Der Theologe Nr. 44, aktualisiert am 12.12.2024
Der
Theologe Nr. 43 (Schwarzbuch
"Katholische Kirche") und
Der Theologe Nr. 44
(Schwarzbuch "Evangelische Kirche") sind die Fortsetzung der drei Ausgaben
Der Theologe Nr. 24
(Die Kirche und die Hölle auf Erden), Der Theologe Nr. 24a
(Sex-Verbrechen und -Vergehen in der Kirche) und
Der Theologe Nr. 24b
(Verbrechen, Vergehen, Skandale und Verharmlosung von Grausamkeiten in der Kirche).
Wer nimmt nun Anteil an
dem Leid der Opfer und hilft ihnen, die ihnen damit auferlegten Lasten zu
tragen? Unabhängig davon ist aber eine der notwendigen Konsequenzen aus diesen
Fakten, dass neben der katholischen Kirche auch die evangelische Kirche sich nicht mehr "christlich"
nennen soll. So würde aufgrund der nachgewiesenen Schandtaten und auch hier der
Vertuschungen dadurch wenigstens der Name des Jesus, des Christus, nicht mehr
missbraucht und in den Schmutz gezogen. Denn weder die evangelische Lehre stimmt mit Christus überein
(siehe dazu Der Theologe Nr.
25) noch zigtausendfach das Tun. Doch dieses ihr Tun durch ihre
Amtsträger oder Angestellten, das für Tausende, ja
Millionen von
Menschen Jahrhunderte lang Schrecken, Grausamkeit, Leid und früher Tod bedeutete, wird
bis heute von vielen Opfern auch Christus zugeschrieben, denn in Seinem Namen wurde es
ja bekanntlich direkt oder indirekt begangen. Viele Opfer
glauben folglich, Jesus, der Christus, sei letztlich für ihr Leid verantwortlich,
und sei es als eine Art "Schirmherr" der Verbrecher, weswegen sie Ihm, dem
großen Menschheits- und Friedenslehrer, hier auf der Erde oder später in den jenseitigen Welten in Feindschaft und Hass gegenüber
stehen. Das ist also auch eine der Gründe für dieses Schwarzbuch Evangelische Kirche und das
parallel dazu entstandene Schwarzbuch Katholische Kirche. Die
beiden Bücher dokumentieren den vielfach bereits im Kirchensystem verwurzelten Gegensatz zu
Christus anhand der dämonischen "Früchte" ihres Wirkens, und sie weisen somit
zigtausendfach nach, wem auf diese Weise
wirklich gedient wurde und wird, nämlich den Widersachern des Christus Gottes, der solches
will, nicht Christus, dem Sohn Gottes, unseren Bruder und Erlöser.
Und es gibt hierzu noch einen weiteren Aspekt: Ausgerechnet die Kirche tut sich
seit je her bis in unserer Zeit damit hervor,
in moralischer Selbstanmaßung auch friedfertige andere Gemeinschaften bis hin zum Rufmord
als "Sekten" zu verleumden, zu
diskriminieren, vor ihnen zu warnen und ihnen teilweise
sogar das Existenzrecht abzusprechen. Früher bedeutete das Urteil der
kirchlichen Amtsträger meistens auch Folter
und Hinrichtung, heute bedeutet es meist gesellschaftliche Ächtung und
Ausgrenzung, bis hin zum
wirtschaftlichen Ruin. In Wirklichkeit wird von den Beauftragten der kirchlichen
Institutionen aber vielfach eigenes Fehlverhalten oder gar eigene Verbrechen in
Vergangenheit oder Gegenwart auf andere projiziert.
Alleine diese ganz offiziell praktizierten Inquisitions-Techniken der Institution
Kirche gegen Andersdenkende würden bereits ein eigenes "Schwarzbuch" füllen und sie werden in
Der Theologe Nr. 12 näher beleuchtet.
Jesus von Nazareth über die Religionsvertreter
Seiner
Zeit: |
In dieser Ausgabe des Theologen geht es nun um das nachweisliche eigene Tun
heutiger Kirchenvertreter oder aus der jüngeren Vergangenheit, die
ihre Religion sogar vom Staat privilegieren lassen, während sie andere verleumden. Es
wird der Kirche also einmal ein Spiegel vorgehalten.
Und
was bei den heutigen Theologen und Schriftgelehrten mehr und mehr ans Tageslicht
kommt, übertrifft viele negative Taten der Theologen und Schriftgelehrten zur Zeit von Jesus
von Nazareth.
Schon Jesus hatte gelehrt, sich nicht von schönen Worten oder
intellektuell versierten Predigten blenden zu
lassen, sondern auf das Tun zu schauen: "An ihren Früchten sollt ihr sie
erkennen", so Sein Rat. (Matthäus 7, 36)
Die Meldungen werden im Folgenden nach Aktenzeichen aneinander gereiht, ohne
dass die zugrunde liegenden Sachverhalte nach Thema und Schwere gewichtet
werden. Wir urteilen hier also nicht. Auch sind aufs Ganze gesehen die meisten
Verbrechen und Vergehen gar nicht aufgeführt, denn diese Dokumentation ist
aufgrund der unübersehbaren Fülle nur beispielhaft. Anfangs wurde sie im Jahr
2010 mit Fakten
aus jenem Jahr zusammen gestellt.
In jüngerer Zeit [vor allem seit 2015] wurde sie dann aus Zeitgründen nur noch selten
ergänzt, in den Jahren 2020 bis 2022 gar nicht; aufgrund der Gewichtung erstmals
wieder in aller Kürze mit einigen Ergänzungen 2023 und 2024. Das bis dahin Dokumentierte spricht für sich.
Es kann dabei sowohl Informationen über das Tun von Pfarrern und Theologen als auch
gelegentlich von anderen
kirchlichen Angestellten, Mitarbeitern oder Mitgliedern enthalten.
Und um einen ersten gefühlsmäßigen Eindruck vom Ausmaß der Verbrechen und Skandale zu bekommen, kann es
sinnvoll sein, einmal der Reihe nach einfach nur nachfolgende Überschriften zu
lesen.
"Über das evangelische Machtsystem wird noch einiges aufzuklären sein: Wie auch hier Missbraucher mit den Vertuschern eine unheilige Allianz bildeten." (DIE ZEIT Nr. 30 vom 22.7.2010) |
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Nr. E
81 / 2024 –
Willmars: Neue Zeugen und Opfer werfen verantwortlichem Pfarrer Vergewaltigung
und anderen sexuellen Missbrauch vor – Hat
der verstorbene Pfarrer und Heimleiter Kinder im Nicolhaus in Willmars
vergewaltigt? Zwei Opfer hatten bereits ausgepackt, ein weiteres Opfer hatte es
bestätigt, will aber nicht aussagen. Ein Fürsprecher des mittlerweile
verstorbenen Pfarrers beschuldigte sie der Lüge. Der Sachverhalt bis dahin ist
hier dokumentiert.
Nun gibt es zwei weitere Opfer, zwei
Frauen, die den Pfarrer entsprechend beschuldigen. Die
Mainpost schreibt
unter anderem (mainpost.de, 30.11.2024):
... über eine Frau, die "Anna" genannt wird, wörtlich:
Die Frau am
Telefon weint. "Was haben sie unseren Kinderseelen nur angetan!" ... Anna
bestätigt die Anschuldigungen gegen den damaligen Leiter, einen Diakon, und
gegen den früheren Pfarrer des kleinen Ortes ... So höre sie auf einem Ohr
nichts, weil sie vom Pfarrer derart fest geohrfeigt worden sei, dass ihr
Trommelfell platzte, sagt Anna. Es sei nicht die einzige "Erinnerung" an ihn ...
Er hat uns
geweckt und beim Waschen zugesehen ... Er habe an ihre Brust gefasst und gesagt:
"Du riechst so gut." Mit der anderen Hand habe er sich selbst befriedigt, und
öfter zu ihr gesagt, sein Penis "könnte dein Freund werden".
Auch Waltraud Niklaus berichtet, wie "Anna"
damals ca. zehn Jahre alt. Sie war in der Zeit der Verbrechen des Diakons noch
nicht im Heim. Wörtlich:
Niklaus
beschuldigt deshalb ausschließlich den Pfarrer ...
Bei schlechten Noten, wörtlich:
"Ich musste
mich über den Tisch beugen, den Rock hochnehmen und die Unterhose runterziehen.
In der einen Hand hielt er das Lineal und schlug damit auf den nackten Po",
erzählt sie. "Seine andere Hand war an meiner Hüfte. Nach und nach ist er mit
dieser Hand weiter runtergerutscht und hat mir zwischen die Beine gelangt."
Waltraud
Niklaus nennt weitere Details. Sie beschreibt eine brutale Vergewaltigung eines
Kindes. Sie erzählt von ihrem Schock ...
Sie erinnert
sich auch, dass Jungen öfter ins Pfarrhaus gerufen wurden. "An ihnen hat er sich
bevorzugt vergangen."
Und manches mehr ...
Der Pfarrer gilt manchen immer noch als
Ehren-Person von Willmars. Auf dem Einband der Festschrift von
Gerhard Schätzlein, 125 Jahre Kinderheim und Kindergarten in Willmars –
1884-2009, ist Pfarrer S. auch noch mit Foto abgebildet.
Nr. E 79 / 2024 –
Mindestens 1259
Amtsträger bzw. Angestellte im Rahmen der EKD gelten als mutmaßliche
Sexualverbrecher, zum größten Teil gegenüber Kindern, "vermutlich deutlich
höhere Dunkelziffer" –
"Ende Januar [2024] hatte ein unabhängiges Forschungsteam
die ForuM-Studie über sexualisierte Gewalt in der evangelischen Kirche und der
Diakonie vorgestellt. Es geht darin von mindestens 2.225 Betroffenen und 1.259
mutmaßlichen Tätern aus, vermutet aber eine deutlich höhere Dunkelziffer."
(sonntagsblatt.de, 12.11.2024)
EKD-Ratsmitglied Prof. Dr. Joachim Joussen, Rechtswissenschaftler aus Bochum,
kritisiert die Aufarbeitung der Verbrechen und trat nun im November 2024 während
der EKD-Synode in Würzburg von seinem Amt zurück. Denn
"die Art und Weise, wie die Landeskirchen und wie wir alle mit den Ergebnissen
der im Januar vorgestellten ForuM-Studie umgehen, entspricht nicht meiner Art,
Verantwortung wahrzunehmen", sagte Joussen dem Bremer ´Weser-Kurier`" (Samstag)."
Nr. E 78 / 2024 –
"Prügel und Vergewaltigung in evangelischer Einrichtung in Willmars in der Rhön. Frühere
Heimkinder erheben schwere Vorwürfe" – Ab
dem Jahr 2009, als unzählige Sexualverbrechen an Kindern vor allem durch
katholische Priester aufgedeckt wurden, schien das evangelische Milieu noch
weniger betroffen. Zum Jubiläum erschien in jenem Jahr zum Beispiel die Festschrift von
Gerhard Schätzlein, 125 Jahre Kinderheim und Kindergarten in Willmars –
1884-2009; auf dem Bucheinband dieser vom ehemaligen Bürgermeister von
Willmars verfassten Festschrift ist unter anderem ein Foto eines langjährig
verantwortlichen evangelischen Pfarrers abgebildet, dessen Namen jetzt von der Gedenktafel
der Stifter und Förderer entfernt wurde. Doch mit einiger zeitlichen Verzögerung
öffnet sich auch hier zunehmend ein Schlund des Abgrunds, in den
unzählige Kinder auch in dieser
Kirche stürzten.
So schreibt die Mainpost am 6.4.2024 unter anderem unter der oben
genannten Überschrift von zwei Betroffenen, die nicht nur vom
damaligen Heimleiter des Nicolhauses im Willmars, einem evangelischen Diakon, sondern nach
ihren Berichten auch von dessen
Vorgesetztem, dem damaligen evangelischen Pfarrer vergewaltigt wurden. Die
beiden Kinder "haben sich unabhängig voneinander in ihrer Not an den Pfarrer gewandt. Sie
wollten ihm erzählen, was der Diakon Schreckliches mit ihnen macht, erhofften
sich von ihm Hilfe und Schutz".
Doch der Würdenträger reagierte völlig anders, so das
missbrauchte Kind Klaus Spyra, heute 61 Jahre alt. "Noch nie sei er derart
geschlagen worden. Doch die Tortur war nicht zu Ende. ´Danach hat er mich
vergewaltigt` – wie zuvor der Diakon." Die Frau des Pfarrers habe es toleriert.
"So konnte der Pfarrer seinen Sadismus an mir ausleben", so das Opfer, das
später selbst Pfarrer wurde.
Auch zwei Erzieherinnen waren demnach, wie die Frauen von Pfarrer und Diakon, Teil des "Pädophilen-Rings" in Willmars,
wie es ein weiteres Opfer, Hermann Ammon, nannte.
Sie hätten die Jungen hinterher mit eiskaltem Wasser abgewaschen. Unter anderem
seien Sätze gefallen wie: "Ihr seid selber schuld." Und: "Früher hätten wir euch
vergast". Daran erinnert sich der spätere Sozialpädagoge heute. "Deshalb
vermutet er, dass die Frauen bereits in der NS-Zeit ausgebildet wurden." "Unsere Schreie waren im Heim zu hören", einen Sprung aus
dem Fenster habe er nur knapp überlebt, so Ammon. Doch es waren "nicht nur die
Schreie von ihnen". Es gab weitere Opfer. Kinder wurden stundenlang
eingesperrt, haben sich dort "eingenässt und eingekotet". "Auch sei es
vorgekommen, dass eine der Frauen mit dem Fuß das Gesicht in den eigenen Kot
gedrückt habe." Und weiter: "Zwei aus unserer Gruppe haben sich als junge
Erwachsene das Leben genommen."
Der Diakon und damalige Heimleiter Johannes Wenzel (1969-1971), der laut Festschrift
aus dem Jahr 2009
lediglich "die Erwartungen nicht erfüllen konnte" (S. 69), wurde demnach
nach zwei Jahren bereits wieder abgelöst, woraufhin sie erstmals Kinder sein
durften.
"Der Diakon war bereits
auffällig, bevor er nach Willmars kam", so Recherchen des Bayerischen Rundfunks,
auf welche die Mainpost hinweist. Hier der Link zum Bericht der
Tagesschau (27.3.2024). Und "auch die Frau des Diakons habe
gewusst, was im Büro ihres Mannes passierte". Johannes Wenzel stammt aus
dem schon früher zu berüchtigter Bekanntheit
gelangtem evangelischen Stephansstift in Hannover, weil dessen
Diakone 1933-1939 auch als Personal im KZ
Papenburg eingesetzt worden waren.
Sie "stehen und
warten, dass man einmal auf einen Menschen schießen darf". (Ein Diakon
über die damalige Zeit, zit. nach
Klee, Die SA Jesu Christi, S. 61-71)
Anders verhielt es sich beim hauptverantwortlichen evangelischen Pfarrer Klaus
Schmidt, der
von 1963-1979 in Willmars eine ganze Ära geprägt hatte und dessen würdevolles Andenken nach
den Aussagen der beiden Opfer nun minimiert wird. Die heutige Heimleitung bedauert:
"Wir sind sehr präventiv tätig. Es gibt klare Regelungen, ein Schutzkonzept
und einen Verhaltenskodex."
Die Aufarbeitung, z. B. hinsichtlich der Anschuldigungen gegenüber dem
beschuldigten Pfarrer, samt Wiedergutmachung steht aber immer noch am Anfang.
"Wir waren Freiwild", so Klaus Spyra (vgl. Menschenversuche an
Heimkindern 1950-1980). Und ihm "sei klar geworden: Die Landeskirche in München bemühe sich nicht um Aufklärung"
(Mainpost, 6.4.2024).
Zwischen der Landeskirche und dem Heimopfer gibt es
darüber hinaus juristische Auseinandersetzungen, die allerdings nicht damit in
Verbindung stehen sollen. (mainpost.de, 26.4.2024)
Im Hinblick auf den beschuldigten
Pfarrer riefen die beiden Kläger jedoch den Zorn des ehemaligen Bürgermeisters,
Dorflehrers
und Festschriftautors Gerhard Schätzlein hervor, der zunächst feststellte, dass
"die Anklagen nicht beweisbar, allerdings auch nicht widerlegbar sind" und dann
den Pfarrer "vehement" verteidigte und den Opfern vorwarf, sich eine
"Lügengeschichte" ausgedacht zu haben. Sie hätten von der Kirche "nur Geld"
gewollt (mainpost.de, 31.10.2024). Und "reicht es vielleicht schon, dass man
ein Kind missbraucht, wenn man ihm Ohrfeigen austeilt, wenn es Strafe verdient
hat?" Dies hätte der Pfarrer getan, so gibt auch Fest-Autor und
Ex-Dorflehrer Schätzlein zu, ein früherer enger Freund des Pfarrers.
Die Leiterin des örtlichen Diakonievereins berichtet im Gegensatz dazu, "Willmarser
hätte ihr mitgeteilt, wie entsetzt sie über Schätzleins Lügenvorwürfe seien.
Sie
wüssten, dass der damalige Pfarrer willkürlich gewalttätig gewesen sei."
(mainpost.de, 21.11.2024)
"Wir Kinder kannten es damals nicht anders
und dachten, wir sind selbst dran schuld, wenn wir geschlagen werden", so
Hermann Ammon. "Zudem sei es im Heim nie bei Ohrfeigen geblieben. ´Wir mussten
unsere Hosen runterziehen und wurden mit dem Rohrstock geschlagen, bis wir
bluteten.`" Und auch ein dritter Betroffener hat sich gemeldet, der
jedoch nur intern aussagen möchte (mainpost.de, 26.4.2024).
Und einige Monate später schreibt die Mainpost: "Inzwischen haben
sich weitere Betroffene bei der Redaktion gemeldet" (mainpost.de,
21.11.2024). Mit "Wut und Trauer" reagierte der Betroffene Klaus Spyra auf
die Lügen-Vorwürfe des Ex-Bürgermeisters und Freundes des verstorbenen Pfarrers,
und er bekräftigt noch einmal: "Wir waren sadistischer Gewalt ausgesetzt."
Aktualisierung: Zwei ehemalige Opfer
und neue Zeuginnen melden sich und werfen dem Pfarrer ebenfalls
Vergewaltigungen von Kindern und
weitere Gewalttaten vor.
Nr. E 77 / 2024
–
Alles viel schlimmer
–
Über 2200 sexuell missbrauchte Opfer in der Evangelischen Kirche nur "Spitze des
Eisbergs" / Weiterer Pfarrer massiv beschuldigt
–
Ntv.de schreibt:
"Das
Ergebnis schockiert: Die Zahl der Missbrauchsopfer ist deutlich höher als
bislang angenommen. Wissenschaftler der unabhängigen Untersuchung sprechen von
der ´Spitze des Eisbergs`" (25.1.2024). Denn die zugrunde liegende
Untersuchung (ForuM-Studie genannt, adressiert mit "Forschungsverbund
´Forum –
Forschung zur
Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderen Missbrauchsformen in der
Evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland`") war ein Auftrag der EKD und hat nur das veröffentlicht, was
entsprechend dokumentiert war. Demnach habe es seit 1946 1259 Straftäter
gegeben, Pfarrer oder andere Kirchenangestellte bzw. -mitarbeiter und 2225
Opfer. Doch "die
tatsächliche Zahl liegt laut den Forschern deutlich höher", so z. B.
ELKB-Nachrichten Nr. 4/2024.
Zuletzt geriet aktuell der von einer seiner
Töchter seit langem beschuldigte evangelische Pfarrer und bekannte Sachbuch- und
Romanautor Arnulf Zitelmann ins Visier, nachdem ihm 2024 der Große Preis der
Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendliteratur im Nachhinein aberkannt
wurde. Er ist 2023 94jährig verstorben, und er war auch Träger des
Bundesverdienstkreuzes. Seine Tochter erhielt eine "Anerkennungsleistung" von
130.000 € von der evangelischen Landeskirche Hessen-Nassau für das, was sie ihren
Angaben zufolge durch ihren Vater erlitten hat, nachdem sie 25 Jahre lang darum
gekämpft hatte. Eine andere Tochter beging Suizid (z. B. lt. Wikipedia).
Über mögliche Gründe dafür wurde allerdings nichts veröffentlicht. Der
verstorbene Amtsträger hatte zu Lebzeiten Verbrechen allerdings stets
bestritten, so dass hier am Ende Aussage gegen Aussage stehen blieb – im
Unterschied zu den sicher dokumentierten Verbrechen bzw. Straftaten der
aktuellen Studie, deren Anzahl in der kommenden Zeit weiter rasant ansteigen
dürften, je nach Betroffenheitsberichten und Aufklärungswillen der kirchlichen
Einrichtungen.
Nr. E 76 / 2023 –
Sexueller
Missbrauch
durch Kirchenmitarbeiter im nähesten Umfeld der EKD-Ratsvorsitzenden, die durch
eidesstattliche Versicherungen belastet wird
– Lange Zeit sah es so aus,
als seien die Tausende von Sexualverbrechen der Würdenträger vor allem an
Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen – symbolisch gesprochen – vor allem
ein Mühlstein am Hals der römisch-katholischen Kirche. Doch nach der Aufdeckung
der Verbrechen bei der Kommunität der Christusträger in Triefenstein im
Landkreis Main-Spessart (siehe Nr. E 75), welche
diese selbst öffentlich machten, traf es kurz darauf das unmittelbare Umfeld von
EKD-Ratsvorsitzender Anette Kurschus, was auch zum
Thema der ARD-Tagesschau wurde. Es geht um sexuelle Verfehlungen eines
Kirchenmitarbeiters, der dafür das Abhängigkeitsverhältnis der Musikschüler als
deren Lehrer nutzte. Acht damals allerdings schon volljährige junge Männer haben bisher ihr
Schweigen gebrochen, und es liegen zwei eidesstattliche Versicherungen vor, dass
die damalige verantwortliche Pfarrerin Anette Kurschus in Siegen darüber
informiert wurde.
Sie behauptet jedoch, nur von der sexuellen Orientierung des beklagten und
an hervorgehobener Stellung tätigen Kirchenmitarbeiters gewusst zu haben, nicht von seinen entsprechenden Taten
an seinen Schülern. Des
weiteren ist sie offenbar die evangelische Paten-Tante eines der Kinder des
Beschuldigten, was sie jedoch aus "juristischen Gründen" nicht bestätigen
möchte.
Das irritierte wiederum Kerstin Claus, die als Jugendliche jahrelang von einem
evangelischen Pfarrer sexuell missbraucht wurde und jetzt Missbrauchsbeauftragte
der Bundesregierung ist: "Dass
Annette Kurschus juristische Gründe nennt, aus denen sie beispielsweise nicht
bestätigen könne, ob sie Patentante sei oder nicht, irritiert Claus. Weil
´in meinen Augen bei kirchlichen Verantwortungsträgern die
Frage der Haltung von extremer Bedeutung ist. Mich beschäftigt an dieser Stelle
immer, wenn Juristen gesagt haben, etwas könne man nicht oder noch nicht oder
wie auch immer tun`."
(tagesschau.de, 17.11.2023) – tagesschau.de
www1.wdr.de/nachrichten (15.11.2023)
Anette Kurschus legte kurz darauf, am 20.11.2023, wegen des entstandenen
"Vertrauensverlustes" in ihre Person ihre Ämter als EKD-Ratsvorsitzende und
Präses der Evangelischen Kirche von Westfalen nieder. In der Sache sei sie
jedoch mit
sich "im Reinen", wie sie sagte. (ntv.de,
20.11.2023)
Es war allerdings auf einem anderen Gebiet einiges voraus gegangen.
In typisch evangelischer Kriegs-Rechtfertigung hatte sie in diesem Jahr bereits
von "Notwendigkeit von Waffenlieferungen"
Deutschlands an die ukrainischen Machthaber gesprochen (was dem Friedenslehrer
Jesus von Nazareth massivst widerspricht), und zwar im Sinne einer
"starken Möglichkeit, sich zu verteidigen" im Hinblick auf die
"Identität" des betroffenen
"Volkes", dem es, so ihre
militärisch-westliche Interpretation des Kriegsgeschehens, "an
den Kragen" gehe. Diesen mit typischem Kirchenjargon
verklausulierten Worten, die letztlich den Massenmord von einer der beiden
Kriegsparteien rechtfertigen, folgte
dann noch in üblicher kirchlicher Art die Aussage, man brauche aber auch "jederzeit
das Bemühen, ins Gespräch zu kommen und die Waffen zum Schweigen zu bringen".
(deutschlandfunk.de, 9.4.2023)
Und weiter: Angesichts des Krieges, "der Hunderttausende Menschen
tötet und immer größere Flächen Land irreparabel zerstört",
"dürfen wir aber das Ende nicht aus den Augen verlieren"
(ekd.de, 22.5.2023), was immer Theologen mit solchen meist scheinheiligen Worthülsen bewirken wollen.
Dabei ging die damalige EKD-Ratsvorsitzende zum
Beispiel nicht darauf ein, dass Präsident Selenskyj
"per
Dekret Verhandlungen mit Kremlchef Putin ausgeschlossen
hatte". (zdf.de, 4.10.2023)
Eine Konsequenz davon sollte sein:
Die Zeit ist überreif, dass sich sowohl katholische als auch evangelische Kirche
endlich eindeutig von Jesus von Nazareth und Seiner
Friedenslehre distanzieren und sich stattdessen zu ihrer gottlosen Allianz
von Kirche und Staat bekennen, für die sie ja auch jährlich
mit Milliarden an Euros von den
Politikern bezahlt werden.
Nr. E 75 / 2023 – Jahrelange Herrschaft und auch sexueller Missbrauch des Priors der evangelischen "Christusträger" gegenüber jungen Ordensbrüdern – Nicht nur der langjährige unbestrittene Anführer der evangelischen Kommunität, Prior Otto Friedrich, der jungen Nachwuchs-Kandidaten auch den Kontakt zu seinen Familienangehörigen verboten hatte, auch drei weitere ihm zugeordnete ebenfalls im evangelischen Zölibat lebende Glaubenskollegen werden beschuldigt. Nachdem mittlerweile alles strafrechtlich verjährt ist und der Hauptbeschuldigte (der mit homosexuellen Sex, Verboten und massivem Druck die Bruderschaft viele Jahre lang führte, schließlich unter einem gemeinsam vereinbarten Vorwand die Kommunität 1996 verließ und mittlerweile verstorben ist), entschied sich die evangelische Organisation, die Vergangenheit nun aufzuarbeiten. Siehe dazu bericht_zu_missbrauch_ct-bruderschaft_korrigiert.pdf
Die so genannten "Christusträger" wurden von der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern auch als spezielles geistliches Angebot der lutherischen Kirche auf deren Kirchentag präsentiert (z. B. im Jahr 2000), wo auch der damalige Landesbischof predigte und wo auf einer weiteren Parallelveranstaltung deren Sektenbeauftragter Kirchenrat Dr. Wolfgang Behnk eine urchristliche Gemeinschaft, die sich nichts zu Schulden kommen ließ, niedermachte und verleumdete.
Nr. E 74 / 2019 – Verheirateter evangelischer Pfarrer bot Ex-Geliebte und ehemalige Konfirmandin im Internet zur Vergewaltigung an
– Drei Jahre Haft lautete das Urteil für den verheirateten evangelischen Pfarrer Rainer H. (60), der gleichzeitig ein Verhältnis mit einer 30 Jahre jüngeren Tochter eines Pfarrer-Kollegen hatte. Als diese ihm nicht mehr zu Willen war, rächte sich der Amtsträger auf seine Weise und legte im Internet ein Profil von ihr an mit der Aufforderung, dass sie vergewaltigt werden möchte. Zwei Männer meldeten sich und bekamen vom Pfarrer die Adresse der Frau, die dies angeblich wolle. Einer versuchte es, so wie angeblich gewünscht, der andere ging mit ihr zu Polizei (u.a. bild.de, 31.10.2019). Mit einem Blumenstrauß und einem Brief versuchte der Würdenträger vor dem Prozess, sich noch zu entschuldigen, nach Aussage der Anwältin des Opfer allerdings eine "scheinheilige Aktion, um vor dem Gericht besser dazustehen". (mdr.de, 30.10.2019)
Nr. E 73 / 2019 –
Gab oder gibt es ein evangelisches Netzwerk von
Kinderschänderverbrechen? –
Neun Jahre nach dem Tod des EKD-Vorzeige-Pädagogen und früheren Leiter der im
Geiste des Protestantismus geführten Odenwaldschule Gerold Becker stellt die
Zeitung Christ und Welt die Frage nach der Rolle eines Netzwerks, in dem
der Kinderschänderverbrecher nur ein Teil war. Wer Gerold Becker war und wessen
er 2010 kurz vor seinem Tod beschuldigt wurde, siehe
Ein Opfer von Rektor Becker berichtet
Karriere in der Kirche trotz Missbrauchsvorwürfen
bereits 1998 und 1999
Gerold Becker "werden 86 männliche Opfer
zwischen 12 und 15 Jahren zugerechnet", einen Jungen habe er "bis zu 400 mal
missbraucht". "Opfer des Missbrauchs, die sich Becker entzogen, bzw. Zeugen, die
Hilfe suchten und die Vorfälle publik machen wollten, wurden ... systematisch
durch Becker diskreditiert". Nun wird verstärkt nach dem Netzwerk gefragt,
in das Becker eingewoben war und inwiefern dieses dazu beitrug, dass der Schwerverbrecher
in Kirchendiensten so lange sein Unwesen treiben konnte und dass bis heute noch
vieles unter dem Teppich gekehrt ist. Die unabhängige Aufklärerin der
Sexualverbrechen an Kindern in der Odenwaldschule Brigitte Tilmann zieht das
Resümee, der Rektor, der mit seinem homosexuellen Lebensgefährten und ebenfalls
renommierten Pädagogen Hartmut von Hentig zusammen lebte, war ein "Pädophiler in
einem permanenten sexuellen Erregungszustand"
(Wikipedia – Stand: 28.6.2019). Doch
geht es hier wirklich nur um die Verbrechen eines Einzelnen und seine Opfer?
Oder gibt es womöglich weitere Täter und noch nicht aufgeklärte Sexualverbrechen
in diesem Milieu?
Geforscht wird unter anderem im Umfeld der
Evangelischen Kirchentage, auf denen Gerold Becker seit 1969 bis 1999 einer
der bekanntesten Redner und Podiumsteilnehmer war, von 1993 bis 1997 saß er sogar
im Präsidium. So kündigte Kirchentags-Generalsekretärin Julia Helmke eine
Überprüfung an, "ob der Kirchentag als Laienorganisation strukturell an dem
Netzwerk um die Täter beteiligt war". (Christ und Welt, 19.6.2019)
Foto: Ein Hauptgebäude der Odenwaldschule, Eliteschule im protestantischen Geist und für viele Jungen Ort des Horrors (Mussklprozz – Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, commons.wikimedia.org unter den Signaturen /w/index.php?curid=4670211)
Doch der Autor des Artikel Jonas Seufert stieß bei seinen Recherchen auf
nicht viel Gesprächsbereitschaft: "Viele Gesprächspartner antworteten nicht
oder sagten ab." Und: "Politiker, die der EKD nahe stehen oder regelmäßig auf
Kirchentagen sprechen, wollen auch auf Anfrage nichts zur Odenwaldschule und
Gerold Becker sagen." Ähnlich erging es zuvor bereits dem Becker-Biograf Jürgen Oelkers: "Sprechen,
sagt er, wollte kaum jemand, der Teil des Netzwerks war".
Jonas Seufert schreibt dazu weiter in Christ
und Welt: "Pädokriminelle wie Becker handeln
selten allein. Es braucht ein System, Mitwisser, die aus welchen Gründen auch
immer wegsehen; einen gesellschaftlichen Rahmen, innerhalb dessen sexuelle
Gewalt unentdeckt bleiben kann. Oder wie der Pädagogik-Professor Jens Brachmann
im Vorabdruck einer im Juli [2019] erschienenen
Studie zur Odenwaldschule schreibt: ´Es bedarf eines ganzen Dorfes, um ein Kind
zu missbrauchen.`"
Die stark protestantisch geprägte so genannte Reformpädagogik, für die Gerold Becker
Jahrzehnte lang das Aushängeschild war, ist von Anfang an durch Verbrechen vor
allem an Buben und männlichen Jugendlichen belastet, die unter dem Deckmantel
"Einführung eines Jungen in die Welt" begangen wurden.
Bereits gegen den Gründer der Odenwaldschule im Jahr 1910, den evangelischen
Pädagogen Paul Gebeeb, erhoben Eltern Klagen wegen Übergriffen. "Der Schulleiter
bügelte die Vorwürfe allesamt ab". Oder Gustav Wyneken, Gründer der Freien Schulgemeinde
Wickersdorf: "Dort missbrauchte er 1919 zwei Schüler, was er später gestand.
1931 wurden wieder Missbrauchsvorwürfe gegen ihn laut."
Und "seit 1950 sind unter dem Dach der evangelischen Kirche in
Deutschland rund 600 Missbrauchsfälle [also in der Regel wohl schwere
Sexualverbrechen an Kindern] dokumentiert. Die wahre Zahl der
Taten und Opfer dürfte erheblich höher sein."
Mehr über die Verbrechen in der Odenwaldschule, siehe bei Evangelischer_Direktor
Jüngstes Beispiel sind der
schwere sexuelle
Missbrauch von Jungen
durch einen hauptamtlichen Pfadfinderleiter in der
Evangelischen Kirche und die
Schwerverbrechen eines Logopäden und Referenten im Rahmen der Lutherkirche, der
behinderte Kindergartenbuben in einer evangelischen Kindertagesstätte schändete,
diese Verbrechen filmte und als Kinderpornografie im Darknet angeboten hatte.
Nr. E 72 / 2019 –
Schwerer sexueller Missbrauch von Buben durch hauptamtlichen Leiter einer
Pfadfindergruppe der Evangelischen Kirche
– In Staufen bei Freiburg sitzt ein ehemaliger Angestellter der evangelischen
Kirche in Haft. Der derzeitige Ermittlungsstand: "Mindestens vier Jungen ...
zwischen 2009 und 2018 ... insgesamt mehr als 400 Fälle. Die Jungen waren
zwischen acht und 14 Jahre alt. Die Übergriffe hielten teils über Jahre an ...
Bis heute seien sie schwer traumatisiert. Und: Es könne nicht ausgeschlossen
werden, dass es weitere Opfer gibt" (Main-Post, 18.6.2019). Was hinzu
kommt: Bereits im Jahr 2004 gab es gegen den Angeklagten einen Prozess wegen
sexuellen Missbrauchs. Weil die Schuld damals "nicht zweifelsfrei" bewiesen
werden konnte, kam es 2007 zum Freispruch. "Das wusste auch die evangelische
Landeskirche Baden. Sie hat den Mann trotzdem beschäftigt – bis 2013 ... Heute
wie damals beruft sich die Kirche auf den Freispruch und die damit verbundene
Unschuldsvermutung" und will nun erneut die Umstände des Dienstverhältnisses
überprüfen.
Nr. E 71 / 2019 – "Reißende Wölfe" – Lutherischer Logopäde drehte Kinderporno-Filme mit Buben im Kindergartenalter in evangelischer Kindertagesstätte und verkaufte sie im Darknet / Vor über 30 Jahren wurden in diesem Stadtteil auf kirchliches Verlangen hin Urchristen vertrieben – Mitten in der Nacht wurde im März 2019 ein Mann in seiner Wohnung in Würzburg verhaftet, nachdem diese von einem Sondereinsatzkommando der Polizei gestürmt worden war. Es ging um die Herstellung und den Verkauf von Kinderpornografie im Internet, und es wurde umfangreichstes Beweismaterial auf seinem Computer, den er zum Zeitpunkt der Razzia bediente, sichergestellt. Der Täter wohnte dort zusammen mit seinem Ehemann in einer "gleichgeschlechtlichen" Ehe, und die beiden Männer waren vor allem in der lutherischen Kirchengemeinde des Würzburger Stadtteils Heuchelhof – mit der evangelisch-lutherischen Gethsemane-Kirche als Mittelpunkt – bekannt und dort auch beide beruflich tätig. Einer der Tatorte der Sexualverbrechen vor allem an behinderten Buben, war, wie sich bald heraus stellte, eine evangelisch-lutherische Kindertagesstätte in Würzburg-Heuchelhof, und eine zweite evangelisch-lutherische Kindertagesstätte im Würzburg Stadtteil Zellerau war ebenfalls ein Tatort.
Einer der beiden zunächst festgenommenen Männer, der stellvertretende Leiter der
als Tatort nachgewiesenen evangelisch-lutherischen
Kindertagesstätte in dem Würzburger Stadtteil Heuchelhof, wurde bald nach dem
Polizeieinsatz und der Festnahme wieder
freigelassen, da ihm keine Tatbeteiligung und kein
Wissen um die Schwerverbrechen nachgewiesen wurde, und mittlerweile wurden auch
die Ermittlungen im Hinblick auf ein mögliches Mitwissen eingestellt. "Auch nur
eine Kenntnis" der Verbrechen seines Ehepartners könne laut Staatsanwaltschaft
"ausgeschlossen" werden (mainpost.de, 8.10.2019). Beide
zusammen hatten in
der Vergangenheit größere Aufmerksamkeit z. B. dadurch erhalten, dass sie sich im Jahr 2012 laut
evangelischem Gemeindebrief Ausgabe Nr. 5/2012 in dieser Kirche das
evangelische Ehe-Versprechen gegeben haben und dies damit sogar vor der Zeit gefeiert hätten, in welcher der Staat die Ehe zwischen
gleichgeschlechtlichen Partnern im Jahr 2017 legalisiert hatte. Wörtlich heißt
es: "Aus den Kirchenbüchern: Geheiratet haben ..." Dazu ist neben dieser
Bekanntmachung das Symbol zweier Eheringe abgedruckt. Und Teil des dort
praktizierten so genannten "kirchlichen
Lebens" ist es auch, dass wiederum die Verantwortlichen und Betreuer der evangelischen Kindertagesstätte
mit den ihnen anvertrauten Kindern immer wieder die "Gottesdienste" der Gethsemane-Kirche besuchen,
wie sie selbst berichten.
Der bei der Razzia auf frischer Tat überführte 37-jährige Logopäde legte
offenbar ein Geständnis ab und gab einige Namen von Jungen an, an denen er unter
anderem in den beiden evangelischen Kindertagesstätten
Das evangelische Umfeld und Milieu kann auch insofern nicht ausgeblendet
werden, da der Täter bayernweit als
Referent des Verbandes evangelischer Kindertagesstätten seine Vorträge und
Fortbildungskurse anbieten konnte. So wurde etwa auf der Internetseite des
evangelisch-lutherischen Dekanats Würzburg sein Fortbildungskurs "Sprache und
Bewegung beim Kleinkind sehen und verstehen" beworben, und man konnte sich über
das evangelisch-lutherische Dekanat Würzburg dafür anmelden. Für kirchliche Mitarbeiter gab es
sogar einen
Rabatt bei den Kosten für den Kurs.
Auch in der benachbarten zweiten evangelischen Kindertagesstätte in
Würzburg-Heuchelhof hielt der Intensiv-Täter eine Vortragsreihe, die laut Ankündigung
"die Möglichkeit bieten" sollte,
"das berufliche wie auch private Leben mit unseren Kindern
um neue Gedanken zu bereichern". Hinzu kamen Vorträge und Kurse in
anderen Einrichtungen, oft im Rahmen der evangelischen Kirche, aber auch
anderweitig oder in eigener Praxis. "Psychosensorische Massage für Babys"
war ein weiteres Angebot von ihm oder "Integratives Kinderturnen" in einem
katholischen Sportverein.
Im Jahr 2016 erhielt der inzwischen inhaftierte Intensivtäter für
dieses Kinderturnen einen Förderpreis der Bürgerstiftung einer Würzburger Bank,
die regelmäßig auch kirchliche Projekte fördert, z. B. die Teilfinanzierung der
Orgel in der lutherischen Kirche des betreffenden Stadtteils, der
Gethsemane-Kirche. Die Lokalzeitung
Mainpost zitierte am 2.2.2016 den Stiftungsvorstand mit den Worten, der Geehrte kümmere sich
"seit zehn Jahren um Kinder mit körperlichen Schwächen,
geistiger Behinderung und Verhaltensauffälligkeiten". Er arbeite
"selbstlos und unauffällig im Stillen und Dunkeln",
so der Stiftungsvorstand, wohl nicht ahnend, welch überraschenden und bitteren
Beigeschmack seine Lobesworte nur drei Jahre später noch bekommen würden.
"Ich
brachte ein fröhliches Kind hin
|
Die Sexualverbrechen an Buben im
Kindergartenalter durch einen anerkannten evangelischen Kinder-Experten
unter anderem in einer evangelischen Einrichtungen in Würzburg-Heuchelhof
bekommt aber vor allem noch durch einen
anderen Sachverhalt eine besondere Zuspitzung: In den Jahren 1984 und
1985 wollten nämlich Urchristen in dem betroffenen Würzburger Stadtteil Heuchelhof
Grundstücke erwerben, um dort kleinere Dienstleistungsbetriebe anzusiedeln,
wurden jedoch durch Agitation der Kirchenvertreter von dort
vertrieben, und zwar aus haltloser und einzig inquisitorischer "Sorge" um
die Kinder, was aufgrund der nun aufgedeckten Schwerverbrechen unter
evangelischer Obhut gleich ein mehrfacher Hohn ist.
Es sollte kleine Betriebe sein, in der Menschen nach den
Grundsätzen der Bergpredigt des Jesus von Nazareth leben und arbeiten wollten.
Doch sehr rasch traten nach Bekanntwerden der Pläne die Amtskirchen in Aktion, also die katholische
und die evangelische. Sie entfesselten in Würzburg und darüber hinaus
über Wochen und Monate eine Medienkampagne mit üblen Meinungslügen
und Rufschädigungen gegen die Nachfolger des Jesus von Nazareth, um auf diese
Weise gegen das geplante Projekt vorzugehen. Nach einiger
Zeit, im Sommer 1985, war diese Lügenkampagne so stark geworden, dass der
Stadtrat von Würzburg den Verkauf des Geländes an einige dieser Christen in
nichtöffentlicher Sitzung mehrheitlich ablehnte, obwohl der damalige
Oberbürgermeister ihm positiv gegenüberstand. Für die Bergpredigt des Jesus
von Nazareth, welche die kirchlichen Talarträger bis heute im Hinblick auf das
gesellschaftliche Leben als eine Utopie abwerten, sollte in der Stadt kein
Platz sein. Die Urchristen waren also vertrieben worden.
Und im Nachhinein von besonderer Bedeutung dabei ist, dass vor allem das Thema "Kinder" im Zentrum
der katholischen und evangelischen Rufmord-Kampagne gegen die Urchristen stand, obwohl
Einrichtungen für Kinder – nebenbei gesagt – nicht einmal in der Planung waren. So wütete
der
evangelisch-lutherische Inquisitor Pfarrer Friedrich-Wilhelm Haack im
April 1985 in einem öffentlichen Vortrag, über den das katholische Fränkische
Volksblatt am 26.4.1985 mit der Überschrift Besorgnis: Einfluss auf Kinder
berichtete. Das Volksblatt schrieb, der Luther-Pfarrer Haack fürchte
"vor allem die Gefahr der Indoktrination von Kindern in
den vorgesehenen Kindergärten und Schulen". Und die Lokalzeitung
Main-Post berichtete am 27.4.1985, Pfarrer Haack sehe durch die befürchteten Neubürger
"eine Gefährdung von desorientierten Jugendlichen und
nicht intakten Familien. Er habe darüber hinaus die Befürchtung, dass in den
Siedlungsgemeinschaften … vor allem die Kinder geistig dressiert und
indoktriniert würden".
Sie jedoch Jahre später mit der lutherischen
Lehre und ihren dunkelsten Abgründen tatsächlich zu indoktrinieren,
dafür wirbt man auch noch öffentlich und setzt
dazu auch auf die
Unkenntnis argloser Eltern über die Inhalte des lutherischen Glaubens.
Und 34 Jahre später wird sich in der evangelischen Kirche nicht etwa wenigstens
von Pfarrer Haack distanziert. Das Gegenteil ist der Fall: Im September 2019
wurde im Wildbad in Rothenburg ob der Tauber das 50jährige Jubiläum seiner
Amtseinsetzung als erster hauptamtlicher so genannter "Sektenbeauftragter" der
Nachkriegszeit im Jahr 1969 vor erlesenem Publikum und mit klassischen Konzert
kirchlich groß gefeiert.
Die Hetzreden des im Auftrag des lutherischen Bischofs Johannes Hanselmann und
der gesamten evangelisch-lutherischen Kirche Bayerns heuchlerisch wütenden evangelischen
"Sekten"-Pfarrers, der also 2019 weiter kirchlich gefeiert wird, zeitigten sehr rasch die
von den Großkirchen beabsichtigte Wirkung. Während
einer Veranstaltung des Bürgervereins Würzburg-Heuchelhof wenige Tage später
äußerte z. B. eine Mutter laut Lokalzeitung "Sorgen, dass
die Jugendlichen einer massiven Beeinflussung ausgesetzt werden". Eine
eigens gegründete "Bürgerinitiative" sammelte Unterschriften gegen das Projekt
der Urchristen. Die Unterschriftslisten lagen unter anderem im Würzburger Dom
aus, und auf einem Flugblatt stand zu lesen: "Wir haben
Sorgen, auch um unsere Kinder!" Und der CSU-Ortsverband
Würzburg-Heuchelhof fürchtete 1985 gar um den "guten Ruf
des Stadtteils". (Mainpost, 21.5.1985)
Die
beiden Ortspfarrer, der katholische und der evangelische, beteiligten sich im
Zusammenwirken mit ihren Vorgesetzten – vor allem auch dem lutherischen Dekan
Prof. Dr. Martin Elze – auch selbst nach Kräften an der Kampagne. So
zitierte der katholische Ortspfarrer
Vor diesem Hintergrund der aufgrund von Lügen erfolgten Vertreibung von
Urchristen bekommt die Eigenwerbung im Hinblick auf den Träger der
evangelischen Kindertagesstätten von Anfang an einen bitteren Beigeschmack, wenn es dort
heißt: "Die
evangelische Gethsemanegemeinde legt seit ihrer Gründung vor gut 30 Jahren ihren
Schwerpunkt auf die Schaffung von Angeboten für Familien mit Kindern."
(tools.webmart.de/map?id=354912507)
Und wodurch ist nun im Jahr 2019 auch der "gute Ruf des Stadtteils" mehr oder weniger dahin?
Das war ja die Furcht des CSU-Ortsverbandes in den 80er-Jahren, dass dieser "gute
Ruf" eines Tages geschädigt werden könne. Deshalb ließ man damals Menschen, die
sich bis heute nichts zuschulden kommen ließen, alleine wegen ihres
Glaubens, der nicht mit dem Kirchendogma übereinstimmt, von dort vertreiben – begründet
mit dem Rufmord, es handle sich angeblich um "reißende Wölfe". Wo der "reißende
Wolf" dann wirklich auf schreckliche und traurige Art wütete, zeigte dann schon bald die
kommende Zeit. Eine Entschuldigung und Wiedergutmachung bei den
vertriebenen Urchristen ist jedoch bis heute nicht erfolgt, im Gegenteil.
Ungeachtet des verbrecherischen Schmutzes unter dem eigenen Dach wurde und wird
die heuchlerische Inquisition gegen
Andersdenkende ungeniert weiter getrieben und den früheren Tätern bei
Jubiläen die Ehre erwiesen.
Nr. E 67 / 2016 –
Bundesrepublik Deutschland: Nach dem Tierversuch erfolgte der Heimkinderversuch
– Wie Heimkinder in
evangelischen Einrichtungen zu Versuchskaninchen der Pharma-Industrie gezwungen
wurden
– Heimkinder in kirchlichen Heimen waren nicht nur Sex-Attacken von Priestern
und anderem Personal ausgesetzt. Sie wurden auch zu medizinischen Versuchen
missbraucht. Die Nazi-Zeit war offiziell vorbei, doch einige NS-Ärzte durften nun
mit Kindern aus Kinderheimen in der Bundesrepublik Deutschland ihre Versuche
machen. Bisher ist erst die Spitze des Eisbergs aufgedeckt. In einem ersten
Bericht wurden zwei evangelische Heime genannt, das Mädchenheim Birkenhof in
Hannover und das Kinderheim Neu-Düsselthal.
Der
"Birkenhof" wurde von dem Verein "Evangelische Jugend und Altenheime e. V."
geführt. Dieser ist dem Diakonischen Werk der Evangelischen Landeskirche
angeschlossen. Das Kinderheim Neu-Düsselthal gehörte zur Evangelischen
Graf-Recke-Stiftung, die seit 2012 mit der Evangelischen Kirchengemeinde
Kaiserswerth vereinigt wurde.
Spiegel.de berichtet am 2.2.1016, wie Mädchen vom Birkenhof unter die
Fittiche des Leiters der Kinder- und Jugendpsychiatrie Wunstorf geriet, der in
der NS-Zeit Gutachter des NS-Mordprogramms für die Begutachtung "lebensunwerten
Lebens" war. Und die Kinder in Neu-Düsselthal gerieten an einen weiteren
Gutachter des NS-Euthanasie-Mordprogramms bei der Rheinischen Landesklinik in
Düsseldorf.
"Innerhalb eines
Dreivierteljahrs mussten die Kinder des Kinderheims [Neu-Düsselthal] insgesamt
über 37.000 Pillen schlucken, darunter allein 13.000 Tabletten Truxal", das
später zur Behandlung von Unruhe- und Erregungszuständen bei speziellen
geistig-seelischen Erkrankungen von Erwachsenen eingesetzt wurde. Und die
Mädchen vom Birkenhof mussten Psychopharmaka schlucken, die heute Demenz-Kranken
verabreicht werden.
"Heute leiden die ehemaligen Heimkinder unter den gravierenden gesundheitlichen
Spätfolgen der Medikamententests mit Psychopharmaka wie
Herzkreislauferkrankungen und Diabetes. Ihre Lebenserwartung kann sich Experten
zufolge um mehrere Jahre verringern", schreibt spiegel.de. Gefragt hat
man sie oder ihre Eltern nie, ob sie sich gratis für Medikamentenversuche der
Pharmaindustrie zur Verfügung stellen wollen. Man hat es einfach getan – Lesen
Sie mehr bei
spiegel.de
Nr. E 66 / 2014 –
Welt.de
schreibt am 27.9.2014:
Wurden in der evangelischen Einrichtung in Bethel Hungerexperimente
durchgeführt?
War die Kirche also nicht nur beim Holocaust an den Juden, sondern auch bei der
Ermordung Behinderter viel aktiver beteiligt als lange bekannt? Der Auslöser für
diese Frage ist die Geschichte des Kleinkindes Ingrid Wüstenmann (geboren 1942).
Es wird 1944 von Heidelberg in das Kinderkrankenhaus der evangelischen Bodelschwinghschen Anstalten nach Bethel verlegt, wo es nach wenigen Wochen
"stirbt". Das Mädchen war in Heidelberg Patientin von zwei Ärzten, die später in
der Bundesrepublik Deutschland wegen "Euthanasie" angeklagt wurden. Alle
Unterlagen über Ingrid Wüstemann in der evangelischen Einrichtung sind heute
aber verschwunden. Die Rechtsanwältin und Autorin Barbara Degen geht diesem Mädchen und vielen
anderen Kindern, die in dieser Zeit lebten, nach.
"Plötzlich fand ich da
Hunderte Einträge (!!) von Kindern, die alle in dieser Zeit im
Kinderkrankenhaus von Bethel gestorben waren ... Wir standen unter Schock",
berichtet die Autorin.
Die heutige Leitung versucht abzuwiegeln, da es angeblich nicht ungewöhnlich
sei, dass in einem Kinderkrankenhaus schwerkranke Kinder sterben. Doch die
Autorin lässt sich nicht abwimmeln und forscht weiter.
Ihre Schlussfolgerung:
"Es waren kleine
Kinder und Erwachsene, die getötet, vernachlässigt, verhungert wurden", oder "an
Medizinexperimenten starben".
Wie anders sei es beispielsweise erklärbar, dass viele Kinder an
"Unterernährung" starben, obwohl immer genug zum Essen da war? Dass der damalige
Pfarrer und Einrichtungsleiter Bodelschwingh
"Widerstand" gegen die Euthanasie-Politik geleistet haben soll, sei von
daher nur Teil einer "Bethel-Legende".
Die heutige kirchliche Leitung widerspricht erneut und wirft der Autorin einen
"Affront" vor. Was aber geschah damals mit Hunderten bzw. Tausenden von Kindern
unter der Obhut der evangelischen Kirche, nicht nur in Bethel?
Geht es womöglich nicht nur um "Protest" oder um "Keinen Protest" gegen die
staatliche Euthanasiegesetze, sondern um aktive Massenmorde?
Der Historiker Daniel Siemens fordert nun endlich neue Untersuchungen. "Er
kritisiert, dass die Bethel-Forschungen der letzten Jahrzehnte oft von
Historikern und Archivaren durchgeführt worden seien, ´die Bethel nahestehen,
auch institutionell.`" (welt.de, 27.9.2014,
welt.de)
"Barbara Degen
erklärt, dass Widerstand Pastor Bodelschwinghs gegen die
NS-Krankenmorde ein Mythos sei. In Wahrheit, so Frau Dr. Degen, habe der Leiter
der Betheler Anstalten von Beginn an kooperiert. Er sei von der Notwendigkeit
rassenhygienischer Maßnahmen überzeugt gewesen."
(gedenkkreis.de,
8.7.2015)
Zur Erinnerung: Der langjährige lutherische Oberarzt der evangelischen
Einrichtungen in Bethel, Dr. Rudolf Boeckh,
der 1936 an die evangelisch-diakonischen Einrichtungen nach Neuendettelsau
wechselte, lehrte 1937 über zahllose behinderte Menschen:
"Diese Verzerrung des menschlichen Antlitzes" sei
"dem Schöpfer zurückzugeben". Gott habe dem Führer Adolf
Hitler die Vollmacht gegeben, über Leben oder Tod dieser Menschen zu
entscheiden.
Damit orientiert er sich an Martin Luther, der ein schwerstbehindertes
Kind als ein von Satan in die Wiege gelegtes Stück "seelenloses Fleisch" ("massa
carnis") betrachtete und verlangte, es zu "ersäufen".
(zit. nach trisomie21.de
unter dem Internet-Titel lh_fuerth.html#I.6.)
Luther wörtlich:
"Wenn man aber von den teufelsähnlichen
Kindern erzählt, von denen ich einige gesehen habe, so halte ich dafür, dass sie
entweder vom Teufel entstellt, aber nicht von ihm gezeugt sind, oder dass es
wahre Teufel sind." (Opery exegetica, Erlanger Ausgabe, II., S. 127)
Zum Vergleich seine Forderung gegenüber den
jüdischen Mitbürgern: "Summa: ... dass ihr und wir alle der ...
teuflischen Last der Juden entladen werden ..."
Nr. E 65 / 2014
–
Evangelisches Krankenhaus – Krankenschwester "rechtmäßig" wegen Kopftuchs entlassen
–
Bei ihren vom Staat finanzierten sozialen Einrichtungen sind die deutschen
Großkirchen rigide. Es darf dort nur mit kirchlich anerkanntem Gebetbuch
gearbeitet werden. Und auch wer sich nicht der kirchlichen Moralvorstellung und
Kleiderordnung anschließt, wird gekündigt. Bereits 2010 traf es eine junge
türkischstämmige Krankenschwester, die im Dienst ein Kopftuch getragen wollte –
spiegel.de.
Am 24.9.2014 hat das Bundesarbeitsgericht das Verhalten des evangelischen
Krankenhauses nun für rechtmäßig erklärt, sofern die "gemeinnützige GmbH" als
Krankenhausträgerin "ihre Tätigkeit ... nach kirchlichen Vorstellungen ausübt" (PS:
Auch die Bundesrichter sind meist entweder evangelisch oder katholisch und damit
nicht neutral).
Nr. E 50 / 2013 – Ein evangelischer Pfarrer in der
Bundesrepublik Deutschland wurde wieder in Amt und Würden eingesetzt, obwohl er
zugab, an Hunderten von Judenmorden beteiligt gewesen zu sein. Siehe
hier. Massive
Vertuschungen auch in der evangelischen Kirche.
Nr. E 49 / 2013 – Verfahren gegen 24
evangelische Pfarrer und Kirchenbeamte wegen "sexueller Gewalt"
eröffnet – Die Sex-Verbrechen von evangelischen Amtsträgern wurden in der
Öffentlichkeit vielfach von den Verbrechen ihrer katholischen Kollegen in den
Hintergrund gedrängt. Doch nun hat eine "Anlaufstelle für Opfer sexueller
Gewalt" in der evangelischen Teilkirche im Rheinland zu 24 Disziplinarverfahren
geführt (idea-spektrum Nr. 4, 24.1.2013). Entsprechend könnte man auch
die anderen evangelischen Teilkirchen hochrechnen, wo es keine solche
Anlaufstelle gibt.
Nr. E 48 / 2012
– Kinderschändungen: "Evangelische
Lehrer und Pastoren mischten mit" – Unter dieser Überschrift zog das Magazin
idea-spektrum eine Zwischenbilanz in der Aufdeckung von Sexualverbrechen
durch
kirchliche Amtsträger. U. a. heißt es: "Sexueller Missbrauch von Kindern
und Jugendlichen durch Lehrer und Geistliche ist keineswegs auf die katholische
Kirche beschränkt. Auch evangelische Pädagogen und Theologen haben sich in den
achtziger und neunziger Jahren schwerster Vergehen schuldig gemacht.
Strafrechtlich sind diese verjährt, aber die Opfer leiden meist lebenslang." (idea.de,
27.11.2012)
Ein Kommentator ergänzte: "Der Heilige Geist hat sich zurückgezogen, das
Kartenhaus steht noch." Offenbar hat einer der lutherischen Leitsätze, nämlich
"Sündige tapfer, aber glaube noch tapferer", diese Verbrechen begünstigt
(vgl. hier), denn genau das
haben die Täter ja getan. Solange der Protestantismus das eherne "Gesetz von
Saat und Ernte" verleugnet und behauptet, "alleine der Glaube" genüge angeblich
für das Seelenheil, wird sich weiter so mancher glaubend in den Himmel hinein
"schänden" wollen.
Das Opferkreuz
rechts stammt vom Künstler Eckhardt Kowalke. Eckhardt Kowalcke stand beim
Papstbesuch 2011 mit dem Opferkreuz vor der
Gedächtniskirche in Berlin und später vor dem Olympiastadion, in das Joseph Ratzinger
feierlich mit dem Papamobil eingefahren ist, um angesichts der unzähligen
Sexualverbrechen von Priestern an Kindern und deren Vertuschung zu mahnen. Doch
wie das
Beispiel in Würzburg zeigt sind auch evangelische Einrichtungen betroffen
und dort arbeitende "Vertrauenspersonen" unter den Tätern.
Nr. E 47 / 2012 – Wie die Kirche zu DDR-Zeiten
Übersiedlern in die Bundesrepublik Deutschland beim staatlich vorgeschriebenen
Zwangs-Verkauf ihres Hauses half, aber nach der Wiedervereinigung als
neuer Eigentümer einen Rückkauf durch die "Heimkehrer" ablehnte.
Lediglich der Staat, d. h. der Steuerzahler, leistet den ehemaligen Eigentümern
eine Entschädigungszahlung. Nun lauten deren Vorwürfe vielfach, die evangelische
Kirche "habe die Notlage von deutschen Übersiedlern ausgenutzt".
(Die Zeit, 7.2.1992)
Tatsache ist:
Die Kirche ist heute die Hauptgewinnerin an den damaligen Geschäften. Und ihre
damalige "Hilfe" entpuppt sich aus heutiger Sicht als kluger Schachzug für ihre
Besitzstandsvermehrung. So argumentiert die heute massiv privilegierte Kirche
zum Beispiel mit ihrer so genannten "Verantwortung", "ihren [!] eigenen Besitz zu wahren".
Mit diesen Worten
wurde die Verweigerung eines Rückverkaufs (auf der Grundlage der 2-3fachen damals
gezahlten Summe) einmal begründet, und zwar in einem offiziellen Brief aus der
Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Sachsens.
Die jährlichen staatlichen
Millionen-Subventionen streicht man still nebenbei ein, und dafür müssen sogar
alle Steuerzahler aufkommen, und hier ist die Evangelisch-Lutherische
Landeskirche Sachsens besonders dreist und rigoros gegenüber dem Staat vorgegangen. Die ebenfalls rigorose Praxis
der Kirche bei den ehemaligen Zwangsverkäufen von Häusern führt
nun aber zu immer mehr Kirchenaustritten. Fakt ist: Die kirchliche
"Hilfsbereitschaft" zu DDR-Zeiten hat ihr selbst am meisten "geholfen".
Ein Beispiel: Familie Worgitzki konnte ihr Haus nicht
zurückkaufen, obwohl sie erst im August 1989 ausgereist war. Zwei Monate
später fiel die Mauer. Vor Gericht wurde ihre Klage abgewiesen. Es sei alles
rechtens zugegangen. Fakt ist hier: "Hätte sie noch einige Wochen zugewartet, wäre sie noch heute
Besitzerin ihres Hauses – und könnte sich der inzwischen eingetretenen
Wertsteigerung erfreuen" (Die Zeit, 7.2.1992). Pech für die Menschen. Und
zwielichtiges "Glück" für die Kirche bzw. deren Vertragspartner, die
sich heute auf das formale "Recht" berufen.
Macht man sich auch in diesem Zusammenhang noch einmal bewusst, mit welcher
Begründung und welchen Inhalten der so genannte Staatsvertrag zwischen dem
Freistaat Sachsen und der Evangelischen Kirche zustande kam (siehe Link oben),
dann handelt es sich ethisch-moralisch um einen fortgesetzten großen Betrug.
Formalrechtlich ist jedoch alles "in Ordnung".
Nr. E 46 / 2012 –
Kindsmissbrauch: Staatsanwaltschaft
ermittelt gegen evangelische Bischöfe, eine Pröpstin und einen Personalchef
wegen Strafvereitelung – Der NDR berichtet: "Die Beschuldigten sollen schon
frühzeitig erfahren haben, dass der Ahrensburger Pastor K. Jugendliche
missbraucht hat, und zwar zu einem Zeitpunkt, als diese Taten noch nicht
verjährt waren. Dennoch sollen sie nichts dagegen unternommen haben. Der Pastor
selbst blieb straffrei. Im November 2010 verlangte er seine Entlassung und
konnte so nicht mal mehr disziplinarrechtlich belangt werden. Er hatte nach
Angaben der Kirche zugegeben, seit den 70er-Jahren 13 Jungen und Mädchen
missbraucht zu haben. Der Verein ´Missbrauch in Ahrensburg` geht davon aus, dass
es ´weitaus mehr Opfer` gibt" (ndr.de, 2012 einsehbar unter
kirche467.html).
Bischof Kohlwage sagt, er habe nichts gewusst. Bischöfin Jepsen ist aufgrund der
Anklagen bereits im Juli 2010 von ihrem Amt zurück getreten. Die Pröpstin
informierte nur die Kirchenführung in Gestalt des "Kirchenamtes", jedoch
– so,
wie in der Regel in der katholischen Kirche – nicht den Staatsanwalt. Und der
Verbrecher blieb auch hier in Amt und Würden.
Lesen Sie dazu auch den aufschlussreichen Artikel aus der ZEIT:
Im Schutzraum des Schweigens
–
Jahrelang missbrauchte ein Pfarrer in Ahrensburg schutzbefohlene Jugendliche.
Eine unheilige Allianz ließ ihn gewähren – zeit.de,
22.7.2010
Nr. E 45 / 2012 – Evangelische
Kirche erzwingt lautes Glockenläuten an jedem Morgen um 6 Uhr /
Glockengeläute ist moderner Baals-Kult – Hans L. aus Geradstetten im Rems-Murr-Kreis in Baden-Württemberg ist auch vor dem
Verwaltungsgerichtshof Mannheim unterlegen. Die evangelisch-lutherische
Kirchengemeinde erhielt dort ausdrücklich das Recht, alle Bürger, gleich welchen
Glaubens, an jedem Morgen um 6 Uhr lautstark aus dem Schlaf zu reißen und
angeblich an die "Auferstehung Jesu" zu erinnern. Zwei Minuten lang läuten dann
die Glocken der Konradskirche. Kurios: Der Anwohner ist selbst evangelisch und
bemühte sich zunächst vergeblich um eine gütliche Einigung mit der
Kirchenobrigkeit unter Führung von Pfarrer Jochen Kettling. So schlug er der
Kirche vor, die Erinnerung an die Auferstehung von Jesus doch bitte auf 8 Uhr zu
verschieben, doch die Kirche gab keine Minute nach und bekam vor dem
Verwaltungsgerichtshof Mannheim im Juli 2012 jetzt Recht. Der Lärmschutz endet
definitiv um 6 Uhr, und dann könne die Kirche sofort loslegen.
Bereits das Verwaltungsgericht Stuttgart entschied im Jahr 2010 so, ungeachtet
des Nachweises von Schäden für die Menschen: "Erst kürzlich wies eine Studie
der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich nach:
Kirchen-Nachbarn haben nicht erst bei rund 60 Dezibel Schlafstörungen, wie
Behörden und Gerichte bisher annahmen, sondern bereits ab 30 Dezibel. Und
sie erwachen – bei gleicher Lautstärke – durch plötzliche
Glockenschläge eher als durch auf- und abschwellenden Fluglärm" (Schwäbisches Tagblatt, 3.4.2012;
tagblatt.de).
Doch die Richter sehen in diesem Fall keine Veranlassung, die Bürger des Staates
vor "Schlafstörungen, Stress-Symptomen und erhöhtem Blutdruck zu bewahren",
sondern gaben der "Religionsfreiheit" der Lutherkirche, ihren Glauben um 6
Uhr auch extrem lautstark äußern zu können, den Vorrang, obwohl dadurch Tausende von
Menschen gegen ihren Willen gestört werden.
Foto rechts: Glocke
aus dem 17. Jahrhundert (GNU-Lizenz
für freie Dokumentation; Aufnahme: Keichwa).
Die Glocken riefen die Menschen auch zu den Scheiterhaufen der katholischen oder
der lutherischen Kirche. Auf viele Menschen wirkt Glockengeläute bis heute depressionsfördernd.
So wacht
Hans L. jeden Morgen durch das Kirchengeläute auf, und dies ist auch an
vielen Orten in Deutschland bei anderen Menschen so, was z. B. besonders
gravierend für Menschen ist, die z. B. im Schichtdienst arbeiten und erst kurz zuvor
ins Bett gehen konnten. Oder dort, wo es z. B. durch kleine Kinder zu einer
teils durchwachten Nacht kam. Und so gibt es viele Gründe, nicht jeden Morgen um
6 Uhr lautstark vermeintlich zur Erinnerung an "Jesus" genötigt werden zu wollen. Doch dass Pfarrer
und kirchliche Obrigkeiten (deren Kirche nur dank staatlicher Milliardensubventionen ihre Vormachtstellung
weiter ausüben kann), die nachts überwiegend durchschlafen können, bei
Protesten gegen ihr Glockengeläute taube Ohren haben, ist leider kein
Einzelfall.
Auch der Hinweis auf die Herkunft des Glockengeläutes aus antiken heidnischen
Götterkulten konnte die vermutlich konfessionellen Richter nicht zur
Einsicht bringen. Denn mit Jesus von Nazareth, dem Christus, hat das
Glockengeläute nicht das Geringste zu tun. Glockenläuten sollte früher Geister und
Dämonen vertreiben. Und die Glocken haben auch überhaupt nichts mit der Bibel zu
tun, auf die sich die Lutherkirche vordergründig beruft. Im Gegenteil, das
"tönend Erz" wird dort ebenfalls negativ bewertet.
So schrieb das große Kirchenvorbild Paulus: "Wenn ich mit
Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte der Liebe nicht, so wäre ich ein
tönend Erz oder eine klingende Schelle"
(1. Korinther 13, 1). Doch die Kirche entscheidet sich auch gegen ihren
Paulus und ist lieber "ein tönend Erz oder eine klingende Schelle".
Glocken gehörten des weiteren auch zum Machtbereich der römischen
Staatsmacht, die Jesus hinrichten ließ. So ließ der römische Kaiser Augustus
zur Zeit von Jesus an einen Jupitertempel in Rom laute Glocken anbringen,
nachdem der "Gott" sich im Traum beim Kaiser darüber beschwert hatte, "dass
ihm die Verehrer entzogen würden"
(Sueton, Divus Augustinus, 91, 2). Im übertragenen
Sinne gehört das "sakrale" Glockengeläute deswegen zum Baals-Kult (als einem
Oberbegriff für die Götterkulte einschließlich dem Jupiter-Kult), und es
erinnert in Wirklichkeit gar nicht an die Auferstehung Jesu, sondern es mahnt
die Menschen an den Herrschaftsanspruch der Staatsreligion des Obergottes Baal
oder Jupiter bzw. es droht unterschwellig gar damit. Und hier gehen
die Parallelen bis in weitere Einzelheiten hinein. So lässt sich die Kirche
heute von der Staatsmacht (in diesem Fall dem Verwaltungsgerichtshof) ihr
Glockengeläute entgegen den Wünschen aus der Bevölkerung legitimieren, nachdem
dem Kirchengott zunehmend die "Verehrer" abhanden kommen. Und so möchte man
sich zumindest als hohler kalter Klang, eben als "ein tönend Erz oder
eine klingende Schelle" dauernd und in der Art martialisch im Bewusstsein
der Menschen halten.
Schließlich scheiterte Hans L. auch mit dem Argument, die
Glocken hindern ihn an seiner eigenen Meditation und er möchte "nicht jeden
Morgen zur Teilnahme an solche Ritualen aufgefordert werden". Doch das Recht der
evangelisch-lutherischen Kirche, alle Bürger, gleich welcher Konfession, um 6 Uhr
an jedem Morgen, auch im Winter, an die lutherische Religion zu erinnern, wird
weiterhin als deren "Religionsfreiheit" gepriesen, auch wenn der Schall durch
geschlossene Wände dringt. Und auch, obwohl bei einer Beschränkung der
kirchlichen Ruhestörung die Kirche "immer noch den überwiegenden Teil des Tages
ihr Bekenntnis äußern" könne.
Der Verwaltungsgerichtshof verwies bei seiner Entscheidung auch auf die
Jahrhunderte lange Gewohnheit der Kirche. Die "Tradition"
des 6-Uhr-Läutens gebe es in Geradsteten mindestens seit 1756, so
die Richter
(z. B. Hamburger Morgenpost, 19.12.2012;
mopo.de).
Zur Erinnerung: Am 2. April 1756 wurde auch das 15-jährige Mädchen Veronika Zerretschin im bayerischen Landshut wegen Abweichungen von der Tradition als
Hexe geköpft und verbrannt.
Nr. E 44 / 2012 –
Bibelfanatismus ist
keine Antwort auf den geistigen Tod – Immer mehr traumatisierte
Aussteiger aus evangelischen Freikirchen – Was ist "evangelisch"? Die lutherischen
Staats-Amtskirchen und die evangelischen Freikirchen haben annähernd die gleiche
Lehren. Doch in den Freikirchen wird diese ernster genommen. Aus diesem Grund
nehmen die die amtskirchlichen "Sektenbeauftragten" (= die früheren Hexen-
und Ketzerbeauftragten) immer
häufiger evangelische (oder so genannte "evangelikale") Freikirchen oder so genannte "charismatische" Kirchen bzw.
Pfingstkirchen in ihr Visier (zeit.de, 3.6.2012), um im Glaubenskampf
diese zu verleumden bzw. vor
diesen zu warnen. Denn immer mehr Aussteiger aus den geistig toten Großkirchen
(die nur dank staatlicher Milliarden-Subventionen und Rekrutierung von
Säuglingen als Mitglieder mithilfe von Ängsten überlebensfähig sind) wenden sich zunächst den
Freikirchen zu.
Nach einiger Zeit steigen aber viele auch aus diesen Kirchen
"traumatisiert" wieder aus. Denn der dort vorherrschende Bibelfanatismus
und seine Ableger sind für
viele noch schwerer zu ertragen als der spirituelle Tod. Hinzu kommen vor allem
in Pfingstkirchen okkulte Erlebnisse (ein Wildwuchs an astralen Zuständen, von
angebliche Dämonenvertreibungen über die Aktivität von "Geistern" verschiedener
Art bis hin zu "Heilungen", die aber oft nur kurzfristig sind), die sehr
Negatives beinhalten können, aber jeweils absolut als angebliche Erfahrungen
"Gottes" oder "Jesus"- Erlebnissen dargestellt werden.
Nr. E 43 / 2012
– Sexueller Missbrauch von Kindern zuletzt verstärkt in evangelischen
Einrichtungen – Die Traumatherapeutin Ursula Endres von der Organisation
"Zartbitter" erklärt: "Die evangelische Kirche hat sich lange Zeit in Sicherheit
gewiegt und geglaubt, ´bei uns doch nicht, das liegt ja am Zölibat´"
(kath.net, 9.6.2012). Tatsächlich sei das "Problem des sexuellen Missbrauchs
ist in der katholischen und evangelischen Kirche in Deutschland gleich groß ...
In letzter Zeit würden verstärkt Fälle in protestantischen Einrichtungen
bekannt."
Nr. E 42 / 2012 –
17. und 18. Jahrhundert:
Lutheraner brachten aus religiösen Gründen zu Hunderten andere Menschen um,
ließen sich dafür von "Gott" vergeben und waren fröhlich. Das Ziel
ihrer Morde: Sie glaubten, nach ihrer Hinrichtung gemäß der Lehre Luthers in die "ewige Seligkeit" aufgenommen zu
werden. Siehe dazu
hier.
Nr. E 41 / 2012
– Pfarrer bauten schwarze Kasse in
sechsstelliger Höhe für die Kirche auf – "Möglichst gewinnbringend"
wirtschaften – Pfarrer Achim Schwarz aus der Kirchengemeinde Girkhausen hat die
"schwarze Kasse" offenbar von seinem Vorgänger "übernommen" und baute sie auf
112.000 Euro aus. Doch: "Die fünfjährige Verjährungsfrist für Unterschlagung sei
überschritten", so dass er sich vor Gericht nicht verantworten muss. Der Pfarrer "habe die Gelder möglichst gewinnbringend für die
Kirchengemeinde anlegen und einsetzen wollen." (idea.de, 9.5.2012)
Nr. E 40 / 2012
– Evangelischer Theologe vergewaltigt behindertes 12-jähriges Mädchen / Vor geplantem weiterem Verbrechen gefasst
– Die
Polizei berichtet: "Der Mann sprach das
unbeaufsichtigte, geistig behinderte Mädchen an, lockte es in eine
Solarium-Kabine. Er schloss ab, missbrauchte und vergewaltigte sein Opfer."
Tatort war das Freizeitbad Vegesack. Nach dem Täter wurde gefahndet. Gefasst
wurde er aber erst, als er erneut im Freizeitbad Vegesack nach einem
Vergewaltigungsopfer suchte und erneute ein fremdes Mädchen ansprach. Es handelt
sich um einen evangelischen Theologen und Sport- und Religionslehrer aus
Cuxhaven. (bild.de, 23.3.2012)
Nr. E 39 / 2012
– Kirchenmusiker holte sich minderjährige Jungen zum Sex, Küster holte sich
dazu 12- und 13-Jährigen
– Der Organist "soll mehrere minderjährige Jungen sexuell missbraucht haben".
"Er war seit Jahrzehnten als Kirchenmusiker in der Gemeinde aktiv". "Erst im
Oktober war ein ehemaliger Mitarbeiter der Oldenburger Landeskirche wegen
schweren Missbrauchs zu viereinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Der 55 Jahre
alte Ex-Küster aus Wilhelmshaven hatte zwei 12 und 13 Jahre alte Jungen mehrfach
sexuell missbraucht." (abendblatt.de, 13.3.2012)
Nr. E 38 / 2012
– Anklage gegen evangelischen Pastor und Ex-Diktator von Guatemala: Massenmorde, Vergewaltigungen, Verbrechen
gegen die Menschlichkeit / Zu 80 Jahren Haft verurteilt – Dem evangelikalen (= konservativ evangelischen) Prediger
und Ex-Diktator von Guatemala Efrain Rios Montt wird jetzt in Guatemala der
Prozess gemacht, nachdem er fast 30 Jahre Immunität genoss. Während seiner
kurzen Amtszeit in den Jahren 1982 und 1983 werden ihm 266 Militäraktionen zu
Last gelegt, darunter elf Massaker mit 1771 Toten unter den Ureinwohnern der
Ixil bzw. Maya und 1485 vergewaltigte Frauen, darunter auch Mädchen.
Auch in der Bibel, die für evangelikale Gemeinden Wort für Wort von Gott
inspiriert sei, werden
Völkermorde und Vergewaltigungen gelegentlich als von Gott befohlen dargestellt,
z. B. in 4. Mose 31, wo angeblich auf Befehl "Gottes" alle Frauen der
Midianiter umgebracht werden sollen bis auf die Jungfrauen, die den Soldaten
unbeschränkt zur Verfügung gestellt werden
(amerika21.de,
28.1.2011). Bis heute
behauptet die Kirche und vor allem so genannte evangelikale Bibelgruppen, das
wäre wirklich alles Gottes unfehlbares Wort.
Der Pastor hatte die Verbrechen an den Maya
"entworfen, geplant, genehmigt und überwacht" (taz, 27.1.2012).
448
Dörfer der Maya wurden zerstört. "Schwangeren war der Leib aufgeschnitten, ihre
Föten zerstückelt worden." Doch die Massaker an den Maya waren nicht die
einzigen Verbrechen. In wenigen Monaten ließ der evangelische Prediger in seinem
"Kampf gegen den Kommunismus" weitere Menschen ermorden. Der Tyrannei des protestantischen Theologen an der
Staatspitze "schreiben Menschenrechtsorganisationen den Tod von 17.000
Oppositionellen, Linken und Indios zu".
(spiegel.de, 11.5.2013)
Rios Montt war 1982 gerade beim Predigen und Bibelauslegen in seiner
evangelikalen Gemeinde "Iglesia Cristiana Verbo o Gospel
Outreach", als putschende Soldaten in seine
Kirche kamen und ihn baten, Chef der neuen Regierung zu werden und das Land zu
führen. Der Pastor nahm seine neue Aufgabe gerne an. Seine Regierung wurde vor allem
von den USA unter dem ebenfalls evangelischen Präsidenten Ronald Reagan unterstützt
(diepresse.com,
27.1.2012)
und seine Tochter heiratete später (2004) einen einflussreichen republikanischen
US-Abgeordneten.
Aktualisierung [11.5.2013] – "Eine
Strafkammer des Hochsicherheitstribunals des zentralamerikanischen Landes
verurteilte den 86 Jahre alten Angeklagten zu 80 Jahren Haft wegen Völkermordes
und Verbrechen gegen die Menschlichkeit."
Der Pastor stritt jede Schuld an seinen unzähligen Verbrechen ab und
rechtfertigte seine Taten mit seiner Aufgabe, "´die Nation wieder auf Kurs zu
bringen´." (spiegel.de, 11.5.2013)
Das erinnert in mancher Weise auch an das Grauen der 2. Weltkriegs in
Europa, wo z. B. in Deutschland Tausende von evangelischen Bischöfen und
Pfarrern die jungen Männer in den Krieg trieben und zu Tötungen in
unvorstellbarem Ausmaß anstachelten, um damit angeblich der "Nation" zu dienen
(vgl. z. B. Der Theologe Nr. 4). Im
Unterschied zu Guatemala wurden die Theologen in Deutschland allerdings nie
verurteilt.
Nr. E 37 / 2011 –
Pfarrer versuchten, Sex-Verbrechen des Kantors zu vertuschen – Wegen Vergewaltigung
und sexuellem Missbrauch von 15 Mädchen im Zeitraum von 2008-2010 steht der
ehemalige evangelische Kantor von Geesthacht vor Gericht. Die Mädchen waren
meist zwischen neun und 14 Jahre alt. Die Verbrechen geschahen in Ausübung des
Dienstes. Viele Klagen sind bereits "verjährt" und werden deshalb nicht
verhandelt. Die Lübecker Nachrichten schreiben am 18.11.2011 u. a.: " ... Die Mutter eines
weiteren Mädchens berichtete gestern vor Gericht: Auch ihrer Tochter und anderen
Konfirmandinnen soll sich der Kirchenmusiker vor 15 Jahren eindeutig genähert
haben. ´Uns hat man damals von Seiten der Kirche an den Pranger gestellt, als
wir das öffentlich machen wollten`, sagte die Frau, die mittlerweile in
Ratzeburg lebt. Abends um 22 Uhr hatte sie der Pastor zuhause besucht und ihr
deutlich gemacht, so die Frau, dass man den Ausführungen ihrer Tochter keinen
Glauben schenken würde. Aus Angst um die Zukunft ihrer Tochter habe man
dann tatsächlich von einer Anzeige abgesehen. ´Unsere Mädchen wollten
doch weiter in Geesthacht leben können`, sagte sie. Den Pastorenbesuch gab es
auch im Fall Lisa S. aus Geesthacht. Damals kam die Pastorin abends zur Mutter
der Neunjährigen, versuchte, sie von einer Anzeige abzubringen."
Erst im Zuge der Aufklärungswelle des Jahres 2010 über massenhafte
Sexualverbrechen an Kindern in katholischen und evangelischen Einrichtungen
wendete sich auch in Geesthacht das Blatt, und den vielen Opfern wurde jetzt
geglaubt
(2011 veröffentlicht unter ln-online der Lauenburger Nachrichten, u. a. der
Artikel-Nr. 3292718).
Eines der Opfer klagt über den Musiker bis heute: "Er hat nichts zugegeben". Der
Täter hat auch Ferienfreizeiten der evangelischen Kirchengemeinde betreut.
Nr. E 36 / 2011
– Blendwerk und Schröpfung der Gläubigen im Namen
von Jesus – Spitzengehälter für evangelikale Gemeindeführer, Gemeinde
ist bankrott – Während viele
Fernsehzuschauer in Deutschland weiter auf Bibel-TV The Hour of Power (=
Die Stunde der Kraft) anschauen, werden ihnen die Kämpfe im Hintergrund des
evangelikalen (= konservativ evangelischen) Imperiums verschwiegen. Die 1956 von
dem evangelisch-reformierten Pfarrer Robert Schuller gegründete Kirchengemeinde
in Garden Grove in Kalifornien ist nämlich pleite und der Glaspalast, in dem die
Veranstaltungen aufgezeichnet werden, musste verkauft werden.
Leidtragende sind vor allem Gläubige, die in die Kirchengemeinde investiert
haben und nun zu einem großen Teil mit leeren Händen da stehen. Für das Desaster
verantwortlich wird vor allem die Führergestalt Robert Schuller und seine
Familie gemacht. Sie haben sich aus den Spenden und dem "Rentenfonds" der
Gemeinde über Jahre auch dann noch mit Spitzengehältern zum privaten Gebrauch
bedient, als sich der finanzielle Niedergang der evangelikalen Kirche bereits
abzeichnete. Robert Schuller bekommt bis heute eine Gemeinderente von jährlich
ca. 218.000,00 Euro, das sind über 18.000,00 Euro im Monat. Hinzu zahlt die
Bankrott-Gemeinde auch noch seine Krankenversicherung und alle Reisekosten,
wodurch dieser Betrag noch erheblich überschritten wird. Ähnlich üppig sollen
sich einige seiner Familienmitglieder bedient haben. Der Pfarrer fühlt sich
unfair behandelt, und es stehen jetzt zahlreiche Prozesse an. Gegen den
charismatische "Jesus"-Prediger und einige seiner Familienangehörigen wurden
jetzt mehrere Strafanzeigen von geprellten Gläubigen erstattet.
(2011 einsehbar unter
cidnews.de/?p=4102#)
Mittlerweile hat die römisch-katholische Diözese von
Orange City den Kristallpalast der evangelischen Kirche für 60 Millionen Euro
gekauft, damit die evangelische Kirche einen Teil ihrer Schulden bezahlen kann
(domradio.de, 18.11.2011). Zwar mussten die meisten katholischen Diözesen an Opfer
von Sexualverbrechen an Kindern durch Priester Entschädigungen zahlen und einige
haben "Insolvenz" angemeldet (offenbar auch, um Zahlungen entgehen zu können). Aber
manche
Diözesen sind weiterhin sehr vermögend.
Nr. E 35 / 2011
– Schüler tritt Mann mehrfach mit Fuß gegen den
Kopf – Welches sind die "Vorbilder?" Brachte Luther im Jähzorn Studienkollegen im Duell um?
– Der
evangelische Oberstufenschüler Torben P. aus Berlin, der einen jungen Mann in
einer U-Bahn-Station grundlos fast ermordete, wird jetzt von einem Schulpfarrer
psychologisch betreut
(morgenpost.de,
27.9.2011).
Er hat den Mann grundlos attackiert und schlug immer wieder kräftig mit seinen
Springerstiefeln gegen den Kopf des schon am Boden
liegenden hilflosen Mannes. Überraschend für viele, dass er auf freiem Fuß ist und vor
einem späteren Abbüßen einer milden Strafe auf freiem Fuß bleibt und
Haftverschonung bekommt. Hängt das mit seiner kirchlichen Orientierung zusammen?
Eine katholische Schule hat ihn neu als Schüler aufgenommen. Seinen Jähzorn
teilt der Schüler womöglich mit seinem Religionsgründer
Martin Luther, der seinen Studienkollegen
Hieronimus Buntz möglicherweise im Jähzorn bei einem Duell ermordete. Dies
war wohl der eigentliche Grund für seinen Eintritt ins katholische Augustinerkloster in
Erfurt gewesen. Luther bekam so Haftverschonung und musste später Priester
werden.
Nr. E 34 / 2011
– Überweisungen an Tote:
Angesehener Personalchef der Kirche unterschlägt eine halbe Million –
welt.de,
29.9.2011
Nr. E 33 / 2011
–
Evangelischer Pfarrer hatte Sex mit Konfirmandin.
Diese ist heute deshalb schwer traumatisiert – Der Pfarrer gilt als kirchlicher Experte für
Religionsunterricht und Konfirmanden-Unterricht und ist weiter im Amt. Siehe z.
B.
sueddeutsche.de
am
20.7.2011
Nr. E 32 / 2011
– Evangelischer Pfarrer wegen Kinderschändung an
der eigenen Enkelin verurteilt – 20.4.2011 in
sueddeutsche.de
und abendzeitung-muenchen.de
Nr. E 31 / 2011
– Serienmörder an Kindern
arbeitete in Jugendhilfe der evangelischen Diakonie – Martin N., der
Serienmörder der Kinder Dennis Klein, Dennis Rostel und Stefan Jahr, arbeitete
von 2000 bis 2008 in der evangelischen Diakonie mit Kindern und Jugendlichen,
nämlich der gemeinnützigen Evangelischen Jugendhilfe Friedenshort der Stiftung
Diakonissenhaus Friedenshort – auch zum Zeitpunkt seines letzten entdeckten
Mordes an dem Kind Dennis Klein im Jahr 2001. "Kindern und Jugendlichen, die
aus verschiedenen Gründen eine Unterbringung außerhalb ihrer Familie benötigen,
bieten wir einen geschützten Raum, in dem sie Zuwendung, Geborgenheit,
Orientierung und Stabilisierung erfahren", so die damalige Homepage seines Arbeitgebers
friedenshort.de. Was für ein
lebensgefährlicher Irrtum für die Kinder!
Seine Arbeitstätigkeit von 2000 bis 2008 weist darauf hin, dass N. mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit selbst evangelisch-lutherisch ist und
nach dem Glauben Martin Luthers lebte, der unter anderem lehrte "Sündige tapfer,
aber glaube noch tapferer". Denn die Kirche ist in Glaubensdingen sehr rigoros,
und sie stellt bei solchen Arbeitsstellen in der Regel nur Katholiken oder
Protestanten ein. Der verbrecherische Erzieher in der konfessionellen
Einrichtung wurde auch bekannt als "Schwarzer Mann" oder "Mann mit der schwarzen
Maske"
Bei Martin Luther fielen durch die Lehre vom "Tapfer sündigen" die
Gewissensbisse weg, und er konnte ungeniert Kriege, Hinrichtungen und Massaker
befehlen (siehe dazu Der Theologe Nr. 3). Und
der evangelische Pädagoge Martin N. missbrauchte ohne Gewissensbisse mindestens
40 Kinder sexuell und ermordete mindestens drei davon.
Bereits "im Alter von 16 Jahren wurde Martin N. das erste Mal straffällig. Er
schickte Erpresserbriefe an wohlhabende Familien in Bremen, drohte damit, deren
Kinder zu töten". (bild.de, 20.4.2011)
Weil die Kirche die Reinkarnation oder die Macht der Gedanken ablehnt und auch
ablehnt, dass solche Ankündigungen zur Ermordung von Kindern aus der
"Seelenhülle" des Täters kommen und zur Tat drängen, kam der bösartige
Jugendliche mit der Verurteilung zu acht Wochen Sozialdienst davon und seine Gefährlichkeit wurde in
der kirchlich geprägten Justiz verneint.
Fünf Jahre später dann der erste Kindermord, später weitere. Im Jahr 2005 dann
ein Verfahren wegen sexueller Belästigung von zwei Kindern, die er zur seiner
sexuellen Erregung am Bauch gestreichelt hatte – nur die Spitze des Eisbergs. N. musste 1.800 Euro zahlen,
das Verfahren wurde eingestellt, und der Kindererzieher durfte weitermachen.
Dann eine Erpressung mit kinderpornografischen Fotos: N. wurde jetzt zu 10 Monaten
Haft mit
Bewährung verurteilt. Er durfte aber trotz dieser Taten weiter als
evangelischer Erzieher arbeiten. Dann 2008 ein Ermittlungsverfahren wegen kinderpornografischer
Bilder. Erst jetzt wurde der Serienmörder aus dem kirchlichen Dienst entlassen
(derwesten.de,
19.4.2011).
Wie viele Verbrechen oder Verbrechensversuche er noch verübt hat, wird weiter
ermittelt. Er nutzte auf jeden Fall seinen kirchlichen Dienst, um an Kinder
sexuell heran zu kommen. So gab ein missbrauchtes Kind an, von N. bei einer
Freizeit nach seinen Wohnverhältnissen ausgefragt worden zu sein. Dieses Wissen
nützte der Serienmörder dann für die sexuelle Schändung des Kindes.
E 30 / 2010
– Pfarrer wegen "mehrfachen
Missbrauchs" zu sieben Jahre Haft verurteilt – Welche sexuelle
Verbrechen und wie viele er genau begangen habe, konnte verdeckt gehalten
werden. Nicht aber die Haftstrafe gegen einen Pfarrer und ehemaligen
Religionslehrer der Evangelischen Landeskirche in Baden.
(2010 veröffentlicht von der Pforzheimer Zeitung unter pz-news.de unter der
Artikel Nr. 258031.html)
Nr. E 29 / 2010
– Evangelischer Pfarrer missbraucht 14-jährige Konfirmandin über
längeren Zeitraum
– Verharmlosung durch die Kirchengremien
–
Mehr dazu bei
sueddeutsche.de,
4.11.2010
Nr. E 28 / 2010
–
Evangelischer Pfarrer animiert Kinder zur Selbstbefriedigung über Porno-Heften:
Zweieinhalb Jahre Haft – Der Pfarrer ist ein Geistlicher der evangelischen
Landeskirche in Baden. Die betroffenen Jungen waren im Tatzeitraum 2007 und 2008
12 und 14 Jahre alt. Ein Junge trat im Prozess als Nebenkläger auf. (bild.de,
18.11.2010)
Nr. E 27 / 2010 –
Island: Bischof der evangelisch-lutherischen Staatskirche der
Vergewaltigung und sexuellen Misshandlung von Frauen und der eigenen Tochter
angeklagt. Nachfolger der Vertuschung bezichtigt – Bischof Ólafur Skúlason war der
höchste Repräsentant der evangelisch-lutherischen Staatskirche, bis er aus
"persönlichen Gründen" zurück getreten ist. Erst jetzt kommt das ganze Ausmaß
dieser "Gründe" an die Öffentlichkeit:
"Der Ärger begann vor vierzehn Jahren, als vier Frauen den damaligen
Bischof Ólafur Skúlason sexueller Übergriffe bezichtigten. Der Bischof bestritt
die Vorwürfe, das Verfahren wurde eingestellt, die Frauen wurden
eingeschüchtert. Die damalige Staatspräsidentin soll einer der Frauen empfohlen
haben, einen Psychiater aufzusuchen. Schon ein Jahr später zog sich der Bischof
aus «persönlichen Gründen» vom Amt zurück, die Affäre verlief vorerst im Sande.
Unklar bleibt, weshalb die Kirche auch nach Skúlasons Rücktritt nichts
unternahm, um die Anschuldigungen zu untersuchen. Zahlreiche Stimmen werfen
seinem Nachfolger, dem jetzigen Amtsinhaber Karl Sigurbjörnsson, eine Strategie
des Verschweigens und Vertuschens vor ... Zunächst wurde der Brief eines
Organisten publik, der beobachtet haben wollte, wie Skúlason in seiner Zeit als
Pastor im Nebenraum einer Kirche eine Frau vergewaltigte. Daraufhin bekannte die
Tochter des vor zwei Jahren verstorbenen Bischofs dem Kirchenrat, sie sei von
ihrem Vater jahrelang missbraucht und vergewaltigt worden ... Die betroffenen
Frauen wiederum trafen sich kürzlich mit fünfzig Pastoren zu einer Aussprache.
Ihr Zorn richte sich gegen eine Kirche, die sie während all der Jahre um Ehre
und Ansehen gebracht habe, erklärten sie ..." (Neue Zürcher Zeitung,
11.9.2010)
Nr. E 26 / 2010 –
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen weiteren
evangelischen Pfarrer wegen Kindsmissbrauchs "im privaten Bereich des
Pastors" – Dem Pfarrer T. F. aus Bünsdorf wird Kindsmissbrauch im privaten
Umfeld vorgeworfen. Im Jahr 2010 veröffentlicht unter shz.de unter dem
Internet-Titelnamen schlimmer-verdacht-gegen-pastor-f.
Nr. E 25 / 2010
–
Evangelischer Pfarrer verging sich an vielen Jungen, einem Mädchen und an den
eigenen Söhnen / Kirche vertuschte jahrzehntelang bis zur Verjährung
/ 30-40 Opfer? Viele sind seelisch zerstört, begingen
Selbstmordversuche oder sind früh gestorben /
Täter wurde nur versetzt und wurde Seelsorger für junge Gefangene und durfte
weiter Religionsunterricht halten / Von Kollegen gedeckt /
Schwerste "Erinnerungslücken" bei allen Verantwortlichen
–
Der Spiegel deckt in Nr. 28/2010 jetzt neue Kinderschänderverbrechen
durch einen evangelischen Gemeindepfarrer auf. Pastor Gert Dietrich K. konnte
bis zu seinem Ruhestand unbehelligt im Amt wüten, obwohl es zahllose Versuche
von Opfern und Mitwissern gab, die Verbrechen zu beenden. Da der Artikel nicht
im Internet einsehbar ist, hier einige Auszüge:
– "Irgendwann hatte man den Eindruck, es handle sich um Abgründe ausschließlich
aus katholisch-bürgerlichem Milieu. Nun zeigt sich, dass die evangelische
Kirche nach sehr ähnlichen Mechanismen funktioniert. Auch sie
verheimlichte solche Fälle unter dem Vorwand seelsorgerlicher Schweigepflicht,
vernachlässigte die Aufklärung und riskierte so weitere Missbrauchsfälle."
– Ein Opfer: Der Pfarrer "spielte den perfekten Kümmerer, um dann zuzuschlagen".
– Der Kollege des Verbrechers, dem Eltern von den Taten erzählten: "Die
seelsorgerliche Schweigepflicht habe ihn abgehalten, so etwas weiterzumelden."
Der Kollege zu einem Opfer zu dem ebenfalls missbrauchten Sohn des Täters: "Wie
kannst du es wagen, so ein Gerücht in die Welt zu setzen? Und denk an deine
Mutter, welche Chance es für sie ist, mit Pastor K. verheiratet zu sein."
– Der Täter zu einem schutzbefohlenen Mädchen, mit dem er darauf hin fünf Jahre
lang Sex hat. "Er beteuert, einzig sie könne ihn von seiner Neigung zu Jungs
heilen."
– Die vorgesetzte Pröpstin: "´Ich wollte ihm seine Existenz nicht kaputtmachen.`
Ihr lag es daran, ´zu unterscheiden zwischen Tätern und Taten." Dazu der
Kommentar: "Von dem pastoralen Phrasendeutsch abgesehen – müsste man nicht vor
allem unterscheiden zwischen Tätern und Opfern? Und müsste man nicht alles,
wirklich alles unternehmen, um herauszufinden, ob es noch mehr Opfer gab?"
– "Im Fall von Pastor K. gibt es aber angeblich keine Unterlagen. Und es gab nie
ein Disziplinarverfahren ... Alles ist unergründlich, unbegreiflich, keine
Akten, nur allumfassende Vergesslichkeit. Begreiflicher wird der Fall,
wenn man ihn aus dem System der Kirche heraus nachvollzieht. Kein
Aufhebens! Keine
schwiemeligen Details. ´Ich war nicht traurig darüber, dass das hier nicht
öffentlich wurde ... Das wäre ja ganz schön blöde`". So die Pröpstin.
– "Angeblich sind es bereits 30, 40 Hinweise, Fälle. Immer mehr Opfer melden
sich."
– Einer vom Pfarrer und Vater missbrauchten Stiefsöhne unternahm einen
Selbstmordversuch, und über zwei andere (von fünf) heißt es: "Zwei der
fünf K.-Brüder sind gestorben. Der eine an Aids, der andere an Drogen., sie
hatten nie einen festen Boden in ihr Leben bekommen."
Während Bischöfin Maria Jepsen mittlerweile zurück getreten ist, erschüttert
bereits die nächste mutmaßliche
Kinderschändung durch einen lutherischen Pfarrer die Nordelbische
evangelisch-lutherische Kirche.
Nr. E 24 / 2010 –
Hamburger Bischöfin
soll schon seit Jahren von Kinderschändung durch evangelischen Pfarrer gewusst
haben. Mehr dazu in zwei Artikeln in spiegel.de
10.7.2010
/
15.7.2010
sowie oben unter E
25.
Nr. E 23 / 2010
–
Oberkirchenrat missbrauchte Konfirmandin – Einem ehemaligen Mitglied der
Kirchenleitung der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern wird "von der
Staatsanwaltschaft zur Last gelegt, mehrfach ´sexuelle Handlungen an einem Kind
begangen zu haben`. Die Vorwürfe hätten sich im Zug der Ermittlungen bestätigt"
(Evangelisches Sonntagsblatt Nr. 25, 20.6.2010). Der Oberkirchenrat
erhält mittlerweile jedoch schon seine Pension und das Verbrechen ist verjährt.
Nr. E 22 / 2010
– Pfarrer deckt Kinderschänder-Kollegen
– Heftige Vorwürfe gegen einen
evangelisch-lutherischen Pfarrer aus Hamburg. "Der Pfarrer habe seinen
Amtskollegen, der Ende der 70er bis Mitte der 80er Jahre Mädchen und Jungen
sexuell missbraucht haben soll, weder angezeigt, noch die kirchliche
Dienstaufsicht informiert. Der pensionierte Pfarrer hatte eingeräumt, ... nicht
reagiert zu haben". Der pädophile Pfarrerverbrecher wurde 2001 in den
vorgezogenen Ruhestand versetzt. Und der damals schweigende Kollege wird von
seinem Kirchenvorstand jetzt nicht mehr zu kirchlichen Handlungen zugelassen.
Und: "Ein weiterer evangelischer Pfarrer aus Hamburg soll Kinderpornografie
besessen und Minderjährige sexuell missbraucht haben." (idea-spektrum Nr. 26,
30.6.2010)
Nr. E 21 / 2010 –
Protestanten als selbsternannte "Racheengel" der
Apokalypse. Sie verwandeln das Meer in Blut. Mehr dazu
hier.
Nr. E 20 / 2010
– Auch
bei den Verbrechen liegt die evangelische Kirche zwar im Windschatten der
katholischen. Doch auch dort werden jetzt immer mehr Verbrechen aufgedeckt. "Sieben
Verdachtsfälle wegen sexuellen Missbrauchs und körperlicher Gewalt" von
Pfarrern bzw. Kirchenmitarbeitern der Hannoverschen Landeskirche.
(focus.de, 18.5.2010)
Nr. E 19 / 2010
– Tochter eines
evangelischen Pfarrers klagt an: Mein Vater hat mich 10 Jahre lang
vergewaltigt.
Mehr dazu unter Aargauer Zeitung, a-z.ch, Artikel Nr. 8934242
Nr. E 18 / 2010 –
Opfer-Vertreter von Kindsmissbrauch durch Priester und Pfarrer durften
beim Ökumenischen Kirchentag in München nicht aufs Podium
Nr. E 17 / 2010
–
Evangelischer Pfarrer: Sexueller Missbrauch mehrerer Jugendlicher – Der
evangelische Pastor von Hamburg-Ahrensburg hat gleich mehrere Jugendliche in den
70er- und 80er-Jahren sexuell missbraucht. Mehr dazu
siehe
welt.de.
Nr. E 16 / 2010
– Windsbacher Knabenchor: "Kinder-KZ" der
evangelischen Kirche – Der Spiegel veröffentlichte am 20.3.2010
erstmals Details aus den "Dokumenten des Grauens", welche der Journalist
und Musiker Klaus Kirschner bereits 2004 im Angesicht seines Todes über das
"Kinder-KZ" in Windsbach schrieb. Kirschner verfolgten die Schrecken von
Windsbach ein Leben lang, andere Mitschüler brachten sich bereits nach einigen
Jahren um, "weil sie die Demütigungen von Windsbach nie verkraften konnten."
(20.3.2010; siehe auch unten)
Nun gibt auch der Pfarrer Andreas Ebert in einem Interview mit dem
Evangelischen Sonntagsblatt zu, welcher dauernden brachialen Gewalt die Buben damals
durch Chorleiter Hans Thamm und Internatsleiter, Pfarrer Friedrich Höfer,
ausgesetzt waren (11.4.2010). Pfarrer Friedrich Höfer hätte die Anwendung
von roher Gewalt dem Spiegel-Bericht zufolge auch "sexuell erregt". Hier
einige Passagen aus dem Interview mit Pfarrer Andreas Ebert:
– "Ein Mitschüler wurde beispielsweise einmal von Chorleiter Hans Thamm heftig
ins Gesicht geschlagen, weil er wegen seines Stimmbruchs beim Auftritt den
Einsatz verpatze ... aber er konnte ja nichts dafür."
– "Als ich einmal falsch gesungen hatte, musste ich 53 Mal dieselbe Stelle
singen. Ich war so verängstigt, dass ich zitterte und immer schlimmer versagte."
PS: Im Wikipedia-Lexikon heißt es: "Thamms künstlerische
Persönlichkeit, seine mit fachlichem Können gepaarte Musikalität im Dienste der
evangelischen Verkündigung etablierten den jungen Klangkörper bereits in den
frühen 50er Jahren in der Reihe der großen deutschsprachigen Knabenchöre."
(Stand: 20.4.2010)
Pfarrer Andreas Ebert berichtet weiter:
– "Fehler und Schwächen waren nicht erlaubt. In den Schlafsaalgruppen gab es
Obergruppenführer und Untergruppenführer wie bei der HJ." (= Hitlerjugend)
– "Auch bei kleineren Vergehen mussten wir manchmal abends im Schlafanzug in
Reihe antreten ... die Augen geschlossen. Dann hat der Gruppenführer
zugeschlagen. Wen es traf, wussten wir vorher nicht: ´Exekution` nannte
sich das."
– "Die Aussage, dass Schläge und psychische Gewalt damals eben zum
Erziehungssystem dazu gehörten, lasse ich nicht gelten. Es gab auch damals
Erwachsene ... die uns mit Respekt behandelten. Das hat mich gerettet."
Erziehung nach Martin Luther:
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Doch die Kirchenleitung unter Landesbischof Hermann Dietzfelbinger stellte
sich in einem aus der Gewalt resultierenden Konflikt voll hinter Hans Thamm, der auch sein Schwiegersohn war. Ebert wörtlich: "Aus München
reiste der damalige Landesbischof Hermann Dietzfelbinger an und stellte sich
letztlich hinter seinen Schwiegersohn Thamm ..."
Und auch noch im Jahr 2007 wurde Hans Thamm bei seinem Tod kirchlich gewürdigt.
So hieß es damals: "Erst allmählich setzte sich die Erkenntnis durch, welche
Bedeutung der Chor als klingender Botschafter für seine Landeskirche hat."
(zit. nach Tagesspiegel, 20.3.2007)
Der Horror setzte sich fort, als Internatsleiter Pfarrer Friedrich Höfer durch
Pfarrer Friedrich Wilhelm Schott ersetzt wurde.
– "Er hat einmal auf einem Schüler regelrecht herumgetrampelt". Ein andermal
schlug Pfarrer Schott einen Schüler krankenhausreif. Da es allerdings
ausgerechnet der Sohn von Chorleiter Thamm war, musste Schott darauf hin auf Betreiben
Thamms gehen.
Interessant ist die Verteidigung der Täter durch Pfarrer Andreas Ebert: "Sie
waren ja auch Opfer; ihnen hatten die Nazis und das Militär die Seelen
geschändet."
Laut Bischof Walter Mixa waren es also angeblich die liberalen "68-er", die die
Priester zu Kinderschändern machten. Und laut Pfarrer Andreas Ebert waren es die Nazis,
welche Pfarrer zu Gewalttätern machten. Doch wer waren die "Nazis"? Es
waren überwiegend
evangelische oder katholische Kirchenchristen. Und ein Blick in die Geschichte
zeigt, dass sich die Nationalsozialisten bei ihrer
Gewaltanwendung vielfach auf Martin Luther berufen haben, bzw.
von damaligen Bischöfen dazu ermuntert worden waren.
Interessant ist weiter: Das damaligen
"Pfarrwaisenhaus" (= Pfarrkinderhaus) und das lutherische Gymnasium in Windsbach, aus deren Mitte später der Windsbacher Knabenchor
gegründet wurde, war schon in den 20-er Jahren des 20. Jahrhunderts ein
"Nährboden" für Nationalsozialismus und Antisemitismus.
Es war also umgekehrt: Nicht die Pfarrer waren die "Opfer" der Nazis. Sondern
kirchliche Einrichtungen mit ihren Pfarrern waren vielfach der Nährboden für die
Nazis.
Nr. E 15 / 2010 –
Stadt bzw. Landkreis Hof: Evangelischer Pfarrer hat offenbar Konfirmandin mehrfach vergewaltigt /
Pfarrerkollege hatte intimes Verhältnis mit 12-jährigem Mädchen – Zwei Anklagen gegenüber
evangelischen Pfarrern wurden aus der Stadt und dem Landkreis Hof gemeldet. In Hof hat der
Pfarrer eine 13jährige Konfirmandin mehrfach vergewaltigt (frankenpost.de).
Dieser Pfarrer leugnet die Vorwürfe.
Sein Kollege aus einem Ort im Landkreis hat
gestanden. Er gibt zu, an
einem seiner vorherigen Dienstorte ein sexuelles Verhältnis zu einem 12- und
später 13-jährigen
Mädchen gehabt zu haben (frankenpost.de, 14.4.2010).
Anscheinend habe die Kirchenleitung von nichts gewusst und die damalige
Versetzung auf die neue Pfarrstelle solle wegen "Eheproblemen" erfolgt sein. Die Dorfbewohner an
jenem Dienstort hätten aber überwiegend Bescheid gewusst, aber eben "in den Akten
stand nichts". Die "gravierendsten Vorkommnisse"
seien demnach erst nach der Versetzung erfolgt.
Das damalige junge Mädchen sei heute "dankbar, dass durch die Anzeige die ganze
Sache an die Öffentlichkeit kam". Es sei ihr eine Last genommen worden.
(Frankenpost, 22.4.2010)
Der evangelische Kirchenvorstand kämpfte allerdings unter dem Motto "Pfarrer
W. ist unser Hirte und wir sind seine Herde" gegen die Suspendierung
des in diesem Fall beliebten Kirchenmannes
(Seite der evangelischen Kirchengemeinde der Redaktion bekannt). Die
Kirchenleitung versetzte ihn nach der Suspendierung schließlich 2011 in den
Vorruhestand.
Zum Vergleich: Jesus
von Nazareth sagte: "Ich bin der
gute Hirte" (Johannes 10, 11), nicht: Ein Pfarrer oder Priester
soll euer Hirte sein. Denn Pfarrer und Priester hat Jesus nie gewollt, auch
nicht, wenn es sich um bei den Menschen beliebte kirchliche Zeitgenossen handelt, wie in
oben genannter Kirchengemeinde. Doch die Kirche ersetzte faktisch den
"guten Hirten" Christus durch ihre menschlichen "Hirten", ihre Pfarrer und
Priester, und sie erlebt nun verstärkt, wie nach und nach dunkle Geheimnisse von
immer mehr
menschlichen so genannten "Hirten" aufgedeckt werden, und, so eine
[Aktualisierung] 2024 veröffentlichte Studie, es geht hier nicht um Einzelfälle,
sondern um über 1200
Straftäter, Pfarrer bzw. Kirchenangestellte bzw. -mitarbeiter.
Nr. E 14 / 2010 – Als
Vorschulkind im Martin-Luther-Haus missbraucht, bis heute
traumatisiert
/ "Regelrechtes
System der Gewalt" / Bischof Friedrich unter Druck: Hat er es
laufen lassen? – Der
Heimleiter des Martin-Luther-Hauses in Nürnberg sperrte sie – nach
Angaben der heute 42jährigen Frau – als Vorschulkind manchmal
tagelang in ein Zimmer ein. Dort versuchte er Zungenküsse und unternahm
Berührungen im Intimbereich. Auch gab es heftige Schläge und Demütigungen vor
allen anderen und vieles mehr. "Beim Gottesdienst in der nahen Kapelle hätten
sie dann fromm singen müssen. ´Wenn jemand nicht mitsang, setzte es wieder
Strafen.`". Das Mädchen hat die Zeit im Martin-Luther-Haus "schwer gezeichnet"
und nicht verkraftet, es warf sie immer wieder aus der Bahn. Nach über 30 Jahren
wird ihr jetzt der Aufenthalt in einer Trauma-Klinik möglich. Der Direktor gibt
nur die Schläge zu. Mittlerweile meldeten sich immer mehr Zeugen und Opfer, die von einem
"regelrechten System der Gewalt" sprechen (nn-online.de, 10.4.2010).
Eine andere Zeugin wurde bei einem "Ausflug" von einer Kirche in die nächste
geschleift und wollte zwischenzeitlich wenigstens nur einmal ein Eis essen.
Unter Tränen erzählt sie, wie sie daraufhin vor 150 Leuten bloß gestellt wurde.
Berüchtigt waren die Streichel-Attacken des Direktors. Die Mädchen mussten sich
dazu in seinem Büro nackt ausziehen und überall berühren lassen. Nun hat ein
Opfer berichtet, sie habe Dekan Johannes Friedrich damals von der
"Streichel-Therapie" des Leiters erzählt. Der Bischof verteidigt sich damit, er
könne sich nicht mehr daran erinnern.
Nr. E 13 / 2010 –
Evangelischer
Pfarrer vergeht sich an 14-jährigem Jungen – Neun Monate lang habe ein
früherer Pfarrer der evangelisch-reformierten Gemeinde in Stuttgart sich an
einem 14-jährigem Jungen vergangen. Der Bericht des Opfers ist "absolut
glaubwürdig", der Pfarrer jedoch mittlerweile verstorben.
Nr. E 12 / 2010 –
Neue Internetseite für
missbrauchte Pfarrerskinder in evangelischen Pfarrhäusern. Auf der Seite
www.pfarrerskinder.net heißt es:
"Pädokriminelle katholische Geistliche misshandeln Ministranten/Schüler,
pädokriminelle evangelische Geistliche misshandeln ihre eigenen Kinder ...
Es wird Zeit, dass wir Pfarrerskinder uns zu Wort melden. Gewalt
gegenüber Kindern, ob psychischer, körperlicher oder sexualisierter Art ist in
(evangelischen) Pfarrhäusern Alltag. Der Volksmund weiß das schon lange:
´Pfarrers Kinder, Müllers Vieh gedeihen selten oder nie`. Die Schweigemauer
ist in Pfarrhäusern besonders hoch und dick. Ein hoher moralischer Anspruch
gepaart mit protestantischer Körperfeindlichkeit ergibt ein Klima, in dem
Kindesmisshandlung ausgeübt, geduldet und gedeckt wird. Bis heute. Das Tabu,
darüber zu sprechen, muss endgültig gebrochen werden. In diesem Fall betrifft es
auch das Tabu des 4. Gebots ("Du sollst Vater und Mutter ehren"), was
insbesondere erwachsenen Pfarrerskindern, die sich nach wie vor im religiösen
Milieu bewegen schwer fällt. Daher gibt es diese Website. Hier können erwachsene
Pfarrerskinder anonym ihre Erlebnisse schildern und damit ihre oft jahrelang
gehüteten bedrückenden Geheimnisse lüften."
Nr. E 11 / 2010 –
"Jetzt
stehen auch evangelische Pfarrer unter Verdacht". Das Hamburger Abendblatt
berichtet am 16.3.2010 von drei Pfarrern und einem evangelischen
Religionslehrer, die der Kinderschändung verdächtigt sind. Hinzu
kommt ein mittlerweile pensionierter Pfarrer und ein weiterer Pfarrer, der Kinder
per SMS "sexuell belästigt" habe. "Als Kirche sind wir erschüttert, welche
ungeahnten negativen Energien sich hier offensichtlich entladen haben", erklärt
Probst Sigurd Rink von der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau: "Zugetraut
hätten wir das den Seelsorgern und den Mitarbeitern niemals".
Nr. E 10 / 2010 –
Sexueller Missbrauch auch im
evangelischen Johannesstift in Berlin (bz, 15.3.2010; 16.3.2010).
Der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Bischof Dr. Wolfgang Huber sitzt im
Kuratorium des Stifts. Die Verbrechen werden jetzt untersucht.
Nr. E 9 / 2010
– Spiegel online
enthüllt die "Hölle" beim renommierten evangelisch-lutherischen Windsbacher
Knabenchor (20.3.2010). Klaus Kirschner schreibt sich die erlittenen
Qualen in dem "Kinder-KZ" "Windsbacher Knabenchor" kurz vor seinem Tod von der Seele. Das Magazin berichtet: "Kirschner
schildert in seinen Briefen, wie er und seine Klassenkameraden von dem Lehrer
und dem damaligen Internatsleiter, einem evangelischen Pfarrer, regelmäßig
geschlagen wurden. So habe der Internatsleiter vornehmlich nach dem Mittagessen
einzelne Jungen in sein Büro geholt, dessen Tür doppelt gepolstert
gewesen seien – ´damit die Schreie der Gepeinigten nicht an die
Öffentlichkeit drangen`. Dort habe er ihnen die Wahl zwischen
Nilpferdpeitsche und Rohrstock gelassen und die Kinder anschließend verprügelt.
Die Schläge hätten ihn offensichtlich sexuell erregt." Auch Peter Lemberg,
ehemaliger Windsbacher Knabensänger, packt aus: "Zwei seiner Schulkameraden
hätten später Selbstmord begangen, weil sie die Demütigungen in Windsbach nie
verkraften konnten. Von einem Präfekt sei ein Mitschüler so geschlagen
worden, dass ihm das Trommelfell platzte. Als sie älter wurden, seien sie
tatsächlich angewiesen worden, kleinere Schüler zu verprügeln: ´Es wurde
nicht gelegentlich geschlagen, sondern systematisch.`"
Die jüngsten Vorwürfe liegen nur weniger Jahre zurück: "2004 gab es in Windsbach
zwischen Eltern und Chorleitung einen heftigen Streit um den Dirigenten
Karl-Friedrich Beringer. Beringer war vorgeworfen worden, er habe Kinder
angebrüllt, gedemütigt, gewürgt und misshandelt. Der Dirigent hatte das
zurückgewiesen. Hinreichende Beweise für Gewalttätigkeiten gab es nicht – Beringer konnte seine Arbeit fortsetzen. Eltern berichten, in den Proberäumen
seien nun auch auf Wunsch Beringers Kameras installiert worden. Seither
habe man von Übergriffen nichts mehr gehört."
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Nr. E 8 / 2010 –
"Missbrauch und Umgang
damit von Seiten der Kirche als Institution gibt es auch in der ev. Kirche. In
der ev. Landeskirche Rheinland gibt es ein eigenes Verfahren unter dem Motto ´Zeit heilt keineswegs Wunden`. Eine von
´grenzüberschreitender
Seelsorge` Betroffene hat einen Missbrauch durch eine ev.
Pfarrerin in der
Krankenhausseelsorge dort angezeigt.
Diese hatte bei einem schwer an Hirntumor erkrankten Mann so intensive Seelsorge
betrieben, dass körperliche "Maßnahmen", Küssen und
Streicheln und Umarmen dazu gehörten. Die Beerdigungsansprache hatte bei
den Zuhörern einzig die Frage provoziert: "War da was?" Bei rein internen
Ermittlungen ohne Aufarbeitung des Beweismaterials hat man nach 700 Tagen der
Pfarrerin lediglich eine Missbilligung gegeben und niemand aus der ev. Kirche
(kein Vorgesetzter, keiner der Mitarbeiter in der Landeskirche innerhalb des
Verfahrens) hat dem Opfer gegenüber das geringste Bedauern zum Ausdruck
gebracht, von einer Entschuldigung ganz zu schweigen. Ein rein juristisches
Schreiben wurde der Betroffenen nach 700 Tagen ungewissen Wartens nach Anzeige
übermittelt, das kein einziges persönliches Wort beinhaltete. Die
Krankenhausseelsorgerin arbeitet unverändert am gleichen Arbeitsplatz." (Leserbeitrag von Frau Dr. med. habil. Ruth
Bodden-Heidrich, Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie, Meerbusch)
Nr. E 7 / 2010 –
"Unversetzbarkeit"
des evangelischen Pfarrers als schweres Ärgernis für die Gläubigen – Ein Pfarrer hat
nicht nur die gleichen Rechte wie ein Staatsbeamter, er hat noch mehr Rechte.
Während die Regierung einen Beamten auch gegen dessen Willen versetzen kann,
können die Pfarrer nicht ohne ihre Zustimmung versetzt werden. Sie können sich also an ihr Amt
klammern und volles Gehalt beziehen, auch wenn sie niemand mehr (außer sie
selbst) in diesem Amt will. Es sei denn, dem Pfarrer-Beamten kann in einem
langwierigen Verfahren "ungedeihliches Wirken" nachgewiesen werden. Dieses Privileg
der Unversetzbarkeit demonstrierte zuletzt der evangelisch-lutherische Dekan von Neustadt an der
Aisch, Sieghart Schneider, weswegen jetzt ein Posaunenchorleiter die Änderung
dieses Gesetzes verlangt. Doch die Pfarrer-Lobby wehrt sich bereits.
"Die Unversetzbarkeit von Pfarrern sei ein ´reformatorisches Vermächtnis`, mit dem
die Freiheit der Verkündigung geschützt werde" (Main-Post,
16.3.2010;
mainpost.de), so der Vorsitzende des Pfarrervereins, Klaus Weber.
Nr. E 6 / 2010
–
Nachfolgend eine
Pressemeldung der Freien Christen vom 15.3.2010:
Im Vorfeld des Prozesses
der Freien Christen für den Christus der Bergpredigt gegen die Evangelische
Kirche vor dem Verwaltungsgericht Hannover am 16.3.2010 wird auch die evangelische Kirche
zunehmend von Verbrechen und Skandalen erschüttert. Die Freien Christen fordern
sowohl die katholische als auch die evangelische Kirche auf, sich nicht mehr
"christlich" zu nennen. Zur Begründung verweisen sie sowohl auf die kirchliche
Lehre als auch auf die Taten: "Wie kann es z. B. sein, dass 17 Mitarbeiter
der renommierten Graf-Recke-Stiftung, eine der ältesten Einrichtungen der
evangelischen Diakonie, über einen längeren Zeitraum ihnen anvertraute
autistische Kinder so schwer körperlich misshandeln konnten?", so Dr. Peter
Thurneysen, Kinder- und Jugendpsychiater und einer der Kläger.
Laut eines Berichts von Spiegel online vom 9.3.2010 werde den 17
Tatverdächtigen "körperliche Misshandlung von Schutzbefohlenen,
Freiheitsberaubung und Nötigung zur Last gelegt". "Die Kinder, die körperlichen
Kontakt nur schwer ertragen können, seien ´teilweise stundenlang umklammert`
oder an Stühlen festgebunden und damit in Panik versetzt worden. Bei Gegenwehr
entzogen die Tatverdächtigen den Patienten das Essen. Zum Teil seien Kinder über
mehrere Tage eingesperrt worden", so der Bericht. "Es kann nicht angehen, dass
die Kirche bei jedem neuen Verbrechensbericht die Schuld auf die einzelnen
Gläubigen oder Angestellten schiebt. Hier stimmt auch etwas Grundsätzliches
nicht", so Dieter Potzel, Ex-Pfarrer und Kläger. "Allzu locker beruft man sich
auf Luthers Ausspruch ´Sündige tapfer` und für das Seelenheil ist angeblich eh
nur der Glaube ausschlaggebend, nicht die Taten. Schlimm ist, dass bei jedem
neuen Verbrechen auch das Gedenken von Jesus, dem Christus, mit in den Schmutz
gezogen wird, solange sich die Kirche nach ihm benennt", so der Ex-Pfarrer.
Aus diesem Grund erwarten die Freien Christen für den Christus der Bergpredigt
von der Kirche, dass sie angesichts der aktuellen Entwicklungen von sich aus auf
den Namen "christlich" verzichtet. Zumal die Kirche die Tatsache, dass sie nicht
christlich ist, im Prozess bis jetzt überhaupt nicht bestritten hat. Erst vor
wenigen Tagen war bekannt geworden, dass der schwerer Sexualverbrechen
beschuldigte ehemalige Rektor der Odenwaldschule ein bekannter evangelischer
Theologe ist. Der mittlerweile pensionierte Täter stieg in den 90er-Jahren sogar
bis in die höchsten Gremien der Kirche auf, in diesem Fall in die Kammer für
Bildung und Erziehung der EKD, und er verfasste im Namen der Kirche viele
Studien und Berichte zu Erziehungsthemen. Eine Reaktion von dort steht jedoch
noch aus. Der Kinder- und Jugendpsychiater Peter Thurneysen: "Die EKD sitzt das
einfach aus, weil es in ihrer Lehre letztlich eben nur auf den ´Glauben`
ankommt. Jesus von Nazareth hingegen betonte immer wieder das rechte Tun. Und in
diesem Zusammenhang vergisst man in der Gesellschaft auch immer wieder, dass
Luther ein Despot und ein Demagoge war."
Nr. E 5 / 2010
–
Der Schriftsteller Bodo
Kirchhoff "wurde als zwölfjähriger Schüler 1960 im evangelischen Internat
Gaienhofen am Bodensee von einem Lehrer wiederholt missbraucht. Das
beschreibt der Autor im "Spiegel" ... Der Mann, der auch sein Religionslehrer
war, habe ihn ´unter immer neuen Vorwänden auf sein Zimmer` geholt.
Kirchhoff musste ´Doktorspiele,
Ferkeleien, unausgegorenen Sex` über
sich ergehen lassen. Wie der "Spiegel" berichtet, habe der Pädagoge Kirchhoff
auch ´oral befriedigt.` Jahrelang habe er versuchte, den Missbrauch in
Worte zu fassen: ´Ich musste über etwas sprechen, zu dem es keine Sprache gab,
ich musste mir eine erfinden.` Trotz der sexuellen Liberalisierung sei ihm dies
bis heute nicht wirklich gelungen: ´Der ganze Sex-Sprachmüll hat die Sprachnot
der Betroffenen nicht gelindert, im Gegenteil: Für die schlichte Wahrheit gab es
jetzt gar keine Worte mehr ...`
Der Lehrer sei ´mit Billigung der evangelischen Landeskirche davongekommen`."
(bild.de, 14.3.2010)
Nr. E 4 / 2010 –
Kindsmissbrauch – "Denn als ich dreizehn war, begannen die
schlimmsten Jahre meines Lebens. Ich wurde tatsächlich in ein anderes Heim
verlegt, nämlich in das evangelische Knabenheim Westuffeln im westfälischen
Werl. Heute heißt die Einrichtung ´Von Mellin'sche Stiftung Kinder- und
Jugendhilfe Westuffeln`, und es gibt inzwischen eine Liste mit den Namen von
mehreren Mitschülern, die sich dort gemeldet haben und die das Gleiche
mitgemacht haben wie ich ... [Der Erzieher] war Diakon, also ein Mitarbeiter der
evangelischen Kirche mit theologischer Qualifikation, und von den
Von-Bodelschwinghschen Anstalten Bethel ähnlich einem Leiharbeiter zum Dienst
nach Werl entsendet worden ... In den ersten Wochen meines Aufenthaltes in dem
Heim beobachtete ich, wie jede Nacht ein anderer Junge in das Zimmer des
Erziehers gerufen wurde. Sie blieben etwa eine halbe Stunde drinnen, und viele
weinten, wenn sie herauskamen. Unser Jüngster, Wolfgang, war erst elf, er kam
eines Nachts vor Schmerzen schreiend und mit blutendem Penis heraus. Wir alle
eilten an sein Bett, um ihn zu trösten. Ich hatte keine Ahnung, was mit ihm
passiert sein könnte, aber ich spürte eine große Angst in mir. Wolfgang ist
später Polizist geworden, und als ich letztes Jahr zu Besuch in dem Heim war,
hat mir der neue Heimleiter erzählt, dass er sich umgebracht hat. Mehrere
meiner Mitschüler haben Selbstmord begangen. Ich glaube, dass es wegen
des Missbrauchs war ... Von nun an musste ich also jeden Tag zu ihm kommen, und immer fand ich
unter seinem Bett mehrere Limonadenflaschen, die ich ausleeren musste. Schnell
bemerkte ich, dass sich keine Limonade, sondern Urin darin befand ... Als ich
... sein Zimmer trat, sagte er: ´Du musst beim Arbeiten im Garten besser werden,
aber wir werden darüber hinwegsehen.` Dabei nahm er meine Hand und legte sie auf
sein Genital. Er selbst legte seine Hand dann auf mein Genital, und etwas später
musste ich mich auf die Bettkante setzen und ihn manuell befriedigen. Er stand
dabei mit heruntergelassener Hose vor mir. Danach urinierte er in eine der
Limonadenflaschen. Bei anderen Gelegenheiten musste ich mich vor ihn stellen,
und er saß auf der Bettkante und versuchte, mich manuell zu befriedigen. Ich
musste auch in diese Flaschen pinkeln." (Auszug aus: faz.net, 14.3.2010)
Nr. E 3 / 2010 –
Der ehemalige Leiter der
Odenwaldschule Gerold Becker konnte weiter Karriere machen, obwohl er bereits
1998 und 1999 des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wurde. Ein Grund dafür war,
dass er zwischenzeitlich zu einem der höchsten Repräsentanten der Evangelischen
Kirche in Deutschland in Sachen Erziehung aufgestiegen war. Die EKD ließ ihn
auch noch gewähren, obwohl ein erstes Opfer bereits auspackte. Die
Frankfurter Rundschau schreibt: "Mit der Aufklärung war es überhaupt so eine
Sache. Denn Becker hatte es seit seinem Abschied von der OSO [Odenwaldschule in
Oberhambach] 1985 zu allerlei prestigeträchtigen Posten gebracht: Er war
Vorstandschef der Vereinigung Deutscher Landerziehungsheime, leitender
Mitarbeiter am Institut für Bildungsplanung und Schulentwicklung des Hessischen
Kultusministeriums, vertrat als Theologe bei schulischen Fachgesprächen mit
dem Land die evangelische Kirche (EKD). Noch 1998, als eins seiner Opfer ihn
erfolglos konfrontiert und bereits die OSO um Hilfe gebeten hatte, trat Becker
als Mitglied der EKD-Kammer für Bildung und Erziehung auf. Diejenigen, die
von den Vorwürfen wussten, schwiegen derweil." (13.3.2010)
Mehr dazu siehe unter E 73.
Nr. E 2 / 2010 –
Der damalige evangelische
Pfarrer von Friedrichsdorf bei Bad Homburg hat gestanden, Anfang der
80er-Jahre, mit einem Jungen seiner
Gemeinde Kontakte gehabt zu haben, "die sexuell übergriffig und mit dem
Dienst eines Pfarrers nicht vereinbar waren". Der Pfarrer sei anschließend nach
Idstein gewechselt und erhält mittlerweile seine Pension. (Frankfurter Rundschau,
13.3.2010)
Nr. E 1 / 2010 – Ein Opfer von Ex-Rektor
Gerold Becker enthüllt Details des
Missbrauchs.
Die heutige Direktorin der Odenwald-Eliteschule berichtet: "B. nahm ihn in den
Arm und tröstete ihn. Dann legte er den Jungen aufs Bett und zog ihn aus. Er
streichelte ihn im Intimbereich und befriedigte sich dabei selbst" (bild.de,
12.3.2010). Der Rektor machte nach seiner Zeit an der Odenwald-Eliteschule
Karriere in der EKD. So schrieb der pädophile Ex-Rektor der Odenwaldschule
später in der bekannten EKD-Studie Aufwachsen in schwieriger Zeit etwa den
Aufsatz Kindsein 1994 – zur Lage der Kinder (mehr dazu
hier).
Freie
Christen, Ausgabe Nr. 7:
Das Priesterjahr –
Lasset die Kinder zu mir kommen, denn sie sind ohne Arg
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