DER THEOLOGE -
Warum diese Internetseite: Rehabilitation von Christus
Intellektuelle,
Machtmenschen und Priester: Die Entstehung der Kirche
Der so genannte
"Frühkatholizismus
"Tod den Urchristen und anderen Nichtkatholiken"
Franziskaner, Dominikaner und
der Versuch, das Urchristentum nachzuahmen
Der hintergründige Sinn der
Reformation
Freikirchen und Ökumene
Aufklärung
"Tretet aus von ihr, Mein Volk!"
Intellektuelle, Machtmenschen und Priester:
Die Entstehung der Kirche
Die Nachfolger von Jesus bildeten urchristliche Gemeinschaften. Doch viele,
die sich dort "Christen" nannten, suchten den Halt überwiegend bei
anderen Menschen anstatt bei Christus und Gott in ihrem Inneren und in dem
Sinne, wie es Jesus von Nazareth lehrte: "Das Reich Gottes ist in
euch". Anstatt also mit Hilfe der
inneren Gotteskraft immer konsequenter nach den Geboten Gottes zu leben, erlaubte
man sich
zunehmend
Schwächen und Nachlässigkeiten und ließ immer mehr Kompromisse zu. Und weil
die Menschen deshalb zu wenig in Christus verwurzelt waren und zu wenig
im Inneren mit Gott verbunden, entstanden
auch Uneinigkeiten darüber, was nun in konkreten Situationen richtig und was falsch
sei. So wurde der lebendige "Gottesgeist", der die
ersten
Nachfolger von Jesus in ihrem Inneren und in der Gemeinschaft noch führte,
durch intellektuell geprägte Meinungsbildner immer
mehr unterdrückt.
Dafür bekamen religiöse Formen und äußere Regeln und Vereinbarungen ein
immer größeres Gewicht. Durch diese Entwicklung wurden die urchristlichen Gemeinschaften geschwächt.
Von daher war
es schon nach sehr kurzer Zeit möglich, dass Intellektuelle und nach persönlicher
Macht strebende Menschen dort zu großem
Einfluss gelangten. Schließlich
war der "Geist Gottes" kaum mehr spürbar. Stattdessen hatten stark auf ihr
Ego bezogene Personen das Sagen, und es entstand eine
Hierarchie, ein Oben und ein Unten. Die ehemaligen Urgemeinden begannen sich
auf diese Weise zu "institutionalisieren". Die ursprünglichen "Gemeinde-Ältesten"
(die so genannten "Presbyter"), die ihre Aufgabe einzig aufgrund ihrer
inneren Autorität ausüben sollten, wurden zu fest installierten Priestern
und Bischöfen umfunktioniert. Und diese "Posten" behielten sie auch
dann, wenn sie von ihrer Lebensweise nicht mehr für eine Gemeindeleitung
geeignet waren. Ähnliches war auch in anderen Kulten der damaligen Zeit
üblich. Doch Jesus von Nazareth
hat niemals eine Institution gewollt. Es wäre Ihm ein Gräuel gewesen.
Und die sich immer mehr zu Unrecht auf Christus berufenden Gemeinden sind
so zunehmend in Gegensatz zu Ihm geraten. Dies ist die Geburtsstunde
der Kirche bereits im Laufe des 1. Jahrhunderts.
Der so genannte "Frühkatholizismus"
Das einst dynamische und lebendige
Urchristentum wurde bald nur noch in kleinen Gruppen außerhalb dieser sich
heraus bildenden Kirche gelebt. Letztere ist ein religiöses Gebilde, das man in der
Forschung später "Frühkatholizismus" nennt. Und die
Institutionalisierung und Veräußerlichung schritt immer weiter fort: Aus einst weniger
wichtigen Äußerlichkeiten und Symbolen wurden verbindliche Vorschriften und
am Ende gar unumstößliche Dogmen und "Sakramente", die
eben nicht nur als rituelle
Symbolhandlungen verstanden wurden, sondern als vermeintlich reale
heilsnotwendige Religionshandlungen, die nur Priester wirksam vollziehen
könnten. Und die neuen Führer, die Priester und
Bischöfe, vermischten verbliebene Restbestände der Botschaft von Jesus
von Nazareth noch weiter mit
"Traditionen", gegen die einst die Propheten
des Alten Testaments und Jesus von Nazareth angekämpft hatten, sowie mit Lehren und Praktiken aus den antiken Götzen-, Herrscher- und Blut-Kulten und
ihrer "Vielgötterei", z. B. dem Baal- und dem Mithraskult.
Es wirkte so, als hätten sich die Baalspriester nur einen
anderen Mantel übergestreift, einen angeblichen "christlichen", um
nun
mit neuem Mantel weiterhin die alten Götzenkulte zu zelebrieren. Und
dies war nicht nur der äußere Anschein, sondern es beschreibt den
Frühkatholizismus am treffendsten.
Während man in dieser Frühform der Kirche einerseits diese Kulte als "Konkurrenz"
bekämpfte, übernahm man andererseits immer mehr die dort üblichen Vorstellungen und Praktiken und
baute sie zu eigenen kirchlichen Lehrgebäuden, Sakramenten und "gottesdienstlichen"
Handlungen um. Auf diese Weise formte sich im 2., im 3. und
im 4. Jahrhundert eine machtvolle neue (so genannte "synkretistische") Mischreligion, die römisch-katholische
Kirche.
Der Baalkult hatte also in
den damaligen Umbruchszeiten überlebt und ist letztlich als äußerer Sieger
aus den Religionsauseinandersetzungen hervor gegangen, nur eben unter
anderem Namen. Und dafür verwendeten seine Priester ausgerechnet den Namen
ihres größten Gegners, Jesus von Nazareth. Diabolischer hätte man das Gebilde
nicht konstruieren können.
Wer hingegen Jesus, dem Christus, nachfolgen wollte, hatte dort keinen Platz mehr. Die
Kirche stieg im 4. Jahrhundert zur einzigen Staatsreligion des
Römischen Reiches auf und wurde nach der Völkerwanderung praktisch zur
Nachfolgerin des antiken Imperium Romanum. Der alte Pontifex maximus des
antiken Rom war wieder der neue Pontifex maximus, nun in einem katholischen
Gewand. Und deren Anführer übernahmen z. B. mit dem Titel "Pontifex maximus"
auch die Herrschafts-Symbolik der Mörder von Jesus von Nazareth und stellten
sich in deren Nachfolge. Doch
diese neue, aber in ihrem Kern alte Götzen-Religion zeigte in allen Epochen
seither auch ihr wahres Gesicht.
Hier konnte schließlich nichts mehr im urchristlichen Geist "reformiert" werden, alles
würde sogleich im Dienst des Gegenteils missbraucht und wer reformieren
wollte, riskierte mehr und mehr sein Leben. Denn das "System"
hat sich nicht zufällig zur mächtigsten Gegenspielerin
der freien Nachfolger von Christus
etabliert.
Mehr zu diesem Thema in "Freie Christen Nr. 1":
Bischof statt Christus
- Anfänge der römisch-katholischen Kirche.
Der Schlachtruf des
Katholizismus:
"Tod den Urchristen und anderen Nichtkatholiken"
Gleich zu Beginn ihrer staatlichen
Etablierung seit Kaiser Konstantin und nach Einführung des ebenfalls aus
heidnischen Kulten entlehnten Dreieinigkeitsdogmas im Jahr 325 ließ die römisch-katholische Kirche ihre Kritiker enteignen (ab dem Jahr 326).
So beschlagnahmte die Obrigkeit z. B. Häuser, in denen sich Menschen versammelt
hatten, die wie
in der Zeit des Urchristentums leben wollten, und die Obrigkeit "schenkte" die
beschlagnahmten Häuser und Wohnungen der
römisch-katholischen Kirche.
Im Jahr 380 wurde unter Kaiser Theodosius I. "der Große"
(Foto links)
dann die
Todesstrafe für Nichtkatholiken eingeführt, was vor allem ab dem
Mittelalter im Laufe von Jahrhunderten
Hunderttausenden, ja einschließlich von Kriegen Millionen von Menschen das Leben kostete.
Das Vermögen Hingerichteter wurde ebenfalls meist der Kirche übereignet - ein Grundstock für
ihren bis heute
unermesslichen Reichtum. Die antiken heidnischen Götzen- und
Baalskulte
wurden von der Kirche im Äußeren ganz vernichtet. Im Inneren
jedoch hat die katholische Großinstitution faktisch deren Nachfolge angetreten.
Für die
bisherigen Anhänger der meist totalitären religiösen Kulte war es dabei nicht schwer, sich in
der neuen Staatsreligion zurecht zu finden. Denn bis auf das "christliche" "Mäntelchen",
das man jetzt noch mit überziehen musste, hatte sich wenig geändert. Im
Imperium hat nur ein raffinierter Gewändertausch stattgefunden, die Inhalte
blieben ähnlich und gleich wie in antiken Götzenkulten.
Und die Kirche gründet ihre Macht dabei bis heute auf eine Hierarchie von Priestern, Theologen
und Juristen in Verbindung mit der Staatsmacht. Als geistige Grundlage schuf man dazu
auf Konzilen und Kirchenversammlungen immer mehr Dogmen
und verbindliche Lehrmeinungen, in die man hier und da einige Restbestände aus dem
Schatz des Urchristentums mit
einfließen ließ, damit diese Vereinnahmung auch begründet werden konnte und
die Irreführung der Menschen gelingt.
Franziskaner, Dominikaner und der Versuch,
das
Urchristentum nachzuahmen
Auf diese Weise haben die Gegner von Jesus Seine
Botschaft praktisch vereinnahmt und verunstaltet, anstatt zu versuchen, sie
in
offener Konfrontation zu vernichten. Wer jedoch wirklich Christ sein
wollte, konnte früher oder später kein Mitglied der Kirche mehr sein, und hier reagierte
die neue Macht des Imperium Romanum mit äußerster Grausamkeit: Mit Folter,
Mord
und Hinrichtungen versuchte man seither immer wieder, die Urchristen,
die sich nicht der kirchlichen
Machthierarchie unterordneten, auszurotten.
Und um sich dafür in der Bevölkerung einen gewissen Rückhalt zu verschaffen,
probierte man parallel dazu, das in der Bevölkerung anerkannte Tun der
Urchristen nachzuahmen und auf diese Weise
in die Kirche zu integrieren. So wurden z. B. im 12.
Jahrhundert die urchristlichen Katharer in Frankreich ermordet und
vernichtet, während die Kirche deren soziales Engagement zu kopieren
versuchte, indem sie die Orden der Dominikaner oder Franziskaner ins Leben
rief.
Gleichzeitig wurden innerhalb dieser Orden aber ganz bewusst die
Inquisitoren rekrutiert, die dann meist "aus
der zweiten Reihe heraus" diejenigen mordeten, diskriminierten und verfolgten,
die sie nachzuahmen versuchten. Das
vermeintlich "Gute" in der Kirche wurde also in den vielen
Jahrhunderten immer auch in den Dienst der
kirchlichen Schreckensherrschaft gestellt.
In diesem Sinne hat man z. B. auch
Elisabeth von Thüringen verführt, der
eigenen Gewaltherrschaft unterworfen und nach ihrem frühen Tod zur
"Kirchenheiligen" gemacht.
Foto links oben @ Maryanne Bilham (USA) for Divine Eros: Die
Gottesprophetin Marguerite Poréte wurde 1310 in Paris auf dem Scheiterhaufen
lebendig verbrannt. Und die Kirche beauftragte den "heiligen"
Franziskaner Giovanni de Capistrano (Foto rechts oben), alle Exemplare ihrer Schrift
Spiegel der einfachen Seelen, der den Weg zu Gott im eigenen Herzen
aufzeigte (durch tätige Nächstenliebe und Überwindung des Ego),
zu vernichten.
Der
hintergründige Sinn der Reformation
Als der Betrug und der Verrat der
römisch-katholischen Kirche an Jesus von Nazareth in Mitteleuropa um das Jahr 1500
jedoch immer offensichtlicher
war,
wurde das System einer obrigkeitlichen und gegen Christus gerichteten Machtkirche durch die evangelische
Reformation zunächst "gerettet". Es erfolgten dazu von den
"Reformatoren" einige Veränderungen und eine Neugestaltung der
Machtverhältnisse, und man ging dabei anfangs noch schroff gegen den Vatikan
vor. Dies war damals auch vielen Menschen sympathisch. Doch aufs Ganze
gesehen wirkte hierbei nicht Jesus, der Christus, sondern Machtmenschen wie Martin Luther,
Huldreich Zwingli, Johannes Calvin sowie andere "Reformatoren" und ihre
Hintermänner. Diese wichen nur teilweise von den Überzeugungen der herrschenden Päpste, Kardinäle,
Bischöfe und kirchlichen Theologen ab und blieben diesen in ihrem
gewalttätigen Wesen
ähnlich.
Diese "Reformatoren", die sich dank ihres Bündnisses mit
den mächtigen Fürsten und regionalen Herrschern gesellschaftlich
durchgesetzt haben, gaben zwar vor, die "christliche"
Lehre wiederherstellen zu wollen. Sie fälschten sie aber letztlich
nur auf andere Art.
Und über eine lange Zeit
standen sich seither dann zwei große religiöse Machtblöcke in Mitteleuropa in Kriegen gegenüber,
und
erneut mussten Hunderttausende von Menschen ihr Leben lassen - für den einen
Machtblock oder den anderen. Und wer die christliche Lehre wirklich wiederherstellen wollte wie z. B. Gruppen so genannter "Täufer" oder einzelne
Menschen freien Geistes, wurde nun auf Betreiben von zwei kirchlichen Staats-Machtblöcken
(dem katholischen und dem evangelischen)
grausam verfolgt, gefoltert und hingerichtet.
Freikirchen und Ökumene
Als auch der Betrug der evangelischen Obrigkeits-Institution von immer mehr
Menschen durchschaut
wurde, bildeten sich im 19. Jahrhundert innerhalb oder im Umfeld der
evangelischen Kirchen so genannte Erweckungsbewegungen und Freikirchen,
die dem starren und
eiskalten bürokratischen Protestantismus neues Leben einzuhauchen versuchten - vergleichbar den
Dominikanern oder Franziskanern des Mittelalters, die den Katholizismus
erneuern sollten und gleichzeitig Andersdenkende massiv bekämpften. Das geschah
im Protestantismus, indem man
die kirchlichen Lehren ernster nahm und sich gleichzeitig z. B. sozial
engagierte, um so im Volk beliebter zu werden. Dieses Bemühen änderte jedoch nichts
daran, dass die Lehren zum großen Teil weiterhin im Gegensatz zu Jesus, dem
Christus, standen.
Die Entwicklung
seither führte bis in unsere heutige "Ökumene". In diesem Boot
sitzen neben der katholischen alle evangelischen Organisationen, die mit der
römisch-katholischen Kirche und dem Papst zusammen arbeiten bzw. von diesen
berechtigt werden, mit ihr zusammen arbeiten zu dürfen. Und auch Gemeinschaften,
deren Glieder früher von der Kirche ermordet wurden, bemühen sich dabei
- unter Preisgabe oder durch Verschweigen ihrer Erkenntnisse - auf vielfache
Art um die Gunst der
Machtkirchen (z. B. heutige Baptisten, Mennoniten, Waldenser, Quäker). Und in neuester Zeit
bemühen sich auch die Neuapostolische Kirche und Teile der so genannten
Adventisten um Anerkennung durch das Gewalt-Imperium des
Katholizismus und den Machtblock ihrer Tochter-Organisation Protestantismus.
Verbrennung der Waldenser im
Jahr 1215 in Straßburg durch die Romkirche (Gemälde von Jan Luiken,
1665). Im Jahr 2016 bekommen jedoch die Gruppierungen, die sich heute
"Waldenser" nennen, eine Audienz beim Papst. Damit lenken sie
ein auf
den Weg der Unterwerfung unter das "System Baal", wie es das katholische Dogma von ihnen
verlangt.
Durch diese Entwicklung wurde das Ziel dieser Mächte, Jesus durch Vereinnahmung
kalt stellen
zu können, einige weitere Jahrhunderte weiter intensiv verfolgt - in Mittel-
und Westeuropa nun vor allem verteilt auf zwei Groß-Institutionen, die
katholische und die evangelische mit ihren vielen "Einzelkirchen"
und den so genannten Freikirchen am Randbereich der so genannten "Ökumene".
Hierzu gehören mehr oder weniger auch so genannte "evangelikale" oder "charismatische"
Gemeinschaften außerhalb oder innerhalb vor allem der evangelischen
Staatskirchenblöcke, die
für sich in Anspruch nehmen, die evangelische Lehre intensiver zu
praktizieren als dies innerhalb des institutionellen Haupt-Machtblocks getan
wird.
In unserer gegenwärtigen Umbruchszeit
[21. Jahrhundert] werden die vielen evangelischen Blend-Feuer von
ihrer inneren Kraft her jedoch immer schwächer. Sie zerstreiten sich oder sie vermischen sich -
vergleichbar wie in der katholischen Kirche - mit
okkulten Praktiken
wie z. B. in Südamerika oder Afrika, was hier und da zu kurzfristigen
"Aufbrüchen" führen kann. Dies wird dann dem "Heiligen Geist" zugeschrieben.
Es handelt sich jedoch um Rest-Energien aus dem gegen Christus gerichteten evangelischen Energiefeld,
vermischt mit astral-okkulten Einflüssen aus den jenseitigen Bereichen.
Die Nachfolger der einstigen
"Reformatoren" sehnen sich heute dabei nach Anerkennung als
"richtige Kirche" durch ihre römisch-katholische Mutterkirche. Doch auch
diese ist im rasanten Niedergang begriffen, vor allem durch Hunderttausende von
Sexualverbrechen von Priestern an Kindern und deren gezielte Vertuschung und
Verharmlosung durch den katholischen Papst und die Kirchenhierarchie des
Vatikan, wobei offenbar erst die Spitze des
Eisbergs aufgedeckt ist.
Aufklärung
Die Zeitschrift Der Theologe ist dabei ausdrücklich nicht
gegen katholische und evangelische Mitbürger gerichtet - im Gegenteil. Sie
hilft jedoch auf vielfache Art und Weise mit, den Etikettenschwindel der Institutionen, die sich auf
Christus berufen, aufzudecken, und wir weisen auf Folgendes hin:
Das, was dort gelehrt und getan wird, ist zwar katholisch
oder evangelisch, jedoch nicht christlich. Denn mit dem Urchristentum haben
beide Großkirchen und ihre Lehren nichts zu tun, und der Name "Christus"
wird deshalb von ihnen grob missbraucht.
Und selbst dort, wo die Worte hier und da mit Christus übereinstimmen, kann
man das Jesuswort bedenken: "Was sie sagen, das tut und haltet; aber nach ihren Werken
sollt ihr nicht handeln; denn sie sagen´s zwar, tun´s aber nicht ... Alle
ihre Werke aber tun sie, damit sie von den Leuten gesehen werden"
(Matthäus 23, 3.5) -
eine
Mahnung, die zwar allen Menschen gilt, aber schon von Jesus selbst
ausdrücklich an die Schriftgelehrten, an die damaligen Theologen, gerichtet war.
"Tretet aus von ihr, mein Volk"
In unserer Zeit gibt es natürlich auch unter den Kirchenmitgliedern
Menschen guten Willens, die sich ehrlich bemühen, in ihrem persönlichen
Leben nach den Zehn Geboten und der Lehre von Jesus von Nazareth zu leben,
was dem Willen Gottes entspricht.
Wenn sich diese jedoch nicht für das gegenteilige Ziel - der Vereinnahmung
und Verfälschung von Christus - missbrauchen lassen wollen, dann gilt für
sie der göttliche Aufruf durch den Propheten Johannes über die "Hure
Babylon":"Tretet aus von ihr, mein Volk, dass ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts
empfangt von ihren Plagen" (Offenbarung 18, 4). Hören die
Mitglieder des Kirchenvolks nicht auf die Gottesworte durch Prophetenmund
und bleiben sie Babylon treu,
haben sie eben weiterhin "teil an den Sünden" der Kirche und werden
früher oder später entsprechend
"empfangen"; so das Prophetenwort in der Bibel.
Viele Menschen bleiben auch trotz besseren Wissens ein Blatt am "Stammbaum der Verbrechen", der seit ca.
1900 Jahren Kirchengeschichte ein Zeichen der Warnung und Mahnung für alle Menschen ist.
Denn die Kirchengeschichte zeigt ungeschönt auf, welche Mächte hier tatsächlich
am Wirken sind. Dabei handelt
es sich nicht nur um die nachweisbaren Verbrechen von Folter, Morden und
Kriegen, sondern auch um das Verbrechen, den Namen "Christus" zu
missbrauchen, um ganze Generationen von Menschen in die Irre zu führen
und sie um ihr Glück und um ein erfülltes Leben zu bringen, indem man die
gute Botschaft von Jesus fälscht und im eigenen Kult- und Drohgebäude untergehen lässt.
Der Theologe
möchte also in erster Linie aufklären. Daneben wird hier und da aber auch versucht,
die
ursprünglichen Anliegen von Jesus von Nazareth wieder lebendig werden zu
lassen. Es geht uns in diesem Sinne um eine Rehabilitation von Jesus von
Nazareth, dem Christus.
Jesus lehrte in seiner Bergpredigt z. B. Gewaltlosigkeit und Feindesliebe
und nicht den Einsatz von Waffengewalt als angeblich "letztes Mittel" wie die Kirchen
und auch wie meist die kirchenkritische "Theologie der Befreiung", die vor allem
in den 70er- und 80er- Jahren des 20. Jahrhunderts sehr weit verbreitet war.
So könnte man im modernen Wortgebrauch sagen: Jesus war Pazifist. Und unsere "theologische" Arbeit
könnte man auch als eine "Befreiungstheologie"
nach der Bergpredigt des Jesus von Nazareth bezeichnen. Denn die
Bergpredigt ist lebbar. Und sie ist die Hoffnung für diese Erde.
|