Freistatt. Betroffen sind
in Deutschland ca. 700.000 Kinder.
2.12.2009 – Die
Süddeutsche Zeitung vom 13.11.2009 beschreibt den "Rückmarsch der Kirche
in den Fundamentalismus" und schreibt u. a.:
"Der Rückmarsch in den
Fundamentalismus ist auch ein Politikum. Die evangelische wie die katholische
Kirche haben in Deutschland bis in die 1970er Jahre Straflager für
Jugendliche ab 14 Jahren betrieben ... Die Opfer verlangen nun mit
Recht, aber bisher vergebens, auch eine theologische Aufarbeitung dieser
Verbrechen. Die Affinität
christlicher Opferkult- und Moralvorstellungen zur Gewalt ist ein Kennzeichen
des christlichen Fundamentalismus ..."
Aus diesem und vielen weiteren Gründen fordern wir:
Die evangelische und die katholische Kirche dürfen sich nicht mehr
christlich nennen.
21.12.2009 –
Eigene Kirche "regelrecht ausgeplündert": Sechs Jahre Haft – Finanzchef
der Evangelisch-Reformierten Kirche in Bayern veruntreute 7,5 Millionen
Euro
– Einer der drei Leiter der Evangelisch-Reformierten Kirche in Bayern
wurde wegen Untreue in 66 Fällen zu sechs Jahren Haft verurteilt. Der
Kirchenführer habe "unter Ausnutzung und Überschreitung seiner
Befugnisse Gelder von Bankkonten der Kirche an sich gebracht und für
private sowie eigene geschäftliche Zwecke verwendet zu haben. Es handelt
sich laut der umfangreichen Anklage um einen Betrag von 7.581.775,57
Euro. Der Gesamtschaden habe ursprünglich 8,5 Millionen Euro betragen,
so Justizsprecher Thomas Koch auf Anfrage" (Nürnberger Nachrichten,
4.12.2009). Nach einer Meldung der Nürnberger Nachrichten habe der
Kirchenfinanz-Chef seine Kirche "regelrecht ausgeplündert". Der
Amtsträger verspekulierte die ihm anvertrauten Gelder u. a. in der
Türkei und in China.
Katholik brachte seine Mutter bei privatem Exorzismus versehentlich um – Weil seine pflegebedürftige Mutter einen "irren Blick" bekam, versuchte ein 54-jähriger Katholik in Sulz am Neckar einen Exorzismus an ihr, weil er glaubte, der Teufel würde seine Mutter besetzen. Dabei "schlug er ihr mehrmals mit einer Bibel auf den Körper. Am Abend ging er nochmals zu seiner Mutter, die in einem Mehrfamilienhaus in der Wohnung über ihm wohnte. Er schlug sie erneut mit der Bibel und drückte sie am ganzen Körper" (Stuttgarter Zeitung, 21.12.2009). Danach flößte er ihr ein Beruhigungsmittel ein, an dem sie erstickte. Der Gläubige litt nach Auffassung des Gerichts zum Tatzeitpunkt an einer "akuten Psychose". Er wurde in eine psychiatrische Anstalt eingewiesen.
23.2. / 28.2.2010 –
In Fastenzeit volltrunken über rote Ampel: EKD-Ratsvorsitzende von Polizei abgeführt /
Bischöfin drohen bis zu einem Jahr Gefängnis / Später eventuell zum
"Idiotentest" / Bischöfin "an größere Mengen Alkohol gewöhnt"? / Margot Käßmann zurück getreten / Wie lange kann sich
Papst Benedikt XVI. noch im Amt halten? – Anlässlich der Fahrt der
EKD-Vorsitzenden Dr. Margot Käßmann im Vollrausch (1,54 Promille) durch die
Innenstadt von Hannover, bei der sie u. a. auch eine rote Ampel überfuhr,
verteidigte sie der bekannte lutherische Theologe Friedrich Schorlemmer aus der
Lutherstadt Wittenberg: "Margot
Käßmann steht in ihrem Amt unter einer enormen Spannung. Und Alkohol löst nun
mal Spannungen und baut Stress ab" (Bild, 23.2.2010). Noch im Jahr 2007
kritisierte sie allerdings öffentlich das mangelnde Verantwortungsbewusstsein
von Autofahrern, "wenn Alkohol oder Drogen mit im Spiel sind". Vor
einem Jahr sagte sie zudem, dass in der kirchlichen Fastenzeit für sie Alkohol
"tabu" sei (stern.de, 23.2.2010). Und derzeit ist wieder die kirchliche Fastenzeit:
"Sieben Wochen ohne"
– unter diesem Motto läuft in der Evangelischen Kirche in
Deutschland auch in diesem Jahr von Aschermittwoch bis Ostersonntag die
kirchliche Fastenaktion. Da ist es schon ein Unding, dass sich
ausgerechnet die Bischöfin beim diesjährigen Alkoholfasten ihrer Kirche
offenbar ausklinkt. Und bei ihrer Promillefahrt hätte sie aufgrund ihrer
Verantwortungslosigkeit zudem Menschen bei einem Verkehrsunfall töten können.
Zunächst gab sie ein Glas Wein zu, später ein "Glas" Prosecco und zwei "Gläser"
Wein, wobei sie allerdings nichts über die Größe der "Gläser" sagte.
Martin Luther trank noch viel mehr und vor allem
täglich
Doch: Auch
Bischöfin an "größere Mengen Alkohol gewöhnt"?
Ein Fürsprecher
der "alkoholsündigen" Bischöfin wäre dabei sicher auch Kirchengründer Martin Luther
selbst, der aufgrund seines Dauer-Alkoholpegels nie fahrtüchtig
gewesen wäre. Das Magazin Focus
berichtete,
dass dem "massigen Mann" "zu jeder Mahlzeit"
"knapp zwei Liter Südwein serviert" wurde. "Zwischendurch trank er obendrein
reichlich Neumburgisch Bier" (Focus Nr. 6/1996).
Und dass seine Nachfolgerin Margot Käßmann es überhaupt "schaffte, mit 1,54
Promille die Straße zu treffen, grenzt an ein Wunder"
(focus online, 23.2.2010).
Das
"Wunder" erklärt der Psychologe Jürgen Schattschneider: "Wenn jemand noch so
viel Handlungsfähigkeit beweist, dass er sein Auto findet, in Gang setzen und
dann auch noch unfallfrei eine längere Strecke fahren kann, ohne an der nächsten
Mauer zu landen, dann muss man von einer Gewöhnung an Alkohol ausgehen ... Wer
also einen Wert von weit über einem Promille erreichen kann, der muss seinen
Körper über einen längeren Zeitraum, womöglich über Jahre an größere Mengen
Alkohol gewöhnt haben." (Berliner Zeitung, 25.2.2010)
Andere Fürsprecher
der EKD-Ratsvorsitzenden zitieren wie immer in solchen Fällen mit einer gewissen
Selbstzufriedenheit das Jesuswort "Wer von Euch ohne Sünde ist",
also in diesem Fall noch nie mit einem Vollrausch Auto fuhr, "der werfe den ersten
Stein". So, als ob man mit diesem Bibelwort immer locker alle Klagen
abwehren könne. Doch das könnte – symbolisch gesprochen – dieses Mal daneben gehen. So wie man sich
derzeit auch die Anekdote von einem katholischen Bischof erzählt, auf
den ein Steinhagel niederprasselte, nachdem er aufgebrachten Bürgern entgegen
hielt: "Wer von Euch noch nie ein Kind geschändet hat oder einen Kinderschänder
gedeckt hat, der werfe den ersten Stein".
Margot Käßmann drohen bis zu einem Jahr Gefängnis oder hohe Geldstrafe /
Auch Ausschluss vom Abendmahl im Gespräch
Margot Käßmann geriet u. a. auch in die Kritik, als sie, die selbst seit
2007 geschieden ist, versuchte, das Thema "Ehescheidung" biblisch zu verbrämen. Doch
jetzt war die Kritik heftiger. "Der Gesetzgeber bestraft solche
Trunkenheitsfahrten mit bis zu einem Jahr Gefängnis oder mit einer Geldstrafe",
so Gregor Rose, Fachanwalt für Strafrecht in München (Focus online,
23.2.2010). Sicher wird sie ihre Fahrerlaubnis verlieren,
voraussichtlich für ein Jahr. Und "ob
die Bischöfin bei der erneuten Beantragung der Fahrerlaubnis eine
medizinisch-psychologische Untersuchung – den so genannten "Idiotentest"
–
absolvieren muss, entscheidet die Führerscheinstelle" (Spiegel online,
23.2.2010). Bei einem privaten Termin am Samstag, den 20.2.2010 kam es
offenbar zu einem Alkohol-Exzess, da man für diesen Alkoholspiegel in sehr
kurzer Zeit z. B. eine ganze Flasche Wein alleine oder ca. vier Bier
trinken müsste. Die Bischöfin saß auch nicht alleine im Auto. Wer ihr Begleiter,
ein Mann (bild.de, 28.2.2010),
um ca. 23 Uhr auf der Fahrt in ihre Wohnung war, ist nicht
bekannt.
Und ausgerechnet in dieser Woche diskutiert das evangelische Magazin
idea-spektrum in seiner Titelgeschichte das Thema Kirchenzucht –
Schwere Sünder vom Abendmahl ausschließen? (Nr. 8/2010) Wenn diese Frage
innerhalb der Kirche bejaht wird und man als "schwere Sünden" z. B. diejenigen
Taten definiert, bei denen sich der Gläubige strafbar macht, dann kann es
Margot Käßmann sogar passieren, dass sie zwar weiterhin das kirchliche Abendmahl einsetzen
und austeilen darf, jedoch selbst weder die Hostie in den Mund nehmen noch
den Wein in der Kirche trinken darf.
Nun muss erst recht der Papst zurück treten
Welt.de
schrieb, dass sich Margot Käßmann kaum in ihrem Amt halten kann, "auch wenn die
grobe Fahrlässigkeit, die sie begangen hat, nicht annähernd mit den schweren
Menschenrechtsverletzungen auf eine Stufe gestellt werden kann, die jetzt die
Katholische Kirche erschüttern" (23.2.2010). Nun ist sie zurück
getreten. Das
heißt aber dann auch: Nachdem Margot Käßmann zurück getreten ist, muss jetzt
erst recht Papst Benedikt XVI. zurücktreten,
der über
Jahrzehnte die Kinderschänder-Verbrecher durch die Anordnung strengster
Geheimhaltung bei Androhung der ewigen Hölle bei Zuwiderhandlung deckte. Auf jeden Fall aber
können die Gläubigen austreten.
Vor allem, wer als Christ leben möchte, der
sollte austreten, denn die
Lehren der Kirche haben mit Christus nichts zu tun, und die Kirchenführer
tun auch nicht, was Christus wollte.
Heilsames Erschrecken
Nach dem Rücktritt von Margot Käßmann steht noch nicht fest, wer die
Hannoversche Landeskirche als Beklagter in dem Prozess vor dem
Verwaltungsgericht Hannover am 16. März 2010 vertritt. In dem Prozess geht es
darum, ob sich die evangelische Kirche aufgrund ihrer Lehre und aufgrund ihrer
Vergehen in Vergangenheit und Gegenwart noch "christlich" nennen darf.
"Ich bin über mich selbst erschrocken, dass ich
einen so schlimmen Fehler gemacht habe", ließ Margot Käßmann über die EKD
mitteilen (z. B. ndr.de, 23.2.2010). Und erschrecken sollte sie auch, wenn sie
in der Klageschrift der Freien Christen einmal nachliest, was ihre Kirche alles
schon aus der
Lehre von Jesus von Nazareth gemacht hat. Dies könnte für sie dann zu einem
heilsamen Erschrecken werden.
Die
Freie Christen für den Christus der Bergpredigt haben die Hannoversche
Landeskirche stellvertretend für alle evangelischen Kirchen in Deutschland
verklagt, sich nicht mehr "christlich" nennen zu dürfen. Stellvertretend für die
römisch-katholische Kirche wird
gegenüber der Erzdiözese
Freiburg mit Bischof Robert Zollitsch an der Spitze geklagt.
Und Bischof Robert Zollitsch ist zusätzlich jetzt
wegen Strafvereitelung und Vertuschung von Straftaten angeklagt.
9.3.2010
–
Schwerer Vorwurf gegen
die evangelische Diakonie: Schutzbefohlene schwer misshandelt –
"Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ermittelt derzeit gegen 17 ehemalige
Mitarbeiter des evangelischen Sozialwerks". "Von den Vorwürfen
betroffen ist die Firma Educon, ein Tochterunternehmen der zur Diakonie
Rheinland gehörenden Graf-Recke-Stiftung"
(spiegel.de). "Die
Graf-Recke-Stiftung ist nach eigenen Angaben eine der ältesten diakonischen
Einrichtungen Deutschlands".
7.8.2002 –
"Am Wochenmarkt – Pfarrer schlägt zu"
(Frankenpost)
13.8.2003 –
Mobbing an einem
kirchlichen Journalisten – "Solidarität mit dem Journalisten
haben 17 Schriftleiter evangelischer Wochenzeitungen bekundet. Die
Zustellung der Kündigung, während Burghold krank zu Hause war, sei ´Mobbing der Kirche`.
Der Vorgang sei ein ´abschreckendes
Beispiel dafür, wie ein kompetenter und weit blickender leitender Mitarbeiter
geschasst wird`, heißt es in dem Protestschreiben." (zit. nach idea-spektrum)
Und
jeder Katholik kann selbst testen, ob er
trotz seiner Kirchenmitgliedschaft und seines Vermögens, das er womöglich
der Kirche spenden will, nach katholischer Lehre ebenfalls dort enden soll. Es sind nämlich
weit mehr Katholiken betroffen, auch engagierte Mitarbeiter, als man sich
das in den katholischen Gemeinden vorstellen kann. Pfarrer Z.
hingegen hat offenbar doppelt vorgesorgt: Für das Diesseits mit einer
zusätzlichen halben Million € aus dem Vermögen seines ehemaligen
Gemeindegliedes. Und für das Jenseits mit einem
rigorosen Katholizismus, um in den Himmel zu kommen. Man sollte dem Priester
jedoch nicht Unrecht tun, falls er die halbe Million mittlerweile doch für
Waisenkinder im Kosovo ausgegeben hat. Am besten sollte er selbst
Auskunft geben können,
falls er die Wahrheit sagt. Das
Bistum Eichstätt veröffentlicht im Internet seine Adresse. Und für alle, welche der Kirche ebenfalls Geld
spenden wollen, sei auf die Web-Seite
stop-kirchensubventionen.de verwiesen. Dort kann man sich
informieren, was die Kirche ohnehin schon hat bzw. immer wieder vom Staat
bekommt.
6.4. / 10.4.2006 –
Moderne Inquisition: Kirchliche Kampagnen gegen
Betriebe von Aussteigern und "Unbedenklichkeitsbescheinigungen" für treue
Kirchenmitglieder – Weil Busunternehmer Karl Auer aus
Rotthalmünster in Niederbayern es wagte, aus der Kirche auszutreten, führt Pfarrer J.
T. "einen regelrechten Kreuzzug gegen den Abtrünnigen",
schreibt die Abendzeitung Nürnberg (5.4.2006). Der Pfarrer hat alle
erreichbaren Katholiken aufgefordert, das Busunternehmen deswegen zu
boykottieren. Dazu ließ er z. B. "seine Sekretärin bei Vereinen der Umgebung
anrufen", berichtet Auer der AZ (6.4.2006) und ist überzeugt, dass dadurch
auch Datenschutzbestimmungen verletzt werden. Die Vorsitzende des Caritasverbandes, Hannelore R., hielt
sich jedoch nicht daran. Sie fuhr mit Senioren ins Grüne und hatte dazu einen Busfahrt
mit Karl Auer organisiert. Die Strafe: Sie musste ihren Schlüssel zum Pfarrheim
abgeben.
Der römisch-katholische Pfarrgemeinderat und die Diözese Passau
unterstützen den "Kreuzzug" des Amtsträgers. Dass Karl Auer durch die
Milliarden-Subventionen für die Kirchen aus dem allgemeinen Steuertopf die
Kirche weiterhin zu einem erheblichen Teil mitfinanzieren muss (siehe
stop-kirchensubventionen.de),
spielt für diese keine Rolle. Auch nicht, dass seine Frau und seine Kinder
weiterhin Mitglieder der römisch-katholischen Kirche sind, und dass der
Busunternehmer aufgrund der gemeinsame Einkommenssteuererklärung mit seiner
Ehefrau weiterhin sehr viel Kirchensteuer zahlen muss.
Nach römisch-katholischer Lehre gilt bis heute der
"unfehlbare" Glaubenssatz: "[Die heilige römische Kirche,
durch das Wort unseres Herrn und Erlösers gegründet,] glaubt fest, bekennt und
verkündet, dass ´niemand außerhalb der katholischen Kirche, weder Heide`
noch Jude noch Ungläubiger oder ein von der Einheit Getrennter – des ewigen
Lebens teilhaftig wird, vielmehr dem ewigen Feuer verfällt, das dem Teufel
und seinen Engeln bereitet ist, wenn er sich nicht vor dem Tod ihr (der
Kirche) anschließt" (Neuner-Roos, Der Glaube der Kirche,
Glaubenswahrheit Nr. 381; mehr dazu in Der Theologe
Nr. 18). Umso schlimmer für den, der vor seinem Tod die Kirche
verlässt. Er müsse nach amtlicher römisch-katholischer Lehre erst recht in das
"ewige Feuer", auch wenn man das nicht so gern zugibt. Diese
Menschen sollen aber nicht erst im Jenseits grausamste Qualen erleiden. Schon auf Erden
versucht die Kirche seit Jahrhunderten, Kirchenaussteigern oder Andersgläubigen das Leben schwer oder gar zur Hölle zu machen. Früher durch
Hinrichtungen und Konfiszierung des Vermögens, im Dritten Reich und heute z. B.
durch Boykotte. Hier tut sich auch die evangelische Kirche maßgeblich hervor.
Erinnert sei an den Boykott gegenüber jüdischen Geschäften am 1.4.1933, für
dessen Unterstützung sich die Nazis später bei den Großkirchen herzlich bedankten.
Der Evangelische Presseverband für Württemberg schrieb dazu rückblickend
am 18.6.1933: "Wer sein Volk in der Gefahr im Stich lässt, der ist nicht nur ein
Feigling, sondern er vergeht sich gegen Gottes Willen! Der Boykott und andere
Maßnahmen gegen den jüdischen Einfluss waren ´kriegerische` Handlungen,
entsprungen aus der Notwehr" (mehr dazu in Der
Theologe Nr. 4).
Heute rufen die Kirchen zur "Notwehr", wenn Angehörige religiöser Minderheiten,
die als angebliche "Sekten" beschimpft werden, von ihrer Hände Arbeit leben
möchten und nicht von staatlichen Subventionen auf Kosten der Allgemeinheit
schmarotzen wie die Kirchen (die sich sogar die Gehälter ihres Führungspersonals
vom Staat bezahlen lassen). So rufen die Kirchen immer wieder auch zum Boykott von
Läden auf, die von Kirchenaussteigern betrieben werden, oder diese Betriebe
werden in geschäftsschädigender Absicht mit Unwahrheiten und Lügen in den
Schmutz gezogen. Mussten Betriebsinhaber oder Arbeitnehmer während des Dritten Reiches auch in der
Kirche "Ariernachweise" vorzeigen, um einem Boykott oder der Entlassung aus dem
Dienst zu entgehen, gibt es mittlerweile so genannte
"Unbedenklichkeitsbescheinigungen", die praktisch einen ähnlichen Zweck erfüllen. "Um ´schwarze
Schafe` leichter aussortieren zu können, stellt das Kirchensteueramt so genannte
´Unbedenklichkeitsbescheinigungen` aus – ein Papier, nach dem Karl Auer
auffallend oft gefragt wird", schreibt die Abendzeitung. (6.4.2006)
Deshalb unser Appell: "Wehret den Anfängen! Kauft bei Menschen,
die aus der Kirche ausgetreten sind! Vergebt Aufträge an Kirchenaussteiger!
Fahrt mit den Bussen von Karl Auer! Damit auch morgen ein Kirchenaustritt noch möglich ist ..."
31.8.2006 / 6.3.2009 –
Kirche beschließt öffentliche Ächtung eines
vergewaltigten 11-jährigen Kindes und Verbannung in die ewige Hölle – weil wegen
gesundheitlicher Gefahren eine Abtreibung vorgenommen wurde –
Kardinal Alfonso Lopez Trujillo aus Kolumbien ist einer der bekanntesten Führungspersönlichkeiten der römisch-katholischen Kirche weltweit.
Er ist der Präsident des Päpstlichen Familienrates und als Kurienkardinal einer
der einflussreichsten Männer im Umfeld von Papst Benedikt XVI. Jetzt
demonstriert der Kurienkardinal an einem 11-jährigen Mädchen
exemplarisch seine angebliche Macht über Himmel und Hölle. T-online schreibt dazu wörtlich:
"Die katholische Kirche in
Kolumbien will hart durchgreifen: Nachdem ein vergewaltigtes Mädchen abgetrieben
hat, soll es exkommuniziert werden. Kardinal Alfonso Trujillo will zudem alle an
dem Schwangerschaftsabbruch Beteiligten ausschließen [was nach katholischer
Lehre die ewige Verbannung in die Hölle nach sich zieht]. Das betrifft die
Eltern, die Ärzte und Krankenschwestern, aber auch Politiker und Gesetzgeber. In
Kolumbien ist die Abtreibung bis auf wenige Ausnahmen verboten. Der oberste
Gerichtshof des Landes hatte in diesem Fall den Abbruch genehmigt und die
Entscheidung mit den Gefahren für die Elfjährige gerechtfertigt ... Die
Abtreibung ist eine der wenigen Taten, für die das katholische Kirchengesetzbuch
seit 1983 die automatische Exkommunikation aller Beteiligten vorsieht [von Papst
Johannes Paul II. in diesem Sinne verschärft]. Wird eine so genannte Tatstrafe
durch eine Spruch wie jetzt in Kolumbien noch ausdrücklich untermauert, handelt
es sich um eine besonders schwere Form der Ausschlusses und der öffentlichen
Ächtung." (T-online, 31.8.2006)
Dies bedeutet nach römisch-katholischer
Lehre auch: Das vergewaltigte Kind muss nach seinem Tod grausame niemals endende
Qualen erleiden. Demgegenüber sollen die zahllosen römisch-katholischen
Priester, die Kinder vergewaltigten, später den Himmel betreten, wenn sie
zuvor die Beichte in der kirchlich korrekten Form abgelegt hätten. Weiterhin dürfen
sie auch ohne kirchenrechtliche Beichte "heilsnotwendige"
Sakramente spenden und z. B. den Menschen aus dem Volk die Sünden vergeben. Auch
sollen sich die zahllosen römisch-katholischen Menschenschlächter der
Inquisition mittlerweile im Himmel tummeln.
4.10. / 7.10.2006 –
Evangelische und katholische Heime in der
Bundesrepublik – ein Ort von Leiden und Qualen – Seitdem das Buch des
Katholiken Peter Wensierski, Schläge im Namen des Herrn, auf dem Markt
ist, melden sich immer mehr ehemalige Heimkinder mit ihren teilweise
traumatischen Erfahrungen durch die kirchliche Erziehung. Manche Kinder
wurden offenbar auch durch Denunziation von Nachbarn ihren Eltern entrissen und in die
kirchlichen Heime zwangseingewiesen. Das Evangelische Sonntagsblatt
schreibt, "dass es damals [in den 50-er und 60-er Jahren] viel leichter war, ein
Kind in ein Heim einweisen zu lassen. Manchmal genügten Hinweise aus der
Nachbarschaft, dass die Fürsorge kam und die angeblich verwahrlosten Kindern ins
Heim steckte. ´Die Damen und Herren von der Fürsorge waren gefürchtet`, erinnert
sich ein Insider". (Evangelisches Sonntagsblatt Nr. 40/2006)
Die evangelisch-lutherische Innere Mission in München trat jetzt die Flucht
nach vorne an und bat die ehemaligen Heimkinder aus Feldkirchen bei München
um Berichte über ihre Erfahrungen. Dabei zeigte es sich, dass manche ehemalige
Bewohner die Zeit verklärten, etwa unter dem Motto: "Sie war hart, aber damals
war es eben so." Oder: "Ich hab viel fürs Leben gelernt." Oder: "Eins auf die
Rübe, ... das hat eben dazugehört." Das Evangelische Sonntagsblatt in
Bayern bemühte sich um eine Gegenüberstellung von positiven ("die schönste
Zeit") und negativen Aussagen und schrieb u. a. wörtlich:
– Regelrecht ins Gehirn eingebrannt haben sich die Schläge, die "die Frau
Direktorin", wie sie alle Kinder nannten, austeilte.
– Die Frau schlug zu, "bis mein kleiner Popo ganz grün und blau war." "Wir waren
immer in Angst."
– "Dinge, die so einfach nicht in Ordnung waren". Etwa, dass Kindern unterstellt
wurde, sie hätten gestohlen. Oder dass sie tagsüber kein Wasser trinken und
nicht vor Mitternacht auf die Toilette gehen durften.
– Dass Kinder geschlagen wurden, war normal.
– Im November 1958 besuchte Oberstlandesgerichtsrat Friedrich Meinzolt, der
damalige Vorsitzende der Inneren Mission, das Haus. Obwohl viel gerichtet worden
war, sei der Mann "innerlich sehr betrübt gewesen, als er die Aufenthaltsräume
und Schlafräume sah", heißt es in dem Bericht. Sein Urteil nach dem Besuch: "Hier
könnte ich nie ein Kind hereingeben." Eine Psychologin sagte nach einem
Besuch: "Hier erleiden die Kinder einen Milieuschaden."
– Die "tüchtigste Erzieherin", [deren] Boshaftigkeiten keine Grenzen mehr
kannte.
– "Der [Heimleiter] hat mich den ganzen Flur entlang gehauen, mit einem Stock,
mit der Hand und mit dem Fuß, bis ich am Boden lag" [wegen eines Apfels, den das
Kind unterwegs von einem Baum nahm]. Während der Diakon
[dennoch] als "ganz in Ordnung" bezeichnet wird, ist seine Frau eher als
"sadistischer Hausdrache" in Erinnerung.
– ... Strafaktion, als jemand Quarkbrote fand, die die Heimkinder weggeschmissen
hatten. "Wir konnten die matschigen Dinger nicht mehr sehen – vor allem auch,
weil die Dorfkinder meistens dicke Butterbrote hatten." "Wir
mussten dann im Hof in Reih und Glied antreten und die – mittlerweile
verschimmelten – Brote essen."
Aus anderen Heimen gibt es auch Berichte von Sexualverbrechen. Besonders
die römisch-katholischen Heime in Irland gelten bisher als dafür berüchtigt.
Hier wurde ein sexuell missbrauchtes
Kind z. B. auch nach der Tat ermordet.
Doch in
Deutschland und in manchen anderen Ländern sind die Tragödien noch gar nicht
alle aufgearbeitet. Besonders schlimm ist dabei auch, dass die Untaten und
teilweise Verbrechen im Namen von Jesus, dem Christus, verübt wurden und die
Kinder zum Glauben an ihn gezwungen wurden. Jesus und Kirche sind jedoch
Gegensätze und die Kirchen haben nichts mit ihm zu tun. (vgl. dazu
Der Theologe Nr. 25 – Die Kirche
– ein
totalitärer Götzenkult) –
Lesen Sie dazu auch unsere Meldung vom 20.2.2006.
1.12.2006 / 7.3.2007 –
Evangelische Inquisition macht Geschäft einer allein erziehenden Mutter kaputt
– Früher hätte man sie wahrscheinlich als Hexe verbrennen lassen. Heute wird
"nur" die berufliche Existenz ruiniert. Was die allein erziehende Mutter Frieda
König erlebte, die sich mit einem "Bioenergetischen Zentrum" in Fürnheim/Mittelfranken selbstständig machen wollte,
darüber berichtete die bekannte deutsche Wochenzeitung Die
Zeit bereits am 2.11.2006. Pfarrer G. N. aus dem Nachbarort
Weiltingen wollte das Bioenergetische Zentrum nämlich nicht einfach hinnehmen,
sondern er machte seine Abneigung öffentlich. Die Zeit schrieb:
"Auf Flugblättern warb sie für ihren ´Bioenergetischen Schnupperkurs` und die entspannende Wirkung von ´Räucherstoffen und Räucherritualen` – für vollständig harmlose Dinge also, auch wenn ihr Nutzen vielleicht nicht jedermann einleuchtet. Pfarrer Niekel aber witterte Teufelszeug. Mit Rückendeckung des Sektenbeauftragten der Landeskirche, Wolfgang Behnk, veröffentlichte er im kirchlichen Gemeindeboten ´wegen der vielen Widersprüche zum Evangelium` eine deutliche Warnung. Es sei ´äußerste Vorsicht geboten, sich mit diesen Dingen einzulassen.` Frieda König wurde zwar nicht namentlich erwähnt, doch verbreitete sich das kirchliche Verdikt im Ort wie ein Lauffeuer. Die Folgen beschreibt Frau König in einer eidesstattlichen Erklärung: Sie selbst und ihre Kinder würden mit nächtlichen Telefonanrufen belästigt und von Nachbarn und früheren Freunden geschnitten. Ihr kleines Geschäft hat sich erledigt. Im Dorf geht das Gerücht um, sie wolle die Gemeinde mit einer Sekte unterwandern."
Vor allem
Letzteres kommt – auch wenn es wie hier wohl frei erfunden ist – einem
gesellschaftlichen Todesurteil gleich, weil die kirchlichen Interessenvertreter
den Staat, den Großteil der Medien und der Justiz und sogar die Wirtschaft entsprechend indoktriniert haben
und auf diese Weise faktisch beherrschen. So
gelang es dem oben erwähnten "Sektenbeauftragten" Wolfgang Behnk z. B.
auch, nur mit falschen Verdächtigungen eine ganze EDV-Firma kaputt zu machen,
obwohl dort nachweislich sehr gute Arbeit
geleistet wurde.
Dabei sind es die kirchlichen "Großsekten" selbst, deren Glaube
und Praktiken teilweise so inhuman
und destruktiv sind, dass es nahe liegend wäre, wenn jemand "äußerste Vorsicht"
raten würde, "sich mit diesen Dingen einzulassen".
Mehr über den Glauben des evangelischen Sektenbeauftragten
Dr. W. Behnk,
von Pfarrer G.N. und von deren Kirche lesen Sie in: Der Theologe Nr. 1
Und hier mehr zum Glauben der römisch-katholischen Kirche: Der
Theologe Nr. 18
Zu den Methoden der modernen Inquisition lesen Sie:
Der Theologe Nr. 12. Diese Ausgabe wurde zuletzt um das Kapitel
Zerstörung von Familien erweitert,
da uns mehrfach vertrauliche Details bekannt wurden, die wir dort in allgemeiner
Form thematisierten.
PS: Ein Silberstreif am Horizont wurde wieder "aufgelöst": Frieda König hatte die
Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern wegen Ruf- und Geschäftsschädigung
verklagt und bekam zunächst Recht. Das Bayerische Verwaltungsgericht hatte den
Sachverhalt geprüft und hielt dem "Inquisitor" der Kirche vor, sich nicht
genügend hinreichende Anhaltspunkte für seine "Abqualifizierung" verschafft zu
haben, welche der Klägerin schwer geschadet haben. Doch die Kirche ging in die
Berufung – eine für sie bislang ungewohnte Rolle – und brachte die Justiz wieder
auf "Kurs". Zuvor stellte sich die gesamte Pfarrerschaft des Dekanats hinter die
Pfarrer N. und Behnk. Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof gab der Berufung
statt. Immerhin hat es die Kirche nicht mehr ganz so leicht: Früher durfte sie
Andersdenkende nur auf Verdacht niedermachen und Andersdenkende sogar ohne Verhandlung
hinrichten lassen
(vgl. z. B.
#Inquisition).
13.1. / 25.1.2007 –
Weil er die Hostie nicht
korrekt in
den Mund steckte: Mann von Dekan körperlich angegriffen.
"Hostienschändung" schlimmer als Kinderschändung? –
Einer dpa-Meldung vom 12.1.2007 zufolge hat der katholische
Stadtdekan
J. E. während einer Messe in der Bonifatiuskirche in Wiesbaden einen Gläubigen geschlagen,
nachdem dieser
die zuvor vom Dekan geweihte Backoblate nicht katholisch korrekt in den Mund
steckte, sondern nur an ihr geknabbert und sie dann in seine Tasche gesteckt
hatte. Daraufhin soll der Priester laut gerufen haben "Wo ist die Oblate, wo ist
die Oblate?" sowie den Mann im Verlauf der Feier so kräftig geschlagen haben, dass dieser mehrere Prellungen am
ganzen Körper und einen geschwollenen Knöchel erlitt. Nach Aussage des
Geistlichen hätte dieser den Gläubigen aber nur in "Notwehr"
"festgehalten", weil der Gläubige
seinerseits den Dekan getreten hätte (Frankfurter Rundschau, 13.1.2007).
Auch andere Gläubige hätten dem Mann "die Arme auseinander gezogen". Ob dieser "die Hostie letztlich mitgenommen oder doch gegessen hat, konnten weder
Staatsanwaltschaft noch Bistum sagen", schreibt dpa weiter.
Nach römisch-katholischem Glauben wird die Oblate durch die katholische
Zeremonie real in Fleisch vom Körper von Jesus verwandelt, was für viele Nichtkatholiken
eine wenig appetitliche und kannibalische Vorstellung ist. Für die
Katholiken ist das Ergebnis dieser so genannten "Transsubstantiation" dann
angeblich real der "Leib Christi" (siehe dazu
einige offizielle römisch-katholische
Lehrsätze zu Oblate bzw. Hostie). Und diesen z. B. in
einer Tasche mit aus der Kirche hinaus zu nehmen, gilt nach katholischem Recht als "sehr schwere Sünde".
Der Kirchenbesucher erklärte dazu: "Ich wollte sie mir zu Hause
mal näher angucken." Was der Mann dabei vermutlich unterschätzte: "Im katholischen Kirchenrecht ist das die schwerste
Straftat, die man begehen kann", erläutert dazu Thomas Schüller, der
Kirchenrechtler der Diözese Limburg. Das Eingreifen des katholischen Dekans sei
notwendig gewesen, wenn auch nicht der körperliche Kontakt. (Frankfurter
Rundschau, 13.1.2007)
Dabei hatte der Wiesbadener Gottesdienstbesucher noch Glück. Zwar erstattete die
katholische Kirche bereits Strafanzeige wegen "Störung der Religionsausübung".
(Hier werden wieder einmal Täter und Opfer vertauscht.) Doch umgekehrt zeigte der
Gläubige auch den in der katholischen Hierarchie "obersten" Priester der
Landeshauptstadt Wiesbaden wegen "gefährlicher Körperverletzung" an. Außerdem
wird das kultische
"Delikt" – es zählt zur Kategorie der "Hostienschändung"
bzw. von "Hostienfrevel" – in Deutschland nicht mehr so massiv bestraft wie in einigen anderen
Ländern. In früherer Zeit wurde jedoch auch in Deutschland vor
allem jüdischen Mitbürgern "Hostienschändung" unterstellt, und diese
wurden dafür
verfolgt und hingerichtet (siehe unten).
Verfolgungen und harte Strafen gibt es jedoch weiterhin in anderen Ländern.
Einige
Beispiele aus unserer Zeit aus Indonesien:
Ein muslimischer Händler
"empfing" die Oblate und nahm sie mit nach draußen. Urteil: Sieben Jahre Haft
ohne Bewährung. In "Selbstjustiz" zündeten die
katholischen Gottesdienstbesucher zudem darauf hin alle Verkaufsbuden auswärtiger moslemischer Händler
in Brand (zum Sachverhalt: siehe Vatikanradio, 12.4.2002).
Einem katholischen
Mädchen fiel die Hostie beim Empfang auf den Boden. Darauf hin wurde sie von
anderen Gottesdienstbesuchern tätlich angegriffen. Möglicherweise drohte
eine "Lynchjustiz". Unter den Angreifern und den Beschützern des verängstigten
Mädchens kam es zu schweren Ausschreitungen (zum Sachverhalt: siehe
Vatikanradio, 12.4.2002).
Eine Frau hat die Oblate
in der Kirchenbank aus dem Mund genommen und unter ihren Sitz gelegt. Warum,
wird nicht berichtet. Urteil:
Vier Jahre Haft ohne Bewährung (zum Sachverhalt: siehe Vatikanradio,
29.6.2002).
Ein junger Protestant ging
mit seiner römisch-katholischen Freundin zur Messe. Aus unbekannten Gründen
steckte er ebenfalls die Hostie nicht in den Mund, worauf hin die
Gottesdienstbesucher auf ihn losgingen. Seine Gesundheit und sein Leben waren
jetzt akut in Gefahr. Die Polizei wurde gerufen und konnte den Mann erst durch
Abfeuern von Schüssen in die Luft aus der Gewalt der Katholiken befreien. Darauf
hin stürmten die gewaltbereiten Katholiken die Polizeistation und brannten sie nieder,
ebenfalls das Polizeiauto. Auch die beiden benachbarten Polizeistationen
wurden anschließend von den Katholiken niedergebrannt, es gab viele
Verletzte. (The Jakarta Post,
Sinar Indonesia Baru, 9.2.2005)
Dies ist nur eine kleine Auswahl unter Dutzenden von ähnlichen Vorfällen. Als
"aufgeklärter" Europäer mag man vielleicht vermuten: In Deutschland wäre das
aber nicht möglich. Doch was ist mit dem Stadtdekan von Wiesbaden?
(siehe oben)
Zwar hat der Amtsträger mittlerweile "angeboten", sich "dafür zu entschuldigen"
(FR, 13.1.2007). Doch wozu wären er und seine Priesterkollegen im
religiösen Eifer noch alles fähig?
Und wie beurteilen z. B. die deutschen katholischen Missionare in Indonesien die
Strafmaßnahmen in ihrem Gastland? Diese missbilligten nun nicht etwa die
siebenjährige Kerkerhaft für den Muslim, der eine Hostie mit nach draußen nehmen
wollte, sondern sie schrieben auf ihrer Homepage:
"Das Urteil beschämt so manche deutsche Richter, die die
Verunglimpfung christlicher Symbole und Werte zumeist ´auf
Kosten der Staatskasse` einstellen"
(ursprüngliche Quelle www.steyler.de, 2.9.2002,
nicht mehr erreichbar). In Deutschland sollte sich die Justiz nach
Überzeugung der katholischen Experten also offenbar ein Beispiel an den
indonesischen Richtern nehmen.
Bei
der Hostie kennt die Kirche keine Gnade. In Berlin werden im Jahr 1510 vor der
Marinenkirche 38 Juden hingerichtet, alle anderen vertrieben. Die Anschuldigung:
Einige Juden hätten angeblich gestohlene Hostien verkauft. Später stellte sich
heraus: Die Vorwürfe waren falsch. Es war ein von der Kirche lancierter Justizmord. Der Hintergrund: Die
"Ausmerzung"
der religiösen Minderheit
(siehe dazu: Der Glaube der Kirchen,
Nr.
382).
Im Grunde genommen bestätigen diese Vorfälle die Analyse des bekannten deutschen
Philosophen Karl Jaspers in seinem Werk
Der philosophische Glaube: Der "biblisch fundierte
Ausschließlichkeitsanspruch" der Kirchen stehe nach wie vor "ständig
auf dem Sprung, von neuem die Scheiterhaufen für Ketzer zu entflammen." (9. Auflage,
1988, Seite 73)
Doch damit nicht genug. Der Tübinger Religionswissenschafter Günter Kehrer
erklärt gemäß einer dpa-Meldung vom 5.2.2006, dass der falsche Umgang mit
der Hostie nicht nur die "schwerste Straftat" nach dem Kirchenrecht sei (siehe
oben). Sondern es gilt darüber hinaus:
"Hostienschändung ist [im Katholizismus] eine Sünde, die
nie vergeben werden kann,
für sie gibt es ewiges Fegefeuer [also "ewige Hölle"].
Dagegen ist Gott im Islam barmherzig, es gibt nichts, was nicht verziehen werden
könnte."
Siehe dazu auch unsere Meldung:
Mädchen von Priester geohrfeigt, weil sie die Hostie
nicht sogleich schluckte. Das Kind ist jetzt in psychologischer Behandlung.
28.2.2007 –
Nach Kirchenaustritt – "Kirche outet Homosexuellen"
– Die Frankfurter Rundschau berichtet am 27.2.2007 unter der
Überschrift Kirche outet Homosexuellen nach Austritt über einen massiven
Verstoß gegen den Datenschutz. Das für Kirchenaustritt zuständige Amtsgericht in
Frankfurt informierte nach dem Austritt des Mannes die römisch-katholische
Kirche – allerdings nicht nur über den Austritt, sondern auch über dessen
"eingetragene Lebenspartnerschaft". In seiner streng katholischen Familie hatte
der Mann diese bis dahin verheimlicht, doch nach deren Bekanntgabe durch das
Amtsgericht an die Kirche kannte bald sein ganzes Heimatdorf seine sexuelle Gesinnung. Mit schlimmen Folgen: "Nach dem
unfreiwilligen Outing in seiner früheren Heimatgemeinde im ländlichen Raum brach
die Familie mit dem Homosexuellen. In dem Dorf werde er wie ein Aussätziger
behandelt, klagte er. Dokumentiert hat den Fall der Hessische
Datenschutzbeauftragte Michael Ronnefitsch ... Bei dem Kirchenaustritt hätte die
Information über die eingetragene Lebenspartnerschaft nicht an die Kirche gehen
dürfen. Nur die Daten über Ehen zwischen Mann und Frau dürfen weitergegeben
werden, kritisiert der Rechtsprofessor in seinem Bericht." Eines blieb dem
Ex-Kirchenmitglied allerdings erspart: Früher hätte man ihn wahrscheinlich
verbrannt. Die spätere ewige Hölle dichtet man ihm jedoch auch heute noch an.
10.4.2007 –
Opus Dei – der Motor der
katholischen Kirche: Abtötung bestimmter Regungen – Alles, was die
kirchlichen "Sektenbeauftragten" neuen religiösen Bewegungen – meist zu Unrecht
– vorwerfen, praktizieren sie in Wirklichkeit selbst. Beispiel Opus Dei: Dessen
Gründer Josemaría Escrivá de Balaguer (1902-1975) wurde am 6.10.2002 von Papst
Johannes Paul II. heilig gesprochen. Es handelt sich also bei Opus Dei nicht um eine
römisch-katholische Randerscheinung, sondern um eine Bewegung aus dem Zentrum.
Viele halten den einflussreichen Orden für den eigentlichen Motor der
römisch-katholischen Kirche. Worum es dabei unter anderem geht (z. B. ein
tugendhaftes Leben durch "Abtötung" bestimmter Reize und Regungen zu erreichen), darüber
berichtete das ZDF in Frontal 21 am 10.4.2002. Der komplette Text
der Sendung ist bei zdf.de leider nicht mehr einsehbar.
7.7. / 8.7.2007 –
Heinrichsfest:
Katholisches Bamberg feiert Kriegsverbrecher
– Nicht nur in
Argentinien stehen derzeit Verbrechen mit kirchlicher Beteiligung oder unter
kirchlicher Anleitung im Mittelpunkt des öffentlichen Interesses (siehe
dazu diese Meldung). Auch in
Deutschland ist dies – wenn auch weit gehend unausgesprochen – der Fall. So feiert z. B. das Erzbistum Bamberg
im Jahr 2007 sein 1000jähriges Jubiläum. Bistumsgründer ist der König und
spätere Kaiser Heinrich II., der in unzähligen Kriegen immer wieder unschuldiges
Menschenblut vergossen hat (mehr dazu
hier). Nach ihm ist auch
das Heinrichsfest benannt, das am 7.7. und 8.7.2007 in Bamberg
gefeiert wurde. Das Bistum Bamberg wurde mit dem Ziel gegründet,
Andersgläubige wirkungsvoller vernichten zu können. Wörtlich heißt es in
einem Dokument aus dem Jahr 1146 anlässlich der Heiligsprechung Heinrichs: "... dass das Heidentum der Slawen [die z.
B. im angrenzenden Fichtelgebirge lebten] vernichtet werde." Dies lief auf
die
Zwangsbekehrung bzw. Ermordung der Menschen hinaus. Ein schlimmes
Kriegsverbrechen war auch das grausame Massaker Heinrichs an den Einwohnern
der italienischen Stadt Pavia in der Nacht vom 14. auf den 15.5.1004. Die
Bevölkerung hatte zuvor die Krönung Heinrichs zum König der Langobarden
missbilligt, die seiner späteren Kaiserkrönung im Jahr 1014 voraus ging. Die
Kinder auf dem Heinrichsfest in Bamberg ließ man deshalb Heinrichs-Kronen
basteln. Mehr zum Gründer des Bamberger Bistums und zu seiner
Geschichte lesen
Sie in Der Theologe Nr. 29 – 1000 Jahre
Bistum Bamberg und St. Stephan – kein Grund zum Feiern.
Zum Vergleich: Auch die Protestanten in Bayern feiern ihren "Kriegsherren". Anlässlich des 50. Todestages von Landesbischof Hans Meiser
hatte man das Jahr 2006 zum "Meiserjahr" erklärt. Der
Landesbischof bejubelte z. B. den Überfall Nazi-Deutschlands auf Belgien,
die Niederlande und Frankreich und die Besetzung dieser Länder im Jahr 1940
als einen Sieg, "wie er ähnlich in der Geschichte der Völker nicht gefunden
wird." Doch bei der Ehre für Bischof Meiser regt sich allmählich Widerstand.
So geht es seit 2006 in der öffentlichen Diskussion auch um die Umbenennung von
Meiserstraßen. Ausführlich in Der Theologe Nr.
11.
Unsere Bitte: Die Kirchen können ihre Antisemiten,
Inquisitoren, Kriegsherren und Menschenschlächter gerne feiern oder
"bedenken" wie sie wollen, solange sie nicht gegen geltende Gesetze
verstoßen (solches wird in begrenztem Umfang ja z. B. auch bei Neonazis
nicht geahndet). Und das werden die Kirchen auch im 21. Jahrhundert weiter
tun, denn sie haben sich in ihrem Wesen nicht geändert, sondern nur dem
demokratischen Zeitgeist angepasst (vgl. z. B. Der Theologe Nr.
12). Aber sie sollen dies tun als römisch-katholische oder z. B.
evangelisch-lutherische Kirche. Mit Jesus, dem Christus, hat das
alles jedoch nicht das Geringste zu tun, denn er lehrte und verkörperte das
Gegenteil von dem, was die Kirche aufs Ganze gesehen lehrt und tut.
Deshalb sollten die Kirchen endlich so ehrlich sein und sich nicht mehr
"christlich" nennen. Siehe dazu auch
Der Theologe Nr. 25.
7.1.2009 –
Keine Tiere erlaubt!
Priester verweist blinde Frau mit Blindenhund aus dem "Gottesdienst"
– "Tiere seien in einem christlichen Haus nicht gestattet" – Mit dieser
Begründung forderte der katholische Pfarrer einer Pfarrei in Verona/Italien eine
blinde Frau auf, "ihren Hund umgehend aus der Kirche zu entfernen" (Bild,
7.1.2009). Die blinde Katholikin versuchte zu erklären. Sie brauche ihren
Hund, er zeige ihr den Weg. Doch der Priester blieb hart. "Hund und Halterin
mussten den Gottesdienst verlassen."
Hintergrund: Vielleicht das dieses Erlebnis der blinden Frau innerlich
die Augen geöffnet. Selbst wenn ein anderer Priester vielleicht "gnädiger"
gewesen wäre: Die Kirche hat den Tieren die unsterbliche Seele
abgesprochen und hat auch in ihrem "Himmel" keinen Platz für ein Tier (vgl.
dazu Der Theologe Nr. 7 – Jesus und die Urchristen
waren Freunde der Tiere).
Unser Vorschlag: Tierfreunde und ehrliche Gottsucher sollten in der Regel
keine Kirche aus Stein mehr betreten. Die Natur ist der schönste Dom und der
Himmel ist seine Kuppel. Oder, wie schon der Urchrist Stephanus oder der große
jüdische Gottesprophet Jesaja sagten: "Der Allerhöchste wohnt nicht in Tempeln,
die mit Händen gemacht sind" (Apostelgeschichte 7, 48; vgl.
Freie Christen Nr. 1 – Gott wohnt nicht in Kirchen aus Stein).
24.3.2009 –
Bundestag untersucht Zwangsarbeit und Misshandlungen von Kindern in kirchlichen
Heimen –
Die Angst ging um in der jungen Bundesrepublik
Deutschland: Kindern und Jugendlichen, die von 1945 bis in die 70er-Jahre hinein
nicht ins Schema passten, drohte das Heim, zu 75 % ein evangelisches oder
römisch-katholisches Heim, die übrigen Heime waren staatlich. Bereits wenn ein
Kind unehelich war, konnte es der Mutter weg genommen werden, wenn ein
"besorgter" Nachbar die Mutter bei den Behörden wegen ihres
Lebenswandels denunzierte. Initiativen
ehemalige Heimkinder möchten jetzt, dass die Opfer für die
Menschenrechtsverletzungen entschädigt werden. Betroffen sind ca. eine halbe
Million ehemalige Heimkinder. Ein Runder Tisch des Deutschen Bundestags sammelt
zunächst Fakten. Worum es geht, dokumentiert u. a. auch ein Artikel des
Evangelischen Sonntagsblattes aus München, Nr. 10/2009:
– "Betroffene sprechen von Freiheitsentzug, Demütigung, gar Misshandlung, was
ihnen widerfuhr".
Ein Beispiel: Das ehemalige Heimkind Sonja Djurovic, heute 59 Jahre alt,
damals im Mädchenheim "Ruth", das das Diakonissen-Mutterhaus Hensoltshöhe in
Neuenmarkt-Wirsberg in Oberfranken führte. Der heutige Rektor der Hensoltshöhe
entschuldigte sich nach Bekanntwerden der damaligen Situation bei der
Betroffenen.
– "´Wir wurden gequält, tagein, tagaus.` Sechs Tage in der Woche eingesperrt,
nähte sie, Damenkleidung – und zwar im Akkord, schon als 15-jähriges Mädchen.
Die jungen Schneiderinnen erhielten für ihre Tätigkeit 15 Mark Taschengeld im
Monat. Doch zum Ausgeben blieb nicht viel: Shampoo und Seife mussten sie davon
selbst kaufen – und zwar im Heim."
Sozialbeiträge wurden in der Regel nicht bezahlt. Die Kinder wurden als
Arbeitssklaven missbraucht.
– "Nur sonntags zum Kirchgang durften die Mädchen raus, aber ´... in
Zweierreihen und im Gänsemarsch`".
– "Briefe wurden zensiert, Radiohören war verboten ... Selbst bei den wenigen
erlaubten Fernsehsendungen durfte nicht gesprochen werden, und die Mädchen
tauschten sich über Zettel aus. Wer das Redeverbot brach, musste zur Strafe eine
Zeit lang einfach zusammengeflickte Hauskleider tragen, in denen man wie eine
´Vogelscheuche` aussah."
– "Immer wieder hätten die jungen Schneiderinnen, damit sie aus diesem
Heimgefängnis wenigstens ins Krankenhaus gelangen konnten – oder weil sie
Selbstmord begehen wollten? – Stecknadeln geschluckt! Aber die Diakonissen
wussten ein probates Gegenmittel: Sauerkraut zum Abführen mussten die Mädchen
essen, und also blieben sie eingesperrt im Heim."
Das Sonntagsblatt schreibt allgemein:
"´Die Kirchen müssen sich entschuldigen, wir Opfer wollen vor allem Genugtuung`,
fordert ein Sprecher des Vereins [ehemaliger Heimkinder]. Die Kirchen müssten
das Geschehene aufarbeiten, den Opfern psychologische und therapeutische Hilfen
bieten, aber auch finanzielle Entschädigungen gewähren. Auch finanziell machen
sich die Jahre im Heim bemerkbar. So ist in jedem konkreten Fall zu klären, ob
´Ehemalige` eine niedrige Rente bekommen, da die Heimbetreiber keine
Sozialversicherungsbeiträge abführten, obwohl die Jugendlichen ja gearbeitet
haben."
Siehe dazu auch unsere Meldungen vom
20.2.2006
22.8.2009 –
Mädchen von Priester geohrfeigt, weil sie die Hostie nicht sogleich
schluckte. Das Kind ist jetzt in psychologischer Behandlung
–
Die Eltern eines kleinen Mädchens in einem kleinen Dorf im Norden
Kolumbiens zeigten einen katholischen Priester an. Er habe ihre
11-jährige
Tochter geschlagen, weil das Kind nicht die Hostie
geschluckt habe, sondern sie in die Hand nahm, um sie, die Hostie,
seinen Geschwistern zu zeigen. Samuel Martinez, der Vater des
11-jährigen Mädchens, erklärte im Fernsehen, das habe in der "El
Santísimo Cristo" Kirche stattgefunden im Dorf La Loma. "Das Mädchen
schluckte die Hostie nicht gleich, sondern lief zu seinen Geschwistern,
um sie diesen zu zeigen. Der Priester rannte hinter ihr her, nahm ihr
die Hostie wieder weg und gab ihr eine Ohrfeige", erklärte der Vater,
der das Benehmen des Paters Ramón Muñoz bedauerte. Die Mutter gab an,
sie und ihr Kind waren innerlich wie gelähmt vor Panik, und sie konnten
wegen der Überraschung nicht handeln. Unterdessen erhält des Mädchen
psychologische Behandlung. Die Eltern gaben diesen Fall in die Hände der
Gerichtsbarkeit. Die lokalen Medien konnten bis jetzt den Priester [für
eine Stellungnahme] nicht ausfindig machen (EFE, Bogota, Colombia,
ago. 19, 2009,
ins Deutsche übersetzt).
Siehe dazu auch unsere Meldung:
Weil er die Hostie nicht
korrekt in
den Mund steckte: Mann von Dekan körperlich angegriffen.
"Hostienschändung" schlimmer als Kinderschändung?
4.9.2009 –
Zwei Priester streiten sich während kirchlicher Trauung: Eskalation bis
zur Ohrfeige
–
Hochzeitspaare wünschen sich meist, dass
ihre kirchliche Trauung der schönste Tag in ihrem Leben sein soll.
Normalerweise rechnet man nicht damit, dass das Tor in die Kirche zum
vereinbarten Zeitraum verschlossen ist, der Priester einen anderen
Eingang finden muss, ein anderer Priester darauf hin die Hochzeitsfeier
stört und dafür während der Feier eine Ohrfeige von seinem Kollegen
bekommt. Doch auf keine "Tradition" ist mehr Verlass, denn genau das ist
passiert und hat sicher mehr gesessen als jedes Wort der Predigt. Wie
Braut, Bräutigam und Hochzeitsgesellschaft reagierten, wurde nicht
berichtet.
(welt.de,
4.9.2009)
30.11.2009
–
Katholische Hilfsorganisationen unterstützten Rebellen, die im Kongo Massaker
verübten –
Siehe taz.de/ – Aufgrund von Massakern ist unseres Wissens bisher noch kein Katholik
exkommuniziert worden.
28.2.2010 –
Folter und
brutaler Missbrauch im römisch-katholischen Karmeliten-Kinderheim in
Lehmen
– "Nonnen sollen Heimkinder gezwungen haben, Erbrochenes aufzuessen.
Dreckige Wäsche wurde Zeitzeugen zufolge mit Stockschlägen in den
Unterleib bestraft. Und wer sein Bett einnässte, habe stundenlang in
eiskaltem Wasser ausgeharrt – so soll es um 1960 im Kinderheim des
Klosters Lehmen in Rheinland-Pfalz zugegangen sein" (Spiegel online,
22.2.2010). Der Anwalt des Klägers habe "rund 20 ehemalige Heimkinder
gefunden, die diese Vorwürfe zumindest in Teilen bestätigen können.
´Mittlerweile sind es so viele, dass man es gar nicht bestreiten kann`,
meint der Anwalt." Der Kläger und andere ehemalige Heimkinder leiden
seit der Folter und den Misshandlungen durch die Nonnen an schweren
seelischen Störungen. Die Angeklagten sind allerdings mittlerweile tot.
Die Leiterin der Karmeliten erklärte: "Ohne Beweise wolle sie das
Andenken der Schwestern ´nicht mit Schmutz bewerfen`". So gebe es auch
ehemalige Heimkinder mit schönen Erinnerungen. Nun: Wenn sie im
Diesseits keine Beweise findet und den Opfern nicht glauben sollte, dann
werden sie ihr in ihrem katholischen Himmel einst umso heftiger um die
Ohren fliegen. Denn spätestens dann wird alles offenbar, und die
kirchlichen Täter müssen erleiden, was sie ihren Kinderopfern angetan
haben, auch wenn es nicht alle waren, die ihnen anvertraut waren,
sondern nur bestimmte.
Anmerkungen und Hintergründe:
(1)
Diese Aufstellung könnte wohl endlos fortgesetzt
werden. Dennoch verbreitet die Kirche weiterhin
Unwahrheiten und Verleumdungen über religiöse Minderheiten anstatt sich mehr
um die schlimmen Verhältnisse in ihren eigenen Reihen zu kümmern. Deshalb soll ihnen
hier der Spiegel vorgehalten werden. Und auch die Politiker
sollten sich einmal diesen Spiegel betrachten. Denn sie finanzieren die
Kirchen zu einem großen Teil aus der Staatskasse. Wenn in den
Kirchen solche Zustände herrschen, ist das zwar deren Sache und
gegebenenfalls Sache des Staatsanwalts und der Gerichte. Doch es sollten nicht alle
Steuerzahler, auch die Kirchenaussteiger, die Kirchen mit
Milliarden-Subventionen jährlich mitfinanzieren müssen und die
kirchlichen Verhältnisse auf diese Weise mit unterstützen müssen. |
Wegen der unübersehbaren Fülle der Verbrechen und Vergehen in der Kirche wird die Ausgaben Der Theologe Nr. 24b an dieser Stelle abgeschlossen. Die Fortsetzung lesen Sie in Der Theologe Nr. 43 (Schwarzbuch "Katholische Kirche") und Der Theologe Nr. 44 (Schwarzbuch "Evangelische Kirche"). |
Im Internet
und als Gratis-Broschüre (bitte Postadresse angeben und
anfordern) die Aufklärungsschrift:
Das Priesterjahr
–
Lasset die Kinder zu mir kommen, denn sie sind ohne Arg
Und:
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